Pressekonferenz zum Innovationsreport 2013: Pressemeldung
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TK-News
Informationen für die PresseTechniker Krankenkasse w Pressestelle w Bramfelder Straße 140 w 22305 Hamburg w www.presse.tk.de
Für Rückfragen: Michael SchmitzTel. 040 - 6909 - 1191, E-Mail: [email protected] Media Newsroom: www.newsroom.tk.de, Twitter: www.twitter.com/TK_Presse
Hohe Kosten statt medizinischer Fortschritt – Studie weist geringes
Innovationspotenzial neuer Arzneimittel nach
Hamburg, 31. Mai 2013. Lediglich zwei der Arzneimittel, die 2010 und
Anfang 2011 neu auf den deutschen Markt gekommen sind, stellen einen
relevanten therapeutischen Fortschritt dar. Zu diesem Ergebnis kommt
der Innovationsreport 2013, den Wissenschaftler der Universität Bremen
im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) erstellt haben. Die Studie
hat insgesamt 23 Medikamente mit neuen Wirkstoffen daraufhin unter-
sucht, ob bereits alternative Therapien zur Verfügung stehen, ob die Arz-
neimittel einen (Zusatz-)Nutzen für die Patienten haben, und wie hoch die
Kosten im Vergleich zu den verfügbaren Arzneimitteln ausfallen.
"Der Innovationsreport zeigt einmal mehr, dass man nicht jedes neue
Arzneimittel mit echtem medizinischen Fortschritt gleichsetzen darf. Denn
nicht alles, was neu ist, ist auch tatsächlich besser", erklärt Dr. Jens
Baas, Vorsitzender des TK-Vorstands. "Mit der Studie liegt erstmals eine
strukturierte Übersicht vor, welche innovativen Medikamente überhaupt
dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung im Bereich der
Arzneimitteltherapie zu verbessern. Der Report soll daher Ärzten, aber
auch Versicherten eine bessere Orientierung geben, wenn es um den
Einsatz von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen geht", so Baas weiter.
AMNOG fördert echte Innovationen
Neben der Versorgungsqualität befasst sich der Innovationsreport auch
mit den Kosten der neu zugelassenen Medikamente. "Drei von vier Medi-
TK-News Informationen für die Presse2
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kamenten, die wir unter die Lupe genommen haben, waren teurer als die
bereits auf dem Markt befindlichen Präparate", erläutert der Leiter der
Studie, Professor Dr. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der
Universität Bremen. "Und das, obwohl in den allermeisten Fällen über-
haupt kein zusätzlicher Nutzen für die Patienten nachgewiesen werden
konnte." Erst mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) hat
der Gesetzgeber ein Verfahren etabliert, das die Frage beantworten soll,
welcher Preis für ein neues Medikament angemessen ist. Die in der Stu-
die untersuchten Medikamente wurden jedoch im Jahr vor beziehungs-
weise kurz nach Inkrafttreten des AMNOG in Deutschland zugelassen.
"Das nachgewiesen geringe Innovationspotenzial dieser Arzneimittel
macht deutlich: Die AMNOG-Nutzenbewertung ist ein notwendiges In-
strument, um echte therapeutische Innovationen zu fördern", sagt Arz-
neimittelexperte Glaeske. "Langfristig betrachtet, lassen sich damit bei-
tragssatzrelevante Einsparungen für die gesetzliche Krankenversicherung
erzielen."
Neue Arzneimittel: Ärzte verordnen regional unterschiedlich
Darüber hinaus zeigt die Studie auch, dass Ärzte in Deutschland sehr
unterschiedlich mit Innovationen umgehen. So verordnen Mediziner in
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im
Saarland häufiger neue Arzneimittel als ihre Kollegen in anderen Bundes-
ländern. Außerdem hat eine ergänzende TK-Auswertung ergeben, dass
der erste vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bewertete Wirk-
stoff Ticagrelor bei jedem dritten Patienten falsch verordnet wurde. Das
heißt: Ärzte verschreiben den Wirkstoff auch bei solchen Erkrankungen,
bei denen das Medikament keinen zusätzlichen Nutzen im Vergleich zu
bereits verfügbaren Therapien aufweist. "Aus diesem Grund unterstützt
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die TK die Ärzte mit verschiedenen Instrumenten, um eine möglichst wirk-
same, sichere und wirtschaftliche Arzneimitteltherapie zu gewährleisten",
so TK-Chef Baas.
TK unterstützt Ärzte beim Einsatz neuer Arzneimittel
Dazu gehört bezogen auf den Umgang mit neuen Medikamenten neben
dem Innovationsreport auch der TK-Arzneimittelreport (AMR). Mit dem
AMR erhalten niedergelassene Mediziner auf Wunsch für jedes Quartal
einen individuellen Verordnungsreport von der TK. Diese Übersicht wird
unter anderem ergänzt durch kompakte Zusammenfassungen der Ergeb-
nisse zur frühen Nutzenbewertung des G-BA. Außerdem zeigt der AMR
den Ärzten an, ob sie neue Arzneimittel tatsächlich bei solchen Erkran-
kungen verordnet haben, bei denen das Präparat einen echten Zusatz-
nutzen aufweist.
Mehr Informationen zum Innovationsreport 2013 (Webcode "520604")
sowie zum AMR (Webcode "480446") sind im Internet unter www.tk.de zu
finden. Dort stehen sowohl eine Lang- als auch eine Kurzfassung des
Innovationsreports zum Download bereit.