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Prüfungen und Abschlüsse an Waldorfschulen 5 Bund der Freien Waldorfschulen Blickpunkt

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Prüfungen und Abschlüsse als ein Element der PädagogikWilhelm Busch sagte einmal: „Also lautet ein Be-schluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Kin-der und Jugendliche lernen im Prinzip aus eige-nem Antrieb, ein spezieller „Beschluss“ vonaußen ist eigentlich nicht notwendig.

Den Waldorfschulen ist eine individualisierteForm des Lernens durch Eigenaktivität undBinnendifferenzierung wichtig. Das Fächeran-gebot ist bewusst sehr breit gestreut, um denheranwachsenden jungen Menschen in seinerVielseitigkeit zu fördern und um ihn anzure-gen, eigene Potenziale zu Fähigkeiten werdenzu lassen und bestehende Fertigkeiten weiter-zuentwickeln.

Der „Epochenunterricht“ ist eine waldorfspe-zifische Lernform. Er erstreckt sich über dreibis vier Wochen und umfasst am Beginn einesjeden Tages eine Doppelstunde. In ihm wirdein Fachgebiet kontinuierlich, d.h. epochal,bearbeitet. Das dient der Konzentration aufdie zu behandelnden Themen und bewirkteine intensive Verbindung mit ihnen. DiesesPrinzip wird in bestimmten Altersstufen auchim Fremdsprachenunterricht angewandt,ebenso in manchen Bereichen der künstle-risch-praktischen Fächer.

Zum Lernen gehört, dass der heranwachsendeMensch sich Rechenschaft über das Gelernteablegt, sich also prüft. Er möchte aber auchwissen, wo er steht, wie sein Leistungsstandeingestuft wird, was er kann und auch zeigenkann. Die Monatsfeier z.B. ist ein Ort solcherPrüfungen, denn vor der gesamten Schulge-meinschaft finden Darbietungen des Erlerntenstatt. Ebenso sind es die Berichte, Dokumen-tationen, Rückmeldungen und Präsentationender Waldorfschüler aus ihren vielzähligenPraktika ab der oberen Mittelstufe. WelcheLernerfahrungen gab es im Forstpraktikum?

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Was alles hat sich an neuen Fähigkeiten in einemLandwirtschafts- oder Berufspraktikum in einem Zeit-raum von zwei bis drei Wochen entwickelt? Prüfungenan Waldorfschulen haben sehr unterschiedliche Phy-siognomien, dazu gehören natürlich auch Tests, Klas-senarbeiten, Klausuren, die Aufführungen von Musik-stücken, die Fertigstellung eines Hockers aus Holz etc.Schüler wollen zeigen, was sie können. Daran passensich die pädagogischen Formen an.

Der Grundansatz einer Prüfung sollte lauten „Zeig, was du kannst!“.

Prüfungen dieser Art oder so angelegte Abschlüssezeigen auch Außenstehenden, was wer wie ge-lernt hat und darzustellen vermag. Der Lern-prozess und die Qualität des Erlernten wer-den dokumentiert. Dem Schüler wird somitein bestimmter Stand seines Könnens attestiert. Bei einem Abschluss ist genau defi-niert, was derjenige, der ihn erlangen will,dafür können muss; hier wird ein Maßstab vonaußen angelegt.

Da in Deutschland mit Schulabschlüssen Be-rechtigungen (beispielsweise für Berufsausbildungenoder zum Besuch einer Hochschule) verbunden sind,werden mit dem Bestehen oder Nichtbestehen und mitden Noten Lebenschancen verknüpft. Diese Tatsacheist für das Lernen an sich nicht förderlich, es wird in-strumentalisiert. Nach dem Waldorfmotto „Jedes Kindein Könner“ sind nivellierende Prüfungsmaßstäbeoder einseitige Betonungen des Kognitiven unange-bracht. Damit wird allerdings keineswegs einer ziel-losen Beliebigkeit das Wort geredet: Natürlich soll sichder Schüler auch externen Anforderungen erfolgreichstellen können. Die Waldorfpädagogik würde aber lie-ber von Auf- statt von Abschlüssen sprechen, weil zuden traditionellen schriftlichen und mündlichen Prü-fungsformen noch andere hinzutreten müssten.

Der weiter unten vorgestellte Waldorfabschluss bietetdie Möglichkeit, die individuellen Leistungen zu wür-digen und damit viel mehr über die Fertigkeiten,Teamfähigkeit oder die Einsatzbereitschaft einesSchulabgängers zu verraten, als das ein reines Noten-zeugnis vermag. Ausbildungsbetriebe wissen das sehrzu schätzen.

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Prüfungen und Abschlüsse an WaldorfschulenStaatliche AbschlüsseAn Waldorfschulen werden alle staatlichen Schulab-schlüsse angeboten, die es in dem jeweiligen Bundes-land als mögliche staatliche Schulabschlüsse (des all-gemeinbildenden Schulwesens) gibt. Die Bezeichnun-gen variieren von Bundesland zu Bundesland. DieWaldorfschulen bieten in der Regel die Prüfungen fürdie Abschlüsse der Sekundarstufe I (Haupt- und Re-alschulabschluss bzw. Fachoberschulreife) und der Se-kundarstufe II (Abitur bzw. Fachhochschulreife) an.Auch der schulische Teil der Fachhochschulreife (Se-kundarstufe II) kann unter bestimmten Bedingungenin einzelnen Bundesländern erworben werden. InBaden-Württemberg gibt es eine eigene Prüfungsord-nung für den praktischen und den schulischen Teil derFHR. Die Aufgaben werden im Einvernehmen mitdem Ministerium aus dem Waldorflehrplan gestelltund sind den Anforderungen des Berufskollegs gleich-wertig. An den in Berlin und in NRW entstandenenWaldorfberufskollegs kann ebenso die Fachhoch-schulreife erworben werden.

Fast alle Schüler an Waldorfschulen erlangen den mitt-leren Schulabschluss und über die Hälfte gehen mit Er-folg weiter zum Abitur. Die an Waldorfschulen erwor-benen staatlichen Schulabschlüsse haben ausnahmslosdieselbe Gültigkeit wie diejenigen der staatlichenSchulen. Die Prüfungsregelungen in den sechzehnBundesländern weichen voneinander ab. Das Abiturwird in fast allen Bundesländern als sogenannte modi-fizierte „externe“ Prüfung abgenommen, in einigenBundesländern auch die mittleren Schulabschlüsse.Bei externen Prüfungen werden keine Vorleistungen(oder nur in geringem Umfang) für das Prüfungsergeb-nis berücksichtigt, sodass die reinen Prüfungsleistun-gen primäres Gewicht haben. Kollegen staatlicherSchulen, ggf. Mitarbeiter der zuständigen Schulver-waltung, kommen an die jeweilige Waldorfschule undnehmen die mündlichen Prüfungen mit ab, wobei derprüfende Fachlehrer die Waldorflehrkraft ist, welchedie Schüler kennt. Das ist auch an staatlichen Schulenso üblich. Die schriftlichen Arbeiten werden sowohlvon einer Waldorflehrkraft als auch von einer Lehrkrafteiner staatlichen Schule korrigiert, was der Praxis derKorrekturen an staatlichen Schulen entspricht.

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Die hessischen und fast alle Hamburger Waldorfschu-len haben staatlich anerkannte gymnasiale Oberstu-fen und können daher die Vorleistungen der Schüler –wie staatliche Gymnasien – in die Gesamtnote desAbiturs einfließen lassen. In den anderen Bundeslän-dern werden für das Abitur an Waldorfschulen mehrFächer geprüft als an staatlichen Schulen oder an Wal-dorfschulen mit staatlich anerkannter Oberstufe. Inder Regel gibt es vier schriftliche und vier mündlichePrüfungen. Mittlerweile haben alle Bundesländer dasZentralabitur eingeführt. Die Zahl der Fächer, die zen-tral geprüft werden, variiert je nach Bundesland.Rheinland-Pfalz ist dieser Entwicklung als letztes Bun-desland mit einer Teilzentralisierung gefolgt. Bei zen-tralen Prüfungen erstellt das zuständige Ministeriumdie Prüfungsaufgaben, die z.B. für die Gymnasien undWaldorfschulen obligatorisch sind.

Was schriftlich und was mündlich zu prüfende Fächersind, wie welche Fächer kombiniert werden können,wird in der Prüfungsordnung des jeweiligen Bundes-landes festgelegt. Damit das Abitur bundesweite Gül-tigkeit hat, orientieren sich die Bundesländer an derVereinbarung über die Durchführung der Abiturprü-fung für Schülerinnen und Schüler an Waldorfschulen;Beschluss der Kultusministerkonferenz in der jeweili-gen gültigen Fassung. Je nach Bundesland können dieLeistungen in zwei der vier mündlich zu prüfendenFächer – sogenannte Hospitations- oder Anerken-nungsfächer – als Kursabschlussnote ohne separatemündliche Prüfung in das Abiturzeugnis übernommenwerden. Entsprechende Regelungen gibt es für dieSchulabschlüsse der Sekundarstufe I, bei denen in ei-nigen Bundesländern seit einiger Zeit auch Präsenta-tionsprüfungen in bestimmten Fächern möglich sind.

Vergleicht man die durchschnittlichen Abschlussnotenvon Waldorfschülern mit denen von Schülern staatli-cher Schulen, erreichen die Waldorfschüler trotz derteilweise erschwerten Prüfungsbedingungen ähnliche,häufig sogar bessere Noten. Der Anteil der Waldorf-schüler, die einen Sekundar-II-Abschluss erreichen,liegt deutlich höher als bei staatlichen Schulen.

WaldorfberufskollegsSeit 2008 gibt es in den Klassen 12 und 13 eine weitereForm der Waldorfoberstufe: Das Waldorfberufskollegmit dem staatlichen Abschluss der allgemeinen Fach-hochschule (FHR). Zurzeit wird diese mehr berufsori-entierende Ausbildung in Berlin an der Emil-Molt-

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Akademie und an mehreren Waldorfschulen in Nord-rhein-Westfalen mit den Fachrichtungen Wirtschaft,Sozialpädagogik, Sozial- und Gesundheitswesen, Ge-staltung, Technik, Biologie, Chemie und Physik ange-boten. Die Waldorfberufskollegs wollen mit ihrem An-satz die lebenspraktische Ausrichtung fortführen, wiesie als Grundimpuls die gesamte Waldorfpädagogikdurchzieht. In Baden-Württemberg gibt es eine eigenePrüfungsordnung für den praktischen und den schuli-schen Teil der FHR. Die Aufgaben werden im Einver-nehmen mit dem Ministerium von Waldorfkräften ausdem Waldorflehrplan gestellt und sind den Anforde-rungen des Berufskollegs gleichwertig.

Charakteristika und Besonderheiten der waldorf-schul-eigenen Prüfungen (meist Waldorfabschlussgenannt)In Waldorfschulen können die Schüler ihre Lerner-folge und ihr Können auf vielfältige Weise unter Be-weis stellen. Im weitesten Sinne sind dies Prüfungen,die sich unmittelbar aus dem pädagogischen Zusam-menhang ergeben und dadurch eine sinnvolle Bewer-tung und Beurteilung ermöglichen. Die vielfältigenLeistungsnachweise gehen in die jährlichen Textzeug-nisse, Portfolio und in das Abschlusszeugnis ein, dasjeder Waldorfschüler am Ende der zwölfjährigen Wal-dorfschulzeit erhält. Einen staatlich anerkannten eige-nen Waldorfabschluss gibt es bisher noch nicht. Aller-dings haben viele Waldorfschulen ihren eigenen Wal-dorfabschluss zum Ende der 12. Klasse entwickelt undmit Erfolg erprobt. Dazu gehören in der Regel:

• das selbst inszenierte Klassenspiel in der 11. oder 12. Klasse,• die Schwerpunkt- oder Jahresarbeit in der 11. oder 12. Klasse,• der künstlerische Abschluss (Eurythmie, Musik, bildende Künste),• die Abschlussfahrt in der 12. Klasse, die an manchen Schulen mit einer sozialen Projektarbeit verbunden wird.

Da jede Waldorfschule ihren Abschluss selbstverant-wortlich vergibt, variieren die Bedingungen und Zeit-punkte, an denen die entsprechende Leistung er-bracht werden muss. Für alle gilt aber:• Als Klassenspiel wird ein abendfüllendes Theater-

stück aufgeführt, bei dem der Schüler sowohl eineEinzelleistung als auch seine Zusammenarbeit in derGruppe zeigen soll. Die Vorbereitungen, die für eine

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Aufführung nötig sind (Kulissen, Bühnenbild, Kos-tüme, Programmheft etc.), gehören zu diesem Pro-jekt und werden im Zeugnis gewürdigt.

• Mit der Jahresarbeit fertigt der Schüler eine Indivi-dualleistung an: Er wählt sich in Absprache mit einerLehrkraft ein Thema und bearbeitet es innerhalbeines Jahres. Die Präsentation der Ergebnisse derJahresarbeit findet in der Regel vor der Schulge-meinschaft statt. Die Jahresarbeit an einer Waldorf-schule ist vergleichbar mit einer „besonderen Lern-leistung“ an einer staatlichen Schule und kann jenach Prüfungsordnungen des Bundeslandes auchvon Waldorfschülern in die staatliche Prüfung ein-gebracht werden.

• Für den künstlerischen Abschluss wird ein Euryth-mie- oder Musikprogramm einstudiert, in dem derSchüler – in der Gruppe oder einzeln – sein Könnenin dem jeweiligen künstlerischen Fach bei einer Prä-sentation zeigt. Wie beim Klassenspiel sind nicht nurLeistungen auf, sondern auch hinter (Kostüme, Ku-lissen) und neben (Werbung, Programmheft) derBühne gemeint. Alle Leistungen werden jeweils inGutachten oder im Zeugnis bescheinigt oder alsPortfolio dokumentiert.

Visionen und Projekte für eigene AbschlüsseEin allgemeingültiger, für alle Waldorfschulen aner-kennungsfähiger Waldorfabschluss müsste eine Reihevon Grundbedingungen erfüllen. Den Schülern solltesowohl im kognitiven als auch im künstlerischen Be-reich Gelegenheit gegeben werden, ihre Leistungsfä-higkeit einzeln und in der Gruppe zu zeigen. Dabeisollten alle Unterrichtsfächer und Projekte sowie diewaldorfpädagogischen Besonderheiten einbezogenwerden. Das ist mit den bestehenden Kultusverwal-tungen noch nicht erreichbar und bleibt daher weit-gehend dem internen Waldorfabschluss vorbehalten.

Von 2003 bis 2012 befasste sich der bundesweite Ar-beitskreis „Zukunft der Abschlüsse“ länderübergrei-fend mit den Möglichkeiten eigener staatlich aner-kannter Schulabschlüsse, musste aber feststellen, dassfür Deutschland die Bedingungen, die für Norwegenoder Schweden gelten, nicht umsetzbar waren – undimmer noch nicht sind: Waldorfschüler können in dengenannten Ländern ohne staatliche Zusatzprüfungenmit ihrem Waldorfabschluss jede weiterführende Bil-dungseinrichtung besuchen.

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Aus der durch den Arbeitskreis initiierten Vorarbeitzahlreicher Waldorflehrkräfte aus dem gesamten Bun-desgebiet erwuchs mit den Schwerpunkten Kompe-tenzen 2009 die Publikation „Entwicklungsaufgabenund Kompetenzen – Zum Bildungsplan der Waldorf-schule“. Hier wird ausführlich dargestellt, welcheFach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzenaus dem Waldorflehrplan hervorgehen und in welcherKlasse und in welchem Fach sie zu erreichen sind.Portfolio ist inzwischen eine verbreitete und auch imstaatlichen Schulwesen anerkannte Methode für Prü-fungen, die besonders geeignet ist, dem Schüler Ge-legenheit zu geben, sein Können zu zeigen. Diese Me-thode setzt jedoch voraus, dass die Schüler den Um-gang mit ihr aktiv erlernen.

Eine entsprechende Initiative der nordrhein-westfäli-schen Waldorfschulen zum Abschluss-Portfolio wurdeüber mehrere Jahre wissenschaftlich evaluiert. DerAbschlussbericht zeigt, wie die Waldorfschulen dasKompetenz-Portfolio für sich nutzbar machen, nichtnur in NRW.

Unter Federführung der Waldorfschule Potsdamwurde in Zusammenarbeit mit dem European Councilfor Steiner Waldorf Education (ECSWE) ein europäi-sches Portfolio-Projekt entwickelt. Waldorfschulen ausmehreren EU-Staaten arbeiteten unter Federführungder Waldorfschule Potsdam mit und an der Weiterent-wicklung einer European-Portfolio-Certificate-Mappe,mit der Schüler individuelle Lernergebnisse ihrerWahl sichtbar machen können.

Eine Alternative in der Erprobung – das SSC-ProjektDas Steiner School Certificate (SSC) ist eine Qualifi-kationsform, von Waldorfschulen in Neuseeland ent-wickelt, die dort den Zugang zur Hochschule ermög-licht. Waldorfschüler mit dieser Qualifikation konntensich in Deutschland immatrikulieren, die Anerken-nung war erfolgreich. Da es sich um ein Verfahrenhandelt, bei dem auf verschiedenen Levels in denOberstufenklassen die individuelle Schülerleistungfestgestellt wird, haben sich einige Waldorfschulenentschlossen, diese Form zu erproben, denn pädago-gisch attraktiv ist, dass der eigene Lehrplan zugrundegelegt wird. Diese Schulen werden pädagogisch undadministrativ begleitet, wofür der Bund der FreienWaldorfschulen durch Mitgliederbeschluss ein Budgetzur Verfügung gestellt hat. Am Ende der Erprobungwird die Evaluation stehen.

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Empfohlene LiteraturLaufende Publikationen der Bil-dungsökonomie der Freien Wal-dorfschulen mit statistischen An-gaben zu den Abschlüssen. ZumJugendalter und zu den Ab-schlüssen: • M. Basfeld, W. Hutter (Hrsg.):Identitätsbildung im pädagogi-schen Prozess, Baltmannsweiler2012• Brater, Michael / Haselbach,Dieter / Stefer, Antonia: Ab-schlussbericht des Forschungs-projektes zur Entwicklung neuerBewertungs- und Prüfungsfor-men auf der Grundlage von Kom-petenz-Portfolios. München u. a.2009• Breth, Hans-Heinrich: Parzival-Epoche einmal anders. Portfolioals Jahresziel. In: Erziehungs-kunst 6/2004, S. 655–664 [In derZeitschrift Erziehungskunst sindetliche weitere Artikel zumThema Portfolio, Abschlüsse undJahresarbeiten erschienen. Zufinden sind sie über die Home-page www.erziehungskunst.de]• Brunner, Ilse / Häcker, Thomas/ Winter, Felix (Hrsg.): Das Hand-buch Portfolioarbeit. Konzepte,Anregungen, Erfahrungen ausSchule und Lehrerbildung.Seelze-Velber 2006• Götte, Wenzel M. / Loebell,Peter / Maurer, Klaus-Michael:Entwicklungsaufgaben und Kom-petenzen. Zum Bildungsplan derWaldorfschule. Stuttgart 22016(Menschenkunde und Erziehung,Bd. 96)• Hardorp, Detlef: Zur Entwick-lung eines „European PortfolioCertificate“. In: Recht und Bil-dung 4/2009 (verfügbar unter

www.privateschulen.de/pdf/rub/rub4_2009.pdf; 3.1.10 überprüft)• Hüttig, Albrecht: Die gefähr-dete Bildung, in: Recht und Bil-dung 2/2012, S. 3 ff.; leicht modi-fiziert in: Erziehungskunst 2013,Heft 9, S. 52 ff.• Iwan, Rüdiger: Ansätze zur Ent-wicklung einer neuen Oberstu-fengestalt. Projektarbeit und Prü-fungen im Spannungsfeld vonSchule und Arbeitswelt. Stuttgart2003 (Menschenkunde und Erzie-hung, Bd. 88)• Ders.: Zeig, was Du kannst!Portfolioarbeit als zentrales An-liegen der Waldorfpädagogik.Heidelberg 2005• Koch, Thilo: Prüfen mit Portfo-lio. Erste Erfahrungen auf demWeg zu einer erneuerten Prü-fungskultur. In: Brunner, Ilse /Häcker, Thomas / Winter, Felix(Hrsg.): Das Handbuch Portfolio-arbeit. Konzepte, Anregungen,Erfahrungen aus Schule und Leh-rerbildung. Seelze-Velber 2008²,S. 208–211• Kullak-Ublick, Henning: JedesKind ein Könner – Fragen undAntworten zur Waldorfpädago-gik, Stuttgart 2014• Richter, Tobias (Hrsg.): Pädago-gischer Auftrag und Unterrichts-ziele – vom Lehrplan der Wal-dorfschule, Stuttgart 42016• Stockmeyer, Karl: Angaben Ru-dolf Steiners für den Waldorfun-terricht. Eine Quellensammlungfür die Arbeit der Lehrerkolle-gien. Stuttgart 1988• www.rssbochum.de • www.waldorfschule-potsdam.de Beide Waldorfschulen verfügenüber jahrelange Erfahrungen mitPortfolio.

Für den gesamten Bereich der Abschlüsse, der Erpro-bung neuer Formen oder bei Veränderungen derstaatlichen Prüfungsordnungen steht eine Delegationdes Bundes den Landesarbeitsgemeinschaften bera-tend zur Verfügung. Ihre Mitglieder sind: Klaus-PeterFreitag, Oberstufenlehrer und Geschäftsführer desBundes; Martin Malcherek, Justiziar des Bundes;Franz Glaw, Oberstufenlehrer und Bundesvorstand;Dr. Albrecht Hüttig, Oberstufenlehrer, Hochschuldo-zent und Bundesvorstand (Stand: 01/2017).

Helmut Fiedler (Neuauflage von Albrecht Hüttig undHenning Kullak-Ublick)

Gedruckt auf Blauer-Engel-Recyclingpapier(gemäß RAL-UZ 14)BP_5/01.2017_15.000

Herausgeber:Bund der Freien WaldorfschulenPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitVerantwortlich: Henning Kullak-UblickKaiser-Wilhelm-Str. 89, 20355 HamburgTelefon 040 . 34 10 76 99-0, Fax [email protected] / www.waldorfschule.dewww.facebook.com/waldorfschuleStand: Januar 2017

Text: Helmut Fiedler, Henning Kullak-Ublick, Albrecht HüttigGestaltung: www.lierl.deFotos: www.lottefischer.de, Eugen Schilling,Rudolf-Steiner-Schule Dortmund, FWS Münster

Blickpunkt-Bestellungen: www.waldorfschule-shop.de

Info-Hotline: 0800-WALDORF 0800-9253673

Blickpunktist eine Publikation, die in unregel-mäßigen Abständen kurz und knapp über Waldorfschulen und Waldorf-pädagogik Auskunft gibt.

Bisher erschienen:

Blickpunkt 1: Was bedeutet Waldorfschule?Eine Orientierung

Blickpunkt 2: Die Wissenschaftlichkeit der Lehrerbildung an Waldorfschulen

Blickpunkt 3: Lehrerbildung anHochschulen und Seminaren im Bundder Freien Waldorfschulen

Blickpunkt 4: Waldorflehrer werden –Bildung fürs Leben

Blickpunkt 5: Prüfungen und Abschlüssean Waldorfschulen

Blickpunkt 6: Erlebnispädagogik undWaldorfschulen

Blickpunkt 7: 21 Fragen – oder was Sie schon immer über die Waldorfschule wissen wollten ...

Blickpunkt 8: Waldorfpädagogik und Inklusion

Blickpunkt 9: Sieben Kernforderungen an die Bildungspolitik

Blickpunkt 10: Salutogenese –gesundheitsfördernde Erziehung an Waldorfschulen

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Die Wissenschaftlichkeitder Lehrerbildung an Waldorfschulen

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Lehrerbildung anHochschulen und Seminaren im Bund derFreien Waldorfschulen

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Was bedeutetWaldorfschule? Eine Orientierung

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Waldorflehrer werden – Bildung fürs Leben

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Prüfungen und Abschlüsse an Waldorfschulen

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Erlebnispädagogik und Waldorfschulen –mit allen Sinnen Menschwerden

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21 Fragen – oder wasSie schon immer überdie Waldorfschule wissen wollten ...

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Waldorfpädagogikund Inklusion

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Sieben Kernforderungenan die Bildungspolitik

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Salutogenese –gesundheitsförderndeErziehung anWaldorfschulen

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