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Protestkampagnen im Internet Referat: Diskursanalyse, Frames und

Framing Referenten: Julian Knauf, Ramona

Schmücker

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Literaturverzeichnis Baringhorst, Sigrid (2004), Strategic Framing – Deutungsstrategien zur

Mobilisierung öffentlicher Unterstützung, in: Kreyher, Volker J. (Hg.), Handbuch Politisches Marketing, Baden-Baden, 75-88

Keller, Reiner (Hrsg.) (2001): Handbuch sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Wiesbaden

Scheufele, Bertram (2003): Frames – Framing – Framing Effekte. Theoretische und methodische Grundlegung des Framing-Ansatzes sowie empirische Befunde zur Nachrichtenproduktion. Wiesbaden, 45-90

Snow, David A. (2004). Framing Processes, Ideology, and Discursive Fields, in: Snow, David A. et al. (Hrsg.): The Blackwell Companion to Social Movements. Malden, MA/Oxford/Carlton, 380-412

www.wikipedia.de www.lrz-muenchen.de/~wlm/ilmes.htm

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Gliederung 1. Erläuterung des Begriffs Diskurs 1.1 Definition nach Foucault 1.2 Definition nach Habermas 2. Diskursanalyse 3. Die wissenssoziologische Diskursanalyse 3.1 Was bedeutet „Wissen“? 4. Methodische Umsetzung 5. Akteure der Diskursanalyse 6. Definition Schema und Framing 6.1 Einordnung von Frames und Framing 7. Bewegungstheoretischer Framingansatz 7.1 Inszenierungsansatz 7.2 Collective Identity Ansatz

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Gliederung 8. Wirkungszentrierter Framingansatz 8.1 Framing/ Priming und Agenda Setting Ansatz 8.2 Attribute Agenda Setting 8.3 Medien Priming 8.4 Einstellungs- und Meinungsveränderungen 8.5 Fazit Framing Effekte 9. Kommunikatorzentrierter Framing Ansatz 9.1 Journalistische Arbeitsroutinen 9.2 Journalistische Erwartungen

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1. Diskurs mehr oder weniger öffentliche

Diskussionsprozesse beziehen sich auf spezifische

Themen gesellschaftlicher Belange Diskurse existieren in

Sprechhandlungen, Texten, Organisationen etc.

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1.1 Definition nach Foucault aufscheinendes Verständnis von

Wirklichkeit in der jeweiligen Epoche Verkopplung von Inhalten und

Praktiken Regeln: was ist sagbar; was soll

gesagt werden; welcher Sprecher darf was, wann sagen

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1.2 Definition nach Habermas in Diskursen einigen sich

Gesprächspartner auf Grundsätze, wie man sich gegenseitig respektieren kann

Sprache dient in Diskursen als Handlungskoordination von Individuen

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Bedingungen nach Habermas alle Teilnehmer können sich mit demselben

Recht in Diskurs einbringen gleiche Chance aller Teilnehmer Sachthemen

anzusprechen und Aussagen in Frage zu stellen

Einstellungen und Gefühle jedes Einzelnen müssen/dürfen zum Ausdruck gebracht werden

konkurrieren zwei Annahmen wird die akzeptiert, die von besseren Argumenten gestützt wird

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2. Diskursanalyse Gesellschaftliche, kollektive Praktiken der

Kommunikation Diskursanalyse bezeichnet heterogene

Vielfalt von Verfahren, die sich mit Diskursen befassen

hier interessiert weniger der reine Text oder der Textproduzent, sondern das diskursive Feld

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Diskursanalyse linguistische Diskursanalyse

untersucht das „WIE“ der Kommunikation

soziologische Diskursanalyse bezieht sich auf gesellschaftlich institutionalisierte Diskursfelder

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Diskursanalyse Untersuchung sprachlicher Dokumente

(mündlich oder schriftlich) Zeitungsartikel, Fernsehreportagen etc.

Diskursanalyse ist ein Forschungsprogramm, die Zusammenhang von sprachlichem Handeln und sprachlicher Form, sowie den Zusammenhang von sprachlichem Handeln und gesellschaftlichen Strukturen untersucht

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3. Die wissenssoziologische Diskursanalyse bezieht sich auf eine Theorie der

Soziologen Berger und Luckmann in ihrer Arbeit :“Die Konstruktion der Wirklichkeit“

Theorie der sozialen Konstruktion von Deutungs- und Handlungswissen, dass gesellschaftlich institutionalisiert und in Sozialisationsprozessen an Individuen vermittelt wird

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Die wissenssoziologische Diskursanalyse Ausgangspunkt: gesellschaftliche

Wirklichkeit sinnhaft konstituiert Untersuchung zwischen Gesellschaft

und Wirklichkeit Hauptinteresse der

Wissenssoziologie gebührt dem Allerweltswissen dieses bildet Bedeutungs- und Sinnstruktur

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3.1 Bedeutung von Wissen nach Berger und Luckmann: alles was

Sinn macht oder sinnvoll interpretiert werden kann

Komplexer, gesellschaftlicher Wissensvorrat der keineswegs homogen ist

Handeln bezieht sich auf Wissen Handeln ist sinnorientiert, auch wenn es

sich um Routinevorgänge handelt

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Bedeutung von Wissen Gesellschaft stellt den Akteuren

Wissensbestände zur Verfügung diese werden sozialisatorisch

angeeignet Akteure sind Adressaten von

Wissensbeständen

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4. Methodische Umsetzung Diskurse können daraufhin untersucht werden, 1. wie sie entstanden sind,2. welche Veränderungen sie im Laufe der Zeit

vollzogen haben,3. was ihre Adressaten und Protagonisten sind,4. welche Inhalte sie transportieren,5. welcher Mittel sie sich dabei bedienen und6. in welchem Verhältnis sie zu anderen

Diskursen stehen.

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Methodische Umsetzung es gibt keinen Königsweg der

Diskursanalyse aus forschungspraktischer Sicht lassen

sich folgende Stufen festhalten:1. Festlegung der zu untersuchenden

Diskurse2. Fixierung der Fragestellung3. Erhebungsverfahren und

korrespondierende Auswertungsprozedere

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5. Akteure der Diskursanalyse Diskurse sprechen nicht für sich

selbst; sie werden erst durch die Akteure lebendig

Akteure treten dabei als Sprecher und Repräsentanten mehr oder weniger großer Gruppen auf

Diskursgemeinschaften mit einer gemeinsamen story-line

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Akteure der Diskursanalyse Akteure handeln interessenbezogen,

strategisch und taktisch Beiträge der Diskursführer sind

darauf bedacht, Wissensvorräte anzuregen

dies geschieht durch Einbettung eines Themas in ein Bedeutungsumfeld: Framing

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6. Definition Schema/Schemata unter einem Schema versteht man

die Wissenschaft der Darlegung , Zeichnung oder Programmierung eines prinzipiellen Ablaufs oder Verlaufs

ein Schema kann unter anderem betreffen: Abläufe beim Denken; Abläufe bei Emotionen

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Definition Framing bezeichnet Einbettung eines Themas in

bestimmtes Bedeutungsumfeld gezielte Zuschreibung von Ursachen,

Verantwortlichkeit und Lösungen zu kontroversen Sachverhalten

Frames wecken durch Wortwahl und Zuschreibung bestimmte Schemata und somit auch Bewertungen und Gefühle

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6.1 Horizontale Einordnung von Frames/Framing

Bei Journalisten bzw. im Mediensystem: journalistische Strukturierung von Sachverhalten (Journalisten- und inhaltszentrierter Ansatz)

Bei Rezipienten bzw. in der Bevölkerung:Verarbeitung der Inhalte durch Rezipienten (Wirkungszentrierter Ansatz)

Bei Akteuren wie sozialen Bewegungen:Versuch, Sachverhalte in Bezugsrahmen zu stellen und Entscheidungen zu präformieren (Öffentlichkeits- und bewegungstheoretischer Ansatz)

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Vertikale Einordnung von Frames

Kognitive Ebene Diskursive Ebene Diskursprodukt

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7. Bewegungstheoretischer Framing Ansatz Akteure in einem Diskurs sind z.B. soziale Bewegungen

(beispielsweise eine Anti-Kernkraft Bewegung) Akteure versuchen auf politische Entscheidungsprozesse Einfluss

auszuüben. Damit politische Akteure erfolgreich sind, müssen sie auf in der

Gesellschaft kollektiv vorhandene Deutungsmuster anknüpfen. Dies betrifft die Problemdefinition, Probleminterpretation und die Problemlösung.

Der Mobilisierungseffekt ist umso größer, je mehr die geäußerten Werte der Akteure mit denen des Publikums übereinstimmen.

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7.1 Inszenierungsansatz (Snow und Benford)

Untersucht Ressourcenmobilisierung sozialer Bewegungen

Fragt nach Konstruktionen von Realität, die es sozialen Bewegungen erlauben, eigene Aktivitäten gegenüber ihren Anhängern zu legitimieren und die Öffentlichkeit für das eigene Protesthandeln zu gewinnen

Framing wird als Strategie der Protestmobilisierung betrachtet

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3 Elemente des Framings Diagnostic Framing

Konstruktion des Themas. Rahmung des Problems nicht nur für Anhänger, sondern auch für die Öffentlichkeit, die das Thema als verhandlungswürdig erkennen soll. Darüber hinaus müssen verpflichtungsfähige Instanzen benannt werden. Verantwortliche sind der personifizierte Angriffspunkt des Protestes.

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3 Elemente des Framings Prognostic Framing

zielt auf die Lösung des Problems. Es müssen Lösungswege aufzeigbar sein. Die Handlungskompetenz und Glaubwürdigkeit derjenigen muss ausgewiesen werden, die sich als Akteure der Problemlösung anbieten (Kausalattributierung)

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3 Elemente des Framings Motivational Framing:

Engagement bzw. Mobilisierungsbereitschaft. Zur Motivationserhöhung müssen geeignete Protestmittel angeboten werden. Es geht um Anreize, die die individuelle Handlungsbereitschaft der Adressaten fördert bzw. weckt

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Erfolgreiche Framingstrategien Ziehen die Aufmerksamkeit massenmedialer

Gatekeeper, Journalisten und Presseagenturen auf sich

Versinnbildlichen sich auf Framing Devices wie Metaphern, Schlagwörter, symbolische Bilder

Orientieren sich an den zentralen Werten der Zielgruppe

Wichtig ist es ebenso für ein Problem eine Vertrauensbasis der Lösungsmöglichkeit zu schaffen

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7.2 Collective Identity Ansatz (Gamson)

Wie kann eine Protestbewegung kollektive Identität herstellen?

Wie werden gemeinsame Ziele definiert, kollektive Normen durchgesetzt und Kollektivhandeln möglich?

Funktion von Framing für die Identitätsbildung sozialer Bewegungen

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Collective Action Frames

Injustice verweist auf das Gefühl ungerecht behandelt zu werden

Agency betrifft das Bewusstsein, das Problem durch Kollektivhandeln zu verändern und Entscheidungen beeinflussen zu können

Identity bezieht sich auf das „Wir-Gefühl“ der Bewegung aus dem erst Kollektivhandeln entsteht.

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8. Wirkungszentrierter Framingansatz Frage nach Framing Effekten Hierbei besteht die Annahme, dass

die Mediale Rahmung von Sachverhalten den Rezipienten bestimmte Klassifizierungen, Entscheidungen und Bewertungen nahe legt

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8.1 Priming, Framing und Agenda Setting Priming: Ein Gedächtnisinhalt kann

schneller oder gar automatisiert abgerufen werden, wenn dieser Inhalt selbst oder die damit verbundenen kognitiven Assoziationen vorher aktualisiert worden sind. Dies nennt man Primingeffekt

Agenda Setting: Kernaussage Medien beeinflussen nicht, wie Menschen denken sondern worüber sie nachdenken

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8.2 Attribute Agenda Setting: First Level: Objekte (Themen und

Kandidaten) Second Level: Attribute von Objekten (z.B.

Vertrauenswürdigkeit) Attribute Setting Effekt: Die Gewichtung

von Attributen des Objekts in den Medien (Attribute Agenda der Medien) beeinflusst die Bedeutung, die Rezipienten den Attributen zuschreiben (Attribute Agenda der Rezipienten)

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8.3 Medien Priming (Iyengar 1987) Medien legen durch die Hochspielung eines Themas

Kriterien fest, wie Politiker beurteilt werden. Medien ziehen nicht alle, sondern nur momentan

zugängliche Urteilskriterien heran. Das medial hochgespielte Thema fungiert als prime, dass

die damit verbundenen Urteilskriterien zugänglich macht. Beim späteren Urteil nutzen Rezipienten jene

themenbezogenen Vorstellungen, auf die sie medial geprimt wurden.

Längsschnittstudien legen nahe, dass Priming Effekte für kumulative Berichterstattung (frequent priming) zu erwarten sind.

Kritik: Medien priming Studien unterstellen, dass Themen dieselbe Wirkung haben wie ein einzelnes Wort.

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Abgrenzung nach Price und Tewksbury Langfristig werden Klassifizierungen,

Bewertungen und Entscheidungen dadurch beeinflusst, dass Medien einerseits kumulativ primen, indem sie wiederholt prominent über ein Thema berichten, andererseits das Thema wiederholt auf die selbe Weise darstellen, also konstant framen.

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8.4 Einstellungs- und Meinungsveränderungen Rosenbergs Theorie affektiv-kognitiver

Konsistenz von 1956:Eine Person hat eine positive Einstellung zu einem Einstellungsobjekt (positiver Affekt), wenn es instrumentell nützlich für zentrale Werte ist (positive Kognition)Zwischen affektiver und kognitiver Komponente besteht ein Konsistenzverhältnis: Je mehr positive (negative) Kognitionen bestehen, desto positiver /negativer ist die Einstellung zum Einstellungsobjekt

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Klassisches Einstellungsmodell: Einstellungen können verändert werden,

indem Medienbotschaften neue Informationen vermitteln, die noch nicht Bestandteil des kognitiv- affektiven Systems der Rezipienten sind

Framing beeinflusst dagegen bestehende Einstellungen

Frames machen Merkmale von Einstellungsobjekten salienter. Dadurch verändern sie zuerst die kognitive, dann die affektive Komponente.

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8.5 Fazit Framingeffekte Schemata Aktivierung: Frames bestimmen ,welche Schemata

anwendbar sind. Durch kumulative konstante Berichterstattung werden Schemata wiederholt aktiviert und damit zu stabilen Aktivationsmustern, die bei späteren Urteilen leicht zugänglich sind (priming)

Transformation bestehender Vorstellungen: Kumulatives und konsonantes framing führt zu einer Veränderung bisheriger Vorstellungen von Rezipienten. Aus dem Zusammenspiel von Medien Frame und Rezipienten Schema, konstituiert sich ein Bezugsrahmen, den Personen an Sachverhalte, Personen und Ereignisse anlegen

Etablierung neuer Vorstellungen: Mittel und langfristig kann kumulatives und kosonantes Medien framing auch dazu führen, dass Rezipienten für Sachverhalte überhaupt erst Sub- Schemata ausbilden

Einstellungsveränderungen: Indem Medien bestimmte Objekte, Relationen und Maßstäbe salient machen, verändern sie das Gewicht dieser Elemente in der kognitiven Einstellungskomponente. Dadurch ändert sich auch die affektive Komponente und damit die Einstellung insgesamt

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9. Kommunikatorzentrierter Framing Ansatz Journalistische Frames werden als Selektions-

und Strukturierungskriterien aufgefasst Journalisten zentrierter Framingansatz:

Framing Prozesse der Nachrichtenproduktion

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9.1 Journalistische Arbeitsroutinen Journalisten bewältigen die tägliche

Informationsflut durch Kategorisierung und Typisierung

So Unterscheidet der Journalist in sogenannte Soft- und Hard News, daraus resultieren unterschiedliche Zeitpläne.

Dies schafft einen Bezugsrahmen für die tägliche Arbeit

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9.2 Journalistische Erwartungen (Fishman 1978)

Entstehung von Berichtswellen (media waves)

Explosionsartige Zuwächse der Berichterstattung über bestimmte Delikte, obwohl diese tatsächlich nicht zunahmen

Dies wird als „News Theme“ bezeichnet, das man als journalistisches Frame verstehen kann

Schlüsselereignisse etablieren einen Frame, der Einfluss auf die nachfolgende Berichterstattung hat

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit