Psychobiologie der Abhängigkeitserkrankungen Univ. Doz. DDr. S. Giacomuzzi.

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Psychobiologie der Psychobiologie der AbhängigkeitserkrankungenAbhängigkeitserkrankungen

Univ. Doz. DDr. S. GiacomuzziUniv. Doz. DDr. S. Giacomuzzi

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Konsumierende MumienMarihuana und Opium, aber auch Nikotin waren offenbar bereits verbreitet.

In den Haaren von Mumien konnten die Drogen teilweise in erheblichen Mengen nachgewiesen werden: Kokain beispielsweise in einer Konzentration von 200 ng/g (Nanogramm pro Gramm Haare).

In der heutigen Zeit liegt dieser Wert zwischen drei und 15.000 ng/g.

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This rat is high on Marihuana

Janis Joplin

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Welche Faktoren implizieren ein süchtiges Verhalten?

Klaus MannSchriftsteller

Hans Fallada Schriftsteller

E.T.A. Hoffmann, deutscher Schriftsteller: Opium.Richard Wagner, deutscher Komponist: Cannabis.Aldous Huxley, englischer Schriftsteller: Meskalin.Guy de Maupassant, franz. Schriftsteller: Opium, Haschisch, Äther.Sigmund Freud, Gründer der Psychoananalyse: Kokain.Francois Marie Voltaire: Kaffee (40-60 Tassen täglich!)Winston Churchill, britischer Politiker: Lachgas.

S. Giacomuzzi; Vortragender

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Welche Faktoren implizieren ein süchtiges Verhalten?

Mitunter hängt die Drogenwirkung auch einfach von äußeren Umständen ab

Im Vietnamkrieg experimentierte rund die Hälfte aller US-Soldaten mit Heroin;

20% wurden körperlich abhängig; nach der Heimkehr blieb jedoch nur etwa ein Prozent „an der Nadel hängen“.

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Maturing Out

Für Maturing Out-Entwicklungen steht noch kaum ein zureichendes Vokabular in der Literatur zur Verfügung : „Spontan-Remission“, „Self-Change“, „Ausstieg aus der Sucht“

Nur wenige der Studien zu diesem Thema berücksichtigten klar die Länge der Abstinenz. So sollte die Abstinenzperiode deutlich mehr als zwei Jahre in derartigen Studien betragen (Giacomuzzi et al., 2005).

Forschungsarbeiten zum selbstgesteuerten, nicht therapiebezogenen Ausstieg aus der Abhängigkeit sind nach wie vor rar und müssen verstärkt auch mit semi-quantitativen Methoden untersucht werden.

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Self-Reports vs. wissenschaftlicher Vorstellung betreffs Konsumgewohnheiten

Die Annahmen der Sucht-Experten unterschieden sich beträchtlich von den tatsächlichen Angaben der Drogenkonsumenten

Extrem niedrige Interaktionsraten der Forscher mit Drogenkonsumenten (21-44%, abhängig von der Fragestellung)

Die beobachteten Diskrepanzen haben wichtige Implikationen auf klinische Behandlung, Forschung und weiterführende Annahmen

Es besteht eine hohe Notwendigkeit aktueller Feldforschung (Drogentrendanalysen)

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Theorien und KonzepteDie heutigen “Suchtbegriffe” sind noch immer teilweise unpräzise und erfordern eine genauere Definition sowie ein tieferes Verständnis des Problems.

Sucht ist heute noch für viele Autoren gleichbedeutend mit (körperllicher) Abhängigkeit.

Der Begriff Sucht scheint in der Literatur mehr eine allgemeingültige Bezeichnung darzustellen. Abhängigkeit wird eher als ein wissenschaftliches/klinisches Konstrukt und in der Diskussion um Behandlungsmodi verwendet.

So zeigt sich, daß es noch immer keinen allgemeinen Gebrauch von diesen Begriffen innerhalb der wissenschaftlichen Literatur gibt (Giacomuzzi, 2005).

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Theorien, Konzepte• Es erscheint unwahrscheinlich, daß viele der entwickelten

Theorien, auch wegen der unvermeidbaren Mehrdeutigkeiten, wirklich überprüfbar sein werden

• Zusammenfassend können die heutigen Ansätze weder als vollständig noch als komplett betrachtet werden

• Es wird eine der größten Herausforderungen werden die Erkenntnisse der neuen bildgebenden Medien in einen theoretischen Gesamtrahmen zu stellen

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Methodologische Probleme der Methodologische Probleme der ForschungForschung

Hirnstrukturen müssen aus Hirnstrukturen müssen aus systemanalytischer Sicht systemanalytischer Sicht als NETZWERK untersucht als NETZWERK untersucht werdenwerden

Das aktive Gehirn ist ein Das aktive Gehirn ist ein multilaterales Netzwerk multilaterales Netzwerk von Nervenzellenvon Nervenzellen

Die Funktionen einer Zelle Die Funktionen einer Zelle sind nur im Kontext von sind nur im Kontext von anderen Zellen zu anderen Zellen zu verstehenverstehen

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Neurokybernetische Schaltkreise Neurokybernetische Schaltkreise der Suchtder Sucht

Im wesentlichen sind 3 Im wesentlichen sind 3 Ebenen bei der Sucht aktiv:Ebenen bei der Sucht aktiv:

– Kortikale Ebene Kortikale Ebene (Erwartungen, Denken, (Erwartungen, Denken, Wahrnehmen, Planen)Wahrnehmen, Planen)

– Limbisch-subkortikale Ebene Limbisch-subkortikale Ebene (Vergleichende Bewertungen (Vergleichende Bewertungen von Wahrnehmungen, von Wahrnehmungen, Affekte)Affekte)

– Hirnstamm-Ebene Hirnstamm-Ebene (Aktivierung, Antrieb)(Aktivierung, Antrieb)

Subsysteme des Subsysteme des GehirnsGehirns

KortexKortex

ThalamusThalamus

Nucleus Nucleus AccumbensAccumbens

Ventrale Ventrale TegmentumTegmentum

HirnstammHirnstamm

Substanza nigraSubstanza nigra

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Methodologische Probleme der Methodologische Probleme der ForschungForschung

Wie können psychische Phänomene Wie können psychische Phänomene (Rauschzustand) neuralen (Rauschzustand) neuralen (biochemischen) Prozessen (biochemischen) Prozessen zugeordnet werden?zugeordnet werden?

Werden durch lokale Reizungen Werden durch lokale Reizungen „Zentren“ oder nur „Verbindungen“ „Zentren“ oder nur „Verbindungen“ beeinflusst?beeinflusst?

Was sind die neuralen Korrelate von Was sind die neuralen Korrelate von „Spannung“ und „Entspannung“„Spannung“ und „Entspannung“

Was sind die neuralen Korrealte von Was sind die neuralen Korrealte von Rausch, Sucht, Entzug und Rückfall?Rausch, Sucht, Entzug und Rückfall?

Welche Bedeutung haben zelluläre Welche Bedeutung haben zelluläre und genetische molekulare Strukturen und genetische molekulare Strukturen für die suchtrelevanten psychischen für die suchtrelevanten psychischen Funktionen?Funktionen?

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Pharmakologie der „Drogen“ bzw. Pharmakologie der „Drogen“ bzw. illegaler Substanzenillegaler Substanzen

Drogen sind psychoaktive Substanzen (Chemikalien) die im Hirn über molekulare Strukturen (Rezeptoren) auf die Aktivität einzelner Nervenzellen in verschiedenen Sturkturen des Gehirns (Thalamus, Hirnstamm, limbisches System etc.) einwirken

Bedeutsam ist die Pharmakokinetik (Resorbtionszeit bzw. Latenzzeit bis zur maximalen Wirkung-Plasmaspiegel) und Plasmahalbwertszeit

Methadon besitzt eine HWZ von 24h!

Abbauprodukte (Metaboliten) können 40h! und länger im Blut aktiv sein (Benzodiazepinen)

THC (Tetrahydrocannabinol) ist nach 1h! schon aus dem Blut. Die Lipophilie bewirkt, dass THC noch nach Wochen im Harn nachgewiesen werden kann

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Pharmakologie der „Drogen“ bzw. Pharmakologie der „Drogen“ bzw. illegaler Substanzenillegaler Substanzen

Bei oraler Applikation haben die meisten Substanzen Bei oraler Applikation haben die meisten Substanzen eine Resorptionszeit von 20-30 Minuteneine Resorptionszeit von 20-30 Minuten

Wirkmaximum nach 1-4hWirkmaximum nach 1-4h

Wirkungsdauer bis zu 12h und mehr (LSD Papier Wirkungsdauer bis zu 12h und mehr (LSD Papier lecken; tagelanger psychotischer Rauschverlauf; lecken; tagelanger psychotischer Rauschverlauf; nachher Erschöpfungszustände) nachher Erschöpfungszustände)

Applikationen über Schleimhäute (vor allem Kokain Applikationen über Schleimhäute (vor allem Kokain beliebt)-nasal, rektal,vaginalbeliebt)-nasal, rektal,vaginal

i.v Applikation Heroin, Kokain----Flash höher; HEP C; i.v Applikation Heroin, Kokain----Flash höher; HEP C; HIVHIV

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Pharmakologie der „Drogen“ bzw. Pharmakologie der „Drogen“ bzw. illegaler Substanzenillegaler Substanzen

Auch die Rezeptoraffinität ist wichtig im Auch die Rezeptoraffinität ist wichtig im Hinblick auf die WirkungHinblick auf die Wirkung

Buprenorphin hat aufgrund der hohen Buprenorphin hat aufgrund der hohen Rezeptorbindung (µ-Rezeptor) eine Rezeptorbindung (µ-Rezeptor) eine Wirkzeit bis zu 70h! Und im Notfall daher Wirkzeit bis zu 70h! Und im Notfall daher schwerer antagonisierbar (Naloxon), da es schwerer antagonisierbar (Naloxon), da es zu wenig freie Rezeptoren gibtzu wenig freie Rezeptoren gibt

Buprenorphin besitzt aber einen Ceiling-Buprenorphin besitzt aber einen Ceiling-Effekt, welcher eine Überdosierung schwer Effekt, welcher eine Überdosierung schwer machtmacht

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NeurotransmittersystemeNeurotransmittersystemeDie gegenwärtigen Kenntnisse über Die gegenwärtigen Kenntnisse über Neurotransmittersysteme sind unüberschaubar und tw. Neurotransmittersysteme sind unüberschaubar und tw. widersprüchlichwidersprüchlich

Laufend werden neue Rezeptortypen gefundenLaufend werden neue Rezeptortypen gefunden

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NeurotransmitterMan kennt ca. 100 verschiedene Typen

– Dopamin (DA)

– Noradrenalin (NA)

– Serotonin (5-HT)

– Acetylcholin (ACh)

– GABA (inhibitorisch) (GABA)

– Glutamin, Glutamat (exicatorisch) (Glu)

– Opioiderges; Endorphin, Enkalin (En)

Enzyme für den NT-Abbau

– Monoaminooxzitase (MAO)

Neuromodulatoren

– Hormone, Endorphine, etc.

Antagonist:Im Stoffwechselgeschehen gegeneinander wirkende Komponente

Agonist: Fördert z.B. die Nerotransmission od. bindet an einem Rezeptor

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NoradrenalinNoradrenalinHohe Hebeldruckraten bei Ratten gehen mit einer Hohe Hebeldruckraten bei Ratten gehen mit einer Freisetzung von Noradrenalin einher (Belohnungsaktivität)Freisetzung von Noradrenalin einher (Belohnungsaktivität)

Neue Psychopharmaka diesen Typussind aktivierende Neue Psychopharmaka diesen Typussind aktivierende Antidepressiva (Reboxetin) die bei einer gehemmt Antidepressiva (Reboxetin) die bei einer gehemmt depresiven Symptomatik eingesetzt werdendepresiven Symptomatik eingesetzt werden

Depressionen gehen mit einem Mangel an Noradrenalin Depressionen gehen mit einem Mangel an Noradrenalin einhereinher

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva hemmen die Tri- und tetrazyklische Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme von Noradrenalin in den synaptischen Wiederaufnahme von Noradrenalin in den synaptischen SpaltSpalt

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Dopamin (DA)Dopamin (DA)Dopamin wird mit höheren kognitiven Funktionen und der Dopamin wird mit höheren kognitiven Funktionen und der emotionalen Steuerung in Verbindung gebracht. Es kommt emotionalen Steuerung in Verbindung gebracht. Es kommt zu einer Filterung der sensorischen Eingängezu einer Filterung der sensorischen Eingänge

Schizophrenien beruhen auf einer Hyperfunktion des Schizophrenien beruhen auf einer Hyperfunktion des Dopamin-Systems im limbischen Systems und ein Dopamin-Systems im limbischen Systems und ein Dopminmangel im FrontalhirnDopminmangel im Frontalhirn

Morbus Parkinson führt zu einer Abnahmen der Morbus Parkinson führt zu einer Abnahmen der dopaminergen Neuronen um bis zu 80% (präsysnaptischen dopaminergen Neuronen um bis zu 80% (präsysnaptischen Neuronen)Neuronen)

Neuroleptika wirken antipsychotisch ohne Narkotisierung Neuroleptika wirken antipsychotisch ohne Narkotisierung oder Muskelrelaxation durch Verdrängung des Dopamins oder Muskelrelaxation durch Verdrängung des Dopamins am Rezeptoram Rezeptor

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Serotonin (5-Hydroxytyptamin)Serotonin (5-Hydroxytyptamin)

Unterfunktion des 5-HAT führt zu depressiv-suizidalen ZuständenUnterfunktion des 5-HAT führt zu depressiv-suizidalen Zuständen

Überfunktion kann paranoid-halluzinatorische Zustände auslösenÜberfunktion kann paranoid-halluzinatorische Zustände auslösen

Das 5-HT steht in Verbindung mit vielen anderen Das 5-HT steht in Verbindung mit vielen anderen TransmittersystemenTransmittersystemen

Schlaf, Sexualität, Affekte etc. werden dadruch geregeltSchlaf, Sexualität, Affekte etc. werden dadruch geregelt

Psychedelische Drogen sowie MDMA, MDA und Ecstasy wirken als Psychedelische Drogen sowie MDMA, MDA und Ecstasy wirken als Agonisten am 5-HT SystemAgonisten am 5-HT System

Die Modulation des 5-HAT bewirkt Krankheitsbilder wie Angst, Die Modulation des 5-HAT bewirkt Krankheitsbilder wie Angst, Essstörungen, Migräne, Zwänge, Schizophrenie etc. Essstörungen, Migräne, Zwänge, Schizophrenie etc.

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Krankheitszustände im Zusammenhang mit Serotonin

OCD= obsessive compulsive disorder oder übersetzt mit : "besessen zwanghafte Störung" = zwanghafte Verhaltensstörungen

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Cholinerges SystemCholinerges SystemIst indirekt mit Rausch-Zuständen Ist indirekt mit Rausch-Zuständen verbundenverbunden

Direkt nur im Rahmen des Bella-donna Direkt nur im Rahmen des Bella-donna AbususAbusus

Die Intensität der Aufmerksamkeit wird Die Intensität der Aufmerksamkeit wird durch dieses System reguliertdurch dieses System reguliert

MerkfähigkeitsprozesseMerkfähigkeitsprozesse

Bei Acetlycholinmangel können senile Bei Acetlycholinmangel können senile Demenzen begünstigt werden (Alzheimer)Demenzen begünstigt werden (Alzheimer)

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GABAGABA

Die Aktivität dieses Systems spielt Die Aktivität dieses Systems spielt eine große Rolle bei dem eine große Rolle bei dem Belohnungswert des Stoffkonsums Belohnungswert des Stoffkonsums und bei der Entstehung (und und bei der Entstehung (und Therapie) von EntzugssysmptomenTherapie) von Entzugssysmptomen

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Opioiderges SystemOpioiderges SystemSind eigentlich NeuromodulatorenSind eigentlich Neuromodulatoren

Sie bewirken eine Minderung der Sie bewirken eine Minderung der neurochemischen Übertragungsaktivitätneurochemischen Übertragungsaktivität

Die Aktivierung des Systems durch Heroin Die Aktivierung des Systems durch Heroin erzeugt eine Hemmung des GABA und erzeugt eine Hemmung des GABA und somit eine Aktvierung des Dopamins somit eine Aktvierung des Dopamins (Enthemmung und Entspannung über die (Enthemmung und Entspannung über die Aktivierung des cholinergen Systems)Aktivierung des cholinergen Systems)

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Wirkung der DrogenEinwirkung auf ZNS

Beeinflussung von Emotionen, Wahrnehmungen und Gemütszustände.

Bewusstseinsänderungen (Keine Bewusstseinserweiterungen!).

Sie aktivieren im Gehirn Stoffwechselprozesse

Wirkung ist meist angenehm und erstrebenswert

Bindung von psychoaktiven Stoffen und den körpereigenen Neurotransmittern am gleichen Rezeptortyp im Gehirn > Sucht

Drogen imitieren die natürlichen Transmittoren zentraler Synapsen.

Konkurrenzreaktionen im Gehirn führen zu Veränderungen der normalen Funktion der Nervenzellen

Beeinflussung unseres Bewusstseins, d.h. Abhängigkeit

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Einteilung der Drogen

Zentral dämpfende Mittel (DOWNER):

Schlafmittel, Barbiturate, Tranquilizer, Neuroleptica

Zentral aktivierende Mittel:

Amphetamine, Kokain, Extasy

Schmerz lindernde Mittel:

Opiate (Opium, Morphium, Heroin = harte Drogen)

Bewusstseinsverändernde Mittel:

Cannabisprodukte ( Marihuana, Haschisch, LSD, Meskalin = weiche Drogen)

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DOWNERDOWNER

Benzodiazepine - Benzodiazepine - Tranquilizer Tranquilizer

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• Die oftmals unkritische Verordnungpraxis zu einem großen Problem Die oftmals unkritische Verordnungpraxis zu einem großen Problem unserer Tage beigetragen unserer Tage beigetragen

• Das Abhängigkeitspotential dieser Substanzen ist erheblich! Das Abhängigkeitspotential dieser Substanzen ist erheblich! In In Österreich wird die Zahl der Abhängigen auf 75000-150000 Österreich wird die Zahl der Abhängigen auf 75000-150000 geschätzt.geschätzt. Dies ist das wesentliche volksgesundheitliche Problem auf Dies ist das wesentliche volksgesundheitliche Problem auf dem Gebiete der Süchte neben der Alkohol- und Nikotinabhängigkeit.dem Gebiete der Süchte neben der Alkohol- und Nikotinabhängigkeit.

Benzodiazepine - Benzodiazepine - Tranquilizer Tranquilizer

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Beispiele für Benzodiazepine Beispiele für Benzodiazepine

• Diazepam = Valium®, , Gewacalm®, , Psychopax®,Diazepam = Valium®, , Gewacalm®, , Psychopax®,• Bromazepam = Lexotanil®, , Bromazepam®,Bromazepam = Lexotanil®, , Bromazepam®,• Flunitrazepam = Rohypnol®, , Somnubene®,Flunitrazepam = Rohypnol®, , Somnubene®,• Lorazepam = Temesta®,Lorazepam = Temesta®,• Oxazepam = Praxiten®,Oxazepam = Praxiten®,• Clobazam = Frisium®, Clobazam = Frisium®,

Angriffspunkt Synapsen der Gamma-Anminobuttersäure (GABA) - wirken dort Angriffspunkt Synapsen der Gamma-Anminobuttersäure (GABA) - wirken dort verstärkend über spezifische Benzodiazepinrezeptoren. GABA ist der wichtigste verstärkend über spezifische Benzodiazepinrezeptoren. GABA ist der wichtigste hemmende Transmitter des ZNS und Rückenmarks! Keine direkten Wirkungen hemmende Transmitter des ZNS und Rückenmarks! Keine direkten Wirkungen außerhalb des ZNSaußerhalb des ZNS

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Mögliche LangzeitfolgenMögliche Langzeitfolgen

Längerfristiger, chronischer Gebrauch von Valium® und Längerfristiger, chronischer Gebrauch von Valium® und anderen Benzodiazepinen, kann zu psychischer und anderen Benzodiazepinen, kann zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen. körperlicher Abhängigkeit führen.

Ein abruptes Absetzten des Medikaments nach längerem Ein abruptes Absetzten des Medikaments nach längerem Gebrauch führt zu teilweise schweren Entzugserscheinungen, Gebrauch führt zu teilweise schweren Entzugserscheinungen, wie Angst-, und Spannungszuständen, Halluzinationen, wie Angst-, und Spannungszuständen, Halluzinationen, Schlafstörungen, Muskelkrämpfen und Krampfanfällen Schlafstörungen, Muskelkrämpfen und Krampfanfällen (Epileptische Anfälle), zu starken Schwitzen, Appetitlosigkeit (Epileptische Anfälle), zu starken Schwitzen, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. und Kopfschmerzen.

Als Folge missbräuchlichem Langzeitkonsums können Als Folge missbräuchlichem Langzeitkonsums können Depressionen, Störungen des Blutbildes und Beeinträchtigung Depressionen, Störungen des Blutbildes und Beeinträchtigung der Leberfunktion auftreten. der Leberfunktion auftreten.

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OpiumOpium

Opium wird in einem sehr mühsamen und arbeitsreichen Verfahren aus dem Schlafmohn gewonnen und Opium wird in einem sehr mühsamen und arbeitsreichen Verfahren aus dem Schlafmohn gewonnen und zur Herstellung von Morphin, Codein und Heroin verwendet. zur Herstellung von Morphin, Codein und Heroin verwendet.

HeroinHeroin

Diacetylmorphin oder Heroin wird aus Morphin hergestellt, Morphin seinerseits aus Rohopium. Die Diacetylmorphin oder Heroin wird aus Morphin hergestellt, Morphin seinerseits aus Rohopium. Die angstfreien, entspannten und glückseligen Zustände, die HeroinkonsumentInnen empfinden, werden angstfreien, entspannten und glückseligen Zustände, die HeroinkonsumentInnen empfinden, werden von einer Reihe sehr unangenehmer Erscheinungen wie Verwirrung, Desorientierung, von einer Reihe sehr unangenehmer Erscheinungen wie Verwirrung, Desorientierung, Erinnerungslücken, Koordinationsstörungen und einer undeutlichen und verwaschenen Sprache Erinnerungslücken, Koordinationsstörungen und einer undeutlichen und verwaschenen Sprache begleitet. Regelmäßiger, mehrwöchiger Heroinkonsum führt zu einer schweren psychischen und begleitet. Regelmäßiger, mehrwöchiger Heroinkonsum führt zu einer schweren psychischen und physischen Abhängigkeit, von der sich Betroffene nur noch schwer befreien können.physischen Abhängigkeit, von der sich Betroffene nur noch schwer befreien können.

MorphinMorphin

Morphin ist der psychoaktive Wirkstoff des Schlafmohns und des daraus gewonnen Rohopiums. Wird Morphin ist der psychoaktive Wirkstoff des Schlafmohns und des daraus gewonnen Rohopiums. Wird Morphin regelmäßig und intensiv als Droge zu nicht medizinischen Zwecken konsumiert, entwickeln Morphin regelmäßig und intensiv als Droge zu nicht medizinischen Zwecken konsumiert, entwickeln Betroffene rasch Symptome schwerer körperlicher und psychischer Abhängigkeit.Betroffene rasch Symptome schwerer körperlicher und psychischer Abhängigkeit.

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OpiateOpiate

• Bei höherer Dosierung tritt neben der Schmerzlinderung Bei höherer Dosierung tritt neben der Schmerzlinderung auch Atemlähmung, Gewichtsverlust, Impotenz, auch Atemlähmung, Gewichtsverlust, Impotenz, Bewusstlosigkeit und Herzversagen auf. Bewusstlosigkeit und Herzversagen auf.

• Nach dem Absetzen von Opium oder Morphium stellen Nach dem Absetzen von Opium oder Morphium stellen sich Entzugserscheinungen, wie Muskelkrämpfe, sich Entzugserscheinungen, wie Muskelkrämpfe, Erbrechen und Depressionen ein.Erbrechen und Depressionen ein.

• Opiate werden geraucht, in Alkohol gelöst getrunken, als Opiate werden geraucht, in Alkohol gelöst getrunken, als Opium-Pulver gegessen, geschnupft oder gespritzt, wobei Opium-Pulver gegessen, geschnupft oder gespritzt, wobei die Ansteckungsgefahr mit AIDS und Gelbsucht (HEP C) die Ansteckungsgefahr mit AIDS und Gelbsucht (HEP C) besteht.besteht.

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CodeinCodein

• Codein ist Monomethyläther des Morphins Codein ist Monomethyläther des Morphins und Bestandteil verschiedenster und Bestandteil verschiedenster Medikamente (einige Hustensäfte, Schmerz Medikamente (einige Hustensäfte, Schmerz stillende Medikamente usw.), die wegen Ihrer stillende Medikamente usw.), die wegen Ihrer Suchtgefahr verschreibungspflichtig sind. Suchtgefahr verschreibungspflichtig sind.

• Codein wird in seiner reinen Form daher sehr Codein wird in seiner reinen Form daher sehr oft als Drogenersatz missbraucht.oft als Drogenersatz missbraucht.

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HeroinHeroin

Bevorzugte Einstichstellen Bevorzugte Einstichstellen sind die Ellenbogenbeugen sind die Ellenbogenbeugen und die Unterarme. und die Unterarme.

Zur Kaschierung oder bei Zur Kaschierung oder bei verödeten Venen bei verödeten Venen bei langjährig Abhängigen erfolgt langjährig Abhängigen erfolgt die Injektion auch an die Injektion auch an versteckteren Körperstellen versteckteren Körperstellen wie z.B. Hals-, Brust- und wie z.B. Hals-, Brust- und Genitalbereich sowie an den Genitalbereich sowie an den Füßen. Füßen.

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HeroinHeroin

Heroin und andere Downer (z.B. Alkohol Heroin und andere Downer (z.B. Alkohol oder Benzodiazepine)oder Benzodiazepine)Die Wirkungen dieser Substanzen verstärken Die Wirkungen dieser Substanzen verstärken sich wechselseitig - die Gefahren einer sich wechselseitig - die Gefahren einer Überdosierung oder Atemlähmung und in Überdosierung oder Atemlähmung und in Folge Koma oder der Tod, steigen dadurch Folge Koma oder der Tod, steigen dadurch stark an. Ebenso erhöht die gleichzeitige stark an. Ebenso erhöht die gleichzeitige Einnahme von Heroin und GHB das Risiko Einnahme von Heroin und GHB das Risiko einer Atemlähmung stark.einer Atemlähmung stark.

Heroin und KokainHeroin und KokainKombinationen von Kokain und Opioiden Kombinationen von Kokain und Opioiden belasten den Körper durch ihre belasten den Körper durch ihre entgegengesetzte Wirkung auf den entgegengesetzte Wirkung auf den Organismus. Als unmittelbare Folgen können Organismus. Als unmittelbare Folgen können Atemnot sowie Herz-Kreislaufversagen Atemnot sowie Herz-Kreislaufversagen eintreten. eintreten.

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HeroinHeroin• Bei einem Blut- und Urintest ist Heroin zwei bis vier Tage nach der Einnahme Bei einem Blut- und Urintest ist Heroin zwei bis vier Tage nach der Einnahme

nachweisbar. Zweiter Test ist die Haaranalyse. Dort ist Heroin bis zu 90 Tage nach nachweisbar. Zweiter Test ist die Haaranalyse. Dort ist Heroin bis zu 90 Tage nach Einnahme nachweisbar.Einnahme nachweisbar.

• Die quantitativen Schnelltests zum Nachweis von Heroin/Opioide sind sehr empfindlich. Die quantitativen Schnelltests zum Nachweis von Heroin/Opioide sind sehr empfindlich. Schon die Einnahme von einigen Mohnkuchenstücken führt zu einem (falsch) positiven Schon die Einnahme von einigen Mohnkuchenstücken führt zu einem (falsch) positiven Ergebnis. Mohnkuchen enthält zwar keine psychoaktiven Opioide aber Inhaltstoffe, die Ergebnis. Mohnkuchen enthält zwar keine psychoaktiven Opioide aber Inhaltstoffe, die das Vorhandensein von diesen Opioiden vortäuschen.das Vorhandensein von diesen Opioiden vortäuschen.

• Bei einer Heroinvergiftung sind die Pupillen auf Stecknadelgröße verengt, die Bei einer Heroinvergiftung sind die Pupillen auf Stecknadelgröße verengt, die Atemfrequenz ist sehr gering (2-3 Atemzüge die Minute) und Atem- und/oder Atemfrequenz ist sehr gering (2-3 Atemzüge die Minute) und Atem- und/oder Herzstillstand kann auftreten.Herzstillstand kann auftreten.

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Heroin-LangzeitschädenHeroin-Langzeitschäden

• Abmagerung,Abmagerung,• Menstruationsaussetzung,Menstruationsaussetzung,• Verminderung der Hirnleistungsfähigkeit und des Gedächtnisses,Verminderung der Hirnleistungsfähigkeit und des Gedächtnisses,• Zittern der Hände,Zittern der Hände, KoordinationsschwierigkeitenKoordinationsschwierigkeiten halbseitige Lähmungen,halbseitige Lähmungen,• Anfälligkeit für Infektionen,Anfälligkeit für Infektionen,• Muskelfaserauflösungen,Muskelfaserauflösungen, Nierenverstopfungen,Nierenverstopfungen, Entzündung des Entzündung des

Herzinnenraumes.Herzinnenraumes.

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Buprenorphin Buprenorphin (Subutex/Suboxone)(Subutex/Suboxone)

Buprenorphin ist ein partieller Opiat-Agonist. Bisher wird es als Buprenorphin ist ein partieller Opiat-Agonist. Bisher wird es als Schmerzmittel (auch unter dem Handelsname Temgesic bekannt) Schmerzmittel (auch unter dem Handelsname Temgesic bekannt) eingesetzt und seit Herbst 1999 auch zur Heroin-Substitution eingesetzt und seit Herbst 1999 auch zur Heroin-Substitution zugelassen. Buprenorphin ist in Frankreich übrigens beinahe das zugelassen. Buprenorphin ist in Frankreich übrigens beinahe das einzige Substitutionmitte!! einzige Substitutionmitte!!

Die Wirkung von Buprenorphin setzt langsam ein und hält relativ lange Die Wirkung von Buprenorphin setzt langsam ein und hält relativ lange an. an.

Bei der Umstellung von Opiat-Agonisten wie Heroin und Methadon darf Bei der Umstellung von Opiat-Agonisten wie Heroin und Methadon darf Buprenorphin nicht sofort nach der letzten Heroin-/Methadon-Buprenorphin nicht sofort nach der letzten Heroin-/Methadon-Einnahme verabreicht werden, da sonst Entzugserscheinungen Einnahme verabreicht werden, da sonst Entzugserscheinungen auftreten können, Die Entzugssymptome sind weniger ausgeprägt als auftreten können, Die Entzugssymptome sind weniger ausgeprägt als bei Methadon. bei Methadon.

Die Gefahr einer Überdosierung ist geringer als bei Methadon, da die Die Gefahr einer Überdosierung ist geringer als bei Methadon, da die atemdämpfende Wirkung nicht so stark ist wie bei Methadon. atemdämpfende Wirkung nicht so stark ist wie bei Methadon.

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StimulantienStimulantien

SpeedSpeed

KokainKokain Fläschchen mi Kokain der Firma Merck, das Freud bei seinen Versuchen benutzte.

Nach ersten Erfahrungen mit der Wirkung von Kokain im Laboratorium von Salomon Stricker gelingt es Freud nachzuweisen, daß diese Droge im Bereich der Lokalanästhesie einsetzbar ist. "Coca ist also doch zunächst an meinen Namen geknüpft", schreibt er an seine Verlobte am 16.1.1885. Aufgrund von Freuds Forschungen setzt Carl Koller Kokain für chirurgische Eingriffe am Auge ein, der sich damit wissenschaftliche Anerkennung verschafft. Ein Versuch Freuds, Fleischl von dessen Morphiumsucht mit Kokain zu heilen, führte aber nur zu einer Kokainabhängigkeit dieses Kollegen. Zwischen 1884 und 1887 publiziert er zahlreiche Arbeiten über Kokain.

Crackpfeife

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KokainKokain

Ende des 19. JahrhundertsEnde des 19. Jahrhunderts wurde unter wurde unter anderem durch die Connecticut State Medical anderem durch die Connecticut State Medical Society die extreme Suchtgefahr und Society die extreme Suchtgefahr und körperliche Schädigung des Stoffes bekannt. körperliche Schädigung des Stoffes bekannt. 1914 wurde mit dem Harrsion-Gesetz der 1914 wurde mit dem Harrsion-Gesetz der Verkauf und die Verteilung von Kokain und Verkauf und die Verteilung von Kokain und anderen Drogen in den USA letztendlich unter anderen Drogen in den USA letztendlich unter die Aufsicht des Staates gestellt. Grund hierfür die Aufsicht des Staates gestellt. Grund hierfür waren allerdings keine medizinischen waren allerdings keine medizinischen Bedenken, sondern rassistische Hintergründe: Bedenken, sondern rassistische Hintergründe: Man fürchtete sich vor von Kokain besessenen Man fürchtete sich vor von Kokain besessenen Schwarzen. Großbritannien und andere Länder Schwarzen. Großbritannien und andere Länder folgen dem im Jahre 1916. Allerdings aus folgen dem im Jahre 1916. Allerdings aus medizinischer Sicht.medizinischer Sicht.

In den zwanziger JahrenIn den zwanziger Jahren erlebte Deutschland erlebte Deutschland sein Kokainhoch und das Rauschmittel wurde sein Kokainhoch und das Rauschmittel wurde kurz darauf (um das Jahr 1930) dem neuen kurz darauf (um das Jahr 1930) dem neuen Betäubungsmittelsgesetz unterstellt und somit Betäubungsmittelsgesetz unterstellt und somit verboten.verboten.

Verpackung für kokainhaltige Tabletten gegen Zahnschmerzen von 1885.

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Kokain-Kokain-Base, C, Cocktail, Baseball, Coke, Crack, Free Base, Base, C, Cocktail, Baseball, Coke, Crack, Free Base,

Koka, Koks, Lady, Line, Rocks, Roxane, Schnee, Snow, Speedball...Koka, Koks, Lady, Line, Rocks, Roxane, Schnee, Snow, Speedball...

Kokain wird aus den Blättern des Koka-Strauches (Südamerika) gewonnen.Kokain wird aus den Blättern des Koka-Strauches (Südamerika) gewonnen.Kokain ist ein halbsynthetisches Tropanalkaloid. Reines Kokain ist fein kristallin, farblos Kokain ist ein halbsynthetisches Tropanalkaloid. Reines Kokain ist fein kristallin, farblos und schmeckt bitter.und schmeckt bitter.

Kokain wird meist geschnupft (sniefen) und dadurch über die Schleimhäute der Nase Kokain wird meist geschnupft (sniefen) und dadurch über die Schleimhäute der Nase aufgenommen. Selten wird Kokain gespritzt oder geschluckt.aufgenommen. Selten wird Kokain gespritzt oder geschluckt.

Bei intravenösen Gebrauch tritt die Wirkung sofort ein und dauert ca. 10 bis 60 Minuten, Bei intravenösen Gebrauch tritt die Wirkung sofort ein und dauert ca. 10 bis 60 Minuten, beim Schnupfen ist die Wirkdauer höher.beim Schnupfen ist die Wirkdauer höher.

Kokain hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen im Gehirn. Dadurch Kokain hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen im Gehirn. Dadurch erhöht sich die Menge dieses Botenstoffes in den Synapsen.erhöht sich die Menge dieses Botenstoffes in den Synapsen.Kokain wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Denkabläufe verlaufen Kokain wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Denkabläufe verlaufen schneller und eine Hebung der Sexualität, des Selbstwertgefühls und der Stimmung ist zu schneller und eine Hebung der Sexualität, des Selbstwertgefühls und der Stimmung ist zu beobachten. Akustische und optische (seltener) Sinnestäuschungen treten auf. das beobachten. Akustische und optische (seltener) Sinnestäuschungen treten auf. das Hungergefühl ist gedämpft. Bei akuter Drogen-Wirkung kann es zu Verfolgungswahn und Hungergefühl ist gedämpft. Bei akuter Drogen-Wirkung kann es zu Verfolgungswahn und deutlichen Angstzuständen kommen.deutlichen Angstzuständen kommen.

Nach der Wirkung ist man niedergeschlagen, depressiv und bei entsprechend Nach der Wirkung ist man niedergeschlagen, depressiv und bei entsprechend vorbelasteten Personen ist die Verstärkung von Selbstmordgedanken zu beobachten.vorbelasteten Personen ist die Verstärkung von Selbstmordgedanken zu beobachten.

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KokainKokainKokain wird fast vollständig in der Leber abgebaut, ein Teil der Droge wird über die Niere ausgeschieden. Kokain wird fast vollständig in der Leber abgebaut, ein Teil der Droge wird über die Niere ausgeschieden. Ca. ein bis vier Prozent der Droge werden unverändert im Urin ausgeschieden.Ca. ein bis vier Prozent der Droge werden unverändert im Urin ausgeschieden.

Kokain wird in fast allen Standard Schnelltests überprüft und ist ca. zwei bis vier Tage nach der letzten Kokain wird in fast allen Standard Schnelltests überprüft und ist ca. zwei bis vier Tage nach der letzten Einnahme nachweisbar.Einnahme nachweisbar.

Mittels Haaranalysen kann Kokain noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachgewiesen Mittels Haaranalysen kann Kokain noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachgewiesen werden.werden.

RisikenRisiken

Angstzustände, Psychosen, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Blässe, Krampfanfälle, Koordinationsstörungen, Angstzustände, Psychosen, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Blässe, Krampfanfälle, Koordinationsstörungen, Blutdruckerhöhung, Erhöhung der Körpertemperatur, Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen, Hirnödeme, Blutdruckerhöhung, Erhöhung der Körpertemperatur, Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen, Hirnödeme, Schlaganfälle mit halbseitigen Lähmungen.Schlaganfälle mit halbseitigen Lähmungen.

LangzeitschädenLangzeitschäden

Beim Sniefen können nach längerem Gebrauch Löcher in der Nasenschleimhaut entstehen.Beim Sniefen können nach längerem Gebrauch Löcher in der Nasenschleimhaut entstehen.

Abmagerung, Verzweiflung, Psychosen, Appetitlosigkeit sind weitere Komplikationen.Abmagerung, Verzweiflung, Psychosen, Appetitlosigkeit sind weitere Komplikationen.

Die Leber wird erheblich geschädigt.Die Leber wird erheblich geschädigt.

Herz- und Hirninfarkte und Krampfanfälle sind nicht selten.Herz- und Hirninfarkte und Krampfanfälle sind nicht selten.

Auch bei sporadischen Gebrauch sind tödliche Komplikationen nicht auszuschließen!Auch bei sporadischen Gebrauch sind tödliche Komplikationen nicht auszuschließen!

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CrackCrack

Crack wird durch mit Backpulver basisch freigesetztem Kokain gewonnen. Crack wird durch mit Backpulver basisch freigesetztem Kokain gewonnen. Durch seine enorme Reinheit (80 bis 100 Prozent) ist es gefährlicher als Durch seine enorme Reinheit (80 bis 100 Prozent) ist es gefährlicher als "normales" Kokain."normales" Kokain.

Crack sieht aus wie kleine weiß bis hellgelbe (manchmal auch zart pink) Crack sieht aus wie kleine weiß bis hellgelbe (manchmal auch zart pink) Steinchen (Rocks) und variiert von Sandkorn- bis zu Kieselsteingröße.Steinchen (Rocks) und variiert von Sandkorn- bis zu Kieselsteingröße.

Durch die enorme und kurze Wirkung der Droge und das darauffolgende Durch die enorme und kurze Wirkung der Droge und das darauffolgende unglaubliche Tief ist das psychische und körperliche Abhängigkeitspotential von unglaubliche Tief ist das psychische und körperliche Abhängigkeitspotential von Crack höher als bei anderen Drogenarten.Crack höher als bei anderen Drogenarten.

Crack wird geraucht, wobei einen knackendes Geräusch entsteht. Daher auch Crack wird geraucht, wobei einen knackendes Geräusch entsteht. Daher auch der Name.der Name.

Crack wird relativ schnell vom Körper aufgenommen und wirkt deshalb innerhalb Crack wird relativ schnell vom Körper aufgenommen und wirkt deshalb innerhalb von wenigen Sekunden. Die Wirkung hält 5-15 Minuten an.von wenigen Sekunden. Die Wirkung hält 5-15 Minuten an.

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CrackCrack

Crack hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen im Gehirn. Crack hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen im Gehirn. Dadurch erhöht sich die Menge dieses Botenstoffes in den Synapsen.Dadurch erhöht sich die Menge dieses Botenstoffes in den Synapsen.

Crack wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Der Konsument fühlt Crack wirkt entängstigend und erhöht die Kontaktfähigkeit. Der Konsument fühlt sich euphorisch und voller Energie. Denkabläufe verlaufen schneller und eine sich euphorisch und voller Energie. Denkabläufe verlaufen schneller und eine Hebung der Sexualität, des Selbstwertgefühls und der Stimmung ist zu Hebung der Sexualität, des Selbstwertgefühls und der Stimmung ist zu beobachten. Akkustische und optische (seltener) Sinnestäuschungen treten auf. beobachten. Akkustische und optische (seltener) Sinnestäuschungen treten auf. Das Hungergefühl ist gedämpft.Das Hungergefühl ist gedämpft.

Die Neigung zu Gewalttätigkeit soll unter Einfluss von Crack deutlich höher sein, Die Neigung zu Gewalttätigkeit soll unter Einfluss von Crack deutlich höher sein, als bei anderen Drogen.als bei anderen Drogen.

Bei akuter Drogen-Wirkung kann es zu Verfolgungswahn und deutlichen Bei akuter Drogen-Wirkung kann es zu Verfolgungswahn und deutlichen Angstzuständen kommen.Angstzuständen kommen.

Nach der aufputschenden Wirkung ist man niedergeschlagen, depressiv und bei Nach der aufputschenden Wirkung ist man niedergeschlagen, depressiv und bei entsprechend vorbelasteten Personen ist die Verstärkung von entsprechend vorbelasteten Personen ist die Verstärkung von Selbstmordgedanken zu beobachten. Oft wird man auch gereizt und agressiv Selbstmordgedanken zu beobachten. Oft wird man auch gereizt und agressiv oder zittert und zuckt am ganzen Körper.oder zittert und zuckt am ganzen Körper.

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CrackCrackAbbauAbbau

Crack wird fast vollständig in der Leber abgebaut, ein Teil der Droge wird über die Niere ausgeschieden. Ca. ein bis vier Prozent Crack wird fast vollständig in der Leber abgebaut, ein Teil der Droge wird über die Niere ausgeschieden. Ca. ein bis vier Prozent der Droge werden unverändert im Urin ausgeschieden. Das Runterkommen von Crack ist extrem anstrengend, körperlich der Droge werden unverändert im Urin ausgeschieden. Das Runterkommen von Crack ist extrem anstrengend, körperlich belastend und kann tagelang (!) dauern. Die Entzugserscheinungen sind kaum auszuhalten und führen dazu, dass man wiederholt belastend und kann tagelang (!) dauern. Die Entzugserscheinungen sind kaum auszuhalten und führen dazu, dass man wiederholt Crack konsumiert.Crack konsumiert.

NachweiszeitNachweiszeit

Crack wird wie Kokain in fast allen Standard Schnelltests überprüft und ist ca. zwei bis vier Tage nach der letzten Einnahme Crack wird wie Kokain in fast allen Standard Schnelltests überprüft und ist ca. zwei bis vier Tage nach der letzten Einnahme nachweisbar. Mittels Haaranalysen kann Crack noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachgewiesen werden.nachweisbar. Mittels Haaranalysen kann Crack noch bis zu 90 Tage nach der letzten Einnahme nachgewiesen werden.

RisikenRisiken

Angstzustände, Psychosen, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Blässe, Krampfanfälle, Koordinationsstörungen, Blutdruckerhöhung, Angstzustände, Psychosen, Herzrasen, Pupillenerweiterung, Blässe, Krampfanfälle, Koordinationsstörungen, Blutdruckerhöhung, Erhöhung der Körpertemperatur, Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen, Hirnödeme, Schlaganfälle mit halbseitigen Erhöhung der Körpertemperatur, Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen, Hirnödeme, Schlaganfälle mit halbseitigen Lähmungen.Lähmungen.

LangzeitschädenLangzeitschäden

Abmagerung, Verzweiflung, Psychosen, Appetitlosigkeit sind weitere Komplikationen.Abmagerung, Verzweiflung, Psychosen, Appetitlosigkeit sind weitere Komplikationen.

Die Leber wird erheblich geschädigt.Die Leber wird erheblich geschädigt.

Herz- und Hirninfarkte und Krampfanfälle sind nicht selten.Herz- und Hirninfarkte und Krampfanfälle sind nicht selten.

Auch bei sporadischen Gebrauch sind tödliche Komplikationen nicht auszuschließen!Auch bei sporadischen Gebrauch sind tödliche Komplikationen nicht auszuschließen!

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

EinstiegsdrogentheorieEinstiegsdrogentheorie

Bis heute gibt es dafür keinen Bis heute gibt es dafür keinen kausalen Zusammenhang. kausalen Zusammenhang. Andernfalls hätten wir es heute mit Andernfalls hätten wir es heute mit Legionen von Drogenabhängigen Legionen von Drogenabhängigen zu tunzu tun

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

Heutige Forschungsstudien Heutige Forschungsstudien belegen, dass kein subkulturelles, belegen, dass kein subkulturelles, cannabisorientiertes Drogenmilieu cannabisorientiertes Drogenmilieu existiert.existiert.

Der Kauf von Cannabis erfolgt eher Der Kauf von Cannabis erfolgt eher über Freundes- und über Freundes- und Bekanntenkreis.Bekanntenkreis.

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

SuchtgefahrSuchtgefahrCannabis erzeugt keine körperliche Cannabis erzeugt keine körperliche Abhängigkeit, eine letale Dosis ist nicht Abhängigkeit, eine letale Dosis ist nicht bekannt; es kann aber bei exzessivem bekannt; es kann aber bei exzessivem Gebrauch eine psychische Abhängigkeit Gebrauch eine psychische Abhängigkeit entstehenentstehen

Cannabis ist jedoch ein schlechtes Cannabis ist jedoch ein schlechtes Problemlösemittel, da es die jeweiligen Problemlösemittel, da es die jeweiligen Grundstimmungen verstärktGrundstimmungen verstärkt

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

Die unwirksame Substanz COOH ist Die unwirksame Substanz COOH ist mehrere Wochen nachweisbarmehrere Wochen nachweisbar

Ein protrahierter Ein protrahierter Intoxikationszustand existiert Intoxikationszustand existiert nicht!nicht!

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

Nach heutigem Forschungsstand muss die Nach heutigem Forschungsstand muss die These, dass Cannabis nach längerer Zeit zu These, dass Cannabis nach längerer Zeit zu Demotivationserscheinungen führt Demotivationserscheinungen führt zurückgewiesen werden.zurückgewiesen werden.

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Cannabis-MythenCannabis-Mythen

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Höhe der Strafen und dem KonsumHöhe der Strafen und dem Konsum

Höhere Rechtsstrafen begrenzen nicht den Höhere Rechtsstrafen begrenzen nicht den Konsum von Cannabis!Konsum von Cannabis!

In den Niederlanden ist der Konsum bedeutend In den Niederlanden ist der Konsum bedeutend geringer als in GB (höhere Stafen)!geringer als in GB (höhere Stafen)!

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