Projektbeschreibung SSD-RGH

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Pro jektbeschreibun g Im Jahr 2003 beschloss die Schülervertretung der Städt. Realschule Gummersbach-Hepel einen Schulsanitäts- dienst zu gründen. Da traf es sich gut, dass einer ihrer Lehrer bereits seit Jahren für die Johanniter als Rettungssanitäter und Ausbilder tätig war. Somit war die Frage, wer sich um Aus-/Fortbildung der Schüler und den organisatorischen Aufbau kümmert, schnell beantwortet. Als schwieriger erwies sich die Suche nach geeigneten Schülern und einem tauglichen Verfahren, um aus diesen einsatzfähige Sanitäter zu machen. Der übliche AG-Rahmen mit zwei wöchentlichen Unterrichtsstunden im Anschluss an den regulären Unterricht bot keine praktikable Möglichkeit, das notwendige Theorie- und Praxiswissen auf einsatztauglichem Niveau zu vermitteln. So kam es nach einer zweijährigen Findungs- und Erprobungsphase zu einer Regelung, die bis heute erfolgreich Anwendung findet: Alle AG-Stunden werden am 4. Samstag im Monat gebündelt und an diesem Termin begeben sich die Schülerinnen und Schüler in die Geschäftsstelle der Johanniter nach Wiehl. Die hier vorhandenen Räumlichkeiten und Materialien (inklusive Fahrzeuge) bieten umfassende und realitätsnahe Ausbildungsmöglichkeiten. Jeder angehende Schulsanitäter durchläuft eine 24-stündige Ausbildung, an die sich eine schriftliche und mündlich-praktische Prüfung anschließt. Beide Prüfungsteile müssen mindestens mit „ausreichend“ abgeschlossen werden. Nach dreimaligem Nichtbestehen scheidet der Bewerber aus dem Schulsanitätsdienst aus. Dieser Fall ist in den letzten sieben Jahren glücklicherweise noch nicht eingetreten, auch wenn von insgesamt über 80 Bewerbern in dieser Zeit knapp 20 aufgrund der hohen Anforderungen die Ausbildung nicht abgeschlossen haben.

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Bewerbungsunterlagen für den Demografiepreis 2012

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Projektbeschreibung Im Jahr 2003 beschloss die Schülervertretung der Städt.

Realschule Gummersbach-Hepel einen Schulsanitäts-

dienst zu gründen. Da traf es sich gut, dass einer ihrer

Lehrer bereits seit Jahren für die Johanniter als

Rettungssanitäter und Ausbilder tätig war. Somit war die

Frage, wer sich um Aus-/Fortbildung der Schüler und

den organisatorischen Aufbau kümmert, schnell beantwortet. Als schwieriger erwies sich

die Suche nach geeigneten Schülern und einem tauglichen Verfahren, um aus diesen

einsatzfähige Sanitäter zu machen. Der übliche AG-Rahmen mit zwei wöchentlichen

Unterrichtsstunden im Anschluss an den regulären Unterricht bot keine praktikable

Möglichkeit, das notwendige Theorie- und Praxiswissen auf einsatztauglichem Niveau zu

vermitteln. So kam es nach einer zweijährigen Findungs- und Erprobungsphase zu einer

Regelung, die bis heute erfolgreich Anwendung findet: Alle AG-Stunden werden am 4.

Samstag im Monat gebündelt und an diesem Termin begeben sich die Schülerinnen und

Schüler in die Geschäftsstelle der Johanniter nach Wiehl. Die hier vorhandenen

Räumlichkeiten und Materialien (inklusive Fahrzeuge) bieten umfassende und realitätsnahe

Ausbildungsmöglichkeiten.

Jeder angehende Schulsanitäter

durchläuft eine 24-stündige

Ausbildung, an die sich eine

schriftliche und mündlich-praktische

Prüfung anschließt. Beide

Prüfungsteile müssen mindestens mit

„ausreichend“ abgeschlossen werden.

Nach dreimaligem Nichtbestehen

scheidet der Bewerber aus dem

Schulsanitätsdienst aus. Dieser Fall ist

in den letzten sieben Jahren

glücklicherweise noch nicht

eingetreten, auch wenn von insgesamt über 80 Bewerbern in dieser Zeit knapp 20

aufgrund der hohen Anforderungen die Ausbildung nicht abgeschlossen haben.

Projektbeschreibung Folgende Anforderungen muss der fertige Schulsanitäter

erfüllen:

1. an Schultagen Dienst im 2er-Team von 7:45-

13:15 Uhr gemäß Dienstplan (2-4 Dienste pro

Monat); notwendige Vertretungen aufgrund von

Klassenarbeiten, Krankheit etc. regeln die Schüler

selbst

2. selbstständiges Nacharbeiten von durch Einsätze versäumtem Unterricht

3. täglicher Check der Materialien nach Liste

4. weitgehend selbstständige Versorgung von verletzten bzw. erkrankten Schülern und

Lehrern (pro Jahr ca. 250 Einsätze)

5. Führen des Behandlungsbuches und ggf. Ausfüllen eines Notfallprotokolls

6. ggf. Organisation der Abmeldung der Patienten vom Unterricht

7. ggf. telefonische Kontaktaufnahme zu Eltern und/oder Notruf

8. ggf. Übergabe des Patienten an Eltern oder Rettungsdienst

9. Teilnahme an mindestens 30 Fortbildungsstunden pro Schuljahr (analog zu den

Vorschriften im Rettungsdienst); in der Regel werden allerdings 40-50

Fortbildungsstunden geleistet (sogar einige ehemalige Schüler, die nach der 10.

Klasse die Schule verlassen haben, nehmen regelmäßig an diesen Fortbildungen

teil)

Was haben die Schüler davon, all

diese Mühen auf sich zu

nehmen? Nun, jeder Schul-

sanitäter bekommt…

…eine Ernennungs- und

eine Entlassurkunde (gut

für die Bewerbungs-

unterlagen).

…eine kostenlose EH-

Bescheinigung für den Führerscheinerwerb.

…eine fundierte Berufsorientierung im medizinischen und sozialen Bereich (einige

Ehemalige sind z.B. mittlerweile in der Krankenpflege oder im Rettungsdienst tätig)

…und offenbar jede Menge Spaß (an der Verantwortung).