presstige #18 – Zeitlos

52
AKTZEICHNEN HAPPY HOUR GUIDE PISTENTEST AUSZEIT DOPPELTER ABIJAHRGANG Ausgabe 18 | Januar 2011 | www.presstige.org ZEITLOS

description

Ein neues Jahr beginnen viele mit guten Vorsätzen. Dabei muss Altbewährtes nicht immer schlecht sein. Zeitlose Dinge, beispielsweise. Denn wer könnte sich schon einen Bond-Film ohne Bond-Girl vorstellen? Einmal ungeachtet dessen, ob 007 von Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan oder Daniel Craig ver- körpert wird...Doch nicht nur der Figur des James Bond und ande- ren zeitlosen Dingen wie dem Smoking oder dem „Klei- nen Schwarzen“ haben wir diese Ausgabe gewidmet. Denn auch Menschen können zeitlos sein – im positiven wie im negativen Sinne. Den negativen Aspekt der Zeit- losigkeit beleuchtet der Leitartikel auf Seite 6, den po- sitiven stellen einige unserer Redakteure im „Auszeit“- Artikel auf Seite 8 vor.Aber natürlich haben wir auch über die Zeitlosigkeit hinaus für euch recherchiert. Freut euch also auf span- nende, lustige, kritische, mal mehr und mal weniger ernste Themen. Viel Spaß beim Lesen!

Transcript of presstige #18 – Zeitlos

Page 1: presstige #18 – Zeitlos

AKTZEICHNEN HAPPY HOUR GUIDE PISTENTEST AUSZEIT DOPPELTER ABIJAHRGANG

Ausgabe 18 | Januar 2011 | www.presstige.org

ZEITLOS

Page 2: presstige #18 – Zeitlos

Kunde / KampagneAllianz Recruiting

Motiv Spannende Jobs>> Praktikanten <<

Medium Nr. / ETPresstige WS 2010/11ET 19.10.2010

Format / Farbe 210 x 286 mm 1/1CMYK ANZEIGE

Reinzeichnung / Job-Nr. P. BelzAD=PP_2010-10-008

PB siehe unten

Reinzeichnung

Lektorat

Art

Produktion

Text

Creative Director

Kontakt 1

Kontakt 2

Jobnummer:AD=PP 10/10/8

Projektname:Praktikanten

Ausdruckgröße100 %

Kunde

5 61 2

7 83 4

druckreif nach Korrektur

druckreif

210x286_AD=PP_10-008.indd 1 23.09.2010 11:17:20 Uhr

Page 3: presstige #18 – Zeitlos

editorial | 3

Editorial

titelmodels: Christine Wangler & Max Wittig – titelfoto: Sebastian Baumeister, Moritz Köppendörfer & Christian Oliar

– Coverdesign: Christoph Kückner – mit herzlichem dank an alle beteiligten!

Wiebke Henke [email protected]

Ein neues Jahr beginnen viele mit guten Vorsätzen. Dabei muss Altbewährtes nicht immer schlecht sein. Zeitlose Dinge, beispielsweise. Denn wer könnte sich schon einen Bond-Film ohne Bond-Girl vorstellen? Einmal ungeachtet dessen, ob 007 von Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan oder Daniel Craig ver-körpert wird…

Doch nicht nur der Figur des James Bond und ande-ren zeitlosen Dingen wie dem Smoking oder dem „Klei-nen Schwarzen“ haben wir diese Ausgabe gewidmet. Denn auch Menschen können zeitlos sein – im positiven wie im negativen Sinne. Den negativen Aspekt der Zeit-losigkeit beleuchtet der Leitartikel auf Seite 6, den po-sitiven stellen einige unserer Redakteure im „Auszeit“-Artikel auf Seite 8 vor.

Aber natürlich haben wir auch über die Zeitlosigkeit hinaus für euch recherchiert. Freut euch also auf span-nende, lustige, kritische, mal mehr und mal weniger ernste Themen. Viel Spaß beim Lesen!

Werde Teil unseres Teams:Schicke einfach eine E-Mail an [email protected]!

Momentan suchen wir motivierte Mitarbeiter in den Bereichen Marketing und Vertrieb, Webdesign sowie Personal.

Follow us on twitter! twitter.com/presstige_mag

…or become a fan! facebook.com/presstige

Page 4: presstige #18 – Zeitlos

17 Aufs Dach gestiegen 18 Augsburg als Studentenstadt?!20 Einwürfe

INHALT 6 Zeitlos 8 Achtung! Lagerkoller

titel

26 Eine Woche ohne Uhr und Wecker29 Tausche Kuli gegen Haus31 Fragen des studentischen Alltags32 Quizquatsch gegen Hirnmatsch34 Das perfekte Low-Budget-Studentendinner

37 Coole Hot Spots40 Beruf(ung) Entwicklungspolitik

12 „Wir wissen nicht, was uns erwartet“16 Alles für die Kunst17 Einwurf18 Komfortabler Kosmos20 Was macht man eigentlich mit…Top Math?

weltwärts

vorwärts

spaßwert(s)

42 Glosse: Brothers in Undergarms43 Und was gefällt euch?45 Eine Frage der [Karri]ehre

seitwärts

heimwärts

21 Aufs Dach gestiegen24 Augsburg als Studentenstadt?!25 Einwürfe

46 Ene Mene Meck und schon ist sie weg48 Happy Hour Guide50 Vorschlag statt Vorsatz!

herzwärts

4 | inhalt

Page 5: presstige #18 – Zeitlos
Page 6: presstige #18 – Zeitlos

Zeitlos.Von grauen Herren, Zigaretten und Stundenblumen

Text: Wiebke Henke – Illustration: Christoph Knobl

Ein Krankenhausflur. Neben mir ein leerer Stuhl. Dort hat gerade noch ein Mann gesessen. Ein alter Mann, in der Hand einen Tropf. Jetzt ist er hinter der Tür verschwunden. Hinter der Tür, aus der nun die lau-te, nüchterne Stimme des Arztes in mein Ohr dringt: „Lassen Sie sich nur operieren, wenn Sie die Zeit noch unbedingt benötigen, um Ihre Angelegenheiten zu erle-digen. Eine OP bringt Ihnen höchstens zwei Wochen, das lohnt sich normal nicht.“

Die Worte des Arztes rotieren in meinem Kopf. Was sind zwei Wochen, gemessen an einem ganzen Leben? Die Tür geht auf. Ich kann den alten Mann nicht anse-hen. Aber ich kann auch nicht wegschauen. Nicht, als er sich neben mich setzt und sich eine Träne aus dem linken Auge wischt. Nur eine einzige Träne. Wie viele hätte ich wohl geweint?

Nur eine einzige Träne

Ich muss an eine Geschichte denken. Als ich noch ein Kind war, hatte ich ein Lieblingsbuch: Momo und die grauen Herren. Momo ist ein kleines Mädchen. Ei-nes Tages kommen die grauen Herren in ihre Stadt.

Sie sind Zeitdiebe, die den Menschen ihre Stunden-blumen stehlen. Jeder Mensch hat eine begrenzte An-zahl solcher Blumen. Jede Stunde blüht eine neue auf, um gleich wieder zu verwelken – unwiderruflich. Die grauen Herren leben vom Rauch der Zigaretten, die sie sich aus den Stundenblumen der Menschen dre-hen. Jedes verrauchte Blütenblatt ist für seinen Be-sitzer verloren. Nur Momo kann den grauen Herren widerstehen. Letztendlich lüftet sie ihr Geheimnis und rettet die Zeit ihrer Freunde – und damit auch ihre Freunde selbst.

Ich betrachte den alten Mann neben mir. Zeit kommt einem immer so belanglos vor, so unendlich. Zumindest solange man sie hat. Bis man aus dem Alltagstrott ge-rissen wird. Durch einen Unfall. Durch eine Krankheit. Durch etwas Böses. Etwas, das nicht sein darf. Nicht darf, weil man damit nicht klarkommt. Weil es das geliebt-gehasste Routineleben auf den Kopf stellt. Weil es Veränderungen bedeutet. Dieses Etwas schleicht sich nicht in das Leben, es ist auf einmal da. Ohne Vorwarnung. Und so plötzlich, wie es auf-taucht, so plötzlich wird man sich seiner Stundenblumen bewusst. Der Blumen, die gezählt sind. Der Blumen, die bis jetzt unbeachtet verwelkten.

6 | titel

Page 7: presstige #18 – Zeitlos

Im Universum der Zeitlosen

Man könnte unsere Gesellschaft guten Gewissens als eine Gesellschaft der Zeitlosen bezeichnen. Nicht, weil wir uns keine Gedanken um die Zeit machen würden. Das tun wir. Mehr als genug. Der Drei-Uhr-Termin, die Zigarettenpause, die acht Stunden Schlaf jede Nacht – bis der Wecker morgens um sechs Uhr zehn klingelt. Worüber wir uns keine Gedanken machen, das sind die ganzen, bisher in unserem Leben ver-schwendeten Stunden. An sie denken wir erst, wenn es zu spät ist. Wenn Sätze wie „Ich möchte doch noch so gerne…“ oder „Ich wollte aber immer schon mal…“ explosionsartig in unserem Kopf auf-tauchen. Wenn wir nicht wissen, von was oder wem wir uns zuerst verabschieden sollen – und wie wir uns überhaupt ver-abschieden könnten. Gibt es doch noch so viele nicht ausgesprochene Worte, so viele unterdrückte Träume, so viele Tränen, die geweint werden wollen.

Keine Chance auf eine zweite Chance

Doch wenn der Selbstbetrug von unendlich nachwachsenden Stundenblumen nicht mehr aufrecht zu halten ist, wenn ihre Zahl überschaubar zu werden scheint, dann wird aus dem zeitlosen Menschen ein verzweifelter Mensch.

Dann will er seinen persönlichen grauen Herren all die verlorene Zeit, die Asche aller verrauchten Blütenblät-ter, aus den Händen reißen. Alles rückgängig machen. Anders machen. Sein Leben noch einmal neu leben.

Doch der Mensch hat nur dieses eine Leben. Es gibt keine zweite Chance. Das wird mir bewusst, als ich meinen quietschenden Tropf über den grauen Bo-den in das Zimmer des Arztes schiebe. Für mich hat er keine negativen Nachrichten. Und doch fühle ich mich wachgerüttelt. Das böse Etwas hat mich gestreift und meine Augen geöffnet.

Ich weiß nicht, ob der alte Mann ein schönes Leben

hatte. Ob er seine Zeit genutzt hat. Kann

nicht sagen, ob ge-liebte Menschen ihn auf diesem letzten Pfad seines Lebens begleiten. Ich kann es nur hoffen, ihm danken. Und die mir verbliebene Zeit bewusster

nutzen. !

Page 8: presstige #18 – Zeitlos

8 | titel

Auf und davon – Auszeit vom Alltag. Warum immer mehr Studenten

dem Ruf des Ausreißens folgen und wie die Pause richtig genutzt wird.

Text: Patricia Ott – Illustration: Madeleine Schuster

Der gewohnte Campus, die altbekannten Gesichter, dieselben Straßen, die gleiche Stadt – alles wie immer. Eigentlich war’s immer so nett, man hat sich einfach wohlgefühlt, aber dennoch – plötzlich ist alles anders. Das sonst so Vertraute wirkt auf einen Schlag ungemein schnöde. Die Brust wird eng, das Atmen fällt schwer, ein seltsames Gefühl der inneren Unruhe breitet sich aus. Klarer Fall: Diagnose Lagerkoller. Man ist auf ein-

mal seltsam unzufrieden, die Leute nerven, das Fach ist langweilig, die Stadt zu klein. Das Studium macht keinen Spaß mehr, man quält sich zur Uni und zweifelt am Sinn des eigenen Tuns. Die rettende Lösung: Auszeit.

Dabei muss Auszeit nicht gleichbedeutend mit Nichts-Tun sein. Ganz im Gegenteil: Nur eine richtig genutzte Auszeit kann einem neue Wege zeigen, neue Ziele eröffnen und einen weiter bringen. Im besten Fall gewinnt das Altgewohnte, das einem vielleicht vor dem Aufbruch so langweilig, so spießig, so unbe-deutend vorkam, neu an Bedeutung. In den folgenden Artikeln könnt ihr euch von einigen Ausreißern inspi-rieren und vielleicht selbst vom Fernweh packen lassen.

Stopp. Cut. Schnitt. Bitte sofort anhalten! Manch-mal muss man das Gewohnte hinter sich lassen, um sich neu zu motivieren. Im besten Fall gestärkt zurück-kehren und dann wieder volle Kraft voraus fahren.

A U SZ E I T

LagerkollerAchtung!

Page 9: presstige #18 – Zeitlos

titel | 9

1700 Kilometer ohne TERMINEWie ich mit gefühlten 5m! fahrbarem Untersatz die größte Freiheit überhaupt erlebte.

Mit dem Camper die Ostküste Australiens entlang – für mich ein Traum, der in Erfüllung ging. Freiheit, Unge-zwungenheit und die Möglichkeit, einfach dort zu blei-ben, wo es mir gefällt. Im Sommer 2009 ging es von Cairns bis nach Brisbane. Einfach losfahren, schauen, was kommt, am nächsten schönen Strand halten und bleiben, solange ich will. Jeden Tag genießen – von mor-gens bis abends. Nichts ist vorgegeben, keine Termine,

keine Hektik. Zwei Wochen lang Sonne, Meer und jede Menge Erlebnisse, wie ich sie nur ohne einen festgezurr-ten Plan haben konnte: Beispielsweise eine Fahrt durch brennendes Buschland, nach der ich letztendlich in Gladstone gelandet bin, der Stadt mit der größten Alu-miniumraf!nerie Australiens, aber auch dem genialsten Campingplatz des ganzen Trips. Und wenn es heute mal wieder zu stressig wird und ich nicht weiß, womit ich anfangen soll – einfach Augen zu, Film ab und schon lie-ge ich wieder am Whitehaven Beach und höre das Meer rauschen.

Schweden – Elche, Michel aus Lönneberga, heiße Frauen. Über diese Assoziationen hinaus gibt es noch weitaus mehr über das kühle Königreich zu wissen.

Meine Af!nität zu Skandinavien hat die Wahl für mein Auslandssemester auf Schweden fallen lassen – und ich sollte es nicht bereuen. Das Land hat nur etwa neun Mil-lionen Einwohner, die sich auf eine riesige Fläche von knapp 450.000 km" und drei größere Städte verteilen.Angesichts der dünnen Besiedelung stolpert man nicht nur an jeder Ecke über malerische Seen, Uferstege und Wälder, die wirklich geradewegs einem Inga Lindström-Film entsprungen sein könnten – nein, man hat die Natur meist auch ganz für sich alleine. Auch wenn ich mich vor meinem Auslandsaufenthalt nicht gerade als Naturfreak bezeichnete, lernte ich in Schweden alle möglichen Out-door-Aktivitäten kennen und lieben: Wandern, Joggen, Langlauf, Segeln, Kanu-, Huskyschlitten- und Schneemo-bilfahren.

Mein persönliches Bullerbü stellte für vier Monate die Stadt Karlstad dar, die mit knapp 60.000 Einwohnern für schwedische Verhältnisse relativ groß ist. Für meine deut-schen Verhältnisse blieb sie aber immer eine Kleinstadt und dabei ist anzumerken, dass in einer solchen auch nicht viel anderes als Natur geboten ist – meine Motiva-tion, ein echter Wikinger zu werden, hatte daher eher das Credo, aus der Not eine Tugend zu machen.

Die Schweden sind schön. Besonders meine männ-lichen deutschen Freunde konnten sich angesichts mei-ner Auslandspläne anzügliche Bemerkungen über heiße

Alter SCHWEDESchwedinnen nicht verkneifen. Meiner Erfahrung nach mag dieses Klischee auf die jüngere Generation teilweise zutreffen (auf Frauen und Männer gleichermaßen). Das liegt wohl aber auch daran, dass die Schweden sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen und somit auch Vorreiter in Sachen Mode und Styling sind. So manch gewöhnungs-bedürftiger Trend dringt jedoch gar nicht erst bis nach Deutschland durch und lasst es mich so sagen: Manch-mal ist das auch ganz gut so…

Vorsicht Elchtest

Bleibt noch die Zuneigung der Deutschen zu den Elchen zu klären, welche in Schweden gemeinhin bekannt ist und oft belächelt wird. Warum wir so verrückt nach den riesigen Tieren sind, ist mir selbst nicht ganz klar, aber ja, auch ich habe eine Elchfarm besucht und war begeistert. In freier Wildbahn sind die Tiere allerdings nur selten an-zutreffen, was angesichts ihrer Körpermasse von bis zu 800 Kilogramm besonders für Autofahrer von Vorteil ist.

Mein Fazit: Schweden, ein Land, in das man sich vielleicht erst auf den zweiten Blick verliebt. Meiner Beziehung zum skandinavischen Königreich konnten weder Dunkelheit noch Kälte oder horrende Lebens-mittel- sowie Alkoholpreise einen Abbruch tun. Am Ende heißt der Michel im schwedischen Original üb-rigens Emil und ich werde de!nitiv wiederkommen zu den Elchen, den stilbewussten Schweden und meinem persönlichen Bullerbü. »

Zwei Wochen „I do it my way“ in AustralienText: Julia Kling

Wie mich ein halbes Jahr Erasmus zum Wikinger en vogue machteText: Patricia Ott

Page 10: presstige #18 – Zeitlos

Wer schon immer in die Wüste oder wenigstens zu Ala-din ins Wunderland wollte, sollte sich schnellstmöglich auf den Weg nach Marokko machen. Das Königreich an der nordwestlichen Küste Afrikas (auch per Fähre von Spanien aus zu erreichen) katapultiert einen mit Sa-hara und Wasserpfeifen, den orientalischen Souks und Schlangenbeschwörern in eine andere Welt. Für Marra-kesch reichen drei Tage, nicht verpassen darf man den traumhaft schönen Jardin Majorelle und die Medina mit ihrem Straßenlabyrinth voll duftender Gewürzstän-de, wild gestikulierender Händler und knatternden Mo-peds. Von Marrakesch aus lassen sich zwei- bis dreitägi-ge Kameltouren in die Sahara organisieren (Kosten um die 120 Euro). Wer keine Lust auf Beduinenzelte und

LowBUDGET Urlaub abseits von Malle&Co

Die Semesterferien stehen vor der Tür und die von Papi gesponserte Freundin fliegt mal wieder nach Aus-tralien? Der beste Kumpel hat das ganze Semester auf den Boarder-Urlaub in Norwegen gespart? Keine Sorge, du bleibst dieses Jahr nicht allein zu Hause. presstige lie-fert dir Reisetipps für den schmalen Studentengeldbeutel!

Temperaturen bis zu 50° C hat, fährt per Bus oder Sam-meltaxi weiter in die bunte Hafenstadt Essaouira und gönnt sich ein bisschen Strandzeit. * Hinkommen: Ryanair #iegt ab 80 Euro (Hin und Zu-rück) von Frankfurt-Hahn und Düsseldorf-Weeze nach Marrakesh, Agadir und Fez.* Schlafen: In einer der vielen wunderschönen Riads, wie die Gästehäuser mit schattigen Innenhöfen in Marokko heißen. Die schönsten !ndet man z. B. auf www.tripad-viser.de. Für fünf bis sechs Euro pro Nacht kann man aber auch in Mehrbettzimmern in diversen Hostels über-nachten (www.hostelworld.com, www.hostels.com). * Tun: Handeln! Vom genannten Preis sollte man letzt-endlich nur ca. ein Drittel bezahlen.* Nicht tun: In Shorts und Trägertops rumlaufen denn wir be!nden uns in einem muslimischen Land! Auf of-fener Straße Händchen zu halten oder Zärtlichkeiten auszutauschen, wird genauso ungern gesehen und gilt als unhö#ich.* Minimal-Budget für zwei Wochen (ohne Flug): 300 Euro.

Auszeit ja, Geld nein? Kein Problem, presstige

liefert euch einige Tipps, wie man sich auch mit wenig Geld einen Auslandsaufenthalt

leisten kann:

1. Aupair

Als Aupair bezahlt man lediglich die Reisekosten selbst, Unterkunft und Verpflegung,

sowie monatliches Taschengeld werden von der jeweiligen Gastfamilie übernommen.

Kostenlose Anmeldung und Suche nach Gastfamilien: www.aupairworld.de

2. Freiwilligendienst

Mindestens ein halbes Jahr oder länger als Freiwilliger in einem beliebigen

Hilfsprojekt arbeiten. Flug, Unterkunft und Verpflegung werden bezahlt, man

muss lediglich eventuelle Impfkosten tragen und einen bestimmten Spendenbetrag sammeln.

Infos: www.weltwärts.de

3. Work & Travel

Arbeiten in einem fremden Land, um den Auslandsaufenthalt und die Reisen zu finanzieren. Allerdings ist ein „Startkapital“

notwendig. Infos und Tipps (+günstige Flugangebote extra für Studenten): www.statravel.de

4. Die presstige Vorstellungsrunde im Überblick:

Kostengünstige Möglichkeiten für eine Auszeit Text: Viktoria Rohde

Marokko – „Adieu, Costa Blanca!” und trotzdem nicht armText: Friederike Walter

10 | presstige

Page 11: presstige #18 – Zeitlos

Ute

God

lin

ski

ist Yogalehrerin, kennt Stress in Alltag und

Beruf, liebt aber jede Minute des Yoga-

Unterrichtens.

STRESS lass nach!

Dem Alltagsstress kann nur entgehen, wer’s vermei-det, aufzustehen. Wenn dieser schlaue Spruch der einzi-ge Weg sein soll, um der Hast der Welt zu entkommen, bedeutet das: Entweder du erliegst deinem Leben oder

Was hilft, wenn alles zu viel wird?

Da muss man zweifach arbeiten. Das

erste ist, die Situation, in der ich ge-

rade stecke, so zu gestalten, dass sie

überlebbar wird. Also Dringendes und

Wichtiges mit Vorrang zu erledigen

und beim Rest: Mut zur Lücke! Das

Zweite ist das langfristige Arbeiten

an der eigenen Persönlichkeit. Ich bin

überzeugt, dass ein gesunder Selbst-

wert eine gute Grundlage ist, um mit

Stress umzugehen.

Wie kann ich mich vor Burn-Out

schützen?

Ich selbst war vor einigen Jahren ganz

knapp vor einem Burn-Out. Was mir

heraus geholfen hat, war das Arbeiten

an meiner Persönlichkeit und meinem

Selbstwertgefühl und damit verbunden

auch, wie ich Leute von mir abhängig

mache, um mich besser zu fühlen. Das

hat mich wiederum von Lob und Be-

stätigung der anderen abhängig ge-

macht. Mein Schritt heraus aus der

Gefahr war, in Empfang zu nehmen,

was Jesus Christus mir für einen Wert

beimisst, und mich damit unabhängi-

ger von den Meinungen der Menschen

zu machen. !

Woran merken Sie, dass Sie im Stress sind?

Stress wird in der Psychologie als schlechte Passung

zwischen den Anforderungen, die an jemanden ge-

stellt werden, und dessen persönlichen Fähigkeiten

de!niert. Ich merke, dass ich im Stress bin, wenn ich

das Gefühl habe, die Anforderungen werden größer

und ich daran zweifele, ob ich diesen gerecht werden

kann. Schlafprobleme oder weniger Appetit können

Anzeichen dafür sein.

Was sind konkrete Schritte von „Ich kann nicht

mehr“ zu „Ich schaff das schon“?

Das Einholen von Hilfe ist ein wichtiger Baustein:

Mit jemandem reden, Unterstützung suchen und

Aufgaben abgeben. Ein weiterer Schritt ist, die An-

forderungen klarer zu de!nieren. Vage Dinge erscheinen schlimmer und weniger bewältigbar als

konkrete Dinge. So sollte man beispielsweise nachschauen, wie viele Seiten man für die Klausur

tatsächlich lesen muss und Lerntipps einholen, bevor die große Panik ausbricht. Ein guter Zeit-

plan gehört hierbei in jedem Fall dazu.

Was tun, damit aus Anforderungen keine Überforderungen werden?

Erstens viel schlafen und zweitens eine zeitlich de!nierte Stressphase akzeptieren und auf „schö-

ne Dinge“, die Zeit rauben (z.B. Feiern gehen) verzichten und nach der Phase nachholen. Wohl

gemerkt: Die „schönen Dinge“ sollten danach unbedingt wieder aufgenommen werden.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Menschen, die Stress haben,

haben es auch ein bisschen gut. Sie stehen voll im Leben und werden von vielen verschiedenen

Fronten beansprucht. Das ist ein gutes Zeichen, weil der Mensch auch etwas zu tun haben will.

Einsamkeit, Arbeitslosigkeit o. Ä. sind stressfrei, aber trotzdem unangenehm.

Was gehört zu einem ausgeglichenen Leben?

Das richtige Maßhalten in allen Dingen des Lebens,

im „Hier und Jetzt“ zu sein und Freude am Leben

zu haben. Das bedeutet z. B. gesunde Ernährung und

das richtige Maß von Aktivität und Entspannung.

Wichtig sind ausreichend Schlaf und kurze Entspan-

nungsphasen im Alltag. Dazu zählt für einen Mo-

ment auf dem Rücken liegen, einfach mal aus dem

Fenster schauen oder vor der Tür tief durchatmen.

Yoga bietet eine ideale Unterstützung, den Tag z. B.

mit einer kurzen Meditation zu beginnen.

Ihr Rat, um Burn-Out vorzubeugen?

Sich selbst wertzuschätzen. Die meisten unserer Ak-

tivitäten sind ein Mittel, um Wertschätzung von au-

ßen zu holen.Konkret: Lernen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und für sie einzutreten,

Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Auch dankbar und zufrieden zu sein für das, was wir

haben, hilft.

Dr.

An

ne

Fren

zel

ist neu berufene Professorin für Psycholo-

gie und definiert Stress ganz anders, seit sie

Mutter geworden ist.

du liegst dein gesamtes Leben! Damit ihr nicht euer komplettes Dasein verschlafen müsst, hat presstige sich auf die Suche nach Experten gemacht, die noch jede Menge andere Lösungen im Umgang mit Stress kennen.

ist Pastor einer Freikirche (Freie evangeli-

sche Gemeinde) in Augsburg und hilft den

Menschen, die er in der Seelsorge begleitet,

auch mit Stresssituationen umzugehen.

Ger

har

d S

mit

s

Experten-Tipps für Stress-ExpertenText: Katharina Weber

Page 12: presstige #18 – Zeitlos

12 | heimwärts

Wir wissen nicht, was uns erwartet "

Wie die Uni Augsburg

den doppelten Abiturjahrgang bewältigen will

Text: Anna Bachmann & Sabina Porchia – Fotos: Sebastian Baumeister, Anna Bachmann & Sabina Porchia

Überfüllte Hörsäle, überforderte Dozenten, über-strapazierte Studenten: Schreckensszenario doppelter Abiturjahrgang. Selbst wenn es nicht ganz so schlimm kommt – eines ist klar: Wenn im nächsten Winterse-mester gleich zwei Abiturjahrgänge an die Unis stür-men, wird es eng in bayerischen Hörsälen.

2004 führte der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber in Bayern in rasantem Tempo das achtstu!ge Gymnasium G8 ein. Im Schuljahr 2009/2010 trat der erste Jahrgang in die radikal reformierte Oberstufe „Q11“ ein. „Überstürzt und zu wenig durchdacht“, so lautet oft das Fazit von gestressten Schülern, besorgten Eltern und entnervten Lehrern. Streiks und Proteste der Schüler mit Parolen wie „Wir sind überarbeitet, unse-re Lehrpläne nicht“ ließen nicht lange auf sich warten. Diese richteten sich vor allem gegen die Erhöhung der Wochenstundenzahlen: Schule bis zum späten Nachmit-

tag, Hausaufgaben bis in die Nacht – das ist oft der All-tag eines „G8lers“.

Waren es 2004 die bayerischen Gymnasien, die vor großen Herausforderungen standen, sind es heute die Universitäten, die diese Last tragen. Ging es damals darum, bei den Schulen die Ausbildungszeit zu kürzen, müssen heute die Unis Platz und Personal aufstocken. Doch sind die Hochschulen ebenso wenig auf die Folgen der Reform vorbereitet wie die Schulen auf die Reform selbst?

Das doppelte Chaos

Im Wintersemester 2011/2012 drängen gleich zwei Abiturjahrgänge an die Unis: Der erste Jahrgang der „G8ler“ legt die Abiturprüfung zeitgleich ab mit der letzten Generation des neunjährigen Gymnasiums.

"

Page 13: presstige #18 – Zeitlos

heimwärts | 13

gleich einschreiben. Dies unterstützt die Uni Augsburg: Knapp 80 Prozent der grundständigen Studiengänge bietet sie für das Sommersemester an und hofft, dass dieses Angebot Zuspruch !ndet. Denn je mehr Abitu-rienten bereits im Sommer ihr Studium beginnen, desto angenehmer wird die Situation für alle im Wintersemes-ter. Die Abiturprüfungen der „G8ler“ ! nden im Mai und Juni 2011 statt.

Um sich auf den doppelten Abiturjahrgang vorzu-bereiten, habe die Uni Augsburg „das getan, was man tun konnte“, versichert Prem. Schwierig wird es trotz-dem: Erst kürzlich hat die bayerische Staatsregierung beschlossen, im nächsten Jahr voraussichtlich 200 Mil-lionen Euro an den Unis einzusparen. Dies sei nötig, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, rechtfertigt sich der Freistaat.

„Irgendwie zurecht kommen“

Oben investieren, am Fundament sparen – für viele ein Widerspruch. Auch der Pressesprecher versteht nicht, warum Ausbauprogramme gefördert und gleichzeitig grundsätzliche !nanzielle Mittel gekürzt werden. Hat dies doch zur Folge, dass Studiengebühren, die eigent-lich der Verbesserung der Lehre dienen sollen, letzt-lich zu deren Aufrechterhaltung herangezogen werden müssen.

Es ist schwer kalkulierbar, wie viele Anfänger sich tatsächlich in den kommenden Semestern immatri-kulieren. Wer lässt sich von den Horrorszenarien ab-schrecken und wer nicht? „Irgendwie werden wir da-mit zurecht kommen“, ist sich Prem sicher. Die Frage sei nur, unter welchen Bedingungen.

Die Aussicht auf das kommende Jahr bleibt also ungewiss, viele Fragen unbeantwortet und die Erwar-tungen offen: „Alles, was man sagt, ist im Moment Kaffeesatzleserei“, weiß Prem. Letztlich bleibt nur ab-zuwarten und zu hoffen, dass die Maßnahmen der Uni fruchten, das bayerische Wissenschaftsministerium vielleicht doch noch einlenkt und am Ende trotz allem jeder Student einen Sitzplatz bekommt. »

Hinzu kommt, dass zum 1. Juli 2011 die allgemeine Wehrp#icht ausgesetzt wird – eine Maßnahme, durch die zusätzliche Studienanfänger an die Unis drängen. Theoretisch könnten also alle Absolventen der zwei Abi turjahrgänge von 2011 sofort mit dem Studium beginnen. 22.000 Studenten könnten sich bald an den Augsburger Hochschulen tummeln; zur Zeit sind es 16.000. Aber wie bereiten sich die bayerischen Hoch-schulen allgemein und die Uni Augsburg im Speziellen auf diese besondere Situation vor?

Expansion gegen Explosion

Insgesamt wendet der Freistaat Bayern für den per-sonellen Ausbau an den Hochschulen bis 2013 eine Milliarde Euro auf. Die Universität Augsburg erhält von 2009 bis 2013 in fünf Raten etwa 28,8 Millionen Euro, um 100 neue Stellen im Bereich der Lehre zu schaffen.

Damit die ohnehin chronische Raumnot an der Uni Augsburg nicht noch vergrößert wird, haben die Verantwortlichen verschiedene Projekte in Angriff ge-nommen:

Kernstück ist ein neuer Hörsaal im „Sigma Tech-nopark“ in der Nähe der Tramhaltestelle „Fachober-schule“. Der Hörsaal be!ndet sich in einer längerfris-tig angemieteten Halle, die hierfür umgebaut wurde. Er verfügt über 740 Plätze – ein Fortschritt zu bisher maximalen 600 im Hörsaal I.

Zudem hat die Uni Räume im Büro-Center Messe angemietet. Ebenso ist angedacht, ab Ende 2011 die Räumlichkeiten in der Eichleitner- und in der Schill-straße sowie die des Bauamtes zu nutzen. Jedoch stößt diese Idee nicht unbedingt auf Begeisterung: Sie wi-derspreche dem Campuskonzept der Universität und sorge für lange Wege zwischen den Vorlesungsorten, meint Klaus Prem, der Pressesprecher der Universität. Sollte es trotzdem nicht möglich sein, alle Studenten in einem Hörsaal unterzubringen, sollen Videoübertra-gungen die Teilnahme an den Veranstaltungen ermög-lichen.

Vom Abi in den Hörsaal

Darüber hinaus werden die Abiturprüfungen der jetzi-gen G8- und G9-Jahrgänge entzerrt. Dadurch wird ei-nem Teil der Absolventen die Möglichkeit gegeben, das Studium schon zum Sommersemester 2011 aufzuneh-men: Die „G9ler“ werden bereits im März und im April ihre Abiturprüfungen ablegen und können sich dann

Page 14: presstige #18 – Zeitlos

14 | heimwärts

Ich denke, dass es schwierig wird, wenn so viele jun-ge Leute an die Hochschulen strömen. Ich hoffe, die Unis sind darauf gut vorbereitet. Was mir besonders Sorgen macht, ist, dass zusätzlich zum doppelten Abiturjahrgang die Wehrp#icht ausgesetzt wird. Di-rekt nach dem Abi im Sommersemester mit dem Stu-dium zu beginnen, kommt für mich allerdings nicht in Frage. Ich will erst mal meine freie Zeit nutzen und eventuell „work and travel“ machen.

Der doppelte Abiturjahrgang heißt für die Uni Augs-burg, dass kaum etwas vorbereitet ist. Erst Anfang des Semesters wurde angefangen, das Gebäude D aufzustocken. Da der Umbau voraussichtlich nicht rechtzeitig fertig wird, müssen Räume angemietet werden, was zusätzlich Geld kostet. Die Uni ist nur für 8.000 Studierende ausgelegt und hat jetzt schon 16.000. Man hätte in den Jahren zuvor weitaus mehr tun können, um sich darauf vorzubereiten. Hinzu kommt die geplante Aussetzung der Wehrp#icht.

Mathias Fiedler (29), Sozialwissenschaften, 3. Semester

gefragt|nach

Elias Wuermeling (19), Peutinger-Gymnasium, K13

Ich denke, dass die Uni Augsburg für den doppelten

Abiturjahrgang nicht ausreichend gerüstet ist. Viele

Studiengänge sind sehr voll und die Hörsäle sind bei

den Einführungsveranstaltungen jetzt schon über-

füllt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass genügend

neue Lehrkräfte eingestellt und Räume vorhanden

sind, um dem doppelten Abiturjahrgang gerecht zu

werden. Das könnte auch Auswirkungen auf mein

Studium haben, wenn ich Seminare zusammen mit

den kommenden Semestern belegen muss.

Sabrina Schleicher (19),

Grundschullehramt,

1. Semester

„Es ist ein Experiment“, sagt Professor Alois Loidl. presstige hat den Uniprä-sidenten zur Herausforderung „dop-pelter Abiturjahrgang“ befragt – und wollte wissen, wie Schüler und Stu-denten die Belastung im kommenden Semester einschätzen:

Dass ich nun zum doppelten Abiturjahrgang gehöre,

trifft mich schon und stellt eine Mehrbelastung dar.

Es wäre mir jedoch zu stressig, gleich zum Sommer-

semester mit dem Studium zu beginnen. Momentan

will ich mich lieber darauf konzentrieren, ein gutes

Abitur zu schreiben. Dann klappt es auch mit dem

Studienplatz. Trotzdem habe ich Angst, dass die Stu-

diengänge überfüllt sein werden und die Betreuung

der Studenten und damit die Qualität des Studiums

darunter leidet.

Verena Lechner (18), Maria-Theresia-Gymnasium,

K13

Umfrage: Anna Kozaczek

Page 15: presstige #18 – Zeitlos

„Drei Viertel der Studiengänge der Univer-

sität Augsburg können zum Sommersemes-

ter 2011 studiert werden. Die Fakultät für

Wirtschaftswissenschaften (iBWL und iVWL)

wird es aufgrund der riesigen Anfängerzahlen

wahrscheinlich nicht schaffen. Trotzdem sind

wir gut gerüstet. Ich denke, sogar besser als

die meisten anderen bayerischen Unis.

Für die Anfänger wird es eng werden

und teilweise schwierig. Vielleicht kom-

men noch die Bundeswehrsoldaten, die

im Rahmen der Aussetzung der Wehr-

pflicht nicht mehr eingezogen werden.

Das bedeutet zusätzliche Belastungen und

wahrscheinlich müssen die im doppelten Ab-

iturjahrgang Studierenden mehr Einschrän-

kungen hinnehmen und vielleicht auch effek-

tiver arbeiten.

Aber das Sommersemester beginnt extrem

spät und ich bin sicher, dass die Klausuren

einfacher sein werden. Alles andere wäre

verrückt. Vielleicht haben es die Neuen,

also die letzten G9er und die ersten G8er,

letzten Endes sogar leichter als die anderen.

Sie müssen auf jeden Fall keine große Angst

haben. Es ist ein Experiment und es mag teil-

weise sehr schwierig sein und phasenweise

vielleicht auch chaotisch zugehen. Aber wir

haben alles getan, was möglich war – und

ich bin sicher, wir werden diese Herausfor-

derung schaffen. Das Problem großer Stu-

dierendenzahlen ist ja für die Uni Augsburg

nicht neu: Wir haben bayernweit am meisten

Studierende pro Professor bzw. Professorin.

Der Kanzler meint, wir sind ef!zient und

schlank aufgestellt. Man kann auch sagen:

Professor Dr. Alois Loidl, kommissarischer Präsident der Universität Augsburg:

Im Bayernvergleich sind wir vergleichsweise

schlecht ausgestattet und arm!

Darum hoffen wir, dass uns die Kür-

zungen durch den Freistaat Bayern nicht

zu stark treffen. Der Zeitpunkt ist denkbar

blöd. Die CSU will keine Nettoneuverschul-

dung. Aber es gibt politische Signale, dass

uns die Stellen für den doppelten Abiturjahr-

gang wie geplant zugewiesen werden. Die

Sorge, dass an anderer Stelle gekürzt wird,

bleibt. Wichtig ist, dass die Studienbeiträge

immer der Verbesserung der Lehre dienen.

Es muss jeder Eindruck vermieden werden,

dass Studienbeiträge eine Quer!nanzierung

von Leistungen sind, die der Staat kürzt. Ich

hoffe, diese Message kommt bei den Politi-

kern und Politikerinnen an und sie halten

sich daran.“ !

Sicher ist sicher: Weltbild bietet Ihnen Aktualität,gute Preise und eine Riesen-Auswahl an Büchern,Geschenkideen, CDs + DVDs …Viele aktuelle Top-Bestseller bekommen Sie mit 40 % Preisvorteil nur bei Weltbild.

Sie finden uns • bundesweit in rund 300 Filialen• und mit über 3 Mio. Angeboten

bei weltbild.de

Die Welt der guten Medien– für die ganze Familie …

Buch dabei= portofrei

bei Internet- Bestellungen

gefragt|nach

Page 16: presstige #18 – Zeitlos

Alles für die Kunst Wofür es sich lohnt, das letzte Hemd zu geben

Text: Katharina Stephan & Anna Wagner – Illustration: Christoph Knobl

Ein junger Mann tritt in die Mit-te des hell erleuchteten Raumes. Er ist blond, mittelgroß und muskulös. Langsam besteigt er ein niedriges Podest. Dreißig Augenpaare fixieren ihn und verfolgen jede seiner Bewe-gungen. Eine seltsame Spannung liegt in der Luft. Der Mann bleibt ruhig stehen, blickt um sich und hält schließlich schützend die Arme vor seinen Körper. Er ist nackt.

Dies ist nicht etwa eine Szene aus einem gewöhnlichen Alptraum oder gar aus einem besonders schlechten

80er-Jahre Pornostrei-fen. Nein, dies

ist die wöchent-liche Routine im Zeichensaal der Hochschule Augsburg.

stehen vor ihren Zeichenblöcken, vom Hip Hopper in Baggy Pants bis zur Gothic-Frau in Schnürstiefeln ist alles vertreten. Etwas bizarr kommt einem die ganze Szenerie schon vor. Schnell wird allerdings klar, dass es sich hierbei um Arbeit handelt. Und vor allem um eines: Kunst.

Es herrscht eine konzentrierte Stille im Zeichensaal, durchbrochen nur vom beständigen Kratzen der Bleistiftminen. Die Zeichner messen mit den Blicken, um das Erfasste sogleich auf Papier zu bringen. Das Modell posiert wie eine griechische Statue, alle zwei Minuten muss es die Stellung ändern. Anstrengend sieht das aus. Der junge Mann wechselt ständig vom Liegen ins Sitzen, vom Sitzen ins Stehen. Er ist Schüler, An-fang 20, heißt Ralf und arbeitet seit circa vier Monaten als Aktmodell. Beinahe jede Woche posiert er in der Hochschule. „Ich bin über eine Freundin dazu gekommen, die auch Aktmodell ist“, sagt Ralf. „Dann habe ich mich überwunden und es einfach gemacht.“

Die Hauptmotivation des Schü-lers ist nicht das Geld, bei einem spärlichen Gehalt von zehn Euro die Stunde nicht weiter verwunder-lich. Die Frage, wofür er dann sein letztes Hemd gebe, beantwortet er ebenso knapp wie eindeutig: „Für die Kunst.“

P!ichttermin Aktzeichen

Jeden Dienstagabend um 17.10 Uhr widmen sich Studierende der Stu-diengänge Kommunikationsdesign und Multimedia der Hochschule Augsburg für eineinhalb Stunden der hohen Kunst des Aktzeichnens. Zu-nächst klingt es ungewöhnlich, dass eher computerorientierte Fächer den Kurs in ihrem Stundenplan auflisten. Jedoch spielen auch im Bereich De-sign das Verständnis für Perspekti-ve, Proportion und Verkürzung eine große Rolle. Aktzeichnen als ange-wandte Kunst vermittelt Kenntnisse, die beispielsweise in der Werbung und für das Design eines Autos un-abdingbar sind. Und die Studenten haben ihren Spaß dabei.

Michelangelo trifft David

Sieht man sich im Raum um, glaubt man zunächst, man

befände sich in einer Parallelwelt. Das Mo-dell steht nackt in der Mitte, so selbstver-ständlich, als trüge es die schönsten Klei-

der. Die Zeichner sitzen oder

Page 17: presstige #18 – Zeitlos

EinwürfeEinwürfe

Seit September letzten Jahres steht fest: „Wetten, dass…?“ kommt nach Augsburg. Etwa 2.000 Zuschauer erwartet Thomas Gottschalk am 19. März um 20.15 Uhr in der Schwabenhalle auf dem Messegelände.

Das erste Mal stattete „Wetten, dass…?“ Augsburg am 6. Februar 1982 einen Besuch ab. Damals moderierte noch Frank Elstner die Show. Thomas Gottschalk selbst war nur Gast. Im Januar 1999 kam Gottschalk wieder mit „Wetten, dass…?“ nach Augs-burg, dieses Mal als Moderator. Star der Show war Border Collie Rico. Er kannte jedes seiner 77 Spielzeuge mit Namen. Für Schlagzeilen sorgte auch Toni Bartl, der mit seinem Bagger auf einer Harmonika den „Schneewalzer“ spielte. Für die Saalwette ließen die Augsburger „Panther“ ihre Hül-len fallen.

Die Wetten und das Programm für die diesjährige Show stehen noch nicht fest. Aber eines ist klar: Wessen Eishockeyspie-ler damals vor einer sexy Showeinlage nicht zurückschreckten, der wird auch der Stadt-wette furchtlos ins Auge blicken können.

Top, die Wette gilt! (nw)

„Wetten, dass…?“ wir die

Stadtwette gewinnen?

Einwürfe

Aktmodell zu sein, ist keine Kunst

Der Dozent, der mit seinem Künst-lerhut ein Bruder Picassos sein könn-te, läuft durch die Reihen und gibt Tipps und Anweisungen. „Geometri-sche Formen sehen und einbeziehen“ und „Schulter- und Beckenachse be-achten!“, tönt es durch den Raum. Hin und wieder zeichnet auch er, nur mit einem Kuli bewaffnet. Udo Wes-termeyer ist seit 15 Jahren Dozent und Kunsterzieher am Gymnasium St. Stephan. Früher unterrichtete er Aktzeichnen auch an der Universität Augsburg.

Die Bandbreite an Modellen, die für ihn posieren, erstreckt sich von der Kunstgeschichte-Studentin bis zum Berufsmusiker der Philharmo-nie. Für jede Aufgabenstellung ist ein anderer Körpertyp gefragt. Zum Modellieren eignet sich eher die kor-pulente Frau, dünnere Modelle sind

für filigrane Zeich-nungen und

barocke Figu-

ren für

Licht- und Schattenzeichnungen geeignet. Aktmodell kann prinzipi-ell jeder werden. Die einzigen, we-sentlichen Eigenschaften, die man mitbringen muss, sind Durchhalte-vermögen und vor allem Fantasie: Schließlich muss man sich ständig neue Posen einfallen lassen.

Nackt bis auf die Seele?

Doch was bedeutet es für einen Menschen, sich immer wieder voll-kommen nackt den Blicken Fremder preiszugeben? Ralf empfand es insbe-sondere beim ersten Mal als äußerst unangenehm, eine Überwindung. Schamgefühl hat er dabei auch heute noch. Ein unbeschwerter Umgang mit dem eigenen Körper ist also auch für einen so freizügigen Menschen nicht unbedingt selbstverständlich. Ralf beispielsweise macht sich Gedanken darüber, wie sein Körper auf andere wirkt. Er lässt sich lieber von älteren Menschen zeichnen als von Jüngeren, aus Angst, Letztere könnten schlecht von ihm denken. Sein Körpergefühl hat der ungewöhnliche Nebenjob auch nicht verbessert, dann schon eher der Sport, mit dem er sein Kapi-tal fit zu halten pflegt. Und doch wür-de er das Modellstehen jedem wei-terempfehlen. „Wenn man der Typ dafür ist und sich frei genug fühlt, ist es eine Bereicherung“, so der Schüler.

Wer also nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte nur keine fal-sche Scheu an den Tag legen. Ein Glück, dass der Dozent auf der Suche nach neuen Modellen ist! Wer nun doch noch zögert, sich zu entblättern, dem sei gesagt, dass ei-nes nicht der Fall ist: In dem hellen Zeichensaal herrscht weder die At-

mosphäre eines Pornofilms, noch die eines Alptraums. Gearbeitet

wird professionell und hoch-konzentriert. Alles für die Kunst. !

heimwärts | 17

Page 18: presstige #18 – Zeitlos

18 | heimwärts

Wir treffen Professor Dr. Alo-is Loidl im Flur vor dem Büro des Präsidenten. Der Wind hat ihm die schulterlangen Silbersträhnen auf der Fahrradfahrt zur Uni zerzaust. Durch das Vorzimmer weist Loidl uns den Weg in das Büro, das zur-zeit seines ist. Ein Porträt von dem Mann, der seit August die Geschicke der Uni Augsburg leitet.

„Sehr unerwartet.“ Die erste Frage ist noch nicht ausgesprochen, schon fällt uns der Professor ins Wort. Mit Ein-drücken und Meinungen hält er nicht hinterm Berg, das wird sich auch im weiteren Gesprächsverlauf zeigen. Ausführlich, ohne große Emotionen antwortet er auf die Frage, wie er vom Tod des damaligen Präsidenten Wilfried Bottke erfahren hat, des-

sen Amt er seitdem kommissarisch ausübt. Schnörkellos. Pragmatisch. So sieht er auch den Umstand, dass gerade er jetzt Chef der Uni ist: Die amtierende Gewalt gehe eben auf den dienstältesten Vizepräsidenten über. Diesen Posten hatte der Physikprofes-sor zuvor fast sieben Jahre lang inne.

„Bei Konflikten muss einer den Kopf hinhalten“

Was hat sich verändert, seitdem er Präsident ist? „Nicht viel“, sagt Loidl. Wenn er spricht, klingt sein weiches Österreichisch durch. Das Tagesgeschäft teile man unter Präsi-dent und Vizepräsidenten auf, „sehr kollegial“. Was sich wirklich ändere, sei, dass „einer den Kopf hinhalten

muss, wenn es irgendwo Konflikte gibt – und das bin dann ich“.

Eine für Loidl typische Antwort, gerade heraus und direkt. Aber kei-nesfalls unüberlegt. Genauso, als wir wissen wollen, welche Schwerpunk-te er als Präsident setzen will: „Herr Bottke war jemand, der keine Revo-lution und Neuerung wollte. Er lieb-te die Universität, wie sie früher war, basierend auf der Freiheit von For-schung und Lehre. Alle Fakultäten sollten im Gleichklang sein. Die gro-ße Linie wird sich in dem Jahr nicht ändern.“ Vom Führungsstil Bottkes will Loidl sich nicht distanzieren. Und tut es dann doch: „Aber ich bin doch etwas ökonomischer und leistungsorientierter eingestellt.“ Die Beteiligung an der Exzellenzinitiati-ve und dass die Drittmitteleinnah-

Komfortabler Kosmos

Seit August leitet Professor Alois Loidl die Uni Augsburg als kom-

missarischer Präsident. Doch wer ist der Mensch hinter dem Titel?

Text: Julia Kling & Tassilo Holz – Fotos: Christian Oliar

Page 19: presstige #18 – Zeitlos

heimwärts | 19

men stimmen, sei für ihn wichtig. Auch für Projekte wie die Gründung der Fakultät für angewandte Infor-matik oder des Instituts für Material Ressource Management begeistert sich der Physikprofessor.

Das Ende der Geistes- wissenschaften?

Die Stimmung im Präsidentenbüro ist angenehm. Draußen segeln di-cke, wässrige Flocken vom Himmel, die schmelzen, sobald sie den Boden berühren. Drinnen amüsiert sich der Professor über unsere Feststellung, dass demnach keine großen Verän-derungen anstünden: „Ich mache die geisteswissenschaftlichen Fakultäten nicht zu.“

Es ist offensichtlich, welche Be-reiche der Uni unter Loidls Ägide im Fokus stehen. Trotzdem klingt es glaubwürdig, wenn er beteuert, dass das Gleichgewicht zwischen Natur- und Geisteswissenschaften nicht ver-loren gehen dürfe. Auch wenn sich Loidl, ganz Realist, absichert und die unausgesprochene Forderung, diesem Grundsatz finanziell gerecht zu werden, gar nicht erst aufkom-men lässt: „Wir sind arm!“

Wieder eine typische Äußerung. Loidl selbst bezeichnet sich als je-manden, der „oft ziemlich flapsig“ ist und „vieles sagt“ – der aber auch zu seiner Meinung stehe und sich „nie groß verneigen würde – weder vor den Dekanen, noch vor den Stu-dierenden“.

„Ich kenne diese Uni und ihre Pappenheimer“

Die eigene Meinung offen vertreten und „den Leuten erklären können, was man will und denkt“ – diese Eigenschaften soll auch die neue Präsidentin oder der neue Präsident mitbringen. Außerdem seien Gre-mienerfahrung und Erfahrung in Forschung und Lehre „unabding-bar“. Das heißt, die Kandidaten sollen Loidl zufolge einen ähnlichen Werdegang vorweisen können wie er selbst: „Ich bin hier als Dekan, Prorektor und Vizepräsident groß geworden, ich kenne diese Uni und ihre Pappenheimer sehr gut.“

Die große Glasfront im Büro ermöglicht eine weitläufige Sicht: Mensa, IHK-Gebäude und Staats-archiv umschließen den achtecki-gen Platz mit Tramhaltestelle – den Eingang und Mittelpunkt des Kos-mos Uni Augsburg. Loidl scheint sich hier wohlzufühlen. Seit er ins Büro gerauscht ist, die Jacke in die Schrankwand und das Sakko über den Bürostuhl gehängt hat, verstärkt sich dieser Eindruck zunehmend.

„Herr des Verfahrens ist der Universitätsrat“

Noch bis Juli ist Loidl im Amt, dann wird er abgelöst – oder auch nicht? Uns erscheint es immer we-niger abwegig, dass Loidl zum Kan-didatenkreis zählt. Die Stelle ist ausgeschrieben, bis zum 28. Januar

können die Anwärter ihre Unterlagen einreichen.

„Eine Findungskommission sich-tet die Bewerbungen“, erklärt der Professor. Diese erstelle eine Liste mit Vorschlägen für ein weiteres Gremi-um, den Universitätsrat. Dieser sei „Herr des Verfahrens“ und für die Präsidentenwahl am 8. Juni zustän-dig. In ihm sitzen neben drei Professo-ren der Uni Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Loidl akzeptiert diesen „Einfluss von außen“ und dass die Hochschule „das Management erns-ter nehmen“ soll. Doch auch hier relativiert er: „Die beste Manage-mentfunktion nützt nichts, wenn man nicht weiß, was eine Universität ist.“ Dieses Wissen fordert Loidl auch von der neuen Präsidentin oder dem neu-en Präsidenten – und schreibt es nicht zuletzt sich selbst zu.

Ein Hauch von Weiß bedeckt mitt-lerweile den Platz. Lange wird unser Gespräch nicht mehr dauern. Deshalb, jetzt oder nie: Werden Sie sich bewer-ben, Herr Loidl? Ein Schmunzeln und die erste Antwort, die nicht spontan wirkt, in diesem Gespräch: „Ich will es elegant umgehen: Ich habe die letzte EULe geleitet und als letzten Punkt die Benennung der Findungskommission angesetzt. Da habe ich gesagt, dass alle, die in der EULe sitzen und glauben, sie könnten in irgendeiner Weise in Frage kommen als Präsident oder Präsiden-tin, den Raum verlassen mögen. Dann haben den Raum verlassen: Frau Dö-ring-Mannteufel, Herr Wiater und ich. Herr Horn ist eleganter Weise schon drei Minuten vorher gegangen.“ !

Zum Weiterlesen

Wer genau sitzt im Universitätsrat? Und

welche Projekte will der Uni-Präsident

in seiner Amtszeit noch vorantreiben?

Ausführliche Antworten dazu gibt Professor

Loidl im kompletten Interview auf:

www.presstige.org

Page 20: presstige #18 – Zeitlos

Was  macht  man  eigentlich  mit…  

Du hast in deinem Leben be-reits exzellente Leistungen im Fach Mathematik erbracht? Du bist über-durchschnittlich leistungsfähig? Du besitzt mathematische Kreativität? Nein? Dann sei nicht traurig, denn so wird es den meisten gehen. Nur wenige kluge Köpfe können diese An-forderungen erfüllen. Für sie gibt es den Elitestudiengang TopMath, den die TU München in Kooperation mit der Universität Augsburg anbietet. Er ermöglicht außergewöhnlich begab-ten Mathematik-Studenten, in zwölf Semestern ihren Doktor zu machen.

Im Wintersemester 2004/05 starte-te das Projekt TopMath an der TU München und der Universität Augs-burg. Mathematik-Studenten kön-nen bereits nach vier Semestern zu TopMath wechseln oder nach einem abgeschlossenen Mathematik-Ba-chelor. Der Elitestudiengang bietet die Möglichkeit, direkt nach dem Grundstudium mit der Promotion zu beginnen. „Die klassische Mas-

terphase fällt bei TopMath weg. Das bedeutet eine Zeitersparnis von zwei bis drei Jahren“, erklärt Diplom-Ingenieurin Denise Lichtig. Seit Juni 2010 betreut sie die TopMathler und stellt unter anderem die Verbindung zum Elitenetzwerk Bayern her.

Freies Schaffen schafft Freude

Fabian Reffel ist einer von fünf Augs-burger TopMath-Studenten. Hier hat er seinen Bachelor in Wirtschafts-mathematik gemacht und schreibt seit dem Wintersemester 2009/10 im Rahmen des Elitestudiengangs an seiner Doktorarbeit. Ganz ohne Mas-ter-Veranstaltungen geht es jedoch nicht: Neben dem Anfertigen der Promotion müssen die Studenten ei-nige Vorlesungen und Seminare besu-chen. Mit dem Doktortitel wird ihnen später ein Honours Master verliehen. „Das Tolle an TopMath ist, dass man seinen Studienaufbau individuell fest-

legen kann. Wir dürfen von Anfang an unsere eigenen In-teressenschwerpunkte setzen und sind dadurch sehr frei in unserem Arbeiten“, schwärmt Fabian. Von Analysis über mathematische Physik bis hin zur Zahlentheorie können die TopMathler verschiedene Themenbereiche vertieft be-handeln. Sowohl den Bache-lor-Studenten als auch den Doktoranden steht während der kompletten Studienzeit ein Professor als persönlicher Mentor zur Seite. „Der nimmt sich gerne mal zwei Stunden

Zeit für mich, so kann man in Ruhe alle Fragen klären“, zeigt sich der 24-Jährige begeistert. Die Kooperati-on zwischen Augsburg und München klappe sehr gut, so Fabian, nur weni-ge Male im Semester müsse er wegen Prüfungen, Workshops oder Vorträ-gen in die Landeshauptstadt fahren.

Alles eine Frage der Organisation

Bei seiner späteren Berufswahl will sich Fabian noch nicht festlegen. „Ein Hauptziel von TopMath ist es, die Studenten an eine wissenschaft-liche Karriere heranzuführen und sie gleichzeitig zu Führungskräften von Banken, Versicherungen oder großen Informatikunternehmen aus-zubilden“, so Lichtig. Fabian weiß aus Erfahrung: „Die meisten Absol-venten landen in der freien Markt-wirtschaft.“ Ein Grund dafür ist die begrenzte Zahl von Arbeitsplätzen an den Universitäten.

Und wie fühlt man sich als Stu-dent eines Elitestudiengangs? Angst, als ein Überflieger à la Albert Ein-stein abgestempelt zu werden, hat Fabian jedenfalls nicht. Auch über zu wenig Freizeit kann sich der 24-Jäh-rige nicht beklagen. „Das Studium erfordert viel Selbstengagement und Eigenverantwortung. Das ist aber alles eine Frage der Organisation“, sagt der TopMathler. Elitestudien-gänge gebe es inzwischen an fast jeder Fakultät, das sei heutzutage nichts Besonderes mehr. „Fremden würde ich es beim ersten Kennenler-nen aber trotzdem nicht auf die Nase binden“, fügt er lachend hinzu. !

Top Math? In Lichtgeschwindigkeit zum Doktortitel

Text: Simone Drilling – Illustration: Sarah Volpert

* Nur mit dieser Anzeige einlösbar - bis zum 01.02.2011 bei uns im Salon! Angebot nicht kombinierbar mit anderen Aktionen.

Ihr WELLA Salon im Allgäu!Burgbergerstraße 1387544 Blaichach

Wir freuen uns auf Sie!

Jetzt:Farbpfl egeprodukt gratis zu jeder Farbbehandlung*

WIR HABEN

DIE BLOND LIZENZ!

Page 21: presstige #18 – Zeitlos

weltwärts | 21

Mit genügend Abstand zum Boden der Tatsachen sehen viele Dinge vollkommen anders aus. presstige zeigt euch alltägliche Orte aus einer nicht alltäglichen Sicht – garniert mit einer wohldosierten Ration an Fakten rund um das Augsburger Stadtzentrum.

Text & Fotos: Sebastian Baumeister & Moritz Köppendörfer

Nichts weist darauf hin, dass der Rathausplatz in seiner heutigen Form erst seit einigen Jahrzehnten existiert. Grösstes Gebäude auf dem früher wesentlich kleineren Platz rund um den Augus-tusbrunnen war die Augsburger Börse. Nach schweren Bomben-schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine in den Nachkriegs-jahren abgetragen. Bereits beschlossene Pläne zur Neubebauung scheiterten 1962 an Bürgerprotesten.

Im 14. Jahrhundert galt die Stadt wegen ihrer Befestigung als schwer einnehmbar. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde jedoch der Grossteil der Mauern abgerissen. Heute zeugen noch insgesamt fünf Tore, mehrere Türme und Mauerreste sowie die Überbleibsel des Stadtgrabens vom einstigen Festungscharakter Augsburgs.

Page 22: presstige #18 – Zeitlos

Als markantester und zugleich recht einsamer Vertreter der Augsburger Sky-line überragt der Hotelturm mit ins-gesamt 153 Metern alle anderen Bau-werke der Stadt.

Der 93 Meter hohe Zwiebelturm der Stadtpfarrkirche St. Ulrich und Afra über-ragt die gesamte Alt-stadt und ermöglicht eine aussergewöhnli-che Aussicht von der Innenstadt bis zu den Alpen. Über 500 Jahre Baugeschichte prägen das heutige Erschei-nungsbild der Basilika.

Auf dem ehemaligen Gelände von Hasen-Bräu entstand in den letzten Jahren das so-genannte Kaiservier-tel. Den Alteingeses-senen ist dieses Areal vor allem wegen der alten Mahagoni Bar ein Begriff. Sie musste dem Neubauprojekt weichen.

Einst war sie eine von Gebäuden unter-brochene Abfolge von Marktplätzen, gesäumt von pracht-vollen Bauten und Brunnen. Diese sind weitgehend erhal-ten, wenngleich sich die Maxstrasse heute hauptsächlich als abendliche Ausgeh-meile definiert.

Page 23: presstige #18 – Zeitlos

Der Kö, das pulsieren-de Herz der Innen-stadt. Tausende Men-schen wuseln dort täglich umher, hun-derte Strassenbahnen schlängeln sich im Takt hindurch. Um-ringt werden sie dabei von einer endlosen Autokarawane. Doch bald wird das Bild die-ses Knotenpunktes ein völlig Neues sein: Im Frühjahr soll mit dem Umbau des Königsplat-zes begonnen werden.

Augsburg? Puppen-kiste! Diese nicht gerade seltene As-soziation wird die Stadt wohl nicht so schnell loswer-den. Aber wozu auch? Es gibt weit-aus unglücklichere Möglichkeiten, mit denen Auswärtige die Stadt in Verbin-dung bringen könn-ten.

Die Fläche um die Augsbur-ger Kammgarnspinnerei war die letzte gro e Brache der einstmals prägenden Textilindustrie. Erster Meilenstein der inzwischen angelaufenen Sanierung stellte die Eröffnung des Textilmuseums dar. Im wei-teren Verlauf soll auf dem Gelände unter anderem ein Studentenwohnheim ent-stehen.

Das Römische Mu-seum beherbergt Ausstellungsstücke aus der Frühzeit der über 2000-jäh-rigen Geschichte Augsburgs. Unter-gebracht ist es in der Kirche eines ehemaligen Domini-kanerklosters.

Der Renaissancebau wurde 1624 fertiggestellt und 1985 zum 2000-jährigen Stadtjubiläum nach langer Restau-rierung wiedereröffnet. Mit dem Goldenen Saal hat es sich zu der meist besuchten Sehenswürdigkeit der Stadt entwickelt. Der Rathausplatz ist nicht nur im Sommer ein Treffpunkt für Jung und Alt: Etliche Cafés, Bars und Restaurants laden zum Entspannen ein.

Page 24: presstige #18 – Zeitlos

EinwürfeAugsburg  als      

Studentenstadt?!Eine Stadt, zwei Meinungen

Die Uni Augsburg zählt in diesem Jahr so viele Erst-semester wie noch nie zuvor. Doch was hat die Stadt Augsburg den Neuankömmlingen zu bieten? Gibt es hier ein ausgiebiges Studentenleben?

Peinliche Heimat – Ansichten eines Augsburgers

Text: Markus Kotowski Augsburger sind Grantler und ich bin einer von ihnen. Es ist Freitagnachmittag, mein Name ist nicht Kevin und trotzdem ich bin allein zu Haus. Willkommen in der exemplarischsten aller Beispiel-WGs in Augsburg. Eigentlich wären da ja noch 4 Mitbewohner. Eigentlich, denn von Donnerstag bis Sonntagabend, in den Ferien und an Feiertagen sind die zu Hause. Im Landkreis, im Allgäu, in München. „In Augsburg verpasst man ja eh nichts.“ Und das ist gar nicht so falsch. Denn Augsburg ist einer dieser Orte, auf die man das Siegel „Studenten-stadt“ nur schwer kleben kann. „Stadt der Heimfahrer-uni“ passt schon eher.

Der erste Etikettenschwindel wartet nebenan. Das Univiertel ist vieles, aber mit Sicherheit kein Viertel der Studenten – „Klein Moskau“ hat es die dpa genannt und damit sicher nicht Unrecht. Statt hier die Studen-tenwohnheime zu vereinen, hat man diese lieber auf alle Himmelsrichtungen verteilt und dafür gesorgt, dass der gemeine Student nun eben in einer Hässlichkeit aus Stahlbeton sieben Kilometer vom Campus entfernt lebt. So gibt es kein Zentrum studentischen Lebens jenseits der Massenabfertigung in Hörsaal und einem Bierzelt namens Mensa. Folglich bleibt der Einfluss auf Kunst und Kultur überschaubar, im weitgehend uninspirierten Nachtleben ist er wohl noch kleiner.

Augsburg ist eine überalterte Stadt, der junge Krea-tive mehr als guttun würden. Doch wer bleibt gern an einem Ort, mit dem er sich nicht identifizieren kann? Augsburgs überregionales Medienecho besteht – zu Recht – aus einer Ansammlung von Peinlichkeiten: Das vermurkste Eishockeystadion, die „Bloggerab-mahnung“, das „Dönerverbot“ und ein Moralfeldzug gegen Gunther von Hagens „Körperwelten“. Nur vier von unzähligen Beispielen, mit denen man sich bundes-weit lächerlich gemacht hat. Auch in der Leitung der

„fortschrittlichen Reformuniversität“ wollte man da offenbar mithalten und hat deshalb ein simples Model-Casting als unvereinbar mit dem universitären Leben erklärt. Immerhin, und das hat schon Berthold Brecht bemerkt, es gibt ja noch den Zug nach München.

Augsburg aus der Sicht einer Nicht-Süddeutschen

Text: Viktoria Rohde Als ich zuhause in Nordrhein-Westfalen erzählte, dass ich bald in Augsburg studieren würde, fragten mich zu-nächst viele: „Wo ist denn Augsburg?“ oder „Gibt es da neben der Puppenkiste tatsächlich auch eine Uni?“. Dass Augsburg als Studentenstadt eher unbekannt ist, wurde mir relativ schnell klar. Auch Augsburgs Me-dienecho erreicht den Nordwesten Deutschlands nicht. Mir war somit lediglich der Spruch bekannt: „Das Beste an Augsburg ist der Zug nach München.“ Dennoch war ich sehr optimistisch und freute mich auf den Umzug nach Bayern. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Meiner Meinung nach hat Augsburg für Studenten ziemlich viel zu bieten. Da wären beispielsweise die Ca-fés rund um den Moritz- und den Rathausplatz oder diverse Clubs und Bars, überwiegend in der Maxstraße, die mit Happy-Hour-Preisen locken. Allerdings ist mir sehr schnell aufgefallen, dass ich als „Nicht-Bayerin“ zu der Minderheit der Augsburger Studierenden gehöre. In den ersten Wochen fühlte ich mich sogar schon mit den Leuten verbündet, die auch nicht aus Bayern, sondern aus Baden-Württemberg kommen (immerhin ein ande-res Bundesland!).

Viele fahren am Wochenende spontan nach Hause zu ihren Eltern, was sich für mich zeitlich nicht lohnen würde. Also bleibe ich mit meinen Freunden nicht-baye-rischer Herkunft in Augsburg und teste das Nachtleben. Ich wurde schon mehrmals vorgewarnt, dass die weni-gen Studentenclubs hier irgendwann langweilig würden und man dann lieber nach München ausweiche. Aber ich muss sagen, dass ich bisher positiv überrascht bin: Auch wenn Augsburg als Studentenstadt außerhalb Bayerns nicht besonders bekannt ist, fühle ich mich hier sehr wohl und bin der Meinung, dass man hier ein aus-giebiges Studentenleben führen kann. !

24 | weltwärts

Page 25: presstige #18 – Zeitlos

Kinderuni

Sie ist ein ganz persönlicher und treuer Begleiter in allen Lebenslagen, der man alles anvertrauen kann: Wertvol-les, Nützliches und Geheimnisvolles. Die Handtasche, das wohl älteste und vielfältigste Accessoire der Welt. Für die einen ist sie einfach praktisch, für die anderen Statussymbol oder gar Fetischobjekt. Und das Spannen-de daran: Hinter jeder Tasche steckt eine Geschichte.

Welche Geheimnisse in Augsburger Taschen zu fin-den sind, erfährt man in der Ausstellung „Augsburger Plaudertaschen packen aus“ vom 3. Februar bis zum 5. März 2011 in der neuen Stadtbücherei. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines praxisorientierten Seminars von Studierenden des Faches Europäische Ethnologie. Ihr Ziel war es, dem Phänomen der Tasche auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was deren Inneres über ihren Träger aussagt. Neben der „Frau auf der Straße“ gewährten auch bekannte Augsburger Persönlichkei-ten einen Blick in die Tiefen ihrer Taschen. Unter dem Aspekt „Alltag“ werden diese Einblicke in Form einer Fotoausstellung präsentiert. Die Ausstellung beleuchtet zudem die Geschichte der Handtasche mit originalen Exponaten sowie Fotografien aus den jeweiligen Jahr-zehnten. (sj)

Augsburger

Plaudertaschen packen aus

EinwürfeEinwürfeEinwürfe

Dem Studentenalltag entfliehen und noch einmal Kind sein – die Sonderausstellung „Von Königen, Prinzessin-nen und Prinzen“ im Augsburger Puppentheatermu-seum macht’s möglich! In detailreichen, liebevoll ge-stalteten Vitrinen könnt ihr schöne Prinzessinnen, edle Prinzen und mächtige Könige aus dem Ensemble der Puppenkisten-Marionetten bewundern. Ein Fotostudio, in dem man Bilder von sich selbst in Kostümen machen kann, ein Kino und weitere Multimedia-Stationen zau-bern Interaktivität. Den Höhepunkt der Ausstellung bilden Originalkostüme aus dem Film „Drei Haselnüs-se für Aschenbrödel“. Die märchenhafte Sonderausstel-lung ist bis 1. Mai 2010 geöffnet und schafft den Spagat zwischen Vertrautem und Weiterbildung. Weitere Infos findet ihr auf: http://diekiste.net. (fh)

Wo Kindheitserinnerungen

wach werden

Schon mal Google Earth benutzt? Dieses praktische Programm, das einem Luftaufnahmen aus aller Welt ebenso zeigt wie den kürzesten Weg zum nächsten Kino? Solche und ähnliche Programme werden immer beliebter. Wie aber funktioniert die Technik hinter dem Ganzen? Kinder, die sich solche Fragen stellen, bekom-men am 29. Januar Antworten darauf. Dann findet die zweite Kinderuni dieses Semesters zum Thema „Geo-graphische Informationssysteme – Helfer im Alltag, im Beruf und in der Forschung“ statt.

Für alle, die nicht genau wissen, was die Kinderuni ist: In der Veranstaltung erklären Professoren Kindern wissenschaftliche Inhalte auf altersgemäßem Niveau. Unterstützt werden sie dabei vom Kasper der Augsbur-ger Puppenkiste. Die Kinderuni findet dreimal pro Se-mester statt und ist kostenlos. (ra)

Kinderuni

Page 26: presstige #18 – Zeitlos

26 | spaßwert(s)

Sie studiert Sozialwissenschaften und ist einfach nie pünktlich. Wieso nicht gleich ganz ohne Uhr und We-cker leben? Da spricht doch nichts dagegen, denkt sich Martina Egger und startet einen Selbstversuch.

Sonntagabend: Gespannt

und aufgeregt

Eine Woche ohne Uhr und Wecker, das kann ja was wer-den. Ich komme schon mit Uhr immer und überall zu spät… Jetzt heißt’s erst mal, alle Uhren aus meinem Le-ben verbannen. Los geht’s bei Laptop und Handy: Uhr verbergen. Die Uhren in meinem Zimmer verfrachte ich unters Bett, hänge die Küchenuhr ab, stecke den DVD-Player aus und klebe die Herduhr mit schwarzem Klebe-band ab. Ich bitte meine Mitbewohnerin Julia, mich die-se Woche zu wecken. „Das überleg ich mir noch, siehste ja dann“, spottet sie. Ich spreche mir selbst ein Verbot aus, andere nach der Uhrzeit zu fragen, bei der Tram auf die Anzeige zu schauen und das Kirchturmläuten zu zählen.

Montag: Alles ganz easy

Julia weckt mich: „Es ist Zeit.“ Ich frage ganz nervös: „Kann ich noch duschen?“ Sie grinst mich an: „Ich denke.“ Also los. Simon soll mich heute abholen, wir haben zusammen Seminar. Ich frühstücke mit Julia und warte. Und warte. „Also, dein Seminar läuft ja schon.“ Waaaaaas?! Wo ist Simon? Verdammt. Also doch die Tram.

Auf dem Weg fange ich an zu rechnen. Wenn mein Seminar schon losgegangen ist, als ich noch beim Früh-stück gesessen habe, und ich zur Tram zehn Minuten und mit der Tram 20 Minuten zur Uni brauche, dann bin ich jetzt schon über eine halbe Stunde zu spät. Dann gehe ich lieber gar nicht. Ich hocke mich in die Nähe der Seminarräume. Eine Kommilitonin setzt sich neben

mich: „Du darfst mich auch nicht fragen, wie spät es ist?“ Nein darf ich nicht, aber zum Glück haben wir später denselben Kurs – wenn sie geht, ist es also soweit. Schon jetzt bin ich unselbstständig und hänge mich an andere Leute. In Vorlesungen schreibe ich fleißig jegli-chen Blödsinn mit, anstatt auf die Uhr zu schauen. Bis jetzt gestaltet sich alles ganz einfach, weil ich den gan-zen Tag mit Leuten aus meinem Studiengang unterwegs bin.

Dienstag: Doch nicht ganz

so einfach

Julia hat schon jetzt keine Lust mehr, für mich aufzustehen und Wecker zu spielen. Verdammt. Ich wache auf, die Sonne scheint, es ist schon sehr hell (ich bin dabei, mir die Hell- und Dunkelstufen eines Tages anzueignen). Die 10-Uhr-Vorlesung habe ich bestimmt schon verpasst, davon bin ich überzeugt. Auf dem Weg in die Uni zähle ich Laubblätter am Bo-den der Tram, um nicht auf die Uhranzeige zu schauen. In der Uni ist noch gar nichts los, vielleicht ist es doch noch nicht so spät. Also doch noch in die Vorlesung? Ich treffe eine Kommilitonin: „Na, auch zu spät?“ An-scheinend, nur wie viel zu spät? Ich frage sie: „Wie lang geht denn die Vorlesung noch?“, in der Hoffnung, so die Uhrzeit herauszufinden. „Bis Viertel vor zwölf.“ Danke, das weiß ich auch. Die Vorlesung kann noch eine Stun-de gehen oder auch nur fünf Minuten. Nach gefühlten drei Stunden ist mir so langweilig, dass ich wieder gehe, bevor ich noch auf die Uhr schaue.

Zuhause habe ich keine Ahnung, wie spät es ist. Blöd, ich habe um fünf Uhr einen Termin im Fitnessstudio. Ju-lia schreibt mir eine SMS, wenn ich ungefähr los muss. Ich mache mir etwas zu Essen, telefoniere mit Freun-den, die mich alle auslachen, bis dann endlich ihre SMS kommt: „Du hättest vor na halben Stunde losmüssen!“ Ja, ganz lustig. Ich beeile mich, soweit das jetzt über-

Text: Martina Egger – Illustration: Birgit Zurmühlen

Eine Woche ohne Uhr

und Wecker… geht das?

Page 27: presstige #18 – Zeitlos

spaßwert(s) | 27

haupt noch möglich ist, und komme total verschwitzt im Fitnessstudio an. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr“, ärgert sich mein Trainer. Ich erkläre, dass ich leider keine Uhr habe. Er findet das ziemlich lustig und ist schon gar nicht mehr böse.

Nach dem Training fragen mich ein paar Leute aus der Uni, ob ich mit in die Mahagoni Bar gehen will. Ich habe morgen erst um zwölf Uni und sowieso keine Uhr. Also ja. Party machen ohne Uhr ist ganz schön an-strengend, weil ich irgendwie den Zeitpunkt verpasse, an dem ich aufhören sollte zu trinken…

Mittwoch: Katertag

Ich wache auf. Absolut keinen Schimmer, wie spät es sein könnte. Jedenfalls noch vor fünf, denn es ist noch hell. Erstmal Facebook. Nachricht: „Wo warst du? Hat da wohl jemand keine Uhr?“ Alles klar, mein Seminar ist wohl schon vorbei. Mit dem Schädel hätte ich’s eh nicht hin geschafft. Ich bleibe im Bett. Das ist super, weil die Zeit mir heute total egal ist.

Donnerstag: Verloren im

Raum der Zeit

Julia verabschiedet sich am Morgen von mir und ich weiß, ich habe meine Vorlesung schon verpasst. Julia hat um zehn Uni, meine Vorlesung war um acht. Auf zum nächsten Seminar. Ich komme in der Uni an und hätte wirklich gerne eine Uhr. Ich bin total desorientiert, alle um mich herum laufen hektisch irgendwohin. Ich weiß nicht mal, wann mein Seminar anfängt. Aber hey, ich bin pünktlich. Das ist eindeutig ein Erfolg, weil ich ohne Uhr nie pünktlich bin. Um halb sechs habe ich ein Treffen am Königsplatz. Ich schätze die Zeit nach der Dämmerung und komme zu spät.

Freitag: Arbeitstag

Ich habe wahnsinnig viel zu tun. Da ich keine Uhr habe, fange ich gleich nach dem Aufstehen an mit Aufräu-men, Putzen und Referatsvorberei-tungen. Ein Vorteil ohne Uhr ist: Ich mache meine Erledigungen immer sofort, weil ich ja nicht weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt. Am Abend

kommen zwei Freundinnen und wir schauen einen Film. Die Uhrzeit spielt keine Rolle.

Samstag: Orientierung im

Raum der Zeit

Heute habe ich um zehn einen Workshop. Zur Sicher-heit holt mich ein Freund ab. Vor lauter Angst, zu spät aufzustehen, stehe ich anscheinend viel zu früh auf. Dafür hat mein Abholservice wohl verschlafen. Toll. Beim Workshop weiß ich eigentlich die ganze Zeit, wie spät es ist, weil alle anderen darüber reden. Als ich heimkomme, muss ich mich auch schon für’s Frittenbude-Konzert fertig machen. Auch jetzt weiß ich ungefähr, wie spät es ist. Nach dem Konzert besuchen wir noch Freunde und irgendwann, zwischen zwei und drei Uhr, fahren wir mit dem Nachtbus nach Hause.

Sonntag: Vorfreude auf morgen

Schlafen. Aufstehen, Referat fertig machen, schlafen. Am Abend stehe ich auf und freue mich richtig auf morgen: Endlich wieder mit Uhr und Wecker leben.

Montag: Verdammt!

Wie blöd kann man eigentlich sein? Vor lauter Freude, dass ich am nächsten Tag wieder einen Wecker habe, habe ich gestern vergessen, mir einen zu stellen! Und das, wo ich doch um acht Uhr ein Referat halten sollte…

Und was hab ich daraus gelernt?

Drei verpasste Seminare, zwei verpasste Vorlesungen, jeden Tag ausschlafen, Schwierigkeiten dabei, Verab-redungen auszumachen und einzuhalten – dafür teil-weise pünktlicher als mit Uhr.

Fazit: Ein Leben ohne Uhr ist möglich und auch ir-gendwie entspannter. Man muss nur damit rechnen, den einen oder anderen Termin zu verpassen und die eine oder andere Person zu verärgern. Ach ja und merkt euch: Bei Referaten eine dreiviertel Stunde zu spät zu kommen, ist nicht besonders spaßig, davor also immer schön brav den Wecker stellen. Und am besten auch noch hören… !

Page 28: presstige #18 – Zeitlos

SERVICEPLAN Gruppe für innovative Kommunikation GmbH & Co. KG · Personalabteilung · Haus der Kommunikation · Brienner Str. 45 a–d · 80333 MünchenTel 089 2050 2228 bzw. 089 2050 2216 · E-Mail: [email protected] · www.serviceplan.com

SERVICEPLAN SUCHT KÖPFE MIT KÖPFCHEN.

Eine Werbeagentur? Die Zukunft der Kommunikation!

Du suchst einen vielversprechenden Einstieg in die Kommunikationsbranche? SERVICEPLAN hat alles, was Du Dir wünschst: Vielfalt, Zukunft, Know-how und nette Kollegen. Hier schlägt der Puls der Zeit immer ein bisschen schneller. Spaß im Team und konzentrierte Projektarbeit gehören für uns zusammen. Und jeder Tag bietet Dir neue Herausforderungen.

Komm zu uns an den Messestand oder geh direkt auf www.serviceplan.com/karriere

SP_GH_PER_463_LS 1 15.04.2010 10:31:47 Uhr

Page 29: presstige #18 – Zeitlos

Von der Büroklammer zum Traumhaus allein durch Tauschhandel? Der Kanadier Kyle MacDonald hat es 2005 vorgemacht. Stellt sich die Frage, wie tausch-freudig Augsburgs Studenten sind. Jeweils mit einem Kugelschreiber bewaffnet, wagen zwei Redakteure den Wettstreit im Wohnheim.

LISAS TEIL. Im Zug nach Augsburg werden letz-te Vorkehrungen für unseren Tauschmarathon getroffen: Jeder erhält einen neuen roten Kugel-schreiber, der sich in den kommenden drei Stunden hoffentlich als Schlüssel zu Reichtum und Glorie erweisen wird. Ich persönlich könnte ja zumindest eine neue Stereoanlage gut gebrauchen.

Die Münze entscheidet: Michi macht sich auf zum Wohnheim in Göggingen, ich dagegen kann im Univier-tel mein Glück versuchen.

Zwei Kontrahenten, zwei rote Kugelschreiber und ein Ziel: Wer tauscht sich am weitesten nach oben in Augsburgs Studentenwohnheimen?

Tausche Kuli gegen Haus

Der Tausch nimmt seinen Lauf

Scheinbar befinden sich vormittags nur schlaftrunkene oder aber gar keine Menschen im Wohnheim. Erst nach gefühlten 1.000 Türen erhalte ich endlich eine Packung Spaghetti samt Tomatensoße für meinen Kugelschreiber. Selbst wenn darauf nichts mehr folgen sollte – mein Mit-tagessen ist gesichert. Aus den Nudeln werden wenig spä-ter eine Tasse und eine Packung Kräutertee – letzterem fol-gen zwei Energiedrinks. Noch kein Haus, aber immerhin. Für meine Dosis Koffein bekomme ich einen Block, der mir bald darauf ein Bad Religion Album einbringt – sogar noch Original mit DM-Preis von 28,95. In jedem Fall eine Wertsteigerung zum anfänglichen Kuli und für einen Lieb-haber der Band vielleicht sogar Grund genug, mir meine neue Stereoanlage zu vermachen. Meine verbliebene wei-ße Tasse beschert mir eine Küchenreibe plus Soßensiebe. »

Text: Lisa Hartmann & Michael Klink – Fotos & Illustration: Sebastian Baumeister

spaßwert(s) | 29

Page 30: presstige #18 – Zeitlos

Meine Beute wird immer kleinteiliger. Immerhin bringt mir die Weihnachtstasse ein Weizenglas ein – in Bayern ein nicht zu verachtendes Tauschobjekt. Und tatsächlich hat jemand gerade zufällig ein Gitarrenstimmgerät zu viel, dafür aber ein Weizenglas zu wenig – der Deal steht.

„Kennen wir uns nicht?“

Die Reibe wird in zwei Tafeln Schokolade umgesetzt. Dann treffe ich auf meinen bislang härtesten Tauschpart-ner: Alex. Nach langem Feilschen finden wir einen Kom-promiss: Schokolade gegen eine Dose Gulasch und einen einzeln verpackten Teebeutel, womit ich „mehr als zufrie-den“ sein dürfe. Anstatt weiter brav meinen Text abzu-spulen, haue ich beim Anblick des nächsten Öffnenden den ersten und peinlichsten Anmachspruch meines Lebens raus: „Kennen wir uns nicht von irgendwoher?“ Jackpot. Platz eins der Fragen auf der Liste „Wie-komme-ich-ganz-ungezwungen-mit-ihm-ins-Gespräch-und-löse-dabei-nur-peinliche-Berührung-aus“. Irgendwie kann ich Max dann aber doch noch verständlich machen, was ich eigentlich will – und dass das definitiv nicht seine Handynummer ist. Zudem stellen wir fest, dass wir tatsächlich einen Kurs zusammen haben, und oben drauf gibt es noch einen Do-senöffner und ein Duplo. Für Letzteres bekomme ich zwei große Kissen und für den hartumkämpften Teebeutel eine Tasse und ein Glas. Damit stehe ich vor folgendem Prob-lem: Wie soll ich den halben Hausstand überhaupt noch mit zwei Händen tragen, um ihn fachmännisch vor jeder Tür aufs Neue präsentieren zu können?

Ein (fast) unmoralisches Angebot

Während ich nach einer Lösung suche, spricht mich Robin an. Ihn beeindruckt mein Sammelsurium an Schätzen, in dem sich mittlerweile auch das Buch einer Pulitzer-Preis-Trägerin befindet. Obwohl er eigentlich dringend weg wollte, geht er nochmal in seine Woh-nung zurück und bietet mir eine Flasche Beeren-Cock-tail sowie eine Stresemann-Biographie für meine Kissen, die Soßensiebe und den Dosenöffner. Abgemacht – die Kissen hätte ich ihm, aus logistischen Gründen, sogar gratis zu allem dazugegeben. Zudem zeigt Robin Interesse am Stimmgerät. Bevor wir aber ins Geschäft kommen, muss er los. Dafür trifft Michi ein. In seinen Händen hält er einen rot-goldenen Gegenstand. Ich fürchte fast, das sieht nach ei-nem Sieg für ihn aus. Aber Halt – ein besonders exklusives Angebot wird mir noch vom zurückkehrenden Robin unter unterbreitet: Ein Abend mit ihm in einer Bar und auf seine Kosten gegen das Stimmgerät. Ich verzichte. Dankend.

MICHIS TEIL. Studentenwohnheim Göggingen: Nach einigen erfolglosen Versuchen öffnet sich endlich die erste Tür und vor mir stehen zwei gut gelaunte Studen-tinnen. Mit einem verschmitzten Lächeln erläutere ich den beiden unser Spiel. „Coole Idee!“, begeistern sie sich. „Aber eigentlich haben wir schon genug Kulis. Allerdings könnten wir uns für was Süßes begeistern.“ Das dürfte ja nicht allzu schwer sein…

Die Theorie des Tauschens

Hinter der nächsten Tür befindet sich ohne Zweifel Le-ben. Jedenfalls klingt es dahinter wie auf einem mindes-tens mittelgroßen Metalfestival. Ich klopfe also. Die Tür öffnet sich und eine verschlafen wirkende junge Frau schaut mich fragend an. Doch kein Festival. Schade. Mit ungebremster Begeisterung erzähle ich ihr von unserem Wettstreit. Leider kann sie meinen Enthusiasmus nicht teilen. Doch so leicht will ich mich nicht geschlagen ge-ben. „Nicht mal was Süßes?“ – „Ich hätte ’ne Mandarine. Aber die ist echt mickrig.“ Der Tausch steht, zurück zum ersten Zimmer! „Ihr wolltet doch was Süßes.“ Ich habe Erfolg. „Oh, ähm, ja. Aber was gebe ich dir dafür? Wie wär’s mit ’nem Abendessen?“ – „Dir ist aber klar, dass ich das mit jedem Bewohner dieses Hauses tauschen kann?“ Scheinbar nicht. Alternativ erhalte ich eine rote, etwas an-gebrannte Duftkerze. Ich male mir schon aus, wie ich mit meinem neuen BMW an Lisa vorbei rase, nachdem ich zufällig an eine verzweifelte Mädels-WG geraten bin, der in just diesem Moment die Duftkerzen ausgegangen sind.

Doch die Realität holt mich schnell wieder ein. Ge-fühlte fünfzig Zimmer später habe ich noch immer keinen Abnehmer gefunden. Dann endlich erhalte ich eine herz-förmige Christbaumkugel. Für diese gibt’s eine original „Traumschiff Surprise“-Tasse. Das Geschäft boomt! Nur drei Türen weiter treffe ich auf den ersten Mann. Er bietet mir das bisher außergewöhnlichste Tauschobjekt: batterie-betriebene Fingerdrums mit Sound und Beleuchtung. Nach gut dreißig Minuten wilden Trommelns gewinnt das rati-onale Denken wieder die Oberhand und ich ziehe weiter.

Wie ein !iegender Händler

Auch wenn ich mich nur schwer von den Drums trennen kann, finde ich schnell eine würdige Tauschpartnerin und komme über eine Flasche Wein schließlich zu einem kaum benutzen Mixer. Jetzt geht das Geschäft richtig los! Den-ke ich. Über 150 Türen später hat sich leider noch im-mer kein Abnehmer gefunden. Ich komme mir langsam wie ein fliegender Händler vor, der versucht, das neueste

30 | spaßwert(s)

Page 31: presstige #18 – Zeitlos

Staubsaugerwunder an den Mann zu bringen. „Schönen guten Tag! Du sieht aus wie jemand, der gute Margari-tas zu schätzen weiß!“ Die Tür schlägt zu. Langsam läuft mir die Zeit davon… Der Mixer ist sicher nicht schlecht, aber wer weiß, was Lisa schon hat. Als ich gerade an einer der letzten Türen klopfen möchte, höre ich einen Schrei. „Hast du den Mixer noch? Ich hab was, das dich interes-sieren könnte.“ Ich werde zu der Tür geführt, vor der ich gerade noch schroff abgewiesen wurde. Und da steht er, der Gegenstand, der mir den Sieg bescheren wird!

Der Showdown

Zurück an der Uni hole ich Lisa, die einen halben Haus-stand mit sich herumträgt, im Wohnheim ab. Als sie mich sieht, muss sie grinsen. Ich besitze eine funktionstüchtige Nachbildung eines Popcornstandes im Jahrmarktdesign. Das Duell ist entschieden. Lisa versucht es trotzdem: „Ich biete dir ein Gitarrenstimmgerät und diese Bad-Religion-CD für die Popcornmaschine.“ !

FragenFragenFragen

des studentischen Alltags

Hörst du noch oder schläfst du schon? Ob wissenswerte Infos, gähnende Langeweile oder ausgiebiges Plaudern – an ihre zahlreichen, im Hörsaal verbrachten Stunden haben Studenten viele Erinnerungen. Dabei denken sie jedoch kaum an die berühmten Persönlichkeiten, nach denen die Wissenshallen in Augsburg benannt sind. In den 1980er Jahren kam die Diskussion um die Benen-nung unter dem damaligen Präsidenten der Universität, Josef Becker, auf. Nicht alle waren von der Idee begeis-tert, denn welchen Personen der Zeitgeschichte gebührt eine derartige Würdigung? Eine konsensfähige Band-breite musste her. So kam es, dass heute ein Heiliger wie Albertus Magnus (HS 1) und der Widerstandskämpfer Claus Graf von Stauffenberg (HS 4) neben dem Schrift-steller Bertolt Brecht (HS 3) und Co. die Namensschil-

der der Hörsäle im Hörsaalzentrum zieren. Die Studenten nehmen davon im Unialltag kaum Notiz. Nicht wenige stellen nach einigen Se-mestern fest: „Wie, der HS 1 hat einen Na-men?!“ Die Benennung sei mittlerweile eher eine „kosmetische Angelegenheit“, räumt Dr. Stefan Paulus, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Kulturgeschichte, ein. Auch wirtschaftli-che Verflechtungen spielen heute bei der Namensgebung neuer Hörsäle eine Rolle. So können Sponsoringpartner der Juristischen Fakultät Namensrechte an Hörsälen oder Seminarräumen im Juragebäude erwerben. Der ur-sprünglichen Intension, das Augenmerk auf Personen der Zeitgeschichte zu richten, bleibt man da-durch nicht mehr ganz so treu. (jkü)

Warum sind die Hörsäle nach Personen benannt?

Page 32: presstige #18 – Zeitlos

32 | spaßwert(s)

Hir

nm

atsc

hgegen …sudoku

Qu

izqu

atsc

h

schiffe versenken…

SPIELER 1

SPIE

LER

2

Text

: Alin

e E

hren

reic

h, A

nnik

a Sc

hmid

t & J

ulia

Küh

nem

uth

– Il

lust

ratio

n: M

adel

eine

Sch

uste

r

4 52

37

63

7 8

25

48

1 97

3

45895 4

872

245 3

61

Die

Aufl

ösun

gen

zu d

en R

ätse

ln k

önne

n un

ter

ww

w.p

ress

tige.

org

runt

erge

lade

n w

erde

n.

Page 33: presstige #18 – Zeitlos

spaßwert(s) | 33

kreuzworträtsel…Wie gut kennt ihr Augsburg?

ca. 1/4 Jahrin punkt und strich

hollywood…Welche vier Filme sind hier dargestellt?

SEN

KR

ECH

T 1. Alternative zum Denksport2. Ugs. Bezeichnung des Campushügels3. Studentisches Aufputschmittel4. Symbol auf dem Augsburger Wappen5. Andere Bezeichnung für Augsburg6. Augsburg (ital.)7. Europäisches Austauschprogramm für Studenten8. Talentshow für Augsburger Studenten9. Augsburger Volksfest10. Allgemeiner Studierendenausschuss (Abk.)11. Figur aus der Augsburger Puppenkiste

1 2

3

4

5,16 6 7 8 9

10

11

12

13

14

15

17

18

19

20

21 22

a

b

c

d

e

f

g

h

i

k

l

ba c d e f g h i k l

12. Knotenpunkt Augsburgs13. Gebürtiger Augsburger Schriftsteller14. Sommerlicher Erholungsort Augsburgs15. Beliebter Studiengang an der Uni Augsburg16. Haltestelle zwischen Königsplatz und Universität17. Aktuelle Speisestättefür Augsburger Studenten18. Tägliches Mensagericht19. Straßenbahnlinie zur Uni20. Freie Theatergruppe Uni Augsburg21. Virtueller Augsburger Campus22. Anlaufstelle für IT-Fragen an der Uni AugsburgW

AA

GER

ECH

T

Quelle: onlinewahn.de

Page 34: presstige #18 – Zeitlos

Unvorstellbar, wie viel Zeit man im Supermarkt verbringen kann! Rauchende Köpfe stehen vor vollen Regalen und versuchen verzweifelt, die billigsten Zu-taten für ein Drei-Gänge-Menü zu finden. Nicht ganz ohne, mit einer spärlichen Studentenausstattung ein perfektes Dinner zu zaubern!

Erstmals findet das perfekte Studentendinner an der Uni-versität Augsburg statt. Knackpunkt für die drei Koch-teams: So wenig Geld wie möglich für den perfekten Din-nerabend auszugeben. Wer kann am meisten überzeugen? Drei Kochabende, drei Texte: Lassen wir unsere Gau-men – gedanklich – verwöhnen!

Auf die Töpfe – fertig – los!Text: Aline Ehrenreich, Larissa Emmerling, Desirée Löbel, Sarah Scherer, Annika Schmidt und Anja Zimmerer –

Fotos: Sebastian Baumeister

LOW-BUDGET-STUDENTEN-

34 | spaßwert(s)

Page 35: presstige #18 – Zeitlos

Klliiiirrrrrrr!! Zwei Sektgläser zerbrechen auf dem Küchenboden. Nach dem Motto „Scherben bringen Glück“ beginnen meine Käuferinnen mit der Vorberei-tung für den großen Abend. Essen und gegessen wer-den. Alltag in meinem Job. Allerdings gehöre ich die-ses Mal zur Tischdekoration – und das kann wirklich nicht jeder Gummibär von sich behaupten. Passend zu meiner grünen Farbe und der restlichen Dekoration wird die Vorspeise mit selbstgemachten Croûtons ser-viert: Lauchcrèmesuppe. Diese sorgt bei den Gästen für ersten Gesprächsstoff: „Lauch! Das kostet nicht viel! Warum sind wir nicht auf die Idee gekommen?“ Um die Zeit zwischen den beiden Gängen zu überbrücken, kleben sich die Gäste Zettel mit Namen auf die Stirn – „Wer bin ich?“ Erschreckende Erkenntnis: Der Bestand meiner bunten Freunde um mich herum schrumpft zunehmend; immer mehr landen in den hungrigen

Mündern! Ich habe Glück – der Haupt-gang wird ser-viert: „Herrgottbe-scheißer“ – zu Deutsch: Maultaschen – in Curry-Ana-nas-Soße, vegetarisch oder mit Fleischfüllung. In der Küche herrschen mittlerweile tropische Temperaturen. Zur Abkühlung wird die Nachspeise aufgetischt: Pfir-sich-Mascarpone-Crème. Bringen Scherben wirklich Glück? Wir werden es übermorgen bei der Verkün-dung der Sieger erfahren… Schwupps! Beim Abwasch passiert es und ich finde meinen Platz in Sarahs Magen. Job done!

Anja und Sarah

„Buona sera!“ Am zweiten Abend steht alles unter dem Motto „Bella Italia“. Der italienischen Mentalität ent-sprechend, gibt es bereits im Supermarkt eine lautstarke Diskussion: „Die Cantuccini sind zu teuer!“ – „Was? Du willst nur Eis auftischen?!“ Ein Dutzend Kompro-misse später können wir endlich die Küche stürmen. Auch dort typisch italienisches Chaos! Die harten Can-tuccini müssen für die Nachspeise zerkleinert werden. Das Statistikbuch hilft. Wir sind wohl etwas zu tempe-ramentvoll – Puff! Die Tüte platzt! Wie ein pompejani-scher Ascheregen legt sich eine Schicht aus Cantuccini-Bröseln auf unsere Häupter. Frisch entstaubt servieren wir unseren Gästen die Antipasti: Salat mit Balsami-co-Dressing und Croûtons. Es folgt ein Exkurs in die italienische Kultur – Pantomime ist angesagt: Desirée wird zum schiefen Turm von Pisa, Sarah trällert stumm Lieder von Eros Ramazzotti und Anja und Larissa mu-tieren zu Mafiagangstern. Spätestens zum Hauptgericht verwandeln sich alle zurück. Restlos verputzen wir die Fusilli mit Schafskäse, Tomaten und Zucchini. Ein Glässchen Amaretto hilft beim Verdauen. So findet auch

die Crèmespeise mit Beeren und Cantuccini noch Platz in den Bäuchen. Den leeren Tellern zufolge hat es allen geschmeckt; mit diesem Menü haben wir sicherlich eini-gen italienischen Mamas Konkurrenz gemacht. Buona notte!

Aline und Annika»

Lauchcrèmesuppe mit Croûtons, Maultaschen in Curry-Ananas-Soße, P"rsich-Mascarpone-Crème,

Salat mit Balsamico-Dressing und Croûtons, Fusilli mit Schafskäse, Tomaten und Zucchini, Crèmespeise mit Beeren und Cantuccini

Tag

1

Tag

2

Page 36: presstige #18 – Zeitlos

Im Supermarkt um die Ecke, 14 Uhr am Tag des Din-ners: Wir trauen unseren Augen nicht – 1,79 Euro für Tiefkühlbeeren, die wir am Tag zuvor bei der Konkur-renz für 2,39 Euro gekauft haben! Der „unperfekte“ Start in unser Dinner.

Zwei Stunden später. Die Vorbereitungen für unsere Nachspeise laufen auf Hochtouren. In den beiden Tagen zuvor haben die gemeinen Kalorien tatsächlich unsere Kleider enger genäht! Zu wenig Topfencreme mit Wald-beeren gibt es auch! Deshalb müssen wir wohl oder übel auf eine größere Menge der Nachspeise verzichten. Un-sere Kleider werden es uns danken! Das Dinner rückt immer näher, nur noch 45 Minuten. Wir werden hek-tischer, beginnen sogar mit konfusen Selbstgesprächen! Gerade als wir die Hackfleisch- und Gemüsefüllung für die Crêpes vorbereiten, klingelt es an der Tür. Die Gäste

sind da! Der Geschmack unseres Hauptgerichts leidet an dieser Unterbrechung – wir vergessen, die Füllung zu salzen! Die Gemüsesticks essen wir noch bei ent-spannter und lustiger Atmosphäre; beim Zubereiten der Crêpes nimmt das Unglück seinen Lauf: Während die eine verzweifelt versucht, den Gasofen zum Laufen zu bringen, verbrennt sich die andere die Finger beim Ba-cken der Crêpes! Zum Glück ist die Verletzung nicht schlimm und wir können unser Hauptgericht ohne große Verzögerung servieren. Als krönenden Abschluss genießen wir die Topfencreme mit Beeren. Nach dem Dinner wird es noch einmal spannend – das Siegerteam wird verkündet…

Desirée und Larissa

…and the winners are:

…Anja und Sarah! Obwohl sie beim Einkaufspreis mit 13,77 Euro nur Platz zwei erreichen, können die beiden das Kochduell durch die höchste Bewertung ihres Essens mit 34 Punkten für sich entscheiden. Den ersten Platz in der Kategorie „Low-Budget“ belegen Aline und Annika: 12,89 Euro für sechs Personen – 2,15 Euro pro Person – können sich sehen lassen! Für den dritten Platz ha-ben 15,49 Euro den Besitzer gewechselt. Zudem: Punkt-gleichstand auf den Rängen zwei und drei – 27 Punkte für den Geschmack. Abschlussstatement der glücklichen Gewinner: „Liebe presstige-Leser, die Kocharena ist er-öffnet! Gutes Gelingen beim Nachkochen!“ !

Gemüsesticks mit selbstgemachtem Zwiebeldip, Crêpes mit verschiedenen Füllungen, Topfencrème mit Waldbeere

Tag

3

Rezept für 4 PersonenLauchcrème-Suppe2 Lauchstangen 2 Kartoffeln1 Zwiebel 400 ml Sahne750 ml Gemüsebrühe 1 EL Sonnenblumenöl6 Scheiben Toast

Gewaschenen Lauch in feine Scheiben schneiden. Kartoffeln und Zwiebeln schälen; in kleine Stücke schneiden. Öl im Topf erhitzen und Zwiebeln andünsten. Lauch und Kartoffeln hinzufügen. Gemüsebrühe zufügen, bei niedrigerer Temperatur 25 Min. köcheln lassen. Mit dem Mixstab pürieren, Sahne zugeben und auf niedriger Hitze warm halten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Brot würfeln und in Butter anbraten. Suppe mit einem Esslöffel Sahne und Croûtons anrichten.

Maultaschen in Curry-Ananas-Sauceca. 1,5 l Gemüsebrühe 6 Maultaschen oder 400 ml Sahne Gemüsemaultaschen1 Dose Ananas AnanassaftCurry 200 g ger. Käse

Maultaschen in Gemüsebrühe kochen. Dann Maultaschen

Topf lassen. Sahne und Ananas dazugeben und noch einmal aufkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

genug ist; Käse darüber streuen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 15-20 Min. überbacken, bis der Käse goldbraun ist.

250 g Mascarpone 250 g Joghurt250 ml Sahne 2 Pck. Vanillezucker

Joghurt und Mascarpone glatt verrühren, mit Vanillezucker abschmecken. Die Sahne steif schlagen und unterziehen.

Gläser schichten. 60 Min. in Kühlschrank stellen.

36 | spaßwert(s)

Page 37: presstige #18 – Zeitlos

vorwärts | 37

Skispringer, Sportlehrer und Alpenkundler: Alte Ha-sen und junge Hüpfer geben euch wertvolle Tipps, in welchen Wintersport-Gebieten ihr diese Saison voll auf eure Kosten kommt. Chrissy Dorn bringt die La-wine ins Rollen und präsentiert euch die besten Hot Spots im Süden Deutschlands mal ganz cool.

Sport ist Mord? Nicht immer. Klar, diverse Bauchlan-dungen und blaue Flecken lassen sich oft nicht vermei-den. So passiert auch Gerhard Dorn in Grasgehren. Er ist ein langjähriges Mitglied des Deutschen Alpenver-eins (DAV) und quasi der Gandalf unter den Bergspezi-alisten. So einer kommt doch bestimmt jeden Hang run-

Coole Hot SpotsPiste, Powdern und Party mit Pleiten, Pech und Pannen.

Text: Christina Dorn – Fotos: privat

ter, sollte man meinen. Doch ich kann euch beruhigen – selbst einem Urgestein wie ihm sind tatsächlich mal die Skischuhe aufgeweicht, haben sich in der Bindung ver-bogen und die Abfahrt wurde zur Abart. Erst erhebliche Selbstzweifel und Vollbremsungen im Tiefschnee später war der Fehler gefunden. Zum Erstaunen der anderen Wintersportler trugen Gerhard Dorn dann nicht mehr die Ski nach unten, sondern er sie. Trotzdem fährt er im-mer wieder gerne nach Grasgehren im Allgäu. „Dort hat man quasi eine Schnee-Garantie. Die Pisten sind zwar kurz, aber immer in gutem Zustand“, erzählt er. Ergo: Nie ohne optimales Equipment das Haus verlassen, dann klappt’s auch mit den schwarzen Pisten. »

Page 38: presstige #18 – Zeitlos

38 | vorwärts

Da kann der Hämmerdaddy ein Lied davon singen

Tobias Hammer, alias Hämmerdaddy, Profi Freeskier, Team-Coach und Shop-Besitzer (Ridersheaven) lässt mich wissen, dass er, fast schon obligatorisch, regelmä-ßig einen Teil seiner Ausrüstung vergisst. Bei den Boots ist das noch kein Problem. Doch ein Suchgerät beispiels-weise kann Leben retten. Wie auch sein eigenes. Denn Toby wurde 2008 auch schon einmal von einer Lawi-ne verschüttet und wurde nur durch die entschlossene und professionelle Hilfe seiner Jungs gerettet. „Wie ich immer so schön sage, es ist ‚Part of the Game!’ Leider Gottes habe ich schon viele Freunde und Bekannte in Lawinen verloren“, erklärt Toby Hammer.

Allerdings sollte man deswegen nicht in Panik ver-fallen. Mit gutem Equipment und einer optimalen Vor-bereitung, wozu das regelmäßige Lesen des Lawinenla-geberichts gehört, kann so gut wie nichts mehr schief gehen. Der Freeski-Profi weiß, wovon er redet. Zu seinen Lieblings-Skigebieten zählt er das ganze Allgäu. Obwohl er sich aussuchen kann, ob er den Lift zum Gipfel nimmt oder doch lieber einen Hubschrauber chartert, kommt er gerne wieder ins Allgäu und Kleinwalsertal zurück. Vor allem die Kanzelwand, Grasgehren und das Walmerdin-gerhorn haben es ihm angetan. In freiem Gelände und

Tiefschnee kennt er sich also aus, dennoch: „An einzi-ger und erster Stelle <der Sicherheit> (Anm.d.Redaktion) steht, auch mal nein sagen zu können.“

Absprung statt Abfahrt. Ausfall durch Aufprall!

Hans-Peter Ipach sagt dagegen „Ja“. Und zwar zum Gebiet Tannheimer Tal, obwohl dort ein wunderschö-ner Wintersport-Tag ein jähes Ende gefunden hat. Der Skilehrer und Profi beim Deutschen Skilehrer Verband (DSLV) war mit einer Gruppe von Sportstudenten im Doppel-Sessellift auf dem Weg ins Tal. Plötzlich stand der Sessellift aufgrund eines technischen Defekts still. Kennt man ja. Als sich die Wartezeit in schwindeler-regender Höhe allerdings von einer auf 30 Minuten verlängerte, warfen die Pechvögel alle unnötigen Dinge (Stöcke, Ski, Boards, usw.) ab, kletterten bis zur Fuß-auflage des Sessels und sprangen aus circa dreieinhalb Metern Höhe auf den vereisten Boden! Die Après Ski Party war damit für die Jochbein-geprellten und Fuß-verstauchten gegessen. Kurz nach dem waghalsigen In-termezzo fing der Sessellift übrigens wieder an zu lau-fen. Hans-Peter Ipach ist bis heute noch überzeugt, dass „der Sessellift mich damals hämisch ausgelacht hat!“

Page 39: presstige #18 – Zeitlos

Wenn man zufällig gerade nicht in einem Lift festsitzt, hat das Tannheimer Tal allerdings einiges zu bieten. Eine neue kuppelbare Vierer Sesselbahn, wenig War-tezeit sowie breite, gut präparierte Pisten lassen Skier- und Boarder-Herzen höher schlagen. Wen längere War-tezeiten nicht zur Weißglut treiben und wer dafür eine hervorragende Abfahrt zu schätzen weiß, der kommt auf dem Ifen voll auf seine Kosten. In Eigenerprobung festgestellt, kann sich durch die verschiedenen Abfahr-ten sowohl der Anfänger, als auch der Adrenalinjunkie für dieses Gebiet begeistern. Außerdem nicht zu ver-nachlässigen – dort, wo die Lifte langsamer fahren, sind meistens auch die Pisten nicht so überlaufen!

Also Debütanten, Sportmuffel und Schneehasen, lasst euch von kleinen Stürzen oder Pannen nicht den Spaß verderben! Im Endeffekt sind das doch im Vergleich zum Spaßfaktor nur kleine Wehrmutstropfen auf dem heißen Stein! !

Die Mischung macht’s!

Die alten Hasen Gerhard Dorn und Hans-Peter Ipach sowie die jun-

gen (Ski-)Hüpfer Toby Hammer und Chrissy Dorn haben für euch

die Hot Spots des Wintersports noch einmal zusammengefasst und

nach verschiedenen Kriterien bewertet.

Piste Powder Party

Grasgehren

Fellhorn

Ifen

Walmendingerhorn

Kanzelwand

Schattwald

Nebelhorn

Gerhard Dorn

Chrissy Dorn

Hans-Peter Ipach

Toby Hammer

Page 40: presstige #18 – Zeitlos

ter die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die Mekong River Commission (MRC) und die Weltbank. Angefan-gen hat alles mit einer Bewerbung um einen Praktikumsplatz bei der deutschen Botschaft in Vietnam, den sie – zu ihrem eigenen Erstaunen – auch bekam. Über das Praktikum stieg sie in das Berufsfeld Entwick-lungspolitik ein, in dem sie heute noch „aus Leidenschaft“ arbeitet.

Geheimtipp: Exotische Sprachen

Dass sich die 28-Jährige dabei von Anfang an bisher vorwiegend in Südostasien aufhielt, verdankt sie dem Sinologie-Grundstudium, das sie neben ihrem Studium der Poli-tikwissenschaft, VWL und Jura an der Universität Leipzig absolvier-te. Die Doktorandin emp!ehlt des-halb Studenten mit einem ähnlichen Berufswunsch möglichst exotische Sprachen zu lernen. So kann man sich von der Masse der Bewerber abheben. Es muss aber nicht immer Vietname-sisch sein – auch Französisch ist laut Susanne momentan bei Projekten in Afrika sehr gefragt. Heute arbeitet sie in der Umweltpolitik. Wie sie dort gelandet ist? Das weiß Susanne selbst nicht mehr ganz genau. Fernweh, Inte-resse an ökologischen Fragestellungen und eine große Portion Zufall haben sicher eine Rolle gespielt.

Momentan ist sie wieder einmal bei der Weltbank in Washington beschäf-tigt, wo sie unter Anderem an einer Studie über technische Kapazitäten zur Voraussage klimabedingter Risiken mitarbeitet.

Politikwissenschaft ganz praktisch

Durch ihre Arbeit kam Susanne schon viel in der Welt herum. Für umwelt-

politische Projekte reiste sie unter an-derem nach Laos, Vietnam und in die USA. Regelmäßige Arbeitszeiten oder ein fester Wohnsitz? Diese Dinge feh-len vielleicht in Susannes Arbeitsalltag, nicht aber ihr selbst. Einblicke in ver-schiedene Kulturen und Lebensbedin-gungen gehören für sie zu den wert-vollsten Erfahrungen, die sie durch ihren Job sammelt. Auch wenn das bedeutet, dass ein am Flughafen ge-brochener Zeh in Laos mit dem Rönt-gengerät des örtlichen Zahnarztes und Isolierband behandelt werden muss.

Die Projekte, in denen sie vor Ort arbeitet, fördern die nachhaltige und optimale Nutzung von Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser. Ein inter-nationales Team arbeitet im Auftrag einer Organisation an einem konkre-ten Projekt. Während Techniker über den Einsatz von Turbinen beraten und Hydrologen Wasserverhältnis-se untersuchen, sind Politikwissen-schaftler wie Susanne oft an der Ge-samtkoordination beteiligt.

Diplomatie versus Fortschritt

Die unterschiedlichen Spezialisten im Team sind sich durchaus nicht immer über die Vorgehensweise einig. Susanne wird manchmal vorge-worfen, den technischen Fortschritt zu „bremsen“, indem sie relevante politische Aspekte berücksichtigt.

Beispielsweise halten es Inge-nieure für eine großartige Idee, hochau#ösende Luftaufnahmen ei-nes Flusslaufs zu erstellen, der durch mehrere Staaten führt. Der Politikwis-senschaftler muss dann schon mal auf politische Kon#ikte zwischen diesen Staaten aufmerksam machen. Die Re-gierungen wären schließlich alles an-dere als begeistert, detaillierte Bilder ihres Territoriums auf dem Schreib-tisch eines Regierungsmitglieds des benachbarten Landes zu wissen. Ein wichtiger Teil der Arbeit der Politik-

Beruf(ung)    

Entwicklungspolitik

Wie  internationale  Projektarbeit  zum  Lebensentwurf  werden  kann  

Text

: Mar

ion

Ein

sied

ler

– Il

lust

ratio

n: A

nnet

te R

obbi

ns

„Wenn man etwas gern macht, gut kann und Spaß daran hat, dann findet man auch einen Weg, das zu tun, was man möchte.“

Das ist Susannes Überzeugung. Susanne ist eine junge Frau, deren Weg mitten hinein in die internatio-nale Entwicklungsarbeit geführt hat. Wie es dazu gekommen ist und was sie dort als Politikwissenschaftlerin bewirkt, hat sie presstige berichtet.

Schon während ihres Studiums begann Susanne, für internationale Organisationen und Institutionen im Ausland zu arbeiten, darun-

40 | vorwärts

Page 41: presstige #18 – Zeitlos

www.uni-­augsburg.de/shop

Erinnerungsstücke  an  Deine  Alma  Matergibt‘s  im Uni-­Shop

Mehr Informationen und

Praktikumsmöglichkeiten:

GTZ: www.gtz.de

Weltbank: www.worldbank.org

MRC: www.mrcmekong.org

undesministerium für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung:

www.bmz.de

wissenschaftler ist also die Informati-on und Sensibilisierung der Kollegen in Bezug auf die politische Lage in ei-ner Region. Als Mediatorin versucht Susanne, die Interessen der Dorfbe-wohner und Mitarbeiter unter einen Hut zu bringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Ein Kultur-schock war ihr dabei bis vor Kurzem fremd. Den erlebte die Vielreisende ausgerechnet in Washington. Dort stellte sie zum Beispiel fest, dass ein mangelhaftes Gesundheitssystem in einem westlichen Staat befremdlicher als fehlende medizinische Versorgung in einem Entwicklungsland wirkt.

Glück im Beruf, Pech in der Liebe?

Ein weiteres Hauptgebiet bei Su-sannes Arbeit ist die Forschung. Für ihre Doktorarbeit vergleicht sie den

Erfolg von 104 Fluss-Organisati-onen, die sich mit dem Wasserma-nagement und der bestmöglichen, umweltfreundlichen Nutzung von Flüssen auseinander setzen. Dabei bestimmt sie Kriterien, durch die die Arbeitsef!zienz der Organisationen gemessen werden kann. Dass sogar der vietnamesische Umweltminister eine ihrer Studien gelesen hat, konn-te sie selbst anfangs nicht glauben.

Solche Erfolge hängen für Su-sanne nicht nur von wissenschaftli-chem Know-How, sondern auch von der richtigen Einstellung zum Beruf ab. Ihrer Meinung nach bilden Ge-lassenheit und Organisationstalent die Grundlage für ein angenehmes Leben zwischen Kontinenten und Projektdeadlines. Das gilt für sie vor allem auch im privaten Bereich. Insbesondere ihre Beziehung, für die sie eine Zeit lang öfters nach Kanada # og, musste in den vollen

Terminkalender integriert werden. Obwohl Susanne es genießt, dass ihr Freund nun bei ihr in Washington wohnt, fand sie die Zeit des Pen-delns dank guter Organisation nicht allzu schlimm. Wenn dann noch die weltweite Krankenversicherung abgeschlossen ist und die Skype-Kontakte zu Familie und Freunden hergestellt sind, ist man ein bisschen angekommen. In seiner ganz eigenen Welt irgendwo auf der Welt. !

www.uni-­augsburg.de/shop

Erinnerungsstücke  an  Deine  Alma  Matergibt‘s  im Uni-­Shop

Page 42: presstige #18 – Zeitlos

42 | seitwärts

Brothers in UndergarmsMichael Sentef und Christopher Große schreiben eine eindeutige GlosseText: Christopher Große & Michael Sentef – Illustration: Florian Saule

Im Anfang war SEIN Wort: Ihr Untertanen mögt mir eine Glosse schreiben, und sie soll von dem leidigen The-ma der sklavischen Ladenöffnungszeiten in unserem schö-nen Freistaat Bayern handeln. Ferner wünsche ich einen Migrationshintergrund. Also im Hintergrund. Bah, wie auch immer. – Wir: Oh Herr, Dein Wunsch sei uns Befehl. Katzbuckeln. Alle ab.

Voilà – die kürzeste Glosse der Welt, in der sklavische Ladenöffnungszeiten garniert mit einem Migrationshinter-grund so was von erschöpfend behandelt werden: Die La-denöffnungszeiten in Bayern sind ganz großer Mist! Eine Zumutung für jeden hart arbeitenden Teil der Bevölkerung – außer für den im Supermarkt hart arbeitenden Teil der Bevölkerung. Einer von uns (CG) hat als Berliner einen Mi-grationshintergrund und kann in seiner Heimat („Preußen“) auch nachts um halb drei ein Pfund Schweinenackensteaks oder wahlweise frisch gedünstete Broccoliröschen kaufen. Der andere von uns (MS) kommt aus Baden-Württemberg und sogar dort („Entenklemmerprovinz“) gibt’s bis 22 Uhr feine Maultäschle. Davon sollte sich Bayern eine Scheibe Nackensteak oder etwas Sprossenkohl abschneiden. Basta.

And now for something completely eindeutig different: Nacktscanner! Neulich waren wir in London am Flugha-fen. Auch dort: Nacktscanner, mit denen argwöhnische Sicherheitsleute unbescholtenen Bürgern („Generalver-

dacht“), mit Verlaub, auf die Klöten glotzen können. Wahlweise auch auf die Möpse. Nacktscanner sind ebenfalls ganz großer Mist!

Einer von uns (CG) wurde am unentbehrlichen Sicher-heitscheck („connection flight“) bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten bei nur zwei Versuchen für den Körperscan nominiert. Erfreuter Kommentar („Habe ich was gewonnen?“) sowie großzügiges Angebot („Ger-ne ziehe ich mich hier und jetzt vor Ihnen aus“) wurden von der humorfreien Sicherheitsdame („…“) geflissentlich ignoriert. Auch unsachliche, westentaschenpathologische Vergleiche („Ihr seid mittlerweile geisteskranker als die Amis“) und unsachliche, westentaschenpsychologische Anwürfe („Ihr seid nur noch schizophren“) bewirkten nichts. Nicht einmal sein sachdienlicher Hinweis („Ich bin aus Deutschland und nicht aus irgendsonem fucking Nir-gendwo“) fand bei der gestrengen Dame („…“) Anklang. Widerstrebend („Die können mich mal“) verschwand CG im Nacktscanner – und mit ihm verschwand sein letzter Rest Intimsphäre („Allgemeines Persönlichkeitsrecht“).

Alternativ zum Scanner befinden sich mittlerweile auch Abtastungen mit intimem Kontakt im Angebot („Dürfte ich Ihnen bitte aus Sicherheitsgründen das Ge-mächt kraulen, der Herr?“ – „Noch eine schnelle Mut-terschoßmassage, die Dame? Wir möchten wirklich nur vermeiden, dass Sie das Flugzeug in die Luft jagen!“).

Wo soll das enden?Zunächst bei IHM: Mickrige Schreiberlinge, zetert

ER. Ihr wollt mich wohl, mit Verlaub, verarschen. Das geht mir, nochmals mit Verlaub, ganz schön auf den Sack. Ihr seid so vulgär, ihr, ihr … bah! – Wir: Nichts läge uns ferner, oh Herr! Aber diese intimen Details aufzuklären, noch dazu in Eurem Dienste, bereitet uns unaussprech-liche Freude. Schon Aristoteles hat vor der Opferung der Freiheit auf dem Altare der Sicherheit gewarnt. Ergo stehen wir in seiner direkten Nachfolge – bloß direkter, intimer, mehr 21. Jahrhundert – und mit Migrationshin-tergrund. Wir sind die Brothers in Undergarms.

ER (mit erhobener Hand, sichtlich erzürnt): Pfui Dei-bel, ihr …

Wir (hektisch, sichtlich bemüht um die überzeugende Unschuldsmiene des Mittelstandspräsidenten): … wir müssen weg! Eindeutig – die Ladenöffnungszeiten, oh Herr: In drei Minuten schließt der Supermarkt. Das geht uns auch ganz schön auf die Eier! Eilig ab. !

Widerstrebend verschwand CG im Nacktscanner und mit ihm sein letzter Rest Intimsphäre…

Glosse

Page 43: presstige #18 – Zeitlos

seitwärts | 43

Gefällt mir nicht

Und was gefällt euch? Ein kleiner Button erobert das Internet

Text: Maria Hennl – Illustration: Florian Saule

Ein Klick genügt. Ein Klick auf den „Gefällt mir“-Button und ein kleiner erhobener Daumen registriert, was mir gefällt. Zum Beispiel die spontane Ankündi-gung zu Francas WG-Party. Gefällt mir, denn ich war eingeladen. Das Foto von Freddie, das ihn auf genau dieser WG-Party zeigt: Gefällt mir auch. Und darunter ein Link auf ein Foto von Freddie in Shorts am Strand von Rio: Gefällt mir erst recht! Schweren Herzens be-schränke ich mich darauf, dass mir nur das Foto ge-fällt. Denn unter Freddies Profil gibt es leider noch keinen „Gefällt mir“-Button.

Schöne freundliche Facebook-Welt. Ein Klick, und mei-ne Freunde sehen, was mir gefällt. Im Gegenzug sehe ich, was ihnen gefällt. Und so kommt einiges an Gefäl-ligkeiten zusammen, wobei es mir ziemlich leicht fällt, meinen Gefallen auszudrücken. Früher war dafür noch mehr Aufwand nötig. Mühsam musste ich Buchstaben für Buchstaben in eine Nachricht tippen, um Freddie mitzuteilen, dass ich seine Urlaubsfotos toll finde und dass ich auch gerne einmal nach Rio fahren würde. Jetzt klicke ich auf den kleinen Button – und schon weiß nicht nur Freddie, sondern mein ganzer Freundeskreis von meinem Fernweh.

Kein Platz für Ungefälligkeiten

Gelegenheiten, meinen Gefallen an allen möglichen Dingen auszudrücken, gibt es ausreichend. Aber war-um gibt es eigentlich keinen „Gefällt mir nicht“-Button? Eine kleine Hand, deren Daumen nach unten zeigt und mein Nichtgefallen ausdrückt. So ließ zum Beispiel Jan letzte Woche wissen, dass er mit Caro auf das Jamiro-

quai-Konzert geht. Hätte es zu diesem Kommentar einen „Gefällt mir nicht“-Button gegeben, ich hätte ihn sofort gedrückt! Schließlich hatte er MIR vor einem Monat die zweite Karte versprochen! Stattdessen musste ich ihn anrufen. Ganze drei Mal musste ich seine Nummer wählen, bis ich ihn endlich erreicht hatte. Und ihm den Marsch blasen konnte. Vielleicht hatte dieses persönli-che Gespräch aber auch etwas Gutes: Jan entschuldigte sich sofort und lud mich für die kommende Woche auf ein Konzert im Olympiastadion ein. Einige Dinge klärt man doch lieber weiterhin persönlich.

Speed-Dating via Facebook

Durch das Bewerten von Leuten in den sozialen Online-Netzwerken ergäben sich übrigens auch tolle Möglich-keiten, neue Bekanntschaften zu schließen. Findet mich ein Typ sympathisch, so versieht er mich mit einem „Ge-fällt mir“-Zeichen. Sehe ich das auch so, verleihe ich ihm das gleiche Prädikat. Cool, ich gefalle Tobi! Dar-aufhin bekommen wir beide eine Nachricht zugestellt. Seine Handynummer wird zusammen mit einem Mut machenden Daumen-hoch-Zeichen gleich mit übermit-telt. Eine neue Form des Speed-Datings also. Auf die fünf Minuten Kennenlernphase kann ich getrost ver-zichten. Auf welcher Schule Tobi war, was er studiert, seine Hobbies und mit wem er zuletzt den Urlaub ver-bracht hat, weiß ich als routinierter Profilstalker eh schon längst. Und was ihm gefällt, sowieso.

Finde ich an dem Typen keinen Gefallen, klicke ich „Gefällt mir nicht“, und schon wird aus dem E-Flirt ein E-Korb. Schade, dass man nicht alle Probleme so ein-fach los wird… !

Brothers in Undergarms

Widerstrebend verschwand CG im Nacktscanner und mit ihm sein letzter Rest Intimsphäre…

Page 44: presstige #18 – Zeitlos

 Sie  studieren  und  wollen  wissen,  wie  innovative  Automatisierungslösungen  geplant  und  realisiert  werden?  Sie  suchen  Praxiskontakte?  Dann  lernen  Sie  unser  Unternehmen  kennen  und  sammeln  Sie  erste  Erfahrungen  als  Prakti-­kant  (m/w)  oder  Diplomand  (m/w).

Ihre  Chance:Interdisziplinäre  Strukturen,  eine  länderübergreifende  Organisation  und  Innova-­tionsfreudigkeit  sind  die  Basis  erfolgreicher  Lösungen.  Für  Fertigungssysteme  und  Roboter  ist  KUKA  weltweit  Partner  aller  namhaften  Automobilhersteller  und  Automobilzulieferer.  Auch  für  Aerospace,  Solartechnik,  verschiedene  Sparten  der  General  Industry  sowie  für  die  Bereiche  Logistik,  Medizin  und  Entertainment  bietet  KUKA  intelligente  Automatisierungslösungen.

Ihre  Vorteile:Wir  bieten  Ihnen  hochinteressante  Perspektiven  in  einem  innovativen  Unter-­nehmen.  Bei  KUKA  können  Sie  Ihr   im  Studium  erworbenes  theoretisches    Wissen  umsetzen  und  erste  Einblicke  in  die  Welt  der  Automatisierung  gewinnen.  Und  auch  nach  dem  Abschluss  stehen  Ihnen  bei  uns  die  Türen  offen:  Aufgrund  unseres  dynamischen  Wachstums  haben  wir  ständig  Bedarf  an  Hochschul-­absolventen.

Wir  suchen  für  unsere  Unternehmensbereiche  KUKA  Aktiengesellschaft,  KUKA  Roboter  GmbH  und  KUKA  Systems  GmbH

Die  KUKA  Aktiengesellschaft  mit  Sitz  in   Augsburg   ist   eine   international    tätige  Gruppe  mit  weltweit  6.000  Mit  -­  arbeitern  und  einem  Umsatz  von  rund  1,3  Mrd.  Euro.   Innovative  Roboter-­technik   und   maßgeschneidertes  Automatisierungs-­Engineering  bilden  die  zwei  Kernbereiche  der  AG.  Zu-­kunftsweisende  Lösungen  und  das  perfekte  Zusammenspiel  beider  Un-­ternehmensbereiche  machen  KUKA  zu  einem  der  weltweiten  Technologie-­  und  Innovationsführer.

Aktuelle  Stellenangebote  und    Ansprechpartner  finden  Sie  unter  www.kuka.jobs

www.kuka.com

8383_Praktikant_167x225+B.indd 1 30.03.2009 11:23:40 Uhr

Page 45: presstige #18 – Zeitlos

seitwärts | 45

Eine Frage der [Karri]ehre

Über die Notwendigkeit von Praktika und den Traum vom perfekten LebenslaufText: Martina Wengenmeir – Illustration: Kristina Gerzen

„Auf welcher Schule bist du denn gerade?“ Diese Frage lässt mich genauso schmunzeln wie der plötzliche Übergang der freundlichen Personalerin vom „Du“ zum „Sie“, als sie erfährt, dass ich im Sommer mein Master-studium abschließen werde. Als sie mich anschließend darauf hinweist, dass Praktika unheimlich wichtig sind, wenn man im Medienbereich arbeiten möchte, kann ich sie leider nicht mehr ernst nehmen. Nicht, dass die Dame auf einem Ausbildungstag für Medienberufe irgendet-was Falsches gesagt hätte, ganz im Gegenteil. Dieses Wissen einem Studienabsolventen mitzuteilen, erscheint jedoch ein wenig unzeitgemäß. Sie scheint wohl nicht zu wissen, dass uns als Teil der Generation Praktikum selbige während des gesamten Studiums verfolgen, um am Ende nicht ewig als Dauerpraktikant im Sumpf des Arbeitsmarktes stecken zu bleiben. Unzeitgemäß also, weil der Zeitpunkt darauf hinzuweisen quasi mit der Übergabe des Abiturzeugnisses längst überschritten ist und sich seitdem die praktischen Erfahrungen elegant in die Lücken der vorlesungsfreien Zeit meines Studiums schmiegen.

Und nicht nur das, es sind ja nicht allein die Prak-tika, die auf dem Arbeitsmarkt beinahe lebenswichtig sind. Ein gepflegter Lebenslauf sollte zudem Ausland-serfahrung, Zusatzqualifikationen wie Sprachen- und Computerkenntnisse sowie ehrenamtliches Engagement bezeugen. Die von Personalern gewünschte Lückenlo-sigkeit ist dadurch kein Problem: Es bleibt gar keine Zeit für Lücken. Denn so ganz nebenbei soll ja auch noch ein angesehener Abschluss mit tadellosen Noten erworben werden. Also wird während des ganzen Stu-diums auf mehreren Nebenschauplätzen geackert und gewerkelt, um am Ende alles zu haben: Zeugnisse der Sprachkurse in China, das Praktikum in der renommier-

ten Werbeagentur und die Bestätigungen der Word- und Excelkurse vom Rechenzentrum. Letztendlich führt der überquellende Anhang irgendwann zu ihm, dem per-fekten Lebenslauf. Und da liegt es nun, das über Jahre geschliffene Stück, unter einem Berg anderer, ebenso perfekter Mappen auf dem Schreibtisch in einer Perso-nalabteilung. Innerhalb von durchschnittlich zehn Se-kunden pro Lebenslauf wird nun vom Besitzer dieses Schreibtisches die Entscheidung gefällt, ob der jeweilige Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht. Zehn Sekunden, in denen Glück, Zufall oder Vitamin B über den nächsten Eintrag auf einer Seite perfekt dokumentierten Lebens entscheiden. Jahrelan-ge Arbeit in lediglich zehn Sekunden also dahin? Nur für den, der nicht sehen will, wie er sich selbst dadurch weiterentwickelt und einiges an Lebenserfahrung hinzu-gewonnen hat.

Während ich mich noch im Gedankenwirbel be-reits gewonnener und noch zu machender Erfahrungen befinde, schaut mich die eifrige Personalerin erwar-tungsvoll und fragend an. Scheinbar erwartet sie eine Reaktion auf ihre Aussage zur Bedeutung von Prak-tika. Angemessen wäre wohl ein: „Sie haben ja keine Ahnung, wie wichtig!“ Ich schweige allerdings lieber. Auch ihr Vorschlag, mich doch für ein Praktikum in ihrer kleinen Fernseh-Produktionsfirma zu bewerben, kann mich nicht motivieren. Ich will einen Job, nicht noch eine weitere Orientierungshilfe. Und bei ersterem wird mein Lebenslauf hoffentlich auch ohne dieses Praktikum innerhalb der zehn kritischen Sekunden überzeugen können. So verabschiede ich mich mit ei-nem müden „Vielleicht“ und freue mich, dass mir die-ses Gespräch zumindest einen neuen Stift und Block eingebracht hat. !

Page 46: presstige #18 – Zeitlos

46 | herzwärts

Mein Zeitmanagement ist recht optimiert. Weder bin ich auf Facebook, noch besitze ich einen Fernseher. Ich bemühe mich, meine Zeit optimal auszunutzen. Das ist einer meiner Vorsätze. Nebenbeschäftigungen gibt es bei mir kaum. Selbst mein Weg zur FH dauert zu Fuß nur zehn Minuten. Im Sommer fahre ich mit dem Fahrrad, dann geht es noch schneller. Als Informatiker bin ich allerdings oft am PC, da verbringe ich schon auch mal Zeit in Foren oder auf Newsseiten.

Ene Mene Meck und schon ist sie weg

Was Augsburger Studenten die Zeit raubt

Text & Fotos: Annika Schmidt – Illustration: Marlene Zehnter

Erinnerst du dich noch an die gute alte Zeit der Kinder-und Abzählreime? Die Sommer waren noch endlos und Uhren nur Teil der Spielzeugwelt. Der Tag schien unendlich viele Stunden zu haben, die nur darauf warteten, gefüllt zu werden. Doch was ist seitdem passiert?

Heute hat dich der Alltag fest im Griff. Der Kampf mit dem Terminplaner ist an der Tagesordnung. Du ringst um jede Minute. Alles folgt dem Motto: Zeit ist knapp, Zeit ist Geld. Am liebsten würdest du ein paar zusätzliche Stunden in den Tag schmuggeln. Aber wohin versickert sie eigentlich, die Zeit? presstige hat bei Augsburger Studie-renden der Hochschule und der Uni nachgefragt.

Ulrich Hornung (22), Technische Informatik (HS), 7. Semester

Ich sitze viel am PC oder am Laptop, um für das Studium zu arbeiten. Wenn ich zwischen-drin eine Pause mache, dann gehe ich gern auf Facebook. Da schweife ich dann schon mal eine Weile ab. Ansonsten fange ich oft an aufzuräumen, wenn ich eigentlich lernen will. Da findet sich immer was. Auch das Schlafen frisst viel Zeit, in der ich lieber etwas anderes machen würde. Abends bereue ich es immer, wenn ich mich habe ablenken lassen anstatt zu lernen.

Darja Koscheleva (20), Informatik (HS), 1. Semester

Mein größter Zeitfresser ist das Internet, dort wird man ständig auf neue Sachen aufmerk-sam gemacht. Dann stöbere ich auf Facebook herum oder lese Artikel. Oft lenkt mich auch der Fernseher vom Lernen ab, oder ich fan-ge an zu putzen. Einerseits brauche ich zwar Ordnung, um richtig lernen zu können, an-dererseits hält es mich auch davon ab. Au-ßerdem gehe ich manchmal raus zum Joggen oder backe, wofür dann eigentliche Lernzeit draufgeht.

Theresa Stegmüller (23), Lehr-amt Realschule Englisch, Musik und Französisch, 8. Semester

Page 47: presstige #18 – Zeitlos

herzwärts | 47

Jonathan Smith (25), Mecha-tronik (HS), 1. Semester

Simon Heimler (24), Interaktive Medien (HS), 1. Semester

Sanije Mestane (22), Kommuni-kationsdesign (HS), 3. Semester

Die Arbeit, die ich von der Uni mit nach Hause nehme, kostet mich am meisten Zeit. Während ich lerne, bin ich auf Facebook oder Skype. Die Kommunikation mit anderen ist mir sehr wichtig. Manchmal räume ich auch mein Zimmer auf, um das Lernen noch eine Weile aufzuschieben. Dazu kommen das Zug-fahren und mein Nebenjob. Diese Zeit würde ich lieber anders verbringen. Trotzdem macht es für mich am Ende des Tages Sinn, wie ich meine Zeit aufgeteilt habe.

Saron Duchardt (21), Medien und Kommunikation, 1. SemesterAm Computer verbringe ich viel unnötige Zeit und werde leicht abgelenkt, vor allem von sozialen Netzwerken, aber auch von Informationsseiten. Ansonsten versuche ich, Arbeit und Freizeit strikt zu trennen, und schweife deshalb nur selten vom Lernen ab. Als Zeitvergeudung betrachte ich das Stra-ßenbahnfahren und Behördengänge wie die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt. An-dere zeitfressende Tätigkeiten, wie beispiels-weise Kochen, kann man sich dagegen nicht sparen.

Da ich erst eingezogen bin, nimmt das Re-novieren bei mir momentan sehr viel Zeit in Anspruch. Außerdem sehe ich gern fern oder halte mich in sozialen Netzwerken wie Face-book auf. Das lenkt mich nicht nur vom Ler-nen, sondern auch von persönlichen sozialen Kontakten ab. Man trifft sich einfach weniger direkt mit den Leuten. Viel Zeit verbringe ich auch damit, zu kochen, einzukaufen und den Haushalt zu schmeißen, aber das finde ich trotzdem wichtig.

Ich arbeite viel mit dem Computer und dem Internet, deshalb lasse ich mich davon auch immer wieder ablenken. Das Internet bietet 1000 Möglichkeiten, sich zu verirren. Man verliert sich in der Vielfalt der Möglichkeiten und dafür geht Zeit drauf. Wenn ich beim Re-cherchieren manchmal vom Thema abkom-me, dann habe ich das Gefühl, Zeit vergeu-det zu haben. Darüber hinaus klaut mir nur der Schlaf Zeit, aber darauf möchte ich auch nicht verzichten.

tik  taktik  tak

Page 48: presstige #18 – Zeitlos

Download auf presstige.orgAlle Angaben ohne Gewähr

Zusammengetragen von Kathrin Unsöld

Happy Hour Guide

16.00 – 17.00

17.00 – 18.00

18.00 – 19.00

19.00 – 20.00

20.00 – 21.00

21.00 – 22.00

22.00 – 23.00

23.00 – 24.00

24.00 – 01.00

01.00 – EndeTä

glic

h

Alts

tadt

café

Bari

um 5

6 (M

o. -

Sa.)

Cai

pi

Coh

iba

Com

mer

zien

rat

Cor

so

Dre

i Kön

igin

nen

Ench

ilada

Ench

ilada

Essb

ar

Flai

rcity

Flan

niga

n’s

Post

Igua

na J

oe’s

Igua

na J

oe’s

Joe

Pena

’sJo

e Pe

na’s

Kön

ig v

. Fla

nder

n

Mov

ie B

ar

Mr.

Oni

ons

Mr.

Oni

ons

Mur

phy’

s La

w

Nud

elba

rN

udel

bar

Papa

Sito

sPa

pa S

itos

Plat

sch

Plat

sch

(Fr.

+ Sa

.)

Rat

skel

ler

Rat

skel

ler

Sam

ok C

itySa

mok

City

Saus

alito

sSa

usal

itos

Schl

acht

hof

Caf

é V

ikto

r

Page 49: presstige #18 – Zeitlos

Happy Hour Guide

Download auf presstige.orgAlle Angaben ohne GewährZusammengetragen von Kathrin Unsöld

Mon

tag

Nud

elba

r

Die

nsta

gH

enry

’s C

offe

e W

orld

M

ahag

oni B

ar

Mo

Clu

b

Peac

hes

Saus

alito

s

Mitt

woc

hJo

e Pe

na’s

Liqu

id

Mo

Clu

b

Roc

kfab

rik

Wei

ßes

Lam

m

Don

ners

tag

Cir

cus

Mah

agon

i Bar

Mo

Clu

b

Peac

hes

Frei

tag

Barfl

y

Kan

tine

Liqu

id

Mah

agon

i Bar

Mo

Clu

b

Wei

ßes

Lam

m

Sam

stag

Barfl

y

Mah

agon

i Bar

Mo

Clu

b

Wei

ßes

Lam

m

17.00 – 18.00

18.00 – 19.00

19.00 – 20.00

20.00 – 21.00

21.00 – 22.00

22.00 – 23.00

23.00 – 24.00

24.00 – 01.00

01.00 – Ende

Page 50: presstige #18 – Zeitlos

Vorschlag statt Vorsatz!Aus der presstige-Redaktion gibt es für das neue Jahr viele Tipps

und keine gebrochenen Vorsätze

Mit guten Vorsätzen verhält es sich meist wie mit Weihnachtsdekoration: Kaum ist das neue Jahr ein paar Tage alt, sieht und merkt man nichts mehr von ihnen. Man besucht das Fitnessstudio wieder unregelmäßig statt regelmäßig, fragt doch öfter statt seltener nach Feuer für die Kippe – und man packt, wie gewohnt, mehr statt weniger Süßkram in den Einkaufswagen. Wir von presstige pfeifen deshalb in diesem Jahr auf Vorsätze und

präsentieren euch lieber unsere persönlichen Tipps für 2011 – Nachahmung dringend empfohlen!

Text: Rein

er Sch

mid

tKOZACZEK„Mein Tipp: Vor dem Weggehen ein Glas Was-

ser mit einer Brausetablette Magnesium trinken.

Hilft den Kater am nächsten Tag vorzubeugen

oder zumindest etwas abzuschwächen.“

An

na

Hartmann„Lauschangriff! Einen vergnüglichen Abend verbringen, Inspiration

suchen oder sich sogar selbst auf die Bühne wagen – all das ist möglich

beim Poetry Slam in der Kresslesmühle! Die Band-breite der Beiträge ist groß – interessant-amüsant wird es aber immer!“

Lisa

Hiemer„Mein Tipp: An einem heißen Sommertag eine

Wanderung durch den Allgäuer Eistobel machen und dann in einer der zahlreichen eiskal-

ten Gumpen baden, um sich zu erfrischen! Wer

jetzt noch kein Bild vor Augen hat kann sich erste

Impressionen unter www.eistobel.de holen.“

Fran

zi Stephan„Man sollte unbedingt Mal die

Band Silverchair gehört ha-ben, weil sie einfach den besten Grunge gespielt haben, den es gibt. Hier zu empfehlen ist das

1. Album Frogstomp.“

Kat

ha

rin

a

JUNGER„Was ihr auf jeden Fall einmal gesehen haben solltet ist die Serie

‚True Blood’ – die etwas andere Vampier-Serie! Die Story

ist dermaßen abgefahren und der Aufbau der Folgen so span-

nend – da kann man gar nicht mehr aufhören! Suchtpotential

garantiert! Und vor allem in der Originalfassung sehenswert.“San

dr

a

Druwe„Egal ob Klamotten für die nächste Bad-Taste-Party, Bücher für’s Studium oder stylische Möbel: Der Secondhand-Laden ‚Contact‘ (Im Tal 8, 86179 Augsburg) hats! Die Preise sind mehr als erschwinglich und der Kauf dient zudem einem guten Zweck. Einfach mal vorbeischauen!“

Sop

hiaAnner

„Ladet doch mal eure Freunde zu einer Sushi-Party

ein. Zusammen die Sushi zu rollen macht wirklich viel

Spaß, ist viel leichter als man denkt und im Anschluss

kann man stundenlang zusammensitzen und essen. An-

leitungen zum richtigen Rollen gibt es zum Beispiel auf

http://attilahildmann.com/sushi/sushi.htm.“

Ra

mo

na

OTT„Spontane Wochenendtrips in alle möglichen Städte Deutschlands machen. Einfach auf Mitfahr-gelegenheit.de stöbern, oder ein Wochenendticket bei der Bahn suchen, die besten Freunde schnappen und los geht’s.“

Patr

icia

Scherer„Mein Tipp: Ein Pfenningbaum. Die perfekte

P#anze für chaotische Studenten. Sie ist p#egeleicht

und benötigt nur sehr wenig Wasser. Und hält des-

halb sogar die Semesterferien durch!“

Sar

ah

Zimmerer„Mein Tipp: Das Aug-

burger Partygetränk ‚Ap-

felstrudel‘. Ich habe den Mix aus

Malibu, Apfelsaft und etwas Zimt hier zum

erstem Mal getrunken und war überrascht, wie lecker es

schmeckt. Ein Muss für jede unvergessliche Partynacht.

Lasst es euch schmecken!“

Anja

Löbel„Mein Tipp: Ein Besuch des größten

Kirchturms der Welt – des Ul-

mer Münsters. Nach 768 Stufen hat

man einen atemberaubenden Ausblick, der

bis zur Zugspitze und den schweizer Bergen

reicht. Und das aller Beste: Man kann von Augsburg nach Ulm mit

dem Bayernticket fahren, obwohl Ulm schon zu Baden-Württemberg gehört!“

Des

irée

Knobl

„Seit ich das Buch

‚Mach dieses Buch fertig

– Erschaffen ist Zerstören‘ von Keri Smith

(Verlag Kunstmann) geschenkt bekommen hab, kann

ich es nicht mehr aus den Händen legen. Für alle, die außerge-

wöhnliche Bücher mögen und gerne selber machen – ist das der

Tipp fürs nächste Jahr!“Chr

isto

ph

Weckerle

„Jeder sollte einmal einen historischen Roman von Re-

becca Gablé gelesen haben. Sie vermischt reale histo-

rische Ereignisse und Personen des mittelalterlichen Eng-

lands mit !ktiven Elementen und Protagonisten, sodass ein

fesselndes Epos entsteht. Der Leser taucht in die historische

Welt ein und lebt und ! ebert mit den Protagonisten mit.

Als positiven Nebeneffekt lernt man sehr viel über die Ge-

schichte Englands. [Buchtipp: DAS LÄCHELN DER FOR-

TUNA.]“

Nad

ine

Hennl„Ich packe meinen Rucksack: eine Thermos-kanne Tee, Kekse, eine Mütze, warme Hand-schuhe, meine Schlittschuhe… und auf geht’s ins Curt-Frenzel-Eisstadion oder in die Eishalle Haunstetten! Und wer keine Schlitt-schuhe besitzt, aber trotzdem mal wieder ein paar Runden drehen möchte: Schlittschuhe können vor Ort ausgeliehen werden.“

Ma

ria

Kling„Mein liebstes Rezept – Tomatenhähn-chen mit Kartoffelpüree (für 2 Personen): Eine Hähnchenbrust in eine kleine Au#aufform legen, Mozza-

rella in Scheiben schneiden und damit das Fleisch bedecken.

Dann passierte Tomaten zerkleinern, mit Salz und Pfeffer wür-

zen und in die Form geben. Das Ganze 30 Minuten bei 175° im

Ofen backen. Währenddessen Kartoffeln kochen, schälen und

pürieren. Milch, etwas Salz und Muskatnuss dazugeben. Guten

Appetit!“

Juli

a

Page 51: presstige #18 – Zeitlos

V – VerlagChrissy Dorn | [email protected] | Geschäftsführung, Marketing- und Vertriebsleitung, Redaktion #

H – Herausgeberpresstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V. | c/o Medienlabor | Institut für Medien und Bildungstechnologie | Universität Augsburg | Universitätsstraße 2 | 86135 Augsburg | Tel.: 0821 1270800 | Fax: 01577 99 3324690 | Kto.-Nr.: 2 50 40 90 18 | BLZ: 720 500 00 | Stadtsparkasse Augsburg | Vereinsregisternummer VR200819 | Amtsgericht Augsburg | www.presstige.org

Christopher G. Große | Vorstandsvorsitzender (V.i.S.d.P.) #Michael Sentef | Stellvertretender Vorstandsvorsitzender #Marc Schüßler | Vorstand Marketing & Vertrieb, Schatzmeister #Jörn Retterath | Schriftführer #

BeiratThomas Benseler, Michael Hofmann, Ernst Holme, Alois Knoller, Sebastian P. Priller, Bernd Pitz, Thomas Schwartz

D – Druck presstige | [email protected] | Druck | Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg # | Au!age & Erscheinen | 10.010 Exemplare | 4 x jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2011

presstige – Bayerns größtes studentisches Magazin (gegründet 2004) wird seit 2010 herausgegeben vom unabhängigen gemeinnützigen presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V.

Jetzt unter www.presstige.org/mitglied im presstige-Förderverein Mit-glied werden und ein einzigartiges ehrenamtliches Projekt unterstützen!

Journalistische Unabhängigkeit fördern – Wissen und Medienvielfalt schaffen! Jeder Euro hilft uns bei der Herausgabe von presstige und bei der Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten!

(Alle Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.)

ImpressumAusgabe 18 – Januar 2011 – www.presstige.org

CR – ChefredaktionWiebke Henke | [email protected] | Chefredaktion, Begleitstudiumskoor-dination, Layout, Beisitzerin presstige e.V. #

RL – RessortleitungSophia Druwe | Ressortleitung # Sabrina Gebhardt | Ressortleitung #Tassilo Holz | Ressortleitung # Patricia Ott | Ressortleitung #Rosina Obermayer | Ressortleitung Online #

R – RedaktionRamona Anner | Redaktion #, Anna Bachmann | Redaktion #, Simone Drilling | Redaktion #, Martina Egger | Redaktion #, Aline Ehrenreich | Redaktion, Marion Einsiedler | Redaktion #, Larissa Emmerling | Redaktion #, Lisa Hartmann | Redaktion #, Maria Hennl | Redaktion #, Franziska Hiemer | Redaktion #, Sandra Junger | Redaktion #, Julia Kling | Redaktion #, Michael Klink | Redaktion #, Markus Kotowski | Redaktion #, Anna Kozazcek | Redaktion #, Julia Kühnemuth$| Redaktion #, Desiree Löbel | Redaktion #, Sabina Porchia | Redaktion #, Viktoria Rohde | Redaktion #, Sarah Scherer | Redaktion #, Annika Schmidt | Redaktion #, Reiner Schmidt | Redaktion #, Katharina Stephan | Redaktion #, Kathrin Unsöld | Redaktion #, Anna Wagner | Redaktion, Marketing und Vertrieb #, Friederike Walter$| Redaktion #, Katharina Weber | Redaktion, Personal #, Nadine Weckerle | Redaktion #, Martina Wengenmeir | Redaktion #, Anja Zimmerer | Redaktion #

P – PersonalSvenja Schischek | [email protected] | Personal #

G – GestaltungMadeleine Schuster | [email protected] | Art Direction, Layout, Illustrati-on!#, Kristina Gerzen | Layout, Illustration #, Christoph Knobl | Layout, Illustration #, Annette Robbins | Layout, Illustration #, Florian Saule | Layout, Illustration #, Sarah Volpert | Layout, Illustration #, Marlene Zehnter | Layout, Illustration #, Birgit Zurmühlen | Layout, Illustration #

F – FotografieSebastian Baumeister | Redaktion, Layout, Illustration, Fotografie #, Christian Oliar$| Fotografie #, Moritz Köppendörfer | Redaktion, Fotografie #

B – BegleitstudiumskoordinationKathrin Stangl | Begleitstudiumskoordination #

P G

F B

V H D

RRLCR

Page 52: presstige #18 – Zeitlos

Damit Ihnen im Studium nicht die Mittel ausgehen.

s Stadtsparkasse Augsburg

Sparkassen-Bildungskredit

www.sska.dewww.sska.de

Bevor Ihr Studium zu kurz kommt, kommen Sie lieber zu uns. Denn mit dem Sparkassen-Bildungskredit erhalten Sie die gewünschte Finanzierung und bleiben flexibel bei der Rückzahlung. Mehr Informationen dazu in Ihrer Geschäftsstelle und unter www.sska.de. Wenn‘s um Geld geht - Stadtsparkasse Augsburg.

Ihr kurzer Weg - unsere Geschäftsstelle im Univiertel