AIRE plus vorbereitende Studienreise Turin 18. bis 22.11.2010.
Programm der Studienreise vom 8. 22. Februar 2020...2019/06/29 · Abendessen und Übernachtung:...
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Studienreise 2020
Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V.
Odrellstraße 43
60486 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 7940 3920
Spendenkonto:
Evangelische Bank
IBAN: DE84 5206 0410 0004 0041 08
BIC: GENODEF1EK1
Programm der Studienreise
vom 8.–22. Februar 2020
Samstag,
der
08.02.2020
Flug von Frankfurt nach Nagpur Qatar Airways, 10.35 Uhr
Sonntag,
der
09.02.2020
Ankunft in Nagpur um ca. 02.10 Uhr (Umstieg in Doha)
Transfer ins Gästehaus "Rainbow" des Ecumenical
Sangam, Nagpur
Aufenthalt in Nagpur bis zum 15.02.2020
Unterbringung und Verpflegung im Gästehaus oder im
Postadresse und Telefonnummer:
Ecumenical Sangam, Nagpur
Rainbow, 316/A, Civil Lines,
Rabindra Nath Tagore Marg,
Nagpur, Maharashtra - 440001
Tel.: +91 – 982345 7201 (Herr Nikhil Pedhekar)
E-Mail: [email protected]
Bild: Jona Dohrmann.
Eingang des Regenbogen-Gästehauses.
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Deeksha Bhoomi - Buddhistische Universität
Sonntag,
der
09.02.2020
bis
Samstag,
der
15.02.2020
Programmpunkte für Nagpur:
1. Stadtrundfahrt durch Nagpur
2. Besuch der von der DIZ unterstützten Projekte in Nagpur beim Ecumenical
Sangam, mit Besuch mehrerer Dörfer in der Umgebung Nagpurs sowie in den
Slums von Nagpur
3. Besuch in Mahatma Gandhis Ashram in Sevagram
(75 km von Nagpur)
4. Gespräche mit Verantwortlichen des
Sangam
5. Abendliche Gesprächsrunden (nach Be-
darf)
6. Trotz allem genügend freie Zeit zum Schla-
fen / Ausruhen, Einkaufen, Briefe (E-Mail)
schreiben, Bummeln u. v. a. m.
Nagpur, im Bundesstaat Maharashtra, liegt
am Fluß Nag und bildet den geographischen Mittelpunkt Indiens. Die heutige Stadt
wurde von einem regionalen Fürsten im frühen 18. Jahrhundert gegründet und wurde
auch dessen Hauptstadt. Aber 1817 kam Nagpur unter britischen Einfluß. 1853 ging
die Stadt endgültig in britischen Besitz über; diese machten Nagpur wiederum zur
Hauptstadt der „Central Provinces“ (1867). Seit 1960 ist Nagpur jedes Jahr für zwei
Wochen „Winterhauptstadt“ von Maharashtra.
Heute ist Nagpur eine wachsende Industriestadt. Ihren Beginn nahm sie mit der
Baumwollproduktion und -verarbeitung. Nagpur ist bekannt für seine metallverarbei-
tenden Betriebe und seine bedeutenden Manganvorkommen, vor allem aber auch
wegen seiner im ganzen Land geschätzten Orangen, welchen Nagpur auch den Na-
men "The Orange City" verdankt.
Nagpur (310 m ü. NN) hat heute ca. 2,5 Millionen Einwohner, hat aber immer noch
zu einem großen Teil seinen provinziellen und gemütlichen Charakter behalten.
Samstag,
der
15.02.2020
Transfer zum Bahnhof
Fahrt mit dem Sevagram Express über Nacht nach Jalgaon mit Zug Nr. 12140 (NGP
/ JL)
Abfahrt: 20.50 Uhr
Abendessen und Übernachtung: im Zug
Bild: Jona Dohrmann.
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Sonntag,
der
16.02.2020
Ankunft in Jalgaon: 04.18 Uhr
Abholung vom Bahnhof mit dem Bus / Fahrt nach Ajanta (ca. 60 km, ca. 1 ½ Std.)
Frischmachen und Frühstück im Hotel Ajanta Resort.
Anschließend - ca. 9 Uhr -: Besichtigung der Höhlen von Ajanta
Im Areal der Ajanta-Höhlen gibt es ca. 30 bekannte aus dem Fels gehauene buddhistische Tem-
pel, welche aus dem 2. Jhd. v. d. Z. bis ca. 480 stammen und im Aurangabad-Distrikt des Bun-
desstaates Maharashtra liegen. Die in der Talsohle liegenden Höhlen beinhalten Malereien und
Felsskulpturen und gehören zu den schönsten in der altindischen Kunst. Insbesondere bestechen
die Malereien durch ihren Ausdruck, ihre Emotionen, Gesten und Posen. Laut der UNESCO
(United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) haben die vorgenannten buddhisti-
schen Meisterwerke die indische Kunst nachhaltig beeinflusst. Die Höhlen gehören seit 1983 zum
Weltkulturerbe (World Heritage Monument).
Die Ajanta-Höhlen beherbergen frühe Klöster und Gebetshallen verschiedener
buddhistischer Traditionen. Die Höhlen zeigen unter anderem Darstellungen der
Leben und Wiedergeburten des Buddha sowie buddhistische Märchen.
Textfunde legen nahe, dass die Höhlen nicht nur den frühen Mönchen als Rückzugs-
möglichkeiten dienten, sondern auch eine Raststätte für Händler und Pilger waren.
Farbenfrohe Wandmalereien findet man viele in Indien, diejenigen aus den Ajanta-
Höhlen gehören zum größten Erbe früher indischen Fresken. Zwar waren die religi-
ösen Höhlen in den vergangenen Jahrhunderten grundsätzlich bekannt, gerieten aber
durch den üppigen Wuchs einer Gründecke bis in das frühe 19. Jhd. in Vergessenheit,
bis sie 1819 durch Zufall von dem englischen Captain John Smith während der Tiger-
jagd “entdeckt” wurden. Die Höhlen befinden sich in der nördlichen Felswand der u-
förmigen Schlucht am Fluss Waghur auf dem Hochplateau des Dekkan.
Weiterfahrt mit dem Bus nach Aurangabad, ca. 105 km, ca. 3 Std.
Abendessen und Übernachtung: Lemon Tree Hotel
Bild
: Jo
na
Dohrm
ann.
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Montag, der
17.02.2020
Frühstück im Hotel
Vormittags: Besuch Ellora-Höhlen, ca. 30 km von Aurangabad entfernt.
Die Ellora-Höhlen gehören − neben denen von Ajanta – ebenfalls zu den meistbesuchten
Sehenswürdigkeiten Indiens. Seit dem Jahr 1983 zählt auch dieser Komplex aus 34 buddhisti-
schen, hinduistischen und jainistischen Höhlentempeln zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Ellora-Höhlen liegen ca. 30 km nordwestlich von Aurangabad. Anders als im Fall der abge-
legenen und bereits im 7. oder 8. Jahrhundert aufgegebenen Ajanta-Höhlen kreuzten sich in
Ellora zwei Handelswege − einer in nord-südlicher, der andere in ost-westlicher Richtung; der
Ort war somit sowohl für Händler als auch für Pilger leicht erreichbar und bot vielfältige Ablen-
kungen durch spektakuläre Architektur mit reichhaltigem Skulpturenschmuck, religiöse Zeremo-
nien und halbreligiöse Feste. In unmittelbarer Nachbarschaft siedelten sich Händler, Handwerker
und Verkaufsstände aller Art an, so dass der Vorplatz der Höhlen ehemals wahrscheinlich einem
Festgelände glich.
Die Gesamtanlage wurde zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert − also gegenüber anderen Höh-
lenklöstern vergleichsweise spät − als Teil der Dekkan-Architektur aus einer über 2 km langen
von Südost nach Nordwest verlaufenden basaltischen Felswand herausgeschlagen. Diese Fels-
wand mit ihren Überhängen und kleinen natürlichen Höhlen bot frühen Einsiedlern oder kleinen
Gruppen von Mönchen Schutz und Unterschlupf in Zeiten heftiger Monsunregenfälle; außerdem
hielt sie bei Angriffen wilder Tiere (Tiger) oder räuberischer Banditen den Rücken frei. In natür-
lichen Felsbecken, später auch in künstlich geschaffenen Zisternen fing sich das lebensnotwendige
Wasser. Mit zunehmender Anzahl der Mönche nahmen auch die Schenkungen, Stiftungen und
Pilgergaben mehr und mehr zu. Immer neue Bauten wurden zunächst von wandernden, später
jedoch von ortsansässigen Steinmetzen errichtet und immer reicher mit Skulpturen und Malerei-
en ausgestattet.
Kailashnath-Tempel, Ellora.
Bild: Y. Shishido [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)].
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Mit dem Vordringen islamisch geprägter Eroberer und der damit verbundenen Blockade oder
Verlagerung der Handelswege endete die Blütezeit von Ellora. Alle Bauten wurden in mühevol-
ler Arbeit bei schrägem Vortrieb von oben nach unten aus dem überaus harten Felsgestein her-
ausgehauen. Die Arbeit der Bildhauer begann wahrscheinlich erst nachdem die architektonischen
Arbeiten größtenteils abgeschlossen waren. Die Bauwerke sind von Südost nach Nordwest
nummeriert und werden in eine buddhistische (Nr. 1–12, ca. 400–800), eine hinduistische (Nr.
13–29, ca. 600–900) und eine jainistische Gruppe (Nr. 30–34, ca. 800–1100) eingeteilt. Der
Kailashnath-Tempel (Höhle 16) stellt sicherlich den Höhepunkt der Besichtigung dieses Tem-
pelkomplexes dar, handelt es sich dabei doch um den weltweit größten monolithischen (aus
einem Fels gehauenen) Tempel mit einer Höhe von rund 30 Metern! Dieser Tempel wurde von
mythischen Berg Kailasha inspiriert, der Shiva (einer der wichtigsten Götter des Hindu-
Pantheon) geweiht ist. Obwohl aus einem Fels geschlagen ähnelt der Aufbau anderen Hindu-
Tempeln mit einem Eingangsgebäude, einer Versammlungshalle, dem mehrstöckigen eigentlichen
Tempel, umgeben von mehreren Nebenschreinen.
Besuch des Grabes von Aurangzeb (4 km) und der Festung von Daulatabad (14 km) auf dem
Rückweg.
Aurangzeb war der letzte der großen Moghulkaiser, die seit dem ersten Drittel des 16. Jhd.
einen großen Teil Indiens, darüber hinaus Afghanistan, kontrollierten. Er ist auch der Namensge-
ber der Stadt, die später als Aurangabad bekannt werden sollte und in der heute ca. 1,3 Mio.
Menschen leben. Die Stadt wurde um das Jahr 1610 unter dem Namen „Khidki“ = "Fenster" zu
Füßen des damals bereits längst verlassenen buddhistischen Höhlenklosters von dem aus Äthio-
pien stammenden Feldherrn, Politiker und Ingenieur Malik Ambar gegründet, der den Herr-
schern des Dekkan-Sultanats Ahmadnagar als Premierminister diente. Später, zwischen 1682 und
seinem Tod im Jahre 1707 war die Stadt Regierungssitz des Großmoguls Aurangzeb, der die
unruhigen südlichen Regionen seines Reiches besser aus dem deutlich südlicher gelegenen
Aurangabad (statt Delhi) im Griff behalten konnten. Als Aurangzeb 1707 im relativ nahen Ah-
mednagar starb wurden seine sterblichen Überreste in die Nähe von Aurangabad überführt, da
er in einem einfachen Grab neben dem Schrein seines spirituellen Führers bestattet werden
wollte. Er soll sogar selbst die Kosten
für sein Grab erarbeitet haben, indem
er Kopfbedeckungen nähte und ver-
kaufte. Aurangzeb hatte die Geschicke
des Subkontinents mit einer Regie-
rungszeit von 49 Jahre (1658-1707)
fast solange gelenkt wie sein Urgroß-
vater Akbar der Große, dem noch ein
Jahr mehr vergönnt war. Mit einem
Blick ist der eklatante Unterschied
dieses einfachen Grabes von einem
der seinerzeit mächtigsten Herr-
scher der Welt und den Grabstät-
ten eines Humayun, Akbar oder
Shah Jahan zu sehen.
Bild: By Colomen - Own work, CC BY-SA 3.0, ,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27669942.
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Daulatabad liegt auf dem Dekkan-Plateau in einer Höhe von ca. 600 m etwa 17 km nordwest-
lich von Aurangabad bzw. etwa 13 km südöstlich von Ellora. Spärliche Überreste eines – an
einem alten Handelsweg gelegenen – buddhistischen Höhlenklosters deuten an, dass der Platz
(damals Devagiri genannt) bereits um 100 v. d. Z. besiedelt war.
Ein einschneidendes Ereignis war die Eroberung der Stadt und ihres Festungsbergs durch
Muhammad Shah II. (reg. 1325–1351) aus der über das Sultanat von Delhi herrschenden Tugh-
luq-Dynastie im Jahre 1327 – er benannte die Stadt und die Festung in Daulatabad („Ort des
Wohlstands“) um und erwählte sie zu seiner neuen Hauptstadt. Infolgedessen sollte der gesamte
Hof – ja sogar die gesamte Einwohnerschaft – von Delhi hierhin (ca. 1.250 km) umziehen, was
mit enormen Kosten und Widerständen in der Beamtenschaft und in der Bevölkerung verbun-
den war, so dass das ganze Vorhaben 17 Jahre später wieder rückgängig gemacht wurde. In der
Mitte des 15. Jahrhunderts geriet Daulatabad für einige Zeit unter die Kontrolle des Bahmani-
Sultanats; danach wechselte die Stadt noch mehrfach ihren Herrn bis sie im Jahr 1633 nach
mehrmonatiger Belagerung von den Truppen des Mogulreichs unter Shah Jahan (reg. 1627–
1658) eingenommen wurde. Aurangzeb führte mehrere Kriegszüge auf dem Dekkan von Dau-
latabad aus, bis er seine Hauptstadt in das benachbarte Fatehnagar verlegte, das kurze Zeit
später in Aurangabad umbenannt wurde. Im Jahr 1724 geriet die Region unter die Kontrolle der
Nizams von Hyderabad, die sie auch unter der Herrschaft der Briten bis zur Unabhängigkeit
Indiens im Jahre 1947 innehatten.
Der markanteste Teil der nahezu uneinnehmbare Festungsanlage von Daulatabad ist der etwa
185 Meter hohe und seitlich bis in eine Höhe von ca. 50 m rundum abgefaste Festungsberg (De-
vagiri = „Götterberg“), der zusätzlich noch von einem Wassergraben und einer knapp 4,5 km
langen Festungsmauer umgeben war, innerhalb derer sich die Stadt, die Moschee und mehrere
Palastbauten befanden. Durch Tore und über Treppen, die teilweise tunnelartig in den Fels ge-
hauen sind, kann man bis zur Spitze hinaufsteigen, wo sich ein Aussichts- bzw. Wachpavillon aus
der Mogulzeit befindet. Die Freitagsmoschee erkennt am an dem Chand Minar, einem in hell-
roten bis ockerfarbigen Tönen leuchtende und von drei umlaufenden Balkonen unterteilten Mi-
narett, das etwa 64 Meter hoch ist und hat einen Basisumfang von 21 m misst. Es stammt aus
den Jahren um 1445 und wurde von Ala-ud-din Bahmani als Siegesturm anlässlich der Einnah-
me der Stadt errichtet. Seine Architektur beruft sich auf das Qutb Minar in Delhi. Jama
Masjid, die in Teilen erhaltene Freitagsmoschee folgt in ihrer Architektur weitgehend den frü-
hen Hofmoscheen von Delhi
(Quwwat-ul-Islam-Moschee) die
ebenfalls in Teilen mit Spolien
von zerstörten Hindutempeln
errichtet wurden.
Abendessen und Übernachtung
jeweils im Hotel: Lemon Tree
Hotel
Bild: Gemeinfrei,
https://commons.wikimedia.org/w
/index.php?curid=13134728.
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Dienstag,
der
18.02.2020
Frühstück im Hotel
Vormittags: Besuch des Mausoleums Bibi ka Maqbara und der Höhlen von Aurangabad.
Das Bibi-Ka-Maqbara (= „Grab der Herrin“ oder „Grab der Dame“) genannte Grabmal bei
Aurangabad ist eines der letzten großen Mausoleen der Mogulzeit in Indien. Der Anblick kommt
einem sehr bekannt vor, aber es nicht das, was es scheint.
Das Grabmal wurde 1660 von Aurangzeb im Gedenken an seine Lieb-
lingsfrau Dilras Banu Begum in Auftrag gegeben. Zwar ähnelt der
Bau konzeptuell sehr dem berühmten Taj Mahal, dem Grabmal von Aurangzebs Mutter, Mum-
taz Mahal und seines jahrelang von ihm selbst eingekerkerten Vaters, Shah Jahan, kann jedoch
an dessen Klasse und Ausgewogenheit nicht heranreichen. Dennoch ein interessantes Mausole-
um mit einem ganz eigenen Charme eines Kaisers, der nicht
besonders an architektonischen Großbauten und Hinterlassen-
schaften interessiert. Dieses Grabmal ist der größte Bau des
Moghulkaisers, der bis zu seiner Epoche die größten Gebiete auf
südasiatischem unter seine Herrschaft bringen konnte.
Die Höhlen von Aurangabad bestehen aus zwölf buddhisti-
schen Kult-(Chaitya) und Wohnhöhlen (Vihara) sowie einer
brahmanischen, d. h. hinduistischen, Höhle und liegen in den vom
Dekkan-Trapp gebildeten basaltischen Sahayadri-Bergen im Nor-
den der Stadt Aurangabad. Zwar werden diese Höhlen von
denjenigen von Ajanta und Ellora in ihrer weltweiten Beachtung
überflügelt, bieten aber dennoch vergleichbare Darbietungen
früher indischer Bildhauerkunst. Diese aus dem 6. bis 8.
Jhd. stammenden Felsdenkmäler werden auch als „mis-
sing link“ zwischen Ajanta und Ellora bezeichnet.
Abendessen und Übernachtung im Hotel: Lemon Tree
Hotel
Bild: Jona Dohrmann.
Bild: Benjamín Preciado Centro de
Estudios de Asia y África de El Colegio
de México,
https://commons.wikimedia.org/w/inde
x.php?curid=15739156.
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Mittwoch,
der
19.02.2020
Frühstück im Hotel
Der ganze Tag steht zur freien Verfügung. Möglicherweise kann das Programm in Aurangabad
nach Bedarf, Aufnahmefähigkeit und Erschöpfungsgrad zeitlich auch anders organisiert werden.
Abendessen und Übernachtung jeweils im Hotel: Lemon Tree Hotel
Donnerstag,
der
20.02.2020
Frühstück im Hotel
Der ganze Tag steht zur freien Verfügung.
Check-out aus dem Hotel: 12.00 Uhr (später Check-out wird angefragt)
Abends: Transfer zum Flughafen
20.20 Uhr: Flug mit Air India AI 441 nach Mumbai (Ankunft 21.35 Uhr)
Abholung am Flughafen und Transfer zum Hotel
Abendessen und Übernachtung: Hotel Fariyas
Freitag, der
21.02.2020
Frühstück im Hotel
Anschließend: Besichtigung der Elephanta Caves (1 Std. mit einem Motorboot)
Die Elephanta-Höhlen auf der Mumbai vorgelagerten Insel Elephanta an der Westküste
Indiens gelegen dienen der Verehrung Shivas. Die aus dem Fels herausgehauenen Shiva-
Skulpturen im Inneren der Höhlen gehören zu den bedeutendsten Werken hinduistischer
Bildhauerei überhaupt. Die Höhlen sind seit 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe aner-
kannt. Die be-
kannteste Skulp-
tur auf Elephanta
ist die „hinduisti-
sche Dreifaltig-
keit“, der Tri-
murti. Er hat
drei Gesichter),
was zumeist als
„universelle
Form“ Shivas
gedeutet wird.
Die Interpretati-
onen gehen hier
jedoch ausei-
nander: Es gibt
auch den An-
satz ihn als vier-gesichtigen, d. h. alle Himmelsrichtungen beherrschenden, universalen Gott zu
deuten; das vierte Gesicht wäre in dieser Betrachtung nach hinten gerichtet und somit nicht
sichtbar. In jedem Fall werden in dieser Darstellung mehrere Aspekte oder Charaktere Shivas
vereint: Sein nach rechts blickendes Gesicht mit dem Schädelkopf in der Haarkrone repräsen-
tiert seinen zornigen Aspekt. Das mittlere Antlitz zeigt Shiva jugendlich, und das linke weiblich.
Die Augen aller drei Figuren sind geschlossen − Shiva ist nicht aktiv (wie in den meisten anderen
Bildnissen der Höhle), sondern in − geradezu überirdischer − Ruhe bzw. Meditation dargestellt.
Bild: Ronakshah1990, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51947717.
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Freitag,
der
21.02.2020
Nachmittags: Stadtrundfahrt durch Mumbai
Bombay, wie die Stadt offiziell bis 1996 hieß, ist
die europäischste der indischen Städte, und die-
ser Kontrast macht die Stadt interessant: Engli-
sche Kolonialbauten und neue indische Wolken-
kratzer, das größte Geschäftsviertel im Land und
westliche Kinos - daneben aber Tempel, Kirchen
und Moscheen, die ausgedehntesten Slums Indi-
ens (der Slum Dharavi soll zwischen 600.000 und
1 Million Einwohner haben) und bettelnde Artis-
tentrupps. Mumbai ist wohl die eigentliche
Hauptstadt Indiens und mit ca. 12,5 Mio. Ein-
wohnern nach Kolkata und vor New Delhi
und Chennai die zweitgrößte Stadt des Landes.
Mumbai ist heute Hauptstadt des Bundesstaates
Maharashtra und mit seinem Frachtaufkommen
die bedeutendste Hafenstadt des Subkontinents.
Von den Anfängen der Industrialisierung Mitte
des vergangenen Jahrhunderts bis heute blieben
Baumwollhandel und Textilindustrie eine der
wichtigsten Branchen. Die überragende wirtschaftliche Bedeutung der Stadt für Indien wird aus
folgenden Kennzahlen ersichtlich:
• Mumbai allein erwirtschaftete 2004 etwa 26 Prozent des Bruttoinlandsproduktes des
Bundesstaates Maharashtra, die Metropolregion rund 40 Prozent.
• 10 Prozent der industriellen Arbeitsplätze Indiens befinden sich hier
• 40 Prozent des indischen Außenhandels werden in Mumbai abgewickelt
• Sein acht Quadratkilometer großer Hafen, einer der größten Naturhäfen der Welt, hat
sich zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze am Arabischen Meer entwickelt.
• Finanzhauptstadt Indiens, denn Mumbai steuert den höchsten Betrag zur Einkommens-
teuer des Landes bei. 33 Prozent der gesamten Einkommensteuer-Einnahmen Indiens
kommen aus Mumbai, außerdem 60 Prozent der gesamten Zoll-Einnahmen und 20 Pro-
zent der gesamten Verbrauchssteuer-Einnahmen.
Nachdem Bombay vorher knapp zwei Jahrhunderte zum islamischen Gujarat gehört hatte,
wurde es 1534 von Portugal besetzt und kam dann 1661 als 'Mitgift' von Prinzessin Katharina von
Portugal bei deren Heirat mit Karl II. von England an Großbritannien. Die Stadt wurde kurz
darauf der Britisch-Ostindischen Kompanie für jährlich 10 Englische Pfund überlassen und war
1708-1773 deren Verwaltungssitz. Bombay wurde später der wichtigste Verbindungshafen zum
imperialen England und erlangte durch den Eisenbahnbau und den somit gewonnenen Zugang
zum Großen Hinterland (ab 1853) die herausragende Bedeutung, die es heute noch hat.
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1862 wurden größere Landgewinnungsmaßnahmen abgeschlossen, die aus den bis dahin sieben
Sumpfeilanden eine große Insel machten. Diese ist nach wie vor nur über einige Brücken mit
dem Festland verbunden. In den niedrig gelegenen, nördlichen Teilen, die dünner besiedelt sind,
wird auf großen Flächen Salz durch Meerwasserverdunstung gewonnen. Weiter nach Süden
nimmt die Bevölkerungsdichte schnell zu. Zunächst kommen die Stadtteile der verschiedenen
indischen Bevölkerungsgruppen und schließlich das Fort, Geschäfts- und Bankenzentrum Indiens
mit starkem europäischen Einfluß und hohem ausländischen Bevölkerungsanteil. Die Hochhäuser
auf dem Nariman Point schließlich können durchaus mit denen einer europäischen Innenstadt
konkurrieren. Hier im Fort ist auch die bekannteste Billighotelgegend nahe dem 'Gateway of
India' im Stadtteil Colaba, der sich knapp südlich an das frühere Fort anschließt.
Wer vom Flughafen mit dem Taxi in die Stadt fährt, wird erschrocken sein, wenn er die vielen
Slumbehausungen an der Straße sieht. Die besseren Unterkünfte sind aus Holz und Bambus, die
einfachsten aus Säcken und Plastikplanen. Gleichzeitig fällt auf, daß viele Wohnungen leerstehen.
Zu erklären ist dies dadurch, daß es in Bombay ein spezielles Gesetz gibt, das den Mieter, der
lange Zeit in einer Wohnung wohnt, zum Eigentümer der Wohnung werden läßt. Eine Wohnung
zu mieten, ist von daher fast unmöglich in Mumbai.
Einen guten Einblick in das Leben auf der Straße vermittelt der Film Salaam Bombay, der mit
Straßenkindern gedreht wurde. Diesen ausgezeichneten Film sollte man sich auf keinen Fall ent-
gehen lassen.
Abendessen und Übernachtung: Hotel Fariyas
Samstag,
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Check-out: ca. 00.30 Uhr und Transfer zum Flughafen
04.00 Uhr: Flug mit Qatar Airways QR 557 nach Doha / Frankfurt
13.40 Uhr: Ankunft in Frankfurt
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Änderungen des Reiseplans bleiben vorbehalten.
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Reiseroute innerhalb Indiens: