Radl-Wadl Radmagazin Ausgabe 3 (2013)
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Transcript of Radl-Wadl Radmagazin Ausgabe 3 (2013)
Magazin für Radfahrer
Ausgabe 1 /201 3zum Mitnehmen
Radl-Wadl
Mobil mit KindSitz und Hänger im VergleichErfahrungsberichtegesetzliche Regelungen
Radlhauptstadt MünchenEine Annäherung
Mit dem Rad in die ArbeitDie gesetzliche DienstradregelungTipps für den ArbeitswegNützliches für RadlpendlerPedelec im Test
Der neue Alpe Adria Radweg
www.radl-wadl.de 3
Titelbild: "Tall Bike" von Andrea Horne
Andrea Horne arbeitet bei Barrel, einer Agentur für digitale
Lösungen in New York City.
Im Online-Shop von Barrel gibts das Poster - signiert und
nummeriert
http://shop.barrelny.com/product/tal l-bike-poster
4 Editorial
5 Medienecke
6 Autofrei leben - ein Erfahrungsbericht
1 0 Kunststücke - Victor Sonnas Projekt ' future nostalgia'
1 1 Wir fahren Rad
1 2 Im Portrait: Dominic Staat von der Firma pedalhelden
1 5 Radreise: der Alpe Adria Radweg
1 6 Einkaufsbummel
1 8 Kindertransport - Kindersitz und Anhänger im großen Vergleich
22 Radeln Anderswo - südliches Afrika
24 Auf geht's - jetzt wird zur Arbeit geradelt
26 Nützl iches für Radl-Pendler
27 Mit dem Pedelec zur Arbeit - ein Erfahrungsbericht
28 Gallerie
30 Radlhauptstadt München - Top oder Flop?
34 Pinnwand
36 Das Radhaus in Bamberg
37 Rühriges Augsburg
38 Impressum
Inhaltsverzeichnis
www.radl-wadl.de4
Liebe Stahlross-Freunde und Drahtesel-Reiter,
Die Radlsaison kann beginnen! Nach dem langen Winter
freue ich mich auf eine traumhafte Saison! Für die
vorl iegende Ausgabe von Radl-Wadl habe ich mich mit
Dominic Staat von den pedalhelden unterhalten. Ich
habe mir Gedanken über die Radlhauptstadt gemacht
und Gespräche dazu geführt.
Ein großes Thema ist, wie man mit Kindern Rad-mobil
bleibt. Hier ist unsere eigene Erfahrung eingeflossen. Da
ich selbst mit Hänger unterwegs bin, habe ich ein
Pedelec (E-Bike mit einer Motorunterstützung bis 25
Km/h) getestet und war recht begeistert.
Mit " radeln in die Arbeit" möchte ich alle ermuntern,
dass Fahrrad als Verkehrsmittel zu nutzen,um in die Ar-
beit zu kommen. Der Arbeitgeber kann dabei den Wunsch vom Traumrad unterstüt-
zen. Mit den Mitmach-Aktionen wie "Stadtradeln" , "Gesund-zur-Arbeit" oder "mit
dem Rad zur Arbeit" motivieren dazu noch kräftig.
Diese Ausgabe von Radl-Wadl konnte dank der Inserenten produziert werden.
Ich wünsche Euch viel Spaß bei dieser Ausgabe und eine unfallfreie Fahrt - möge
der Schutzpatron der Reisenden, der hl. Christophorus, mit Euch sein!
Tatjana
Ring-Ring
PS: Wer Ideen für Berichte, "Radl-Men-schen", Graphiken usw. hat, ist herzlichwillkommen.
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Medienecke
Liebeserklärung an das Radeln inMünchen:http://youtu.be/gQhr-u1 JmWgKonzept und Umsetzung: MelvilleBrand Design & Daniel Sommer
Ich lenke, also bin ichKai Schächtele, Journalist und Autor aus Berlin,am liebsten auf zwei Rädern durch die Welt. AlsKnirps auf seinem BMX-Rad, später auf edlenRennrädern, klobigen Mountainbikes undeleganten Oldtimern. Er fährt Rad, ohne dasAuto zu verteufeln – es ist in den meisten Fällenhalt so schrecklich unpraktisch. Er hat vieles vondem, was er im Leben gelernt hat, erst auf demalten Ledersattel seines Stadtrads richtigbegriffen. Und er ist überzeugt: Radfahrenmacht glücklich. Davon erzählt er auch inseinem gleichnamigen Blog: radfahren-macht-gluecklich.de.
Fahrradkurzfilme
Die Organisatoren der Radmesse VELOBerlinund interfilm Berlin haben sich zusammengetan,um den internationalen VELOBerlin Film Awardzu initiieren.Die Kurzfilme der Finalisten findet ihr auf:http://www.veloberlinfilmaward.com/
Soweit die Räder rollen - von München nach Singapur mit dem Fahrrad
Die Münchener Ärzte Isabel Ritz und Uwe Ellger haben sich ein JahrAuszeit genommen, um mit dem Radl nach Singapur zu fahren. Sie ha-ben dabei 21 Länder durchquert. Diese DVD erzählt sehr persönlichdie Reisegeschichte (98 Minuten). Sie kann direkt auf der Webseitewww.velo-traumreise.de für 1 3,50 Euro bestellt werden. Davon werdenfünf Euro für das Kinderheim L'Esperance in Ruanda gespendet.
Erschienen
imVerlagHeyne
www.radl-wadl.de6
ICH BIN 40 JAHRE ALT, GESCHIEDEN,
ZWEI KINDER. REDAKTEUR, ICH WOHNE ZUR
MIETE, ARBEITSWEG 15 KILOMETER.
Vor fünf Jahren war ich un-
sportlich, beruflich und pri-
vat in Schwierigkeiten und
damit beschäftigt, mein Leben
neu zu starten. Eine Idee war,
meinen Alltag zu vereinfachen:
Ballast abwerfen. Nur noch be-
sitzen, was ich brauche. Der
Zeitpunkt war günstig. Mein
geliebter alter Volvo Kombi
war reif für die Verschrot-
tung. Ich gab mir zwei Wochen
Zeit für den Versuch, ohne Au-
to klarzukommen. Aus dem Test
wurde ein Lebensentwurf.
Die ersten Tage waren eine Of-
fenbarung. Zum Bahnhof radeln,
15 Minuten Regionalzugfahrt,
einen knappen Kilometer zu Fuß
zum Arbeitsplatz gehen. Kein
Stau, keine Ampeln, keine An-
strengung. Einfach „ sein. Sich
nicht konzentrieren müssen,
den Gedanken freien Lauf las-
sen können.
Es gab relativ schnell zwei
Felder, die meiner Aufmerk-
samkeit bedurften: Die Kolle-
gen und mein altes Fahrrad.
Die Kollegen
Ich habe mein Auto Mitte De-
zember aufgegeben. Zur Firmen-
Weihnachtsfeier bin ich be-
reits geradelt. Bei Schnee-
fall. Die Frage nach dem Warum
kam sofort. Die Antwort "ich
bin j etzt autofrei" löste
mitleidiges Unverständnis und
Zweifel an der Machbarkeit
aus. Der Chef erzählte von der
autofreien Großfamilie aus
seiner Nachbarschaft - und wie
er diese „ Exoten“ erlebt. Die
Kollegin fragte instinktiv,
wie ich das mit den Kindern
lösen wolle.
Die Kinder
Sie waren noch klein. Ich
kaufte einen Fahrrad-Anhänger.
Mein klappriges Damenrad war
teilweise kaputt. Damit war es
Die Auswirkungen auf Beruf, Familie, Finanzen,Konsum und LebenseinstellungText: Stefan
Autoreduziert leben - was es bedeutet, weitgehend auf das Autofahren zu verzichten
www.radl-wadl.de 7
bald zu gefährlich, die 50 Ki-
lo zu ziehen (bergab bremsen) .
Ich brauchte ein neues Fahr-
rad.
Der Konsum
Gebraucht kaufen war ich nicht
gewohnt. Ich wälzte Kataloge
und durchforstete Internetsei-
ten auf der Suche nach meinem
neuen Fahrrad. Weil ich als
Jugendlicher ein Rennrad hat-
te, wählte ich ein sportliches
Modell. Ein Fehler, wie sich
schnell herausstellte. Ich
fand die Sitzposition furcht-
bar. Der Zufall kam zur Hilfe.
Ich übernahm das alte, aber
funktionstüchtige Damenrad
meiner Ex-Frau, die sich ein
neues Rad gekauft hatte.
Das war der Anfang.
Der Alltag
Nach einiger Zeit lief es
rund. Die Ausrüstung wurde
besser, die Fitness auch!
Ich bin fast nie mehr erkältet
und habe mehr Geld auf dem
Konto. Ich muss auf nichts
verzichten. Wichtig ist für
mich, nicht dogmatisch zu
sein. Drei bis vier mal im
Jahr leihe ich mir ein Auto.
Meine Erfahrungen
Nach ein bis zwei Jahren ver-
änderte sich die Haltung der
Kollegen von Skepsis zu Re-
spekt. Gleiches gilt für die
Sportkameraden im Verein. Sie
haben j etzt erlebt, dass es
funktioniert. Über alle Le-
benssituationen und Jahres-
zeiten hinweg. Bei Freunden
und Familie ging es schneller
mit der Akzeptanz. Sie hören
länger zu, wenn man sich er-
klärt. Das hilft gegen Vorur-
teile.
Warum wurde gerade ICH skep-
tisch beäugt? Andere Menschen
in meinem Umfeld leben eben-
falls fast autofrei. Aber
entweder sind sie j ung, haben
ein Alibi-Auto oder sind ins-
gesamt alternativer. Scheinbar
sind mein „ harter“ Umstieg und
meine Lebensumstände besonders
verdächtig.
Durch den täglichen Umgang mit
dem Fahrrad und den vielen
Erfahrungen auf den Straßen
wurde ich zum Fahrradaktivis-
ten. Und zum Bastler, der
Spezialfahrräder baut. Freak-
bikes und Lastenfahrräder.
Transportprobleme kenne ich
deshalb nicht.
Die Auswirkungen auf Beruf, Familie, Finanzen,Konsum und Lebenseinstellung
Autoreduziert leben - was es bedeutet, weitgehend auf das Autofahren zu verzichten
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Meine Kinder sind fit und ge-
sund. Kinder sind nicht wet-
tersensibel. Kinder bewegen
sich gerne draußen. Kinder
kommen wach in der Schule an,
wenn sie dorthin laufen oder
radeln. Kinder sehnen sich
nicht nach Autos, wenn die El-
tern es nicht vorleben. Sie
fahren inzwischen selbst Fahr-
rad. Für besondere Fahrten zu
dritt habe ich ein Tandem mit
einem dritten Sitz und Lenker
ausgerüstet.
Urlaub machen wir nicht mehr
im mediterranen Süden, sondern
in Bayern. Mit dem Zug und
Fahrradmitnahme (wobei einer
Busreise nach Kroatien nichts
im Weg steht) . Die Kinder lie-
ben die kurze Anreise. Sie
hassen es, lange im Auto zu
sitzen. Der See ist Ihnen so
lieb wie das Meer, Hauptsache
es gibt Eis und andere Kinder
zum Spielen. Für mich ist die
Reisevorbereitung unkompli-
zierter.
Die Lebenseinstellung
Alles hat sich verändert. Am
Anfang stand der zweiwöchige
Versuch nach Einfachheit. Heu-
te bin ich überzeugt: vom
Blick auf das Wesentliche im
Leben. Konsum gehört nicht da-
zu. Das ist der größte äußere
Effekt des Autoverzichts. Denn
um ordentlich zu konsumieren,
braucht man das Auto: um an
einem Samstagvormittag die
Stadtrand-Geschäfte von West
nach Ost abzugrasen.
Die innere Zufriedenheit ist
ein subj ektives Maß. Für mich
sind 8 von 10 Punkten er-
reicht. Die restlichen zwei
suche ich noch. Vielleicht ist
ein Thema nicht lösbar: Ich
sehe die gesellschaftliche
Verbreitung von Konsum, auto-
mobiler Fortbewegung und
wachstumsorientierter Lebens-
gestaltung. Und weiß, dass ich
noch lange eine Sonderrolle
einnehme. Ich wäre aber gerne
Gleicher unter Vielen. Das
würde meiner Vorstellung einer
lebenswerten Umgebung eher
www.radl-wadl.de 9
Radwerk
Sutter & Kammerer GbR
Dachauer Straße 161
80636 München
089-20062160
Radwerk-München
entsprechen. Jetzt, wo ich die positiven Aspekte kennen ge-
lernt habe.
Die Schattenseiten
So richtig durchnässt werden. Unter der Windj acke schwitzen
wie der Teufel. Kalte Hände haben. Den dritten Platten in ei-
nem Monat flicken. Ein Auto im Bedarfsfall umständlich aus-
leihen müssen. Langsam unterwegs sein. Von Autofahrern
angehupt werden. Hinter einem sichtbar rußenden Dieselbus
losfahren müssen. Bergauf strampeln.
Das ist der Preis, den man bezahlt.
Der Gewinn
Die Unabhängigkeit vom Auto mit all seinen Zwängen. Die Ent-
schleunigung des Alltags. Zeit für mich. Kraft und Ausdauer in
vielen Lebensangelegenheiten. Freie Gedanken auch zum Wohl
meiner Arbeit. Ein offenes Auge für meine Umwelt. Und viel
mehr Kontakt mit anderen Menschen.
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Victor Sonna, der gebürtigeKameruner hat für seinProjekt 'future nostalgia'verwaiste Fahrräderkünstlerisch wiederaufbereitet.
Zum philosophischenHintergrund seiner Werke sagter:"Letztendlich wird unsereGesellschaft nicht nur darangemessen, was wirerschaffen, sondern auchdaran, was wir nichtzerstören."
Kunststücke
I draw lines throughout the city while riding my bicycle. theselines are neither straight nor angular. l ikewise, people move inunique ways, both physically and mentally. the movement itself,that meandering line, is often not a smooth ride at all .
- Victor Sonna
mehr über den Künstler:
www.victorsonna.com
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Wir fahren Rad
mehr über den Künstler:
www.victorsonna.comDu möchtest uns zeigen, wie und wo Du Fahrrad fährst?Schick uns Dein Foto!
Das ist der Lorenz, der ist seit lan-
gem begeisterter Radler. Seinem
Bruder ist sein Rad abhanden ge-
kommen. Damit der auch wieder
Radeln kann, hat der Lorenz be-
schlossen, ihm eines zu schenken.
Und zwar nicht irgendeines, nein,
ein selbst zusammengebautes. Alle
Teile bis auf Reifen, Schläuche,
Lenker und Lenkerband sind von
alten Fahrrädern und einzeln
zusammengestellt, geputzt und
poliert. .
Das ist der Veit. Dem sein Rad war ir-
gendwann mal weg. Seither ist er nicht
mehr mit dem Rad unterwegs und das
ist traurig. Sein Bruder hat ihm jetzt ei-
nes zusammengestellt. Der Rahmen ist
von Puch und der Ledersattel von
Brooks.
Der Veit hat einen tollen Bruder.
Und diesen Sommer sieht man den Veit
wieder auf dem Radl!
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Kaum jemand hat das Bild vonungewöhnlichen Fahrrädern inMünchen so stark geprägt wie die"Pedalhelden" - Münchens ersterRadl-Taxi Dienst und mittlerweileauch Nextbike-Radverleih. Dahintersteckt der Inhaber Dominic Staat.
Dominic, Du kommst beruflichursprünglich aus einer ganz
anderen Ecke. Wie kam 1 997 derUmstieg vom Apotheker zum Radl-Taxi-Fahrer?
Mein Leben lang bin ich begeisterter
Radfahrer gewesen. Hinzu kam, dass ich
in meiner Wahlheimat München mit
seiner grünen Lunge, dem Englischen
Garten, optimale Radlbedingungen
vorgefunden habe. So habe ich 1 997
mein Hobby zum Beruf gemacht und
meinen eigentl ichen Beruf mal für einige
Zeit an den Nagel gehängt.
Was waren die größtenAnfangshürden und was würdest
Du heute anders machen?
Naja, so richtig geglaubt hat es mir
niemand, dass sich Rikscha-Taxis in
München mal durchsetzen werden und
zum Stadtbild gehören. Nachdem ich
das Studium der Pharmazie in der
Tasche hatte und mit meinem ersten
Rikscha-Taxi am Marienplatz in
München auf Kundschaft wartete, haben
mich Famil ie und Freunde erstmal
ungläubig angeschaut, mich dann bei
meinem Vorhaben doch unterstützt.
Anfängliche Widerstände konnte ich mit
Hilfe eines meiner ersten Fahrgäste –
Herrn Oberbürgermeister Christian Ude -
überwinden. Als inoffiziel lem Schirmherr
meiner umweltfreundlichen Idee bin ich
bis heute Herrn Ude zu großem Dank
verpfl ichtet.
Eines muss allerdings klar sein: Wenn
man eine neue Geschäftsidee
verwirkl ichen wil l , muss man auch mit
Hürden rechnen, die es zu überwinden
gilt. Natürl ich gab es die bei meinen
Projekten im Laufe der letzten 1 5 Jahre
auch immer mal wieder. Da bleibe ich
allerdings meinem Motto treu: für viele
ist der Weg am ersten Hindernis zu
Ende, für Erfolgreiche fängt er da erst
an.
Im Portrait - Dominic Staat
ICH WOLLTE EINFACH MAL NEUE WEGE GEHEN UND ETWAS AUSPROBIEREN. ABENTEUER STATTSTUDIERTER ROUTINE!
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Erzähle uns doch noch mehr überDeinen Rikschadienst.
Als Fahrgast bei den Pedalhelden kann
jeder mitfahren. Entweder im Alltag, um
praktisch und umweltfreundlich durch
die Stadt und den Englischen Garten zu
fahren oder in der Freizeit, z.B. für grüne
Famil ienausflüge, bei Hochzeiten und an
anderen besonderen Tagen.
Darüber hinaus haben wir viele Firmen-
kunden, die auf diese originelle Weise
mit ihren Geschäftsbesuchern die Radl-
hauptstadt grün „erfahren“ möchten“.
Dabei sind Konvois mit bis zu 20
Rikscha-Mobilen und Conference Bikes
keine Seltenheit, individueller Abhol-
Service inklusive!
Unsere Fahrerinnen und Fahrer sind
sportl ich und kommunikativ und freuen
sich, mit bezahlter Outdoor-Fitness gut
zu verdienen. Viele sind schon seit
Jahren dabei. Auch dieses Jahr werden
wir unser Team wieder erweitern und
neue Teammitgl ieder in die Kniffe und
„hohe Schule“ des Rikschafahrens
einweihen. Jeder hat bei uns eine kleine
Fahrprüfung und einen Stadtwissenstest
zu absolvieren, bevor er Fahrgäste mit
unseren Rikscha-Mobilen und
Conference Bikes durch München
befördern darf.
Die nextbikes prägen seit letztemJahr das Bild der Radverleiher
mit. Wie zufrieden bist Du mit derAkzeptanz?
Ich bin sehr zufrieden mit der
allgemeinen Akzeptanz. Unsere User-
Zahlen, v.a. auch seitens der Münchner,
steigen ständig. Wen wundert es: bi l l iger
kann man mit keinem anderen
öffentl ichen Verkehrsmittel durch die
Stadt fahren! Zudem ist es CO2-frei,
kl imafreundlich und sogar kalo-
rienneutral, selbst bei einer kleinen
Pause in einem unserer schönen
Biergärten.
Seit über fünfzehn Jahren verfolgstDu das Thema "Radverkehr"
hautnah. Wie hat sich das Radln imAlltag generell in München verändert?
Die Stadt München hat sich hier
tatsächlich in den letzten Jahren
Gedanken gemacht und schon einiges
umgesetzt. Die Radwege wurden
ausgebaut, Radverkehrsstreifen auf der
Fahrbahn markiert und viele Ein-
bahnstraßen für Radfahrer freigegeben.
Ich kenne einige Verantwortl iche in der
MIT DEM RIKSCHAFAHRDIENST SCHLIEßENWIR EINE LÜCKE IN DER NAHMOBILITÄT
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Radlhauptstadt, denen die Förderung des Radverkehrs wirkl ich am Herzen liegt. Da
wird sich in den nächsten Jahren für die Alltagsradler noch einiges verbessern! Auch
wir Pedalhelden werden uns dazu mit weiteren Verbesserungsvorschlägen
einbringen bzw. diese auch selbst eigenverantwortl ich verwirkl ichen, wie z.B.
öffentl iche Radl-Pump & Service-Stationen.
Worauf darf man bei den Pedalhelden in diesem Jahr gespannt sein?
Mit styl ischen Smart-Ebikes und unserem Zweisitzer, dem Metallhasen bauen wir
unseren Elektrobike-Verleih-Service aus und wir eröffnen die erste öffentl iche Pump
und Service-Station in Münchens City. Weiterhin können verschmutzte Räder in der
automatischen Indoor-BikeWash-Anlage gereinigt werden. Und da wäre noch unser
TENdem, ein Tandem für 1 0 Personen. Wir würden das gerne hier in München auf
Stadtrundfahrten zum Laufen bringen, müssen da aber noch Überzeugungsarbeit
leisten. Wir denken, solch ein XXL-Fahrrad ist eine kleine aber umweltfreundliche
Alternative zu den stinkenden und rußenden Touristenbussen.
Dominic, vielen Dank für das Interview und eine gute, unfallfreie Radlsaison für
Dich und Deine Rikschafahrer!
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Radreise-Tipp: der Alpe Adria RadwegText: Piter Waterstradt - Tourenleiter beim ADFC München
Im letzten Jahr wurde eine neue Transalp-Route offiziel l
eröffnet, der Alpe Adria Radweg von Salzburg an die
ital ienische Adria.
Eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad lässt das Herz
jedes begeisterten Tourenradlers höher schlagen. Trotzdem
wagen es viele nicht, weil sie dabei an Alpen-Pässe und
große Steigungen denken. Der Charme der Route besteht
darin, dass kein einziger Pass bewältigt werden muss und
dass nur zweimal größere Steigungen zu überwinden sind.
Der Alpenhauptkamm wird dabei in nur 1 2 Minuten mit dem
Zug unterquert, es wird der Bahnshuttle auf der
Tauernschleuse zwischen Böckstein und Mallnitz genutzt.
Höhepunkte sind der Startort Salzburg, das Salzach- und das Gasteinertal. Auf
ital ienischer Seite beeindruckt besonders das wildromantische Kanaltal, wo wir ein
längeres Stück auf einem neuen Bahntrassenradweg radeln können. Auf dieser
Etappe sind auch die Fotos entstanden. Am Zielort Grado mit seiner einmaligen
Lage auf einer Halbinsel sollte man sich etwas Zeit nehmen, die Adria zu genießen.
Gesamtläge der Strecke: 420 Kilometer
http://www.alpe-adria-radweg.com/
Der ADFC bietet eine geführte Tour über den Alpe Adria Radweg:
http://www.adfc-bw.de/alpe-adria-radweg-termin2/
Photos: Christine Schubert
Der ADFC bietet ein beachtliches Tourenprogramman. Vom gemütlichen Radlausflug, Mehrtagesfahrtenüber Mountainbike- oder sportliche Rennrad-Tourenist alles dabei, was das Radlerherz begehrt.Teilweise können auch Nichtmitglieder teilnehmen.
www.radl-wadl.de16
Hinterher!
Für alle, die immer schon viel zu transportieren haben, gibt es jetzt neu den "hinter-
her" , einen völl ig neu konzipierten Transportanhänger aus München. Peter von raw
& fine hat ihn entwickelt. Die Grundidee ist eine reduzierte, vielseitige, qualitativ
hochwertige und gut aussehende Basis, die mit wenig Aufwand an fast alle
Transportaufgaben angepasst (und klein zusammengeklappt) werden kann, da der
Hänger die Funktionen von Radanhänger, Sackkarre und Handwagen vereint. Ideen
und Sonderkonstruktionen von Nutzern sollen veröffentl icht und frei zugänglich
gemacht werden, damit andere davon profitieren können.
Aber das Beste an dem Hänger ist, dass er so liebevoll und hübsch gemacht ist,
dass man ihn erstens unbedingt haben wil l , zweitens gut auf ihn aufpassen wird,
damit er drittens möglichst lange erhalten bleibt. Und das ist auf jeden Fall
im besten Sinne nachhaltig!
hinterher.com
EinkaufsbummelReflektierender Netzpullunder
Eine gute Lösung für passive Sichtbarkeit ist
dieser reflektierende Netzpullunder von Dar-
gelos aus Brooklyn, NY. Passt in jede Ta-
sche und passt über jede Jacke. Einziger
Wermutstropfen - der happige Preis: 1 38
Dollar.
http://www.dargelos.cc/
www.radl-wadl.de 17
Gaudi!
So heißt das fesche Trikot für bekennende Bayern -
sowohl für Weiberl als auch Manderl. Ein durchge-
hender Reißverschluß sorgt für Belüftung und eine
offene Dreifachtasche mit zusätzl ichem kleinen Reiß-
verschlussfach bietet Platz für Regenjacke und Wert-
sachen. Gibt es für 55 Euro im Online-Shop bei:
www.emotion-sportswear.com
Stilvoll Picknicken
Es geht nichts über ein schönes Picknick im Sommer.
Bloondesign hat dafür ein pfiffiges Produkt entwickelt. Die
Konstruktion umfasst einen Tisch, zwei Hocker und viel
Platz für das Besteck, Geschirr und Essen und kann pri-
ma am Rad transportiert werden. Ist ab diesen Sommer
erhältl ich!
http://www.bloondesign.com
www.radl-wadl.de18
Kindertransport - gemeinsam mit den Kleinen radeln
Links:Markus, vom Radladen "Luftpumpe" (http://www. luftpumpe-pasing.de) hat dankenswerter-weise eine umfangreiche Linkliste von Transportlösungen zur Verfügung gestellt:www.radl-wadl.de -> Linklisten
Kriterium: Fahrradsitz: Anhänger:
Handling: Der Fahrradsitz ist einfach im Handling.Schnell auf und abgebaut. Benötigt da-heim wenig Platz.
An sich ist das Umrüsten von Buggy aufRadanhänger und das Anhängen kein Pro-blem. Benötigt mehr Platz. Bei Nutzung alsBuggy kann er im Hausflur stehen, dann istes nämlich ein Kinderwagen.
Zuladung: Beim montiertem Sitz schwierig, da wederder Gepäckträger, noch ein großer Ruck-satz benutzt werden können. Durch Korban der Lenkstange lösbar.
Je nach Ausführung ist meist Stauraumeingebaut, der zumindest einen kleinenEinkauf fasst. Zusätzl ich ist der Radge-päckträger nutzbar. Es gibt auch Modelle,um zwei Kinder zu transportieren.
Sicherheit: Das Kind ist am Fahrradsitz weniger ge-schützt. Ein Helm und Gurt sind daher Pf-l icht! Darauf achten, dass Finger und Füßenirgends eingeklemmt werden können(Speichen, Sattelfedern)
Die Fahrgastzelle sorgt für passive Sicher-heit. Den Hänger bei Dunkelheit gut be-leuchten, da das Radrücklicht verdeckt ist!Die Fähnchen erhöhen die Sichtbarkeit beiTag, Kind anschnallen!
Ab wanneinsetzbar:
Sobald das Kind selbstständig länger sit-zen kann
Ab wenigen Wochen mit speziel lem Zube-hör (z.B Babyhängematte)
Preis: Sicher die günstigste Lösung für den Kin-dertransport (ab ca. 80 Euro), jedoch keineWertbeständigkeit
Je nach Marke und Modell unterschiedlich(Basisversionen ab ca. 500 Euro). Bei hö-herwertigen Anhängern ist man mit Buggyund Joggerset bei über 1 .000 Euro. ) Dafürgute Wiederverkaufswerte
Ist Nachwuchs im Haus stellt sich Vielen die Frage, ob und wie sie weiterhin Rad-mobil sein können. Mittlerweile gibt es viele Lösungen, wie man gemeinsam mitKleinkindern radeln kann, am Markt.
Wir haben die beiden gängigsten Lösungen, den Radsitz und den Anhänger einan-
der gegenübergestellt und teilen unsere mehrjährigen Alltagserfahrungen. Der Platz,
um alle Möglichkeiten entsprechend vorzustellen, reicht leider nicht aus. . . viel leicht
das nächste Mal.
rideweehoo.com Pashleybellabike.dk circlecycles. com
www.radl-wadl.de 19
Rechtliche Basis für den Transport von Kindern (§ 21Absatz 3 der StVO):Auf Fahrrädern dürfen nur Kinder bis zumvollendeten siebten Lebensjahr von mindestens 1 6Jahre alten Personen mitgenommen werden, wennfür die Kinder besondere Sitze vorhanden sind unddurch die Radverkleidung oder gleich wirksameVorrichtungen dafür gesorgt ist, dass die Füße derKinder nicht in die Speichen geraten können.Hinter Fahrrädern dürfen in Anhängern, die zurBeförderung von Kindern eingerichtet sind, bis zuzwei Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahrvon mindestens 1 6 Jahre alten Personenmitgenommen werden. Die Begrenzung auf dasvollendete siebte Lebensjahr gilt nicht für dieBeförderung eines behinderten Kindes.
Sicherheit:
Wer mit Kind unterwegs ist, fährt ohnehin vorsichtig und defensiv. Wichtig ist, unbe-
dingt die Vorgaben der Herstel ler bezüglich der Handhabung und Nutzung einzuhal-
ten! Das bekannte Prüfsiegel "GS" ist eine gute Hilfe bei der Wahl der
Transportlösung.
Es versteht sich von selbst, dass das Rad topp in Schuss ist: funktionierende Lichter,
gute Bremsen und StVO-Konformität! Da sich der Schwerpunkt durch Sitz oder
Hänger ändert, ist ein robuster Zweibeinständer für den Sitz und ein Hinterbaustän-
der für den Hänger empfehlenswert, der das Kippen des Rades beim Abstellen ver-
hindert.
Unfälle: eine Nachfrage bei der Polizei München nach gemeldeten Unfällen ergab,
dass diese Unfälle nicht als Extragruppe geführt werden. Eine Filterung nach Radun-
fäl len mit Personenschaden mit "Sozius" ergab keine Treffer. Das bedeutet, dass der
Polizei München keine Unfälle von Radfah-
rern mit Mitfahrern/Kindern gemeldet wur-
den.
www.radl-wadl.de20
Christian hat sich für den Kindersitz entschieden:
Für mich war ziemlich schnell klar, dass ich zum täglichen
Transportes unseres Sohnes einen Kinderfahrradsitz nutzen
wollte.
Ich habe den Kindersitz gebraucht gekauft, leider hat ein Teil ge-
fehlt, was ich erst umständlich organisieren musste - Also: Augen
auf beim Gebrauchtkauf! Die Montage war recht einfach und in der
Bedienungsanleitung sehr anschaulich beschrieben. Selbst die Feinjustierung des
Sitzes gelang problemlos.
Auch das Aufsetzen bzw. Herausziehen des Kindersitzes in die Rahmenhalterung ist
einfach, selbst im Winter. Der Sitz bietet einen extra großen Speichenschutz. Die
Fußschlaufen nutze ich deshalb nicht, diese Fußfreiheit führt manchmal zu kleinen
Tritten am Rücken durch den Mitfahrer. Die Rückenlehne ist zweistufig verstel lbar.
Vorsicht, lädt manchmal zu einem ungewolltem Kurzschlaf auf dem Kindersitz ein.
Den Sicherungsgurt finde ich in der Handhabung einfach, solange man die Länge
nicht verstel len muss. Unpraktisch in der Handhabung ist die Gurtverlängerung;
diese wird notwendig wenn z.B. dicke Winterkleidung erforderl ich ist.
Ich nutze den Kindersitz bei jedem Wetter. Mein Sohn hat gute Kleidung für den
Winter und ist durch die Position hinter mir vor Wind, Kälte und auch Regen gut
geschützt. Zur Not habe ich ein Regencape dabei, dass über das Kind und den Sitz
gezogen werden kann, über den Helm ziehe ich ihm eine Plastikduschhaube. Lästig
ist der Schutz des Sitzes bzw. des Sitzbezuges vor Regen. Ein nasser Sitzbezug
trocknet nur langsam und ist auch für das Kind unangenehm. Vom Entfernen des
Sitzbezuges rät der Herstel ler al lerdings dringend ab (sicherheitsrelevantes Teil)!
Beim Radfahren mit Kindersitz bemerke ich kein anderes Fahrverhalten des Rades.
Selbstverständlich ist die eigene Fahrweise mit Kind noch vorsichtiger.
Fazit: Ein Kindersitz ist ein hilfreiches Transportmittel ohne den eigentlichen
Radspaß bzw. das eigene Radverhalten stark ändern zu müssen. Nachteilig ist,
dass man zusätzliches Equipment mitführen muss (Regencover, Kinderhelm)
www.radl-wadl.de 21
Tatj ana nutzt den Hänger:
Nachdem ich aus einem Bus mit dem Kinderwagen
wegen Überfüllung verbannt wurde, war für mich klar:
ein Hänger muss her!
Warum ein Hänger? Zum einen war mein Sohn nur
wenige Monate alt war und konnte noch nicht sitzen. Für
die ganz Kleinen gibt es eigene Lösungen (eine Art Hängematte). Desweiteren kann
ich meinen Hänger zum Kinderwagen umrüsten, was ich zum Einkaufen praktisch
fand - und er hat einen kleinen Kofferraum. Ein weiteres Entscheidungskriterium war
für mich die passive Sicherheit des Hängers. Der Hänger steht bei uns (als
Kinderwagen betitelt) vor Wetter geschützt im Treppenhaus.
Handhabung: an sich ist die Handhabung recht einfach. Der Hänger ist schnell zum
Buggy umgerüstet oder schnell am Rad montiert. Die Kupplung ist an beiden
Endpunkten (Rad und Hänger) doppelt gesichert. Gut finde ich, den Wetterschutz.
Wenn es zu regnen beginnt, schließe ich einfach das Verdeck. Ausserdem kann ich
Bücher und Spielzeug reinpacken und im Winter eine Decke.
Fahrverhalten: das "Zugrad" sollte schon ein vernünftig ausgestattetes Rad sein!
Ein paar Gänge erleichtern das anfahren (bei mir reichen Sieben). Der Bremsweg -
gerade bei Nässe - ändert sich mit vollem Hänger deutl ich. Mit dem Hänger ist man
breiter, hat einen anderen Kurvenradius und ist schwerer, das erfordert ein ange-
passtes und vorsichtiges Fahrverhalten (Begrenzungspoller! ). Bei zu schnellem
Tempo in einem ungünstigen Winkel über Unebenheiten/einen Bordstein führt zum
Kippen des Hängers. Dies ist mir schon mal mit Kind passiert. Der Schreck bei mir
war groß, dem gut angeschnallten Sohn ist nichts passiert. Und natürl ich ist man mit
Hänger langsamer unterwegs und es ist tei lweise recht anstrengend - gerade
häufiges Stehenbleiben- und Anfahren-Müssen.
Fazit: mit dem Hänger bin ich mobil, flexibel und für alle
Wetter und Einkäufe gerüstet! Die Fitness steigt durch die
rund 30 Kilo plus automatisch.
Mein Sohn kurz vor seinerersten Ausfahrt
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Radeln Anderswo - südliches AfrikaDas Fahrrad - bei uns eine Selbstverständlichkeit, in Afrika oft unerschwinglich.Besonders in einkommensschwachen Regionen sind Fahrzeuge für die meistenHaushalte nicht finanzierbar. Anders als bei uns gibt es in Afrika kaum öffentlicheVerkehrsmittel. Ein Rad bedeutet einen entscheidenden Beitrag zur Mobilität.
Selbst bei schlechten Bodenverhältnis-
sen können mit einem Fahrrad größere
Distanzen überwunden und schwere
Lasten transportiert werden.
In Städten wiederum ist das Gefahren-
potenzial für Radfahrer hoch. Durch die
schlechte Verkehrsdiszipl in fürchten
viele Fußgänger und Radfahrer die Be-
nutzung der Straße. Monique Gouveia,
die FreeRide Events in Polokwane or-
ganisiert sagt, dass in städtischen
Gebieten aufgrund von Sicherheitsbedenken auf die Nutzung des Fahrrads verzich-
tet wird. So gab es in den letzten zwei Jahren einen enormen Anstieg, sowohl an
Verkehrstoten als auch an Überfäl len von Fahrradfahrern und Raddiebstählen.
Trotzdem habe sich die Einstel lung der Südafrikaner zum Fahrradfahren geändert,
sagt sie. Durch die zunehmende Popularität des Sportes beginnen wieder mehr
Menschen ihre Räder zu nutzen.
Und somit ändert sich auch das Bewusstsein für die Sicherheit im Straßenverkehr.
Markus Howeka fährt mit dem Rad zur Arbeit Chormitglieder aus Windhoek
Das Fahrrad - in Teilen Afrikas ein besonderes Gut
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Radeln Anderswo - südliches Afrika
So kannst Du unterstützen:
- Geldspenden für die Container- Spende Dein altes RadlIn München bei Radwerk, Dachauer Straße 1 61
Kontakt und Fragen unter:http://www.fahrraeder-fuer-afrika.de
i
Seit 201 0 ist es Ziel von "Fahrräder für Afrikae.V." bedürftigen Menschen den Zugang zuBildung, medizinischer Versorgung, Nahrung undBeschäftigung durch den Erwerb eines Fahrradszu ermöglichen.
Zentrales Element dieses Konzeptes ist ein
Überseecontainer. Dieser Container ist zunächst
Sammelstel le, dann Transportmittel und wird
schließl ich zur Fahrradwerkstatt.
Der Container wird zuerst mit bis zu 450
gebrauchten Fahrrädern, Werkzeugen, Er-
satztei len und Werkbänken gefüllt. Empfänger
des Containers ist eine vorher ausgewählte
Gmeinde. Der Container wird als Lager,
Werkstatt und Verkaufsstel le weiter genutzt.
Parallel dazu übernimmt die lokale Partnerorga-
nisation die 1 8-monatige Ausbildung zum Fahr-
radmechaniker. Diese Chance wird bevorzugt
bedürftigen Einheimischen eingeräumt. Ziel ist
es, dass diese Menschen es schaffen, die Werk-
statt langfristig erfolgreich zu führen.
Mit jedem Container werden Krankenpflegern kostenlos Fahrräder zur Verfügung
gestellt, um die lokale Krankenversorgung zu verbessern.Chormitglieder aus Windhoek
Der Container wird zur Werkstatt
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Auf geht's - jetzt wird zur Arbeit geradelt!
So kann der Arbeitgeber unterstützen:
Seit Anfang des Jahres gilt das Dienstwagenprivi leg auch für Fahrräder (und Pede-
lecs/E-Bikes). Was heißt das? Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer entweder ein
Dienstrad zur Verfügung stellen oder der Arbeitnehmer kann ein Fahrrad über die
Firma leasen. In beiden Fällen muss er pauschal 1 % des Anschaffungswertes ver-
steuern, damit er das Rad auch privat nutzen kann (geldwerter Vortei l ).
Für die Firmen bedeutet das natürl ich zu Beginn einen Aufwand. Systeme müssen
angepasst werden und die Firmenvorschriften entsprechen ergänzt werden. Das
lohnt sich aber, denn laut Studien sind Radfahrer im Schnitt 1 ,3 Tage pro Jahr
weniger krank als die nichtradelnde Belegschaft. Die Parkplatzsituation entspannt
sich und die CO2 Bilanz wird verbessert. Außerdem ist es gut für das Image.
Viele Firmen zeigen großes Interesse an unseren Dienstradlösungen. Heute schon solltenwir die Weichen für die Zukunft stellen – alternative Fortbewegungsmittel zum Auto unddas Thema E-Mobilität sind hier wichtige Ansätze.
Derk Möller - Geschäftsführer planet ebikes
1. Gesund - Schon eine Viertelstunde körperliche Aktivitätpro Tag senkt das Risiko, vorzeitig zu sterben um 1 4 Prozent(Quelle: Spiegel). Und für alle mit wenig Zeit ist Radeln dieeinfachste Sache überhaupt, um auf das täglicheBewegungspensum zu kommen.
3. Günstig - Ein MVG-Monatsticket in München kostet48,1 0 Euro für bis zu zwei Ringe, der ADAC errechnet für einenVW Polo monatliche Gesamtkosten von 41 3 Euro aus. Das Fahr-rad ist sicher das günstigste Verkehrsmittel , wenn auch nichtkostenfrei (Ersatzteile, Wartung).
5 Gute Gründe auf das Rad umzusatteln
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Auf geht's - jetzt wird zur Arbeit geradelt!
Beispielrechnung:
Vroni möchte ein Pedelec im Wert von 2.000 Euro. Entweder sie kauft bar, least über
die Firma oder nimmt einen Privatkredit auf. Beim Leasing wird die Rate (und ggf.
Versicherung) vom Brutto abgezogen und der geldwerte Vortei l aufgeschlagen. Das
Bruttogehalt ist somit geringer und daher verringert sich die Steuerlast. Statt einer
eigentl ichen Rate von 65 Euro zahlt Vroni effektiv nur 44 Euro. Somit kostet sie das
Pedelec: 44 Euro pro Monat * 36 Monate + 1 00 Euro Restwert (ca. 5% vom Ver-
kaufspreis des Pedelecs) = 1 .669.
Würde Vroni privat finanzieren und be-
käme die Rate vom netto abgezogen,
wäre das Fahrrad deutl ich teurer.
2. Schnell am Ziel - bei Wegen unter fünf Kilometern einunschlagbar schnelles Verkehrsmittel . Stau? Parkplatzsuche? Streik?Für das Fahrrad alles kein Problem. Und für größere Entfernungenbietet sich ein Pedelec an.
5. Spaß - das beste Argument für das Radeln überhaupt. Du wirst Dinge anDeinem Arbeitsweg entdecken, die Dir zuvor nie aufgefallen sind, DeineKollegen werden Mühe haben, Dir das Lächeln morgens aus dem Gesicht zumeißeln !
Anmerkung: Eine generelle Beispiel-rechnung ist schwierig aufzustellen, dader persönliche Steuersatz bei jedemunterschiedlich ist. Auch beim Leasinggibt es verschiedene Modelle. In derBeispielrechnung soll das Wirkprinzipdeutlich gemacht werden.
4. Gut für die Umwelt - nahezu CO2 neutral und 0% schädlicheEmissionen.
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kleine Smartphone-Helferlein:
BikeCityGuide:Navi für München, nicht perfekt,dafür mit Sprachausgabe!
Schlauchautomatenfinder vonSchwalbe: praktisch, wenn maneinen Platten hat
Nützliches für Radl-Pendler
Abseits von den Hauptstrecken gibt es oft schöne Nebenrouten,
die durch Wohngebiete oder Parks führen. Dort gibt es weniger
Ampeln, öfter Tempo 30 und in der Regel keine benutzungs-
pfl ichtigen Radwege. Das ist besser für flottes Vorankommen! Ein Blick in den Plan
oder mal was Neues ausprobieren kann sich lohnen.
Tipp für dieStrecke:
Bikedoctor (in Englisch): Anleitun-gen um Reparaturen selbstdurchzuführen
Fahrradpass: elektronischer Pass,wenn das Radl mal geklaut wird
Im MVG gelten Fahrrad̈er bis
zu 20 Zoll Reifengroß̈e
tarifl ich nicht als Fahrrad̈ und brauchen keine eigene
Fahrkarte. Gefaltete Klappräder dürfen auch gratis
mitfahren - für sie gelten keine Sperrzeiten - und
passen außerdem prima in den Kofferraum!
schon gewusst?
Wingman:die durchdachte Möglich-keit, seinen Anzug zutransportieren:http://henty.cc/wingman/
Helt-Pro:schöne Hartschalenmütze"made in Germany".Die Mützenüberzüge sindaustauschbar!www.helt-pro.com
Rainlegs:geringes Packmass, weni-ger schwitzen und Regen-schutz, da wo man ihnbraucht.http://www.rainlegs.com/
Zubehör:
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Mit dem Pedelec zur Arbeit - ein Erfahrungsbericht:Der arge Westwind macht mir die Fahrt zur Arbeit mit dem Radanhänger samtKind manchmal schon arg zur Qual. Zeit, mal ein Pedelec auszuprobieren.
Die Bedienung des Pedelects war leicht und
schnell erklärt. Das Testrad hatte einen relativ
hohen Einstieg. Das fand ich unangenehm, vor al-
lem bei dem höheren Gewicht des Rades. Nach
den ersten Metern wuchs die Sicherheit. Kurz
darauf war ich an der Isar mit 25 km/h unterwegs.
Das ist die maximale Geschwindigkeit, bis zu der
der Hilfsmotor unterstützt.
Die mittlere Unterstützungleistung erwies sich als ideal. Damit habe ich die 1 00 Kilo
Gesamtgewicht entspannt gekurbelt. Das Anfahren an den Ampeln ist etwas
mühsam. Aber nach der zweiten, dritten Kurbelumdrehung geht die Unterstützung
los. Lässig überhole ich alle anderen Radfahrer - Ungläubiges Staunen an der
nächsten Ampel: "Ach so, Sie fahren ein E-Bike. . . !"
Das Tempo bleibt konstant bei ca. 25 km/h. Jeder Versuch mit eigener Muskelkraft
schneller zu fahren, wird - weil zu anstrengend - im Keim erstickt. Spaßhalber habe
ich den Motor ausgeschaltet - es wird sehr anstrengend. Wehe dem, der seinen
Akku nicht aufgeladen hat! Auch ein motorgetriebenes Fahrrad braucht Energie -
jedoch viel weniger als bei anderen Verkehrsmitteln.*
Die Knöpfe auf dem Bedienfeld fand ich winzig (mit Fäustl ingen praktisch nicht
bedienbar). Und warm anziehen - die eigene Wärmeentwicklung fehlte mir Ich
empfehle jedem dringend, sein Wunsch-Pedelec im Vorfeld ausgiebig zu testen! Am
besten nicht nur bei schönem Wetter und eine Runde um den Block, sondern im
Alltag. Das Gewicht darf nicht unterschätzt werden - tragen möchte ich das Rad
nicht. Und ein trockener, sicherer Abstellplatz ist empfehlenswert.
Fazit: Für alle die gerne komfortabel und flott unterwegs
sein wollen oder "Lastenzieher" sind, ist ein Pedelec eine
ganz klare Empfehlung. Wenn die Argumente gegen das
Radeln in die Arbeit bisher "da bin ich so verschwitzt"
gewesen sind, gibt es nun keine Entschuldigung mehr!
* CO2 Ausstoss pro Kilometerim Vergleich:E-Bike: 5,4 g CO2ÖPNV: 53 g CO2/PersonPKW Benzin: 200 g CO2Quelle: fairkehr-magazin.de
@ Julia Lausch
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hübsch bestrickt vor einem Laden in der Nym-phenburger Strasse
Gallerie
Fisherman's bike
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Gallerie
Fisherman's bike
Gruss aus dem Olympiapark
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Radlhauptstadt - Top oder Flop?
Welcher Radfahrer in München hat noch nie gedacht: "Unter einer
Radlhauptstadt verstehe ich aber etwas anderes" . Deswegen hat sich
Radl-Wadl bei dem Projektveranwortl ichen für die Radlhauptstadt-
kampagne, Herrn Wigand von Sassen schlau gemacht, wie denn
das so ist, mit der Radlhauptstadt.
Gemäß Grundsatzbeschluss zurFörderung des Fahrradverkehrs vom
29.07.2009 möchte die LH München den Anteil des Radverkehrs amGesamtverkehrsaufkommen auf deutl ich über 1 5 Prozent steigern undgleichzeitig die Verkehrssicherheit erhöhen. Ein wichtigesHandlungsfeld ist ein zielgerichtetes Marketing für den Radverkehr.Das war die Geburtsstunde der Kampagne "RadlhauptstadtMünchen" . Das vorrangige Ziel dieser Initiative, ist es, das Radl als at-traktives urbanes Verkehrsmittel zu positionieren und für das Thema"Sicherheit" zu sensibi l isieren.
zum Hintergrund:
Wigand, wie ist denn das Thema Fahrrad in
der Stadt München aufgestellt?
In München haben wir die Sondersituation,
dass sich die vielen Theme der
Radverkehrsförderung auf fünf verschiedene
städtische Referate vertei len:
- das Baureferat, das Referat für Stadtplanung
und Bauordnung, das Kreisverwaltungsreferat,
das Referat für Gesundheit und Umwelt und
das Referat für Arbeit und Wirtschaft
Während die Radlhauptstadtkampagne vor
allem Öffentl ichkeitsarbeit macht, kümmert
sich das Baureferat z.B. um Neugestaltung und
Unterhalt von Radverkehrsanlagen und das
Planungsreferat um Themen wie Fahrrad-
parken oder Radverkehrsdaten. Die jeweils
zuständigen Ansprechpartner werden in
unseren Broschüren genannt.
Wigand von Sassen saust zumnächsten Termin (@privat)
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Wie werden Entscheidungen getroffen?
Während manche Entscheidungen von den Referanten
selbst getroffen werden, gibt es für referatsübergreifen-
de Themen z.B. den städtischen Arbeitskreis Radver-
kehr, in dem auch Vertreter von Polizei, ADFC, MVG
und MVV dabei sind, um sich stadtweit auszutauschen
und gemeinsame Projekte abzustimmen.
Thema ADFC Fahrradklimatest. München hat im Ver-
gleich zum letzten Mal seine Platzierung nicht ver-
bessert, sondern liegt wieder auf Platz 1 1 . Woran
liegt das?
Das Selbstbewusstsein der Radler und die Ansprüche an
die Infrastruktur sind gestiegen. Die Radler fordern ihren
Platz ein. Und viele andere Städte schlafen ja auch nicht,
sondern unternehmen Einiges, um den Radverkehr zu
fördern.
In zwei Punkten waren die Ergebnisse in München schlecher bewertet als der
Durchschnitt: zum einen wurde die negative Presseberichterstattung kritisiert
und zum anderen mehr "grüne Ampelwelle für Radler" gefordert
Seit dem letzten Jahr hat sich die Berichterstattung deutl ich zum Postitiven geändert
und ist meinem Eindruck nach weniger " reißerisch" geworden. Es werden alle
Verkehrstei lnehmer, also auch Autofahrer und Fußgänger mit einbezogen und nicht
nur an die Radfahrer appell iert, sich bitte an die Verkehrsregeln zu halten.
Die grüne Welle ist ein häufiges Thema in den Arbeitskreisen. So einfach ist es aber
nicht, denn wir haben in München an vielen Kreuzungen eine Vorrangregelung für
den öffentl ichen Nahverkehr. Wenn z.B eine Straßenbahn kommt, hat sie bei der
Signalisierung Vorrang vor allen anderen Verkehrstei lnehmern und bekommt sofort
Grün. Dies macht die Planung von grünen Wellen an vielen Stellen sehr schwierig bis
unmöglich.
Längere Grünzeiten für den Radverkehr sind ein wichtiges Thema, die
entsprechenden Umprogrammierungen bei insgesamt über 1 .500 Signalanlagen in
München aber nicht ganz einfach umzusetzen, sondern mit viel Arbeit verbunden.
www.radl-wadl.de32
Was würdest Du Dir für die Radlhauptstadt wünschen?
Ich wünsche mir, dass wir die gute Basis, die wir bis jetzt aufgebaut haben, weiter
beibehalten und noch ausbauen können. Die Radlnacht hat sich mittlerweile als
einer der Höhepunkte im Radljahr etabliert, aber es gibt auch noch viele neue Ideen.
Und ich würde mir zusätzl iche Mittel wünschen, um die ein oder andere Initiative zu
ermöglichen. So konnten wir beispielsweise das berühmte Bicycle Film Festival aus
New York aus finanziel len Gründen nicht nochmal nach München holen. Ich würde
auch gerne lokale Initiativen stärker unterstützen. Dafür haben wir leider im Moment
gar kein Geld.
Das leistet die Radlhauptstadt-
kampagne:
- Kommunikationsplattform für alles
rund um das Radeln in München:
www.radlhauptstadt.de und Facebook
- Diverse Events (Radlflohmarkt, Radl-
nacht, Radl & Fashion Show)
- Kostenfreie Radl-Sicherheitschecks
(auch an Schulen)
- Informationsbroschüren
- Radtouren für Neubürger
i
Wichtige Termine der Radlhauptstadt 201 3:
24./25.05: Münchner Radlaktionstage08.06: Radlnacht29./30.06: Streetl ife Festival
Projektverantwortlicher für die Kampa-
gne Radlhauptstadt - klingt nach einem
Traumjob?
Ich kann mich mit meinem Job, Leute zum
Radfahren zu motivieren, vollkommen
identifizieren. Meine Arbeit macht Sinn
und Spaß und es ist ein absolutes
Zukunftsthema.
Da es Neuland für die Stadt war, musste
ich tei lweise auch Überzeugungsarbeit
leisten. Im Sommer ist wahnsinnig viel los.
Zwischen April und September gibt es alle
paar Wochen ein größeres Event. Da kann
ich dann keinen längeren Urlaub nehmen,
weil es sehr viel zu organisieren gibt.
ICH WÜNSCHE MIR, DASS SICH DER RADVERKEHR WEITER SO POSITIV ENTWICKELT, DENNRADFAHREN MACHT SPAß UND IST DIE STÄDTISCHE MOBILITÄT DER ZUKUNFT. ICH FINDE,MÜNCHEN BRAUCHT EIN DAHER AUCH EIN EHRGEIZIGES ZIEL UND EINE ECHTERADLHAUPTSTADT ZU WERDEN, IST SO EINES.
Weiterführende Informationen und Veranstaltungen:
http://www.radlhauptstadt.muenchen.de
www.radl-wadl.de 33
Hier kommen die Kritiker der Radlhauptstadtkampagne zu Wort:
"Ich finde München autofreundlich ohne Ende, die Kampagne beschränkt sich auf dieSommermonate -München ist und bleibt KEINE Radlhauptstadt. . . "
"Ich wünsche mir statt Imagekampagne und Polizeiaktion "scharf" mehrRadverkehrsförderung.Hier muss mehr Geld investiert werden, vor allem aber sich mit der Autolobby anlegen."
"Solange mir immer noch der Giftgasduft dieser Autohauptstadt um die Nase weht, istMünchen noch weit weg von der Radlhauptstadt. "
Die Radlhauptstadt - Fazit:Das eine Ziel ist bereits erreicht: mehr als 1 7% aller Wege werden in München mit
dem Fahrrad zurückgelegt. Auf diesen Lorbeeren kann sich München nicht
ausruhen. Der Ruf der Radler nach einer besseren Infrastruktur und Lösungen für
sicherheitskritische Stellen wird immer lauter. Solange München nicht klare und
sichtbare Prioritäten zugunsten des Radverkehrs setzt, wird der Titel
"Radlhauptstadt" von den Radfahrern nicht ernst genommen.
Von der Radlhauptstadt-Kampagne erwarte ich mir, noch stärker als Schnittstel le
zwischen den Radfahrern und der Stadt und als Sprachrohr der Radfahrer zu wirken.
Frankfurt hat beispielsweise eine zentrale Meldeplattform für Infrastrukturthemen.
Die Veranstaltungen sind ein wesentl icher Beitrag für die Münchner Radszene wie
über 5.000 Teilnehmer der Radlnacht zeigen. Wenn die Stadt München die
Fahrradkultur und -infrastruktur ernst nimmt, müssen entsprechende Mittel bereit
gestellt werden: für eine bessere Infrastruktur und die Entschärfung von
Gefahrenstellen, aber auch Gelder für Möglichkeiten, das Fahrrad zu zelebrieren -
sei es mit der Radlnacht oder dem Flohmarkt. Und natürl ich würde ich mir ein Bike
Film Festival wünschen!
All den Kritikern empfehle ich, Ihre Anregungen nicht in den Foren, sondern konkret
zu platzieren: bei den Ansprechpartnern der Referate oder beim ADFC, der einen
eigenen Arbeitskreis "Verkehr" hat. Nur mit vereinter Stimme entfaltet sich die Kraft
der radelnden Masse!
www.radl-wadl.de34
München liegt weltweit mit einem An-teil von 17% an mit dem Fahrradzurückgelegten Wegen auf Platz dreibei den Städten über einer Million Ein-wohner- nur Beijing und Shanghaifahren mehr Rad! (Quelle: wikipedia)
Pinnwand
www.radl-wadl.de 35
Pinnwand
www.radl-wadl.de36
Das Radhaus in Bamberg
Vor über einem Jahr, am 5.März 201 2
wurde das Rad(park)haus in Bamberg
eröffnet. Das Radhaus wurde speziel l für
Pendler gebaut. Es liegt gegenüber dem
Bamberger Bahnhof in der Brennerstraße
und ist durch eine Unterführung mit dem
Bahnhof verbunden. Das Radhaus hat
Platz für 330 Fahrräder und bietet auch
eine Ladestation für E-Bikes. Am
Parkhaus angekommen, muss man für
den Einlaß ein Ticket ziehen. Gleichzeitig
gibt es zwischen den Stellplätzen auch
kleine Schließfächer für sonstige
Gegenstände. Die Fahrräder werden in
zwei Etagen gelagert, abgeschlossen
wird mit dem eigenen Fahrradschloss.
Dass man das Parkhaus nur mit
Parkschein betreten kann, sorgt neben
der Videoüberwachung für die Sicherheit
der Fahrräder. Schutz vor schlechtem
Wetter, Vorbeugung von Verschleiß und
ein schnelles Wiederfinden des eigenen
Rades durch nummerierte Stellplätze
sind noch weitere Vortei le, die für das
Radhaus sprechen. Geparkt wird das geliebte Fahrrad schon ab 50 Cent pro Tag,
eine Jahreskarte gibt es für 70 Euro.
www.radhaus-bamberg.de Bamberg:Bamberg ist bekannt als Sieben-Hügel-Stadt und hat ca. 70.000 Ein-wohner. Bamberg liegt ca. 60 Kmnördlich von Nürnberg, ist
eingetragen als Weltkulturerbe und gehörtzur Metropolregion Nürnberg. Die Stadt istbekannt durch den Bamberger Dom und istdas Tor zur Fränkischen Schweiz, einer derbeliebtesten Fahrradregionen Nordbayerns.Bamberg hat einen hohen Anteil anRadfahrern, nicht zuletzt, weil es eineUniversitätsstadt ist.
i
von: Daniel Starkewww.mountainbikeliebe.de
Parken auf zwei Ebenen
Eingangsbereich
www.radl-wadl.de 37
Augsburg - rührige Szene
Bikekitchen:
Seit Mai 201 1 gibt es die Bikekitchen Augsburg - eine Selbsthi lfe-Fahr-
radreparaturwerkstatt, neben der Bikekitchen München übrigens die
einzige in Bayern!
In warmen Sommermonaten kommen zwischen zwanzig und dreißig Leute zu den
wöchentl ichen Reparaturabenden. Die Bikekitchen baut Fahrräder aus Fahrrad-
schrott, Lastenfahrräder und Spaßfahrräder. Und dabei viel über die Techniken
gelernt, die dabei helfen, dass so etwas funktioniert. In Eigenleistung, ohne
Fachwerkstätten. Mit einfachen Mitteln, so dass es jeder nachbauen kann.
http://bikekitchenaugsburg.wordpress.com
Räder für Flüchtlinge:
Velo Augsburg ist ein Projekt, dass die Verständigung
zwischen verschiedenen Kulturen fördert und die
Asylsuchenden in Augsburg besser integriert. Das
Projekt begann mit einer Fahrradrecyclingaktion.
Famil ien und Erwachsene haben zusammen mit
BewohnerInnen aus Augsburger Asylunterkünften
verkehrstüchtige Gebrauchträder hergestellt. Für Frauen
wurde ein Fahrradkurs angeboten - viele von ihnen
saßen dabei das erste Mal auf einem Radl.
http://velo-augsburg.de
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Autoren:Stefan SohnleDaniel StarkePiter Waterstradt
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