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Das Staatstheater Nürnberg Ballett dankt seinem Hauptsponsor, der Sparda-Bank Nürnberg eG. MADE FOR US II CHOREOGRAPHIEN VON JIŘÍ BUBENÍČEK UND JEROEN VERBRUGGEN URAUFFÜHRUNG

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Das Staatstheater Nürnberg Ballett dankt seinem Hauptsponsor, der Sparda-Bank Nürnberg eG.

MADE FOR US II

CHOREOGRAPHIEN VON JIŘÍ BUBENÍČEK UND JEROEN VERBRUGGEN

URAUFFÜHRUNG

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JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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LIEBES PUBLIKUM,

2014 baten wir unter dem Titel „Made for us“ mit Douglas Lee und Cayetano Soto erstmals zwei junge Choreographen, unserem Ensemble Uraufführungen auf den Leib zu schneidern. Ziel war es, unser Repertoire um Choreographien zu bereichern, die eigens für das Nürnberger Ballett entwickelt wurden.

Diesen Weg wollen wir in dieser Spielzeit fortsetzen, und ich freue mich sehr, dass wir erneut zwei renommierte Choreographen der jün-geren Generation für dieses Projekt gewinnen konnten: Jiří Bubeníček und Jeroen Verbruggen.

Beide Choreographen haben zunächst eindrucksvolle Karrieren als Solotänzer an weltweit renommierten Häusern absolviert. Jiří Bubeníček gilt als erster Solist beim Hamburg Ballett und beim Semperoper Ballett Dresden als einer der bedeutendsten Tänzer seiner Generation. Jeroen Verbruggen hat u. a. als Solotänzer beim Ballett Monte Carlo brilliert.

Inzwischen sind beide gefeierte und gefragte Choreographen, mit je unverwechselbarer Handschrift. Jiří Bubeníček schuf u.a. Werke für das Hamburg Ballett, das Semperoper Ballett Dresden, das New York City Ballet und das Zürich Ballett. Und Jeroen Verbruggen kreierte u. a. für das Ballett Genf, das Ballett Monte Carlo, das Königliche Ballett Flandern und das Nationalballett Marseille.

Beide stehen mit ihren Namen für individuelle ästhetische Welten und einen ganz persönlichen Blick auf das Tanzgeschehen, weswegen ich mich besonders auf ihre Neukreationen freue, mit denen sie uns – die Tänzer*innen und mich – aber auch unser Publikum beschenken! Danke, Jiří und Jeroen!

Goyo Montero Ballettdirektor und Chefchoreograph

Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Rachelle Scott, Alexandro Akapohi

GRUSSWORT : GOYO MONTERO

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Alexandro Akapohi

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JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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OUT OF NOWHERE

You came to me From out of nowhere.You took my heart And found it free.Wonderful dreams Wonderful schemes From nowhereMade every hourSweet as a flower to me.And if you should go Back to your nowhereLeaving me with a memory.I'll always wait for your return Out of nowhereHoping you'll bring your love to me.

Jazzstandard von Johnny Green und Edward Heyman, 1931

Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Ensemble

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JIŘÍ BUBENÍČEK : CHAPEAUCHAPEAU : JIŘÍ BUBENÍČEK

CHAPEAU – GEDANKEN ZUR CHOREOGRAPHIEvon Jirí Bubenícek

Es war ein Engagement in Kopenhagen. Ich habe mich auf den Auftritt vorbereitet und der Assistent spielte Musik. Jazzmusik von Dave Brubeck. Ich wusste, dass ich diese Musik eines Tages verwenden würde. Ich liebe Jazz. Und ich assoziiere Jazzmusik mit Hüten.

In „Chapeau“ symbolisieren die Hüte ein Ziel oder eine Lebensleis-tung und das Stück fragt nach diesen Zielen: Was für Ziele sind das, die wir uns täglich stellen? Wir glauben, dass wir zufrieden sein werden, wenn wir unsere Ziele erreicht haben. Aber tatsächlich hat es den Anschein, dass nach eine kurzen Weile der Zufriedenheit plötzlich wieder ein anderes Ziel auftaucht. Fast wie eine nie enden wollende Geschichte …

Die Choreographie setzt sich außerdem philosophisch mit dem Thema des Einflusses von der Gesellschaft und den Menschen, die uns nahe stehen, auf unsere Ziele auseinander. Kann es sein, dass einige unserer Interessen und Ziele, an die wir glauben, nur aufgrund Beeinflussung von außen Teil unseres Lebens sind? Kann es sein, dass die Ziele, die wir erreichen wollen, keine wahren Reflexionen unserer Wünsche und Träume sind? Von Zeit zu Zeit machen wir alle diese Erfahrung und fühlen uns dadurch unzufrieden und leer. Gesellschaft, Kultur und Medien geben Ideen vor, die wir für richtig und schick halten und die tatsächlich eine schwere Auswirkung darauf haben, wie wir unser Leben und unsere Ziele planen.

Später entstehen im Stück Momente der Zufriedenheit. Die Sequenzen zu den langsamen Songs erzählen von kleinen Momenten der Freude und Ekstase, nachdem das angestrebte Ziel erreicht worden ist. Es ist die Illusion von Glück. Ein magischer und orgiastischer Augenblick, kurz, aber sehr stark und süchtig machend. Aber gleich nach diesem Moment der Ekstase kommt ein Tiefpunkt, der uns zwingt, uns sofort ein neues Ziel zu setzen. Das uns aber auch nicht zufrieden stellen wird. Wir sind immer auf der Suche nach dem nächsten Erfolg, der uns gefangen hält im immer gleichen Kreislauf des Strebens nach mehr als wirklich notwendig ist.

Die Treppen sind das Symbol für eine Reise, eine Lebensreise. Ein unvollständiger Weg, den wir an einem Tag vielleicht ohne Hindernisse gehen können. An einem anderen Tag drohen wir aber zu stolpern und zu fallen. Jeder Hut – ein Ziel – trägt uns eine Stufe, eine Lebenserfahrung weiter hinauf. So klettern wir immer höher, aber die Gefahr zu fallen ist gegenwärtig, sobald wir die Erfahrungen vergessen und ignorieren.

Das Hinaufsteigen der Stufen bringt uns näher an die Wahrheit, auf das höchste Niveau, um herauszufinden, was uns noch auf unserer Lebensreise erwartet oder was danach kommt. Aber ist es wirklich möglich, das herauszufinden? Und was ist, wenn nach diesem Augenblick nichts kommt und es nach dieser Welt nichts mehr gibt außer Leere? Vielleicht leben wir auch nur unter einer großen Käseglocke …

Das Mädchen mit den Ballons repräsentiert den großen Traum. Jenen Traum, der stets unerreichbar bleibt und verschwindet, sobald er Realität geworden ist. Jeder jagt diesem großen Traum hinterher. Jeder möchte mit ihm tanzen, weil der Traum Hoffnung gibt und am Leben hält. Aber manchmal sind wir auch so von unserer Umwelt geblendet, sodass wir den Traum nicht sehen können. Aber der Traum kann auch uns verfolgen und uns an seine Existenz erinnern ...

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JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Mein Ziel, … aufrecht bleiben, nicht fallen, mehr Hüte.

Leichter bewegen. Menschen. Unterschiedlich eigen-

artig. Findest du. Wir sind alle hier. Wir haben Hüte.

Unterschiedliche Hüte. Aber alles ist ein großer Hut.

Dem Mann sagen, dass er auf seinen Traum achtgeben

soll. Dein Traum. Ich bin. Du willst mich. Es geht um das

Tempo. Ein bisschen spezieller. Lasst es uns noch einmal

zusammen versuchen. Folge ihr mehr. Kümmere dich die

ganze Zeit um sie. Lasst es uns noch einmal mit Musik

versuchen. Träger. Nur fühlen. Weniger Schwere. Halte

mich fest oder ich fliege davon. Nein, das war mehr wie

ein Schwung. Gleiten … Geh nicht. Lass mich gehen. Was

ist dort? Lass mich. Hinauf! Nichts. Wahrheit. Ich weiß.

Warum? Muss ich sehen. Laufen. Geschafft! Was kommt

als nächstes? Leer?

Jirí Bubenícek

Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Isidora Markovic

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Oscar Alonso

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CHRISTINA SCHMIDL : LES BALLETS BUBENÍČEK

LES BALLETS BUBENÍČEKvon Christina Schmidl

Wie wird man Choreograph? Jiří Bubeníček beschreibt den Beginn seiner Choreographenlaufbahn 1999 als Zufall. Bubeníček war gefeierter Erster Solist unter John Neumeier am Hamburg Ballett, als er bei einem privaten Training im Studio einen Tänzerkollegen Chansons singen hörte. Spontan schlug er ihm vor, zu einem dieser Lieder ein Solo zu choreogra-phieren. Von dessen positiven Anklang ermutigt, probierte er sich schließlich fortan erfolgreich bei Wettbewerben für Nachwuchschoreographen aus und erhielt erste choreographische Aufträge. Zunächst kreierte er kleine Solos, Duette und Trios, rein von der Musik inspirierte, handlungslose Stücke, bis er – rund zwölf Jahre nach seinem Erstlingswerk „La Foule“ – mit „The Picture of Dorian Gray“ und „Nachmittag eines Fauns“ seine ersten Hand-lungsballette erarbeite. Zu dieser Zeit war das Choreographieren immer nur ein Nebenberuf, denn gleichzeitig stand Jiří Bubeníček noch als Tänzer auf der Bühne – neben Gastengagements u.a. an der Opéra national de Paris zunächst in Hamburg, später in Dresden beim Semperoper Ballet. Bevor Bubeníček 2006 von der Compagnie in der Stadt an der Elbe im Norden zur der in den Osten wechselte, war er sich bereits sicher, dass er nach dem Karriereende als Tänzer hauptberuflich als Choreograph arbeiten wollte. Durch den Wechsel an ein neues Haus sammelte er in der Zusammenarbeit als Tänzer mit Choreographen wie Jiří Kylian, William Forsythe, Mats Ek oder David Dawnson noch einmal weitere neue Impulse und Inspirationsquellen für seine eigene Weiterentwicklung als Choreograph. Nach neun Jahren als Erster Solist in Dresden, verabschiedete sich Jiří Bubeníček schließlich 2015 in der Rolle des De Grieux in Kenneth McMillans „Manon“ als Tänzer von der Bühne. Inzwischen hat Jiří Bubeníček über vierzig Choreographien geschaffen, u. a. für Compagnien in New York, Sankt Petersburg, Zürich, Hamburg, Dresden sowie Tokio. Inspiriert sind seine Stücke von einer großen Bandbreite an Themen und Stoffen – vom oscarprämierten Film „The Piano“ über Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Grey“ bis hin zur Biographie Anita Berbers, der Muse des Malers Otto Dix. Zuletzt setzte sich Jiří Bubeníček mit einem Volksmythos seiner tschechischen Heimat auseinander: Für das Ballett des Badischen Staatstheater Karlsruhe choreographierte er zu Musik von Antonín Dvořák und Leoš Janáček das Ballettmärchen „Rusalka“.

Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Sayaka Kado, Daniel Roces

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LES BALLETS BUBENÍČEK : CHRISTINA SCHMIDL

Auf dessen Besetzungszettel im Übrigen in den Kategorien Aus-stattung und Dramaturgie noch ein weiteres Mal der Name Bubeníček auftaucht – allerdings in Kombination mit dem Vornamen Otto. Gemeint ist damit Jiřís Zwillingsbruder, mit dem er gemeinsam seine furiose Tanzkarriere beim Hamburg Ballett startete. 1993 kamen die Zwillinge zweier Zirkusartisten – bereits mit einem Spezialpreis des Prix de Lausanne dekoriert – nach ihrer Ballettausbildung am Prager Konservatorium nach Hamburg. Zunächst als Gruppentänzer engagiert, tanzten sie sich in Windeseile nicht nur aufgrund ihrer begnadeten Technik, sondern auch aufgrund ihrer Wandlungsfähigkeit, Ausstrucks- und Interpretations-stärke zu Ersten Solisten nach oben. Besonderes Aufsehen erregten Jiří und Otto in John Neumeiers Ballett „Illusionen – wie Schwanensee“, in der sie – als Zwillinge prädestiniert dafür – die Doppelrolle von König Ludwig II. und seinem Alter Ego, dem Mann im Schatten, interpretierten. Neu-meier nutzte ihr Zwillingsdasein gerne und choreographierte in „Odyssee“ für beide ein Solo (bzw. Duo), dass mit ihren Zwillingseigenschaften wie dem Aussehen, Timing, Tempo und perfekter Synchronie spielt und sie zur absoluten Voraussetzung für diese Partie(n) macht, weil sie sich nur durch die spezielle Zwillingsverbundenheit herstellen lässt. Inzwischen nutzen Jiří und Otto diese Symbiose nicht mehr als Tänzer auf der Bühne, sondern in ihrer Zweitkarriere. Das gemeinsame Ballettprojekt, das sie 2009 mit Freunden unter dem Namen „Bubeníček and Friends“ im Prager Nationaltheater realisierten, und zwei Jahre später als „Bubeníček Ballet World“ mit Vorstellungen in Tschechien und Italien fortsetzten, hat sich inzwischen zum eigenen Tanzunternehmen „Les Ballets Bubeníček“ entwickelt. Ähnlich wie Sergei Diaghilev mit seinen „Les Ballets Russes“ konzipieren und produzieren die Brüder als kreative Köpfe und Impresari - Jiří als Choreograph und Otto als Ausstatter, Komponist und künstlerischer Berater – eigene Werke, für die sie als Tänzer jeweils befreundete Kollegen aus aller Welt engagieren. Die von „Les Ballets Bubeníček“ realisierten Produktionen wie „Orfeus“ oder „Dr. Zhivago“ waren bereits auf zahlrei-chen Tourneen in Europa und Asien zu sehen. Mit einem Ausschnitt, dem „Canon“ aus ihrem Stück „Le Souffle de l’esprit“ waren Jiří und Otto 2015 bei der 2. Internationalen Ballettgala in Nürnberg zu Gast.

Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Rachelle Scott, Alexandro Akapohi

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jirí Bubenícek, „Chapeau“, Rachelle Scott, Alexandro Akapohi, Isidora Markovic

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Ensemble

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WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE

Where have all the flowers gone,Long time passing,Where have all the flowers gone,Long time agoWhere have all the flowers gone,Young girls picked them every oneWhen will they ever learnWhen will they ever learn

Where have all the young girls gone,Long time passing,Where have all the young girls gone,Long time ago,Where have all the young girls gone,gone to young men every oneWhen will they ever learnWhen will they ever learn

Where have all the young men gone,Long time passing,Where have all the young men gone,Long time ago,Where have all the young men gone,gone to soldiers every one,When will they ever learnWhen will they ever learn

Where have all the soldiers gone,Long time passing,Where have all the soldiers gone,Long time ago,Where have all the soldiers gone,Gone to graveyards every oneWhen will they ever learnWhen will they ever learn

Where have all the graveyards gone,Long time passing,Where have all the graveyards gone,Long time ago,Where have all the graveyards gone,Gone to flowers every oneWhen will they ever learnWhen will they ever learn

Antikriegslied von Pete Seeger, 1955

1955 erinnerte sich der US-amerikanische Songwriter Peter Seeger während einer Flugreise an die Verse eines ukrainischen Volksliedes, das er im Roman „Der stille Don“ von Michail Scho-lochow, der das Leben der Donkosaken im 19. Jahrhundert thematisiert, gelesen hatte: „Wo sind die Blumen? Von Mädchen gemäht. / Wo sind die Mädchen? Verheiratet längst! / Wo sind die Männer? Sind fort in den Krieg.“. Innerhalb von 20 Minuten formte er aus diesem Textmaterial ein dreistrophiges Lied, dem später ein befreundeter Kollege noch zwei weitere hinzufügte. Zunächst sang das Trio Peter, Paul and Mary das Lied, später das Kingston Trio und Joan Baez. 1962 übertrug Max Colpet den Text ins Deutsche. In der Interpretation von Marlene Dietrich wurde „Sag mir, wo die Blumen sind“ ein Welterfolg. Die Dietrich sang das Lied – provokativ zur damaligen Zeit - auch in den Sprachen der ehemaligen deutschen Kriegsgegner, in Englisch und Französisch.

Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Oscar Alonso

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Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Isidora Markovic, Daniel Roces

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK

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JEROEN VERBRUGGEN : WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE

WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE – GEDANKEN ZUR CHOREOGRAPHIE

von Jeroen Verbruggen

Die Terroranschläge am 22. März 2016 in Brüssel haben mich zu der poetischen Choreographie „Where have all the flowers gone“ inspiriert. Ich setze mich in meinen Werken nicht mit Politik auseinander, aber diese Ereignisse in meinem Heimatland haben mich tief bewegt und ich hatte das starke Bedürfnis, meinen Gefühlen in einer choreographischen Arbeit Raum zu geben.

Ein thematischer Schwerpunkt meiner Stücke ist die Jugend, die ich oft auf sarkastische Art und Weise porträtiere. Ich mache mich gerne über das Erwachsene lächerlich und erkläre das Kindliche zum Heldentum. Deswegen habe ich beschlossen, in „Where have all the flowers gone“ den Terror der Anschläge und seine Auswüchse und Folgen für die Menschen auf die Jugend zu projizieren, ohne auf den politischen Aspekt der Tat Bezug zunehmen. End-standen ist eine Art Requiem, das nicht mit einer traurigen Totenmesse oder Beerdigung gleichzusetzen ist. Stattdessen feiern wir in einem Abschiedsfest für die jungen Verstorbenen das Leben der Jugend, die es nicht mehr gibt. Wir reisen mit dem Protagonisten wie in einem Abenteuer durch das Stück. Alle anderen Tänzer repräsentieren nur diesen einen Mann, aber zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben.

Töpfe mit Blumen und weiße Ballons sind das Hauptelement der dunklen Bühne. Weiße Helme erinnern an Totenschädel.

Das Adagio auf der Neunten Sinfonie von Gustav Mahler hat etwas sehr Apokalyptisches. Die letzten acht Minuten des Satzes habe ich zusammen mit DJ Benjamin Magnin de Cagny mit Technobeats gesprengt und zerstört: Zum einen ist das ein musikalischer Verweis auf die Grausamkeit des Attentats und die Angst. Zum anderen ist das aber auch eine Anspielung auf die Partykultur der jungen Menschen, die heute vielleicht nicht auf eine sehr festliche und elegante Art und Weise feiern, sondern auf eine destruktive – ein Ausdruck ihrer Angst, die sie durchleben.

Das von Marlene Dietrich interpretierte Lied „Where have all the flowers gone“ gibt der Choreographie nicht nur ihren Titel, sondern verleiht ihr mit seiner Erzählung über Verlust und Krieg eine weitere inhaltliche und musikalische Tiefe.

Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Isidora Markovic, Daniel Roces

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JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Der Angst kann man heute nicht entkommen.

In meiner kindlichen Welt heißt das,

erwachsen werden zu müssen.

„Where have all the flowers gone“ steht als poetische

Metapher für all das – auch die Angst –,

was die Jugend heute durchmachen muss.

Haben junge Menschen immer noch die Möglichkeit

ihre Jugend unbeschwert zu genießen so wie ich als Kind,

oder müssen sie aufgrund der Angst früher erwachsen

werden? Das Werk ist ein Requiem für die Jugend.

Eine schmerzhafte Feier der Jugend, die es vielleicht

nicht länger gibt.

Jeroen Verbruggen

Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Oscar Alonso

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CHRISTINA SCHMIDL : DIE SCHILLERNDE WELT DES JEROEN VERBRUGGENMUSIK ZWISCHEN LEBEN UND TOD : CHRISTINA SCHMIDL

DIE SCHILLERNDE WELT DES JEROEN VERBRUGGEN

von Christina Schmidl

„For ‚Made for us‘ Goyo told me to go crazy. I sure can go crazy.“ Dass der belgische Choreograph Jeroen Verbruggen für szenische Aben-teuer zu haben ist, zeigte er bereits in zahlreichen Partien als Erster Solist des Balletts Monte Carlo. Zehn Jahre tanzte er in dieser Compagnie und handelte sich dabei den Ruf eines im positiven Sinne verrückten Bal-lettvirtuosen ein. 2014 verabschiedete er sich mit 32 Jahren als Tänzer von der Bühne – als ein auf einem Segway hereinrollender Titelheld in Jean-Christophe Maillots „Nussknacker“. Wenige Wochen später stand er wieder während des Schlussapplauses auf der Bühne einer „Nussknacker“-Produktion. Dieses Mal aber als gefeierter Schöpfer seiner eigenen Cho-reographie für das Grand Théâtre de Genève. Dieser „Nussknacker“ war nicht nur das erste abendfüllende Stück und Handlungsballett, sondern auch das erste Werk, das Verbruggen außerhalb von Monaco erarbeitete hatte. Seine ersten offiziellen Choreographien („Kill Bambi“ und „True and false unicorn“) hatte er in den Jahren zuvor stets im Auftrag von Jean-Christophe Maillot, dem Ballettdirektor der Ballets de Monte Carlo, der sein Talent erkannte und kontinuierlich förderte, erarbeitet. Inzwischen hat Verbruggen zahlreiche Stücke für die Compagnien in Marseille, Monte Carlo, Genf und Antwerpen, wo er als junger Tänzer seine professionelle Bühnenlaufbahn startete, erabeitet. Und seit „Kill Bambi“ (2012) kann Jeroen Verbruggen sich außerdem in eine illustre Liste mit Namen wie Madonna, Lady Gaga und Conchita Wurst einreihen, denn sie alle arbeiten für die Ausstattung ihrer Bühnenshows mit dem in Paris ansässigen Mode-designduo „on aura tout vu“ zusammen. Caroline von Monaco hatte die beiden Designer Livia Stoianova und Tassen Samouilov für „Kill Bambi“ zu einer Zusammenarbeit mit Verbruggen angestiftet. Inzwischen statten „on aura tout vu“ regelmäßig seine Arbeiten aus. Eine perfekte Symbiose, denn Verbruggens choreographische Werke sind genauso glamourös, überraschend und etwas exzentrisch wie die Haute Couture der beiden Designer: eine schillernde Mischung aus eleganter Tanztradition, überra-schender Avantgarde, Akrobatik, Mode und glamourösem Bühnenzauber.

MUSIK ZWISCHEN LEBEN UND TODvon Christina Schmidl

„Leb wohl!“ schrieb Gustav Mahler (1860-1911) zu Beginn des ersten Satzes der Neunten Sinfonie über die Noten. Mit diesem Werk, das zwischen 1909 und 1910 in einer Hütte in Toblach in Südtirol entstand, komponierte der zu dieser Zeit bereits schwerkranke Mahler, der auch die Uraufführung 1912 nicht mehr erleben sollte, seinen musikalischen Abschied vom Leben. In vier Sätzen blitzen wie Lebenserinnerungen musikalische Reminiszenzen zu früheren Werken auf, werden kompositorische Grenzen gesprengt und der Weg für eine neue Musiksprache geebnet, bis sich die Musik schließlich am Ende des letzten Satzes einfach ins Nichts auflöst – ein Werden und Vergehen.

Anders als sinfonische Schlusssätze bisher, ist hier der letzte Satz, das Adagio, keine jubelnde Apotheose, sondern ein langsamer, erhabener Abgesang. Eröffnet wird er nach den dramatisch orchestrierten beiden Sätzen zuvor durch ein klagendes Motiv der Streicher, das in das den eng-lischen Choral „Abide with me“ zitierende Hauptthema überleitet. Dessen verschobene und verschleierte chromatische Harmonik sorgt für eine transzendentale Wirkung der innigen Melodie. Im Laufe des Satzes bäumt sich der warme und wehmütige musikalische Fluss mehrmals auf, bevor das Strömen zunehmend ins Stocken gerät und die Musik sich langsam aufzulösen beginnt. Dieser letzte Teil ist ein Abschied der Musik von der Welt des Irdischen: Mahler nimmt die Dynamik bis zum vierfachen Piano zurück, zitiert das Schlussmotiv seines Kindertotenliedes „Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen“ – wohl in Erinnerung an seine verstorbene Tochter Maria Anna – und gibt für die zart-sphärischen und versöhnlichen Klänge eine letzte Spielanweisung: „ersterbend“. Dann verstummt die Musik.

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Nuria Fau, Joel Di Stefano, Oscar Alonso

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JIŘÍ BUBENÍČEKChoreographie und Inszenierung, Lichtdesign

„Chapeau“

Jiří Bubeníček wurde 1974 in Lubin in Polen geboren und absolvierte seine Ausbildung am Konservatorium für Tanz in Prag. 1993 war er Mitglied des Hamburg Ballett. Seit 2006 ist er Erster Solist beim Semperoper Ballett in Dresden. Zu seinem umfangreichen Repertoire gehören Rollen wie Romeo in „Romeo und Julia“, Petru-chio in „Der Widerspenstigen Zähmung“, Solor in „La Bayadère“, Prinz in „Dornröschen“, Prinz in „Schwanensee“ oder Albrecht in „Giselle“. Im Jahre 2011 initiierte er mit seinem Bruder Otto die Ballettspendengala „Ballett für Japan or Dance for the Land of the Rising Sun“ mit vielen nationalen und internationalen Solisten, um die Opfer der Tsunami-Katastrophe zu unterstützen. Für seine Darstellungen gewann er zahlreiche Preise und wurde von der Fachzeit-schrift „Dance for you!“ zum Besten Tänzer des Jahres 2014 und 2015 gekürt. Als Choreograph schuf Jiří Bubeníček Werke wie „Toccata“ für das New York City Ballet, „Le souffle de l´Esprit“ für das Zürich Ballett, „Unerreichbare Orte“ für das Hamburg Ballett, „Die innere Stimme“ für das Semperoper Ballett in Dresden oder im Jahr 2016 „L’Heure Bleue“ für das Tokyo City Ballet und „Les Jeux Jaloux“ für das Ballett der Staatsoper Hannover. Zuletzt enstand für das Ballett des Badischen Staatstheater Karlsruhe das Ballettmärchen „Rusalka“.

JEROEN VERBRUGGENChoreographie und Insze-nierung, Bühne, Kostüme und Licht-Design „Where have all the flowers gone“

Jeroen Verbruggen wurde in Belgien geboren und begann seine Ausbildung an der Königlich Belgischen Ballettschule. 2000 gewann er beim Prix de Lausanne den Publikumspreis und eine Silbermedaille mit einem Stipendium für die Nationale Ballettschule Kanada. Mit seiner Solo-Choreographie „Hyperballad“ erreichte er 2011 den zweiten Platz beim Wettbewerb Eurovision for Young Dancers in London. Nach einem Sommer beim Ballet des jeunes d’Europe war Verbruggen zwei Jahre beim Königlichen Ballett Flandern engagiert. 2003 war er Mit-glied des Ballet d’Europe in Marseille und von 2004 bis 2014 schließlich beim Ballett Monte Carlo, wo er nach 10 Jahren seine Karriere als Solotänzer beendete. Seit 2014 arbeitet Verbruggen hauptberuflich als freier Choreo-graph. Sein erstes abendfüllendes Ballett, eine eigene Interpretation von Tschaikowskis „Der Nussknacker“, entstand für das Ballett Genf (Kostüme: on aura tout vu). Nach weiteren Choreographien, u. a. „True & False Unicorn“ für das Ballett Monte Carlo (2015), „A mighty Wind“ für die National Dance Company of Wales (2015), kehrte er 2016 in seine belgische Heimat zurück und schuf in Zusammenarbeit mit dem Designer Tim Van Steenbergen „Ma mère L’Oye“ für das Königliche Ballett Flandern. Für den 30. Geburstag des Ballett Monte Carlo im Juli 2016 choreographierte er „L’Enfant et les Sortiglèges“. In der Saison 2016/2017 kreiert Verbruggen u. a. Werke für das Nationalballett in Marseille und das Ballett Genf.

BIOGRAPHIEN : MADE FOR US II

Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Isidora Markovic, Luis Tena

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BIOGRAPHIEN : MADE FOR US IIMADE FOR US II : BIOGRAPHIEN

NADINA COJOCARUBühne und Kostüme

„Chapeau“

Nadina Cojocaru wurde in Chisinau, in Mol-dawien geboren und erhielt bereits als Kind Klavier- und Ballettunterricht. Sie absolvierte ein Choreographie-Studium an der Kunstuni-versität ihrer Heimatstadt. 2010 zog sie nach Japan. Nach dem Abschluss einer Sprachschule arbeitete sie zunächst in unterschiedlichen Positionen in der Kreativwirtschaft und sammelte u. a. als Hochzeitskleiddesignerin, Fotografin und Visagistin Erfahrungen. Zuletzt war sie in Japan vier Jahre als International Sales Manager eines großen japanischen Tex-tilherstellers tätig. 2015 zog Nadina Cojocaru zurück nach Europa. Die zusammen mit ihrem Ehemann Jiří Bubeníček entworfenen Ausstat-tung von „Chapeau“ ist ihre erste Arbeit als Bühnen- und Kostümbildnerin.

EVA ADLERBühne

„Where have all the flowers gone“

Eva Adler studierte an der Bauhaus-Universität Weimar Architektur sowie Bühnen- und Kos-tümbild an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin unter Prof. Peter Schubert. Ihr Diplom, als Ingenieurin im Fachbereich Architektur, bearbeitete sie in Kooperation mit beiden Hochschulen, unter der Betreuung von Prof. Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Bernd Rudolf und dem Büh-nenbildner Peter Schubert. Nach Hospitanzen bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin „süßer vogel undsoweiter“ von Laura Naumann, war sie in der Spielzeit 2009/2010 an der Schaubühne in Berlin und hospitierte u. a. Nina Wetzel und Katrin Hie-ronimus. Im Anschluss übernahm sie an der Schaubühne ihre erste Assistenz beim Festival Internationale Neue Dramatik. In der Spielzeit 2012/13 beendete Eva Adler ihre zweijährige Assistentenstelle am Staatstheater Nürnberg. Neben ihrer Tätigkeit als Ausstattungsassis-tentin entwarf sie bereits die Bühne und das Kostüm für die Schauspielproduktionen „Vater-sprache“, „Demut vor deinen Taten Baby“ und

„Letzte Stunde(n)“, in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Frauke Busch. Seit Dezember 2013 ist sie als freie Bühnen- und Kostümbildnerin tätig und wurde daraufhin am Staatstheater Nürnberg für die Kinderoper „Cherubino mischt sich ein oder Die verflixte Sache mit der Liebe“ engagiert. Für die Choreographen Douglas Lee und Cayetano Soto entwickelte sie die Bühne für ihre Stücke innerhalb des Tanzabends „Made for us“ am Staatstheater Nürnberg. Mit Goyo Montero arbeitet Eva Adler seit der Spielzeit 2013/14 fest zusammen und entwarf bereits die Bühnen für „Melancholia“, „Cyrano“ und

„Dreiklang: Inger/Naharin/Montero“, „Latent“, „Kammertanz“ so wie zuletzt für „Monade“ und „Don Quijote“. Darüber hinaus entwirft Eva Adler Bühnen- und Kostümbilder für die Schauspielre-gisseurin Maya Fanke.

ANGELO ALBERTOKostüme

„Where have all the flowers gone“

Der Mode- und Kostümdesigner Angelo Alberto wurde auf der Karibikinsel Curaçao geboren. Nach seiner Ausbildung zum Schneider an der Holtland College Technical School in Leiden (Nie-derlande) studierte er bis 1997 Modedesign an der Utrechter Universität der Künste. Im gleichen Jahr absolvierte er einen Workshop über die Arbeit mit Textilien an der Universität von Rotterdam. 1998 beendete Angelo Alberto eine zweijährige Assis-tenzstelle für die Haute-Couture-Kollektion von Edgar Vos Couture in Amsterdam. Seitdem ist er in der Kostümabteilung des Staatstheater Nürn-berg beschäftigt und fertigte dort die Kostüme für Produktionen von und mit den Tänzern des Staatsballett Nürnberg. Seine Arbeit brachte ihm Aufträge als Kostümassistent u. a. von Benita Roth, Daniela Kurz, Javier de Frutos und Rui Horta ein. Als freischaffender, selbständiger Designer arbeitet er regelmäßig für Festivals und Theaterproduktionen, z.B. mit Barisch Karademir, Björn Ballbach, Lucas Scheja, Kunno Windisch und Melanie MacDonald. Im Dezember 2007 wurde er als Kostümbildner für „Dance AMONG friends“ in Zusammenarbeit mit Itzik Galili, Emily Molnar und Roberto Campanella, für das Ballett Augsburg engagiert. Im Mai 2008 unterstützte er die Bal-lettschule Art Umbrella in Vancouver (Kanada). Im darauffolgenden Oktober fertigte er die Kostüme für die Proartedanza Dance Company in Toronto (Kanada) in Zusammenarbeit mit Emily Molnar und Kevin O‘Day. Im November 2009 war er Kostümbildner für Kevin O´Day´s Ballett „Poetic Play – We Will“ am Nationaltheater Mannheim. Einen Monat später wurde er als Kostümdesigner für Goyo Monteros „Dornröschen“ an das Staats-theater Nürnberg engagiert. Anfang 2010 entwi-ckelte er in Augsburg die Kostüme für Caetano Posterinos „Strawinsky Trilogie“ („Le Noces“, „Die Geschichte vom Soldaten“, „Pulcinella“).

ERNST SCHIESSLLichtdesign „Chapeau“ und „Where have all the flowers gone“

Ernst Schießl wurde im Baden-Württember-gischen Heidenheim geboren. Zwischen 1985 und 1987 war er Bühnenbildner und -tech-niker beim Theater Pfütze in Nürnberg. Daran anschließend wurde er Bühnentechniker im Opernhaus Nürnberg. Danach absolvierte Ernst Schießl eine Ausbildung zum Elektroniker bei der GRUNDIG AG und wurde bis 1995 Veran-staltungstechniker in der Tafelhalle Nürnberg. 1996 kam er als Beleuchtungsmeister an das Opernhaus Nürnberg, bevor er 2000 an das Staatstheater Mainz wechselte. Dort war er bis 2002 Beleuchtungsmeister und Stellver-tretender Leiter der Beleuchtung. Im Jahr 2003 wurde er dann Leiter der Beleuchtung im Großen Haus des Staatstheater Mainz. Im Rahmen dieser Tätigkeit übernahm Ernst Schießl die Lichtgestaltung für verschiedene Choreographen wie Martin Schläpfer, Phillip Egli und Marc Oberdorf. 2009-2012 war er als Technischer Leiter und Leiter der Beleuchtung am Theater Erlangen engagiert. Am Schauspiel Nürnberg ist Ernst Schießl seit 2012 Leiter der Beleuchtung. Seit 2000 hat Ernst Schießl regelmäßige Aufträge als Lichtgestalter für Ballett, Oper und Schauspiel u. a. für die Vereinigten Bühnen-Bozen, die Zwingerfestspiele Dresden sowie das Theater Hagen. In diesem Rahmen hat er bisher die Lichtgestaltung u. a. für Choreographen wie Tindaro Silvano, Henrique Rodovalho, Nils Christe, Ricardo Fernando und Regisseure wie Phillip Kochheim, Dieter Wedel, Roman Hovenbitzer und Gregor Horres übernommen.

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Ensemble

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Jeroen Verbruggen, „Where have all the flowers gone“, Ensemble

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MADE FOR US II : JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK JEROEN VERBRUGGEN / JIŘÍ BUBENÍČEK : MADE FOR US II

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BIOGRAPHIEN : MONADE

AUS LIEBE ZUM TANZ ...

FÖRDERVEREIN BALLETTFREUNDE STAATSTHEATER NÜRNBERG E. V.

MÄZENE Hein Verpackungen GmbH und Friederike Hein ∙ Prof. Dr. Werner Pfeiffer ∙ Tampico Trading GmbH und Stefanie und Helmut Stummvoll

FÖRDERER Dr. Claudia Balzer ∙ Anita und Walter Bauer ∙ Iris Baumann ∙ Doris Braeschke ∙ Dr. Wenke Dietrich ∙ Dr. Frank Dreves ∙ Christian Ginglseder ∙ Vera Gölitz ∙ Prof. Dr. h. c. Stephan Götzl ∙ Petra und Klaus Gumpp ∙ Christine und Bernhard Haag ∙ Dr. Marianne Hagemann ∙ Alexandra und Robert Härtlein ∙ Heike und Peter Hering ∙ Dr. Kerstin Hiller ∙ Ilona Hirschmann ∙ Hotel Arvena Park und Oskar Schlag ∙ Hotel Drei Raben und Dr. Daniela Hüttinger ∙ Institut Rede & Antwort und Astrid Zapf ∙ Gabriele und Dr. Jürgen Jäger ∙ Dr. Lothar Kern ∙ Dr. Christiane und Prof. Dr. Johannes Kornhuber ∙ Thomas Krapp ∙ Dr. Gabriele und Dr. Ulrich Luber ∙ Christian Marguliés ∙ Dr. Susanne Meinhardt und Johannes Meinhard M.B.A. ∙ OrthoPraxis Altreuther & Klug und Dr. Stefan Klug ∙ Marianne Ott ∙ Retterspitz GmbH und Markus Valet ∙ Barbara und Armin Scharrer ∙ Anja Schmickal ∙ Christa Schmid-Sohnle und Manfred Schmid ∙ Ursula Kolb und Wolfgang Schmieg ∙ Schönwasser Haus- und Grund besitz GmbH und Dipl. Kfm. Günther Schönwasser ∙ Manuela und Michael Schöpe ∙ Dr. Schwarz & Partner und Dr. Walter Schwarz ∙ Christian Schweiger ∙ Ute und Klaus Steger ∙ Martina M. und Jörg K. Stengel ∙ SUPOL Tank und Christiane und Dipl. Kfm. Michael Böhm ∙ Dagmar Taschenberger ∙ Therapiezentrum Sommer und Andrea Sommer ∙ Karin Urlichs ∙ E. Vollrath & Co. GmbH ∙ Karin von Vopelius ∙ Dr. Volker Weidinger ∙ Dr. Grit Weigel ∙ Wiegel Arbeitskultur und Martina Wiegel

Vorsitzender: Peter Hering Schirmherrschaft: Petra MalyJirí Bubenícek, „Chapeau“, Oscar Alonso

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NACHWEISE

MUSIKNACHWEISE

CHAPEAUDave Brubeck: Take Five, Camptown Races, Unsquare Dance. „Dave Brubeck's Greatest Hits“. Legacy/Columbia, 1997. Benny Goodman Sextet: As Long As I live. „Cool Jazz“. Ideal Music, 2012. Jonny Greenwood: Proven Lands. „There Will Be Blood (Music from the Motion Picture)“. Nonesuch, 2008. Lena Horne: Prisoner of Love, Out of Nowhere. „Billie, Ella, Lena, Sarah!“. Legacy/Columbia, 1994. Justin Hurwitz: Casey's Song. „Whiplash (Original Motion Picture Soundtrack)“. Concord Records, 2016. Jo Stafford: Manhattan Serenade. „Jo Stafford: The Best of the War Years“. Stardust Records, 2001.

WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONEGustav Mahler / Marlene Dietrich / Benjamin Magnin de Cagny: Remix - IV. Adagio aus Sinfonie Nr. 9 D-Dur. („Mahler: 10 Symphonien“. Claudio Abbado und die Wiener Philharmoniker. Deutsche Gram-mophon, 1995.) / Where have all the flowers gone. („The Essential Marlene Dietrich“. EMI, 2003.)

Fotos: Bettina StößDie Szenenfotos wurden während der Probe am 16. Juni 2017 gemacht.

Fotos Porträts: Ludwig Olah, privat

Alle Texte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.

Urheber, die bis zum Erscheinen dieses Heftes nicht erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

IMPRESSUM

Programmheft zur Premiere von „Made for us II“ am 23. Juni 2017 Choreographie und Inszenierung: Jirí Bubenícek; Jeroen Verbruggen Bühne: Jeroen Verbruggen; Nadina Cojocaru; Eva AdlerKostüme: Jeroen Verbruggen; Nadina Cojocaru; Angelo AlbertoLicht-Design: Jeroen Verbruggen; Jirí Bubenícek; Ernst Schießl

Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Ballettdirektor und Chefchoreograph: Goyo Montero Redaktion: Christina Schmidl Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Corporate Design: Martina Filsinger, Claudia PuhlmannHerstellung: Offsetdruck Buckl, Nürnberg

Das Staatstheater Nürnberg ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamerTrägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg.

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Henriette Schmidt-Burkhardt †

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