TC Story Daniel Lemon 1867

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    Ein spter Oktobertag 1867 Writer, der Chefredakteur des Tucson Chronicle, platzt trotz derAnkndigung des Brgermeisters erst versptet in die Beerdigungszeremonie fr DanielLemon und bleibt am Eingang der kleinen Kirche von Tucson stehen. Die Rede hlt PaterHerbert Betsen, er zitiert gerade die letzten Zeilen aus dem Abschiedsbrief des Toten: ...

    Allen anderen, die ich kannte, viel Erfolg und haltet die Ohren steif. Euer Daniel.Die Hinterbliebene, Wanda Ferina, weint bitterlich. Soweit der Abschiedsbrief des Toten.

    Vor der Kirche stehend zeigt sich Lucien Rhiannyr, genannt Luke, von der Zeremonie wenigberhrt. Whrend der Lesung hatte er eine neue Zigarette angefangen, nun dreht er denStengel fertig und spuckt einige Tabakreste zur Seite aus.Wir erheben uns nun zu einem stillen Abschiedsgebet jeder fr sich.Der zwielichtige WildGuns Gibbons grinst breit, als er den alten Writer sieht und LauraAvonside spielt gelangweilt an ihren Haaren, whrend sie den Typen vor der Kirche genaubeobachtet. Wanda klammert an Wendy fest, unterdessen Pater Herbert leise das Vater Unsermurmelt. Wendy Rookswood betet still. Dann erhebt Herbert wieder seine Stimme: Danke!Miss Ferina, bitte folgen Sie mir. Wanda: Ja...Luke zeigt sich wenig beeindruckt. Er marschiert in die Kirche, als alle raus sind, um sich dieZigarette an einer der brennenden Kerzen anzuznden. Wild schaut nach rechts und wundert

    sich, ob das der alte Nobody ist... Laura geht zu Wild und flstert ihm etwas ins Ohr. PaterHerbert ffnet die Torflgel des Friedhofs und fordert die restliche Gemeinde auf: Jetzt bittealle. Wir gehen nun alle gemeinsam zur letzten Ruhesttte des Toten. Er wartet, bis alleversammelt sind.

    Writer ist froh, doch nicht der Letzte auf dieser Beerdigung zu sein Birni Diesel kommtauch versptet hinzu und grt kurz: Howdy zusammen... und Wanda kriegt am offenenGrab stehend eine Gnsehaut. Herbert: Daniel Lemon, ich bergebe nun deinen Leichnam inGottes Hnde. Pater Herbert gibt ein Zeichen und whrend man den Sarg langsam nach untenin das Grab gleiten lsst, spricht er: Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub. Kurzdarauf liegt der Sarg in der vorbereiteten Grube. Wanda wird ganz schwindelig. Herbert drehtsich zu ihr und der versammelten Gemeinde um und bietet an: Sie knnen nun alle noch mal

    Abschied nehmen.Amaly Shepherd murmelt ein leises Stogebet nach oben und Wendy reicht der taumelndenWanda einen Arm. Wanda geht so gesttzt nher an das Grab. Writer flstert zu seiner

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    Nachbarin Shiva Quandry: Das war aber eine schnelle Beerdigung. und Shiva flstertzurck: Lieber kurz als gar nicht. Wanda mault und sagt leise: Machs gut Liebster ...Pater Herbert schaut auf die Trauergemeinde und Wanda wirft Sand ins Grab. Amaly trittdem Gab ebenfalls nher und zckt eine Indianerfeder, die sie statt Sand in das Grab gleitenlsst. Die Native Darlin Denfu erblickt einen Dmon und luft, so schnell sie kann Wildsieht die Indianerkriegerin wegrennen und grummelt: "typisch". Nun kommt langsam

    Bewegung in die restliche Gemeinde: Wendy tritt langsam an das Grab, Brgermeister KlausBreen murmelt:...eine Rose von mir.

    Herbert geht zurck in Richtung Kirche derweil sich die restliche Gemeinde weiter am Grabbettigt oder sich langsam zerstreut. Klaus sagt leise: Amen und tritt vom Rand der Grubezurck. Wendy faltet die Hnde vor dem Grab und spricht leise: "Daniel war ein guter Mann,er kam zu uns als Wanderer... als Soldat und Deputy versuchte er uns zu schtzen. Er waraufrichtig und mutig, doch lieen ihn die Grueltaten keinen Ausweg mehr sehen. Verfluchtseien diese Bastarde, die uns das Leben zur Qual machen, die Menschen soweit treiben.Wanda schluchzt wieder. Vor dem Friedhof steht noch immer das Rauhbein Luke, blst ruhigden Qualm seiner Zigarette aus und spuckt erneut einige Tabakreste auf den Boden. Wendywirft etwas Erde ins Grab. Kurz darauf wird das Grab mit dem trockenen Aushub gefllt und

    Writer pflanzt eine Wstenblume auf das frische Grab.Schon etwas abseits stehend fragt Birni leise: Wann ist Party, Klaus? Klaus antwortetpikiert: Danach gibt es aber keine Party, man nennt das Leichenschmaus! Birni gibt zurck:Ach so, Leichenschmausparty... Nichtsdestotrotz hrt sie die Klage von Wendy und wirftbesttigend ein: So ein Bastard hat gerade auch auf die arme Birni geschossen.Writer kondoliert: Ich wnsche allen Freunden dieses Toten mein aufrichtiges Beileid, auchim Namen des Tucson Chronicle Wanda: Danke, Mister. Der Friedhof leer sich langsam.Wanda schluchzt: Ich mchte hier raus, Wendy. und Wendy nickt zu Wanda. "Komm lassuns gehen". Ja.Luke lsst die Kippe nach einem letzten Zug vor seine Fe fallen und stampft sie in denBoden. Wanda tritt zum Herbert und bedankt sich fr das feierliche Arrangement: Danke,

    Pater.Herbert: Bitte, Miss Wanda. Laura beobachtet immer noch gebannt den Kerl inschwarz vor der Kirche und nun erblickt auch Amaly die dunkle Gestalt, die vor der Kirchestehend sich nun anschickt, mit dem Groteil der Gemeinde dem Brgermeister Klaus Breen

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    in Richtung Saloon zu folgen, wo auf halber Strecke am Schuppen ein riesiger Grillofenaufgebaut wurde. Klaus ruft: Es gibt Essen! Writer nickt kurz zu Birni: N'abend... undBirni nuschelt ebenfalls: Nabend, Writer. Der Platz fllt sich und Writer grt allgemein indie Runde: Howdy!. Aus der Gruppe heraus hrt man unverkennbar Sundance Kid,zumindest sein jodelndes:Howdy.Writer geht zum Grill und macht sich mit einem groen Hammer am Ofenrohr zu schaffen.

    Birni: Wen willst du denn erschlagen? Nach ein paar gezielten Schlgen ist er zufrieden:So, der Ofen sitzt jetzt wieder korrekt an der Wand. Das Ofenrohr hatte geklemmt... Birniist erstaunt: Und das haste mit dem Riesenhammer repariert? Writer: Ja, fr das Loch inder Wand. Birni: Wie praktisch. Writer: Ja, ungemein und lacht. Birni: Dachte schon,du willst zu Hau den Lukas. Writer: Ha ha, oder um das Grab flach zu klopfen... Birni:Futter hat Klaus fertig. Writer schnuppert: mf mf ja, aber wo? Sinnigerweise hat derGrillofen auf der anderen Seite einen Deckel, der bislang geschlossen war. Klaus ffnet denGrill: Etwas Essen, die Damen? Writer schnuppert wieder: mff mff Wanda: Ich mchtezartes Steak, Brgermeister. Writer folgt seiner Nase: mffff Klaus: Kommt!Miss Gudrun Whitman: Ich sollte nicht so viel essen, lieber etwas abnehmen Writerentdeckt die duftenden Steaks: Aha von hier kommt der Duft. Luke wendet sich um, hat

    ein Steak schon in der Hand und beit herzhaft hinein.Georg Merlin lchelt Miss Gudrun an, derweil Wendy Georg mustert. Gudrun strahlt. Georgschaut Miss Gudrun von oben nach unten an: Nein geht doch, Gurdrun. Gudrun tutentrstet: Geht? hallo Miss ... Wendy blickt zu Georg und versucht, ihn in ein Gesprchzu verwickeln. Georg: Meinen Sie mich, Miss?Klaus verteilt weitere Steaks: Bitte... Bier ist in der Scheune. Wanda: Danke,Brgermeister. Der Duft von blutig frischen heien Steaks zieht nun unverkennbar ber denPlatz. Wanda animiert die Gste zum Zugreifen: Bitte nehmt Leute, ... ihr seid dran. Wandageniet ihr Steak. Luke kaut ebenfalls gensslich auf dem Fleisch herum, wischt sich etwasvom Fett an der Hose ab und murmelt schmatzend: Hm, sollten hufiger Leute draufgehen,wenn es immer so gutes Essen gibt.Klaus fordert den Pater auf: Pater, auch was essen?!

    Wendy wendet sich zur Gruppe am Grill zu: Gre, Mister. Writer: Howdy. Georg kautwortlos weiter. Wendy: Darf ich fragen, was Eure Aufgabe in Tucson ist? Sie nickt Georgzu: Ja Mister, ihr habt da sehr gute Waffen, es wirkt als knntet ihr damit gut umgehen.Georg schluckt erst noch einen Bissen, bevor er antwortet: Oh, Miss, es geht so, kann schonschieen, wenn es sein muss. Wendy: Dann seit ihr entweder nicht besser als sie, oderfeige. Georg: Miss, wer kann schon von sich behaupten, besser zu sein? Wrden Sie dasvon sich sagen? Gudrun flstert Georg eine Frage zu.Writer deutet auf den Grill, wo neben einem ganzen Ferkel und Wrstchen noch etlicheSteaks bruzzeln: Brgermeister, wenden Sie besser das Steak, sonst steht morgen noch in derPresse: Der Brgermeister ist ein Wrstchen ..., ha ha Wanda grinst leise. Klaus: Ja, ja,Mister Steak oder Wurst?Wendy: Und wie stehen Sie zu denen? Sie deutet unauffllig zu den Leuten, die noch vorder Kirche stehen. Georg: Oh, pflege ein freundschaftliches Verhltnis zu denen, Miss.Wendy: Nicht wie er... Sie nickt kurz in Richtung Wild Guns. Wild schiet wie zehn guteKerle. Aber lasst uns doch alle was Essen... Sie geht zu Klaus.Writer nimmt ein Steak, blutig triefend, aber man ist ja im Freien. Danke!Wanda: Keine Ahnung, Wendy. Pater Betsen: Miss Wanda, alles in Ordnung? Wanda:Ja, Pater.. es geht mir viel besser... da mein Verlobter in Ruhe beerdigt ist. Jetzt esse ichmein erstes Essen, Pater. Herbert: Gut.Der Brgermeister fordert weitere Gste zum Leichenschmaus auf: Kommt bitte!Luke stopft sich den Rest von seinem Steak zwischen die Lippen und marschiert zielstrebig in

    die Scheune, um sich Bier zu holen. Kurz darauf tritt er mit einem Bierkrug bewaffnet wiedernach drauen.

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    Laura beobachtet die Leute auf dem Platz. Georg bemerkt sie: Guten Abend, Laura! Lauragrt zurck: Nabend Georg: Writer packt sich das halbe Steak ein und greift sich einkaltes Bier. Klaus ruft: Steak oder Wurst ist noch genug da!Wanda mustert den Luke und schaut streng: Und schon wieder Bier! Luke schlrft anseinem Bier und grinst ertappt: Tschuldigung, hatte lange keines mehr. Writer entschuldigtLuke: Das Bier ist heute aber exquisit. Luke: Genau, der Herr sagt es.

    Wendy bittet den Brgermeister: Fr mich bitte was mageres, Mister Breen. Der grillendeBrgermeister besttigt knapp: Kommt.Georg: Laura, was war denn da oben los? Bin gerade erst angekommen. Laura scheint kurzangebunden: Nix, Georg. Georg: Sah aber gar nicht nach nichts aus, bei demLeichenwagen. Laura: Ach so das, es war Beerdigung. Georg: Oh, wer wurde beerdigt?Gudrun: Gr Gott, Herr Pfarrer. worauf der Pfarrer verschwindet. Oh, habe ich ihnverschreckt? Gudrun lacht.Klaus: Ich leg noch mal Kohle auf.Wendy nickt zu Klaus: Kann ruhig etwasmehr durch sein. Klaus reicht Wendy einbesser durchgebratenes Stck: Bitte.

    Wendy: Danke.Writer betrachtet die Grillage und dieBemhungen des Brgermeisters, die Hitzeim Grill zu steigern: Aber hinten amSpanferkel nicht, sonst gibt esSchwarzfuhaxen. Klaus gibt Writer nochein Steak, wiederum saftig und einen Tickweniger blutig. Writer: Oh, danke.Laura guckt verwundert zu Georg: Du liest wohl keine Zeitung, Georg, was? Georg: Nein,habe immer so Schwierigkeiten beim Lesen. Laura lacht. Georg versucht zu erklren: Duweit, meine Augen... Laura nickt. Sie spielt an ihrem Kleid herum und Georg versucht

    einen Themenwechsel: Darf ich Dir Miss Gudrun vorstellen oder kennst Du Sie schon?Laura: Nein, denke nicht. Gudrun: Hallo Miss, ich bin Gudrun. Laura: Freut mich, Miss,ich bin Laura. Georg lchelt Gudrun zu. Gudrun Whitman: Ganz meinerseits, Miss LauraLaura: ..und was hast Du mit ihr zu tun, Georg? Gudrun antwortet stattdessen: Nein, wirkennen uns nicht wirklich.Georg versucht zu erklren: Oh, wir mgen uns und haben hier ein Wohnung bezogenGudrun nickt: Ja, das stimmt. worauf Laura lacht. Gudrun: Was erstaunt Sie so, MissLaura? Laura grinst, sagt aber nichts. Georg: Ja, der Einfluss der Miss macht sich ebenbemerkbar. Laura: Dann viel Spa in der neuen Wohnung. Gudrun lchelt verlegen: Oh!Laura: Und du wirst jetzt anstndig, Georg? Georg lchelt: Sie ist sehr tugendhaft undstreng katholisch.Gudrun: So schlimm ist es aber auch wieder nicht mit mir, was meinstDu, Schatz? Georg: Ich war schon immer anstndig, Laura, oder etwa nicht? Trotzdemmuss man ja sehen, wie man an Geld kommt, um ber die Runden zu kommen. Lauraschmunzelt: An Geld? Andere Sorgen hast Du nicht mehr? Gudrun: Geld ist sicherwichtig, sollte aber nicht Nummer eins sein. Georg: Ja, da ergeben sich die bestenMglichkeiten hier direkt in der Stadt. Welche Sorgen sollte ich denn sonst noch haben,Laura?Gudrun schaut kurz zu Wild hinber. Er und Falli Underport alias Snake nhern sich demGrill. Wild: Hast Hunger, Snake? Snake grinst: Nee, lass mal... Wild staunt ber dieangebotene Grillage: Das ist ja mal ein riesiges Ferkel dort. Laura dreht sich zu Wild um.Georg: Die Indianer habt ihr ja gut im Griff. Gudrun lchelt Georg zu.

    Georg geht zu der Miss und Gudrun schaut verdutzt. Georg: So, wollen wir noch was essen?Gudrun, deine Figur lsst es bestimmt zu. Gudrun: Ach ich wei nicht, hchstens eineKleinigkeit fr mich.

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    Wanda ruht sich derweil in der Scheune aus, wo der Brgermeister neben dem Bierfass auchBnke und Tische aufgestellt hat. Klaus: Darf ich Ihnen auch was zu essen bringen, Miss?Wanda: Ich hab schon ein Steak gehabt, danke dir. Klaus geht mit den Worten: Oki, gut,bin wieder drauen, knnt ja nehmen... Wanda: Ja, Brgermeister. Wendy gesellt sich zuder Gruppe: Guten Abend, Mister Writer. Writer stellt seinen leeren Bierkrug ab: GutenAbend, Miss. Wanda: Guten Abend, Mister. Wendy: Mister Writer, was ist Eure

    Beschftigung in Tuscon? Writer: Na, ich schreibe den Chronicle. Wendy: Ihr schreibteine Zeitung? Writer zieht sich eine Sitzgelegenheit heran und setzt sich: Ja. Wanda: Sehrinteressant Mister. Wendy: Ich htte da einige Geschichten, die ich gern in ihrer Zeitungsehen wrde, Mister Writer. Writer: Na, immer her damit, sofern die Geschichten nicht dasPersonenrecht anderer verletzen. Klaus Breen ruft drauen: Steak und Wurst! Wendy: Esgeht um uns, den verstorbenen Daniel, was er tat und wie ihm und uns alles zu viel wird.Wanda: Ich hoffe, du schreibst gut, Wendy. Wendy: Was besagt das Personenrecht?Writer: Oh ja, gerne verffentlichen wir einen persnlichen Nachruf. Das Personenrechtbesagt, dass niemand beleidigt oder geschdigt werden darf durch Wort oder Bild, sofern dieInformationen unwahr sind sinngem. Wanda entdeckt den Pater, der wieder aufgetauchtist: Ach Pater, setzten sie sich zu uns. Wendy: Ich kann ihnen nur erzhlen wie alles

    begann, Mister Writer, und was alles geschah. Wendys wirkt hoffnungslos und enttuscht:Viele Zeugen wird es nicht geben.Der wohlbeleibte Ed Dwi Dalton gesellt sich dazu. Erist wahrlich unbersehbar. Klaus Breen: Hallo,Sheriff. Ed Dwi: Howdy, Brgermeister. KlausBreen: Auch was essen? Wendy: Gre, Sheriff,nehmen Sie ruhig Platz, ist genug da. Ed grt zurck:Howdy zusammen. Writer: Guten Abend, Sheriff.Wanda: Howdy, Sheriff:Writer blickt wieder zu Wendy: Na dann... Sieknnen mir aber auch eine Zusammenfassung

    schreiben, wenn Sie das Geschehene jetzt nicht sobelastet, so kurz nach dem Begrbnis. Ed: MissWendy? Wendy: Mister Dwi? Klaus Breen verteiltSekt an die gerade nicht Bier-Trinkenden. Writerwinkt ab: Danke Sir, ich bleibe lieber bei Steak undBier. Ed lacht in tiefem Bass: Sheriff, ha ha ha!Writer und Ed kennen sich schon seit lngerem, aufden Stern auf Eds Weste deutend meint Writerlchelnd: Na ja,... Ed blickt zu Wendy: Ich hab mirihr Schriftstck durchgelesen. Wendy: DankeSheriff, ich wei das ist sicher alles, nur nichteinfach. Ed Dwi: Sie standen Todesngste aus.Wendy nickt nur stumm zum Sheriff.

    Pater Herbert Betsen und Wendy bekommen vom Brgermeister starken heien Kaffeeserviert: Danke, Brgermeister. Bitte Pater.Wendy: Danke, der Kaffee ist jetzt wirklichgut. Sie trinkt einen kleinen Schluck: Aahh, guter Kaffee. Ed nimmt einen Zug aus seinemBierkrug: Die Chancen stehen fr mich sehr schlecht, die beiden gefangen zu nehmen. Wirmssten uns irgendwie arrangieren. Wendy: Ich wei Sheriff... ich denke wir haben Armyauf unsere Seite, ich hoffe, noch mehr Leute zu finden. Ed: Das wre ntig. Writer schiebtMiss Wendy ein leeres Blatt nebst Graphitstift zu: Da knnen Sie sich Notizen machen.

    Klaus Breen fragt in die Runde: Passt hier alles alle zufrieden? Shiva Quandry: Ja allesok, Brgermeister. Herbert: Sicher, Brgermeister. Wanda: Ja sehr, Brgermeister. Ichkomme morgen um zu bezahlen.Klaus Breen: Gut... ja Miss, das machen wir morgen.

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    Georg: Brgermeister, doch noch ein Steak fr die Miss... Klaus: Ich komme. Gudrun:Aber nur ein Kleines, bitte! Georg: Denke, hier knnte es gleich noch eine Schieereigeben, Gudrun.Ed steckt sich einen Stummel an, der zu frheren Zeiten eine dicke Zigarre gewesen seinmochte. Der Brgermeister verteilt fleiig Essen. Gudrun: Danke, Brgermeister.Klaus: Sie auch noch, Mister Georg? Georg blickt sich um: Habe irgendwie das Gefhl,

    dass etwas Spannung in der Lust liegt. Gudrun ist skeptisch: Glaubst du, Georg? Georg:Ja Gudrun: Das wre aber gar nicht gut. Klaus kellnert unverdrossen, gibt Writer undGudrun Steaks und fragt weiter herum: Bitte, Wurst oder Steak? Georg: Guten Appetit!und zu Klaus: Steak bitte. Klaus: Kommt! Writer prostet dem Pater mit dem Steak zu.Gudrun: Danke Liebster, aber was sollen wir da machen, wenn es zum rger kommt?Klaus Breen ist schon wieder mit Speis und Trank fr Georg zurck: Bitte. Gudrun nicktnach ihrem ersten Bissen anerkennend: Danke, das ist sehr gut, Brgermeister. Georg:Danke , Brgermeister. Er blickt zu Gudrun: Erstmal etwas strken, dann sehen wirweiter. Gudrun lchelt: Das nenne ich gelassen reagieren. Klaus: Ich hab zu danken,Miss.Sundance Kid jodelt mit einem Howdy in die Runde und Writer steht auf: Nun, die

    Damen, die Herren, ich werde dann noch einen Spaziergang durch das Stdtchen machen.Klaus: Auch was essen, Sundance Kid? Nein danke, habe grade... ooh danke. Wandanickt Writer zu: Ja, gut, und danke fr Ihr Kommen, Mister. Writer: Wenn Sie eineNachricht fr mich haben ... das Redaktionsgebude ist direkt neben dem Cafe und demGerichtsgebude. Er steckt im Aufstehen das Steak ein und meint zum Brgermeister:Leckere Steaks machen Sie da, in der Tat. Er klopft auf seine Tasche und wischt sich dieHand ab.Anja Yap alias Kitty Dalton und Amaly Shepherd sind Sundance Kid zum Grillplatz gefolgt.Klaus: Hallo, Miss Yap. Anja: Howdy, Brgermeister. Klaus: Etwas essen? Georgdreht sich um Guten Abend Amall, guten Abend Anja.Wanda seufzt etwas gedankenverloren: Ach Pater, ... Herbert: Was habt Ihr, Miss

    Wanda? Wanda: Hab ich ganz vergessen... neben mir ist meine Zwillingsschwester.Herbert: Sie kenne ich leider noch nicht. Wanda: Joa.. sie ist immer viel unterwegs alsich. Herbert: Aha.Georg: Klaus, das Steak war sehr gut, danke, wir immer.Klaus Breen: Danke, Mister.Klaus grinst Georg an: Noch eins, Mister? Gudrun schmartzt: Ja, wirklich gut.Kitty blickt um die Ecke in die Scheune: Ach hier steckt ihr alle. Wanda winkt Kitty zu:Ja, huhu Miss Yap Amaly schaut auf die Feder, die Kid neuerdings am Hut trgt. SundanceKid raunt Amaly an: Schau net so, Amy. Die is meine. Versuche es gar net erst... Amalyprotestiert: Nein, Du hast sie dir geklaut. Sie gehrt nicht dir. Kid: Jetzt schon! Also ziehLeine. Amaly bleibt trotzig: Nicht mehr lange. Kid guckt frech: Werden wir sehn?Amaly: Ich kmpfe nicht gegen Verlierer und Schwchere. Georg schaut zu Amaly. Kid:Oder willst du die Nchste sein, die da oben liegt? Er deutet mit seinem halb geleertenBierkrug in Richtung Friedhof. Amaly: Schnuggi; pass auf, was Du hier von dir gibst.Georg meint zu Amaly: Dein Hut und Jacke scheinen ja wieder ok zu sein. Writer versucht,etwas Ruhe in das hitzige Gesprch zu bringen. Bislang hatte das ja noch gut geklappt, in derScheune die Gruppe der Hinterbliebenen und deren Gste und drauen die Gruppe um Georgund Wild, die eigentlich niemand eingeladen hatte: Na na na, sie beide streiten doch wohlnicht wegen einer Feder?! Amaly ist emprt: Das ist nicht irgendeine Feder aber davonverstehen Sie sicher nichts.Klaus ruft vom Grill: Miss Diesel, Essen! Ed Dwi flstert zu Wendy: Ich schau mich malum... vielleicht kann ich die beiden berraschen. Kid korrigiert derweil Amaly: Wegen

    MEINER Feder! Amaly: Macht aber auch nichts. Wanda nickt zu Mister Dwi: SchnenAbend noch. Amaly reagiert nicht auf die Worte von Georg, obwohl Sie diese bestimmtgehrt hat. Georg lchelt. Sundance Kid dreht sich ab und geht in Richtung Velvet Rose, dem

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    hiesigen Saloon. Gudrun schaut interessiert dem Grillen zu. Writer: Blo ne Feder... Amalywirft einen letzten blick auf ihre Feder, die mit Kid in Richtung Velvet Rose entschwindet,dreht sich um und verlsst ebenfalls die Scheune.Ed zwngt sich aus der rustikalen Sitzgarnitur: Howdy Kitty. Kitty: Howdy Pa AuchWanda steht auf: Ich muss an die frische Luft. Herbert erhebt sich etwas ungelenk von derBank: Ich muss mir etwas die Beine vertreten.

    Georg wundert sich ob der pltzlichen Abwesenheit des streitlustigen Prchens: Wo sind diebeiden dann hin... Amaly und Stew? Gudrun: Hm, wei nicht, sie sind pltzlichweggelaufen. Amaly ist vor der Velvet Rose angelangt. Sie schaut durch das Fenster in denSaloon ... schaut auf ihre Feder am Hut von dem Bastard.In der Scheune meint Wendy: Ich geh ein wenig spazieren Wanda. Kommst du zurecht?Wanda: Ja gut, Wendy, geht so, ich warte auf mein Doc. Wendy: Ich hab etwas fr denMister Writer geschrieben, du kannst es ja mal lesen. Writer zeigt Wanda ein Schriftstckund deutet auf den Titel Wendy und Wanda - eine kleine Famile mitten drin. Wanda:Hbsch.Writer fhlt sich unbeobachtet und stibitzt sich vom Grill noch ein Steak. Ed ist schon fast ausder Scheune, als ihm noch etwas einfllt: Ach, ich hab da was bekommen. Er reicht Kitty

    ein Schriftstck. Kitty berfliegt schnell, was sie da von ihrem Vater erhalten hat: Hmm,Gesindel, das sich in New Mexico niedergelassen hat. Ed: Sie werden immer dreister.Georg raunt Gudrun zu: Ich glaube, es gibt was zu tun in Mexiko. Gudrun: Was meinst du,Georg?Birni kommt zur Scheune: Howdy zusammen. Wanda: Howdy, Birni. Ed: Howdy, MissBirni. Klaus: Miss Diesel, ein Steak oder Wurst?Georg: Howdy, Birni.Wendy gibt Writer auch eine Schriftrolle. Writer entrollt diese ein wenig, liest in der erstenZeile: Wendy und Wanda eine kleine Famile mitten drin. und nickt.Kitty blickt sich um und meint vernehmlich: Wenn sich alle nicht gerade den Bauchvollgeschlagen htten, knnten wir sie als Brgerwehr mobil machen und die Bandeausruchern.

    Birni betrachtet lieber das kulinarische Angebot vom Grill: Sieht lecker aus. Tote Tiere.gegrillt ... Klaus Breen: Ja, mchten Sie probieren? Birni erhlt von Klaus kurzerhand eingroes Steak. Klaus: Und, wie schmeckts? Birni: Schmeckt gut, Mister Breen. Klaus:Sag ich doch. Birni: Sind bestimmt von Tinas Rindern gemacht... fast wie Schuhsolen solecker. Klaus: Klar, Miss Diesel. Ich geh mal in den Saloon und frage, wer noch will.Birni: Ok.Writer kaut stehend an seinem mindestens dritten Steak und liest derweil weiter in derSchriftrolle, die er mit der nicht so fettigen Hand zu bndigen versucht: Hm, ja... Er setztsich wieder. Herbert tritt unruhig auf der Stelle: Wollen wir etwas laufen? Wanda: Ja,Pater. Herbert: Kommt. Ed tuschelt zu Kitty: Die beiden waren hier. Lass uns malschauen wo die hin sind. Sie waren in der Nhe. Kitty grinst: Da kann ich meine neuenMetallfinger mal ausprobieren. Writer ist in das Schriftstck vertieft und beit in sein Steak.Gudrun schaut fragend: Georg? Georg: Ja, Gudrun. Gudrun: Was denn? Georg: Eswurde mir eben zugeflstert, dass die Indianer die Kollegen angreifen wollten. Gudrun: Ohnein! Das heit wieder rger... Ja, meistens. Gudrun: ... und ich wei, Du kannst deineKollegen nicht im Stich lassen.Writer steckt das halbe Steak weg und Wendy kichert etwas, als sie das bemerkt: Ich packauch gern was ein, Mister Writer, wird viel brig bleiben von dem Schwein. Writer wirdleicht rot und grinst verlegen: Man wei nie, was morgen ist ... Wendy winkt ab und gehtdann an den Tisch, wickelt zwei gute Steaks in ein Tuch und bringt sie Mister Writer. Writerhat den Text mittlerweile berflogen: Tja, ihr Text ist oh danke ja ich denke Ihr Text ist

    so gut wie gedruckt. Wendy: Das wre schn. Writer: Sprechen Sie ruhig Ihre Bekanntenan, dann knnen wir eine regelmige Kolumne ber die Brger von Tucson herausgeben.

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    Gudrun knufft Georg an: Georg, du bist so still? Georg erwidert: Komm, ich zeige Dir malkurz, was ich noch gebaut habe fr dich. Gudrun: Ok.Writer faltet das Papier und steckt es vorsichtig in die Westentasche. Wendy: Ich wei zwarnicht, was das ist, aber ich schau mal, was sich ergibt. Writer: Eine Kolumne ... einregelmiges Thema in der Zeitung. Wendy: Ob ich das hinbekomme, Mister, mag ichnicht zu versprechen. Writer: Klar, fragen kostet nichts. Wendy: Aber ich wei ja nun,

    wer die Zeitung schreibt. Bin auf die Ausgabe gespannt. Writer lacht. Ja, ich sende Ihnengern ein druckfrisches Exemplar. Er macht sich eine Notiz. Wendy: Ja, das wre nett. Ichwerd mich jetzt noch umhren und sehen ob ich hilfsbereite Leute finde ... Klaus Breenkommt gerade vorbei: Fr was, Miss?Writer: Wollen Sie einen Blick in die Redaktion werfen? Wendy: Ehrlich gesagt, imMoment nicht Mister. Writer: Der letzte Zeitungsbote ist umgezogen. Wendy: UnterDruckerpressen kann ich mir einigermaen was vorstellen. Writer: Vielleicht treffen Sie

    jemanden, der die Zeitung verteilen kann. Er kramt in seinen Taschen. Wendy nickt: Mhm,ich hab da eine Idee, auf der Ranch arbeitet ein einfacher Cowboy, vielleicht hat er Lustdarauf. Er trgt meistens eine blaue Latzhose und kaut auf einem Stngel Stroh. Writerentfaltet eine berdimensionale Seite aus dnnem aber festem Papier: TC 02_cubed Sie

    lesen den TUCSON CHRONICLE (TC) 02. Unter ... finden Sie den TC04 und ...bietet denTC03. Writer grinst: Eine Sonderausgabe, haha. Ich denke ich muss den Inhalt ndern.Klaus wendet sich wieder ab: Ich rume mal auf. Wendy: Mister Breen, die Reste vomSchwein knnten wir noch im Saloon anbieten. Klaus: Klar.Writer: Ich denke, ich steck die Zeitung wieder ein. Habe erst mal den Preis auf Null gesetzt.Wer will, darf kaufen... in der nchsten Minute. Wendy grinst: Hab eine gekauft. Writersteckt die Papiere wieder ein. Die Zeitung gibt es aber auch handlicher. Wendy: Ichglaube, am einfachsten wre es, die Zeitung irgendwie zu machen, dass sie jeder hier lesenund bekommen kann. Writer: Ja daher hngt eine zum Blttern an der Redaktion, ... Ah!

    Wendy: Wenn sie vonHand zu Hand gehen

    knnte, wre daswirklich wunderbar.Klaus Breen schwingteinen Besen. Writerbemerkt anerkennend:Ein fleiigerBrgermeister.Wendy:Oh, das ist wahr.Writer wischt mit einemSchwamm die Wndeab. Kurz darauf ist allessauber Klaus ruft:Fertig!

    Wendy: Ich muss jetzt leider kurz nach Hause, um den hheren Schulen zu schreiben. Ichwnsch einen guten Abend noch. Writer: Sehr gut! Eine Schule fr Tucson? Wendy:Nein... Klaus grt schon mal zum Abschied: Gut, bis demnchst, Miss.Writer nestelt an seinem Jagdbogen. Wendy: Ich versuche, ein wenig was zu Lernen auseiner Schule aus den greren Stdten. Zumindest mit dem Schreiben klappt es langsam. Sielacht. Writer: Oh, wenn Sie Bcher brauchen ... vielleicht habe ich das passende Buch frSie. Mr. Breen hat auch eine groe Bibliothek. Wendy: Meine Schwester mchte

    unbedingt, dass ich was Ordentliches lerne. Aber so ganz komm ich noch nicht dahinter.Writer: Das ist eine gute Idee, Lesen und Schreiben sind hier leider nicht immerselbstverstndlich. Wendy: Das stimmt. Writer: Ich helfe gerne. Wendy: Danke Mister,

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    aber ich frchte; das muss ich allein bewerkstelligen, vorerst. Writer: Vielleicht mchtenSie auch in der Redaktion arbeiten,... da kommt das Gelernte dann auch gleich zur Geltung.Wendy: Mhh ich wei nicht. Ich hab schon viel zu tun auf der Ranch und im Saloon.Writer: Na ja, man wei ja nie. Wendy: Mal sehen, ich helfe gern mal aus frNeuigkeiten. Writer freut sich aufrichtig: Na dann, Miss, bis die Tage! Er tippt sich an denHut. Wendy lchelt beim Gehen heute zum ersten Mal bewusst seit der Trauerfeier ein

    wenig zumindest: Alles Gute, Mister Writer.Writer kommt auf seinem Weg zur Redaktion an der Velvet Rose vorbei. Durch das Fensterdes Saloons erkennt er neben Tina Winkler ein paar Bekannte und Besucher desLeichenschmauses und betritt zusammen mit einer weiteren Besucherin neugierig den grtenund einzigen Saloon von Tucson. Ein Stimmengewirr umfngt ihn. Provisorisch grt er indie Runde: Howdy, zusammen. Ruth Sugarplum: Guten Abend; Miss Tina. Tina:Abend, Writer. Amaly Shepherd sitzt auf dem Tresen und grt Ruth: Nabend, Miss.Howdy! Writer steckt seine Notizen weg.Luke nickt dem Herrn knapp zu: Nabend. Writer tippt sich an den Hut: Sir ... Luke pafftam Tresen eine Zigarrre. Sein Gesicht hllt sich mit jedem Zug immer wieder inQualmwolken. Amaly wedelt den zu ihr aufsteigenden Qualm mit der Hand beiseite. Der

    Blick von Amaly wandert unstet durch den Raum. Luke lacht rauh auf und wendet sich anAmaly: Nun fangen Sie hoffentlich nicht das Meckern an, ... Amaly grinst und hustet etwas:Nein, Mister Luke, ich mecker nicht. Luke nickt grinsend.Ruth sieht sich um und schaut sich alle Personen im Saloon genau an. Writer betrachtet diealleinstehende Dame, die mitten im Raum stehengeblieben ist. Writer bemerkt, dass derSaloon fr diese Zeit erstaunlich voll ist: Hmmm, die Stadt wchst...Ruth sieht hilfesuchend zu Miss Tina. Writer tippt sich an den Hut und grt die Dame direkt:Ma'am! und fgt frech hinzu: Haben Sie Wurzeln geschlagen? Ruth entscheidet sich justin dem Augenblick zum Gru: Guten Abend. Writer: Mein Name ist Writer, der hiesigeRedakteur des Tucson Chronicle.Ruth lchelt: Freut mich und gesellt sich zum LineDance. Writer murmelt bierseelig zu sich selbst: Frhliche Wurzel im Saloon aufgetaucht.

    und an die ihm unbekannte Tnzerin adressiert er ein Lob: Oh, Sie haben ja beweglicheBeine. Ruth antwortet Writer gut gelaunt: Ich hatte eine gute Lehrerin. Writer: Lesen,Schreiben und Rechnen? Ruth: ...und was Frau sonst noch braucht.Amaly springt vom Tresen und schickt sich an die Velvet Rose zu verlassen. Whrend Siesich durch die Anwesenden whlt ruft sie noch: Schnen Abend noch zusammen. underreicht die Schwingtren. In Gedanken spielt sie mit dem Gedanken, diesen Bastard zufinden, um sich ihre Feder wiederzuholen. Writer grt die federsuchende Amaly hinterher:Schnen Abend, Miss Feder. Luke: Guten Abend noch Ma'am. Und danke. Er tippt sichgegen die Stirn, wobei seinem Gru ein Anflug von Frechheit nicht ausgeschlossen werdenkann. Amaly winkt ab und mault Ach, davon haben Sie keine Ahnung.Writer wendet sich wieder zur tanzenden Ruth: Was braucht Frau denn sonst noch so? Ruthmuss wieder grinsen: Zum Beispiel Tanzen oder habt Ihr an was anderes gedacht? Writer:Na ja, Nhen, Sticken, Kruterkunde, Kochen, Backen ... Ruth: Wsche waschen nichtvergessen. Writer: Na ja, es gibt auch Bche und Wasserflle. Ich knpfe meine Bettlakenimmer an ein Stck Seil und hnge sie fr eine Weile in den Wasserfall. Ruth: Klingt nacheiner typischen Mnnerlsung. Ich bin neu hier, kenne noch nicht alles. Miss Tina hat michbei sich aufgenommen. Writer nickt anerkennend. Yepp, Wasserklopfreinigung. Nur da, woder Knoten ist, wird es nie sauber. Ohne Miss Tina htte Tucson nur halb soviel Brgerinnenund Brger. Sie ist unser Hauptarbeitgeber. Ruth: Dann schreibt doch morgen einen neuenArtikel, dass eine neue Tnzerin im Saloon ist. Writer zieht einen Notizblock undBleistifthervor: Klar, mach ich doch gerne. Er notiert murmelnd: Neue Belegschaft im

    Saloon. Die Velvet Rose hat eine neue Tnzerin. Miss Tina hat eine neue Entdeckung inihrem Team der Tnzerinnen. Er unterbricht seine Notizen: Miss... h? Ruth: Sally istmein Name. Writer: ah,... Er notiert weiter: Miss Sally ist ein neues Talent.

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    Ruth: Den Rest fragt bitte meine Arbeitgeberin. Tina hat den Teil des Gesprchs trotz desTrubels mitbekommen und flicht ein: Ja, hab sie erst eingestellt. Writer streicht das einund korrigiert: Miss Sally ist DAS neue Talent. Die Brger Tucson sind gehalten, dieQualitt der neuen Tnzerin in der Velvet Rose im Rahmen eines ihrer Besuche zubegutachten. Der TC sprach mit Miss Winkler ... bla bla bla usw. usf. Er steckt den Blockwieder ein. Klaus Breen informiert die Anwesenden: Werde mal meine Nachtrunde machen

    und die Zelte in New Mexiko abrumen. Writer: oh, Mister Brgermeister, danke nochmalsfr die Steaks. Klaus: War doch selbstverstndlich.

    Drauen peitschen Schsse durch die Nacht.Writer: Oh es wird geschossen. Doch das wirdvielleicht eine andere Geschichte... Writerseinerseits folgt einer Einladung eines altenFreundes nach Beavers Creek City zurKehrausparty unter dem Motto ENDE EINESTRAUMES und verzichtet auf eine Teilnahme angefhrlichen Schusswechsel nach Einbruch der

    Dunkelheit.

    Als Writer auf dem Rcken seines Rennesels Flash nach fast zwei Stunden aus Bevers Creekzurckkehrt, hrt er aus der Velvet Rose als allerserstes das Geschrei von Sundance Kid:Fass mich nicht an, du Ratte! Writer erkennt zumindest an der Stimme den Mann, der zuvorbeim Leichenschmaus kurz aufgetaucht war. Er bindet Flash an und betritt neugierig denSaloon. Hier sieht er Kid kampfunfhig geschossen am Boden liegen, das Gesicht von einemHalstuch bedeckt. Und da ist auch Wendy, die nun zu Kid geht. Sie tritt auf seine Pistolen undschiebt sie ihm langsam weg. Der Brgermeister ist auch dabei, hlt sich jedoch zurck.Writer fragt vorsichtig: Kann man helfen? Na ich seh schon, Sie haben alles im Griff.Wendy: Ehrlich gesagt ich hab keine Ahnung. Kid: Die Irre hat mich abgeknallt! Writer:

    Oha! Wendy: Irre? Sie haben Amy bedroht. Writer deutet zur Seite mit einem Daumenauf Wendy: Die Dame war vorhin aber ziemlich vernnftig. Writer erkennt in der Gruppenun auch Wahleeah, die Schamanin der Apachen, die sich nun an Kid zu schaffen macht. Kid:Hallo?! Writer grt freundlich mit dem ntigen Respekt: Dago te, Wahleeah. whrenddiese weiter versucht, dem strrischen Kid Fesseln anzulegen. Kid wehrt sich und schreitunartikulierte Laute: tsch! Die weise Apachin entgegnet: Ich nehm dich gefangen!Writer kommentiert: Das nenn ich ein Matriarchat. Kid macht seinem Unmut Luft:h? und Wendy versucht einzuschreiten: Hey mal langsam, Rothaut, der gehrt Amy.Writer lacht ob des obskuren Streits um Kid als Beute. Wahleeah: Ich brauch ihn.Birni Diesel betritt den Saloon und grt: Howdy. Kid: Ich war schon down Seine Augenblicken erst hilfesuchend zu Wendy und dann zu Wahleeah. Also kommst zu spt, Rothaut.Er grt trotz seiner misslichen Lage Birni, froh um jeden Weien, der die Situationentschrfen knnte: Howdy. Wahleeah zeigt sich unbeeindruckt: Denke nicht. Er war nichtgefesselt. Kid: Na, doch. Wendy entgegnet: Ich hab ihn entwaffnet und bedroh ihn grademit der Waffe. Writer ergreift angesichts der Gesamtsituation Partei fr Wendy: Wahleeah,er ist Wendys Beute. Kid ergnzt schnell: Genau. Wendy: Ich hab ihn nur angeschossen,weil er meine Freundin betroht hat, ich wei ja nicht mal wer das ist und zu wem der gehrt.Wahleeah kennt offenbar den Mann besser und bleibt widerspenstig: Ich brauch ihn, ummeine Kriegerin auszulsen. Mit drohendem Blick zu Wende ergnzt sie: Sonst muss ichdich niederschieen. Klaus Breen schlgt eine Alternative vor: Steckt ihn gleich in denBau. Doch Wahleeah bleibt hart: Gib ihn mir. Ich brauch ihn!

    Writer wundert sich: Ich wusste gar nicht, dass die Schamanin auf solche Mnner so einenBedarf hat ... Er grinst, selten hat er einen so erbitterten Kampf um das Recht der Justizerlebt. Wendy fragt die Schamanin: Wo sind den Eure Kriegerinnen? Klaus Breen anwortet

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    Wendy: Im Outlow-Lager. offenbar hat er bei seinem Rckweg au New Mexiko ein paarInformationen aufschnappen knnen und Birni meint humorig dazwischen: Kommt, wirlegen die anderen auch um. Amaly blickt derweil erstaunt auf auf den Hut von Kid: Achschau an; wen ham wir denn da?! Sie tritt Kid nher und nimmt ihm mit schnellem Griff ihrelang gesuchte Feder ab. Kid ist auer sich: Boar, Amy, das wirst du ben, du Verrtersau.Wahleeahs Geduld ist scheinbar am Ende: Ich zhl auf 10. Kid geifert gegen die

    Schamanin: Du braucht keinen, denn wenn Du mich hast, ist deine Kleine tot! Wahleeah:Ich brauch ihn zum Auslsen. Writer wirkt kaum erstaunt: Aha... Wendy interveniert:Stop bitte, wo wollt ihr jemanden auslsen? Wahleeah: Ich muss ihn erst foltern. Wendy:Foltern? Ich fang ihn und ihr foltert den? Wahleeah: Damit er auspackt. Birni kann einLachen nicht unterdrcken und kichert. Ich geh mal rber... und verzieht sich aus demSaloon. Wendy: Was meint ihr, was der dann mit uns macht?! Wahleeah: Der machtdanach nichts mehr. Kid: Ich sage nix. Kein Wort! Wendy: Jetzt sagt nicht, der gehrt zudiesen Mexicanern..: Amaly: Wre nett, wenn ihr ihn mir berlasst. Kid: Da sterbe ichlieber und eure Kleine auch, Rothaut. Amaly: Ich hab noch etliche Rechnungen mit ihmoffen.Wendy wundert sich, dass der Brgermeister so ruhig ist: Wo ist eigentlich Klaus? Amaly

    steckt sich derweil ihre Feder grinsend wieder an. Writer ermahnt Kid: Das ist Wahleeah, dieSchamanin und nicht irgendeine Rothaut, Sir. Kids Blick bleibt auf Wahleeah geheftet:Wenn Du mich anfasst, is deine Kleine tot, Rothaut. Wenn ich nicht zurck komme, ist sietot, in einer halben Stunde... Wahleeah: Halt das Maul. Kid hhnt: Gut. Wahleeah: Ichlass dich rsten. Kid: Dann wird sie sterben.Wendy macht einen Vorschlag: Groe Apachin, wenn Ihr uns helft, helfen wir euch.Wahleeah gibt Kid einen Tritt in den Hintern und Kid zeigt etwas Verhandlungsbereitschaft:Gib mich frei und sie darf gehen ist ein Versprechen. Klaus Breen ruft aus demHintergrund: Genau. Kid ergnzt schrg grinsend: Ich hatte das, was ich wollte.Wahleeah: Ja, und wie wollt ihr das? Wahleeah: Erst sollte man das Schwein knebeln.Luke meldet sich vom Tresen. Er hatte sich zurckgehalten und kommentiert nun grinsend:

    Ich helfe nur gegen Bezahlung. Wendy: Ich kann schieen. Amy, ist dein Gefangener.Magst ihn der Apachin geben? Kid: Du kommst mit mir und ich bergebe sie dir inSicherheit. Wahleeah reisst ihm das Tuch vom GesichtNun, da hier offenbar Verhandlungsbereitschaft besteht, der Brgermeister als offiziellerVertreter der Stadt anwensend ist und auch angesichts der Situation ein Aufruf derBrgerwehr nicht zu befrchten ist, verlsst Writer guten Gewissens den Saloon. Sollen diedas lieber unter sich ausmachen. Er macht mit seinem guten alten Rennesel, noch einenAbstecher nach Deadwood, wo er nicht gerade spontan einem Photographen fr einGruppenbild posiert, immerhin hatte er hierzu ein einladendes Telegramm erhalten.In dieser Nacht sollte Writer die Frau mit der Feder ein weiteres Mal sehen. Nach derRckkehr nach Tucson fhrt ihn sein letzter nchtlicher Rundgang vor der Nachtruhe, sofernman in dieser Stadt in dieser Nacht kurz vor Halloween berhaupt davon sprechen konnte,erneut an der Velvet Rose vorbei, wo immer noch Licht brennt und genau das ist es, was ihnnochmals kurz in Tucsons Saloon fhrt. Dort findet er Amaly und Luke vor, die mittlerweileein bermiges Quantum diverser geistreicher Getrnke konsumiert haben mussten. Auf derBhne stehen Kerzen, die schon gefhrlich heruntergebrannt sind.Writer: Howdy macht ihr das Licht aus, wenn ihr geht? Amaly lallt nur ein leises Howdy.Ihr Stirnband mit der wiedergewonnenen Feder ist im Rausch tief heruntergerutscht:Welches Licht? Is eh schon dunkel hier.Oh, sollte mal mein Stirnband von den Augennehmen. Mhsam schiebt sie es so hoch, dass zumindest ein Auge eingermaen frei wird.Writer deutet auf die Kerzen auf der Bhne. Luke: Nabend Mister... und sicher. Writer:

    Na dann is ja gut. Amaly lallt freudig berrascht: Oh, ich kann sehen ..., ja wir machen dasLicht aus. Writer grinst: Gut, gute Nacht, dann. Amaly: Mann is das hell hier nacht

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    dignsbums. Writer verlsst fr diesen ereignisreichen Tag endgltig den Saloon. In derRedaktion redigiert er noch schnell den Artikel von Wendy.

    Wendy und Wanda - eine kleine Famile mitten drin.

    Ich, Wendy und meine Schwester Wanda lebten mit unseren Eltern auf einer Farm. Wir

    kamen vor einigen Wochen nach Tucson, um hier unser Glck zu machen.

    Herzlich empfangen von Madam Tina und vielen anderen, fanden wir Arbeit auf der Ranchund spter im Saloon. Wir fanden viele Freunde, den Brgermeister, Mister Keppler, den Arzt

    Doc Seppler und viele andere.

    Doch es gab auch Fremde fr mich und meine Schwester in Tucson. Die Gechteten aus

    Mexico und viele Indianer. Das Schicksal lie es zu, dass ich mit den Indianern eine

    Freundschaft gewann, ich wusste damals nichts um die Zornbesessenheit mancher der

    Gechteten. Die Indianer mgen ein kriegerisches rauhes Volk sein, doch schtzen sie das

    Leben. Sie sind oft friedlicher als man glaubt.

    Die wahren Gefahren dieses Landes wurden uns erst viel spter klar. Es sind Gechtete, wie

    Wild, den wir den Weien Teufel nennen, Snake, Butcher und viele andere. Sie sind voller

    Zorn und niemand vermag nachzuempfinden, wieso. Sie schren Angst und dadurch haben sie

    einen hohen Stellenwert. Kaum jemand mag sich mit diesem Volk alleine anlegen, es wreSelbstmord, denn so grausam sind sie nun mal. Sie scheuten sich nicht, mir wegen eines

    einzigen Schusses auf einen ihrer Kameraden die Angst vor dem Galgen zu schren, indem

    sie mich daran aufknpften, zum Glck nur ein bses Spiel. Ich glaube, Tucson lebt in Angst

    vor diesen Leuten. Es gibt kaum Schutz, da wir uns nicht organisieren, speziell gegen diese

    Leute.

    Nun zu unserem verstobenen Freund Daniel. Daniel war ein einsamer Wanderer, der zufllig

    Tucson besuchte, er war gezeichnet vom Krieg, was viele nicht wussten, er war schon einmal

    Soldat und danach sehr lange allein. Daniel lernte hier Freunde kennen und er war der Erste,

    der sich sagte, Tucson braucht Hilfe. Ohne zu Zgern wurde er wieder Soldat und Deputy.

    Ich half Daniel, denn er war sehr allein. Mit den anderen Deputies konnte er sich zu Wehr

    setzen, doch leider fehlte es in vielen Situationen an Hilfe. Sei es von den Deputies oder vonanderen Soldaten. Ich half ihm, dafr wre ich fast gestorben. Daniel war nun der Verlobte

    von Wanda, ich half ihm, weil er Familie war nicht weil ich Tucson helfen wollte. Ich hatte

    sonst keinen Grund, mich diesen Gesetzlosen gegenber zu stellen, ich wollte nur helfen, wo

    es viele gegen wenige ging.

    Daniel hielt es nicht aus, wie er sein Ende fand, ist bedauerlich. Ich rufe alle Brger und

    Outlaws in Tucson auf, sich zu wehren. Ob Indianer oder Weier, ich rufe alle auf, sich gegen

    diese Bastarde aus Mexico zu Wehr zu setzen. Dass ich den Galgen berlebte, ... es war eine

    Warnung.

    Wrde ich jemals wieder auf diese Leute schieen, knnte es mein Ende bedeuten. Darum seit

    euch gewiss, Brger von Tucson, ich werde nicht leichtfertig sein und nur eingreifen, wenn

    ich wei, wir sind nicht mehr allein.

    Diese Geschichte hat sich abgespielt in Tucson, AZ Arizona, am 10. Oktober 1867. hnlichkeiten mitnoch lebenden Personen sind rein zufllig. Soweit die Kenntnis des Autors reicht, sind Tiere undMenschen nicht zu dauerhaftem Schaden gekommen. Fragen oder sachdienliche Hinweise zuBildmaterial und Hintergrundgeschehen richten Sie gerne an AWRCATS Writer, Chefredakteur desTucson Chronicle, Tucson. Die Redaktion steht Ihnen jederzeit offen. Sie befindet sich amOrtsausgang, neben dem Gerichtsgebude, auf halbem Wege zwischen dem Saloon und Fort Lowell(Eingang rckseitig ber die Treppe an der Seitenstrae nach Sonora). Bitte beachten Sie, dass derRedakteur hufig unterwegs ist oder altersbedingt zumindest seinen Mittagsschlaf beansprucht. Der

    Tucson Chronicle ist schriftlich ber den Briefkasten neben der Eingangstre oder postlagernd [email protected] erreichbar. Spenden werden auch gerne entgegen genommen.