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Stefan Schädler 2009
Einführung von Assessments in der Klinik/ Praxis (Neurologie)Welchen Test wähle ich aus?
Stefan Schädler
PTR-Tagung vom 24. Oktober 2009
Rehaclinic Zurzach
Stefan Schädler 2009
Welches Assessment wählen wir aus?
Tinetti-Test
Goal Attainment Scaling
Functional Independence Measure
Rahmenbedingungen meines/ unseres Arbeitsortes
• Welches sind unsere/ meine häufigsten Patientengruppen?- Krankheitsbilder, Fachbereiche
• Wieviel Zeitressourcen haben wir?
• Was ist die Zielsetzung für die Einführung?- Befund, Verlaufsmessung oder Prognose, - Rehaplanung- Förderung klinischer Denkprozess - Argumentation gegenüber Kostenträgern
• Welche Tests machen wir bereits?Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Für welche Anwendungsbereiche?
• Befund/ Diagnostik
• Verlaufsmessung
• Prognose
• ICF-Domänen
Stefan Schädler 2009
Diagnostik/ Befund
• Diagnostische Messungen müssen bestimmte Merkmale identifizierenkönnen.
• Es ist weniger wichtig, ob Veränderungen erfasst werden können.
Stefan Schädler 2009
Ergebnismessung
Verlaufsmessungen
• Ergebnismessungen müssen bei wiederholten Messungen zum gleichen Ergebnis führen (Reliabilität)
• Ergebnismessungen müssen empfindlich sein für Veränderungen. (Responsiveness)
Stefan Schädler 2009
Prognose
Prognostische Messungen müssen eine Aussage über einen möglichen künftigen Zustand oder Ereignis geben können.
Beispiel: Sturzrisiko
Stefan Schädler 2009
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, ICF
GesundheitszustandGesundheitsbeeinträchtigung
KörperstrukturKörperfunktion
KontextPersönliche Faktoren
KontextUmweltfaktoren
Aktivitäten Partizipation
Stefan Schädler 2008
ICFKörperstrukturenKörperfunktionen
Aktivitäten Partizipation
• Tardieu-skala• Muskeltest M 0-5• Intensionstremor • Chedoke Körperf.• Vibrationssinn
• andere
• Functional Independence Measure FIM
• Timed walking tess • Chedoke Aktivität• Timed up and go• andere
• SF-36• PDQ-39• Rivermead Mobility
Index • Stroke Impact
Scale• andere
• Berg Balance Scale (BBS)• Neglekt (CBS)• Spezifirscher Fahn• andere
Spezia
l
Anforderungen an ein Messinstrument
• Praktikabilität
• Validität = Gültigkeit:
• Reliabilität = Zuverlässigkeit
• Responsivität = Empfindlichkeit für Veränderungen
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Reliabilität:Schulung bringt bessere Reliabilität
• Eine vorgängige Schulung/ Training in der Anwendung des Assessments führt zu besseren Werten bei Reliabilitätsstudien gegenüber keiner Schulung.
• Wird zur Untersuchung (Studie) der Reliabilität der Test anhand eines Videos beurteilt, sind die Werte in der Regel höher als bei einer Testung mit Patienten.
Stefan Schädler 2009
Welches Assessment wählen wir aus?
Tinetti-Test
Goal Attainment Scaling
Functional Independence Measure
Stefan Schädler 2009
„… which emphasized 2 steps in outcome research, namely to define first „what to measure“, and only then „how to measure“.
(Cieza et al. 2003)
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Ziel: besser aufstehen
Stefan Schädler 2009
Timed up and go
Einfacher Test für das aufstehen, eine Strecke von 3 Metern gehen, umkehren, zurückgehen und wieder absitzen mit Zeitmessung.
Empfehlung:Verlaufsmessung ja
Andere Tests mit einzelnen Items „Sitz-Stand“- Berg Balance Scale - Chedoke Subscale Activity - POMA (Tinetti-Test)Alternative: Goal Attainment Scale
Ziel: schneller gehen können
Stefan Schädler 2009
Ziel: eine längere Strecke gehen können
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Timed Walking Tests
Verschiedene Distanzen mit Zeitmessung Verschiedene Zeiten mit Messung der Strecke
Zeit und/ oder Distanz sind sehr empfinglich auf Veränderung als Outcome-Measurements.Beachte: bei Startschwierigkeiten etwa 2 Meter vor Zeitmessung beginnen. Die selbstgewählte Gehgeschwindigkeit (Schlaganfall-Patienten) für 5 Meter hat die beste Empfindlichkeit für Veränderungen.
Empfehlung:Verlaufsmessung ja
Ziel: mehr Sicherheit bei verschiedenen Gangvariationen
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Dynamic Gait Index (DGI)Gehen, Gehen mit Tempowechsel , Gehen mit Kopfbewegungen nach links/rechts bzw. oben/ unten, Gehen mit Drehung, Über Hindernisse steigen, um Hindernisse herumgehen, Treppe
Der DGI ist für das Gehen im Alltag relevant. Er beinhaltet verschiedene Anforderungen des Gehens und berücksichtigt andere Aspekte als … nur Gehgeschwindigkeit und Distanz. Weitere Studien zu Gang und Laufbandtherapie sollten den Dynamic Gait Index beinhlaten.
Empfehlung:Verlaufsmessung ja
Stefan Schädler 2009
Ziel: beweglicher sein
Stefan Schädler 2009
Chedoke Subskala Aktivitäten
• Validiert bei Schlaganfall-Patienten. Kann in der Klinik bei allen neurologischen Patienten verwendet werden.
• Gute Analysemöglichkeiten, geeignet als Basis für Zielformulierung
• valides und zuverlässiges Assessment, aber mit grossem Zeitaufwand.
Empfehlung:Verlaufsmessungja
Parkinson: was messen wir?
Rigor (UPDRS)?
Tremor (Fahn Tremor Rating Scale)?
• Assessments für Körperfunktionen zeigen wenig Veränderungen
• On- und Off-Phase, Medikamente und Tageszeit beeinflussen Ergebnis
• Körperfunktionen lassen sich durch die Therapie wenig beeinflussen
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 3.11.2007
Lebensqualität und Wohlbefinden
Stefan Schädler 3.11.2007
Parkinson‘s Desease Questionnaire (PDQ-39)
Subskalen: • Mobilität,
• Alltagsaktivitäten,
• emotionales Wohlbefinden,
• Stigma,
• soziale Unterstützung,
• Kognition,
• Kommunikation,
• körperliches Unbehagen
Empfehlung:
Verlaufsmessung ja
PDQ-39:Analyse PatientenbeispielGesamtwert: 61/ 146
Mobilität 67.50 %Alltagsaktivitäten 62.50 %Emotionales Wohlbefinden 5.00 %Stimme 16.67 %Soziale Unterstützung 16.67 %Kognition 18.75 %Kommunikation 25.00 %Körperliches Unbehagen 41.67 %Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2008
Ziel: das Fahrrad flicken
Stefan Schädler 2008
Ziel: den Boden reinigen
Stefan Schädler 2008
Ziel: Die Haare mit der linken Hand föhnen
Stefan Schädler 2008
Goal Attainment Scaling GAS
• Individuelles Patientenziel
• Gemeinsame Zielformulierung zwischen PatientIn und TherapeutIn
• sowohl quantitative als auch qualitativeMerkmale, Verhaltensziele
• Alle Ebenen der ICF: Körperstrukturen/ -funktikonen, Aktivitäten, Partizipation
• 1 Ziel = 5 mögliche Zielniveaus
• Geeignet für Langzeitbehandlung
Empfehlung:
Verlaufsmessung ja
Stefan Schädler 2009
KörperstrukturenKörperfunktionen
Stefan Schädler 2009
Ziel: Lockere Hand
Stefan Schädler 2009
Modified Ashworth Scale
Aufgrund der Nicht-Linearität und der geringen Sensitivität ist die Spastizität für Verlaufsmessungen nicht zu empfehlen..
Die Korrelation zwischen Abnahme der Spastizität und Zunahme der Aktivität ist gering.
Empfehlung:Verlaufsmessung nein
Die Tardieu-Skala
Patrick et al. beschreiben, dass die Tardieu Skala im Vergleich zur Modifizierten Ashworth Skala besser geeignet sei, Kontrakturen bzw Bewegungs-einschränkungen von Spastizität zu unterscheiden. (Patrick et al.; 2006).
Zwei Messungen
• Qualität der Muskelreaktion
• Winkel der Muskelreaktion
Bei langsamer (V1)/ schneller (V3) Geschwindigkeit
Empfehlung:Verlaufsmessung neinStefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Ziel: mehr Kraft
Stefan Schädler 2009
Kraftmesszelle/Muskelfunktionstest (MRC) ??• Empfindlich für Veränderungen nur bei Muskeltest
0-3 • Entwickelt und empfohlen für periphere Läsionen
und Querschnittlähmung.
Empfehlung:Verlaufsmessung teilweise
Zuverlässige und empfindliche Assessments für Kraft sind: Kraftmesszelle (Dynamometer JAMAR-Dynamometer
Stefan Schädler 2009
Körperfunktionen
Ziel: Wasser eingiessen
Stefan Schädler 2009
Spezifischer Fahn Tremor Rating Scale
• Alltagsrelevant und relevant für Patienten!
• Spezifischer Fahn:- Wasser giessen- Spirale zeichnen- schreiben- Münze aufnehmen- Telefonhörer abheben (Feys)
• Der Spezifische FTRS zeigt bessere Werte für Reliabilität (Zuverlässigkeit) als der FTRS
Empfehlung:Verlaufsmessung teilweise (spezifischer Fahn verwenden)
• .Stefan Schädler 2009
Spezifischer Fahn Tremor Rating Scale
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Spezifischer FTRS: Wasser giessen
Kriterien für die Aufgabe „Wasser giessen“:0 normales Giessen
1 schüttet/ giesst vorsichtiger als eine Person ohne Zittern, aber kein Wasser wird verschüttet
2 verschüttet wenig Wassermenge (bis 10% der Totalmenge)
3 verschüttet beträchtliche Wassermenge (10%-50%)
4 unfähig, Wasser zu giessen ohne das meiste davon zu verschütten
Stefan Schädler 2008
Ziel: nicht zu stürzen
Stefan Schädler 2009
Assessments für Sturzrisiko
• Functional Reach (FR)
• Timed up and go (TUG)
• Performance Oriented Mobility Assessment „Tinetti-Test“ (POMA)
• Berg Balance Scale (BBS)
• Dynamic Gait Index (DGI)
• Falls Efficacy Scale – International Version (FES-I)
POMA (Tinetti) oder Berg?
• Dauer: 5-10 Min.
• Gleichgewicht und Gang
• Testanleitung teilweise unklar
• Zuverlässigkeit geringer
• Erkennung von Sturzrisi-ko weniger gut als Berg
• Unterscheidung Gleich-gewicht und Gang,
• Screeningtest
• Dauer: 10 – 15 Min.
• Nur Gleichgewicht
• Sehr detaillierte Testinstruktion
• Gute Zuverlässigkeit
• Erkennt Sturzgefähr-dete gut
• Sehr gute Analyse-möglichkeiten für GG
• GleichgewichtstestStefan Schädler 2009
Schritte in der Einführung von praktischen Tests
• Theorie/ Hintergründe kennen
• Test vorzeigen
• Test selber machen bzw. an Kollegin instruieren/ durchführen
• Test anhand eines Fallbeispieles (z.B. Video) bewerten, vergleichen
• Bewertung analysieren, Behandlungsplan
• Test an Patienten durchführen und Testresultate analysieren
Stefan Schädler 2009
Schritte in der Einführung von praktischen Tests: Später
• Ev. Einsatz von Fokusgruppen (siehe auch Colette Widmer)
• Fallbeispiele (z.B. anhand Video) bewerten und Bewertungen untereinander vergleichen (Eichung)
• Ausgehend von den verschiedenen Items die möglichen Hypothesen und Behandlungsansätze in Gruppen erarbeiten.
Stefan Schädler 2009
Stefan Schädler 2009
Take Home Message
• Das Assessment auf das Ziel des Patieten abstimmen.
• Zuverlässige und empfindliche Assessments benötigen oft mehr Zeit für Schulung und Durchführung.
• Schulung/ Training von Assessments bringt eine bessere Zuverlässigkeit (Reliabilität)
• Die meisten Assessments für Körperfunktionen sind nicht genügend empfindlich für Veränderungen (Verlaufsmessung).