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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008 PIC Deutschland GmbH · Ratsteich 31 · 24837 Schleswig Die neue PIC-Hybridsauen-Generation „Made in Stresow“ .................................. 5 Start in schwierigen Zeiten ...................... 6 Viele Ferkel Das einzige Maß aller Dinge? ................... 8 PIC -Poster Goldene Regeln in der Jungsaueneingliederung ................... 10/11 26 Ferkel absetzen ist noch nicht alles ... 12 Genetik, Management und Gesundheit auf hohem Niveau ................................... 13 Von Null auf Hundert mal anders herum ................................... 15 Mit vereinten Kräften......................... 16 PIC -Veterinär-Ecke PCV-2-assoziierte Erkrankungen Was kann man tun? ................................ 18 Das „salomonische Spiel“ mit den Zahlen ........................................ 19 Das Magazin für die professionelle Schweineproduktion 1/2008 S p e c i a l E d i t i o n Die neue PIC-Hybridsauen- Generation In Lauerstellung: Die neue PIC-Hybridsauen-Generation Bildquelle: Bauernzeitung, Sabine Rübensaat, Berlin Diese Überschrift ist nicht etwa nur eine Mar- ketingaussage,sondern die Quintessenz einer jahrelangen Zuchtarbeit in den bewährten Mut- terlinien der PIC, die mit der Einführung der neuen Camborough- Sauen individualisiert und messbar wird. Internationale Zuchtarbeit macht es möglich, die verschiedenen Ausgangslinien innerhalb eines großen Genpools unter Zuhilfenahme innovativer Gen-Marker-Technologie laufend weiter zu verbessern und für den deutschen Markt verfügbar zu gestalten. Fruchtbarkeit in Verbindung mit Robustheit zeichnet die neuen Camborough 25- und Camborough 29-Sauen aus. Diese Kombina- tion mit einer Zuchtzielgewichtung auf Wurf- größe, Ferkelverluste, Fundament, Futter- aufnahme und Langlebigkeit bestimmen die durch die Produktionsgenetik beeinflussbare Gesamtwirtschaftlichkeit der Ferkelproduk- tion, gerade unter den gegebenen und be- sonders schwierigen Marktbedingungen. Gleichmäßige Würfe mit hohen Geburtsge- wichten, ausgeprägte Muttereigenschaften, hohe Aufzuchtleistungen, verbesserte Futter- verwertung und ein guter Muskelfleisch- anteil bei den Schlachtschweinen gelten fast schon als selbstverständlich. Auch die guten Erfahrungen in Bezug auf Gruppenhal- tungsbedingungen prädestinieren die neuen Camborough-Sauen für den professionellen Ferkelerzeuger mit den höchsten Ansprüchen an seine Produktionstiere. Lassen Sie die eindrucksvollen Ergebnisse unserer neuen Sauenlinien auf sich wirken und erkennen Sie, wie die Gene des Erfolgs, kombiniert mit einem professionellen Management, die Ge- samtwirtschaftlichkeit Ihrer Ferkelproduktion auf den Spitzenplatz bringen. Versäumen Sie nicht, sich Ihren Anteil am Erfolg zu sichern, wir beraten Sie gerne. Ihr Dr. Walter Vaitiekunas Geschäftsführer PIC Deutschland GmbH Die Gene des Erfolgs

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC Deutschland GmbH · Ratsteich 31 · 24837 Schleswig

Die neue PIC-Hybridsauen-Generation „Made in Stresow“ .................................. 5

Start in schwierigen Zeiten ...................... 6

Viele Ferkel –Das einzige Maß aller Dinge?................... 8

PIC-PosterGoldene Regeln in derJungsaueneingliederung................... 10/11

26 Ferkel absetzen ist noch nicht alles... 12

Genetik, Management und Gesundheitauf hohem Niveau ................................... 13

Von Null auf Hundertmal anders herum ................................... 15

Mit vereinten Kräften…......................... 16

PIC-Veterinär-EckePCV-2-assoziierte Erkrankungen – Was kann man tun? ................................ 18

Das „salomonische Spiel“mit den Zahlen ........................................ 19

Das Magazin für die professionelle Schweineproduktion 1/2008

Special

Edition

Die neue

PIC-Hybridsauen-

Generation

In Lauerstellung:

Die neue PIC-Hybridsauen-Generation

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Diese Überschrift ist nicht etwa nur eine Mar-ke tingaussage, sondern die Quintessenz einer jahrelangen Zuchtarbeit in den bewährten Mut-terlinien der PIC, die mit der Einführung der neuen Camborough-

Sauen individualisiert und messbar wird. Internationale Zuchtarbeit macht es möglich, die verschiedenen Ausgangslinien innerhalb eines großen Genpools unter Zuhilfenahme innovativer Gen-Marker-Technologie laufend weiter zu verbessern und für den deutschen Markt verfügbar zu gestalten.

Fruchtbarkeit in Verbindung mit Robustheitzeichnet die neuen Camborough 25- und Camborough 29-Sauen aus. Diese Kombina-tion mit einer Zuchtzielgewichtung auf Wurf-größe, Ferkelverluste, Fundament, Futter-aufnahme und Langlebigkeit bestimmen die durch die Produktionsgenetik beeinfl ussbare Gesamtwirtschaftlichkeit der Ferkelproduk-tion, gerade unter den gegebenen und be-

sonders schwierigen Marktbedingungen. Gleichmäßige Würfe mit hohen Geburtsge-wichten, ausgeprägte Muttereigenschaften, hohe Aufzuchtleistungen, verbesserte Futter-verwertung und ein guter Muskelfl eisch-anteil bei den Schlachtschweinen gelten fast schon als selbstverständlich. Auch die guten Erfahrungen in Bezug auf Gruppenhal-tungsbedingungen prädestinieren die neuen Camborough-Sauen für den professionellen Ferkel erzeuger mit den höchsten An sprüchen an seine Produktionstiere. Lassen Sie die eindrucksvollen Ergebnisse unserer neuen Sauen linien auf sich wirken und erkennen Sie, wie die Gene des Erfolgs, kombiniert mit einem professionellen Management, die Ge-samtwirtschaftlichkeit Ihrer Ferkel produktion auf den Spitzenplatz bringen.

Versäumen Sie nicht, sich Ihren Anteil am Erfolg zu sichern, wir beraten Sie gerne.

IhrDr. Walter Vaitiekunas Geschäftsführer PIC Deutschland GmbH

Die Gene des Erfolgs

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

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In den vergangenen Jahren haben ver-schiedene Zuchtorganisationen den an-

haltenden Forderungen nach einer Stei-gerung der gesamt geborenen Ferkel, teils deutlich überzogen, Rechnung getra-gen. So konnte in den letzten zehn Jah-ren zwar eine Verbesserung von bis zu 2,3 gesamt geborenen Ferkeln pro Wurf erzielt werden (Tabelle 1), allerdings ging mit dieser Entwicklung eine starke Ab-nahme der Ferkelvitalität einher, was zu deutlich höheren Verlusten führte (z. B. + 5,7 % in Dänemark).

Durch den Einsatz von innovativen Zucht-programmen kann dieser Entwicklung Ein-halt geboten werden. Es darf nicht verges-sen werden, dass das 2008er-Modell der PIC-Hybridsau dramatisch verbessert wur-de beispielsweise im Vergleich zum Modell 1998. Eine zunehmend genauere und um-fassendere Selektion auf Leistung unter re-alen kommerziellen Produktionsumwelten, eng gekoppelt mit einem verringerten zeitlichen Abstand zwischen Nukleus- und Kundenstufe bedeutet, dass in der Tat eine neue Ära des Sauen-Leistungspotentials greifbar wurde.

Die Grafi ken 1 bis 6 zeigen den PIC Zuchtfortschritt in Merkmalen, die die Le-bensleistung von Sauen beeinfl ussen. Die Zuchtwerte für Anzahl gesamt geborener Ferkel pro Wurf wurden mit einer stetigen Rate seit Einführung der BLUP-Zuchtwert-schätzung im Jahre 1991 gesteigert. In den letzten Jahren allerdings haben verfeinerte BLUP-Verfahren simultane Verbesserungen in der Anzahl geborener und tot geborener, Ferkelüberlebensrate und Wurfgewicht möglich gemacht. Bemerkenswerterweise erfolgte dies ohne eine Verlangsamung des Zuchtfortschritts in der Fruchtbarkeit gemes-sen an der Anzahl geborener Ferkel. Was ist die Ursache? In der Vergangenheit wurde für den Züchtungsprozess oft die „Torten“-Analogie gewählt. Demzufolge werden bestimmte Merkmale wie z. B. geborene Ferkel, Ferkelüberlebensrate, Fleischanteil, Tageszunahme und Futterverwertung wie Stücke in einer Torte betrachtet. Dieser Analogie zufolge würde größerer Druck auf ein bestimmtes Merkmal (ein größeres Tortenstück) zu geringeren Erfolgen in an-deren Merkmalen führen (kleineren Torten-stücken), da es nur eine zu verteilende Tor-tengröße gibt. In früheren Zeiten der Zucht bzw. Selektion und einfachen statistischen Vater-Modellen, relativ wenigen Merkma-len (drei bis fünf) und den damals zur Ver-fügung stehenden Zucht instrumenten war

diese Analogie sicher stimmig. In Bezug auf moderne Zuchtprogramme, in denen über 40 Merkmale gleichzeitig bearbeitet werden, muss die Frage erlaubt sein, was mit der Torten-Analogie und den Bezie-hungen der Merkmale untereinander ge-schieht. Angenommen, wir behalten diese Analogie bei, so wissen wir heute, dass wir in der Vergangenheit die Tortenstücke mit der stumpfen Schneide eines Beils zu-geteilt haben. Heute hingegen führen wir die Schnitte mit der Präzision eines chirur-gischen Skalpells oder inzwischen sogar mit der Akkuratesse eines Lasers durch. Die zusätzlichen Merkmale wurden gewon-nen aus dem, was ursprünglich der nicht zu fassende Abfall bzw. die „Kuchenkrümel“ des weniger präzisen Systems waren. Die gewaltige Evolution dieser Mehrmerkmals-Systeme war erst möglich durch die Wei-terentwicklung der genetischen Theorie, zunehmender Computer-Power und Kapa-zität sowie Technologien, die zu sichereren und genaueren Messungen führen (nach Dr. K. Laughlin, Aviagen, Juni 2007).

PIC verbessert heute über 40 Merkmale gleichzeitig in den Reinzuchtlinien unter Ein-beziehung von Reinzucht- und Kreuzungs-daten mit Pedigrees aus einer riesigen stetig wachsenden Datenbank mit derzeit über 8 Millionen Tieren. Die optimierten Zuchtziele basieren aktuell auf der Leistung

von Kreuzungstieren in Kundenherden und dem Wissen um die genetische Architek-tur von Reinzucht- und Kreuzungsdaten. Nicht zuletzt nutzt PIC ein intelligentes Anpaarungsprogramm, um den Zuchtfort-schritt unter Kontrolle der Inzucht weiter zu maximieren und operiert mit einem ständig sich erweiterndem Netz von miteinander verbundenen Mikroprozessoren weltweit, um Zuchtwerte täglich aufgrund neuer Informationen neu zu berechnen und zu aktualisieren.

Zusätzlich nutzt PIC genetische Marker, um die Genauigkeit der Selektion und der Zuchtwerte zu verbessern. Während mit Hilfe der klassischen BLUP-Zuchtwert-schätzung nur ein Teil der genetischen Va-riation geschätzt werden kann, ermöglicht der Einsatz neuester Selektionstechniken eine deutliche Erhöhung der Schätzgenau-igkeit. So können größere Würfe bei gleich-zeitig niedrigeren Verlusten realisiert wer-den (siehe Grafi k 7).

Eines der grundlegenden Ziele bei dem Ein-satz von moderner Markertechnoloie ist die Anwendung einer komplett neuen Selek-tionstechnik, des sog. High Density Geno-typing (HDG), welche gegenwärtig auf mehr als 150 Markern basiert (siehe Grafi k 8). HDG kann auch als „Turbo-DNA-Analyse“ bezeichnet werden. Durch die „Turbo-DNA-

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3-Jahres-Trend+ 0.20 Ferkel/Wurf u. Jahr = + 0.48 Ferkel/Sau u. Jahr

Grafi k 1: Zuchtfortschritt im Merkmal „Gesamt geborene Ferkel“

Zukunft jetzt – Die neue PIC-Hybridsauen-ÄraTabelle 1 1995 2000 2004

Niederlande

Total geborene Ferkel 11,5 12,1 13,2

Verluste und tot geborene Ferkel, % 17,5 19,5 20,1

Frankreich

Total geborene Ferkel 11,4 12,8 13,5

Verluste und tot geborene Ferkel, % 18,6 19,5 22,1

Dänemark

Total geborene Ferkel 11,9 12,9 14,2

Verluste und tot geborene Ferkel, % 17,3 19,8 23,0

Quelle: Le Dividich, INRA Frankreich, Agrovision Niederlande

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

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Analyse“ können DNA-Abschnitte in beson-ders kurzer Zeit genotypisiert und relevante Marker lokalisiert werden.

Mit Hilfe dieser Technologie kann PIC – als erste Zuchtorganisation weltweit – Sauen-linien mit einer noch größeren Genauigkeit markergestützt selektieren. Selektionsent-scheidungen können so zu einem wesent-lich früheren Zeitpunkt getroffen werden, und der Zuchtfortschritt kann, bezogen auf die Zeiteinheit, erheblich gesteigert wer-den.

Genetischer Fortschritt kann nicht nur durch den Zukauf von Jungsauen genutzt werden. Auch Sauenhalter, die mit einem Eigenremontierungsprogramm arbeiten (Closed-Herd-Betriebe), können mit Hilfe der HDG-Technologie direkt von den ver-besserten Zuchtlinien profi tieren. „Zucht wird sich im Jahre 2025 wesentlich auf die Erkenntnisse moderner Molekularbiologie stützen und damit in die Lage versetzt, neue Herausforderungen besser zu meis-tern. Nur die Zuchtorganisationen werden wettbewerbsfähig bleiben, die rechtzeitig neue Technologien aufgenommen haben.“ (nach Prof. H. Niemann, FLI Mariensee, März 2008).

Der genetische Fortschritt der beiden wesentlichen PIC-Sauenlinien Linie L02 (Landrasse) und L03 (Large White) in den letzten 5 Jahren allein in Deutsch-land bestätigt diese positive Entwick-lung eindeutig; die Wurfgröße wurde bei gleichzeitiger Verringerung der Verluste deutlich erhöht (Grafi k 9 und 10). Im Februar 2008 erreichten rund 24.900 PIC-Großelternsauen auf Vermehrungsbe-trieben in Nordamerika 26,1 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. In der PIC-Da-tenbank machen Daten aus Deutschland und Österreich ein gutes Drittel aus. Die deutschen Vermehrungsbetriebe der PIC haben im gleichen Zeitraum ebenfalls die 25er-Schallmauer durchbrochen und mit rund 14.000 Großelternsauen 25,0 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr erst-malig überschritten. Der Nukleusbetrieb in Deutschland mit der größten Large White-Linie L03-Population liegt aktuell bei 28,7 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr. Noch vor einigen Jahren gab es in Nordamerika eine Anzeigenkampagne der PIC mit der Überschrift „30 Ferkel pro Sau pro Jahr? Noch nicht, aber wir arbeiten daran.“ Schon Anfang letzten Jahres haben verschiedene Kunden diese Grenze überschritten.

PIC hat nach wie vor das Ziel der Maximie-rung der Gesamtwirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion im Auge. Die Sauen-

lebensleistung ist eines der wesentlichen Merkmale, die die Wirtschaftlichkeit be-stimmt. Mastschweine bekommen je die Hälfte der Gene vom Vater und von der Mutter. Zuchtziele der Mutterlinien sind viel

schwieriger zu bearbeiten als Zuchtziele der Vaterlinien, die nur in Richtung Wachs-tum, Futterverwertung, Schlachtkörper und Fleischqualität spezialisiert sind. PIC wird auch weiterhin kontinuierlich Zucht-

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3-Jahres-Trend- 0,46 %/Jahr

Grafi k 2: Zuchtfortschritt im Merkmal „tot geborene Ferkel, %“

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3-Jahres-Trend+ 0.71 %/Jahr

Grafi k 3: Zuchtfortschritt im Merkmal „Ferkelüberlebensrate“

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3-Jahres-Trend+ 0,902 kg/Wurf u. Jahr = + 2,172 kg/Sau u. Jahr

Grafi k 4: Zuchtfortschritt im Merkmal „Wurfabsetzgewicht, kg“

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3-Jahres-Trend+ 0,13 Notenpunkte/Jahr

Grafi k 5: Zuchtfortschritt im Merkmal „Fundamentnote“

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel

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fortschritt generieren und über eine Reihe von differenzierten Sauen- und Eberpro-dukten für unterschiedliche Bedingungen und Märkte in den Markt bringen. Es ist die richtige Zeit, die Weichen zu stellen und zu schauen, wie PIC-Produkte Wünsche erfül-len können. Die PIC-Hybridsauen-Familie war nie besser als heute, und die neuen Sauenprodukte Camborough 25 und Cam-borough 29 erfreuen sich aufgrund ihres hohen Leistungsniveaus zunehmender Be-liebtheit. Leistungen auf Kundenstufe sind das Maß aller Dinge und die PIC-Hybrid-sauen-Familie liefert dies.

In diesem PIC-Spiegel fi nden Sie einige Beispiele aus ganz Deutschland für den Leistungsstand der PIC-Genetik, angefan-gen beim neu angelaufenen Vermehrungs-betrieb „Rittergut Stresow“ in Sachsen-Anhalt, über erfolgreiche Kundenbetriebe in Niedersachen und Nordrhein-Westfa-len, bis hin zu einem zukunftsorientierten Familienbetrieb in Baden Württemberg. (HLO)

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*bei 2,4 Würfen je Sau u. Jahr12.052 ausgewertete Würfe

Grafi k 6: Zuchtfortschritt im Merkmal „Sauenverluste“

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*bei 2,4 Würfen je Sau u. Jahr46.910 ausgewertete Würfe

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Wachstum MFA Fleischqualität Fruchtbarkeit Robustheit

Grafi k 9: Aufzuchtleistung der PIC-Fruchtbarkeitslinie L02 (Landrasse) PLUS 1,5 abgesetzte Ferkel je Wurf in 5 Jahren (2003 bis 2007)entsprechen 3,6 mehr abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr*

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Mast- und Schlachtleistung Fruchtbarkeit Vitalität und Robustheit

Grafi k 7: Verbesserung der Selektion durch innovative Markertechnologien

Grafi k 8: Innovative Selektionstechnik: High Density Genotyping (HDG)

Grafi k 10: Aufzuchtleistung der PIC-Fruchtbarkeitslinie L03 (Large White)PLUS 1,8 abgesetzte Ferkel je Wurf in 5 Jahren (2003 bis 2007)entsprechen 4,3 mehr abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr*

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel

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Wachablösung in der Camborough-Produktlinie der PIC eingeläutet

Rund 13 Jahre war die Camborough 23 erfolgreiches Flagschiff der PIC-Cam-

boroughs. Laufender Zuchtfortschritt und eine gleich verteilte Kombination aus Fruchtbarkeit und Robustheit haben sie zu einer sicheren Produktionssau gemacht. Geänderte Produktionsbedin-gungen und gestiegene Management-qualitäten in der Ferkelerzeugerstufe gehen aber auch an den Entwicklungen in der Zuchtarbeit nicht spurlos vorüber, und neue Linienkombinationen halten Einzug. Das Hauptaugenmerk legen Hybridsauen-Kunden inzwischen auf die Fruchtbarkeitsleistung. Dieser Forderung wird mit der Linienkombination der neuen PIC-Hybridsauen-Generation Rechnung getragen, denn die klassischen Fruchtbar-keitslinien Large White (Linie 03) und Landrasse (Linie 02) dominieren mit ins-gesamt 75 % die genetische Zusammen-setzung. Damit letztendlich eine ge-samtwirtschaftliche, das heißt fruchtbare UND robuste Sau dabei herauskommt, wird die Robustheit der Tiere durch den Einsatz einer weißen Duroc-Linie (25 % Genanteil) sichergestellt. Im Herbst 2006 begann die Umstellung der PIC-Vermeh-rungsherden, sodass im Herbst 2007 die ersten Jungsauen der neuen Generation ausgeliefert werden konnten.

Umgebaut und saniert – eine ehema-lige Mastanlage wurde zum modernen Sauenzuchtbetrieb

Zurück zum Rittergut Stresow. Auf den ers ten Blick kommt man nicht auf die Idee, dass aus dieser ehemaligen Mastanlage mit 25 000 Plätzen aus den 70er-Jahren inzwischen ein moderner Sauenzuchtbetrieb für 2 500 Sauen und 13 000 Aufzucht- bzw. Mastplätze gewor-den ist, in dem Jungsauen mit höchstem Gesundheitsstatus produziert werden. Aber der Reihe nach: Seit 1994 standen die Gebäude leer. Um den Bestands-schutz zu wahren, mästete man ab 1997 unter BVVG-Regie auf 2 000 Plätzen weiter. Erst 2006 konnte die Erbenge-meinschaft des ehemaligen Ritterguts die Ställe zusammen mit 400 ha Land von der BVVG zurückkaufen. Zu dieser Zeit suchte die PIC einen Vermehrungs-

betrieb, und die Anlage in Stresow passte zu den Größenvorstellungen. Als die Erbengemeinschaft die Entscheidung gefällt hatte, ging alles sehr schnell. Die letzten Mastschweine verließen die Anlage im Frühjahr 2006. Bereits am 2. September erhielt man die Baugeneh-migung. Am 28. September war vorzei-

tiger Bau beginn, die ersten Jungsauen sollten am 15. Januar 2007 eingestallt werden. In dieser Zeit musste die alte Mastanlage entkernt, gereinigt, umge-baut und saniert werden. „Ein enger Zeitplan“, erinnert sich Geschäftsführer Jürgen Dannehl, „der einigen Stress ver-ursachte, sich aber gelohnt hat.“

Top-Start mit 29 abgesetzten Ferkeln/Sau und Jahr

Höchster Genetik- und Gesundheitsstatus sowie ein professionelles Management vor Ort waren Voraussetzung für die be-eindruckenden Fruchtbarkeitsergebnisse in dem neu anlaufenden Betrieb. Mit aktuell 13,5 lebend geborenen und 12,1 abgesetz-ten Ferkeln bei 6,8 % Verlusten und einer Abferkelrate von 88,9 % werden rund 29 abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr produ-ziert. Geschäftsführer Jürgen Dannehl und Anlagenleiterin Kathrin Huhn mit ihrem Team können zu Recht stolz darauf sein.

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach drei Jungsauenlieferungen war der Betrieb vollständig bestückt und arbei-tet nun im geschlossenen System, das heißt, es werden keine weiteren Tiere zugeführt. Der genetische Zuchtfortschritt wird ausschließlich über Sperma aus PIC-eigenen Besamungsstationen zugeführt. Alle Bereiche – inkl. der Gruppenhaltung im Wartebereich – werden im Rein-Raus-Verfahren mit Reinigung und Desinfektion bewirtschaftet. Hygiene, Sauberkeit und

Einhaltung des Gesundheitsstatus stehen bei Anlagenleiterin Kathrin Huhn ganz oben auf der Tagesordnung.

Das Team auf dem Rittergut Stresow be-steht aus insgesamt 17 Mitarbeitern, ver-antwortlich für 2 500 Sauen und 13 000 Aufzucht- und Mastplätze. Da nicht alle

Die neue PIC-Hybridsauen-Generation „Made in Stresow“Beachtliche Fruchtbarkeitsergebnisse mit 29 abgesetzten Ferkeln je Sau im Startjahr

Die neue PIC-Hybridsauen-Generation

• Mehr Fruchtbarkeit durch höheren Genanteil von Landrasse (L02) und Large White (L03).

• Mehr abgesetzte Ferkel durch stärkere Berücksichtigung der Ferkelüberlebensrate im Zuchtziel.

• Robustheit, Langlebigkeit und korrektes Fundament für eine hohe Lebensleistung und somit optimale Gesamtwirtschaftlichkeit durch Drei-Linien-Kreuzung mit Duroc-Anteil.

• Exzellentes Futteraufnahmevermögen und hervorragende Futterverwertung für hohe Milchleistung und bessere Wirtschaft-lichkeit durch Kosten reduzierung.

Vor einem Jahr berichteten wir im PIC-Spiegel über die Neubestückung des PIC- Vermehrungsbetriebs „Rittergut Stresow“ im Jerichower Land bei Magdeburg mit 2500 Sauen. Jetzt im Januar 2008, ein Jahr nach der Aufstallung, konnten die ersten Jung-sauen der neuen PIC-Hybridsauen-Generation Camborough 25 ausgeliefert werden.

Modernste Einrichtungen in alten Hüllen. Hinter den Mauern der alten Mastanlage werden seit 2007

mit 2500 Sauen erfolgreich Jungsauen für die PIC produziert.

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Mitarbeiter aus der Branche kamen, haben neben Kathrin Huhn vier weitere Leute vor dem Start einen „Crash-Kurs“ auf anderen PIC-Vermehrungsbetrieben absolviert. Da-bei wurden sie in die Feinheiten des PIC-Produktionssystems – vom 1.000-Tage-Kalender über das Tätowiersystem bis hin zu den PIC-üblichen Produktions-standards – eingewiesen. So konnten dann auch in Stresow von Beginn an alle Eckpunkte des PIC-Produktionssystems umgesetzt werden. Die übrigen Mitarbei-ter wurden dann im laufenden Betrieb vor Ort ausgebildet.

Die Hauptbesamungstage sind der Mon-tag und der Dienstag. Verantwortlich für den gesamten Bereich der Besamung ist Simone Eggert, sie wird von zwei wei-teren Mitarbeitern unterstützt. Dass sie ihr Handwerk verstehen, lässt sich an der Ab-ferkelrate von fast 86 % bei überwiegend besamten Jungsauen ablesen. Schon hier wird der Grundstein für die überzeu-genden Fruchtbarkeitsleistungen gelegt. Die duldungsorientiert besamten Sauen bleiben bis zum zweiten Trächtigkeitstest

im Deckzentrum im Kastenstand und wer-den anschließend in Großgruppen mit je 120 Sauen an zwei Transponderstationen umgestallt. Für nicht gruppenfähige Sauen sind einzelne Kastenstände nachgerüstet worden. Die Jungsauen durchlaufen vor der Besamung eine Anlernphase an einer gesonderten Futterstation.

Der Betrieb arbeitet im Wochenrhythmus mit einer dreiwöchigen Säugezeit. Da der Mittwoch als Absetztag gewählt wurde, fallen die Hauptabferkelungen auf den Donnerstag und Freitag. Verantwortlich für diesen Bereich ist Jacqueline Kraft. Sie setzt die erfolgreiche Arbeit ihrer Kolle-gen aus der Besamung und dem Wartestall fort. Fast 13 lebend geborene und 11,5 ab-gesetzte Ferkel je Wurf spiegeln das gute Management wider. Die Ferkelaufzucht im Flatdeck liegt im Verantwortungsbereich von Jörn Speck. Ca. 60 % der weiblichen Zuchtferkel werden an PIC-Aufzuchtbe-triebe in Nordrhein-Westfalen und Schles-wig-Holstein ausgeliefert, die restlichen 40 % verbleiben in der eigenen Jung-sauenaufzucht. Die Kastrate werden zum größten Teil in der Anlage gemästet. Nur 0,7 % Verluste im Flatdeck zeigen, dass Jörn Speck seine Sache im Griff hat.

Marcel Heinemann übernimmt die 25 kg-Ferkel aus dem Flatdeck in seinen Jung-sauenaufzucht- und Mastbereich mit ins-gesamt 13 000 Plätzen. Die Tiere werden hier auf voll perforiertem Betonspaltenbo-den gehalten und mit einer Flüssigfütte-rung am Quertrog versorgt. Zurzeit weist PIC-Produktionsbetreuer und Selekteur Joachim Warncke Marcel Heinemann in die Selektion der Jungsauen ein. Mittelfris-tig wird er diesen Job dann eigen ständig übernehmen. In Absprache mit der PIC-

Expedition und Anlagenleiterin Kathrin Huhn organisiert Marcel Heinemann selbstständig die Jungsauen- und Mast-schweineverladung. Bis Ende Februar 2008 hat er bereits 2 800 Jungsauen der neuen PIC- Sauengeneration ausgeliefert.

Ausblick

Mit etwas „Sorge“ schauen Geschäfts-führer Jürgen Dannehl und Anlagenlei-terin Kathrin Huhn in die Zukunft: „Wir wissen, dass das Hauptleistungspoten-zial der Sauen im 3. bis 5. Wurf liegt. Bei jetzt schon 28 abgesetzten Ferkeln/Sau und Jahr im anlaufenden Betrieb müssen wir über neue Aufzuchtkapazitäten nach-denken. Aber leere Bauhüllen stehen auf dem Rittergut Stresow ja genug zur Verfügung.“ (HSZ)

Mitte August erblickten in dem neu er-bauten Sauenbetrieb von Wolfgang

Größl die ersten Ferkel das Licht der Welt, aber bis dahin war es ein recht steiniger Weg. Jeder, der sich schon mal mit der Thematik „Bauen im Schweinebereich“ beschäftigt hat, kennt diesen beschwer-lichen Weg vom Bauantrag bis zum Bau-ende mehr oder weniger. Bei Wolfgang Größl begann dieser im Juli 2004.

Ein neuer Stalltrakt in Anbindung an den bereits ausgelagerten Stallbereich sollte es sein, und die 600 Sauen sollen dann

die passende Ergänzung zum 100 ha Ackerland werden, die den Betrieb auch für die Zukunft markt- und überlebens-fähig machen.

Gebaut wurde nach den Richtlinien der neuen Schweinehaltungsverordnung mit einem gut durchdachten Deckzentrum und Gruppenhaltung zu je 30 Sauen. Flüssigfütterung in allen Bereichen bis hin zum neu gebauten Flatdeck. Dort be-kommen die Ferkel in der Anfangsphase eine Spezialfütterung per Hand als Ergän-zung und Vorbereitung für die fl üssige

Folge fütterung. Der Abferkelstall wurde teil weise vom Altstall genutzt und durch einen neuen Bereich der zukünftigen Gruppengröße angepasst. Kurze Treibe-wege, viel Licht und solche sinnvollen Details wie eine Waage für die Ferkel auf dem Gang ergänzen den Stall. Hier hat sichtbar ein Praktiker gebaut.

Nach einem langen Kampf mit der Behör-den und umfangreichen Baumaßnahmen, die vielfach in Eigenleistung erfolgten, kamen am 7. März 2007 die ersten PIC-Jungsauen auf dem Betrieb an. Das

Start in schwierigen Zeiten Im oberfränkischen Schwingen quieken seit Kurzem wieder Ferkel. Und das in einer Zeit, in der landauf, landab dieses Geräusch marktsituationsbedingt eher am Abklingen ist.

Geschäftsführer Jürgen Dannehl, Betriebs-

leiterin Kathrin Huhn und Produktionsberater

Heinrich Schuz (v.r.n.l.) beim Beratungsgespräch

im Abferkelstall. In einer 2500er Sauenanlage

nimmt auch der Abferkelstall beeindruckende

Dimensionen an.

Im Eroscenter werden die Sauen unter Leitung

von Mitarbeiterin Simone Eggert duldungs-

orientiert besamt. Hier wird der Grundstein für

die hervorragenden Fruchtbarkeitsleistungen der

Sauen gelegt.

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Gesündeste musste es sein, was der Markt zu bieten hatte und eine Genetik, mit der man wettbewerbsfähig ist. Alle zwei Wochen, dem Produktionsrhythmus angepasst, wurden die Jungsauen ange-liefert.

Endlich Leben im Stall und nach der lan-gen Bauzeit wieder Tiere als Hauptbe-schäftigung. Und dieses Engagement zahlt sich aus. Als die erste Gruppe mit 95% Trächtigkeit durchging, war man noch skeptisch, aber dieses Ergebnis bestätigte sich von Gruppe zu Gruppe. Ein eingespieltes Team, denn Wolfgang Größls bester und vorerst einziger Mit-

arbeiter ist Vater Karl Größl, der seinen Sohn mit einem Augenzwinkern „Chef“ nennt.

Mit der ersten Abferkelung kam ein weiterer Größl dazu, Wolfgang Größls Sohn Alexander. Eine echte „Männer-wirtschaft“, die sich sehen lassen kann. Und auch die Ergebnisse zeugen davon. Mit 13 lebend geborenen Ferkeln und 12 abgesetzten pro Wurf ein vielver-sprechender Start, alles in allem. Größls sehen diese Ergebnisse als eindeutige Bestätigung ihrer Entscheidung, auf PIC-Genetik zu setzen. Das Resultat der jah-relangen konsequenten Zuchtarbeit der PIC ist bei den Größls eindeutig zu sehen, und weitere Fortschritte werden dank des anhaltenden Zuchtfortschritts nicht lange auf sich warten lassen.

Die ersten Ferkel sind verkauft. Aber wer den Markt derzeit kennt, weiß, wie dürf-tig die Erlöse sind. Aber bei Größls kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Es kommen auch wieder bessere Zeiten und dann ist die Anlage in Schwingen dabei. (FB)

Drei Generationen Größl: Karl, Alexander und

Wolfgang (v.l.n.r.).

Zwölf und mehr Ferkel an der Sau, bei Größls

ein normales Bild im Abferkelstall.

Behutsame Anfütterung erleichtert den Start im

Flatdeck nach dem Absetzen.

Über 13 lebend geborene und über 12 abgesetzte

Ferkel je Wurf. Ergebnisse, die sich sehen lassen

können.

Jungsauenleistung (Neubestückung)

Umrauscher, % 5,7

Abferkelrate, % 93,6

lebend geborene Ferkel/Wurf 13,2

abgesetzte Ferkel / Wurf 12,0

lebend geborene Ferkel/Sau u. Jahr 32,3

abgesetzte Ferkel/Sau u. Jahr 29,4

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Die PIC-Spiegel-Redaktion hat mit den Verantwortlichen in den Vertriebsre-

gionen der PIC gesprochen und um eine Bewertung der aktuellen Lage und wei-teren Entwicklung gebeten. Lesen Sie im folgenden Beitrag die Einschätzungen der PIC-Regionalleiter für die Vertriebsregionen West und Ost sowie unserer Vertriebspart-ner in den Regionen Nord und Süd.

„Der Familienbetrieb hat noch Zukunft, er muss sich nur an -passen und die Messlatte hoch anlegen.“

Insbesondere in der Schweineproduktion gilt es, im Rahmen der Globalisierung den Standortnachteil Deutschland bei den Be-triebsgrößen auszugleichen. Unsere Ferkel müssen gesünder werden, durch bessere Mastleistungen überzeugen, und die Partien müssen groß und einheitlich genug sein. Auch in den schweinedichten Regionen Deutschlands entwickelt sich der klassische Familienbetrieb: Statt 80 Sauen und 20 Kühe wie vor 10 Jahren bewirtschaftet er heute 350 Sauen im Mehr wochenrhythmus. So liefert dieser Betrieb alle 3 Wochen über 500 Ferkel und schafft es ganz alleine, einen 3 000er Maststall das ganze Jahr über zu füllen. Hierfür muss er seine Messlatte aller-dings von vornherein hoch anlegen, denn bei 350 Sauen braucht er für 3 000 Mastplätze mindestens 25 verkaufte Ferkel!

Die Zielsetzung in der Schweinezucht ist damit klar vorgegeben: Wir brauchen künf-tig mehr aufgezogene Ferkel. Die Genetik und die Gesundheit müssen stimmen. Der Landwirt selbst muss sich noch mehr spe-zialisieren, um ein Maximum an Leistung zu erzielen. Nebenkriegsschauplätze sind dabei tabu – dies ist bei erfolgreichen Industrie-

wirkung auch die Energie- und Flächen-kosten beeinträchtigen die Wirtschaftslage in den Betrieben. Und, derzeit ist von der Kostenseite her noch keine Entspannung erkennbar.

Und dennoch, die einzelbetriebliche Ent-wicklung geht weiter: Der Trend zu größe-ren und sehr großen Betriebseinheiten wird sich in unverminderter Geschwindigkeit fortsetzen. Auf der anderen Seite werden einzelne Betriebsleiter aber auch geplante bauliche Entwicklungsschritte umschrei-ben und dem Trend zum „quasi geschlos-senen System“ folgen. Dies ist zweifellos erkennbar – vermehrt allerdings nicht wie früher auf einem Standort. Vielmehr planen wachstumswillige Betriebe die nächste Betriebsentwicklung vielfach auf einem zusätzlichen zweiten oder gar dritten – viel-leicht auch weit entfernten – Standort, wo die Flächen- oder besser Güllefl ächen-konkurrenz nicht so bedeutungsvoll ist.

Unter hohem Kostendruck haben die Be-triebsleiter neben kostenoptimierenden Maßnahmen mehr und mehr die Erlös-situation und die Tiergesundheit vor Au-gen. Im Fokus der Ferkelerzeuger steht dabei nach wie vor in erster Linie die An-zahl aufgezogener Ferkel pro Sau und Jahr. Mit der Einführung der neuen Sauenpro-dukte hat die PIC diesem Anspruch in be-sonderem Maße Rechnung getragen. Die züchterischen Prämissen liegen eindeutig in einer hohen wurfbezogenen Leistung kombiniert mit der seit jeher bekannten hohen Wurf folge der PIC-Sau. Mehr ver-kaufte Ferkel pro Sau und Jahr sind das Ergebnis! Nach der Produkteinführung im vergangenen Herbst haben die ersten Sauen nun bereits in den Kundenbetrieben abgeferkelt und die Zukunft eingeläutet. Neben der Fruchtbarkeitsleistung gewinnt für alle Beteilig ten die Tiergesundheit und Transparenz in tiermedizinischen Fragen an Bedeutung. Höchste Tiergesundheit in den Zuchtbetrieben verbunden mit einer proaktiven Informationsplattform schafft dauerhaftes Vertrauen zwischen Abnehmer und Lieferant. Mit den neuen PIC-Sauen im Markt und dem gleichzeitigen Bestreben zum Aufbau neuer topgesunder Produk-tionsbetriebe hat die PIC eine Produkt- und Produktionsplattform etabliert, die eine kla-re Positionierung im Markt mit einer hohen Nutzen erwartung für die Ferkelerzeuger verbindet.

Viele Ferkel – Das einzige Maß aller Dinge?

unternehmen auch nicht anders. Bei allen Diskussionen um viele Ferkel dürfen wir je-doch den nachgelagerten Bereich nicht ver-gessen: Der Mäster braucht das Produkt mit den für ihn besten biologischen Leistungen, d. h. Futterverwertung, Zunahme, wenig Ausfälle und gute Fleischwerte, denn danach wird sein Schwein auch in Zukunft bezahlt. Dabei ist die Schweinemast am dichtesten dran am Verbraucher, und der verlangt bei steigendem Gesundheitsbewusstsein Qua-lität zum günstigen Preis! Schweinefl eisch ist – und so wird es auch bleiben – in den Industrienationen kein Luxus gut und wird auch nicht als solches bezahlt. Der Landwirt, der dieses Produkt mit bester Qualität am günstigsten produziert, ist der Gewinner!

Bei der PIC sprechen nicht erst die Verkäu-fer mit den Vermarktungsunternehmen, sondern bereits die Züchter. Die neuen Sauen- und Eberlinien sind Ergebnis dieser Gespräche. Die neuen Sauen werden den Ferkel erzeugern deutlich mehr verkaufte Ferkel bringen. Die stressresistenten Eber werden deutlich stabilere Schweine mit Top-Zunahmen und weiter verbesserter Fleischqualität erzeugen. Diese Kombina-tion sowie die zunehmende Spezialisierung der Schweine halter führen zur deutlichen Verbesserung der biologischen Leistungen und sind damit die richtige Antwort auf den verschärften Wettbewerb. Durch die-sen kontinuierlichen Prozess der Leistungs-optimierung kann man in Zukunft auch im Familienbetrieb gewinnorientiert arbeiten.

„Kraftvoll und zielgerichtet“

Nachhaltige Veränderungen in der Vered-lungswirtschaft prägen das aktuelle Wirt-schaftsjahr. Vor allem die dramatisch gestiegenen Futterkosten und in der Folge-

Ferkelerzeuger und Schweinemäster haben derzeit mit einer besonders prekären Marktsituation zu kämpfen. Gerade in solchen Zeiten wird zwangsläufi g über die Optimierung der biologischen Leistung diskutiert. Doch welche biologischen Parameter sind entscheidend? Welche Anforderungen stellen die nachgelagerten Partner der Ferkelerzeuger und Mäster an das ihnen angebo-tene Produkt?

Ralf Selker, Leiter Hybridschweinevertrieb,

VION Zucht- und Nutzvieh GmbH, Wunstorf

Uwe Petersen, Regionalleiter West,

PIC Deutschland GmbH, Schleswig

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hervorgerufen durch die besondere Zuchtzielgewichtung in Richtung Fleisch – der regionalen Landeszucht sind die Produktionskosten pro Ferkel entspre-chend hoch. Diese erhöhten Kosten sind am freien Markt nicht mehr zu erlösen. Der wichtigste biologische Parameter ist selbstverständlich „verkaufte Ferkel pro Sau und Jahr“, wobei der Produktionsauf-wand, insbesondere Futter und Energie, zukünftig stärker berücksichtigt werden muss. Ein hoher Gesundheitsstatus ist hier besonders hilfreich, da hierdurch nicht nur der direkte Aufwand an Tierarzt- und Medikamentenkosten verringert, sondern auch das genetische Leistungs-potential der Tiere besser ausgeschöpft werden kann. Gerade bei immer größer werdenden Betrieben richtet sich die Ge-samtwirtschaftlichkeit der Ferkelproduk-tion nach den biologischen Leistungen pro Zeiteinheit.

Die Genetik ist hier gefordert, den geho-benen Ansprüchen der Ferkelerzeuger in punkto biologische Leistungen sowie leichter und problemloser Handhabung der Tiere Rechnung zu tragen. Für den Mäster sind Zunahmen und Futterver-wertung sowie ausgewogene Schlacht-leistungen am wichtigsten. Inhomogene Schlachtpartien können leicht ins Geld gehen. Die Schlachtunternehmen und deren abnehmende Hand fordern einen einheitlichen Schlachtkörper mit mittle-rem Muskelfl eischanteil (56 – 58 %) und verlangen mit immer mehr Nachdruck gute Fleischqualitäten vor allem hinsicht-lich intramuskulärem Fett und Tropfsaft-verlusten. Gerade die sehr stark inves tierende und damit wachsende EDEKA ist hier in Süddeutschland Vorreiter.

Die PIC setzt schon seit Jahrzehnten mit ihrer Zuchtzielgewichtung auf eine hohe Gesamtwirtschaftlichkeit der Ferkel-erzeugung und Mast und liefert Jung-sauen mit höchstem Gesundheitsstatus aus. Die neuen Hybridsauen-Produkte Camborough 25 und Camborough 29 mit 75 % Land rasse und Large White und 25 % Weißem Duroc entsprechen bestens den gegebenen Markt anforderungen, insbe-sondere was die Merkmale Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit und Fleischbeschaffenheit anbelangt. Erste Rückmeldungen aus der Praxis bestätigen diese Aussagen in vollem Umfang.

PIC nach wie vor Schrittmacher bei der Umsetzung des genetischen Fortschritts im Kundenbetrieb. Durch ein komplettes Beratungs- und Genetikkonzept, individu-ell für jeden Kunden erarbeitet und umge-setzt, kann der Sauenhalter, unabhängig davon, für welche Produktionsvariante er sich entschieden hat, unmittelbar am Zuchtfortschritt teilhaben, ja, er ist sogar Vorreiter!

Doch nicht allein die Genetik auf der Sauen seite ist entscheidend. Gerade für die stetig wachsende Gruppe der Kombibetriebe oder Erzeugergemein-schaften mit Ferkelerzeugern und fest zugeordneten Mastbetrieben spielen im Mastbereich die Futterkosten, Verluste, Einheitlichkeit und Stabilität der Mast-tiere neben den Marktforderungen nach einem sicheren Magerfl eischanteil eine immer größere Rolle. Hier können wir in der Kombination unserer neuen Genera-tion von Hybridsauen mit den passenden PIC-Endstufenebern für alle regionalen Markterfordernisse und unter dem Aspekt der Gesamtwirtschaftlichkeit ent-sprechende Lösungen für jeden Kunden anbieten.

„Ein Umdenken ist erforderlich, nicht allein der regionale Aspekt zählt.“

Auch in Gegenden Süddeutschlands und insbesondere im bayrischen Markt, wo heute immer noch – auch von der Ver-marktungsseite her – auf fl eischbetonte Typen mit 60 und mehr Prozenten Mager-fl eischanteil gesetzt wird, muss ein Um-denken erfolgen. Auf diese, schon jetzt und in Zukunft noch verstärkt, immer weniger werdenden Marktnischen darf sich der spezialisierte, zukunfts orientierte Ferkelerzeuger nicht verlassen. Durch geringere biologische Leistungen – auch

„Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.“

Alle Schweineproduzenten haben aktuell mit der sehr schwierigen Marktlage zu kämpfen und schreiben zum Großteil Ver-luste. Daher gilt eine hohe Anzahl verkauf-ter Ferkel für den Ferkelerzeuger als das Maß aller Dinge bei gleichzeitig strengster Kontrolle der Kosten für Futter, Tierarzt, Medikamente, Energie etc., um die Stück-kosten in einem noch erträglichen Rahmen zu halten. Aber nicht allein die Bewälti-gung der aktuellen Situation bewegt die Schweineproduzenten in unserer Region, sondern auch Maßnahmen, um sich für die künftigen Bedingungen des Marktes und Wettbewerbs erfolgreich stellen zu können. So führt ein nicht unerheblicher Teil der Betriebe im Osten einen Bestands-austausch einschließlich Renovierung und Umbau durch. Demzufolge steigt die Nach-frage nach Sauen mit höchstem Genetik- und Gesundheitsstatus aus einem Zucht-betrieb derzeit stark. In den letzten Jahren haben wir unsere Produktionsstruktur in Ostdeutschland darauf ausgerichtet. Mit der neuesten PIC-Sauengenetik kann der Kunde Sauen erwarten, die den zukünf-tigen Markterfordernissen gerecht wer-den, denn sie vereinen – höchste Aufzuchtleistung als Resultat

aus großen Würfen, mütterlichen Sauen und geringen Ferkelverlusten und somit ein Maximum an verkauften Ferkeln,

– höchsten Gesundheitsstatus, denn nur gesunde Tiere bringen eine höhere Le-bens leistung und verursachen geringere Tierarzt- und Medikamentenkosten,

– bessere Futterverwertung und damit Senkung der Futterkosten je Sau bzw. Mastschwein,

– und Robustheit, Langlebigkeit sowie Großanlagentauglichkeit, welche die Remontierungskosten und Totalausfälle verringern.

Ein Großteil der Sauenhalter arbeitet in Ostdeutschland im geschlossenen System als Eigenbestandsvermehrer. Hier ist die

Michael Strauß, Regionalleiter Ost,

PIC Deutschland GmbH, Schleswig

Ludger Kampmann, Geschäftsführer PIG-Süd

Vertriebs-GmbH, Bopfi ngen

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Eine hohe Ferkelleistung ist natürlich der Grundstein zum Erfolg; was nicht ge-

boren wird, kann auch nicht aufgezogen werden. Bei den Willenborgs geht es aber zudem nicht nur ums aufgezogene Ferkel, sondern am Ende ums fertige Mastschwein – und das soll eben so teuer wie möglich ver-kauft werden.

Vom „klassischen Familienbetrieb“ zum spezialisierten Ferkelerzeuger

Eigentlich war der Betrieb von Gerda und Josef Willenborg vor zehn Jahren der „klas-sische Familienbetrieb“: 25 Kühe, 60 Sauen, 500 Mastschweine und – auch ganz normal im Landkreis Cloppenburg - der eigene Acker mit Maisanbau. Junior Frank sah in diesem breit gefächerten Angebot jedoch nicht die Lösung für die zunehmende Globalisierung der Märkte. Der Blick über den Tellerrand zeigte, wer mithalten will, muss wachsen. Der damals 20-jährige sah seine Zukunft im Ausbau der Sauenhaltung. Daran hatte er am meisten Spaß und wie sich 10 Jahre später eindrucksvoll zeigt, darin hat er auch das größ-te Können bewiesen. Im Familienrat wurden in diesen Jahren immer wieder Wachstums-schritte gemeinsam beschlossen, die dafür sorgen mussten, dass die gesamte Familie auf ihre Kos ten kommt: Denn Gerda und Josef waren damals gerade erst Mitte 40, der Betrieb hatte – wie auch heute noch – drei Generationen zu versorgen. So wurde im ersten Schritt die Sauenherde auf 120 auf-gestockt und gleichzeitig die Mast erweitert, damit man nicht mit kleinen Ferkelpartien in den Markt musste. Nachdem zwischenzeit-lich die Kühe abgeschafft wurden, erfolgte 2006 die letzte große Erweiterung: Mit der Aufstockung des Sauenbereichs auf knapp 300 Tiere wurden gleichzeitig die Mastkapa-zitäten angepasst. Der Betrieb zeigt heute, dass kontinuierliche Erweiterung mit konse-quenter Planung für die Betriebsabläufe ideal ablaufen kann. So wurde bei jedem Schritt insbesondere an die räumliche Trennung der einzelnen Bereiche gedacht.

Wachstum mit konsequenter Planung

Angefangen über eine neu eingerichtete Jungsaueneingliederung mit viel Platz, um maximal nur dreimal jährlich PIC-Jungsauen altersgestaffelt zukaufen zu müssen, über die räumliche Trennung von Deckzentrum, NT-Bereich, Abferkelung bis hin zu den Flat-decks, die räumlich den angegliederten Mastställen am nächsten stehen. Das Er-gebnis lässt sich nicht nur äußerlich am ge-pfl egten Hof erkennen. Der gerade für den Raum Cloppenburg hohe Gesundheitsstatus des Betriebs mit den hervorragenden Ergeb-nissen in jedem Bereich unterstreicht den geradlinigen Weg der Willenborgs.

Gesamtkonzept auf den wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet

Die vorausschauende Planung erleichtert das Gesundheitsmanagement auch in fi nanzieller Hinsicht. Durch das gute Hygiene-management und die konsequente räumliche Trennung der einzelnen Funktionsbereiche ist der Betrieb frei von PRRS und ähnlichen Krankheiten, sodass die Jungsauen in den ersten Tagen nur eine leichte Eingliederungs-

behandlung erhalten und gegen Rotlauf und Parvo geimpft werden, mehr aber auch nicht. Nach sechs bis sieben Wochen Ein-gewöhnung gibt’s eine natürliche Rausche-stimulation ohne Spritze und weitere sieben Tage später werden die Sauen belegt. Das Erstbelegalter liegt somit zwischen 240 und 250 Tagen. „Älter sollen die Sauen allerdings auch nicht werden, da sonst die Rausche und die Ferkelleistung schon wieder nachlässt“, so Frank Willenborg. Seine Erfolgsquote von unter 10 % Umrauschern und zuletzt deutlich über 13 lebend geborenen Ferkeln bei den Jung sauen geben ihm Recht.

Große Würfe bei hohen Aufzucht-leistungen

Das Entscheidende ist aber, dass die Sauen die Ferkel auch aufziehen, ohne selbst an Substanz zu verlieren: Tabelle 1 zeigt die Daten aus 2007, sie enthält jedoch das ent-scheidende Detail nicht: Die Ferkel wiegen mit einem Absetzalter von 24 Tagen (bedingt durch 14-Tage-Rhythmus) schon 7,8 kg, eine Entwicklung, die später fürs Flatdeck und die Mast den Grundstein legt. Die Sauen werden nach dem Absetzen schnell wieder

26 Ferkel absetzen ist noch nicht allesFür den Kombibetrieb mit 280 Sauen und 2000 Mastplätzen der Familie Willenborg aus Nikolausdorf im Kreis Cloppenburg zählt neben der hohen Ferkelleistung auch die Mastleistung ihrer PIC-Schweine – und die ist Spitze!

Tabelle 1: Leistungen der Camborough 23 in 2007

Würfe insgesamt 658

gesamt geborene Ferkel/Wurf 13,9

lebend geborene Ferkel/Wurf 12,6

tot geborene Ferkel/Wurf 1,3

abgesetzte Ferkel/Wurf 11,0

Würfe Sau/Jahr 2,35

abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr 25,9

Josef und Frank Willenborg mit VION-Fachberater Hans Wessels.

Die neue CHS-29 – 14 Ferkel, kein Einzelfall

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

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tragend, es gibt kaum außergewöhnliche Ausfälle durch zu starkes Absäugen, Funda-mentprobleme oder Ähnliches. Die gute Altersstruktur der Herde und die geringe Re mon tierungsquote von 36 % belegen dies.

Die Fruchtbarkeitsdaten sprechen somit auch schon in 2007 eine deutliche Sprache. Auch die – durch die 2003 erfolgte Umstellung der Zuchtwertschätzung der Reinzuchtlinien – modifi zierte Camborough 23 hat insbe-sondere in der Ferkelaufzuchtleistung einen deutlichen Sprung gemacht.

Das Ziel „Hohe Aufzuchtleistungen“ gilt nicht allein für den Abferkelstall

Die hohen Absetzgewichte setzen sich in einer gesunden Flatdeckphase mit gutem Wachstum fort. Weitere zwei Monate spä-ter werden die Ferkel in die Endmast umge-stallt. Hier müssen die Ferkel dann bewei-sen, was wirklich in ihnen steckt und warum

nicht nur die Fruchtbarkeit zählt. Der Satz von Vater Josef Willenborg „Die Schweine sind in weniger als 100 Tagen fett“ trifft voll zu und dabei liegen sie auch bei den Kosten und Erlösen im Optimalbereich, was sich in Tabelle 2 widerspiegelt.

Das Management der beiden Schweine-spezialisten wird durch die regelmäßigen Besuche vom VION-Fachberater Hans Wes-sels kräftig unterstützt. „Hans hat unsere Betriebsentwicklung maßgeblich mit beein-fl usst und jetzt muss er auch dabei helfen, dass es sich weiter nach vorn entwickelt“, scherzt Frank Willenborg. Im Management-bereich ist der Fachberater in der Tat eine sehr wirkungsvolle Hilfe, da er die Erfah-rungen aus zahlreichen Kundenbetrieben mit einbringen kann.

Neue PIC-Hybridsauen-Generation ver-spricht weitere Leistungs stei gerung

Die genetische Grundlage muss sich dennoch laufend weiterentwickeln und so haben im Januar die ersten Camborough 29 bei Willenborgs geferkelt. Die Leistungs-daten sind bei den ersten Würfen nochmals kräftig angestiegen, wie Tabelle 3 zeigt.

Auf die Frage, wie es in Zukunft weitergeht, betont Frank Willenborg: „Wenn die Leis tung weiter so ansteigt und dann auch die Preise noch passen, werden wir wohl erst mal die Flatdecks und die Mast kapazitäten ausbauen, damit wir alle Ferkel im eigenen Betrieb unterkriegen“. Dabei nicken Vater Josef und Mutter Gerda Willenborg zustim-mend. (RSE)

Der wirtschaftliche Gesamterfolg in der Ferkelerzeugung erfordert heutzutage

Spitzenleistungen in allen Bereichen, um den harten Wettbewerbs- und Marktanfor-derungen gerecht zu werden. Ein Beispiel, wie Genetik, Management und Gesund-heit in Einklang gebracht wurden, ist der Betrieb Kruse in Petershagen. Seit über 25 Jahren halten Kruses erfolgreich Sauen. Waren es 1980 noch 45 Sauen, produzie-

ren nach mehreren Wachstums schritten inzwischen 320 Sauen fl eißig Ferkel, 25 je Sau und Jahr sind es derzeit. Daneben be-wirtschaften sie 60 ha Ackerland.

Das genetische Potential muss stimmen

Kruses sind überzeugt davon, dass neben einem passenden Management auch die Genetik auf dem Betrieb stimmen muss, um hohe Leistungen zu erzielen. Die passende Genetik ist 2006 in den Peters-hagener Stall eingezogen, und 2007 wurde mit PIC-Jungsauen um weitere 100 Sauen aufgestockt.

Professionelles Management zur Aus-schöpfung des genetischen Potentials

Der Grundstein, um das hohe genetische Leistungspotential der PIC-Sauen auszu-schöpfen, wird auf dem Betrieb bereits bei der Eingliederung der Jungsauen ge-

legt. Alle acht Wochen erhält der Betrieb zwanzig hochgesunde PIC-Jungsauen aus dem PIC-Aufzuchtbetrieb Dassau. Um den Neuankömmlingen eine möglichst lange Zeit zur Eingewöhnung zu gönnen und die Häufi gkeit der externen Tierzufuhr und somit das Gesundheitsrisiko zu ver-ringern, werden in einer Lieferung zwei Altersstufen zusammengefasst.

Die Sauen verbleiben mindestens drei Wochen in der Quarantäne und werden dann schrittweise einge gliedert. Das Erst-belegealter liegt zwischen 241 und 255 Tagen.

Die guten Aufzuchtleistungen sowohl im Abferkelstall als auch in der späteren Aufzucht und Mast kommen nicht von un-gefähr. Neben der schrittweisen Einglie-derung legen Friedhelm und Kai- Stephen Kruse ihr besonderes Augenmerk auf die Fütterung. Sie sind überzeugt davon,

Tabelle 2: Mastleistung Camborough 23 x Piétrain NN

Einstallgewicht, kg 38

Masttage 96

Tageszunahmen, g 910

Futterverwertung 1 : 2,6

Indexpunkte/kg Schlachtgewicht 1,01

Tabelle 3: Die ersten Camborough 29

gesamt geborene Ferkel/Wurf 15,0

lebend geborene Ferkel/Wurf 13,7

tot geborene Ferkel/Wurf 1,3

abgesetzte Ferkel/Wurf 11,8

Genetik, Management und Gesundheit auf hohem Niveau:Spitzenleistungen sind kein Zufall!

Ein schmucker Stall im Nordosten des Mindener

Landes: Der Betrieb Kruse in Petershagen.

Das Fachgespräch zwischen Landwirt und Berater

trägt entscheidend zu den guten Leistungen bei.

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel

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dass eine optimierte Fütterung wäh-rend der Trächtigkeit eine entscheidende Voraussetzung ist, große Würfe mit hohen Geburtsgewichten zu produzieren. Die Ferkel danken es mit hohen täglichen Zunahmen nicht nur während der Säuge-zeit sondern auch im Flatdeck.

Ein Langzeitversuch, an dem neben dem Betrieb Kruse noch weitere Betriebe teil-genommen haben, hat eindrucksvoll ge-zeigt, wie groß der Einfl uss einer bedarfs-angepassten Versorgung der Sauen in den einzelnen Phasen der Trächtigkeit ist. Die bes ten Ergebnisse wurden auf dem Betrieb Kruse bei einer dreiphasigen Fütterung erzielt.

Im Rahmen des Versuches wurden über 700 Würfe von PIC-Sauen ausgewertet. Dabei ergab sich ein beeindruckendes Geburtsgewicht von durchschnittlich 1,7 kg bei 12,2 lebend geborenen Fer-keln. Die Spitze bildeten Sauen mit Wür-fen zwischen 14 und 20 lebend gebore-nen Ferkeln und Geburtsgewichten von bis zu 2,1 kg.

Konsequentes Gesundheitsmanage-ment zur Absicherung der guten Leistungen

Mit der Bestandstierärztin, Frau Dr. E.-U. Peitzmeier, arbeiten Friedhelm und Kai-Stephen Kruse sehr eng zusammen, da sie wissen, dass die beste Genetik und das beste Produktionsmanagement ohne das entsprechende Gesundheitskonzept nicht zum Erfolg führen können. Somit beschränkt sich diese Zusammenarbeit nicht nur auf die gesetzlich vorgeschrie-bene Bestandsbetreuung, sondern be-inhaltet das Hygienemanagement auf dem Betrieb genauso wie das Scannen der Sauen.

Mit Optimismus in die Zukunft

Die Kruses sind sich sicher – die frucht-baren PIC-Sauen in Kombination mit ihrem nachweislich erfolgreichen Fütte-rungskonzept und Gesundheitsmanage-ment sind der Garant ihres Erfolges! Familie Kruse hat mit Interesse die Wei-terentwicklungen und Neuerungen in der PIC-Zuchtarbeit verfolgt und auch schon die ersten Jungsauen der neuen PIC-Hybridsauen-Generation in Empfang ge-nommen. Im Dezember und im Februar waren es jeweils zwanzig Camborough 25-Jungsauen, die in die Quarantäne ein-gezogen sind. Im Mai sind die ersten Ab-ferkelungen zu erwarten und Kruses sind zuversichtlich, dass sie mit der „neuen Sau“ ihre ohnehin sehr guten Leistungen noch weiter steigern können. Denn sie

wissen, dass die neue PIC-Hybridsauen-Generation auf noch mehr Fruchtbarkeit ausgerichtet ist, die Leistungen in der Vermehrung sprechen schon jetzt eine deutliche Sprache – siehe auch den Be-richt über den PIC-Vermehrungsbetrieb Stresow in dieser PIC-Spiegel-Ausgabe.

Über den Aufzuchtbetrieb Dassau erhal-ten Kruses ihre „neuen Sauen“ ebenfalls aus dem Betrieb Stresow. „Und wenn dann noch mal der zusätzliche Large White-Einfl uss durchschlägt, werden wir uns vor Ferkeln kaum retten können …“, schmunzeln Kruses. (FK)

PIC-Fachberater Johann Hindriks, Hoftierärztin Dr. E.-U. Peitzmeier begutachten gemeinsam mit

Friedhelm Kruse die Jungsauen im Quarantäne- und Eingliederungsstall.

… und die Nachfolge ist auch gesichert: Drei Generationen beieinander: Lucas (l.) und Johnas Rost

(r.), die Neffen von Hofnachfolger Kai-Stephen Kruse (2. v. r.), der zurzeit die Fachschule für Agrar-

wirtschaft in Herford besucht, gemeinsam mit Annette Kruse (2. v. l.), Ehefrau von Betriebsinhaber

Friedhelm Kruse und Chefi n im Abferkelbereich.

Leistungsdaten Betrieb Kruse, Petershagen

lebend geborene Ferkel/Wurf 12,2

Geburtsgewicht, kg 1,7

Säugezeit, Tage 21

Saugferkelverluste, % 12,3

abgesetzte Ferkel/Wurf 10,7

Absetzgewicht, kg 8,4

Aufzuchtverluste Flatdeck, % 1,6

tägl. Zunahmen (8,5 - 30 kg), g 450

abgesetzte Ferkel/Sau und Jahr 25

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Seit Ende Juni 2006 produzieren Hans-Hermann Gade (34) und Sönke Meier

(30) mit 250 Sauen im neu gebauten Sauen-stall ihre Ferkel selbst. In erster Linie sollte damals ein Arbeitsplatz zusätzlich gesichert werden, denn die gut 2000 Mastplätze und 130 ha Weizen- und Maisanbau waren dau-erhaft nur Lösung für einen der beiden. Nach reifl icher Überlegung entschied man sich, in die Ferkelerzeugung einzusteigen. Der Schritt hat zwar viel Arbeit gebracht, aber auch sehr viel Abwechslung und Un-abhängigkeit.

Die beiden teilen sich ihren Betrieb höchst interessant auf:„Hier ist nicht einer der Belegemeister und der andere der Ferkelspezialist, son-dern mit dem 3-Wochen-Rhythmus der Sauen wechselt auch das Personal alle drei Wochen“, betont Sönke Meier und Hans-Hermann Gade fügt hinzu: „So wirst Du nicht betriebsblind, und unter uns beiden Betriebsleitern ist immer ein gewisser Leis tungskampf vorhanden.“ Dies sagt er nicht ohne Hintergedanken: Denn aktuell kommt gerade „seine“ Belege gruppe aus der Abferkelung: Die 36 Sauen haben tat-sächlich 440 Ferkel ins Flatdeck gebracht. Aber sein Kollege Sönke Meier kontert, dass auch seine letzten beiden Belege-gruppen fast 12 Ferkel pro Sau abgesetzt haben. Tatsache für beide ist, dass die Leis-tung von Monat zu Monat stabil ansteigt und die beiden sich gemeinschaftlich hohe Ziele gesetzt haben.

Auch nach zwei Jahren wacht das Auge von VION-Fachberater Werner Gilster noch über die beiden: Er hat nicht nur dafür ge-sorgt, dass nach dem Neubau vor zwei Jahren schnell Ferkel ins Flatdeck kamen, da die Jungsauen in einem Pachtstall in der Nähe schon belegt wurden, sondern hat den beiden „Neulingen“ in Sachen Ferkelerzeugung sicherlich auch sehr viel beigebracht. Es ist selten, dass ein so junger Betrieb eine so hervorragende Rauscheerkennung betreibt und die Ab-ferkelrate bei über 90 % liegt. Das optimal ausgestaltete Deck zentrum, in dem die Sauen zwei Tage nach dem Absetzen reich-lich Auslauf mit Eberkontakt und Lichtpro-gramm haben, ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil. Sonntags ist aber der Faktor Mensch dann wieder entscheidend: Durch intensive Rauschekontrolle und mit dem Eber im Futtergang vor den Sauen werden auch die Duldung und die Belege arbeit

vereinfacht – und wenn die Rausche län-ger anhält, wird im Zweifel auch noch ein viertes Mal besamt. Damit dies alles reibungslos klappt, ist jedoch der Futter-zustand nach der Abferkelung extrem wichtig. In der noch jungen Entwicklung des Betriebs hat sich gezeigt, dass die PIC-Sau in der Abferkelung das Futter besser in drei Rationen pro Tag (117 MJ = ca. 3 x 3 kg) aufnimmt, dann aber nach vier Wochen Säugezeit nicht nur gut entwi-ckelte Ferkel absetzt – sie verlässt auch selbst die Abferkelbucht nicht abgesäugt, sondern befi ndet sich immer noch in einer sehr guten Kondition. Auf dem Papier spie-gelt sich dies in einer kurzer Zwischenwurf-zeit und einer hoher Wurffolge wider. Zwei Punkte, die für die tolle Jahresleistung (siehe Tabelle 1) sorgen. Wenn die Sauen nach 30 Tagen das Deckzentrum verlassen haben, geht es ab in ein Großabteil, wo sich dann insgesamt rund 100 Sauen drei Futter stationen teilen.

„In der Großgruppe kommt es auf Ruhe beim Eingewöhnen und im täglichen Umgang an“, so Meier und kniet sich zur Lieblingssau „Fiffi “ herunter, die die Zuwendung des Betriebsleiters mit bisher 50 abgesetzten Ferkeln in ihren vier Würfen dankt. Überhaupt ist in der Großgruppe eine beeindruckende Ruhe vorhanden und damit verbunden sind fast keine außerplan-mäßigen Ausfälle zu beobachten. Auch die bisher neu zugeführten Jungsauen werden im eigenen Eingliederungsabteil mit eige-ner Station sofort an die Gruppenhaltung gewöhnt.

Nach Absprache mit dem Tierarzt werden die Tiere sechs Wochen lang mit einem konsequenten Impfschema in den Betrieb eingegliedert. Weitere 14 Tage später ist es dann aber vorbei mit der Jugend, und die Jungsauen werden mit durchschnittlich 236 Tagen das erste Mal belegt.

Von Null auf Hundert mal anders herumDer Mastbetrieb der Meier/Gade GbR in Dörverden (Kreis Verden) hat neu in die Ferkelerzeugung investiert und mit PIC-Sauen im zweiten Produktionsjahr schon fast 27 Ferkel abgesetzt – eine Frage der richtigen Genetik und eines guten Managements

Tabelle 1: Leistungsdaten Meier/Gade GbR – Kalenderjahr 2007

Bestandssauen 255

Umrauschquote 8,25%

Würfe/Sau/Jahr 2,41

gesamt geborene Ferkel/Wurf 14,17

lebend geborene Ferkel/Wurf 13,06

abgesetzte Ferkel/Wurf 11,10

abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr 26,75

Viele gleichmäßige Ferkel an jeder Sau durch konsequentes Versetzen.

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Auf dem Betrieb Breitkreuz in Ilshofen (Kreis Schwäbisch-Hall) herrscht

ge schäftiges Treiben. Es „ferkelt“ mal wieder…„12, 13, 14, …“ Elfriede Breitkreuz hört zufrieden auf zu zählen und freut sich über die großen Würfe der PIC-Jungsauen.

Mit viel Elan und einem durchdachten und konsequenten Management hat die Familie Breitkreuz den Sprung vom traditionellen Gemischtbetrieb mit 25 Kühen und 50 Sauen zum spezialisierten, zukunftsorientierten Ferkelerzeuger ge-schafft – und das bisher mit großem Erfolg.

Schritt für Schritt – vom traditionellen Gemischtbetrieb zum spezialisierten Ferkelerzeuger

Eigentlich schlug das Herz von Hofnachfol-ger Michael Breitkreuz ja für die Kühe, die noch bis 1999 auf dem Betrieb gemolken wurden. Nach längerer Überlegung ent-schloss er sich jedoch gemeinsam mit sei-nen Eltern Elfriede und Siegfried Breitkreuz dazu, voll auf Sauen zu setzen und so ver-ließen 1999 die letzten Kühe den Bestand, und es ging los mit dem Stallbau. Der alte Kuhstall wurde zu Abferkelabteilen umge-baut, auf der „grünen Wiese“ entstanden ein Deckzentrum sowie ein moderner War-testall mit Abruffütterung. Ein Großteil der Bauarbeiten erfolgte in Eigenregie.

„In der Ruhe des Betriebsleiters liegt die Kraft“

Dies kann Kollege Gade auch für den Abferkelbereich bestätigen. „Gerade in größeren Abferkelabteien (hier: 36 Buchten) ist von Natur aus schon viel los, da ist es umso wichtiger, dass der Mensch mit den Tieren schonend umgeht.“ Auch hier merkt man beim Durchgang, die Tiere kennen den Umgang mit dem Menschen. Es springt keine Sau unruhig auf, und auch die Geburten laufen durchweg ruhig und un-problematisch ab. Neben dem dreimaligen Füttern der Sau, um wirklich Top-Kondition zu erhalten, wird aber auch für die Ferkel vom ersten Tag an gesorgt: Eine konse-quente Versetzungsstrategie sorgt nicht nur dafür, dass alle Sauen – gerade die zum 1. Wurf – mindestens 12 Ferkel säu-gen, sondern auch dafür, dass die großen den kleinen Ferkeln nichts wegnehmen. Im Verlauf der Säugezeit werden die kleinsten Ferkeln an die kräftigste Sau gesetzt. Kurz vorm Absetzen fallen somit nicht nur die großen Würfe, sondern auch die gleich-mäßig entwickelten Ferkel auf. Auch hier hat die Unterstützung des langjährigen VION-Mitarbeiters Werner Gilster – ins-besondere sein ruhiger Umgang mit den Sauen – viel zum Erfolg beigetragen. Die immer mit der Sau mitwandernde Sauen-karte mit ausführlichen Bemerkungen ist ein Marken zeichen für Gilsters Arbeit. Die Kombination zwischen neu und alt wird von Hans-Hermann Gade jedoch noch einmal im Großraum-NT-Abteil hervorge-hoben: Wenn man dort einzelne Sauen beobachtet, ist die Sauenkarte natürlich nicht zur Hand. Dafür hat er seinen „Palm“ immer dabei. Dieser wird täglich mit dem Sauenplaner aktualisiert, und es liegen alle

wichtigen Daten zu jeder einzelnen Sau sofort „auf der Hand“. Mit der Übergabe „seiner“ Sauengruppe nach drei Wochen an Kollege Sönke Meier werden auch alle Informationen auf dem Taschencomputer mit übergeben.

Das Fazit für die zwei jungen Unter-nehmer nach den ersten zwei Jahren war übereinstimmend:

„Die Entscheidung, nicht nur wie früher PIC-Schweine zu mästen, sondern auch PIC-Sauen einzustallen, um die Ferkel selbst zu produzieren, war goldrichtig. Die Züchter haben uns eine sehr ruhige und hoch fruchtbare Sau produziert, die eine Top-Jahresleistung schafft. Die gute Einar-beitung und Beratung durch PIC und VION haben dabei uns sehr weiter geholfen“.Von den neuen PIC-Sauenlinien verspre-chen sich beide noch einmal eine Steige-rung der lebend geborenen Ferkel und eine Zitze mehr, damit pro Wurf künftig über alle Sauen hinweg sicher 12 - 13 Ferkel aufge-zogen werden. Dann sind durchaus 28 - 29 Ferkel pro Sau und Jahr drin. Für die eige-ne Mast wünscht man sich ebenfalls noch

bessere Werte: Die 56,2 % Magerfl eisch-anteil sind ok, aktuell 760 g Tageszunahme aber noch zu wenig. Hier werden sicherlich noch Investitionen in den relativ alten Stal-lungen nötig sein. Aber auch hier sollen die Genetiker vorab schon mal helfen, und so werden auch im Betrieb der Meier/Gade GbR in den nächsten Wochen die neuen PIC-Eber ohne Piétrain-Anteil (PIC-Eber 337 und PIC-Eber 380) eingesetzt. Wenn die beiden Landwirte das feinfühlige Top-Regime aus dem Sauenbereich insbeson-dere im Fütterungsregime auch im Mast-bereich noch umsetzen, ist auch hier noch einiges zu erwarten. (RSE)

Ein Duo mit viel Freude an der Arbeit : Sönke Meier und Hans-Hermann Gade halten die Sauendaten

ständig auf dem Laufenden – der Taschen-PC ist immer dabei.

Mit vereinten Kräften…

VION-Fachberater Werner Gilster vermittelt

Ruhe im Großraumstall.

Es „ferkelt“ mal wieder. Im 2004 neu erbauten

Abferkelabteil fi nden 48 Sauen Platz. Die durch-

dachte Bauweise des Abteils ermöglicht eine

optimale Abferkelkontrolle. Michael Breitkreuz,

PSV-Berater Stefan Baumgärtner, Christa Breit-

kreuz und Elfriede Breitkreuz (v. l. n. r.).

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel

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„Bei vier Jungs, die alle gerne mit an packen, kein Problem“, so Elfriede Breitkreuz, „Senior“chefi n auf dem Betrieb. Nachdem der Umbau abgeschlossen war, ging es zunächst mit 250 Sauen im ein wöchigen Rhythmus los. Da der Be-trieb Babyferkel verkauft und auf die regel-mäßige Abnahme der Tiere angewiesen ist, war jedoch schnell klar, dass die Ferkel-partien größer werden mussten, um auch in Zukunft für den Markt interessant zu bleiben. So folgte 2004 der zweite Wachs-tumsschritt: Ein neues Abferkelabteil mit 48 Plätzen wurde gebaut, der Sauenbe-stand auf 400 Tiere aufgestockt, die Pro-duktion auf einen 3-Wochen-Rhythmus umgestellt. „Das war ein großer Schritt für uns“, bestätigt Michael Breitkreuz, „aber es hat alles gut geklappt und wir können heute alle drei Wochen ca. 500 Ferkel ver-kaufen.“ Mit der UEG Hohenlohe-Franken haben die Breitkreuz’ einen zuverlässigen Vermarktungspartner für ihre Ferkel gefun-den.

Der Schlüssel zum Erfolg

Auf dem Betrieb Breitkreuz arbeiten zwei Generationen Hand in Hand. Mutter Elfriede Breitkreuz kümmert sich um die Ab-ferkelungen. Durch den 3-Wochen-Rhyth-mus kann sie sich ihre restliche Arbeit, die auf dem Hof und im Haus anfällt, sehr gut einteilen. „Die Abferkelungen haben erste Priorität, in dieser Woche muss eben alles andere mal liegen bleiben“, sagt sie und fügt hinzu „seitdem die Kinder groß sind, kann ich mich intensiv mit in den Betrieb einbringen. Das macht Spaß, und wenn man weiß, worum es geht, kann man sich auch aktiv an Diskussionen und Entscheidungen beteiligen.“ Dass Elfriede Breitkreuz ihren Job gut macht, ist nicht zu übersehen: In ihrer ruhigen Art überwacht sie intensiv die Geburten, versetzt Ferkel und versorgt die Würfe. Auf „ihren Karten“ wird alles genauestens dokumentiert. „Die Zähne“, so gibt sie gerne lachend zu, „schleift allerdings meistens Michael, der ist da einfach schneller.“

Nach einer vierwöchigen Säugezeit geht es für die Sauen weiter – jetzt unter der Regie von Michael Breitkreuz. In einem großzü-gigen, selbstgebauten Wagen werden die Sauen vom Abferkelstall in das ca. 300 m entfernte Deckzentrum transportiert. „Unsere Sauen kennen das und eigent-lich funktioniert das ganz gut“, so Michael Breitkreuz. „Eines ist sicher“, fügt er hinzu, „für die Rausche der Sauen ist diese kleine Reise nur förderlich“, und Abferkelraten von über 92 % bei den Jungsauen und 85 % bei den Altsauen geben dem „Besamungs-

chef“ des Betriebs Recht. Der Anteil der künstlichen Besamung liegt bei 100 %, be-samt wird mit Hilfe von Besamungsgurten. Dass der Eber während der Besamung die wichtigste Stimulationshilfe ist, weiß na-türlich auch Michael Breitkreuz. Der Eber-gang des Deckzentrums ist daher bewusst so gestaltet worden, dass der Eber vor ein-zelnen Sauen fi xiert werden kann.

Nach erfolgreicher Trächtigkeitskontrolle werden die Sauen in den lichtdurchfl u-teten Wartestall umgestallt. Nach reifl icher Überlegung entschied man sich dazu, den Wartebereich mit Abrufstationen auszu-statten. Die Stationen sind im oberen, mit Spalten ausgelegten Bereich des Wartestalls angeordnet. In der unteren Ebene wurde ein mit Stroh eingestreuter Liegebereich geschaffen. Unsere Frage, ob der Betrieb sich wieder für dieses Sys-tem entscheiden würde, bejaht Michael Breitkreuz deutlich. Zwar traten in der An-fangsphase Fundamentprobleme auf, aber seitdem die Breitkreuz’ ihren Betrieb 2005 auf PIC-Genetik umgestellt haben, ist das kein Thema mehr. Die PIC-Sauen zeigen ein sehr gutes Gruppenverhalten. Als wir uns nach gruppenuntauglichen Sauen er-kundigen, schaut Michael Breitkreuz uns nur verwundert an und sagt „haben wir nicht“…. Neben der individuellen Fut-terzuteilung und der ungestörten Futter-aufnahme sieht der Betrieb den größten Vorteil in dem Liegebereich des Wartebe-reichs. „Durch die Möglichkeit, während der Trächtigkeit Stroh aufzunehmen, wird der Magen-Darm-Trakt der Sauen optimal

auf die notwendige hohe Futteraufnahme der Tiere während der Laktation vorbe-reitet“, so Michael Breitkreuz. Die enorm hohe Milchleistung seiner Sauen während der Säugephase stellt diese Annahme ein-drucksvoll unter Beweis.

Nach dem Erfolgsrezept für die erfolg-reiche Zusammenarbeit zwischen den beiden Generationen fragen wir… Elfriede Breitkreuz lächelt: „Jeder von uns hat ne-ben dem Betrieb noch etwas „Eigenes“ – das ist für uns ganz wichtig.“ So hat Siegfried Breitkreuz, nachdem sein Sohn Michael in den Betrieb mit eingestiegen ist, seine Leidenschaft für das LKW-fahren entdeckt und ist einige Tage in der Woche unterwegs; Michael Breitkreuz ist erster Vorsitzender des Maschinenrings Schwä-bisch Hall.

Zukunftsmusik ganz nah…

An Plänen mangelt es den Breitkreuz’ nicht – einen Ferkelaufzuchtstall würden sie gerne bauen, um etwas fl exibler auf den Markt reagieren zu können. Lang-fristiges Ziel ist das geschlossene Sys-tem mit eigener Mast. Bedingt durch die momentane Marktlage ist dieser Plan je-doch ein wenig nach hinten verschoben. Erst einmal soll jetzt das Haus umgebaut werden, denn Michael Breitkreuz und sei-ne Frau Christa möchten mit auf den Hof ziehen, um noch näher am Geschehen zu sein.

Vorrangiges Ziel ist und bleibt natürlich die biologische Leistungssteigerung der Sauen. Zwar konnte der Betrieb seine Ergebnisse seit der Umstellung auf PIC-Genetik im Jahr 2005 deutlich verbessern und hat mit 25 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr eine solide Leistung zu verzeichnen, aber Stillstand ist schließlich Rückschritt. Durch die optimale Genetik, gepaart mit einem durchdachten Management, möchten Breitkreuz’ im nächsten Jahr mindes tens 26 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr erzielen – wenn man die Ferkelzahlen der aktuellen Ab ferkelung betrachtet (durch-schnittlich 14,5 lebend geborene Ferkel bei den Jung sauen), steht dem nichts mehr im Wege! Durch die Umstellung des Betriebs auf die neuen PIC-Sauen-Produkte verspricht Michael Breitkreuz sich einen weiteren Leistungsschub. Die ersten 20 Camborough 25 sind auf dem Betrieb angekommen. Noch können sie während einer optimalen Eingliederung ihre Jugend genießen, aber schon in wenigen Monaten werden sie ihr Können unter Beweis stellen und den Breitkreuz’ auf ihrem „Weg nach oben“ behilfl ich sein. (KR)

Abgesetzte Sauen auf ihrem Weg in das Deck-

zentrum. Der kleine Ausfl ug an der frischen Luft

wirkt sich positiv auf die Rausche aus.

Gruppenhaltung auf „zwei Etagen“. In dem mit

Stroh eingestreuten Liegebereich fühlen die

Sauen sich sichtlich wohl.

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel – Veterinär-Ecke

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Dieses Syndrom wurde erstmals am Ende der 90er Jahre festgestellt, wo-

bei es aber schon Anfang der 90er vorhan-den war. Es ist in ganz Europa verbreitet und gehört heute zu den bedeutendsten Schweinekrankheiten in Europa. Die Krank-heit verhielt sich wie eine neue Erkrankung in einer freien Population. Die Sterblichkeit in den betroffenen Betrieben lag bei 18 %, blieb auf diesem Level für drei bis fünf Mo-nate. Es gab enorme Unterschiede in der Erkrankungshäufi gkeit (zwischen 4 und 30 %). Dies steht in enger Verbindung mit dem Gesundheitsstatus des Betriebes, wo-bei die Sterblichkeit der betroffenen Tiere sehr hoch war (70 – 80 %). Im Laufe der Zeit wurde die Erkrankung endemisch, und die Mortalität pendelte sich bei 2 - 3 % ein – höher als vor dem Auftreten des PMWS-Syndroms – und zeigte manchmal einen Anstieg abhängig von zusätzlichen Erkran-kungen. Klinische Erscheinungen traten später auf und werden heute vermehrt in der Mittel- bis Endmast beschrieben. Heu-te sind auch häufi g ältere Tiere betroffen, die 16 Wochen und älter sind.

Erscheinungsbild/Symptome• Betroffen sind in der Regel 6 – 18

Wochen alte Schweine, aber auch ältere.• Kümmern, kein Wachstum, Blässe,

intermittierende (phasenweise) Durch fälle, Dyspnoe, vergrößerte Lymph knoten und manchmal Gelbsucht

• Sekundärinfektionen durch virale und bakterielle Erreger

• keine oder nur sehr geringe Besserung durch den Einsatz von Antibiotika

• Störungen in der Reproduktion vermut-lich nur bei Erstinfektion während der Trächtigkeit

• Spätabort, verzögerte Geburten, Totgeborene und Mumien

• Haut-Nieren-Form (PDNS)• Lungenentzündung• Darmentzündung ähnlich PIA/PPE

Einführung von Impfstoffen bringt neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von PCV-2

Im Sommer 2007 erhielt ein Sauenimpfstoff die Zulassung und drei Ferkelimpfstoffe sind seit Herbst 2007 im Zulassungsverfah-ren und konnten über Sondergenehmigung nach § 17c eingesetzt werden. Ingelvac Circofl ex® ist seit Februar 2008 zugelassen und kommt demnächst auf den Markt. Bei

der Impfung gegen PCV-2 ist der Impfzeit-punkt entscheidend. Erfolgt die Impfung VOR der Infektion, sind die Erfolge am be-sten. Deshalb lautet auch die Empfehlung bei den Ferkelimpfstoffen: Einsatz ab der 3. Lebenswoche oder nach dem Absetzen. Erfolgt die Impfung nach der Infektion, wer-den die Schweine nicht geschützt, und es gibt keinen Nutzen aus der Impfung. Auch der Einsatz bei Aufstallung in die Mast oder Aufzucht hat in vielen Fällen sehr gute Er-folge gebracht.

Zur Bestimmung des Infektionszeitpunktes und der -stärke stehen neue Diagnostik-möglichkeiten wie die quantitative PCR oder die Untersuchung auf IgG (Immun-globulin G) und IgM (Immunglobulin M) mittels eines ELISA-Tests zur Verfügung. Die Werte geben Auskunft über die Stärke und Höhe der Virusbelastung sowie den Infektionszeitpunkt, sodass nach Interpre-tation der Ergebnisse durch den Tierarzt die Impfung zu dem für den Bestand besten Zeitpunkt eingesetzt werden kann. Gleich-zeitig geben sie Auskunft, inwieweit es sich bei dem „Kümmern“ tatsächlich um ein „Circoproblem“ handelt. Denn nicht jeder Kümmerer hat Circo!

Die Impfung reduziert• die Virusbelastung,• die Virusvermehrung im infi zierten Tier,• die Virusausscheidung sowie• die Läsionen im lymphatischen Gewebe.

Die Untersuchungen aus den USA sowie die vorliegenden Ergebnisse der Impfungen gegen PCV-2 zeigen, dass Impfstoffe sehr gut funktionieren, denn:

• Es kommt zu einer Verringerung der Verluste.

• Der Anteil Kümmerer wird stark reduziert.

• Atemwegs- sowie Darm-Probleme werden reduziert.

• Die Dauer sowie die Höhe der Virusbe-lastung verringern sich.

• Die täglichen Zunahmen werden ver-bessert.

• Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit in den Beständen werden reduziert.

• Die Fruchtbarkeit wird durch die Sauen-impfung positiv beeinfl usst (höhere Abferkelrate, weniger Umrauscher und Aborte).

Werden die Ferkel geimpft, muss die Impfung so früh wie möglich erfolgen. Für den Jungsauennachersatz wird eine Impfung in der Eingliederung empfohlen, um die Immunität der Jungsauen zu ver-bessern.

Weiterhin müssen Managementmaß-nahmen im Bereich der Hygiene und Gesundheit ständig beachtet und verbes-sert werden, denn kein Betrieb hat PCV-2-assoziierte Erkrankungen überstanden, ohne Verbesserungen im Management durchzuführen. (DKS)

PRODUKTIngelvac CircoFLEX®

Suvaxyn® PCV-2

Porcilis® PCV Circovac®

Anwendungsart 1-shot 1-shot 1-und 2-shotMutterschutzimpfung bzw. 1-shot f. Ferkel

Alter bei Impfung

Ab 14. Lebens-tag

Ab 4. Lebenswoche

Ab 3. Lebens-tag (1-shot) bzw. ab 14. Lebenstag (2-shot)

Sauen-/Mutterschutzf. Ferkel ab 2 Wochen Lebensalter

Dosis 1 ml 2 ml 2 ml2 ml f. Sauen0,5 ml f. Ferkel

Immunität 17 Wochen 4 Monate 21 Wochen bis Mastende

PCV-2-assoziierte Erkrankungen – was kann man tun?Neue Bekämpfungsmöglichkeiten

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

PIC-Spiegel

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Das „salomonische Spiel“ mit den Zahlen

Die Arbeit mit dem Sauenplaner ist eine nicht zu unterschätzende Management-

tätigkeit jeden Sauenhalters. Dabei geht es nicht in erster Linie um das Erstellen von Arbeitslisten oder sonstigen Routine-anweisungen für den täglichen Arbeitsab-lauf, vielmehr sollten folgende Ziele mit Hilfe des Sauenplaners verfolgt werden:

1. Auswertung der wichtigsten produk-tionstechnischen Parameter in über-sichtlicher Form über frei zu wählende Zeiträume,

2. Darstellung des zeitlichen Verlaufs wichtiger Parameter in einer gut visua-lisierten Form (Trendanalysen),

3. Vorausschau auf die zukünftige Ent-wicklung des Bestands,

4. Zusammenführen von anspruchs-vollen, statistischen Verfahren mit modernen Standards.

Um diese Ziele zu erreichen, benötigt der Sauenhalter zu jeder Tages- und Nachtzeit Zugriff zu dem Computersystem und der aktuellsten Programmversion sowie die Möglichkeit für horizontale Betriebsver-gleiche. Wichtig ist ebenfalls die wahr-heitsgemäße Erfassung und zeitnahe Dateneingabe einschließlich regelmäßiger Datensicherung. Innerhalb des Sauenpla-ners muss eine Plausibilitätsprüfung der Daten erfolgen. Das heißt, das Computer-programm darf nur mit solchen Daten bzw. Tieren weiterarbeiten, bei denen sämtliche Informationen zu einem Tier in einem sinn-vollen und fachlich nachvollziehbaren Zu-sammenhang stehen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass in konventionell geführten Sauenplanern ca. 10 bis 15 % aller Daten schlicht und ein-fach falsch sind. Die Situation mit der Da-tenqualität wird nicht dadurch verbessert, dass viele Mitarbeiter in Ferkelerzeuger-betrieben leistungsorientiert bezahlt wer-den. So besteht allein aus rein persön-lichen Gründen ein erhebliches Interesse an sogenannten „guten“ Daten.

Vergleichen sich Betriebe untereinander, deren Daten mit dem gleichen Sauen planer erstellt werden, dürfte es keine system-bedingten Unterschiede geben. Allerdings müssen gewisse Standards auch hier festgelegt werden, wie z. B. ab und bis wann zählt eine Sau als Produktionssau. Da die Sauenplanersysteme i. d. R. auf der Basis von Produktionstagen arbeiten, führt jede Erhöhung der Produktionstage, wenn dieser keine entsprechende zusätz-liche Leistung gegenübersteht, zu einer

Verschlechterung der durchschnittlichen Leistung. Jede Reduktion von Produk-tionstagen führt zu einer Verbesserung der durchschnittlichen Leistung. Die Summe der Produktionstage lässt sich in einem ge-wissen Umfang durch den Bediener beein-fl ussen, es gibt darüber hinaus aber sehr viel größere systematische Unterschiede zwischen verschiedenen Sauenplanern. Die Übernahme der Jungsauen in den Be-stand, z. B. erst nach erfolgreicher Bele-gung oder die nicht tragenden Jungsauen in einen anderen – ggf. virtuellen – Betrieb zu liefern, ist eine beliebte Maßnahme, die Summe der Produktionstage zu redu-zieren. Zusammen mit dem Abmelden der Schlachtsauen sofort nach dem Absetzen, obwohl die Tiere oft doch noch länger im Bestand sind, beeinfl ussen die Jahres-leistung mit bis zu 0,5 Ferkel je Sau und Jahr.

Sehr viel größer sind die Unterschiede, wenn der eine Sauenplaner mit sämtlichen angefallenen Produktionstagen rechnet (jedes Tier im Bestand zählt, das Haltungs- und Futterkosten verursacht), ein anderes System aber nur die Produktionstage be-stimmter Sauen berücksichtigt. Hiermit ist gemeint, dass gewisse Sauenplaner nur mit den Produktionstagen sogenannter produktiver Sauen rechnen. Das sind sol-che Sauen, von denen auch anschließend ein Wurf fällt. Wird z. B. eine Jungsau mit der ersten Belegung in den Bestand

aufgenommen und verlässt diesen nach mehreren Belegeversuchen im Einzelfall nach 80 bis 100 Tagen, so erhöht dies in einem klassischen deutschen Sauenplaner die Summe der Produktionstage. Da die-sen Produktionstagen keine Leistung ge-genübersteht, sinkt die durchschnittliche Herdenleistung. Genauso verhält es sich mit spät umrauschenden Sauen, die nach Erkennung sofort geschlachtet werden, oder mit Totalverlusten an Sauen. Da die-sen Produktionstagen keine Leistung folgt, fallen sie in einigen ausländischen Syste-men heraus und führen dort nicht wie bei uns zu einer im Durchschnitt sinkenden Leistung. Ebenso werden Produktionstage von Ammensauen in dem Fall nicht er-fasst, in dem die Sauen anschließend zum Schlachter gehen.

Durch diese Veränderungen im System wird die Abferkelrate beinahe nur durch die Wiederbelegerate beeinfl usst. Die zum Teil bis zu 10 % darüber hinausgehende Differenz zur Abferkelrate, wie sie bei uns berechnet wird, und alle daraus hervorge-henden negativen Einfl üsse auf die Durch-schnittsleistung der Herde fallen bei diesen Systemen weg. Durch diese andersartige Interpretation der Daten kann die Herden-leistung um weit mehr als 2 Ferkel verbes-sert werden, obwohl kein einziges Ferkel zusätzlich verkauft wird. Unterschiede von bis zu 0,3 Würfen pro Sau und Jahr sind die Folge – siehe Beispiel in Tabelle 1.

Bestandsanalyse eines Sauenhalters mit 189 produktiven Sauen mit Hilfe zweier verschiedener Sauenplanersystemen – Auswertungszeitraum 01.01.2007 – 31.12.2007

Sauenplaner

Parameter PICtraq® anderer Differenz

Umrauscher, % 9,4 9,3 - 0,1

lebend geborene Ferkel/Wurf 12,3 12,3 +/- 0,0

abgesetzte Ferkel/Wurf 11,3 11,4 + 0,1

Würfe/Sau u. Jahr 2,19 2,4 + 0,21

abgesetzte Ferkel/Sau u. Jahr 24,7 27,3 + 2,6

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PIC · Die Gene des Erfolgs 1/2008

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Eine große Unsicherheit der Sauenplaner-daten entsteht durch die Haltung von Ammen. Werden künstliche Ammen einge-setzt, stellt sich die Frage, dürfen wir diese Ferkel bei der wurfbezogenen Leistung mitzählen oder erst bei der Jahresleistung der Sauen. Oft ist die wurfbezogene Leis-tung bei intensiver Ammenhaltung erheb-lich überschätzt. Hat eine Sau z. B. drei eigene Würfe erzeugt und dabei 33 Ferkel abgesetzt, hat sie im klassischen Sinne im Durchschnitt 11 Ferkel je Wurf abgesetzt. Hat sie zusätzlich nach dem 3. Wurf noch 10 Ammenferkel gesäugt, steigt nach üblicher Schreibweise die Gesamtzahl abgesetzter Ferkel auf 43 Ferkel, geteilt nur durch 3 Wür-fe ergibt im Durchschnitt 14,3 abgesetzte Ferkel pro Wurf. Diese Zahl macht aber kei-nen Sinn. Noch weniger würde diese Zahl allerdings Sinn machen, wenn diese wurf-bezogene Zahl durch eine künstliche Amme zustande kommen würde. Ein allgemein gültiger Standard für die Erfassung dieser Ferkel und eine separate Möglichkeit zur Auswertung könnten hier Abhilfe schaffen.

Einen Datenvergleich wird es immer ge-ben und auch geben müssen. Aus Grün-den der Fairness dürfen solche Vergleiche aber nur innerhalb eines Sauenplaner-systems durchgeführt werden. Überall anders werden leider „Äpfel mit Birnen“ verglichen. Es reicht weiterhin nicht aus,

nach z. B. einer Stallbesichtigung mit einer durchschnittlich festgestellten Anzahl säu-gender Ferkel an der Sau und einer „ange-nommenen“ Wurffolge die Jahresleistung hochzurechnen. Die Wurffolge (Würfe pro Sau und Jahr) steht in enger Wechselbe-ziehung zur Abferkelrate, die wiederum beeinfl usst wird durch die Effektivität der Belegungen und darüber hinaus gehender, genetisch und nicht genetisch beein-fl usster, zusätzlicher Ausfälle an Sauen.

Diese Einfl üsse außer Acht zu lassen, wäre grober Unfug.

Die Leistung einer Sau setzt sich immer aus mehreren Teilleistungen zusammen. Diese müssen bei einem Vergleich von verschiedenen Betrieben oder genetischen Herkünften auch alle mit in den Vergleich einbezogen werden. Der Vergleich nur an-hand gezielt ausgewählter Parameter ist nicht zulässig. Das trifft nicht nur vor dem Hintergrund verschiedener genetischer Her-künfte zu, sondern auch für unterschiedliche Managementempfehlungen. Viele Praktiker wissen aus eigener Erfahrung, dass lange nicht alles, was bei ihrem Nachbarn funktio-niert, auch bei ihnen zum Erfolg führt. Die Mehrzahl dieser Parameter können nicht bei einem Rundgang durch den Stall festgestellt werden, sondern es muss gezielt im Sauen-planer nach diesen Zahlen gefragt werden (z. B. Wurffolge, Remontierungs rate, Langle-bigkeit). Gleichzeitig muss immer hinterfragt werden, auf welche Art und Weise die Zah-len zustande kommen und von welchem Ni-veau ausgegangen wird. Das größte Manko besteht jedoch darin, dass wir wirtschaftlich Ferkel produzieren müssen. Die Sauenpla-nerdaten machen daher eigentlich erst Sinn, wenn wir sie mit der Betriebszweigrech-nung kombinieren könnten. Dies wäre aber ein separater Artikel. (DEK/EH)

... einmal weniger Umrauschen so viel wert ist wie 1,6 mehr abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr?

... nur eine mehr abferkelnde Sau aus einer 20er Belegegruppe so viel wert ist wie 1,4 mehr abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr?

* na

ch S

US

2/20

08

Mehrerlös durch Ver besserung der

Abferkelrate um 5 %: 65,52 €/Sau und Jahr.

Grenzerlös für ein mehr abgesetztes Ferkel je Sau und Jahr:

45,50 €

Kosten für einmal Umrauschen nach

21 Tagen:70,94 €*

Grenzerlös für ein mehr abgesetztes Ferkel je Sau und Jahr:

45,50 €

Verbesserung der Abferkelrate um 5 %-Punkte be deutet eine Verbesserung des Ferkelindex um ca. 6 %, also z. B. eine Erhöhung der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr von 24 auf 25,4.

Wussten Sie, dass...

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