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Studienreise 2020 Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V. Odrellstraße 43 60486 Frankfurt am Main Tel.: 069 - 7940 3920 [email protected] Spendenkonto: Evangelische Bank IBAN: DE84 5206 0410 0004 0041 08 BIC: GENODEF1EK1 Programm der Studienreise vom 8.–22. Februar 2020 Samstag, der 08.02.2020 Flug von Frankfurt nach Nagpur Qatar Airways, 10.35 Uhr Sonntag, der 09.02.2020 Ankunft in Nagpur um ca. 02.10 Uhr (Umstieg in Doha) Transfer ins Gästehaus "Rainbow" des Ecumenical Sangam, Nagpur Aufenthalt in Nagpur bis zum 15.02.2020 Unterbringung und Verpflegung im Gästehaus oder im Postadresse und Telefonnummer: Ecumenical Sangam, Nagpur Rainbow, 316/A, Civil Lines, Rabindra Nath Tagore Marg, Nagpur, Maharashtra - 440001 Tel.: +91 – 982345 7201 (Herr Nikhil Pedhekar) E-Mail: [email protected] Bild: Jona Dohrmann. Eingang des Regenbogen-Gästehauses.

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Studienreise 2020

Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.

Odrellstraße 43

60486 Frankfurt am Main

Tel.: 069 - 7940 3920

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Programm der Studienreise

vom 8.–22. Februar 2020

Samstag,

der

08.02.2020

Flug von Frankfurt nach Nagpur Qatar Airways, 10.35 Uhr

Sonntag,

der

09.02.2020

Ankunft in Nagpur um ca. 02.10 Uhr (Umstieg in Doha)

Transfer ins Gästehaus "Rainbow" des Ecumenical

Sangam, Nagpur

Aufenthalt in Nagpur bis zum 15.02.2020

Unterbringung und Verpflegung im Gästehaus oder im

Postadresse und Telefonnummer:

Ecumenical Sangam, Nagpur

Rainbow, 316/A, Civil Lines,

Rabindra Nath Tagore Marg,

Nagpur, Maharashtra - 440001

Tel.: +91 – 982345 7201 (Herr Nikhil Pedhekar)

E-Mail: [email protected]

Bild: Jona Dohrmann.

Eingang des Regenbogen-Gästehauses.

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Deeksha Bhoomi - Buddhistische Universität

Sonntag,

der

09.02.2020

bis

Samstag,

der

15.02.2020

Programmpunkte für Nagpur:

1. Stadtrundfahrt durch Nagpur

2. Besuch der von der DIZ unterstützten Projekte in Nagpur beim Ecumenical

Sangam, mit Besuch mehrerer Dörfer in der Umgebung Nagpurs sowie in den

Slums von Nagpur

3. Besuch in Mahatma Gandhis Ashram in Sevagram

(75 km von Nagpur)

4. Gespräche mit Verantwortlichen des

Sangam

5. Abendliche Gesprächsrunden (nach Be-

darf)

6. Trotz allem genügend freie Zeit zum Schla-

fen / Ausruhen, Einkaufen, Briefe (E-Mail)

schreiben, Bummeln u. v. a. m.

Nagpur, im Bundesstaat Maharashtra, liegt

am Fluß Nag und bildet den geographischen Mittelpunkt Indiens. Die heutige Stadt

wurde von einem regionalen Fürsten im frühen 18. Jahrhundert gegründet und wurde

auch dessen Hauptstadt. Aber 1817 kam Nagpur unter britischen Einfluß. 1853 ging

die Stadt endgültig in britischen Besitz über; diese machten Nagpur wiederum zur

Hauptstadt der „Central Provinces“ (1867). Seit 1960 ist Nagpur jedes Jahr für zwei

Wochen „Winterhauptstadt“ von Maharashtra.

Heute ist Nagpur eine wachsende Industriestadt. Ihren Beginn nahm sie mit der

Baumwollproduktion und -verarbeitung. Nagpur ist bekannt für seine metallverarbei-

tenden Betriebe und seine bedeutenden Manganvorkommen, vor allem aber auch

wegen seiner im ganzen Land geschätzten Orangen, welchen Nagpur auch den Na-

men "The Orange City" verdankt.

Nagpur (310 m ü. NN) hat heute ca. 2,5 Millionen Einwohner, hat aber immer noch

zu einem großen Teil seinen provinziellen und gemütlichen Charakter behalten.

Samstag,

der

15.02.2020

Transfer zum Bahnhof

Fahrt mit dem Sevagram Express über Nacht nach Jalgaon mit Zug Nr. 12140 (NGP

/ JL)

Abfahrt: 20.50 Uhr

Abendessen und Übernachtung: im Zug

Bild: Jona Dohrmann.

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Sonntag,

der

16.02.2020

Ankunft in Jalgaon: 04.18 Uhr

Abholung vom Bahnhof mit dem Bus / Fahrt nach Ajanta (ca. 60 km, ca. 1 ½ Std.)

Frischmachen und Frühstück im Hotel Ajanta Resort.

Anschließend - ca. 9 Uhr -: Besichtigung der Höhlen von Ajanta

Im Areal der Ajanta-Höhlen gibt es ca. 30 bekannte aus dem Fels gehauene buddhistische Tem-

pel, welche aus dem 2. Jhd. v. d. Z. bis ca. 480 stammen und im Aurangabad-Distrikt des Bun-

desstaates Maharashtra liegen. Die in der Talsohle liegenden Höhlen beinhalten Malereien und

Felsskulpturen und gehören zu den schönsten in der altindischen Kunst. Insbesondere bestechen

die Malereien durch ihren Ausdruck, ihre Emotionen, Gesten und Posen. Laut der UNESCO

(United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) haben die vorgenannten buddhisti-

schen Meisterwerke die indische Kunst nachhaltig beeinflusst. Die Höhlen gehören seit 1983 zum

Weltkulturerbe (World Heritage Monument).

Die Ajanta-Höhlen beherbergen frühe Klöster und Gebetshallen verschiedener

buddhistischer Traditionen. Die Höhlen zeigen unter anderem Darstellungen der

Leben und Wiedergeburten des Buddha sowie buddhistische Märchen.

Textfunde legen nahe, dass die Höhlen nicht nur den frühen Mönchen als Rückzugs-

möglichkeiten dienten, sondern auch eine Raststätte für Händler und Pilger waren.

Farbenfrohe Wandmalereien findet man viele in Indien, diejenigen aus den Ajanta-

Höhlen gehören zum größten Erbe früher indischen Fresken. Zwar waren die religi-

ösen Höhlen in den vergangenen Jahrhunderten grundsätzlich bekannt, gerieten aber

durch den üppigen Wuchs einer Gründecke bis in das frühe 19. Jhd. in Vergessenheit,

bis sie 1819 durch Zufall von dem englischen Captain John Smith während der Tiger-

jagd “entdeckt” wurden. Die Höhlen befinden sich in der nördlichen Felswand der u-

förmigen Schlucht am Fluss Waghur auf dem Hochplateau des Dekkan.

Weiterfahrt mit dem Bus nach Aurangabad, ca. 105 km, ca. 3 Std.

Abendessen und Übernachtung: Lemon Tree Hotel

Bild

: Jo

na

Dohrm

ann.

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Montag, der

17.02.2020

Frühstück im Hotel

Vormittags: Besuch Ellora-Höhlen, ca. 30 km von Aurangabad entfernt.

Die Ellora-Höhlen gehören − neben denen von Ajanta – ebenfalls zu den meistbesuchten

Sehenswürdigkeiten Indiens. Seit dem Jahr 1983 zählt auch dieser Komplex aus 34 buddhisti-

schen, hinduistischen und jainistischen Höhlentempeln zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Ellora-Höhlen liegen ca. 30 km nordwestlich von Aurangabad. Anders als im Fall der abge-

legenen und bereits im 7. oder 8. Jahrhundert aufgegebenen Ajanta-Höhlen kreuzten sich in

Ellora zwei Handelswege − einer in nord-südlicher, der andere in ost-westlicher Richtung; der

Ort war somit sowohl für Händler als auch für Pilger leicht erreichbar und bot vielfältige Ablen-

kungen durch spektakuläre Architektur mit reichhaltigem Skulpturenschmuck, religiöse Zeremo-

nien und halbreligiöse Feste. In unmittelbarer Nachbarschaft siedelten sich Händler, Handwerker

und Verkaufsstände aller Art an, so dass der Vorplatz der Höhlen ehemals wahrscheinlich einem

Festgelände glich.

Die Gesamtanlage wurde zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert − also gegenüber anderen Höh-

lenklöstern vergleichsweise spät − als Teil der Dekkan-Architektur aus einer über 2 km langen

von Südost nach Nordwest verlaufenden basaltischen Felswand herausgeschlagen. Diese Fels-

wand mit ihren Überhängen und kleinen natürlichen Höhlen bot frühen Einsiedlern oder kleinen

Gruppen von Mönchen Schutz und Unterschlupf in Zeiten heftiger Monsunregenfälle; außerdem

hielt sie bei Angriffen wilder Tiere (Tiger) oder räuberischer Banditen den Rücken frei. In natür-

lichen Felsbecken, später auch in künstlich geschaffenen Zisternen fing sich das lebensnotwendige

Wasser. Mit zunehmender Anzahl der Mönche nahmen auch die Schenkungen, Stiftungen und

Pilgergaben mehr und mehr zu. Immer neue Bauten wurden zunächst von wandernden, später

jedoch von ortsansässigen Steinmetzen errichtet und immer reicher mit Skulpturen und Malerei-

en ausgestattet.

Kailashnath-Tempel, Ellora.

Bild: Y. Shishido [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)].

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Mit dem Vordringen islamisch geprägter Eroberer und der damit verbundenen Blockade oder

Verlagerung der Handelswege endete die Blütezeit von Ellora. Alle Bauten wurden in mühevol-

ler Arbeit bei schrägem Vortrieb von oben nach unten aus dem überaus harten Felsgestein her-

ausgehauen. Die Arbeit der Bildhauer begann wahrscheinlich erst nachdem die architektonischen

Arbeiten größtenteils abgeschlossen waren. Die Bauwerke sind von Südost nach Nordwest

nummeriert und werden in eine buddhistische (Nr. 1–12, ca. 400–800), eine hinduistische (Nr.

13–29, ca. 600–900) und eine jainistische Gruppe (Nr. 30–34, ca. 800–1100) eingeteilt. Der

Kailashnath-Tempel (Höhle 16) stellt sicherlich den Höhepunkt der Besichtigung dieses Tem-

pelkomplexes dar, handelt es sich dabei doch um den weltweit größten monolithischen (aus

einem Fels gehauenen) Tempel mit einer Höhe von rund 30 Metern! Dieser Tempel wurde von

mythischen Berg Kailasha inspiriert, der Shiva (einer der wichtigsten Götter des Hindu-

Pantheon) geweiht ist. Obwohl aus einem Fels geschlagen ähnelt der Aufbau anderen Hindu-

Tempeln mit einem Eingangsgebäude, einer Versammlungshalle, dem mehrstöckigen eigentlichen

Tempel, umgeben von mehreren Nebenschreinen.

Besuch des Grabes von Aurangzeb (4 km) und der Festung von Daulatabad (14 km) auf dem

Rückweg.

Aurangzeb war der letzte der großen Moghulkaiser, die seit dem ersten Drittel des 16. Jhd.

einen großen Teil Indiens, darüber hinaus Afghanistan, kontrollierten. Er ist auch der Namensge-

ber der Stadt, die später als Aurangabad bekannt werden sollte und in der heute ca. 1,3 Mio.

Menschen leben. Die Stadt wurde um das Jahr 1610 unter dem Namen „Khidki“ = "Fenster" zu

Füßen des damals bereits längst verlassenen buddhistischen Höhlenklosters von dem aus Äthio-

pien stammenden Feldherrn, Politiker und Ingenieur Malik Ambar gegründet, der den Herr-

schern des Dekkan-Sultanats Ahmadnagar als Premierminister diente. Später, zwischen 1682 und

seinem Tod im Jahre 1707 war die Stadt Regierungssitz des Großmoguls Aurangzeb, der die

unruhigen südlichen Regionen seines Reiches besser aus dem deutlich südlicher gelegenen

Aurangabad (statt Delhi) im Griff behalten konnten. Als Aurangzeb 1707 im relativ nahen Ah-

mednagar starb wurden seine sterblichen Überreste in die Nähe von Aurangabad überführt, da

er in einem einfachen Grab neben dem Schrein seines spirituellen Führers bestattet werden

wollte. Er soll sogar selbst die Kosten

für sein Grab erarbeitet haben, indem

er Kopfbedeckungen nähte und ver-

kaufte. Aurangzeb hatte die Geschicke

des Subkontinents mit einer Regie-

rungszeit von 49 Jahre (1658-1707)

fast solange gelenkt wie sein Urgroß-

vater Akbar der Große, dem noch ein

Jahr mehr vergönnt war. Mit einem

Blick ist der eklatante Unterschied

dieses einfachen Grabes von einem

der seinerzeit mächtigsten Herr-

scher der Welt und den Grabstät-

ten eines Humayun, Akbar oder

Shah Jahan zu sehen.

Bild: By Colomen - Own work, CC BY-SA 3.0, ,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27669942.

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Daulatabad liegt auf dem Dekkan-Plateau in einer Höhe von ca. 600 m etwa 17 km nordwest-

lich von Aurangabad bzw. etwa 13 km südöstlich von Ellora. Spärliche Überreste eines – an

einem alten Handelsweg gelegenen – buddhistischen Höhlenklosters deuten an, dass der Platz

(damals Devagiri genannt) bereits um 100 v. d. Z. besiedelt war.

Ein einschneidendes Ereignis war die Eroberung der Stadt und ihres Festungsbergs durch

Muhammad Shah II. (reg. 1325–1351) aus der über das Sultanat von Delhi herrschenden Tugh-

luq-Dynastie im Jahre 1327 – er benannte die Stadt und die Festung in Daulatabad („Ort des

Wohlstands“) um und erwählte sie zu seiner neuen Hauptstadt. Infolgedessen sollte der gesamte

Hof – ja sogar die gesamte Einwohnerschaft – von Delhi hierhin (ca. 1.250 km) umziehen, was

mit enormen Kosten und Widerständen in der Beamtenschaft und in der Bevölkerung verbun-

den war, so dass das ganze Vorhaben 17 Jahre später wieder rückgängig gemacht wurde. In der

Mitte des 15. Jahrhunderts geriet Daulatabad für einige Zeit unter die Kontrolle des Bahmani-

Sultanats; danach wechselte die Stadt noch mehrfach ihren Herrn bis sie im Jahr 1633 nach

mehrmonatiger Belagerung von den Truppen des Mogulreichs unter Shah Jahan (reg. 1627–

1658) eingenommen wurde. Aurangzeb führte mehrere Kriegszüge auf dem Dekkan von Dau-

latabad aus, bis er seine Hauptstadt in das benachbarte Fatehnagar verlegte, das kurze Zeit

später in Aurangabad umbenannt wurde. Im Jahr 1724 geriet die Region unter die Kontrolle der

Nizams von Hyderabad, die sie auch unter der Herrschaft der Briten bis zur Unabhängigkeit

Indiens im Jahre 1947 innehatten.

Der markanteste Teil der nahezu uneinnehmbare Festungsanlage von Daulatabad ist der etwa

185 Meter hohe und seitlich bis in eine Höhe von ca. 50 m rundum abgefaste Festungsberg (De-

vagiri = „Götterberg“), der zusätzlich noch von einem Wassergraben und einer knapp 4,5 km

langen Festungsmauer umgeben war, innerhalb derer sich die Stadt, die Moschee und mehrere

Palastbauten befanden. Durch Tore und über Treppen, die teilweise tunnelartig in den Fels ge-

hauen sind, kann man bis zur Spitze hinaufsteigen, wo sich ein Aussichts- bzw. Wachpavillon aus

der Mogulzeit befindet. Die Freitagsmoschee erkennt am an dem Chand Minar, einem in hell-

roten bis ockerfarbigen Tönen leuchtende und von drei umlaufenden Balkonen unterteilten Mi-

narett, das etwa 64 Meter hoch ist und hat einen Basisumfang von 21 m misst. Es stammt aus

den Jahren um 1445 und wurde von Ala-ud-din Bahmani als Siegesturm anlässlich der Einnah-

me der Stadt errichtet. Seine Architektur beruft sich auf das Qutb Minar in Delhi. Jama

Masjid, die in Teilen erhaltene Freitagsmoschee folgt in ihrer Architektur weitgehend den frü-

hen Hofmoscheen von Delhi

(Quwwat-ul-Islam-Moschee) die

ebenfalls in Teilen mit Spolien

von zerstörten Hindutempeln

errichtet wurden.

Abendessen und Übernachtung

jeweils im Hotel: Lemon Tree

Hotel

Bild: Gemeinfrei,

https://commons.wikimedia.org/w

/index.php?curid=13134728.

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Dienstag,

der

18.02.2020

Frühstück im Hotel

Vormittags: Besuch des Mausoleums Bibi ka Maqbara und der Höhlen von Aurangabad.

Das Bibi-Ka-Maqbara (= „Grab der Herrin“ oder „Grab der Dame“) genannte Grabmal bei

Aurangabad ist eines der letzten großen Mausoleen der Mogulzeit in Indien. Der Anblick kommt

einem sehr bekannt vor, aber es nicht das, was es scheint.

Das Grabmal wurde 1660 von Aurangzeb im Gedenken an seine Lieb-

lingsfrau Dilras Banu Begum in Auftrag gegeben. Zwar ähnelt der

Bau konzeptuell sehr dem berühmten Taj Mahal, dem Grabmal von Aurangzebs Mutter, Mum-

taz Mahal und seines jahrelang von ihm selbst eingekerkerten Vaters, Shah Jahan, kann jedoch

an dessen Klasse und Ausgewogenheit nicht heranreichen. Dennoch ein interessantes Mausole-

um mit einem ganz eigenen Charme eines Kaisers, der nicht

besonders an architektonischen Großbauten und Hinterlassen-

schaften interessiert. Dieses Grabmal ist der größte Bau des

Moghulkaisers, der bis zu seiner Epoche die größten Gebiete auf

südasiatischem unter seine Herrschaft bringen konnte.

Die Höhlen von Aurangabad bestehen aus zwölf buddhisti-

schen Kult-(Chaitya) und Wohnhöhlen (Vihara) sowie einer

brahmanischen, d. h. hinduistischen, Höhle und liegen in den vom

Dekkan-Trapp gebildeten basaltischen Sahayadri-Bergen im Nor-

den der Stadt Aurangabad. Zwar werden diese Höhlen von

denjenigen von Ajanta und Ellora in ihrer weltweiten Beachtung

überflügelt, bieten aber dennoch vergleichbare Darbietungen

früher indischer Bildhauerkunst. Diese aus dem 6. bis 8.

Jhd. stammenden Felsdenkmäler werden auch als „mis-

sing link“ zwischen Ajanta und Ellora bezeichnet.

Abendessen und Übernachtung im Hotel: Lemon Tree

Hotel

Bild: Jona Dohrmann.

Bild: Benjamín Preciado Centro de

Estudios de Asia y África de El Colegio

de México,

https://commons.wikimedia.org/w/inde

x.php?curid=15739156.

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Mittwoch,

der

19.02.2020

Frühstück im Hotel

Der ganze Tag steht zur freien Verfügung. Möglicherweise kann das Programm in Aurangabad

nach Bedarf, Aufnahmefähigkeit und Erschöpfungsgrad zeitlich auch anders organisiert werden.

Abendessen und Übernachtung jeweils im Hotel: Lemon Tree Hotel

Donnerstag,

der

20.02.2020

Frühstück im Hotel

Der ganze Tag steht zur freien Verfügung.

Check-out aus dem Hotel: 12.00 Uhr (später Check-out wird angefragt)

Abends: Transfer zum Flughafen

20.20 Uhr: Flug mit Air India AI 441 nach Mumbai (Ankunft 21.35 Uhr)

Abholung am Flughafen und Transfer zum Hotel

Abendessen und Übernachtung: Hotel Fariyas

Freitag, der

21.02.2020

Frühstück im Hotel

Anschließend: Besichtigung der Elephanta Caves (1 Std. mit einem Motorboot)

Die Elephanta-Höhlen auf der Mumbai vorgelagerten Insel Elephanta an der Westküste

Indiens gelegen dienen der Verehrung Shivas. Die aus dem Fels herausgehauenen Shiva-

Skulpturen im Inneren der Höhlen gehören zu den bedeutendsten Werken hinduistischer

Bildhauerei überhaupt. Die Höhlen sind seit 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe aner-

kannt. Die be-

kannteste Skulp-

tur auf Elephanta

ist die „hinduisti-

sche Dreifaltig-

keit“, der Tri-

murti. Er hat

drei Gesichter),

was zumeist als

„universelle

Form“ Shivas

gedeutet wird.

Die Interpretati-

onen gehen hier

jedoch ausei-

nander: Es gibt

auch den An-

satz ihn als vier-gesichtigen, d. h. alle Himmelsrichtungen beherrschenden, universalen Gott zu

deuten; das vierte Gesicht wäre in dieser Betrachtung nach hinten gerichtet und somit nicht

sichtbar. In jedem Fall werden in dieser Darstellung mehrere Aspekte oder Charaktere Shivas

vereint: Sein nach rechts blickendes Gesicht mit dem Schädelkopf in der Haarkrone repräsen-

tiert seinen zornigen Aspekt. Das mittlere Antlitz zeigt Shiva jugendlich, und das linke weiblich.

Die Augen aller drei Figuren sind geschlossen − Shiva ist nicht aktiv (wie in den meisten anderen

Bildnissen der Höhle), sondern in − geradezu überirdischer − Ruhe bzw. Meditation dargestellt.

Bild: Ronakshah1990, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51947717.

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Freitag,

der

21.02.2020

Nachmittags: Stadtrundfahrt durch Mumbai

Bombay, wie die Stadt offiziell bis 1996 hieß, ist

die europäischste der indischen Städte, und die-

ser Kontrast macht die Stadt interessant: Engli-

sche Kolonialbauten und neue indische Wolken-

kratzer, das größte Geschäftsviertel im Land und

westliche Kinos - daneben aber Tempel, Kirchen

und Moscheen, die ausgedehntesten Slums Indi-

ens (der Slum Dharavi soll zwischen 600.000 und

1 Million Einwohner haben) und bettelnde Artis-

tentrupps. Mumbai ist wohl die eigentliche

Hauptstadt Indiens und mit ca. 12,5 Mio. Ein-

wohnern nach Kolkata und vor New Delhi

und Chennai die zweitgrößte Stadt des Landes.

Mumbai ist heute Hauptstadt des Bundesstaates

Maharashtra und mit seinem Frachtaufkommen

die bedeutendste Hafenstadt des Subkontinents.

Von den Anfängen der Industrialisierung Mitte

des vergangenen Jahrhunderts bis heute blieben

Baumwollhandel und Textilindustrie eine der

wichtigsten Branchen. Die überragende wirtschaftliche Bedeutung der Stadt für Indien wird aus

folgenden Kennzahlen ersichtlich:

• Mumbai allein erwirtschaftete 2004 etwa 26 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des

Bundesstaates Maharashtra, die Metropolregion rund 40 Prozent.

• 10 Prozent der industriellen Arbeitsplätze Indiens befinden sich hier

• 40 Prozent des indischen Außenhandels werden in Mumbai abgewickelt

• Sein acht Quadratkilometer großer Hafen, einer der größten Naturhäfen der Welt, hat

sich zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze am Arabischen Meer entwickelt.

• Finanzhauptstadt Indiens, denn Mumbai steuert den höchsten Betrag zur Einkommens-

teuer des Landes bei. 33 Prozent der gesamten Einkommensteuer-Einnahmen Indiens

kommen aus Mumbai, außerdem 60 Prozent der gesamten Zoll-Einnahmen und 20 Pro-

zent der gesamten Verbrauchssteuer-Einnahmen.

Nachdem Bombay vorher knapp zwei Jahrhunderte zum islamischen Gujarat gehört hatte,

wurde es 1534 von Portugal besetzt und kam dann 1661 als 'Mitgift' von Prinzessin Katharina von

Portugal bei deren Heirat mit Karl II. von England an Großbritannien. Die Stadt wurde kurz

darauf der Britisch-Ostindischen Kompanie für jährlich 10 Englische Pfund überlassen und war

1708-1773 deren Verwaltungssitz. Bombay wurde später der wichtigste Verbindungshafen zum

imperialen England und erlangte durch den Eisenbahnbau und den somit gewonnenen Zugang

zum Großen Hinterland (ab 1853) die herausragende Bedeutung, die es heute noch hat.

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1862 wurden größere Landgewinnungsmaßnahmen abgeschlossen, die aus den bis dahin sieben

Sumpfeilanden eine große Insel machten. Diese ist nach wie vor nur über einige Brücken mit

dem Festland verbunden. In den niedrig gelegenen, nördlichen Teilen, die dünner besiedelt sind,

wird auf großen Flächen Salz durch Meerwasserverdunstung gewonnen. Weiter nach Süden

nimmt die Bevölkerungsdichte schnell zu. Zunächst kommen die Stadtteile der verschiedenen

indischen Bevölkerungsgruppen und schließlich das Fort, Geschäfts- und Bankenzentrum Indiens

mit starkem europäischen Einfluß und hohem ausländischen Bevölkerungsanteil. Die Hochhäuser

auf dem Nariman Point schließlich können durchaus mit denen einer europäischen Innenstadt

konkurrieren. Hier im Fort ist auch die bekannteste Billighotelgegend nahe dem 'Gateway of

India' im Stadtteil Colaba, der sich knapp südlich an das frühere Fort anschließt.

Wer vom Flughafen mit dem Taxi in die Stadt fährt, wird erschrocken sein, wenn er die vielen

Slumbehausungen an der Straße sieht. Die besseren Unterkünfte sind aus Holz und Bambus, die

einfachsten aus Säcken und Plastikplanen. Gleichzeitig fällt auf, daß viele Wohnungen leerstehen.

Zu erklären ist dies dadurch, daß es in Bombay ein spezielles Gesetz gibt, das den Mieter, der

lange Zeit in einer Wohnung wohnt, zum Eigentümer der Wohnung werden läßt. Eine Wohnung

zu mieten, ist von daher fast unmöglich in Mumbai.

Einen guten Einblick in das Leben auf der Straße vermittelt der Film Salaam Bombay, der mit

Straßenkindern gedreht wurde. Diesen ausgezeichneten Film sollte man sich auf keinen Fall ent-

gehen lassen.

Abendessen und Übernachtung: Hotel Fariyas

Samstag,

der

22.02.2020

Check-out: ca. 00.30 Uhr und Transfer zum Flughafen

04.00 Uhr: Flug mit Qatar Airways QR 557 nach Doha / Frankfurt

13.40 Uhr: Ankunft in Frankfurt

Kontakt:

Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.

Jona Aravind Dohrmann

Odrellstraße 43

60486 Frankfurt am Main

E-Mail: [email protected] ~ Website: www.diz-ev.de ~ Tel.: 069 - 7940 3920

Änderungen des Reiseplans bleiben vorbehalten.

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