Karl Marx - Das Kapital (Urfassung 1867)

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Karl Mar x Das Kapital Kritik der politischen Okonomi e Erster Ban d Buch I : Der Produktionsprozeß des Kapital s Urausgab e Mit einem editorischen Vorwor t von Fred E. Schrade r Gerstenberg Verlag

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die philosophischere Version des Kapitals: dIe Urfassung

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Karl Marx

Das KapitalKritik der politischen Okonomie

Erster BandBuch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals

Urausgab e

Mit einem editorischen Vorwor tvon Fred E. Schrader

Gerstenberg Verlag

Page 2: Karl Marx - Das Kapital (Urfassung 1867)

Die Vorlage befindet sich im Besitz de rNiedersächsischen Landesbibliothek Hannove r

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothe kMarx, Karl :

Das Kapital : Kritik d . polit . Ökonomie / Karl Marx .Urausg . – Hildesheim : Gerstenberg .Ursprüngl . mehr nicht erschienen .

Bd. 1 = Buch 1 . Der Produktionsprozess des Kapitals.– Neudr . d . 1 . Aufl ., Hamburg 1867 . – 1980 .

ISBN 3-8067-0857-6

1. Auflage 19802. Auflage 1984

Gerstenberg Verlag, Hildeshei mNeudruck der 1 . Auflage, Hamburg 1867

Umschlagentwurf : pietsch grafik gmbh, HildesheimHerstellung : Strauss & Cramer, 6945 Hirschberg I I

ISBN 3-8067-0857-6

Editorisches Vorwort zum Nachdruck der Erstausgabedes „Kapitals” von Karl Marx (1867)

Von Fred E. Schrader

Der erste Band des Kapitals von Karl Marx wird ausschließlich nach den 1883and 1890 von Engels bearbeiteten dritten and vierten Ausgaben verbreitet . 'Die Erstausgabe von 1867 hingegen ist, obwohl sie sich von allen spätere nFassungen im Text durchgehend unterscheidet, selbst in der Marxforschun gkaum bekannt and auch in großen Bibliotheken nur selten verfügbar . 2 Zumeinen mag dies auf die kleine Auflage zurückzuführen sein : 3 Doch zum ande -ren äußert sich im Desinteresse ein populäres Vorurteil, wonach die letzt ePublikation eines Forschers dessen , .reifstes Werk" darstelle and alle sein efrüheren Arbeiten aufhebe . Dementsprechend werden in der Literatur z uMarx nicht nur seine Quellen, sondern auch sein Forschungsprozeß fast völli gausgeblendet .

Zu den Vorarbeiten des Kapitals gehören zunächst die umfangreichen, bis -lang unveröffentlichten Exzerpthefte erster and zweiter Ordnung sowie er-gänzende Hefte, welche Marx in der Periode 1850–1858 anlegte . 4 Auf diese rGrundlage verfaßte er, zusammen mit einer Einleitung, in sieben Heften denRohentwurf der Kritik der politischen Ökonomie (1857/58), 5 die unmittel-bare Vorarbeit für die zwei Kapitel umfassende erste Lieferung von Zur Kri-tik der politischen Oekonomie . 6 lm August 1861 begann Marx, gestützt au feinen ersten Planentwurf, 7 mit der Niederschrift der geplanten zweiten Liefe-rung von Zur Kritik, dem dritten Kapitel „Das Capital im Allgemeinen" . 8 I nden insgesamt fünf Heften bezog er sich insbesondere auf Ende Februar 1859begonnene Exzerpte and ein alle Exzerpthefte systematisch verarbeitende sCitatenheft. 9 Weitergehende Überlegungen im dritten Kapitel mündete nEnde März 1862 in eine Untersuchung der Theorien über den Mehrwerth, dieim Juli 1863 abgeschlossen wurde . 1 0

Inzwischen hatte Marx seine Publikationspläne geändert . Statt einer Fort-setzung von Zur Kritik beabsichtigte er jetzt eine neue selbständige Veröf-fentlichung, Das Kapital . Ein im August 1863 begonnenes Manuskript, wori ner das Manuskript von 1861–1863 auswertete, sollte bereits eine druckfer-tige Fassung abgeben. Tatsächlich stellte das Ende 1865 abgeschlossene Ma -nuskript aber nur eine Rohschrift der ersten drei Teile des Kapitals dar (Pro -

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duktionsprozeß des Kapitals, Zirkulationsprozeß des Kapitals, Gestaltun gdes ( iesamtprozesses) ." Im Januar 1866 begann Marx mit der „Stilisierung”des ersten Buchs, die er, von quälender Krankheit behindert, erst im Mär zdes folgenden Jahres beenden konnte .

Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich das erste Kapitel von de nentsprechenden beiden Kapiteln in'Zur Kritik . Zum einen wird im Kapital di e(ieldform logisch bereits von der einfachen Form der Ware aus entwickelt,' 'zum anderen existieren im selben Band zwei verschiedene Fassungen de rWarenanalyse : Als Marx Anfang Mai 1867 in Hannover die ersten Korrck-turbögen erhielt, überzeugte ihn sein Freund and Gastgeber Ludwig Kugel-mann, „daß für die meisten Leser eine nachträgliche, mehr didaktische Aus-einandersetzung der Wertform nötig sei” . ' 3 Daraufhin verfaßte Marx im Jun iden Anhang „Die Werthform”. " Engels stand der doppelten Neufassung derWarenanalyse recht skeptisch gegenüber ; zwar sei die dialektische Ableitun gschärfer, doch habe ihm in Zur Kritik einiges besser gefallen . Mit Sicherhei tdachte er hier an die „historische Unterlage” des logischen Ausdrucks, wel-che Marx in die Fußnoten verbannt hatte, and schlug einen entsprechende ngeschichtlichen Anhang sowie eine Gliederung des ersten Kapitels nach Ar tder Hegelschen Enzyklopädie vor . Marx folgte dem Ratschlag aber lediglic hin bezug auf die Unterteilung der Warenanalyse im Anhang .' '

Neben der Arbeit an einer in vielen Punkten völlig eigenständigen franzö -sischen Fassung des Kapitals 16 besorgte Marx noch selbst die zweite deutsch eAusgabe von 1873 . Im Nachwort verweist er auf die wichtigsten Verände;rungen zur Erstausgabe : Das erste Kapitel sei „wissenschaftlich strenger ”ausgeführt, womit der Anhang entfalle ; das dritte Kapitel enthalte Verbesse-rungen, was die Funktion des Geldes als Maß der Werte betreffe ; die zweit eHälfte des siebten Kapitels sei bedeutend umgearbeitet ; die Textverände-rung beziehe sich jedoch grundsätzlich auf den ganzen Band." Die französi-sche Neufassung des Kapitals wollte Marx noch für eine dritte deutsche Aus -gabe verwerten . Nach seinem Tod versuchte Engels in der dritten and vierte nAusgabe, diese Pläne für „eine möglichst endgültige Feststellung des Textes ”zu rekonstruieren .' "

Doch zwischen den verschiedenen Marxschen Versionen der Kritik der po-litischen Ökonomie nimmt die Erstausgabe des Kapitals einen eigenen Plat zein . Sie dokumentiert nämlich den Einschnitt im Arbeitsprozeß Marxens, wodieser sich eindeutig für eine strenge dialektische Darstellungslogik insbe-sondere der Waren- and Geldanalyse entschied . Zwar hatte er eine erst eAnalogiebildung zur Hegelschen Logik im Rohentwurf von 1857/58 für Zur

Kritik wieder fallengelassen . 1 " Im Kapital aber löste er die theorie-geschichtlichen Exkurse auf and griffin der Warenanalyse partiell wieder au fden Rohentwurf zurück . 20 Hieraus ergibt sich die Frage nach der Intentiondieses Vorgehens Marxens .

Die Antwort kann nicht in der Versicherung liegen, es handele sich be iMarx um eine immanent notwendige begriffliche Entwicklung von der War ezum Kapital . Zum einen nämlich stellt er Ware and Äquivalenttausch bloßals Bedingungen der Möglichkeit des Kapitals dar, was logisch — wie histo -risch — noch keineswegs ein hinreichender Grund für dessen Entwicklun gist . 21 Zum anderen erklärt Marx nachdrücklich, daß erst unter der gesell-schaftlichen Voraussetzung der Herrschaft des Kapitals die Ware zur öko-nomischen Zellenform wird . 22 Denn für sich allein sind die Formen der Ware ,der vereinzelten Person, des Privateigentums and des Äquivalenttauschs so-zial funktionslos . 23 Diese gesellschaftlichen Organisationsformen sind ers tauf der Basis eines besonderen Falls des Äquivalenttauschs sinnvolle Funk-tionen : wenn der Arbeiter generell sein Arbeitsvermögen als Ware gegen ei-nen Geldlohn verkaufen muß, wonach der Kapitalist sich das gesamte Wert-produkt des Arbeiters aneignet, welches über das Lohnäquivalent hinaus-geht .

Denselben Gedanken drückt Marx auch als Umschlag des ursprüngliche nAneignungsrechts auf das Wertprodukt der persönlichen Arbeit aus 24 andstellt sich damit in bewußten Gegensatz zur Naturrechtstradition in der west-europäischen sozialen Bewegung. Zwar erwähnt er im Kapital lediglichProudhon, 25 weiß aber aus seinen Studien genau, daß auch in der seit 1820autonomen englischen Arbeiterbewegung die Losungen vom Recht auf denunverkürzten Arbeitsertrag and auf den gerechten Austausch zum ideelle nAllgemeingut gehörten . 26 In der deutschen Arbeiterschaft fanden solch eGedanken in Anlehnung an Lassalle eine vergleichbare Popularität . 27 Daß e ssich bei solchen Vorstellungen bloß um virtuelle Bilder der kapitalistisc hstrukturierten Gesellschaft handelt, genau dies will Marx inwissenschaftlich-aufklärerischer Absicht mit seiner systematischen Kon-struktion von der Ware zum Umschlag des Äquivalenttauschs and zugleic hdes Aneignungsrechts logisch zwingend nachweisen . Wie aber noch das Go-thaer Vereinigungsprogramm von 1875 zeigt, hat sich auch die deutsche Ar -beiterbewegung davon kaum beeinflussen lassen . 2 " Mit der erst zögernd ein-setzenden Rezeption des Kapitals durch sozialdemokratische Intellektuell everarmte die Kritik der politischen Ökonomie vielmehr zur parteilichen Va-riante der Wirtschaftswissenschaft . 2 9

II*

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Bereits an diesem Beispiel zeigt sich, daß die bislang in der Marx-Literatu rvcrnachlässigte genetische Fragestellung dazu beitragen kann, den histori-schen Geltungszusammenhang der keineswegs begrifflich reinen Darstel-Iungslogik Marxens zu erschließen . Auch insofern gehört die Erstausgabe de sKapitals zur unverzichtbaren Quellenbasis der Marx-Forschung .

Anmerkunge n

I . Seit mehreren Jahren ist lediglich der Nachdruck der nach der dritten bzw . vierte nAusgabe besorgten Fassung Marx, Karl, Friedrich Engels, Werke (MEW), Berli n1962, auf dem Markt, wonach in der Sekundärliteratur fast ausnahmslos zitier twird . Karl Korsch hatte einen Nachdruck der zweiten Ausgabe besorgt, Berli n1932 . (cf. Frankfurt/M. 1970) .

2. Der japanische Reprint der Erstausgabe von 1959 gehört mittlerweile selbst scho nzu den bibliophilen Raritäten .

3. Von der Erstausgabe wurden 1000, von den beiden folgenden Ausgaben je 3000 ,von den zwei französischen 10 000 and 15 000 gedruckt ; cf . Urojewa, Anna W . ,„Das Kapital” erobert sich den Weltball . Zur internationalen Verbreitung desMarxschen Hauptwerkes bis 1895, in : . . . unsrer Partei einen Sieg erringen . Stu-dien zur Entwicklungs- and Wirkungsgeschichte des „Kapitals” von Karl Marx ,Berlin 1978, p . 190 .

4. Cf. zu diesem Komplex erstmals Schrader, Fred E ., Restauration and Revolution .Die Vorarbeiten zum „Kapital” von Karl Marx in seinen Studienhefte n1850—1858, Hildesheim 1980 .

5. abgedruckt in Marx, Karl, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, Berli n1953.

6. verlegt bei Franz Duncker, Berlin ; bearbeiteter Nachdruck in MEW 13 .

7. Grundrisse, p . 969 sqq .

8. in der Sprache des Originals erstmals veröffentlicht in Marx, Karl, Friedrich En-gels, Gesamtausgabe (MEGA'), 11/3 . 1 ., Berlin 1976 .

9. noch unveröffentlicht ; aufbewahrt im Marx-Engels-Nachlaß des Internationale nInstituts für Sozialgeschichte in Amsterdam (IISG), Sign . A 40/49 and A 41/52 .

10. MEW 26 . I . — 26 . 3 . ; historisch-kritische Ausgabe in MEGA' 11/3 . 2 .—3 . 6 ., Ber-lin 1977 sqq .

11. Das Manuskript von 1863—1865 ist nur unvollständig überliefert . Das sechste Ka-pitel des ersten Buchs, „Resultate des unmittelbaren Productionsprocesses” ,wurde 1933 im Marx-Engels-Archiv publiziert (Nachdruck Frankfurt/Main1969) . — Neuerdings diskutiert i . A . Boldyrew die Möglichkeit, daß Mar x1863—1865 lediglich das dritte Buch ausgearbeit and sich bei der Niederschrift de sersten Buchs ab 1866 unmittelbar auf das Manuskript von 1861—1863 gestützthabe ; cf. Galander, Ehrenfried, Ulrike Galander, Probleme der Marxschen politi-schen Ökonomie, in : DZPh 10/1979, p . 1260 .

12. cf . Marx an Kugelmann vom 13 . Oktober 1866, MEW 31, p . 534 ; Marx an Engelsvom 22 . Juni 1867, MEW 31, p . 306 .

13. Marx, Nachwort zur zweiten Ausgabe des „Kapitals”, MEW 23, p . 18 .

14. cf . Marx, Kapital (Erstausgabe), p . 764 sqq .

15. Engels an Marx vom 16 . Juni 1867, MEW 31, p . 303 ; Marx an Engels vom 22 . Jun i1867, 1 . c ., and vom 27 . Juni 1867, MEW 31 ; p . 314 sqq . Die Differenz besteh tschon länger, cf. Engels an Marx vom 9 . April 1858, MEW 29, p . 319 ; hierzu über-zeugend Kittsteiner, Heinz-Dieter, „Logisch” and „Historisch” . Ober Differen-zen des Marxschen and Engelsschen Systems der Wissenschaft, in : 1WK 1/1977 .

16. Le Capital . Traduction de M . J . Roy, entierement revisee par 1'auteur, Pari s(1872—1875) .

17. Marx, Nachwort zur zweiten Ausgabe des „Kapitals”, I . c .

18. cf. die Erklärungen Engels' zurdritten and vierten Ausgabe 1883 and 1890, ME W23, p . 33 sqq . and p . 41 sqq .

19. cf. Grundrisse, p . 55 — p . 178 .

20. insbesondere auf die systematische Entwicklung der Geldform aus der Waren-form, Grundrisse, p . 60 .

21. Dies wird nicht nur im „Kapital”, sondern auch in der Selbstverständigung de sRohentwurfs von 1857/58 deutlich, wenn Marx den Übergang von der einfache nZirkulation zum Kapital im Allgemeinen behandelt and das „Sollen” and „Müs-sen” dieses Übergangs betont ; von selbst and notwendigerweise kann er sich dem-nach kaum ergeben . Cf . Grundrisse, p. 145 sq ., wo Marx den Versuch einer rei nbegrifflichen Entwicklung macht .

22. MEW 23, p . 184, Note 41 ; Kapital (Erstausgabe), p . 571, Note 23 .

IV*

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23. cf . Grundrisse, p . 87 sq . ; p . 166 : „Die Wiederholung des Prozesses (des Au stauschs ; FS) von beiden Punkten, Geld oder Ware, ist nicht in den Bedingunge ndes Austauschs selbst gesetzt. ( ) Die Zirkulation trägt daher nicht in sich selbst dasPrinzip der Selbsterneuerung. Die Momente derselben sind ihr vorausgesetzt, nich tvon ihr selbst gesetzt . ( ) Sie ist das Phänomen eines hinterihr vorgehenden Prozes-ses. '

24. Kapital (Erstausgabe), p . 567 sqq . ; cf. die von Korsch herausgegebene Zweitaus-gabe, p . 534 sqq ., Le Capital, p. 254 sqq ., and MEW 23, p . 605 sqq . mit den Bear-beitungen Engels .

25. Kapital (Erstausgabe), p . 571, Note 23, Kapital (Zweitausgabe, ed . Korsch), p .538 sq ., Note 5, MEW 23, p . 613, Note 24 .

26. 1851 hatte Marx in seine Exzerpthefte IX, XI and XI V u . a . mit Thomas Hodgski nand Piercy Ravenstone maßgebende Theoretiker der frühen englischen Arbeiter-bewegung aufgenommen ; Marx-Engels-Nachlaß, IISG, Sign . B 52/58, B 43/48,1 355/50 . Politisch hatte Marx bereits für den direkten politischen Kampf and gege ndie politisch-ökonomische Aktion Partei ergriffen, versuchte aber, auf die a nOwen orientierte Tradition taktisch Rücksichten zu nehmen .

27. cf. Na ' aman, S ., Die Konstituierung der deutschen Arbeiterbewegung 1862/63 ,Assen 1975, p . 99 .

28. cf. Marxens Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei, Beilag eeines Briefs an Bracke vom 5. Mai 1875, MEW 19, p . 15 sqq .

29. Selbstverständlich hat Marx im engen Zusammenhang mit seiner aufklärerische nIntention such diesen positiv-wissenschaftlichen Aspekt seiner Arbeit im Aug egehabt and ihn sogar besonders gewürdigt wissen wollen . Allerdings ging in der re -lativ späten Rezeption genau der eminent praktisch-politische Impuls der Kriti kder politischen Ökonomie verloren.

Kritik der politischen Oekonomie,

Vo n

Karl Marx.

Erster Band.Buch I : Der Produktionsprocess des Kapitals .

Dae Recht der Uebersetzung wird vorbehalten.

HamburgVerlag von Otto Meissner .

1867 .

New-York : L. W. Schmidt . 24 Barclay-Street .VI*

PitKL L itit 00

L .0(I

Page 6: Karl Marx - Das Kapital (Urfassung 1867)

Gewidmet

meinem unvergesslichen Freunde ,

dem kühnen, treuen, edlen Vorkämpfer des Proletariats,

Wilhelm Wolff.

Geb. zu Tarnau, 21 . Juni 1809 .

Gest . im Exil zu Mancheste r9 . Mai 1864 .

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Inhalt des ersten Bandes.Seit e

Vorwort

.

.

.

VI I

Erstes Buch . Der Produktionsprozess des Kapitals .

Erstes Kapitel . Waare and Geld

l

1) Die Waare

I

2) Der Austauschprozess der Waaren

4 5

3) Das Geld and die Waarencirkulation

5 5A. Mass der Werthe

5 5

B . Cirkulationsmittel .

6 3

a) Die Metamorphose der Waaren

6 3

b) Der Umlauf des Geldes

7 4

c) Die Münze . Das Werthzeicben

8 5

C . Geld

9 1

a) Schatzbildung

9 1

b) Zahlungsmittel

9 6

c) Weltgeld

.

10 3Zweites Kapitel . Die Verwandlung von Geld in Kapital

10 6

1) Die allgemeine Formel des Kapitals

LO G

2) Widersprüche der allgemeinen Formel .

11 7

3) Kauf and Verkauf der Arbeitskraft

12 9

Drittes Kapitel . Die Produktion des absoluten Melu•wcrths

14 1

1) Arbeitsprozess and Verwerthungsprozess

14 12) Constantes Kapital and variables Kapital

16 53) Die Rate des Mehrwerths

17 8

4) Der Arbeitstag .

19 85) Rate and Masse des Mehrwerths .

28 1

Viertes Kapitel . Die Produktion des relativen Mehrwerths

29 1

1) Begriff des relativen Mehrwerths .

29 1

2) Cooperation

302

3) Theilung der Arbeit and Manufaktur .

318

4) Maschinerie and grosse Industrie

355

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VI

Seit eFünftes Kapitel . Weitere Untersuchungen über die Produktion des abso-

luten und relativen Mehrwerths

49 6

I) Absoluter und relativer Mehrwerth

49 62) Grössenwechsel von Preis der Arbeitskraft und Mehrwerth

50 5A. Grösse des Arbeitstags und Intensivität der Arbeit constant, Pro -

duktivkraft der Arbeit variabel

50 6B. Constanter Arbeitstag, constante Produktivkraft der Arbeit ,

Intensivität der Arbeit variabel

.

.

.

51 0C. Produktivkraft und Intensivität der Arbeit constant, Arbeitstag

variabel

.

.

.

.

51 1D. Gleichzeitige Variationen in Länge des Arbeitstags, Produktiv -

kraft und Intensivität der Arbeit .

.

51 33) Verschiedene Formeln für die Rate des Mehrwerths

51 64) Werth, resp . Preis der Arbeitskraft in der verwandelten Form de s

Arbeitslohns

.a) Die Formverwandlung .

.b) Die beiden Grundformen des Arbeitslohns : Zeitlohn und Stück-

lohn .

.

.

52 9Sechstes Kapitel . Der Accumulationsprozess des Kapitals

55 11) Die kapitalistische Accumulation .

55 2a) Einfache Reproduktion

55 2b) Verwandlung von Mehrwerth in Kapital .

56 7c) Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Accumulation .

59 92) Die s . g . ursprüngliche Accumulation .

69 93) Die moderne Kolonisationstheorie .

74 5Nachtrag zu den Noten

75 7

Anhang zu Kapitel I, I . Die Werthform

764

Vorwort.Das Werk, dessen ersten Band ich dem Publikum übergebe,

bildet die Fortsetzung meiner 1 8 5 9 veröffentlichten Schrift :„Zur Kritik der politischen 0ekonomie”. Die langePause zwischen Anfang und Fortsetzung ist einer langjährigenKrankheit geschuldet, die meine Arbeit wieder und wieder unter-brach .

Der Inhalt jener früheren Schrift ist resümirt im e r s t e nKapitel dieses Bandes . Es geschah diess nicht nur des Zusam-menhangs und der Vollständigkeit wegen . Die Darstellung is tverbessert . Soweit es der Sachverhalt irgendwie erlaubte, sin dviele früher nur angedeutete Punkte hier weiter entwickelt, wäh-rend umgekehrt dort ausführlich Entwickeltes hier nur ange-deutet wird . Die Abschnitte über die Geschichte d e rWerth- und G e 1 d t h e o r i e fallen jetzt natürlich ganz weg.Jedoch findet der Leser der früheren Schrift in den Noten zumersten Kapitel neue Quellen zur Geschichte jener Theorie er-öffnet .

Aller Anfang ist schwer, gilt in jeder Wissenschaft . DasVerständniss des e r s t e n K a p i t e l s, namentlich des Abschnitts,der die Analyse der W a a r e enthält, wird daher die meisteSchwierigkeit machen . Was nun näher die Analyse d e rWerthsubstanz und der Werthgrösse betrifft, so habe ich

52 0

520

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IX

sie möglichst popularisirt t ) . Anders mit der Analyse der Werth -f o r in . Sie ist schwerverständlich , weil die Dialektik viel schär-fer ist als in der ersten Darstellung . Ich rathe daher demnicht durchaus in dialektisches Denken eingewohnten Leser ,den Abschnitt von p. 15 (Zeile 19 von oben) bis Ende p.3 4g a n z zu ü b e r s c h l a g e n, and statt dessen den dem Buch zu-gefügten A n h an g : „Die Werth form” zu lesen . Dort wirdversucht, die Sache so einfach and selbst so schulmeisterlich dar-zustellen, als ihre wissenschaftliche Fassung erlaubt . Nach Be-endigung des Anhangs kann der Leser dann im Text wieder fort-fahren mit p. 3 5 .

Die Werth form , deren fertige Gestalt die G e l d f o r to ,ist sehr inhaltslos and einfach . Dennoch hat der Menschengeis tsie seit mehr als 2000 Jahren vergeblich zu ergründen gesucht ,während andrerseits die Analyse viel inhaltsvollerer and kompli-cirterer Formen wenigstens annähernd gelang. Warum? Weilder ausgebildete Körper leichter zu studiren ist als die K ö r p e r-z e l 1 e . Bei der Analyse der ökonomischen Formen kann ausser-dem weder das Mikroskop dienen, noch chemische Reageutien .Die Abstraktionskraft muss beide ersetzen . Für die bürgerlich eGesellschaft ist aber d i e W a a r e n f o r m des Arbeitsprodukts oderdie Werthform der Waare die ökonomische Zelle nform. Dem Ungebildeten scheint sich ihre Analyse in blosse nS p i t z f i n d i g k e i t e n herumzutreiben . Es handelt sich dabe i

1 ) Es schien diess uni so nöthiger, als selbst der Abschnitt von F. Las -s a l l e ' s Schrift gegen S c h u l t z e - D e l i t z s c h, worin er „die geistige Quint-essenz`• rn e i n e r Entwicklung über jene Themate zu geben erklärt, bedeutend eMissverständnisse enthält . En' passant. Wenn F . Lass al 1 a die s äm ni t -l i c h e n a l l g e m e i n e n theoretischen Sätze seiner ökonomischen Ar-beiten, z . B . über den h i s t o r i s c h e n Charakter des Kapitals, über den Zu-samnrenhang zwischen Produktionsverhältnissen and Produk -ti on s w e i s e u . s . w . u . s . w . fast wörtlich, bis auf die von mir geschaffen eT e r m i n o l o g i e hinab, aus m e i n en Schriften entlehnt hat, and zwar o h n eQ u e l l e n an g a b e, so war diess Verfahren wohl durch Propagandarücksichtenbestimmt . Ich spreche natürlich nicht von seinen Detailausführungen and Nutz-anwendungen, mit denen ich nichts zu thun babe .

in der That um S p it z f i n d i g k e i t e n, aber nur so wie es sichin der mikrologischen Anatomie darum bandelt .

Mit Ausnahme des Abschnitts über die Werthform wirdman daher diess Buch nicht wegen Schwerverständlicbkeit ankla-gen können . Ich unterstelle natürlich Leser, die etwas N e u e s

lernen, also auch selbst denken wollen .Der Physiker beobachtet Naturprozesse entweder dort, w o

sie in der prägnantesten Form and von störenden Einflüssen min-dest getrübt erscheinen, oder, wo möglich, macht er Experimenteunter Bedingungen, welche den reinen Vorgang des Prozesse ssichern . Was ich in diesem Werk zu erforschen habe, ist die

kapitalistische Produktionsweise and die ihr ent-sprechenden Produktions- and Verkehrsverhältnisse .Ihre klassische Stätte ist bis jetzt England. Diess der Grund ,warum es zur Hauptillustration meiner theoretischen Entwicklun gdient . Sollte jedoch der deutsche Leser pharisäisch die Achselnzucken über die Zustände der englischen Industrie- and Acker-

bauarbeiter, oder sich optimistisch dabei beruhigen, dass in

Deutschland die Sachen noch lange nicht so schlimm stehn, so

muss ich ihm zurufen : De to fabula narratur !An and für sich handelt es sich nicht um den höheren oder

niedrigeren Entwicklungsgrad der gesellschaftlichen Antagonis -men, welche aus den Naturgesetzen der kapitalistischen Produk -tion entspringen . Es handelt sich um d i e s e G e s e t z e selbst ,um diese mit eherner Nothwendigkeit wirkenden and sich durch-setzenden T e n d e n z e n . Das industriell entwickeltere Land

zeigt dem minder entwickelten nur das Bild der eignen Zukunft !Aber abgesehn hiervon. Wo die kapitalistische Produktio n

völlig bei uns eingebürgert ist, z . B. in den eigentlichen Fabri-ken, sind die Zustände v i el s c h l e c h t e r als in England, wei ldas Gegengewicht der Fabrikgesetze fehlt . In allen andrenSphären quält uns, gleich dem ganzen übrigen kontinentale nWesteuropa, nicht nur die Entwicklung der kapitalistischen Pro-

duktion, sondern auch der Mangel ihrer Entwicklung. Nebenden modernen Nothständen drückt uns eine ganze Reihe vererbterNothstände, entspringend aus der Fortvegetatio>I* alterthümlicher,

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X

tiberlebter Produktionsweisen mit ihrem Gefolg von z e i t w i d r i-g e n gesellschaftlichen and politischen Verhältnissen . Wir leide nnicht nur von den Lebenden, sondern auch von den Todten. L ewort saisit le vif !

lm Vergleich zur englischen ist die sociale Statistik Deutsch-lands and des übrigen kontinentalen Westeuropa's elend . Den-noch lüftet sie den Schleier grade genug, um hinter demselbenein Medusenhaupt ahnen zu lassen . Wir würden v o r u n s r e neignen Zuständen erschrecken, wenn unsreRegierungenand Parlamente, wie in England, periodische Untersuchungskom-missionen fiber die ökonomischen Verhältnisse bestallten, wenndiese Kommissionen mit derselben Machtvollkommenheit, wie inEngland, zur Erforschung der Wahrheit ausgerüstet würden ,wenn es gelänge, zu diesem Behuf ebenso sachverständige, un-parteiische and rticksichtslose Männer zu finden , wie die Fabrik -inspektoren Englands sind, seine ärztlichen Berichterstatter übe r„Public Health” (Oeffentliche Gesundheit), seine Untersuchungs -kommissäre über die Exploitation der Weiber and Kinder, überWohnungs- and Nahrungszustände u. s . w. Perseus braucht eeine Nebelkappe zur Verfolgung von Ungeheuern. Wir ziehendie Nebelkappe tief über Aug' and Ohr, um die Existenz der Un-geheuer wegläugnen zu können .

Man muss sich nicht darüber täuschen. Wie der amerikani-sche Unabhängigkeitskrieg des 18. Jahrhunderts die Sturmglockefar die europäische Mittelklasse läutete, so der amerikanischeBürgerkrieg des 19 . Jahrhunderts fair die europäische Arbeiter-klasse . In England ist der Umwälzungsprozess mit Händen greif-bar . Auf einem gewissen Höhepunkt muss er auf den Kontinentrückschlagen. Dort wird er sich in brutaleren oder humanerenFormen bewegen, je nach dem Entwicklungsgrad der Arbeiter-klasse selbst . Von höheren Motiven abgesehn, gebietet also denjetzt herrschenden Klassen ihr eigenstes Interesse die Wegräu-mung aller gesetzlich kontrolirbaren Hindernisse, welche dieEntwicklung der Arbeiterklasse hemmen. Ich habe desswegenu. a . der Geschichte, dem Inhalt and den Resultaten der eng-lischen Fabrikgesetzgebung einen so ausführlichen Platz in die-

X I

sem Bande eingeräumt . Eine Nation soll and kann von der an-deren lernen . Auch wenn eine Gesellschaft dem N a t u r g e s e t zi h r e r B e w e g u n g auf die Spur gekommen ist, — and es is tder letzte Endzweck dieses Werks das ökonomi -sche Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaf tzu en t h ti 11 e n— kann sie naturgemässe Entwicklungsphasenweder überspringen, noch wegdekretiren. Aber sie kann dieGeburtswehen abkürzen and mildern .

Zur Vermeidung miiglicher Missverständnisse ein Wort . DieGestalten von Kapitalist and Grundeigenthtimer zeichne ich kei -neswegs in rosigem Licht. Aber es handelt sich hier um d i ePersonen nur, soweit sie die Personifikation ökono -mischer Kategorien sind, Trager von bestimmte nKlassenverhältnissen and Interessen . Weniger alsjeder andre kann mein Standpunkt, der die Entwicklung d e rökonomischen Gesellschaftsformation als einen na -turgeschichtlichen Prozess auffasst, den Einzelnen ver-antwortlich machen für Verhältnisse, deren Geschöpf er socialbleibt, so sehr er sich auch subjektiv fiber sie erheben mag .

Auf dein Gebiet der politischen Oekonomie begegnet diefreie wissenschaftlicheForschung nicht nur demselbe nFeinde, wie auf allen anderen Gebieten . Die eigenthümlich eNatur des Stoffes, den sie behandelt, ruft wider sie die heftigsten ,kleinlichsten and gehässigsten Leidenschaften der menschliehenErnst, die Furien des Privatinteresses, auf den Kampfplatz . Die eng-lische Hochkirche z . B . verzeiht eher den Angriff auf 30 von ihren39 Glaubensartikeln als auf 1 /39 ihres Geldeinkommens. Heut-zutage ist der Atheismus selbst eine culpa levis, verglichen mi tder Kritik überlieferter Eigenthumsverhältnisse . Jedoch ist hie rein Fortschritt unverkennbar. Ich verweise z . B . auf das in denletzten Wochen veröffentlichte Blaubuch : „C o r r e s p o n d e n c ewith Her Majesty ' s Missions Abroad, regarding In-dustrial Questions and'IT rade's Unions.” Die auswär-tigen Vertreter der englischen Krone sprechen es hier mit dürrenWorten aus, dass in Deutschland, Frankreich , kurz allen Kultur-staaten des europäischen Kontinents, eine Umwandlung der be-

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XI1

stehenden Verhältnisse von Kapital and Arbeit ebenso fühlbar andebenso unvermeidlich ist als in England . Gleichzeitig erklärt ejenseits des transatlantischen Oceans Herr Wade, Vicepriisiden tder Vereinigten Staaten von Nordamerika, in öffentlichen Mee-tings : Nach Beseitigung der Sklaverei trete die Umwandlung derKapital- and Grundeigenthumsverhältnisse auf die Tagesordnung !Es sind diess Zeichen der Zeit, die sich nicht verstecken lasse ndurch Purpurmäntel oder schwarze Kutten . Sie bedeuten nicht ,dass morgen Wunder geschehn werden. Sie zeigen, wie selbs tin den herrschenden Klassen die Ahnung aufdämmert, dass diejetzige Gesellschaft kein fester Krystall, sondern ein uniwand-lungsfähiger and beständig im Prozess der Umwandlung begrif-fener Organismus ist .

Der zweite Band dieser Schrift wird den Cirkula -tionsprozess des Kapitals (Buch II) and die Gestal -tungen des Gesammtprozesses (Buch III), der ab-scliliessende dritte Band (Buell IV) die Geschichte de rru` heorie behandeln .

Jedes Urtheil wissenschaftlicher Kritik ist mir willkommen .Gegenüber den Vorurtheilen der s. g. ö f f e n t l i c h en Mei-n u n g, der ich nie Koncessionen gemacht habe, gilt mir nachwie vor der Wahlspruch des grossen Florentiners :

Segui it tuo corso, e lascia dir le genti !London, 25 . Juli 1867 .

Karl Marx .

Erstes Buch .

Der Produktionsprozess des Kapitals,

Erste's Kapitel.

Waare and Geld .

1) Die Waare .Der Reiclitlium der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Pro-

duktionsweise herrscht, erscheint als eine „ungeheure Waarensammlung" 1 ) ,die einzelne Waare als seine E l e m e n t a r f o r m . Unsere Untersuchun gbeginnt daher mit der Analyse der Waare .

Die Waare ist zunächst ein äusserer Gegenstand, ein Ding, das durc hseine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgend einer Art befriedigt .Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z . B . dem Magen oder der Phantasi eentspringen, ändert nichts an der Sache 2) . Es handelt sich hier auchnicht darum, w i e die Sache das menschliche Bedürfniss befriedigt, ob un -mittelbar als Lebensmittel, d . li . als Gegenstand des Genusses, oder aufeinem Umweg, als Produktionsmittel .

Jedes ntitzliche Ding, wie Eisen, Papier u . s . w., ist unter doppeltem

1) Karl Marx : „Zur Kritik der Politischen Oekonomie . Ber-lin 1859”, p . 4 .

2) „Desire implies want ; it is the appetite of the mind, and as natural a s

hunger to the body . . . . the greatest number (of things) have their value fro msupplying the wants of the mind .” Nicholas Barbon : „A Discourse o n

coining the new money lighter, in answer to Mr . Locke's Consi-derations etc . London 1696”, p . 2, 3 .

I .

1

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2

Gesichtspunkt zu betrachten , nach Q u a l i t ä t and Q u a n t i t ä t . Jede ssolche Dirlg ist ein Ganzes vieler Eigenschaften and kann daher nach ver-schiedenen Seiten nützlich sein. Diese verschiedenen Seiten and daherdie mannigfachen Gebrauchsweisen der Dinge zu entdecken , ist geschicht-liche That 3) . So ist die Findung gesellschaftlicher Masse für die Qu an -t i t At der nützlichen Dinge . Die Verschiedenheit der Waarenmasse Ent-springt theils aus der verschiedenen Natur der zu messenden Gegenstände ,theils aus Convention .

Die Nützlichkeit eines Dings für das menschliche Leben macht e szum Gebrauchswerth 4) . Abkürzend nennen wir das nützliche Dingselbst oder den W a a r e n k ö r p e r, wie Eisen, Weizen, Diamant u . s. w. ,Gebrauchswerth, Gut , Artikel . Bei Betrachtung der Gebrauchs-werthe wird stets quantitative Bestimmtheit vorausgesetzt , wie D u t z e n dUhren, E 1l e Leinwand, Tonne Eisen u . s . w. Die Gebrauchswerthe de rWaaren liefern das Material einer eignen Disciplin, der Waaren -k u n d e 5) . Der Gebrauchswerth verwirklicht sich nur im Gebrauch ode rder Consumtion . Gebrauchswerthe bilden den s t o f f 1 i e h e n I n h a l tdes Reichthums, welches immer seine gesellschaftliche For msei . In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zu-gleich die stofflichen Träger des — Tauschwerth s .

Der Tauschwerth erscheint zunächst als das q n an ti t a t i v e V e r-h ä l t n i s s , die Proportion , worin sich Gebrauchswerthe einer Art gege n

3) „Things have an intrinsick v e r t u e (diess bei Barbon die specifische Be-zeichnung für Gebrauchswerth), which in all places have the same vertue ; a sthe loadstone to attract iron” (I . c . p . 16) . Die Eigenschaft des Magnets, Eise nanzuziehn, wurde erst nützlich, sobald man vermittelst derselben die magnetisch ePolarität entdeckt hatte .

4) „The natural worth of anything consists in its fitness to supply th enecessities, or serve the conveniences of human life .” (John Locke : „S o m eConsiderations on the Consequences of the Lowering oflnterest.1 6 9 1” in „Works edit . Lon d . 1777” V . II p . 28) . Im 17 . Jahrhundert finde nwir noch häufig bei englischen Schriftstellern „Worth” für Gebrauchswerth and„Value” für Tauschwerth, ganz im Geist einer Sprache, die es liebt, di eunmittelbare Sache germanisch and die reflectirte Sache romanisch aus-zudrücken .

5) In der bürgerlichen Gesellschaft herrscht die fictio juris, class jeder Mensc hals Waarenkäufer eine encyklopiidische Waarenkenntniss besitzt .

3

Gebrauchswerthe anderer Art austauschen 6) , ein Verhältniss , das bestän-dig mit Zeit and Olt wechselt . Der Tauschwerth scheint daher etwa sZufälliges and rein R e l a t i v e s, ein der Waare innerlicher, immanente rTauschwerth (valeur intrinseque) also eine contradictio in adjecto 7 ) .

Betrachten wir die Sache näher.Eine einzelne Waare, ein Quarter Weizen z . B . tauscht sich in den

verse hied en sten Proportionen mit andernArtikeln aus . Dennoc hbleibt sein Tauschwerth u n v e r ä n d e r t, ob in x Stiefelwichse, y Seide ,z Gold u . s . w . ausgedrückt . Er muss also von diesen seinen verschiede-nen A u s d r u c k s w e i s e n unterscheidbar sein .

Nehmen wir ferner zwei Waaren, z . B . Weizen and Eisen . Welche simmer ihr Austauschverhältniss, es ist stets darstellbar in einer Gleichung,worin ein gegebenes Quantum Weizen irgend einem Quantum Eisen gleich-gesetzt wird, z . B. 1 Quarter Weizen = a Ctr . Eisen . Was besag tdiese Gleichung? Dass derselbe Werth in zwei verschiedne nD i n g e n , in 1 Qrtr . Weizen and ebenfalls in a Ctr. Eisen existirt . Bed esind also gleich einem D r i t t en , das an and für sich weder das eine, nochdas andere ist . Jedes der beiden, soweit es Tauschwerth, muss also, un-abhängig von dem andern, auf diess Dritte reducirbar sein .

Ein einfaches geometrisches Beispiel veranschauliche diess . Um de nFlächeninhalt aller gradlinigen Figuren zu bestimmen and zu vergleichen ,löst man sie in Dreiecke auf. Das Dreieck selbst reducirt man auf eine nvon seiner sichtbaren Figur ganz verschiednen Ausdruck — das halb eProdukt seiner Grundlinie mit seiner Höhe . Ebenso sind die Tauschwerth eder Waaren zu reduciren auf ein G e m e i n s a m e s, wovon sie ein Meh roder Minder darstellen .

Dass die Substanz des Tauschwertbs ein von der physisch-handgreif-lichen Existenz der Waare oder ihrem Dasein als G e b r au c h s w e r t h

6) „La valeur consiste dans le rapport d' e change qui se trouve entr etelle chose et telle autre, entre telle mesure d'une production et telle mesure d'un e

autre .”

(Le Trosne : „De L'Interet Social” .

Physiocrates . ed .

D a ire . Paris 1846 . p . 889 . )

7) „Nothing can have an intrinsick value” (N . Barbon 1. c . p . 16), oder

wie Butler sagt :„The value of a thin g

Is just as much as it will bring .”

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4

durchaus Verschlednes and Unabhängiges, zeigt ihr Austauschverhältnis sauf den ersten Blick . Es ist charakterisirt eben durch die Abstraktio nv o m Gebrauchswerth .branch s w Dem Tauschwerth nach betrachtet ist näm -lich eine Waare grade so gut als jede andre, wenn sie nur in richtigerProportion vorhanden ist 8) .

Unabhängig von ihrem Austauschverhältniss oder von der Form ,worin sie als Tau s c h - Werthe e r s c h e i n e n, sind die Waaren dahe rzunächst als Werthe schlechthin zu betrachten 9) .

Als Gebrauchsgegenstände oder Güter sind die Waaren körperlic hv e r s c h i e d n e Dinge. Ihr W e r t h sein bildet dagegen ihre Einheit .Diese Einheit entspringt nicht aus der Natur, sondern aus der Gesellschaft .Die gemeinsame

esellschaftliche Substanz, die sichinverse nednen Gebrauchswerthen nur verschieden darstellt, ist — di eArbeit.

Werthe sind die Waaren nichts alskrystallisirte Arbeit ._Die Masseur eit der Arbeit selbst ist die e i n f a c h e D u r c h s c h n i t t s- 7a r b e i t, deren Charakter zwar in verschiednen Ländern and Kultur-epochen wechselt, aber in einer vorhandnen Gesellschaft geggben ist .Komplicirtere Arbeit gilt nur als potenzirte oder vielmehr multipli -c i r t e einfache Arbeit, so dass z . B. ein kleineres Quantum komplicirte rArbeit gleich einem grösseren Quantum einfacher Arbeit . W i e dieseReduktion geregelt wird , ist hier gleichgültig . D a s s sie beständig vor-geht, zeigt die Erfahrung . Eine Waare mag das Produkt der komplicirte-sten Arbeit sein . Ihr Werth setzt sie dem Produkt einfacher Arbei tgleich and stellt daher selbst nur ein bestimmtes Quantum einfacher Ar-beit dar.

EinGebrauchswerthoderGut hat alsonur einenWerth, weilArbeit in ihm vergegenständli _*_ - s= .= ist .Wie nun-die r ö s s e seines Werthes messen? Durch das Quantum der

8) „One sort of wares are as good as another, if the value be equal . Thereis no difference or distinction in things of equal value . . . One hundre dpounds worth of lead or iron, is of as great a value as one hundred pounds wort hof silver and gold .” (N. B a r b o n I . c . p . 53 u . 7 . )

9) Wenn wir künftig das Wort „Werth” ohne weitere Bestimmung brau-chen, so handelt es sich immer vom Tauschwerth .

5

in ihm enthaltenen werthbildend i ubst i " er Arbeit . Die Quan-tität der Arbeit selbst misst sich an ihrer Z e i t d a u e r and die A r b e i t s-z e i t besitzt wieder ihren Massstab an b e s t i rn to t e n Z e i t t h e i l e n ,wie Stunde, Tag u . s . w .

Es könnte scheinen, dass wenn der Werth einer Waare durch daswährend ihrer Produktion verausgabte Arbeitsquantum bestimmt ist, j efauler oder ungeschickter ein Mann, desto werthvoller seine Waare, weil erdesto mehr Arbeitszeit zu ihrer Verfertigung braucht . Aber nur di egesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit zä.hlt als werth-bildend . Gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit ist Arbeitszeit, erheisch tum irgend einen Gebrauchswerth mit den vorhandnen gesellschaftlich - nor-malen Produktionsbedingungen and dem gesellschaftlichen Durchschnitts-grad von Geschick and Intensivität der Arbeit herzustellen . Nach de rEinführung des Dampfwebstuhls in England z . B . genügte vielleicht hal bso viel Arbeit als vorher, um ein gegebenes Quantum Garn in Gewebe zuverwandeln . Der englische Handweber brauchte zu dieser Verwandlun gin der That nach wie vor dieselbe Arbeitszeit, aber das Produkt seine rindividuellen Arbeitsstunde stellte jetzt nur noch eine h a l b e gesell-schaftliche Arbeitsstunde dar and fiel daher auf die Hälfte seines frühere nWerths .

Es ist also nur das Quantum gesellschaftlich nothwen -diger Arbeit oder die zur Herstellung eines Gebrauehs -werths gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit, welch eseine Werth g r ö s s e bestimmt . Die einzelne Waare gilt hier überhauptals Durchschnittsexemplar ihrer Art 19) . Wäaren, worin gleich grosseArbeitsquanta enthalten sind, oder die in d e r s e lb en A r b e i t s z e i thergestellt werden können, haben daher di e s e l b e Werth g r ö s s e .Der Werth einer Waare verhält sich zum Werth jeder andern Waare, wi edie zur Produktion der einen nothwendige Arbeitszeit zu der für die Pro-duktion der andern nothwendigen Arbeitszeit . „Als Werthe sind all eWaaren nur bestimmte Masse festgeronnener Arbeitszeit "tt ) .

r

19) „Touter Ies productions d'un meme genre ne forment proprement qu'un emasse, dont le prix se determine en general et sans egard aux circonstances par-ticulieres” . (L e T r o s n e I : c . p . 893 . )

If ) K. Marx 1 . c . p . 6 .

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6

Die Werth g r ö s s e einer Waare bliebe daher constant, wire di ezu ihrer Produktion erheischte Arbeitszeit constant. Letztere weeh-selt aber mit jedem Wechsel in der Produktivkra,ft der Arbeit .Die Produktivkraft der Arbeit ist durch mannigfache Umstände be-stimmt, unter andern durch den Durchschnittsgrad des Geschickes derArbeiter, die Entwicklungsstufe der Wissenschaft and ihrer technolo-gischen Anwendbarkeit, die gesellschaftliche Combination des Pro-duktionsprozesses, den Umfang and die Wirkungsfähigkeit der Pro-duktionsmittel , and durch N a t u r v e r h ä I t n i s s e . Dasselbe QuantumArbeit stellt sich z. B . mit günstiger Jahreszeit in 8 Bushel Weizendar, mit ungünstiger in nur 4 . Dasselbe Quantum Arbeit liefert meh rMetalle in reichhaltigen, als in armen Minen u. s . w . Diamanten kommenselten in der Erdrinde vor and ihre Findung kostet daher im D u r e h -s c h n i t t vie] Arbeitszeit . Folglich stellen sie in wenig Volumen viel Ar-beit dar . Jacob bezweifelt, dass Gold jemals seinen vollen Werth be-zahlt hat . Noch mehr gilt diess vom Diamant . Nach E s c h w e g ehatte 1823 die achtzigjährige Gesammtausbeute der brasilischen Diamant-gruben noch nicht den Werth des 1 1/ 2 jährigen Durchschnittsprodukts de rbrasilischen Zucker- oder Kaffeepflanzungen erreicht . Mit reichhaltigerenGruben würde dasselbe Arbeitsquantum sich in mehr Diamanten darstel-len and ihr Werth sinken . Gelingt es mit wenig Arbeit Kohle in Dia-mant zu verwandeln, so kann sein Werth unter den von Ziegelsteinen fal-len . Allgemein : Je grösser die Produktivkraft der Arbeit, desto kleine rdie zur Herstellung eines Artikels erheischte Arbeitszeit, desto kleiner diein ihm krystallisirte Arbeitsmasse, desto kleiner sein Werth . Umgekehrt ,je kleiner die Produktivkraft der Arbeit, desto grösser die zur Herstellungeines Artikels nothwendige Arbeitszeit, desto grösser sein Werth . DieW e r t h g r ö s s e einer Waare wechselt also d i r e k t wie das Q u a n-tum and umgekehrt wie die Produktivkraft der sich in ihr ver-wirklichenden Arbeit .

Wir kennen jetzt die S u b s t a n z des Werths. Es ist die Arbeit .Wir kennen sein Grössenmass . Es ist, die Arbeitszeit . Seine CForm, die den Werth eben zum T a us c h - Werth stempelt, bleibt zu \analysiren. Vorher jedoch sind die bereits gefundenen Bestimmunge netwas näher zu entwickeln .

Ein Ding kann Gebrauchswerth sein, ohne Taus chwerth

7

zu sein . Es ist diess der Fall, wenn sein Dasein für den Menschen nich tdurch Arbeit vermittelt ist. So Luft, jungfräulicher Boden, natürlich eWiesen, wildwachsendes Holz u . a . w . Ein Ding kann nützlich and Pro-dukt menschlicher Arbeit sein , ohne Waare zu sein . Wer durch sei nProdukt sein eignes Bedürfniss befriedigt , schafft zwar G e b r a u c h s-w e r t h , aber nicht Waare . Um Waare zu produciren, muss er nich tnur Gebrauchswerth produciren , sondern Gebrauchswerth f ii randre, gesellschaftlichenGebrauchswer1;h., Endlich kan n

1em Ding W e rth sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein . Ist es nutz-los, so ist auch die in ihm enthaltene Arbeit nutzlos, zählt nicht als Arbei tand bildet daher keinen Werth .

Ursprünglich erschien uns die Waare als ein Z w i es c h l ä e h -t i g e s , Gebrauchswerth a n d Tanschwerth . Näher betrachtet wird sichzeigen , dass auch die in der Waareenthaltene A r b eit z wie-

s c h l ä c h t i g ist . Dieser Punkt , der von mir zuerst kritisch entwickel twurde 22), ist der Springpunkt, um den sich das Verständniss der po-litischen Oekonomie dreht .

Nehmen wir zwei VVaaren, etwa einen Rock and 10 Ellen Leinwand .Der erstere habe den zweifachen Werth der letzteren, so dass wen n10 Ellen Leinwand = W, der Rock = 2 W ,

Der Rock ist ein Gebrauchswerth, der ein besondres Bedürfniss be-friedigt . Um ihn hervorzubringen, bedarf es einer b es t im m t e n A r tzweckmässig produktiver Thätigkeit . Sie ist bestimmt nachZweck, Operationsweise, Gegenstand, Mitteln and Resultat . Die Arbeit ,deren Nützlichkeit sich so im Gebrauchswerth ihres Produkts oder darindarstellt, dass ihr Produkt ein Gebrauchswerth ist, heisse hier der Verein-fachung halber kurzweg n ti t z 1 i c h e A r beit j Unter diesem Gesichts-punkt ist sie stets betrachtet in Bezug auf den N u t z e f f e k t, dessenHervorbringung sie bezweckt.

WieRock undLeinwänd qualitativ verschiedne Gebrauchs-werthe, so sind die ihr Dasein vermittelnden Arbeiten q u a l i t a t i vverschieden — Schneiderarbeit and Weberei . Wären jen eDinge nicht qualitativ versehiedne Gebrauchswerthe and daher Produktequalitativ verschiedner nützlicher Arbeiten, so könnten sie sich fiber-

12) 1 . c . p . 12, 13 and passim .

1(

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( (

haupt nicht als V a a r e n gegenübertreten . Rock tauscht sich nicht au sgegen Rock, derselbe Gebrauchswerth nicht gegen denselben Gebrauchswerth .

In der Gesammtheit der verschiedenartigen Gebrauchswerthe oderWaarenkörper erscheint eine Gesammtheit eben so mannigfaltiger, nachGattung, Art, Familie, Unterart, Varietät versehiedner nützlicher Arbeiten— eine gesellschaftliche Theilung der Arbeit . Sie ist Exi-stenzbedingung der Waarenproduktion, obgleich Waarenproduktion nich tumgekehrt Existenzbedingung gesellschaftlicher Arbeitstheilung. In deraltindischen Gemeinde ist die Arbeit gesellschaftlich getheilt, ohne dass dieProdukte zu Waare na a werden . Oder , ein näher liegendes Beispiel ,in jeder Fabrik ist die Arbeit systematisch getheilt, aber diese Theilungnicht dadurch vermittelt , dass die Arbeiter i h r e i n d i v i d u e 1 1 en Pro-d u k t e austauschen . Nur Produkte selbstständigei and von e i n a n d e runabhängiger Privatarbeiten treten einander als . Waare ngegenüber.

Man hat also gesehn : In dem Gebrauchswerth jeder Waäre steck teine bestimmte zweckmässig produktive Thätigkeit oder nützliche Arbeit .Gebrauchswerthe können sich nicht als W a a r en gegenübertreten , wen nnicht qualitativ verschiedne nützliche Arbeiten in ihnen stecken . In eine rGesellschaft, deren Produkte, all gem e in die Form der W a a r e anneh-men, d . h . in einer Gesellschaft von Waarenproducenten , entwickelt sichdieser qualitative Unterschied der nützlichen Arbeiten , welche unabhängi gvon einander als Privatgeschäfte selbstständiger Producenten betriebenwerden, zu einem vielgliedrigen System , zu einer gesellschaftlichen Thei-lung der Arbeit .

Dem Rock ist es übrigens gleichgültig, ob er vom Schneider odervom Kunden des Schneiders getragen wird . In beiden Fällen wirkt er al sGebrauchswerth . Ebensowenig ist das Verhältniss zwischen dem Rockand der ihn producirenden Arbeit an and für sich dadurch verändert, das sdie Schneiderarbeit eigne Profession wird, selbstständiges Glied der gesell-schaftlichen Theilung der Arbeit . Wo ihn das Kleidungsbedürfniss zwang,hat der Mensch Jahrtausende lang geschneidert, bevor aus einem Mensche nein Schneider ward . Aber das Dasein von Rock, Leinwand , jedem nichtvon Natur vorhandnen Element deso f f l i c h e ns t R e i c h t h u m s ,musste immer vermittelt sein durch eine spezielle, zweckmässig produktiveThätigkeit, die besondere Naturstoffe besondern menschlichen Bedürfnissen

assimilirt. Als Bildnerin von Gebrauchswerthen , als n ü t z l i c h e A r-b e i t, ist die Arbeit daher von allen Gesellschaftsformen unabhängig eExistenzbedingung des Menschen , ewige Naturnothwendigkeit, um denStoffwechsel zwischen Mensch and Natur, also das menschliche Leben z uvermitteln .

Die Gebrauchswerthe Rock, Leinwand u . s . w., kurz die Waaren -körper, sind Verbindungen von zwei Elementen, Naturstoffand Arbeit . Zieht man die Gesammtsumme aller verschiedenen nützliche nArbeiten ab, die in Rock, Leinwand u. s . w . stecken, so bleibt stets ei nmaterielles Substrat zurück, das ohne Zuthun des Menschen von Natur vor-handen ist . Der Mensch kann in seiner Produktion nur verf'ahren, wie dieNatur selbst, d . h . nur die F o r m en der S t u f f e ä n d e r n 13 ) . Noc hmehr. In dieser Arbeit der Formung selbst wird er beständig unterstütztvon Naturkräften . Arbeit ist also nicht die einzige Quelle de rvon ihr producirten Gebrauchswerthe, des stoffliche nR e i c h t h tl m s. Die Arbeit ist sein Vater , wie W i l l i a m Petty sagt ,and die Erde seine Mutter .

Gehn wir nun von der Waare, so weit sie Gebrauchsgegenstand, übe rzum Waaren-W e r t h .

Nach unsrer Unterstellung hat der Rock den doppelten Werth de rLeinwand. Diess ist aber nur ein q u a n t i t a t i v e r Unterschied, der un szunächst noch nicht interessirt. Wir erinnern daher, dass wenn derWerth eines Rockes doppelt so gross als der von 10 Ellen Leinwand ,20 Ellen Leinwand dieselbe Werthgrösse haben wie ein Rock .

13) ;,Tutti i fenomeni dell' universo, sieno essi prodotti dells mane dell 'uomo, ovvero delle universali leggi della fisica, non ci danno idea di attuale cm e a -zione, ma unicamente di una modificazione dells materia . Accostar ee s e p a r a r e sono gli unici elementi the l'ingegno umano ritrova analizando ride sdells riproduzione ; e tanto e riproduzione di valore ( G e b r a u c h s w e r t h , ob-gleich Verri hier in seiner Polemik gegen die Physiokraten selbst nicht rech tweiss, von welcher Sorte Werth er spricht) e di richezze se la terra, Paris e l'acgn ane campi si transmutino in grano, come se coils mftno dell' uomo it glutine di un insett osi transmuti in velluto, ovvero alcuni pezzetti di metallosi organizzino a formare un aripetizione" . (Pietro Verri : „Meditazioni sulla Economia Poli -tics” (zuerst gedruckt 1773) in der Ausgabe der italienischen Oekonomen vo nCustodi, Parte Moderns, t . XV p . 22 .)

Page 16: Karl Marx - Das Kapital (Urfassung 1867)

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Als Werthe sind Rock and Leinwand Dinge von g l e i c h e r S u s* t a z 4 .objoktive Ausdrücke gleichartiger 4^ r t e - " f erchneider -a r b e i t und-Weberei sind qualitativ verschiedne Arbeiten . Es giebtjedoch Gesellschaftszustände , worin d e r s e l b e Men s c h abwechseln dschneidert and webt, diese beiden verschiednen Arbeitsweisen daher nu rModificationen der Arbeit desselben Individuums andnoch nicht besondre feste Functionen verschiedner Individuen sind, gan zwie der Rock, den unser Schneider heute, and die Hosen, die er morgenmacht, nur Variationen derselben individuellen Arbeit voraussetzen . DerAugenschein lehrt ferner, dass in unsrer kapitalistischen Gesellschaft, j enach der wechselnden Richtung der Arbeitsnachfrage , e i rr e g e g e b e n ePortion menschlicher Arbeit abwechselnd in der Form vonSchneiderei oder in der Form von Weberei zugeführt wird . Dieser Form-wechsel der Arbeit mag nicht ohne Friction abgehn, aber er muss gehn .Sieht man ab von der Bestimmtheit der 1

• _P.-a 14

vom ützlichen Kara ;ter der Arbeit,sobleibt das an ihr dass sie eine

'Vgrrnag bbul

mansehli_nr=Arbeitskraft ist .

Schneider- -s.. 4

arbeit and Weberei, obgleich qualitativ verschiedne produktive Thätig-sind beide produktive Verausgabung von m e n s c h l i c h e m Hirn, " i•.n l

Muskel, Nerv, Hand u . s . w., and in diesem Sinn beide m e n s c h l i c h e = ° VlArbeit . Es sind nur zwei verschiedne Formen , menschliche Arbeits- ' ' 1-

kraft zu verausgaben . Allerdings muss die menschliche Arbeitskraft selbst

1' 1

mehr oder minder entwickelt sein, um in dieser oder jener Form veraus- 1'44gabt zu werden . Der Werth der Waaren aber stellt menschliche Arbei t

4.4j

schlechthin dar , Verausgabung m e n s c h l i c h erÄ1• b ei t s k r a f t über -haupt . Wie nun in der bürgerlichen Gesellschaft ein General oder Ban -quier eine grosse , der M e n s c h schlechthin dagegen eine sehr schäbigeRolle spielt 14 ) , so steht es bier such mit der m e n s c h l i c h e n Arbeit .Sie ist Verausgabung e i n f a c h e r Arbeitskraft, die jeder gewöhnlich e

% c 44. Mensch, ohne besondere Entwicklung, in seinem leiblicheu Organismus be-sitzt. Die Arbeitskraft eines Bauernknechts gelte z . B . für einfache Ar-beitskraft, ihre Verausgabung daher für einfache Arbeit oder mensch-l i c h e Arbeit ohne weitern Schnörkel , Schneiderarbeit dagegen fü r

14 ) re . Hegel, „Philosophie des Rechts . Berlin 1840”, p . 250 ,§ . 190 .

11

Verausgabung . höher entwickelter Arbeitskraft. Während sich der Arbeits-tag des Bauernknechts daher etwa im Werthausdruck von 1 /2 W, stelltsich der Arbeitstag des Schneiders im Werthausdrücke von W dar 1s ) .Dieser Unterschied ist jedoch nur q u a n t i t a t i v . Wenn der Rock da sProdukt eines Arbeitstags des Schneiders, hat er denselben Werth wie dasProdukt von 2 Arbeitstagen des Bauernknechts . So zählt aber dieSchneiderarbeit immer nur als m u l ti p l i c i r t e Bauernarbeit . Die ver-schiednen Proportionen, worin verschiedne Arbeitsarten auf einfache A rbeit als ihre Ma s s e i n h e i t reducirt sind , werden durch einen gesell-schaftlichen Prozess hinter dem Rücken der Produzenten festgesetzt andscheinen ihnen daher durch das Herkommen gegeben . Der Vereinfachun ghalber gilt uns im Folgenden jede Art Arbeitskraft unmittelbar für e i n -fa c h e Arbeitskraft, wodurch nur die Mühe der Reduktion erspart wird .

Wie also in den W e r t h e n Rock and Leinwand von dem Unter-schied ihrer Gebrauchswerthe abstrahirt ist, so in der Arbeit ,die diese Werthe darstellen , von dem Unterschied der nit t z 1 i c h e nForm en, worin sie das einemal Schneiderarbeit ist, das andrema lWeberei . Wie die Gebrauchswerthe Rock and Leinwand Ver-b i n dun g e n zweckbestimmter , produktiver Thätigkeiten mit Tuch andGarn sind , die Werthe Rock and Leinwand dagegen blosse g 1 e i c 11ar•tige Arbeits allerten, so gilt such die in diesen Werthe nethaltene Arbeit nicht durch ihr produktives Verhalteu zu Tucl>, and Garn ,sondern nur als Verausgabung' menschlicher Arbeitskraft .Bildungselemente der Gebrauchswerthe Rock and Leinwand sin dSchneiderarbeit and Weberei eben durch ihre verse 11 i e d n e n Qualitäten ,S u b s t a n z des Rock w o r t h s and Leinwand w e r t h s sind sie nur, soweitvon ihrer besondern Qualität ab s t r a h i r t wird and beide g 1 e i e h eQualität besitzen, die Qualität menschlicher Arbeit .

Rock and Leinwand sind aber nicht nur Wert h e ii b e r h a u p t , son-dern Werthe von b e s t i m m t e r G r a s s e and nach unsrer Unterstellun gist der Rock doppelt so viel Werth, als 10 Ellen Leinwand . Woher dies e

15) Der Leser muss aufmerken, dass hier nicht vom L o h n oder Werth di eRede ist, den der Arbeiter etwa für einen Arbeitstag erhält, sondern vom Waaren-werth, worin sich sein Arbeitstag vergegenstäudlicht . Die Kategorie des Ar-beitslohns existirt überhaupt noch nicht auf dieser Stufe unsrer Darstellung .

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Verschiedenheit ihrer W e r t h g r ö s s e n? Daher dass die Leinwand nurhalb so viel Arbeit enthält, als der Rock, sodass zur Produktion des letz-tern die Arbeitskraft während doppelt soviel Z e i t verausgabt werde nmuss, als zur Produktion der erstern .

Wenn also mit Bezug auf den Gebrauchswerth die in de rWaare enthaltne Arbeit nur qua 11 t at i v gilt, gilt sie mit Bezug auf dieW e r t h g r ö s s e nur q u a n ti t a t i v, nachdem sie bereits auf menschlicheArbeit ohne weitere Qualftät reducirt ist . Dort handelt es sich um da sW i e and Was der Arbeit, hier um ihr Wie V i e t , ihreZeitdauer. Da di eWerthgrösse einer Waare nur das Quantum der in ihr enthaltnen Arbei tmisst, müssen Waaren in gewisser Proportion stets gleich grosseWerthe sein .

Bleibt die Produktivkraft sage aller zur Produktion eines Rock serheischten nützlichen Arbeiten unverändert, so steigt die Werthgrösse de rRöcke mit ihrer eignen Quantität . Wenn 1 Rock x , stellen 2 Röcke 2 xArbeitstage dar u . s . w . Nimm aber an , die zur Produktion eines Rock snothwendige Arbeitszeit steige auf das Doppelte oder falle um die Hälfte .Lm ersten Fall hat ein Rock soviel Werth als vorher zwei Röcke, im letz-tern Fall haben zwei Röcke nur so viel Werth, als vorher einer, obgleic hin beiden Fällen ein Rock nach wie vor dieselben Dienste leistet and diein ihm enthaltne nützliche Arbeit nach wie vor von derselben Güte bleibt .Aber das in seiner Produktion verausgabte Arbeits quantum hat sic hverändert .

Ein grössres Quantum Gebrauchswerth bildet an told für sich grös-sern stofflichen R e i c h t h u u1, zwei Röcke mehr als einer . Mit zwe iRöcken kann man zwei Menschen kleiden, mit einem Rock nur einen Men-schen u. s . w . Dennoch kann der steigenden Masse des stofflichen Reich-thums ein gleichzeitiger Fall seiner Werthgrösse entsprechen . Diesegegensätzliche Bewegung entspringt aus der z w i e s c h I tt c h t i g e n B e-s t i m m u n g der Arbeit. Produktivkraft ist nattirlich stets Produktivkraftnützlicher, konkreter Arbeit . Sie drückt in der That nur den Wirkungs-grad zweckbestimmter produktiver Thätigkeit in gegebnem Zeitraum aus .Die nützliche Arbeit wird daher reichere oder dürftigere Produktenquell eim d i r e k t e n V e r h ä I t n i s s zum Steigen oder Fallen ihrer Produktiv -kraft. Dagegen trifft ein Wechsel der Produktivkraft die im Wert hdargestellte Arbeit an and für sich gar nicht . Da die Produktivkraft der

konkreten nützlichen Form der Arbeit angehört, kann sie natürlich dieArbeit nicht mehr berühren , sobald von ihrer konkreten nützlichen Formabstrahirt wird . Dieselbe Arbeit stellt sich daher in dense l b en Z e i t -räumen stets in derselben Werthgrösse dar, wie immer die Pro-duktivkraft wechsle . Aber sie liefert in d e m s el b e n Zeitraum ver-se h iedn e Quanta Gebrauchswerthe, mehr wenn die Produktiv-kraft steigt, weniger, wenn sie sinkt . lm erstern Fall kann es geschehn ,dass 2 Röcke weniger Arbeit enthalten als tither einer . Derselbe Wech-sel der Produktivkraft, der die Fruchtbarkeit der Arbeit and daher dieMasse der von ihr gelieferten Gebrauchswerthe vermehrt, kann also dieW erthgrösse selbst der vermehrten Gesammtmasse vermindern ,wenn er nämlich die zu ihrer Produktion nothwendige A r b e i t s z e i t ab -kürzt . Ebenso umgekehrt .

Aus dent Bisheri en fol t dass in der Waare zwar 11 1

schiedene Sorten Arbeit stecken, wohl aber d i e s e l b eArbeitverschieden _and selbst entgegengesetzt bestimmt ist, je nachdem sie aufden Ge-branch swer

er aare a s ihr Produkt oder aufden Waaren -e r t h als ihren bloss g e g e n s t ä n d l i c h e n Ausdruck bezogen wird .

Wie die Waare vor allem Gebrauchsgegenstand sein muss, um Werthzusein, so muss die Arbeit vor allem nützliche Arbeit, zweckbestimmte pro-duktive Thätigkeit sein, um als Verausgabung menschliche rArbeitskraft and daher als menschliche Arbeit schlechthi nzu zählen .

Da bisher nur noch Werthsubstanz and Werthgrösse bestimmt, wen-den wir uns jetzt zur Analyse der W e r t h f o r m .

Kehren wir zunächst wieder zurtick zur ersten Er s e h ein u n g s-form des Waarenwerths .

Wir nehmen zwei Quanta Waaren, die gleichviel Arbeitszei tzu ihrer Produktion kosten , also g l e i c h e W ter h g r ö s s e n sind , andwir haben 4 0 Ellen Leinwand = 2 Röcke, oder 40 Ellen Lein-wand sind zwei Röcke w e r t h . Wir sehn , dass der Werth der Lein-wand in einem bestimmten Quantum von Röcken ausgedrückt ist . De rWerth einer Waare, so dargestellt im Gebrauchswerth einer ander uWaare, heisst ihr relativer Werth.

Der relative Werth einer Waare kann wechseln , obgleich ihr Werthconstant bleibt . Umgekehrt kann ihr relativer Werth constant bleiben,

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1 4

obgleich ihr Werth wechselt. Die Gleichung 4 0 E l l e n L e i n w a n d= 2 R ö c k e setzt nämlich voraus, dass beide Waaren gleich viel Arbei tkosten . Mit jedem Wechsel in der Produktivkraft der sie hervorbringen-den Arbeiten wechselt aber die zu ihrer Produktion nothwendige Arbeits-zeit . Betrachten wir den Einfluss solcher Wechsel auf den relative nWerth .

1 . Der Werth der Leinwand wechsle, während der Rockw e r t h con-stant bleibt . Verdoppelt sich die zur Produktion der Leinwand veraus-gabte Arbeitszeit, etwa in Folge zunehmender Unfruchtbarkeit des flachs-tragenden Bodens, so verdoppelt sich ihr Werth . Statt 40 Ellen Lein-wand = 2 Röcke, hätten wir : 4 0 Ellen Leinwand = 4 Röcke ,da 2 Röcke jetzt nur halb so viel Arbeitszeit enthalten als 40 Ellen Lein-wand . Nimmt dagegen die zur Produktion der Leinwand nothwendigeArbeitszeit um die Hälfte ab, etwa in Folge verbesserter Webstühle, s osinkt der Leinwand w e r t h um die Hälfte . Demgemäss jetzt : 4 0 E l i e nLeinwand = I Rock. Der relative-Werth der Waare A, d . h .ihr Werth ausgedrückt in der Waare B , s t e i g t u n d f ä l l t also d i r e k twie der W e r t h der Waare A, bei gleichbleibendem Werth de rWaare B .

II . Der Werth der Leinwand bleibe -constant, während der Rock-w e r t h wechsle . Verdoppelt sich unter diesen Umständen die zur Pro-duktion des Rockes nothwendige Arbeitszeit, etwa in Folge ungünstige rWollschur, so haben wir statt 40 Ellen Leinwand = 2 Röcke jetzt : 4 0 El-len Leinwand = 1 Rock. Fä .11t dagegen der Werth des Rocks urndie Hälfte, so 40 Ellen Leinwand-- 4 R ö c k e. Bei gleichbleibende mWerth der Waare A, fällt oder steigt daher ihr relativer, in der Waar eB ausgedrückter Werth im umgekehrten Verhältniss zu mWerthwechsel von B.

Vergleicht man die verschiedenen Fälle sub I and II, so ergiebt sich ,dass derselbe Wechsel des relativen Werths ans ganz ent -gegengesetzten Ursachen entspringen kann . So wird au s40 Ellen Leinwand = 2 Röcke 1) die Gleichung 40 Elle nLeinwand = 4 R ö c k e , entweder weil der Werth der Leinwandsich verdoppelt oder der Werth der Röcke um die Hälfte fällt, and 2) di eGleichung 4 0 E l l e n Leinwand = 1 Rock, entweder weil der Werth

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der Leinwand um die Hälfte sinkt oder der Werth des Rockes auf da sDoppelte steigt .

III. Die zur Produktion von Leinwand and Rock nothwendige nArbeitsquanta wechseln gleichzeitig, in derselben Richtung and derselbe nProportion. In diesem Falle nach wie vor 4 0 Ellen Leinwand —-2 Röcke, wie immer ihre Werthe verändert seien . Man entdeckt ihrenWerthwechsel, sobald man sie mit einer dritten Waare vergleicht . , derenWerth constant blieb . Stiegen oder fielen die Werthe s l i e r Waaren gleich -zeitig and in derselben Proportion , so blieben ihre relativen Werth eunverändert . Ihren wirklichen Werthwechsel ersähe man daraus, dass i nderselben Arbeitszeit nun allgemein ein grösseres oder kleineres Waaren-quantum als vorher geliefert würde .

IV. Die zur Produktion von Leinwand and Rock resp . nothwendigenArbeitszeiten, and daher ihre Werthe, mögen gleichzeitig in derselbenRichtung wechseln, aber in ungleichem Grad, oder in entgegengesetzterRichtung u . s . w. Der Einfluss aller möglichen derartigen Combinatio-nen auf den relativen Werth einer Waare ergiebt sich einfach dur ch An-wendung der Fälle I ., 11 . and III .

Wir haben eben untersucht, wie weit Wechsel in der relative nWerthgrösse einer Waare, der Leinwand, einen Wechsel ihrer eigne nWerthgrösse wiederspiegelt, and überhaupt den relativen Wert hnur nach seiner q u a n t i t at i v e n Seite betrachtet . Wir wenden unsjetzt zu seiner F o r m . Wenn der relative Werth D a r s t e 11 u n g s f o r mdes Werths, ist der Ausdruck der Aequivalenz z w e i e r Waaren, wiex Waare A = y Waare B oder 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, die ein -facile Form des relativen Werths .

I. Erste oder einfache Form des relativen Werths :20 Ellen Leinwand = 1 Rock. (x Waare A = y Waare B. )

Diese Form ist etwas schwierig zu analysiren, weil sie e i n f a c hist 18) . Die in ihr enthaltenen unterschiedenen Bestimmungen sind ver-hüllt, unentwickelt, abstrakt and daher nur durch einige Anstrengung derAbstraktionskraft auseinander - and festzuhalten . So vie] ergiebt sich

16) Sie ist gewissermassen die Zellenform oder, wie Hegel sagen würde, dasAn sich-des Geldes .

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17

Aber auf den ersten Blick, dass die Form dieselbe bleibt, ob 20 Elle nLeinwand = 1 Rock oder 20 Ellen Leinwand = x Röcke 17 ) .

Leinwand kömmt auf die Welt in Gestalt eines Gebrauchswerth soder ntitzlichen Dings. Hire steifleinene Körperlichkeit oder Nat u r a 1 -f o r m ist daher nicht ihre Werthform, sondern deren grades Gegen-theil . Ihr eignes W e r t h s e i n zeigt sie zunächst dadurch , dass sie sichauf eine andre Waare, den Rock, als ihr Gleiches bezieht . Wär esie nicht selbst Werth, so könnte sie sich nicht auf den Rock als Werth ,als I h r e s g l e i c h e n , beziehn . Q u a l i t a t i v setzt sie sich den Rockgleich , indem sie sich auf ihn bezieht als V e r g e g e n s t ä - n d l i c hun ggleichartiger menschlicher Arbeit, d. h . ihrer eigne nW e r t h s u b s t a n z, and sie setzt sich nur einen Rock gleich stattx Röcke, weil sie nicht nur Werth überhaupt, sondern Werth von be-s t i m m t e r G r ö s s e ist , ein Rock aber grade s o v i e l Arbeit enthält al s20 Ellen Leinwand . Durch diese Beziehung auf den Rock schlägt di eLeinwand verschiedne Fliegen mit einer Klappe. Indem sie die a n d r eWaare sich als Werth gleichsetzt, bezieht sie sich auf sic hs e l b s t a fs Werth . Indem sie sich auf sich selbst a l s Werth be-zieht, unterscheidet sie sich zugleich von sich selbst als Ge-brauchswerth . Indem sie ihre Werthgrösse — undWertbgröss eist beides, Werth überhaupt and quantitativ gemessner Werth — i mRocke ausdrückt, giebt sie ihrem Werthsein eine von ihrem un-mittelbaren Dasein unterschiedne Werthform . Indem sie sich so als ei nin sich selbst Differenzirtes darstellt, stellt sie sich erst wirklich a 1 sWaare dar _— nützliches Ding, das zugleich Werth ist . Soweitit dieLeinwand G e

i s w e r th , ist sie e i n s e l b s t s t ä n d e s Ding. Ihr ,`Werth erschein /dagegen nur imVerhältniss zu andrerWaare ,dem Rockez . B ., ein erhältniss, worin die Waarenart Rock ihr quali-tativ gleichgesetzt wird and daher in bestimmter Quantitä t

17 ) Die wenigen Oekonomen, die sich, wie J . Bailey, mit der Analyse derWerthform beschäftigt haben, konnten zu keinem Resultat kommen, einmal, wei lsie Werthform and Werth verwechseln, zweitens, weil sie, unter dem rohen Ein-fluss des praktischen Bürgers, von vorn herein ausschliesslich die quantitative Be-stimmtheit ins Auge fassen . „The command of q u a n t i t y . . . . constitute svalue” . („Money and its Vicissitudes" . Lond . 1837, p . il .)Verfasser :J . Bailey .

gleichgilt, sie ersetzt, mit ihr austauschbar ist . Eigne, vorn Gebrauchs-werth unterschiedne Form erhält der Werth daher nur n*ch _seine Dars a lung a s a It s c h w e r t h.

*—

I ) e r Ausdruck des Leinwandw e r t h s im Rocke prägt dem Rock eselbst eine neue Form auf. In der That, was besagt die W e r t h f o r mder Leinwand ? Dass der Rock mit ihr austauschbar ist . Wie er geh toder liegt, mit Haut and Haaren , in s e i n e r N a t u r a l f o r m Rock be -sitzt er jetzt die Form unmittelbarer Austauschbarkeit mi ta n d r e r Waare, die Form eines austauschbaren Gebrauchswerths ode' .A e col iv a l e n t s . Die Bestimmung des Aequivalents enthält nicht nur ,dass eine Waare Werth überhaupt i s t , sondern dass sie in ihrer ding-lichen Gestalt, in ihrer Gebrauchsform, andrer Waare als Wert hg i l t and daher unmittelbar a I s T a u s c h w e r t I1 far die andre Waareda ist .

AlsWerthbestehtdie Leinwand nur aus Arbeit, bildet eine durch-sichtig krystallisirte Arbeitsgallerte . In der Wirklichkeit ist dieser Kry-s̀tall. jedoch sehr trüb . Soweit Arbeit in ihm zu entdecken, and nich tjeder Waarenkörper zeigt die Spur der Arbeit, istesnicht unterschiedslos emenschliche Arbeit, sondern Weberei , Spinnerei u . s . w., die auch keines -wegs seine einzige Substanz bilden, vielmehr mit Naturstoffen verquick tsind . Um Leinwand als&loss dinglichen Ausdruck menschlicher Arbeitfestzuhalten, muss man von allem absehn, was sie wirklich zum Dingmacht . Gege_ngt ndlichkeit der wnehlichcnArbeit .dieselbstabstralgtist, ohneweite.r.e4a lität and Inhalt, istnothwendigabstrakteG -ständlichkeit ,einG e tl_a_tik e n ding. So wird das Flachsgew ebe zu mHirngespinnst . Aber W a a r en sind S a c h e n . Was sie sind , müssensie sachlich sein oder in ihren eignen sachlichen Beziehungen zeigen . Inder Produktion der Leinwand i s t ein bestimmtes Quantum menschlicherArbeitskraft verausgabt worden . Ihr Werth ist der bloss g e g e n s t ä n d-I i c h e Reflex der so verausgabten Arbeit, aber er reitsichnich t

. in ihrem Körper .

Er o f f e n b a r t sich , erhält sinnlichen Aus'

kurc ihr Werthverhältniss zum Rock .

Indem sie ihn als

•Werth sich gleich s e t z t, während sie sich zugleich als G e -brauchsgegenstand von ihm unterscheidet, wird der Rockdie Erscheinungsform des Leinwand-Werths im Gegensatz zum

I .

2

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1 8

Leinwand - K ö r p e r, ihre Werthform im Unterschied von ihrer N a-turalform 18) .

In dem relativen Werthausdruck : 20 Ellen Leinwand = 1 Rockoder x Leinwand ist y Rock w e r t h gilt der Rock zwar nur al s Wert hoder Arbeitsgallerte, aber eben dadurch gilt die Arbeitsgallerte als Rock ,der Rock als die Form , worin menschliche Arbeit gerinnt 19a ) . Der Ge-brauchswerth Rock wird nur zur Erscheinungsform des Leinwand-Werths ,weil sich die Leinwand auf das Rockmaterial als unmittelbar eMateriatur abstrakter menschlicher Arbeit bezieht, alsoArbeit gleicher Art wie die in ihr selbst vergegenständlichte . DerGegenstand Rock gilt ihr als sinnlich handgreifliche Gegenständlichkeitgleichartiger menschlicher Arbeit, daher als Werth in Naturalform . Dasie als Werth gleichen Wesens mit dem Rock ist, wind die NaturalformRock so zur Erscheinungsform ihres eignen 1Verths . Aber die im G e -b r a u c h s w e r t h Rock dargestellte Arbeit ist nicht menschliche Arbei tschlechthin, sondern eine bestimmte, nützliche Arbeit, Schneiderarbeit .Menschliche Arbeit schlechthin, Verausgabung menschlicher Arbeitskraft ,ist zwar jeder Bestimmung fähig, aber an and für sich unbestimmt . Ver-wirklichen, vergegenständlichen kann sie sich nur, sobald die menschlich eArbeitskraft in best i m m t'e r Form verausgabt wird, als best im m t eArbeit, denn nur der b e s t i m m t e n Arbeit steht ein Naturstoff gegen-über, ein äusseres Material, worin sie sich vergegenständlicht. Bloss derHegel'sche „B e g r i f f” bringt es fertig, sich ohne äussern Stoff zu objek -tiviren 19) .

19) Man spricht desshalb vom R o c k w e r t h der Leinwand , wenn man ihre nWerth in Röcken, von ihrem K o r n w e r t h , wenn man ihn in Korn darstell tu . s . w . Jeder solcher Ausdruck besagt, dass es ihr Werth ist, der in den Ge-brauchswerthen Rock, Korn u . s . w . erscheint .

19a) In gewisser Art gehts dem Menschen wie der Waare . Da er weder mi teinem Spiegel auf die Welt kommt, noch als Fichtescher Philosoph : Ich bin Ich ,bespiegelt sich der Mensch zuerst nur in einem andern Menschen . Erst durch dieBeziehung auf den Menschen Paul als seinesgleichen, bezieht sich der MenschPeter auf sich selbst als Mensch . Damit gilt, ihm aber such der Paul mit Hautand Haaren, in seiner paulinischen Leiblichkeit, als Erscheinungsform des genu sMensch .

19 ) „Der Begriff, welcher zunächst nur subjektiv ist, sctreitet, ohne dass ea

1 9

Die Leinwand kann sich nicht auf den Rock als We th o ter i n n. a r - *

nirte menschliche Arbeit beziehn, ohne sich auf Schneider -arbeit als die unmittelbare Verwirklichungsform mensch-licher Arbeit zu beziehen . Was jedoch die Leinwand am Gebrauchs-werth Rock interessirt, ist weder seine wollne Behäbigkeit, noch sein zu-geknöpftes Wesen, noch irgend eine andre nützliche Qualität, die ihn zu mGebrauchswerth stempelt . Er dient ihr nur dazu, ihre Werthgegenständ-lichkeit im Unterschied von ihrer steifleinenen Gebrauchsgegenständlichkeitdarzustellen . Sie hätte denselben Zweck erreicht, wenn sie ihren Werthin Assa Fötida oder Pondrette oder Stiefelwichse ausgedrückt . Di eSchneiderarbeit gilt ihr daher ebenfalls nicht , sofern sie zweckmäs-sig produktive Thätigkeit, nützliche Arbeit, sondern nur sofern sie al sbestimmte Arbeit Verwirklichungsform, Vergegenständ -lichungsweise menschlicher Arbeit überhaupt ist . Drücktedie Leinwand ihren Werth statt im Rock in Stiefelwichse aus, so gälte ih rauch statt Schneidern Wichsen als die unmittelbare Verwirklichungsformabstrakter menschlicher Arbeit 198 ) . Erscheinungsform des Werths oderAequivalent wird ein Gebrauchswerth oder Waarenkörper also nur da-durch, dass sich eine andere Waare auf die in ihm enthaltne konkrete ,nützliche Arbeitsart als die unmittelbare Verwirklichungsform abstraktermenschlicher Arbeit bezieht .

Wir stehn hier bei dem Springpunkt aller Schwierigkeiten, welch edas Verständniss der Werthform hindern . Es ist relativ leicht, denWerth der Waare von ihrem Gebrauchswerth zu unterscheiden , oder dieden Gebrauchswerth formende Arbeit von derselben Arbeit, so weit si ebloss als Verausgabung menschlicher Arbeitskraft im Waarenwerth berech-net wird . Betrachtet man Waare oder Arbeit in der einen Form , so

nicht in der andern and vice versa . Diese abstrakten Gegensätze fallenvon selbst auseinander and sind daher leicht auseinander zu halten . An -

dazu eines äusseren Materials oder Stoffs bedarf, seiner eignen Thätigkeit gemäs s

dazu fort, sich zu objektiviren .” Hegel , „L o g i k” p . 367 in der „En c y k l o -pädie : Erster Theil . Berlin 1840 . ”

198) Sofern man nämlich populär die Bereitung der Wichse selbst Wichsen

heisst .2 *

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ders mit der Werth form , die nur im Verhältniss von Waare zu Waar eexistirt. Der Gebrauchswerth oder Waarenkörper spielt hier eine neu eRolle . Er wird zur Erscheinungsform des Waaren w e r t h s , also seineseignen Gegentheils . Ebenso wird die im Gebrauchswerth enthaltene kon-k r e t e nützliche Arbeit zu ihrem eignen Gegentheil , zur blossen Verwirk-lichungsf'orm a b s t r a k t e r menschlicher Arbeit . Statt auseinanderzufal -len, reflektiren sich die gegensätzlichen Bestimmungen der Waare hier i neinander. So befremdlich diess auf ersten 'Blick , erweist es sich bei wei-terem Nachdenken als nothwendig . Die Waare ist von Haus aus einz w i es c h 1 ä c h t i g Ding , Gebrauchswerth u ti d Werth , Produkt nütz -licher Arbeit n n d abstrakte Arbeitsgallerte . Um sich darzustellen al sdas was sie ist , muss sie daher ihre Form v e r d o p p el n . Die For meines Gebrauchswerths besitzt sie von Natur. Es ist ihre Naturalform .Werthform erwirbt sie erst im Umgang mit andren Waaren. Aber ihr eWerthform muss selbst wieder g e g e n s t ä n d l i c h e Form sein . Die ein -zigen gegenständlichen Formen der Waaren sind ihre Gebrauchsgestalten ,ihre Naturalformen . Da nun die Naturalform einer Waare, der Leinwan dz . B ., das grade Gegentheil ihrer Werthform ist , muss sie eine a n d r eNaturalform, die Natnralform einer and ern Waare zu ihre rWerthform machen . Was sie nicht unmittelbar für sich selbst, kan nsie unmittelbar für andre Waare and daher auf einem Umweg für sic hselbst than . Sie kann ihren Werth nicht in ihrem eignen Körper oder i nihrem eignen Gebrauchswerth ausdrücken, aber sie kann sich auf eine nandern Gebrauchswerth oder Waarenkörper als unmittelbares Werthdasei nbeziehn . Sie kann sich nicht zu der in ihr selbst, wohl aber zu der i nandrer Waarenart enthaltenen konkreten Arbeit als blosser Verwirklichungs -form abstrakter menschlicher Arbeit verhalten . Sie braucht dazu nur di eandre Waare sich als A e q u i v a 1 e n t - gleichzusetzen . Der Gebrauchs-werth einer Waare existirt überhaupt nur für eine andre Waare, soweit erin dieser Weise zur Erscheinungsform ihres Werths dient . Betrachtetman in dem einfachen relativen Werthausdrucke : x Waare A = y WaareB nur das quantitative Verhältniss, so findet man auch nur die obenentwickelten Gesetze über die Bewegung des relativen Werths, die all edarauf beruhn ; dass die Werthgrösse der Waaren durch die zu ihrer Pro-duktion nothwendige Arbeitszeit bestimmt ist. Betrachtet man aber dasWerthverhältniss der beiden Waaren nach seiner q u a l i t a t i v e n Seite,

21

so entdeckt man in . jenem einfachen Werthausdruck das Geheimniss derWerthform and daher, in nuce, des Geldes 20) .

Unsre Analyse hat gezeigt, dass der relative Werthausdruc keiner Waare zwei verschiedneWerthformen einschliesst.Die Leinwand drückt ihren Werth and ihre bestimmte Wert h g r ö s s eim Rock aus . Sie stellt ihren Werth dar im W e r t h v e r h ä l t n i s s z ueiner andern Waare, daher als Tan s c It w e r t h . Andrerseits die andr eWaare, der Rock, w o r i n sie ihren Werth relativ ausdrückt, erhält ebe ndadurch die Form eines mit ihr unmittelbar austauschbaren Gebrauchs-werths oder Aequivalents . Beide Formers, relative W erthfor mder einen Waare , A e q u i v a l e n t f o r m der andern , sind Formen de sT a u s c h w e r t h s . Beide sind in der That nur M o m e n t e , wechsel-seitig durcheinander bedingte Bestimmungen , d e s s e l b en relative nWerth a u s d rucks, aber polarisch vertheilt auf die zwei gleichgesetzte nWaarenextreme .

Quantitative Bestimmtheit ist nicht in der Aequivalentfor meiner Waare eingeschlossen . Das bestimmte Verhältniss z . B ., wori nRock Aequivalent von Leinwand ist, entspringt nicht aus seiner Aequiva-lentform, der Form seiner unmittelbaren Austauschbarkei tmit der Leinwand, sondern aus der Bestimmung der Werthgrösse durchArbeitszeit . Die Leinwand kann ihren eignen Werth nur in Röcken dar-stellen, indem sie sich auf ein bestimmtes Rockquantum als g e g e b e n e sQ u a n t u in krystallisirter menschlicher Arbeit bezieht . Aendert sich derRock w e r t h , so ändert sich auch diese Beziehung . Damit sich aber derrelative Werth der Leinwand ändere, muss er vorhanden sein, and er kannnur gebildet werden bei gegebenem Rockwerth . Ob die Leinwand ihre neignen Werth nun in 1 , 2 oder x Röcken darstellt, hängt unter dieserVoraussetzung ganz von der Werthgrösse einer Elie Leinwand and derEllenanzahl ab , deren Werth in Rockform dargestellt werden soll . Di eWerth rösse einer Waare kann

. nur im Gebrauchswerth eine randern Waare aust rücken, als relativer Wer

Pte orm eine s

20) Es ist kaum verwunderlich, dass die 0ekonomen, ganz unter dem Einflus sstofflicher Interessen, den Formgehalt des relativen Werthausdrucks übersehn .haben, wenn vor H e g e l die Logiker von Profession sogar den Forminhalt de rUrtheils- and Schlussparadigmen übersahen .

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unmittelbar austauschbaren Gebrauchswerths oder A e q u i v a 1 e n t s erhälteine Waare dagegen umgekehrt nur als das Ma t e r i a 1, worin der Wert heiner andern Waare ausgedrückt wird .

Diese Unterscheidung ist getrübt durch eine charakteristische' Eigen-thümlichkeit des relativen Werthausdrucks in seiner einfachen oder erste nForm . Die Gleichung : 20 E l l e n Leinwand = 1 R e e k , oder20 Ellen Leinwand sind einen Rock werth, schliesst nämlich offenbar di eidentische Gleichung ein : 1 Rock = 20 Ellen Leinwand, oder1 . Rock ist 20 Ellen Leinwand werth . Der relative Werthausdruck de rLeinwand, worin der Rock als Aequivalent figurirt, enthält also r ü c k -b e z ü g l i c h den relativen Werthausdruck des Rocks, worin die Leinwan dals Aequivalent figurirt .

Obgleich beide Bestimmungen der W e r t h f o r m oder beide Dar-stellungsweisen des Waaren w e r t h s als T au s eh w er t h nur r e l a t i vsind, s c h e i n e n beide nicht in demselben Grad relativ . lm relative nWerth der Leinwand : 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, ist der Taus eh -werth der Leinwand ausdrücklich als ihreBeziehung auf eine andreWaare dargestellt . Der Rock seinerseits ist zwar auch nur A e q u i v a-l e n t , so weit sich die Leinwand auf ihn als Erscheinungsform ihres eig-nen Werths and daher mit ihr unmittelbar Austauschbares bezieht . Nurinn e r h a l b dieser Beziehung ist er Aequivalent . 'Aber er verhält sichpassiv. Er ergreift keine Initiative. Er findet sich in Beziehung, wei lsich auf ihn bezogen wird . Der Charakter, der ihm aus dem Verhältnissmit der Leinwand erwächst, erscheint daher nicht als Resultat s e i n e r B e-z i e h u n g , sondern ohne sein Zutiiuq vorhanden. Noch mehr . Dieb e s t i m m t e Art a n d Weise, wie sich die Leinwand auf ihn bezieht ,ist ganz dazu gemacht, es ihm „anzuthun”, wäre er auch noch so beschei-den and keineswegs das Produkt eines „tailor run mad with pride” . DieLeinwand bezieht sich nämlich auf den Rook als sinnlich existirende Ma-teriatur der menschlichen Arbeit in abstracto and daher als v o r h a n d n e nWert h k ö r p e r . Er i s t diess nur, weil and sofern sich die Leinwand i ndieser bestimmten Weise auf ihn bezieht . Sein A e q u i v a l e n t s -e i nist so zu sagen nur eine Reflex iousbestimmung der Leinwand .Aber es s c h e i n t grade umgekehrt . Einerseits giebt er sich selbst nich tdie Mähe sich zu beziehn . Andrerseits bezieht sich die Leinwand auf ihn ,nicht um ihn zu etwas zu machen , sondern weil er ohne sie etwas ist.

2 3

Das fertige Produkt der Beziehung der Leinwand auf den Rock, sein eAequivalentform, seine Bestimmtheit als unmittelbar austauschbarer Ge-brauchswerth, scheint ihm daher auch a u s s e r h a lb der Beziehung zurLeinwand d i n g l i c h anzugehören , ganz wie etwa seine Eigenschaftwarm zu halten . In der ersten oder einfachen Form des relativenWerths : 20 Ellen Leinwand = 1 Rock , ist dieser falsche Schein n o c hn i c h t b e f e s t i g t, well sie unmittelbar auch das Gegentheil aussagt ,dass der Rock Aequivalent der Leinwand and dass jede der beiden Waa-ren diese Bestimmtheit nur besitzt , weil and sofern die andre sie zu ihre mrelatives Werthausdruck macht 21 ) .

In der einfachen Form des relativen Werths oder dem Ausdrucke derAequivalenz z w e i e r Waaren , ist die Form entwicklung des Werths fü rbeide Waaren gleichmässig, obgleich jedesmal in entgegenge -setzter Richtung . Der relative Werthausdruck ist ferner mitBezug auf jede der beiden Waaren e i n h e i t I i c h, denn die Leinwandstellt ihren Werth nur in e i n e r Waare dar, dem Rocke and vice versa ,aber für beide Waaren ist dieser Werthausdruck d o p p e l t, verschiedenfür jede derselben . Endlich ist jede der beiden Waaren nur A e q u i v a -l e n t für die andre einzelne Waarenart . also nur e i n z e l n e s Aequi-valent .

Solche Gleichung, wie 2 0 Ellen Leinwand = 1 Rock, oderzwanzig Ellen Leinwand s i n d einen Rock werth, drückt offenbar denWerth der Waare nur ganz beschränkt and einseitig aus . Vergleiche ic hdie Leinwand z . B ., statt mit Röcken, mit andern Waaren, so erhalte ic hauch andre relative Werthausdrücke, andre Gleichungen ,wie 20 Ellen Leinwand = u Kaffee, 20 Ellen Leinwand = v The eu . s . w. Die Leinwand hat eben so viele verschiedne relativ eWerthausdrücke, als es von ihr verschiedne Waaren giebt and di eZahl ihrer relativen Werthausdrticke wächst beständig mit der Zahl neu.auftretender Waarenarten 22) .

21)Es ist mit solchen Reflexionsbestimmungen überhaupt ein eignes Ding .Dieser Mensch ist z . B . nur König, weil sich andre Menschen als Unterthanen z uihm verhalten . Sie glauben umgekehrt Unterthanen zu sein, weil er König ist .

22) ,The value of any commodity denoting its relation in exchange, we ma y

speak of it as . . . . cornvalue, clothvalue, according to the commodity with which

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Die erste Form 20 Ellen Leinwand = 1 Rock gab zwe irelative Ausdrücke für den Werth zweier Waaren . Diese zweiteForm giebt für den Werth_ d er s e 1 b en W a a r e die bunteste Mosai krelativer Ausdrücke . Auch scheint weder für den Ausdruck der Werth-grösse irgend etwas gewonnen, denn in 20 Ellen Leinwand = 1 Roc kist die Werthgrösse der Leinwand, die ja in jedem Ausdrucke dieselb ebleibt, eben so erschöpfend dargestellt als in 20 Ellen Leinwand = u The eu . s . w ., noch für die Formbestimmung des A e q u i v a l e n t s, denn in20 Ellen Leinwand = u Kaffee u . s . w., sind Kaffee u. s . w . nur ein -zelne Aequivalente, ganz wie es der Rock war .

Dennoch birgt diese zweite Form eine wesentliche Fortentwicklung .Es liegt darin nämlich nicht nur, dass die Leinwand ihren Werth zufälligbald in Röcken ausdrückt, bald in Kaffee u . s . w., sondern dass sie ih ns o w o h l in Röcken a l s in Kaffee u . s . w. ausdrückt, e n t w e d e r i nd i e s e r Waare oder jener oiler der dritten u . s . w. Die Weiterbestim-mung zeigt sich, sobald diese zweite oder en t f a l t e t e Form des rela -tiven Werthausdrucks in ihrem Zusammenhang dargestell twird . Wir erhalten dann :

II . Zweite oder entfaltete Form des relativen Werths :20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = u Kaffee oder = v Thee oder

= x Eisen oder = y Weizen oder = u. s . w. u . s . w .z Waare A = u Waare B oder = v Waare Coder = w Waare D

oder =x Waare Eoder =yWaare Foder =u.s.w.Zunächst bildet offenbar die erste Form das G r u n d e l e m e n t der

it is compared ; and then there are a thousand different kinds of value ,as many kinds of value as there are commodities in existence, and all are equall yreal and equally nominal ." („A Critical Dissertation on the'Nature ,Measure and Causes ofValue : chiefly in reference to the writing sof Mr . Ricardo and his followers. By the Author of Essays on th eFormation etc . of Opinions . London 1825", p . 39) . S . Bailey, de rVerfasser dieser anonymen Schrift, die ihrer Zeit viel Lärm in England machte,bildet sich ein durch diesen Hinweis auf die kunterbunten relativen A u s d r ü c k edesselben Waaren-Werths alle Begriffsbestimmung des Werths vernichtet z uhaben . Dass er übrigens, trotz eigner Bornirtheit, wunde Flecken der Ricardo'-sehen Theorie sondirt hat, bewies die Gereiztheit, womit die Ricardo'sche Schuleihn angriff, z. B . in der Westminster Review .

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zweiten , denn letztere besteht aus vielen einfachen relativen Werthaus-drücken, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, 20 Ellen Leinwand =u Kaffee u . s . w .

In der ersten Form : 20 Ellen Leinwand = 1 Rock kann eszufällige Thatsache scheinen, dass diese zwei Waaren in diesem best i m m -ten quantitativen Verhältnisse austauschbar sind . In derzweiten Form leuchtet dagegen sofort ein von der zufälligen Erscheinun gwesentlich unterschiedner and sie bestimmender Hintergrund durch . DerWerth der Leinwand bleibt gleich gross, oh in Rock oder Käffee oderEisen u . s . w. dargestellt, in zahllos verschiednen Waaren , den versehie-densten Besitzern angehörig. Das zufällige Verhältniss zweier individuel-ler Waarenbesitzer fällt fort. Es wird offenbar, dass nicht der Austauschdie Werthgrösse der Waare, sondern umgekehrt die Werthgrösse derWaare ihre Austauschverhältnisse regulirt .

In dem Ausdruck : 20 Ellen Leinwand = 1 Rock galt derRock als Erscheinungsform der in der Leinwand vergegenständlichtenArbeit. So wurde die in der Leinwand enthaltene Arbeit der im Rockenthalteen gleichgesetzt and daher als gleichartige m e n s c h l i c he Arbei tbestimmt . Indess trat diese Bestimmung nicht a u s d rite k l i c h hervor.Unmittelbar setzt die erste Form die in der Leinwand enthaltne Arbei tnur der Schneiderarbeit gleich . Anders die zweite Form. In der end-losen , stets verlängerbaren Reihe ihrer relativen Werthausdrücke bezieh tsich die Leinwand auf alle möglichen Waarenkörper als blosse Erschei-nungsformen der in ihr selbst enthaltenen Arbeit . Hier ist der Leinwand-W er t h daher erst wahrhaft dargestellt als W e r t h , d . h . K r y s t a 1 1menschlicher Arbeit überhaupt .

Die zweite Form besteht aus einer S u m to a von lauter Gleichunge nder ersten Form. Jede dieser Gleichungen, wie 20 E l l e n L e i n w a n d= 1 R o c k schliesst aber auch die Rückbeziehung ein : 1 Rock = 20 E l -l e n L e i n w a n d, wo der Rock seinen Werth in der Leinwand an deben dadurch die Leinwand als Aequivalent darstellt . Da diess nun vo njedem der zahllosen relativen Werthausdrücke der Leinwand gilt ,erhalten wir :

III . Dritte, umgekehrte oder rückbezogene zweit eForm des relativen Werths :

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6 1 Rock = 20 Ellen Leinwand .u Kaffee = 20 Ellen Leinwand .v Thee = 20 Ellen Leinwand .x Eisen = 20 Ellen Leinwand .y Weizen = 20 Ellen Leinwand .u . s . w. = 20 Ellen Leinwand .

Der relative Werthausdruck der Waaren kehrt hier zurüc kin seiner ursprünglichen Gestalt : 1 Rock = 20 Ellen Leinwand . Jedoc hist diese einfache Gleichung jetzt weiter entwickelt . Ursprünglich ent-hielt sie nnr, dass der Rockw e r t Ii durch seinen Ausdruck in einer a n -dern Waare eine vom Gebrauchswerth Rock oder dem Rock-1(örper s e l b s t u n t e r s c h i e d n e and unabhängige Form er-hält . Jetzt stellt dieselbe Form den Rock auch a l l e n a n d e r n Waare ngegenüber a l s Werth dar and ist daher seine allgemein gültige Werth-form . Nicht nur der Rock, sondern Kaffee, Eisen, Wizen, kurz all eandern Waaren drücken ihren Werth jetzt im Mater i a 1 L e i n w a n dans . Alle stellen sich so einander als d i e s e l b e Mater i a t u rmenschlicher Arbeit dar . Sie sind nur noch quantitativ ver-schieden, wesswegen 1 Rock , u Kaffee, x Eisen u. s. w., d. h. v e r -sell i e d n e Quanta dieser verschiednen Dinge = 20 Ellen Leinwand ,gleich d e m s e 1 b e n Q u an t UM vergegenständlichter menschlicher Arbeit .Durch ihren gem e i n s c h a ft 1 ic h en Werthausdruck im Material Leinwanduuterscheiden sich also alle Waaren als Tauschwerthe von ihreneignen G e b ranch s w e r t h en and beziehn sich zugleich auf einanderals Werthgrössen, setzen sich qualitat iv gleich and verglei -chen sich quantitativ . Erst in diesem einheitlichen relative nWerthausdruck e r s c h e i n en sie alle für einander als Werthe and erhäl tihr Werth daher erst seine entsprechende E r se h e i n u n g s f o r m a l sT a u se h w e r t h. lm Unterschied zur en t f a l t e t en Form des rela-tiven Werths (Form II) , die den Werth einer Waare im Umkreis a 11 e ra n d e r n !Waaren darstellt , nennen wir diesen e i n h e i t l i c h en Werth -ausdruck die allgemeine relative Werthform .

In der Form II : 20 Ellen Leinwand = 1 Rock o d e r = u Kaffeeoder = v Thee oder = x Eisen u. s . w., worin die Leinwand i hr e nr e l a t i v e n Wert h a u s d r u c k entfaltet, bezieht sie sich aufjede einzeln eWaare, Rock, Kaffee u . s . w . als ein be so n d r es A equivalent and

auf alle zusammen als den Umkreis ihrer bes on dern Aegnivalent -form en . Ihr gegenüber gilt keine einzelne Waarenart noch als Aequiva -lent schlechthin , wie im e i n z e l n e n Aequivalent, sondern nur als b e -so n d r es Aequivalent , wovon das eine das andre ausschliesst . In de rForm III, welche die rückbezogene zweite Form and also in ihr einge-schlossen ist, erscheint die Leinwand dagegen als die G a t t u n g s f o r mdes Aequivalents für alle andern Waaren. Es ist als ob neben and ausserLöwen, Tigers, Hasen and allen andern wirklichen Thieren , die gruppir t-die verschiednen Geschlechter, Arten, Unterarten, Familien u . s . w. de sThierreichs Widen, auch noch das T h i e r existirte, die individuelle Incar-nation des ganzen Thierreichs . Ein solches Einzelne, däs insich selbst all e'vv' irklich vorhandenen Arten derselben Sache einbegreift, ist einA l l gemei =n es, wie Thiel. , G o t t u .' s . w . Wie die Leinwand daher e i n z e l n e sA e q u i v a l e n t wurde, dadurch dass sich eine andre Waare auf sie al sErscheinungsform des Werths bezog, so wird sie als alien Waaren gemein-schaftliche Erscheinungsform des Werths das a l l g e in eine A e q u i v a -lent, allgemeiner Werthleib, allgemeine Materiatur de rabstrakten menschlichen Arbeit . Die in ihr materialisirte b e-s o n d r e Arbeit gilt daher jetzt als all gemeine Verwirklichungs -f or m der menschlichen Arbeit, als a l l g e rn e i n e A r b e i t .

Bei der Darstellung des Werths der Waare A in der Waare B , wo-durch die Waare B e i n z e l n es A e q u i v a l e n t wird, war es gleichgül-tig, von welcher b e s o n der n Sorte die Waare B . Nur musste die Kör-perlichkeit der Waare B an d r er Art sein als die der Waare A , dahe rauch Produkt and r e r n ü t z l i c h e r A r b e i t . Indem der Rock seine nWerth iu Leinwand darstellte , bezog er sich auf Leinwand als die v e r -wirklichte menschliche Arbeit, and eben dadurch ad Leine -weberei als die 4 erwirklichungsform der menschliche nArbeit, aber die b e s o n d r e Bestimmtheit , welche Leineweberei vonandern Arbeitsarten u n t e r a e h e i d et , war durchaus gleichgültig. Siemusste nur andrer Art sein als die Schneiderarbeit and im übrigen ein eb e s t i m m t e Arbeitsart . Anders sobald die Leinwand a l l g e m e i n e sA e q u i v a l e n t wird . Dieser Gebrauchswerth in seiner b e s o n d e r nBestimmtheit , wodurch er Leinwand im Unterschied von allen andernWaarenarten, Kaffee, Eisen u . s . w ., wird jetzt die allgemeine Werthformaller andern Waaren and daher a l l g e m e i n e s Aequivalent. Die

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