Rahmenkonzept zur Begabungsförderung

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DR. CHRISTIAN FELS

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RAHMENKONZEPT ZUR BEGABTENFÖRDERUNG

„Das Beste findet sich dort, wo sich Fleiß mit Begabung verbindet.“

Bereits Johannes Kepler ( 1571) erkannte, dass sich Begabungen nur unter günstigen Bedingun-gen entfalten können. Doch wenngleich er von diesen nur seinen Fleiß erwähnte, so waren es auch bei ihm erst fördernde Umstände, die ihn seine Fähigkeiten vollständig entwickeln ließen. Ziele der Begabtenförderung

Oberstes Ziel einer jeden Förderung von Begabten ist die bestmögliche Entfaltung ihrer besonderen, indivi-duellen Potentiale und die Ermutigung, ihre Fähigkei-ten in die Gesellschaft einzubringen und in dieser Ver-antwortung zu übernehmen. Aus diesem Ziel lassen sich drei konkrete Förder-bereiche ableiten (Abb. rechts), die für eine erfolgrei-che, harmonische Entfaltung von Talenten unverzicht-bar sind und die erst in ihrem Zusammenwirken eine bereichernde Umwelt erschaffen, die zu akademischer Neugier, kritischen Fragen und Offenheit für neue Ge-dankengänge motiviert.

Bereiche und Maßnahmen der Begabtenförderung

Die obigen drei Bereiche der Begabtenförderung können beispielhaft durch folgende Maßnahmen umgesetzt werden, die ihrerseits das Erreichen von speziellen Unterzielen sicherstellen.

• Finanzielle Förderung: Sie bildet durch z.B. Lebenshaltungsstipendien, Studienkostenpau-schalen und Auslandsförderungen (i.w.S.) die Basis einer jeden Maßnahme zur Begabungs-förderung. Denn erst sie eröffnet die Chance, sich voll und ausschließlich auf das Studium zu konzentrieren, und erst sie erschafft Freiräume für neue Ideen und wünschenswertes ge-sellschaftliches Engagement. Insbesondere aber für Abiturienten aus weniger wohlhabenden oder nicht-akademischen Elternhäusern dürfte außerdem der Gedanke, ein mögliches Studi-um nicht mit einem Bafög-Schuldenberg zu beenden, sehr zu einer akademischen Ausbil-dung ermutigen.

• Fachliche Förderung: Sie erweckt einerseits durch u.a. wissenschaftliche Kollegs die Begeis-terung für wissenschaftliches Arbeiten und eröffnet durch u.a. Doktoranden- & Forschungs-kolloquien die Möglichkeit zu anregenden Fachdiskussionen. Zum anderen fördert sie durch

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Soft-Skills-Seminare und Praxisakademien (u.a. zu Argumentation & Logik, Präsentation & Rhetorik, Verhandeln & Konfliktlösung, Schreiben & Visualisieren, interkulturelle Kompe-tenz, Leadership & Führung, Zeit- & Selbstmanagement, Karriereplanung & Work-Life-Balance) jene Fähigkeiten, die für die Übernahme von verantwortlichen Positionen von zen-traler Bedeutung sind. Und schließlich erleichtert sie durch u.a. Sprachkurse, Kompetenz-Workshops, Berufseinblick- & -kontaktseminare und Rollenvorbilder aus Frauen- & Men-toring-Programmen den anstehenden Berufseinstieg, durch welchen die erfolgreiche Anwen-dung der besonderen individuellen Begabungen erst möglich wird.

• Soziale Förderung: Sie schließlich eröffnet einerseits durch u.a. Willkommens- & Kulturver-anstaltungen, Stipendiaten- & Alumni-Treffen vor Ort, Vertrauensdozenten und Auslands-treffen die Möglichkeit zum Entstehen von Freundschaften und zum geselligen, nicht-fach-lichen Gespräch. Zum anderen bietet sie durch Frühlings- & Sommerakademien die Chance zum intellektuellen Austausch über aktuelle oder fachübergreifende Themen, zur Auseinan-dersetzung mit fremden Perspektiven und zur gegenseitigen Inspiration zu neuen Gedanken-gängen. Und sie fördert durch u.a. Botschafterprogramme und Engagementpreise die aktive Mitgestaltung der Gesellschaft durch ihre Stipendiaten.

Ergänzt werden können diese Maßnahmen durch Angebote, welche den allgemeinen, schnellen Austausch zwischen Stipendiaten und/oder Alumni über Ressourcen (z.B. Literaturzugriffe), An-gebote (z.B. Übernachtungsmöglichkeiten) oder Informationen (z.B. Reisetipps) mittels populärer Portale (z.B. Facebook) unterstützen.

Resümee

Die Begleitung von jungen Menschen bei der Entfaltung ihrer individuellen Talente und die Bera-tung zu den verschiedensten Förderungsmöglichkeiten ist eine sehr anspruchsvolle Herausforde-rung, für die es neben breiter Allgemeinbildung, Weltoffenheit und großer geistiger Beweglichkeit insbesondere auch der Neugier, der Ermutigung und der Geduld bedarf. Doch genau daher würde ich diese äußerst vielseitige und erfüllende Aufgabe sehr gerne für Ihre Stiftung übernehmen und sie so bei der Begabungsförderung ihrer Stipendiaten unterstützen.

Eigene weiterführende Materialien:

• Mentoring – Förderung von studentischen Potentialen Konzeptauszug, www.tinyurl.com/pzf5k8y • Bayreuther Uni-Tag 2012 zur Hochbegabtenförderung Programmübersicht, www.tinyurl.com/j6c33ku • Dissertation „Identifizierung & Förderung von Begabten“ Quellendetails, www.tinyurl.com/zmnf7hn