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Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 1
Vorlesung
Bachelor Wirtschaftsinformatik, 1. Semester
Wintersemester 2005/2006
Prof. Dr. Dirk Berndsen
Herzlich Willkommen!
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Abschnitte 8 bis 11
BetrieblicheUnterstützungsfunktionen
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 2
Unternehmerische Grundentscheidungen
Betriebliche Aufgabenbereiche
Übersicht zur Vorlesung
0. Vorstellung
1. Einführung
2. Unternehmensleitung
3. Fertigung
4. Beschaffung / Einkauf
5. Marketing
6. Vertrieb
7. Logistik / Distribution
8. Forschung und Entwicklung
9. Personalwirtschaft
10. Finanzen und Controlling
11. Information / IT (ausgeklammert)
12. Organisation des Betriebs
13. Wahl der Rechtsform
14. Kooperationen
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 3
UnternehmerischeGrundentscheidungen
BetrieblicheAufgabenbereiche
0. Vorstellung
1. Einfhrung
2. Unternehmensleitung
3. Fertigung
4. Beschaffung / Einkauf
5. Logistik / Distribution
6. Marketing
7. Vertrieb
8. Forschung und Entwicklung
9. Personalwirtschaft
10. Finanzen und Controlling
11. Information / IT
12. Organisation des Betriebs
13. Wahl der Rechtsform
14. Kooperationen
Betriebliche Unterstützungsfunktionen
9. Personalwirtschaft
9.1 Definition und Grundfragen
9.2 Ziele der Personalwirtschaft
9.3 Aufgaben der Personalwirtschaft
9.4 Typische Begriffe
9.5 Beziehungen der Personalwirtschaft zu anderen Funktionsbereichen
9.6 Prozesse der Personalwirtschaft
9.7 Einfluss der Branche auf die Aufgaben der Personalwirtschaft
9.8 Trends
Literaturhinweise
Grundlegend:
• Eisenführ / Theuvsen (2004), achter Abschnitt
• Domsch 2001
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 4
Personalwirtschaft wird definiert als ...:
„...Beschreibungen, Erklärungen und Handlungsanleitungen,
die sich auf die Bereitstellung und Verhaltenssteuerung
von Mitarbeitern in privatwirtschaftlichen Organisationen
sowie die damit verbundenen Verwaltungsaufgaben
beziehen.“ (Domsch 2001, S.29)
Personalwirtschaft wird zunehmend strategische Aufgabe, qualifiziertes Personal wird zum Engpass der Umsetzung von Unternehmensstrategien.
„Personalwesen“ = Funktionsbereich im Unternehmen
9.1 Definition
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 5
Die Personalfunktion im Unternehmen bewegt sich stets im Spannungsfeld von Kosten, Leistung und Individualität!
Eigenschaften von Personal
ArbeitsträgerArbeitsträger
Motiviertes IndividuumMotiviertes Individuum
Kosten-verursacher
Kosten-verursacher
Entscheidungs-träger
Entscheidungs-träger
Koalitions-partner
Koalitions-partner
9.1 Grundfragen der Personalwirtschaft
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 6
Optimaler Einsatz des Produktionsfaktors „menschliche Arbeit“Optimaler Einsatz des Produktionsfaktors „menschliche Arbeit“
Hauptziel
Wirtschaftliche Ziele• Minimierung der Personalkosten• Optimale Personalbereitstellung (Menge, Zeit, Qualität)• Personalsteuerung und Motivation• Nutzung der Kreativität
Soziale Ziele
• Materiell (Entlohnung, Altersversorgung, ...)• Immateriell (Arbeitsklima, Selbstverwirklichung, ...)
Wirtschaftliche Ziele• Minimierung der Personalkosten• Optimale Personalbereitstellung (Menge, Zeit, Qualität)• Personalsteuerung und Motivation• Nutzung der Kreativität
Soziale Ziele
• Materiell (Entlohnung, Altersversorgung, ...)• Immateriell (Arbeitsklima, Selbstverwirklichung, ...)
Nebenziele
Der Bereich „Personalwirtschaft“ verfolgt immer wirtschaftliche und soziale Ziele
9.2 Ziele der Personalwirtschaft
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 7
Nicht alle Aufgaben in der Personalwirtschaft werden durch den Bereich „Personalwesen“ wahrgenommen!
9.3 Aufgaben der Personalwirtschaft
Quellen: Bröckermann 2003, Freund/Knoblauch/Eisele 2003
Personal-Beschaffung
Personal-Einsatz
Personal-Beurteilung
Entlohnung / Entgelt
Unterstützung der Führung
Services für das Personal
Personal-Entwicklung
Trennungs-management
Personal-Controlling
1 2 3 4 5
6 7 8 9
Übersicht Aufgaben der Personalwirtschaft
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 8
• Recruiting =
• Outplacement =
• Headhunter =
• Assessment Center =
• Job Enrichment =
• Personalakte =
• Extrinsiche vs. Intrinsische Motivation =
• Arbeitswert =
• Deferred Compensation =
• Kompetenzmodell =
9.4 Typische Begriffe
• Recruiting = Personalgewinnung
• Outplacement = Unterstützter Personalabbau
• Headhunter = Berater zur externen Bewerbersuche
• Assessment Center = Vielschichtiges Auswahlverfahren
• Job Enrichment = Ausweitung der Aufgaben einer Stelle
• Personalakte = Umfassende Dokumentation des Arbeitsverhältnisses
• Extrinsiche vs. Intrinsische Motivation = Faktoren zur Steigerung der Arbeitsleistung
• Arbeitswert = Zeiteinheit (ausführende Tätigkeiten)
• Deferred Compensation = Zeitlich verschobene Sondervergütung
• Kompetenzmodell = Grundlage der Stellenbildung / Stellenbeschreibung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 9
Kostenfaktor
Produktionsfaktor
Alle Funktions-bereiche
Meldung der Bedarfe
Bereitstellung qualifizierter Arbeitskräfte
Bereitstellung von PE-Maßnahmen
Personalverwaltung
Personalwesen
9.5 Beziehung der Personalwirtschaft zu anderen Bereichen
Personalwirtschaft ist eine Querschnittsfunktion, üblicherweise in zentralen Stabsbereichen verankert
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 10
Festlegung PersonalpolitikFestlegung Personalpolitik
Personelle BereitstellungPersonelle Bereitstellung
Personaleinsatz und Motivation
Personaleinsatz und Motivation
• Personalbedarfsplanung
• Personalbeschaffung & -freisetzung
• Personalentwicklung
• Führungsgrundsätze
• Personalprofile
• Entlohnungsgrundsätze
• Einsatzplanung
• Personalführung
• Personalentlohnung
• Personalbeurteilung
• Personalverwaltung
9.6 Prozesse der Personalwirtschaft: Überblick
Kernaufgabe ist die Bereitstellung geeigneten Personals für alle betrieblichen Aufgaben
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 11
Aktive Beschaffung
• Stellenanzeige
• e-Recruiting
• College Recruiting
• Personalberater
• Öffentlichkeitsarbeit
Passive Beschaffung
• Arbeitsverwaltung
• Eigenbewerbung
• Bewerberkartei
• Personal-Leasing
• Werkverträge
• Auswertung Stellenanzeigen
Wege externer Personalbeschaffung
Wege externer Personalbeschaffung
9.6 Ausgewählter Prozess: Personalbereitstellung
Externe und Interne Personalbeschaffung werden mit zunehmender Unternehmensgröße immer stärker gleichwertig
Interne Personalbeschaffung
Interne Personalbeschaffung
Förderungs-System
• Interne Ausschreibung
• Internes e-Recruiting
• Nachwuchskreise (Traineeprogramme, Werkstudenten, Nachwuchs-führungskräfte etc.)
PersonalbeschaffungPersonalbeschaffung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 12
9.6 Ausgewählter Prozess: Personalführung
Zwei Dimensionen zur Unterscheidung der Führungsstile nach „Chicago-Schule“
Beziehungs-orientiert
Beispiel „Managerial Grid“ nach Blake & Mouton
Sachorientiert
Quelle: Blake & Mouton 1964
Zentrale Thesen
• Führungsstil lässt sich anhand von genau zwei Dimensionen beschreiben
• Führungsverhalten ist veränderbar
• Führungskräfte sollten einen Stil entwickeln, der möglichst beide Aspekte gleich und gleich stark einsetzt
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 13
BrancheBrancheFertigungswirtschaft:
Strategische Bedeutung nimmt mit Automatisierung zu!!!
Dienstleister:
Personalwesen ist die strategische Beschaffungsfunktion
GrößenklasseGrößenklasse• Je größer die Unternehmen, desto spezialisiertere Personalbereiche gibt es
• Trend zum Profit-Center
9.7 Einfluss der Branche auf die Personalwirtschaft
In Dienstleistungsbetrieben und bei Wissensintensiver Fertigung wird die Personalwirtschaft zum zentralen Erfolgsfaktor!
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 14
Proaktive Bewältigung und Lösung der Folgen von Entlassungen vor dem Austrittstermin
Proaktive Bewältigung und Lösung der Folgen von Entlassungen vor dem Austrittstermin
Definition
• Karriereberartung
• Job-Suche-Training
• Qualifizierungsmaßnahmen
• Beratung zur psychischen Situation
• Karriereberartung
• Job-Suche-Training
• Qualifizierungsmaßnahmen
• Beratung zur psychischen Situation
Bestandteile
9.8 Trends: Outplacement
Strukturwandel erfordert zunehmend professionelles Outplacement
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 15
Lohn & GehaltLohn & Gehalt
ArbeitszeitArbeitszeit
Werks-wohnungWerks-
wohnung
Gewinn-beteiligung
Gewinn-beteiligung
Vermögens-beteiligung
Vermögens-beteiligung
Arbeitgeber-darlehen
Arbeitgeber-darlehen
Betriebliche Alters-
versorgung
Betriebliche Alters-
versorgung
Firmenwagen
Firmenwagen
9.8 Trends: Individualisierung der Arbeitsverträge
Persönliche Präferenzen werden immer wichtiger bei der Gestaltung der Arbeitsverträge. Beispiel: Cafeteria-Modell
Leistungs-Alternativen
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 16
Welche Funktionen der Personalwirtschaft werden nicht hauptsächlich vom Personalwesen durchgeführt?
9.9 Übung
Fragen Antworten
Übung
Welche Vorteile bietet Outplacement?
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 17
Nennen Sie eine günstige und eine das Risiko mindernde Form der Personalbeschaffung!
Wie sollten sich nach dem Verhaltensgitter von Blake & Mouton Führungskräfte verhalten?
9.9 Übung
Fragen Antworten
Übung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 18
UnternehmerischeGrundentscheidungen
BetrieblicheAufgabenbereiche
0. Vorstellung
1. Einfhrung
2. Unternehmensleitung
3. Fertigung
4. Beschaffung / Einkauf
5. Logistik / Distribution
6. Marketing
7. Vertrieb
8. Forschung und Entwicklung
9. Personalwirtschaft
10. Finanzen und Controlling
11. Information / IT
12. Organisation des Betriebs
13. Wahl der Rechtsform
14. Kooperationen
Betriebliche Unterstützungsfunktionen
10. Betriebliche Finanzwirtschaft
10.1 Grundbegriffe
10.2 Einsatzrahmen betrieblicher Finanzwirtschaft
10.3 Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft
10.4 Typische Begriffe
10.5 Ausgewählte Aufgabenfelder
10.5.1 Finanzierungsanalyse
10.5.2 Liquiditätsanalyse
10.5.3 Finanzplanung
10.6 Verfahren der Investitionsrechnung
10.7 Finanzierungsformen
10.8 Kennzahlensysteme
10.9 Trends
10.10 Übungen
Literaturhinweise
Grundlegend:
• Eisenführ / Theuvsen (2004), achter Abschnitt
• Perridon / Steiner 2004
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 19
Begriff der Investition:
Als „Investition“ wird ganz allgemein die Verwendung finanzieller Mittel verstanden - mit der Absicht in
Zukunft einen höheren Rückfluss an finanziellen Mitteln zu erzielen
Begriff der Finanzierung:
„Finanzierung“ ist die Bereitstellung finanzieller Mittel
Investitionsbereich
Zahlungsbereich
Kapitalbereich
Grundstruktur der Bilanz aus Sicht der Finanzwirtschaft
Aktiva Passiva
10.1 Grundbegriffe
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 20
Controlling-Ansätze
passiv, vergangenheitsorientiert
zukunftsbezogen, aktionsorientiert
• Entscheidungs-unterstützung
• Früherkennung von Chancen & Risiken
• Soll-Ist-Vergleich
• Kostenanalyse
• Wirtschaftlichkeits-analyse
eher operatives Controlling eher strategisches Controlling
10.1 Controlling-Begriff
„... (Unterstützung der) Zielerreichung der Unternehmung durch den Einsatz leistungsfähiger Informations-, Steuerungs- und Kontrollinstrumente.“
Begriffe „Controlling“
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 21
10.2 Einsatzrahmen für das Finanzmanagement der Unternehmung
Aufgabenfeld Finanzwirtschaft
Informationsbereitstellung
Koordination Planung
Alle Funktions-bereiche
Meldung der Kapital-Bedarfe
Genehmigung Budgets
Prüfung Investitionen
Informationen zur Zielerreichung und Gründen der Abweichung
Unternehmens-leitung
Mittelbeschaffung & Finanzierung
Mittelbeschaffung & Finanzierung
• Bestimmung Kapitalherkunft
• Erschließung Finanzquellen
Bestimmung MittelbedarfBestimmung Mittelbedarf
• Investitionsentscheidungen
• Finanzplanung
ErgebniskontrolleErgebniskontrolle
• Soll-Ist-Vergleich
• Ursachen-Analyse
• Infobereitstellung
Controlling-Prozess
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 22
Finanzieller Erfolg der Unternehmung.Finanzieller Erfolg der Unternehmung.
Hauptziel
• Rentabilität steigern
• Liquidität sichern
• Gesamtzielerreichung im Unternehmen fördern
• Rentabilität steigern
• Liquidität sichern
• Gesamtzielerreichung im Unternehmen fördern
Nebenziele
10.3 Ziele der betrieblichen Finanzwirtschaft
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 23
• Break-Even-Point =
• Leverage-Effekt =
• Kreditlinie =
• Agio =
• Disagio =
• Grundkapital =
• Kontokorrent =
• Cash Flow =
• Liquidität =
• Eigenkapitalrendite =
10.4 Typische Begriffe
Zeitpunkt, an dem eine Investition erstmalig kumuliert mehr Einzahlungen als Auszahlungen verursacht
Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität durch Aufnahme zusätzlichen Fremdkapitals
Maximale Höhe des von einer Bank eingeräumten Kontokorrentkredites (Überziehungskredit)
Aufschlag (etwa beim Verkauf von Wertpapieren durch die Bank)
Abschlag (etwa bei der Auszahlung eines Darlehens durch die Bank)
Eingezahltes Kapital der Kapitalgesellschaft (besonders GmbH), Haftungsgrundlage
Überziehungskredit des Bankkontos für laufende Zahlungen
Überschuss aller einzahlungswirksamen Erträge über alle auszahlungswirksamen Aufwendungen
Fähigkeit des Unternehmens, fällige Zahlungsverpflichtungen in voller Höhe bedienen zu können
Verzinsung des Eigenkapitals (abzugrenzen von Gesamtkapital- oder Umsatzrendite)
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 24
10.5 Aufgabenfeld Finanzanalyse: Finanzierungsanalyse
Die Finanzierungsanalyse untersucht die Passivseite der Bilanz, beschreibt die Kapitalstruktur und wendet darauf Finanzierungsregeln an
• Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital
• Anspannungskoeffizient = Fremdkapital / Gesamtkapital
• Verschuldungskoeffizient = Fremdkapital / Eigenkapital
• 1:1-Regel = Fremdkapital / Eigenkapital ≤ 1 „erstrebenswert“
• 2:1-Regel = Fremdkapital / Eigenkapital ≤ 2 „gesund“
• 3:1-Regel = Fremdkapital / Eigenkapital ≤ 3 „noch zulässig“
1. Beschreibung der Kapitalstruktur
2. „Vertikale“ Finanzierungsregeln
Grundlegende Kennzahlen:Einsatzbereiche
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 25
10.5 Aufgabenfeld Finanzanalyse: Liquiditätsanalyse
Die Liquiditätsanalyse versucht aufgrund von Bilanzzahlen Aussagen zur Liquidität des Unternehmens zu treffen
• Barliquidität („Liquidität ersten Grades“) = Zahlungsmittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten
• „Liquidität zweiten Grades“ = Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen / Kurzfristige Verbindlichkeiten
• Deckungsgrad = Eigenkapital / Anlagevermögen
1. Statische Liquiditätsanalyse
2. Dynamische Liquiditätsanalyse
Beispiele für Kennzahlen:Einsatzbereiche
• Cash Flow (laufende Sicht) Zahlungswirksame Erträge - Zahlungswirksame Aufwendungen
• Cash Flow (aus Bilanz) = Bilanzgewinn + Anstieg Rücklagen- Gewinnvortrag aus Vorjahr+ Abschreibungen+ Anstieg langfristiger Rückstellungen
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 26
10.5 Aufgabenfeld Finanzplanung
Finanzplanung lässt sich analog zur gesamten Unternehmensplanung in drei Bereiche trennen
• Gesamthaft
• Langfristig
• Durch die Unternehmensleitung
• Beispiele:
Planung der Vermögens- und Kapitalstruktur
Planung der Kapitalbindung
1. Strategisch 2. Taktisch
• Teilweise Bereichsbezogen
• Mittelfristig, Budgets formulierend
• In Teilen durch Unternehmensleitung und Bereichsleitung
• Beispiele:
Kapazitätsplanung
Planung des Finanzierungsmix
Mittelfristige Finanzplanung
3. Operativ
• Für Bereiche oder Abteilungen
• Kurzfristig, auf Budgets beruhend
• Durch die Verantwortlichen für die Umsetzung eines Investitions- bzw. Finanzierungsvorhabens
• Beispiele:
Planung Budgetabruf
Liquiditätsvorschau
Optimierung der Wertstellung im Zahlungsverkehr
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 27
10.6 Überblick Verfahren der Investitionsrechnung
Dynamische Verfahren• Betrachtung von Zahlungen (Einzahlungen, Auszahlungen)
• Berücksichtigung des zeitlichen Anfalls der Zahlungen (mehrere Zahlungszeitpunkte)
Statische Verfahren• Betrachtung von Kosten und Erlösen (Aufwand / Ertrag)
• Vernachlässigung von Zinseszins, Zahlungsströme gehen nur als einfacher Durchschnitt in die Berechnung ein
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 28
10.6 Verbreitung unterschiedlicher Verfahren der Investitionsrechnung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Kostenvergleic
hsrechnung
Gewinnverg
leichsre
chnung
Rentab
ilitäts
rechnung
Amortisatio
nsrechnung
Kapita
lwertmethode
Interne Zinsfußmethode
Annuitätenmethode
Anteil (%) der befragten
Großunternehmen
1974
1996
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 29
10.7 Finanzierungsformen nach Rechtsstellung der Kapitalgeber
FinanzierungFinanzierung
EigenfinanzierungEigenfinanzierung FremdfinanzierungFremdfinanzierung
Beteiligungs-finanzierung
Auch „Einlagen-finanzierung“
Beteiligungs-finanzierung
Auch „Einlagen-finanzierung“
Selbst-finanzierung
Finanzierung aus Gewinn
Selbst-finanzierung
Finanzierung aus Gewinn
Finanzierung durch Kapital-
freisetzung
Finanzierung durch Kapital-
freisetzung
Finanzierung aus
Rück-stellungen
Finanzierung aus
Rück-stellungen
Kredit-finanzierung
Kredit-finanzierung
Außenfinanzierung
Innenfinanzierung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 30
10.7 Finanzierungsformen nach Mittelherkunft
*Quelle: Perridon & Steiner S. 362
FinanzierungFinanzierung
AußenfinanzierungAußenfinanzierung InnenfinanzierungInnenfinanzierung
Beteiligungs-finanzierung
(Eigenfinanzierung)
Beteiligungs-finanzierung
(Eigenfinanzierung)
Kredit-finanzierung
(Fremd-finanzierung)
Kredit-finanzierung
(Fremd-finanzierung)
Ohne Börsen-zugang
Ohne Börsen-zugang
Mit Börsen-zugang
Mit Börsen-zugang
Lang-fristige Kredite
Lang-fristige Kredite
Kurz-fristigeKredite
Kurz-fristigeKredite
Kredit-Substitute
Kredit-Substitute
Selbst- finanzierung
Selbst- finanzierung
Finanzierung aus AfA
Finanzierung aus AfA
Finanzierung aus
Rück-stellungen
Finanzierung aus
Rück-stellungen
Finanzierung durch
Kapital-freisetzung
Finanzierung durch
Kapital-freisetzung
Offene Selbstfinan-
zierung
Offene Selbstfinan-
zierung
Stille Selbst-finanzierungStille Selbst-finanzierung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 31
Kennzahlensysteme sind schrittweise Analyseraster. Ein Beispiel:
DuPont-System
10.8 Kennzahlensysteme
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 32
Ausrichtung des Controlling am Ziel des Shareholder Value
10.9 Trends
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 33
In welchem sachlogischen Zusammenhang stehen Investition und Finanzierung?
Welche Aufgaben außerhalb der Kontrolle hat das Controlling?
10.10 Übungen
Fragen Antworten
Übung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 34
Nennen Sie einen Fall, bei dem eine statische Investitions-rechnung ausreichend ist?
Was ist Ihrer Ansicht nach das Hauptproblem der Methode des internen Zinsfußes?
10.10 Übungen
Fragen Antworten
Übung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 35
Wie kann man kurzfristige Finanzengpässe ausgleichen?
Ist Finanzierung aus Rückstellungen eine Eigen- oder Fremdfinanzierung?
10.10 Übungen
Fragen Antworten
Übung
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 36
In welchem Zusammenhang stehen Finanzierung aus Abschreibungen und stille Selbstfinanzierung?
Warum ist die Finanzierung von VSE und SME (KMU) besonders schwierig?
Fragen Antworten
Übung
10.10 Übungen
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 37
UnternehmerischeGrundentscheidungen
BetrieblicheAufgabenbereiche
0. Vorstellung
1. Einfhrung
2. Unternehmensleitung
3. Fertigung
4. Beschaffung / Einkauf
5. Logistik / Distribution
6. Marketing
7. Vertrieb
8. Forschung und Entwicklung
9. Personalwirtschaft
10. Finanzen und Controlling
11. Information / IT
12. Organisation des Betriebs
13. Wahl der Rechtsform
14. Kooperationen
Betriebliche Unterstützungsfunktionen
Literaturhinweise
11. Information / IT
11.1 Definition und Grundfragen
11.2 Aufgaben des IT-Bereichs
11.3 Einfluss der Branche auf die Struktur und Aufgaben des IT-Bereichs
11.4 Trends
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 38
11.1 Definition und Grundfragen
Der betriebliche IT-Bereich unterstützt sämtliche Geschäftsprozesse des Unternehmens mit der Auswahl, Einrichtung und dem laufenden Betrieb der jeweils zielführenden Informationstechnologie und Anwendungen
Quelle: SAP AG, Funktionsdarstellung IBIS
Beispiel: Unterstützung betrieblicher Kernprozesse
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g d
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ng
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 39
11.2 Aufgabenfelder des IT-Bereichs
Rechenzentrum Vertrieb AusbildungKundendienst
Leitung Rechenzentr.
Operative Tätigkeiten im Rechenzentrum
Vertriebsleitung
• Key Account Manager
• Außendienst
• Innendienst
• Vertriebsberater
• Verkäufer
Ausbildungsleitung
• Trainer
• Ausbilder
Beratung
Geschäftsführung
• Projektleiter
• Teilprojektleiter
• Berater
• Analyst
Leitung Kundendienst
• Kundendienst
• Wartungsdienst
Organisation
Systemanalyse
Programmierung
Datenschutz, Datensicherheit
Leitung Organisation
Leitung Systemanalyse
• IT-Organisation
• IT-Koordination
IT-Organisation/ Systemanalyse
Systemanalyse Systemanalyse/Program-mierung
Program-mierung, Codierung
System-Program-mierung
Leitung Anwendungsprogrammierung
• Datenschutz-Beauftragte
• Revision
Die Vielfalt der Tätigkeiten läßt sich anhand einer fiktiven Organisationsstruktur für ein großes Unternehmen mit umfassendem IT-Einsatz eingrenzen.
Im Folgenden werden einzelne Tätigkeitsprofile etwas näher beschrieben
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 40
11.2 Ausgewählte Aufgabenprofile: IS-Organizer und System Analyst
IS Organizer
• Planung und langfristige Konzeptionen für die Entwicklung von Informationssystemen
• Abgrenzung von Teilinformationssystemen (Architektur)
• Analyse und Beurteilung von Projektplänen für Systementwicklungen und Systemeinführungen
• Koordination von Entwicklungsaktivitäten
• Marktrecherche, Suche nach neuen Lösungen (Informationstechnologien und Anwendungen)
• Entwurf und Überwachung von Entwicklungslinien
(Deutsch „IS Organisator“)
System Analyst
• Ermittlung des Bedarfs nach Änderung bestehender Informationssysteme (mit neuen Systemen)
• Überwachung des Einsatzes und Analyse des Ist-Zustands bestehender Systeme, Beurteilung der Anwendbarkeit von Standardsoftware
• Ökonomische und technische Prüfung von Änderungsvorschlägen
• Entwurf der Ausgaben, Eingaben, Dateien und Verarbeitungsalgorhythmen für neue Systeme
• Mitarbeit und Leitung bei der Einführung neuer Systeme
(Deutsch „Systemanalytiker“)
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 41
11.2 Ausgewählte Aufgabenprofile: Application Programmer und Vertrieb
Application Programmer
• Analyse zu programmierender anwendungsbezogener Aufgaben
• Entwicklung einer programmiertechnischen Lösung mit Leistungsspezifikationen (wie Speicherbedarf, Laufzeiten, Parametervariationen etc.)
• Programmierung und Test der Lösung
• Umfassende Dokumentation
• Einführung von Anwendungen und Überwachung der richtigen Funktionsweise
(Deutsch „Anwendungsprogrammierer“)
IT Salesperson
• Erschließung, Ausschöpfung und Sicherung relevanter Teilmärkte (Kundengruppen) für IT (Hardware und Software)
• Kundenakquisition und Kundenbetreuung
• Installationsvorbereitungen, Schulungsplanung, Termin- und Leistungskontrolle bei Einführungen
(Deutsch „IT-Verkäufer“ oder „IT-Vertriebsmitarbeiter“)
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 42
11.2 Beispiel: Stellenprofil IT-Trainer
Sie führen Kurse sowohl in klassischer als auch in virtueller Form durch Sie leiten Testtrainings und Zertifizierungen Sie fungieren bei Bedarf als führender Trainer für neue Produkte bzw.
Kurse Sie unterstützen unsere Kunden sowie weniger erfahrene Trainer bei der
Trainingsvorbereitung
eine Zertifizierung als SUN-Trainer für die Administrationskurse Solaris 8 und 9
langjährige praktische Erfahrung im Umgang mit folgenden Produkten: Solaris 8-10, SUN Cluster, SUN Server
mehrjährige Erfahrung als Trainer im EDV-Umfeld Kenntnisse in der Administration von Netzwerken Grundkenntnisse im Projektmanagement sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
Das sollten Sie mitbringen:
Ihre Aufgaben:
SUN-zertifizierter Solaris-Trainer (m/w)
Auszug aus einer Stellenbeschreibung
Quelle: Accenture Deutschland 2005
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 43
11.3 Einfluss der Branche auf Struktur und Aufgaben des IT-Bereichs
Vgl. Vorlesung: Einführung in die Wirtschaftsinformatik 1
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 44
11.4 Trends
Vgl. Vorlesung: Einführung in die Wirtschaftsinformatik 1
Prof. Dr. Dirk Berndsen Hochschule Albstadt-Sigmaringen WIN Seite 45
Überleitung Skript
Hier Anschluss Teile 12-14