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P R O G R A M M
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STADTPLAN
ca. 3,5 km
zum tjg.theater
junge genaeration
1. Staatsschaupiel Dresden - Schauspielhaus2. Staatsschaupiel Dresden - Kleines Haus3. tjg. theater junge generation
1. Internationales Jugendgästehaus Dresden 2. ibis Hotel
Spielorte: Unterkünfte: Workshoporte:
1. Dreikönigskirche2. Hochschule für Bildende Künste3. Evangelische Hochschule4. Boulevardtheater
P R O G R A M M
Grußworte...........................................................2
Spielgruppen.......................................................8
Fachtagung........................................................26
Schülerworkshops............................................34
Ausschreibung SDL16.......................................46
Danksagung.......................................................48
Impressum.........................................................50
Schauspielhausdes Staatsschauspiel Dresden Theaterstraße 201067 Dresdenwww.staatsschauspiel-dresden.de
Haltestelle: PostplatzStraßenbahn: 1, 2, 4, 8, 9, 11, 12Bus: 75, 94
Kleines Haus des Staatsschauspiel DresdenGlacisstraße 2801099 Dresden
Haltestelle: AlbertplatzStraßenbahn: 3, 6, 7, 8, 11Buslinien: 261, 305, 326, 328
tjg. theater junge generationMeißner Landstraße 401157 Dresdenwww.tjg-dresden.de
Haltestelle: Cossebauder Straße (Hp Cotta)Straßenbahn: 1, 12
FESTIVALORTESPIELSTÄTTEN
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Dresden bietet die passende Bühne
Dresden wird zur Bühne für junge Leute – diese Schlag-
zeile gehört in eine Kunst- und Kulturstadt wie die Lan-
des-hauptstadt. Das Schultheater der Länder macht sie
möglich. Hier verbindet sich nicht nur Schauspielkunst
mit Stadtatmosphäre, sondern auch Spaß am Theater
mit Schulbildung. Dresden bietet dafür die passende
Bühne, da Bildung in unserer Stadt höchste Priorität
besitzt.
Umso mehr freut es mich, liebe Schülerinnen und Schü-
ler, dass ihr mit dem Schultheater während des Fes-
tivals viele neue Räume in der Stadt erobern werdet:
Labore, Workshops und Unterrichtsräume. Ihr werdet
elementare Fragen untersuchen und Forschungspro-
zesse sichtbar machen. Dafür wünsche ich euch eine
große Portion Neugier und viel Freude!
Wissenschaft und Kultur bilden nicht nur auf der Bühne
ein gutes Paar: Der aufmerksame Blick, das Interesse
an Unbekanntem, die Bereitschaft Neues auszupro-
bieren sind Voraussetzungen für Fortschritte in der
Wissenschaft. Genauso sind sie auch Bedingungen für
gelungene Theateraufführungen, die die Sehgewohn-
heiten des Publikums herausfordern und neue, ja sogar
überraschende Sichtweisen auf die Welt ermöglichen.
Das Thema des Festivals »Forschendes Theater« passt
zu Dresden, zu einer Stadt, in der Forschung, Wissen-
schaft und Kunst den Motor der städtischen Entwick-
lung bilden. Die beiden gastgebenden Theater, das
tjg. theater junge generation und das Staatsschauspiel
Dresden, sind ein wichtiger Teil dieses Motors. Für das
Engagement dieser Häuser danke ich – bringt es doch
viele junge Leute in unsere wachsende Stadt.
Ich wünsche dem Festival auch im 30. Jahrgang weiter-
hin die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, spannende In-
szenierungen zu wagen, herausfordernde Workshops zu
bestreiten und eine begleitende Fachtagung, die nach-
haltig Wirkung für das Theater an den Schulen entfacht.
Und wenn ihr nach dem Festival gern weiter Theater in
der Landeshauptstadt erleben wollt, dann kommt gern
wieder und besucht eine der 34 Theater- und Spielstät-
ten in der Stadt. Ich lade euch schon jetzt dazu herzlich
ein!
Dirk Hilbert
Erster Bürgermeister
der Landeshauptstadt Dresden
GRUSSWORT ERSTER BÜRGERMEISTER
DER LANDESHAUPTSTADT DRESDEN
Liebe Gäste und Aktive des Schultheaterfestivals 2015,
der Freistaat Sachsen ist ein Land mit lebendiger Kultur.
Dabei steht Frische neben Tradition, Unkonventionelles
neben Bewährtem. Mutig, kreativ und engagiert packen
junge Leute an, sowohl hier Geborene als auch Zugezo-
gene. In Sachsen passiert das häufig pragmatisch und
entschlossen, ohne viel Gerede, aber mit dem Willen,
neue Ideen zu entwickeln und sich selbst ständig weiter-
zuentwickeln. Damit hat Kultur Zukunft in Sachsen!
Wissenschaft und Kunst sind Motoren für solcherlei Ent-
wicklungen mit überraschend vielen Parallelen. Eine ist
das Prinzip des Forschens, also die zielgerichtete Bear-
beitung von Fragestellungen. In diesen Prozessen sind
Perspektivwechsel, soziale Interaktion und Organisati-
onstalent gefragt, wobei es auch auf Struktur und Rol-
lenklarheit ankommt. Das Erlernen dieser Fähigkeiten ist
kein naturgegebener Automatismus.
Von klein auf versetzen sich Kinder in unterschiedliche
Rollen, üben Identifikationen und testen neue Perspekti-
ven. Sie imitieren bekannte Rollen und experimentieren
mit Handlungsmustern. Sie trauen sich dies zu, weil es
„ja nur ein Spiel“ ist. Aber das Spiel hat Regeln und wird
ernst genommen.
Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene setzen sich
auf der Suche nach ihrer Identität das ganze Leben im-
mer wieder mit verschiedenen Rollen auseinander. Ich
teile die Ansicht, dass das Theaterspiel wie kaum eine
andere Sache Teamarbeit sowie die Bereitschaft zu
Koordination und Strukturierung fördert, aber eben auch
Durchhaltevermögen. Es funktioniert tatsächlich nur,
wenn man sich auf das Spiel einlässt, sich beteiligt und
einbringt.
Im Sächsischen Bildungsplan, dem Leitfaden für päda-
gogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, steht
dazu: „Durch das imaginäre Als-Ob-Spiel entwickelt sich
nicht nur die Kreativität, sondern es wird auch die sozi-
ale, emotionale, kognitive und körperliche Entwicklung
gefördert.“ Kulturelle Prozesse, insbesondere theat-
ral-ästhetische, bieten durch die Vielfalt der Formen eine
herausragende Lernumgebung. Stimme, Sprache und
Text zeigen sich als exzellente und existenzielle Lernfel-
der. Körperbewusstsein, Körperausdruck und Präsenz
sind Konstituenten von Persönlichkeit und Ich-Stärke.
Vor dem Hintergrund vielfältiger regionaler und globaler
Herausforderungen braucht unsere Gesellschaft starke
Bürgerinnen und Bürger, die wach, respektvoll und to-
lerant unser Miteinander gestalten, die Verantwortung
übernehmen und so erst politische Ideen Wirklichkeit
werden lassen.
Dem Festival, das 2015 unter dem für unser Land so
passenden Thema »Forschendes Theater« stattfindet,
wünsche ich viel Erfolg und eine aufmerksame Öffent-
lichkeit. Wichtig ist mir zu guter Letzt ein Dankeschön zu
sagen an alle Mitwirkenden, Organisatoren und Unter-
stützer, die dieses auf Begegnung, Spiel und Austausch
setzende Kulturfest ermöglichen.
Stanislaw Tillich
Ministerpräsident und Schirmherr des Festivals
GRUSSWORTMINISTERPRÄSIDENT DES FREISTAATES
SACHSEN UND SCHIRMHERR DES FESTIVALS
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Allen jugendlichen und erwachsenen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern des 31. Schultheater der Länder in
Dresden ein herzliches Willkommen!
Nach langer Vorbereitung fiebern wir mit dem Organi-
sationsteam unter Leitung von Frieda Pirnbaum dem
Festival entgegen, das 1997 das letzte Mal in Sachsen
stattfand – auch in Dresden. Damals hieß das Thema
»Theater auf der Straße« und zeigte mutige und weg-
weisende ortsspezifische Produktionen an herrlichen
Spätsommertagen. 2015 wünschen wir uns beim The-
ma »Forschendes Theater« ebenso aufregende Auffüh-
rungen und eine sonnige Festivalatmosphäre. Kultu-
relle Bildung ist in Sachsen im Bildungsplan von 2006
und auch in den Lehrplänen 2004 für alle Schulformen
festgeschrieben worden. Dabei spielt insbesondere das
»forschende Lernen« eine entscheidende Rolle, das das
Land mit Programmen und Prämien fördert. Forschen-
des Lernen beginnt in der Regel mit Fragen aus der
Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Wie können
sie Antworten finden? In der theatralen Auseinander-
setzung mit Stoffen, Themen und Motiven erkunden
sie eigene Anteile und Zugänge, werden aber auch mit
fremden Standpunkten und Perspektiven vertraut. Sie
verarbeiten diese Recherchen in ihren künstlerischen
Prozessen, die sie als ergebnisoffen und bis zur Präsen-
tation als veränderbar erfahren. Das Ausprobieren und
Experimentieren ist ein wichtiges Unterrichtsprinzip.
Theatrale Ideen und Vorstellungen werden wie in einem
Forschungslabor vielfältig erprobt. Bei der Suche nach
überzeugenden eigenständigen künstlerischen Lösun-
gen lösen sich Phasen des Ausprobierens, Verwerfens
und Veränderns ständig ab.
Der Begriff der »künstlerischen Forschung« ist in der
Fachdebatte nicht unumstritten. Die Debatte auf dem
Festival wird sicherlich auch den Begriff des »For-
schenden Theaters« schärfen und beantworten, mit
welchen Methoden man im Schultheater die Quali-
tät eines künstlerischen Forschungsansatzes auch im
Hinblick auf unterschiedliche Jahrgangsstufen und
heterogen zusammengesetzte Theatergruppen stei-
gern kann und welche Kompetenzen die Fachlehrkräfte
für einen adäquaten Unterricht erwerben müssen. Wir
danken dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus,
dem Referenten für kulturelle Bildung, Ralf Seifert, dem
Beratungskreis Schultheater der Länder 2015, dem u.a.
Vertreterinnen und Vertreter des Staatsschauspiels
Dresden, des tjg. theater junge generation, des Deut-
schen Bühnenvereins/Landesverband Sachsen, des
Landesverbandes Amateurtheater Sachsen (LATS) und
der Kooperation Schule und Theater in Sachsen (KOST)
angehören, allen lokalen Unterstützern und Helfern sehr
herzlich für die Ausrichtung dieses größten europäi-
schen Schülertheaterfestivals, das ohne die großzügige
Förderung Sachsens, der Stiftung Mercator und ohne
den finanziellen Beitrag der Kultusministerien der Länder
nicht durchgeführt werden könnte.
Und wir wünschen allen Gästen sowie den jungen Ak-
teuren und ihren Theaterlehrerinnen und -lehrern unver-
gessliche Festivalerlebnisse und ein kräftiges Toi Toi Toi.
Ulrike Mönch-Heinz und Gunter Mieruch
Liebe Teilnehmer des Schultheater der Länder,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Theaterbegeisterte,
auch uns begeistert das Theater und mit besonderer
Vorfreude blicken wir auf die kreative Umsetzung des
diesjährigen Themas des Schultheater der Länder. Das
»Forschende Theater« steht eine Woche lang im Zen-
trum der Aufführungen in Dresden. Theater und For-
schung – passt das zusammen? Das passt sogar sehr gut
zusammen, finden wir.
Zu forschen bedeutet systematisch nach neuen Er-
kenntnissen zu suchen. Wissenschaftler haben dafür
verschiedene Methoden entwickelt: Sie befragen und
beobachten, sie probieren neue Materialien und Verfah-
ren aus, sie kombinieren Substanzen und Methoden, sie
sortieren, vergleichen und ergänzen. Und das Theater?
Das macht nichts anderes. Am Anfang stehen auch hier
die Neugierde und der Wunsch nach neuem Wissen. So
erfahren wir – theaterspielend – uns und unsere Umwelt
und gelangen darüber zu neuen Erkenntnissen.
Für uns stellt Kultur eine Möglichkeit dar, sich die Welt
forschend anzueignen. In unseren Projekten fördern wir
Angebote qualitativ hochwertiger kultureller Bildung,
weil wir davon überzeugt sind, dass die künstlerische
Auseinandersetzung mit Lebens- und Gesellschaftsfra-
gen – beispielsweise in Form von Theater, Musik, Film
oder Tanz – Gestaltungskompetenzen weckt, die Persön-
lichkeitsentwicklung stärkt und die Fähigkeit fördert, kre-
ativ und innovativ zu denken und zu handeln. So können
eigene Fragen gestellt, neue Lösungswege gefunden
und eigene Erkenntnisse gewonnen werden. Theater
und Forschung – das passt nicht nur zusammen, das ge-
hört ganz fest zusammen und ist der Startpunkt für eine
umfassende Bildung.
Die besten Wege der Organisation und des Zusam-
menkommens haben dieses Jahr das Sächsische
Staatsministerium für Kultus mit dem Beratungskreis
Schultheater der Länder erforscht. Sie haben den Raum
geschaffen, in dem wir uns nun unserem forschenden
Theater in Dresden ganz hingeben können. Für den gro-
ßen Rahmen ist der Bundesverband Theater in Schulen
verantwortlich, der wie jedes Jahr mit viel ehrenamtli-
chem Engagement dieses Festival ermöglicht. Dafür
möchten wir uns bei allen Beteiligten herzlich bedanken.
Wir sind gespannt auf viele innovative, mutig-forschen-
de Inszenierungen und viele neue Erkenntnisse.
Viel Spaß dabei!
Tobias Diemer und Wiebke Stadler
GRUSSWORT STIFTUNG MERCATOR
GRUSSWORTVORSTANDSVORSITZENDE DES
BUNDESVERBANDS THEATER IN SCHULEN E.V.
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Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Theaterforscher!
Herzlich Willkommen zum Schultheater der Länder
2015. Herzlich Willkommen in Dresden und im tjg.
theater junge generation. Ich freue mich, dass wir ge-
meinsam mit dem Staatsschauspiel Dresden dieses
besondere Festival in unserem Haus ausrichten kön-
nen. Der diesjährige Festivalschwerpunkt »Forschen-
des Theater« ist dem tjg. und insbesondere der tjg.
theaterakademie ein vertrauter und lang gepflegter
Arbeitsansatz. Forschendes Theater heißt für uns als
Kinder- und Jugendtheater: Welterkunden mit allen
Sinnen, mit dem Körper, dem Mikroskop und für alle
Altersgruppen. Vom Zweijährigen, der sich die Welt an-
eignet, bis hin zum 16-Jährigen, der sie in Frage stellt.
Wir erforschen mit ihnen und für sie Alltag und Welt
– mal nur mit Taschenlampen, mal im Rückwärtsgang
und vor allem so lange, bis aus den Untersuchungen
wieder Theater wird.
Aus unserer eigenen Arbeit wissen wir daher, dass
Forschendes Theater vor allem eins benötigt – Offen-
heit. Die Offenheit, sich auf Fragen einzulassen, sich
mit verschiedenen Disziplinen und Orten auseinander-
zusetzen und dass es Mut verlangt, am Anfang nicht
zu wissen, was am Ende steht. Ganz gleich, ob Thea-
terhäuser mit ihren Inszenierungen auf diese Weise
vertraute Theaterpfade verlassen, Jugendliche in Ju-
gend-clubs die Möglichkeit erhalten, eigene inhaltliche
und formale Experimente auf der Bühne zu realisieren
oder Schultheatergruppen ausgehend von der eigenen
Fragestellung zur Inszenierung hinarbeiten – Forschen-
des Theater ermöglicht allen Akteuren, sich auszupro-
bieren, zu scheitern, von einer Antwort direkt in eine
neue Frage zu stolpern und Wissenschaft und Kunst
am Ende so miteinander in Verbindung zu setzen, dass
sich neue Gedankenwege eröffnen können.
Ich freue mich auf ein Festival, bei dem Kinder und
Jugendliche ihre verschiedenen ästhetischen Thea-
terzugänge präsentieren, Fragen stellen und gestellte
Fragen erneut befragen, in dem Genregrenzen aufge-
weicht werden – oder kurz auf ein Festival, welches
Theater als eine Plattform für Geschichten, Mut, Viel-
falt, Diskussionen und Experimente versteht.
Felicitas Loewe
Intendantin des tjg.theater junge generation
GRUSSWORTINTENDANTIN DES
TJG. THEATER JUNGE GENERATION
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Spielleiterinnen
und Spielleiter, liebe Begleiter und Gäste!
Fragen sind Motor und Motivation unseres künst-
lerischen Schaffens im Theater. Die Arbeit an jeder
Inszenierung ist immer auch eine Forschungsreise. Die
Reisezeit ist auf sechs bis acht Wochen begrenzt, der
Ausgang ist manchmal ungewiss. Geprägt ist diese
Reise von Offenheit und Neugierde, die Welt zu befra-
gen, zu spiegeln und uns zu ihr ins Verhältnis zu setzen.
Wenn sich junge Heranwachsende im Rahmen ihres
Schulalltags künstlerisch forschend mit ihrer Lebens-
welt auseinandersetzen, werfen sie Fragen auf und
begeben sich auf eine besondere Spurensuche. Sie be-
obachten aus ungewohnten Perspektiven und werden
gedanklich, sprachlich, körperlich und künstlerisch
aktiv. Das Potential des Forschenden Theaters für die
Persönlichkeitsentwicklung, die Meinungsbildung und
-äußerung ist riesig.
In diesem Sinne öffnen das Staatsschauspiel Dresden,
das tjg.theater junge generation und andere Beteiligte
die Tore für das 31. Festival »Schultheater der Länder«
und machen die Bühnen frei für 300 fragende, spielen-
de und forschende Schülerinnen und Schüler aus der
gesamten Bundesrepublik. Wir sind gespannt auf die
Vielfalt ihrer künstlerischen Untersuchungsergebnisse
zu Fragen wie:
Was ist Reichtum? Was ist soziale Verantwortung? Wie
viele Normen gibt es und wer bestimmt diese? Was
heißt es, sich anzupassen? Sind alle Menschen gleich?
Wie entstehen Vorurteile? Was ist Vergänglichkeit? Gibt
es einen Gott? Was bedeutet Vertrauen? Was ist Liebe?
Warum brauchen wir Schutzmauern? Wie werde ich
unsichtbar? Was ist Rebellion? Was ist Ausgrenzung?
Warum flüchten Menschen? Passen die Wörter Asyl und
Verfahren überhaupt zusammen? Verschließt du die
Augen vor dem Elend anderer? Wie einsam fühlt sich
Einsamkeit an? Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie
gestalte ich selbst meinen eigenen Lebensweg? Welche
Farbe hat dein Selbstwertgefühl? Warum kann Süßes
auch salzig sein? Muss man vor Unbekanntem Angst ha-
ben? Warum brauchen wir Märchen in unserem Leben?
Wie sieht dein Schönheitsideal aus? Wie weich kann ein
hartes Wort klingen?
Wir wünschen allen eine Festivalwoche voller Spaß und
Spielfreude, besonderer Entdeckungen, überraschen-
der Erkenntnisse und regem Erfahrungsaustausch.
Wir freuen uns auf viele neue Fragen, die das Theater
in schulischem Kontext - und ganz sicher auch unseren
Theateralltag - bereichern!
Wilfried Schulz
Intendant des Staatsschauspiels Dresden
GRUSSWORT INTENDANT DES
STAATSSCHAUSPIELS DRESDEN
BADEN-WÜRTTEMBERGBAYERNBERLIN BRANDENBURGBREMEN HAMBURG HESSENMECKLENBURG-VORPOMMERNNIEDERSACHSENNORDRHEIN-WESTFALENRHEINLAND-PFALZSAARLANDSACHSENSACHSEN-ANHALTSCHLESWIG-HOLSTEINTHÜRINGENST. PETERSBURG/RUS (GAST)
DRESDEN
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Schülerinnen und Schüler zeigen gemeinsam mit
Künstlerinnen und Künstlern, das humorvolle und
unterhaltsame Ergebnis ihrer Auseinandersetzung mit
dem Thema »Reich und Arm«. Die Akteure zwischen
13 und 17 Jahren entführen das Publikum nach Berlin.
Dort leben Pünktchen und Anton – das phantasievol-
le Mädchen aus reichem Hause und der gutherzige
Junge, der mit seiner alleinerziehenden und kranken
Mutter in armen Verhältnissen lebt. Die beiden sind
beste Freunde und werden gemeinsam in so manches
Abenteuer verstrickt.
Erich Kästners Klassiker der Jugendliteratur ist zeit-
los aktuell – Kinderarmut, alleinerziehende Mütter,
prekäre Verhältnisse, Armut im Pflegefall, emotionale
Kälte in gutbürgerlichen Erfolgsfamilien. Damals wie
heute bringt Kästners Geschichte die Menschen nicht
nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. Wer
reich ist, kann arm dran sein. Wer arm ist, kann auch
reich sein.
Schülerinnen und Schülerdes Friedrich-Schiller-
Gymnasiums Marbach und Künstlerinnen und Künst-
lern der Utopienwerkstatt begeben sich auf theatrale
Forschungsreise und stellen wichtige Aspekte unserer
heutigen Gesellschaft in drei aufeinander bezogenen,
jedoch jeweils eigenständigen Theaterprojekten ins
Rampenlicht. »Alt und Jung«, »Reich und Arm«,
Aus dem Resümee der Bundesjury:»In schnellen, pointierten Szenenwechseln gelingt es der Gruppe die Geschichte von Pünktchen und Anton zu erzählen, so dass zentrale Fragestellungen nach sozialer (Un-) gerechtigkeit gut gewichtet ihren Platz neben musikalisch gedachten Stadtatmosphären finden. Mit großer Spiellust springen die Spieler/innen von Situation zu Situation und von Rolle zu Rolle.«
»Ost und West« sind die Themengebiete, mit denen
sich die Schüler und Schülerinnen und Künstler und
Künstlerinnen in dem auf drei Jahre angelegten
Kooperationsprojekt #GLÜCK ab September 2013 aus-
einandersetzen wollten. Im Theaterlabor entstehen im
Laufe der drei Jahre Geschichten über unsere Gesell-
schaft aus der persönlichen Sicht der Jugendlichen,
Künstler und aller weiteren am Projekt beteiligten
Partner.
BADEN-WÜRTTEMBERGPÜNKTCHEN UND ANTON VON ERICH KÄSTNER
Montag, 21.09.15
15.00 Uhr
Schauspielhaus
Zeitgenössisches Theater
mit chorischen Elementen
Theater-AG
des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach
10 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 13 bis 17 Jahren
Spielleitung: Anja Abele, Kathrin Heuer
& Marcus Kohlbach
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Mutig und mit kindlicher Unbefangenheit nähern sich die Grundschüler dem überaus schwierigen und komplexen Spannungsfeld Leben und Tod. … Durch die Reduktion von Kostüm und Requisiten auf das Notwendigste gelingt es der Spielleitung, die Kinder frei im Spielen agieren zu lassen. Das merkt man ihnen auch an, fühlen sie sich doch sichtbar wohl auf der Bühne. Als nützlicher und cleverer Zugang erweist sich das clowneske Spiel.«
BAYERNMAX UND DER KLINIKCLOWN
Eigenproduktion
Theater-AG der Pestalozzigrundschule
Gersthofen
14 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 9 bis 10 Jahren
Spielleitung: Christel Leder-Barzynski
Spieldauer: ca. 35 Minuten
Donnerstag, 24.09.15
13.00 Uhr & 14.30 Uhr
tjg.theater junge generation
»Lisa will leben!« – Ein Flyer in der Zeitung – der Aufruf
zu einer Typisierungsaktion, um einen Knochenmark-
spender für ein leukämiekrankes Mädchen zu finden,
war der Anlass für die Theatergruppe, sich mit dem
Thema »Krankheit und Tod« zu beschäftigen. Das ent-
standene Stück erzählt die Geschichte von Max.
Max befindet sich in einer Kinderklinik. Er hat Krebs
und weiß, dass er sehr bald sterben muss. Zur persön-
lichen Betreuung bekommt jeder Patient einen Klinik-
clown an die Seite gestellt. Max nennt seinen Clown
»Tante Mathilde«.
Auf seine Eltern ist Max wütend, da sie mit ihm nicht
über seine Krankheit reden, weil sie unfähig sind, ihm
ihre Gefühle zu zeigen. Tante Mathilde ist die engste
Vertraute von Max. Sie kennt seine Gefühle und verhilft
Max durch Gespräche und Phantasiereisen zu einem
Älterwerden im Schnelldurchgang. Max erlebt jeden
Tag, wie zehn Jahre seines Lebens.
Tante Mathilde überredet Max, der eigentlich nicht
an Gott glaubte, an Gott zu schreiben. Er erzählt dem
lieben Gott jeden Tag in einem Brief von seinem Älter-
werden – bis er zu müde ist.
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Die Collage »ich, du, wir« wurde im laufenden Schul-
jahr erarbeitet. Sie zeigt, wie sich die Jungen und
Mädchen der Klasse 5b selbst sehen, indem sie sich
vorstellen, ihre Hobbies benennen und zeigen. Beim
»du« erkunden sie ihr Gegenüber. Sie versuchen über
mehrere Varianten der Bewegung, sich einander an-
zunähern, Kontakt aufzunehmen. Mit eigenen Worten
beschreiben einzelne Spieler andere, während gleich-
zeitig deren Projektionen sichtbar werden.
Das »wir« zeigt dann Gemeinsamkeiten, die trotz aller
Individualität da sind und von den Spielerinnen
und Spielern ausprobiert werden. In allen drei Teilen
werden auch Gedichte und Erzähltexte verschiedener
Autoren in bearbeiteter Form verwendet. Eigene Texte
finden Ausdrucksformen, Bewegungen, Choreografien
und Rhythmen werden gemeinsam gesucht und Pas-
sagen entwickelt, die dem Tanztheater entlehnt sind,
unterstützt durch Musik und Projektion. Die Collage
hat ihren Raum gefunden.
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Zwölf Mädchen und zwei Jungs haben Beziehungs-geflechte untersucht und daraus gemeinsam ein Stück entwickelt – Sehr überzeugendes und präzise gearbeite-tes Tanztheater mit einprägsamer Bildsprache, getragen durch das starke Engagement der Beteiligten. Die auf Rhythmus basierenden Bewegungen und Textphrasen aus dem Titel gebendem Gedicht »Der Moment« führen das Publikum durch das Stück. «
»Man wird in eine Traumwelt eingeladen voller kunst-voller Bilderund Spielszenen, die intensive Gefühle hervorrufen.«
BERLINDER MOMENT
Eigenproduktion
nach Rose Ausländer
Kurs Darstellendes Spiel
des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums
Berlin-Pankow
14 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 16 bis 18 Jahren
Spielleitung: Beate Duderstadt
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Montag, 21.09.15
11.30 Uhr
Schauspielhaus
BRANDENBURGICH, DU, WIR
Freitag, 25.09.15
12.30 Uhr & 14.00 Uhr
tjg.theater junge generation
Collage
Klasse 5b der Grundschule Gebrüder Grimm,
Brandenburg an der Havel
19 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 11 bis 12 Jahren
Spielleitung: Heike Schade
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Aus Schauspiel-Grundlagenübungen ist eine Collage entstanden, die über Selbstdarstellung (= Selbster-fahrung) zum Partnerspiel führt. Erfrischend ist die Einfachheit, verblüffend die Wirkung durch einfachste Konstellationen und unbefangenes Spiel.«
Ausgangspunkt der Arbeit der Gruppe ist die Annä-
herung an Beziehungsgeflechte, das Erforschen von
dem, was den Spielerinnen und Spielern wichtig ist:
ein Lächeln, eine Person und welche Rolle sie selbst
dabei spielen.
Worin sehe ich eine Motivation mich anzupassen oder
doch abzugrenzen?
Warum: Ich habe nichts als den Moment…?
Die Gruppe versucht in sich Momente zu ergründen,
die abschrecken, gleichzeitig aber so alltäglich sind.
Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Traum, Gefüh-
len und Realität. Die Spielerinnen und Spieler spüren
Spannungen verschiedener Paarkonstellationen auf
und erforschen mittels des Gedichts »Der Moment«
von Rose Ausländer daraus entstehende Sichtweisen.
Aus kleinen Improvisationen, verschiedenen Übungen
zur Schulung des Rhythmusgefühls, zur Bewegung im
Raum und zur Figurenfindung entwickelte die Gruppe
Ideen zur Umsetzung des Textes in Bilder und Spiel-
szenen.
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Bei der Inszenierung handelt es sich um eine Collage
über die Schönheit des Nicht-Funktionierens, in die das
Stück »Yvonne, die Burgunderprinzessin« von Witold
Gombrowicz eingewoben ist.
Prinz Philipp und seine beiden Freunde stehen auf einer
Terrasse und blicken in den Schlosspark, immer dazu
verpflichtet (und trotz ihrer jungen Jahre schon bis zum
Überdruss darin erfahren), als Repräsentanten des
Hofes zu funktionieren, vor allem aber immer darauf
aus, unter den im Park flanierenden jungen Damen
eine potentielle Prinzessin oder auch nur eine hübsche
Abendbeschäftigung ausfindig zu machen. Da ent-
decken sie Yvonne. Yvonne funktioniert nicht.
Yvonne funktioniert auf provozierende Weise überhaupt
gar nicht. Als hübsche Abendbeschäftigung wäre sie
vollkommen ungeeignet, mindestens ein unkalkulierba-
res Risiko. Als Prinzessin wäre sie der größt-mögliche
Skandal, die größtmögliche Blamage. Vielleicht gerade
deshalb beschließt der Prinz, Yvonne zu seiner Ver-
lobten zu machen. Der König und die Königin sind
entsetzt. Und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Während die Yvonne der Gombrowicz-Vorlage nicht
funktioniert, indem sie schweigt und hässlich ist,
bietet die vorliegende Version sechs ganz unterschied-
liche Möglichkeiten einer Yvonne an. Die zentrale
Forschungsfrage der Inszenierung, mit der sich die
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Hinter der beschriebenen Spielform verbirgt sich das lebensnahe Spannungsfeld ›Individualität contra Anpassung‹. Die sichtbare Spielfreude und Experimen-tierfreudigkeit der Schüler wird außergewöhnlich genutzt, um reflexiv und ästhetisch zu ergründen, was es heißt, sich anzupassen oder gegen die Norm zu rebellieren, den eigenen Lebensweg selbst zu gestalten oder fremd-gesteuert zu funktionieren. «
Schülerinnen und Schüler seit November 2014 beschäf-
tigen, lautet: Welche Formen des Nicht-Funktionierens
gibt es? Hieran knüpfen sich weitere Fragestellungen:
Funktionieren die, die angeblich funktionieren, über-
haupt besser als die, die angeblich nicht funktionieren?
Wie brüchig ist die Grenze zwischen Funktionieren und
Nicht-Funktionieren? Was ist der Preis fürs Funktionieren?
Fürs Funktionieren-Müssen? Macht Funktionieren
glücklich? Oder sind die, die nicht funktionieren,
vielleicht die Glücklicheren? Möglicherweise auch die
Sympathischeren?
BREMENYVONNE, DIE SECHS BURGUNDERPRINZESSINNEN
Donnerstag, 24.09.15
16.45 Uhr & 18.30 Uhr
tjg.theater junge generation
Collage
Grundkurs Darstellendes Spiel
des Alten Gymnasiums, Bremen
30 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 17 bis 18 Jahren
Spielleitung: Stephan Rudolph
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Auf sehr eindrucksvolle Weise werden die Probleme und Differenzen aufgezeigt, die sowohl die Spieler/innen persönlich, als auch Sozialforscher aktuell im täglichen Miteinander an Schulen sehen. Durch den abwechs-lungsreichen Einsatz von Medien, eigenproduzierten Texten sowie fremdem Textmaterial wird eine starke Spannung erzeugt.«
autobiografisch, schrieben persönliche Geschichten,
trugen ihre Erfahrungen zusammen und glichen diese
mit ihren Recherche-Ergebnissen ab.
HAMBURGSCHUSS.PUNKT.AUS
Eigenproduktion
Wahlpflichtkurs Darstellendes Spiel
der 8. Klassen der Stadtteilschule
Blankenese, Hamburg
19 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 14 bis 15 Jahren
Spielleitung: Kerstin Hähnel
Spieldauer: ca. 50 Minuten
Montag, 21.09.15
19.00 Uhr
Schauspielhaus
Mit dem Bedürfnis der Spielerinnen und Spieler nach
der Bearbeitung einer ernsteren Thematik, die sie be-
wegt, rückte das Thema »Mobbing« in den Fokus.
Es galt, in den Medien Augen und Ohren offen zu hal-
ten, weil es in der Gruppe den Wunsch gab, das Stück
nicht nur aus sich selbst heraus zu entwickeln, sondern
zu schauen, inwiefern das Thema auch in den Medien
und im Weltgeschehen sichtbar wird.
Der Amoklauf eines 14-jährigen Jungen an einer
Highschool in Maryville im Oktober 2014 gab den
Ausschlag, das Thema »Amoklauf« zu erforschen.
»Wie kann es passieren, dass ein Schüler in unserem
Alter so etwas tut? Unvorstellbar!« Eine Frage, die die
Spielerinnen und Spieler von da an angetrieben hat
und aus der sie weitere Fragestellungen entwickelten.
Was sind Amokläufe? Was für Amokläufe hat es in
Deutschland gegeben? Was ist zu tun, wenn in der
Schule ein Amoklauf stattfindet? Was sind Situationen,
in denen wir Kränkungen erfahren haben, die für uns
das Dasein in der Schule schwer erträglich machen?
Wann hatten wir schon einmal Rachegelüste? Was
können wir tun, um auf menschlicher Ebene Seelennö-
te anderer zu erkennen?
Die Gruppe recherchierte im Internet, befragte die
Schulleitung, was im Ernstfall zu tun sei. Sie arbeiteten
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Was willst du später eigentlich einmal werden?
Dieser Frage sind die Schülerinnen und Schüler der
Theater-AG (6.Klasse) in ihrer Eigenproduktion nach-
gegangen. Das Stück trägt den Namen »Betraumrufe«
und setzt sich aus den Silben des Forschungsthemas
»Traum-be-rufe« zusammen.
Die Frage nach dem Traumberuf lässt sich immer
schwerer beantworten, je näher man dem Schulab-
schluss kommt. Auf der Grundlage von selbst ent-
wickelten Fragebögen und einer Textsammlung aus
dem Internet entstand ein kaleidoskopartiges Büh-
nenstück, das die verschiedensten Facetten dieses
Themas widerspiegelt. Es wurde erforscht, wie sich
die Vorstellungen verändern und wer die Schüler auf
dem Weg zum Traumberuf beeinflusst: Eltern, Schule,
Vorbilder oder gar der Nachbar? Herausgekommen
ist, dass nichts typisch ist und doch alle von etwas
träumen.
Sechs Violinistinnen und eine Akkordeonistin spielen
nicht nur ihre Rolle, sondern auch ihr Instrument.
Musik und Gedichte begleiten das Stück und verdeut-
lichen eine weitere Einflussgröße. Der Einfluss der
Medien ist im Bühnenmaterial wiederzufinden: Bücher,
soweit das Auge reicht. Mal dienen sie als Halt und mal
als Ballast, immer sind sie jedoch im Spiel.
Aus dem Resümee der Bundesjury:»In der Produktion ist der Ansatz des Forschenden Theaters im besten Sinne angewendet worden. Fragebogengeleitete Untersuchungen in der eigenen Schule, Auswertung von Statistiken und eigenverant-wortliche Entwicklung von Bildern sind die Stärken dieser Inszenierung. Die altersgemäße Übertragung lebensweltlicher Themen wird in der massiven Spiel-freude fühlbar.«
HESSEN BETRAUMRUFE
Eigenproduktion
Theater-AG des Adolf-Reichwein-Gymnasiums,
Heusenstamm
19 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 11 bis 12 Jahren
Spielleitung: Sina Müller
Spieldauer: ca. 50 Minuten
Donnerstag, 24.09.15
9.00 Uhr & 10.45 Uhr
tjg.theater junge generation
Die Schweriner spielen seit der fünften Klasse ge-
meinsam Theater am Goethe-Gymnasium Schwerin.
Zunächst wollten die TaGGSler* des Mittelstufen-
Ensembles ihre neue Schuljahresproduktion 2014/15
als Textadaption des Jugendromans »Nichts. Was im
Leben wichtig ist« von Janne Teller gestalten. In vielen
längeren Diskussionen über den Roman stellten die
Jugendlichen fest, dass sie durch die Beschäftigung
mit dem Buch auf grundlegende Fragen gekommen
waren, über die sie bis dahin nicht ernsthaft nachge-
dacht hatten: Ist es wirklich so wahnsinnig wichtig,
dass ich auf der Welt bin?
Was ist im Leben wirklich von Bedeutung?
Sind wir bedeutsam?
Also begann eine Phase umfangreicher Recherchen:
Gespräche mit anderen Jugendlichen, mit den Eltern,
älteren Geschwistern, mit den Großeltern, mit dem
Pfarrer, der Lehrerin und dem Sportgruppenleiter,
schließlich Selbstgespräche und ›Gespräche‹ mit dem
eigenen Tagebuch. Daraus entstanden Textfragmente
über den Sinn und Wert des Lebens, über Gedanken zu
Tod und Suizid, über Lebenspläne und die schwierige
Sache mit dem Selbstwertgefühl!
Im Probenpraktikum im Januar ›sperrte‹ sich die
Gruppe schließlich gemeinsam mit der Jugendspiel-
leiterin Paula (eine zwanzigjährige Ex-TaGGSlerin, die
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Die Dichte und die Diversität des Stoffes, die Spiel- freude, die Abwechslung in den Darstellungsformen und die hoch konzentrierte Präsenz begeistern beim Anschauen des Stückes. An einigen Stellen wird mit Entschleunigung, Rücknahme, Stillstand gearbeitet, an anderen wird die Bewegung so rasant, die Lautstärke so groß, die Betroffenheit so intensiv, dass man sich als Zuschauer fast schützen möchte.«
viele Jahre bei TaGGS gespielt hat) in einem Schul-
landheimschloss in der Mecklenburgischen Provinz
ein, um Spielformen, Bilder und Szenen zu finden,
Texte zu formen und zu verwerfen und eine Spiel-
fassung für das gefundene Material zu erschaffen.
* TaGGS – Die Theatergruppe am Goethe-Gymnasium Schwerin
MECKLENBURG-VORPOMMERNALLES. EIN STÜCK ÜBER NICHTS.
Eigenproduktion / Collage
Theater-AG des Goethe-Gymnasiums
Schwerin
13 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 14 bis 16 Jahren
Spielleitung: Anne-Kathrin Holz
Spieldauer: ca. 55 Minuten
Dienstag, 22.09.15
14.00 Uhr & 15.45 Uhr
Kleines Haus
18 19
Wer definiert was Süßigkeiten sind?
Wieso lieben wir Süßes so?
Was löst der Zucker in uns aus?
Kann süß auch bitter, salzig oder scharf sein?
Gibt es Kindheitserinnerungen an Süßigkeiten,
die wir nie vergessen werden?
Wie werden Süßigkeiten eigentlich produziert?
Welchen Einfluss hat die Werbung auf den Konsum?
Welches Gummibärchen schmeckt am besten?
Mit »Süßes Stück« versuchen die zwölf Schülerinnen
und Schüler des Prüfungskurses Darstellendes Spiel
des 12. Jahrgangs am Gymnasium im Schloss Wolfen-
büttel, Antworten auf diese und weitere Fragen zu
finden.
Auf ihrer ›Forschungsreise‹ halfen ihnen persönliche
Erinnerungen an die Kindheit, wissenschaftliche
Ergebnisse, Foreneinträge, Einblicke in die Produktion
sowie unzählige Selbstversuche dabei, besser zu ver-
stehen, was die Faszination von Süßigkeiten auslöst.
»Süßes Stück« bietet einen ästhetisch vielfältigen Blick
auf ein Thema, das an jeder Ecke mit Versuchungen
wartet. Die entstandene szenische Collage ist komisch
und nachdenklich, laut und leise, sorgt für Überra-
schung und Zustimmung, aber macht immer Spaß –
und natürlich Lust auf etwas zu naschen.
NIEDERSACHSEN SÜSSES STÜCK
Szenische Collage
Prüfungskurs Darstellendes Spiel
des Gymnasiums im Schloss, Wolfenbüttel
12 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 18 bis 20 Jahren
Spielleitung: Christian Krüger, Sophie Gittermann,
Matthias Wybranietz, Niklas Weihe
Spieldauer: ca. 40 Minuten
Aus dem Resümee der Bundesjury:»So entsteht eine Collage, die durch ihre große Vielfalt an Theaterformen und -stilmitteln überzeugt und einen hohen Unterhaltungsfaktor hat. Besonders hervor-zuheben ist auch die große Spielfreude, mit der die Darsteller/innen in einer gelungenen und durchweg stimmigen ästhetischen Umsetzung die Ergebnisse ihrer Forschung präsentieren.«
Dienstag, 22.09.15
11.15 Uhr
Schauspielhaus
ME’LI ƛ A (Melilla) st eine spanische Enklave im Norden
Marokkos und »schützt« durch einen sieben Meter
hohen Zaun die »Festung Europa« gegen den »An-
sturm afrikanischer Flüchtlinge«. Ein Bericht in den
Tagesthemen am 19. Mai 2014 war der Anlass für
den Projektkurs, sich mit dem Flüchtlingsthema zu
beschäftigen.
Das Elend im Nahen Osten hat in Deutschland die Zahl
der Asylbewerber im letzten Jahr auf 140.000 ansteigen
lassen. Die Verwaltung der Stadt Düsseldorf geht
davon aus, dass zum Ende dieses Jahres 4000 Flücht-
linge in der Stadt sein werden. Die Gruppe verhandelt
in ihrem Stück die Art und Weise, wie sie mit dem
umgehen, was um sie herum ständig passiert.
Wie steht es um unsere Empathie?
Wie steht es um unser Engagement?
Was machen wir mit der erdrückenden Flut
der Informationen, die täglich auf uns eindrängt?
Haben wir eine Meinung?
Entscheiden wir uns, sagen wir uns, dass das
eine Thema wichtiger ist als das andere,
und engagieren wir uns?
Gehen wir auf die Straße? Und was ist, wenn wir uns
dann obendrein noch verlieben oder die Großmutter
stirbt oder der Freund uns verlässt?
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Das Wechselspiel zwischen den Gesprächen auf privater Ebene, in denen es z.B. um den Tod der Großmutter geht, und den chorischen Passagen bringt Dynamik in den Ablauf. Die Vielfalt der Textsorten – Nachrichten, Ausschnitte aus einer Gauck-Rede, Lebensläufe von Flüchtlingen usw. lassen den Zuschauer immer wieder die Perspek-tive wechseln. Gleichzeitig sind sie ein Dokument für die Forschungsarbeit zu dem Thema.«
NORDRHEIN-WESTFALEN[ME’LI ƛ A]
Eigenproduktion
Projektkurs* Theater der Q1
des Goethe-Gymnasiums, Düsseldorf
15 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 16 bis 18 Jahren
Spielleitung: Michael Stieleke
Spieldauer: ca. 50 Minuten
*Projektkurse sind ein Unterrichtsangebot der gymnasialen Oberstufe in NRW und sollen selbstständiges, strukturiertes und kooperatives Arbeiten fördern sowie Darstellungskompetenzen individuell entwickeln.
Sonntag, 20.09.15
19.00 Uhr
Schauspielhaus
20 21
Wenn ihr uns stoppen wollt, dann baut eine Mauer mitten im Meer und baut sie bis in den Himmel
Flüchtlinge – Asyl…
Schlagzeilen und Berichte in allen Medien, Konfronta-
tionen auch direkt vor Ort. Die Gruppe hat sich damit
auseinandergesetzt, hat in unzähligen Splittern Print-,
Bild- und Filmmedien durchforscht, die klassische und
aktuelle Literatur durchforstet, die eigenen Befind-
lichkeiten zu diesem Thema durchleuchtet, Kontakt
auf-genommen zu Betroffenen (zwei Mitspielern, die
gerade ein Asylverfahren durchlaufen), überlegt,
experimentiert, improvisiert, etc. und nach einer
Möglichkeit gesucht, dies szenisch umzusetzen.
Im Spiegel des Menschseins kam der Theater-AG
aus dem Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium in
Speyer das alles sowieso wie ein absurdes Spiel vor.
Warum also nicht eine Game-Show, ein Spiel daraus
machen? Ein Spiel des Überlebens.
Wer gewinnt? Was?
RHEINLAND-PFALZ ASYL – SPIEL DES ÜBERLEBENS
Eigenproduktion
Theater-AG des
Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasiums,
Speyer und zwei Asylsuchende
17 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 13 bis 19 Jahren
Spielleitung: Birgit Hoffmann-Jaberg &
Agnes Schneider-Krebs
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Schnell wird vor dem Hintergrund der Matrix ‚Gameshow‘ die Brutalität der ganzen Flüchtlings-situation deutlich. Das vermeintlich unterhaltsame, leichtgewichtige Spiel gerät zu einer zynischen Veran-staltung und treibt die Sichtweise und die abschotten-de Politik der EU-Staaten auf die Spitze. Die Gruppe überzeugt mit ihrem nachdrücklichen, ambitionierten Spiel.«
Dienstag, 22.09.15
18.00 Uhr & 19.30 Uhr
Kleines Haus
Jeder von uns kennt die heldenhaften Geschichten
mit dem moralischen Fingerzeig rund um Könige,
Prinzessinnen und Fantasiewelten. Bei dem einen
rufen Märchen wohlige Erinnerungen hervor, andere
fühlen sich von der Grausamkeit und Gewalt in den
Geschichten vor den Kopf gestoßen.
Der Grundkurs Darstellendes Spiel (Jahrgangsstufe
11) des Evangelischen Kreuzgymnasiums Dresden
gestaltet mit »Märchenstunde. Wo das Wünschen
geholfen hat.« eine Szenencollage über die individuell
unterschiedliche erste Begegnung mit Literatur und
die literarisch vermittelte Aneignung von Welt.
Neben diversen heiter-ironischen oder poetischen
Szenen, die musikalisch, tänzerisch oder durch
Texte akzentuiert sein können, spielt das Erforschen
der eigenen Biographie, das zu Erinnernde und das
tatsächlich Erinnerte der Märchen-Kindheit bzw. der
Kindheits-Märchen eine wichtige Rolle.
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Die Gruppe zeigt Spielfreude und körperliche Einsatz-bereitschaft. Der Forschungsgegenstand Märchen wird unterdessen mit Ernsthaftigkeit behandelt. Dabei wer-den die theatralen Mittel immer wieder gewechselt, …, neben einzelnen Redebeiträgen wird oft auch chorisch gesprochen. Die gesungenen Passagen markieren die Übergänge, geben der Collage aber zudem eine zusätz-liche ästhetische Qualität.«
SACHSENMÄRCHENSTUNDE. WO DAS WÜNSCHEN NOCH GEHOLFEN HAT.
Collage
Grundkurs Darstellendes Spiel des Evang.
Kreuzgymnasiums, Dresden
18 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 16 bis 17 Jahren
Spielleitung: Dr. Kornél Magvas
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Montag, 21.09.15
9.00 Uhr
Schauspielhaus
22 23
Wer ist eigentlich schön? Und wer bestimmt das
überhaupt? Meist ist da jedenfalls das vorherrschende
Schönheitsideal, das uns in eine Ecke drängt. Schön-
heitsideal?
Forschendes Theater war dabei eine ganz neue Her-
ausforderung. Bevor etwas zu Papier kam, gingen die
16 Spieler/innen zuerst auf Entdeckungstour. Quer
durch die Welt der Schönheit; vom Geschichtsbuch
bis nach Hollywood. Am spannendsten waren für sie
die Interviews mit denen, die Schönheit machen: mit
Friseuren, Chirurgen, Designern und Tätowierern.
All das ist am Ende auf Leinwand oder Bühne Teil des
Stückes geworden. Wobei: Wir sprechen lieber von
einer Collage. Deren Rahmen bildet eine Talkshow im
Olymp; die Erdlinge zu Gast bei Hermes und Aphrodite.
Im Gespräch mit Gästen und per Liveschaltung zur
Erde diskutieren die Götter die Herausforderungen,
die Schönheitsideale mit sich bringen. Sie zeigen
Glanz und Abgrund des Strebens nach Perfektion.
Ein Thema, das allen sehr nahe ging. Jeder fragt sich
manchmal: Bin ich schön? Nach beständiger Weiter-
entwicklung und emotionalen Diskussionen unterein-
ander, steht für die Gruppe am Ende eine Antwort, die
Titel des Ganzen wurde: »Über uns – Mensch sind wir
schön«
SACHSEN-ANHALT ÜBER UNS – MENSCH SIND WIR SCHÖN
Biografisches Theater
Theater-AG »Drams´n´roses«
des Geschwister-Scholl-Gymnasiums,
Sangerhausen
16 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 15 bis 17 Jahren
Spielleitung: Gabriele Horn
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Freitag, 25.09.15
9.00 Uhr & 10.30 Uhr
tjg.theater junge generation
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Der Begriff Schönheit ist zwar an sich abstrakter Natur, jedoch bestimmt er das menschliche Dasein auf ver-schiedenen Ebenen und Facetten. Umso spannender ist es, dass sich die jungen Forscher diesem lebensnahen Thema widmen wollen, befinden sich die Teenager doch gerade selbst in einer sensiblen Umbruchphase, in der sie ihre Wertvorstellungen zu definieren lernen und gleichzeitig erkennen, wie sehr die Gesellschaft das Schönheitsideal eines Einzelnen beeinflussen kann.«
Gerhart Hauptmann verarbeitete in seinem 1892
erschienenen Schauspiel »Die Weber« den 1844 mit
Waffengewalt niedergeschlagenen Aufstand der
schlesischen Weber. Die Not und die Unterdrückung
der Weber, ihre Verzweiflung und Zerrissenheit gehen
in Wut, Aufruhr und schließlich in Gewalt über.
Die Inszenierung der Gruppe aus Schleswig-Holstein
verknüpft Teile des Originaltextes, in denen die deso-
late Situation, in der sich der Berufsstand der Weber
befindet, veranschaulicht wird, mit Texten, die in der
Theater-AG selbst erarbeitet wurden. Diese Texte be-
schäftigen sich mit dem Thema Mode in der heutigen
Welt und wurden als eine Art »Theaterlabor« auf Basis
der Arbeitsweise der Fräulein Wunder AG erarbeitet.
Zum einen sind aus Fragestellungen, die die Gruppe
zum Thema Mode entwickelt hat, Sequenzen entstan-
den, zum anderen wurde ein Fragebogen entwickelt,
der am Tag der offenen Tür der Isarnwohld-Schule
von Besuchern beantwortet wurde. Die Ergebnisse
der Umfrage sind ebenfalls im Laborteil verarbeitet
worden. Beide Handlungsblöcke sind lose miteinander
verwoben und verweisen aufeinander.
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Mit präzisen, gut choreografierten Gruppenszenen beleuchten die Spieler/innen mal ernst, mal ironisch die Modewelt und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Insgesamt eine gelungene Annäherung und eigene Auseinandersetzung mit einer Stückvorlage, welche durch einer starke Ensembleleistung überzeugt, die vor allem in den genau gearbeiteten »Fabrik«- Szenen zum Tragen kommt.»
SCHLESWIG-HOLSTEINDIE WEBER – EINE COLLAGE
Eigenproduktion
Theater-AG der Isarnwohld-Schule,
Gettorf
16 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 14 bis 19 Jahren
Spielleitung: Franziska Hundt
& Bianca Thode
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Dienstag, 22.09.15
9.00 Uhr
Schauspielhaus
24 25
»Haben Sie schon einmal etwas gestohlen?Ich, ich habe Bücher gestohlen, habe Worte vor der sicheren Zerstörung bewahrt. Habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und gewonnen. Das hier ist meine Ge-schichte. Wir kommen aber nicht umhin, über Worte, Bücher und den Himmel zu sprechen, denn diese Dinge sind Bestandteil meines Lebens. Na ja, der Tod gehört wohl auch dazu.«Liesel Meminger aus: »Die Bücherdiebin« von Markus Zusak
Die Inszenierung untersucht, welche Kraft das ge-
schriebene und gesprochene Wort für uns Menschen
haben kann. Die Handlung verwendet Motive des
Jugendbuches »Die Bücherdiebin« von Markus Zusak.
Ein Versteck und Bücher im geistigen Sinn werden zur
Rettung von Menschen in dunkler Zeit.
Die von den Schülern zum größten Teil selbst ver-
fassten Texte stellen die Beziehung zwischen der
Vergangenheit und der heutigen Zeit her. Sie stellten
sich Fragen: Welche Bedeutung haben Worte heute für
uns? Wo würde ich mich heute verstecken? Wie gehe
ich mit Bedrohung um? Wer gibt mir Schutz und wie
sehen meine Himmel aus?
Das Jugendbuch wurde zur Folie, zum Impulsgeber
für ihre Gedanken. Im Sinne des forschenden Theaters
montierte die Gruppe die Texte, blieb aber letztendlich
an der Geschichte Liesel Memingers.
THÜRINGEN ICH HABE NUR (M)EIN WORT
Eigenproduktion
Zweig Darstellendes Spiel
Klasse 10 des Johann-Gutenberg-
Gymnasiums, Erfurt
20 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 16 Jahren
Spielleitung: Angelika Wiechmann
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Freitag, 25.09.15
16.00 Uhr & 17.30 Uhr
tjg.theater junge generation
Aus dem Resümee der Bundesjury:»Kernpunkt der Inszenierung sind Szenen aus dem Roman »Die Bücherdiebin«. Ergänzt wird diese Ebene durch chorische Szenen, in denen sich die Spieler mit Themen wie ‚Vertrauen’ und Freundschaft’ auseinan-dersetzen. Diese Verknüpfung von Textfragmenten aus dem Roman, historischen und eigenen Texten ergibt eine abwechslungsreiche Abfolge von Szenen.«
Die Hauptfigur des Stückes ist der junge Bauernsohn
Peer Gynt, der mit Lügengeschichten versucht, der
Realität zu entfliehen. Er verliebt sich in das junge
Mädchen Solveig. Auf der Suche nach Liebe und
Abenteuer findet er sich bald in einer Welt von Trollen
und Dämonen wieder. In einem Wald neben der Hütte
treffen sich Peer und Solveig wieder. Das Mädchen
bleibt im Häuschen, um auf Peer zu warten während er
eine lebenslange Reise beginnt. Dann treffen wir Peer
viele Jahre später auf einem Schiff in der Nordsee
wieder und begleiten ihn bis zu seinem letzten Treffen
mit Solveig. Alt und verarmt kehrt Peer Gynt heim, wo
er um seine Seele kämpfen muss.
Die Theatergruppe »EXPROMT« besteht aus
St. Petersburger Schülerinnen und Schülern der
8. - 10. Klassen. Theaterstücke auf Deutsch präsentiert
die Gruppe seit 2003, am Schultheaterfestival in
St. Petersburg nahm sie in diesem Jahr bereits zum
sechsten Mal teil. Dieses Jahr ging die Gruppe als
Sieger des Schultheater-Wettbewerbs hervor und als
Preis nimmt sie nun hier in Dresden am Schultheater
der Länder 2015 teil .
Der Deutschunterricht als zweite Fremdsprache be-
ginnt in ihrer Schule ab der 5. Klasse, findet aber
lediglich zweimal in der Woche statt. Aus diesem
Grund besuchen die jungen Schauspieler/innen das
Theaterstudio, wo sich die Möglichkeit bietet, auf
Deutsch zu sprechen, zu spielen und zu singen.
Die Idee, »Peer Gynt« auf Deutsch zu inszenieren,
entstand nach der Aufführung dieses Stückes auf
Russisch. Das ihrer Meinung nach geniale Werk von
Henrik Ibsen ist leider unter den heutigen Jugendlichen
nur wenig bekannt. Die Gruppe hofft, dass ihre
Darstellung als Anreiz dient, das Buch näher kennen-
zulernen
GASTSPIELST. PETERSBURG / RUSSLANDPEER GYNT
Drama
Theater-AG der Schule 700,
St. Petersburg
10 Schülerinnen und Schüler
im Alter von 14 bis 17 Jahren
Spielleitung: Irina Palkina
Spieldauer: ca. 35 Minuten
Mittwoch, 23.09.15
20.00 Uhr
Boulevardtheater
26 27
FACHTAGUNG »THEATER UND FORSCHUNG«
Vorwort
In den Künsten wird seit einigen Jahren eine intensive
Debatte zum Verhältnis von Kunst und Forschung
geführt. Dabei geht es in weiten Teilen nicht (nur) um
eine theoretische und strukturelle Verortung der bei-
den Felder, sondern um ein konzeptionelles und prak-
tisches Ausloten möglicher Beziehungen entlang der
Unterscheidung Forschung für, mit und in den Künsten.
Unter einer Vielzahl unterschiedlichster Begriffe wie
z.B. Künstlerische Forschung, Forschen mit Kunst,
Kunst als Forschung oder kunstbasierte Forschung
werden Projekte initiiert, die gezielt den Austausch
zwischen Wissenschaft und Kunst bzw. wissenschaft-
lichen Forschungsmethoden und künstlerischer Praxis
suchen und für neue Erkenntnisse fruchtbar machen.
Eine zentrale Idee innerhalb der Diskussion über
künstlerische Forschung ist die Vorstellung, dass die
beiden Felder Wissenschaft und Kunst durch jeweils
unterschiedliche Formen der Welterschließung bzw.
Erkenntnismodi gekennzeichnet sind, die aber nicht
in einer hierarchischen Ordnung zueinander stehen,
sondern als komplementär zueinander zu denken sind.
Eine klare Grenzziehung zwischen Wissenschaft und
Kunst erscheint in diesem Zusammenhang problema-
tisch, weil sie auf traditionellen Zuschreibungen be-
stimmter Charakteristika fußen: »die Wissenschaften«,
die durch Prinzipien wie Rationalität, Objektivierung
oder Intersubjektivität geprägt sind, gegenüber »den
Künsten«, die als autonome Zone zweckfrei agieren.
Im Diskurs der künstlerischen Forschung wird dagegen
die grundlegende Gemeinsamkeit der beiden Felder
betont, da Wissenschaft und Kunst in ihrem Wesen
beide ein Erkenntnisinteresse verfolgen. In diesem
Sinne scheint Kunst in einer bestimmten Logik immer
schon Forschung zu sein. In dieser Allgemeinheit
verbirgt sich allerdings auch die Gefahr mit einer Viel-
zahl von Begriffen unter dem Label »künstlerischer
Forschung« vorschnell Analogien zu konstruieren, die
zwar einer künstlerischen Praxis den »Glanz« wissen-
schaftlicher Forschung verleihen, letztlich aber bloß
metaphorisch von Forschung sprechen.
Im gegenwärtigen Diskurs der künstlerischen Forschung
wird dagegen beansprucht, Kunst als wissensgenerie-
rende Praxis ernst zu nehmen und Kunst als Mittel der
Forschung zu begreifen, mit dem originäres Wissen
erzeugt werden kann. Die These lautet: »Künste können
Erkenntnisse produzieren.« Damit ist in der Regel ge-
meint, dass die Künste ganz spezifische Erkenntnisse
produzieren können, die ausschließlich mit oder in den
Künsten generiert werden und eben nicht durch Pro-
zesse oder Methoden der Wissenschaften gewonnen
werden können.
Im Rahmen der Fachtagung sollen der aktuelle Diskurs
und die daraus entstandenen konzeptionellen Ansätze
für die schulische Theaterarbeit reflektiert und fruchtbar
gemacht werden. Wie und wann werden künstlerische
Prozesse jenseits eines metaphorischen Sprachgebrauchs
zu Forschungsprozessen – und wann wird Forschung
im Rahmen von Schule künstlerisch?
Maximilian Weig, Vorstand BV.TS
Mittwoch, 23.09.15
ab 9.00 Uhr
tjg.theater junge generation
28 29
Forschungsorientierte Theaterprojekte durchzuführen,
bringt zahlreiche Herausforderungen und Schwierig-
keiten mit sich. Häufig ähneln sich die Problemlagen.
Teilnehmer/innen des Workshops sind eingeladen, von
entsprechenden Erfahrungen zu berichten, so dass eine
Sammlung von Fragen entsteht. Anschließend werden
zwei Projekte des Forschungstheaters – darunter ein
aktuelles Vorhaben mit dem Titel »Der Königshof der
Kinder« – näher untersucht und vertiefend diskutiert.
Auf dieser Basis – und auf der Grundlage der eigenen
Projekterfahrung der Teilnehmer/innen – sprechen wir
über Lösungsansätze, die uns helfen können, die Klip-
pen szenischen Forschens zu umschiffen.
Mit Kindern zu forschen, heißt täglich zu fragen, wie wir
uns die Welt eigentlich wünschen, das Unmögliche zu
proben und das Größte stets mit dem Kleinsten in Ver-
bindung zu bringen. Im Theater zu forschen, heißt in
allen Sprachen zu forschen: mit dem Körper, mit dem
Teleskop, in Schönschrift und mit der Kamera auf der
Straße. Und zwar so lange, bis wir rauskriegen, wie sich
die Grenze zwischen Realität und Fiktion wieder ein
kleines bisschen verschieben lässt. Das Forschungs-
theater im Hamburger FUNDUS THEATER ist ein Ort, an
dem Kinder, Künstler/innen und Wissenschaftler/innen
gemeinsam forschen, an Fragen wie: Was ist das gute
Leben und wie können wir es messen? Kann man Geld
eigentlich auch selber machen? Haben echte Piraten
auch Augenklappen? Kann man Wunder suchen gehen?
Anhand von Beispielen aus unserer Projektarbeit geht
es um Fragen wie:
Wie leitet man eine Wunschproduktion an? Was ist eine
performative Intervention in den Alltag? Was ist perfor-
matives Rollenspiel (im Unterschied zum klassischen
szenischen Rollenspiel)? Wie lässt sich eine ›Wirklich-
keit auf Probe‹ gestalten und auswerten? Wie können
Forschungsergebnisse szenisch präsentiert werden?
In welchem Verhältnis stehen Prozess und Präsentation?
VITA: Sibylle Peters ist Künstlerin und Wissenschaft-
lerin. Sie leitet das Forschungstheater im FUNDUS
THEATER Hamburg und das angegliederte künstlerisch-
wissenschaftliche Graduiertenkolleg »Performing
Citizenship« (Bereich kulturelle Bildung und Forschung).
Als Performerin und Regisseurin hat sie international
zahlreiche Projekte realisiert – unter anderem mit der
geheimagentur. Aktuelle Publikationen: Der Vortrag
als Performance, Bielefeld 2011, Das Forschen aller:
Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und
Gesellschaft. Bielefeld 2013 und Versammlung und
Teilhabe, Bielefeld 2014
WORKSHOP 1SZENISCHES FORSCHEN – EINE PROBLEMORIENTIERTE WERKSTATT DR. SIBYLLE PETERS
IMPULSVORTRAG 2SZENISCHES FORSCHEN MIT KINDERN DR. SIBYLLE PETERS
The spice of perception, die Würze unserer Wahrneh-
mung, ist das ästhetische Erleben. Dieser Modus, in
dem die Wahrnehmung selbst spürbar wird, durchzieht
unser Leben. Im Modus der künstlerischen Erfahrung
interferieren mehrere Wirklichkeiten und Rahmungen
miteinander, sie werden spürbar und präsent.
Mit Hilfe des künstlerischen Modus können wir uns auch
erfahrungsbegründetes Wissen erschließen, bis hin zu
einer Forschung mit den Mitteln des Theaters. Der Vor-
trag berichtet dazu einige Beispiele aus der Arbeit des
Instituts für künstlerische Forschung Berlin.
Was ›echte‹ von ›gespielten‹ Situationen unterscheiden
helfen kann, ist das Gefühl zu spielen, und dies nicht
nur auf einer Theaterbühne. Das Spielgefühl kann alle
befallen, Akteure genauso wie beteiligte oder unbetei-
ligte Zuschauer – denn letztlich handelt es sich um eine
Modulation ihrer Wahrnehmung. Doch auch das Spiel-
gefühl ermöglicht keine grundsätzliche Unterscheidung
von ‚Spiel‘ und ‚Nicht-Spiel‘, denn es kann schwächer
oder stärker sein, kurz oder lang, relevant oder unwich-
tig. In dem dynamischen Kontinuum zwischen Nicht-
Spiel und Spiel, anders gesagt: zwischen Präsenz und
Repräsentation lassen sich dennoch einige Symptome
beschreiben, an denen verschiedene Farben des Spek-
trums des Spielgefühls unterschieden werden können.
Dieses Spektrum des Spielgefühls soll in einer Ver-
suchsanordnung erfahren und reflektiert werden.
Die Workshopteilnehmer/innen sollten einen vertrauten Gegenstand aus ihrer täglichen Umgebung mitbringen, der länger nicht mehr benutzt wurde.
IMPULSVORTRAG 1PER.SPICE! DIE WÜRZE DER WAHRNEHMUNGFORSCHUNG IM KÜNSTLERISCHEN MODUSJULIAN KLEIN
WORKSHOP 2SPIEL ODER NICHT SPIEL –IST DAS DIE FRAGE?ÜBER DIE WIRKLICHKEIT DES THEATERS JULIAN KLEIN
VITA: Julian Klein ist Komponist und Regisseur, Direktor
des Instituts für künstlerische Forschung Berlin und
künstlerischer Leiter der Gruppe »a rose is«. Er lehrte
u.a. Regie und Experimentelles Musiktheater an der
Universität der Künste Berlin (seit 1997), Performance
und künstlerische Projektentwicklung an der Hoch-
schule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt
am Main (1995-2014) und war Gastwissenschaftler an
der Universität Leipzig (2008-2009) und an der Freien
Universität Berlin (seit 2008). Außerdem war er Mit-
glied der Jungen Akademie an der Berlin-Branden-
burgischen Akademie der Wissenschaften und der
Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
(2003-2008). Er studierte Komposition bei Reinhard
Febel, Nigel Osborne, Heiner Goebbels und Wolfgang
Rihm sowie Musiktheorie, Mathematik und Physik, und
war während des Studiums Regieassistent und Bühnen-
komponist unter anderem am Niedersächsischen
Staatstheater Hannover (Intendanz Ulrich Khuon).
Seine Werke und Inszenierungen waren unter anderem
zu hören und zu sehen im Hessischen Rundfunk,
DeutschlandRadio, Haus der Berliner Festspiele, Hebbel
am Ufer Berlin, Sophiensæle Berlin, Theaterhaus
Stuttgart, Ballhaus Ost Berlin, mousonturm Frankfurt
am Main, Museum für Naturkunde Berlin und der
Schaubühne am Lehniner Platz Berlin.
30 31
Was stand in deinen Stasiunterlagen? Welche Rolle
spielt Sex in deinem Alter? Warum bist du von Afgha-
nistan geflüchtet? Ein Regisseur der Bürgerbühne am
Staatsschauspiel Dresden sollte neugierig sein und
gute Fragen stellen. Er ist bei Probenbeginn derjenige,
der am ahnungslosesten ist. Auf der Bühne der Bürger-
bühne des Staatsschauspiels Dresden stehen nämlich
keine Profi-Schauspieler, sondern Dresdner Bürger zwi-
schen 14 und 90 Jahren. Die Spieler sind die Experten,
ihre Geschichten und Erfahrungen sollen auf die Bühne!
Welche Fragen wollen wir wem stellen, wie stellen wir
gute Fragen und wie entsteht aus Fragen und Antwor-
ten ein Theaterstück? Im Workshop schauen wir uns ein
paar Beispiele aus der Theaterpraxis an, sprechen dar-
über und versuchen uns dann selbst am Fragenstellen.
Experimentieren, basteln, zuhören, komponieren, kate-
gorisieren, beschreiben und inszenieren. Eintauchen in
eine Arbeitsweise, in der alltägliche Gegenstände aus
Küche und Hobbykeller, wie zum Beispiel Sandpapier,
Reiskörner oder Kartons, mit mehreren Sinnesebenen
erforscht werden. Es geht darum spontan und intuitiv mit
verschiedenen Materialien umzugehen. Damit werden
wir Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, schmel-
zende Gletscher, Flugzeugabstürze und Großbrände ver-
tonen. Im Rahmen des Workshops wird Eva Meyer-
Keller die Projekte »Bauen nach Katastrophen«, »Von
Menschen Gemacht« und »Cooking Catastrophes«, die
alle in Zusammenarbeit mit Sybille Müller entwickelt
wurden, vorstellen. Seit 2006 betreiben Eva Meyer-Kel-
ler und Sybille Müller intuitive Katastrophenforschung
und setzen sich mit der kulturellen Vermittlung des
Klimawandels auseinander. Danach wird es einen Teil
mit praktischen Übungen geben, um den Ansatz am
eigenen Leib zu erfahren. In kleinen Gruppen werden
eigenständige Projekte entwickelt und gezeigt. Wichtig
ist das anschließende Feedback zu den gezeigten Pro-
jekten.
VITA: Miriam Tscholl hat Kulturwissenschaften und
ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim
studiert und leitet derzeit die Bürgerbühne am Staats-
schauspiel Dresden, wo sie u. a. »Ich armer Tor« nach
Goethes Faust mit Männern in der Midlife-Krise
inszenierte. Zuletzt inszenierte sie mit Jugendlichen
am Jungen DT Berlin »Die Verwandlung« nach Kafka
und »Kriegerinnen« an der Bürgerbühne des
Nationaltheaters Mannheim.
VITA: Eva Meyer-Keller arbeitet an der Schnittstelle von
Darstellender und Bildender Kunst und hat ihre Arbeiten
in 30 Ländern auf 6 Kontinenten in Festivals, Museen
und Theatern präsentiert. Bevor sie in Amsterdam das
vierjährige Studium für Tanz und Choreographie an der
School for New Dance Development (SNDO) abschloss,
studierte sie Photographie und Bildende Kunst in Berlin
(Hdk) und London (Central Saint Martins, Kings College).
Ihre Arbeitsweise bleibt in unterschiedlichen Konstella-
tionen immer von der konstruktiven Missachtung der
Genregrenzen zwischen Bildender und Darstellender
Kunst geprägt. Eva Meyer-Keller ist auch in Projekten
als dramaturgische Beraterin, als Mentorin oder als
Performerin involviert. Neben ihrer eigenen Arbeit war
sie an Projekten von Baktruppen, Jérôme Bel, Christine
De Smedt/ les Ballets C de la B und Juan Dominguez
beteiligt.
WORKSHOP 5FRAG MICH!MIRIAM TSCHOLL
WORKSHOP 6BAUEN NACH KATASTROPHEN EVA MEYER-KELLER
Bei Forschendem Theater und performativen Recher-
cheprojekten ist nicht der dramatische Text Ausgangs-
punkt der Arbeit, sondern eine zu erforschende Fra-
gestellung. Dabei kann nahezu alles Thema werden.
Forschendes Theater versteht sich als eine Theater-
arbeit, die sich mit zeitgenössischen Fragestellungen
suchend, häufig auch provozierend auseinandersetzt
und dafür eine passende künstlerische Arbeitsmethode
und Darstellungsform findet. Wichtig dabei sind eine
offene Herangehensweise und eine entsprechende
Arbeitsstruktur. Recherche zu Orten, Ereignissen oder
Menschen oder die Auswertung anderer (Archiv-) Ma-
terialien können ein wichtiger Teil der Arbeit sein. Dies
wirft Fragen für den praktischen Arbeitsprozess mit
Schüler/innen auf: Wie strukturiere ich meinen Arbeits-
prozess, damit ich im Materialwust nicht untergehe?
Nach welchen Kriterien treffe ich eine Auswahl und wie
kann eine theatrale Umsetzung aussehen? Mit diesen
und anderen Fragen soll sich während des Workshops
auseinandergesetzt werden. Anhand eigener theatraler
Rechercheprojekte stellt die Regisseurin und Drama-
turgin Liz Rech beispielhaft Projekte und dazugehörige
Übungen und Probenmethoden vor.
In diesem Workshop werden wir die Verbindungen,
Überlappungen und evtl. auch Trennungen zwischen
Bewegung und Emotionalität erforschen. Wie lassen
sich emotional motivierte Bewegungen von ihrem In-
halt entleeren? Und umgekehrt, wie können neutrale
Bewegungen emotional aufgeladen werden? Welche
Lesarten, aber auch was für Intimitäten ergeben sich?
Nach einem einführenden, gemeinsamen Warm-Up,
werden wir in einfachen und spielerischen Improvisati-
onsübungen alleine, zu zweit und in kleineren Gruppen
den oben gestellten Fragen in Bewegung nachgehen
und einander Forschungsergebnisse zeigen und be-
sprechen.
WORKSHOP 3FORSCHENDES THEATERDIPL. DRAM. LIZ RECH
WORKSHOP 4BEWEGUNG UND EMOTIONMARTIN NACHBAR
VITA: Liz Rech absolvierte ein Regiestudium an der
Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg.
Seit 2007 arbeitet sie im Grenzbereich zwischen
Schauspiel, Performance und Installation. Seit 2009
ist sie Teil der Künstlerinitative »Komm in die Gänge«,
insbesondere bei der Probebühne im Gängeviertel
Hamburg. Neben Lehrtätigkeiten (u.a. Universität
Bremen / Performance Studies; Bucerius Law School
Hamburg /Studium Generale) leitet sie seit einigen
Jahren regelmäßig Theater-Werkstätten (z.B. bei
Theater macht Schule) und gibt bundesweit Work-
shops im Rahmen der Lehrerfortbildung.
VITA: Martin Nachbar ist Choreograph, Performer und
Pädagoge. Er hat u.a. mit Les Ballets C. de la B., Meg
Stuart, Thomas Lehmen, Vera Manteiro und Jochen
Roller zusammengearbeitet und seit 2002 mehr als 20
Tanzstücke choreographiert, die zum Teil international
touren. Martin ist beim Goethe-Institut in der Liste
der 50 wichtigsten Choreographen in Deutschland
aufgeführt. Seine Texte über seine Arbeit werden in
diversen Zeitschriften wie auch in Buchpublikationen
veröffentlicht. Er unterrichtet Contact Improvisation,
Choreographie und Improvisation u.a. an Institutionen
wie PARTS, SEAD, SNDO, Universität Hamburg, FU
Berlin und HZT Berlin.
32 33
Susanne Matissek begann ihre Laufbahn als Lehrerin 1981 am Albert-
Schweitzer-Gymnasium in Kaiserslautern. 1995 absolvierte sie ihr Studium
Deutsch als Zusatzfach in Mannheim. Anschließend übernahm sie die
Theater-AG der Schule und kann mit dieser auf zwölf Inszenierungen
zurückblicken. Seit 2014 ist sie Vorsitzende des Landesverbandes Theater
in Schulen Rheinland-Pfalz. 2016 übernimmt sie an einem Gymnasium in
Bad Dürkheim eine Studiendirektorenstelle für besondere Aufgaben sowie
weitere theaterbezogene Tätigkeitsfeldersfelder.
Tonio Kempf unterrichtet seit 2006 als Lehrer Deutsch, Philosophie und
Theater, zunächst an der Gesamtschule Bergedorf, wo er als Kultur-
beauftragter zusammen mit Bernd Ruffer die Kulturtage begründete und
organisierte. Seit 2011 ist er am Ganztagsgymnasium Klosterschule in
Hamburg tätig. Diverse Projekte und Publikationen im Bereich Theater und
Schule. Tonio Kempf ist gemeinsam mit Bernd Ruffer Vorstandsvorsitzen-
der des Fachverbands Theater in Schulen Hamburg.
FACHFORENMODERATORENTEAMS
SUSANNE MATISSEK TONIO KEMPF
Bei Redaktionsschluss nocht nicht bekannt.
Aktualisierung auf: www.sdl2015.de/fachforen
N.N
Ruth Kockelmann ist Oberstudienrätin mit den Fächern Darstellendes
Spiel, Deutsch, Biologie. Weitreichende Unterrichtserfahrung sammelte
sie in DS-Kursen der Jahrgänge 11-13 und in den Jahrgangsstufen 5–10
einer integrativen Gesamtschule mit inklusivem Unterricht im Rahmen
des ästhetischen Schwerpunkts und des Wahlpflichtunterrichts. Sie ist
Vorsitzende des Landesverbandes Schultheater Hessen und Fachberaterin
für kulturelle Bildung im Staatlichen Schulamt Darmstadt.
RUTH KOCKELMANN
Walburg Schwenke, Dr. phil., geboren in Radebeul, lebt und arbeitet in
Mainz. Nach langjähriger Tätigkeit als Theaterpädagogin und Regisseurin
am Schauspiel Köln und am Staatstheater Mainz (1985 bis 2010) arbeitet
sie als Lehrerin an der IGS Anna Seghers Mainz, als Dozentin in der Lehrer-
fortbildung Rheinland-Pfalz und als Lehrbeauftragte an der Universität
Koblenz-Landau. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerks TheaterRaum-
Mainz und Vorstandsmitglied im Landesverband Theater in Schulen
Rheinland-Pfalz.
WALBURG SCHWENKE
FACHFORUM 1
Bernd Ruffer unterrichtet seit Abschluss seines Studiums für die Sek I+II
Geschichte, Theater, Politik und Englisch in Hamburg. Er leitet außerdem
den Fachbereich Theater und ist Kulturbeauftragter der Stadtteilschule
Bergedorf. Außerhalb der Schule engagiert er sich als Mitglied des Vor-
stands des Fachverbands Theater in Schulen Hamburg e.V. Davor war er
Musiker und Bandleader, Geschäftsführer des Vereins Musizierende Toilet-
ten e.V. und veranstaltete verschiedene Workshops und Events für Musiker.
BERND RUFFER
FACHFORUM 3
Sabine Kündiger ist Studienrätin am Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Berlin
und unterrichtet dort als Fachlehrerin Deutsch und Theater/Darstellendes
Spiel in den Klassenstufen 5 – 13. Sie leitet die berufsbegleitende Weiter-
bildung für Theater / Darstellendes Spiel in der Sek I/II und ist als Multi-
plikatorin auf regionalen Fachkonferenzen aktiv. Sie ist Vorsitzende des
Landesverbandes Theater in Schulen (LVTS Berlin) und ist in dieser Funktion
auch schon mehrfach Teilnehmerin beim Schultheater der Länder gewesen.
SABINE KÜNDIGER
FACHFORUM 2
Eva Maria Hofmann, geboren in Mainz, ist Lehrerin für Deutsch, Geschichte
und Darstellendes Spiel an einem Gymnasium in Groß-Gerau und fungiert
dort als Fachsprecherin für Darstellendes Spiel. Im vergangenen Schul-
jahr war sie mit DS-Kursen Teilnehmerin bei den den Darmstädter sowie
den Hessischen Schultheatertagen. Im Schuljahr 2015 hat sie gemeinsam
mit einem DSP-Kurs bei den Hessischen Schultheatertagen in Schlitz die
journalistische Berichterstattung übernommen.
EVA MARIA HOFMANN
FACHFORUM 4
34 35
Dreikönigskirche – Haus der KircheHauptstraße 2301097 Dresdenwww.hdk-dkk.de
Haltestelle: AlbertplatzStraßenbah: 3, 6, 7, 8, 11
Hochschule für Bildende Künste DresdenGüntzstraße 3401307 Dresdenwww.hfbk-dresden.de
Haltestelle: Dürerstraße oder SachsenalleeStraßenbahn: 6, 13
Evangelische Hochschule Dresden –University of Applied Sciences for Social Work, Education and NursingDürerstraße 2501307 Dresdenwww.ehs-dresden.de
Haltestelle: Dürerstraße oder SachsenalleeStraßenbahn: 6, 13
Boulevardtheater DresdenMaternistraße 1701067 Dresdenwww.boulevardtheater.de
Haltestelle: Haltepunkt Freiberger StraßeStraßenbahn: 7, 10, 12
SCHÜLER-WORKSHOPS»THEATER UND FORSCHUNG«
Mittwoch, 23.09.15
ab 9.00 Uhr
Festivalorte (siehe unten)
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WARUM BRAUCHEN WIR KONTAKT ZU ANDEREN MENSCHEN?
WARUM GIBT ES RELIGIONEN?
Workshop 1
Workshop 2
TANZ- UND IMPROVISATIONSTHEATER
CHORISCHES THEATER
Im Workshop entsteht eine Forschungssituation, in der die Teil-
nehmer/innen selbst zu Probanden der Experimente werden. Mit
Hilfe von zeitgenössischen Tanz- und Improvisationstechniken
werden bewegte Experimente durchgeführt. Das Simulieren von
Schwarmaktivität ist eine davon, Paarungs- und Streitverhalten
weitere. Mögliche Fragestellungen sind: Wie wirkt menschlicher
Kontakt auf den Körper? Wie (lange) halte ich das Alleinsein aus?
Wie lange halte ich intensiven Kontakt aus? Welche Dynamiken
verstecken sich im ewigen Komm her! Geh weg!?
Jedes Experiment soll durch gegenseitiges, aktives Beobachten
mit Auswertungskriterien und dem Dokumentieren mit Kameras
analysiert werden. Vielleicht formulieren die Teilnehmer/innen am
Ende des Tages eine performative Antwort auf die Frage: Warum
brauchen wir Kontakt zu anderen Menschen?
Altersempfehlung: ab 9. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten bequeme Kleidung für viel Bewe-
gungsfreiheit tragen.
Warum gibt es Religionen?
Woran glaubst du?
Was hat das mit mir zu tun?
Anhand dieser drei Fragen untersuchen wir verschiedene Spiel-
arten des chorischen Theaters. Mittels Interviews und antiker Bücher
werden wir nach vergessenen Wahrheiten forschen, um die Grenzen
zwischen Individuum und Gesellschaft auf der Bühne als Chor aus-
zuloten. Wir denken laut und theatral. Wir durchbrechen, demontie-
ren, maskieren, vervollständigen. Chor bedeutet Gefahr. Chor gegen
Chor. Chor gegen den Einzelnen. Chor ist ein Kraftfeld.
Altersempfehlung: ab 4. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten bequeme und einfarbige (rot, blau,
grün, gelb, schwarz oder weiß) Kleidung tragen.
Tanja Matjas schloss ihre Tanz- ausbildung 1997 am European Dance Development Center (EDDC) an der Hochschule der Künste in Arnheim/NL ab und arbeitet seitdem als Tänzerin und Choreografin. Seit zehn Jahren inszeniert sie Tanztheaterstücke für viele verschiedene Theater und Institutionen, wie zum Beispiel die Musikhochschule Franz Liszt, das Jugendtheater stellwerk in Weimar, und das Deutsche Nationaltheater in Weimar. Seit 15 Jahren entwi-ckelt sie einen Ansatz im Tanz, der behauptet: Jeder Mensch ist ein Tänzer!
Benjamin Graul ist Theater-pädagoge und Projektleiter für Darstellendes Spiel an Schulen mit den Schwer-punkten Körpertheater, Clownerie und Chorisches Sprechen. Er lebt und arbeitet in Dresden. Gemeinsam mit Schülern oder Lehrern konzipiert er unter der Prämisse einer bestimmten Frage eigene Stücke mit Methoden des biografischen und forschen-den Theaters.
Workshopleiterin 1TANJA MATJAS
Workshopleiter 2BENJAMIN GRAUL
Expertin des Alltags 1INA DONATH
Ina Donath wurde in Leipzig geboren und wuchs später in Stralsund und in Rostock auf. Während der Schulzeit hat sie im Jugendensemble des Theaters Rostock mitgewirkt und im Schulclub einen »Faust-Abend« organisiert.Dann verschlug sie das Psychologie-Studium nach Dresden. Dort gab es einen Studentent-Theaterclub, in welchem sie lange mitwirkte. Neben ihrer heutigen Arbeit als Schulpsychologin hat sie eine Therapieausbildung zur Psychotherapeutin absolviert. In beiden Tätigkeitsfeldern arbeitet sie seit mehreren Jahren.
Markus Manzer wurde in Münster geboren und studierte zunächst Volkswirtschaftslehre und Mathematik in Münster. Im Anschluss begann er sein Studium der Evangelischen Theologie in Münster, Marburg, Leipzig und Berlin. Nach der Friedlichen Revolution zog er in die neuen Bundesländer und ist hier seit nunmehr fast 20 Jahren als Gemeindepfarrer in Coswig und Dresden aktiv. Neben seinem Beruf ist er begeisterter Fahrradfahrer und Hobbygitarrist sowie Kino- und Literaturliebhaber.
Experte des Alltags 2MARKUS MANZER
WARUM REDEN WIR?
WAS SOLLTE ICH ÜBER DICH WISSEN, WAS ICH NIEMALS FRAGEN WÜRDE?
Workshop 3
Workshop 4
THEATER UND SPRACHE
BIOGRAFISCHES THEATER
Warum reden wir? – ist nicht irgendeine Frage, es ist vielmehr die
Grundsatzfrage der menschlichen Entwicklung, die bis heute noch
nicht wissenschaftlich geklärt und beantwortet werden konnte.
Aber eine Welt ohne Sprache und Sprechen wäre für uns undenkbar.
Die Sprache ist das, was uns zu Menschen macht und uns so von al-
len anderen Lebewesen auf der Welt unterscheidet. Unser gesamtes
menschliches Zusammenleben, unsere Kultur und unsere zwischen-
menschlichen Beziehungen basieren auf der Fähigkeit des miteinan-
der Sprechens. Lasst uns auf eine spannende und erlebbare Suche
gehen, um das Rätsel um diese große Frage zu beleuchten oder gar
zu entschlüsseln. Uns interessieren dabei eure Erfahrungen und eure
Meinungen: Warum redet ihr? Wie redet ihr? Mit wem redet ihr über
was? usw. Unser Instrument und Arbeitsmaterial wird dabei die Stim-
me sein und all ihre Geräusche, Töne, Klänge, Emotionen bis hin zu
Wörtern, die sie erzeugen und ausdrücken kann. Wir werden gemein-
sam experimentieren und wir erforschen das Thema mit Hilfe des
Theaterspiels, der Improvisation, der Körper-Stimm-Arbeit und der
Praxis aus dem Rundfunk- und Hörspielbereich.
Altersempfehlung: ab 7. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten bequeme Kleidung und leichte Schuhe
oder Socken mitbringen.
Jeder hat Geheimnisse. Peinliche Geheimnisse, belastende Geheim-
nisse, kleine und große Geheimnisse. Jeder zieht Grenzen, zwischen
sich und den anderen. Nicht alles will man über sich verraten. Und
nicht alles traut man sich, den anderen zu fragen. Was geben wir von
uns preis? Warum verschweigen wir manches? Erst unsere Geschich-
ten machen den Menschen erkennbar. In dem Theater-Workshop be-
schäftigen wir uns mit Biografien, mit Rechtfertigungsstrategien für
unser Handeln und mit den moralischen Fragen, die damit verbunden
sind. Biografien verlaufen nicht immer geradlinig, sondern sie haben
Brüche. Warum werden Menschen kriminell? Warum handeln sie
»richtig« oder »falsch«? Wie sehen Täter und Opfer ein und dieselbe
Straftat? Mit Techniken und Methoden des biografischen Theaters sol-
len Geschichten aus der Kriminalität auf der Bühne lebendig werden.
Dabei wird natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen, denn es
geht immerhin um das, was uns alle verbindet – Theater!
Altersempfehlung: ab 10. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten in jedem Fall bequeme Kleidung mit-
bringen und etwas zum Schreiben.
Annekathrin Koch ist Diplom- Sprechwissenschaftlerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Dozentin für Sprecherziehung und Monolog an verschie-denen Schauspielschulen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung als Leiterin von Workshops im Bereich Rhetorik, Stimmarbeit und Theater. Darüber hinaus entwickelt und produziert sie auch eigene Bühnenprojekte, zuletzt Live-HÖRfilme auf der Grundlage von Krimiklassi-kern. Außerdem ist sie als Regisseurin tätig, aktuell beim Berliner Komödienprojekt »BerlinsBeste«.
Günter Kömmet, ist als frei-beruflicher Theaterpädagoge M. A. und Regisseur tätig. Er war Gründungsmitglied des Jungen Ensemble Stuttgart. 2009 übernahm er die Leitung der Theaterpädagogik und die stellvertretende künstlerische Leitung des Jungen Schau-spiel Hannover. Seit 2011 ist er selbständig und macht Pro-jekte u.a. am Residenztheater München, Staatstheater Han-nover und Kindertheaterhaus Hannover. Sein Schwerpunkt ist das Entwickeln von Pro-duktionen mit biografischen Elementen.
Heike Schwarzer studierte in Leipzig, Brüssel, Antwerpen, Louvain-la-Neuve und Siena Sprachwissenschaften, Fran-zösisch, Italienisch und Nieder-ländisch mit Spezialisierung auf Minderheiten, Sprach- und Kulturkonflikten in Europa. Als freie Kulturjournalistin arbeitet sie vor allem für den DLF und MDR Figaro. Skaterfilme aus Dresden, Graffiti und Waldschlösschenbrücke, Erzgebirgischer Mundart-Soul, Reportagen aus Kulturhaupt- städten Europas oder Giuseppe Verdis Lebensorte sind Themen für ihre Reportagen und Berichte.
Franziska Kunz studierte in Dresden Soziologie, Psycho-logie und Kommunikations-wissenschaft. Im Anschluss arbeitete sie als Doktorandin am Max-Planck-Institut für demo-grafische Forschung in Rostock und am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationa-les Strafrecht in Freiburg. Nach ihrer Promotion arbeitet sie am Lehrstuhl für Mikrosoziologie an der TU Dresden. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind die Themen Alterskriminalität, Kriminologi-sche Theorien sowie Moral und soziale Normen im gesellschaft-lichen Wandel.
Workshopleiterin 3ANNEKATHRIN KOCH
Workshopleiter 4GÜNTER KÖMMET
Expertin des Alltags 3HEIKE SCHWARZER
Expertin des Alltags 4DR. FRANZISKA KUNZ
38 39
WIE GEHT VERLIEBEN?
WER BIN ICH? WO KOMME ICH HER? UND WO GEHE ICH HIN?
Workshop 5
Workshop 6
KREATIVES SCHREIBEN
TANZ
Lisa Vera Schwabe ist freie Autorin und Theatermacherin. Sie realisiert Projekte im Grenz-bereich zwischen Vermittlung und freier Kunst. Ihren Arbeiten gehen intensive Recherche- phasen voraus; sie wildert in Wissenschaft sowie Kunst und schafft dabei neue Formen des Erzählens. Zuletzt drehte sie den Kurzfilm »An den Wänden, das glitzerte«, forschte zum Osterfest in Mähren (Ostern in Kunovice, 2014, Ballhaus Ost, Berlin) und untersuchte beim Kinderkongress des GRIPS The-aters Berlin unterschiedlichste Räume zum Wohlfühlen.
Als Choreografin und Re- gisseurin arbeitet sie an verschiedenen deutschen Theatern. Sie hat sich spezia-lisiert auf die Arbeit mit Laien der verschiedensten sozialen Gruppen in Zusammenarbeit mit professionellen Künst-lern. 2003 übernahm sie als künstlerische Leiterin die »TanzTangente« Berlin. Als Dozentin unterrichtet sie am Institut für Theaterpädagogik der UdK Berlin. Seit 2014 leitet sie den Zertifikatskurs »creating dances in art and education/Tanzpädagogik Choreografie« in Kooperation mit der UdK und dem HZT.
Thomas Uhlmann lebt und arbeitet in Dresden. Nach seinen Studien der Germa-nistik, Amerikanistik und Wirtschaftswissenschaften arbeitet er heute als Web- Entwickler in Dresden. Neben- bei organisiert er seit 2009 Speed-Dating-Veranstaltungen für liebessuchende Menschen. Dabei hat er bereits einige Paare verkuppelt und ebenfalls Sonderveranstaltungen für Alleinerziehende und Studenten organisiert. Auch zum Stadt-fest hat er Singles in Bussen und Bahnen der Verkehrs- betriebe zusammengeführt.
Prof.Dr.rer.nat.habil. Michael Soffel studierte Physik an der Uni Frankfurt/M., wo er 1980 promovierte. Seit 1995 ist er Universitätsprofessor für Astronomie an der TU Dresden und Leiter des dortigen Lohr-mann-Observatoriums. Forschungs- und Lehrtätig- keiten führten ihn nach Japan, China, Costa Rica, Südafrika, Russland und Frankreich. Er ist Autor von derzeit vier Lehr-büchern über Einstein‘sche Gravitationst-theorie und mehr als 200 Publikationen in Fachzeitschriften. Seit einigen Jahren arbeitet er auch als Künstler.
Wie geht das, sich verlieben? Welche Zutatenliste muss ich abge-
hakt haben, welches Szenario heraufbeschwören? Gibt es Standard-
einstellungen, die man vornehmen muss, damit es funkt?
Tausendmal berührt, tausendmal ist nix passiert. Tausend und eine
Nacht und warum hat es dann Zoom gemacht? Gibt es Gesprächs-
themen, bei denen man sich leichter verliebt? Welche Kopfhaltung,
welcher Blick, welche Gestik schafft, dass wir hin und weg sind?
Wir ergründen das perfekte Setting für den Moment, der still steht,
wenn es so weit ist, wenn es passiert, wenn man sich verliebt. Was
spielt alles mit in diesen Moment hinein? Wie geht der Text, wer
führt Regie? Wie ist das Licht, und wird Musik gespielt? Wir tauchen
ein in die großen Liebesfilme, forschen nach den funkensprühen-
den Momenten und schreiben uns in die Herzen unseres Publikums.
Wir schaffen, dass auch dein Herz höher schlägt!
Altersempfehlung: ab 11. Klasse
Die zentralen Fragen der Menschheit im Großen, aber auch für jeden
einzelnen von uns. In diesem Workshop werden wir diesen Fragen
tänzerisch und mit viel Neugierde auf den Grund gehen. Dafür las-
sen wir uns inspirieren von den wundervollen Texten, Bildern und Er-
kenntnissen über das Weltall, Geburt und Tod von Sternen, Entstehung
von Strukturen, schwarze Löcher, etc. von Prof. Dr. Michael Soffel,
Astronom an der Technischen Universität Dresden.
Zeit, Raum und Schwerkraft sind ebenso die zentralen Themen im
zeitgenössischen Tanz und im Hip Hop. Wie funktioniert ein Schwung,
eine Drehung, ein Sprung, aber auch wie verhalten wir uns als Grup-
pe in einem Raum, wie reagieren wir, wenn es eng wird, wie organi-
sieren wir uns miteinander und wie viel Spaß kann Chaos machen.
Funkige Musik, Rhythmus, Groove, Tanzen, Spielen und Ausprobie-
ren mit Bewegung. Hip Hop, Modern, Street – mit viel Spaß und ohne
Druck , Tanzschritte und Choreografien lernen, aber auch selber Be-
wegungen mit anderen erfinden und entwickeln.
Altersempfehlung: ab 7. Klasse
Für den Workshop sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Die Teilnehmer/innen sollten angenehme und bewegungsfreundliche
Kleidung mitbringen.
Workshopleiterin 5LISA VERA SCHWABE
Workshopleiterin 6NADJA RASZEWSKI
Experte des Alltags 5THOMAS UHLMANN
Experte des Alltags 6MICHAEL SOFFEL
WOHER KOMMEN WIR?
WIE FÜHLEN WIR?
Workshop 7
Workshop 8
OBJEKTTHEATER
COMMEDIA DELL‘ ARTE
Zusammen mit der Expertin des Alltags, erforschen wir die Ursprünge,
den Anfang, den Beginn von...? Uns als Person? Der Welt? Materie? Es
wird also ein wenig philosophisch, ihr als die Teilnehmer seid gefragt!
In einer Einführung in das Puppen- und Objekttheater werden wir
Dinge zum Leben erwecken und ihnen Charakter verleihen. Wie
atmet ein Stück Stoff? Kann ein Kissen tanzen? Wie spielt man zu
zweit, zu dritt, zu viert eine gemeinsame Puppe? Welche Geschichten
können Objekte erzählen? Wir arbeiten sowohl in kleinen Gruppen
als auch als gesamte Gruppe, um große Bilder zu erzeugen und beim
Zuschauer Illusionen zu schaffen. In Verbindung mit unserem Thema
erfinden wir Szenen und Texte, um für die abschließende Präsenta-
tion unsere eigene Antwort auf die Frage »Woher kommen wir?« zu
geben.
Altersempfehlung: ab 4. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten schwarze/dunkle Kleidung, falls vor-
handen schwarze/dunkle Mützen, schwarze/dunkle Handschuhe,
schwarze/dunkle Schuhe oder Socken und jeweils eine Schere mit-
bringen.
In diesem Workshop beschäftigen wir uns vor allem mit dem Zu-
sammenspiel von Körper und Gefühl. Mit Unterstützung einer
Psychologin/Psychotherapeutin wollen wir der Frage nachgehen,
wie Emotionen, Körperhaltungen und Körperreaktionen einander
beeinflussen und verändern. Im Spiel werden wir uns zunächst mit
der Darstellung verschiedener Emotionen befassen. Dabei wollen
wir auf die Suche gehen nach Körperhaltungen und Reaktionen, die
mit bestimmten Emotionen in Verbindung stehen. Diese Arbeit soll
uns als Basis dienen, wenn wir uns im weiteren Verlauf des Work-
shops der Darstellung der Figuren der Commedia dell‘ Arte widmen.
Commedia dell’ Arte ist eine sehr körperliche Theaterform, die im 16.
Jahrhundert unter Jahrmarktskünstlern entstanden ist und zu dama-
ligen Zeiten in allen Gesellschaftsschichten sehr populär war. Die Es-
senz dieser Theaterform liegt in den Figuren, die sie erschaffen hat.
Die Figuren stellen universelle Typen dar, deren Charakteristika man
überall finden kann, nicht nur im Theater. Die Schauspieler der Com-
media dell’Arte, zu denen auch das erste Mal Frauen gehörten, waren
ihrer Zeit voraus, denn sie entwickelten bzw. improvisierten eigene
Stücke und arbeiteten demokratisch miteinander. Das heutige Euro-
päische Theater hat seine Wurzeln in der Commedia dell’ Arte, denn
jeder Theaterstil wurde durch sie in gewisser Weise beeinflusst.
Altersempfehlung: ab 9. Klasse
Katja Tannert ist Schauspielerin, Regisseurin und Trainerin. In ihrer Arbeit als Schauspielerin verknüpft sie Elemente des Theaters wie Bewegung und Text, Objekte und Puppen,Musik und visuelle Medien. Charakteristisch für ihr Wirken ist die Zusammenarbeit mit in-ternationalen Künstlern. In der Arbeit als Trainerin/ Regisseurin legt sie Wert auf das Kreieren in der Gruppe – den kollekti-ven Prozess. Sie arbeitet als Trainerin mit Kindern und Ju-gendlichen sowie angehenden Theater- und Tanzpädagogen.
Juliane Ehle studierte Schauspiel mit Schwerpunkt Bewegungs-theater, Theaterwissenschaften und European Theatre Arts in Utrecht, Amsterdam, London, Barcelona und Berlin. Danach war sie als Schauspielerin und Theatermacherin bei der Freien Theatergruppe Centre for Theatre Practices Gardzienice in Polen engagiert. Seit 2008 lebt sie in Berlin und arbeitet vor allem als Theaterpädagogin und Regisseurin mit unter-schiedlichen Gruppen, z.B. mit Arbeitssuchenden, mit Auszubildenden des dm- Drogeriemarktes und mit Schülern der Waldorfschule.
Heike Erlenkämper gründete mit vier Kollegen 2005 das HebammenHaus in Dresden. Dort betreut sie Frauen (und werdende Väter) in der Schwan-gerschaft, während der Geburt und im Wochenbett. Ihr Leben verlief nicht immer geradlinig: Nach ihrem Fachabitur in Biele-feld las sie durch Zufall in einer Zeitung, dass für ein Theater-festival noch freiwillige Helfer gesucht werden. Sieben Jahre arbeitete sie in zwei verschie-denen freien Theatergruppen. Dann lernte sie eine freiberuf-liche Hebamme kennen. Das faszinierte sie so, dass sie sich für die Ausbildung bewarb.
Nach ihrem Studium in der Rich-tung »Klinische Entwicklungs-psychologie« an der Universität von Amsterdam arbeitete Anne Benden zunächst als Psychologin in einer Stiftung mit dem Aufga-benfeld Arbeit und Gesundheit. Dort betreute sie u.a. Projekte zum Thema »Berufsorientierung« an Förderschulen. Im Rahmen der Weiterbildung zur Kinder- und Jugendpsychotherapeutin sammelte sie Arbeitserfahrung in der Psychiatrie sowie in einer sozialpsychiatrischen Praxis. Zudem führte sie über zwei Jahre ambulante Therapien durch. Im März 2014 erhielt Anne Benden ihre Approbation zur Kinder- und Jugendpsychotherapeutin.
Workshopleiterin 7KATJA TANNERT
Workshopleiterin 8JULIANE EHLE
Expertin des Alltags 7HEIKE ERLENKÄMPER
Expertin des Alltags 8ANNE BENDEN
40 41
WARUM GIBT ES KRIEG?
WAS IST VERÄNDERUNG?
Workshop 9
Workshop 10
GAME THEATRE
PUPPENTHEATER
Mathias Prinz ist Theaterschaf-fender, Literaturwissenschaftler und Sounddesigner. Seit der Gründung des Medientheater- Kollektivs machina eX arbeitet er an Mischformen aus Theater und Computerspiel. Im Rahmen dieser Arbeit fungiert er als Sounddesigner, Dramaturg, Gamedesigner, Vortragender und Workshopleiter. Weitere Aufgaben umfassen die Lehre am Literaturinstitut der Uni Hildesheim, die Mitarbeit am DFG-Forschungsnetzwerk so-wie redaktionelle Tätigkeiten im Online-Lexikon poeticon.net.
Dorothee Metz arbeitete als Heilpädagogin in Irland, studierte Schauspiel in London und Puppenspiel in Berlin. Seitdem arbeitete sie als Gast an vielen Stadt- und Staatstheatern, u.a trainierte sie die Schauspieler in der Produktion »Richard III«. an der Schaubühne Berlin für die Puppenszenen. Das Beste am Theater ist, findet sie, dass man ständig neue Sachen erfinden darf.
Sebastian Christ arbeitet in Berlin als Journalist und Buch-autor. Er berichtet seit zehn Jahren über das politische Berlin, derzeit als Parlaments-korrespondent der Huffington Post Deutschland. Als Krisen-reporter hat er unter anderem den Irak, Palästina und die Ukraine bereist. Im Jahr 2011 erschien sein Buch »Das Knur-ren der Panzer im Frühling«, ein Kriegsbericht aus Afghanistan. Christ ist auch als Lehrbeauf-tragter tätig, unter anderem an der Hochschule Hannover.
Hannah Essinger studierte von 1986 bis 1990 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. Es folgten Engage-ments am Landestheater Salz-burg, Stadttheater Heidelberg und an den Staatstheatern Braunschweig und Kassel. Seit 2015 ist sie als freischaffende Schauspielerin tätig und reali-siert zudem zahlreiche Projekte in Kooperation mit Berliner Schulen und Vereinen. Seit 2011 widmet sie sich intensiver kontinuierlicher Theaterarbeit mit Inhaftierten der Berliner Strafvollzugsanstalten.
Seit dem Aufkommen von privaten Computern und digitalen Spiel-
geräten interessiert sich unsere Gesellschaft zunehmend für Inter-
aktivität und Spiel. Vor etwa zehn Jahren waren Spiele noch das
Spezialinteresse einer kleinen Subkultur – heute spielt die ganze
Gesellschaft. Dadurch verändern sich auch ›Offline‹-Medien:
Immer mehr Game-Formate finden Eingang in die Theaterszene
und stellen die Künstler und das Publikum vor neue Herausfor-
derungen. Von ›Risiko‹ bis ›Call of Duty‹ sind auch militärische
Konflikte ein konventionelles Thema von Spielen. Derweilen gibt
es in der echten Welt beständig Kriege. Seit dem Jahrtausend-
wechsel rücken Konflikte geografisch und politisch wieder näher an die
mitteleuropäische Gesellschaft, die einst versprochen hatte, nie
wieder Krieg führen zu wollen. Heute müssen wir uns wieder die
Frage stellen: Warum gibt es Krieg? Im Workshop Game Theatre
wollen wir selbst theatrale Games entwerfen, diskutieren und ver-
suchen, Antworten auf diese Frage zu finden.
Altersempfehlung: ab 9. Klasse
Eine Metamorphose vom leblosen Objekt zur beseelten Figur. Was
erzählt uns ein bestimmtes Material? Welche Geschichte steckt in
einer ungewöhnlichen Form? Wir, eine Puppenspielerin und eine
Schauspielerin, werden mit Euch einen ganzen Tag lang bauen,
experimentieren und spielen. Alle Teilnehmer stellen im Verlauf des
Workshops ihre eigene Puppe her. Zunächst spielen wir mit den
rohen Materialklötzen aus Schaumstoff. Der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt. Wir zeichnen Entwürfe auf Papier. Jetzt wird die
Kopfform aus dem Schaumstoff herausgeschnitten, Nase, Mund,
Kinn, Augen eingearbeitet ... Schon entsteht ein ganz eigenes Wesen.
Wie stolpert oder rennt es? Hat es geseufzt? Was denkt es? Sobald
sich jede/r Spieler/in mit der eigenen Puppe anhand gemeinsamer
Übungen vertraut gemacht hat, wird sie wieder verändert. Und jetzt?
Wie spricht die Figur? Ist sie alt oder jung? Quirlig? Total verpennt?
Indem sich die Puppen Schritt für Schritt verändern, verändern sich
auch die Geschichten, die sie erzählen, verändern sich die Spieler/
innen, die mit ihnen agieren. Zum Abschluss entwickeln wir kleine
Szenen, die wir am Abend präsentieren.
Altersempfehlung: ab 7. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten bequeme und probengeeignete Klei-
dung tragen, die beim Basteln und Bauen auch etwas leiden darf.
Workshopleiter 9MATHIAS PRINZ
Workshopleiterin 10DOROTHEE METZ
Experte des Alltags 9SEBASTIAN CHRIST
Expertin des Alltags 10HANNAH ESSINGER
WAS IST GELD?
WARUM SETZEN WIR UNS ZIELE IM LEBEN?
Workshop 11
Workshop 12
STORYTELLING
BIOGRAFISCHES THEATER
Scheine, Moneten, Kohle. Money. That´s what I want!
Wieso, woher und warum haben diese Papierstücke solche Macht?
Ist Geld ein Alien? Geht es ohne? Geht es mit, aber ohne Probleme?
Wieso ist es immer knapp? Woher kommt es und wohin geht es?
Hat es ein Verfallsdatum? Was ist es überhaupt? Kann ich es an-
nehmen, verschenken, bedingungslos weggeben, verschwenden,
verbrennen, verschwinden lassen, erfinden, empfangen, Fremde
danach fragen, eintapezieren, transformieren, wegzaubern, her-
zaubern?
Wir sammeln Geldfragen, erfinden Geldexperimente und spielen
mit den Ergebnissen.
Altersempfehlung: ab 8. Klasse
Wo fangen wir an? Ganz vorne? Nein, vielleicht rollen wir das Ganze
doch eher von hinten auf... Wo stehe ich gerade, was sind meine Ideen,
Träume, Wünsche – ja, und auch Ziele? Wie bin ich dahin gekommen,
was und wer hat mich geprägt und wenn überhaupt, wie stark?
Ziele sind Endpunkte. Möglichkeiten des Ankommens. Aber eben auch
des (Be)Endens. Soll das so sein? Sagen nicht immer alle: »Der Weg ist
das Ziel?« Klingt nicht immer ganz logisch. Aber denken wir mal ans
Reisen – der Weg, der uns irgendwohin bringt, ist ein großer Teil des
Ganzen. Wir sind das ganze Leben lang Reisende auf der Suche nach
Erfahrungen, Schätzen, Begegnungen – und auch Zielen. Denn irgend-
wann wollen wir ankommen, etwas »aufbauen«…
Warum streben die Menschen nach Endpunkten? Die Erde dreht sich
doch auch weiter – bliebe sie stehen, wäre es fatal.
Im Workshop werden wir uns auf eine »Forschungsreise« begeben
– zusammen, allein, zu anderen und zu uns. Wir durchforsten eigene
Ideen und Wünsche, stecken Etappen ab und enden... am Anfang?
Altersempfehlung: ab 10. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten bequeme, lockere Kleidung tragen, mit
der man auch auf dem Fußboden liegen kann und flexible Schuhe
bzw. rutschfeste Socken. Außerdem sollten Sie einen Gegenstand mit-
bringen, der Ihr Leben geprägt hat bzw. der Ihnen extrem wichtig ist.
Stella Konstantinou studierte Theaterpädagogik (UdK Berlin) und Germanistik (Aristoteles Universität Thessaloniki). Sie konzipiert und realisiert Performance-, Erzähl- und Filmprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Mit der Perfor-mance Gruppe »ex defekt« agiert sie als Mechanikerin im künstlerisch-sozialen Bereich. Als Theaterpädagogin koope-riert sie u.a. mit der Komischen Oper und dem Projekt »Erzähl-Zeit« und unterrichtet an der »grundschule_der kuenste« der UdK.
Ulrike Taube studierte zunächst Lehr‐, Lern‐ und Trainings- psychologie in Erfurt (B.A.) und arbeitete parallel am Stellwerk e.V. in Weimar und am Gerhart‐Hauptmann‐ Theater in Zittau. 2006 bis 2008 studierte sie an der UdK Berlin Theaterpädagogik (M.A.). Im Anschluss war sie als Theater-pädagogin am Theater der jungen Welt in Leipzig tätig, bis sie 2011/ 2012 gemeinsam mit Hanka Büchner Platz im Raum | Theaterpädagogik für Leipzig gründete. Seither ist sie selbst-ständig aktiv.
Lydia Breunung wurde in Dresden geboren. Nach Ab-schluss einer Ausbildung zur Bürokauffrau ist sie seit 1997 bei der Ostsächsischen Spar-kasse Dresden beschäftigt. Bei der Sparkasse hat sie im Laufe der Zeit viele Tätigkeits-felder kennengelernt. Sie hat im Kundenservice gearbeitet, an der Kasse, im Bereich Mar-keting und seit 2006 ist sie in der Kundenberatung tätig. Sie betreut einen eigenen Kun-denstamm in den Bereichen Anlagegeschäft, Wertpapier-geschäft, Kreditgeschäft und Versicherungen.
Oliver Lücking wurde in Dortmundgeboren. 1999 schloss er sein Diplom für Chemietechnik in Berlin ab und arbeitete im Anschluss von 2000 bis 2005 als Consultant für Accenture. Danach begann er ein Master-studium für Kultur und Manage- ment in Dresden und war parallel dazu in verschiedenen Kulturprojekten aktiv. 2008-2011 vermittelte er für die Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland Künstler und Schulen aneinander und begleitete deren Kunst-projekte beratend. Seit 2012 ist er freiberuflicher Berater, Supervisor, Coach in Dresden und deutschlandweit.
Workshopleiterin 11STELLA KONSTANTINOU
Workshopleiterin 12ULRIKE TAUBE
Expertin des Alltags 11LYDIA BREUNUNG
Experte des Alltags 12OLIVER LÜCKING
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WAS IST FREIHEIT?
WARUM HAT DAS LEBEN KEINE RESET-TASTE?
Workshop 13
Workshop 14
POETRY SLAM
IMPROVISATIONSTHEATER
Dorian Steinhoff ist Autor und Literaturvermittler. Er studierte Philosophie, Rechtswissen-schaften und Germanistik an der Universität Trier. Seit 2007 bereist er vorlesend und vortragend die kleinen und großen Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Seit 2008 arbeitet er mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in kulturellen Bildungprojekten zur Schreib- und Leseförderung. Außerdem schreibt er für jetzt.de – das Jugendmagazin der Süd- deutschen Zeitung.
Nadine Antler ist Gründungs-mitglied und künstlerische Leitung der Würzburger Impro-theatergruppe »Der Kaktus« und war an der Entwicklung zahlreicher Lang- und Show-formate beteiligt. Sie leitete zahlreiche Workshops und Coachings mit den Methoden des Improvisationstheaters. Nadine Antler rief 2002 das Würzburger Improtheater-festival ins Leben. Es genießt internationalen Ruf und ist das größte seiner Art in Deutsch-land. 2013 übergab sie die Festivalleitung. Ab September 2015 verschlägt es sie nach Hamburg, wo sie im Ensemble »Steife Brise« aktiv sein wird.
Alfred Haberkorn gründete 1991 das Präventionstheater »Springinsfeld« zu sexueller Gewalt. Fünf Jahre später be-endete er sein Studium an der Universität in Hildesheim als Diplom-Kulturpädagoge. 1998 machte er seinen Abschluss in Diplom-Kunsttherapie an der HfBK Dresden. Seit 1999 ar-beiteter als Kunsttherapeut in der JVA Zeithain und setzt mit den Gefangenen verschiedene Kunst-, Musik- und Theater-projekte um. Heute leitet er das Kreativzentrum der JVA Zeithain und ist Vorstand der Initiative »Kunst im Gefängnis e.V.«.
Petra Schott wuchs am Rande des Erzgebirgskammes auf. Als studierte Diplom-Ingenieurin arbeitete sie vor der Wende in verschiedenen Betrieben. 1990 musste sie sich aufgrund der Abwicklung ihrer alten Ar-beitsstelle durch die Treuhand völlig neu orientieren. Nach einer beruflichen Zwischen-station als Projektingenieurin, übernahm sie 1996 die Filial-bereichsleitung der Trauerhilfe »DENK«. Ihre Aufgaben reichen von der Beratung und dem Führen von Trauergesprächen, über die Organisation von Trauerfeierlichkeiten bis hin zu Abstimmungen mit Behörden, Botschaften und Friedhöfen.
Freiheit. Gibt es das überhaupt? Wo fängt sie an und wo hört sie
auf? Wer oder was schränkt sie ein und dürfen die das? Wie
frei ist unsere Vorstellung von Freiheit? Diese und alle anderen
Fragen rund um das Thema Freiheit werden wir in diesem Workshop
besprechen. Frei nach dem Motto: Die Komplexität der Fragen ist
aufregender als einfache Antworten. Nachdem wir uns gemein-
sam das Thema erarbeitet haben, sollen die Teilnehmer/innen
unter Anleitung ihre Erkenntnisse in literarische Texte über-
führen. Begleitet werden sie dabei von der Frage, wie man von einem
Thema auf eine Textidee und deren Umsetzung auf Papier und
Bühne kommt bis zu allen handwerklichen Aspekten der Text-
produktion. Dabei ist alles erlaubt: Kurzgeschichte, Lyrik, Szene,
Dada und Gaga. Es geht darum, Spaß zu haben, am Denken, am
Schreiben, am Performen und der Auseinandersetzung darüber
mit anderen. Was am Ende dabei entstehen wird, bestimmen die
Teilnehmer/innen. Sicher ist: Wir werden es am Ende des Tages vor
Publikum präsentieren.
Altersempfehlung: ab 10. Klasse
Was, wenn du noch einmal die Zeit zurückdrehen könntest?
Welches ist dieser eine Punkt in deinem Leben, ab dem du alles
ganz anders machen würdest? Oder folgen wir immer und immer
wieder den gleichen Mustern? Diesen und anderen Fragen werden
wir uns in diesem Workshop durch Techniken des Improvisations-
theaters annähern.
Improvisation heißt, nicht zu wissen, was man spielt, aber immer-
hin, DASS man spielt. Als quasi leeres Blatt stehen wir auf der
Bühne und erfinden aus dem Stehgreif gemeinsam neue Geschich-
ten, die es so noch nicht gibt. Das benötigt Mut, sich in dieses
Abenteuer zu stürzen, aber vor allem auch eine gute Zusammen-
arbeit der Spieler untereinander. In diesem Workshop arbeiten wir
an eurer Spontanität und Kreativität, dem Vertrauen in euch selbst
und eure Mitspieler, eurer Zusammenarbeit, eurem individuellen
Spielstil und der Geschwindigkeit eurer Ideenproduktion. Und das
natürlich mit viel Neugier und Spielspaß. Thematisch bewegen wir
uns dabei entlang der Wendepunkte eines Lebens, dem Wunsch
die Zeit anzuhalten und zurückzudrehen und sich immer wieder
anders entscheiden zu können.
Altersempfehlung: ab 9. Klasse
Workshopleiter 13DORIAN STEINHOFF
Workshopleiter 14NADINE ANTLER
Experte des Alltags 13ALFRED HABERKORN
Expertin des Alltags 14 PETRA SCHOTT
WIE WEIT DARF MAN GEHEN?
WIE VIELE PRÜFUNGEN STELLTEINEM DAS LEBEN?
Workshop 15
Workshop 16
PERFORMANCE ART
CLOWNSTHEATER
Zusammen gehen wir der Frage nach »Wie weit darf man gehen?«
Im Rahmen der aktuellen Flüchtlingssituation: Darf man Flüchtlinge
in Container sperren? Darf man Flüchtlinge heiraten, um ihnen den
Aufenthalt zu ermöglichen? Wie kann man sie am sozialen Leben in
einer Stadt teilhaben lassen?
Inwiefern sind selbst unsere eigenen Familiengeschichten mit
der Situation von Flucht und Auswanderungverbunden?
Mit Mitteln künstlerischer Feldforschung recherchieren wir gemein-
sam in einem Flüchtlingsheim in Dresden die Lage von Flüchtlingen
und ihre biografischen und politischen Hintergründe. Aus unseren
Beobachtungen entwickeln wir eine Performance, die danach fragt,
wie wir uns im Angesicht der aktuellen Lage ethisch verhalten kön-
nen und Einspruch gegen Ausländerfeindlichkeit erhebt.
Altersempfehlung: ab 9. Klasse
Wie viele Prüfungen stellt einem das Leben? Einem Clown stellt es
Prüfungen am laufenden Band. Aber dafür kommen Clowns mit die-
sen Prüfungen besonders gut zurecht, denn sie geben niemals auf.
Sie setzen ihre ganze Kraft und all ihr Können ein, um wirklich groß-
artigen Mist zu bauen. Sie finden immer eine Lösung, meistens eine
überraschende. Wenn sie (wieder mal) vom Regen in die Traufe kom-
men, nehmen sie eine Dusche und wenn sie (wieder mal) ins Fett-
näpfchen treten, cremen sie sich damit gleich die Schuhe ein.
Wir lernen und erkunden im Workshop, wie man es (als Clown und
als Darsteller) genießt, wenn alles schief geht. Wie man sich auf der
Bühne Zeit lässt, auch wenn eigentlich nichts passiert. Wie man als
Clown direkt mit den Zuschauern spielt, nach welchen Regeln man
improvisieren kann, damit ganz von selbst die schönsten Probleme
entstehen.
Altersempfehlung: 4. - 8. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten mitbringen: ein Kleidungsstück, das
ihnen deutlich zu groß ist (Jacke, Hose, Pullover, Schuhe) und
einen Gegenstand ihrer Wahl – irgendetwas zwischen Brotbüchse,
Abwaschbürste, Müllschaufel, Buch (nichts aus Glas, Zerbrechliches,
Spitzes oder sonstwie Verletzungsgefährdendes).
Melanie Hinz ist Gründungs- mitglied des Performance- kollektivs »Frl. Wunder AG«. Sie ist promovierte Kulturwis-senschaftlerin und seit 2015 Professorin für »Bildende und performative Künste in der Kulturarbeit« an der FH Dortmund. Ihr Interesse an gesellschafts-politischen Themen der Jetztzeit realisiert sie als Regisseurin, Performerin, Dramaturgin und Theaterpädagogin in unter-schiedlichen Projektformen und Institutionen mit Studierenden, nicht-professionellen Darsteller/innen und im Kollektiv.
Anke Gerber hat an der Staatlichen Ballettschule Berlin die Ausbildung zur Bühnentänzerin gemacht und an der Humboldt Universität zu Berlin Philosophie studiert. Im Fernsehen und durch viele Live-Auftritte wurde sie als Clown »Ankeblümli« bekannt.Sie hat sich außerdem als Tanzsolistin und als Autorin des Fachbuches »Anatomie der Pantomime« einen Namen gemacht. Anke Gerber lebt in Berlin und arbeitet europaweit als Regisseurin, Choreografin und Dozentin. Sie unterrichtet die Fächer Tanz, Pantomime, Körperschauspiel, Clownerie und Maskenspiel.
Ralf Richter studierte von 1990 bis 1996 Erziehungs- wissenschaften an der TU Dresden. 2000 bis 2003 absolvierte er ein berufsbe-gleitendes Studium Sozial-management. Seit 2001 ist er im Landeskriminalamt Sachsen in der polizeilichen Kriminalprävention tätig und mit Themen wie Gewalt, Neue Medien und Illegale Drogen befasst. Dort ist er seit 2009 Leiter des Sachgebiets »Kinder- und Jugendorientierte Prävention«.
Kristin Matthes studierte Geschichte und Philosophie und lebt seit 2006 in Dresden. Ihre inhaltlichen Themen- schwerpunkte liegen in den Bereichen Politische Philosophie, Sozial- und Rechtsphilosophie. Ihr außer-akademisches Engagement kommt in verschiedenen Kultur-/Vereinen zum Tragen, aktuell beispielsweise in der erinnerungs-kulturellen Aufar-beitung der Geschichte einer ehemaligen Zwangsarbeiter- fabrik und späteren Druckerei in Dresden.
Workshopleiterin 15MELANIE HINZ
Workshopleiterin 16ANKE GERBER
Experte des Alltags 15RALF RICHTER
Expertin des Alltags 16KRISTIN MATTHES
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WARUM WOHNEN WIR IN HÄUSERN UND ANDERE AUF DER STRASSE?
WOZU IST TECHNIK DA?
Workshop 17
Workshop 18
INTERVENTION & SITE SPECIFIC
CIRCUIT BENDING
In Karl-Marx-Stadt geboren, verfügt Gabi Reinhardt mittlerweile auch über einen Migrationshintergrund. Abitur, unbezahlte Praktika, ein Bachelorabschluss, der »obligatorische« Auslands- aufenthalt in Prag. Schließlich: langjährige Mitarbeit in einer Jugendhilfeeinrichtung, die ihre Perspektive auf die Welt und ihre Möglichkeiten grund-legend änderte. Universität der Künste Berlin. Seit 2011 hat sie ihren Magister in Theater- pädagogik in der Tasche. Sie arbeitet als Theaterpädagogin, Autorin und Performerin in Chemnitz und anderswo.
Alwin Weber ist ein Dresdner Musiker und Künstler und beschäftigt sich seit 2001 mit experimentellen Klängen und Geräuschen. Im Rahmen diverser Sound-Studien, be-gann der diplomierte Audio- Ingenieur ab 2006 eigene elektronische Instrumente zu bauen und gründete 2009 ein mobiles Workshop-Projekt, namens »SchrägeRunde«, welches sich mit Circuit Bending und D.I.Y.-Elektronik beschäftigt. In diesem Rah-men gibt er Workshops und Konzerte und kann auf eine langjährige Praxiserfahrung zurückblicken.
Marie-Therese Reichenbach wurde in Stollberg im Erzgebirge geboren. Nach ihrem Magisterstudium der Baltistik, Psychologie und Ev. Theologie in Greifswald absolvierte sie das Master- studium »Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession« in Berlin. Sie hat mehr- jährige Berufserfahrung in der Wohnungslosenhilfe (Kältebus, Bahnhofsmission Berlin, Projekt »Frostschutz-engel« u.v.m.). Seit 2014 ist sie Promotionsstudentin an der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Euro- päische Ethnologie.
Roland Schwarz wurde in Soest/Westfalen geboren. Er ist Historiker und Aus-stellungsmacher mit den Themenschwerpunkten Technik- und Wissenschafts-geschichte. Seit 2010 ist er Direktor der Technischen Sammlungen Dresden, die er u.a. um Ausstellungen zu neuen Technologien erweitert hat. Selbstbestimmter Um-gang mit Technik ist für ihn Voraussetzung für Demokratie in einer hochtechnisierten Gesellschaft.
Wohnst du noch oder lebst du schon? Wie wohnst du? In dem
elterlichen Haus, in der gemeinsamen Wohnung, in einem eigenen
Zimmer? Was ist das Besondere daran? Wie ist das hingegen auf
der Straße? Hat man dort auch sein eigenes Zimmer? Was ist er-
strebenswert daran, auf der Straße zu leben? Und warum sagt man
nicht auf der Straße wohnen? Diesen Fragen wollen wir in unserem
Workshop nachgehen.
Dafür untersuchen wir spielerisch zuserst unsere eigene Wohn-
Situation. Danach gehen wir hinaus in die Stadt: Mit verschiedenen
ästhetischen Aufgaben im Gepäck erforschen wir unser Umfeld und
stoßen womöglich auf ganz neue Sichtweisen.
Altersempfehlung: ab 8. Klasse
Die Teilnehmer/innen sollten witterungsgerechte Kleidung mitbringen,
die auch schmutzig werden darf.
Im Circuit Bending-Workshop werden die Teilnehmer gemeinsam
mit dem Workshopleiter Alwin Weber und dem Experten des
Alltags, dem Direktor der Technischen Sammlungen Dresden,
Roland Schwarz, eine interaktive Klanginstallation konzipieren,
bauen und anschließend dem Publikum vorführen.
Beginnen wird der Tag mit Gesprächen und der Planung des
Projekts. Die Teilnehmer werden anschließend in die Kunst des
Lötens eingeführt und machen sich mit einfachen elektronischen
Bauteilen vertraut. Anschließend arbeiten sie in zwei Gruppen an
der elektronischen Schaltung und der Gestaltung des Gehäuses.
Im letzten Teil des Workshops entwickeln alle Teilnehmer
gemeinsam eine musikalische Präsentation der Installation, die
im Rahmen des Festivals aufgeführt wird. Die Installation soll
später in den Technischen Sammlungen Dresden ausgestellt und
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Altersempfehlung: ab 6. Klasse
Workshopleiterin 17GABI REINHARDT
Workshopleiter 18ALWIN WEBER
Expertin des Alltags 17MARIE-THERESE REICHENBACH
Experte des Alltags 18ROLAND SCHWARZ
WARUM ZERSTÖREN WIR DIE WELT?
IST DAS NICHTS DOCH ETWAS?
Workshop 19
Workshop 20
OBJEKTTHEATER
SZENOGRAFIE
Seit seiner Entstehung nimmt der Mensch Einfluss auf seine Umwelt.
Mehr als das Tier ist er in der Lage, die Umwelt zu nutzen und sie
nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Scheinbar ohne Rück-
sicht auf Verluste. Verschmutzung und Verwüstung sind offen-
sichtlich: stinkende Luft, leblose Flüsse und Seen, leer gefischte,
mit Müll angefüllte Ozeane, radioaktiv verseuchte Landstriche. Die
Liste der ausgerotteten Tierarten ist endlos. Warum machen wir
das? Weil wir es können? Oder, weil wir nicht anders können? Nach
uns die Sintflut? Wo ist der Unterschied zwischen Umgestaltung
und Zerstörung? Muss es immer erst wehtun? Ist die Welt noch zu
retten? Wenn ja, wie? Was brauchen wir dafür?
Im Workshop experimentieren wir mit Gebrauchsgegenständen und
Fundstücken aus Alltag und Natur. »Leblose« Dinge und Materialien
werden durch Atem, Stimme und Bewegung »zum Leben erweckt«.
Wir verwandeln Materialen, geben ihnen neue Funktionen, machen
Unsichtbares sichtbar und erforschen so das Wesen von Zerstörung
und Rettung. Wir beenden unsere Forschungsreise an diesem Tag mit
einer Präsentation unserer selbstentwickelten Objekttheater-Szenen.
Altersempfehlung: ab 5. Klasse
Schwarze Löcher kennt doch jeder, oder? Schon mal gehört von
diesen Monstern im Weltall, die alles anziehen, was sie umgibt?
Sonnen und Planeten werden einfach verschluckt und verschwinden
in einem Punkt. Und sonst ist da Nichts, nur der leere Raum. Die
schwarzen Löcher werden dabei immer schwerer und in ihrem Um-
kreis bleibt das Licht gefangen, die Zeit verwandelt sich in Raum und
umgekehrt! Der Astro-Physiker Gerhard Börner erforscht seit vielen
Jahren diese besonderen Vorgänge im Universum.
Wie erkundet ein Forscher diese Gebilde? Wie geht er dabei vor? Und
was sind unsere Vorstellungen von jenen Schwerkraftmonstern, von
den Galaxien, von den unendlichen Weiten des Universums? Wie ver-
ändert sich unser Blick auf unser eigenes Leben, wenn wir uns als Teil
des Weltalls begreifen? Für eure Entdeckungen suchen wir gemein-
sam mit der Bühnenbildnerin Rita Hausmann nach szenografischen
Bildern. Wir experimentieren mit unterschiedlichen Materialien, um
eure Gedanken und Gefühle räumlich erfahrbar zu machen. Wie geht
das, etwas, was nicht zu sehen ist, auf der Bühne zu zeigen?
Wir schaffen Raum für das Nichts!
Die Teilnehmer/innen sollten ein dunkles T-Shirt und kleine Licht-
quellen, wie batteriebetriebene LED-Fahrradlichter (für vorn oder hin-
ten), Taschenlampen o.ä. mitbringen
Susanne Claus ist Puppen-spielerin, Regisseurin und Dozentin. Sie ist geboren und aufgewachsen in Berlin und wurde an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch als diplomierte Puppenspiel-künstlerin ausgebildet. Nach einer Festanstellung am Puppentheater des tjg. theater junge generation in Dresden ist sie seit 2008 freischaffend tätig. Sie ist Mitbegründerin der PuppenPool-Agentur. Des Weiteren entwickelt sie eigene Inszenierungen und Projekte innerhalb unterschiedlichster Konstellationen der freien darstellenden Szene.
Nach einer Lehre zur Möbel- tischlerin studierte Rita Hausmann Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthoch-schule Berlin-Weißensee. Ein Studienaufenthalt führte sie an die Staatl. Akademie für Kunst und Design in St. Petersburg. Rita Hausmann hat als Assistentin an vielen deutschen Theatern, u.a. den Münchner Kammerspielen, gearbeitet sowie als freie Bühnenbildnerin für Theater u.a. in Berlin, Toulouse und Dresden. Seit 2014 ist sie künstlerische Mitarbeiterin an der HfBK im Studiengang Bühnen- und Kostümbild.
Lars Kulik ist in Mecklenburg geboren und lebt nun mit seiner Familie in Berlin. Dort machte er auch sein Abitur und studierte an der Humboldt- Universität Biologie und weil er gerne über den Tellerrand schaut, auch ein bisschen Soziologie, Ethnologie und Philosophie. Momentan pro-moviert er über das Sozial-verhalten von Rhesusaffen an der Universität Leipzig und am Max-Planck-Institut für evoluti-onäre Anthropologie. Die freie Zeit verbringt er mit seinen Kindern und wird dabei sehr gerne von ihnen portraitiert.
Gerhard Börner studierte und promovierte in theoretischer Physik in München. Seit 1973 ist er am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München tätig, nach seiner Pensionierung 2006 als »scientist associate«. Seit 1981 ist er auch Professor an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Seine Forschungs- gebiete sind die Kosmologie, also Fragen, die mit der Ent-stehung und Entwicklung des Universums zusammenhängen, sowie die Physik extremer Objekte, wie Neutronensterne und Schwarze Löcher.
Workshopleiterin 15SUSANNE CLAUS
Workshopleiterin 20RITA HAUSMANN
Experte des Alltags 15LARS KULIK
Experte des Alltags 20GERHARD BÖRNER
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AUSSCHREIBUNG FÜR DAS SDL 2016
Der Bundesverband Theater in Schulen e.V. (BV.TS), die Stiftung Mercator und die Landesarbeitsgemein-schaft Spiel und Theater in Thüringen e.V. laden zum 32. Bundeswettbewerb Schultheater der Länder vom 18. bis 24. September 2016 in Erfurt (Thüringen) ein. Wer wird gesucht? Schultheatergruppen, die sich künstlerisch überzeugend und altersangemessen mit dem Rahmenthema: »Theater. Sprache« auseinander-setzen.
Wer kann sich bewerben?Schultheatergruppen aller Schulstufen und Schulformen.
Wie wird ausgewählt?Aus jedem Bundesland nominieren Länderjurys ihre Gruppen für die engere Wahl um die Teilnahme am Schultheater der Länder. Eine Bundesjury wählt an-schließend jeweils eine Preisträgergruppe pro Bundes-land aus.
Was ist der Preis? Die Teilnahme am bundesweiten sechstägigen Festival.
Für das Schultheater der Länder 2016 in Erfurt werden Theaterproduktionen aus allen Schulstufen und Schul-formen gesucht, die die Bühne als Ort für Erfahrungen von Sprache und Sprechen entdecken und sich intensiv mit der Bedeutung, Funktion und Wirkung von gespro-chener, gesungener oder bewusst abwesender Sprache beschäftigen und sich von Fragen leiten lassen, wie:
• Wie soll heute im Schultheater gesprochen werden? Auf welche Weisen kommen die menschliche Stim-me und insbesondere das Sprechen zum Einsatz?
• Wie verändert sich die Wahrnehmung von Sätzen, abweichend von der Konvention, die Wahrneh-mung von Sätzen im abrupten Wechsel zwischen Alltagssprache, Deklamation und Jargon oder nicht erwartbaren Rhythmen?
• Worin liegt das Potenzial des chorischen Sprechens im Gegensatz zum Monolog/Dialog?
• Wie verhalten sich Sprache und Körper im Zusam-menspiel? Welche Potenziale von Sprache werden sichtbar durch den Verzicht auf schauspielerische Verkör-perung?
• Wer oder was spricht in einem Text, der nicht mehr die Rede einer Figur ist? Wie verschränken sich im Sprechen subjektive Rede und Sprache?
• Was geschieht, wenn Sprachbilder und visuelle Bil-der sich nicht mehr ergänzen? Leitet das Sehen die Sprache oder umgekehrt die Sprache das Sehen?
• Welches Textmaterial wird bevorzugt?
Die Fachtagung beschäftigt sich mit dem Umgang, der Bedeutung und Funktion von Sprache im (Schul)Theater.
(Anregende Quelle des Ausschreibungstextes war die
Ausgabe 01/2013 der Zeitschrift »Dramaturgische Gesellschaft«)
RAHMENTHEMA: THEATER.SPRACHE
Im Schultheater gilt der Grundsatz, dass keine Texte aufgrund ihrer formalen Eigenheiten »bühnenuntaug-lich« sind. Romane, Epen, Gedichte, Comics, Hörspiele, Essays, Interviews, Werbung: Alle Arten von Literatur-, Sach- oder Gebrauchstexten werden von Schulthe-atergruppen realisiert bzw. anverwandelt, ohne im üblichen Sinn dramatisiert zu sein. Trotz dieser drama-turgischen Freiheit ist seit Längerem zu beobachten, dass die Verwendung von Texten bzw. von Sprache in Spielprojekten zugunsten von körper-, bilder- und bewegungsbetonten Gestaltungsformen rückläufig ist. Der schriftlich fixierte Text hat seine herausgehobene Rolle im Gefüge der theatralen Mittel verloren. Diese Entwicklung der Sprache im Verhältnis zu anderen theatralen Zeichensystemen stellt das Schultheater vor neue Herausforderungen. Die menschliche Stimme, die Sprache, das öffentliche Sprechen müssen neu un-tersucht werden. Der Stellenwert des sprachlichen Aus-drucks auf der Schulbühne als Funktion von Handlung/Situation steht entsprechend zur Diskussion. Welche konzeptionellen und methodischen Lösungen finden Schultheatergruppen heutzutage im Umgang mit Text/Sprache/Sprechen?
TEILNAHMEBEDINGUNGEN
Bewerben können sich Schultheatergruppen, die nichtmehr als 25 Teilnehmer/innen umfassen und deren Aufführung mindestens 30 und maximal 60 Minuten lang sein sollte. Für die eingeladenen Schülergruppen sind Unterkunft, Verpflegung und alle Veranstaltungen des Festivals bis auf einen Eigenbetrag von 60 Euro pro Teilnehmer/in kostenfrei. Im Bedarfsfall kann der BV.TS auf Antrag für einzelne Schüler/innen einen Zuschuss gewähren. Bewerbungen können bis zum 30. April 2016 ausschließlich beim Landesverband für Schultheater/Darstellendes Spiel des jeweiligen Bundeslandes eingereicht werden. Zur Bewerbung ge- hören neben dem Formular (in zweifacher Ausführung)
• vier DVDs der Aufführung, die einen Durchlauf zeigen (Originalaufzeichnung aus der Totalen, unbearbeitet).
• Erläuterung zur DVD (was zeigt sie, z. B. Premiere, Aufführung, Probenstand etc., bzw. was zeigt sie nicht).
• Erläuterungen und Material zur Produktion sowie zur Gruppe und deren Arbeitsbedingungen
• Übersichtsartiger Bühnen- und Beleuchtungsplan (kann nachgereicht werden).
• Erklärung/Nachweis, dass evtl. Rechte bzw. Ver-pflichtungen (Bild, Ton/Musik, Film) gegenüber Urheberrechtsschutzinstitutionen vorliegen.
Die Theaterlehrer/innen der eingeladenen Produktionen verpflichten sich zur Teilnahme an einem Vorberei-tungstreffen am Veranstaltungsort des SDL zeitnah nach der Entscheidung der Bundesjury.
Weitere Informationen unter www.bvts.org oder [email protected]
DAS FESTIVAL
• Das Schultheater der Länder ist ein bundesweites Festival für Schultheatergruppen aller Schulstufen und Schulformen, das jährlich in einem anderen Bundesland stattfindet.
• Schultheater ist Ländersache - das Schultheater der Länder ist gemeinsame Sache. Jedes Bun-desland ist deshalb mit einer Gruppe vertreten, welche die Impulse des Festivals weiterträgt.
• Die von einer Bundesjury ausgewählten Gruppen präsentieren ihre Produktionen auf dem Festival, diskutieren gemeinsam in Nachgesprächen und nehmen an Workshops teil.
• Das Festival vereinigt Aufführungen, die einen wesentlichen oder impulsgebenden Beitrag zum Rahmenthema liefern.
• Das Schultheater der Länder bietet Theaterlehrer/innen, Theaterpädagog/innen, Theaterwissen-schaftler/innen und anderen Interessierten zusätz-lich eine begleitende Fachtagung zum Festivalthe-ma. Gemeinsam soll dabei das Thema vor dem Hintergrund des theoretischen Diskurses in der Wissenschaft, der Festivalergebnisse und der ei-genen Schultheaterpraxis der Beteiligten entfaltet und entwickelt werden. Der wissenschaftliche und künstlerische Fachinput in Form von Vorträgen und Workshops erfährt eine Ergänzung durch ei-nen Sachdiskurs im Rahmen von Fachforen. Diese nehmen die Aufführungen als Impuls, Meinungen auszutauschen, Wahrnehmungen zu beschrei-ben, Einordnungen zu versuchen, Vergleiche zu diskutieren.
• Das Schultheater der Länder ist an den fachlichen Qualitätsstandards der Kultusministerkonferenz ausgerichtet.
• Das Schultheater der Länder wird von der Stiftung Mercator und den Kultusministerien der Länder gefördert.
SCHULTHEATERDER LÄNDER ‘1618.–24.09.2016 in Erfurt // Thüringen
Veranstalter:Förderer:
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DANKESCHÖN!
DER BUNDESVERBAND THEATER IN SCHULEN (BV.TS) UND DAS
SÄCHSISCHE STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS MÖCHTE SICH
AN DIESER STELLE BEI ALLEN UNTERSTÜTZERN UND SPONSOREN,
DIE DAS SCHULTHEATER DER LÄNDER 2015 MÖGLICH MACHEN,
BEDANKEN:
Frieda Pirnbaum (Projektleitung)
Sven Asmus, Gunter Mieruch, Max Weig (Fachtagung)
Ulrike Mönch-Heinz, Gunter Mieruch
(Vorsitzende des BV.TS, Ansprechpartner während der Vorbereitung)
dem sächsischen Beratungskreis zum Schultheater der Länder 2015:
Nicole Aurich (KOST - Kooperation Schule und Theater in Sachsen),
Berit Barz (LATS - Landesverband Amateurtheater Sachsen e.V.),
Karen Becker (tjg. theater junge generation),
Stephan Hoffmann (Stadt Dresden),
Tabea Hörnlein (tjg. theater junge generation),
Jeanette Maatz (LATS),
Katrin Reis (Sächsische Bildungsagentur),
Anne Schmid (tjg. theater junge generation),
Ralf Seifert (Sächsisches Staatsministerium für Kultus),
Bettina Seiler (Staatsschauspiel Dresden),
der Jury des SDL 2015:
Michael Assies, Therese Bendjus, Anke Engler, Benjamin Graul, Stefanie Heiner,
Ulrike Mönch-Heinz (Juryvorsitzende), Heike Schade, Ulrich Schwarz, Ralf Seifert
und Barbara Zytkiewicz
sowie:
Petra Herles und Ralf Seifert, Sächsisches Staatsministerium für Kultus,
Prof. Dr. Dorothee Wieser und Prof. Dr. Marie-Luise Lange, Technische Universität Dresden,
Sylvia Sobieraj und Kathrin Furmanek sowie den Festivalredakteur/innen
vom Gymnasium Dresden-Bühlau,
Karsten Jonas und Ina Kwiatkowski sowie den jungen Schauspieler/innen
vom Gymnasium Dreikönigsschule,
Uwe Fink sowie der Big Band vom St. Benno-Gymnasium Dresden,
der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden,
der Hochschule für Bildende Künste Dresden,
und dem Medienkulturzentrum Dresden.
WIR MÖCHTEN UNS AUSSERDEM FÜR BESONDERES
ENGAGEMENT UND UNTERSTÜTZUNG IM RAHMEN DER
VORBEREITUNG DES SCHULTHEATER DER LÄNDER 2015
BEDANKEN BEI:
50 51
Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Referat Schulartübergreifende Angelegenheiten
Carolaplatz 1 I 01097 Dresden
Gestaltung, Satz
Grafische Festival-Begleitung:
Christof Heinz I ART DES SEINS
Druck:
Union Druckerei
Auflage:
1.000 St.
Kontakt:
Frieda Pirnbaum
Tel. 0351.564-2972
Weitere Informationen unter:
www.sdl2015.de
IMPRESSUM
BILDVERZEICHNIS
Seite 2: Sächsische Staatskanzlei /Jürgen Jeibmann
Seite 5 (rechts): Simon Bierwald
Seite 7: Matthias Horn
Seite 26: Christof Heinz
Seite 31 (oben): Matthias Horn
Seite 31 (unten): Otis Repotente
Seite 34: Christof Heinz
Seite 35 (oben): Haus der Kirche Dresden
Seite 35 (Mitte oben): Lindemann
Seite 35 (Mitte unten): Simon Baumheier
Seite 35 (unten): Robert Jentzsch | T.WO GmbH
Seite 37 (oben links): Svea Stephan
Seite 38 (unten links): Katja Zern
Seite 42 (unten links): Matthias Fluhrer
Seite 46/47: Christof Heinz
Umschlag (Titel): Christof Heinz
Umschlag (Festivalorte oben & Mitte): Matthias Horn
Umschlag (Festivalorte unten): tjg. theater junge generation
Umschlag (Straßenkarte Dresden): www.mapz.com
Umschlag (Liniennetzplan): DVB | Dresdner Verkehrsbetriebe AG
Plauen
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LeipzigerVorstadt
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DD-Cotta
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86
1
13106
A61
79
7972
76
81
8785
9063
66
94
6671
62
62
6175
74
64
305
6262Mockritz
Zschertnitz
SüdvorstadtLöbtau
Löbtau Süd
Coschütz
Hp. Plauen
Wölfnitz
MicktenElbePark
Hp. Pieschen
ÜbigauMESSE DRESDEN
Johannstadt
Augs-burger Str.
Spenerstr.
Universitäts-klinikum
Postplatz
Hauptbahnhof
Albert-platz
Liststr.
SchwerinerStr.
Weißeritz-
str.KrankenhausFriedrichstadt
Bf. Mitte
Walther-str.
HamburgerStraße
Bremer Str.
Flügel-weg
Sörne-witzer
Str. An derFlutrinne Trachauer
Str.
Wur-
zener Str.
Washing-tonstr.
St. Benno-Gymnasium
Angelikastr.
Pirnaischer Platz
Bahnhof Neustadt
Prager Str.
Walpurgis-
str.
Tharandter Str.
Bünau-str.
J.-Vahlteich- Str.
Altcotta
Coventrystr.
Dahlienweg
Hp. Freiberger Straße
Hp. Freiberger Straße
Reichenbachstr.
Nürn-berger Pl.
PlauenNöthnitzer Str.
Räcknitz-höhe
Kotteweg
Saarstr.
Plauen,Rathaus
Cämmerswalder Str.
Zellescher Weg
Strehlener Pl.
Buda-pester Str.
G.-Palucca-Str.Lenné-platz
Wasa-
platz
Karcher-allee
Mock-ritzer Str.
Fet-scher-platz Gabels-
bergerstr.
Blasewitzer/Fetscherstr.
Stauffen-bergallee
W.-Busch-Str.
Mansfelder Str.
Jose-phinenstr.
Reitbahnstr.
Bernhardstr.
Helm-holtzstr.
Regensburger Str.
Höckendorfer W
eg
Westend-str.
Plauen-scher Ring
Coschützer Str. Schweizer Str.
Agentur für Arbeit
Eschebachstr.
Pestalozzipl.Buchenstr.
Schanzenstr.
R.-Leonhard-Str.
H.-Oster-Str.
Stadtgutstr.Rubensweg
D.-Stock-Str.
Hp. Strehlen
Tiergartenstr.
Schurichtstr.
Schillingstr.Bon-hoeffer-pl.
Franken-bergstr.
C.-Zetkin-Str.C.-Viebig-Str.
Dölzschener Str.
Kasseler Str.
Altnaußlitz
Saalhausener Str.
Kölner Str.
Mohorner Str.
F.-Schulze-Str.
Würz-
burger Str.
Weiden-talstr.
Messering(HALLE 1)
Alberthafen
Messe,Gleisschleife
Vorwerkstr.
Werftstr.
Overbeckstr.Rethelstr.Kaditzer Str.Thäter-str.Mengs-str.
GewerbegebietKaditz
Peschelstr.Dunger-
str.
Scharfen-berger Str.
Gerichts-str.
Striesener Str.
Gerokstr.
Chemnitzer Str.
Zwickauer Str.
Mommsenstr.
Staats- undUniversitäts-
bibliothek
Leiblstr.Zschertnitzer
Str.
C.-D.-Friedrich-Str.
Btf. Waltherstr.
Kaitzer Str.
L.-Renn-Allee
TechnischeUniversität
O.-Pilz-Str.
Hans-Dankner-
Str.
Uhlandstr.W
eberplatz
Bunsenstr.
Wächter-str.
Bamberger Str.
H.-Zille-Str.
Pfoten-hauerstr.
Bönischpl.
Pfeiffer-hannsstr.
Neubert-str.
Landes-direktion Sachsen
Waldschlößchen-
str.
A.-Holz-Allee Marienallee
Wald-
schlößchen
K.-Kollwitz-Ufer
Tatz-berg
Gutenbergstr.
Comenius-platz
Lipsius-str.
Königs-heimpl.
Altmarkt
Theaterpl. Am Zwinger- teich
Kongress- zentrumKongress- zentrum
CarolaplatzDürerstr.
Sach-sen-allee
Bautzner/Rothenburger Str. Pulsnitzer Str.
Diakonissen-krankenhaus
Nordstr.
NeustädterMarkt
Palaispl.
ZooQuerallee
J.-Otto-Str.
Mosenstr.
Mordgrund-brücke
Elbschlösser
Wilhelminenstr.
Großer Garten
KrankenhausSt. Joseph-Stift
Alaunplatz
Bischofs-platz
Friedensstr.Bürger-
str.Bischofs-
weg
Rankestr.
A.-Puschkin- Pl.
Oschatzer Str.
Altpieschen
Rathaus PieschenRathaus Pieschen
bäckerei
Hbf. Nord
A.-Althus-Str.
Rosenstr.
Cottaer Str.
Saxonia-str.
Straß-burgerPlatz
Dt. Hygiene-Museum
Permoserstr.Trinitatis-platz
R.-Luxem-burg-Pl.
Alter Schlachthof
Manitiusstr.
Oederaner Str.
Wernerstr.
Malter-str.
Koblenzer Str.
Semmel-weisstr.
Schäferstr.
Burgkstr.
Pennricher Str.
BirkenhainerStr.
Chamisso-str.
Hebbelpl.
Münchner Pl.
Conertpl.
A.-Dietrich-Pl.
Zeit- hainer Str.
Alttrachau
Louisenstr.Dammweg
Gör-litzer
Str.
Tannenstr.
Lößnitzstr. Bf. Neustadt(Hansastr.)
Großen-hainer Pl.
Anton-/Leipziger Str.
Syna-goge
4 10 12
7 12
127 10
3 7
7 8
12
2 6
2
1 21 2
1
3
9 13
9 13
10 13
13
13
13
4 8 9
8
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6 12
6
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3
1111
11
66
62 64
66
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94
63
6161
8585
63 8562
70 80
79
94
S1 RE 15 RE 18 RE 50
Straßenbahnlinie mit Haltestelle und EndhaltestelleTram
route with stop and final stop
60er Bus mit Haltestelle und Endhaltestelle60 bus route w
ith stop and final stop
Legende / Legend
Fähre / Ferry
Takte / Intervals10 Minuten-Takt, abends und W
ochenende 15 Min.-Takt10-m
inute intervals, in the evening and at w
eekends at 15-minute intervals
15-30 Minuten-Takt /15-30-minute intervals
seltener / Infrequent
weitere Buslinie mit Haltestelle und EndhaltestelleOther bus route w
ith stop and final stop
Barrierefreie HaltestelleSpecial stop for disabled persons
Richtungshaltestelle / One-way stop
zeitweise Endhaltestelle Temporary final stop
S-Bahn / Suburban trainEisenbahnlinie / Railw
ay
DVB-Kundenberatung / DVB-ServiceBike-and-Ride-Parkplatz
170 64
166
ww
w.d
vb.d
eS
ervice: 0351 857-1011
Liniennetz Dresden
Ausschnitt Innenstad
tgültig ab 05.01.2015
Redaktionsschluss: 14.11.2014 ©
DV
B A
GÄ
nderungen vorbehalten • Für Druckfehler und Irrtüm
er keine Haftung.
9 Kaditz13 Kaditz
64 Kaditz
64 Kaditz
70 Gompitz1 Leutewitz12 Leutewitz2 Gorbitz
94 Cossebaude
66 Nickern/ Lockwitz75 Goppeln
13 Prohlis9 Prohlis 63 Pillnitz61 Weißig
2 Kleinzschachwitz85 Striesen1 Prohlis
10 Striesen4 Laubegast
12 Striesen ü. Schillerpl.6 Niedersedlitz
7 Pennrich
80 Omsewitz
11 Bühlau
3 Wilder Mann
90 Gompitz
63 Pillnitz62 Dölzschen
3 Coschütz66 Coschütz/Freital/
Mockritz11 Zschertnitz
85 Löbtau Süd63 Löbtau
64 Kaditz7 W
eixdorf74 Jägerpark
8 Hellerau81 328 W
ilschdorf4 W
einböhla70 80 Klotzsche
64 Reick
STADTPLAN
ca. 3,5 km
zum tjg.theater
junge genaeration
v
SO MO DIbis 16.30 Uhr
AnreiseInternationales
Jugendgästehaus Dresden
* 9.00 Uhr
Märchenstunde. Wo das Wünschen noch geholfen hat. (Sachsen)Schauspielhaus
Große Bühne
* 9.00 Uhr
Die Weber – eine Collage (Schleswig-Holstein)Schauspielhaus
Große Bühne
* 15.00 Uhr
Willkommen & Check-InSchauspielhaus
Vorplatz & Kassenhalle
Der Moment (Berlin)Schauspielhaus
Große Bühne
Süßes Stück (Niedersachsen)Schauspielhaus
Große Bühne
Eröffnung des FestivalsSchauspielhaus
Große Bühne
MittagessenSchauspielhaus
Foyer im 1. Rang
MittagessenSchauspielhaus
Foyer im 1. Rang
[ME’LI ƛ A](Nordrhein-Westfalen)Schauspielhaus
Große Bühne
Schüler-Nachgespräche & FachforenVerschiedene Räume in
und um das Schauspielhaus
Wechsel vom Schauspielhaus ins Kleine Haus des Staats-schauspiel Dresdenca. 20 Minuten zu Fuß oder
mit ÖPNV (Tram 8 oder 11)
AbendessenSchauspielhaus
Foyer im 1. Rang
AbendessenSchauspielhaus
Foyer im 1. Rang
Alles. Ein Stück über Nichts. (Mecklenburg-Vorpommern)Kleines Haus
Bühne KH1
schuss.punkt.aus (Hamburg)Schauspielhaus
Große Bühne
AbendesssenKleines Haus
Lichthof & Restaurant Klara
Pünktchen und Anton (Baden-Württemberg)Schauspielhaus
Große Bühne
Schüler-Nachgespräche & FachforenRaum 313 - 316
im RoRo-Gymnasium
Asyl – Spiel des Überlebens (Rheinland-Pfalz) Kleines HausBühne KH1
17.30 Uhr
* 19.00 Uhr
ab 19.45 Uhr
ab 17.30 Uhr
* 19.00 Uhr ab 17.30 Uhr
* 18.00 Uhr & 19.30 Uhr
* Inszenierung
ab 12.15 Uhr ab 12.00 Uhr
* 11.30 Uhr * 11.15 Uhrab 16.00 Uhr
ab 13.15 Uhr
14.00 Uhr & 15.45 Uhr
* 14.00 Uhr & 15.45 Uhr
ab 13.00 Uhr
21.09.1520.09.15 22.09.15
2x
2x
2x
DO FR
19.15 Uhr
ab 20.00 Uhr
Über uns – Mensch sind wir schön! (Sachsen-Anhalt)tjg. theater junge generation
Große Bühne
ich, du, wir (Brandenburg)tjg. theater junge generation
Große Bühne
Ich habe nur (m)ein Wort (Thüringen)tjg. theater junge generation
Große Bühne
Feierlicher Abschlusstjg. theater junge generation
Große Bühne
Betraumrufe (Hessen)tjg. theater junge generation
Große Bühne
Mittagessentjg. theater junge generation
Kantine & Zelt
Mittagessentjg. theater junge generation
Kantine & Zelt
Abendessen & Abschiedtjg. theater junge generation Kantine & Zelt
Abendessentjg. theater junge generation
Kantine & Zelt
Schüler-Nachgespräche & Fachforen tjg. theater junge generation
TAK, Studio und Probebühne 2
& Jugendhaus Insel
Schüler-Nachgespräche & Fachforentjg. theater junge generation
TAK, Studio und Probebühne 2
& Jugendhaus Insel
Schüler-Nachgespräche tjg. theater junge generation
Studio
Yvonne, die sechs Burgunder-prinzessinnen (Bremen)tjg. theater junge generation
Große Bühne
Max und der Klinikclown (Bayern)tjg. theater junge generation
Große Bühne
ab 18.00 Uhr
ab 11.30 Uhr ab 11.30 Uhr
12.45 Uhr & 14.30 Uhr
* 13.00 Uhr & 14.30 Uhr
* 9.00 Uhr & 10.45 Uhr * 9.00 Uhr & 10.30 Uhr
12.15 Uhr & 14.00 Uhr
* 13.00 Uhr & 14.00 Uhr
* 16.00 Uhr & 17.30 Uhr
16.00 Uhr & 20.00 Uhr
* 16.45 Uhr & 18.30 Uhr
24.09.15 25.09.15
2x
2x
2x
2x2x
2x
2x
2x
2x
MI9.00 Uhr – 16.30 Uhr
Schüler-Workshoptag
Fachtagung »Theater & Forschung«
ab 17.15 Uhr
ab 18.30 Uhr
* 20.15 Uhr
21.00 Uhr
Schüler-WorkshopsDreikönigskirche, Hochschule für Bildende Künste Dresden und Evangelische Hochschule Dresden
Eröffnung der Fachtagungtjg. theater junge generation Große Bühne
Impulsvorträgetjg. theater junge generation Große Bühne
Mittagessentjg. theater junge generation Kantine
Workshopstjg. theater junge generation verschiedene Räume
Schüler-Workshop-PräsentationenBoulevardtheater Dresden
Peer Gynt(St. Petersburg/Russland)Boulevardtheater Dresden
SDL-Schüler-PartyBoulevardtheater Dresden
Fachtagungsempfang & AbendessenKlärwerk Dresden-KaditzSiebscheibenhalle
9.00 Uhr – 9.30 Uhr
9.30 Uhr – 12.00 Uhr
12.00 Uhr – 13.30 Uhr
13.30 Uhr – 18.00 Uhr
ab 18.30 Uhr
23.09.15
AbendessenInternationales Jugendgästehaus Dresden