Qualitätskonzept Bürgerschaftliches Engagement im Justizvollzug Mentorentreffen am 09. Februar...

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Qualitätskonzept „Bürgerschaftliches Engagement im Justizvollzug“ Mentorentreffen am 09. Februar 2011 in Stuttgart Richter am Amtsgericht Joachim F. Spieth Justizministerium Baden-Württemberg

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Qualitätskonzept „Bürgerschaftliches Engagement im Justizvollzug“

Mentorentreffen am 09. Februar 2011

in Stuttgart

Richter am Amtsgericht Joachim F. Spieth

Justizministerium Baden-Württemberg

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Aufgaben des Strafvollzugs§ 2 Abs.1 JVollzGB I

Schutz der Bürger

vor weiteren Straftaten

Sicherheitsaspekt

(Re-) Integration /

(Wieder-) Eingliederung

der Gefangenen

in die Gesellschaft

soziale Komponente

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Aufgaben des Strafvollzugs

je besser die Integration / Sozialisierung

straffällig gewordener Menschen gelingt,

desto besser der Schutz der Allgemeinheit

vor weiteren Straftaten

(Re-) Integration ist Bürgerschutz

(Re-) Integration ist Opferschutz

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(Re-) Integration Straffälliger ist daher auch gesellschaftliche Aufgabe

gerade Ehrenamtliche können sich hier gut einbringen:

zusätzliche (fachliche) Kompetenzen

mehr Zeit für Einzelne

tragen Belange des Vollzugs in die Gesellschaft hinein

tragen Belange der Gesellschaft ins Gefängnis hinein

Bindeglied zwischen Gefangenen und Gesellschaft

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Wo können Ehrenamtliche helfen? beim Entdecken / Erlernen von Fähigkeiten und Fertigkeiten

bei Aufbau und Stabilisierung von sozialen Beziehungen

bei Umgang mit Geld und Schulden

bei einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung

beim Umgang mit Ämtern und Behörden

bei der Suche nach Wohnung und Arbeit

bei der Vorbereitung der Haftentlassung

bei der Eingliederung in das Leben in Freiheit

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Motivation der Ehrenamtlichen:

Gemeinwohlorientierung Sinnorientierung Erlebnisorientierung Entwicklungs- /Erfahrungsorientierung Gemeinschaftsorientierung Suche nach Anerkennung

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Fähigkeiten, die Ehrenamtliche im Vollzug mitbringen sollten:

Kommunikationsfähigkeit Kommunikationsbereitschaft Interesse an Menschen Zuhören können Einfühlungsvermögen Aufgeschlossenheit Verlässlichkeit Durchhaltevermögen Konfliktfähigkeit

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Qualitätskonzept: Warum?

landesweite Mindeststandards

bessere Qualifizierung der Ehrenamtlichen

Verbesserung der Bedingungen für ehrenamtliche Arbeit

Synergieeffekte durch Koordinierung der Beteiligten

Voraussetzung für finanzielle Förderung

(Impulsprogramm der Nachhaltigkeitsstrategie)

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Qualitätskonzept „Bürgerschaftliches Engagement im Justizvollzug“: Was ist das ? Qualitätskonzept: vorrangiges Ziel ist nicht die quantitative

Ausweitung der ehrenamtlichen Tätigkeit, sondern ihre qualitative Verbesserung

► Verbesserung der Strukturen► Stärkung der Fach- und Handlungskompetenz► aber keine Professionalisierung des Ehrenamts

Qualitätskonzept: umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Umsetzungsmaßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen für ehrenamtliche Arbeit im Justizvollzug:

„Vier-Säulen-Modell“

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Vier-Säulen-Modell

Betreuung und

Begleitung

Qualifizierung

und Fortbildung

AnerkennungGewinnung und

Auswahl

Bürgerschaftliches Engagement im Justizvollzug

Kooperation und Zusammenarbeit der Beteiligten

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Säule 1: Gewinnung und Auswahl bessere Werbung und Information

Homepage und Flyer

Ehrenamtsbeauftragte in Anstalten

Zulassungsverfahren

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Säule 1: Gewinnung und AuswahlZulassungsverfahren

Eignung► Alter► Bereitschaft und Fähigkeit zur Unterstützung► Sicherheitsüberprüfung► Ausschlussgründe

persönliches Zulassungsgespräch ► Information über Möglichkeiten der Mitarbeit► Klärung der Motivation► Vereinbarung über Grundlagen der Zusammenarbeit

(widerrufliche) Zulassung durch Anstaltsleiter

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Säule 2: Qualifizierung und Fortbildung

Verpflichtung der Ehrenamtlichen, sich fachlich anleiten zu lassen und sich fortzubilden

► Einführungskurse für neue Ehrenamtliche► Tagungen und Seminare der Träger► Anleitung und Unterstützung durch Ehrenamtsbeauftragte

Kooperation und Koordinierung im Fortbildungsverbund► Intensivierung des Kontakts zwischen Vereinen/Trägern und

Anstalten vor Ort► (konzeptionelle) Einbindung der Ehrenamtsbeauftragten der

Anstalten

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Säule 3: Betreuung und Begleitung Ansprechpartner für Ehrenamtliche

► Anstaltsleiter(in)► Ehrenamtsbeauftragte(r) der Anstalt► Vereine► Anstaltsseelsorger► Referent(in) des Justizministeriums

jährliches Gespräch des Anstaltsleiters mit den Ehrenamtlichen

Kooperation mit Trägern

örtliche Fallbesprechungsgruppen

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Säule 4: Anerkennung jährliches Treffen der Ehrenamtlichen mit Anstaltsleiter

Veranstaltungen / „Tag des Ehrenamts“

Dankesschreiben bei Ausscheiden

sofern gewünscht: Engagementnachweis

Vorschlag für Auszeichnung(en)

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Meilensteine bei der Umsetzung des Qualitätskonzepts Gründung des Fortbildungsverbunds Straffälligenhilfe

zahlreiche Veranstaltungen für Ehrenamtliche aufgrund Förderung aus Mitteln der Nachhaltigkeitsstrategie

landesweiter Einführungskurs für Ehrenamtliche

Verwaltungsvorschrift zu § 16 JVollzGB I

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§ 16 JVollzGB I (1) Alle im Justizvollzug Tätigen arbeiten zusammen und

wirken an der Erfüllung der Aufgaben des Vollzugs mit.

(2) Die Justizvollzugsanstalten arbeiten mit anderen Einrichtungen, Organisationen und Personen, die für die Gefangenen förderliche soziale Hilfestellungen leisten oder deren Einfluss ihre Eingliederung, Behandlung oder Erziehung fördern können, eng zusammen.

(3) (…)

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Umsetzung des Qualitätskonzepts in der Verwaltungsvorschrift Neuregelung auf der Grundlage des

„Vier-Säulen-Modells“

Zentrale Aussagen:► Betonung der Zusammenarbeit zwischen Anstalten und

Trägern vor Ort► Stärkung der Rolle der Ehrenamtsbeauftragten► Verankerung der jährlichen Multiplikatorentagung► Neugestaltung des Zulassungsverfahrens► Verantwortung der Anstaltsleiter für die Umsetzung des

Qualitätskonzepts vor Ort► Klare Regelung der Rechte und Pflichten der Ehrenamtlichen

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Rolle des Fortbildungsverbunds Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg

e.V., Badischer Landesverband für Soziale Rechtspflege, SKM, Schwarzes Kreuz e.V., evangelische und katholische Anstaltsseelsorge

inhaltliche Abstimmung der Ehrenamtlichenarbeit

Planung von Veranstaltungen

Öffentlichkeitsarbeit► Werbung für das Ehrenamt► Angebot der Begleitung/Betreuung► Information über Veranstaltungen

Abrechnung der geförderten Veranstaltungen

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Resümee und Ausblick Qualitätskonzept muss kontinuierlich

weiterentwickelt werden

Planung von Veranstaltungen

weitere Finanzierung

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Vielen Dank!

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