Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

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liebesroman

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LOBPREISUNGEN FÜR

Cherry Girl

Erkenntnis: Cherry Girl ist ein Buch, das man ein-

fach lesen muss, vor allem wenn man die The Black-

stone Affair Serie geliebt hat!! Ich habe mich immer

gefragt, wie sich dieses Paar wohl damals gefunden

hat, da wir ja immer Ausschnitte von deren Leben in

Ethans und Brynnes Geschichte gesehen haben. Aber

zu sehen wie Neil und Elaina zusammen gekommen

sind, war es einfach…SO. WERT. ZU. LESEN!

KAWEHI’S BOOK BLOG~

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So eine wundervolle Geschichte. Und auch Vergleiche

zu den vorhergehenden Büchern der The Black-

stone Affair Serie sind für mich akzeptabel. :)

Sprache, Orte, Alpha-Männer, wunderschöne Heldin,

heißer Sex…seht ihr, alles gute Dinge, von denen man

nicht genug bekommen kann! Neil ist ein verführ-

erischer Mix aus einem sensiblen, fürsorglichen, ver-

antwortungsbewussten und scharfen Helden. Aus ver-

schiedenen Gründen ist es immer ein Spaß etwas über

Raine Millers schmutzig redende, britische Kerle zu

lesen! Ich sehe Cherry Girl als ein Geschenk, das

mich positiv überrascht hat.

VARACIOUS READER BOOK REVIEWS~

Mein letztendlicher Gedanke ist, dass dieses Buch

eines von Raine Millers besten ist. Ein wahrer

Diamant. Du wirst lachen, du wirst weinen (glückliche

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und traurige Tränen), du wirst dich verlieben, erregt

sein und vor allem wirst du vollständig von Cherry

Girl vereinnahmt werden.

BOOK FRI-ENDS~

Ich habe diese Geschichte von Anfang bis Ende ein-

fach geliebt und jedes Rauf und Runter der Achter-

bahnfahrt zwischendurch auch!

BOOKIE THE BOOK CHICK~

Es gibt keinen Grund mehr zu sagen als…dass es ein-

fach eine wunderschöne Geschichte zwischen Neil

und seinem Cherry Girl ist, mit Charakteren, die wir

bereits in der The Blackstone Affair Serie kennen-

lernen durften. Ich bin ein riesiger Fan von Raine

Miller…liebe es wie sie schreibt. Sie hat diese gewisse

Art, dass du nicht anders kannst, als dich in die

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Charaktere zu verlieben. Es fühlt sich jedes Mal fast

so an, als ob du sie persönlich kennen würdest.

KT BOOK REVIEWS~

5 atemberaubende Sterne!!! Sobald ich angefangen

hatte dieses Buch zu lesen, hang ich auch schon am

Haken…Ich konnte es nicht weglegen! Einfach um-

werfend. Und auch wie sich diese Geschichte entfaltet

hat, war einfach etwas Besonderes; von der

Begegnung in der Vergangenheit bis hin zur Gegen-

wart. Ich habe Cherry Girl geliebt!

L. HERNANDEZ~

Was kann ich mehr über Cherry Girl sagen, als der

Tatsache, dass es wahrscheinlich eine der schönsten

Liebesgeschichten war, die ich jemals gelesen habe.

Raine Miller hat es erneut geschafft!

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LESLEY DE WIG~

Nachdem ich dieses Buch beendet hatte, war ich

sprachlos. Die Emotionen, die Sehnsucht und die

Reise die Neil und Elaina durchstehen mussten,

haben meine Seele berührt. Cherry Girl zeigt das

Talent von Raine Miller. Als ich dachte, sie könnte

nicht besser werden, schreibt sie dieses Buch, ange-

füllt mit so viel Liebe und Emotionen. Ich liebe ein-

fach deren Geschichte. Ich habe mich gefühlt, als ob

ich jeden Moment mit den beiden gemeinsam erleben

würde – die guten und die schlechten.

LUNA SOL~

Cherry Girl ist eine weitere, wunderschöne

Geschichte von Raine Miller. Wunderschön und

herzzerreißend, aber genauso auch herzerwärmend.

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Es hat einfach alles, was eine gute Liebesgeschichte

braucht.

WENDY LE GRAND~

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Andere Bücher von Raine Miller

The PASSION of DARIUSThe UNDOING of a LIBERTINE

The MUSE

The Blackstone AffairNAKEDALL IN

EYES WIDE OPENRARE AND PRECIOUS THINGS

The Rothvale LegacyPRICELESSMY LORD

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Cherry GirlDas Mädchen mit dem

kirschroten Haar

Ein BLACKSTONE AFFAIRRoman

Raine MillerAus dem Englischen von

Franziska Popp

Page 10: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Der Autor erkennt die urheberrechtlichen

oder geschützten Markenartikel und deren

Besitzer der erwähnten Marken, die in der

folgenden erfundenen Geschichte erwähnt

werden, an: Land Rover, Range Rover; Lon-

don Underground; Olympische Spiele Lon-

don 2012; Jimi Hendrix; Bombay Sapphire;

Schweppes; Djarum Blacks; J. Hendrix

–Wind Cries Mary; Amazon Kindle; Lily

Munster; Dr. Marten’s; Chuck Taylor; UGG;

Dolce & Gabbana; Guinness; Spotify; Bur-

berry; Paracetamol; Spiderman; Nike dri-

FIT; JR WARD - Seelenjäger /Todesfluch -

Copyright © 2015 Raine Miller Romance

All rights reserved.

Page 11: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Cover by Marya Heiman

www.strongimageediting.com

Translation by Franziska Popp

Cover Image

Cristina Cappelletti

© Dandyshadowplay – 2013

www.dandyshadowplay.com

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Page 12: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

WIDMUNG

Für meinen D, der mich immer wiederauf den Boden zurückholt~

Blütenblätter werden vom Wind verwehtund den Wind bekümmert es nicht

aber die Blütenblätter des Herzens kann derWind nicht erreichen.

—Yoshida Kenko, (14. Jahrhunderty) Japan

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TEIL EINS

Elaina

Menschen, die bestimmt sind zusammen zu sein,

werden einen Weg zueinander finden.

Es wird vielleicht Umwege entlang dieses Weges

geben,

aber sie werden niemals vollkommen verloren sein.

Autor Unbekannt~

Page 16: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

1Ich erinnerte mich an den Tag, als ich

ihn zum ersten Mal erblickte. Diesen er-

sten Moment, indem sich unsere Wege

kreuzten. Diese erste Begegnung war auf

ewig in meine Erinnerung gebrannt. Das war

mir so klar wie Kloßbrühe.

Ich war zehn Jahre alt als mein Bruder,

Ian, ihn zum Abendessen mitbrachte. Er saß

mir gegenüber am Tisch. Ich sah wahr-

scheinlich wie ein totaler Idiot aus als ich ihn

anglotzte, aber es schien ihn nie gestört zu

haben. Und das ist auch gut so, weil ich sog-

ar dann meine Augen nicht hätte von ihm

abwenden können. Neil war wunderschön

als ich ihn damals zum ersten Mal durch

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meine Kinderaugen erblickte. Schlicht und

ergreifend wunderschön.

Es war auch egal, dass er sieben Jahre

älter und mit Sicherheit total uninteressiert

war an einem schlaksigen kleinen Mädchen

mit einer Zahnspange, die definitiv alles an-

dere als wunderschön war.

Er zwinkerte mir zu, als er mich erneut

ertappte, wie ich versuchte einen Blick auf

ihn zu erhaschen, während ich von einem

der leckeren Brötchen abbiss, die meine

Mutter selbstgemacht hatte. Ich erinnerte

mich, wie diese Geste von ihm etwas

Komisches in mir ausgelöst hat. Meine In-

nereien fühlten sich an, als wären sie zu Kar-

toffelbrei zusammengestampft worden. Auch

wenn ich ihm gegenüber schüchtern und ver-

legen wirkte, war mir bereits in diesem

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Page 18: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Moment klar, dass ich den Jungen getroffen

hatte, den ich eines Tages heiraten würde.

Es stimmte. Ich verliebte mich in Neil

McManus als ich noch ein Kind war. Ich war

mir über meine Gefühle bewusst, genauso

wie ich wusste, dass es einseitig war. Außer-

dem hatte ich über die Jahre immer beo-

bachtet, wie er eine Freundin nach der an-

deren hatte. An was ich mich allerdings nicht

erinnerte ist, ob er an dem Tag als wir uns

zum ersten Mal sahen, etwas zu mir gesagt

hat. Ich erinnerte mich nur daran, dass er

meine Mutter mit Respekt angesehen und

ihr für das leckere Abendessen gedankt hat.

Das hat mich schon damals beeindruckt.

Sogar ich, ein zehnjähriges Mädchen, konnte

in ihm die tiefe Dankbarkeit, die er ge-

genüber meiner Mutter empfand -

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Page 19: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Dankbarkeit für etwas, dass sie für jeden

Gast in unserem Haus getan hätte- sehen.

Ich hatte ihm angesehen, dass er es nicht ge-

wohnt war, ein gemütliches Abendessen mit

der Familie zu haben. Er schätzte etwas, dass

ich für selbstverständlich hielt. Er war nur

ein junger Freund meines Bruders, den er

heimgezerrt hatte, von Gott weiß woher und

weg von was für Schwierigkeiten auch im-

mer. Allerdings war vom ersten Moment an

klar, dass dieser Junge etwas Besonderes für

uns alle darstellen würde. Für mich wurde er

das auf jeden Fall.

Von diesem Tag an kam Neil recht

häufig zum Abendessen. Manchmal fühlte es

sich an, als wäre Neil mein neuer Bruder, der

bei uns eingezogen war. An anderen Tag

tauchte er auf, nachdem er einige Wochen

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Page 20: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wie vom Erdboden verschluckt war, mit

einem leeren Ausdruck in seinen dunklen,

dunklen Augen. Sein Leben zu Hause war of-

fensichtlich scheiße. Keine Mutter, nur ein

Vater, der sich einen Dreck um ihn scherte.

Mein Papa war auch nicht wirklich oft da,

aber das war nicht weil er uns nicht wollte,

der Grund lag bei seinem Beruf, weswegen er

oft geschäftlich unterwegs war. Natürlich

vermisste ich meinen Vater. Wahrscheinlich

war es auch deshalb nur zu verständlich,

dass ich mich mit einer älteren männlichen

Person so verbunden fühlte. Jemandem, der

immer nett zu mir war und nicht so tat als

hätte ich die Pest.

Neil nannte mich Cherry Girl, wegen der

Farbe meines Haares. Da hatte er wohl nicht

ganz Unrecht. Meine Haare hatten ziemlich

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Page 21: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

genau die Farbe von diesen dunklen

Kirschen - fast schwarz mit einem Unterton

von tiefrot. Neil sagte mir, dass mein Haar

einfach wunderschön sei und diese kleine

Geste reichte aus um mein Selbstbewusst-

sein aufblühen zu lassen. Ich nahm dieses

Kompliment und bewahrte es auf.

Auch erinnerte ich mich daran, wie er

mein Haar zum ersten Mal berührte. Diese

Erinnerung ist so tief in mein Gehirn gebran-

nt, dass ich sie niemals vergessen könnte,

nicht einmal, wenn ich es versuchen würde.

Weil es nämlich auch der Tag war, an dem er

mich zum ersten Mal gerettet hat…

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Page 22: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Das Kricketfeld reichte bis zum Anfang eines

Waldstückes, welches in einem gewissen Ab-

stand zu sehen war. Als ich elf Jahre alt war,

an einem sommerlichen Sonntagnachmittag,

hatte ich auf einem Zaun gesessen und der

lokalen Mannschaft zugeschaut, wie sie

Kricket spielten. Neil und Ian waren auch da.

Ich hatte beobachtet, wie sie mit Mädchen

und anderen Freunden, die sie kannten,

sprachen. Ich war zufrieden damit das Spiel

von meinem Platz auf dem Zaun aus zu beo-

bachten und keine Aufmerksamkeit auf mich

zu lenken. Die Wärme an diesem Tag lockte

die Menschen aus ihren Häusern, was es

schwierig machte ein freies Plätzchen um das

Spielfeld herum zu finden. Als eine laute, un-

ausstehliche Gruppe sich dem Platz näherte,

wurde deutlich, warum klein sein ein

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Page 23: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Problem darstellte. Denn ich wurde in dem

entstehenden Gedränge einfach verschluckt.

Eine umstrittene Entscheidung des Off-

iziellen löste die Unruhen aus. Genau vor

mir brach ein Kampf aus. Zwei Kerle prügel-

ten aufeinander ein. Dabei war es ihnen egal,

wen sie vielleicht ungewollt mit ihren Taten

verletzten. Ich hatte mich nicht schnell

genug geduckt und wurde von einer Faust

getroffen und dabei von meinem Platz auf

dem Zaun heruntergestoßen. Genau auf

meinen rechten Arm. Und genau auf einem

Stein. So typisch für mich.

Ich hörte das Geräusch als der Knochen

brach, fühlte den Schmerz, sah die brutalen

Schläge der zwei Streithähne, und roch das

Bier, das verschüttet worden war als der er-

ste Schlag den Gegner traf.

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Page 24: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich hielt meinen Arm und versuchte re-

gelmäßig ein- und auszuatmen, konnte aber

meine Tränen nicht zurückhalten und fing

an zu weinen. Sicher, dass mich weder je-

mand sehen, noch mir helfen würde.

Da lag ich aber falsch.

Das schönste Gefühl durchströmte mein-

en kleinen Körper als ich Neils Stimme an

meinem Ohr sagen hörte: „Ich habe dich,

Cherry Girl, und dir wird es bald besser

gehen.“

„Mein Arm tut weh“, ließ ich ihm durch

einen Ansturm von Tränen wissen.

„Ich weiß, Süße.“

„Ich hab ein Geräusch gehört…als ob ein

Ast in der Mitte zerbrochen worden ist.

Bedeutet das, dass mein Arm gebrochen

ist?“, jammerte ich.

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Page 25: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Er hob mich hoch und schrie etwas zu

meinem Bruder rüber. Der Ärger in seinem

Gesichtsausdruck verdunkelte seine Augen

zu einem furchterregenden Schwarz, als er

die zwei, die meine Verletzung verursacht

hatten, in den Fokus nahm. Ich wollte nicht

im Körper einer der beiden idiotischen Kerle

stecken, was mir am nächsten Tag bestätigt

werden sollte.

Neil strich mir über die Haare und blieb

die ganze Zeit bei mir, bis der Arzt meinen

Arm gipsen konnte. Und auch, als er den

Arm richten musste. Das Knochenrichten tat

weh, aber das Trostzusprechen und die san-

fte Berührung von Neils Hand, als er über

meine Haare strich, ließ mich den Schmerz

fast vergessen. „Sieh mich an, Cherry. Be-

halte deine Augen bei mir“, sagte er mit

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Page 26: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einem Lächeln, während seine Hand immer

wieder langsam über meine Haare strich.

Am nächsten Tag brachte Neil ein paar

Besucher mit nach Hause. Mit einem

Gesichtsausdruck von Reue und dem Beweis,

dass eine zweite Runde von Schlägen durch

Neil und Ian ausgeteilt worden waren, ka-

men die zwei Idioten, die für meinen

gebrochenen Arm verantwortlich waren, mit

Blumen und einer Entschuldigung zu mir

und meiner, in Panik geratenen, Mutter.

Mein Vater hatte auch noch seinen Moment

mit den Beiden, sobald er von seiner

Geschäftsreise zurückgekommen war. Die

armen Kerle hatten keine Chance und ich

konnte mit Sicherheit sagen, dass sie in die

richtige Richtung geschubst worden waren.

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Page 27: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Neils Taten, vor allem in den Zeiten als

ich ihn wirklich brauchte, hatten seinen Platz

in unserer Familie sichergestellt. Er wurde

sozusagen inoffiziell von meinen Eltern ad-

optiert. Er wurde zum zweiten Sohn. Dies

verstanden einfach alle und so wurde sich

ihm gegenüber auch verhalten. Ich musste

akzeptieren, dass meine Mutter und mein

Vater Neil auch liebten…was bedeutete, dass

ich ihn mit meiner Familie teilen musste.

Ich erlaubte nicht einmal meiner besten

Freundin sich auf meinen Gips zu verewigen,

jedenfalls nicht, bevor Neil es getan hatte.

Mein Ritter in schillernder Rüstung.

Damals.

Als ich vierzehn war, und er einun-

dzwanzig, ging er zur Armee. Er ging fort

und kämpfte für Großbritannien. Meine

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Page 28: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Eltern hatten eine Abschiedsparty für ihn or-

ganisiert und ich erinnerte mich noch, wie

normal es für mich schien, dass wir diese

Party gaben und nicht seine eigene Familie.

Nicht, dass diese jemals auch nur einen

Hauch von Interesse gezeigt hätte. Es

machte mich traurig, dass ich mich nicht an

eine einzige Unterhaltung mit Neil erinnern

konnte, in der er jemals über irgendetwas

Persönliches gesprochen hat. Die Informa-

tionen die ich hatte, kamen immer von

meinem Bruder, Ian.

Die Morrison Familie hatte Neil für sich

selbst beansprucht und so würde es auch im-

mer bleiben.

Als es Zeit war für unseren Abschied

wurde ich schüchtern, kämpfte mit den

Worten, die ich sagen wollte, aber ich wusste

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Page 29: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

genau, ich hatte nicht die geringste Ahnung

wie ich ausdrücken sollte, was ich fühlte. Ich

wollte Neil nicht einfach so gehen lassen,

nicht ohne ein richtiges ‚Auf Wiedersehen‘

meinerseits. Allerdings war ich auch alles an-

dere als selbstbewusst, eben wie jedes nor-

male Mädchen in meinem Alter, welches ein-

en erwachsenen Mann verehrte und von dem

sie glaubte, er hätte die Fähigkeit inne über

das Wasser zu gehen. Auch wartete ich bis

seine Freundin Cora aufs Klo ging. Ich

mochte Cora nicht sonderlich und vermied

es, ihr zu erlauben meinen ersehnten Ab-

schiedsmoment mit Neil zu versauen. Ich

war klug genug zu wissen, dass ich im

Nachteil war, sobald sie in der Nähe

auftauchte.

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Page 30: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Also, Cherry Girl, fall nicht wieder von

irgendwelchen Zäunen oder gerate inmitten

einer Schlägerei während ich fort bin, okay?“

Seine dunklen Augen funkelten im

Scherz, was dazu führte, dass ich nicht an-

ders konnte als seine Sticheleien mit einem

Lächeln zu beantworten.

„Werde ich nicht.“

„Es wäre nicht so einfach von Afgh-

anistan aus Kopfnüsse zu verteilen.“

Ich schaute auf den Boden und schluckte

den Klos runter, der sich auf einmal in

meinem Hals gebildet hatte.

„Niemand wird mich belästigen. Mir

passiert so etwas nie“, sagte ich.

Er beugte sich herunter, um mir in die

Augen zu schauen, und wartete bis ich sein-

en Blick erwiderte. „Ich denke, dass wird

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Page 31: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sich bald ändern, Cherry. Du wirst immer

hübscher, mit jedem Tag. Alle Jungs werden

ganz verrückt nach dir sein und sie sind

besser nett zu dir. Ian hat strikte Anweisun-

gen. Er soll die ganzen Arschlöcher im Zaum

halten und sichergehen, dass ich immer auf

dem neuesten Stand bin.“

Ich wurde so rot wie eine Tomate und

fand endlich den Mut ihm mein Geschenk zu

geben. „Ich hab etwas für dich und ich hab es

selbst gemacht.“ Ich gab ihm das kleine

Päckchen und wartete gespannt, während er

es öffnete. Seine großen Hände schoben das

Papier vorsichtig zur Seite. „Es ist ein Arm-

band“, platzte ich heraus, „als Talis-

man…damit du nicht verletzt wirst.“ Ich hob

einen meiner Arme. „Ich hab auch für mich

eins gemacht. Es hat das

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Page 32: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Unendlichkeitszeichen und zwei Eulen, die

das Glück symbolisieren sollen…Ich werde

jeden Tag für dich beten und dies wird mir

helfen, mich daran zu erinnern.“ Ich flüsterte

die nächsten Worte, die Verlegenheit von

vorher war wieder da. „Sei vorsichtig dort

drüben, Neil, ich will, dass du

zurückkommst.“

Er berührte das schwarz, geflochtene

Leder mit den Anhängern, die ich daran be-

festigt hatte und lächelte, bevor er mich

wieder ansah. „Werde ich“, flüsterte er. Sein

Gesichtsausdruck in diesem Moment war ir-

gendwie anders. Ein Ausdruck, den ich noch

nie bei ihm gesehen hatte, jedenfalls nicht

mir gegenüber. Seine Augen wirkten sogar

wässrig. Wir hatten definitiv einen Moment.

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Page 33: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Er brachte eine Hand zu meiner Wange

und ließ den Kontakt für einen Moment be-

stehen. „Danke.“ Er befestigte das Armband

an seinem Handgelenk und zog es fest. „Ich

werde dich sehr vermissen, Cherry,…und ich

werde dieses Armband tragen, und werde

somit der glücklichste Kerl in der Britischen

Armee sein. Er hielt seinen Arm hoch, um

mir das Armband an seinem Handgelenk zu

zeigen, bevor er mich plötzlich fest umarmte.

„Ich vermisse dich schon jetzt, Neil.“

Und, ich liebe dich. Ich atmete tief seinen

Geruch ein und hoffte, er würde sicher

zurückkehren, dass der Krieg ihn uns nicht

für immer wegnehmen würde.

Ich spürte seine weichen Lippen an

meiner Schläfe und dieses komische Gefühl

in meiner Magengegend kehrte wieder

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Page 34: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zurück. Ich wollte ihn nicht loslassen, aber

ich fühlte mich merkwürdig sobald ich ihm

so nah war…merkwürdig und unbeholfen.

„Ändere dich bitte niemals, Cherry Girl.

Bleibe genauso wie du jetzt bist. Denn du

bist absolut perfekt.“

Dies waren Neils letzte Worte an mich,

bevor er ging um ein Soldat zu werden.

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Page 35: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

2Aber nichts bleibt jemals so wie es ist,

und ich hatte mich verändert. Definitiv

verändert. Es ist nicht möglich in Zustand

der Bewegungslosigkeit zu verweilen und

natürlich wird es das auch nie. Veränderung

ist unvermeidbar.

Das Jahr in dem Neil der Armee beitrat,

war auch das Jahr, in dem sich alles für

meine Familie verändert hat. Scheiße, alles

hat sich geändert, auf der ganzen Welt.

Der 11. September änderte alles.

Mein Vater saß in dem Flugzeug, das

während der Attacken in das Pentagon Ge-

bäude in Washington D.C. gekracht war. Er

war geschäftlich auf dem Weg nach Los

Angeles gewesen, als das Flugzeug entführt

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wurde. Einer von über 60 britischen Staat-

sangehörigen, die an diesem schicksalhaften

Tag ihr Leben lassen mussten. Mein Vater

wurde uns von dem einen auf den anderen

Tag entrissen und wir würden ihn nie wieder

sehen. Ich denke, dass war jener Moment,

als ich aus meiner Kindheit heraustrat und

sie hinter mir ließ. Die Zeit meiner Un-

schuld, die ich aus meinem bisherigen Leben

kannte, war vorbei. Für immer.

Es war höchste Zeit erwachsen zu

werden.

Es war schwer für mich, mich an all die

schrecklichen Augenblicke diesen Jahres zu

erinnern. An manche Dinge erinnerte ich

mich sehr klar, Dinge die nicht wichtig er-

schienen und andere Begebenheiten, an die

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Page 37: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich mich erinnern sollte, waren ein-

fach…weg.

Die Beerdigung meines Vaters bildete da

keine Ausnahme. Ich weiß, wir hatten einen

Gottesdienst für ihn. Ich hatte die Fotos

gesehen, aber ich erinnerte mich weder an

die Beerdigung noch daran, überhaupt an-

wesend gewesen zu sein, oder wer vielleicht

seinen Respekt ausgedrückt hatte, oder, ob

ich mit irgendjemandem gesprochen hatte.

Es existierte nur Leere, wenn ich an diesen

Tag zurückdachte. Allerdings erinnerte ich

mich an so bescheuerte Dinge, wie zum Beis-

piel welche Schuhe ich getragen hatte, als wir

die Nachrichten im Fernsehen, die Bilder des

Feuers und der Trümmer, sowie des ver-

unglückten Flugzeugs, welches meinen

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Page 38: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

liebevollen und geliebten Vater mit sich

nahm, gesehen hatten.

Meine roten Chucks mit schwarzen

Schnürsenkeln.

Es ist eigenartig wie unser Unterbe-

wusstsein sich an bestimmten Erinnerungen

festhalten kann, aber nicht an andere. Ein

anderes Beispiel, war der Brief, den mir Neil

geschickt hat, kurz nachdem es passiert war.

Daran erinnerte ich mich gut, auch weil ich

diesen sicher in einer Box verwahrt hatte,

mit all meinen anderen kostbaren Mo-

menten, die mit ihm zu tun hatten.

Liebe Elaina,

es gibt keine angemessenen Worte um

die Tiefe meiner Traurigkeit, über deinen

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Page 39: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Verlust, zu beschreiben. Ich möchte, mehr

als alles andere, jetzt zu Hause in England

sein, aber das ist im Moment leider nicht

möglich. Dein Vater war einer der besten

Menschen, die ich jemals kennen lernen

durfte. Er liebte seine Frau und seine Kinder

und arbeitete hart für euch alle, um euch ein

bequemes und vor allem sorgenfreies Leben

gewährleisten zu können. Er war ein wahr-

er Mann. Diese Welt, in der wir leben, kön-

nte eine Menge mehr Männer wie George

Morrison gebrauchen. Wir werden ihn ver-

missen. Ich wünsche mir so sehr, dass ich

jetzt für dich und Ian und deine liebevolle

Mutter, da sein könnte. Bitte denke daran,

dass ich an dich denke und all meine Liebe

zu euch sende. Meine Gedanken sind bei dir,

Cherry. Vergiss das nicht.

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Page 40: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Für immer dein,

Neil

Sein Brief ist schnell, auf militärbasier-

tem Briefpapier, verfasst worden, was natür-

lich auch zeigte, in welch hektischer Ver-

fahrensweise die Armee nach den Attacken

agierte. Neil war damit beschäftigt gegen den

Terrorismus anzukämpfen und ich war dam-

it beschäftigt erwachsen zu werden und ver-

suchte zu akzeptieren, dass ich nur noch ein-

en Elternteil in meinem Leben übrig hatte.

Ian hatte genug als Student und mit seiner

Karriere als Jurist zu tun. Unsere Mutter

hingegen, war damit beschäftigt, ihren Kum-

mer mit Gin zu ertränken.

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Page 41: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Wir waren alle wirklich sehr beschäftigt

mit unserem Leben fortzufahren und unser-

en Job gut zu machen. Isoliert. Allein.

Mein Vater hatte sich aber um uns

gekümmert. Es gab Leistungen aus seiner

Lebensversicherung, der Fluggesellschaft

und der US Regierung. Also stellte Geld kein

Problem dar. Es war eher diese Leere, die er

hinterlassen hatte, und die Tatsache, dass

wir gezwungen waren zu akzeptieren, dass er

niemals zu uns zurückkehren würde.

Niemals.

Erst da verstand ich die Endgültigkeit

des Todes, nahm diese neue Erkenntnis auf

und verschloss einen kleinen Teil meines

Herzens, in dem Versuch einen ähnlich

furchtbaren Schmerz wie diesen nicht noch

einmal an mich herankommen zu lassen.

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Page 42: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Du bist ein dummes und naives

Mädchen.

Meine Mutter hat es schon immer geliebt zu

kochen. Auch jetzt noch, und genauso wie

damals, als Neil unserer Familie das erste

Mal beim Abendessen beiwohnte, hat sie ihn

auch mit offenen Armen aufgenommen,

wann auch immer er auf Heimaturlaub von

der Armee war und das immer mit deftiger

Hausmannskost. Es war eine Selbstverständ-

lichkeit, dass er uns besuchen kam. Aber

wenn Mama jetzt in ihrer Küche kochte,

brauchte sie ein Glas Gin und Tonic um stark

zu bleiben.

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Page 43: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich hatte allerdings nicht das Recht

meine Mutter zu kritisieren. Sie war immer

noch eine gute Mutter, sehr liebevoll, und

widmete sich mit ganzem Herzen meinem

Bruder und mir. Sie war einfach nicht mehr

so „präsent“ und ihr war auch nicht bewusst,

welchen Aktivitäten ich mich nach der

Tragödie hingab - jedenfalls nicht wie sie es

normalerweise wahrgenommen hätte.

Mir wurde Freiheit auf einem Silbertab-

lett serviert, und das zu einer Zeit, in der ich

Regeln gebraucht hätte.

Als eine verwirrte und trauernde Ju-

gendliche, hieß ich dies allerdings willkom-

men. Ach verdammt, ich schnappte zu und

hielt daran fest mit allem was ich hatte.

Bis zum Sommer, im Alter von siebzehn,

hatte ich demnach schon alles ausprobiert,

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Page 44: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

was man seine Tochter eigentlich nicht aus-

probieren lassen möchte. Ja, das war ich.

Partys, Alkohol, Rauchen,…Jungs. Ich

probierte so ziemlich alles aus und wurde

dadurch ein wenig älter, irgendwie auch sch-

lauer und sehr unsicher, wenn es um meine

Person ging. Außerdem hatte ich nicht die

geringste Idee, was ich aus meinem Leben

machen wollte. Naja, bei einer Sache war ich

mir schon sicher.

Neil.

Ich wollte ihn noch immer.

Und Neil hatte in einem Punkt recht

behalten.

Als ich zur Frau heranwuchs, rannten

mir die Jungs hinterher. Ich denke allerd-

ings, dass er es bevorzugt hätte, wenn ich

bessere Entscheidungen getroffen hätte,

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wenn es darum ging, wem ich meine

Aufmerksamkeit schenkte. Eigentlich wusste

ich, dass er sich wünschte ich würde besser

auswählen. Ich bemerkte die harten Blicke,

die er mir in der Zeit zuwarf, in der er von

der Armee zu Hause war, wie er meinen ak-

tuellen Freund jedes Mal mit seinen dunklen

Augen - immer wachsam - abschätzte. Die

Tatsache, dass er mir überhaupt

Aufmerksamkeit schenkte, war wundervoll

und Fluch meiner Existenz zugleich.

Denn…er war vergeben. Neil hatte eine Fre-

undin, die einfach nicht ihre Krallen aus ihm

herausziehen wollte.

Er würde mich niemals als Frau

wahrnehmen, solange sie ihn an seinen Ei-

ern hatte. Davon jedenfalls, war ich

überzeugt.

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Während ich mit einer Menge von Jungs

zusammen gewesen war, seitdem er damals

das Land verlassen hatte, blieb Neil, in all

diesen Jahren, Cora treu. Das Warum war

mir allerdings schleierhaft. Ich konnte sie

nicht leiden und wusste, dass sie ihn hinter

seinem Rücken, immer wenn er nicht im

Land war, verarschte. Ich fragte mich immer

wieder, warum er dies nicht selbst erkannte.

Oder, ob er es vielleicht wusste und es ihm

einfach egal war. Ich hätte gedacht, seine

Freunde würden ihm sagen was sie machte,

wenn er nicht da war. Als ich so darüber

nachdachte, hätte Ian es wissen sollen und es

ihm sagen können. War Neil nur mit Cora

wegen dem Sex zusammen? Ätzend. Ich

hasste es über die zwei als Einheit

nachzudenken und zur gleichen Zeit

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versuchte ich ihn zu vergessen. Ich wollte

vergessen, dass er niemals mir gehören

würde. Vergessen, dass unsere Zeit niemals

kommen würde. Vergessen, dass ich den

Mann, den ich liebte, niemals ganz für mich

allein haben würde.

Der Sommer nachdem ich die Schule

beendete, war jener, als wir uns zusammen

in ein neues und unbekanntes Territorium

hineinbewegten. Ich hatte den Startschuss

gehört. Der Funke, der die Flamme zum

Leuchten gebracht hatte, der ein Feuerwerk

startete, einen Waldbrand, welcher Verbren-

nungen und Brandflecken in seiner Zer-

störungswut hinterlassen würde? Dies alles

wurde Teil einer Definition, wenn man die

Beziehung zwischen Neil und mir versuchte

zu beschreiben.

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Neil kam in diesem Sommer nach

Hause. Als ich noch immer achtzehn war

und er fünfundzwanzig. Eine Zeit, in der un-

sere Ampel endlich einmal auf Grün stand…

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3Ich sah Neil an einem Abend kurz

nach seiner Rückkehr, als ich nach

den Seminaren in den Pub kam.

Trotz meiner selbstzerstörenden

Entscheidungen, hatte ich es doch bisher

immer irgendwie geschafft ohne Beulen und

Schrammen davonzukommen. Ich verstehe

nicht, dass ich niemals verhaftet, schwanger

wurde oder noch Schlimmeres passiert war.

Allerdings war ich sehr, sehr dankbar, dass

das Glück auf meiner Seite war. Na ja, mir

war aufgefallen, dass mein zufälliges Glück

in Wirklichkeit als ein Wunder anzusehen

war.

Irgendwie hatte ich es geschafft mich

endlich zusammenzureißen und zu

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erkennen, was die „Bestimmung“ für mein

Leben zu sein schien. Es sah so aus, als

hätte ich eine gewisse Gabe für Sprachen.

Und meine Studien in Französisch und Itali-

enisch halfen mir herauszufinden, was ich

mit meinem Talent in der Zukunft anstellen

würde. Ich hatte mich beworben, um als Au

Pair ins Ausland zu gehen; meinen Weg

durch Europa zu arbeiten, in dem ich mich

um die Kinder von Familien kümmerte,

während ich meine Sprachkenntnisse in

dem jeweiligen Land verfeinern konnte. Das

erste Land auf meiner Liste war Italien,

dann Frankreich und vielleicht, wenn alles

zu meiner Zufriedenheit abläuft, würde ich

auch noch nach Spanien und Deutschland

gehen. Ich wollte verzweifelt weg von zu

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Hause und allein sein. Und dies war mein

naiver Plan, um es zu verwirklichen.

Neil war bereits seit drei Wochen auf

Heimaturlaub, als er eines Nachts allein im

Pub auftauchte, wie ein wunderschöner und

atemberaubender Gott in Jeans, schwarzem

T-Shirt und schwarzen Doc’s. Einfach

gekleidet, aber so umwerfend in seinem

Auftreten. Definierte Muskeln, die nur ein

Soldat haben konnte, füllten seine Klamot-

ten so elegant aus, wie es eigentlich nur ein

männliches Model fertigbringen könnte.

Betonung auf „männlich“. Neil war der In-

begriff von männlicher Stärke und Macht

und er erwartete Respekt einfach nur in der

Art und Weise, in der er den Raum

durchquerte, ungeachtet seines Berufes im

Militär. Seine Größe half auch. Er ist ein

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Page 52: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

großer Mann. Groß und muskulös wo es

zählte, und er wurde von allen wahrgenom-

men - Männern und Frauen - wegen seines

physischen Auftretens und seiner starken

Persönlichkeit. Indem ich ihn mit Bekan-

nten beobachtete, mit denen er sich unter-

hielt und die ihre Bewunderung für was er

tat zum Ausdruck brachten, sah ich, wie sie

ihn schätzten und respektierten. Sein Leben

als Junge dagegen, war sehr gegensätzlich

gewesen - so ohne die Anerkennung, die er

nun von den Bürgern in dem Pub erhielt.

Deswegen freute ich mich auch um so mehr

für ihn. Es war richtig und angemessen,

dass jeder Neil McManus bemerkte, weil er

es nämlich verdiente.

Das subtile Selbstvertrauen in seinem

Verhalten, die zielgerichteten Bewegungen,

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Page 53: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wenn er mit Leuten sprach, und der Klang

seiner Stimme. All das machte mich ver-

rückt, verrückt mit der Notwendigkeit ihm

nahe zu sein, ihn zu berühren. Ich hätte

alles für das Recht gegeben ihn berühren zu

dürfen und von ihm berührt zu werden. Ich

würde meine Seele an den Teufel verkaufen,

wenn er mich nur einmal mit einem ander-

en Ausdruck in den Augen ansehen würde

als dem ‚Dein – großer – Bruder – ist –

nur – hier – um – dich – zu – beschützen,

kleines Mädchen‘.

Ich war schon seit einer Stunde am

Trinken, als er neben mir auftauchte und

ein Bier bestellte. Durch die Probleme, die

ich im Moment mit meinem Freund Denny

hatte, war ich nicht gerade in der besten

Stimmung. Er hat mich vor ein paar

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Stunden angerufen und mich gefragt, ob ich

später zum Pub kommen würde, damit er es

wieder gut machen könnte. Was auch im-

mer das bedeuten sollte, denn das mit ihm

und mir war ja mal sowas von vorbei. O ja,

ihn mit dieser Schlampe hinter dem Pub zu

erwischen, war definitiv der letzte Nagel für

den Sarg unserer Beziehung und ich wusste,

dass ich ihm niemals wieder Vertrauen

könnte.

Mir war nicht einmal klar, warum ich

überhaupt hier war.

Denny war gleichbedeutend mit Proble-

men und irgendwie hatte er die Rebellin in

mir heraus gekitzelt. Er war ein junger

Mann mit einem Vater, der Geld hatte.

Genug um ihn immer mit genügend

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auszustatten, für ein glänzendes Motorrad

und für Dinge die niemand brauchte.

Dinge, die Denny, von der Persönlich-

keit her gesehen, zu dem genauen Gegenteil

von Neil machte.

Er war immer mit einem Motorradclub

unterwegs, welcher immer wenigstens mit

einen Fuß im Gefängnis stand. Ich tat ein-

fach immer so, als wüsste ich von nichts,

aber ich war sicher, dass Denny Drogen

verkaufte, als zweite Einkommensmöglich-

keit – zusätzlich zu seinem Job als verwöh-

ntes Balk seines Vaters natürlich. Wenn

mein Vater noch am Leben wäre, hätte ich

nicht einmal im Traum daran gedacht, mich

mit Denny zu treffen, oder mit irgendeinem

Kerl.

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Ich wäre wahrscheinlich noch immer

Jungfrau. Unschuldig.

Mich traf plötzlich eine Welle von

Schuld und Trauer, als ich an meinen Vater

dachte. Ich vermisste ihn noch immer. So

sehr. Und ich wusste er wäre zutiefst

enttäuscht wenn er sehen könnte, was aus

mir geworden war und was ich aus meinem

Leben gemacht hatte.

Wenn ich ehrlich mit mir war, dann

störte mich Dennys Betrug nicht in dem

Maße, wie ich ihm Glauben machte. Ich

hoffte auf einen Platz in Italien bis der Som-

mer vorbei war und wenn sich alles so en-

twickeln sollte wie ich es mir vorstellte,

dann wäre Denny Tompkins nur noch eine

Erinnerung aus meiner aufmüpfigen Zeit,

eine Zeit, die ich gerne so schnell wie

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Page 57: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

möglich aus meinem Gedächtnis verdrän-

gen wollte.

Ich wollte raus aus England und all die

Dinge, die ich nicht haben konnte oder die

ich getan hatte, vergessen.

Neil saß nun genau neben mir auf

einem Barhocker, nah, aber nicht nah

genug, wenn es nach meinem unterdrückten

Verlangen gehen würden. Es ist einfach

nicht fair. Ich nahm einen großen Schluck

aus meinem Glas.

„Denkst du nicht, dass du dich ein

wenig bremsen solltest, Cherry?“, fragte er

in seiner ruhigen Art, mit der er es doch tat-

sächlich schaffte befehlend zu klingen, auch

wenn er so sanft sprach.

„Warum sollte ich? Ich tue doch keinem

weh.“

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Page 58: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich gab ihm einen vielsagenden Blick

und atmete tief ein, nahm dabei einen

Hauch seines männlichen Geruchs auf,

welcher dazu führte, dass der betrunkene

Zustand, in dem ich mich bereits befand,

sich noch zu beschleunigen schien, mehr als

es der Wein, den ich in meine Kehle schüt-

tete, es jemals vermögen könnte.

„Das ist nicht wahr.“

„Was willst du mir denn damit bitte

sagen, Neil?“ Ich starrte ihn an und beo-

bachtete ihn auf eine Reaktion hin. Meine

Neugier war eindeutig geweckt.

„Es beunruhigt mich, dich so unglück-

lich zu sehen und wie du dich an der Bar be-

trinkst. Es beunruhigt mich gewaltig.“ Er

verengte seine Augen und bewegte diese

wunderschönen schwarzen und

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Page 59: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

durchdringenden Augen über mein Gesicht,

in dem Versuch mich lesen zu können.

„Was lässt dich glauben, ich wäre

unglücklich?“

Er wedelte mit seiner Hand vor mir her-

um. „Soll das, wie jemand aussehen, der

Glück empfindet?“ Er schüttelte seinen Kopf

und nahm einen Schluck von seinem Bier.

„Das denke ich nicht, Cherry.“

„Ich warte auf Denny damit er sich

entschuldigen kann“, gab ich zu, während

ich die Bewegung seiner Hand imitierte und

in die Richtung meines eigenen Körpers

zeigte, „aber er ist wahrscheinlich gerade

dabei, die selbe Schlampe wie letztes Mal zu

vögeln. Wem mach ich hier eigentlich was

vor? Diese Dinge passieren eben.“ Ich

zuckte mit meinen Schultern und hoffte,

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dass er die Bemerkung durch die Blume,

über seine Freundin Cora, die nicht im Ger-

ingsten zu ihm passte, laut und deutlich

mitbekam.

„Du musst den Trottel loswerden. Ich

kann ihn nicht ausstehen. Warum lässt du

ihn überhaupt so nah an dich ran? Du bist

zu gut für diesen Versager, Cherry.“

„Nenn mich nicht so.“ Ich nagelte ihn

mit einem harten Blick fest. „Warum lässt

du dann deine persönliche Versagerin an

dich ran?“

„Cora?“ Er schien ehrlich überrascht zu

sein, dass ich die Frage auf ihn zurückgelen-

kt hatte, ein kleines Lächeln nun auf seinen

Lippen.

Auch wenn ich nervös war, es löste sich

nun meine Zunge und ich wagte alles

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Page 61: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

herauszulassen. „Ich kann den Mann, den

ich will, nicht haben, also begnüge ich mich

mit der widerwärtigen zweiten Wahl und

betrinke mich im Pub, auch wenn ich nicht

einmal das richtig auf die Reihe bekomme.“

Ich ließ meine hässlichen Worte für einen

Moment auf ihn wirken und versetzte ihm

dann einen unerwarteten Schlag. „Jetzt du,

Neil.“

Er starrte mich an. Seine Augen be-

wegten sich langsam und entschlossen – wie

eine Liebkosung. Es schien als ob er nur

durch seinen Willen, weitere Bekenntnisse

aus mir herausbekommen wollte. Es hätte

auch fast funktioniert. Seine wunderschön-

en dunklen Augen hatten die Macht, wenn

er mich wie in diesem Moment ansah, dies

zu vollbringen. Weiß er etwa, was ich für

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ihn fühle? Wusste er es schon immer? Wie

könnte er es nicht wissen?

Diese gefühlvollen Augen würden es vi-

elleicht schaffen diese Fragen, die ich so

fürchtete, von mir beantwortet zubekom-

men – vielleicht, aber nicht heute, oder

jemals. Ich dachte die Worte nur in meinem

Kopf. Ich liebe dich. Ich war betrunken und

er war bei mir und wirkte so, als würde er

sich wirklich Sorgen machen. Ich liebe dich.

Und dann, dann wurde mir klar, dass Neil

es nicht wusste. Wie konnte er nur so

ahnungslos sein? Wie konnte er nicht wis-

sen, was ich für ihn fühlte? Ich liebe DICH,

du Blödmann.

Ich dachte so bei mir, dass er es tatsäch-

lich nicht wusste, denn er schluckte meine

Köder nicht.

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Page 63: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Cherry, ich weiß was Cora hier gemac –

„ – ich habe gesagt, dass du mich nicht

mehr so nennen sollst. Ich hasse es jetzt!“,

spie ich wütend und signalisierte dem Bar-

keeper, dass er nachfüllen sollte. Ich fühlte

mich sofort schuldig ihn so angegangen zu

sein, aber ich wollte ihn so sehr und der

Wunsch, dass er mich als Frau wahrnahm

und nicht nur als eine kleine Schwester, die

Hilfe brauchte, zerriss mir vor Verlangen

nach seiner Nähe das Herz.

Neil stand auf und schickte den Bar-

keeper mit einer Handbewegung weg, bevor

er das Geld für die Drinks auf den Tisch

legte. „Du bist hier fertig. Ich bring dich jet-

zt heim.“

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„Oh, denkst du, ja?“ Ich verschränkte

meine Arme unter meinen Brüsten und warf

ihm einen vernichtenden Blick zu. Mir war

plötzlich heiß und ich fühlte mich ein wenig

benommen.

Einer seiner Mundwinkel zuckte und

dies entwickelte sich dann zu einem selb-

stgefälligen Grinsen. „Ich weiß, dass ich

dich nach Hause bringen werde, Süße.“ Er

nahm mich bei der Hand und zog.

„Nein, Neil!“ Mit meinen Füßen fest auf

dem Boden, versuchte ich gegen seine Kraft

anzukommen. Es war nicht einfach bei sein-

er Größe und Stärke. Ich dachte immer zu

den ungünstigsten Zeiten, an die unangeb-

rachtesten Dinge und war plötzlich verz-

weifelt daran interessiert, wie er sich wohl

auf und über mir anfühlen würde. Er war so

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groß und ich war eher klein. Würde er mich

mit seinem mächtigen Körper vereinnah-

men? Ich wäre bereit dies zu testen, davon

war ich überzeugt.

Seine Augen flackerten auf als er sich

umdrehte, um mich an zusehen. Wenn ich

mich nicht irrte, dann sah mich Neil jetzt

zum ersten Mal richtig an. Er schluckte hart,

was seinen Adamsapfel in seiner Kehle auf

und ab bewegte. Ich wünschte, ich könnte

meine Lippen auf seine Kehle pressen und

seine Haut schmecken. Ich war genervt von

ihm und im gleichen Atemzug davon auch

fasziniert, dass er mir Aufmerksamkeit

schenkte. Scheiße nochmal, warum ist er

nur so verdammt gut aussehend.

„Du bist so wunderschön, wenn du

sauer bist, Cherry.“ Er betonte seinen

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Page 66: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Spitznamen für mich mit einem selbstbe-

wussten Schmunzeln, seine Augen blitzten

auf. „Wunderschön und absolut perfekt.“

Du bist absolut perfekt… Ich habe ihn

diese Worte schon einmal über mich sagen

hören. Ich fragte mich,…war es überhaupt

möglich, dass er so etwas von mir glaubte?

Unmöglich, oder?

„Du bist auch schön, aber im Moment

bist du einfach ein ungemein arrogantes

Arschloch.“

„Ist das so?“ Er lehnte sich ein wenig

vor und drang in meinen persönlichen

Bereich ein.

Ich hickste und nickte, nun

eingeschüchtert, und fühlte mich jetzt noch

beschwipster als noch einen Moment zuvor.

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„Du bist hier in diesem Pub, total besof-

fen.“ Sein Kiefer zuckte. „Ich werde dich

nicht hier zurücklassen, Cherry.“

Gott verdammt, er hat es schon wieder

gesagt, meine Geduld war am Ende. „Und

ich habe dir gesagt, dass du mich nicht mehr

so nennen sollst!“ Ich ging einen Schritt,

stolperte aber und fiel genau gegen seine

harte Brust. Er brachte mich näher an sein-

en Körper, in eine stabile Position, und ich

musste dem Drang widerstehen mein

Gesicht in seinem T-Shirt zu vergraben. Es

war verdammt schwierig, meinem Verlan-

gen nicht nachzugeben. Ich wollte so sehr

meine Nase in seinem T-Shirt vergraben,

damit ich mir seinen Geruch für alle Zeiten

verinnerlichen konnte.

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„Okay, okay, beruhige dich, Süße. Ich

werde dich nicht mehr Cherry nennen,

wenn du es so sehr verabscheust. Allerdings

nur, wenn du dich von mir heimbringen

lässt. Du brauchst dein Bett.“

Er brachte seine Hand zu der Hinter-

seite meines Kopfes und strich mir übers

Haar. Und er hätte mich in diesem Moment

mit jeder existierenden Frucht auf der Welt

ansprechen können – Apfel, Weintraube,

Kumquat, Banane – denn ich bin ziemlich

sicher, ich hätte es in diesem Moment nicht

einmal bemerkt, da er mich nämlich ber-

ührte. Neil hatte seine Hände auf mir.

Nein, ich brauche dein Bett. Ich hob

meine Augen zu seinen, meine Hände lagen

flach auf seiner Brust und ich fühlte wie sein

Herz unter meinen Fingerspitzen pochte. Er

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schaute auf meinen Mund, und für einen

Moment hatte ich das Gefühl, dass er

darüber nachdachte, mich zu küssen. Mein

Herz schlug so wild; ich war mir fast sicher

mein gesamter Körper müsste sich auf

Grund meines Herzschlages sichtbar für alle

bewegen.

„Wer ist es, den du willst, aber nicht

haben kannst?“, flüsterte er vorsichtig, seine

Augen glühten dunkel auf, bettelten mich an

es auszusprechen. Wenn ich nicht so stur

wäre, hätte ich es vielleicht hier und jetzt

verraten. Hätte ihm jede einzelne Klein-

igkeit, ihm jede einzelne nette Sache, die er

je für mich getan hat, als ich aufgewachsen

war, dargelegt. Und dann hätte ich ihm auch

gesagt, wie ich mich nicht an eine Zeit

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erinnern konnte, in der ich ihn nicht geliebt

hätte.

Ich schüttelte meinen Kopf, fühlte wie

sich immer mehr Tränen in meinen Augen

ansammelten.

„Sag es mir – “

Ich atmete schnell ein und drehte mein-

en Kopf weg, genau rechtzeitig um zu sehen

wie Denny in den Pub trat und sich seine

Augen auf mich fixierten. „Oh Gott“, stöhnte

ich.

„Puppe, du bist gekommen“, sagte er,

hetzte herüber und versuchte mich in seine

Arme zu ziehen. Dennys Erleichterung, dass

er mich wartend an der Bar antraf, war klar

und deutlich auf seinem arroganten Gesicht

zu erkennen.

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„Nein, Denny, nicht.“ Ich hatte gerade

meine Hand ausgestreckt um ihn davon

abzuhalten mir näher zu kommen, als Neil

vortrat.

„Sie will sich nicht mehr mit dir unter-

halten, Tompkins. Halt dich von ihr fern.“

Neil blickte finster zu meinem Ex hinunter,

mit einem Blick von solcher Abscheu, dass

Denny nicht der einzige war, der von solch

einer offenen Feindseligkeit überrascht

wurde. Neil sah aus, als könnte er Denny

bluten lassen und als würde er es verdammt

noch mal genießen sicher zu gehen, dass am

Ende davon auch eine große Pfütze zu sehen

wäre. Ich konnte nicht glauben, was ich da

sah. Neil benahm sich so, als wäre er eifer-

süchtig auf Denny.

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Ich musste wirklich verdammt be-

trunken sein und mein Gedankenprozess

war anscheinend beeinträchtigt. Warum

würde Neil sich so verhalten bei einem Kerl,

den ich schon längst abgeschossen hatte?

„Elaina? Puppe, bitte, hör einfach zu.

Die Schlampe bedeutet mir nichts – “ Denny

ignorierte Neils Anweisungen und versuchte

erneut nach mir zu greifen.

Ich realisierte in diesem Moment, dass

mein Ex-Freund genauso unglaublich

dumm war, wie ich betrunken.

„Offensichtlich bedeutet dir auch dein

Leben nichts, du ignoranter Arsch.“ Neil

blockte Dennys Bestreben nach mir zu pack-

en, stoppte ihn sofort. „Du bist kein beson-

ders guter Zuhörer, Tompkins. Ich sagte

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doch, sie will sich nicht mehr mit dir unter-

halten. Verpiss. Dich.“

Als Denny und Neil sich mental auf eine

Auseinandersetzung vorbereiteten, packte

mich eine überwältigende Welle der

Übelkeit und ich wusste, es würde nicht

lange dauern, bevor ich rückwärts essen,

oder in meinem Fall, trinken würde. Ich be-

deckte meinen Mund mit einer Hand und

rannte in Richtung Klo, unvorstellbar dank-

bar, dass die Tür nicht so weit entfernt von

der Bar lag. Beide Männer ließen mich so-

fort los.

Gott sei Dank, wenigstens etwas für das

ich dankbar sein konnte.

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Page 74: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

4Als ich über der Toilette den Wein und

die Happy Hour Drinks rauswürgte,

badete ich mich auch in meinem Selb-

stmitleid, betrauerte mein erbärm-

liches Liebesleben. Wie absolut ab-

stoßend, jämmerlich und bemitleidenswert

war ich eigentlich. Mein Leben war Scheiße.

Als ich mit Kotzen fertig war, ging ich

zum Waschbecken, an dem ich mich mit

beiden Händen abstützte, keuchte den

Spiegel an und sammelte meine Kräfte um

mir in ein paar Sekunden hoffentlich ein

wenig Wasser ins Gesicht spritzen zu

können. Neil haute an die Tür und stürzte

eine Sekunde später, ziemlich bedrohlich

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wirkend, hinein. Der Gegensatz zu mir, denn

ich sah ja, wie bereits erwähnt, Scheiße aus.

Sein finsterer Blick verriet mir, dass er

alles andere als glücklich mit mir war. Aber

abgesehen von seiner offensichtlichen Mein-

ung, sagte er nichts. Er holte einfach nur

Handtücher, machte sie nass und presste sie

an mein Gesicht. „Halt das an deinen Kopf.

Ich bin gleich wieder da.“

„Denny?“, fragte ich schwach, hinter

dem Handtuch hervor.

„Weg. Der scheißverdammte Trottel wird

dich nicht noch einmal belästigen.“ Ich hörte

wie seine schweren Schritte dumpfer wurden

und dann schloss sich die Tür zum Klo mit

einem Klick.

Das Elend, in dem ich mich befand, ließ

mich laut aufstöhnen. Ich versuchte zu

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atmen und dachte darüber nach, ob ich nicht

einfach in eine einsame Ecke kriechen kön-

nte, um dort in Frieden meine Wunden zu

lecken. Ich nahm das Handtuch von meinem

Gesicht und schaute mich im Raum nach

dem besten Versteck um. Ich überlegte wirk-

lich, einfach aus dem Fenster zu hüpfen, als

eine Möglichkeit der Flucht. Wie konnte ich

Neil, nach dieser Katastrophe, jemals wieder

gegenübertreten. Das Wort ‚peinlich‘ bes-

chrieb nicht einmal annähernd meine

Gefühle.

„Du wirst heute durch die Tür raus ge-

hen, Süße, und nicht durch das verdammte

Fenster.“ Ich warf meinen Kopf herum, nur

um zu sehen, dass er mit einem Glas Wasser

für mich zurück war. Er trug auch immer

noch diesen finsteren Blick.

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„Ich hätte es nicht gemacht“, sagte ich

kleinlaut und beschämt darüber, dass er

meine Schande lesen konnte, wie die Schlag-

zeile in einer Zeitung.

„Du hast aber daran gedacht.“ Er brachte

das Glas zu meinen Lippen. „Sehr gut.

Kleine Schlucke.“ Seine netten

Aufmerksamkeiten überwältigten mich bis

zu dem Punkt hin, dass ich meine Augen

schließen musste. Ich konnte ihn einfach

nicht mehr anschauen und mich dabei noch

zusammenreißen. Stattdessen trank ich von

dem Wasser und ließ ihn sich um mich

kümmern.

Egoistisch von mir, ich weiß.

„Besser?“, fragte er hoffnungsvoll, in

diesem tiefen Ton, den ich einfach überall als

seine Stimme wiedererkennen würde. Ich

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liebte den Klang von Neils Stimme und ich

tat dies schon immer. Stark, aber liebevoll.

Sanft, und trotzdem dominant.

Ich nickte schwach und wünschte, es

würde sich einfach ein Loch im Boden öffn-

en, durch das ich vom Erdboden ver-

schwinden könnte, damit er mich nicht in

einem derartig bedauernswerten Zustand zu

sehen bekommen müsste. Warum war er

hier? Sollte er nicht damit beschäftigt sein

sich von Cora seine Eier kraulen zu lassen?

„Warum tust du das, Neil?“

Er ignorierte meine Frage und runzelte

sattdessen seine Stirn. „Lass uns hier ver-

schwinden. Du bist hier so was von fertig für

heute.“

Dann legte er seine Hand mit einer

festen Berührung auf die untere Hälfte

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meines Rückens und führte mich aus dem

Pub, die Kontrolle komplett in seiner Hand.

Ich war viel zu schwach mich zu wehren

und außerdem liebte ich das Gefühl seiner

Hände auf mir.

Auch wenn er heute nur den großen be-

sorgten Bruder gab, ich nahm was ich krie-

gen konnte. Jedes kleine Stück von Neil war

besser als gar kein Neil. Ich bin ja nicht

bescheuert.

Während ich meine Stirn an das Fenster

seines Autos lehnte, war ich dankbar für das

kühlende Glas, das gegen meine Schläfe

presste und hoffte, dass dies mein Hirn,

welches sich wie Rührei anfühlte, wieder hei-

len könnte. Nicht wirklich effektiv, wenn ich

Seine Köstlichkeit gleich neben mir riechen

konnte.

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Neil fuhr einfach, blieb aber ruhig. Aber

er war sowieso kein großer Redner. Er

sprach, wenn er etwas zu sagen hatte und ich

hatte das Gefühl, dass er wirklich etwas zu

mir sagen wollte, aber ich schaffte es ja im-

mer, dass alles zwischen uns peinlich wurde.

Er wusste wahrscheinlich nicht, wie er be-

ginnen sollte. Und wollte es wohl auch nicht.

Ich war auf jeden Fall ein komplettes und

absolutes Chaos.

Ich entschied mich zu beginnen.

„Es – es tut mir so – Leid, dass ich deine

Nacht mit Cora…ruiniert habe – “

Er schnaubte. „Ich war heute Abend

nicht für Cora dort“, sagte er und schüttelte

seinen Kopf abwertend.

War er nicht? Das war neu für mich. So

sehr ich auch hoffen wollte, ich versuchte

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mein flatterndes Herz zu beruhigen. „Du

warst heute Nacht nicht für Cora hier.“ Ich

sagte die Worte langsam und mit Bedacht,

mit einem Hauch von fragendem Sarkasmus

in meinem Ton, welches die brennende

Frage unausgesprochen ließ, Warum zur

Hölle warst du dann heute Nacht dort, Neil?

„Ne, war ich nicht.“ Er schaute zu mir

herüber, sein Gesichtsausdruck verriet

nichts.

Es wurde deutlich, dass er mir auch

nicht sagen würde, warum er aufgetaucht

war und diese Erkenntnis nervte mich ge-

waltig. „Also, wenn du über Cora Bescheid

weißt, warum bleibst du dann bei ihr? Sie be-

trügt dich hinter deinem Rücken, sobald du

weg bist. Sie geht fremd. Jedes Mal, Neil. Sie

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Page 82: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

liebt dich nicht so wie ic – wie – wie sie es

sollte!“

Ups.

Die Stille in dem begrenzten Bereich des

Autos war greifbar.

„Ich bin nicht mehr mit Cora

zusammen.“

„Warst du aber als du zurückkamst. Ich

hab dich mehr als einmal mit ihr gesehen.“

Er kniff seine Augen zusammen. „Jetzt

bin ich aber nicht mehr mit ihr zusammen,

Elaina“, sagte er mit einer gewissen Schärfe

in seiner Stimme.

„Wirklich…“ Mir fiel nichts anderes ein,

was ich hätte sagen können; ich war zu über-

rascht über sein Bekenntnis. Neil und Cora

gab es nicht mehr? Wenn ich nicht gerade in

einem Auto sitzen und mich nur minimal

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Page 83: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

besser fühlen würde, würde ich wahrschein-

lich aufspringen und vor Freude herumhüp-

fen. Aber mein Kopf pochte weiter und mein

Magen rebellierte noch immer.

„Wirklich; da ist nichts mehr“, gab er

zurück. „Ich habe seit langem gewusst, was

sie trieb und es ist nicht mehr wichtig was sie

macht, wenn ich weg bin.“ Er drehte seinen

Kopf langsam zu mir, nahm seine Augen von

der Straße. „Wir haben uns nur gegenseitig

benutzt, von Anfang an…“

Wir haben uns nur gegenseitig benutzt?

Reizend. Die Vorstellung, dass diese Sch-

lampe auch nur fünf Minuten seiner

Aufmerksamkeit bekam, machte mich

rasend vor Eifersucht. Bilder von ihm und

Cora während sie sich liebten, sich ber-

ührten, sich leidenschaftlich küssten,

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Page 84: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

blitzten in meinem Kopf auf, bis ich nicht

mehr anders konnte, als an dem kalten Fen-

ster seines Autos zu stöhnen. „Oh,…das

wusste ich nicht.“

„Naja, jetzt weißt du es.“

Wahnsinnige Eifersucht war nicht das

Einzige was ich fühlte. Da war auch noch

dieses gewaltige Bedürfnis, mich ein weiteres

Mal zu übergeben.

„Halt an!“, schaffte ich zu sagen.

Die zweite Runde war fast nur demüti-

gendes Würgen. Da war nichts mehr in mir

außer dem Wasser, das ich geschluckt hatte.

Neil sagte nichts als ich fertig war. Er blieb

ruhig, half mir zurück ins Auto und fuhr uns

fort. Ich schloss meine Augen und ließ ihn

sich um mich kümmern, sicher, dass dies

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Page 85: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

alles nur ein Alptraum war, von dem ich ir-

gendwann auch wieder aufwachen würde.

Morgen würde ich sehen, wie ich mit

dem Spektakel, das ich aus mir vor Neil

gemacht hatte, umgehen würde.

Ich würde so tun als wäre alles nur ein

Traum gewesen, denn das war alles, was

mein Herz würde ertragen können.

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Page 86: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

5Ich konnte ihn wieder riechen. Der

Geruch in meiner Nase war so wundervoll,

dass ich diesen wunderschönen, Neil-

duftenden Traum niemals wieder verlassen

wollte. Ich öffnete meine Augen und sah nur

Dunkelheit, eine unbekannte Umge-

bung…und ihn.

Neil lag auf seiner Seite des Bettes und

beobachtete mich. Genauer gesagt, in seinem

Bett.

„Aufwachen, Schlafmütze“, sagte er sanft

mit einem Schmunzeln auf seinen Lippen,

weniger als einen halben Meter von mir

entfernt.

Ich setzte mich auf, schnell wie ein Blitz,

und fand das blinkende Leuchten der Uhr

Page 87: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mit meinen Augen. 00:45 Uhr. „Ich – ich –

ich bin in deiner Wohnung? Meine Mutter

wird sich – ?“

„ – keine Sorgen machen.“ Er unterbrach

mich sanft. „Ich hab bei dir zu Hause an-

gerufen und mit deiner Mutter gesprochen.

Sie weiß, dass du mit mir zusammen bist,

also bleib ganz ruhig. Wie fühlst du dich?

Besser?“

Ich brachte beide Hände zu meinem

Kopf und rieb meine Schläfen, bevor ich

merkte, dass ich mein Kleid nicht mehr an-

hatte, als ich mich in Neils appetitlich

duftendem Bett aufrecht hinsetzte. Ich war

nur in meinem Höschen und BH. Ich drehte

langsam meinen Kopf, um ihn in dem

schummrigen Licht anzusehen. „Du hast

mich ausgezogen?“ Ich konnte mir das

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Page 88: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Szenario, wie dies gewesen sein musste,

nicht vorstellen und war erneut von ihm gen-

ervt, denn verdammt, wenn Neil mich aus-

zieht, dann will ich, zur Hölle nochmal, wach

sein, wenn er es macht.

Er nickte und dann drückte er mich sanft

wieder nach unten aufs Bett. Ich legte mich

zurück auf meine Seite, auf meine vorherige

Position, in der ich auch aufgewacht war und

konzentrierte mich dann auf ihn.

Ich entschied mich, darauf zu warten,

dass er es mir erklärte. Kein Grund damit

anzufangen viel Unsinn zu reden, wenn ich

das nicht musste.

„Du bist fest eingeschlafen, nachdem du

dich das zweite Mal übergeben hast. Ich hab

dich hineingetragen und als ich dich

hingelegt habe, konnte ich sehen, dass dein

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Page 89: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Kleid mit…äh…Kotze…befleckt war, also hab

ich es dir ausgezogen.“ Ich musste Neil An-

erkennung dafür geben, dass er so cool blieb

und seine Augen während der gesamten, un-

angenehmen Beschreibung auf meine

gerichtet hielt.

Allerdings blamierte mich das, was er

mir teilte, so sehr, dass ich mich weder be-

wegen noch sprechen konnte. Meine Demü-

tigung paralysierte mich bis hin zu dem

Punkt, dass ich nur noch eins vollbrachte.

Weinen. Ich tat es leise, aber die Flut war

nicht mehr aufzuhalten, sobald die Dämme

geöffnet worden waren. Auch konnte ich

meine Augen nicht von ihm abwenden als

die Tränen übertraten.

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Page 90: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Weine nicht, Süße, ich bin’s doch nur.“

Er brachte seinen Daumen zu meinem

Gesicht und wischte meine Tränen fort.

Ich schaute ihn einfach an, hörte aber

nicht auf zu weinen. Ich konnte nicht weg-

schauen, konnte aber auch nicht die Tränen

aufhalten.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein“,

sagte er. „Ich habe dich in deiner Unter-

wäsche gesehen und dich in meinem Bett

beim Schlafen beobachtet. Ich sollte

derjenige sein, der weint…aus Dankbarkeit.“

„Ärger mich nicht. Bitte nicht“, wim-

merte ich und hielt meine Hand nach oben

als ich den Klang meiner Stimme wahrnahm,

schockiert über meine missliche Lage. Un-

wirklich. Nahezu nackt und im Bett mit Neil,

nachdem ich mich zweimal vor ihm

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Page 91: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

übergeben habe und eingeschlafen bin. „Ich

muss so furchtbar stinken, und – und ich

brauche etwas Wasser oder so.“

Er half mir, mich erneut aufzusetzen,

und reichte mir ein Glas vom Nachttisch, mit

zwei Tabletten Aspirin.

Zuerst einmal, war ich beeindruckt mit

seiner Vorrausicht und zweitens, mit seiner

total ruhigen Art in dieser absurden Situ-

ation. Er sagte nichts, während ich die Tab-

letten mit etwas Wasser runterschluckte. Er

schaute mir einfach nur mit diesem intens-

iven Gesichtsausdruck zu. Ich hatte absolut

keine Ahnung, was er über all das, was

gesagt wurde und zwischen uns geschehen

war, seitdem er in dem Pub aufgetaucht war,

dachte.

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Page 92: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Die Bettdecke rutschte auf meine Hüfte

herunter und zeigte mich so in nichts, außer

einem hellblauen BH; fast alles von mir für

ihn sichtbar.

Oh, und wie er es sah. Neils Augen

strichen über meine Haut, bevor sie wieder

zu meinen Augen hochschnappten und diese

in seinem Bann hielten. Es war unmöglich zu

wissen, was er in diesem Moment höchster

Merkwürdigkeit dachte. Es war mir nicht

möglich es zu deuten und deshalb war ich

ihm gegenüber auch komplett im Nachteil.

War er angewidert von mir? Ein wenig an-

geturnt, weil ich fast nackt in seinem Bett

war und er nun mal ein Mann war? Ein Sold-

at zu Hause im Urlaub und mehr als ein

wenig geil, verlangend nach einer Frau? Sah

er mich überhaupt als Frau oder nur als eine

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Page 93: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Verantwortung? Wer zur Hölle könnte das

schon sagen? Ich sicher nicht. Warum hat er

mich überhaupt aufgesammelt und mich zu

seiner Wohnung gebracht?

„Ich kann dir versprechen, dass du nicht

stinkst und dass du der süßeste Saufkopf

bist, den ich jemals die Ehre hatte, in

meinem Bett zu haben.“ Er schnüffelte in

meine Richtung. „Eau de Cabernet?“

„Das ist nicht fair“, sagte ich in einem

mitleidserregenden Stöhnen.

„Tut mir leid, das war schrecklich.“ Er

streichelte mit seinem Daumen über meine

Wange. „Ich werde mich jetzt benehmen, ich

verspreche es.“ Ein wiederholtes Berühren

meiner Wange von seinem Finger ließ den

Rest meiner Tränen versickern, bevor er das

Glas zur Seite stellte und mich wieder ansah.

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Page 94: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich musste viel Mut aufbringen um ihn

zu fragen, was er hier eigentlich mit mir

machte. Ich musste es einfach wissen, sonst

würde ich noch wahnsinnig werden. „Was

war das heute Nacht, Neil?“

Er schüttelte langsam seinen Kopf. „Ich

kann es einfach immer noch nicht glauben,

dass du wirklich hier bist.“ Er streckte seine

Hand wieder nach mir aus, dieses Mal aber

verflocht er seine Finger mit denen meiner

Hand, bis er sie ruhend zwischen uns hielt.

„Ich muss träumen“, flüsterte er. Er blieb für

eine Minute ruhig, hielt nur meine Hand, be-

vor er wieder sprach, seine Augen dabei vor-

sichtig beobachtend. „Du hast meine Frage

in dem Pub nie beantwortet.“

Ich keuchte auf und schüttelte meinen

Kopf, zerrte an meiner Hand um sie von

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Page 95: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

seiner zu lösen. „Nein, das war total besch-

euert und ich meinte es nicht so.“

Meine Anstrengungen waren allerdings

komplett zwecklos, denn Neil ließ dies nicht

zu. Er hielt meine Hand einfach fester. „Sag

es mir, Elaina. Wen willst du, von dem du

denkst, dass du ihn nicht haben kannst?“

Seine Stimme war samtweich und hart wie

Stahl, beides zur selben Zeit. Ich konnte ihn

nicht anlügen. Nicht, wenn er mich so fragte,

von Angesicht zu Angesicht. Die Spannung

zwischen uns war so intensiv, da gab es

nichts, was mein blutendes Herz hätte auf-

halten können, als es sich auf Neils Bettlaken

entleerte.

„Dich“, flüsterte ich, sicher, dass meine

Welt kurz davor war in Trümmer

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Page 96: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einzustürzen, nun da die Wahrheit entblößt

worden war.

Dann aber, geschah die unglaublichste

Sache des heutigen Tages. Neil schloss seine

Augen für eine Sekunde, wie in Erleichter-

ung zu meiner Antwort, bevor er seine Stirn

an meine legte. Wir verharrten in dieser Pos-

ition für eine Weile, nur die normalen nächt-

lichen Geräusche von London und die Ber-

ührungen, die wir in diesem Moment teilten,

erinnerten daran, dass dieser Moment real

war und kein Traum. Mein Herz schlug fest

gegen meinen Brustkorb, ein weiterer Beweis

dafür, dass ich nicht Tod war und ich gerade

etwas Außergewöhnliches überlebt hatte.

Ein zweites Wunder trat ein, als sich sein

Kopf bewegte und seine Lippen meine

fanden.

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Page 97: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Neil küsste mich.

Wir küssten uns.

Ich ließ ihn mich erforschen, sein weich-

er, wunderschöner Mund verschmolz mit

meinem, erkundete meine Lippen als ich

seine erkundete, und die Erfahrung, diese

Intimität miteinander zu teilen, war einfach

unfassbar. Seine Zunge war sogar noch

weicher und sie suchte auf sanfte Weise die

Berührung mit meiner, eine die ich nicht

ablehnen konnte. Ich war nur begierig da-

rauf, dass wir zusammenkommen und ver-

suchte diese unübersehbare Welle der An-

ziehungskraft, die ich für diesen Mann

fühlte, bis in die Ewigkeit zu reiten.

Neil nahm sich Zeit mit unserem ersten

Kuss, aber er hätte mich überall hinbringen

können, hätte alles mit mir machen können,

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hätte alles von mir verlangen können. Denn

in diesem Moment wäre ich bereit gewesen,

alles für ihn zu tun.

Er knabberte auf die sanfteste Art und

Weise an meiner Lippe, seine Zunge war mit

meiner verflochten und machte mir damit

verzweifelt klar, dass ich mehr wollte und zur

gleichen Zeit, wollte ich aus Dankbarkeit

heulen, dass er mich endlich gefunden hatte.

Das hier passiert wirklich.

Ich weiß nicht genau wie lange es

dauerte bis er aufhörte mich zu küssen und

er sich ein Stück von mir entfernte. „Lass

mich der erste sein, der dir sagt, dass du dich

geirrt hast.“ Er starrte mich an, sein Daumen

strich über meine Wange, sein Gesichtsaus-

druck unnachgiebig und entschlossen.

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Page 99: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich war nun an der Reihe meine Augen

vor Erleichterung kurz zu schließen. „Ich

habe mich geirrt?“

„Furchtbar geirrt, Cherry.“ Er nickte

langsam, seine Augen glühten. „Du kannst

mich haben.“

„Sag das noch einmal.“ Die Fähigkeit, In-

formationen zu verarbeiten, war mir an-

scheinend abhanden gekommen.

„Du kannst mich haben“, wiederholte er,

meine Finger noch immer mit seinen ver-

flochten, der Ausdruck in seinem Gesicht

verbrannte mich noch immer mit seinen

dunklen, ausdrucksstarken Augen.

„Aber warum – wann ist dir das klar ge-

worden – warte – du kamst zu dem Pub

heute – du bist dort aufgetaucht, weil…?“

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Page 100: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Weil ich davon gehört habe, dass du mit

diesem verdammten Tompkins Versager

endlich Schluss gemacht hast , ich daheim

auf Urlaub war und ich endlich einmal etwas

tun konnte. Kannst du dir vorstellen, wie

lange ich für dies hier warten musste?“ Seine

Stimme hatte definitiv eine gewisse Schärfe.

„Auf den richtigen Zeitpunkt für uns?“ Er

klang frustriert.

„Du hast gewartet.“ Ich konnte es nicht

fassen und wiederholte deshalb seine Worte

auf ein Neues, versuchte alles zu akzeptieren,

was er mir sagte. „Du hast gewartet…“

„Das habe ich.“ Er lehnte sich meinen

Lippen entgegen, aber berührte sie nicht.

„Ich habe so lange gewartet. Auf dich. Ge-

wartet, dass du erwachsen wirst. Gewartet,

dass du mehr in mir siehst als nur den

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Page 101: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Freund von Ian. Gewartet, auf die richtige

Zeit, um dir zu sagen, wie ich wirklich für

dich empfinde.“ Er flüsterte diese Worte so

nah an meinen Lippen, ich konnte sogar den

Hauch seines Atems, seiner wunderschönen

Worte, spüren. „Einfach eine sehr lange Zeit

des Wartens, Elaina.“

„Oh…“ Ich spürte, wie Tränen drohten

überzutreten.

„Ich will nicht mehr warten.“ Seine Au-

gen verschmolzen mit meinen und wandten

sich nicht einmal ab um zu Blinzeln. „Bitte

lass mich nicht mehr länger auf dich

warten“, flehte er. „Ich kann nicht mehr,

Cherry. Ich kann einfach nicht mehr.“

So schöne Worte. Und sie kamen aus

seinem Mund und trafen auf meine Ohren,

über mich…

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Page 102: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Also sag es mir jetzt, bitte.“ Ich holte

tief Luft und hob eine zitternde Hand zu

seinem Gesicht. Ich musste ihn berühren

und die Wärme seiner Haut spüren. Ich

musste ihn spüren, um meinem armen Ge-

hirn zu helfen zu akzeptieren, dass dieser

Moment wirklich passierte – dass es kein

wunderschöner Traum ist, von dem ich ir-

gendwann aufwachen müsste. Es fühlte sich

allerdings wie ein Traum an. Neil hat auf

mich gewartet…

Hier waren wir, und redeten über unsere

Gefühle und Bedürfnisse und Sehnsüchte.

Neil hatte mich in seiner Wohnung, in

seinem Bett, nah genug um mich zu

berühren.

Einfach unglaublich.

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Page 103: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Und noch einmal beschwor ich meinen

Mut herauf und sagte: „Ich will – nein –

Neil, ich muss es dich sagen hören, um es zu

glauben.“

Er nahm meine zitternden Hände und

brachte sie zu seinen Lippen. Seine Augen

wandten sich auch jetzt niemals von den

meinen ab, als er die drei Worte, von denen

ich schon immer geträumt hatte sie von ihm

zu hören, aber niemals glaubte sie würden

kommen, aussprach.

„Ich liebe dich“, sagte er klar und deut-

lich, bevor er meinen Handrücken mit sein-

en Lippen streifte.

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Page 104: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

6So wie er die drei Worte sagte, sanft

und gefühlvoll, aber zur gleichen Zeit

auch ehrlich und klar, glaubte ich,

dass er sie auch meinte. Neil hat mir

gerade gesagt, dass er mich liebte und ich

glaubte ihm.

Ich fühlte wie mein Herz einen Schlag

aussetzte – sicher, es würde einfach für alle

Zeiten aufhören zu schlagen – als er diese

drei kleinen Worte aussprach. Herzen

machen das, wenn man von Gefühlen über-

wältigt wurde oder wenn einem etwas

Trauriges oder Schreckliches den Weg

kreuzt. Ich war mir aber darüber sicher, dass

seine Worte in die ‚überwältigt von Gefühlen‘

Kategorie fielen. Denn traurig oder

Page 105: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

schrecklich war an dieser Situation nun

wirklich nichts. Diese Worte von Neil zu

hören, fühlte sich einfach nur wunderbar

und vollkommen an.

Neil liebte mich.

„Neil…Ich – ich liebe dich, schon solange

ich mich erinnern kann. Es gab nie eine Zeit,

in der ich es nicht tat.“ Ich schaute zur Seite

und versuchte den Mut aufzubringen auch

den Rest zu sagen. „Aber es gab auch nie eine

Zeit, in der ich dachte, dass du jemals das

Gleiche für mich fühlen würdest.“

„Sieh mich an, Cherry.“ Er nahm mein

Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger,

damit ich ihn wieder ansehen würde. „Du

verrücktes, wunderschönes, sexy, umwer-

fendes, erstaunliches Mädchen, hast dich

nun einmal mehr so wahnsinnig, wahnsinnig

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Page 106: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sehr geirrt, wenn es um mich geht und um

das, was ich für dich, seit bereits so vielen

Jahren, empfinde. Wie könnte ich nicht in

dich verliebt sein? Du bist perfekt, erinnerst

du dich? Absolut perfekt. Ich musste nur auf

die richtige Zeit warten um es dir zu sagen,

das ist alles.“

Ich lauschte aufmerksam jedem seiner

Worte, während er wieder über meine Haare

strich.

„Jedes Mal wenn ich zu Hause war, hat-

test du jemand Neues und es wäre nicht fair

gewesen, dich von ihnen weg und dafür in

meine Arme zu locken.“

Ich fing wieder an zu weinen, aber dieses

Mal war es vor allem, weil ich so glücklich

war. „Ich wünschte, du hättest es gemacht.“

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Page 107: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Nein.“ Er schüttelte seinen Kopf. „Nein,

ich musste warten.“

Er nahm mein Gesicht in seine Hände

und wischte mit seinen Daumen über die

Tränen, die meine Wangen befeuchteten.

„Du bist so wunderschön, Cherry, sogar

wenn du weinst.“

Und dann küsste er mich, als ob er in

seinem bisherigen Leben nie etwas anderes

gemacht hätte. Auf eine Weise, die ich mir

immer erhofft hatte. Neil küsste meine Trän-

en fort und ließ all das Verlangen, welches

ich schon seit so langer Zeit für ihn empfand,

an die Oberfläche kommen; alles auf einmal.

Ich presste mich an seinen harten Körper

und genoss seine Berührungen. Seine Lip-

pen. Seine Worte. Jetzt hatte ich alles, was

ich mir jemals erhofft hatte. Ihn.

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Page 108: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Du warst mein Cherry Girl als du klein

warst.“

„Das war ich.“ Ich nickte an seinen

Händen.

„Und auch jetzt bist du noch mein

Cherry Girl.“

„Ja“, ich schaffte es erneut zu nicken und

genau dieses eine Wort herauszubringen.

„Ich liebe dich, Elaina Morrison, und du

wirst für immer mein Cherry Girl bleiben.

Für Immer. Nichts könnte das jemals für

mich ändern.“ Er lehnte sich nach vorne und

küsste mich sanft, um dann an meinen Lip-

pen zu flüstern: „Glaube mir.“

Ich konnte nicht sprechen. Meine

Fähigkeit, Worte zu artikulieren, hat mich

komplett verlassen. Ich war so überwältigt.

Alles was ich fertig brachte, war ihn

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Page 109: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

anzustarren. Und Atmen, das schaffte ich

auch noch, gerade so.

Neil neigte seinen Kopf hinunter. „Du

wirkst ein wenig so, als ob du es nicht wirk-

lich glaubst.“

„Ich glaube dir, aber ich – ich muss jetzt

duschen gehen“, platzte ich heraus. „Und

deine Zahnbürste muss ich benutzen und

mir was zum anziehen leihen. Ich habe mich

mit diesem Mund diese Nacht übergeben.

Zweimal. Und ich habe keine Klamotten an.“

Sein Mund wandelte sich im gleichen

Moment zu einem Lächeln, in dem meine

Worte herausplatzten, und er zuckte nicht

einmal bei meinem „übergeben“ Komment-

ar. Er muss mich wirklich und wahrhaftig

lieben.

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Page 110: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Bitte sag mir, dass ich dir mit all dem

helfen darf.“

„Beim Zähneputzen, vielleicht – beim

Duschen, nein“, warf ich zurück, als ich

plötzlich wieder, bei der Richtung, in welche

diese Unterhaltung ging, schüchtern wurde.

Zudem war ich auch noch immer halbnackt.

In meinen Gedanken war es allerdings sicher

und ich konnte mutig über die Tatsache

nachdenken, dass ich nichts lieber tun

würde, als mit Neil zusammen zu sein. Aber

es war auf jeden Fall zu früh einfach mit ihm

ins Bett zu springen und Sex zu haben. Ich

musste erst einmal alles verarbeiten, bevor

wir uns um den Part mit dem Sex

beschäftigten. Was wenn er es heute Nacht

wollte? Wie würde er reagieren, wenn ich

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Page 111: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihm sagen würde, dass ich ein wenig Zeit

bräuchte um zu diesem Punkt zu gelangen?

Es stellte sich allerdings heraus, dass ich

mir überhaupt keine Sorge hätte machen

müssen, denn Neil benahm sich mir ge-

genüber, wie immer, wie der perfekte

Gentleman.

„Das weiß ich doch, meine Süße“, sagte

er mit einem Kuss auf meine Nase, „aber du

wirst die Nacht bei mir bleiben, oder?“ Er

ließ seine Augen über mich gleiten, bevor er

wieder auf meinem Gesicht zur Ruhe kam.

Der Blick, den er mir zuwarf, war schon fast

flehend. Ich konnte sehen, wie sehr er wollte,

dass ich blieb, fast genauso sehr wie ich mich

bei ihm einquartieren wollte.

„Ja.“ Ich nickte langsam. „Ich bleibe

heute Nacht hier.“ Ich legte beide Hände auf

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Page 112: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

das Bettlaken, eine auf jeder Seite meiner

Hüfte, und versuchte ihm damit klar zu

machen, dass ich es wirklich ernst meinte.

„Ich will hier bei dir sein.“

„Gut. Das ist alles, was ich im Moment

brauche. Ich will dich einfach nur halten und

sicher sein, dass du auch wirklich hier bist,

wo dich niemand verletzen kann, bei mir,

und das – das mit uns…echt ist.“ Er

streichelte erneut mit seiner Hand über

meine Haare. „Ich habe Angst, dass wenn ich

aufwache, du nicht mehr hier sein wirst. Ich

muss mich an die Idee gewöhnen, dass du

jetzt mir gehörst.“

Oh ja, bitte!

Mein ungewöhnlich schüchternes Ver-

halten zeigte sich wieder und ich musste

wegschauen. Meine Augen fielen auf das

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Page 113: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

dünne Bettlaken, welches meinen Körper

kaum bedeckte, welches mir zudem auch

nicht half mich irgendwie selbstbewusst zu

fühlen. Ich musste erst etwas Klarheit

schaffen.

„Okay…“ Gott, ich klang wie ein stot-

ternder Idiot. „Das…mit uns…es ist echt,

oder?“ Meine Unsicherheit wurde noch deut-

licher durch den Klang meiner Stimme. Ich

atmete schwerer, während mein Herz wie

wild schlug und wartete darauf, dass er mir

antwortete.

„Ja, Cherry, es ist echt.“ Er berührte

mich erneut mit seinem Zeigefinger unter

meinem Kinn, damit er wieder in meine Au-

gen sehen konnte, während er die Worte

aussprach.

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Page 114: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich konnte die Wahrheit in seinen Augen

sehen und in der Weise wie er mich mit sein-

en dunklen Augen studierte, als ich ihn end-

lich anblickte.

„Vollkommen echt.“ Er nahm eine mein-

er Hände und legte die Handfläche über

seinem Herz auf seine Brust. „Fühle meinen

Herzschlag, während ich dich küsse“, sagte

er, bevor er seine andere Hand in meinen

Nacken gleiten ließ und mich an seine

weichen, magischen Lippen heranzog, „dann

wirst du wissen, wie echt das hier zwischen

uns wirklich ist.“

Diesmal versuchte Neil mir etwas klar zu

machen und sein Kuss war fordernder als er

seine Zunge mit meiner verknotete. Er über-

fiel meinen Mund und ich erlaubte ihm den

Eintritt. Und während des gesamten

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Page 115: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

köstlichen Kusses fühlte ich seinen Herzsch-

lag unter meiner Handfläche.

Ich versuchte diese Erinnerung

festzuhalten, denn ich würde es nicht ertra-

gen können, wenn ich diesen Moment, und

wie ich mich währenddessen gefühlt hatte,

jemals vergessen würden.

Als sich Neil nach einer Weile von dem

Kuss und mir löste, ließ er seine Hand fest in

meinem Nacken liegen, übernahm die Kon-

trolle in unserer gegenwärtigen Situation

und das gefiel mir. Ich fühlte mich geborgen

und ich wollte in dieser Situation und den

Gefühlen, die sie in mir auslöste, für immer

verharren.

„Cherry, ich liebe dich. Und ich muss

dich einfach hier bei mir haben. Das ist alles,

was ich will. Ich werde dich nicht nach mehr

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Page 116: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

fragen bis die richtige Zeit gekommen ist und

wir es beide wollen. Und alles andere wird

sich mit der Zeit entwickeln. In Ordnung?“

Er bedeckt meine Lippen erneut mit seinen,

küsste mich langsam und ausgiebig und als

seine Zunge wieder in meinen Mund

eindrang, wurden Schmetterlinge in meinem

Bauch freigesetzt und mein Herz schlug

erneut schneller.

Ich schaffte es zu nicken und flüsterte:

„Ja.“ Ich hob meine Hände, um sie auf seine

Wangen zu legen. „Ich liebe dich schon so

lange.“

Dann lächelte Neil mich an. Sein ges-

amtes, wunderschönes Gesicht hellte sich

auf, von seinen Augen bis hin zu seinem

Kinn. Mein Mann sah wirklich glücklich aus.

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Page 117: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mein Mann. Ich habe jetzt einen Mann. Neil.

Neil McManus ist jetzt mein Mann.

Weihnachten und mein Geburtstag

beehrten mich dieses Jahr früher als sonst,

und beide anscheinend zur selben Zeit.

Ich beobachtete dann, wie er sich von

dem Bett erhob und in sein Badezimmer

ging. Ich hörte, wie die Dusche anging und

dann wie Schränke geöffnet und wieder

geschlossen wurden. Einige Momente später

kam er zurück mit einem großen Handtuch,

das mich zweimal umwickeln könnte und

sagte mir, dass er mir ein T-Shirt und eine

seiner Boxershorts hingelegt hatte, was ich

beides tragen könnte, sobald ich mit der

Dusche fertig wäre. Er sagte mir auch, dass

er in der Küche sein würde um die Kaf-

feemaschine für den Morgen vorzubereiten

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Page 118: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

und dann verließ er das Schlafzimmer und

zog die Tür hinter sich zu.

Ich blieb eine Weile länger in Neils Bett

und versuchte mein Bestes, alles zu ver-

arbeiten. Ich sah im Moment wirklich furcht-

bar aus, aber in meinem Inneren, wo mein

Herz noch immer wie wild schlug, hatte ich

auf jeden Fall Wolke Nummer Sieben für

mich eingenommen.

Er liebte mich. Neil liebte mich wirklich,

aber ich würde mich ganz sicher erst wieder

von ihm küssen lassen, wenn ich wieder

sauber und ordentlich war. Ich fühlte mich

unglaublich eklig und widerlich und hatte

noch immer Schwierigkeiten, all das, was

zwischen uns in den letzten Stunden passiert

war, zu verarbeiten.

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Page 119: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich verließ sein Bett und ging zum

Badezimmer. Das Duschwasser war bereits

heiß und füllte den kleinen Raum mit

Wasserdampf. Wie versprochen hatte er

seine Zahnbürste und Zahnpaste für mich

bereitgelegt und sogar seidene Boxershorts

und ein weiches schwarzes T-Shirt, mit The

Jimi Hendrix Experience in weißen Buch-

staben auf der Vorderseite, hingelegt.

Ich wusste, dass Neil ein Hendrix Fan

war und ich hatte ihn sogar schon dieses T-

Shirt tragen sehen und trotzdem, die Tat-

sache, dass er es extra für mich gewählt hat,

rührte mich. Ich griff danach, vergrub meine

Nase in dem weichen Material und atmete

tief ein. Neils Geruch war für mich schon im-

mer himmlisch gewesen und ich bin danach

schon seit Jahren süchtig. Schwer zu

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Page 120: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

beschreiben, aber sein Duft ließ mich einfach

schwach werden. Wie frische Luft und der

Geruch in einem Wald, frisches Wasser, alles

kombiniert zu einer perfekten Vermischung

des Duftstoffes eines Mannes. Und ich wurde

mein ganzes bisheriges Leben davon abge-

halten darin zu schwelgen. Aber nicht länger.

Ich schloss die Badezimmertür, zog

meinen BH und mein Höschen aus und rein-

igte mich in der Dusche meines Freundes.

Ich liebte die Wörter in diesem Zusammen-

hang wirklich sehr.

Ich bin mir sicher, dass sich, während

ich mich abschrubbte, ein total blödes

Grinsen in meinem Gesicht verankert hatte.

Sobald ich mit Duschen fertig war und meine

Zähne mit seiner Zahnbürste bearbeitet

hatte, war ich immer noch wie blöd damit

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Page 121: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

beschäftigt wie ein Idiot in den Spiegel zu

grinsen. Ich war einfach nur froh, dass die

Tür zu war und Neil nicht sehen konnte, wie

sehr ich mich wie ein liebeskranker Trottel

aufführte. Dumm von mir. Er würde es sow-

ieso wissen, sobald ich durch die Tür treten

würde. Er wusste es wahrscheinlich schon

jetzt.

Ich verließ das Badezimmer in seinem T-

Shirt und den seidenen Boxershorts. Auf

jeden Fall eine Verbesserung zu ‚nackt in

einem Handtuch‘ oder zu ‚Klamotten mit

Kotze bedeckt‘ und außerdem war es erre-

gend, dass Kleidung meine Haut berührte,

die vor noch nicht allzu langer Zeit, seine

berührt hatte.

Sein T-Shirt reichte mir bis zu der Mitte

meiner Oberschenkel und ich hatte bereits

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Page 122: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

entschieden, das Teil zu behalten. Oh ja,

Neils geliebtes Hendrix T-Shirt würde für

immer mir gehören. Ich hatte noch nicht ein-

mal Skrupel, wenn es um diesen Diebstahl

ging. Ich wollte nicht ohne seinen Geruch

sein, sobald sein Heimaturlaub vorbei war.

Ich würde ihn nicht lange für mich haben,

bevor er wieder zurück musste, in den Besitz

der Britischen Armee in Afghanistan. Dies

bedeutete, dass sein T-Shirt die

Waschmaschine lange nicht von innen sehen

würde. Wenn überhaupt jemals wieder.

Mein inneres Geschwafel lenkte mich so

sehr ab, dass ich nicht darüber nachdachte,

was auf der anderen Seite der Tür auf mich

wartete. Allerdings war der Anblick, der mir

geboten wurde, als ich in Neils T-Shirt und

Boxershorts ins Schlafzimmer trat, nichts,

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Page 123: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

was ich auch nur annähernd erwartet hätte.

Ich blieb wie angewurzelt stehen, sicher,

dass meine Augäpfel aus den Höhlen

hervortraten.

Das Handtuch, welches ich benutzte um

meine Haare trocken zu rubbeln, rutschte

aus meinem Griff und fiel zu Boden, begleitet

von einem sanften Geräusch des Aufpralls.

Neil war in seinem Bett, und er wartete.

Auf mich. Definitiv auf mich.

Heilige Scheiße, was für ein attraktiver

Mann er doch war. Er saß am Kopfende des

Bettes, zurück gelehnt, sein breiter, nackter

Oberkörper nur für meine Augen entblößt.

Seine definierten und harten Muskeln und

seine goldene Haut, im Gegensatz zu den

weißen Bettlaken, ließen mich fast laut wim-

mern. Ich wollte ihn so gerne berühren und

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Page 124: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich wusste, ich würde diesen Wunsch bald

erfüllt bekommen.

Ich konnte sehen, dass seine Brustwar-

zen hart waren. Sein Blick war auf mich

gerichtet, mysteriös und sinnlich, mit einer

gewissen Verzweiflung in seinen Augen. Ich

konnte nur erraten, was er gerade dachte.

Über verschwitzten, verrückten, nackten Sex

wahrscheinlich. Ich tat es jedenfalls.

Meine Nippel waren auch hart, und ich

fühlte wie mich bei dem Gedanken daran,

dass Neil mich dort berühren würde, ein un-

willkürlicher Schauer durchfuhr.

Ich habe seine Körper schon vorher

wahrgenommen. Ich wusste, wie Neil ohne

sein T-Shirt aussah und ich wusste natürlich

auch über seinen Waschbrettbauch Bes-

cheid, und wie dieser, an seinen Hüften, in

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Page 125: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einem V endete. Jedes Mal, wenn ich mich

glücklich genug schätzen konnte einen Blick

darauf zu erhaschen, versetzte der Anblick

meine Innereien in ein bebendes Chaos.

Leider kam es in der Vergangenheit nicht oft

genug vor.

Neil war gesegnet mit einem überirdis-

chen Körper, welcher ihn wie eine mythische

Gottheit wirken ließ, aber ich hatte mir bish-

er nie erlaubt, ihn in diesem Licht zu sehen.

Die Momente in den ich ihn gesehen hatte,

waren, als er mit Ian trainiert hat, mit Fre-

unden Fußball gespielt oder schwimmen

war.

Diese Situation allerdings war anders.

Neil war, so wie ich ihn jetzt sah, nur für

mich, für mich allein. Er bot sich mir dar –

seinen Körper für meine Augen allein, um

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Page 126: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihn mit meinen Händen zu berühren und mit

Küssen zu bedecken.

„Du hast dein Handtuch fallen lassen“,

sagte er sanft, als er seine Hand auf das

Bettlaken legte, was den Effekt hatte, dass

sich seine Muskeln unter seinen Armen in

einem sinnlichen Tanz zu bewegen schienen.

„Ich weiß.“ Ich kämpfte damit, durch das

Pochen in meiner Brust auch noch zu atmen

und griff nach unten nach dem Handtuch.

„Lass es liegen.“

Neils Stimme hatte nun einen härteren

Ton an sich – es war ein Befehl. Ich gefror

auf halbem Wege, meine Augen suchten

seine, damit ich verstehen konnte was er

meinte.

Seine langen, definierten Arme waren in

meine Richtung ausgestreckt. „Komm zu

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Page 127: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mir, meine Schöne“, sagte er sanft. „Denke

an nichts, was dir irgendwie Angst machen

könnte. Ich bin es doch nur…und du.“

Ich nickte, aber es kamen keine Worte

aus meinem Mund. Alles, was ich machen

konnte, war die Erfahrung dieses Momentes

aufzunehmen und einfach auf mein Herz zu

hören.

„Ich möchte dich in meinem Armen hal-

ten, dir nahe sein. Und sicher sein, dass

niemand es auch nur versuchen würde, ein-

en Keil zwischen uns zu bringen oder dich

von mir fernzuhalten.“ Er neigte seinen Kopf

ein wenig. „Verstehst du das?“

„Das tue ich“, schaffte ich es

herauszubringen.

Neil ließ seine Arme ausgebreitet, seine

Augen glühten auf eine Weise, wie ich es bei

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Page 128: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Er ver-

langte viel von mir, sicher, aber das war es

nicht, was mich pausieren ließ. Die Gefühle,

die mich durchdrangen, waren erregend, zur

gleichen Zeit jedoch auch beängstigend.

Meine Emotionen paralysierten mich, weil

ich die Tragweite in diesem Moment, von

dem was ich hier tat, wirklich verstand. Mich

selbst einer anderen Person hingeben. Und

ich würde mich Neil vollkommen hingeben.

Es machte mich wahnsinnig verletzlich.

Oder nicht?

Ich fühlte das warnende Aufkommen

von Angst über mein Herz streifen. So deut-

lich, wie eine kalte Prise bei der du deine

Arme mit deinen Händen rubbeln musst,

damit du dieses unangenehme Frösteln ver-

treiben konntest.

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Page 129: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich wusste nicht, wie ich es überleben

sollte, falls ich ihn verlieren würde. Wenn er

aufhören würde mich zu lieben; es wäre mir

nicht möglich das zu verkraften. Oder wenn

ich ihn durch den Krieg verlieren würde, was

schon ein entsetzliches Risiko an sich

darstellte – und zwar eines, das er jeden Tag

in Kauf nahm, solange er im Dienste der

Armee stand – ich würde es nie überleben.

Neil zu verlieren würde mich zerstören, vor

allem nachdem ich heute Nacht gelernt

hatte, wie es sich anfühlte, von ihm geliebt

zu werden.

„Denke nicht an die schlechten Dinge,

Elaina. Lass all das hinter dir und komm zu

mir. Mein wunderschönes Cherry

Girl…komm hierher und lass mich dich

lieben.“

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Page 130: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich kam.

Alles, was ich wusste war, dass ich einen

Weg in die Arme fand, die ich niemals

wieder verlassen wollte, die mich so perfekt

an seinen Körper gepresst hielten, dass ich

Schmerz empfinden würde, sobald er zur

Armee zurückkehrte und ich den Drang un-

terdrücken musste, hier und jetzt in Tränen

auszubrechen.

Neils harter Körper und seine weichen

Lippen drückten sich gegen mich, erlaubten

mir ein wenig zu fühlen wie es zwischen uns

wäre, wie es wäre, wenn sich der größte

Wunsch meines Herzens erfüllen würde –

von Neil geliebt zu werden.

Und zur gleichen Zeit allerdings, wurde

ich dazu getrieben, die schrecklichsten Äng-

ste bezüglich Neil, zu erkennen.

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Page 131: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich könnte ihn verlieren.

Und es würde mich umbringen, falls das

jemals passieren sollte.

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Page 132: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

7Neil war vorsichtig mit mir, sobald ich

bei ihm im Bett lag. Er küsste mich

leidenschaftlich, aber er ließ nicht zu, dass

diese glühenden Küsse zu mehr führten, ob-

wohl ich ihn gelassen hätte. Er hatte die

Kontrolle und seine Beherrschung war er-

staunlich, denn als er sich an mich presste,

konnte ich durch seine Boxershorts fühlen,

wie erregt er war. Ich spürte, wie sein harter

Schwanz gegen meine Hüfte presste, spürte

seine Erregung in jeder seiner Berührungen,

was auch mich, da es Neil war, immer verz-

weifelter für ihn werden ließ. Ich wollte

mehr. So viel mehr.

Als ich aus dem Badezimmer kam, war-

tete er im Bett auf mich und ich dachte, als

Page 133: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich ihn dort sitzen sah, dass er völlig nackt

wäre. Aber nein, er hatte etwas an. Außer-

dem war das Bettlaken nun völlig als eine Art

Barriere zwischen uns gerutscht, da es uns

einfach nicht möglich war unsere Beine still

zu halten. Ein hoch auf das Bettlaken und

Neils Selbstkontrolle, denn ich hatte absolut

keine.

Sobald die Gefahr bestand die Kontrolle

zu verlieren, lehnte er sich ein wenig zurück

und sah mich einfach nur an, streichelte

meine Wangen oder zeichnete meine Lippen

mit seinen Fingerspitzen nach und wartete

drauf, dass wir uns beide wieder einiger-

maßen beruhigten.

Ich schaute ihn in dem dämmrigen Licht

an, in meinem Inneren herrschte allerdings

schon seit einiger Zeit nur noch ein

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Page 134: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

flatterndes Durcheinander, jetzt sogar noch

überwältigender durch die Art und Weise

seiner berauschenden Küsse. Ich fragte

mich, wo das mit ihm alles hinführen würde.

Nicht in der Lage ruhig liegen zu bleiben,

wölbte ich mich ihm entgegen und drückte

meine Beine zusammen, um meine Verlan-

gen ein wenig zu dämpfen. „Ich – ich

brauche – Neil, ich – “

„ – Ich weiß genau was du brauchst,

Süße. Ich weiß was du brauchst, genauso wie

ich weiß, was ich gerne mit dir machen

würde.“

Er presste seine Hüfte genau dahin, wo

ich sie brauchte und ich fühlte nun ganz

genau, wie es um seinen Schwanz stand. Er

fühlte sich riesig an, aber das überraschte

mich nicht im Geringsten. Neil war ein

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Page 135: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

großer Mann, überall. Ich konnte meine

Hände nicht von ihm lassen. Ich ließ sie über

seinen Rücken gleiten als ich mich seinen

Stößen mit meinem Körper entgegen bog

und fühlte, wie mich heiße Begierde

überkam. Ich hätte mitgemacht, zu was auch

immer er bereit gewesen wäre und wusste,

dass ich nicht hätte aufhören können, aber

es müsste auf jeden Fall von ihm ausgehen,

denn ich war bereits verloren. Meine Hand

glitt nun nach unten zu seinen Boxershorts

und in diese hinein, wo ich meine Hand

langsam zu seinem steinharten Schaft bra-

chte, die seine Shorts bis zum bersten

ausfüllte.

Neil zischte als meine Hand seine Erek-

tion umfasste und ich fühlte dann plötzlich,

wie seine eigene Hand, meine bedeckte.

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Page 136: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Aber wir werden heute Nacht nichts davon

tun“, sagte er mir ruhig, nahm sanft meine

Hand in seine und presste beide neben

meinem Kopf auf die Matratze.

„Werden wir nicht?“

„Nein. Nicht hier und nicht so.“ Er

presste seine Lippen zu der Kuhle meines

Halses und hauchte dort gegen meine Haut.

„Du bist für mich, für einen verzweifelten

Fick mitten in der Nacht, viel zu wertvoll.“

Seine Lippen machten sich langsam auf den

Weg nach oben zu den meinen. „Das will ich

dir einfach nicht antun. Es wird etwas beson-

deres sein, sobald wir uns auf diese Weise

lieben werden. Und das werden wir.“ Raunte

er nun dicht an meinen Lippen. „Oh, Süße,

wir werden es tun und es wird

sehr…sehr…gut werden; wenn es soweit ist.“

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Page 137: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Neils starke Arme hielten mich in einer

Umarmung fest an sich gedrückt und dies

lehrte mir, was es bedeutete, dem Mann, den

ich liebte, nahe zu sein.

Es fühlte sich wunderschön, atem-

beraubend und einfach perfekt an.

Auch fanden wir heraus, dass es für uns

sehr einfach war uns zu unterhalten. Machte

Sinn, wenn man bedachte, dass wir so viele

Jahre mit gemeinsamen Erinnerungen

hatten.

„Erinnerst du dich an das erste Mal als

du bei uns zu Abend gegessen hast?“, fragte

ich ihn.

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Page 138: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Aber natürlich.“ Neils Finger streichel-

ten meinen Arm entlang, das einzige Ziel

dahinter war es, mich immer auf irgendeine

Weise zu berühren.

Ich konnte aber auch nicht genug von

seinen Berührungen bekommen. Diese Ber-

ührungen waren eine Art Bestätigung für

mich. Sie ließen alles so real werden und ich

musste verzweifelt an diesem Glauben

festhalten. An dem Glauben, dass wirklich

alles, was wir teilten, echt war. All meine

Hoffnungen und Träume basierten auf dieser

simplen Tatsache.

„Ich habe mich in dich verliebt als du

mir über den Tisch hinweg zugezwinkert

hast.“ Ich schaute in seine Augen und sah,

auch wenn er nicht antwortete, das Funkeln

in den seinen. Neil konnte kommunizieren

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Page 139: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ohne auch nur ein Wort zu sagen und das

machte er oft. Auch ich bin mir sicher, dass

es eine hilfreiche Fähigkeit beim Militär war,

vor allem wenn er Truppen in den Kampf

führen musste. Kein Wunder, dass er in der

britischen Armee bereits den Rang eines

Captains innehatte.

„Ich erinnere mich, wie ich dir

zugezwinkert habe, und auch wie dankbar

ich dir war mir das letzte hausgemachte

Brötchen deiner Mutter zu überlassen.“

„Du warst nett zu mir“, erzählte ich ihm,

„deswegen habe ich es dir überlassen. Nicht

viele Siebzehnjährige würden einer

Zehnjährigen Aufmerksamkeit schenken und

ihr schon gar nicht zuzwinkern.“

Anstatt mir auf mein Geständnis zu ant-

worten, schob Neil sich über mich, sein

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Page 140: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mund fand erneut meine Lippen, sein Körp-

er drückte mich in die Matratze bis er mich

erneut um den Verstand geküsst hatte.

Er legte seine Handfläche auf die Stelle

meines Körpers, wo mein Herz schlug und

verharrte dort. Es war in keiner Weise

sexuell wie er mich in diesem Moment ber-

ührte, nur eine Geste seiner Gefühle, die

auch ich an dem Ort, an dem mein Herz

unter meiner Haut pochte, spürte. „Dieses

Herz ist so wunderschön, jetzt genauso wie

damals, als du noch zehn Jahre alt warst. Du

hast ein wunderschönes Herz, Cherry.“

So wie du auch, Neil.

„Ich denke, das war einmal“, sagte ich.

„Was meinst du damit?“

Ich kuschelte mich näher an seinen

nackten Körper und zeichnete mit meinen

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Page 141: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Fingerspitzen die Kuhle seines Halses

entlang. „Nachdem mein Va – Vater starb, i

– ich weiß einfach, dass ich mich verändert

habe und ich bin nicht – ich bin nicht mehr

die Person von damals. Ich bin nicht dieses

nette Mädchen, an das du dich noch zu erin-

nern glaubst, Neil. Ich hoffe, dass ist dir

klar.“

„Aber genau das bist du“, sagte er. „Ich

weiß, dass du dich irrst. Warum würdest du

so etwas überhaupt denken?“ Er hielt mich

fester an seinen Körper gedrückt.

„Ich habe Dinge getan, die ich niemals

getan hätte, wäre meine Vater noch immer

am Leben.“

„Das haben wir doch alle, Cherry. Er

küsste mich tief und lang, bevor er wieder

sprach. „Ich wünschte, ich hätte damals hier

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Page 142: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sein können. Ich habe mir solche Sorgen

gemacht als dir dein Vater genommen

wurde.“

„Ich vermisse ihn noch immer so

schrecklich.“

„Natürlich tust du das. Das ist völlig

normal.“

„Aber er wäre so enttäuscht, wenn er

wüsste, was ich in den letzten Jahren alles

gemacht habe.“

„Und was genau wäre das alles?“

Ich wusste nicht wie ich ihm antworten

sollte. Wenn ich ehrlich mit ihm wäre, wäre

Neil vielleicht sogar von mir angewidert.

Wenn ich es nicht wäre, würde mich das zu

einer Lügnerin durch Verschweigen von In-

formation machen und ich glaubte nicht,

dass ich Neil das antun könnte. Unsere Liebe

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Page 143: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

bedeutete mir dafür zu viel und ich wusste

irgendwie, dass es ihm nicht anders ging.

„Na ja, ich bin nicht unschuldig. Ich

habe Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin.

Ich habe mich mit üblen Leuten eingelassen

und mit…vielen Jungs. Mein Vater hat mich

besser erzogen und dazu, mich zu respektier-

en und mich nicht mit Leuten abzugeben,

mit denen ich mich letztendlich aber

abgegeben habe.“

„Wenn du dieses Arschloch Tompkins

meinst, dann stimme ich aus vollem Herzen

zu – er hat es nicht einmal verdient die

gleiche Luft wie du zu atmen.“

Ich lachte leise. „Ich weiß. Vater hätte

Denny niemals auch nur durch die Tür

gelassen um mich anzusehen, geschweige

denn mich mit ihm ausgehen lassen.“

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Page 144: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Dein Vater war ein weiser Mann“, sagte

er trocken.

„Ich war, ehrlich gesagt, ein wenig

schockiert als du mich in dem Pub verteidigt

hast. Ich konnte einfach nicht verstehen,

warum du so interessierst warst…an mir.“

Meine Stimme verlor sich in der Stille der

Nacht, die uns umgab.

Neils Antwort war es, mich auf den

Rücken zu rollen und mich mit tiefen Zun-

genstößen leidenschaftlich zu küssen. Auf

eine schon fast harsche und verzweifelte Art

und Weise, um mich davon zu überzeugen,

dass ich es wert war. „Verstehst du es jetzt?“

„Nicht wirklich“, antwortete ich

schüchtern, „aber ich bin so dankbar dafür,

dass du…interessiert bist.“

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Page 145: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Lass mich dir etwas zeigen.“ Er öffnete

die Schublade seines Nachttisches und nahm

ein kleines Objekt heraus. „Gib mir deine

Hand.“

Das tat ich; und ich fühlte, wie er mir ein

Armband an mein Handgelenk anlegte.

„Du hast es all die Jahre aufbewahrt?“,

fragte ich, während ich zur gleichen Zeit

fühlte, wie Tränen versuchten zu entkom-

men, jedenfalls würde genau das passieren,

wenn er mit Gesten dieser Art nicht aufhören

würde. Ich hielt mein Handgelenk oben,

damit ich im Licht einen besseren Blick da-

rauf werfen konnte. Das Armband, das ich

selbst für Neil angefertigt hatte, als eine Art

‚Viel Glück‘ Talisman, um ihn im Krieg sich-

er zu wissen. Es sah ein wenig Kampferprobt

aus, aber es war noch intakt, immer noch mit

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Page 146: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

den zwei Eulen und dem Symbol, das für Un-

endlichkeit stand, daran befestigt.

„Ja, ich habe es all diese Jahre behalten.

Du hast es ja schließlich für mich gemacht.

Zur Hölle, ich habe es so oft getragen wie es

mir erlaubt war.“

Ich konnte den Beweis dafür anhand der

Struktur und der Farbe des Leders sehen. Ich

brachte es nah an meine Nase um daran zu

schnuppern. Neils Duft war an dem kleinen

Stück Leder und den Messing Symbolen

wahrzunehmen und ich wusste somit, dass

es in Kontakt mit seiner Haut gewesen sein

musste.

„Ich habe meins auch noch“, sagte ich.

Er zog mich an seinen Körper, presste

mich in die Beuge seines Armes und ber-

ührte mich mit seinen Fingern sanft im

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Page 147: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Nacken. „Du weißt, dass ich deinen Bruder

und deine Mutter als mehr ansehe, dass ich

sie als meine eigene Familie ansehe?“

„Sie lieben dich, Neil.“

Wieder konnte ich den Schmerz in seiner

Stimme wahrnehmen. Neil sprach nicht über

sein scheiß Familienleben, oder wie er na-

hezu allein, schon in frühem Alter, klarkom-

men musste. Er beschwerte sich auch nie,

deswegen fühlte es sich auch bedeutungsvoll

an, als er es jetzt in dieser Unterhaltung

erwähnte.

„Ich liebe sie auch. Und ich fühle mich

von euch allen zurückgeliebt, Cherry. Mehr

brauche ich nicht.“

Als ich in der Sicherheit seines Armes

lag, schaute ich an die Decke seines Schlafzi-

mmers und dachte daran, wie glücklich ich

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Page 148: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

in diesem Moment war, in Neils Bett, von

ihm umarmt zu werden, und seine sanften

Berührungen und langsamen Küsse genießen

zu dürfen. Neil und ich, zusammen.

„Oh, mein Gott, wir müssen ihnen von

uns erzählen!“

Er lachte. „Das können wir morgen

machen.“

„Okay. Das werden wir. Ich kann es gar

nicht erwarten, Mamas Reaktion zu sehen.“

„Ich mache mir mehr Gedanken drüber,

wie wohl Ian reagieren wird.“ Er umfasste

intuitiv seinen Schwanz. „Ich würde den

gerne behalten.“

Mir blieb nichts anderes übrig als bei

seiner Reaktion laut zu lachen. „Ich denke,

dein wertvoller Besitz ist sicher.“

„Zur Hölle sei Dank.“

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Page 149: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Neil, du vergisst die tatsachenbezogen-

en Fakten hier.“

„Aha?“ Er hob einer seiner

Augenbrauen.

„Jep, die Tatsache, dass der Morrison

Klan dich schon vor langer Zeit als einen von

den seinen beansprucht hat und wir werden

dich nie wieder zurückgeben.“

Er mochte das; und küsste mich danach

für eine lange Zeit um mir zu zeigen, wie

sehr er diese Tatsache mochte.

Später hatten wir die Gelegenheit ein

wenig über diejenigen zu sprechen, die vor

unserer gemeinsamen Zeit da waren. Der

Teil war nicht so angenehm, aber auch das

musste diskutiert werden und ich bin froh,

dass wir es machten. Ich wollte nicht, dass er

sich irgendwelche Vorstellungen macht und

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Page 150: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

in der Annahme stand, dass ich noch eine

unschuldige Jungfrau war. Ich hatte mit

mehreren Typen etwas gehabt, und der letzte

war Denny Tompkins gewesen. Ich fand,

dass er die Wahrheit verdient hatte. Ich

nahm die Anspannung von Neils Kiefer

wahr, als ich mir alles von der Seele redete,

aber wusste, dass ich es mit ihm teilen

musste. Er musste es wissen. Mein Denny

war seine Cora.

Mein einziger Trost war, dass Neil

meinen Ex-Freund genauso hingebungsvoll

verachtete, wie ich es verachtete mir ihn mit

Cora vorzustellen, und mit anderen Frauen

über die vergangenen Jahre. Aber vor allem

hasste ich diese Schlampe.

Der wichtigste Aspekt bei all dem war al-

lerdings, wie sehr wir Zusammensein wollten

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Page 151: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

und wie sehr wir es brauchten, was uns nur

der andere möglich war zu geben. Jetzt wo

wir einen Vorgeschmack auf das Wie es sein

könnte hatten, wäre niemand anderes, weder

für Neil noch für mich, jemals wieder auch

nur annähernd genug. Für mich war es

Neil…oder keiner. Er liebte mich trotz mein-

er Vergangenheit und ich fühlte das Gleiche

für ihn.

Wir hielten in dieser Nacht einander

fest, flüsterten in der Dunkelheit, teilten un-

sere Träume und gestanden unsere Dämon-

en und Ängste. In Neils Armen, die mich fest

an ihn gedrückt hielten, driftete ich in einen

friedlichen Schlaf. Ich wusste, dass der Duft

von ihm echt war, denn er umgab mich und

ich atmete nur ihn ein.

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Page 152: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Es gab zu dieser Zeit so viel Hoffnung als

ich an die Zukunft dachte. Ich konnte mir

nicht vorstellen, dass irgendetwas es schaf-

fen könnte, nach diesem hart umkämpften

Erfolg, mir Neil wieder zu entreißen.

Das Leben konnte, nachdem was ich

schon alles durchmachen musste, nicht so

unfair zu Elaina Morrison sein.

Seine Liebe war etwas, dass ich nie in

Frage gestellt hatte. Seine Liebe gehörte mir.

Ich kann jetzt zurück schauen und mit abso-

luter Sicherheit sagen, dass Neils Liebe auf

jeden Fall mir gehörte.

Allerdings hatte ich sie nur für eine kur-

ze Zeit.

Für eine viel, viel zu kurze Zeit.

Mir gehörte Neils Liebe, bis das Schick-

sal zuschlug und sie mir entriss…zum

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Page 153: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wiederholten Male…so, dass ich erneut ver-

loren war.

Allein. Schon wieder.

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Page 154: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

TEIL ZWEI

Neil

Driften auf einem Meer von vergessenen Tränen,

auf einem Rettungsboot segelnd für deine Liebe.

Jimi Hendrix, Drifting~

Page 155: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

8Dieser Monat mit Elaina, war die

glücklichste Zeit, an die ich mich

jemals erinnern konnte. Ich kann mich

nicht an viele Momente erinnern, an denen

ich wirklich jemals glücklich war. Ich lebte

einen Tag nach dem anderen und versuchte,

so gut wie möglich klarzukommen. Das war

schon immer meine Philosophie. Aber die

Zeit mit ihr übertraf einfach alles, was ich bis

zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben

gekannt hatte.

Ich wusste, was es bedeutete, sich nach

etwas zu sehnen. Verdammt, ich sehnte mich

nach Elaina schon so lange ich denken kon-

nte. Deswegen fühlte es sich nicht irgendwie

anders an. Ich musste auf sie allerdings für

Page 156: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

eine gewisse Zeit warten und dann…verwan-

delte ich mich in den glücklichsten Mann der

Welt, als sich für uns endlich alles zusam-

menfügte. Ich erhielt endlich die Möglichkeit

ihr zu sagen, was sie für mich bedeutete.

Aber jetzt gehörte sie mir und sie liebte

mich auch. Wir waren endlich zusammen,

und die Ewigkeit, diesen Zustand zu

genießen, lag zu unseren Füßen.

Es gab viele Dinge, die wir noch vonein-

ander lernen mussten. Denn auch wenn das

Gefühl, mit der Person zusammen zu sein,

die du schon seit Jahren kennst, unbes-

chreiblich war, gab es da noch Geheimnisse.

Aber ich konnte mein gesamtes Leben damit

verbringen, diese zu enthüllen und würde

niemals auf dieser Reise Ermüdungser-

scheinungen verspüren. Das war mir klar.

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Page 157: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Der ersten Person, der wir von uns

erzählten, war Elainas Mutter. Na ja, ihr

zwei habt also endlich geklärt, was uns an-

deren schon von Beginn an klar war, war

das erste was aus ihrem Mund kam, zusam-

men mit Freudenschreien und Umarmungen

für alle.

Es war ein schönes Gefühl eine Familie

zu haben, die dich in ihrer Mitte wollte.

Ihr Bruder, Ian, war der nächste auf der

Liste mit dem wir unsere Neuigkeit teilten.

Er hat sich für uns gefreut und zeigte eine

ähnliche Reaktion wie Elainas Mutter, al-

lerdings fügte er noch, Du hast jetzt also Sex

mit meiner kleinen Schwester, Kumpel?, als

Kampfansage hinzu. Ich versuchte ihn zu

beschwichtigen, so gut es eben möglich war,

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Page 158: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

aber...na ja, ist schon besser, wenn wir zwei

diesen Teil nicht diskutierten.

Noch hatten wir ja keinen Sex gehabt,

aber das würde sich schon bald ändern. Wir

konnten die Hände nicht voneinander

lassen, allein deshalb war mir schon klar,

dass es uns nicht auf ewig möglich wäre, Sex

aus unserer Beziehung zu verbannen.

Das Problem war, ich hatte nicht mehr

lange Zeit, bevor mein Heimaturlaub vorbei

wäre und ich auf eine neue Tour musste. Es

gab viel über das wir noch sprechen und an

dem wir noch arbeiten mussten in diesen

wenigen Wochen, und ich wollte, dass alles

perfekt war, sobald wir zum ersten Mal Sex

haben würden.

Ich brachte Elaina für das Wochenende

an die Küste von Somerset, in Kilve. Einer

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Page 159: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meiner Kameraden, den ich in der SAS get-

roffen hatte, hat eine Schwester, die eine

Frühstückspension leitete. Er erwähnte

diesen Ort mehr als einmal. Glücklicher-

weise, als ich Hannah Greymont von Hall-

borough Park anrief, war es mir möglich ein

Zimmer für uns zu buchen. Ich war über

meine Pläne, die mich von zu Hause weg

führen würden, genauso überzeugt wie von

denen, welche mein Schicksal betrafen…

“Wie hast du diesen Ort gefunden?“, fragte

sie verblüfft als wir die Kieseinfahrt hinauf

fuhren.

„Einer von meinen Kumpels, ein Kam-

erad der Special Force, hat mir davon

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Page 160: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erzählt. Sein Name ist Blackstone. Das Haus

gehört seiner Schwester und ihrem Ehem-

ann. Ganz schön beeindruckend, oder

nicht?“ Und das war es tatsächlich. Das got-

ische Steinhaus vor uns war eine Landhaus-

villa, das alle Häuser die jemals auf BBC zu

sehen gewesen waren, in den Schatten stel-

len würde.

„Es ist atemberaubend, Neil“, sagte sie

leise, „perfekt für uns.“

Sie sah so umwerfend neben mir aus, so

elegant und schön, in ihrem blauen Kleid

und den langen sexy Beinen, in den Sitz

meines Autos geschmiegt. Ich hatte allerd-

ings ein paar Schwingungen wahrgenom-

men. Elaina wurde wieder schüchtern und

ich hatte auch schon eine Ahnung woran das

lag. Ich werde mich aber um dieses Problem

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Page 161: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

kümmern, sobald ich sie für mich allein in

der Suite hatte. Sehr langsam und sorgfältig.

Beruhige dich, Kumpel! Ich musste mich

wirklich darauf konzentrieren, was das Ziel

dieses Ausflugs und die Absicht dahinter

war. Und es lag nicht nur darin sie ins Bett

zu bekommen, auch wenn es vielleicht

danach aussah. Es war verdammt schwierig

sich zu konzentrieren wenn sie so umwer-

fend aussah.

„Du bist wunderschön“, sagte ich ihr,

„und ich liebe dich dafür, dass du es mir er-

laubt hast, dich für das Wochenende zu

entführen.“

„Nur weil ich zugestimmt habe dich hier-

her zu begleiten?“ Sie warf mir einen

vielsagenden Blick zu.

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Page 162: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Blöder, idiotischer Volldeppenarsch.

„Nein, nicht nur deswegen. Ich liebe dich die

ganze Zeit.“ Ich streckte meinen Arm nach

ihr aus und zog sie an mich heran, suchte in

ihrem Gesicht nach Hinweisen. „Hast du es

dir anders überlegt?“

Sie schüttelte ihren Kopf, ihre blaue Au-

gen glänzten als sie flüsterte, „Niemals.“

Elaina brachte ihre Hand zu meinem Gesicht

und ließ sie dort ruhen. „Ich würde dir über-

all hin folgen. Ich liebe dich, weißt du noch?“

„Ich werde nicht vergessen, dass du mir

das gesagt hast.“ Und das würde ich nicht.

Diese Worte waren wertvoll für mich.

„Gut. Du solltest das auch besser nicht

vergessen.“

Ich presste sie gegen mich und küsste sie

langsam und ausgiebig, so lange, bis sie

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Page 163: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

nachgiebig in meinen Armen lag, ich nur

noch an Betten denken konnte, daran sie

nackt in einem zu haben und eine Menge an-

derer unangebrachter Ideen, die hier in

diesem Moment nichts zu suchen hatten.

„Also, ich habe einen Plan hier“, gestand

ich nah an ihrem Ohr.

„Hmmm, dachte ich mir“, schnurrte sie.

„Was beinhaltet denn dieser Plan von dir?“

Ich lehnte mich zurück, damit sie mich

ansehen konnte. „Mein Plan ist es, dass wir

uns zuerst einmal in unserem Zimmer ein-

richten.“ Ich neigte meinen Kopf als sie ihre

Augenbraue nach oben zog, sicher, dass sie

dachte, ich hätte nur schmutzige Gedanken

im Kopf. Na ja, die meisten waren das auch,

aber ich war gut darin meine Gedanken,

noch, für mich zu behalten. „Und dann,…wie

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Page 164: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wäre es, wenn ich mein umwerfendes Mäd-

chen zum Abendessen ausführen würde, wo

ich ihr dann gegenüber sitzen und in ihrer

exquisiten Schönheit schwelgen kann? Was

sagst du?“

Sie lachte. „Okay, wie könnte ich dazu

nein sagen?“

„Lachst du mich etwa aus, Miss

Morrison?“

„Ich glaube das tue ich, Captain

McManus.“ Sie nickte zwischen mehr

Gekicher und presste dann einen süßen Kuss

auf meine Lippen. „Du zeigst Anzeichen

eines Poeten, fürchte ich. Lass das besser

nicht deine Truppen wissen.“

„Und ich dachte, meine kleine Rede war

gut“, protestierte ich.

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Page 165: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Aww, du darfst deinen inneren Poeten

jederzeit bei mir rauslassen, Babe.“ Sie

lächelte und warf mir einen Kuss zu.

Ich schüttelte meinen Kopf als wir uns

auf den Weg ins Innere zur Anmeldung

machten. Ich hatte Elaina glücklich und vor

Freude strahlend an meinem Arm, ja, aber

wenn ich daran dachte, wie ich sie in nur

wenigen Wochen verlassen müsste – bei

Gott, ich hatte keine Ahnung, wie ich das fer-

tig bringen sollte.

Blackstones Schwester, die uns sagte wir

sollten sie doch Hannah nennen, gab uns

eine schöne Corner Suite, die in Blau gehal-

ten war, und das Meer vom Fenster aus

überblickte. Die Aussicht auf den Küstenver-

lauf und die Lavendelfelder war einfach

beeindruckend, aber rückte definitiv in den

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Page 166: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Hintergrund bei den schmutzigen Gedanken

in meinem Kopf. Oh ja, die einzige Aussicht

für die ich mich im Augenblick begeistern

könnte, wäre Elaina vor dieser Aussicht.

Nackt. Das war die Aussicht, die ich be-

trachten wollte. Die einzige, an die ich im

Moment auch nur denken konnte.

Als ich durch das Fenster starrte, realis-

ierte ich wie schlimm es mich wirklich erwis-

cht hatte.

Elaina raschelte im Badezimmer herum,

platzierte ihre Sachen, während ich über die

Antizipation nachdachte, an das, was endlich

Realität sein würde nach einer so langen Zeit

des Begehrens.

Allerdings hatte ich auch ein paar

Zweifel über das, was wir hier, in diesem

wundervollen prächtigen Haus entlang der

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Page 167: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

malerischen Küste von Somerset, im Begriff

waren zu tun. Elaina war eine erwachsene

Frau, aber sie war auch beträchtlich jünger

als ich. Manchmal fühlte ich mich schuldig,

dass ich sie wollte, wenn ich vielleicht besser

eine Frau in meinem eigenen Alter hätte

wählen sollen. Aber ich hatte schon vor

langer Zeit gelernt, dass es nicht in deiner

Macht stand zu entscheiden, in wen du dich

am Ende verliebst. Du wirst ausgewählt.

Für mich war diese Person ein wunder-

schönes Mädchen mit kirschrotem Haar und

dunkelblauen Augen und ihr allein gehörte

der einzig existierende Schlüssel zu meinem

Herzen.

Allein diese vereinzelten Gedanken über

sie waren schon genug, um meinen Schwanz

zu einem Punkt hin zu erwecken, wo bereits

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Page 168: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ein wenig diskretes Zurechtrücken von

Nöten war. Es schien, als ob wir doch wirk-

lich die ganze Packung Kondome, die ich

eingepackt hatte, benötigen würden…

„Oh, Babe, du solltest die Aussicht von

hier aus sehen“, rief sie vom Badezimmer

aus, wodurch sie meine Gedanken an Sex

fürs erste unterbrach. Herrgott sei Dank. Als

ich zu ihr ging, bestrafte ich mich für das

beklommene Gefühl mich verstecken zu

müssen und versuchte, die Gedanken

abzuschütteln, auf welche Art und Weise ich

sie befriedigen würde und was ich mit ihr, in

der begrenzten Zeit, die wir zur Verfügung

hatten, schon bald machen würde.

Tatsachen blieben nun einmal Tat-

sachen. Elaina wollte mich im gleichen Maße

wie ich sie. Niemand von den Anwesenden

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Page 169: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

war Minderjährig, ebenso wenig wie un-

schuldig. Diese Tatsache machte mir Sorgen,

aber zur gleichen Zeit erleichterte mich diese

auch. Ich war nicht der erste Mann, der in

sie eindringen würde, aber ich musste mir

auch keine Sorgen darüber machen, wie ich

bei einer Entjungferung vorgehen sollte – et-

was, das ich noch nie getan hatte, und ich

hatte auch kein Verlangen, diese Erfahrung

jemals zu machen. Nein, Elaine war jetzt

mein und sie war alles was ich wollte.

Elaina war eine erwachsene Frau. Wir

hatten den Segen ihrer Familie und die

wussten, dass sie bereits einige Male bei mir

übernachtet hatte. Sie mussten es vermuten.

Also, warum fühlte ich mich dann wie ein

notgeiler Jugendlicher, der Sex geheim hal-

ten musste?

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Page 170: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Kommst du, Babe?“, rief sie erneut.

Oh ja, Süße, das werde ich und so wirst

du.

Ich trat in das Badezimmer und fand sie

gegen ein ähnliches Fenster, mit der

grundsätzlich gleichen Aussicht, die ich

gerade erst betrachtet hatte, gepresst. Elai-

nas war allerdings über einer gigantischen

Badewanne, von der ich hoffte, wir würden

sie zu einem bestimmten Punkt zusammen

ausprobieren.

Ich näherte mich ihr von hinten, schlang

meine Arme um sie und ruhte mein Kinn auf

ihrem Kopf. „Wunderschön“, sagte ich,

während ich ihren Duft einatmete, der zu

meiner Sucht geworden war.

„Ich weiß, das ist es wirklich“, sagte sie,

brachte ihre Hände nach oben und platzierte

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Page 171: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sie, wo meine Arme sich kreuzten. Ich liebte

es, wann auch immer Elaina mich berührte.

Und ich saugte jede auch noch so kleine oder

kurzfristige Berührung in mich auf. Das un-

verwechselbare Gefühl ihrer Hände, die

mich immer wieder aufsuchten, bedeutete

Etwas. Das Wissen darüber, dass sie so selb-

stverständlich gab, bedeutete auch etwas

und ich würde diese Erinnerungen, an un-

sere Zeit zusammen, für die Zeit in der wir

getrennt sein würden, festhalten. Sie würden

mich durch die schweren Momente führen.

Hoffte ich jedenfalls. Ich fühlte einen Anflug

von Panik, wenn ich daran dachte, sie nach

meinem Heimaturlaub in England zurück-

lassen zu müssen. Denk einfach nicht daran.

Ich drehte sie herum und nahm ihr

Gesicht zwischen meine Hände. Ich hielt sie

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Page 172: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

so nah wie möglich, suchte in ihren fra-

genden Augen, strich über ihre wunder-

schönen Züge und versuchte mich so an

jedes auch noch so winziges Detail, an das,

was Elaina zur schönste Frau der Welt

machte, zu erinnern.

„Ich habe nicht über die Aussicht ge-

sprochen“, sagte ich ihr, bevor ich ihren

Mund mit meinem vereinnahmte.

Ich küsste sie für eine lange Zeit. Vor

diesem Fenster. Ich küsste mein Mädchen

bis es mir besser ging und ich weitestgehend

befriedigt war. Bis ich genug von ihr gekostet

hatte um sie loszulassen und mein Ver-

sprechen, sie während des Abendessens zu

betrachten, einzuhalten.

Wir waren schon jetzt etwas spät dran.

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Page 173: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Elainas errötete Wangen, die die

Aufmerksamkeit des Kellners erregte, als

dieser uns zu unseren Plätzen führte und die

Blicke der anderen Gäste, die sich wahr-

scheinlich denken konnten warum wir so

spät waren, löste einen Beschützerinstinkt in

mir aus. Ein Blick auf Elaina, und jeder kon-

nte sich vorstellen, von ihren erröteten Wan-

gen, bis hin zu ihren erregend geschwollenen

Lippen von all der Lippenakrobatik, was wir

noch vor einer Minute getrieben hatten.

Ich ließ meine Hand besitzergreifend zu

dem unteren Teil ihres Rückens gleiten und

führte sie zu ihrem Stuhl, hielt den Stuhl für

sie bereit, so wie es mir meine Oma gelehrt

hat. Ich wollte all diesen Leuten zu verstehen

geben, dass sie mein war. Wenn ich das fer-

tig gebracht hätte, ohne das alle glauben

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Page 174: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

würden, dass ich ein kompletter Wahnsinni-

ger wäre, dann hätte ich auch eine Bekannt-

gabe gemacht. Dieses wunderschöne Mäd-

chen ist mein, Leute, und sie liebt nur mich.

Ich erkannte, egal von welcher Seite man

es betrachtete, am Ende galt ich als der

Gewinner; wahnsinnig oder nicht. Ich war

schließlich derjenige, der sie bei dem

Abendessen über den Tisch hinweg anstar-

ren durfte.

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Page 175: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

9„Was magst du am meisten daran,

dass du Captain bei der Special Force

bist? Du redest nicht viel darüber.“

„Wir sollen auch nicht darüber sprechen,

Süße.“

Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich

und ihre Lippen formten einen anbetung-

swürdigen Schmollmund, der mich Dinge

machen lassen wollte, für die wir definitiv

hinter geschlossenen Türen sein sollten.

„Also, was darfst du mir erzählen? Ich

muss ein wenig darüber wissen, was du dort

drüben in Afghanistan machst.“

Ich zuckte mit den Schultern über

meinem Teller, mit einem perfekt gebraten

Stück Wild, hinweg und gab die ehrlichste

Page 176: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Antwort, die ich ihr geben konnte. „Es ist

einfach nur Arbeit, die für jemanden wie

mich eine gute Möglichkeit dargestellt hatte,

denke ich. Harte Arbeit und oftmals sehr

furchterregend. Einsam. Brutal.

Ernüchternd. Beschissen.“ Ich sah von

meinem Abendessen auf und in ihre besor-

gten Augen, und zum ersten Mal in meinem

Leben, wünschte ich mir, ich wäre kein

Soldat.

„Klingt toll“, sagte sie sarkastisch. „Wie

sehr muss ich mir darüber Gedanken

machen, ob du wieder sicher zu mir zurück-

kommst, Neil?“

Ich bedeckt ihre Hand mit meiner. „Ich

komme in zehn Monaten zurück und wenn

ich das tue, dann wird es für immer sein.

Dann sind es insgesamt sechs Jahre gewesen

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Page 177: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

und das ist genug, glaub mir. Ich will etwas

anderes mit meinem Leben anfangen, und

ich verspreche dir, es wird meine letzte Tour

sein, Elaina.“

„Gott sei Dank.“ Der Klang in ihrer

Stimme wirkte erleichtert, aber die Sorge

stand ihr noch immer ins Gesicht

geschrieben.

„Es fühlt sich aber schön an, dass du

dich um mich sorgst.“

„Ich habe mir schon immer Sorgen um

dich gemacht, mir war nur vorher nicht ganz

klar, worüber ich mich genau sorgen sollte.

Jetzt ist es anders. Jetzt habe ich verdammt

noch mal Todesangst, dass dir etwas

Schreckliches passieren, dass ich dich ver-

lieren könnte – dass wir niemals unsere

Zeit…zusammen…haben werden.“

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Page 178: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Nein.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Das

akzeptiere ich nicht. Ich werde dort hinge-

hen und meinen Job machen und sobald

meine Zeit vorbei ist, komme ich wieder zu

dir zurück. Das ist ein Versprechen, das ich

halten werde.“ Ich nahm ihre Hand und hielt

sie an meinen Mund. „Ich liebe diese Hand

so sehr.“

Ihre Augen schimmerten mit unver-

gossenen Tränen, als ich den letzten Teil

sagte.

„Und ich liebe den Mann, der meine

Hand hält. So sehr“, flüsterte sie mit feucht-

en Augen, „und ich will, dass er wieder in

einem Stück zu mir zurückkehrt.“

Ich wusste, es war an der Zeit. Zeit, uns

so nah wie möglich zu sein und alle Zweifel,

die wir beide für eine lange Zeit mit uns

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Page 179: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

herum getragen hatten, hinter uns zu lassen.

Zeit, für uns zu erkennen, was wir zu verlier-

en hatten, wenn wir nicht zusammen waren,

und um uns gegenseitig zu zeigen, dass wir

nicht eine Sekunde länger ohne einander

überleben würden.

„Sieh in meine Augen, wenn ich dir sage,

dass ich zu dir zurückkommen werde. Das

werde ich. Ich werde aus dem Flugzeug

steigen und die Menschenmenge nach

meinem Cherry Girl absuchen, damit sie in

die Richtung rennen kann, in der ich stehe,

wo ich sie hochheben und sie nah an mich

gedrückt halten kann, um dann mit Sicher-

heit zu erkennen, dass wir niemals wieder

voneinander getrennt sein würden.“

Sie nickte unmerklich, ihre Augen noch

immer gläsern, aber in einem

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Page 180: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wunderschönen Blau, als sie mir im Kerzen-

licht gegenüber saß. „Versprochen?“

„Mit allem was ich bin.“

Ich sah, wie sie in ihrem Stuhl deutlich

ruhiger wurde, die Anspannung löste sich ein

wenig auf, und ich wünschte, wir wären al-

lein und nicht in einem Raum mit anderen.

Es ist Zeit sie nach oben zu bringen und sie

nun vollständig für mich zu beanspruchen.

Ich flüsterte, damit nur sie es hören kon-

nte. „Ich muss jetzt mit dir zusammen sein,

und wir können so all diese Sorgen und Äng-

ste, all die schrecklichen Dinge, die uns

Angst machen, auslöschen“, ich sprach mit

meinen Lippen gegen ihre Hand gepresst

und meine Augen auf ihre gerichtet. „Wir

können all das vertreiben, für heute Nacht.“

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Page 181: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ja, bitte.“ Eine einsame Träne fand

ihren Weg über die makellose Haut ihrer

Wange, als sie mir ihre Zustimmung über

den Tisch hinweg zunickte.

Ich bekam meine Antwort und das war

alles, was ich brauchte.

Wir hielten Händchen, den gesamten

Weg nach oben in unser Zimmer und gingen

im Treppenhaus an museumswürdigen Por-

traits vorüber, Kunstwerke von

beeindruckender Form und Vielfältigkeit,

welche mindestens 2,50 m in die Höhe

ragten. Ich konnte allerdings nicht wirklich

aufnehmen, was sich um mich herum ab-

spielte. Für mich war nur das Mädchen

neben mir von Bedeutung.

Sobald die Treppen hinter uns lagen,

schwang ich sie in meine Arme und trug sie

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Page 182: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

den Rest des Weges. Ich wollte ihr Gewicht

in meinen Armen spüren. Ich wollte sie zu

dem Ort tragen, wo wir zusammenfinden

würden.

„Du wirst dir noch dein Kreuz brechen,

wenn du mich umherträgst.“

„Ich bin mir sicher, das wird nicht

passieren, meine Süße. Du bist leicht wie

eine Feder. Meine Arme lieben das Gefühl

dich zu tragen, also denke ich, dass du dich

besser daran gewöhnen solltest.“

Meine Cherry errötete für mich, wirkte

erneut schüchtern und mir lief das Wasser

im Mund zusammen bei ihrem Anblick, ein-

fach nur weil sie ihr bezauberndes selbst

war. „Leg deine Arme um meinen Hals“,

sagte ich.

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Page 183: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie folgte meiner Bitte, ihre delikaten

Hände glitten um mich herum und hielten

sich an mir fest. Es fühlte sich himmlisch an.

Ich küsste sie, während ich sie hielt, schaffte

es irgendwie sogar die Tür zu öffnen und war

dankbar für altmodische Türgriffe, die nicht

von außen abgeschlossen werden mussten.

Ich wollte nicht von ihrem Mund ablassen,

als ich mit den Türen und Schlössern käm-

pfte, um uns ins Innere unserer Suite zu

bringen, endlich in so etwas wie Privat-

sphäre. Ich brauchte die Nähe. Ich fühlte

diese ansteigende Verzweiflung, endlich in

sie einzudringen, eins mit ihr zu werden. So,

als wäre es zu spät für uns, wenn ich auch

nur einen weiteren Tag warten würde sie für

mich zu beanspruchen, als wäre sie dann ir-

gendwie für mich verloren.

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Page 184: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Widerwillig ließ ich sie auf ihre Füße

herunter und stellte dabei sicher, dass sie

nicht ihr Gleichgewicht verlieren würde, be-

vor ich sie losließ. Sie sah mit einem ver-

schleierten Blick in ihren Augen zu mir auf

und war bereits dabei eiligst ihre Schuhe von

ihren Füßen zu kicken.

Ich folgte ihrem Beispiel.

Sie biss auf ihre Unterlippe, auf eine Art

und Weise, die meinen Schwanz so steif wer-

den ließ, dass ich stöhnen musste. „Du siehst

so scharf aus, wenn du das machst.“

Sie erwiderte nichts, stattdessen begann

sie mein Hemd aufzuknöpfen. Diese perfek-

ten weißen Zähne von ihr knabberten weiter

an ihrer pinken Unterlippe herum, was fast

dazu geführt hätte, dass ich in meiner Hose

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Page 185: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

gekommen wäre, bevor wir richtig hätten be-

ginnen können.

„Ich liebe Himmelblau. Das ist meine

Lieblingsfarbe, weißt du.“ Sie öffnete die

Knöpfe und streifte dann das Hemd meine

Schultern herunter. „Und vor allem steht dir

die Farbe wirklich gut.“

„Ich liebe es, wie du mir das Hemd aus-

ziehst, und ich werde sicherstellen, dass ich

diese Farbe nun öfter für dich trage.“

„Jetzt du“, sagte sie, während sie mir

ihren Rücken präsentierte.

Ich ließ meine Hand zu dem Reißver-

schluss ihres Kleides wandern und öffnete

ihn, ließ die seidigen Träger ihre Arme hin-

untergleiten. Nun fiel das Kleid, die Sekunde

in der ich es losließ, zu Boden. Sie drehte

sich wieder zu mir um, in nichts als ihrem

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Page 186: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

BH und Höschen, und sah mich an. Himmel-

blaue Spitze. Ein passendes Set.

Gott, steh mir bei.

Meine Augen waren noch damit

beschäftigt sie zu bewundern, als ich Elainas

Hände an meinem Gürtel fühlte und dann

das Geräusch vernahm, wie der Reißver-

schluss meiner Hose geöffnet wurde. Ich

kickte den Bastard so schnell wie möglich

von mir, sodass sie durch den ganzen Raum

flog und der Gürtel scheppernd mit einem

Tisch kollidierte. Jetzt trennte uns nicht

mehr viel, nur noch wenige Stoffe und viel-

leicht ein wenig Vorsicht, damit wir bei un-

serer ersten Nacht zusammen mit Besonnen-

heit vorgehen. Das Geräusch des aufpral-

lenden Gürtels allerdings, ließ die Lust um

einiges anschwellen und gab irgendwie den

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Page 187: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Startschuss für alles, was wir im Begriff war-

en zu tun.

Das war für mich mehr als in Ordnung.

Ich war verzweifelt. Ich konnte es später

langsam angehen und mir dann meine Zeit

lassen, denn wir würden uns mit Sicherheit

die ganze Nacht lang lieben. Oh ja, ich würde

mir später sehr viel Zeit lassen, aber…jetzt

musste ich ihr erst einmal so nah wie mög-

lich sein. Ich musste Elaina nackt an mir

fühlen – Haut an Haut – das war so ziemlich

alles, was ich mir im Moment wünschte.

Die zwei Teile himmelblauer Spitze war-

en alles, was sie noch anhatte, und sogar das

war verdammt nochmal zu viel. Ich wollte

meine Vision von vorher. Mein Cherry Girl

vollkommen nackt, vor dem Fenster.

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Page 188: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mein Mund fand den Weg zu ihrer Haut,

zu all den Stellen, die ich erreichen konnte –

ihren Nacken, ihren Hals, ihre Schulter, ihr

Ohr, ihren Mund – solange ich sie nur ber-

ührte, sie küsste, war alles gut.

Ihren BH zu öffnen war allerdings eine

Herausforderung, da meine verfluchten

Finger nicht kooperieren wollten und ich war

nicht bereit ein derartig hübsches

Bekleidungsstück zu zerstören, aber wenn es

in einem Kampf zwischen dem Spitzen BH

und mir enden würde, dann würde ich ver-

dammt noch mal nicht als Verlierer daraus

hervorgehen. Ich zupfte noch einmal, wieder

mit wenig Erfolg, bis sie meine Hände let-

ztendlich zur Seite schob und einen Schritt

nach hinten ging. „Lass mich.“

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Page 189: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich sah zu, wie sie ihre Hände hinter

ihren Rücken brachte, und war dann Zeuge

von echter Magie. Das verdammte Ding

öffnete sich.

Elaina sah mich an, bewegte sich nicht

und meine Anspannung stieg ins Unermess-

liche, bevor sie endlich einen der Träger ihre

Schulter herunter gleiten ließ.

Ich schluckte.

Dann nahm sie den anderen Träger von

ihrer Schulter.

Mein Herz setzte einen Schlag – oder

auch zwei – aus.

Himmelblaue Spitze fiel mit einem met-

allischen Klick, aufgrund des Verschlusses,

auf den Holzfußboden.

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Page 190: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Oh, verdammte Scheiße, sie ist sogar

noch himmlischer anzusehen, als ich es mir

jemals hätte vorstellen können.

Elaina war wunderschön, kein Zweifel,

aber dann war diese Information auch nicht

wirklich neu für mich. Ich wusste schon im-

mer, dass sie perfekt sein würde. Ich denke,

was mich wirklich aus der Fassung brachte,

war der erstaunliche Gedanke daran, dass sie

mir genug vertraute, um sich mir hin-

zugeben, dass sie mich wollte. Das und die

Tatsache, dass ich der glückliche Bastard

war, der dieses Geschenk bekam, und die

Möglichkeit, sie so zu sehen.

„Du raubst mir den Atem, mein Schöne.“

Ich trat einen Schritt nach vorne und legte

meine Hand auf eine ihrer perfekt geformten

Brüste. Sie wölbte sich mir mit einem leisen

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Page 191: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Stöhnen entgegen, als ich mit meinem Dau-

men über einen ihrer Nippel strich, bevor ich

dann sanft daran zupfte um zu beobachten,

wie er sich vor meinen Augen aufrichtete.

„Du mir auch“, flüsterte sie.

Ich beugte meinen Kopf zu dem anderen

Nippel herunter und tat dort das Gleiche,

aber mit meiner Zunge, anstelle meiner

Finger. Ich fühlte mich berauscht von dem

Geschmack und dem Gefühl ihrer fantastisch

Titten in meinem Mund und meinen

Händen.

Ich war gierig wenn es um sie ging,

wechselte zwischen beiden Nippeln hin und

her, bis ich keine Sekunde länger warten

konnte, meine Vision, von ihr vor dem Fen-

ster, erfüllt zu bekommen.

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Page 192: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Nein, ich hatte es nicht vergessen. Mein

verdammt verzweifelter Wunsch wird sich

bald erfüllen oder ich würde bei dem Ver-

such zugrunde gehen.

Mit ihren Händen noch immer in mein-

en Haaren vergaben, ihr Körper so posi-

tioniert, um mir den bestmöglichen Zugang

zu gewähren, ließ ich allerdings nun mit

einem letzten saugenden Geräusch von ihr-

em köstlichen Nippel ab und vernahm zur

gleichen Zeit, als ich mich von ihr entfernte,

ein Geräusch des Widerstandes aus ihrer

Kehle. All diese Signale zeigten mir, dass sie

dies genauso sehr wollte wie ich.

„Hör nicht auf“, bettelte sie, umklam-

merte mich fester, um mich nah an ihrem

Körper zu halten.

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Page 193: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich will dich nackt vor dem Fenster“,

platzte ich heraus.

Sie bewegte keinen Muskel mehr, sobald

meine Worte über meine Lippen getreten

waren, lockerte ihren Griff um meinen Nack-

en und ließ ihre Hände auf meine Schultern

fallen. Ihre faszinierenden blauen Augen

hielten meine im Bann und ich wusste in

dem Augenblick, dass sie es tun würde.

Langsam ließ sie ihre magischen Hände

über meine Schultern gleiten, über meinen

Brustkorb, umkreiste dann beide meiner

Brustwarzen mit einem Finger, bevor sie sich

völlig von mir zurückzog.

Die Schwanz-und-Eier Party war da un-

ten im vollen Gange, drohte allerdings auch

damit, den Frieden zu zerstören, allerdings

konnte ich nichts dagegen tun.

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Page 194: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Elainas Hände kamen auf dem einzigen

Kleidungsstück, welches noch immer ihren

Körper bedeckte, zur Ruhe. Dieses hellblaue,

knappe Spitzenhöschen.

Erschieß mich verdammt nochmal, be-

vor ich einen langsamen und unmensch-

lichen Tod sterbe.

Sie brachte ihre Daumen unter die Spitze

auf beide Seiten ihrer Hüfte.

Dieser unmenschliche Tod – über den

ich mir Sorgen machte – wird, trotz meiner

Ängste, auf jeden Fall eintreten und die

Bedeutung hinter dem Ausdruck ‚Exquisite

Folter‘ machte auf einmal absolut Sinn für

mich.

Simple Lebensweisheiten über Neil Em-

mett McManus. Akzeptiert und verstanden.

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Page 195: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mein Schwanz war qualvoll hart in mein-

en Boxershorts, als sich die Zeit zu einer un-

merklichen Abstufung von Vorwärtsbewe-

gungen verlangsamte. Ich hatte so lange da-

rauf gewartet, und begehrte sie so verz-

weifelt, ich musste alles versuchen um mich

zurückzuhalten – den Drang zu kontrollieren

sie unter mich zu ziehen und wieder und

wieder in sie einzudringen – bis das tobende

Verlangen, sie vollständig zu vereinnahmen,

etwas Linderung erfuhr. Ich wollte es. Ich

hatte keine Wahl.

Ich überquerte den Punkt ohne Wieder-

kehr mit Elaina und erkannte diese An-

zeichen deutlich. Kein Warten mehr oder

eine andauernde Qual sie mit anderen Män-

nern zu sehen, mit dem Wissen, dass die et-

was bekamen, was schon immer nur mir

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Page 196: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

vorbestimmt gewesen war. Ich musste ein-

fach eins mit ihr sein, in Körper und Seele

gleichermaßen, um dieses wilde Verlangen,

welches mich schon seit so langer Zeit von

innen heraus folterte, einzudämmen.

Ich zwang mich dazu tief einzuatmen

und beobachtete, wie mein wunderschönes

Mädchen ihr blaues Spitzenhöschen über

ihre Hüften streifte, an ihren fantastisch lan-

gen Beinen entlang, streckte sie ihren Fuß

auf eine Weise aus, zuerst den einen und

dann den anderen, die mich fast verrückt

werden ließ, bis das winzige Höschen leise ir-

gendwo im Raum landete.

Fick mich doch in die nächste Woche.

Ich denke, ein Teil von mir war gerade

gestorben, während ich ihre verführerische

Stripshow beobachtet hatte. Mein

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Page 197: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mitleiderregendes Gehirn litt an extrem

sinnlicher Überlastung. Demnach blieb mir

nichts anderes mehr übrig außer den Tod zu

wählen, zu sterben, während ich den An-

blick, den mein Cherry Girl für mich darbot,

genoss. Meine Augen funktionierten noch,

auch wenn mein Gehirn schon ins Elaina-

Land abgereist war und vergnügt herum

stolperte, mit keiner klaren Richtung,

abgesehen von dem Gedanken, Ich habe dich

jetzt nackt vor dem Fenster und ich werde

eher früher als später in dir sein. Sie hat mir

damit das schönste Geschenk überreicht.

Ihr Haar war herrlich dunkel und seidig

weich, fiel auf halben Weg ihren Rücken her-

unter. Ich wollte eine Handvoll davon neh-

men, die Länge ihres Haares benutzen, um

sie mir willig zu machen, um sie an mich zu

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Page 198: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

binden, während wir fickten. Ich hatte so

viele Ideen was wir machen könnten, allerd-

ings konnte ich im Moment nur atmen und

sie anstarren.

Ich war seit Jahren auf eine gesunde

Weise von ihrem Haar besessen – das war

mir klar. Zur Hölle, es war das Fundament

hinter ihrem Spitznamen, den ich ihr gab, als

sie noch jung war und gerade jetzt diente

genau dieses Haar als die einzige Grenze,

welches mir den vollständigen Anblick von

ihr versagte. Ihre mahagonifarbenen Wellen

flossen über ihre Schultern und folgten der

Kurve einer Brust – aber ließen die andere

entblößt – und ließ damit meine Vision gänz-

lich und zur Perfektion in Erfüllung gehen.

Ich fand keine Worte. Es gab keine, die

auch nur annähernd diesen Moment hätten

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Page 199: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

beschreiben können. Hätte keinen Sinn

gemacht es überhaupt zu probieren. Sie war

einzigartig, nackt, und wollte, dass ich das

erste Mal Liebe mit ihr machte. Nichts an-

deres existierte.

Ich betete, ich würde nie vergessen, wie

sie für mich in diesem Augenblick aussah,

und ich machte einen Schwur, mit mir selbst,

es nicht dazu kommen zu lassen.

Mein Körper schrie mit dem Bedürfnis

jeden einzelnen, wunderschönen Körperteil

von ihr zu küssen, aber das würde Stunden

in Anspruch nehmen und solange konnte ich

nicht mehr warten. Zur Hölle, ich konnte

nicht einmal wenige Sekunden aushalten.

Dieser Zug war bereits durch die Stadt gefegt

ohne zu warten, ohne anzuhalten und ohne

Umstiege.

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Page 200: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Allerdings wirkte Elaina auch nicht so,

als wollte sie es auf eine andere Art und

Weise.

Gott, sie ist so perfekt…

Ich weiß nicht wie, aber ich schaffte es

uns zum Bett zu befördern, mit Elaina darauf

ausgebreitet wie eine Göttin, wurde meine

Fenstervision nun zu einer entfernte Erin-

nerung, als ich mich auf meinen Knien

zurücksetzte und mich versuchte zu

entscheiden, wo genau ich beginnen sollte.

Sie hatte einen Körper, der mir den Atem

raubte, und ich plante jeden einzelnen

Körperteil zu berühren, das Bedürfnis zu

wissen wie sie sich unter meinen Händen

und meinem Mund anfühlte, war so unaus-

weichlich notwendig, wie das Atmen selbst.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie.

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Page 201: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Du bist so verdammt hinreißend, es fällt

mir schwer mich zu entscheiden wo ich be-

ginnen soll.“

„Küss mich.“ Sie wölbte ihren ganzen

Körper und bot sich mir in der wundervoll-

sten Art dar, sodass ich die Fähigkeit verlor

zusammenhängende Sätze zu verfassen. Das

Argument war aber sowieso hinfällig, als

mein Mund begann sich mit anderen Dingen

als Reden zu beschäftigen.

Ich ließ meine Hand langsam über sie

gleiten, begann an ihrem Hals und strich

entlang ihres Körpers, erforschte ihre soften

Kurven, fühlte wie sie auf die Berührung

meiner Hände reagierte, lauschte den Ger-

äuschen, die sie machte, ausgelöst nur weil

ich sie berührte.

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Page 202: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Als mein Mund erneut den Weg zu ihren

Brüsten fand, verlangsamte ich das Tempo,

widmete einige Zeit darauf, diese etwas

privater kennenzulernen. Ich nahm die ges-

amte Knospe eines Nippels in meinen Mund

und saugte fest, rollte den Nippel mit meiner

Zunge und streifte sie mit meinen Zähnen.

Sie schrie leise auf und bog sich mir entge-

gen. Ihre fantastischen Titten waren an-

scheinend sehr empfindlich und dies war

genau eine dieser Informationen, die ich

begehrte über mein Mädchen in Erfahrung

zu bringen.

Ich konzentrierte meine

Aufmerksamkeiten nun auf ihre andere

Brust, hielt das anregende Gewicht in meiner

Hand, während ich auch hier an ihrer Kno-

spe saugte und dann an dem aufgerichteten

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Page 203: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Nippel sanft mit meinen Zähnen rumknab-

berte. Ich wurde mit herrlich klingenden

Geräuschen ihrerseits für meine An-

strengungen belohnt und ich machte davon

eine mentale Notiz für die Zukunft. Sexy

Geräusche von Unterwerfung und der

Akzeptanz meiner Berührung erlaubten mir

zu nehmen, was sie so bereit war, mir

freiwillig zu geben.

Ich saugte und leckte und ließ keinen

Teil ihrer beiden Brüste aus. Ich verpasste

ihr so viele Liebesbisse, dass ich nicht einmal

mehr zählen konnte wie viele es waren, als

ich endlich aufhörte und mein Kunstwerk

betrachtete. Ich beanspruchte ja schließlich

nur was mein war.

Und es tat mir nicht mal ein kleines bis-

schen leid, dass ich die Perfektion ihrer Haut

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Page 204: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

beschädigte. Diese Zeichen, die ich mit

meinem Mund auf ihre Haut machte, waren

Symbole dafür, was sie für mich bedeutete.

Eine greifbare Darstellung darüber, was wir

miteinander teilten, und nur für unsere Au-

gen gedacht, um uns daran zu erinnern, was

wir bei unserem ersten Mal zusammen getan

hatten.

Ich brauchte allerdings so viel mehr von

ihr.

Meine Hand glitt tiefer um ihren flachen

Bauch zu streifen. Ich hörte sie sanft einat-

men und fühlte ein Zucken als meine Lippen

ihre bedeckten, zur gleichen Zeit, als auch

meine Hand begann sie zwischen ihren Bein-

en zu erforschen. Meine Finger kamen dort

in Kontakt mit Perfektion – fühlten wie

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Page 205: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

weich sie dort war, wie feucht, wie bereit für

mich.

„Ahhh, Neil“, sie stöhnte an meinen Lip-

pen, „Ich will – ich brauche – ich – bitte – “

Sie klang glückselig verzweifelt und ich

liebte es, denn ich war derjenige, der diese

Verzweiflung in ihr ausgelöste. Und außer-

dem hatte ich die Macht, dies zu beheben.

Verdammt beste Position in der ich mich

jemals hätte befinden können.

„Ich weiß, meine Schöne“, unterbrach

ich sie, „aber du wirst zuerst einmal für mich

kommen.“

Mein Finger fand ihre Klitoris zwischen

ihren feuchten Schamlippen, umkreisten den

schlüpfrigen Knopf bis sie sich unter mir

wandt, meinen Namen wieder und wieder

schrie und Tränen auf dem Bettlaken in

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Page 206: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

leidenschaftlicher Unterwerfung vergoss, als

sie sich mir weiter entgegen wölbte und ihr

Körper erschauderte. Ich beobachtete, wie

der Orgasmus aus ihr herausbrach. Ich war

verloren bei ihrem Anblick, körperlich und

emotional, und dachte bei mir, dass ich

Ewigkeiten zuschauen könnte wie sie zum

Orgasmus kommt und auch dann wäre es

nicht genug; Ich würde ihr noch immer mehr

Vergnügen bereiten wollen. Ich gehörte be-

dingungslos zu Elaina und es fühlte sich gut

an. So verdammt gut. Ich gehörte ihr,

genauso wie sie mir gehörte. Sogar ein wenig

mehr.

„Ich will dich j – j – etzt“, brachte sie in

einem gekeuchten Flüstern heraus.

Ich wusste, was sie von mir wollte, und

ich war so bereit es ihr zu geben, dass ich

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Page 207: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

keine Zeit verschwendete, sofort nach der

Packung Kondome griff, welche auf dem

Nachttisch lagen, und so schnell wie möglich

aus meinen Boxershorts schlüpfte.

Elaina war dann diejenige, die in diesem

Moment die Vorstellung beobachtete.

Als ihre Augen meinen steinharten Sch-

wanz fanden, wunderte ich mich, ob sie be-

sorgt war, wie wir zusammen passen sollten.

Ich würde mit ihr vorsichtig sein müssen,

denn ich würde es mir nie verzeihen, wenn

ich ihr beim Ficken weh tun würde. Nicht

ihr. Nicht meiner Elaina. Ich fühlte, wie

Panik in mir Aufstieg und realisierte, dass

ich nah dran war meinen Verstand zu ver-

lieren – ich erlebte einen totalen Hirnfick

wegen dem realen Fick, den wir kurz davor

waren zu vollziehen.

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Page 208: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Reiß dich zusammen.

Sie sah, wie ich eine Kondompackung

zwischen meine Zähne nahm und sie aufriss.

„Du brauchst das nicht wirklich“, sagte

sie mit einem Schütteln ihres Kopfes.

„Doch, das tue ich“, sagte ich, als ich mir

das Kondom, der Länge meines Schwanzes

entlang, überrollte. Sie sagt vielleicht, dass

wir keine Kondome brauchten, aber ich

wusste, dass wir es taten. Elaina bedeutete

mir viel zu sehr, um es zu riskieren sie zu

schwängern, wenn ich sie doch sobald

wieder verlassen müsste. Was, wenn wir ein

Baby machen und ich lasse mich dort weg-

bomben und sie wäre dann völlig allein.

Nein. Niemals. Elaina war für Kinder sow-

ieso noch viel zu jung. Später einmal…viel

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Page 209: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

später, wir werden zu diesem Punkt kom-

men. Heirat. Kinder. Ja, aber später.

„Neil?“ Sie versuchte mich verzweifelt

mit ihren Händen an meinen Hüften näher

an sich zu ziehen.

„Ich weiß“, sagte ich, beruhigte sie leise.

Ich kam über ihr zur Ruhe, spreize diese

langen, sexy Beine von ihr mit meinen

Händen weit auseinander. Ich verweilte mit

meinen Lippen, wollte meinen Mund auf ihr-

em Geschlecht und wollte meine Zunge in sie

eindringen lassen, für einen ersten

Vorgeschmack, aber erkannte schnell, dass

dies jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür

war. Wir waren beide viel zu ungeduldig.

Später werde ich das allerdings nach-

holen, das schwor ich mir.

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Page 210: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Elaina sah so wunderschön aus, so offen

unter mir, dass ich wusste, ich würde unser

erstes Mal niemals vergessen. Wie sie sich

mir darbot. Ihre Bereitschaft, mir die

Führung zu überlassen. Ich konnte was wir

hatten nicht versauen oder würde mir es,

falls ich es tat, niemals verzeihen.

Sie lächelte mich an, mit einem ver-

schleierten und mysteriösen Ausdruck in

ihren Augen. Ich fühlte, wie sie die Haut

meines Bauches streichelte, und dann, wie

ihre delikate Hand meinen Schwanz

umschloss.

Ich zischte, als sie mich dort berührte,

ihre Lippen leicht geöffnet, Brüste bebend

von dem heftigen Atmen, der

Vorfreude…und fühlte, wie sie die Spitze

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Page 211: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meines Schwanzes direkt zu der Öffnung ihr-

er Fotze führte.

Verdammte Scheiße, ich war so

verloren.

Wir beide zuckten von dem simplen

Kontakt, diese erste versengend heiße und

intime Berührung zwischen uns. Aber schon

fast irrelevant, denn wir waren kurz davor

diesen Brand in ein Inferno zu verwandeln –

es würde Explosionen geben.

„Ich liebe dich und will so sehr mit dir

zusammen sein“, sagte sie in einem Flüstern.

Erstaunlich. Elaina akzeptierte meine

Liebe für sie. Diese Tatsache allein war

genug um mich zu meinem Knien zu bring-

en, aber noch besser war das Wissen, dass

dieses wunderschöne Mädchen mit mir

zusammen sein wollte.

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Page 212: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich liebe dich, Cherry.“ Meine Antwort

wurde begleitet von einem tiefen Stoß in ihre

feuchte Hitze. Sie akzeptierte meine gesamte

Länge und ihre Hüften hoben sich, um mein-

en Stößen auf halbem Wege entgegen zu

kommen. Wir passten perfekt zusammen.

Alles an ihr war perfekt. Sie stöhnte, als ich

sie vollständig ausfüllt; sie war so nachgiebig

unter mir und so verdammt scharf, ich verlor

meinen Kopf für einen Moment, sobald ich

völlig in ihr versank.

Die Muskeln ihres Geschlechts um mein-

en Schwanz, hielten mich so fest umklam-

mert, dass ich mir Sorgen machte, dass ich

viel zu früh kommen würde. Und ich hatte

noch so einiges mit ihr vor. Ich hoffte die

ganze Nacht Liebe mit ihr zu machen, so oft

wie nur irgend möglich.

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Page 213: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich brachte mein Gesicht nah, rahmte

ihr Gesicht mit meinen Händen ein und hielt

sie gefangen, während ich wieder und wieder

ihren Körper für mich vereinnahmte. Ich

konnte nicht anders. Ich wusste nur, dass

dies der Weg war, wie es sein sollte. Sie zu

nehmen und es so gut zu machen, dass sie

nie wieder einen anderen Mann auch nur an-

sehen würde.

Aber es war tatsächlich gut. Wir waren

gut.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich sie.

Sie antwortet mit einem Nicken. „Liebe

mich.“

„Das tue ich. Das werde ich. Immer…“

Wir waren uns so nah, Nase an Nase,

und ich erlaubte es ihr nicht wegzuschauen

als ich anfing mich in ihr zu bewegen.

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Page 214: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Du fühlst dich so gut um mich herum

an.“

Ich dachte, ich würde sterben.

Sie stöhnte, das süße Geräusch von ihr,

wie ein Stichwort für mich loszulegen.

Ihre enge, feuchte Höhle wurde der Mit-

telpunkt meines Universums für die näch-

sten Minuten, die folgten, als wir unseren

Rhythmus fanden. Ich hoffte, es erging ihr

genauso mit meinem Schwanz, denn in

diesem Moment, genau jetzt…dieser Augen-

blick veränderte einfach alles. Liebe zu

machen mit Elaina war ein außergewöhn-

licher Tanz, und nicht zu vergleichen mit ir-

gendetwas, dass ich in meinem bisherigen

Leben mit einer Frau erlebt hatte. Allerdings

hatten auch all die anderen Male nicht mit

ihr stattgefunden.

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Page 215: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Gewartet…ich hatte darauf gewartet, und

als es passierte, fühlte ich mehr Emotionen

durch mich hindurch fließen, als ich es

gewöhnt war. Ich wusste nicht einmal, was

ich machte, außer mich in ihr zu verlieren.

Sie kam mir mit jedem Stoß entgegen und

zog sich zurück, sobald ich aus ihr heraus

glitt. Wir waren eine perfekte Einheit aus

Körper und Geist.

Jedes Mal, wenn ich sie ausfüllte,

machte sie ein sanft klingendes, kleines Ger-

äusch, das mich mit jedem weiteren Stoß

mehr und mehr dem Höhepunkt entgegen

trieb. „Oh, Scheiße, es ist so gut mit dir,

Cherry.“

„Hör nicht…a – auf“, flehte sie mich an,

während sie ihren Kopf zurück ins Kissen

warf.

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Page 216: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Das werde ich nicht.“ Ich bewegte mich

schneller und tiefer und härter, mehr als

glücklich der Bitte meiner Schönheit

nachzukommen. Ich hielt ihre Hüften um

uns zu stabilisieren, der wachsende Rausch

wuchs mit jeder vorübergehenden Sekunde,

vor allem als ich spürte, wie ihre Fotze um

meinen Schwanz herum erschütterte und er-

bebte. Ein tiefes Stöhnen kam tief aus ihrer

Kehle, als sie unter mir zuckte, ihre Beine

waren fest um meine Hüften geklammert um

mich tief in ihr zu behalten. Sie krallte sich

an meinen Armen fest, als der Orgasmus sie

überwältigte.

Elainas Orgasmus war wie ein

Startschuss, der mir erlaubte ihr in den

Rausch zu folgen. Mein Orgasmus übernahm

gewalttätig Besitz von mir, schoss aus mir

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Page 217: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

heraus und wie eine Explosion in sie hinein.

Unsere Augen hielten einander gebannt fest,

als wir vereinigt blieben. Der Rausch der

Lust durchströmte uns beide noch immer,

als wir tief Luft holten und einfach nur im

Moment lebten.

Sie fühlte sich total weich und

nachgiebig in meinen Armen an und sah so

vollkommen wunderschön aus, als ich mich

aus ihr zurückzog, dass ich es nicht hätte er-

tragen können meine Augen von ihr

abzuwenden. Allerdings musste ich das geb-

rauchte Kondom loswerden.

„Bleib bei mir“, verlangte sie, ihre Worte

begleitet von einem Ziehen an meinem Arm.

Als würde ich jetzt irgendwo hingehen.

„Denke nicht, dass wir schon fertig sind.

Das war nur zum Aufwärmen“, machte ich

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Page 218: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihr klar, bevor ich ihre Lippen mit meinen

fand und meine Zunge in ihren Mund stieß.

Ich küsste sie lang und tief, mein Verlangen

in ihr zu sein war noch nicht im Geringsten

erfüllt worden und das trotz alldem was

gerade zwischen uns passiert war.

Sie berührte mein Gesicht mit ihrer

Hand und strich mir über die Wange. „Du

hast mich gerade geliebt.“ So wie sie es aus-

drückte, klang es fast traurig in meinen

Ohren, als ob sie versuchte zu verarbeiten,

was gerade hier passiert war. Vielleicht ver-

ängstigte sie es.

„Das habe ich.“ Ich zog ihre Hand von

meinem Gesicht und brachte sie zu meinen

Lippen und küsste sie. „Und nichts hätte

mich davon abhalten können“, sagte ich.

„Nichts?“, fragte sie unschuldig.

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Page 219: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Nichts auf dieser Welt, nein.“

„Du bist dir in diesem Punkt sicher,

oder?“ Sie griff nach unten und umklam-

merte mein noch immer erregtes Glied. Es

schien so, als ob meine Süße Spaß daran

hatte mich zu quälen.

„Ich denke, jemand braucht eine kleine

Vorführung davon, wie motiviert ich wirklich

bin, wenn es darum geht dich zu lieben.“

„Oh, ich bin sicher, dass es dir letztend-

lich gelingen wird.“ Sie lachte leise, ihre

Hand noch immer mein nacktes Fleisch um-

fassend, und es fühlte sich großartig an,

wenn sie mich berührte.

„In wenigen Augenblicken, Cherry, wirst

du mehr davon bekommen.“ Ich verstummte

kurz, bevor ich mit einer Antwort auf ihren

quälenden Griff antwortete. „Aber

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Page 220: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zuerst…werde ich dich erneut zum Schreien

bringen.“

„Ah….Neil!“, keuchte sie, als ich mich

wie ein Blitz auf dem Bett bewegte und ihre

Beine weit auseinander spreizte.

Ihre Hüften bewegten sich gegen meine

Hände als ich ihre Schenkel offen hielt, was

meinen Schwanz sofort wieder erweckte,

trotz des ausgiebigen Trainings vor erst

wenigen Momenten.

Ich war auf einer Mission. Um sie zum

erneuten Höhepunkt zu bringen, der mich

bereits eben schon völlig um den Verstand

gebracht hatte. „Mit meinem Mund“, sagte

ich, bevor ich mich zu ihrem noch immer

feuchten Geschlecht herunter beugte und die

ganze Schönheit vor meinen Augen bewun-

derte. Sie war nicht völlig nackt, aber fast,

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Page 221: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

der sexy Streifen kirschroten Haares, der mir

den Weg zum Paradies bereitete, machte

mich so verrückt, dass ich nicht anders kon-

nte, als sie schmecken zu wollen. Wie geseg-

net war ich?

Ich leckte ihre Schamlippen bis sie sich

vor meinen Augen teilten und als Elaine ihre

Beine soweit spreizte, wie es ihr möglich war,

fand ich ihre Klitoris und umkreiste diese

mit meiner Zungenspitze, beehrte diesen

kleinen süßen Punkt mit etwas zusätzlicher

und liebevoller Aufmerksamkeit. Elaina, un-

terlag in den nächsten Minuten völlig meiner

Gnade. Deshalb entschied ich, sie mit mein-

en Handflächen weit offen zu halten und

konnte mich gleichzeitig an ihrem

Geschlecht sattsehen, bis ich mit dem

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Page 222: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ergebnis zufrieden war. Sie schrie meinen

Namen – wie versprochen.

Ich hielt immer meine Versprechen.

Es dauerte allerdings eine Weile bis ich

sie kommen ließ, denn ich war ein sehr gieri-

ger Bastard, wenn es sich um sie drehte. Sie

schmeckte so ausgezeichnet, und fühlte sich

so erstaunlich seidig unter meiner Zunge an

– mein Mädchen war so viel mehr als nur ex-

quisite Perfektion. Ich brachte sie so wieder

und wieder zum Orgasmus…und schenkte

meinem Schwanz so eine wohlverdiente

Pause zwischen all dem Gevögel, welches

sich zwischen meinen ausgiebigen Zwischen-

mahlzeiten noch zusätzlich abspielte.

Nichts trug sich in unserer ersten ge-

meinsamen Nacht in kleinen Maßen zu. Der

Sex erstreckte sich über mehrere Stunden.

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Page 223: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Der beste Teil war, dass ich jedes Mal,

wenn ich sie kommen ließ, ihre Ich liebe

dich’s zu hören bekommen durfte. Sie sagte

es jedes Mal, und ich verfiel ihr jedes Mal,

wenn sie es tat, ein wenig mehr. Wenn das

überhaupt im Bereich des Möglichen lag.

Wir konnten weder unser Augen, noch

unsere Händen von einander lassen. Nicht

das erste Mal, und nicht bei den folgenden

Malen, bei denen wir Sex hatten. Meine Zeit

mit meinem Cherry Girl lief ab und ich

musste an jeder Sekunde, die wir für uns

hatten, festhalten.

Ich verabscheute sogar die Momente, als

ich meine Augen zum Schlafen schließen

musste, und es war mir nur möglich dies zu

akzeptieren, weil ich sie an meiner Haut

spüren konnte.

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Page 224: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Und ihr gleichmäßiges Atmen an meiner

Haut spüren konnte.

Genauso wie ich ihren Duft bei jedem

meiner Atemzüge wahrnehmen konnte.

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Page 225: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

10Ich hielt sie fest in meinen Armen, als

sich die Nacht langsam aber sicher

zum Tag wandelte – streichelte mit

sanften Bewegungen über ihren Rück-

en, während sie schlief – nicht gewillt

den körperlichen Kontakt zu unter-

brechen, in dem Versuch den mo-

mentanen Zustand beizubehalten und

mein Herz unversehrt zu belassen. Ich

liebte sie so sehr.

Aber jetzt hatte ich etwas Wertvolles zu

verlieren und die nüchterne Gewissheit

dieser Tatsache versetzte mich in Angst und

Schrecken.

Wir hatten es endlich geschafft, unseren

Weg zu diesem Punkt hin zu finden, unsere

Page 226: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Körper vereint, Schlüssel zu Schloss, Ge-

liebte zu Geliebter. Alles fühlte sich genauso

an, wie ich es mir immer vorgestellt hatte,

aber im selben Moment auch nicht. Denn es

gab keine mögliche Beschreibung von dem,

was wir zusammen in dieser Nacht erlebt

hatten, in einem Herrenhaus, an der Küste

von Somerset.

Es war mehr gewesen als nur eine Nacht

von erdbodenerschütterndem Sex zwischen

zwei Geliebten. Weitaus mehr.

Ich hatte so lange auf Elaina gewartet,

manchmal war ich echt nah dran meinen

Verstand zu verlieren und dann würde ich,

da bin ich sicher, alle Hemmungen aus dem

Fenster werfen.

Sie hat mich während der gesamten

Nacht geduldet und mich niemals in meinem

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Page 227: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

brennenden Verlangen sie zu nehmen

gestoppt. Mein wunderschönes Mädchen

liebte mich anscheinend wirklich. Mir war

das Wie und Warum nicht ganz klar, aber ich

akzeptierte es als das Geschenk, das es war.

Irgendwann öffnete ich dann meine

Lider, nur um zu sehen, wie ihre blauen Au-

gen leise über mich wachten. Ihr Körper war

über meinem ausgebreitet, ihr Bein über

meinem, ihre Handfläche auf meiner Brust,

unsere Gesichter so nah. „Aufwachen, Sch-

lafmütze“, schnurrte sie.

Als sie dieselben Worte nutzte wie ich,

als sie damals in meinem Bett aufgewacht

war, brachte mich zum Lachen. Sie neckte

mich erneut und ich liebte es. „Ahh, ich bin

noch nie auf eine bessere Weise geweckt

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Page 228: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wurden. Können wir das jetzt jeden Morgen

so machen?“

Sie lächelte und errötete, versetzte mich

damit erneut in einen Zustand der Erregung.

Das Verlangen sie wieder zu nehmen war in-

stinktiv. Allerdings küsste ich sie stattdessen.

Sie musste echt erledigt sein. Wir hatten

nichts anderes gemacht, als die ganze Nacht

hindurch zu vögeln und zu schlafen, mit

gelegentlichen Pausen, um das Badezimmer

zu benutzen und etwas zu trinken.

Ich zog mich von ihrem Mund zurück,

streichelte ihr Gesicht und zeichnete ihre

Lippen mit meinem Finger nach. „Wie fühlst

du dich heute, meine Schöne?“

„Von dir geliebt“, antwortete sie

schüchtern.

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Ihre einfache Antwort und das Erröten,

das ihren Worten folgte, war genug um mich

wieder in Fahrt zu bringen und deshalb griff

ich erneut nach der Packung Kondome.

„Ich kann davon niemals genug bekom-

men.“ Ich streifte eins über und mein Mund

fand seinen Weg zu ihren Nippeln schneller,

als es menschlich möglich war.

Elaina bog sich mir entgegen und stöh-

nte überrascht auf, ließ mich aber wissen,

dass sie wollte, was ich machte. Deshalb zog

ich ihren Körper über mich und brachte

meine Hand zwischen ihre Beine. Mein un-

mittelbares Ziel war es, sicherzugehen, dass

sie feucht und willig war.

Sie war es.

Mein wunderschönes Mädchen war

triefend nass und mehr als bereit, damit ich

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Page 230: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sie nehmen konnte. Erneut. Vielleicht nahm

sie auch mich. Aber egal wie, ich wäre mit al-

lem mehr als zufrieden und wir waren beide

auch mehr als bereit für die nächste Runde.

Ich ließ meine Hände auf ihren Hintern

gleiten und hob sie über meinen Schwanz.

Sie half mir dabei den Eingang ihrer feucht-

en Höhle zu finden und ließ sich dann hart

nach unten auf meinen Schwanz fallen.

„Scheiße, ja!“, schrie ich, und wunderte

mich ob die armen Leute, die hier auch

lebten, von den Geräuschen während der

gesamten Nacht, wach gehalten wurden. Ich

wusste, wir waren laut.

Elaina ließ mich alles um mich herum

vergessen, ich konnte keine Rücksicht auf

andere mehr nehmen und mir war es egal,

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Page 231: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ob wir jemanden störten. Mir war alles egal,

außer dem hier und jetzt, außer dem Uns.

Sie ritt mich gekonnt, hob ihre Hüften

wieder und wieder in rotierenden Bewegun-

gen, welche mich sicher in kürzester Zeit

zum explodieren bringen würden. Sobald ich

sichergestellt hatte, dass sie gekommen war,

würde ich ihr folgen. Meine Cherry kam

zuerst. Das war die Regel. Sie. Kam. Zuerst.

„Ahh…ich komme…“, flüsterte sie, als sie

mich hart ritt, ihre Augen begannen glasig zu

werden, als ihr ganzer Körper von Schauern

eingenommen wurde.

Gott sei Dank.

Ich folgte ihr wenige Sekunden später,

meine Hände verließen dabei niemals ihre

Hüften und ich ließ sie immer wieder auf

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Page 232: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meinen Schwanz herabfallen, während ich

mich in ihr auflöste.

„Ich weiß nicht, was besser ist, dieser

Brotaufstrich, oder die Aussicht von unserer

Suite“, kündigte sie während des Frühstücks

an.

Wir hatten es auf wundersame Weise

vollbracht aus dem Bett zu kommen und es

sogar geschafft nach unten zum Speisezim-

mer zu gehen. Nach dem Sex, kurz nach dem

Aufwachen, hatten wir zusammen geduscht

und uns in passende Kleidung für die Öffent-

lichkeit geschmissen. Ich denke, der Grund

dafür war einzig und allein, dass wir ab und

zu einmal Nährstoffe brauchten. Körper

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Page 233: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

können nicht für Stunden vögeln ohne hin

und wieder aufzutanken, um dann weiterzu-

machen. Ist allerdings das beste Experiment,

an dem ich jemals teilgenommen hatte. Ich

konnte mich nicht beschweren, als ich ihr ge-

genüber von dem Frühstückstisch saß und

sie über eine Tasse Tee und einem Scone

beobachtete. Der einzige Gedanke, der mich

ablenkte war die eine lockige Strähne ihres

Haares, die sich sanft über ihre linke Brust

gelegt hatte und die damit meine Aussicht

versperrte. Mein Hirn fing an das Spiel -Lass

uns erinnern wie Elainas Titten nackt aus-

sehen- zu spielen. Sie hatte definitiv ein

beeindruckendes Paar.

Jep, ich bin nur ein primitiv denkender,

männlicher Bastard und niemand kann mir

mehr helfen.

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Page 234: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Was denkst du gerade, Neil?“, unter-

brach sie meinen inneren Monolog.

Ich schaute nach oben und sah wie sie

mich angrinste und mir war sofort klar, dass

sie genau wusste, an was ich gerade gedacht

hatte.

„Nichts, dass ich in einem Raum mit so

vielen Leuten teilen sollte.“

„Wusste ich es doch“, lachte sie.

„Alles deine Schuld, meine Süße“, sagte

ich. „Ich muss dich irgendwo hinbringen, wo

wir allein sind und dann kann ich dir genau

zeigen, an was ich gedachte habe.“ Ich

flüsterte den Rest, damit niemand in Hör-

weite die Worte vernehmen konnte. „Nach-

dem ich dich einiger deiner Klamotten

entledigt habe natürlich.“

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Page 235: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Natürlich. Ich sehe schon, was du

vorhast. Du versuchst mich wieder zurück

ins Bett zu bekommen, aber du solltest wis-

sen, dass dir das sobald nicht gelingen wird,

Mister.“

„Wirklich?“ Ich warf ihr einen Blick zu,

als ob sie mir gerade mein liebstes Spielzeug

weggenommen hätte.

Sie lachte noch mehr, aber sagte nichts.

„Na, es ist ein so schöner Tag heute. Also

vielleicht wäre dir Sex draußen recht?“ Ich

zwinkerte ihr zu. „Ich bin dabei, Babe, ich

liebe es den Sonnenschein auf meiner nack-

ten Haut zu spüren.“

Sie schüttelte ihren Kopf und errötete.

Und führte das nicht erneut zu Chaos und

Verwüstungen unterhalb der Gürtellinie. Es

löste etwas in mir aus, wenn sie mit mir

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Page 236: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zusammen war und dann schüchtern wurde

und wenn sie bei dreckigen Gedanken rot

wurde. Die zartrosa Verfärbung ihrer Haut,

die immer dann erschien, wenn sie über all

die erregenden Dinge nachdachte, die wir

zusammen gemacht hatten, war auf jeden

Fall mein Kryptonit.

Der Tag war einfach perfekt und alles andere

war es auch. Schillernd blaue Libellen

schwebten über das Wasser, summten um

uns herum und manchmal kamen sie sogar

zur Ruhe auf der Oberfläche des Wassers.

Die frische Luft, zusammen mit dem Duft

ihres Haares, entspannte meine Sinne, bis

hin zu einem Punkt, an dem ich ehrlich

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Page 237: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zugeben konnte, dass ich…glücklich war. Das

war neu für mich. Ich hatte das Gefühl nie

zuvor gekannt.

Elaina lehnte gegen meine Brust in

einem kleinen, grün- und weißfarbenem

Ruderboot auf dem Fluss Leticia, der in ein-

en malerisch gewundenen Teich mündete,

welcher sich auf dem Hallborough Anwesen

befand.

Ich war erneut an die vielen BBC Serien

erinnert, die meine Oma immer geschaut

hatte, als ich noch ein kleiner Junge war –

Geliebte aus vergangenen Zeiten, die nichts

Besseres zu tun hatten, als auf einem See

ihren Tag zu verbringen, in ihrer vornehmen

Kleidung Küsse zu stehlen und ihre Beglei-

tungen mit hochtrabenden Worten zu

schmeicheln.

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Page 238: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich musste zugeben, dass mir der

Gedanke immer besser gefiel. Nein, ich liebte

den Gedanken sogar.

„Meiner Mutter würde es hier gefallen“,

sagte sie, brachte eine Hand über den Rand

des Bootes und ließ sie übers Wasser gleiten.

„Sie war schon immer von historischen

Häusern und Gärten gefesselt.“

„Das Gleiche gilt für meine Großmutter.“

Ich überraschte mich selbst, dass ich sie

überhaupt erwähnte. Großmama war ein

Thema, das ich für mich behielt, ver-

schlossen. Elaina war aber anders, natürlich,

ich könnte es mit ihr teilen, aber es war nicht

etwas, worüber ich gerne redete. Wenn ich

aber jetzt über meine Großmutter

nachdachte, wünschte ich mir nur, dass ich

sie mal an so einen Ort, während eines

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Page 239: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Urlaubes, hätte bringen können. Sie hätte

die Gärten sehr geliebt und die Aussicht auf

das Meer hinaus, und das Herrenhaus. Ich

hatte niemals die Möglichkeit bekommen sie

irgendwo hinzubringen, wo es nett war oder

irgendetwas Besonderes für –

„Du hast mit deiner Großmutter gelebt,

bevor du mit siebzehn nach England bist?“,

fragte sie von der Seite des Bootes. Sie unter-

brach damit mein Bedauern über vergangene

Zeiten, über Dinge, die ich nun leider nicht

mehr gut machen konnte.

„Ja. In Glasgow.“

„Ich wusste, dass du ein Schotte bist,

weil Ian dich immer Scotty nannte, als du

noch jünger warst.“

„Er änderte das, sobald ich größer war

als er, oder nicht?“

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Page 240: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie lachte. „Daran erinnere ich mich

auch. Ian war so enttäuscht, als du ihn ir-

gendwann überragt hattest.“

„Es waren vielleicht zwei Zentimeter.

Dein Bruder kann manchmal so ein Idiot

sein.“

„Da muss ich dir zustimmen. Aber was

ist mit deiner Mutter passiert?“, fragte sie

leise, als ob sie behutsam mit mir sein wollte,

falls ihre Frage traurige Erinnerungen an die

Oberfläche bringen würde.

Ich streichelte ihre Arme entlang, um ihr

zu versichern, dass alles in Ordnung war.

„Sie bekam mich, als sie noch sehr jung

war…gerade einmal sechzehn. Mein Vater

war ein Student an der Universität von Glas-

gow, als er meine Mutter traf und sie

schwängerte. Er verließ uns, als sie ihm

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Page 241: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erzählte, dass ich unterwegs war. McManus

war ihr Familienname, nicht seiner.“

„Also hast du in Schottland mit deiner

Mutter und Großmutter gewohnt?“ Sie dre-

hte sich vom Wasser weg und fragte mich

direkt.

„Genau. Ihre Mutter, meine Oma, hat

sich um uns gekümmert, und dann um mich,

nachdem meine Mutter gestorben war. Das

war nicht leicht.“ Elaina nahm ihre Hand aus

dem Wasser und lehnte sich zurück gegen

meine Brust. Sie wartete darauf, dass ich an-

fing über meine Vergangenheit zu reden und

ich begriff, dass es wohl keinen besseren Au-

genblick als jetzt geben würde. Es zu ver-

stecken, würde auf jeden Fall nicht helfen.

Ich sollte einfach alles rauslassen und mit ihr

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Page 242: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

teilen. Ich würde es wissen wollen, wenn es

andersherum gewesen wäre.

„Als ich zehn Jahre alt war, starben

meine Mutter und ihr damaliger Freund bei

einem Autounfall, als sie betrunken von

einem Pub heimgefahren sind. Sie sind in

einem Regensturm von der Straße abgekom-

men und in einen überfluteten Graben

gerast.“

„Das ist ja furchtbar.“

„Meine Mutter hat sich nie wirklich wie

eine typische Mutter verhalten. Sie hat mich

viel zu früh bekommen und sie ist niemals

wirklich erwachsen geworden oder ist

darüber hinweggekommen, dass mein Vater

sie nicht liebte oder nichts mit uns zu tun

haben wollte. Sie war gerade einmal sech-

sundzwanzig als sie starb. Und sie hatte

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Page 243: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einen grauenvollen Geschmack was Männer

angeht, offensichtlich…“ Ich verstummte und

hoffte, dass ich jetzt erst einmal aufhören

konnte diesen traurigen Teil meines Lebens

mit ihr zu teilen. Ich wollte unsere Zeit hier

genießen und nicht mit Gedanken des

Bedauerns verschwenden, auf Ereignisse, auf

die ich keinen Einfluss mehr hatte. In Erin-

nerungen zu verharren brachte mich ver-

dammt nochmal auch nicht weiter. Ich hatte

gelernt in der Gegenwart zu leben und für

die Zukunft. Das war der einzige Weg.

Elaina drehte ihren Körper um mich an-

zusehen und ruhte an meiner Brust, als sie

nach oben sah. „Ich wusste all das nicht über

deine Familie. Es tut mir leid.“

„Warum tut es dir denn leid?“

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Page 244: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Für dich; es musste sehr beängstigend

gewesen sein, damals als kleiner Jungen

deine Mutter zu verlieren und dann später

auch noch deine Großmutter. Ich wusste, es

musste etwas Schreckliches passiert sein,

aber ich kannte nicht die Geschichte dah-

inter. Es tut mir leid, dass du den Verlust

geliebter Menschen miterleben musstest.“

Ich teilte noch mehr mit ihr, weil sie so

verständnisvoll und gütig mit ihren Gefühlen

war, und ich konnte fühlen, dass sie mehr

über mich erfahren wollte. Zum ersten Mal

hatte ich das Gefühl, ich könnte frei reden,

denn ich wusste, dass ich ihr vertrauen

konnte.

„Großmama war großartig…und wenn

wir ehrlich sind, war sie diejenige, die mich

aufgezogen hat. Meine Mutter war nicht

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Page 245: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

bereit für ein Kind und auch wenn meine

Erinnerungen an sie schön sind, waren wir

niemals wie ein typischer Sohn mit seiner

Mutter. Das Schlimmste allerdings war, als

meine Großmutter an Krebs gestorben ist,

als ich gerade einmal siebzehn war. Es zer-

störte mich…und es blieb kaum Zeit damals

irgendetwas zu regeln bevor sie starb.“

„Du musstest Schottland dann ver-

lassen?“ Sie fand meine Hand mit ihrer und

verflocht ihre Finger mit meinen, strich dann

mit ihrem Daumen immer wieder über

meine Haut.

„Ja. Und es war klar, dass ich mit

meinem Vater gehen müsste, sobald es of-

fensichtlich wurde, dass sich der Zustand

meiner Großmutter nicht mehr verbessern

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Page 246: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

würde. Es gab niemand anderen, der mich

aufgenommen hätte.“

Sie brachte meine Hand zu ihren Lippen

und hielt sie dort.

Ich erzählte weiter. „Alle waren un-

glücklich darüber. Ich wollte mein zu Hause

nicht verlassen, oder das meine Großmutter

stirbt, oder mit meinem Vater leben, den ich

zuvor noch nie getroffen hatte, und der mich

genauso wenig wollte wie ich ihn.“

Sie drückte meine Hand.

„Er hatte eine Frau, die mich wirklich

nicht dort haben wollte – sonst hätte ich

nämlich deren kleines, perfektes Familien-

leben in England zerstört, hätte Fragen

aufgebracht, die keiner bereit war zu beant-

worten und hätte die gut aufgerichtete Fas-

sade zerstört, die sie sich mit der Zeit

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Page 247: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erarbeitet hatten. Sie hatten bereits einen

dreijährigen Sohn. Sam – ihr echter Sohn.“

„Also kamst du hierher um mit deinem

Vater zu leben und das war die Zeit, als auch

wir dich kennenlernen durften?“, fragte sie

sanft.

„Genau, aber ich habe es uns allen auch

nicht wirklich leichter gemacht. Sobald ich

bei dem Haus meines Vaters ankam und ich

ein gutes Gefühl dafür bekam, wie die Dinge

mit meiner neuen Familie sein würden, lief

ich fort. Ich schlich mich raus und fuhr per

Anhalter den ganzen Weg zurück nach

Schottland. Dauerte eine Weile, aber sie

fanden mich schließlich, wie ich versuchte, in

der Garage meiner Großmama zu leben.

Mein Vater hat mich dann sofort nach

diesem Chaos in ein Internat nach London

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Page 248: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

geschickt, damit ich nicht mit ihnen leben

musste, und da unsere Nachnamen unter-

schiedlich waren, hat niemand die Ver-

bindung zwischen meinem Vater und mir

erkannt. Ich war nur ein Kind, das vor einer

Schule abgeworfen wurde, damit sie so tun

konnten, als würde ich nicht existieren.“

Elaina war ruhig für einen Moment, hielt

meine Hand noch immer an ihre Lippen

gedrückt und nahm alles auf, was ich gerade

erzählt hatte. Als sie endlich sprach, hatte

ihre Stimme einen distanzierten Klang, als

ob sie kurz davor war ein Geständnis zu

machen. „Ich habe deine Familie immer ge-

hasst. Ich habe sie nie kennengelernt, aber

ich habe sie dafür gehasst, wie gleichgültig

sie dich behandelt haben.“

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Gott, wie ich sie doch liebte. „Ich habe

das irgendwie immer gespürt, Cherry. Ich

liebte dich aus diesem Grund nur umso

mehr.“

Sie war noch nicht fertig. „Aber ich sollte

sie nicht hassen, denn wenn sie nicht so

grauenhaft zu dir gewesen wären, hätten wir

uns vielleicht niemals kennengelernt. Ian

wäre nicht dein Freund geworden und hätte

dich nicht zu uns nach Hause geschleppt.“

Sie streckte sich, um meine Lippen für einen

Kuss zu finden.

Ich klammerte mich an ihr fest, als wäre

sie meine Rettungsleine.

„Deine Familie hat wahrscheinlich mein

Leben gerettet“, flüsterte ich und hielt ihr

Gesicht dabei nah an meinem.

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Page 250: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Wie haben wir das gemacht?“ Ich kon-

nte Tränen in ihren Augen sehen und

wusste, es hat ihr wehgetan, all diese

schrecklichen Dinge von mir zu erfahren. Ich

hoffte, es war das letzte Mal, dass ich mit ihr

darüber sprechen musste. Elaina gehörte zu

den wenigen Dingen in meinem Leben, die

gut waren. Sie war das Licht zu all der

Dunkelheit. Ich war erleichtert zu realisier-

en, dass der ganze traurige Rest meiner Ver-

gangenheit mir einfach nichts mehr

bedeutete.

„Indem du mich wolltest. Du hast mich

immer gewollt, Cherry, und auch, wenn ich

nicht weiß warum, weiß ich doch, dass dies

der Grund war, der mich gerettet hat. Du

und deine Familie, ihr habt mich gerettet.“

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Page 251: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie nickte und ließ ein Schluchzen hören.

„Habe ich immer…und werde ich immer.“

Ihre Hand fing an sich zu bewegen,

streichelte mir über den Brustkorb, der Ort,

an dem mein Herz für sie schlug und das

Blut pumpte, und zeigte mir damit die

Wahrheit hinter ihren liebevollen Worten.

„Allerdings möchte ich nicht, dass du

dich daran aufhältst. Bitte, für mich, denke

nicht mehr daran, denn es ist vorbei und ist

nicht mehr von Bedeutung. Ich habe wegen

dir überlebt und außerdem, gehörst du jetzt

mir. Du bist mein.“ Ich lächelte. „Das ist das

Einzige, was noch von Bedeutung ist.“ Und

bevor sie etwas sagen konnte, küsste ich sie

für eine lange Zeit.

Ich hielt an Elaina fest. Ich hielt sie ge-

gen mein Herz gedrückt, in diesem kleinen

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Page 252: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ruderboot auf dem idyllischen See, an dem

prächtigen Herrenhaus, welches sich wie et-

was aus einem Roman von Dickens anfühlte

und wusste nun mit Sicherheit, wie es sich

anfühlte, vollkommen glücklich zu sein. Eine

Erfahrung, die ich zum ersten Mal in

meinem Leben als Erwachsener wirklich

genießen konnte.

Der ganze traurige Mist, einschließlich

der beschissenen Vergangenheit, lag weit

hinter uns, wo er auch hingehörte. Ich

erkannte, dass wir nur Gutes hatten auf das

wir uns in unserer Zukunft freuen konnten.

Keine Worte konnten ausdrücken, was

ich gerade mit Elaina, an einem besonderen

Ort wie diesem, geteilt hatte. Es bedeutete

mir zu viel. Ich konnte auf jeden Fall nicht

die richtigen Worte finden um zu erklären,

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Page 253: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

was es mir bedeutete zu wissen, dass sie

mich liebte und dass sie mich wollte…nur

weil sie es wollte. Kein anderer Grund als

dem, dass ihr Herz sie zu mir geführt hatte.

Ein Wunder. Ich konnte es nicht vernünftig

begründen und ich würde es auch nicht

probieren herauszufinden, warum Dinge sich

mit uns so entwickelt hatten, wie sie es getan

hatten.

Ich entschied mich stattdessen dafür,

einfach von jetzt an, an das Schicksal zu

glauben. Und Schluss. Ich würde die Wie‘s

und Warum‘s nicht mehr in Frage stellen,

stattdessen würde ich einfach das Geschenk

akzeptieren, das mir mit Elaina übergeben

wurde.

Ich werde die Erinnerung von dieser

wunderschönen Zeit, die wir hier

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Page 254: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

miteinander verbracht hatten, für immer

festhalten, sicher in mir aufbewahren, wo ich

sie, wann immer ich das möchte, wieder her-

vorholen konnte, damit ich es durch die

nächsten zehn Monate getrennt von ihr

schaffen würde.

Und diese Zeit würde kommen.

Allerdings viel früher als gedacht.

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Page 255: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

11Die gewaltige Badewanne verfügte

über eine Aussicht, die mit den besten

Ausblicken aller vorhandenen Reise-

dokumentarfilme konkurrieren kon-

nte, aber weder schaute ich hin, noch

interessierte es mich. Nein, meine ganze

Aufmerksamkeit war woanders. Und meine

Aussicht war viel beeindruckender.

Elaina, vor allem nackt, war atem-

beraubend. Elaina, nackt und nass in einer

Badewanne mit mir, sogar noch mehr.

Elaina, nackt, nass und an meinem Schwanz

lutschend, würde mich in den nächsten

Minuten wahrscheinlich erblinden lassen.

Wenn ich bis dahin nicht bereits das zeitliche

gesegnet habe.

Page 256: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie besorgte es mir so richtig, ließ mein-

en Schaft tief in ihren Mund gleiten und zog

sich dann wieder zurück, wobei sie dann

jedes Mal ihre Hand, die meinen Schwanz

fest umklammert hielt, drehte. Ich hielt ihr

langes Haar weg von ihrem Gesicht und ließ

mich von ihren Mund zum Mond blasen.

„Oh Scheiße, Scheiße, Scheiße…genauso

– ich komme.“

Ich versuchte mich zurückzuziehen, aber

sie wollte mich einfach nicht loslassen und

die feuchte Hitze ihres Mundes fühlte sich an

dem nackten Fleisch meines Schwanzes ein-

fach zu gut an. Ich konnte die Wucht des

Spermas, welches herausschoss und mich

dahingehend beunruhigte, dass ich sie er-

sticken könnte, nicht aufhalten. Allerdings

war ich auch schon zu weit fortgeschritten

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um irgendetwas dagegen zu unternehmen.

Der Zustand von Kontrolle, den ich noch vor

kurzem über mich selbst hatte, verließ mich.

Ich kam so heftig.

Sie schluckte alles, während ich noch im-

mer in ihrem Mund bebte und pulsierte, und

auch als ich bei mir dachte, dass ich ihr das

nicht antun sollte, aber es fühlte sich zu ver-

dammt gut an um stoppen zu können. Ich

war ein Sklave ihrer Liebe und sehr glücklich

darüber, dass ich so gesegnet war.

„Gott, Süße, du wirst mich noch umbrin-

gen“, sagte ich schnaufend, durch die Nach-

wirkungen meines Höhepunktes.

Sie ließ mich dann aus ihrem Mund

gleiten und während sie wie der Teufel höch-

stpersönlich grinste, wischte sie sich mit

einem Finger über ihre Mundwinkel.

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Page 258: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich stöhnte von der puren explodier-

enden Lust, die sie in mir entfachte. Nur auf

die bestmögliche Art und Weise, aber

trotzdem…“Ich bin bereits halbtot, ich bin

mir sicher.“

„Ach was. Hier wird niemand umgeb-

racht und schon gar nicht du, Captain. Ster-

ben ist nicht erlaubt.“ Ihre Hand umfasste

noch immer meinen Schwanz. Sie strich

langsam der Länge meines Schaftes entlang

und schaffte es so, mich noch immer in

einem steifen Zustand zu belassen. Dies

stellte allerdings kein Problem dar, niemals,

nicht mit ihr. Ich wollte Elaina die ganze Zeit

und sie war so freizügig mit mir. Ich nahm,

und dann nahm ich noch mehr. Solange sie

mich wollte, war ich bereit ihr zu dienen.

Was natürlich nur ein anderer Grund dafür

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war, vorsichtig zu sein, wenn es um Verhü-

tungsmittel ging. Mit all dem Sperma von

dem unendlich währenden Sex, ist es nur

eine Frage der Zeit, bis ich sie schwängerte.

Das konnte ich nicht zu lassen.

„Ich liebe dich so sehr, dass es mir Angst

macht“, flüsterte ich. „Komm her, meine

Schöne.“ Ich zog sie quer über meinen Körp-

er, bis sich ihre Brüste an meine nackte Haut

schmiegten, ihre Wange unterhalb meiner

Schulter. Ich streichelte durch ihre Haare

und hielt sie an mich gedrückt. Wie zur Hölle

würde ich zehn Monate ohne sie überleben?

Ich konnte es wirklich nicht ertragen, zu

diesem Zeitpunkt, daran zu denken.

Das war ein Punkt, den ich verstand.

Verdrängung funktionierte für mich manch-

mal wirklich sehr gut.

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„Ich war für eine so lange Zeit in dich

verliebt, dass ich manchmal befürchte, es

wäre alles nur ein Traum“, sagte sie. „Ich

habe solche Angst all dies hier mit dir zu ver-

lieren, Neil.“

„Nein. Du wirst mich nicht verlieren. Ich

bin hier, und wenn ich gehen muss, werde

ich trotzdem noch jeden Tag bei dir sein,

hier“, sagte ich, und legte eine Hand über ihr

Herz, „bis wir wieder vereint sind und meine

Hände dich wieder berühren können.“

Sie kuschelte sich näher an mich heran

und hielt mich ein wenig fester.

„Glaubst du mir?“, fragte ich behutsam.

Ich fühlte wie sie an meiner Schulter

nickte, aber sie schwieg.

„Was ist los? Hast du Angst?“

„Ja.“

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Etwas bedrückte sie, das konnte ich

fühlen.

„Wirst du mir sagen, was dich beun-

ruhigt, Cherry, denn ich muss es einfach

wissen.“

Sie fuhr mit einer Fingerspitze über eine

meiner Brustwarzen, was einen Schauer

durch meinen Körper fuhren ließ und mein-

en Schwanz auf den Weg der Erholung

führte.

„Es ist nichts…Ich bin einfach nur ego-

istisch, wenn es um dich geht. Ich will dich

ganz für mich allein und ich will dich nie

wieder mit irgendjemandem teilen müssen.“

Sie hob ihren Kopf und sah mich an. „Ich will

alles. Du musst wissen, dass ich nicht bereit

bin dich zu teilen, Neil. Das könnte ich nicht

und das werde ich nicht.“ Ihre Stimme klang

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härter als sonst, unnachgiebig, und die

Bedeutung hinter ihrem Ton machte mir ein

wenig Sorgen.

„Was meinst du damit? Mich teilen

mit…anderen Frauen?“ Ich schüttelte mein-

en Kopf. „Da ist niemand außer dir. Elaina?

Um was geht es hier wirklich?“

Sie schüttelte ihren Kopf erneut.

Ich umklammerte sie ein wenig fester.

„Sag es mir, Süße, was besorgt dich?“

Sie schluckte und schaute nach unten.

„Also, du bist – du bist immer so vorsichtig,

wenn wir Sex haben. Immer so vorsichtig

mit den Kondomen…und das musst du nicht.

Ich habe dir bereits gesagt, dass ich die Pille

nehme und es stört mich, dass du – dass du

mir nicht auf diesem Wege nah sein möcht-

est…als ob du Angst hättest, es würde

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zwischen uns ernst werden, oder – oder e –

etwas in der Art.“

Stille.

Ich bekam eine wertvolle Lektion in

diesem Moment. Niemals, auf keinen Fall,

solltest du annehmen, du wüsstest, was eine

Frau denkt. Dies führt wahrscheinlich nur zu

Verwirrung und Desaster. Elaina hat mich

völlig falsch verstanden.

„Oh, Cherry, du willst wissen, warum ich

so bedacht darauf bin, immer zusätzlich zu

deiner Pille zu verhüten?“

„Ja.“ Sie nickte mit einem traurigen Aus-

druck in ihren wunderschönen blauen

Augen.

„Es ist nicht, weil ich bereits daran den-

ke, wen ich als nächstes vögeln könnte, denn

da ist niemand. Ich denke doch nur noch an

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Page 264: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

dich.“ Ich platzierte einen Kuss auf ihre

Stirn. „Daran, wie sehr ich dich liebe.“ Ein

erneuter Kuss. „Daran, wie wertvoll du für

mich bist und wie entschlossen ich bin unser

Leben zusammen perfekt zu machen.“ Ich

hob ihr Gesicht an. „Da ist niemand, dem ich

mehr verschrieben bin als dir, Cherry. Nur

dir. Ich werde es nicht versauen, indem ich

dich schwängere, bevor ich dich wieder ver-

lassen muss um in den Krieg zu ziehen. Das

würde dich verletzen. Keine ungeplanten

Babys für uns. Das werde ich dir nicht antun

und ich werde es auch nicht einem un-

schuldigen Kind antun. Ich war einmal eins

dieser Kinder und werde dies garantiert

nicht einem meiner Kinder zumuten. Was

ist, wenn mir etwas dort drüben passieren

sollte und mir es nicht möglich wäre zu dir

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Page 265: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zurückzukehren? Wenn du alleine wärst und

ein Kind ohne mich aufziehen müsstest. Du

bist dafür noch zu jung und es wäre unver-

antwortlich von mir, das zu riskieren. Ich

würde dich niemals aufs Spiel setzen, Elaina.

Dafür liebe ich dich zu sehr.“

Ich hielt ihr Gesicht zwischen meinen

Händen und sie nickte zu mir auf. „Aber ich

würde alles, was von dir kommt, wollen,

alles, was sich aus unserer Liebe entwickeln

würde. Kein Baby von dir könnte jemals von

mir ungewollt sein, Neil. Das weißt du doch

sicher.“

Gott, sie war erstaunlich. „Jetzt weiß ich

es.“ Ich lächelte sie an. „Und irgendwann

werden wir ein paar davon zusammen

machen und sie werden wunderschön sein,

mit dir als Mutter.“

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„Mit dir als Vater“, sagte sie mit einem

hinreißenden Lächeln.

„Fühlst du dich jetzt besser, nachdem

wir unsere Zukunft zusammen geplant

haben?“, fragte ich.

„Jep.“ Sie bewegte sich im Wasser und

brachte ihre Lippen zu meiner Brust, um

mich, genau über dem Ort, wo mein Herz in

meiner Brust schlug, zu küssen.

Die Geste bewirkte etwas in mir. Elaina

war mein Schalter. Oder anders, sie war die

Person, welche die Macht über diesen Schal-

ter besaß. Sie kontrollierte mich, und ich war

ausnahmslos zufrieden mit dieser Vereinbar-

ung. Als ihre Lippen sich ihren Weg nach un-

ten bahnten, in die Richtung von Körper-

teilen, die verzweifelt daran interessiert war-

en, ihre Berührungen noch einmal zu

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genießen, war ich verloren. Verloren und

verzweifelt wieder in sie einzudringen.

Getrieben von dem Bedürfnis ihren Körper

für mich zu beanspruchen, öfter als es nötig

war, aber sie fühlte sich so gut an, ich konnte

mich nicht zurückhalten.

Also war es dies, was ich den Rest des

Morgens tat…ich konzentrierte mich auf

mein Mädchen und darauf, sie so oft kom-

men zu lassen, damit sie einfach alle Sorgen

und Ängste, die sie quälten, vergessen

musste. Sie hatte mich, um diese Last zu tra-

gen. Ich würde sicher gehen, dass sich mein

Cherry Girl nie über irgendetwas Sorgen

machen müsste. Ich würde immer für sie da

sein, sie lieben und auf sie aufpassen.

Das war mein Plan. Meine Motive waren

klar, aber meine Naivität verhüllte komplett

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den verdrehten Weg des Schicksals und wie

sich dieser, wie aus heiteren Himmel, zeigen

kann und es vermochte, dir alles auf einmal

zu entreißen. Man sollte niemals unter-

schätzen, was das Schicksal vielleicht noch

für einen bereithielt. Es hatte einen Weg ge-

funden, immer die Oberhand zu behalten

und kann daran für eine lange, lange Zeit

festhalten.

Ich war ja so naiv.

„Halt still, das ist ein tolles Bild von dir.“

Bilder von Elaina zu machen war dabei

meine Lieblingsbeschäftigung zu werden. Sie

war umwerfend. Diese bestimmte Aufnahme

von ihr, unter einem blühenden Baum, be-

deckt mit blassrosa Blüten, war so perfekt

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Page 269: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

für sie. Wir dachten, es könnte eine Art Zi-

erkirschenbaum sein, nach dem wie die

Blüten aussahen. Mein Cherry Girl unter

einem Kirschbaum. Klischee ja, aber

trotzdem atemberaubend und ich plante

davon Abzüge zu machen und diese

einzurahmen.

„Die Blüten sind einfach überall. Es

kommt einem fast wie Schnee vor.“ Sie dre-

hte sich, mit ihren Armen ausgebreitet,

mehrmals um ihre eigene Achse.

Ich machte ein Foto nach dem anderen,

während sie ihrem Gefühl nachgab, so dank-

bar, dass ich diese wunderschöne Erinner-

ung von uns hier, an diesem letzten Tag

zusammen haben würde, bevor wir nach

Hause zurückkehren mussten.

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Page 270: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Was willst du an unserem letzten Tag

hier machen, meine Schöne?“

Sie zog ein komisches Gesicht und wir-

belte um den Kirschbaum herum. „Oh, ich

habe dir noch nicht von meinen Neuigkeiten

erzählt.“

Ich ließ meine Kamera herunter. „Was

denn für Neuigkeiten?“

Sie schaute hinter dem Stamm hervor.

„Die Neuigkeiten darüber, dass ich nicht

plane, jemals wieder nach London zurück-

zukehren natürlich. Ich werde hier unter

diesem Kirschbaum bleiben, jeden Tag mit

dem Ruderboot auf dem Fluss Leticia her-

umfahren und die Libellen beobachten wie

sie über das Wasser schweben.“

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Page 271: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich lief zu ihr hinüber. „Ach,

tatsächlich.“

Sie bewegte sich auf die andere Seite des

Baumstammes. „Jep, tatsächlich. Ich dachte,

ich sollte dich vielleicht darüber aufklären,

immerhin wirst ja auch du mit mir hier leben

müssen.“ Ihr Gesichtsausdruck war todernst.

Ich streckte meine Hand nach ihr aus,

aber sie bewegte sich erneut, hielt Abstand,

ihre Augen beobachteten mich aufmerksam,

genauso wie ich sie fokussierte. „Du musst

mit mir hier bleiben, Neil.“

„Muss ich, wirklich? Weil du mich so

sehr liebst?“ Zentimeter für Zentimeter

näherte ich mich ihr.

Ihr Gesichtsausdruck verriet sie, denn

sie konnte das teuflische Glühen in ihren Au-

gen nicht unterdrücken, als sie ihren Kopf

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Page 272: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

schüttelte. „Nein, ich brauche jemanden, der

das Boot rudert.“

Ich griff plötzlich an und sie rannte kre-

ischend davon. Wir lachten beide, als ich

meine Hände um ihren Körper schlang und

uns beide zu Boden in das weiche Gras warf.

Ich hielt sie unter mir gefangen und

kitzelte sie, während ich zwischen Küssen

und dem Spaß, den wir hatten, auch viel Zeit

fand, ihren Körper zu erkunden. Aber auch

sie hatte Glück und verdammt noch mal,

wenn sie es nicht schaffte zu entdecken, wie

kitzlig ich doch in der Nähe meiner Rippen

war.

„Jetzt sei ein braves Mädchen und lass

mich dich küssen“, warnte ich sie, hielt ihre

Hände gegen das Gras gedrückt, damit sie

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nicht einen Gegenangriff mit weiteren

Kitzelattacken starten konnte.

Ihre Augen funkelten und sie neigte

ihren Kopf ein wenig zur Seite, ihre Haare

auf dem Gras ausgebreitet mit ein paar

Kirschblüten um uns herum, die bereits vor

einiger Zeit zu Boden gefallen waren.

Die Sanftheit in ihrem Gesichtsausdruck

und die Art und Weise wie ihr Körper in Ge-

genwart meines zerschmolz, verehrte ich. Sie

nahm mich so wie ich war, und so küssten

wir uns, bis wir beide keine Luft zum Atmen

mehr hatten und uns wünschten, dass die

Zeit einfach aufhören würde fortzuschreiten.

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Wir entdeckten Figuren in den Wolken, als

wir im Gras lagen und die Kirschblüten um

uns herum schwebten. Zu dieser Zeit waren

wir bereits von ihnen bedeckt, aber es

machte keinen Sinn sie zu entfernen, denn es

kamen immer wieder neue auf uns nieder-

gerieselt. Keinen von uns beiden störte es

und die Blüten hatten nur einen dezenten

Duft, so dass es nicht im Geringsten über-

wältigend war.

„Ich sehe dort drüben einen springenden

Frosch, auf zwei Uhr.“ Zeigte ich. „Siehst du,

wie seine Hinterbeine nach außen stehen

und die Füße mit Schwimmhäuten – “

„Oh, schau, Neil, beweg dich nicht!“

Ich erstarrte. Wir sahen beide auf mein-

en ausgestreckten Finger, auf dem sich eine

von diesen blau leuchtenden Libellen

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Page 275: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

niedergelassen hatte. Ich brachte meine

Hand sehr langsam näher zu unseren

Gesichtern und auf wundersame Weise blieb

sie auf meinem Finger.

„So bezaubernd. Sie dir die verschieden-

en Blautöne an“, sagte sie leise, als wir beide

das Insekt studierten. Anscheinend un-

beeindruckt von unserer Gegenwart, breitete

die Libelle ihre Flügel aus und hob die Beine,

um ein oder zwei Schritte zu gehen.

„Faszinierend, dass die Farbe von der

Natur geschaffen wurde, oder nicht?“

„Ist es wirklich. Wie eine Mischung aus

den Tönen eines blauen Himmels und einem

metallischen Blau. Ich liebe es so sehr.“

„Du sagtest, dass deine Lieblingsfarbe

Himmelblau sei.“ Ich fühlte die Vibration der

Bewegung und dann war die Libelle von

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meinem Finger verschwunden und flog von

dannen.

„Oh, da fliegt sie“, sagte sie, „und ja,

Himmelblau ist mein Favorit.“ Wenn ich

nicht vollkommen falsch lag, dann hörte ich

zwischen ihren Worten ein wenig Traurigkeit

heraus.

„Warum magst du die Farbe so gern?“

„Es ist die Farbe des Himmels, wenn es

warm und sonnig ist.“

Ich nickte und schaute in die Richtung

des Himmels, suchte nach mehr Formen in

den Wolken.

„Der 11. September war ein sonniger

Tag“, sagte sie sehr leise.

Ich verstand mein Mädchen so gut. Sie

hatte meistens Gründe für die Dinge, die sie

tat, und dies war ein gutes Beispiel dafür.

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„Die Farbe des Himmels erinnert dich an

deinen Vater.“

Sie schmiegte sich an mich. „Ja. Es sieht

so schön aus und unschuldig. Ich mag es zu

denken, dass er da oben ist, in den Wolken

am Himmel. Es war der letzte Ort, von dem

ich wusste, dass er noch am Leben war und

es war so ein wunderschöner Tag…“ Der

Klang ihrer Stimme verstummte.

Ich spielte mit ihrem ausgebreiteten

Haar als wir auf unseren Rücken lagen, zu-

frieden damit, dass ich die seidigen Strähnen

berühren durfte, bis ich ein sanftes Geräusch

vernahm und ein leichtes Erschauern von ihr

spürte, bis sie sich soweit drehte, um ihren

Tränen in der Beuge meines Halses freien

Lauf zu lassen. Es mir zu erzählen, hat

schmerzhafte Gefühle in ihr geweckt. Ich

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verstand, wie das funktionierte. Es war in

Ordnung, solange du an deinen tiefsten Ge-

fühlen festhalten konntest, aber sobald du

sie mit jemandem teilst, überschwemmte

dich die Flut des Schmerzes und riss all die

Dämme, die du um dich aufgerichtet hattest,

nieder.

„Er ist dort und wartet auf dich, Cherry.

Er ist stolz auf dich und glücklich, wenn du

es bist. Dort wo dein Vater jetzt ist, gibt es

weder Schmerzen noch Traurigkeit.“

„Wie kannst du das wissen?“, fragte sie.

„Ich weiß es einfach. Ich muss an etwas

glauben und ich glaube daran. Dein Vater

und meine Großmama – die guten Menschen

– sind jetzt an einem besseren Ort. Und wir

dürfen sie vermissen, aber ich weiß, sie

würden uns nur glücklich sehen wollen.“

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„Ich liebe dich einfach so sehr“, sagte sie

mir, ihre Augen noch angefüllt von Tränen.

„Ich liebe dich so sehr und ich werde

heim kommen, zu dir, wenn ich mit der

Armee fertig bin. Und dann können wir un-

ser gemeinsames Leben starten. Wir haben

nichts, aber Zeit, die haben wir.“

„Okay, ich werde hier sein und auf dich

warten, genau hier unter diesem

Kirschbaum.“ Sie versuchte mich an-

zulächeln mit ihrem kleinen Scherz, aber ich

konnte sehen, dass es ihr noch immer

schwer fiel. Die nächsten Monate würden für

uns beide schwer werden.

„Ich weiß. Sobald ich zurück bin, kom-

men wir erneut hierher für ein Wochenende,

um unser Wiedersehen zu feiern.“ Ich zog

sieh an mich heran und betrachtete ihr

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Page 280: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wunderschönes, aber trauriges Gesicht. „Was

sagst du zu meiner Idee, Süße? Hier in Hall-

borough, du und ich. Kirschblüten, Ruder-

boote und blaue Libellen.“

„Mach daraus besser eine Woche, Cap-

tain. Ein erbärmliches Wochenende wird

nicht ausreichen.“

„Gott sei Dank dafür, denn ich werde

sehr viele und langanhaltende Bäder in der

Wanne mit dir zusammen brauchen, bevor

ich auch nur nah dran bin mich davon erholt

zu haben von dir für so eine lange Zeit

getrennt gewesen zu sein, Cherry.“

Ich hielt sie nah und sorgte mich. Ich

konnte das Gefühl von Finsternis, das in der

Luft hang, einfach nicht abschütteln und

fürchtete, dass ich vielleicht drauf und dran

war wahnsinnig zu werden. Ich versuchte

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Page 281: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mich zu erinnern, dass wenn ich dieses Mal

für meine Tour das Land verließ, würde ich

das mit dem Gedanken tun, dass ich mein

Mädchen in England zurücklassen würde.

Aber ich liebte sie und sie würde zu Hause

auf mich warten.

Elaina wird auf mich warten. Sie

brauchte die Bestätigung, dass ich immer ihr

Mann bleiben würde, aber wir haben das

geklärt. Ich habe ihr versprochen, dass es

niemand anderes neben ihr gab und ich

meinte das, mit allem was mir heilig war.

Ich schloss meine Augen und hielt sie

und betete. Ich bat darum, dass alles zu un-

seren Gunsten ablaufen würde, dass das

Schicksal uns gut behandeln würde und dass

meine Schöne hier sein wird, sobald ich

heimkomme.

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Page 282: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

12Vier Wochen später

Ich erwachte mit einem unbehag-

lichen Gefühl in der Magengegend. Ich

würde Morgen zum aktiven Dienst zurück-

kehren; also war der heutige Tag der letzte

für uns, den wir zusammen verbringen kon-

nten. Und lange zehn Monate lagen vor uns,

die wir getrennt voneinander verbringen

mussten. Für die SAS saß ich zwar bereits

morgen um diese Zeit in einem Flugzeug in

Richtung Afghanistan, aber mein Herz

würde hier zurückbleiben, in London, bei

Elaina.

Die vergangenen vierundzwanzig Stun-

den waren ein Marathon von emotionalen

Page 283: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Auf und Abs und…Sex gewesen. Mein Ver-

langen, sie immer und immer wieder zu neh-

men, war ein Zwang, den ich nicht zurück-

halten konnte und ich würde es auch nicht

ertragen können ihn zu unterdrücken.

„Wie soll ich es nur fertig bringen dir

morgen am Bahnhof ‚Auf Wiedersehen‘ zu

sagen?“, fragte sie mit sanfter Stimme,

während ihre Hand über meine nackte Brust

streichelte.

„Ich wünschte, ich könnte dir sagen, wie

um alles in der Welt ich es schaffen soll, dich

zu verlassen. Ich weiß nur, dass wenn du mir

nicht hilfst, indem du stark bleibst, dann

wird die SAS ein -Abwesend ohne offizielle

Begründung- Problem haben.“

„Das klingt nicht gut.“ Sie ließ ihre Hand

nach oben gleiten, in die Richtung meines

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Mundes, wo sie die Konturen meiner Lippen

mit ihrem Finger nachzeichnete.

„Abwesend ohne Begründung ist allerd-

ings alles andere als gut.“

„Ich habe endlich einen Brief von dem

Büro der Internationalen Stellenvermittlung

bekommen. Ich habe darauf schon eine

halbe Ewigkeit gewartet und da gibt es einen

Platz für mich in Italien. Ich habe schon mit

der Planung begonnen, als Au Pair zu

arbeiten, bevor du nach Hause kamst. Du

weißt davon, dass ich in der Schule Unter-

richt in Italienisch und Französisch hatte,

oder? Naja, ich habe daran teilgenommen,

damit ich mit meiner Gastfamilie kommun-

izieren kann, falls ich einen Platz bekomme

– “

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„Nein. Ich will nicht, dass du gehst.“ Ich

glitt mit meinem gesamten Körper über den

ihren und hielt ihr Gesicht zwischen meinen

Händen. „Bitte, versprich mir, dass du nicht

nach Italien gehen wirst.“

„Warum, Neil? Es ist doch nur ein Job.“

Ihre Augen suchten die meinen. „Und ich

werde beschäftigt sein solange du weg bist

und das wird mir helfen, die Zeit rumzukrie-

gen. Es wird hier furchtbar sein ohne dich.“

Ich konnte mir vorstellen, wie ein itali-

enischer Graf oder ein reicher Playboy sie

mir wegschnappen würden, sobald diese ein-

en guten Blick auf Elaina erhaschen konnten.

„Zehn Monate, meine süße Schönheit. Das

ist alles, was ich von dir verlange. Ich werde

dann wieder zu Hause sein und dann können

wir hingehen, wohin du auch immer

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möchtest, aber bitte warte auf mich. I-ich

könnte die Idee einfach nicht ertragen, dass

du nicht hier bist und auf mich wartest. Ich

weiß, dass ich viel von dir verlange, aber ich

will dich hier an diesem Ort, wo ich weiß,

dass du sicher bist, und mit deiner Familie

zusammen bist, falls irgendetwas…passiert.“

„Nichts wird passieren“, sagte sie

bestimmt. „Alles wird gut gehen, Neil.“ Dann

wurden ihre Augen sanfter und sie lächelte

mich an. „In Ordnung, ich werde nicht nach

Italien gehen, wenn es dir so wichtig ist. Ich

werde einen Job irgendwo in der Stadt find-

en. Da muss es doch ein Unternehmen

geben, das Französisch- und Italienischken-

ntnisse schätzt, vor allem wenn sie interna-

tionale Geschäfte tätigen.“

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Page 287: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Danke.“ Ich stieß einen Atemstoß der

Erleichterung aus, bevor ich ihren Körper

mit Küssen bedeckte, das Bettlaken zerrte

ich mit meinen Zähnen von ihr herunter und

entblößte damit ihre atemberaubende Form

in all ihrer glorreichen Nacktheit.

„Ich brauche ein Bild von dir, in dieser

Pose, um es mitzunehmen“, platzte ich

heraus.

Ihre Augen weiteten sich, aber genauso

schnell entspannte sie sich auch wieder, als

ob sie darüber nachgedacht hatte und

entschied, dass ich doch kein erbärmlicher

Widerling war, sondern nur ein verzweifelt

verliebter Kerl, der versuchte, in jeder nur

möglichen Art und Weise an ihr festzuhalten.

„Okay, denke ich“, sagte sie schüchtern.

„Du darfst Bilder von mir machen.“

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Also schoss ich ein paar Nacktbilder von

meiner Schönen und würde diese mit in den

Krieg nehmen. Die Bilder würden mich

daran erinnern, wie scharf, wunderschön

und großzügig sie in ihrer Liebe war, wie sie

nach Blumen roch und wie eine griechische

Göttin aussah, wenn ich bei Nacht allein im

Bett lag, nur mit meinen Erinnerungen…und

meiner rechten Hand.

Elaina war fort, um in den Geschäften etwas

für uns zum Abendessen zu kaufen, während

ich meine Sachen zusammen packte. Sie

würde meine Wohnung für mich im Auge be-

halten und hat zudem die Möglichkeit, mein

Auto zu benutzen, solange ich nicht hier war.

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Ich liebte die Vorstellung, dass sie hier sein

würde, auch wenn ich es nicht wäre. Dies

würde mir helfen mir vorzustellen, dass wir

noch immer zusammen an einem Ort waren,

auch wenn dies nicht der Fall war.

Es klingelte an der Tür und ich fragte

mich, wer es sein könnte. Ich hatte mich von

jedem, der mir etwas bedeutete, bereits ver-

abschiedet. Auch mein Vater wusste, dass es

bald wieder soweit war und hat mir eine E-

Mail hinterlassen. So typisch. Wir hielten

Kontakt über schriftliche Kommunikation-

skanäle, niemals übers Telefon, und sehr sel-

ten trafen wir uns. Meistens verlangte er

meine Anwesenheit in seinem Haus, wenn er

das Bedürfnis danach hatte. Ich fühlte mich

dort aber sowieso nicht willkommen, also

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Page 290: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

war ich mit diesem Arrangement

einverstanden.

Ian und seine Mom hatten bereits ein

großes Abschiedsessen für mich abgehalten

und ich hatte mit ihm über Elaina ge-

sprochen, und dass er auf sie aufpassen

müsste, solange ich nicht hier war um es zu

tun. Und am Wichtigsten, er sollte dieses Ar-

schloch, Tompkins, von ihr fernhalten.

Meine Kumpels kamen vorbei, um mir alles

Gute zu wünschen und versprachen mir

literweise Bier, sobald ich wieder sicher im

Land wäre.

Ich öffnete die Tür, nur um Cora auf der

anderen Seite vor mir zu erblicken und war

froh, dass Elaina gerade unterwegs war. Sie

wäre nicht glücklich gewesen, Cora in der

Nähe meiner Wohnung zu sehen. Überhaupt

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nicht glücklich. Elaina verachtete Cora und

ließ mich gleich von Beginn an wissen, dass

Cora der Staatsfeind Nr. 1 war. Ich verstand

das. Ich sage nur Tompkins.

„Was kann ich für dich tun, Cora?“

Sie grinste. „Wo ist deine Kindergarten-

freundin, Neil?“

„Geht dich nichts an, und ihr Name ist

Elaina, wie du sehr wohl weißt.“ Ich würde

ihre andere Bemerkung nicht einmal mit

einem Kommentar würdigen. Macht keinen

Sinn. „Ich bin beschäftigt, also was willst

du?“

„Nur, was mir rechtlich gesehen

zusteht.“

Ich bin sicher, dass meine Augen aus

ihren Höhlen traten. „Was zur Hölle erzählst

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du da für einen Müll, Weib. Ich schulde dir

gar nichts, rechtsgültig oder nicht.“

Genau in diesem Moment kam Elaina,

beladen mit Einkaufstüten, die Stufen hoch

und unterbrach unsere Unterhaltung. Cora

drehte sich zu ihr und sagte: „Sehr gut, sie ist

hier. Du solltest es auch erfahren, Püp-

pchen.“ Cora fischte einen kleinen, quadrat-

isch aussehenden Zettel aus ihrer

Handtasche und presste ihn mir in die Hand.

Ich sah drauf; fühlte wie mein Herz aus

meiner Brust gerissen wurde und dann auf

den Boden geworfen wurde, damit es wie ein

Fußball herumgekickt werden konnte. „Ver-

dammte Scheiße, Cora, was zur Hölle soll

das werden?“

„Das“, sagte sie mit einer dramatischen

Betonung, „ist unser Baby, Neil. Bereits acht

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Wochen in der Schwangerschaft. Ist er nicht

süß?“

Ich sah zu Elaina, die noch immer wie

erstarrt im Flur stand, eine Einkaufstüte in

jeder Hand und sie hörte jedes einzelne

giftige Wort. Ihr Gesicht war so weiß wie ein

Blatt Papier.

„Nein! Nein, Cora, verdammte Scheiße.

Das kann nicht meins sein! Elaina?“ Ich fand

sie mit meinen Augen und flehte sie an:

„Cherry, verspreche mir, dass du nicht gehst

ohne – “

Cora ignorierte uns beide und laberte

weiter. „Aber natürlich kann es, Schatzi. Vor

acht Wochen? Erinnerst du dich? Du bist

gerade erst von deiner superlangen und ein-

samen Tour nach Hause gekommen und

warst ziemlich von Sinnen, wenn ich mich

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richtig erinnere. So viele Monate ohne eine

Frau…du brauchtest jemanden, der es dir

mal wieder richtig besorgt?“ Sie kicherte.

„Und zudem mehr als nur ein Mal. Probleme

mit dem Kondom…das passiert öfter als du

denkst.“

„Nein…“ Mein Magen drehte sich um

und die Angst kochte über, als ihre schreck-

lichen Worte meine Welt zum Einsturz bra-

chten. Ich hatte Cora gevögelt. Mehr als ein-

mal. Den Tag als ich heim kam, bin ich gleich

zu dem Pub und fing an zu trinken. Als Cora

dort auftauchte, war ich bereits total hinüber

und so geil, ich hätte sogar einen Troll ge-

fickt. Und am Ende landeten wir bei ihr und

bestritten einen Sexmarathon, bei dem es

nur darum ging Befriedigung zu finden, da

waren sicher keine Gefühle involviert

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gewesen. Ich sagte ihr bereits im Vorfeld,

dass wir danach nicht zusammen sein

würden. Eines der Kondome riss…Cora

sagte, ich sollte mir deswegen keine

Gedanken machen…Scheiße, nein, Scheiße.

Ich starrte auf das Bild in schwarz und

weiß, welches sie mir gegeben hat.

Es konnte nicht meins sein. Oder konnte

es doch? Was würde das mit Elaina anstel-

len? Scheiße!

Cora drehte sich um und zuckte ihre

Achseln in Elainas Richtung, während ich

noch immer auf das Bild in meiner Hand

starrte. „Das war auch schon alles, was ich

dir erzählen wollte, Schatzi. Ich weiß doch,

dass du morgen das Land verlässt und

dachte du solltest vorher noch wissen, dass

du bald Vater wirst. Also pass dort drüben

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auf dich auf. Sei vorsichtig und der ganze

Müll, oh, und schicke mir ab und zu mal et-

was Geld. Ich muss die Rechnungen bezah-

len, du verstehst, damit ich mich um dein

Kind kümmern kann, Neil.“

Und dann ging Cora, als ich noch immer

auf das Ultraschallbild des Arztes starrte und

das Gefühl hatte, ich müsste kotzen. Ich

sagte kein Wort. Ich konnte es nicht. Ich

weiß nicht, wie viel Zeit verging. Hätte eine

Sekunden sein können, oder eine Stunde,

aber als ich wieder aufsah, war Elaina ver-

schwunden. Der einzige Beweis dafür, dass

sie jemals hier gewesen war um Coras An-

schuldigungen zu hören, waren die zwei

Einkaufstüten auf der obersten Stufe, gefüllt

mit den Zutaten für unser Abendessen.

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Die Stunden, die darauf folgten, waren

wie aus einem Horrorfilm. Ich konnte sie

nicht finden und wusste nicht, wohin sie

gegangen sein könnte. Sie antworte nicht auf

meine Anrufe und nahm auch meine Na-

chrichten nicht entgegen. Elainas Mutter

sagte, sie hätte angerufen und gesagt, ich

wäre einen Tag früher abgereist und dass sie

jetzt bei einer Schulfreundin übernachten

würde. Elaina hat ihr nicht gesagt, um

welche Freundin es sich handelte. Ian hatte

auch nichts von ihr gehört. Beide, ihre Mut-

ter und ihr Bruder, waren ahnungslos und

konnten mir nicht helfen.

Mir blieb keine Zeit mehr.

Verzweifelt und mit Angst erfüllt, ver-

suchte ich alles um wegen eines Notfalls

meinen Urlaub zu verlängern, aber es wurde

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abgelehnt. Meine letzten Befehle standen.

Entweder sich den nächsten Morgen bei dem

kommandierendem Offizier melden, zu der

angeordneten Zeit, oder verhaftet werden

und vor das Militärgericht treten.

Diese Nacht gehörte zu einer der läng-

sten und schrecklichsten Erfahrungen, an

die ich mich jemals erinnern konnte. Ich

schlief nicht, aus Angst, dass sie vielleicht

hier auftauchen würde oder mich anrufen

könnte. Das tat sie aber nicht.

Am nächsten Morgen schleppte ich mich

mit Mühe und Not zum Bahnhof, denn

meine Zeit war abgelaufen. Ich überflog die

Plattformen, hoffte auf ein Zeichen von ihr,

mein Herz in Stücke gerissen, von Angst er-

füllt, was ich ihr sagen würde, aber ich hoffte

auf die Möglichkeit, um ihr zu sagen, wie leid

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es mir tat, und wie wir herausfinden würden,

was zu tun war. Ich liebte sie und konnte sie

nicht verlieren; ich würde dafür sorgen, dass

alles wieder wie vorher werden würde –

irgendwie.

Aber mein Cherry Girl war nicht hier.

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13Ein Jahr später

Meine letzte Tour in der Armee hatte

sich als eine der schlimmsten meiner

Karriere herausgestellt. Ich war Zeuge

bei gefährlichen Aktionen gewesen. Riskante

Manöver wurden ausgeführt und ich war

noch nie zuvor so nah dran gewesen zu ster-

ben. Ich hatte die meisten Verluste von

Leben miterleben müssen, von Truppen, die

ich kannte und kommandierte. Ein total ver-

dammtes Chaos von Situationen, die sich alle

zu einer sehr dunklen Zeit für mich vereint

hatten.

Ich hatte überlebt, aber ich war jetzt ein

anderer Mann. Aus vielen Gründen, aber der

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schlimmste Teil war es, wieder nach London

zurückzukehren, um zu erkennen, dass sie

wirklich nicht mehr da war. Elaina hat die

Au Pair - Beschäftigung angenommen und

war, kurz nachdem ich das Land verlassen

hatte, nach Italien gezogen, um dort zu

arbeiten.

Ich hatte mein Mädchen verloren. Mein

Cherry Girl war für mich verloren und ich

musste mir wohl eingestehen, dass ich mein

Leben nun ohne sie führen musste. Während

meiner Tour hat sie mich nicht kontaktiert.

Ihre Mutter und Ian, ja, aber sie hielten sich

aus unseren Angelegenheiten heraus und

akzeptierten das, was auch immer zwischen

uns passiert war, nicht zur Diskussion bereit

stand und stellten damit sicher, dass unsere

Privatsphäre akzeptiert wurde. Es fühlte sich

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an, als wäre sie gestorben, sie war einfach so

verloren für mich. Ich denke, es würde sogar

weniger wehtun, wenn sie wirklich gestorben

wäre.

Als ich in meine Wohnung zurückkam,

fand ich einen Brief von ihr, der an dem Tag

geschrieben wurde, als ich London in Rich-

tung Afghanistan verlassen hatte.

Lieber Neil,

das hier ist wirklich sehr schwer für

mich, aber es bleibt mir keine andere Wahl.

Ich entlasse dich. Du bist frei von allen Ver-

sprechungen, die du mir jemals gemacht

hast. Ich verstehe deine Situation und

akzeptiere, was du tun musst. Aber damit

ich dies überleben kann, muss ich dich

loslassen. Das ist der einzige Weg um mit

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meinem Leben weiter zumachen, und ich

bitte dich, das Gleiche zu tun. Lass mich los.

Versuche nicht, mich zu finden oder meine

Meinung zu ändern. Es geht nicht anders.

Leb wohl, Neil, ich wünsche dir Erfolg

in allem was du tust, und bete, dass du sich-

er nach Hause zurückkommst, wann auch

immer das sein mag.

Pass auf dich auf,

Elaina

Ich las ihren Brief hunderte Male. Da

waren einige getrocknete Wassertropfen zu

sehen und ich stellte mir vor, dass diese von

ihren Tränen kamen. Ich konnte es nicht er-

tragen ihn wegzuschmeißen, aber es gab

viele Momente, in denen ich es gern getan

hätte. In den dunklen Zeiten, als ich so sauer

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darüber war, dass sie mir nie eine Möglich-

keit gegeben hatte ihr zu erklären, was alles

passiert war.

Nein, das gestand sie mir nicht ein. Ich

hatte nicht die Möglichkeit bekommen ihr zu

erzählen, was ich alles im Krieg durch-

machen musste. Ich konnte ihr nicht von

dem Angebot erzählen, das mir ein ehemali-

ger Kamerad gemacht hat – der es fast nicht

lebend aus der Armee geschafft hätte. Es war

eine Möglichkeit für einen Job und wir war-

en beide motiviert diese Möglichkeit in einen

Erfolg zu verwandeln.

Auch konnte ich ihr nicht von dieser

merkwürdigen Wende des Schicksals erzäh-

len, die zur Folge hatte, dass ich der alleinige

Eigentümer eines schottischen Herren-

hauses geworden bin, welches einem

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Page 305: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Großonkel gehörte, den ich niemals zuvor

getroffen hatte. Es gab ein Haus und ein

dazugehöriges Grundstück, zusammen mit

einem kleinen Vermögen, welches mich zum

ersten Mal in meinem Leben, finanziell gese-

hen, sehr gut dastehen ließ. Nachdem ich das

Grundstück begutachtet hatte, konnte ich es

ihr nicht erzählen, oder ihr sagen wie sehr

sie diesen Ort lieben würde, oder den kleinen

See, oder die alten Kirschbäume, die auf dem

Grundstück blühten und die mich an unsere

Zeit in Hallborough erinnerten.

Alles war einfach Scheiße und mein Herz

war gebrochen.

Und, das Wichtigste von allem, ich kon-

nte Elaina nicht sagen, dass ich definitiv

nicht der Vater von Coras Baby war. Ich wäre

bereit gewesen, meiner Verantwortung

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nachzukommen und für das Kind zu sorgen,

wenn es meins gewesen wäre, aber das war

es nicht und Cora teilte diese Information

mit mir, als ihr Sohn geboren wurde. Ob dies

nun bedeutete, dass sie eine anständige Per-

son war oder weil es einfach auf den ersten

Blick deutlich wurde, dass ich nicht der

Vater sein konnte, wusste ich natürlich nicht.

Es war nicht von Bedeutung, mein Verlust

war zu dem Zeitpunkt bereits zu offensicht-

lich, um alles wieder hinzubekommen.

Cora hat dann den richtigen Vater ihres

Kindes geheiratet, noch bevor ich wieder

zurückgekommen war. Einen riesigen, farbi-

gen Burschen namens Nigel. Dies wurde

alles bestätigt, als ich nach meiner Rückkehr

die drei einmal im Supermarkt getroffen

hatte. Das kleine Baby mit

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Page 307: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

schokoladenfarbener Haut, gehörte zu je-

mand anderem. Sehr süß. Ich brachte ein

hohl klingendes ‚Herzlichen Glückwunsch‘

über die Lippen und verschwand dann, an-

getrieben von einem bitteren Geschmack der

Ungerechtigkeit und des Wutes.

Ich verzehrte mich noch immer nach

Elaina, aber der Ärger darüber, dass sie mich

ohne ein Wort verlassen hat, brannte noch

immer tief in mir, und hat mich abgehärtet.

So sehr, dass ich meine Gefühle vor der Welt

verschloss und mein Schicksal akzeptierte.

Ich hatte schon vorher bittere Enttäuschung

und Trauer miterleben müssen und würde es

auch dieses Mal überstehen. Ich war es ge-

wohnt, Dinge zu akzeptieren, die mich ver-

letzt hatten und mein Herz brachen. Dies

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war nur eine weitere Situation, die ich über-

leben musste.

Ich vergrub mich in Arbeit bei Black-

stone Security International, Ltd., als Vize-

präsident und Einsatzleiter. Die Nummer

Eins des Chefs. Wir boten Sicherheitsdi-

enstleistungen für das im Fokus der Öffent-

lichkeit stehende Klientel, wie Politiker,

Würdenträger, Berühmtheiten aus Film und

Fernsehen und sogar manchmal für Mit-

glieder der Königsfamilie. Ich war viel unter-

wegs, lernte das Geschäft mit Blackstone

kennen und erledigte Aufträge die gutes Geld

brachten, aber wenig Zeit für ein Privatleben

ließen. Kein Problem. Ich konnte auf Gesell-

schaft verzichten. Jedes Verlangen, dass ich

jemals nach Liebe hatte, lag in den Händen

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einer einzigartigen Person, und sie wollte

mich nicht mehr.

Ich meldete mich regelmäßig bei Elainas

Mutter und fragte nach ihr. Sie erzählte mir,

Elaina war glücklich in Italien und dass sie

darum gebeten hat, dass ich sie nicht kon-

taktieren würde. Sie wollte einfach nur die

Freiheit, ihr Leben zu leben und war mir

nicht böse für das, was bei uns schief

gelaufen war, aber ich nahm es ihr nicht ab.

Natürlich war sie mir böse. Sie fühlte sich

betrogen, dass ich mit Cora eine Nacht ver-

bracht hatte. Und dann musste ich sie auch

noch für fast ein Jahr verlassen, nachdem

wir uns auf diese schreckliche Weise

getrennt hatten. Diese gesamte Situation war

schlimmer als nur beschissen.

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Elainas Mutter, Ian und ich hielten noch

immer Kontakt und ich hoffte dabei auf eine

Möglichkeit, in der ich sie wiedersehen kon-

nte; vielleicht bei einem ihrer Besuche zu

Hause. Das wir vielleicht dann die Möglich-

keit hätten, über uns und was passiert war,

zu reden. Das, wenn wir uns wiedersehen, et-

was entfachte und wir unseren Weg zu dem

Ort zurückfinden konnten, an dem wir so

verliebt gewesen waren.

Ich fing an so verzweifelt zu werden,

dass ich sie sogar in Italien aufsuchte, als ich

dort auf einer Geschäftsreise war.

Italien, an der Küste im Sommer, ist ein

beeindruckender Ort. Die ansprechende

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Schönheit schien irgendwie passend für sie,

um hier zu arbeiten und zu wohnen. Elaina

verdiente es, von all dieser naturbelassenen

Schönheit umgeben zu sein. Dieser Teil

machte Sinn für mich.

Ich beobachtete sie am Strand, aus einer

gewissen Entfernung heraus, in einem him-

melblauen Bikini und einem großen, schwar-

zen Schlapphut. Ich erkannte sie sogar aus

dieser großen Entfernung. Wie könnte ich sie

auch jemals vergessen? Sie sah wunderschön

aus, meine Augen brannten, als ich diesen

Moment in mir aufnahm. Langes, kirsch-

farbenes Haar wirbelte im Wind und fiel

über ihren Rücken. Anmutige Beine, die kein

Ende fanden, nahmen kurze Schritte in dem

Sand, damit die Kleinen, die mit ihr am

Strand waren, Schritt halten konnten.

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Elaina hatte zwei Kinder mit sich, beides

Mädchen, die fast im gleichen Alter schien-

en, eine an jeder Hand und eine große

Strandtasche über ihrer Schulter mit den

Dingen, die sie für den Tag benötigten. Ich

brauchte meine ganze Selbstbeherrschung

um nicht zu ihr zu rennen, die Tasche zu

nehmen, und sie für sie zu tragen.

Es tat verdammt weh mich zu versteck-

en, in den Schatten auszuharren, während

sie einen Tag am Strand für sich und ihre

zwei Kleinen vorbereitete. Aber genau da

blieb ich, verborgen. In totaler Verzweiflung.

Ich beobachtete, wie sie mit den Mäd-

chen Sandburgen baute, bis die Flut kam

und ihre Kreationen forttrug.

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Fortgetra-

gen…weggespült…aus-

gelöscht…ausradiert…einfach fort. Als hätte

es niemals auch nur existiert.

Ich konnte es nicht mehr ertragen noch

mehr zu sehen und erkannte recht schnell,

dass es keine gute Idee gewesen war, sie hier

aufzusuchen, sie zu beobachten wie ein

Stalker. Ich fühlte mich grauenvoll für das,

was ich hier tat und noch beschissener, als

wenn ich sie nie wieder in meinem Leben se-

hen würde. Elaina noch einmal mit meinen

eigenen Augen zu sehen, machte diese ganze

Situation einfach umso schwerer für mich.

Ich wusste, was ich zu tun hatte.

Die Zeit war gekommen, sie endlich

loszulassen.

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Gerade als ich dabei war mir ihr Gesicht

für alle Zeiten in mein Gedächtnis zu

brennen, drehte sie sich in meine Richtung.

Elaina drehte sich zu mir und sah herüber.

Sie konnte mich unmöglich sehen, ich war

gut versteckt, aber sie fühlte mich. Ich

wusste, sie fühlte meine Anwesenheit.

Ich werde niemals aufhören dich zu

lieben, Cherry Girl. Niemals. Ich kann es

nicht…und ich werde es nicht.

In diesem Moment explodierte mein

Herz und das, was davon übrig blieb, ver-

wandelte sich in einen Klumpen aus ver-

schiedenen Bestandteilen, welche nicht wirk-

lich mehr viel wert waren.

Mein Herz blieb versteinert für eine

lange Zeit. Es musste so sein, damit ich

meinen nächsten Atemzug nehmen und

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funktionieren konnte. Also lernte ich mit mir

selbst zu leben und akzeptierte diese Ex-

istenz. Ich hatte nicht wirklich eine Wahl,

und letztendlich, war es einfacher das Blatt,

das mir im Leben überreicht wurde. Ich

musste es akzeptieren, anstatt mich von den

scheiß Karten, die ich bereits in der Hand

hielt, täuschen zu lassen.

Ich arbeitete hart, lebte hart, machte die

Dinge, die jeder Mann brauchte um zu über-

leben, ohne darüber nachzudenken, wie leer

ich mich danach immer fühlte.

Ich vollbrachte das Schwerste, das ich

jemals in meinem Leben getan hatte.

Ich ließ sie los.

Ich ließ mein Cherry Girl gehen.

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TEIL DREI

Uns

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese

drei;

aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

1. Korinther - Kap. 13, Vers 13~

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14

Fünf Jahre später

Blackstone Security International,

Ltd. befand sich in einem gepflegten

Hochhaus, nahe der Liverpool Street

Station, im Zentrum von London.

Mein neuer Arbeitsplatz.

Das Unternehmen zog weltweit

Geschäfte an Land und brauchte eine Rezep-

tionistin, mit der Fähigkeit, mehrere

europäische Sprachen fließend sprechen zu

können. Ich war sehr gut in Italienisch und

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Französisch – arbeitete aber im Moment

noch an meinem Deutsch und Spanisch.

Wie es sich raustellte, war dieser Job in

vielerlei Hinsicht wie geschaffen für mich.

Ich hatte England in den letzten sechs

Jahren vermisst, deshalb war es wirklich toll

wieder zu Hause und näher bei meiner Fam-

ilie zu sein. Drei Jahre in Italien und zwei in

Frankreich, hatten es mir erlaubt, andere

Orte kennenzulernen und die Sprachen des

Landes aus erster Hand zu verbessern. Und

da es die Aussicht gab, in Europe her-

umzureisen, wäre der Job bei Blackstone Se-

curity irgendwie das Beste aus beiden Wel-

ten für mich, und der Gedanke gefiel mir.

Als Mama vorschlug, mich für die Stelle

zu bewerben, dachte ich, es wäre, weil eine

Freundin ihres Kartenclubs erzählt hätte, wie

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passend dieser Job für mich wäre. Frances

Connery war die Assistentin des Geschäfts-

führers und eine langjährige Freundin mein-

er Mutter. Mein Bruder, Ian, hatte anschein-

end auch ein gutes Wort für mich eingelegt.

Er war jetzt ein erfolgreicher Rechtsanwalt

in London und Blackstone Security Interna-

tional gehörte zu seiner erstklassigen Kund-

schaft. Er arbeitete in demselben Gebäude,

zwei Stockwerke tiefer, also sahen wir uns

jetzt wieder öfter. Manchmal zu oft, denn ich

hatte herausgefunden, wie sehr doch die

weibliche Bevölkerung meinen Bruder liebte.

Und den Grund wusste ich jetzt auch. Wirk-

lich abartig zu erfahren, wie gut dein Bruder

anscheinend zwischen den Bettlaken war.

Eklig. Reden wir doch mal über jemanden,

der sich wirklich endlich niederlassen sollte.

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Mein neuer Job klang schon fast zu gut

um wahr zu sein und ich hatte erst vor

gerade einmal zwei Wochen dort angefangen

zu arbeiten, als ich herausfand warum.

„Das Team kommt heute von dem

Auftrag in Madrid zurück. Du wirst endlich

Mr. Blackstone kennenlernen. Er wird, we-

gen all dem Herumreisen in letzter Zeit,

heute wahrscheinlich etwas später ins Büro

kommen. Ich werde dich ihm vorstellen und

dem Rest der Mitarbeiter auch, sobald sie

alle eintreffen. Kaffee, meine Liebe?“

Frances, meine unmittelbare Vorgesetzte,

zeigte auf die Kanne im Pausenraum.

„Ja, bitte. Ich muss immer noch so viele

Mitarbeiter treffen, bevor ich wirklich alle

kenne, die hier arbeiten.“ Einige waren im-

mer abwesend, beschäftigt mit

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großangelegten Aufträgen, deshalb war es

auch fast unmöglich, dass einmal alle Mit-

arbeiter des Unternehmens im Haus waren.

„Mach dir keine Sorgen, meine Liebe.“

Sie reichte mir eine Tasse Kaffee, die ich

sofort mit Süßstoff bearbeitete.

„Na ja, ich hoffe einfach, dass ich hier

rein passe. Macht das Sinn, Frances?“

„Oh, aber das tust du, meine Liebe, das

tust du. Du machst einen fabelhaften Job

und ich weiß, dass Ethan sehr zufrieden sein

wird, jemanden mit deinen Fähigkeiten hier

bei BSI zu haben, vor allem, da wir jetzt so

viele internationale Aufträge bekommen.“

„Vielen Dank dafür. Ich finde es wirklich

toll hier. Ich bin fast fertig mit dem Vertrag

des italienischen Konsulates und kann mit

den anderen bald beginnen.“

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„Du bist eine Perle, meine Liebe“, sagte

sie und schwebte dann mit ihrem Kaffee aus

dem Pausenraum.

Ich kehrte an meinen Arbeitsplatz

zurück, vertieft in Übersetzungen und dem

Entgegennehmen von Anrufen, als plötzlich

der wahrscheinlich attraktivste Mann durch

den Rezeptionsbereich schritt. Attraktiv bes-

chrieb ihn allerdings nicht einmal an-

nähernd, umwerfend traf da wohl eher zu.

Dunkle Haare, blaue Augen, groß, gut ge-

baut, nachdenklich wirkend und er tat so als

ob ihm der Ort gehören würde.

„Morgen“, sagte er mit einem Nicken

und einem abschätzendem Blick in meine

Richtung.

„Guten Morgen, Sir“, sagte ich, als er an

mir vorüberging.

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Dann benutze er seinen Schlüsselcode

und verschwand aus meinem Blickfeld.

Ich atmete beruhigt aus und hoffte, dass

ich einen guten ersten Eindruck bei meinem

Chef gemacht hatte. Der Job passte wirklich

gut zu mir und ich wollte ihn auch behalten.

Ich bevorzugte es, bei schönem Wetter,

meine Mittagspause draußen zu verbringen.

Wenn ich etwas mehr Zeit zur Verfügung

hatte, nahm ich sogar meinen Kindle mit,

um ein paar Minuten zu lesen. Ich liebte

Romane aller Art und erkannte, dass wenn

ich bekannte Bücher in anderen Sprachen

kaufte, es mir half und mir die Möglichkeit

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verschaffte, die Sprachen, an denen ich noch

arbeitete, zu verbessern.

Im Moment liebte ich es JR Wards

Seelenjäger /Todesfluch in Spanisch zu lesen

und war wirklich von der inneren Qual der

Vampire, welche die Vernichtung ihrer Rasse

in der modernen Welt versuchten zu ver-

hindern, gefesselt. Jedenfalls bis der Platz

neben mir plötzlich besetzt wurde.

„Hallo, Baby, was hast du mir denn

heute mitgebracht?“ Er glitt mit seinem

Finger in meine blumenbedruckte Mittag-

stüte und schaute hinein.

„Verflucht, Denny, gibst du eigentlich

niemals auf?“

Er nahm sich eine Weintraube und warf

sie in seinen Mund. „Warum sollte ich? Du

bist wieder in England und du arbeitest nicht

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weit von mir entfernt, denn du kommst aus

diesem Gebäude dort drüben; jeden Tag um

die gleiche Zeit, um dein Mittag zu essen.“ Er

zeigte mit einer Bewegung seines Kopfes,

welches Gebäude er meinte.

„Vielleicht weil ich nicht interessiert

bin?“ Ich lächelte gekünstelt.

„Aber, Baby, sei doch nicht so. Ich will

doch nur, dass du mit mir ausgehst und dich

erinnerst, was du mit mir verpasst, erinnerst

du dich nicht; der alten Zeiten willen. Was

sagst du?“

Ich nahm meinen Kindle runter und

warf ihm einen geduldigen Blick zu. „Ich

sage, lieber Denny, zum bereits zehnten Mal,

nein danke.“ Nicht der alten Zeiten willen,

oder der neuen Zeiten willen, oder ir-

gendwelcher zukünftigen Zeiten willen,

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werden wir jemals wieder mit einander

ausgehen.

Gott, ich konnte mir gut vorstellen, was

er sich ausgedacht hatte, um „mich daran zu

erinnern, was ich verpasse“. Nein. Ganz sich-

er nicht. Ich würde nicht zu einem Ex-Fre-

und zurückkehren, der mich mit einer Sch-

lampe in einer Seitenstraße hinter dem Pub

betrogen hatte.

Und auch wenn ich ihn nie in Erwägung

ziehen würde, hat mich Denny Tompkins

doch, mit dem was er aus sich gemacht hatte,

überrascht. Ich hätte Wetten abgeschlossen,

dass er im Gefängnis landet. Aber nachdem

was er mir erzählt hat, war er nicht im Ge-

fängnis gewesen und arbeitet nun gewin-

nbringend in der Importfirma seines Vaters.

Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, was

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für illegale Importe sie vertrieben, aber es

war besser als auf der Straße Drogen zu ver-

ticken, und ich war mir sicher, dass er das

damals getan hat. Vielleicht machte er es

auch jetzt noch. Wer kann das schon genau

sagen?

Er hat begonnen mich während meiner

Mittagspausen beharrlich zu stalken, seit-

dem er mich hier unten an meinem zweiten

Tag entdeckt hatte.

„Wirst du mir heute endlich verraten, wo

du nun arbeitest, Baby?“

„Hör auf mich „Baby“ zu nennen und

nein, das werde ich nicht. Das nennt man

Verletzung der Privatsphäre, Denny, und du

musst damit aufhören.“

Er grinste mich an und neigte seinen

Kopf zur Seite, seine dunkel gewellten Haare

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vielen dabei über seine Augenbraue und

ließen ihn dadurch unglaublich charmant

wirken. Er mag ein Hooligan in einem Anzug

sein, aber er war ein gutaussehender Hoo-

ligan in einem Anzug, das musste ich

zugeben.

„Du bist schwierig geworden, Elaina

Baby. Was ist aus dem süßen jungen Ding

geworden, das du einmal warst?“ Er legte

seine Hand auf mein Bein. „Wir hatten doch

eine so gute Zeit.“

„Sie wurde erwachsen. Und pass auf, wie

du mit mir redest. Und vor allem, hör auf

mich zu befummeln“, sagte ich bestimmend,

während ich seine Hand von meinem Bein

entfernte.

Ich erinnerte mich daran, wie hartnäckig

er gewesen war, nachdem Neil nach

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Afghanistan abgereist war und bevor ich

nach Italien flüchtete. Ich konnte ihn auch

damals schon nicht abschütteln. Ian musste

eingreifen und ihm klar machen, dass ich

kein Interesse hatte. Er wollte mich einfach

nur wieder in seinem Bett, aber ich war alles

andere als interessiert. Denny war beharr-

lich, aber war zu dämlich um zu verstehen,

dass niemand je wieder Neils Platz einneh-

men könnte.

Nein, dieser Platz würde für immer eine

offene Position darstellen.

„Also gut. Dann also bis morgen, Baby.“

Er lehnte sich näher und gab mir einen

Kuss auf die Wange. Auch griff er erneut in

meine Tüte und klaute ein paar Wein-

trauben, bevor er sich davonmachte.

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Ich verdrehte meine Augen und ver-

suchte, mich wieder auf mein Buch zu

konzentrieren, wunderte mich aber, wie zur

Hölle, von allen möglichen Plätzen in Lon-

don, mein neuer Arbeitsplatz mich direkt zu

Denny Tompkins zurück brachte. Ich hatte

einfach kein Glück, das war klar.

Mit diesem Gedanken gab ich mein aus-

gefallenes Vampirbuch auf und suchte meine

Sachen zusammen. Ich ging allerdings noch

am Zeitungsstand vorbei, um mir ein paar

ausländische Zeitungen zu holen. In Italien-

isch und Französisch die Nachrichten zu

lesen, hielt mich auf dem Laufenden mit den

ausländischen Schlagzeilen und half mir in

einer gänzlich anderen Weise, als es das

bloße Lesen einer fremden Sprache

vollbrachte.

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„Das wären dann 2 Euro und 50 Cents.“

Muriel, die Zeitungshändlerin an der Ecke,

war schon etwas Besonderes. Sie sah aus wie

eine Mischung aus einer Obdachlosen und

einer wahrsagenden Zigeunerin, mit ihrer

Angewohnheit, mir jedes Mal die Zukunft

vorhersagen zu wollen. Ihre Augen hatten

ein außergewöhnliches grünliches Hasel-

nussbraun, eine Farbe die ich so noch nie

gesehen hatte. Einfach atemberaubend.

„Bitte sehr, Muriel, und behalt den

Rest.“ Ich reichte ihr einen Fünfer.

„Du bist ein wahrer Engel, vielen Dank.“

Sie warf mir ein gruseliges Grinsen zu. „Gib

mir deine Hand, Mädchen. Ich werde dir

weissagen.“

Sie nahm meine rechte Hand und hielt

sie in einem bestimmten Winkel. Sie

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zeichnete mit ihren knorrigen Fingern die

Linien auf meiner Handfläche nach und

murmelte als sie diese benannte. „Leben, Ge-

sundheit…Liebe.“ Ihre Augen fanden bei

dem letzten Wort plötzlich die meinen.

„Liebe ist auf dem Weg zu dir, Mädchen.

Wahre Liebe kommt für dich.“ Sie lächelte

erneut.

Muriels Weissagung erschütterte mich.

Ich zog meine Hand aus ihrem Griff zurück,

murmelte ein leises „Danke“ und ver-

schwand mit meinen Zeitungen, sicher, dass

sie nur ihre Gabe an mir überprüfen wollte.

Mal ehrlich? Wahre Liebe ist auf dem

Weg zu mir? Ich wollte laut loslachen, aber

das tat ich natürlich nicht. Die Worte, die sie

benutzte, waren lächerlich, denn schließlich

wusste ich, dass ihre Vorhersage falsch war.

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Ich hatte nur eine wahre Liebe und ich hatte

ihm vor einer langen Zeit gesagt, dass…er

niemals versuchen sollte mich zu finden.

Als ich von meiner Mittagspause zurückkam,

rief mich Frances an und fragte, ob es mög-

lich wäre mit den Übersetzungen, die ich

gemacht hatte, nach unten zu ihrem Büro zu

kommen.

Jetzt wurde es ernst. Meine erste Kon-

ferenz. Ich war aufgeregt, versuchte aber

meine Nerven zu beherrschen und machte

mich fertig um meinen Platz zu verlassen.

Ich suchte meine Dokumente in einem

Ordner zusammen und ging zur Tür, um

diese mit dem Sicherheitscode zu öffnen. Ich

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gab Z-A-R-A ein und die Tür öffnete sich er-

folgreich, allerdings hatten meine Doku-

mente andere Pläne. Die Ecke des Ordners

blieb am Türrahmen hängen und ich verlor

dabei den Halt an dem Berg von Doku-

menten. Der ganze Inhalt fiel auf den Boden

zu meinen Füßen.

„Einfach toll. So ein Mist.“

Ich ließ mich auf meine Knie herunter

um die Dokumente aufzuheben und hoffte

beschämt, dass nicht allzu viele das mit an-

gesehen hatten, als plötzlich ein paar gut

bekleidete Männerfüße in mein Blickfeld

traten.

„Lassen Sie mich Ihnen damit helfen“,

sagte er, als er sich hinkniete und anfing das

Chaos von Dokumenten zu unseren Füßen

zusammenzusuchen.

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„Vielen Dank“, schaffte ich zu sagen. Es

war mir allerdings zu peinlich während-

dessen in seine Augen zu sehen, als er mir

bereits einen Teil der Dokumente

überreichte.

Er erhob sich zur gleichen Zeit wie ich.

Darauf konzentriert, die einzelnen Seiten in

meinem Ordner zu sortieren, achtete ich

nicht darauf, wem ich mich in diesem Mo-

ment vorstellte. „Entschuldigung dafür.

Mein Name ist Elaina, ich bin die neue

Rezeptionis – “

Meine Augen glitten über einen sehr

breiten, im Anzug steckenden Brustkorb und

trafen letztendlich auf Augen, in die ich

bereits einmal vor langer Zeit geschaut hatte.

Dunkle, wunderschöne Augen, die damals

aus Liebe in meine gesehen hatten und zwar

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Page 336: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

in Momenten der tiefsten Intimität. Augen,

die ich geliebt hatte…

Die restlichen Worte blieben mir im Hals

stecken.

Mein Herz hämmerte. ‚Sprachlos‘ konnte

nicht annähernd beschreiben, wie ich mich

gerade fühlte. ‚Atemlos und wie vor den Kopf

geschlagen‘ sollte auch in den Mix, denn ich

ließ den Ordner erneut fallen und hörte, wie

die Dokumente mit einem kaum hörbaren

Rauschen heraus fielen.

„N – Neil.“

„Elaina“, sagte er mit versteinerter

Miene.

Das Runzeln auf seiner Stirn bewies,

dass er genauso überrascht war mich zu se-

hen, wie ich es war.

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Heilige Scheiße! Elaina war die neue

Rezeptionistin?!

Mein Herz schlug wie wild in meiner

Brust, als ich versuchte, diese Information zu

verarbeiten. Frances hat gerade einmal vor

einer halben Stunde erwähnt, dass wir ein

neues Mädchen eingestellt hatten. Nicht in

meinen wildesten Träumen…

Alles machte jetzt allerdings Sinn. Mir

war sofort klar, wer dahinter steckte. Und ich

werde diesen armseligen Sack bei der ersten

Möglichkeit, die sich mir bietet, mit meinen

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eigenen Händen umbringen. Mutter Morris-

on würde ich entkommen lassen, aber von

ihr hätte ich auch mehr erwartet.

Aber zuerst einmal wollte ich sie anse-

hen… Fünf Jahre war es her, als ich sie das

letzte Mal betrachtet hatte. Sogar ein wenig

länger, aber was ich meinte, war nahe genug

um sie berühren zu können. Aber das tat ich

natürlich nicht. Ich ließ stattdessen meine

Hand durch meine Haare gleiten und packte

ein Bündel davon im Nacken, mit einen fest

Griff und zog daran, bis es wehtat.

Also das hier war im wahrsten Sinne ein

Mindfuck. Ich war kaum im Stande mich zu

beherrschen, meine Emotionen und mein

Körper operierten in verschiedene Richtun-

gen und total unabhängig voneinander.

Meine Elaina – die Frau, die ich nie

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Page 339: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

aufgehört hatte zu lieben, das Mädchen, der

mein Herz vor all diesen Jahren gehörte und

die ich nur unter Schmerzen hatte loslassen

können – war hier mit mir und war eine

neue Angestellte bei BSI.

Fick mich in die nächste Woche und

zurück!

Meine Gedanken verloren sich in einem

Chaos von Schock und Fassungslosigkeit.

Es hätten bereits Stunden vergangen

sein können, ich wusste es nicht, aber ja, das

war auf jeden Fall ein heftig mentaler Tritt in

meine Weichteile. Ich brauchte einen Drink,

oder gleich eine ganze Flasche davon, oder

vielleicht schlaf ich einfach in dem Pub heute

Nacht. Und ich fühlte definitiv, wie sich

Kopfschmerzen bei mir ankündigten.

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„I – ich wusste es nicht…“, begann sie.

„Niemand hat es m – mir gesagt – ahh…“

Ich bekam nicht wirklich mit, was sie

mir sagte, denn meine Fähigkeiten dafür

waren wie weggeblasen. Ich starrte sie ein-

fach an.

Also, hier war sie wieder und stand vor

mir. So wunderschön wie eh und je. Sogar

noch schöner als das ich mich erinnern kon-

nte. Nicht länger ein achtzehnjähriges Mäd-

chen, die versuchte ihren Weg zu finden,

sondern eine reife, fünfundzwanzigjährige

Frau mit Selbstvertrauen.

Von ihrem Selbstvertrauen merkte man

allerdings in diesem Moment nicht allzu viel.

Diese mitternachtsblauen Augen erinnerten

mich an ein Reh, das bei dem Anblick von

Scheinwerfern eines Autos, erstarrt war. Ich

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Page 341: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

musste mich sehr kontrollieren, damit ich sie

nicht berührte. Meine Hände auszustrecken

und sie zu umarmen war instinktiv, und ich

wollte es, aber ich versuchte mich zu be-

herrschen und wartete auf eine Art Reaktion

von ihr. Immerhin hatte sich mich verlassen,

ohne dass ich ihr meine Meinung hätte sagen

können. Die Wunde von diesem Schuss

durch mein Herz war noch immer da, erneut

aufgerissen und es tropfte, im übertragenen

Sinne, Blut aus der Wunde auf den

Büroboden herunter. Ich hatte so lange ge-

wartet, ich würde auch noch einen Moment

länger warten können.

„Wa – was machst du denn hier?“ Ihre

Kehle arbeitete angestrengt, als sie schluckte

und dies rief in mir das Verlangen hervor,

meinen Mund dorthin zupressen und sie zu

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Page 342: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

schmecken. Ich gierte danach, die Erinner-

ung von dem Geschmack ihrer Haut aufzu-

frischen, aber mehr als alles andere, wollte

ich, dass sie mich wieder wahrnahm. Ich

wollte, dass sie mich ansah, mit mir redete,

mich in ihrer Nähe akzeptierte. Und, wenn

ich irgendetwas über Elaina wusste, dann

war es, dass sie erneut versuchen würde vor

mir zu fliehen.

„Ich bin der Einsatzleiter hier bei BSI.“

Ich ließ sie diese Information verarbeiten

und beobachtete, wie ihre Gesichtsfarbe

genau vor meinen Augen immer mehr an

Farbe verlor.

„Du arbeitest hier.“ Es war keine Frage,

sondern eine Feststellung, als ob sie ver-

suchte sich selbst zu überzeugen.

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Page 343: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Und ich glaube, ich weiß genau, wie du

dich gerade fühlst.

Sie strich mit ihrer Hand durch ihre

Haare und kam dann mit dieser Hand in der

Mulde ihrer Kehle zur Ruhe, als ob sie ver-

suchte sich zu schützen. Es war interessant

ihre verängstigte Reaktion zu beobachten,

nachdem ich die Bombe hatte platzen lassen.

Komischerweise gab es mir sogar irgendwie

ein gutes Gefühl. Denn wenn sie instinktiv

versuchte sich wegen meiner Anwesenheit in

Sicherheit zu bringen, dann bedeutete dies,

dass unser Wiedersehen eine Wirkung auf

sie haben musste. Gut. Wenn sie sich so

fühlte bei meiner bloßen Anwesenheit, war

das allerdings nichts im Vergleich zu dem,

was ich gerade in ihrer Gegenwart durch-

machen musste. Für eine lange Zeit wollte

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Page 344: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich Elaina bereits so nah sein. So lange. Es

fühlte sich unwirklich an, nachdem ich mich

so lange danach gesehnt hatte. Jahre hatte

ich ausgeharrt. Mir war klar, es würde let-

ztendlich passieren, denn ich war noch im-

mer eng mit ihrer Familie verbunden, aber

ich denke, nichts hätte mich auf die Realität

vorbereiten können. Und vor allem, nicht so.

Im selben Gebäude arbeiten? Jesus, Gott

und all die Engel.

Ich fühlte mich betäubt.

Ich war vor allem betäubt, als ich ihr an-

twortete, nicht wirklich sicher wie ich ihr die

Neuigkeiten klar machen sollte, wenn sie so

nah vor mir stand.

„Jeden Tag seit der Gründung, vor mehr

als fünf Jahren.“ Ich nickte langsam, ver-

suchte in ihrer Gegenwart cool zu bleiben.

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Page 345: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich habe mit E – Ethan gedient, bei der

Special Force.“ Meine Hände schweiften aus,

um die Büroräume mit einzubeziehen. „Und,

ja, all das hier hat auf mich gewartet, als ich

vom Krieg nach Hause kam.“ Nur du hast

nicht auf mich gewartet, das stimmt doch,

Elaina, oder? Ich konnte ein Bastard sein,

wenn mir danach war und ich musste

gestehen, in diesem Moment fühlte ich mich

danach. Scheiße, aber ich verdiente mehr als

diese gekünstelte, unterkühlte Wiederverein-

igung. Ich kannte sie bereits seit Ewigkeiten

und nun, nachdem was wir miteinander ein-

mal geteilt hatten, blieben nur dieses unan-

genehme Anschweigen und ein emotionaler

Abstand zwischen uns? Aber genau das war

ja das Problem, oder? Wir waren einmal

zusammen gewesen. Und dann kamen all

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Page 346: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

diese Jahre dazwischen, wo wir es nicht

waren.

Die gesamte Situation war einfach

beschissen. Allerdings war ich daran ja

gewöhnt. Es hatte in den vergangenen

Jahren viele, sehr viele Situationen gegeben,

in denen einfach alles immer im Arsch

gewesen war. Ich erinnerte mich nicht an

eine Zeit, in der alles gut gewesen war, al-

lerdings war Elaina niemals ein Teil von

diesem Mist in meinem Leben. Sie war das

Gute. Nur das Gute…jedenfalls für eine

Weile. Unser Ende hatte mich fast zerstört.

Ich hoffte auf irgendeine Reaktion von

ihr, irgendetwas. Alles wäre mir recht.

„Oh, okay…“ Ihre Augen flackerten für

eine Sekunde über mein Gesicht und dann

wieder nach unten, wo sie zur Seite schaute.

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Das war alles auf jeden Fall auch eine Über-

raschung für sie. Gut. Ich konnte mich da

nur wiederholen.

Ich sah, wie ihr Atem jetzt stoßweise

ging und erinnerte mich daran, wie sie

gewesen war, als ich sie unter mir hatte und

sie kurz davor war zu kommen. Diese erre-

genden Geräusche, die sie immer beim Sex

gemacht hatte, als sie um mich herum er-

bebte. Wie die enge Passage ihrer Fotze

meinen Schwanz in einem festen Griff hielt,

als ich mich in ihr bewegte…

Ich konnte nicht verhindern, was ich als

nächstes zu ihr sagte.

„Sieht so aus, als wären wir von jetzt an

Kollegen, Elaina.“

„Äh…ja.“ Und dann tat sie etwas, mit

dem ich nicht gerechnet hatte. Sie biss auf

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Page 348: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihre Unterlippe, sog sie in ihren Mund und

ein Blick von Unbehagen blitzte über ihr

Gesicht, als ob sie Schmerz empfinden

würde. So erschien es mir jedenfalls und ich

fühlte dabei einen kleinen Erfolg. Die Be-

merkung darüber, dass dieser Job auf mich

„gewartet“ hat, war das Verhalten eines Ar-

schloches, aber es kam über meine Lippen

und ich würde es nicht zurücknehmen. Es

war die Wahrheit, auch wenn es mich nicht

befriedigte. Sie versuchte in dem begrenzten

Bereich des Flurs an mir vorbei zu laufen.

„Frances wartet auf mich in ihrem Büro…wir

wollen die Verträge besprechen, die ich

bereits übersetzt habe…“

„Meinst du diese?“ Ich zeigte auf den

Boden.

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„Scheiße.“ Sie ließ sich wieder auf ihre

Knie fallen und hob die Dokumente auf, der

kurze schwarze Rock rutschte auf eine an-

genehme Weise ihre Beine hoch als sie

abgelenkt war. Es war offensichtlich, wie un-

angenehm ihr das alles war, und ich konnte

sehen, wie sich ihre Wangen rot färbten.

Mein Schwanz reagierte sofort als ich die

pinke Verfärbung ihrer Haut bemerkte. Wie

in alten Zeiten.

Ich war ihr erneut behilflich und fing

einen Hauch ihres Parfums auf, der Duft

brachte mich sechs Jahre zurück in die Ver-

gangenheit, als wären nur ein paar Momente

seitdem vergangen. „Denkst du, es wird dir

gelingen den Ordner zu Frances zu bringen,

oder soll ich dich begleiten?“

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Page 350: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie holte scharf Luft bei meinem Kom-

mentar, riss eines der Papiere aus meiner

Hand und schob es quer in den Ordner. „Ich

denke, das werde ich schon schaffen, vielen

Dank auch“, sagte sie mit einem Hauch Sar-

kasmus in ihrer Stimme.

„Na dann, viel Glück“, sagte ich, stand

auf und bot ihr meine Hand an, um ihr beim

Aufstehen behilflich zu sein. „Schön

konzentrieren, Miss Morrison.“ Ich zwang

mich zu einem Lächeln.

Sie überraschte mich, als sie meine Hand

akzeptierte und mir erlaubte, sie

hochzuziehen. Endlich berührten wir uns.

Hände. Ihre Hand in meiner und ich wollte

nicht loslassen. Ich wollte sie an meinen

Körper pressen und sie irgendwo hin tragen,

wo wir allein sein konnten. Ich wollte von ihr

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verlangen, mir ihre Geschichte zu erzählen

und ich wollte, dass sie sich meine anhörte.

Das verdienten wir. Wir beide verdienten

wenigstens ein klein wenig ehrliche Kom-

munikation, um all das hinter uns zu lassen,

wenn schon nichts anderes.

Elaina ließ meine Hand los und ver-

suchte, ihren Rock runter zuziehen. ohne

ihren Ordner zum dritten Mal zu verlieren.

Sah nach einem Kraftakt aus, und ich hatte

meine Zweifel, ob der Ordner es sicher in das

Büro von Frances schaffen würde.

Allerdings genoss ich es sehr sie zu beo-

bachten, als sie davon lief, genauso wie ich

den Anblick ihres Hinterns in diesem kurzen

Rock genoss.

Mein süßes Cherry Girl war zurück in

meinem Leben, ob es ihr nun gefiel oder

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Page 352: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

nicht. Ich wusste, wo sie lebte und ich wusste

auch, wo ich sie jeden Tag zur Arbeit er-

warten konnte. Ich werde die Möglichkeit

haben sie zu sehen und sie wird sich sogar

mit mir unterhalten müssen. Ich war ihr

Vorgesetzter und dagegen konnte sie nichts

machen.

Sie hasste mich vielleicht noch immer

und wird mir wahrscheinlich nie eine zweite

Chance geben, aber wir mussten es auf uns

zukommen lassen, oder nicht?

Ich hatte noch eine Aufgabe, die meine

volle Aufmerksamkeit benötigte, oder besser

gesagt, einen guten Kumpel, der den Tod

verdiente.

Ich verließ geradewegs den vierund-

vierzigsten Stock und ging hinunter zum

zweiundvierzigsten. Ich segelte an Ians

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Page 353: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sekretärin vorbei, hielt meine Hand nach

oben um Proteste im Keim zu ersticken und

stürzte dann in sein Büro.

Er war gerade am Telefon, aber ich been-

dete den Anruf für ihn. Ich drückte den roten

Knopf mehrere Male und unterbrach sein

Gespräch.

„Was zur Hölle soll das denn, Neil?“ Ian

starrte mich zornig an. „Das war ein

geschäftlicher Anruf. Würde es dir etwas

ausmachen zu verschwinden?“

„Oh ja, das würde mir sehr wohl etwas

ausmachen, du aufdringlicher Schwan-

zlutscher! Was zur verfluchten Hölle hast du

dir dabei gedacht, Elaina zu BSI zu bringen,

um hier zu arbeiten?“

Ian lehnte sich in seinem Ledersessel

zurück, verschränkte seine Hände in seinem

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Page 354: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Schoß und sah dabei selbstgefällig und zu-

frieden aus. „ Meine Schwester brauchte ein-

en Job und…na ja, er passt perfekt zu ihr; in

vielerlei Hinsicht. Frances, Mutter, alle war-

en meiner Meinung.“ Er schaute mich mit

seinen blauen Augen an, die Elaines so ähn-

lich waren, und konzentrierte sich auf mich.

„Stimmst du da nicht auch zu, Kumpel?“

Ich zeigte auf ihn, mein ausgestreckter

Finger zitterte dabei deutlich. „Ich stimme

zu, dass du ein verdammtes Arschloch bist,

wie gefällt dir das?“

Ian zuckte mit den Schultern, hob den

Telefonhörer ab und wählte eine Nummer.

„Wie auch immer, Bruder.“

„Wie wäre es, wenn du dich aus meinen

Angelegenheiten raushalten würd-

est,…Bruder.“ Ich war so sauer darüber, dass

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Page 355: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich ausgetrickst wurde, ich wusste genau, ich

sollte gehen, bevor ich ein abscheuliches

Verbrechen an dem Kerl verüben würde, der

für mich wie ein Bruder war, auch wenn es

dem Blut nach nicht so war. „Fick dich, Ian“,

sagte ich, bevor ich mich umdrehte um zu

verschwinden.

„Kein Grund mir zu danken, Neil“, rief

mir Ian fröhlich hinterher, „wir können

später im Pub reden.“

Aber auch nur, wenn ich dich zuvor

nicht umbringe.

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Page 356: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

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Ich rannte ins Haus, in dem ich aufge-

wachsen war, und rief sofort nach

meiner Mutter.

„Mutter, wie konntest du nur?“, ver-

langte ich zu wissen, warf meine Handtasche

auf den Tisch und kickte meine High Heels

von mir. „Du wusstest, dass Neil bei Black-

stone Security arbeitet, hab ich Recht? Du

hast mich ins offene Messer laufen lassen,

und Ian auch, der Bastard.“

Page 357: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Aber, Schatz, bitte sei mir nicht böse,

denk lieber an deinen neuen Job und wie

sehr du es liebst dort zu arbeiten und das

bereits nach einer so kurzen Zeit, die du dort

angestellt bist. Es ist eine wundervolle Mög-

lichkeit für dich. Und ich weiß, dass du Neil

noch immer liebst, egal was damals zwischen

euch passiert ist“, bemerkte sie.

Das ist nichts Neues für mich, Mutter.

Ich starrte meine Mutter zornig an und kon-

nte es einfach nicht glauben, dass meine

Mutter zu so etwas Manipulativem und Hin-

terhältigem fähig war.

„Und er ist so nett zu mir…“ Sie verstum-

mte, nahm einen Schluck ihres sechs Uhr

Gin und Tonic, während sie versuchte, un-

schuldig auszusehen. Und sie war auch noch

verdammt gut darin.

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„Hat dir Neil vorgeschlagen mich für den

Job zu bewerben? Hat er Ian gefragt, ein

gutes Wort für mich einzulegen?“ Dann kam

mir eine Erkenntnis und ich wollte irgendwo

meine Faust reinschlagen. „Warte mal – was

meinst du damit, dass Neil immer so nett zu

dir ist, Mutter?“ Ich war zu diesem Zeitpunkt

mit dem vorhandenen Wissen bereits so

wütend. Ich war von meiner eigenen Familie

reingelegt wurden, damit ich wieder zurück

nach England komme, und zu Neil. Aber ir-

gendwas an meiner Theorie machte keinen

Sinn. Neil hat nicht so gewirkt, als hätte er

erwartet mich dort zu sehen. Und wenn ich

ehrlich bin, sah er sogar total schockiert aus,

als er mich gesehen hat. Niemand hat ihm

gesagt, dass ich eingestellt wurde, da würde

ich all mein Geld drauf setzen.

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Alles machte Sinn. Meine Familie hat

sich gegen mich verschworen, um uns wieder

zu verkuppeln.

Auf. Gar. Keinen. Fall.

„Na ja, Neil war schon immer so ein

liebenswerter Junge, Elaina Schatz. Das

weißt du doch. Eine große Hilfe, vor allem

nachdem dein Vater gestorben war.“ Sie

nahm einen weiteren großen Schluck ihres

G&T und schniefte. „Er – er schaut öfter mal

nach mir, meine Liebe, ich habe dir nur im-

mer nichts davon erzählt, weil er mich spezi-

fisch darum gebeten hat, dich damit nicht zu

bekümmern.“

„Ist das so, Mama? Gehst du mit mir

später noch spazieren? Über einer Planke?

Platziert über Wasser mit hunderten von

Haien?“

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Ich war schockiert über das, was ich hier

erfahren musste.

„Sei nicht so melodramatisch, Elaina.“

„MAMA!“ Meine Mutter sollte wirklich

auf ihren eigenen Ratschlag hören, aber sie

ignorierte mich und fuhr fort mit den Lob-

preisungen über Neil.

„Er hat sich um mein Auto gekümmert,

als es ein Problem gab, und half mir, als

dieser schreckliche Sturm den Weidenbaum

vorne umgeworfen hatte. Ich weiß einfach

nicht, wie wir es ohne ihn geschafft hätten.

Du weißt, dass ich ihn als einen Sohn ansehe

und das habe ich auch schon immer.“ Sie

nippte erneut an ihrem Drink und sah mich

dann über den Rand ihres Glases an, eine el-

egante Augenbraue nach oben gezogen.

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Page 361: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Unglaublich. Ich verschränkte meine

Arme unter meinen Brüsten und starrte

meine Mutter an, als hätte sie plötzlich einen

zweiten Kopf auf ihrer Schulter sitzen. Ich

wusste nicht, was ich sagen sollte. Also gab

ich verärgert auf und ging ins Badezimmer

um mich bei einem langen Bad zu

entspannen.

Ich schrie laut genug den Flur entlang

um sicher zu gehen, dass meine Mutter mich

auch hören würde, bevor ich die Tür

zuschlug. „Du hast deine Berufung verfehlt,

Mutter! Du hättest eine Schauspielerin auf

der Bühne werden sollen!“

Während sich die Badewanne füllte, rief

ich meinen Bruder auf seinem Handy an.

„Wie geht es meinem kleinen Schwester-

herz?“ Er klang recht vergnügt auf der

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anderen Seite der Leitung und ich konnte

Hintergrundgeräusche hören und vermutete,

dass er im Pub war.

„Fick dich, Ian.“

„Na ja, ist nicht das erste Mal, dass ich

genau diesen Satz heute zu höre--“

„Das überrascht mich nicht im Gering-

sten, du Arschloch!“, schrie ich, bevor ich

auflegte.

Während meines Bades hatte ich Zeit,

ohne Ablenkungen nachzudenken. Der

Schock, Neil wieder zu sehen, war unglaub-

lich gewaltig, und der Schmerz war noch im-

mer da.

Definitiv noch immer da.

Ihn so jeden Tagen sehen zu müssen,

verspricht sehr hart für mich zu werden. Oh,

mein Gott, wie sollte ich das nur schaffen?

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War das überhaupt möglich? Ich wollte

meinen Job nicht aufgeben, aber dachte,

dass ich am Ende vielleicht keine andere

Wahl haben würde.

Ich wusste eigentlich nichts über Neils

Leben, nicht seitdem wir uns getrennt hat-

ten, außer, dass er meine Wünsche respek-

tierte und niemals versucht hatte, mich

aufzusuchen. Er hat meinen Brief wahr-

scheinlich gefunden und handelte dements-

prechend. Wie hätte er Cora auch verlassen

können, wenn sie sein Baby in sich trug? Ich

wusste, er wäre nicht in der Lage gewesen

das zu tun – und ich hatte Recht behalten.

Ich hatte gesehen, wie sie aus dem Kranken-

haus kam, kurz bevor ich nach Italien gegan-

gen war und man hatte es damals schon

gesehen, ein kleiner Babybauch an ihrer

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schlanken Figur. Neils Baby wuchs in ihr

heran. Sein Kind, welches er niemals zurück-

lassen könnte.

Mir war nicht klar, dass er sich nach dem

Militärdienst einen fabelhaften Job in Lon-

don geangelt hatte. Ich hatte mir immer

vorgestellt, er würde eine Karriere im Militär

anstreben, denn schließlich hatte er nach

meinem letzten Stand bereits den Titel eines

Captain erlangt.

Aber um fair zu bleiben, ich hätte meiner

Mutter und auch meinem Bruder, wenn sie

versucht hätten sich einzumischen oder Na-

chrichten von oder über Neil weitergeleitet

hätten, niemals vergeben können. Ich

erzählte ihnen meine Au Pair Pläne und

sagte, ich würde die Einzelheiten über un-

sere Trennung nicht mit ihnen teilen, also

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sollten sie auch gar nicht erst fragen. An-

scheinend hatten sie meinen Wunsch re-

spektiert. Mir war schon damals klar, dass

ich es nicht hätte ertragen können, über sein

Leben nach mir zu erfahren. Ich hätte es

nicht überlebt. Ich ließ ihn gehen, früh in un-

serer Beziehung, und das war die beste

Entscheidung um zu überleben. An ein

Leben ohne ihn zu denken war angstein-

flößend und qualvoll gewesen, aber ich stand

zu meiner Entscheidung.

Ich kannte mich gut und auch meine Ge-

fühle zu Neil waren mir nur allzu bewusst.

Zur Hölle, ich hatte den Beweis, wie viel er

mir bedeutete, als Tätowierung auf meinem

Rücken.

Ich wusste, dass ich es nicht geschafft

hätte ihn mit Cora zu teilen, oder sogar mit

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seinem Kind, in dem Moment als sie uns

alles erzählte. Es hätte keinen Kompromiss

gegeben, mit dem ich diese Situation

geschafft hätte. Ich bin vielleicht nicht per-

fekt, aber ich war ehrlich, wenn es um die

Dinge ging, die ich mit Sicherheit wusste. Es

hätte mich umgebracht zu bleiben, ich wäre

verbittert und nachtragend geworden und

hätte damit Neils Liebe zu mir irgendwann

trotzdem zerstört.

Durch seine Reaktion wurde mir deut-

lich gemacht, dass sie zusammen gewesen

waren und ein Baby gezeugt hatten. Er hat es

niemals bestritten, deswegen wusste ich,

dass es die Wahrheit sein musste. Ich vergab

Neil diesen Teil. Wir waren nicht zusammen,

als er mit Cora Sex hatte und er kam gerade

erst von einer langen und einsamen Tour

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nach Hause zurück. Ich verstand das. Allerd-

ings verstand ich auch, dass Neil niemals

sein Kind verlassen könnte. Ich kannte ihn

und nachdem er bereits als Junge von

seinem eigenen Vater verlassen wurde,

würde er das niemals seinem eigenen antun.

Ich stand auf, um aus der Badewanne zu

steigen und griff nach einem Handtuch. Als

ich das tat, sah ich mein Kirschblütentattoo

im Spiegel reflektiert. Auf meinem Rücken,

rechte Schulter, wo es mich immer erinnern

würde. Warum hatte ich es machen lassen?

Egoismus.

Es war ein kleiner Teil von uns, der für

immer nur mir gehören würde.

Kirschblüten auf himmelblauem Hinter-

grund. Meine Erinnerung. Meine allein, die

mir nie jemand wegnehmen konnte.

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Ich hoffte, Neil war jetzt glücklich. Ich

wollte das so sehr für ihn, aber das änderte

nichts an der Tatsache, was ich dafür

machen würde um den Verlust von ihm zu

überleben.

Ich wusste, was ich wusste. Ich wäre

nicht in der Lage ihn mit Cora zu teilen, egal

wie wenig Kontakt sie auch hätten. Sie würde

für immer einen Teil von ihm besitzen und

ich würde genau diesen besonderen Teil

begehren, der mir gestohlen wurde. Die

Nähe, die Neil mit Cora hätte beibehalten

müssen, hätte mit Sicherheit unsere Liebe

vergiftet und alles zerstört, bis nichts Wer-

tvolles mehr übrig gewesen wäre. Nur noch

Herzschmerz. Und grausame Eifersucht.

Und Schmerz. Ich hätte das Neil nicht antun

können. Er hatte das nicht verdient, nicht

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nachdem er solch eine Kindheit, voller Sch-

merz, überlebt hatte.

Es machte mich zu einer grauenvollen

Person, ich weiß, aber damit konnte ich

leben. Ich war egoistisch, wenn es um die

Liebe ging. Ich war egoistisch, wenn es um

Neil ging. Und ich hätte einfach diesen Sch-

merz nicht ertragen, den ich in uns beiden

verursacht hätte.

Sein Kind wäre jetzt fünf Jahre alt. Ich

dachte oft über das Baby nach. Junge oder

Mädchen? Dunkle, schokoladenfarbene Au-

gen mit blondem Haar, oder vielleicht wie

Cora, mit rotblonden Locken und hellen Au-

gen? Hatten Mama und Ian das Kind kennen

gelernt?

Ich trocknete mich fertig ab und hang

das Handtuch zum Trocknen auf. Als ich in

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meinen Bademantel schlüpfte, ließ ich die

rechte Schulter unbedeckt und sah mir

erneut meine Tätowierung im Spiegel an.

Sehr kunstvoll. Ich bereute nicht, dass ich es

hatte machen lassen, und würde es auch nie

bereuen. Mein kleines Stück von Neils Liebe

blieb auf meiner Haut erhalten.

Das einzige Stück, das ich noch übrig

hatte.

Auch wenn ich ihn am liebsten umbringen

würde, war ich trotzdem in der Bar und

trank mit ihm.

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Ian legte sein Handy auf den Tisch und

ließ seinen Kopf hängen. „Jeder scheint mir

heute zu sagen, dass ich zur Hölle fahren

soll. Das war übrigens Elaina.“

Also war auch Elaina wütend. Na super,

wir hatten also etwas gemeinsam. Wir hatten

miterlebt, wie es war, wenn einem der Boden

unter den Füßen weggezogen wurde.

„Warum? Warum zur H – Hölle hast du

sie zu BSI gebracht…? Warum hast du das ge

– gemacht?“ Vier Pints und ich war bereits

völlig besoffen. Nur gut, dass ich hergelaufen

war, denn mit dem Auto zu fahren stand zu

diesem Zeitpunkt bereits außer Frage.

„Verssssuchst du mich umzubringen,

Bruder?“, lallte ich die nächste Frage.

Ian wischte diese Behauptung mit der

Hand zur Seite, als wäre ich ein Käfer, der

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um seinen Kopf herum schwirren würde.

„Ihre beide seid verdammt noch einmal so

belastend, mit eurem Geschmachte und

euren Tätowierungen und eurer verlorenen

Liebe. Kommt drüber weg und unternehmt

etwas, warum tust du denn nichts.“ Ian kniff

seine Augen zusammen, um sie auf mich zu

fokussieren. Er war auf jeden Fall so be-

trunken wie ich. „Mom und ich konnten

keinen von euch beiden länger ertragen, also

haben wir ein wenig nachgeholfen. Nur ein

wenig, isssss alles.“

„Na ja, das war verdammt blöd von euch.

Sie will doch gar nichts mit mir zu tun haben

und jetzt müssen wir zu – zusammen ar –

arbeiten.“

„Nein, du bist verdammt blöd. Sie issst

doch immer noch in dich verliebt. Und du in

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Page 373: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

– in sie. Ich habe euer Kirschblütentattoo

gesehen und wie ihr euch benehmt, wenn je-

mand den Namen des jeweils anderen auss-

pricht.“ Er tippte mit seinem Finger an sein-

en Kopf und hätte sich beinahe den Augapfel

ausgestochen. „Ich sehe Dinge. Ich weiß

Dinge.“

Ich griff ihn bei am Kragen seines Hem-

des. „Sag ihr bloß nichts über das Tattoo

oder ich sch – schlag dich zusammen, Ian.“

Ian grinste über sein ganzes Gesicht. „Du

bist so ein verdammter Idiot. Du hast keine

Ahnung, oder?“

„Was zur H – Hölle redest du da?“

„Ich lass es dich selber herausfinden, B –

Bruder, aber ich werde dir so viel s – s –

sagen…“ Er stach mit seinem Finger in

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Page 374: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meine Stirn. „Du bist nicht der einzige mit

einem Kirschblütentattoo.“

Als ich mir ein Lied von Hendrix auf Spotify

anhörte, trafen mich die Worte, als wäre ich

gegen eine Wand gerannt. Musik war ein Teil

meines Lebens und ich konnte mir nicht vor-

stellen, jemals ohne sie zu sein, aber heute

passte der Liedtext, zu der Situation mit

Elaina und mir, wie die Faust aufs Auge. Das

war nicht gut. Es bewirkte nur, dass der Sch-

merz beharrlicher wurde.

A broom is drearly sweeping

(Ein Besen ist trostlos am Fegen)

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Up the broken pieces of yesterday’s life

(all die Scherben des vergangenen

Lebens)

Somewhere a queen is weeping

(Irgendwo weinte eine Königin)

Somewhere a king has no wife

(Irgendwo hat ein König keine Frau)

And the wind, it cries Mary

(Und der Wind, er schreit nach Mary)

Aber nicht Mary. Der Wind schrie

nach…Cherry.

Die nächsten Tage behielt ich bei der

Arbeit meinen Abstand zu Elaina. Sie tat das

Gleiche. Es war seltsam, denn irgendwie war

es nicht so schmerzhaft wie ich erwartet

hätte. Sie in der Nähe zu wissen, war beruhi-

gend, nachdem ich mich solange fragen

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musste, wie es ihr geht, was sie gerade

machte, mit wem sie zusammen war. Jetzt

aber wusste ich die Antworten zu all diesen

Fragen.

Allerdings kamen auch neue Fragen auf.

Ians Geständnis, als er betrunken war,

hat mich neugierig werden lassen. Wenn ich

Ian Glauben schenken konnte, hatte sie ein

Kirschblütentattoo irgendwo auf ihrem

Körper. Interessant. Und warum würde

Elaina denn so etwas tun?

Ich konnte es mir nur auf eine Weise

erklären.

Sie hat es sich aus dem gleichen Grund

machen lassen wie ich.

Ich wühlte in der Schublade meines

Schreibtisches so lange herum, bis ich fand,

nach was ich suchte. Den USB Stick mit den

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Page 377: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Fotos, die ich vor mehr als sechs Jahren von

ihr gemacht hatte. Ich versicherte mich, dass

die Tür verschlossen war und sagte Susie,

dass sie keine Anrufe durchlassen sollte.

Die Bilder öffneten sich für eine

Diavorführung.

Fast zweihundert Bilder: Kirschblüten,

Elaina unter den herunterfallenden Blüten,

Selbstporträts von uns zusammen in dem

Boot und einige Nahaufnahmen von einer

blauen Libelle, die auf einem Kirschblütenz-

weig saß. Ich erinnerte mich vor allem an die

Bilder von den Libellen. Ich hatte eines dav-

on ausgedruckt und mit zu einer Tätowi-

erkünstlerin genommen, damit sie das

Design perfekt hinbekommen würde.

Blaue Libelle, umgeben von

Kirschblüten, in einem japanischen Tsuba

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Page 378: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Design, platziert auf meiner Brust, genau

über der Stelle meines schlagenden Herzens.

Ich scrollte durch die Bilder – eins nach

dem anderen – und erinnerte mich an alles

als die Bilder luden. Und wieder war es ein

seltsames Gefühl. Ich dachte, ich hätte diese

Erinnerungen vergessen, oder sie wenigstens

so tief in meinem Unterbewusstsein verg-

raben, dass ich mich nicht erinnern würde.

Aber das war nicht der Fall. All die Bilder

und Geräusche und Gefühle aus diesen Erin-

nerungen kamen wieder an die Oberfläche,

so schnell, als hätte das Wochenende in Hall-

borough erst gestern stattgefunden.

Ich klickte schneller und schneller durch

die Fotos, bis die Fotos sich zu der Zeit ver-

änderten, als wir schon wieder daheim

waren.

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Page 379: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich hörte auf zu klicken und starrte

stattdessen, es war mir unmöglich meine Au-

gen abzuwenden.

Elaina. Nackt in meinem Bett. Ihre Au-

gen auf mich gerichtet, ihr Kopf zur Seite

geneigt, ihr wundervolles Haar ausgebreitet,

ihr perfekter Körper nachgiebig und träge

von den Berührungen, Küssen und davon,

dass ich erst wenige Minuten vor diesem

Foto in ihr war.

Ich hatte sie gefragt, ob ich einige Bilder

von ihr machen könnte um sie mitzunehmen

und sie hatte edelmütig zugestimmt. Wie

merkwürdig zu wissen, dass nur wenige

Stunden später unsere gemeinsame Zeit ab-

gelaufen war und zwar auf eine Weise, die

mir noch heute das Herz zerbricht. Eine

Erinnerung, festgehalten in

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Page 380: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

atemberaubenden Bildern, die an dem Tag

als sie gemacht wurden, meine gesamte Welt

dargestellt hatten.

Ich klickte weiter zum nächsten Bild, in

dem Wissen, dass ich mehr als nur ein Bild

gemacht hatte. Gott, sie war damals atem-

beraubend. Das war sie noch immer und mit

mir in diesem Gebäude, in dem ich verdam-

mt noch mal gerade saß.

Ich könnte dieses Büro verlassen, zu der

Rezeption gehen und sie, wenn ich das

Bedürfnis dazu hätte, mit meinen eigenen

Augen betrachten. Ich könnte sie nach einer

Verabredung zum Abendessen fragen oder

zum Mittagessen. Ich könnte nah genug an

sie herangehen um ihr himmlisch riechendes

Parfum einzuatmen, oder das Shampoo, das

sie für ihr Haar benutzte, oder was auch

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Page 381: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

immer es war, dass mich so berauschte,

wenn ich ihr nah war. Ich könnte ihrer

Stimme zuhören, wenn sich mir auf eine ges-

tellte Frage antwortete. Ich könnte sogar

meine Hand austrecken und sie in einer

Weise berühren, die total akzeptabel wäre

für Kollegen.

Ich könnte all das tun.

Wenn ich das wollen würde.

Mein Arsch blieb allerdings fest mit dem

Stuhl verwurzelt und ich studierte

stattdessen die Nacktbilder von ihr.

Und dachte daran, meinen Schwanz aus

meiner Hose zu befreien und die Bilder zu

benutzen um mir einen runterzuholen.

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Mit besonderem Augenmerk auf die

Wünsche der Kunden gerichtet, kam

der Florist zweimal die Woche um

Blumen zu liefern. Ich schaute voller

Faszination zu den Kreationen hinüber,

welche mir sehr nach Kirschblüten in einer

himmelblauen Vase aussahen. Die langen

Zweige mit blass pinken Blüten schafften es

mich abzulenken. War es möglich, dass Neil

speziell nach diesen verlangt hat? Sie waren

so ein spezifisches Arrangement…Mein

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Spinnensinn schlug Alarm, allerdings konnte

ich nicht genau sagen, was hier los war.

Was allerdings in den letzten Tagen

deutlich wurde war, dass er versuchte mir

auszuweichen. Ich akzeptierte den Grund

dafür, aber es war trotzdem kein Spaß für

mich an diesem Schreibtisch zu sitzen und

ihn zu beobachten, wenn er vorbei lief ohne

mich wenigstens zu grüßen. Es machte mich

traurig, aber ich wusste auch nicht, was ich

dagegen hätte tun sollen. Und ich wusste

auch nicht, wie ich es uns beiden erleichtern

könnte. Ich verbrachte viel Zeit damit, mir

darüber Gedanken zu machen, was wohl in

seinem Kopf vorging.

Ich sah an seinem Finger keinen Eher-

ing, aber das musste noch lange nichts

bedeuten. Viele Männer trugen keinen. Auch

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wurde ich noch nicht ein einziges Mal in sein

Büro bestellt, also konnte ich nicht sagen, ob

es Bilder von seiner Familie, oder…Cora und

dem Baby –

„Also, wie hast du dich bisher eingelebt?

Elaina ist der Name, richtig?“

Meine traurigen Gedanken wurden

durch meinen Boss unterbrochen, der mit

einer Tasse Kaffee an dem Empfangstresen

lehnte. Er blickte mich mit seinem attrakt-

iven und schon fast gemeißelt wirkendem

Gesicht direkt an und warf dabei noch eine

gute Portion von Charme in den Mix.

„Ja, Mr. Blackstone, ich genieße diesen

Job wirklich im hohen Maße.“

„Aber bitte, nenn mich doch Ethan. Wir

sind sehr familiär hier im Büro.“ Er

zwinkerte mir zu. „Wenn ich ehrlich bin,

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würde es mich nicht einmal stören, wenn du

mich E nennen würdest.“

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde

ich denken, dass er mit mir flirtet. Meine

Güte, er war wirklich attraktiv. Sah aus wie

ein männliches Hochglanzmodel. Frauen

müssen doch regelmäßig zu seinen Füßen

fallen.

Ich lachte nervös auf. „Mein Bruder nen-

nt mich auch E, aber er ist der Einzige.“

„Richtig. Das wusste ich.“ Er stieß mit

der Handfläche gegen seine Stirn. „Morrison

ist dein Bruder. Immer ein guter Mann für

ein Bier…oder drei“, scherzte er.

„Jep, das klingt nach meinem Bruder,

immer willig jemandes Trinkpartner zu

sein.“

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„Es ist niemals eine gute Idee, allein zu

trinken“, sagte er leise.

Ich nickte und lächelte, nicht sicher, was

ich darauf erwidern sollte.

„Gut, also ich wollte dich nur persönlich

willkommen heißen und dir sagen, dass ich

nur Gutes über deine Arbeit hier gehört

habe. Mach so weiter, Elaina, und bitte, falls

du jemals etwas benötigen solltest, zögere

nicht danach zu fragen, alles klar?“

Er lächelte herzlich, hielt meinen Blick

allerdings für einen Augenblick zu lange um

diesen nur als ein freundliches Willkommen

zu interpretieren. Jep, es war eine Ein-

ladung. Alles, was ich würde machen

müssen, war es, ihm zu verstehen zu geben,

dass ich Interesse hätte und Mr. Blackstone

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würde mir wahrscheinlich auch schon einen

Ort und eine Zeit geben.

„Das mach ich…danke, Sir.“

Ethans Antwort darauf war ein: „Tss,

tss!“, während er seine Augenbraue nach

oben zog. „Ethan, nicht vergessen, okay?“

„Ethan.“ Ich lächelte und wartete darauf,

dass er ging.

Gott sei Dank, leuchtete genau in diesem

Moment meine Zentrale auf. „Blackstone Se-

curity International, wie kann ich Ihnen be-

hilflich sein?“ Die Leitung war tot, nur das

Freizeichen war zu hören. Ein zweiter Anruf

kam durch, ließ die Zentrale erneut au-

fleuchten und wieder nahm ich ab.

Ethan hob seine Tasse in einer Geste des

Abschiedes, als ich mit den eingehenden

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Anrufen beschäftigt war, unser Gespräch war

anscheinend offiziell vorbei.

Er gab den Sicherheitscode ein und ging

zurück zu den Büros. Aber als die Tür sich

öffnete, sah ich Neil dahinter stehen, sein

Handy am Ohr, während er einfach dort

stand mit einem versteinerten Gesichtsaus-

druck. Er hielt meinen Blick von der Tür aus,

bis diese sich zwischen uns schloss, welche

die Sicht auf einander nun unterbrach.

„Blackstone Security International, wie

kann ich Ihnen behilflich sein?“ Wieder das

Freizeichen. Ich runzelte meine Stirn und

sah auf die Zentrale. Irgendetwas Komisches

ging hier vor sich.

Ich dachte an meine kurze Unterhaltung

mit Ethan.

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Unser Boss war ein interessanter Mann.

Neben der Tatsache, dass er wahnsinnig gut

aussah, hatte er auch sehr gute Manieren.

Aber da war etwas an ihm, das an diesem

Bild, welches Ethan Blackstone in der Öf-

fentlichkeit versuchte darzustellen, nicht

ganz passte. Etwas an ihm schien alles an-

dere als manierlich oder gesellig. Ich fühlte

mich sicher, wenn er in der Nähe war, ja,

aber das war ein Mann der einigen Schaden

bei einer Frau anrichten könnte, wenn sie

denn dumm genug war ihn zu lassen. Mein

Bauchgefühl täuschte mich selten. Ich hatte

nicht vor diese Frau zu werden, also war ich

auch nicht besorgt, aber ein Mädchen würde

es sein – irgendwann.

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Ich marschierte in sein Büro und hielt erst

an, als ich nur wenige Zentimeter von

seinem Gesicht entfernt war.

„Denk nicht einmal dran.“

Ethan wich ein wenig zurück und zog

eine Augenbraue nach oben. „An was soll ich

nicht denken?“

„Ich bin nicht blind, alles klar“, ich

schnaubte verächtlich. „Ich hab dich gerade

über den Monitor beobachtet, du hast mit ihr

geflirtet, deinen Schwanz vor ihr

herumgewedelt.“

Er kniff seine Augen zusammen. „Bei al-

lem, was mir heilig ist, was erzählst du da für

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einen Scheiß, Kumpel? Hast du dir deinen

Kopf angestoßen, oder was?“ Er öffnete die

Schublade, in der er seine Kippen

aufbewahrte.

Ich lehnte mich über ihn, Hände auf

dem Schreibtisch. „Das wird nicht passieren.

Nicht mit ihr“, flüsterte ich, nur Millimeter

von seinem Gesicht entfernt, mein Nacken

angespannt.

„Meinst du etwa die neue Rezeptionistin,

Elaina?“ Er glotze mich nun an.

„Blitzmerker. Sie ist für dich tabu und

das kannst du auch deinen wandernden Sch-

wanz und Eiern sagen.“

„Komm runter, Kumpel. Ich war doch

nur höflich.“ Er zündete sich eine seiner

Djarum Blacks, die er so mochte, an.

Woraufhin der würzige Geruch von Nelke die

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Luft zwischen uns erfüllte. „Wollte nur sicher

gehen, dass sie sich hier wohlfühlt. Ich hatte

bisher noch keine Gelegenheit das zu tun.“

Er atmete aus und blies den Zigaretten-

rauch genau in mein Gesicht. Wahrschein-

lich, weil ich noch nicht einen Millimeter von

ihm abgerückt war, aber es störte mich nicht

im Geringsten. „Vergiss es, E. Ich warne

dich.“ Ich lehnte mich zurück, neigte meinen

Kopf und verschränkte die Arme über

meinem Brustkorb, um mich daran zu

hindern, etwas zu tun, das ich später bereuen

würde. „Lass die Finger von Elaina. Sie wird

nicht eine von deinen Nur-für-eine-Nacht-

Allerhöchstens-Zwei-Nächte-Fick Bekan-

ntschaften. Wenn du es so nötig hast, dann

such dir jemand anderes.“

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Ethan schätzte mich ab, seine blauen

Augen kühl, als er ein weiteres Mal an seiner

Zigarette zog. „Du kennst sie. Ich schätze das

war zu erwarten, wenn Morrison ihr Bruder

ist. Hab ich Recht?“

Ich schaffte es zu nicken.

„Willst du darüber reden?“, fragte er

vorsichtig.

„Nein, das will ich ganz sicher nicht.“ Ich

schüttelte den Kopf.

„Richtig, na gut, kein Problem. Ich wollte

sie nur willkommen heißen und höflich sein.

Du weißt doch, dass ich nicht mit Angestell-

ten ins Bett steige. Das würde ich niemals

einer Untergeordneten antun.“

„Jedenfalls nicht während der Arbeit-

szeit“, murmelte ich. Ich wusste, er hatte

schon ein oder zwei Angestellte flachgelegt,

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aber um fair zu bleiben, er beschränkte

dieses Verhalten nur auf Mitarbeiter von an-

deren Stockwerken, und damit auf Frauen,

die weit genug von unseren Büros weg

waren.

Ethan grinste und lehnte sich in seinem

Stuhl zurück, die Zigarette zwischen seinen

Lippen. „Alles in Ordnung, Neil?“

„Nein“, sagte ich und ließ mich in den

Stuhl gegenüber vom Schreibtisch fallen.

Wir saßen dort für eine Weile in abso-

luter Stille, er rauchte, während ich den

Rauch einatmete, und dabei an Afghanistan

erinnert war. Der Geruch brachte mich

zurück zu einer anderen Zeit, einen anderen

Ort. Ein Ort, an dem ich mit Ethan war, vor

einer langen Zeit, als die Dinge noch anders

waren. Aber er war schnell und ich

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vermutete, dass er das Rätsel bald gelöst

haben würde.

„Elaina ist das Mädchen, hab ich Recht?

Von damals, die eine, die du…verloren hast,

kurz bevor wir zu der letzten Tour

aufgebrochen sind.“ Er zündete sich eine

weitere Djarum an.

„Ja, sie war die Eine.“

Ich zog meine Jacke an und sah aus dem

Fenster, vom vierundvierzigsten Stock aus.

Scheiße.

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Es war spät und bereits völlig dunkel

draußen. Es war auf jeden Fall jetzt Herbst,

das war klar. Es wurde kälter und der Regen

wollte einfach nicht aufhören.

Der Weg nach Hause in der U-Bahn

störte mich nicht, der Weg zu Fuß von der

Station aus war allerdings ein ganz anderes

Thema. Vielleicht könnte ich meine Mutter

anrufen und fragen, ob sie mich mit dem

Auto abholen könnte.

Aber ich wollte nicht fragen. Ich konnte

es nicht riskieren und ich wusste genau war-

um. Mama war wahrscheinlich schon dabei

ihren dritten Gin und Tonic zu trinken.

Ich überlegte, ob ich meinen Bruder an-

rufen sollte, um darauf zu hoffen, dass er

nicht bereits irgendwo die Happy Hour am

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Freitag auslebte, als Neil durch das Foyer

lief.

Er schaute ernst und hatte seine Jacke

über seine Schulter geworfen. Mit seinem

Aktenkoffer erschien es, als würde auch er

jetzt nach Hause wollen, genau wie ich.

„Ich bring dich heim“, sagte er und lief

zum Fahrstuhl.

Ich starrte ihn überrascht an. Es war das

erste Mal, das er seit unserem ersten Zusam-

mentreffen mit mir sprach und ich wurde

misstrauisch.

Er stieg in den Fahrstuhl. Ich blieb wie

angewurzelt in der Halle stehen.

Einen Moment später steckte er seinen

Kopf heraus, während seine Hand die Türen

davon abhielt sich zu schließen. „Und,

kommst du?“

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„Was? Ähm…Nein. Ich nehme die U-

Bahn, so wie ich das immer tue.“

Er schüttelte langsam seinen Kopf. „Du

wirst nicht in diesem Regen und in der

Dunkelheit nach Hause laufen, Elaina.“

„Ich werde Mama von der Station aus

anrufen, damit sie mich abholen kann.“

„Nein, das wirst du nicht und wir wissen

beide warum. Komm jetzt.“

Ich bewegte mich nicht, nicht sicher, wie

ich reagieren sollte. Ich wollte intuitiv

seinem direkten Befehl folgen, aber hatte zu

viel Angst ihm wieder so nahe zu sein. Im In-

neren des Fahrstuhls war nicht viel Platz.

Und Neil war ein großer Mann. Und, er

würde mit mir da drin sein. Ich würde ihn in

diesem Moment als wirklich einschüchternd

beschreiben.

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„Der Fahrstuhl, Elaina?“ Er neigte un-

geduldig seinen Kopf zur Seite. Es erklang

ein Klingeln von dem Fahrstuhl und ich sah

das erleuchtete G in rot auf dem Bedienfeld,

darauf hinweisend, dass er auf dem Weg zur

Garage war.

„Nein, danke.“ Ich schüttelte meinen

Kopf. „Ich nehme die U-Bahn um nach

Hause zu kommen.“ Ich sah zu, wie die

Türen Neil in dem Fahrstuhl einschlossen,

von wo er mich mit verwirrter Miene, einer

Miene bestehend aus attraktiven Gesichtszü-

gen, mit denen er bereits auf die Welt

gekommen war, ansah.

Erleichterung durchzog meinen Körper

und ich schloss für einen winzigen Moment

meine Augen.

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Mit einer ruhigen Hand drückte ich

erneut den Knopf, um einen weiteren Fahr-

stuhl zu rufen. Als er kam, versicherte ich

mich, dass ich den Knopf fürs Erdgeschoss

gewählt hatte, denn ich hatte das Gefühl,

dass Neil darauf bestehen würde mich heim

zu fahren, auch wenn ich strikt dagegen war.

Er kannte mich zu gut. Er kannte die

Station und wie weit ich von dort aus laufen

müsste um nach Hause zu kommen. Er kan-

nte die Trinkgewohnheiten meiner Mutter

und dass sie heute nicht mehr in der Lage

wäre zu fahren. Er wusste auch, dass Ian an

einem Freitagabend beschäftigt war. Neil

wusste einfach alles.

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Elaina war der lebende Beweis dafür, dass

man das Bedürfnis haben konnte, eine Per-

son gleichzeitig beschützen und erwürgen

zu wollen. Erwürgen im übertragenen

Sinne, natürlich, neben ein paar anderen

Dingen, die ich gerne mit ihr machen

würde.

Gott im Himmel, ich war drauf und

dran meinen Verstand erneut zu verlieren,

wenn sie nicht in den nächsten Minuten

auftauchen würde.

Sobald sie mich am Fahrstuhl abgew-

iesen hatte, war es eine Aufholjagd gewesen,

um vor dem Zug an der Station

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anzukommen. Sicher keine leichte Aufgabe

in einem Feierabendverkehr in London und

zudem an einem Freitag. Noch dazu dieser

Regen, und es war ein verdammter

Alptraum. Das Erwürgen schien noch im-

mer eine gute Option. Das, oder ein Kuss bis

sie nicht mehr würde atmen können.

Ich hatte allerdings einen Trumpf in

meinem Ärmel. Ich hatte ihre Mutter an-

gerufen und gepetzt; gleich bevor ich ihr

versichert hatte, dass ich Elaina finden und

sicher heimbringen würde. Mutter Morrison

liebte mich noch immer, auch wenn es ihre

Tochter nicht mehr tat.

Oh ja, es würde Elaina ankotzen, aber

das war mir egal. Willkommen im Verdam-

mte Scheiße Club! Ich hatte die letzte Woche

wegen dieser beschissenen Situation in

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einem andauernden Zustand des

Wahnsinns verbracht. Sie würde also ein-

fach damit klar kommen müssen. Und mit

mir.

Da war sie, durch den Regen schlürfend

mit dem Kopf nach unten. Ich würde diese

Beine überall wiedererkennen. Hundert

Jahre könnten vergehen und mein Hirn

würde sich trotzdem noch darin erinnern,

wie sie gebaut war.

Ich ließ meine Scheinwerfer aufleuchten

und kam neben dem Bürgersteig zum

Stehen.

Sie hob überrascht ihren Kopf und ihre

Augen weiteten sich.

Ich öffnete die Tür der Beifahrerseite.

„Steig ein.“

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Sie stand einfach nur da, ihr

klatschnasses Haar klebte ihr im Gesicht,

begleitet von einem herausfordernden Aus-

druck in ihren Augen.

„Hast du meine Mutter angerufen,

Neil?“

„Das habe ich und jetzt steig in das

Auto“, kläffte ich sie an, bereit aus dem Auto

zu springen und sie reinzuziehen, wenn es

denn sein musste.

„Das war sehr unvernünftig von dir“,

schrie sie, ihre Arme wild gestikulierend.

„Nicht annähernd so unvernünftig, wie

in einem sintflutartigen Regensturm nach

Hause laufen zu wollen, mitten in der ver-

dammten Nacht!“

Sie drehte sich um und lief erneut los.

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Ich sah Rot und alles, was danach kam,

war nur darauf zurückzuführen. Der Rover

war auf dem Bürgersteig, blockierte ihren

Weg und sie schaute mich an, als ob sie mir

mit Vergnügen meine Eier abhacken würde,

um sie dann ihrem Haustier, einem Allig-

ator in diesem Fall, zum Fraße vorwerfen

wollte. „Was ist denn bitte dein Problem,

Neil?“, kreischte sie auf.

„In diesem Moment, ist es deine Dick-

köpfigkeit“, warf ich ihr entgegen. Ich zeigte

auf den leeren Sitz. „Und jetzt, verfrachte

deinen ungehorsamen Arsch in den SCHEIß

VERDAMMTEN SITZ MEINES AUTOS!“

Sie tat es.

Der Innenraum des Rovers war ruhig,

abgesehen von dem Geräusch des Regens.

Der erdige Geruch von Wasser erfüllte die

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Luft und vermischte sich mich dem Duft

ihres Haares und ihrer nassen Jacke. Ich

denke, wir waren beide in einer Art

Schockzustand.

Ich bin mir sicher, dass ich niemals ir-

gendeine Person so angeschrien hatte. Diese

extremen Emotionen fingen an mich zu bee-

influssen. Ich war der Typ, der immer

gelassen war und einen ruhigen Kopf be-

hielt. Ich erkannte mich nicht wieder.

Ich sah zu Elaina hinüber, die Arme

über ihrer Brust verschränkt, ihr Haar

tropfte, Augen geradeaus und sie war sogar

in diesem tropfnassen Zustand so hin-

reißend, dass es einfach nur schmerzte, sie

so nah zu haben. Es tat weh, weil sie trotz

allem noch so weit entfernt von mir war und

ich wusste einfach nicht, wie es schaffen

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sollte, dass sie mich wieder zurück in ihr

Leben ließ.

Ihr Handy klingelte von dem inneren

ihrer Jackentasche heraus. Sie rollte ihre

Augen, als sie es herausnahm und ging ran.

„Ja, Mama. Neil ist bei mir und er wird

mich nach Hause bringen.“ Sie blieb still,

während sie zuhörte. „Ich werde es ihm

sagen. Okay. Bis gleich.“

Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie

gerade dachte. Sie redete nicht, aber sie

kämpfte auch nicht gegen mich an, sie saß

einfach nur in dem Beifahrersitz meines

Rovers, ohne eine Reaktion.

Ich griff nach drüben um sie an-

zuschnallen und konnte sehen, dass sie

zitterte.

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„Dir ist kalt.“ Ich machte die Heizung an

und fuhr vom Bürgersteig herunter, be-

gradigte die Räder und parkte am Straßen-

rand. Die Scheibenwischer, die sich zwis-

chen uns hin und her bewegten, das einzige

Geräusch im Inneren des Autos.

„M – Mama w – will, dass du zum

Abendessen b – bleibst“, sagte sie ausdruck-

slos, während sie weiterhin einfach in die

dunkle Regennacht blickte.

Aber was ist mit dir, Elaina?

„Es tut mir leid, dass ich dich anges-

chrien habe“, sagte ich sanft.

Ich wünschte mir, sie würde mich anse-

hen, aber sie würde nicht…oder konnte

nicht nach unserer schrecklichen

Auseinandersetzung.

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Deshalb saß ich einfach nur da und beo-

bachtete sie, die Heizung im Auto arbeitete

auf Hochtouren, ließ die Luft mit jeder

Sekunde, die verging, wärmer werden.

„Schon gut“, sagte sie endlich und wis-

chte mit einer Hand über ihre Wange.

Weinte sie etwa?

„Elaina,…schau mich bitte an.“ Ich war-

tete, während die Zeit vor sich hinkroch.

Sie drehte ihren Kopf in meine Rich-

tung, ihr Kinn stolz nach oben, obwohl es

zitterte, als ob sie sich davor beschützen

wollte, zusammenzubrechen.

„Ich wusste nicht, dass du dort

arbeitest. Ich hätte den Job nicht angenom-

men, wenn ich es gewusst hätte. Sie haben

mich reingelegt und ich möchte einfach

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nicht, dass du denkst, ich hätte das alles mit

Absicht getan – “

Ich unterbrach ihr gefühlsbetontes

Gerede, in dem ich zwei meiner Finger auf

ihre Lippen legte. „Ich weiß. Ich weiß es

waren die Zwei, und nicht du. Mach dir

keine Gedanken deswegen.“

Sie erstarrte, als ich sie berührte, wirkte

so zerbrechlich, dass ich befürchten musste,

sie könnte jeden Augenblick die Fassung

verlieren.

Ich ließ von ihr ab, auch wenn ich das

nicht wollte. Ich wollte meine Hand in ihren

Nacken gleiten lassen und sie zu mir ziehen.

Ich wollte sie noch immer. Egal was zwis-

chen uns vorgefallen war, all der Verrat und

die Hilflosigkeit als sie mich verlassen hat –

meinem Herzen war all das egal.

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Elaina war hier. Mein Cherry Girl war

genau neben mir.

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Neil fuhr mich heim. Ich war wie

betäubt und es kam nicht von dem kal-

ten Regen. ‚Beherrscht‘ war ein gutes Wort

um unsere Situation im Moment zu bes-

chreiben, vor allem nach dieser Ausein-

andersetzung auf dem Bürgersteig. Ich hatte

noch nie miterleben müssen, wie Neil seine

Beherrschung verlor. Er war so wütend

gewesen. Um Himmels willen, er hatte sein

Auto auf den Bürgersteig gefahren.

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Er bog in die Einfahrt meines Hauses

und ich fand den Mut ihn zu fragen.

„Kommst du mit rein? Mama möchte,

dass du bleibst.“

Er drehte sich zu mir und sah mich

direkt an, seine großen Hände hielten noch

immer das Lenkrad fest umklammert. „Was

ist mit dir, Elaina? Willst du, dass ich

bleibe?“

„Na ja, ist es – ist es denn überhaupt in

Ordnung, dass du hier bist?“

Er schien verwirrt bei meiner Frage.

„Was?“

Anscheinend plante er nicht, es mir ein-

fach zu machen. Ich schluckte und platzte

mit meiner nächsten Frage einfach heraus.

„Bist du verheiratet?“

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Page 414: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Seine Augen weiteten sich für einen kur-

zen Moment. „Bitte was?“

„Bitte zwinge mich nicht, das noch ein-

mal zu sagen.“

Er hielt kurz inne, bevor er antwortete,

als wenn er sich die Worte wirklich gut über-

legen musste. „Ich verbuche diese Frage mal

unter Sie ist nicht sie selbst im Moment. Du

bist bis zu deiner Haut durchgeweicht und

wir hatten einen Streit, der uns beide mit-

genommen hat – aber hast du mich gerade

tatsächlich gefragt, ob ich verheiratet bin?“

„Ja“, flüsterte ich.

Er grunzte verächtlich und schüttelte

seinen Kopf, drehte sich von mir ab und

schaute aus dem Fenster. „Nein. Ich bin

nicht verheiratet.“

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Page 415: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Also seid ihr beiden, du und Cora, nicht

zusammen geblieben?“

Mit einem Mal fixierten mich seine Au-

gen erneut. „Ähm, nein“, sagte er langsam, er

schüttelte wieder seinen Kopf, seine Lippen

leicht geöffnet.

„Warum nicht, Neil?“

„Weil ich es nicht wollte, Elaina.“

Mein Magen zog sich vor der aufkei-

menden Angst, die drohte mich zu ver-

schlucken, zusammen und mir war plötzlich

wieder eisig kalt. „Aber das B-Baby…ich hab

Cora noch einmal gesehen, nachdem du fort

warst. Sie war schwanger gewesen und man

konnte es sehen. Ich hab es mit meinen ei-

genen Augen gesehen.“ Während Neil mich

weiterhin zornig anstarrte, kam mir ein

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Page 416: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Gedanke. Gott, bitte nicht. „Hat sie es

verloren?“

„Nein, sie hat es nicht verloren. Sie hat

einen Sohn bekommen.“

Neil wandte sich wieder von mir ab, als

ob er es nicht ertragen konnte mich anzuse-

hen. Er beantwortete meine Fragen,

während er aus dem Fenster sah und den

Regen beobachtete.

„Oh. Wie heißt er?“

„Keine Ahnung. Ich habe ihn nur einmal

gesehen und sie hat es mir nicht gesagt.“

„Du siehst – du siehst deinen Sohn

nicht?“ Dies war nicht der Mann, den ich

glaubte zu kennen. Seine Worte verwirrten

mich. Warum besuchte er seinen Sohn nicht

oder wusste nicht einmal seinen Namen?

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Page 417: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Er drehte sich erneut in meine Richtung

und antwortet mir, seine Augen waren dabei

von einer Traurigkeit erfüllt, die ich nur zu

deutlich sehen konnte, trotz des dämmerigen

Lichts im Auto. „Ich sehe ihn nicht, weil er

nicht von mir ist.“

Ich zitterte als ein Schauer durch meinen

Körper fuhr und erstarrte dann. Ich war für

einen Moment sprachlos, ich brachte kein

Wort heraus, hatte sogar Angst ihn anzuse-

hen. Zu verängstigt herauszufinden, was ich

noch in seinen Augen erkennen würde.

Ich sehe ihn nicht, weil er nicht von mir

ist.

„Aber – aber sie sagte – ich habe dich

mit dem Ultraschallbild gesehen und… Du

hast es nie abgestritten…“

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Page 418: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich sehe ihn nicht, weil er nicht von mir

ist.

„Ich habe dir damals einen Brief ges-

chrieben. Ich habe dir geschrieben, dass ich

verstehe, warum du mit Cora zusammen sein

musst…“

Neil reagierte zuerst einmal nicht. Er sah

mich einfach nur an, der Ausdruck auf

seinem Gesicht wurde immer dunkler, als

mir klar wurde, was hier eigentlich los war.

Ich verstand jetzt, warum er so wütend war.

Ich sehe ihn nicht, weil er nicht von mir

ist.

„Oh, Gott.“ Ich schlug meine Hand über

den Mund, versuchte die wachsende Panik,

die im Begriff war von mir Besitz zu nehmen,

zu dämmen.

Als ob das etwas bringen würde.

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Page 419: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Eine unwillkürliche Reaktion, das war

alles.

Er hat noch immer nichts gesagt. Neil

ließ mich reden und überreichte mir damit

genug Seil um mich zu erhängen.

„Wenn es nicht dein Baby war, warum –

warum hast du dann nichts gesagt? Du hast

mich gehen lassen und hast mir nichts

gesagt…Neil, bitte sag mir, dass war nicht

alles umsonst.“

Ich konnte fühlen, dass ich hysterisch

wurde. Die Wahrheit wurde mir mit so bru-

taler Kraft vor Augen gehalten, dass ich

kaum atmen konnte.

Ich sehe ihn nicht, weil er nicht von mir

ist.

Er kam mir sehr nah und ergriff meine

Schultern, zwang mich, mir selbst

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Page 420: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einzugestehen, was für einen grauenhaften

Fehler ich begangen hatte, drückte fest zu

und schüttelte mich leicht bei jedem marker-

schütterndem Wort, das er sagte.

„Warum bist du einfach gegangen ohne

mir die Gelegenheit zu geben, es dir zu

erklären? Du hast mich dort einfach stehen

lassen, an dem Vorabend meiner letzten

Tour. Du hast mich gehen lassen. Hast du

mich nicht genug geliebt um dir wenigstens

anzuhören, was ich zu sagen gehabt hätte,

Elaina? War ich dir nicht einmal so viel

wert?“

Ich schloss meine Augen, als mein Herz

kollabierte. Mein tragischer und schwerwie-

gender Fehler wurde plötzlich deutlich und

ich hatte keine Möglichkeit dem zu entkom-

men. Was hatte ich nur getan? Ich war der

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Page 421: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Grund für so viel unnötigen Schmerz für

beide von uns, nur weil ich Angst hatte zu

zuhören und auch nur einen kleinen Teil von

ihm mit irgendwem anders zu teilen.

Leise Tränen gossen aus mir heraus, als

ich versuchte Worte zu finden. „Nein, nein,

neeeeeein“, schluchzte ich, „sie war

schwanger – wir waren alle sicher es wäre

dein Baby…sogar du…“ Ich verlor die

Fähigkeit zu sprechen. Was könnte ich ihm

auch schon sagen? Welche Worte könnte ich

anbieten?

Nicht viele. Eigentlich sogar keine.

Ich war damals nicht dort geblieben um

die Wahrheit herauszufinden, warum sollte

er irgendetwas – von dem was ich sagte –

glauben? Ich konnte noch nicht einmal be-

greifen, warum Neil in diesem Augenblick

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Page 422: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

neben mir saß, darum besorgt war, ob es mir

gut geht und dass er mich in dieser Nacht

sicher nach Hause gebracht hatte. Ich

verdiente es nicht von ihm. Er tat es wahr-

scheinlich wegen der Zuneigung, die er für

meine Familie empfand, denn schließlich

hatten sie ihn niemals losgelassen. Ich war

die Einzige, die das getan hat.

Ich sprach. Die Worte kamen aus mir

heraus und es gab nichts, was ich dagegen

hätte tun können. Wörter. Bittere Sägespäne

in meinem Mund – die mich nicht trösteten,

nur noch mehr Schmerz verursachten –

bezüglich der Erkenntnis, was dies alles

wirklich für ihn und mich bedeutete, und für

all die Jahre, die wir getrennt voneinander

verbracht hatten.

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Page 423: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Du warst es wert, Neil. Du warst es. Ich

war es allerdings nicht. E – e – es tut mir so

leid…“

Er schloss seine Augen, hielt noch immer

meine Schultern fest, als ob er die Worte

meines Bedauerns nicht ertragen konnte.

Von tief in mir drin war es mir möglich,

eine Quelle von Adrenalin zu finden, die mir

dabei behilflich war, mich aus seinem festen

Griff zu befreien und zur Hölle nochmal aus

dem Auto zu springen. Ich rannte.

Wegrennen war etwas, indem ich wirk-

lich gut war.

Ich schaffte es, ins Haus zu stolpern, ig-

norierte die Kommentare meiner Mutter

darüber, warum ich denn alleine in einem

Sturm nach Hause laufen sollte und auch

ihre Frage nach Neil und ob er denn nicht

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Page 424: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mit uns zu Abendessen würde. Ich weiß al-

lerdings nicht, was ich dazu gesagt hatte.

Es gelang mir, die Sicherheit meines

Zimmers zu erreichen. Mein Zufluchtsort.

Der Ort, an dem ich in Ruhe meinen Tränen

freien Lauf lassen konnte. Ich werde morgen

versuchen herauszufinden, was ich nun tun

sollte.

Ich wollte einfach nur schlafen und be-

dauern, was ich ihm angetan hatte. Was ich

uns angetan hatte.

Sogar es zu akzeptieren schmerzte. Ich

hatte Angst vor meinen Träumen, sobald ich

eingeschlafen wäre.

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Page 425: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich musste es mit meinen eigenen Augen se-

hen. Da gab es einige Dinge, die eine Frau

nicht einfach so hinnehmen konnte und dies

war eines davon. Ich musste sie sehen und

sie fragen, warum sie es getan hatte. Sie wird

es mir vielleicht nicht erzählen, und mehr

Schmerz war sicher auf dem Weg zu mir für

den Versuch, aber ich musste fragen.

Ich stand an einer Straße, sah mir ein

Haus in Barnet an, genau die Adresse, die ich

aus meinem Bruder herausgequetscht hatte.

Das Haus, in dem Cora mit ihrem Ehemann

lebte.

Als ich dabei war die Straße zu überquer-

en, öffnete sich die Tür und heraus kam eine

Mutter mit zwei kleinen Kindern. Ein kleiner

Junge hielt ihre Hand und dann war doch

noch ein jüngeres Mädchen in Pink, in einem

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Page 426: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Kinderwagen. Sie war es. Cora hatte sich

nicht wirklich verändert, sie war nicht mehr

so schlank wie damals, bevor sie zwei Kinder

geboren hatte, aber es war Cora.

Ich folgte ihnen zum Park.

Ich brauchte nicht lange um zu

erkennen, warum es so deutlich gewesen

war, dass Neil nicht der Vater ihres Sohnes

sein konnte. Beide Kinder hatten eine dunkle

Hautfarbe, welche nicht von Neil und seinen

angloamerikanischen Genen kommen kon-

nte. Irgendwann kam der Junge zu der Bank,

auf der ich saß und fing an mit einigen

Spielsachen in dem Sandkasten her-

umzubuddeln. Er war ein niedlicher kleiner

Junge, aber nicht Neils Sohn. Der Vater von

diesem kleinen Kerlchen musste auf jeden

Fall dunkelhäutig sein.

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Page 427: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich dachte mir doch, dass du es wärst,

die hier sitzt.“ Cora hat mich entdeckt und

kam zu mir herüber. „Ich habe schon gehört,

dass du wieder in England bist.“

Ich sah sie an und sagte nur ein Wort.

„Warum?“

Sie setzte sich neben mich auf die Bank.

„Warum ich Neil gesagt habe, dass mein

kleiner Nigel von ihm wäre? Das ist eine

Geschichte, die dir nicht gefallen wird, das

kann ich dir versprechen.“

„Sag es mir trotzdem“, sagte ich benom-

men. Das war es. Die Wahrheit, für die ich

alles geopfert hatte, welche aber nur auf dem

Fundament einer Lüge aufgebaut war und

der Angst, dass ich mein Herz hätte verlieren

können.

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Page 428: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich bin nicht stolz darauf, was ich ihm

angetan habe. Wenn man eigene Kinder hat,

kann das deinen Blickwinkel allerdings ver-

ändern. Ich habe seitdem viel gelernt. Um es

kurz zu machen, ich habe es gemacht um zu

überleben.“

„Um zu überleben, Cora? Was meinst du

damit?“

„Ich brauchte Geld; und Denny Tomp-

kins kam genau zum richtigen Moment

vorbei. Er hasste Neil dafür, dass er dich von

ihm gestohlen hatte. Ich erzählte Denny,

dass ich schwanger war, ohne gute Aussicht-

en und dass du und Neil mich mal Kreuz-

weise könntet. Er bot mir eine hübsche

Summe an, wenn ich mein Ultraschallbild

Neil zeigen und ihm sagen würde, dass es

sein Kind wäre. Ich habe meinen Teil

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Page 429: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erledigt und Denny hat sein Versprechen

gehalten.“

„Also habe ich Neil wegen einer Lüge

verlassen.“ Es war keine Frage. Nur wurde

mir gerade wirklich bewusst, was ich getan

hatte.

Cora saß noch immer neben mir. Keine

rauen Worte oder Schadenfreude, sie teilte

einfach nur die nackte, simple Wahrheit mit

mir.

„Für Denny hatte es sich allerdings nicht

gelohnt. Du wolltest ihn nicht zurück und ein

paar Monate später bist du nach Spanien.“

„Italien…ich bin nach Italien.“ Ich kon-

nte nicht einmal den Klang meiner eigenen

Stimme erkennen.

Cora erzählte weiter. „Wo auch immer

du hin bist, du warst fort, also bekam dich

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Page 430: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Denny nie zurück. Ich schuldete es allerdings

Neil, die Wahrheit zu sagen und ich tat es so

früh wie ich konnte. Er hat uns sogar einmal

im Supermarkt gesehen und uns beglück-

wünscht. Es ging gut aus. Nigel hat mich ge-

heiratet und wir bekamen Allison nicht ein-

mal zwei Jahre nach der Geburt von Nigel

Jr., also ja, es ging gut aus.“

„Nicht für mich“, sagte ich, starrte auf all

die spielenden Kinder und deren Eltern in

dem Park.

„Aber warum hast du ihn nie danach ge-

fragt? Neil hätte dir erzählt, was ich ihm

erzählt habe, das es nicht sein Kind war.“ Ich

fühlte, wie sie mich mit einem verwirrten

Ausdruck auf ihrem Gesicht anstarrte.

Eine wirklich einfache Frage. Warum

hatte ich ihn nie gefragt? Warum war ich

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Page 431: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

nicht geblieben und hatte versucht, das

Problem mit ihm zusammen zu lösen? War-

um hatte ich Neil niemals die Chance

gegeben mir zu erzählen, was sich tatsächlich

zugetragen hatte?

„Ich weiß es nicht“, flüsterte ich.

Ich beobachtete alles. Ich folgte ihr in einem

gewissen Abstand und überblickte den Be-

such in dem Park mit Cora. Ich verfolgte sie

noch immer, neugierig, wohin sie jetzt auf

dem Weg war. Es machte mich wahrschein-

lich zu einem kranken Bastard, aber ich

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Page 432: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

verfolgte Elaina und hatte nicht die Absicht,

damit aufzuhören.

Gott sei Dank hatte mich Ian angerufen,

um mir zu erzählen, was seine Schwester

wohl vorhatte. Sie wollte Coras Adresse und

das bedeutete, dass Elaina sie konfrontieren

würde.

Deren Unterhaltung zu beobachten

überraschte mich allerdings. Ich konnte bei

Konversationen von Lippen ablesen, auf-

grund des Hochleistungsfernglases, das ich

in meinem Job öfter brauchte. Was mich

überraschte war, dass der Austausch zwis-

chen den beiden ohne Konflikte stattfand.

Kein schreiender Zickenkrieg, den ich hätte

unterbrechen müssen. Kein an den Haaren

ziehen oder jemanden den Fehdehandschuh

zu den Füßen werfen. Nichts. Beide

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Page 433: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

benahmen sich während der gesamten Situ-

ation sehr vorbildlich. Am Ende stellte Cora

ihr eine Frage über mich. Ich konnte deutlich

sehen, dass es eine Frage war, denn die

Worte Warum und Neil waren deutlich

durch das Lippenlesen zu erkennen.

Elaina antwortet ihr mit nur ein oder

zwei Worten. Und dann erhob sie sich von

der Bank und verließ den Park. Ich sah, wie

sie sich öfters über die Augen wischte. Ihr

Kopf war in dem aufkommenden

Herbstwind nach unten geneigt, ein langer,

blauer Schal wurde durch den Wind in alle

Richtungen von ihrem Körper fort geweht,

als sie lief.

Sie schien zu weinen und ich konnte

deutlich sehen, dass sie aufgelöst war, aber

ich ließ sie allein. Sie würde nicht gutheißen,

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Page 434: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

was ich tat und das würde ich auch nicht,

wenn die Situation umgekehrt wäre. Wir

waren beide auf unsere Privatsphäre

bedacht.

Ich folgte ihr zu der nächstgelegen U-

Bahn Station und sah, wie sie die Treppen

runterging. Es gab keine andere Möglichkeit

als ihr in dem Rover zu folgen und ich hätte

raten müssen, wohin sie als nächstes unter-

wegs war. Ich schrieb Ian deshalb eine SMS

und sagte ihm, er solle sie anrufen um es für

mich herauszufinden.

Ich musste für sie da sein. Ich werde für

sie da sein.

Es gab keinen anderen Ort, an dem ich

lieber wäre.

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Page 435: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

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Ich hatte mir geschworen niemals

wieder einen Fuß in das The Race-

horse zu setzen. Niemals. Schlechte Dinge

waren dort geschehen. Die schlimmsten

Entscheidungen worden in diesem kleinen

Bereich, zwischen den alten Mauern, gefällt.

Ich hatte so viel verloren und so wenig erhal-

ten, von Begegnungen in dem kleinen

Hampstead Pub, verborgen in einer Ge-

meinschaft, in der ich aufgewachsen war.

Page 436: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich machte mich dem Barkeeper, Bert,

bemerkbar, damit er nachfüllen konnte,

während ich darauf wartete, dass er

auftauchte.

Es dauerte eine Weile, aber letztendlich

betrat er den Pub. Ich hörte sein Motorrad

zuerst und so wusste ich, dass er hier war.

Er stolzierte herein, ein selbstzu-

friedenes Grinsen auf seinen Lippen und es

verriet mir, dass er einen völlig falschen

Eindruck von dem hatte, warum ich ihn ein-

geladen hatte. Denny irrte sich gewaltig.

„Hey, Baby, ich muss schon sagen, deine

SMS hat meinen Tag wirklich getoppt.“ Er

küsste meine Wange und setzte sich neben

mich an die Bar.

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Ich nahm einen Schluck Wein und

schaute ihn von Kopf bis Fuß an. „Ist das so.

Wirklich.“

Er lehnte sich näher zu mir herüber, sein

langes Haar fiel auf eine verwegene Art über

seine Stirn, ein Aussehen, dass sein Image

als Bad Boy immer nur noch mehr angeheizt

hat, schätze ich. In all den Jahren, die seit

Denny vergangen waren, konnte ich mit

Sicherheit sagen, dass das gesamte Konzept,

das er verfolgte, mich definitiv nicht mehr

anturnte.

Ich lächelte ein wenig und versuchte

mich davon abzuhalten meine Hände aus-

zustrecken, sie um seinen Hals zu legen und

zuzudrücken, bis er würgte.

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Page 438: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Er sprach tief und nah. „Ich werde dich

mit zu mir nehmen und es dir zeigen, wenn

du willst.“

„Ah, eine Einladung…andere Mädchen

wären so glücklich darüber.“

„Das könntest du auch, Baby. Wie in al-

ten Zeiten.“

„Alte Zeiten, Denny?“

„Oh ja, bevor du weggelaufen bist,

Baby.“ Er wackelte mit seinem Finger vor

meinem Gesicht herum. „Du hättest niemals

weglaufen sollen. Ich fühlte mich so ver-

loren, als du fort warst, nur um ganz Europa

zu erobern – “

Als Denny rumlaberte und seine verdre-

hte Logik durch seine hübschen Lippen vor

mir ausbreitete, fühlte ich, wie ich mich end-

lich auf das konzentrieren konnte, was

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Page 439: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wichtig war. All meine Energie und mein

Fokus kamen zusammen zu einem mächti-

gen Wutanfall, der drauf und dran war einen

Weg nach draußen zu finden. Ihn länger in

mir zu behalten, hätte mich wahrscheinlich

umgebracht. Ich schaffte es, meine Wut zun-

ächst zu kontrollieren, auf meinen Moment

zu warten, aber sobald er die Worte, Du hät-

test niemals weglaufen sollen, laut auss-

prach, verlor ich wirklich meine

Selbstbeherrschung.

Denny hatte Recht, weißt du. Ich hätte

niemals weglaufen sollen.

Ich rannte von Neil weg, als ich hätte

bleiben sollen.

Eine außerkörperliche Erfahrung ist ein

merkwürdiges Gefühl. Man fühlt sich von

seinem Körper losgelöst und die Geräusche

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im Raum waren irgendwie gedämpft. Du

schwebst über dem Boden und du kannst

alles auf einmal so deutlich erkennen. Genau

das passierte mit mir in dieser Bar. Ich

wusste, es würde passieren und hieß den ver-

änderten Zustand meiner Realität mit offen-

en Armen willkommen.

Ich beobachtete mich seelenruhig von

oben, als ich mich in etwas nahezu animal-

isches verwandelte, einen Dämon, der mir

ähnelte, und auf Denny Tompkins einschlug.

Jeder Teil seines Körpers, den ich erreichen

konnte, war befriedigend. Ich schlug und

haute und kratzte. Ich versuchte sein Haar

aus seiner Kopfhaut herauszureißen. Ich

warf mein Weinglas nach ihm, meine

Handtasche und alles, was ich noch zu fassen

bekam um es ihm an den Kopf zu werfen.

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Ich hörte, dass eine Frau unnatürliche

Schreie ausstieß. Sie klang nicht einmal

menschlich, denn die schrecklichen Sch-

merzen und Qualen, die sie fühlen musste,

waren deutlich erkennbar für jeden, der die

Schreie vernahm.

Irgendwann realisierte ich, dass diese

Frau ich war.

Denny konnte einen guten Gegenschlag

treffen, sobald er sich von dem Schock mein-

er Attacke erholt hat. Er schob mich von sich

und ich landete mit meinem Hinterteil auf

dem Boden, rutschte über den Boden, nahm

dabei, wegen der Kraft die er in den Stoß

legte, einen Stuhl und einen Hocker mit.

„Geh runter von mir, du verrückte Sch-

lampe!“, brüllte er, Kratzer tauchten auf

seinem Gesicht auf, wo ich ihn erwischt

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Page 442: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

hatte, Blut rann aus seinem Mundwinkel.

„Was zum Teufel ist denn mit dir falsch

gelaufen, du verfickte Hure?!“

„Du weißt genau, wofür das war! Du hast

es verdient, für das, was du Neil angetan und

Cora bezahlt hast. Du hast sie bezahlt, damit

sie uns wegen dem Baby anlügt. Ich hoffe, du

wirst in der Hölle verrotten, du dreckiges,

verwahrlostes, Arschloch!“

Er holte mit seiner Faust aus um mich zu

schlagen, aber er bekam nicht die Chance

dazu. Neil traf ihn am Kinn und Denny

Tompkins ging zu Boden. Mit einem Schlag.

Bewusstlos, auf dem schrammigen Boden

des The Racehorse.

Neil hob mich hoch und trug mich nach

draußen. Er schnallte mich in seinem Rover

an und fuhr uns davon. Ich weinte neben

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ihm in dem Sitz und absolute Verzweiflung

machte sich in mir breit.

Mit jeder Träne, die fiel, wurde das

Gewicht meiner Qual greifbarer.

Neil fragte mich nach nichts. Er sagte

auch nichts, abgesehen von der Frage, ob ich

verletzt war. „Tut dir irgendetwas weh?“

Nur mein Herz. „Nein. Mir geht’s gut.

Die Ruhe nach dem Sturm.“

Danach sagte ich kein weiteres Wort zu

Neil, nicht einmal ein Dankeschön dafür,

dass er Denny umgehauen hatte, bevor er

mich hätte schlagen können.

Er ließ mich in Ruhe und fuhr uns zu

dem Haus meiner Mutter.

Als er um das Auto herum lief, um meine

Tür zu öffnen und mir herauszuhelfen, war

ich dankbar, denn ich war auf einmal so

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erschöpft, dass ich nicht sicher sein konnte,

ob meine beiden Beine mich tragen würden.

Ich hätte mir darüber allerdings auch

keine Gedanken machen müssen.

Neil trug mich ins Haus.

Ich musste meine Augen schließen. Es

tat so weh ihm so nah zu sein, seine Muskeln

zu spüren, seinen Duft wahrzunehmen, ihn

anzusehen und zu wissen, dass ich all das

aufgegeben hatte. Ich hatte all das wegge-

worfen wegen einer Lüge.

Er legte mich auf mein Bett, nachdem er

mir meine Jacke und meinen Schal abgen-

ommen hatte. Er zog mir die Schuhe aus und

bedeckte mich mit meiner Tagesdecke. Ich

erlaubte Neil sich um mich zu kümmern,

weil ich im Moment körperlich nicht mehr

dazu in der Lage war.

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Ich drehte mich auf meine Seite und ver-

steckte mich unter der warmen Decke. Und

dann…schlief ich.

Das Geräusch von Gelächter ließ mich ins

Land der Lebenden zurückkehren. Ich hörte

wie Neil sich mit meiner Mutter unterhielt.

Die geschmeidige, tiefe Stimme würde ich

überall wiedererkennen. Eine Erinnerung,

die tief in diesem Haus vergraben war, aus

einer Zeit, die wir hier noch zusammen

miteinander verbracht hatten. Er war so

viele Male hier gewesen und half dabei das

Abendessen vorzubereiten, dass die Tat-

sache, dass ich ihn jetzt hörte, Nostalgiege-

fühle in mir aufkommen ließ und ein Gefühl

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von…Geborgenheit. Ein Grund, warum mich

diese Erinnerungen immer überallhin beg-

leitet hatten.

Er war also nach meinem Nervenzusam-

menbruch mit Denny geblieben? Ich konnte

mir nicht vorstellen warum. Vielleicht hatte

Mama ihn gedrängt zu bleiben und etwas zu

essen, da er den Abend davor nicht geblieben

war.

Denke nicht an diese Nacht.

Ich sah nach wie spät es war.

Ich hatte vier Stunden geschlafen.

Ich fragte mich, was zur Hölle die Beiden

in dieser Zeit gemacht hatten. Na ja, nein,

streich das. Ich wusste es bereits. Die Zwei

hatten sich schon immer gut verstanden.

Meine Mutter und Neil hatten noch nie ein

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Problem damit Zeit miteinander

totzuschlagen.

Ich zwang mich aus dem Bett und ins

Badezimmer. Verdammte Scheiße, ich sah

aus wie eine Vogelscheuche. Wie bei eine,

Mischung aus einem Buschbaby und Lily

Munster, waren meine Augen weit geöffnet

und meine Haut sehr blass.

Das auszubessern würde eine Weile

dauern.

Als erstes putzte ich meine Zähne, dann

wusch ich mein Gesicht und kämmte dann

das Rattennest aus meinen Haaren. Ich

entschied mich für eine Yogahose und einen

langen pinken Pullover mit einem blauen

Kontrast am Ausschnitt, Saum und den

Ärmeln. Er war wirklich kuschelig, ich kon-

nte mich irgendwie in ihm verstecken und

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genau das hatte ich in diesem Moment auch

vor. Ich richtete meine Haare zu einem un-

ordentlichen Dutt auf meinem Kopf her und

schlüpfte in meine babyblauen Ugg’s.

Eigentlich würde ich mir nichts mehr

wünschen, als mich die ganze nächste Woche

in meinem Zimmer zu verstecken, aber ich

kannte meine Mutter und sie würde ein de-

rartiges Verhalten niemals erlauben. Nicht,

wenn wir einen Gast im Haus hatten. Es war

schon erstaunlich genug, dass sie mich bish-

er noch nicht aus dem Zimmer nach unten

gezerrt hat.

„Elaina?“ Sie klopfte an meine Tür und

rief meinen Namen.

Wenn man vom Teufel spricht…

„Ich bin auf dem Weg, Mama“, antwor-

tete ich.

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Einen Spritzer des Light Blue von DG

Parfums und dann atmete ich tief ein.

Auf geht’s, meine Hinrichtung erwartete

mich bereits. Oder noch besser, die Mumie

und McManus Feinschmecker Show.

Ich folgte dem Klang des Geschnatters

und trat in die Küche. Was für eine Überras-

chung, sie sind in der Küche. Mein innerer

Sarkasmus sollte sich wohl besser ein wenig

zurückziehen, stellte ich fest. Dies war defin-

itiv weder die Zeit noch der Ort den heute

spazieren zu führen.

Ich beobachtete die Beiden für eine

Weile von der Türschwelle aus, wie sie

zusammen kochten. Ich musste zugeben, als

ich bei der Unterhaltung zuhörte, dass sie

schon irgendwie süß waren. Neil nannte sie

schon seit vielen Jahren Mom und war

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genauso ein Sohn für sie wie es Ian war. Das

wurde sehr deutlich für mich, als ich die

Beiden belauschte und beobachtete. Beide

trugen sogar ähnlich aussehende Schürzen,

Mama mit ihrem Longdrinkglas in der Hand,

gefüllt mit Gin und Tonic, und Neil mit

seinem Guinness.

Ich ging in Richtung der Kaffeekanne

und dem Schrank mit den Tassen.

„Wie hast du geschlafen?“, hörte ich ihn

fragen, mit dem Rücken zu ihm, als ich den

Süßstoff in den Kaffee warf.

„Gut, hatte ich wohl mal gebraucht“,

sagte ich, während ich mich versuchte hinter

der Tasse zu verstecken, als ich einen

Schluck des süßen und brühend heißen Kaf-

fees nahm.

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Mama kam zu mir und legte ihre Hand

auf meine Stirn. „Schatz, ich hoffe du hast

dich nicht mit einer schrecklichen Grippe

angesteckt. Es hat wahrscheinlich nicht ge-

holfen, dass du letzte Nacht durch den

eiskalten Regen gelaufen bist.“

Ich ignorierte ihre Erinnerung an die

traumatischen Ereignisse von letzter Nacht.

Ich konnte es nicht ertragen. Die Enthül-

lungen dieser Nacht brachten mich sprich-

wörtlich an den Rand eines Kliffs und ich

war bereit zu springen. Nachdem was Cora

mir offenbart hat, als wir im Park ge-

sprochen hatten, konnte ich mich kaum noch

zusammenhalten.

„Ich sehe schlimmer aus als ich mich

fühle, Mama“, log ich und küsste sie auf die

Wange.

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Ich setzte mein bestes Lächeln auf,

strahlte in Neils Richtung und versuchte ihm

glauben zu machen, dass ich gute Laune

hätte.

„Was habt ihr zwei denn fürs

Abendessen zusammengebraut? Hat sich ja

fast wie eine Party angehört hier unten.“ Ich

verzog mein Gesicht. „Eigentlich habt ihr

mich sogar damit aufgeweckt.“

Neil lehnte sich gegen die Arbeitsfläche

in der Küche und studierte mich. Er wirkte

total gelassen in seiner Jeans und einem

langärmligen, schwarzen T-Shirt mit den

Ärmeln nach oben gekrempelt. Ein wirklich

attraktiver Mann. Er war in seinen großen

Körper hineingewachsen – sogar noch

gutaussehender, jetzt wo er älter war, als

damals. Sein Haar war jetzt heller als an was

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Page 453: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich mich erinnerte, als ob er die Spitzen

blondiert hätte. Auch hatte er ein neues Tat-

too auf seinem Unterarm. Die Unterschrift

von Jimi Hendrix. Es war so typisch Neil sich

das tätowieren zu lassen.

Es war nicht einfach ihn so zu sehen und

sich nicht daran zu erinnern, wie sein Körper

ohne Klamotten aussah. Und wie er sich mit

diesem Körper über mir und in mir anfühlte.

Okay, das tat weh. Ich gab mir selbst ein-

en mitfühlenden, aber harten mentalen

Klaps auf meine Hand. Nicht mehr an die

Vergangenheit denken oder an das, wovon

ich weggelaufen war. Ich konnte nicht in

Gedanken schwelgen oder ich würde

wahnsinnig werden und Mama und Ian

müssten mich dann im Bethlem

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Page 454: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Krankenhaus besuchen, wo ich dann eine

modische Zwangsjacke tragen dürfte.

„Gut, denn wenn du nicht irgendwann

mal aufgewacht wärst, hättest du sehr wahr-

scheinlich heute Abend Probleme beim

Einschlafen gehabt“, sagte er und nahm ein-

en erneuten Schluck von seinem Guinness.

„Richtig“, sagte ich abweisend. „Also was

wird es zum Essen geben?“ Ich schaute in die

Richtung des Ofens. „Was auch immer es ist,

es riecht köstlich.“ Ich atmete ein.

„Das ist Moms perfekter Rinderbraten

mit Kartoffeln“, sagte Neil.

„Aber nur, weil Neil einkaufen war und

das beste Stück Rind geholt hat, während du

geschlafen hast, Elaina. Er hat an alles

gedacht, sogar an ein leckeres Dessert, das er

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später noch für uns zubereiten wird“, schnat-

terte Mama gut gelaunt.

„Ahh, nett. Was willst du machen?“,

fragte ich.

„Fool.“

„Das klingt…ähm…interessant? – Denke

ich.“

Er lachte. „Ein Fool besteht einfach nur

aus gekochten Früchten mit frisch geschla-

gener Sahne vermischt. Einfach, oder? Wenn

ich es kann, kann es jeder.“

„Und sag Elaina, was für Früchte du

nehmen möchtest, mein Lieber“, forderte ihn

Mama mit kaum unterdrücktem Entzücken

auf.

„Oh, ja, ich habe darüber nachgedacht

und mich für…Kirschen entschieden.“ Er

warf mir ein breites Grinsen zu und presste

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dann seine Lippen zusammen, um nicht laut

loszulachen.

Ich rollte meine Augen. „Wie lustig, ihr

Zwei zusammen seid wirklich zum Weg-

schießen. Ich hätte meine Portion Fool gerne

mit extra Früchten, bitte.“

Ich wusste genau, dass ich diese Show

nicht mehr lange aufrecht erhalten könnte,

bevor ich ausrastete. Es war alles immer nur

so lange lustig, bis jemand weinte. Ich kon-

nte nur solange mithalten, bis ich aus dem

Gleichschritt kam. Je mehr Aufmerksamkeit

er mir gab – die süßen und sanften Stichelei-

en, die netten Bemerkungen, sein Lächeln,

das Zwinkern – desto schlechter fühlte ich

mich. Es zeigte mir nur umso deutlicher, was

ich hinter mir gelassen hatte. Etwas, das

niemals wieder mir gehören würde.

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Es war schön, dass wir zivilisiert mitein-

ander umgehen konnten. Diese übermäßige

Unbehaglichkeit hatten wir anscheinend

hinter uns gelassen, aber wie konnte ich von

hier aus mit Neil weitermachen? Erst ein

Liebespaar, jetzt Freunde? Und für wie lange

könnte ich das verdammt nochmal ertragen?

Bei BSI zu arbeiten würde mich umbringen.

Ich sollte wahrscheinlich anfangen, nach

einem neuen Job zu suchen.

Diese totale Leere in mir, der Mangel an

Motivation auch nur irgendetwas zu finden,

das an der Situation zwischen Neil und mir

gut war, war aussichtslos.

Später an dem Abend, nachdem das

Abendessen beendet, alles abgeräumt war

und wir den wirklich leckeren Kirsch-Fool

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vor uns stehen hatten, war ich auf jeden Fall

kurz davor in Tränen auszubrechen.

„Neil Schatz, erzähl Elaina alles über

diese wundervolle Erbschaft.“

„Schon in Ordnung, ich bin mir sicher,

dass sie davon nichts hören möchte, Mom“,

sagte er, während er sich auf das cremige

Dessert konzentrierte um das Thema zu

umgehen.

Das machte mich neugierig. Wieder war

ich die letzte Person auf Erden, die Dinge

über Neil und Details über sein Leben er-

fuhr. Allerdings war mir klar, wer die Schuld

daran hatte. Ich atmete tief ein und sagte

meinem aufgeregten Herzen, dass es sich

beruhigen sollte und sich an dieses Gefühl

gewöhnen müsste.

„Doch, das will ich“, platzte ich heraus.

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„Doch, das will sie“, sagte meine Mutter

zur selben Zeit.

Neils Augen wirkten jetzt sanft als er

mich ansah und ich wusste, was los war.

Du willst es mir behutsam beibringen,

weil du weißt, wie sehr ich mit all dem hier

zu kämpfen habe.

Er kannte mich einfach.

„Du hast eine Erbschaft bekommen?

Aber von wem?“

„Einem Großonkel, den ich noch nie zu-

vor getroffen hatte. Er war der Bruder mein-

er Großmutter. Keine lebenden Kinder und

ich war sein nächster Blutsverwandter.“ Er

zuckte die Achseln. „Niemand war überras-

chter als ich.“

„Wann ist das passiert?“ Dumme Frage.

Du kennst doch die Antwort.

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„Als ich noch im Einsatz war.“ Er

rutschte in seinem Stuhl hin und her. „Die

Anwälte mussten warten bis ich heimkam.

Es dauerte Monate bis ich fahren konnte um

mir den Ort anzusehen.“

Wäre ich geblieben, dann hätte ich ihm

helfen können, während er fort war.

„Ja, und Neil hat ein wunderschönes

Haus auf einem Grundstück in Schottland,

Elaina. Viel Platz zum Jagen und ein See,

von dem aus man angeln kann. Ian war mit

ihm dort gewesen, an Wochenenden, um zu

jagen. Das Land sieht auf Fotos wirklich

überwältigend aus…oh, und erzähl ihr von

den Kirschbäumen, Schatz.“

Man konnte sehen, dass es ihm unan-

genehm war als Mama von dem schottischen

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Herrenhaus, über das jeder Bescheid zu wis-

sen schien, außer mir, schwärmte.

Ich legte meinen Löffel zur Seite und

konzentrierte mich auf ihn, gab ihm meine

volle Aufmerksamkeit und ein Lächeln. Ir-

gendwie wusste ich genau, dass was er zu

erzählen hatte, schmerzhaft werden würde.

Vorahnungen passierten und diese würde

wehtun.

„Es gibt Kirschbäume auf dem

Grundstück“, begann er. „Eine

außergewöhnliche Züchtung, die zweimal im

Jahr blüht. Natürlich zu Beginn des Früh-

lings, aber auch im Herbst, nachdem all die

Blätter ihre Farbe gewechselt und die Bäume

ihre Blätter verloren haben…genau dann

blühen die Bäume ein zweites Mal. Sie wird

Herbst -Kirsche genannt.“

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Das ist einfach nicht gerecht.

Als er fertig war mit sprechen, blinzelte

ich, damit meine Augen sich nicht mit Trän-

en füllten. Ich dachte, es würde mir auch

sehr gut gelingen, wenn man bedachte, was

gerade aus seinem Mund gekommen war

und die versteckte Bedeutung hinter seinen

Worten. Genau dann blühen die Bäume ein

zweites Mal.

„Das klingt wundervoll. Ich hoffe, dass

ich irgendwann einmal Bilder sehen werde.

Und Glückwunsch, ich bin so glücklich über

diese Wendung des Schicksals.“

Er nickte seinen Kopf in Dankbarkeit bei

meinen Worten.

Ich schob meinen Stuhl nach hinten und

stand auf, mit einem Lächeln auf meinen

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Lippen,…denke ich. Ich versuchte jedenfalls

Freude auszustrahlen.

„Ich werde mich jetzt zurückziehen für

die Nacht. Mein Kopf tut schrecklich weh

und ich denke, das Beste, was ich dagegen

tun kann, ist wieder ins Bett zu gehen.“

Neils gefühlvolle Augen wichen nicht

von mir ab, als ich vor mich hin stammelte;

keine Vorurteile, nichts mehr von dieser

rauen Wut von zuvor war in ihnen zu sehen,

sondern nur Freundlichkeit und Akzeptanz.

Ich musste meinen Blick letztendlich ab-

wenden. Ich würde niemals wieder in den

Genuss kommen diese Augen aus Liebe auf

mich gerichtet zu wissen und diese Gewis-

sheit war einfach zu schmerzhaft.

„Mama, Neil, danke für das fabelhafte

Essen. Es war erstklassig. Gute Nacht.“

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Neil erhob sich als Antwort darauf, dass

ich stand, seine Manieren immer noch in

Takt nach all diesen Jahren, die er mit seiner

Oma verbracht hatte.

„Es war mir ein Vergnügen.“

Ich wirbelte herum und verließ das Essz-

immer. Ich versuchte mich zusammen-

zureißen, aber als ich die Tür bereits erreicht

hatte – hörte ich es ihn sagen.

„Ich hoffe, du fühlst dich bald wieder

besser, Cherry.“

Meine Beine gaben nach und ich stolp-

erte, als er es sagte. Wie der Hieb eines Sch-

wertes über meiner Achillesferse. Oder über

meinem Herzen.

Ich hätte es ohne Probleme aus dem

Zimmer geschafft, wenn er mich nicht

Cherry genannt hätte.

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Verdammt seist du, Neil McManus.465/683

Page 466: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

20

In der Woche, die folgte, mied mich

Elaina wie die Pest. Ich beobachtete sie

aus der Entfernung, um zu sehen, ob ich die

Mauer, die sie um sich errichtet hat, durch-

brechen könnte; hatte allerdings nur wenig

Erfolg. Sie redete mit mir, aber das war auch

schon alles.

Ich hinterließ Dinge auf ihrem Schreibt-

isch, wenn sie nicht an ihrem Platz war. Ich

hatte ihr angeboten sie nach der Arbeit heim

zufahren, hoffte sie für ein oder zwei Stun-

den allein zu erwischen um mit ihr zu reden,

Page 467: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

aber stattdessen verließ sie das Büro immer

als es mir nicht möglich war zu gehen oder

sie fragte Ian sie nach Hause zu fahren.

Ich gab allerdings nicht auf. Ich hatte

noch Hoffnung.

Ich war da, als sie die Wahrheit über

Cora und mich erfuhr und sah, was diese

Erkenntnis ihr angetan hat. Die Wahrheit –

so gegensätzlich von dem, was sie all diese

Jahre geglaubt hatte – hat sie umgehauen.

Wut, Zorn und großes Bedauern kocht-

en in Elaina wegen unserer Trennung. Ich

sah, wie sie Tompkins angegriffen hatte und

diese unbändige Wut miterlebt, die von ihr

Besitz nahm, als ihr erzählt wurde, dass

Cora und Tompkins zusammen gearbeitet

hatten um uns auseinander zu bringen. Ich

hatte nie zuvor etwas über diese

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Page 468: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

rechtswidrige Vereinbarung erfahren und

das war wahrscheinlich auch gut so, denn

sonst säße ich jetzt mit Sicherheit wegen

Mord hinter Gittern.

Die Attacke im Pub hatte uns alle auf

den gleichen Stand gebracht. Ein Ereignis,

das unsere Augen zu den Geschehnissen von

damals geöffnet hat und zu den

Entscheidungen, die vor sechs Jahren getro-

ffen worden waren. Ich ließ sie in all den

Jahren an einer Lüge festhalten, weil ich zu

stolz war, und weil die Idee, dass mich je-

mand, der mich liebte, einfach so verlassen

könnte, zu sehr schmerzte.

Jep, die Narben der Vergangenheit sind

schwanzlutschende Arschlöcher, hab ich

nicht Recht?

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Page 469: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Aber ich fand etwas über mich und sie

heraus. Ich hatte gelernt, dass Reue nichts

bringt, abgesehen natürlich von einem noch

größeren Haufen Scheiße, um den man her-

um schaufeln musste. Deswegen traf ich

eine Entscheidung. Ich entschied mich, den

Haufen Scheiße von Reue nicht einen Tag

länger zu düngen.

Es war unmöglich für Elaina den Schein

darüber, dass ihr alles egal sei, noch länger

aufrecht zu erhalten, wenn ich sie doch

gesehen hatte, mit meinen eigenen Augen,

als sie alles versucht hat, den Mann, der uns

auseinander gebracht hatte, umzubringen.

Ich war also noch optimistisch. Und es

schien auch nicht mehr länger so abwegig zu

sein, dass sie mich noch liebte. Die

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Hoffnung stirbt schließlich immer noch

zuletzt.

Demnach war alles, was ich jetzt noch

tun musste, sie davon zu überzeugen.

Ich hatte unauffällige Andeutungen hin-

terlassen, wie die Blumenarrangements im

Foyer. Aber Kirschblüten in blauen Vasen

würden mich nicht weit bringen und sie

zurück in meine Arme und mein Bett laufen

lassen. Nicht, solange sie sich von mir abs-

chotten würde. Ich war der festen Überzeu-

gung, wir könnten den Schmerz und die

Missverständnisse hinter uns lassen. Und

dass wir uns wieder lieben könnten. Wenn

ich sie in meinem Leben wollte, dann

musste ich mir etwas einfallen lassen.

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Page 471: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Und mein Cherry Girl brauchte definitiv

einen kleinen Schubs in die richtige

Richtung.

Zu Beginn der Woche bekam ich eine E-Mail

von der Personalabteilung, dass ich einen

Termin angeben sollte, für einen Tag an dem

es mir möglich wäre an einem Selbstverteidi-

gungskurs teilzunehmen. Der Kern der E-

Mail war, dass es von allen Angestellten ver-

langt wurde einen Basiskurs in Selbstvertei-

digungsmanövern abzulegen. Mit BSI als ein

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Unternehmen, das Sicherheit für die Kund-

schaft anbot, konnte man nicht sicher genug

gehen und es wurde davon ausgegangen,

dass vielleicht ein Wahnsinniger hier

auftauchen könnte, um Ärger zu machen.

Aus diesem Grund mussten alle Angestell-

ten, im Falle einer solchen Bedrohung, durch

und durch vorbereitet sein, um sich verteidi-

gen zu können.

Was für ein beruhigender Gedanke. Vor

allem da mein Schreibtisch der erste Punkt

war, den man überwinden musste, wenn zu-

vor erwähnter Wahnsinniger vorhatte uns im

vierundvierzigsten Stock einen Besuch

abzustatten. Die sollten mir besser verdam-

mt gute Manöver beibringen.

An dem Tag, an dem das Training

stattfinden sollte, gab mir Frances zur

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Page 473: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mittagszeit die Wegbeschreibung zu der Ein-

richtung und erklärte mir auch, was mich er-

warten würde. Ich sah auf die Uhr. Noch drei

Stunden.

Die ganze Woche schon nervte mich Neil

und verlangte, dass ich ihm erlaubte mich

heim zu fahren. Ich sagte immer nein, oder

versuchte eine Alternative mit Ian

vorzuschieben. Für den Fall der Fälle brachte

ich immer gute Schuhe mit zur Arbeit, in

denen ich laufen konnte und wechselte sie

dann in der U-Bahnstation. Unglücklicher-

weise war das Wetter im Moment so gar

nicht mein Freund. Strömender Regen und

sehr kalt, genau wie in der Nacht, in der Neil

und ich unsere Auseinandersetzung hatten.

Die Erinnerung an diese Nacht versetze mich

in eine miese Stimmung, auch weil ich

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Page 474: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wusste, er würde so oder so wieder darauf

bestehen mich heim zu fahren.

Und natüüürlich wartete eine E-Mail auf

mich, als ich von der Mittagspause zurück an

meinen Platz kam.

An: [email protected]

Heute kommst du mir nicht davon. Ich

fahre dich heim. N

Heute hatte ich allerdings eine legitime

Ausrede, die ich benutzen konnte und genau

dieses Wissen brachte mich zum Grinsen,

während ich auf seine Nachricht antwortete.

Ich würde ihm auch nicht erlauben mich zu

überzeugen. Um ehrlich zu sein, war ich mir

nicht einmal sicher, was er im Moment

plante. Er hinterließ Kaffee und Süßigkeiten

auf meinem Schreibtisch, sobald ich diesen

einmal verließ. E-Mails. SMS. Er musste

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Page 475: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mich auf der Sicherheitskamera beobachten,

um zu wissen, wann ich nicht an meinem

Platz war. Schon mal was von Privatsphäre

gehört, Neil? Und was für eine Ver-

schwendung seines Arbeitstages.

An: [email protected]

Nein, ich kann nicht. Hab heute nach

der Arbeit einen obligatorischen Selb-

stverteidigungskurs. E.

Nimm das, Mr. Anmaßend, dachte ich,

als ich ‚Senden‘ klickte.

Mein Sieg währte allerdings nicht lange.

Er musste doch tatsächlich am Schreibt-

isch sitzen, mit seinem Postfach vor seiner

Nase, denn er antwortet keine Minute später.

An: [email protected]

Ich werde warten bis du deinen Kurs

beendet hast.

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Page 476: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Seine Antwort brachte mich zur Weiß-

glut und ich sagte mir selbst, dass ich dieses

Verhalten nicht eine Sekunde länger dulden

würde. Ich versuchte, an diesem Gefühl

festzuhalten als ich meinen Platz verließ und

durch die Türen ging. Ich marschierte direkt

zu seinem Büro.

Seine Sekretärin, Susie, lächelte mich an,

als ich an ihrem Schreibtisch vorbei lief. Ich

lächelte zurück und sagte Hallo, als wäre es

das Normalste der Welt in Neils Büro zu

stürmen, mit dem Plan ihn zu ermorden. Für

diesen Gedanken würde ich mich auch ganz

sicher niemals entschuldigen.

Dann stampfte ich hinein.

Sein Kopf schnappte von seinem Com-

puterbildschirm zu mir. Wahrscheinlich

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gerade dabei, einen weiteren direkten Befehl

per E-Mail an mich zu verfassen.

„Nein, das wirst du nicht“, sagte ich mit

fester Stimme, meine Arme unter meinen

Brüsten verschränkt.

Einer seiner Mundwinkel zuckte bei

meinem Anblick, als ob ich ihn amüsieren

würde. Ich war fast soweit, es ihm aus dem

Gesicht zu schlagen.

„Oh, aber das werde ich auf jeden Fall,

Elaina“, sagte er betont sanft.

Sein Kiefer zuckte und seine Augen glit-

ten gemächlich über meinen Körper. Von

den schwarzen High-Heels mit Riemchen an

meinen Füßen, über meine Beinen nach

oben, um in dem Tal meines Ausschnittes zu

verharren, bis er dann auf meinem Gesicht

zur Ruhe kam. Der Blick, den er auf mich

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Page 478: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

richtete, war einer der puren, wilden und

dreckigen Sex versprach. Ich fühlte die

Funken zwischen uns sprühen und der Ef-

fekt war einer, der mich zwischen meinen

Beinen feucht werden und mich sofort nach

Luft schnappen ließ. Wenn er jetzt irgendet-

was probieren würde, wäre ich verloren. Ich

schluckte schwer und versuchte den Schaud-

er, der mich zu einem bebenden Häufchen

Lust auf seinem Boden reduzieren würde,

zurückzuhalten.

Er sah alles.

Nicht gut.

„Warum – warum tust du mir das an,

Neil?“

„Was tue ich denn? Dich heimfahren,

damit du nicht im Regen nach Hause laufen

musst?“

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Page 479: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ja! Nein, ich meine – ich meine, warum

tust du das hier?“

„Das?“

„Sei kein Arschloch. Lass es mich nicht

laut aussprechen müssen.“

„Tut mir leid, Babe, aber ein Arschloch

zu sein passt mir grad ganz gut in den Kram.

Was genau ist dieses Das, was dich so

belastet?“

„Neil…bitte. Hör auf. Ich – ich kann das

nicht mehr jeden Tag von dir ertragen. Das

ist mir einfach zu viel.“

„Da liegst du falsch, meine Schöne.

Dieses eine bestimmte Das war dir

niemals…zu viel.“ Er zwinkerte mir zu.

„Allerdings hast du mir immer noch nicht

gesagt, welches Das du genau meinst,

Elaina.“

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Er neigte seinen Kopf, er war nun

derjenige mit verschränkten Armen.

Es macht mich fertig, wenn er mich

‚meine Schöne‘ nennt und mir auch noch

zuzwinkert, das war mir klar! Scheiße, ich

muss aus diesem Büro raus, sofort. Und

schnell.

„Ich warte.“

Er würde mich dazu bringen es zu sagen,

der Bastard. Was war nur mit ihm los im

Moment?

„Mich auf der Arbeit zu verfolgen, als ob

ich dir etwas bedeuten würde“, schrie ich let-

ztendlich. „Wenn du mich n – nicht willst,

warum tust du mir das dann jeden

scheißverdammten Tag an?“

Oh, Gott. Habe ich ihn das wirklich

gerade gefragt?

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Er stand auf, lief um seinen Schreibtisch

herum und kam auf mich zugelaufen. Er

sagte kein Wort, während er allmählich näh-

er kam. Ich wusste nicht, was er vorhatte,

sobald er vor mir stehen würde, aber der In-

stinkt zu fliehen ging mir durch den Kopf.

Neil sah wie ein gefährliches Raubtier aus

und ich fühlte mich wie das Beutetier ohne

jegliche Chance darauf entkommen zu

können.

„Was tust du da?“, verlangte ich von ihm

zu wissen, während ich zurücktrat bis ich mit

meinem Rücken gegen die Wand gepresst

war.

Er hielt nicht inne bis ich von seinem

Körper völlig umgeben war, seine Arme

blockierten den Fluchtweg auf beiden Seiten

meiner Schultern.

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„Ich zeige dir, dass Weglaufen nicht

länger eine Option für dich darstellt, Elaina.“

Er brachte sein Gesicht nahe an meinen Hals

und atmete tief ein.

„Mmmmm…du willst auch nicht mehr

wirklich vor mir davon laufen. Das kann ich

riechen.“

Heilige. Scheiße.

Ich schüttelte meinen Kopf um diesen

Rausch, in den er mich durch seinen Duft

purer, männlicher Dominanz, welcher

weitaus mehr anrichten konnte als der Geb-

rauch von Alkohol, abzuschütteln.

„Was willst du von mir?“, flüsterte ich an

seinem stoppeligen Kiefer, meine Lippen so

nah, ich könnte sie ohne große Anstrengung

gegen seine Haut pressen. Ich stöhnte, es

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war mir nicht möglich dieses Geräusch zu

unterdrücken.

Er nahm eine Hand von der Wand und

berührte mich mit der Rückseite zweier sein-

er Finger zwischen meinen Brüsten. Er ließ

sie nach oben gleiten, über meine empfind-

liche Haut, höher, bis er meine Kehle er-

reichte, und meinen Nacken, hinauf zu

meinem Kiefer, um letztendlich zu meinen

Lippen zu gelangen.

Ich war so erregt; ich könnte wahr-

scheinlich jetzt auf der Stelle einen Orgas-

mus haben, wenn er es mir nur sagen würde.

Es würde nicht viel brauchen, um mich an

diesem glückseligen Ort ankommen zu

lassen, nicht wenn er so nah war. Es war so

viel Zeit vergangen seit damals, dass wir uns

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so nahe waren, aber mein Körper erinnerte

sich gut. Nur. Allzu. Gut.

Er ließ diese zwei Finger zwischen meine

Lippen gleiten. Ich ließ ihn.

„Ich will das hier, Cherry.“

Er brachte seine Lippen nah an meine

heran, seine Finger noch immer in Kontakt

mit meiner Zunge, forschend, feucht von

meinem Speichel.

„Ich will diesen Mund, wie er meinen

Namen schreit, wenn ich in dir bin und du

gerade dabei bist zu kommen. Ich will dich in

meinem Bett, damit wir die ganze Nacht fick-

en können – immer und immer wieder – bis

du ein Sklave deiner eigenen Begierde bist,

genau wie du es schon einmal gewesen bist.“

Meine Augen rollten in meinen Kopf

zurück und ich war so unsagbar dankbar für

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die Wand, denn ohne diese wäre ich bereits

zu Boden gerutscht und hätte als

geschmolzene Pfütze zu Neils Füßen

geendet.

Ich hatte sie genau da, wo ich sie wollte.

Scharf, erregt und unterwürfig. Sogar besser

als ich mich erinnerte. Und, verdammte hei-

lige Mutter Gottes, es würde mich nicht wun-

dern, wenn ich bald meinen Verstand ver-

lieren würde. Ich wollte sie so sehr in diesem

Moment, mir war nicht einmal genau be-

wusst, was ich eigentlich zu ihr sagte. Oder

mit ihr machte.

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Der Schalter meiner Cherry war wieder

umgelegt.

Der blumige Duft ihre Haut brachte

mich so nah an den Rand des Wahnsinns, bis

zu dem Punkt hin, dass ich an nichts anderes

mehr denken konnte, als meinen Schwanz

tief in sie eindringen zu lassen. Und das

würde ich auch tun, hier, mit ihr, in meinem

Büro. Und der verdammte Schreibtisch

würde dafür herhalten müssen.

Ich versuchte herauszufinden, welcher

Weg der Beste wäre, um sie von der Wand in

eine Position zu bekommen, in der ich sie

hinlegen könnte, mit all ihrer kirschfarbenen

Haarpracht vor mir ausgebreitet, damit ich

tief in sie eindringen konnte. Und um ihr zu

zeigen, was bereits für mich so offensichtlich

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war. Sie wollte mich auch. Das war mir klar,

tief in mir drin, war mir das klar.

Oh ja, die Vision setzte sich in meinen

Gedanken einfach wundervoll zusammen.

Ich würde sie hochheben und würde sie dann

zum Schreibtisch tragen. Mein Finger würde

dann den Knopf finden, der die verdammte

Tür schließen würde, damit uns niemand un-

terbrechen konnte. Mein Mund an ihrem

Hals, auf dem Weg, um ihre Brüste zu kos-

ten, welche, und das wusste ich, süßer

schmeckten als Honig. Meine Handflächen

würden ihren engen, schwarzen Rock, der

ihren Hintern so wundervoll betonte, nach

oben schieben, bevor meine Hände ihre

Schenkel weit spreizen würden um –

Ethan platzte in mein Büro und musste

natürlich alles versauen.

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Page 488: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Der verdammt größte Wichser aller

Zeiten!

„Schau mal, was gerade gekommen ist,

Kumpel. Ich musste einfach kommen, um es

dir persönlich zu sagen. Das ist verdammt

erstaunl – “ Ethan brach mitten im Satz ab,

ging rückwärts aus dem Büro und murmelte

irgendetwas davon, dass er später zurück-

kommen würde.

Super, mach das, E.

Ich würde ihn wahrscheinlich jetzt um-

bringen müssen.

Während ich mental dabei war, Ethan

wegen seines unpassenden Besuches zu zer-

stückeln, schaffte es Elaina zu entkommen.

Sie quietschte leise, duckte sich unter meine

Armen durch und verschwand. Ich ver-

suchte, sie zurückzuhalten, aber sie war zu

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Page 489: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

schnell und hatte genug Platz, um mir auszu-

weichen und dann zu flüchten.

Meine Hand griff nur nach leerer Luft.

Aber ich konnte noch ihren Duft

wahrnehmen. Der liebliche, blumige Geruch,

den ich mehr als alles liebte, war noch im-

mer im Raum präsent, auch wenn sie es

nicht mehr war.

Ich ging zu meinem Schreibtisch hinüber

und ließ mich langsam in den Stuhl her-

unter. Auf dem Wort ‚langsam‘ lag auch die

Betonung, wenn man den Zustand meines

Schwanzes bedachte. Das verdammte Ding

war so hart in diesem Moment, ich hätte es

benutzen können um die Nummern von Mit-

arbeitern zu wählen.

„BSI Personalabteilung, Helen am Ap-

parat, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

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„Helen, hier ist Neil. Ich muss wissen,

wer für den Selbstverteidigungskurs, heute

17 Uhr, von Elaina Morrison, geplant ist.“

„Das wäre Terrence, Mr. McManus.“

„Danke dir, Helen. Ich muss also einfach

nur ein paar Dinge aus dem Weg schaffen

und die Zeit ein wenig ändern. Du hast mir

sehr geholfen.“

Ich wählte erneut.

„Terrence Shaw hier.“

„Terrence, hier ist Neil. Ich werde dich

von dem Selbstverteidigungskurs für Elaina

Morrison heute abziehen müssen. Du warst

für 17 Uhr geplant. Wir brauchen dich aber

für einen anderen Auftrag.“

„Kein Problem, Boss. Sag mir einfach,

wo und wann du mich brauchst“, antwortete

Terrence.

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Guter Mann, dieser Terrence. Da muss

ich jetzt auf jeden Fall sicher gehen, dass er

einen Bonus zu Weihnachten bekommt,

dafür, dass er so umgänglich ist.

„Gut. Es hat sich etwas ergeben, dass

eine Priorität zu dem Kurs darstellen muss.

Miss Morrison werden wir einfach für näch-

ste Woche einplanen. Hast du einen Stift?“

Ich beendete den Anruf mit Terrence

und lehnte mich in meinem Stuhl zurück,

selbstzufrieden, wenn es um mein meister-

haftes Organisationstalent ging. Ich lernte,

wie man dieses Spiel angehen musste und

ich muss sagen, dass es sich wirklich gut an-

fühlte einen Plan zu haben. Das erste Mal,

seit dem sie wieder in meinem Leben auf-

getaucht war, wusste ich genau, was ich zu

tun hatte.

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Page 492: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich sah auf die Uhr.

Drei Stunden.

Drei weitere Stunden bis ich sie ganz für

mich allein in einem Raum mit mir haben

würde.

Und dieses Mal? Dieses Mal würde es

keinerlei Unterbrechungen geben.

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Page 493: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

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Bis ich zurück an der Telefonzentrale

meines Schreibtisches war, zitterte ich

bereits aus lauter Verwirrung und

Sorge und Hormonen. Ein Boxenstopp

auf der Toilette hatte daran leider auch

nichts geändert. Ich wusste genug, um zu

realisieren, dass ich ein großes Problem

hatte, allerdings hatte ich auch keine Idee,

wie ich aus diesem Schlamassel wieder

herauskommen soll.

Neil wollte mich ficken. In seinem Büro.

Page 494: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Und ich hätte ihn gelassen.

Was zur Hölle war mit Neil los?

Neandertaler plus griechischer Gott gleich

große Probleme für mich. Wenn Ethan uns

nicht unterbrochen hätte, wären wir jetzt im

Moment auf seinem Schreibtisch hart bei der

Sache. Heilige Scheiße…

Ich saß für eine Minute dort und ver-

suchte zu verarbeiten, was gerade in Neils

Büro passiert war.

Was bedeutete das alles? Versuchte er

mich zu foltern?

Erwartete er jetzt einfach, dass ich mit

ihm schlafen würde, wann auch immer er

das Verlangen dazu hatte? War das gerade

eben die Rache dafür, dass ich ihn vor so

langer Zeit verlassen hatte? War er einfach

nur ein manipulativer Bastard und versuchte

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Page 495: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mich, indem er mir ein schlechtes Gewissen

einredete, wieder in sein Bett zu bekommen;

nur weil er dachte, er würde aus diesem

Grund damit wegkommen?

Wenn das der Fall war, dann ist er nicht

nur ein manipulativer, sondern auch ein

wahnhafter Bastard. Ich saß still und kochte

vor Wut in meinem Stuhl, wurde dabei mit

jeder Minute, die verging, wütender und

wütender.

Ich öffnete mein E-Mail Postfach und

fing an zu tippen.

An: [email protected]

Du aufdringliches Arschloch träumst,

wenn du denkst, dass ich dir erlauben

würde mich heute heimzufahren.

LASS MICH IN RUHE!!!

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Page 496: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich hatte etwas Hoffnung, dass meine

Nachricht dieses Mal ankommen würde,

buchstäblich und im übertragenen Sinne,

denn dieses Mal antwortete er nicht. Viel-

leicht wurde ja etwas Verstand in sein Hirn

geprügelt, als der Chef gesehen hat, wie Neil

versuchte in den Geschäftsräumen mit einer

Angestellten Sex zu haben. War nicht meine

Schuld. Das ging alles auf Neils Kappe. Er

hat aus all dem ein Chaos gemacht. Er kon-

nte es demnach auch klären.

Als es sich dann 17 Uhr näherte, hatte

ich mich bereits soweit beruhigt, dass ich an

den Selbstverteidigungskurs denken konnte.

Vielleicht lernte ich gleich einige Griffe, die

ich auch bei Neil ausprobieren könnte, falls

er vorhatte mich erneut in seinem Büro zu

verführen.

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Page 497: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Würde es ein nächstes Mal geben? Es

darf kein nächstes Mal geben, du blöde Kuh.

Ich befiel mir, die Erinnerung in einer

Kiste zu verbuddeln, denn ich sollte meine

Aufmerksamkeit wirklich auf den Kurs, der

gleich stattfinden würde, richten. Ich verließ

die Umkleide, die an den Trainingsraum an-

grenzte, umgezogen und bereit. In der Na-

chricht hatte gestanden, bequeme Kleidung

und Schuhe für den Kurs zu wählen. Genau

deshalb hatte ich eine Tasche mit Turn-

schuhen und Sportsachen zur Arbeit

mitgebracht.

Ich ging in den Hauptraum, in dem ich

den Trainer treffen sollte, jemand mit dem

Namen Terrence. Die Kurse waren Eins ge-

gen Eins, um den Erfolg der zugewiesenen

Zeit zu maximieren. Anscheinend nahm BSI

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Page 498: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

die Situation ernst, wenn es um die Anges-

tellten ging.

Das Licht war an und es war eine Power

Point Präsentation im hinteren Bereich

aufgebaut, aber ich sah niemanden im

Raum.

„Hallo?“, rief ich und wurde mit Schwei-

gen begrüßt.

Ich ging in die Mitte des Raumes, wo

eine Matte lag, und sah mich im Raum um.

Typische Fitnesseinrichtung mit Gewichten

und Laufbändern und ausgewähltem Equip-

ment für Material Arts. Würde mich nicht

wundern, wenn hier auch Krav Maga train-

iert wurde. Es gab viele, die sich dafür

begeisterten und ich hatte Freunde, die

niemals einen Kurs verpassten.

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Page 499: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich würde unbefangen an die ganze

Sache heran gehen, aber das wäre nicht et-

was, das mich interessieren würde. Ich be-

vorzugte es spazieren zu gehen, oder viel-

leicht Pilates, oder Yoga im Park. Ich stand

eher auf eine entspannte Art des Trainings

und nicht auf die Art, die im Inneren und

damit hinter geschlossenen Türen in einem

Fitnessstudio stattfand.

Ich hörte, wie sich die Doppeltüren

hinter mir öffneten und drehte mich, um et-

was zu sehen.

Da stand nicht mein unbekannter Ausb-

ilder namens Terrence.

Neil.

Schwarz gekleidet, in einer Nylonhose

und einem langärmligen Dri-Fit, welches

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Page 500: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sich perfekt an seinen muskulösen

Oberkörper und seine Arme anschmiegte.

Er lief langsam auf mich zu, seine Augen

erneut raubtierartig, als er meinen gesamten

Körper mit diesen verschlang.

Oh, bitte nicht!

„Es gab da eine kleine Änderung. Dein

Trainer bin jetzt ich.“

Scheiße.

„Was zur H-Hölle?“, stotterte sie, ihr

Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie fuch-

steufelswild war. Wunderschön, aber

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Page 501: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

definitiv sehr wütend und es war offensicht-

lich, dass sie mich in diesem Moment

verachtete.

Aber sie kann das zu ihrem Vorteil

nutzen.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein“,

sagte sie, ihre Kinnlade hing vor Überras-

chung nach unten.

„Oh, aber natürlich. Ich nehme Selb-

stverteidigung für alle Angestellten bei BSI

sehr ernst.“

„Du weißt genau, dass ich das nicht ge-

meint habe, Neil.“ Sie stampfte mir ihrem

Fuß auf und spitzte ihre Lippen zu einem,

meiner Meinung nach, sexy Schmollmund,

der meinen Schwanz sofort anschwellen ließ.

Ich wollte ihre wütenden Lippen küssen, bis

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Page 502: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sie sich dem Unvermeidlichen beugen

würde.

Es war an der Zeit, dass sie und ich end-

lich wieder miteinander verschmelzen.

Sobald ich einen Riss in ihrer harten Schale

hätte, die wie eine Mauer um sie herum

errichtet war, hätte ich auch einen Weg zu

ihr vorzudringen und dann würden wir auch

den Rest bewältigen können.

Ich zuckte meine Achseln und fragte:

„Sollen wir anfangen?“ Ich zeigte mit meiner

Hand auf einen Punkt auf der Matte, wo sie

sich positionieren sollte.

„Nein!“, schrie sie. „Wir fangen hier gar

nichts an.“

„Du bist hier wegen eines obligator-

ischen Kurses, richtig?“ Ich fing an sie lang-

sam zu umkreisen. Sie drehte ihren Körper,

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Page 503: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

um mir mit ihren Augen zu folgen. „Du

musst in Selbstverteidigung unterrichtet

werden.“ Ich zeigte mit beiden Zeigefingern

auf sie. „Ich bin hier, um dich zu unterweis-

en.“ Ich zeigte mit meinen beiden Daumen

zurück auf meine Brust, während ich sie

noch immer umkreiste und stellte dadurch

sicher, dass es für sie mit jeder weiteren

Sekunde unangenehmer wurde.

Es ist immer gut, einen Plan zu haben.

„Aber, du kannst doch nicht einfach als

mein Trainer hier herkommen – nicht,

nachdem was vor nicht einmal drei Stunden

in deinem Büro passiert ist!“

„Ich sehe allerdings keinen anderen

Trainer als mich, du etwa?“ Ich sah mich für

eine dramatische Wirkung im Raum um.

„Nur ich bin hier.“ Ich verkleinerte den

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Page 504: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Zirkel, kam immer näher in ihre Richtung

und sah zu, wie ihre Augen dunkler wurden.

Meine Sticheleien machten sie immer

wütender.

„Das ist nicht richtig, Neil – dass du mir

d-das hier antust“, sprudelte es aus ihr

heraus.

„Da haben wir dieses Wort ja schon

wieder, Cherry. Das ist, meiner Meinung

nach, so gar kein greifbares Wort. Ich denke

wirklich, dass ich eine solide Definition für

den Gebrauch des Wortes Das verlangen

muss.“

„Warum bist du so gemein? Habe ich

nicht schon genug gelitten, du sadistisches

Arschloch!“

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Page 505: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Macht dich das wütend, Cherry? Willst

du mich dafür, was ich in meinem Büro mit

dir…begonnen habe, verletzen?“

Sie funkelte mich wütend an und

keuchte zwischen kurzen, aneinander

gereihten Atemzügen. Ihre wundervollen

Brüste hoben sich auf und nieder unter dem

engen, pinken Sporttop, das sie trug. Ich

wollte es ihr so verzweifelt vom Körper re-

ißen und ihre nackten Titten ansehen.

Bald.

Ich würde nicht so schnell aufgeben.

„Nur damit du es weißt, wenn E nicht

hereingeplatzt wäre, als er es getan hat…?“

Ich hielt meine Hände nach oben, in einem

Zeichen der Kapitulation. „Dir ist doch klar,

dass ich dich dann in unter zwei Minuten,

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Page 506: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ausgebreitet auf meinem Schreibtisch und

meinen Namen schreiend, gehabt hätte – “

Sie ohrfeigte mich hart auf die Wange,

der stechende Schmerz trieb mich nur noch

mehr an, meinen Plan fortzusetzen.

„Halt die Fresse! Halt dein dreckiges

Maul, du Bastard. Warum sagst du solche

Dinge zu mir? Warum verspottest du mich

auf diese grausame Weise?“

Ich breitete meine Arme aus, bot ihr

meinen Körper an, bot mich selbst an.

„Gut so, Cherry, lass alles raus. Schlag

mich. Ich kann es verkraften. Sag, was dich

so wütend macht. Ich bin es, richtig? Ich bin

es, auf den du wütend bist.“

Sie pausierte, ihre Brüste bebten, ihre

Wut war kurz davor aus ihr

herauszubrechen.

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Page 507: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Es wird Zeit für die Wahrheit, meine

Schöne. Komm schon!“ Ich zeigte auf mein-

en Brustkorb. „Keine Lügen mehr, nicht

mehr im Hintergrund stehen und aufgeben.

Nur die Wahrheit. Sag es laut heraus, damit

ich dich hören kann! SAG MIR DIE

VERDAMMTE WAHRHEIT! JETZT!“

Sie schlug mir gegen die Brust, die Arme

und das Gesicht, mit all dem Zorn einer ex-

plodierenden, wutentbrannten Frau und sie

kämpfte sich Schlag um Schlag näher an

mich heran.

„Du bist nicht zu mir gekommen. Du

hättest in Italien zu mir kommen sollen und

mir die verdammte Wahrheit sagen müssen.

Du hast mich an etwas glauben lassen, was

uns voneinander ferngehalten hat. Ich liebte

dich und du hast mich auf Abstand gehalten,

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Page 508: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

als du zu mir hättest kommen können! DU

HAST UNS DAS ANGETAN, NEIL!“

Sie brach an meinen Körper zusammen,

schmerzerfüllte Schluchzer erschütterten

ihren Körper, der Kampfgeist nun aus ihr

verschwunden, die Wahrheit offenbart.

Ich hielt sie an mich gedrückt und wiegte

ihren Kopf an meiner Brust; nah an meinem

Herzen, wo sie schon immer gewesen war,

sogar als wir getrennt waren. Wo sie auch für

immer sein würde.

„Ich weiß“, sagte ich an ihrem Ohr, dam-

it sie mich klar und deutlich hören konnte.

„Es war meine Schuld.“

Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände

und hob ihre Lippen zu den Meinen. Das

Gesicht von meiner Cherry war von Tränen

bedeckt und mit verlaufendem Mascara

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Page 509: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

markiert. Trotzdem aber ließ die Ruhe, die

von ihr ausging, als ich sie an mich gepresst

hielt, sie so wunderschön auf mich wirken.

Es war die Wahrheit des Augenblicks. Wir

sind endlich auf derselben Seite, zur selben

Zeit und lasen das gleiche, verdammte Buch.

„Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Ich lag

falsch. Ich hätte zu dir kommen sollen.“

Meine Daumen streichelten ihre Wangen,

während ich sie hielt und ich versuchte es ihr

verständlich zu machen. „Es tut mir so leid.“

Ich hielt ihr Gesicht nah an meinem,

hielt sie sanft zwischen meinen Handflächen

und brachte meine Lippen zu den Ihren.

Sie wich zurück.

„Lass mich, Cherry. Lass mich rein“,

flüsterte ich leise, meine Bitte genauso ein

Wunsch wie es ein Befehl war.

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Page 510: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich versuchte es erneut und dieses Mal

akzeptierte sie meinen Kuss. Ihre weichen,

bebenden Lippen fügten sich in atem-

beraubender Weise unter meinen. Ich ver-

tiefte den Kuss. Ich zeigte ihr all das, was wir

in den letzten Jahren verpasst hatten. Ich

zeigte ihr, wie gut es sich anfühlen konnte

die Zunge deines Geliebten im Mund zu

haben. Ich zeigte ihr meine Liebe.

Von diesem Zeitpunkt an verloren wir

die Kontrolle, bis hin zu dem Punkt, dass ich

wirklich sehr dankbar dafür war, daran zu

denken, die Überwachungskamera für diesen

Raum abzuschalten.

Ich führte uns zu einer gepolsterten

Wand und presste sie dagegen. Nichts würde

mich dieses Mal stoppen. Gar nichts.

Nicht einmal sie.

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Page 511: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Neils Hände waren überall auf meinem

Körper; seine Zunge war in meinem Mund,

sein Körper verschluckte mich förmlich. Ich

konnte nicht mehr tun, als mich von ihm

verschlingen zu lassen.

Ich stand in Flammen, überall, und als

wir uns in dem Trainingsraum nacheinander

verzehrten, war mein Verstand von dem

Geschmack und dem Duft von ihm völlig

eingenommen.

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Page 512: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Er schob mein Sportoberteil nach oben

und knurrte, als meine Brüste zum

Vorschein kamen. Es war ein Geräusch, der

Hunger und primitive Emotionen zum Aus-

druck brachten, sobald er mich sah. Meine

Nippel waren bereits hart und ich konnte es

nicht erwarten, seinen Mund auf ihnen zu

spüren.

Ich warf meinen Kopf in Ekstase zurück

gegen die gepolsterte Wand, als ich die erste

exquisite Berührung seiner Zunge, wie diese

meine Haut berührte, spürte. Er saugte und

biss und leckte meine Nippel und bewirkte

damit, dass ich wahnsinnig vor Lust wurde.

Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren

und hielt ihn so nah wie möglich an meinen

Brüsten, als er diese auf eine berauschende

Weise kostete.

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Page 513: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich brauche dich jetzt“, sagte er, als er

harsch ausatmete.

„Ja…“ So ziemlich unbrauchbar durch

das Verlangen, das mich beherrschte, war es

mir auch egal, dass wir in einem öffentlichen

Bereich waren. Es war mir völlig egal. Ich

dachte an nichts anderes, als an Neil und

daran, wie nah wir uns sein könnten.

Er hat sich schon zurückgezogen und hat

sich auf seine Knie heruntergelassen. Seine

Hände glitten zu dem Bund meiner

Yogahose und zogen sie nach unten. Mit

einem Ruck. Mein Höschen kam auch gleich

mit. Er brachte seine Lippen auf den Bereich

über meiner Vagina und platzierte dort einen

zärtlichen Kuss, als würde er Hallo sagen,

nach einer so langen Zeit der Abwesenheit.

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Page 514: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Es fühlte sich jedenfalls so an. Mein

Körper kannte seinen Körper auf eine de-

rartig intime Weise und trotzdem waren wir

hier, in einer völlig neuen Realität.

„Heb deinen Fuß für mich“, sagte er, be-

vor er mein rechtes Bein von dem Höschen

und der Yogahose befreite. Er ließ das an-

dere Bein unberührt. Wir brauchten schließ-

lich nur zu einer Seite unbeschränkten

Zugang, um unser Ziel zu erreichen.

Neil stand wieder aufrecht auf seinen

Füßen und küsste mich, bevor ich überhaupt

Luft holen konnte. Seine Hand glitt zu mein-

er Hüfte, nach vorne, und legte dann seine

Hand auf meinen Venushügel.

„Ich will dich, Cherry.“ Er ließ zwei

Finger zwischen meine Schamlippen gleiten.

„Hier und jetzt.“ Seine Finger erkundeten

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Page 515: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

mich, glitten weiter durch meine feuchte

Hitze, die er verursacht hatte, um meinen

Kitzler zu finden.

Ich schrie auf, als er damit in Kontakt

kam, die Hitze die mich überkam, war so in-

tensiv, dass ich sicher war, ich würde keine

Minute länger brauchen, um zum Orgasmus

zu kommen. Er eroberte meinen Mund mit

seiner Zunge und mein Geschlecht mit sein-

en Fingern, glitt über meine Knospe bis ich

mich nicht mehr zurückhalten konnte und zu

nichts anderem mehr in der Lage war, als

meinen Höhepunkt herauszuschreien. Sein

Mund, der meinen bedeckte, dämpfte die

Lautstärke meines Schreies, als ich meinen

Orgasmus, der durch seine talentierten

Finger ausgelöst wurde, erreichte.

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Page 516: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich fühlte, wie er mit seiner anderen

Hand an der Vorderseite seiner Hose rum-

fummelte, seinen Schwanz befreite und sah

dann mit meinen eigenen Augen, wie bereit

er für mich war.

„Ich kann nicht länger warten, meine

Schöne“, sagte er; und während er in meine

Augen sah, hob er meine Füße vom Boden

hoch und spreizte mich weit. Ich fühlte, wie

die Eichel seines Schwanzes den Eingang zu

meiner feuchten Höhle küsste, bevor er tief

in mich eindrang. „Fuck“, stöhnte er, „du

fühlst dich so eng um mich herum an.“

„Oh, Gott…“ Wir beide pausierten, als

wir zum ersten Mal nach vielen Jahren

wieder verschmolzen. Was hier gerade

passierte, überwältigte mich. Ich ließ meine

Gedanken schweifen, als ich mich an seine

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Page 517: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

starken Arme klammerte. Mein Rücken

prallte wieder und wieder gegen die weiche

Wand hinter mir, als sein enormer Schaft

mich auf eine dekadente Weise ausfüllte.

Rein und raus. Schneller und härter, unsere

Lippen klebten aneinander, unsere Körper

rangen danach, den Gipfel zu erreichen. Bis

ich schließlich als erstes diesen Gipfel er-

reichte und sich die Muskeln meines

Geschlechts reflexartig um seinen Schwanz

zusammenzogen.

Ich schrie erneut auf als es passierte,

außer Stande mich zu bewegen, nur darauf

Bedacht zu nehmen, was er mir geben

konnte.

Neils Augen brannten in meine, als er

begann zu kommen. Sein Schwanz wurde

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Page 518: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

noch härter und schwoll sogar noch an, als er

während seines Ergusses in mir zuckte.

Die Zeit verlangsamte sich; Stirn an

Stirn gepresst, stieß Neil noch immer in

mich hinein, aber jetzt in einer Art der zärt-

lichen Berührung. Er küsste mich sanft,

liebevoll. Es fühlte sich alles einfach wunder-

schön und so richtig an, aber als mein Körp-

er von dem Höhepunkt wieder runterkam,

wurde mir klar, was wir gerade getan hatten.

„Ich werde dich jetzt runterlassen,

okay?“

Ich nickte, die restliche Lust wurde

durch Sorge ersetzt.

Er zog sich vorsichtig aus mir zurück,

stellte meine Beine zurück auf den Boden

und hielt mich, bis ich mein Gleichgewicht

wiedergefunden hatte. Ich wunderte mich,

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Page 519: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

warum ich dieses Mal so viel Feuchtigkeit

zwischen meinen Beinen spürte. Ich be-

merkte, es war mehr als jemals zuvor, genau

als ich einen Tropfen seines Spermas mein

Bein herunter laufen sah.

„Oh nein,…du hast kein Kondom ben-

utzt.“ Ich bückte mich und versuchte verz-

weifelt meinen einen Fuß in mein Höschen,

welches ich mit der Yogahose zusammen in

der Hand hielt, zu bekommen und das in

einem Moment totaler Panik, als ich darauf

wartete, was Neil darüber dachte oder zu

sagen hätte.

Ich zog die Kombination aus Höschen

und Yogahose endlich über meine Hüften

und richtete dann mein Top wieder her, um

wieder respektabel zu wirken, damit ich

diesen Plan von vorher, den des aus der Tür

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Page 520: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Rennens, umsetzen konnte. Ich hatte es

wirklich vor.

Neil musste wohl eine präzise Einsch-

ätzung meines emotionalen Zustandes

gemacht haben, denn er griff nach meinem

Oberarm und hielt mich eng an sich ge-

presst. „Es ist okay. Alles ist okay.“

„Aber – wir haben kein Kondom – aber

du bis in mir gekom – “

Neil küsste mich auf den Mund, wahr-

scheinlich aus dem einfachen Grund, um

mich zum Schweigen zu bringen, aber ich

musste zugeben es half, ein wenig. „Es macht

keinen Unterschied“, sagte er, während er

seinen Kopf langsam schüttelte, „denn Kon-

dome kümmern mich nicht mehr, wenn es

um dich geht.“

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Page 521: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich fing an zu weinen, all diese Gefühle

überwältigten mich einfach und ich brauchte

ganz dringend etwas Privatsphäre. „Ich – ich

will mich ein wenig frisch machen und mich

umziehen, damit ich heimfahren kann.“

„Schhh, hab keine Angst. Es ist alles in

Ordnung, Cherry. Ich werde dir helfen.“ Er

strich weiterhin seine Hand über meine

Haare, um mich mit besänftigten Worten zu

beruhigen.

„Neil?“

„Ich kenne einen Ort. Komm mit mir.“

Er hielt meine Hand in seiner und er auch

würde nicht loslassen. Nicht ein einziges Mal

ließ er meine Hand los, als wir uns in die

Richtung des Fahrstuhls begaben und zurück

in den vierundvierzigsten Stock fuhren. Und

auch einige Minuten später, als wir durch

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Page 522: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einen Hintereingang liefen, die in eine

private Suite hinter seinem Büro führte, hielt

er meine Hand noch immer fest umklam-

mert. „Der Bereich ist meiner und niemand

hat Zugang zu diesen Räumlichkeiten, außer

mir.“

„Wäre es okay, wenn ich duschen

würde?“, fragte ich, unsicher über alles und

jeden. Sogar über mich.

„Natürlich.“ Er hielt noch immer meine

Hand in seiner und brachte nun unsere

beiden Hände zu seinen Lippen und drückte

einen sanften Kuss auf die Rückseite.

„Was machen wir denn jetzt, Ne – “

Er küsste mich fest auf den Mund, ein

fordernder Kuss, der mir sagen sollte ich ge-

hörte ihm. Seine Zunge kam nach vorne

geschnellt um meine zu finden, bewegte sich

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Page 523: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

in tiefen Wirbeln. Er beendete den Kuss, als

er es für angemessen hielt, das Ziel, in

diesem Moment die Kontrolle zu überneh-

men, war klar und deutlich zu erkennen.

„Ich werde dich hier behalten.“

„Was?“, fragte ich ihn, meine Arme nun

um seinen Nacken gelegt. Ich musste ihn

umklammert halten, um nicht mein

Gleichgewicht zu verlieren und zu seinen

Füßen auf dem Boden zu enden.

Er lächelte mich an und fand meine Lip-

pen erneut für einen Kuss, dieser allerdings

süß und sanft und langsam.

Meine Sorge wurde reduziert, aber

meine Beine fühlten sich nicht im Geringsten

stärker an.

„Du wirst hier bleiben. Mit mir. Heute

Nacht…in dieser Suite.“

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Ich klopfte. „Elaina? Geht’s dir gut?“

Keine Antwort. Nur das Geräusch der

Dusche war zu hören.

Ihr Schweigen beunruhigte mich ein

wenig. Die explodierende Art, in der wir un-

sere Vereinigung ausgelebt hatten, bewies

nur, wie sehr sie mit dem Sex im Trainings-

raum und all den Emotionen, die daran ge-

bunden waren, zu kämpfen hatte. Scheiße

nochmal, ich musste auch mit mehr Gefüh-

len, als mir lieb waren, versuchen klar zu

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kommen. Aber noch wichtiger, ich wollte

nicht, dass sie zu viel nachdachte.

Zu vieles Nachdenken war oftmals der

Weg, der den Untergang besiegelte. Wir

beide waren dafür schon einmal verurteilt

worden.

Nein, ich wollte mein Cherry Girl ganz

allein und für mich haben, mit allem, was

uns ausmachte – und ich würde sie zurück-

führen – zurück zu der Idee eines Uns.

Ich würde meinen Plan nicht aus den

Augen verlieren.

Ich wusste, was sie brauchte und ich

würde dafür sorgen, dass sie genau das

bekam.

Eine Minute später legte ich meine Hand

auf den Türgriff und überraschenderweise,

die Tür öffnete sich. Ich trat in das mit

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Page 526: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Wasserdampf angefüllte Badezimmer. Da

war sie, sitzend auf dem Boden der Dusche,

ihr Rücken gegen die Wand gepresst und

ihre Arme um ihre Knie geschlungen. Sie sah

verloren aus und biss auf ihre Unterlippe, in-

dem sie die gesamte Lippe zwischen ihre

Zähne saugte. Ich wollte auch an ihrer Lippe

saugen und daran rumknabbern, bis es ihr so

den Atem verschlug, dass es ihr nicht mehr

möglich war, über die Dinge, die ihr Angst

machten, nachzudenken.

Mein wunderschönes Mädchen brauchte

mich in diesem Augenblick mehr als alles an-

dere. Außerdem war sie so herrlich feucht

und nackt.

Ich sagte nichts, zog mich einfach nur

aus.

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Page 527: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich musste in dieser Situation einfach

nackt sein, das war mir klar. Es würde keine

Grenzen zwischen uns geben. Und solange

sie nackt war, würde sie mit mir in diesem

Raum bleiben. Sie würde nicht auf die Idee

kommen zu rennen, wenn sie nichts zum An-

ziehen hätte, das war offensichtlich.

Ihre Augen fanden meine, als ich mich

auszog. Und dann beobachtete ich, wie sich

ihre Augen weiteten, als meine Brust zum

Vorschein kam. Das war der Moment, in

dem ich es wusste. Ich wusste, dass sie es

sah.

Ich setzte einen Fuß in die Duschkabine

und setzte mich dann gegenüber von ihr auf

den Boden der Dusche. Angesicht zu

Angesicht, Körper zu Körper, das heiße

Wasser fiel zwischen uns, Wassertropfen

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Page 528: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

fielen herab, bedeckten unsere Haut und

Haare. Beide waren wir nun nass.

Elaina streckte ihre Hand nach mir aus

und berührte mein Tattoo mit zitternden

Fingern. „Du hast dir das machen lassen, um

dich an uns zu erinnern?“, flüsterte sie mit

Ehrfurcht in ihrer Stimme.

„Das habe ich.“

„Es ist atemberaubend“, flüsterte sie

erneut, als sie das Design mit ihren Finger-

spitzen nachzeichnete und das Kunstwerk

unter meiner Haut studierte. „Eine Libelle

zwischen Kirschblüten…“

„Genauso atemberaubend wie du es

bist.“

„Warum hast du es machen lassen? – Du

hast es dir…s – stechen lassen, nachdem

ich…weg war?“ Sogar mit all dem Wasser,

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Page 529: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

das auf uns herunter rieselte, sah ich, wie

sich Tränen in ihren Augen sammelten, als

sie die Fragen stellte.

„Weil ich niemals aufgehört habe dich zu

lieben und mir klar war, dass ich das auch

niemals würde. Ich wollte dich für immer

unter meiner Haut.“

Ein Schluchzer entwich ihrer Kehle. Sie

schloss ihre tränenangefüllten, dunkelblauen

Augen und ihr gesamter Körper entspannte

sich in einer Art, die auf große Erleichterung

schließen ließ.

„Das wollte ich auch“, sagte sie leise, ihre

Augen noch immer geschlossen, während

ihre Lippen bebten.

Dann drehte sie langsam ihren Rücken

zu mir, ihr Kopf zur Seite geneigt, ihren Hals

gestreckt. Sie griff nach hinten und schob

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Page 530: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ihre nassen Haare nach links, was den Blick

auf ihre rechte Schulter freigab. Ich blickte

auf ihre perfekte Haut und mir stoppte der

Atem, als ich das umwerfendste Tattoo aller

Zeiten, bestehend aus Kirschblüten und

Zweigen in den Farben Himmelblau und

Pink, sah. Es wirkte sehr asiatisch und exot-

isch vom Design her und sehr viel größer als

ich es bei ihrem schlanken Körper erwartet

hätte. Elaina besaß keine weiteren Tätowier-

ungen, deswegen war mir auch klar, wie

wichtig unsere Beziehung für sie sein

musste, wenn sie so ein imposantes

Kunstwerk für immer auf ihrem Rücken

hatte verewigen lassen.

Das Schicksal kann es gut mit dir mein-

en und dieser Moment ist ein Beispiel dafür.

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Page 531: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Vergesse niemals diesen Moment…oder was

dieser Moment für dich bedeutet.

Mein Herz setzte ein oder sogar zwei

Schläge aus, als ich starrte. Ich hatte ver-

gessen, was Ian mir erzählt hatte – sein

kryptischer Kommentar in seinem be-

trunkenem Zustand, dass ich nicht der ein-

zige wäre mit einem Kirschblütentattoo. Ich

war so mit den Ereignissen um mich herum

beschäftigt gewesen, dass ich es vergessen

hatte. Sie hat allerdings auch niemals

Kleidung getragen, die das Tattoo hätten

sichtbar machen können.

„Ich wollte dich auch für immer unter

meiner Haut, Neil.“

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Page 532: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich schwebte mit meinen Fingern über dem

Design ihres Tattoos, berührte es aber nicht,

damit ich sie nicht wecken würde. Ich wollte

dich auch für immer unter meiner Haut,

Neil.

Meine Cherry war mit mir in meinem

Bett und sie schlief. Ich wollte sie nicht

stören, aber das brachte mich nicht davon

ab, sie anzusehen und den Moment zu

genießen.

Sie lag auf ihrer Seite – ihr Körper aus-

gestreckt wie eine griechische Göttin auf

einem Podium – das Bettlaken bedeckte

ihren Körper nur zum Teil, aber zeigte genug

nackte Haut, dass ich sie schon wieder

wollte.

Ich würde sie immer wollen. Ich musste

nur an ihren nackten Körper denken und ich

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Page 533: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

war bereit. Ich hatte mittlerweile Übung dar-

in. Viele Jahre der Übung.

Ich schwor mir allerdings, dass ich mich

niemals wieder in einer derartigen Situation

mit ihr wiederfinden würde. Mich nach ihr

so schmerzhaft sehnen, als sie für mich ver-

loren war. Angst davor, der einzigen Person

zu vertrauen, die mein Herz wieder hätte

heilen können. So viele verlorene Jahre la-

gen hinter uns. Verschwendete Zeit.

„An was denkst du?“, fragte sie schläfrig.

„Du bist wach, Cherry Girl?“

Sie rollte auf ihre andere Seite um mich

anzusehen, platzierte ihre Hände unter ihre

Wange auf dem Kissen. „Bin ich.“

Ihre Augen beobachteten mich, studier-

ten mich, mit dem zufriedenen Ausdruck

einer erst kürzlich befriedigten Frau. Sie

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Page 534: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wirkte auf mich wieder glücklich. Sie wirkte

friedlich.

Sie hatte den Blick einer Frau, die es

genoss bei mir zu sein.

Ein Ausdruck, für den ich in den letzten

sechs Jahren getötet hätte, auch wenn ich

ihn nur ein einziges Mal hätte erleben

dürfen.

„Ich denke daran, was für ein wunder-

voller Anblick es ist, dich nackt in meinem

Bett zu haben. Wo ich dich nah genug habe,

um meine Hand auszustrecken und deine

warme Haut zu berühren. So wie jetzt.“

Ich legte meine Hand auf eine ihrer

Brüste und streichelte ihre seidige Haut, be-

vor ich ihren Nippel zwischen Daumen und

Zeigefinger nahm, nur um zu beobachten,

wie ihr Nippel sich aufrichtete.

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Page 535: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie schnurrte sexy und lächelte mich an.

„Daran, den Duft von dir und mir ein-

zuatmen, nachdem wir Sex hatten.“

Ich vergrub mein Gesicht zwischen ihren

Brüsten und atmete tief ein, genoss den un-

verkennbaren Geruch von Sex, vermischt mit

dem berauschenden Duft, der nur sie

ausmachte.

Sie wölbte mir ihren Körper entgegen

und das Atmen viel ihr bereits schwerer.

Meine Worte und Taten erregten sie.

„Daran, deinen süßen Körper zu

schmecken.“

Ich bedeckte ihren Mund mit meinem

und stieß meine Zunge zwischen ihre Lippen,

um sie durch und durch zu schmecken,

während meine Finger den Weg zwischen

ihre Schamlippen fanden und diese mich

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Page 536: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erneut in ihrer feuchten Hitze willkommen

hießen. Ich zog meine Hand zurück und

führte diese drei Finger zwischen meine Lip-

pen, in meinen Mund und leckte ihren süßen

Nektar von meinen Fingern.

Ein sexy Stöhnen entkam ihren Lippen,

als ihre Augen sich weiteten. Oh ja, ich hatte

sie genau da, wo ich sie wollte. Sie wollte

mehr, von mir.

„Daran, dir zu zeigen, wie sehr ich dich

liebe und dass ich es nicht ertragen könnte

jemals wieder ohne dich zu sein.“

Sie sah an unseren Körpern hinunter

und erkannte, wie steif mein Schwanz bereits

unter dem Bettlaken war, wie sehr ich sie

begehrte.

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Page 537: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich denke daran, dass ich der glücklich-

ste Bastard auf dem gesamten Planeten bin,

weil du hier bei mir bist.“

Ich rollte sie auf ihren Rücken, spreizte

ihre Beine mit meinen Händen in ihren

Kniekehlen, und ließ ihre Beine auf meine

Arme nieder. Ich ließ meine Hüfte auf sie

heruntersinken und drang tief in sie ein. Ihre

Fotze passte sich perfekt meinem Schwanz

an und ich liebte es, wie ihre Augen aufflack-

erten – die gehauchten Geräusche, die aus

ihrer Kehle drangen – die von dem intimen

Kontakt unserer nackten Körper ausgelöst

wurden.

Sie wollte mehr von mir und von

meinem Kumpel da unten, und das war so

ziemlich alles, was ich im Moment wissen

musste. Mein Kumpel war willig, bereit und

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Page 538: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

fähig. Zeit, ihm das zu geben, nach was er

verlangte.

Wir hatten unaufhörlich Sex, seit sie mir

ihr Tattoo in der Dusche gezeigt hatte. Wir

hatten so viel Liebe gemacht, dass es mich

wunderte, warum sie mich nicht langsam

mal satt hatte. Auch war kein Kondom in

Sicht. Es fühlte sich zu gut an, nackt in ihr zu

sein, um daran überhaupt zu denken. Ich

hoffte, sie würde es nicht stören, wenn wir

viele, viele Kinder hätten, denn ich würde

mit ihr nie wieder ein Kondom benutzen.

Aber, und es muss doch noch Wunder

geben, denn sie hatte noch nicht genug von

mir und ihre Augen konnten nicht lügen. Ich

sah den Ausdruck in ihren Augen, dem ich

sechs Jahre lang nachgetrauert hatte.

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Page 539: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Mein wunderschönes Mädchen war

vollkommen und sie zeigte mir wie vollkom-

men, indem sie mich jedes Mal wieder in

sich aufnahm. Jedes verdammte Mal. Und es

fühlte sich so gut an. So gut, dass ich es nicht

zu beschreiben im Stande gewesen wäre.

Ich war gesegnet.

„Und daran, dass ich das hier machen

kann“, murmelte ich scharf, fand ihre Hände

mit meinen, platzierte sie oberhalb ihres

Kopf, machte sie damit unter mir bewegung-

sunfähig und bereitete ihren Körper auf die

Invasion von mir vor.

Ihre Lippen teilten sich, sie keuchte laut

auf, während ihre Augen in unterwürfiger

Leidenschaft entflammten.

Ich stieß tief in sie – so tief ich nur kon-

nte; und das schnelle, süße Erbeben um

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Page 540: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meinen Schwanz, als die Muskeln ihre Fotze

sich auf eine so intensive Weise zusammen-

zogen, ließ mich aufschreien.

„Oh ja!“, schrie sie zur gleichen Zeit, als

sie die brutalen Stöße akzeptierte, während

sie ihre Finger mit meinen verflocht.

Ich war verloren. Wir könnten das hier

immer und immer wieder machen und es

fühlte sich doch jedes Mal noch besser an,

intimer, müheloser in der Art und Weise wie

wir uns bewegten, perfekt in der Art und

Weise wie sie mich in sich aufnahm.

Wir bewegten uns jetzt langsamer, in

einem gemächlicheren Tempo, aber nicht

weniger intensiv als die Male zuvor. Mit

Elaina Liebe zu machen wollte ich nicht het-

zen. Ich würde es immer ewig andauern

lassen wollen.

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Page 541: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich hielt ihre Arme mit einer meiner

Hände über ihrem Kopf gefangen und drang

immer wieder in sie ein, mit allem, was ich

zu bieten hatte. Schwanz, Zunge, die Finger

meiner anderen Hand. Welchen Part von ihr

ich auch erreichen konnte, leckte, eroberte,

saugte, oder berührte ich, solange es mir

möglich war mein Tempo beizubehalten.

Ich wollte mit einem weiteren explosiven

Orgasmus von ihr belohnt werden. Ich wollte

diesen Orgasmus in dem Ausdruck ihres

Gesichtes beobachten, wenn es passierte. Ich

wollte die krampfhaften Spasmen ihrer Fotze

um meinen Schwanz spüren und die Worte

hören, die sie vor langer Zeit immer ges-

chrien hat als sie kam.

Diese Worte.

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Page 542: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich wollte genau diese Worte wieder von

meiner Cherry hören.

Worte, die für mich alles bedeuteten,

wenn es um mein Cherry Girl und mich ging.

Unser Tempo wurde schneller; lange,

feuchte Stöße der Vereinigung, bevor man

sich dann zurückzog, nur um dann die

feuchten Körper wieder und wieder und

wieder aufeinander treffen zu lassen.

Ich war ihr behilflich, indem ich ihren

geschwollenen Kitzler mit zwei meiner

Finger umkreiste.

„Ich – ich…k – k – komme“, stöhnte sie

mit einem leisen Flüstern, „Neil…“

So ein wundervolles Geräusch und so

verdammt sexy, es brachte mich an den

Rand des Wahnsinns. Meine Hoden zogen

sich in dem Moment zusammen, als die

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Page 543: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Worte ihre Lippen verließen und hinter-

ließen mich als Sklave ihrer süßen Fotze,

welche so fest um meinen geschwollen Sch-

wanz gewickelt war.

Sag es, Cherry. Sag die Worte, die ich

hören möchte.

Ich hörte nicht auf, ritt sie

härter…schneller…tiefer.

Sie begann zu erbeben und zu zittern.

Ihr Mund formte ein O und sie warf ihren

Kopf zurück, streckte mir ihre herrlichen

Brüste entgegen, als sich ihr Körper wölbte.

Sag es!

Ich konnte das Pulsieren, und wie ihre

Fotze meinen Schwanz fest umklammerte,

spüren; und das Brennen in meinen Hoden,

kurz bevor das Sperma meinen Schaft hoch

und in sie hinein, schoss.

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Page 544: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sag es verdammt noch mal, meine

Schöne! Ich würde sterben, wenn ich die

Worte nicht bald zu hören bekam.

„Ich liebe dich!“, schrie sie.

„Nochmal“, antwortete ich, während ich

nicht nachließ und weiter tief in sie stieß.

„Ich liebe dich so sehr, Neil.“

Erschüttert.

Es gab kein anderes Wort, um diesen

Moment zu beschreiben. Der Orgasmus er-

schütterte mich. Elainas Worte erschütterten

mich. Meine Liebe zu Elaina und wie sie un-

sere Liebe akzeptierte, erschütterten mich.

Wir kamen zusammen in einem explos-

iven Höhepunkt von Intimität und

Leidenschaft, ein Zustand, den man erlebt

haben musste. Denn eine Beschreibung

dessen war einfach nicht möglich.

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Page 545: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Auch Minuten später keuchten wir noch

immer. Unsere Körper waren noch immer

vereint, unsere Herzen schlugen wie wild;

Herzen, die nur durch Haut und Knochen

voneinander getrennt waren.

„Ich kann sehen, dass dich irgendetwas

bedrückt.“ Ich zeichnete ihre Augenbraue

nach und glitt dann zu ihrem Kiefer, ihren

Lippen, welche geschwollen und rot waren,

von all dem, was ich mit ihr in den letzten

Stunden getan hatte. „Was ist los?“

„Du musst mich bald heimfahren.“ Sie

gähnte.

Ähm…ich habe dich nackt in meinem

Bett. Denkst du etwa ich wäre total

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Page 546: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

unterbelichtet, meine Schöne? Ich konnte

nicht verhindern, dass sich meine Lippen zu

einem Grinsen formten.

„Naja, ich schätze, du musst vergessen

haben, was du vor ein paar Stunden zu mir

gesagt hast.“

„Ich bin mir sicher, dass ich sehr viele

Dinge zu dir gesagt habe.“

„Das hast du. Dinge wie ‚Jaaaaaaaaa‘,

‚Hör nicht auf‘ und ‚Gib mir mehr von

deinem großen Schwanz, Baby‘.“

Sie piekte mir mit einem Finger zwis-

chen die Rippen und versuchte mich zu

kitzeln, aber ich griff nach ihrer Hand, bevor

ihr das gelang und wusste, dass ich nun mein

ganzes Leben lang ihre Attacken abwehren

musste, weil sie leider mein Geheimnis

kannte.

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Page 547: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Du arroganter Idiot, das habe ich über-

haupt nicht gesagt“, sagte sie lachend.

„Aber für diese eine Sache habe ich einen

schriftlichen Beweis, Cherry. Du hast mir

14:58 Uhr eine E-Mail geschickt welche sagte

und ich zitiere, ‚du träumst, wenn du denkst,

dass ich dir erlauben würde mich heute

heimzufahren‘.“

Sie lächelte, als sie verstand und schüt-

telte darauf ihren Kopf. „Das war noch nicht

ganz richtig, Mister. Was ich eigentlich ges-

chrieben habe war ‚du aufdringliches Ar-

schloch träumst‘.“

Nach dieser Antwort konnte ich nicht

wiederstehen und musste sie einfach küssen

und eine Handvoll ihres perfekten Hinterns

zwischen meine Hände nehmen, wodurch

ich sie an meine Hüfte drücken konnte, um

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Page 548: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sie fühlen zu lassen, was ihr Körper mit mir

anstellte.

„Du hast Recht. Also mit Hinblick auf

deine geäußerten Wünsche von heute, muss

ich dir leider sagen, dass ich dich nicht heim-

fahren kann.“

„Ich sehe schon, du bist hin- und her-

gerissen, oder nicht?“ Sie hob eine Augen-

braue und grinste.

„Nein, nicht im Geringsten. Warum

denkst du das?“

„Ich erinnere mich auch daran, wie ich

zu dir gesagt habe, dass du mich in Ruhe

lassen sollst und du hast diesen Wunsch auf

jeden Fall ignoriert.“ Sie ließ ihre Augen zu

meiner Hüfte wandern, wo mein Schwanz

bereits schon wieder auf Halbmast stand.

„Offensichtlich.“

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Page 549: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie lachte laut auf und der Klang ihres

Lachens machte mich unaussprechlich

glücklich. Zu realisieren, wie wohl sie sich

fühlte und zu wissen, dass wir uns gegenseit-

ig zum Lachen bringen konnten, mit

Sticheleien und idiotischen Kommentaren,

war genauso unbeschreiblich.

„Ich liebe dich“, sagte ich.

„Ich liebe dich“, sagte sie.

„Aber ich werde dich trotzdem nicht

heimfahren.“

Sie runzelte ihre Stirn und schmollte.

„Ich habe aber für morgen keine Klamotten

für die Arbeit.“

„Wo sind denn deine Sachen von heute?“

„Ich schätze mal, die sind noch immer in

meiner Tasche in der Umkleidekabine, gleich

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Page 550: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

angrenzend an den Trainingsraum, indem

du mich verführt hast.“

Ich grinste, und wusste schon jetzt, dass

mir ihr scharfer Verstand von jetzt an sehr

viel Spaß bereiten würde. „Willst du, dass ich

nach unten gehe und deine Tasche hole?“

Das Grinsen verschwand bei meiner

Frage von ihren Lippen und sie funkelte

mich an, als hätte ich die Intelligenz eines

Regenwurms. „Ich kann doch nicht dieselben

Sachen anziehen wie gestern. Die Leute

würden es dann wissen.“ Anscheinend

musste ich noch viel lernen, wenn es um die

Wahl der Kleidung bei Frauen ging. Sie

schüttelte ihren Kopf und gähnte und be-

deckte dabei ihren Mund mit der Rückseite

ihrer Hand.

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Page 551: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich zog sie an meinen Körper heran,

drückte einen Kuss auf ihre Stirn und strich

mit meinen Fingern durch ihr langes, sei-

diges Haar; und Gott sei Dank, wusste sie

bereits, wie sehr ich ihr Haar liebte und

meine Besessenheit hat ihr noch nie etwas

ausgemacht. „Ich werde mich darum küm-

mern. Schlaf jetzt, Cherry.“

Sie war so nachgiebig und fühlte sich so

gut in meinen Armen an, als sie sich an mich

kuschelte und es sich bequem machte, um zu

schlafen. Und noch besser fühlte es sich an,

als ich erneut die drei Worte, die ich so sehr

liebte, wenn sie von ihren Lippen kamen.

„Ich liebe dich.“

Die süßesten Worte.

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Page 552: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Der Alarm von meinem Handy weckte mich

auf. Es dauerte einen Moment, um zu

erkennen, wo ich war, aber der angenehme

Schmerz in meinem Körper erinnerte mich,

sobald ich mich streckte. Ich sah mich in der

Suite um, die hinter seinem Büro verborgen

lag. War das eine von diesen Suites für

Junggesellen, gedacht für bedeutungslosen

Sex? Ich musste zugeben, es passte nicht zu

dem, was ich von Neil wusste, und außerdem

erkannte ich, als ich mich umsah, den noch

makellosen Zustand von den Bettlaken oder

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Page 553: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

den Kunstwerken an den Wänden, und mir

war klar, dass dieser Ort nicht oft zum Ein-

satz kommen konnte.

Wo war er überhaupt?

Wo auch immer Neil war, ich musste

sobald wie möglich duschen gehen und

meine Trainingssachen anziehen, um den

Zug heimwärts zu nehmen und mich für die

Arbeit umzuziehen. Ich konnte auf keinen

Fall in der Kleidung von gestern in der

Arbeit auftauchen und ich könnte natürlich

auch nicht meine Turnschuhe und ein

Sporttop mit meinem Rock von gestern kom-

binieren. Ich brauchte angemessene

Kleidung für die Arbeit, und auch, wenn ich

dann zu spät hier erscheinen würde, konnte

ich nichts an der Tatsache ändern. Ich sah

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Page 554: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

nach wie spät es war und stürmte ins

Badezimmer.

Eigentlich wollte ich gar nicht duschen,

denn es fühlte sich an, als ob ich ihn von

meinem Körper entfernen würde. So viel Sex

letzte Nacht. Er behielt sein Wort, sein Ver-

sprechen, das er mir gestern in seinem Büro

gemacht hatte…Ich will dich in meinem Bett,

damit wir die ganze Nacht ficken

können…immer und immer wieder, bis du

ein Sklave deiner eigenen Begierde bist –

genau wie du es schon einmal gewesen bist.

Sein Wunsch wurde erfüllt. Ich war ein

Sklave meiner Begierde gewesen. Und wir

hatten es auf jeden Fall getan.

Ich hüpfte in die Dusche und wurde im-

mer nervöser.

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Page 555: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Als ich wieder in das Schlafzimmer

zurückkam sah ich, dass jemand hier

gewesen sein musste. Das Bett war gemacht

und auf dem Bett lagen mein Burberry

Baumwollkleid, braun im oberen Bereich,

und ein schwarzer Rock, Stiefel und meine

blau gemusterte Übernachtungstasche. Ich

öffnete die Tasche und fand meine Haarbür-

ste und einen Haartrockner, mein Make-up,

Höschen, BH, Parfum, Strumpfhose…alles,

was ich brauchte, um mich für einen Arbeit-

stag vorzubereiten, war da. Beeindruckend.

Er war gut.

Ich sah eine Nachricht aus der Tasche

hervorgucken.

Cherry,

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Page 556: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Danke, dass du geblieben bist. Danke

für dieses wertvolle Geschenk. Ich kann und

werde niemals zurücknehmen, was ich let-

zte Nacht zu dir gesagt habe. Es wird sich

niemals für mich ändern. Den Beweis dafür

habe ich für immer unter meiner Haut

tätowiert. Genauso wie du. Ich liebe dich,

meine Schöne.

xo N

P.S. Ich bin raus geschlichen und habe ein

paar Dinge bei deiner Mom abgeholt, dam-

it du dich für die Arbeit fertig machen

kannst. So bin ich einfach und sie liebt mich

sehr; außerdem beantwortet sie immer

meine SMS. (sei nicht eifersüchtig)

P.P.S. Falls du dich fragen solltest, wo ich

gerade bin, ist die Antwort, unten im Train-

ingsraum (indem ich dich verführt habe) um

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Page 557: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zu trainieren. Ich muss stark bleiben, damit

ich damit fortführen kann mich um dich zu

kümmern, so gut wie es einem Mann eben

möglich ist. Xox

Ich drückte seinen Brief gegen meine Brust

und hielt ihn dort fest gegen mein Herz ge-

presst. Und weinte, weil mein Mann, mein

Herz vor Glück zum Zerbärsten brachte.

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23

„Bitte sag mir, dass es diesmal sicher

ist reinzukommen?“

E steckte seinen Kopf ins Büro, nachdem

er geklopft hat.

„Benehmen wir uns heute? Und die viel-

leicht wichtigere Frage, muss ich mich um

einen Anwalt kümmern – du weißt schon, je-

mand der spezialisiert ist auf sexuelle Beläs-

tigung am Arbeitsplatz?“

Ich sah ihn ausdruckslos an, ließ ihn

seinen Spaß haben, denn er schien dieses

Theater wirklich zu genießen.

Page 559: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Allerdings wird es ein wenig schwierig

werden, wenn der Anwalt, den ich im Sinn

habe, mit der Frau verwandt ist, die du ver-

suchst hast am Arbeitsplatz zu verführen.“

Er verzog das Gesicht. „Scheint mir eine aus-

sichtslose Situation zu sein; du wirst un-

tergehen, Kumpel.“

Er stand dort zwischen Tür und Angel

und hörte einfach nicht auf Scheiße zu erzäh-

len, bis ich es einfach nicht mehr ertragen

konnte.

„Fertig jetzt?“

E kam herein und setzte sich in einen

der Stühle. „Macht es dir was aus?“, fragte er

als er auf die Hemdtasche zeigte, in der er

seine Kippen aufbewahrte.

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„Mach ruhig“, sagte ich und beobachtete

wie, er sich eine anzündete und genüsslich

daran zog.

Er grinste mich an. „Also, ich warte.“

„Da kannst du lange warten, ich werde

dir nichts erzählen.“

E zog eine seiner Augenbrauen nach

oben. „Du hast sogar deine angrenzende

Suite eingeweiht? Beeindruckend, Bruder.

Wenn du springst, dann dort wo das Wasser

am tiefsten ist.“

„Halt doch deine Fresse“, sagte ich ihm.

„Warum zur Hölle weißt du davon? Diese

Suites sind nicht einmal überwacht.“ Er

nervt mich schon seit Jahren bezüglich der

Tatsache, dass ich niemals die Suite so ben-

utzt hatte, wie er es tat. Ich hatte ihm schon

immer versucht verständlich zu machen,

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dass es Geldverschwendung war, denn ich

würde niemals eine Frau dort hinbringen.

Und jetzt hat er mich zu einem Lügner wer-

den lassen.

Er lachte. „Ich sah, wie Elaina heraus

gelaufen kam und sie sah sehr…ähm…wie

soll ich ihren Gesamteindruck bes-

chreiben…“ Er tippte zwei seiner Finger

mehrmals an seine Schläfe. „Oh, ich weiß!

Sie sah wirklich sehr…befried – “

„ – Es reicht jetzt! Hast du etwa Unter-

richt in der Schauspielerei genommen, oder

was, E? Verlass dich aber lieber nicht auf

eine Karriere in Film oder Fernsehen, denn

da würdest du total abkacken. Bleib bei

deinem jetzigen Job, bitte.“

Er ignorierte mich und redete einfach

weiter. „Wenn ich darüber nachdenke, du

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siehst wirklich äußerst entspannt aus. Als ob

du etwas Druck abgelassen hättest. War das

Bett bequem?“

„Du kannst jetzt aufhören. Hör bitte auf,

bevor ich dich zum Schweigen bringen muss.

Und es würde wirklich nicht gut aussehen,

wenn ich in den Knast müsste, weil ich mein-

en Boss umgebracht habe und nur zu deiner

Information, ich stand gestern ganz kurz

davor.“

Er lachte laut auf, schüttelte seinen Kopf,

aber gab mir dann ein aufrichtiges Lächeln,

etwas, das er nicht oft machte. „Ich freu mich

für dich. Tue ich wirklich. Sie ist bezaubernd

und ihr beide verdient es, glücklich zu sein.“

„Danke.“ Ich seufzte erleichtert. „Sechs

Jahre sind eine lange Zeit, um auf jemanden

zu warten. Aber wir haben über alles geredet

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und…na ja, ich werde sie nie wieder aus

meinen Augen lassen.“

Er nickte, tief in Gedanken, verlor jetzt

seinen neckenden Unterton und wurde

ernst, während er in meinem Büro eine

rauchte. „Sechs Jahre…das ist eine lange

Zeit.“ Ich konnte mir gut vorstellen, wo seine

Gedanken ihn gerade hinbrachten. Der arme

Kerl hatte die schlimmste Hölle auf Erden

durchlebt und war am Leben geblieben. Zu

einem Zeitpunkt, als die meisten Männer

diese Qualen beendet und den leichten

Ausweg gewählt hätten. Viele Veteranen ka-

men zurück und entschieden sich genau für

diese Option. Seine Erfahrung war eine der

schlimmsten, die man hätte durchmachen

können und dennoch, Captain Blackstone

hatte noch immer Eier aus Stahl und er hatte

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Page 564: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

das Victoria-Kreuz Abzeichen, um das zu

beweisen.

„Du liebst sie.“ Es war keine Frage, es

war eine Feststellung.

„Mehr als alles andere.“

„Ah.“ Er dachte darüber eine Weile nach

und fragte dann: „Woher wusstest du, dass

du Elaina liebst?“

„Das ist nicht etwas, das du herausfinden

musst, E. Diese Entscheidung wird für dich

getroffen. Wenn dir das richtige Mädchen

begegnet…wirst du es schon verstehen.“

Er schüttelte seinen Kopf, als ob der er

sich nicht vorstellen könnte, dass solch eine

Situation jemals für ihn in Frage käme. Viele

Frauen hatten ihr Bestes gegeben, ihre

Klauen in ihn zu schlagen. Ich hatte es über

die letzten Jahre beobachtet, aber ich hatte

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Page 565: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

nie miterlebt, dass er an einer wirkliches In-

teresse gezeigt hätte. Jedenfalls hat kein In-

teresse jemals über eine Nacht hin-

ausgereicht. Jeder wusste, dass Blackstone

keine Daueraufträge mit Vaginas unterhielt.

Ich erinnerte mich, dass ich ihn noch

fragen wollte, was er gestern eigentlich von

mir wollte. „Hey, was wolltest du mir gestern

eigentlich sagen, als du in mein Büro

gestürmt bist? Du hast mir auch noch nicht

gesagt, was so wichtig war.“

Sein Gesichtsausdruck änderte sich

erneut. Dieses Mal sah er stolz aus. „Rate

mal, welche Firma damit beauftragt wurde,

sich bei den Olympischen Spielen um die

Sicherheit der Königsfamilie zu kümmern?“

„Ihre Majestät?“ Ich konnte nicht an-

ders, als vor Aufregung über diese

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Page 566: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Neuigkeiten und was das für BSI bedeuten

würde, aus meinem Stuhl zu springen. Das

war verdammt bedeutend.

„Oh ja. Sie haben uns gefragt.“ Ethan

grinste von einem Ohr zum anderen.

An: [email protected]

Wie war dein Frühstück? xo N

Da Elaina die Anrufe weiterleitete, war

es schwierig für sie, die SMS auf ihrem

Handy zur gleichen Zeit zu bewältigen. Das

Gleiche galt für Anrufe, deswegen war unser

Weg der Kommunikation während der

Arbeitszeit, die E-Mail. Aber ich konnte sie

an ihrem Arbeitsplatz sehen, mit Hilfe der

Monitore in meinem Büro und den vielen

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Page 567: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sicherheitskameras, die im gesamten

Geschäftsbereich von Blackstone Security In-

ternational installiert waren. Allerdings war

die interessanteste Kamera die, im Bereich

der Rezeption im vierundvierzigsten Stock-

werk. Ich hatte Elainas Bereich auf dem

größten Bildschirm in meinem Büro

einprogrammiert.

Es machte ihr Nichts aus, dass ich sie

beobachtete, aber ich würde es ihr auch nicht

ständig unter die Nase reiben. Dafür liebte

ich die Möglichkeit, von meiner Arbeit

aufzusehen und sie dann auf dem Monitor

sehen zu können, viel zu sehr. Es machte

mich glücklich zu sehen, was sie gerade

machte, wer in die Büros kam; zu beobacht-

en, wie sie sich bewegte und mit wem sie re-

dete. Dieser Anblick wurde mir solange

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Page 568: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

vorenthalten, es tat sogar manchmal weh nur

für einen winzigen Augenblick

wegzuschauen.

An: [email protected]

Die Kirschscones waren so lecker,

aber ich fand die Kleidung, die du mir

geholt hast noch viel besser. Und

danke für die Nachricht. Du hast mich

zum Weinen gebracht. P.S.: Freuden-

tränen. xxE

Ihre schlagfertigen Antworten brachten

mich zum Lächeln und machten mich un-

glaublich hart. Ich wäre nach draußen

gegangen, zur Rezeption, hätte sie hochge-

hoben, zurück ins Bett getragen und erneut

mit ihr Liebe gemacht, wenn ich damit

durchgekommen wäre.

An: [email protected]

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Page 569: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich habe eine wichtige Frage, die ich

dir stellen möchte. xo N

Ich wusste, sie würde mit etwas Bissigem

und Amüsantem antworten. Das war der be-

ste Teil. Darauf zu warten, was sie wohl ant-

worten würde und zu wissen, dass es

trotzdem noch eine Überraschung sein

würde.

An: [email protected]

Na ja, du solltest wissen, dass ich

zuerst einmal immer ‚nein‘ sage, zu al-

lem und jedem, als eine allgemein gel-

tende Regel, Mister. xxE

P.S.: Außerdem solltest du wissen,

dass wenn ich an die Nachrichten den-

ke, die du wahrscheinlich letzte Nacht

mit meiner Mutter ausgetauscht hast,

ich im Boden versinken möchte. Bäh.

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Page 570: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Gott, wenn sie nur wüsste, wie viele Male

ich in der Zeit, als sie in Europe herumgere-

ist war, bei ihrem Haus vorbeigeschaut hatte,

um ihrer Mutter zu helfen. Wenn Ian auf

einer Geschäftsreise war, würde deren Mut-

ter mich anrufen, um nach Hilfe zu fragen.

Und ich war immer bereit vorbei zufahren

und der Frau, die mich bereits seit dem er-

sten Treffen als Sohn willkommen geheißen

hatte, zu helfen. Was allerdings niemand

wusste, war die Tatsache, dass ich jedes Mal

auch in Elainas Zimmer gegangen war und

mich umgesehen hatte. Manchmal berührte

ich ihre Dinge, roch daran, um zu sehen, ob

es mir möglich war auch nur einen winzigen

Hauch von ihr wahrnehmen zu können. Ich

mochte es nicht mich daran zu erinnern,

aber fühlte irgendwie, dass es eine zu

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Page 571: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

wichtige Erfahrung war, um sie zu ignorier-

en. Wenn ich mich daran erinnerte, was wir

verloren hatten, dann würden mir diese

Erinnerungen helfen, dass es nie wieder zu

einer Wiederholung dieser Ereignisse kom-

men würde.

Mein Plan war noch nicht vollends ver-

wirklicht worden. Aber ich würde nicht stop-

pen bis ich mein Ziel erreicht hätte.

An: [email protected]

Auf diese Frage wirst du mit ‚ja‘ ant-

worten wollen. Vertrau mir. Und

bezüglich der Nachrichten zwischen

deiner Mutter und mir? Denk einfach

nicht daran. Siehst du? Schon hat sich

das Problem erledigt. War doch ein-

fach. xo N

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Page 572: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Sie war dann erst einmal mit Kundschaft

beschäftigt, die hereinkam und es dauerte

demnach eine Weile, bis sie antworten kon-

nte. Ich liebte es ihrer Stimme bei interna-

tionalen Gesprächen zu lauschen, wenn sie

Italienisch oder Französisch sprach. Es

machte mich einfach scharf und ich war sehr

stolz auf das, was sie aus sich gemacht hatte.

Alles aus eigener Initiative heraus und ohne

Hilfe von Außenstehenden.

An: [email protected]

Ich denke, du hast vergessen mir die

Frage zu stellen, Captain. Konzentrier

dich, bitte. :P

Ich konnte es nicht abwarten, sie heute

Nacht in meine Wohnung zu bekommen.

Das erste Mal. In meinem Bett. Totale Priv-

atsphäre und die Gewissheit darüber, wo sie

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Page 573: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

war und was sie die ganze Nacht lang tun

würde. Und wie sie den nächsten Tag zur

Arbeit kommen würde (mit mir) und wie sie

von der Arbeit aus wieder nach Hause kom-

men würde (mit mir). Ein verdammt riesiges

Fenster, mit den Lichtern von London im

Hintergrund. Nur der Gedanke daran ließ

meinen Schwanz pulsieren. Mein Cherry Girl

und ich hatten eine Verabredung vor diesem

Fenster vor uns.

An: [email protected]

Würdest du mir erlauben, dich heute

nach Hause zu fahren, Cherry?

Ihre Antwort ließ nicht lange auf sich

warten.

An: [email protected]

Ja, das darfst du. (Ich liebe es, wenn

du mich „fährst“) *Erötet*

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Page 574: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich sah auf die Uhr und seufzte. Noch

fünf Stunden. Noch fünf weitere Stunden um

meine Versprechungen in die Wirklichkeit

umzusetzen und um meine errötende Schön-

heit genau da zu haben, wo ich sie wollte.

„Wann darf ich schauen?“, fragte ich un-

geduldig. „Ich will alles sehen.“

„Noch einen Moment Geduld. Wir sind

fast da.“ Neil hielt meine Hand und führte

mich durch seine Wohnung.

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Page 575: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich ließ meine Augen geschlossen, nur

weil er es mir gesagt hat. Eine der unausge-

sprochenen, aber trotzdem verstandenen Ei-

genarten in unserer Beziehung – ein Grund,

warum wir so gut zusammenpassten war,

dass er niemals unentschlossen war, wenn es

um mich ging. Er wusste genau, was er woll-

te, wie er danach fragen, es verlangen kon-

nte, es bekam, oder wenn er musste, wie er

es sich nehmen konnte. Die Kombination

seiner intensiven, dominierenden

Ausstrahlung machte aus Neil ein so umwer-

fendes Gesamtpaket.

Er mochte es, mich mit kleinen Dingen

zu überraschen und mich zu verwöhnen. Er

hat mir geholfen genug Kleidung zu packen,

damit ich die nächsten Tage die der Arbeit

zurechtkomme, ohne einen dieser

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Page 576: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

merkwürdigen Alpträume zu bekommen, in

denen alle außer mir angezogen waren. Ich

hasste diese Art von Träumen.

Nachdem ich meiner Mutter einen Kuss

auf die Wange gegeben, das Haus verlassen

und er ihr dafür gedankt hatte, dass er mich

mit zu sich nehmen durfte, führte er mich

zum Abendessen ins Gladstone’s aus. Er war

schließlich ein Romantiker und er war auch

immer schon ein rücksichtsvoller Mann

gewesen und das hatte sich auch nicht

geändert. Der Wein und sein Körper mir ge-

genüber, bei dem mir bei dem Anblick das

Wasser im Mund zusammenlief, ließ mich

ein wenig berauscht zurück, aber ich wusste,

dass ich nirgends sicherer war, als wenn ich

in seiner Nähe war. Allerdings hatte er nun

meinen Schal über meinen fest

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Page 577: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

geschlossenen Augen und führte mich blind

an seiner Hand, in die Richtung zu etwas in

seiner Wohnung, das er mir gerne zeigen

würde.

„Jetzt?“, fragte ich erneut.

Er stoppte uns beide und bewegte sich

nur, um hinter mir stehen zu können und

platzierte mich dann mit seinen Händen an

meinen Oberarmen, damit er mich dort hin-

bekam, wo er mich auch haben wollte. Als

nächstes fühlte ich, wie er den seidigen Stoff

meines Schals mit seinen langen Fingern

aufknotete. Ich liebte Neils Finger. Seine

Berührungen waren magisch für mich. Er

berührte mich mit ihnen und ich wurde ein

begieriges Wesen, verzweifelt nach mehr von

ihm, seinen Berührungen und nach Dingen,

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Page 578: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

die er mit anderen Teilen seines Körpers

vollbringen konnte.

Meine Augen waren noch immer

geschlossen.

„Du kannst sie jetzt öffnen, Cherry.“

Es dauerte einen Moment bis es mir

möglich war Worte herauszubringen.

„I – ich kann nicht glauben, wie atem-

beraubend das ist.“ Die dunkle Nacht wurde

erleuchtet durch die Millionen von Lichtern

der Stadt London.

Er schwieg.

„Dies ist, was du mir zuerst zeigen woll-

test?“ Ich streckte eine Hand aus und ber-

ührte das Glas. „Die Aussicht aus deinem

Fenster.“ Es war wirklich beeindruckend.

Eine gesamte Glasfront, die den Blick über

London bereithielt, das Alte und das Neue,

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Page 579: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erleuchtet vor dem mitternachtsblauen

Himmel.

„Ja.“ Ich fühlte, wie er zurück trat und

den Kontakt zu meinem Körper unterbrach.

Ich drehte meinen Kopf und sah, wie er

zu einem gepolsterten Stuhl lief, um sich

hinzusetzen.

„Erinnerst du dich noch, nach was ich

dich gefragt habe, als wir das erste Mal in

Hallborough Sex hatten?“, fragte er leise.

„Du wolltest mich nackt, vor der Aus-

sicht des Fensters.“

„Das ist richtig, Cherry. Du erinnerst

dich also…“

„Das tue ich, Neil.“ Ich brachte meine

Hände nach hinten in meinen Nacken und

streifte mit meinen Handflächen sanft durch

meine Haare. „Und jetzt?“

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Page 580: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich sah, wie er schwer schluckte und sich

seine Augen weiteten. Ich liebte es, seine Be-

fehle zu hören, also wartete ich darauf, dass

er etwas sagte. Ich liebte den Ausdruck auf

seinem Gesicht in diesem Moment. Wie ein

wildes, einzigartiges Biest, das auf den richti-

gen Moment wartete, um seine Beute anzus-

pringen. Ich war die Beute. Und ich konnte

mich darüber wirklich, wirklich glücklich

schätzen.

„Zieh dich für mich vor diesem Fenster

aus, Cherry. Bis zu deiner Haut…damit die

Aussicht in dieser Wohnung endlich so ist,

wie ich sie mir all diese Jahre gewünscht

habe. Dieses Fenster – diese Aussicht – du

davor. Tu das für mich…jetzt.“

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Page 581: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich versuchte, mein rasendes Herz unter

Kontrolle zu bekommen und fing an für

meinen Mann zu strippen.

Er beobachtete mich, ohne sich zu bewe-

gen, in absoluter Stille.

Ich schätzte, dass dies mehr für ihn war,

als das Vorspiel, welches mit großer Wahr-

scheinlichkeit in einer orgasmischen Explo-

sion enden würde. Dies war unser zweiter

Anfang.

Nur seine Augen folgten meinen Bewe-

gungen. Sie verfolgten meine Arme, als ich

mein Kleid auszog und es zu Boden fallen

ließ. Sie verweilten auf meinen Beinen, als

ich den Reißverschluss meiner Stiefel öffnete

und als ich meine Strumpfhose langsam

meine Beine herabstreifte. Sie flackerten auf,

als mein BH neben dem Kleid landete und

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Page 582: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

entflammten, als mein Höschen aus meiner

Hand glitt, um geräuschlos auf dem Berg von

Kleidung zu landen, welche bereits den Fell-

teppich zu meinen Füßen bedeckten.

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück

und sah mich durchdringend an, seine Ellen-

bogen stützten dabei seinen mächtigen

Oberkörper, seine Beine waren vor ihm aus-

gestreckt, Fußknöchel gekreuzt. Er schien

nicht den Eindruck zu machen mich hetzen

zu wollen, im Gegenteil, er schien zufrieden

damit etwas zu genießen, das er bereits seit

einer lange Zeit begehrte.

Ich gab ihm so viel Zeit, wie er wollte,

damit zufrieden auf seine nächste Anweisung

zu warten.

„Dreh dich um und schau aus dem Fen-

ster“, sagte er atemlos.

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Page 583: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Das tat ich, total sicher, dass mich

niemand anderes außer Neil sehen könnte.

Der Fotograph in ihm hatte diesen Moment

bereits durchgeplant, es würde kein Gegen-

licht geben. Ich kannte meinen Mann sehr

gut.

Ich hörte das Geräusch eines Reißver-

schlusses, eines Gürtels und von Klamotten,

die zu Boden fielen. Das dumpfe Geräusch

von Schuhen und einer Hose, die abgestreift

wurden; das Klingen von Metall, als Dinge,

wo immer sie auch hinfielen, aufprallten.

„Spreize deine Beine auseinander und

platziere deine Handflächen vor dir, auf dem

Rahmen des Glases.“

Ein Schauder lief meine Wirbelsäule her-

unter, als ich seinem Befehl folgte. Ich war-

tete darauf, dass etwas passierte und wurde

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Page 584: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

erregter und ungeduldiger mit jeder

Sekunde, die verging, bis ich ihn plötzlich

ganz nah hinter mir fühlte, auch wenn ich

ihn nicht hatte näher kommen hören.

Ich konnte den würzigen, sauberen Duft

von ihm wahrnehmen und ich fühlte, wie er

lange und kontrolliert an meinem Rücken

entlang ausatmete.

Dann leckte er mit seiner Zunge plötzlich

genüsslich über die Schamlippen meiner

Fotze.

Ich schrie bei dem Kontakt auf, unfähig

die Schreie meiner extremen Lust zu unter-

drücken, als er mein Geschlecht mit seinem

Mund verschlang. Ich wölbte mich ihm ent-

gegen, um ihm einen besseren Zugang zu er-

möglichen und packte den Fensterrahmen

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Page 585: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

noch fester, um mich selbst aufrecht zu

halten.

Er war unnachgiebig mit seinem Mund.

Und seine Finger hielten meine Hüften in

einem festen Griff, kneteten mein Fleisch

und hielten mich gleichzeitig gespreizt, dam-

it er mich weiterhin mit seiner Zunge ficken

konnte und zwar bis er spürte, dass ich kam.

Oh ja, er würde wissen, wenn es passierte.

Seine Lippen würden mich spüren und seine

Zunge würde mich schmecken. Jede

Sekunde könnte es jetzt passieren…

Und als er sich dann zurückzog, fiel ich

beinahe zu Boden und weinte.

Ich hatte wahrscheinlich ein Geräusch

des Protestes über meine Lippen kommen

lassen, denn er knurrte nah an meinem Ohr,

„Ich weiß, meine Schöne…ich weiß.“

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Page 586: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Dann machte sein Schwanz da weiter,

wo seine Zunge begonnen hatte.

Wir schrien beide auf, als seine enorme

Länge in mich eindrang und das Ende mein-

er Fotze mit einem scharfen, luxuriösen Sch-

merz erreichte.

„Ich liebe dich so sehr…“, stöhnte er an

meiner Schulter, als er sich langsam aus mir

zurückzog, nur um dann mit einem kraftvol-

len Stoß gewalttätig wieder in mich

einzudringen.

Das Tempo war verboten gut, ein

stoßender Angriff, die Leidenschaft intensiv,

als er seinen Rhythmus mit mir fand. Ich

schwebte an einen Ort, an dem das Denken

nicht möglich war; und auch nicht wichtig.

Wir wussten beide, wo wir waren und was

wir taten.

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Page 587: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Alles fühlte sich richtig an.

So richtig,…als mich Neil gegen die Pan-

oramascheibe seiner Wohnung vögelte,

welche den Blick über London freigab, in all

ihrer mitternächtlichen Pracht. So

richtig,…als Neil mich als sein Eigen mar-

kierte, zum zweiten Mal in unserem Leben.

Er strich mit seiner Hand gedankenverloren

über meine Hüfte, als ob er nicht wollte,

dass ich vergesse, dass er da ist.

Als ob ich das jemals vergessen könnte,

wenn er mich berührte.

Er war von hinten an mich gepresst, als

wir beide auf unserer Seite vor dem Fenster

lagen, kuschelnd auf dem Fellteppich, der

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Page 588: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

auf dem Boden lag. Der Teppich war zwar

dekadent weich und auch, wenn ich ihn

schätzte, brauchte ich die Wärme von unten

nicht. Ich hatte meinen Mann an mich ge-

presst, um mich warm zu halten. Mein

Körper verbrannte förmlich von dem, was

wir gerade getan hatten und diese Hitze

würde noch eine Weile andauern. Ich dachte

nicht, dass mir jemals wieder kalt werden

würde.

„Danke“, flüsterte er an meiner Schul-

ter, presste seine Lippen gegen meine Haut,

bevor er sie an einen anderen Punkt meines

Körpers gleiten ließ, kleine sanfte Küsse auf

meiner Haut auf einem Weg über meine

Schulter zu meinem Nacken.

„Es war mir ein Vergnügen“, schnurrte

ich.

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„Deins und meins“, sagte er.

„Ich habe noch immer keine Tour durch

deine Wohnung bekommen, weißt du.“

„Du hast den Teil gesehen, der mir am

meisten bedeutet.“

„Das Fenster bedeutet dir so viel, Neil?“

„Das tut es.“

Er war ruhig für einen Moment und

sagte dann: „Du brauchst sowieso keine

Tour.“

„Warum nicht?“

„Weil das hier auch dein zu Hause ist.

Du wohnst hier.“

Mein Körper versteifte sich aus Schock.

„Ich erinnere mich nicht gefragt worden zu

sein.“

Er rollte mich auf meinen Rücken und

schob sich über mich und brachte seine

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Page 590: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Hand nach oben, um meine Wange zu ber-

ühren. „Cherry, wirst du hier bei mir ein-

ziehen? Dies dein zu Hause machen? Mit

mir?“

Seine schokoladenfarbenen Augen

glitzerten zu mir herunter, sein Daumen

streichelte über meine Wangenknochen. Die

Liebe, die ich in seinen Augen sah, beant-

wortete all die Fragen zu denen ich Ant-

worten brauchte. Ich wusste, er liebte mich,

genauso wie ich ihn. Er hätte mir die Frage

nicht wirklich stelle müssen, denn ich

wusste bereits, dass ich hier zu Hause war.

Zu Hause bedeutet Neil. Ich war nicht mehr

das Mädchen von früher. Die Jahre hatten

uns beide verändert, aber meine Antwort

war wirklich sehr einfach und simpel.

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Page 591: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Ich liebe dich…also ja“, antwortete ich

ihm mit einem Kuss auf diese wertvollen

Lippen, die genau wussten, wie sie mich

lieben mussten.

Neil stand zuerst auf und bückte sich

dann, um mich von dem Teppich

aufzuheben und dann küsste er mich, sobald

ich in seinen Armen war. Er lächelte mich

an, bewegte sich dann und trug mich den

Flur meines neuen Zuhauses entlang.

Es war mir egal wohin und ich konnte

nur erahnen, dass es seine Absicht war mir

das Schlafzimmer zu zeigen, indem wir von

diesem Moment an zusammen schlafen

würden.

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„Das ist so typisch für meinen Bruder,

dass er nicht im Land ist, wenn es

Arbeit für ihn gibt.“

Elaina sah nach, ob sie eine SMS bekom-

men hat, als ich uns zu ihrer Mutter fuhr.

„Das ist, was er mir geschickt hat: ‚Sorry,

Schwesterherz, bin auf dem Weg nach Paris.

Bedeutende Kunden mit viel Geld lassen

mich Vive la France schreien! Scotty kommt

auch ohne mich ganz gut klar. Er ist größer

und stärker als ich. –Ian‘.“ Sie machte ein

Page 593: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

verächtliches Geräusch in Richtung ihres

Handys. „Was für ein Blödmann.“

„Wohl wahr. Aber wenn er uns wirklich

bei deinem Umzug helfen würde, würden wir

ihn wahrscheinlich danach nicht mehr

loswerden. Er würde für Stunden bleiben,

mein Guinness trinken und von uns er-

warten ihn zu füttern.“

„Ein sehr guter Punkt, Captain.“ Sie dre-

hte sich im Sitz, um mich ansehen zu

können, während ich fuhr, ihre Stirn

gerunzelt.

„An was denkst du, Cherry Girl? Ich

sehe, wie sich die Räder in deinem hübschen

Köpfchen sehr schnell drehen.“

„Na ja, du solltest deine Augen auf der

Straße haben und nicht auf den Rädern in

meinem Köpfchen“, gab sie zurück, in dieser

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Page 594: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

frechen Art, die mich dazu verleitet wirklich

dreckige Dinge mit ihr machen zu wollen,

eine Idee würde dabei ihren Schmollmund

und meinen Schwanz zum Thema haben.

„Du kannst es mir sagen, das ist dir doch

klar.“ Ich griff nach ihrer Hand und nahm

diese in meine. „Ist in der Beschreibung von

meinem neuen Job. Meine Aufgabe als dein

Mann.“

Sie zog meine Hand hoch zu ihren

weichen Lippen und küsste meine Hand-

fläche. „Es ist wegen Mama. Sie hat in letzter

Zeit wieder mehr getrunken und ich mache

mir Sorgen über das Warum.“

„Ist mir auch aufgefallen. Und du denkst

es ist, weil du aus ihrem Haus ausziehst?“

Sie schüttelte ihren Kopf. „Das denke ich

nicht. Ich war für eine so lange Zeit nicht im

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Land und da ist sie auch allein klargekom-

men. Ich bin erst seit ein paar Wochen

wieder daheim und da hätte sie nicht wieder

so schnell so abhängig von mir werden

können. Außerdem war ihr einziger Grund,

mich wieder zurück nach London zu bekom-

men, damit wir wieder zusammenfinden. Sie

will das hier für uns. Also warum würde es

sie runterbringen, wenn ihr Wunsch doch er-

füllt worden ist?“

„Ich weiß es nicht. Aber du hast recht, es

macht keinen Sinn.“ Caroline Morrisons

Stärke und Hingebung mir gegenüber,

beeindruckten mich schon seit Jahren. Ihre

Liebe und Unterstützung ist niemals hinter-

fragt worden. Für mich hat sie die Rolle

meiner Großmutter übernommen, als diese

starb. Da gab es nichts, was ich nicht für sie

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Page 596: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

tun würde. „Lass uns versuchen sie für heute

mit uns in die Wohnung zu nehmen. Sie

kann dann mit ihren eigenen Augen sehen,

wo wir leben, dass sie immer willkommen ist

und dass sie uns immer besuchen kann,

wenn sie das möchte. Ich werde euch beide

zum Abendessen ausführen, sobald alles or-

ganisiert ist und vielleicht können wir uns

zusammen tun und Detektivarbeit leisten,

um das Problem aus ihr

herauszubekommen.“

Sie seufzte in ihrem Sitz und gab mir ein

kleines, trauriges Lächeln. „Dir ist schon

klar, dass, als wir beschlossen dich zu adop-

tieren, wir den besseren Deal gemacht

haben, richtig?“

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein,

meine Süße. Ich bin der glücklichste Mann

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Page 597: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

auf der Welt. In dem Punkt bin ich mir abso-

lut sicher und ich werde niemals vergessen,

dass, als ich Ian als Freund gewann, ich nicht

nur einen Bruder zu diesem Zeitpunkt ge-

wonnen habe, sondern auch noch eine ganze

Familie.“

In dem Moment, in dem wir das Haus be-

traten, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.

Es war viel zu ruhig. Neil fühlte es auch. Es

wurde mir klar, als er seinen gesamten Körp-

er anspannte und wie er sich zwar schnell,

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Page 598: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

aber methodisch durch das Haus auf der

Suche nach Hinweisen bewegte.

„Mama?“, rief ich laut.

Stille.

„Sie hat uns erwartet. Sie wusste, wir

würden um die Mittagszeit vorbeikommen,

um alles zusammenzupacken“, fasste ich lo-

gisch zusammen, während ich mir immer

größere Sorgen machte.

„Ihr Auto steht vor der Tür. Vielleicht ist

sie nur gerade bei einem Nachbar oder so – “

Er hörte auf zu reden und sah an die Decke,

als ob er ein Geräusch gehört hätte. Er zeigte

nach oben. „Euer Dachboden hat eine

Treppe zum Herausziehen, richtig?“

„Ja schon, aber warum würde sie denn

auf den Dachboden gehen – “

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Ein lautes Rumsen war über uns zu

hören.

Neil war schon im zweiten

Obergeschoss, um die Leiter nach unten zu

lassen, bevor ich überhaupt den halben Weg

der Treppe hinter mir hatte. Die Stufen hat-

ten sich noch nicht einmal völlig entfalten

können, da war er schon dabei auf den Dach-

boden zu klettern.

„Siehst du sie?“, fragte ich ungeduldig.

Ich hörte ihn sagen: „Ach, Mom, das ist

nicht gut für dich.“

„Es geht mir gut, Schatz.“ Ihre Stimme

klang nach meiner Mutter, aber als ich die

Leiter nach oben kam und sie sah, sah sie

nicht wie meine Mutter aus. Sie sah

durcheinander aus, trug noch immer ihr

Nachthemd, das Haar nicht gebürstet und

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zudem war sie angetrunken und es war noch

nicht einmal Mittag.

„Mama,…was ist passiert?“ Ich setzte

mich neben sie auf ein altes Sofa und legte

meinen Arm um ihre Schultern. „Hast du die

ganze Nacht hier oben verbracht? Es ist

eiskalt.“ Ich rieb ihre Arme mit meinen

Händen, um sie etwas aufzuwärmen.

Sie hielt eine Hand nach oben und ließ

sie dann wieder fallen. „Hach, Elaina…“ Sie

drehte ihren Kopf von mir weg und fing an,

leise zu weinen. Kartons mit den Sachen

meines Vaters und Erinnerungen, waren

geöffnet und um uns herum verteilt worden,

neben einer Flasche Bombay Sapphire und

Schweppes Gin Tonic. Das Wichtigste schien

allerdings ein Brief zu sein, den meine Mut-

ter an ihre Brust gedrückt hielt.

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Ich wollte, dass sie mich ansah, aber sie

ließ ihren Blick von mir abgewandt. Sie

weinte allerdings noch immer, der Brief auch

weiterhin an ihre Brust gepresst.

Neil hockte sich vor sie auf den Boden,

um auf Augenhöhe mit ihr sprechen zu

können. „Was ist das, Mom?“ Er berührte

eine Ecke des Papiers. „Darf ich es lesen?

Hat dich etwas, das in dem Brief stand,

traurig gemacht?“

Sie erlaubte ihm den Brief zu nehmen.

„Was steht drin?“, verlangte ich zu wis-

sen, auch wenn ich sehr wohl wusste, dass er

den Inhalt noch nicht gelesen haben konnte.

Manchmal weißt du einfach, dass irgen-

detwas schlimm war. Das Gefühl von Grauen

hüllte mich ein und bestätigte ohne Zweifel,

dass was auch immer dieser Brief zum Inhalt

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hatte – es etwas sehr Verhängnisvolles sein

musste.

Neil erblasste und mein Herz setzte ein-

en Schlag aus, während ich weiterhin ver-

suchte meine Mutter etwas aufzuwärmen, in

dem ich ihre Arme entlang rubbelte.

„Es ist von dem U.S. Verteidigungsmin-

isterium in Washington D.C..“ Er sah mich

mit Mitgefühl aus seinen wunderschönen,

dunklen Augen an, welche mir deutlich

machten, wie sehr er mich liebte und das er

versuchte den Schlag, der mich gleich treffen

würde, sanfter ausfallen zu lassen.

Meine Hand flog sofort zu meinem

Mund, um mich zu wappnen. „Papa?“

„Ja. Sie haben die Überreste von George

Morrison durch eine fortgeschrittene DNA

Analyse identifiziert. Es ist ein

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Page 603: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Herzenswunsch der Familien…damit die let-

zte Ruhestätte für die Überreste…organisiert

werden kann.“ Neil hasste es, uns diese

Worte mitteilen zu müssen. Ich konnte se-

hen wie sehr es ihn schmerzte.

„Hach…Mama…“ Nichts anderes wollte

über meine Lippen kommen. Ich war schock-

iert, versuchte aber gleichzeitig

herauszubekommen was uns der Inhalt des

Briefes eigentlich sagen wollte und sorgte

mich über den derzeitigen Zustand meiner

Mutter, aber konnte auch an nichts denken,

was ihr irgendwie helfen würde. Was sollte

ich auch sagen? Papa war nicht mehr bei

uns, so wie er es nicht mehr war seit dem 11.

September 2001. Dies brachte die ganzen

Gefühle, die ich in den Tiefen meiner Erin-

nerungen vergraben hatte, wieder zur

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Page 604: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Oberfläche. Ich konnte mir nicht einmal vor-

stellen, wie es meiner Mutter im Moment ge-

hen musste…und dass sie es nicht mit uns

geteilt hatte, nicht einmal mit ihren Kindern.

Naja, ich konnte sehen, wie sie damit um-

ging. Mit einer Flasche Bombay Sapphire.

Und das machte mir verdammt nochmal

Angst.

„Mom,…wann hast du den Brief denn

bekommen?“, fragte Neil leise.

Ein qualvoller Schluchzer kam über ihre

Lippen und dann sagte sie: „Er kam Freitag

vor einer Woche.“

Ich hatte Angst die nächste Frage zu stel-

len, aber ich musste es einfach tun. Ich sah

zu Neil und sammelte all meinen Mut

zusammen, denn ich hatte eine Ahnung, was

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Page 605: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

sie sagen würde. „Was sollen wir tun,

Mama?“

Sie wirbelte zu mir herum und sah mich

an, nahm meine Wange in ihre Hand und

hielt sie dort. Tränen wellten über ihr

faltiges, aber noch immer wunderschönes

Gesicht und dann verriet sie mir, was sie sich

von mir wünschte.

„Mein Schatz, bitte – bitte geh dort hin

und bring ihn zurück – bring deinen Papa

zurück nach Hause – zu seiner Familie, die

ihn liebt. Ich k-kann den Gedanken nicht er-

tragen, dass er…d – dort ganz allein…und so

weit weg von uns ist.“

„In Ordnung, Mama. Ich werde gehen.“

Ich antwortete ihr schnell, denn ich

wusste bereits, was sie mich fragen würde.

Und außerdem gab es keine andere Antwort,

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Page 606: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

die ich ihr hätte geben können. Ich würde

nach Washington D.C. fliegen, um meinen

Vater zu holen und ihn wieder nach Hause

bringen. Es war egal wie sehr es wehtun

würde, ich würde tun was gemacht werden

musste.

„Und ich werde die ganze Zeit an ihrer

Seite bleiben“, sagte Neil, umarmte uns

beide mit seinen starken Armen, die, Gott sei

Dank, das Gewicht beider unserer zwei

gebrochenen Herzen tragen konnten.

Die Totenhalle des Dover Luftwaffen-

stützpunktes bewahrte die Überreste der

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Page 607: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Opfer der Attacke auf das Pentagon vom 11.

September auf. Ich wunderte mich, wie sie

all die Familien handhabten, die hier im let-

zten Jahrzehnt den gleichen Weg wie wir

gerade, gehen mussten. Familien, die ihre

verlorenen Angehörigen betrauerten. Aber

vor allem machte ich mir darüber Sorgen,

wie sie mit Elaina umgehen würden. Ich

nahm ihre Hand in meine und hob sie an

meine Lippen, als wir den Gang zusammen

entlangliefen.

„Okay?“, fragte ich.

Ihre mitternachtsblauen Augen blinkten

mehrmals, bevor sie endlich nickte. „Ich bin

wirklich erleichtert, dass du hier bist.“

„Nichts hätte mich davon abhalten

können. Wo auch immer du bist, da muss

auch ich sein.“

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Page 608: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Elaina hauchte ‚liebe dich‘ zu mir, als wir

weiterhin der Soldatin folgten, die uns den

Gang entlang führte.

Sie hielt vor einem Raum, der so her-

gerichtet war, wie der Sichtbereich in einem

Bestattungsinstitut. Trübe Beleuchtung,

reich an Dekor, mit bunten Glasfenstern und

sogar einer Art Podium. Diese ganze Er-

fahrung war gespenstisch. Der Gedanke

daran, dass die Menschen in dieser Einrich-

tung so viele – nur teilweise vorhandene –

Überreste der lebenden Angehörigen über-

gaben, so oft, und an so viele Familien – dass

die Amis gezwungen gewesen waren, nur für

diesen Zweck Raum zu schaffen – war dep-

rimierend. Ich machte mir Sorgen darüber,

mit was Elaina konfrontiert werden würde.

Es brauchte nicht viel um zu erkennen, dass

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es keinen Körper von George Morrison

geben würde. Wenn es einen Körper gegeben

hätte, wäre er sofort identifiziert worden und

nicht mehr als ein Jahrzehnt später. Es

würde wenig geben, um der Familie zu

übergeben; ich wollte nicht, dass Elaine, ihre

Mutter, oder ihr Bruder so etwas durchleben

müssen.

„Hier hindurch und Sie können alles in

Besitz nehmen.“ Wies Gefreite Knowles mit

ihrem Arm. „Die Unterlagen sind auf dem

Altar, neben den Überresten Ihres Vaters,

platziert und Sie werden auch diese Unterla-

gen mit sich nehmen.“ Sie gab Elaina An-

weisungen und sprach dabei direkt mit ihr.

„Der Raum steht zu Ihrer Verfügung, solange

Sie diesen benötigen. Sobald Sie gehen

möchten, benutzen Sie bitte den Ausgang,

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Page 610: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

zum Gang hinaus und gehen Sie dann nach

rechts. Wenn Sie aus dem Gebäude kommen,

werden Sie ein Auto sehen, das sie wieder

zurück ins Hotel bringen wird.“ Sie lächelte

sanft, als ob sie ihre kleine Rede bereits

tausende Male absolvieren musste und dies

bereits in ihrem Schlaf schaffen würde.

„Nehmen Sie sich aber alle Zeit der Welt.

Wann immer Sie bereit sind.“

Ja, Dover musste dies meiner Meinung

nach schon viel zu oft miterleben. Die Amis

hatten ein Protokoll, welches in den letzten

Jahren perfektioniert worden war. Ich hasste

die gesamte Prozedur. Ich hasste es, dass Ge-

orge Morrison in einer Terroristenattacke

getötet wurde. Ich hasste es, dass ein guter

Mann einfach so ausgelöscht worden war,

wie so viele andere auch, in einem sinnlosen

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Krieg, wegen Semantiken…und Idealen, we-

gen Meinungen, welche niemals jemand zu

ändern im Stande wäre. Einfach sinnlos und

bescheuert.

Mein eigener Dienst, in demselben

Krieg, hat mich irgendwie zum Zyniker wer-

den lassen. Truppen zu sehen, die vor mein-

en Augen sterben mussten, werde ich wohl

niemals vollständig aus meinen Gedanken

vertreiben können. Verlorene Freunde und

Brüder, Menschen, mit denen du gesprochen

hast, mit denen du gegessen hast. Menschen,

denen du dein Leben anvertraut hast. Ver-

loren. Gestorben. Tot. Es war schwer kein

schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich

doch noch immer ein Leben hatte, aber diese

Menschen nicht mehr. Warum die und nicht

ich?

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Page 612: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Außerdem hasste ich es, dass die Tochter

hier herkommen und die wenigen Überreste

ihres Vaters abholen musste, ein Jahrzehnt

nach seinem Tod, damit die Familie etwas

hatte, um es zu bestatten. Ich hasste, was die

Umstände mit Mutter angerichtet hatten,

mit Ian und auch mit Elaina. Es machte

einem klar, wie schnell eine geliebte Person

für immer aus dem Leben gerissen werden

konnte. Genau wie Großmama – wie meine

Mutter.

Gefreite Knowles salutierte und verließ

uns, das Geräusch ihrer Schuhe in einem

gleichmäßigen Schritt, in einem gleichmäßi-

gen Takt, als sie sich von uns entfernte und

uns in der Stille zurück ließ.

Elaina ging in die Richtung des Altars

und ließ dabei niemals meine Hand los. Sie

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war nicht zusammengebrochen und es war

ihr auch nicht anzusehen, ob es sie störte

hier zu sein, aber ich wusste, dass es sehr

schwer für sie sein musste diese Reise zu

machen. Es gab nie einen Zweifel darüber,

ob ich sie begleiten würde oder nicht. Sie

brauchte mich und das war alles, was ich

wissen musste. Familie kam zuerst. Die Mor-

risons waren meine Familie.

Wir hielten am Altar und schauten auf

die zwei Dinge, die dort bereit lagen, her-

unter. Ein Umschlag und ein kleiner quad-

ratischer Karton aus Pappe, mit einem

selbstschließenden Deckel, auf dem sein

Name und die Adresse vermerkt waren.

Elaina streckte ihre Hand aus und ber-

ührte es.

„So winzig…“

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Page 614: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Ich legte einfach meinen Arm um sie und

schaute nach unten auf diese kleine Box,

welche einige wenige Überreste ihres Vaters

innehatte.

Eine ganze Person auf das reduziert, was

in einen winzigen Pappkarton passte.

„Lass uns jetzt gehen“, sagte sie.

Elaina nahm die Box und den Umschlag

hoch und sah zu mir auf. Ihr wunderschönes

Gesicht wirkte ausdruckslos, ein Beweis

dafür, dass sie unter Schock stand. Sie kon-

nte es wahrscheinlich nicht glauben, wie

wenig man ihr von ihrem Vater überreicht

hatte, um es mit nach Hause zu nehmen.

„Ich will diesen Ort jetzt bitte verlassen.“

Also begleitete ich sie nach draußen in

die Sonne. Ein paar wenige Wolken in einem

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Page 615: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

blauen Herbsthimmel über unseren Köpfen.

Wir beiden schauten nach oben und ich

schätzte, wir dachten beide das Gleiche; ein

Gedanke, der nicht laut ausgesprochen wer-

den musste.

Dieser Tag war dem Tag, als George

Morrison sein Leben verlor, sehr ähnlich.

Ich saß an dem Tisch in unserem Hotelzim-

mer und starrte die Box an. Eine Box, die

meinen Vater als Inhalt hatte. So viele Emo-

tionen machten sich in mir breit. Dinge, die

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Page 616: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

ich für Jahre versucht hatte zu verdrängen,

denn die Zeit lindert den Schmerz, wenn du

dein tägliches Leben absolvieren musst. Und

auch wenn ich noch ein Kind war als er

starb, je mehr Jahre ich ohne ihn sein

musste, desto weniger Zeit hatte ich im Ver-

gleich dazu mit ihm verbringen können.

Wenn ich nun darüber nachdachte, war das

Sterben einfacher als das Loslassen. Wenn

die Person weg war, hast du keine andere

Wahl, als es zu akzeptieren. Der Tod ist das

Ende. Wenn sie aber noch am Leben war, für

dich aber verloren, dann bleibt auch der Sch-

merz am Leben.

Aber meine Mutter hatte viele wunder-

volle Jahre mit meinem Vater gehabt. Ich

dachte an Neil, und wie es für mich sein

würde, wenn uns etwas Ähnliches passieren

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würde. Wenn er plötzlich einfach…fort wäre.

Und wenn es nie wieder eine Chance gäbe,

noch einmal mit ihm zusammenzusein. Ich

schauderte. Jep, scheint, als ob Gin & Tonic

jeden Tag für den Rest meines Lebens eine

Möglichkeit für mich wäre, wenn ich es mal

nüchtern betrachtete. Meine Mutter hatte

ihren Ehemann verloren, den Vater ihrer

Kinder, die Liebe ihres Lebens. Wer war ich

denn schon um zu verurteilen, wie sie ihre

Trauer versuchte zu bewältigen? Mir war

nicht einmal klar, wie ich diese – wie sollte

ich es eigentlich nennen? – Überreste

meines Vaters für meine Mutter übergeben

sollte, sobald wir daheim ankommen

würden.

„Neil, ich kann ihn doch nicht zu meiner

Mutter zurückbringen in dieser…Box. Da

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Page 618: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

muss es etwas Besseres geben, das wir ben-

utzen können.“

Seine Antwort war, dass er seine Hand in

meinen Nacken legte und mit seinem Dau-

men über meine Haut streichelte. Er war so

gut mit allem gewesen, zeigte mir, mit seiner

Stärke und seiner Unterstützung, wie sehr er

mich und meine Familie liebte. Ich hatte Neil

wehgetan als ich ihn vor sechs Jahren ver-

ließ. Ich verstand jetzt wie sehr es ihn getrof-

fen hatte, als ich ihn zurück ließ, so sehr,

dass es ihm nicht möglich war mich irgend-

wo ohne ihn hingehen zu lassen. Ich

schätzte, dass er noch immer Angst hatte, ich

würde nicht zu ihm zurückkehren.

Das war etwas, das mich sehr quälte,

sobald ich die Zeichen seiner zwanghaften

Sorge um mich bei ihm erkannt hatte. Ich

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fühlte mich deshalb schuldig und ich mochte

es nicht, mich so zu fühlen. Ich wusste, dass

er mich auf den Monitoren seines Büros in

der Arbeit beobachtete; dass er mich an

meinem Schreibtisch sehen und zu den Kun-

den sprechen hören konnte. Ich war geduldig

mit ihm, aber ich dachte nicht, dass es ge-

sund für unsere Beziehung war.

„Ich denke, dass ich draußen einige

Läden gesehen habe, Läden mit antiken

Stücken und auch Leihhäuser. Vielleicht

kannst du dort etwas Angemessenes finden.

Willst du gleich gehen?“, fragte er.

„Du musst mich nicht begleiten, weißt

du.“ Ich seufzte, ohne es zu wollen. „Ich

komm auch allein klar. Es ist einfach nur

eine Reihe von Läden in der Straße, in der

auch das Hotel liegt.“

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Er schüttelte seinen Kopf und runzelte

die Stirn. „Ich komme mit – “

„Du musst dir keine Sorgen mehr

machen, Babe. Ich weiß, dass ich dir sehr

wehgetan hat, als ich dich einfach so ver-

lassen habe und ich werde es wahrscheinlich

nie wieder gut machen können.“ Ich legte

meine Hand auf seine Wange. „Aber ich

werde immer wieder zu dir zurückkommen.

Ich liebe dich und ich kann nicht ohne dich

leben. Nichts wird mich jemals wieder von

meinem Mann fern halten können. Ich

werde immer wieder zu dir zurückkommen.

Das verspreche ich.“

Der Ausdruck in seinem Gesicht riss

mein Herz beinahe entzwei. Seine Augen

füllten sich mit Tränen und er brachte seinen

Kopf zu meinem Schoß und verweilte dort

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für eine Weile, ohne etwas zu sagen. Er

nahm meine Hand in seine und hob sie zu

seinen Lippen. Ich strich mit meiner anderen

Hand durch seine Haare und genossen ein-

fach das Gefühl, ihm so nahe zu sein. Keine

Worte waren nötig. Wir konnten uns auch

ohne Worte ausdrücken.

Entscheidungen waren dauerhaft und

auch wenn wir einige davon bereuen

würden, wir würden sie nicht zurücknehmen

können. Ich hatte einige schlechte

Entscheidungen getroffen. Neil genauso. Ich

denke, das Beste auf das wir hoffen konnten

war, dass wir uns an jedem Tag, den wir

noch übrig hatten, ehrlich lieben würden.

Und auf viele, viele Jahre ähnlicher Tage in

unserer Zukunft zu hoffen.

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Er hatte noch immer seinen Kopf in

meinem Schoss, als er fragte: „Ich würde

dich gerne irgendwo anders hinbringen, be-

vor wir wieder nach London zurückkehren.

Bitte?“

„Natürlich, Babe“, antwortete ich sofort.

„Wo auch immer du bist, da werde auch ich

sein.“

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Von Washington D.C. aus brachte

mich Neil nach Schottland.

Er sagte mir, dass er nur eine Woche

wollte, in der wir uns ausruhen und zusam-

men sein konnten, ohne Ablenkungen von

der Arbeit, oder unzählige andere Probleme,

die ein Talent dafür hatten, die

Aufmerksamkeit von dem, was du wirklich

tun wolltest, zu beanspruchen. Er brauchte

mich ganz für sich allein. Seine Worte.

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Außerdem sagte er, dass es an der Zeit

wäre mir die Erbschaft von seinem Onkel,

den er niemals getroffen hatte, zu zeigen.

Die gesamte Situation war noch immer

schwer zu glauben. Neil, ein Groß-

grundbesitzer, und so wie es aussah war da

ein Haufen an Land involviert.

„Ich kann es nicht fassen“, murmelte ich,

als ich aus dem Fenster des Autos sah und

wir in die lange Einfahrt einbogen, die mit

vielen Bäumen an der Seite geschmückt war.

„Was kannst du nicht fassen, Cherry?“

Neil machte diese für ihn typische Sache, wo

er mich versuchte zu überraschen und zwar

in dem er mir keinerlei Informationen ver-

riet, nur um mich zu foltern. Machte mich

wahnsinnig, aber er schien es zu genießen.

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„Das ist ein verdammtes Anwesen mit

einem enormen Anteil an Land und…und,

naja, du hast es dargestellt als wäre es nur

ein altes Haus, an einem Ort mit ein paar

Bäumen und nicht etwas aus Stolz und

Vorurteil.“

„Meinst du etwa das Haus von Mr.

Darcy?“

„Jep, es heißt Pemberley, nur damit du

es weißt.“ Ich hatte Neils Haus noch nicht

gesehen und wurde langsam echt un-

geduldig, als ich aus dem Fenster sah.

„Ich werde es mir notieren.“ Er lehnte

sich rüber, um mir einen Kuss auf die

Schläfe zu geben. „Ich weiß, wie du deine

Liebesromane liebst. Du liest immer im

Bett.“

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„Und du lenkst mich immer ab, wenn ich

versuche im Bett zu lesen.“

„Da hast du verdammt nochmal Recht,

Frau. Denkst du etwa, ich wäre ein Idiot?“ Er

lehnte sich näher an mich heran, um Küsse

auf meinen Nacken rieseln zu lassen.

„Shhh“, flüsterte ich und versuchte un-

auffällig auf den Taxifahrer zu zeigen.

„Ich küsse doch nur deinen Hals“,

flüsterte Neil zurück, „das macht nicht ein-

mal Geräusche.“

Ich schaute weiterhin aus dem Fenster

und ein Schrei kam über meine Lippen,

sobald das Taxi eine Minute später in eine

weitere, aber diesmal private, Einfahrt bog.

„Wer braucht jetzt ein strenges ‚Shhhh‘,

häh?“

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Ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit.

Meine Augen waren gefesselt von dem, was

die Straße umrahmte. Auf beiden Seiten von

uns waren Bäume, bedeckt von weißen und

rosa Blüten, zu sehen. Etwas Ungewöhn-

liches für November, denn sie blühten. Die

Herbst-Kirsche. Genau dann blühen die

Bäume ein zweites Mal. Den ganzen Weg der

Einfahrt entlang, bis zum Haus.

„Das sind die Kirschbäume im Herbst,

von denen du mir erzählt hast…“

„Genau, Süße. Sind sie nicht

unglaublich?“

Ich antwortete nicht. Ich konnte es nicht,

denn meine Stimmbänder waren einge-

froren. Ich nickte meine Antwort nur, dabei

war eine meiner Hände gegen das Fenster

gepresst.

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Eine Flut von Tränen bahnte sich bereits

ihren Weg über mein Gesicht.

Die nächsten Minuten waren verschwom-

men, denn ich konnte einfach nur heulen.

Neil wusste allerdings, was er zu tun hatte.

Gott sei Dank übernahm er komplett die

Kontrolle über alles in seinem Leben und an-

scheinend auch über mich. Er wusste immer

genau, wann er es tun musste; vor allem,

wann er die Kontrolle über mich überneh-

men musste.

Er bezahlte den Fahrer und schickte ihn

fort, bevor er mich die Treppen seines

Hauses auf meinen wackligen Beinen nach

oben führte.

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Anwesen war allerdings eine weitaus

bessere Beschreibung für das, was ich gerade

anstarrte.

Vier massive, weiße Steinsäulen hielten

die Fassade aufrecht, welche eine wunder-

schöne Tür, die in einem dunklen Blau

gestrichen worden war, besaß. Gelbe und

graue Steine, mit gepflegt aussehenden

weißen Ziegeln, bildeten den Rest des

Hauses. Das Haus wurde umrahmt von gi-

gantischen Kiefern- und Eichenbäumen in

einem sattgrünen Park, einer der unendlich

weit zu reichen schien.

Er grüßte dann einen älteren Mann mit

grau werdendem Haar, der oben auf den

Treppen auf uns zu warten schien. Neil stell-

te ihn mir als Batesman vor und die beiden

unterhielten sich für ein paar Minuten,

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während sich meine Knie anfühlten, als

würden sie jeden Moment nachgeben. Ich

machte einen heldenhaften Versuch Hallo zu

sagen und den armen Mann dabei nicht zu

Tode zu erschrecken. Ich bezweifelte allerd-

ings, dass ich in diesem Punkt erfolgreich

war. Na ja, wir werden auf die Nacht warten

müssen, vielleicht trifft es ihn dann? Augen-

blick, die viel wichtigere Frage wäre – Neil

hat Diener? In seinem schottischen An-

wesen? Auf seinem verdammten Landsitz?!

Mein Kopf tat plötzlich irgendwie weh.

Ich brauchte auf jeden Fall ein gi-

gantisches Glas Rotwein und dann gefolgt

von etwas sehr viel Stärkerem. Dies war

Schottland; vielleicht gab es Flaschen von

jahrhundertealtem Whiskey im Keller, übrig

geblieben von den Zeiten Jack Sparrows und

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seinesgleichen. Ich bin mir ziemlich sicher,

dass mein sarkastischer Gedanke näher an

der Wahrheit war, als ich mir vorstellen

konnte.

Ich folgte Neil, als er mich an der Hand

führte und fühlte mich wirklich immer mehr

fehl am Platz. Die Sicherheit, die ich bei ihm

fühlte, wurde irgendwie bedroht. Das war

alles neu für mich. Ein Teil von ihm, den ich

nicht kannte und was in seinem Leben ein

Platz gefunden hatte, zu einer Zeit, als ich

keinen Platz darin hatte. Er hat alles über

dieses Land gelernt – ohne mich.

Ich ließ ihn mich blind führen, denn

meine Augen waren gefüllt mit Tränen und

ich war nicht länger in der Lage, das Innere

dieses beeindruckenden Hauses zu

erkennen.

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Neil wusste genau, was mit mir los war.

Er wusste es immer.

Ohne ein Wort hielt er unten an einer

riesigen Treppe an und hob mich in seine

Arme. Er trug mich die Marmortreppen hin-

auf und brachte mich in einen Raum mit

einem Himmelbett, welches mit einer

weichen, weißen Bettdecke bedeckt war.

Er legte mich auf den weichen, flauschi-

gen Bezug und lehnte sich über mich. Seine

Augen sahen mich genau an, lasen mich, ver-

standen wie schwer es für mich war das

Bedauern über damals hinter mir zu lassen.

Er teilt dieses Gefühl mit mir. Ich wusste, er

bedauerte es auch und das war der Grund,

warum er mir vergeben hatte.

„Ich weiß genau, was du brauchst,

Cherry“, sagte er mir, als er sich ein wenig

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von mir zurückzog. „Ich werde mich um dich

kümmern.“

Seine weichen Lippen küssten mich und

seine warme Zunge leckte jede einzelne

Träne von meinem Gesicht, bis jeder traurige

Gedanke, jedenfalls für diesen Moment, in

den Hintergrund gedrückt worden war. Er

zog mir langsam die Sachen aus,

Kleidungsstück für Kleidungsstück, bis ich

völlig nackt war und er seine Hände und Lip-

pen ungestört über mich gleiten lassen

konnte.

Bis kein Part meines Körpers länger un-

berührt war. Bis er mir so viele Orgasmen

geschenkt hatte, dass es mir nicht länger

möglich war sie zu zählen. Bis er mich davon

überzeugt hatte, dass ich an seine Seite

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gehörte, hier in Schottland. Oh ja, mein

Mann kannte mich gut.

Er verließ das Bett und zog seine eigene

Kleidung aus. Noch viel langsamer, als er es

bei mir getan hatte. Er war bereit für mich,

weit bevor seine Hose irgendwo auf dem

Boden landete.

Als er wieder ins Bett kam, setzte ich

mich auf und legte meine Hände auf seine

Brust, stieß ihn rückwärts auf das weiche

Bett. „Ich bin dran.“

Er lächelte mich an, seine Lippen noch

immer feucht von dem, was er mit mir in den

letzten Minuten gemacht hat, als er verstand,

was genau ich vorhatte.

Ich machte es mir bequem und nahm

seinen dicken Schwanz in meine Hand,

meine Hand streichelte seine samtweiche

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Haut entlang, welche die steinharte Länge

darunter bedeckte. Ich schloss meinen Mund

um seine Eichel und saugte an seinem Sch-

wanz, während ich ihn tiefer und tiefer in

meinem Mund führte.

„Oh, heilige Scheiße ja…“, knurrte er, als

ich mich um seinen wunderschönen Penis

kümmerte.

Und er war wunderschön. Neil auf dem

Höhepunkt seiner Leidenschaft war atem-

beraubend mit anzusehen. Ich würde nicht

nein sagen, wenn er mir ein oder zwei Bilder

von diesem Augenblick anbieten würde. Die

einmalige Schönheit eines Mannes mit

einem Körper, der zur Vollendung geformt

war, angespannt und straff, wegen dem, was

ich mit ihm machte. Wegen dem, was ich ihn

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fühlen ließ. Mit all der Liebe, die ich ihm aus

meinem vollen Herzen schenken konnte.

Ich saugte hart an ihm und wartete nun

darauf, dass er seinen Samen in meinen

Mund ergoss, aber er entzog sich plötzlich

meinem Mund und weg von mir.

„Nein, ich will – “, flüsterte er scharf, be-

vor er sich neu positionierte und mich unter

meinen Armen anhob. Er setzte mich auf

seinen Schoss, setzte mich auf seinen Sch-

wanz und drang mit einem Stoß tief in mich

ein. Er übernahm die Kontrolle über seinen

Orgasmus, als sein Mund meinen bedeckte

und seine Zunge in meinen Mund eindrang,

genauso hart wie sein Schwanz gerade mein

Geschlecht für sich beansprucht hat.

„Cherry, Cherry…Cherry – Ich liebe

DICH“, keuchte er an meinen Lippen.

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Seine Hände hielten meine Hüften in

einem festen, fast schmerzhaften Griff, hiel-

ten unsere Körper fest aneinander gesch-

weißt, sein Schwanz tief in mir vergraben,

auch noch, als er sich zurück in die Weich-

heit des Bettes fallen ließ und mich mit sich

zog.

Nachdem wir von dem Höhepunkt

wieder runtergekommen waren, bedeckte er

uns mit der Bettdecke, um die Kühle des

Herbstwetters von uns fern zu halten. Ich be-

wegte mich ein wenig, aber er griff sofort mit

beiden Händen an meinen Hintern, um un-

sere Verbindung nicht aufgeben zu müssen.

„Beweg dich nicht.“

Ich berührte sein Gesicht und hielt mich

an ihm fest. „Warum?“

„Weil ich in dir sein will.“

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Page 638: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Warum?“ Ich hatte meine Theorien

über das, was er tat.

Seine Augen schauten nach links, verri-

eten damit, dass er etwas verbarg. „Ich liebe

es, danach in dir zu sein. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch und ich denke, ich

weiß, was du hier versuchst.“ Ich ruhte mein

Kinn auf seinem Brustbein, damit ich ihm

nicht wehtun würde. „Es wird aber wahr-

scheinlich nicht funktionieren. Du weißt

doch, dass ich die Pille nehme. Du hast gese-

hen, wie ich sie nehme.“

Er seufzte leise. Ich konnte sehen, dass

er enttäuscht war, dass ich seine Motivation

darüber, warum er in mir kommen wollte,

herausgefunden hatte, und warum er nicht

in meinem Mund kommen wollte.

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„Ich hoffe sie versagen irgendwann,

denn du bist die einzige Frau, die jemals die

Mutter meiner Kinder sein wird.“

Als ich letztendlich meinen Neandertaler-

plan zugab, dass ich sie schwängern wollte,

damit ich sie nie wieder verlieren könnte,

lächelte sie. Mein Cherry Girl kannte mich

gut.

„Du musst mich nicht schwängern, um

mich bei dir zu behalten – ich würde so oder

so bleiben“, sagte sie sanft, bevor sie ihren

Kopf auf meiner Brust niederließ.

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Ich strich ihren Rücken entlang und

stellte mir sie und mich, mit unseren zukün-

ftigen Kindern vor. Da wird es einige geben,

dachte ich so bei mir. Jungen und Mädchen.

Sie würden wie sie aussehen und sie würden

niemals ein Leben ohne liebende Eltern er-

leben müssen. Wir würden sie ihr ganzes

Leben lang begleiten, ihnen dabei helfen

aufzuwachsen und gute Menschen zu

werden.

„Ich arbeite noch immer daran“, sagte

ich. „Ich habe einen Plan, Cherry…und, wie

du schon weißt – “ Ich hustete und murmelte

die Worte: „Selbstverteidigungskurs“ unter

meinem Atem, „ – nehme ich meine Pläne in

Bezug auf dich immer sehr ernst.“

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Sie kicherte und ließ ihre Hand über

meine Brust heruntergleiten, um mich in die

Seite zu kneifen.

„Also das wirst du bereuen, meine

Schöne“, sagte ich zu ihr, als ich sie unter

mich rollte.

Ich hielt mein Versprechen.

Immer und immer wieder.

Sechs Wochen später

„FROHES NEUES JAHR!“ Die einstimmigen

Rufe der Gäste ertönten und dann wurde es

ruhiger, als sich die Paare küssten, um das

neue Jahr zu begrüßen. Die anderen waren

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mir allerdings egal. Nur eine Person hatte

meine volle Aufmerksamkeit.

Und mein Herz.

Jeder hatte heute auf der Party beson-

ders gute Laune, denn es wurde bekannt

gegeben, das BSI den Vertrag, dass wir die

Sicherheit der Königsfamilie bei den

Olympischen Spielen nächsten Sommer sich-

erstellen sollten, in der Tasche hatten. Und

das war eine bedeutsame Sache für unser

Unternehmen. Allerdings hatte ich mo-

mentan etwas noch Bedeutsameres im

Sinne. Der Fokus lag auf meinem Cherry

Girl, denn mir lief das Wasser zusammen,

sobald ich sieh ansah.

Sie trug ein schokoladenbraunes Kleid

aus Spitze, das ihre Figur auf eine Art um-

schmeichelte, die wirklich illegal sein sollte.

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Ihre himmelblauen Schuhe und der Sch-

muck, die Farbe, die sie so sehr liebte, sahen

atemberaubend zusammen aus. Ihre einz-

igartigen, kirschfarbenen Haare waren zu

einer Seite arrangiert und fielen in sanften

Wellen über ihre Schulter. Ich würde meine

Hände später darin vergraben. Sobald ich sie

zu Hause hatte und ihr Kleid nirgends zu

finden sein würde.

Als sie auf einem Kissen im Fensterbrett

saß und wie eine Prinzessin aussah, hielt sie

mein Gesicht in ihren Händen und erwiderte

meinen Kuss.

„Frohes Neues Jahr, Captain“, sagte sie.

„Frohes Neues Jahr, meine Schöne“, ant-

wortete ich an ihren Lippen.

Mein Brustkorb fühlte sich an, als würde

er durch das wilde Hämmern meines

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Herzens zerspringen. Ich konnte es nicht

glauben, dass ich so etwas vor so vielen

Menschen wirklich tun würde. Aber das

würde ich.

Ich ließ mich zu Boden und auf mein

Knie herunter und nahm ihre Hände in

meine.

Sie schaute mich überrascht an und

dann keuchte sie auf, als ihr klar wurde, was

ich vorhatte…

„Elaina,…ich werde dich jetzt etwas fra-

gen. Es ist eine Frage, die ich dir bereits vor

sechs langen Jahren stellen wollte. Und jetzt,

zum zweiten Mal in unserem Leben, bin ich

bereit diese Frage erneut zu stellen und

dieses Mal wird mich nichts davon abhalten

können. Du musst etwas wissen, von dem ich

dir nie etwas erzählt habe. Aber die Zeit ist

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Page 645: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

jetzt gekommen, dass du es zu hören

bekommst.“ Ich hob ihre Hände zu meinen

Lippen und küsste sie. „Du hast mir immer

das Gefühl gegeben, als wäre ich nur für dich

in diese Welt geboren worden,…damit ich

dich finden, dich lieben könnte und damit du

mich zurück lieben kannst. Daran glaube ich

mit meinem ganzen Herzen.“

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als

sie meinen Worten lauschte. Sie hörte

geduldig zu, wie sie es immer tat.

Ich holte die herzförmige, silberfarbene

Schachtel heraus, die sie in dem

Antiquitätenladen in Washington D.C.

beäugt hatte, und die ich dann gekauft hatte,

nur weil ich dachte, dass sie diese mögen

würde. Es erinnerte mich an sie. Kostbares

Metall, liebevoll in ein delikates Design

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Page 646: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

gefertigt; aber auch wunderschön, mit Stärke

ausgestattet, um alle Widerstände des

Lebens zu bewältigen.

Ich hielt die Schachtel in meiner Hand-

fläche und öffnete dann den Deckel.

„Elaina Morrison, dies hier ist unsere

zweite Jahreszeit. Willst du meine Herbst-

Kirsche sein und für mich zum zweiten Mal

blühen, mich heiraten und meine Frau wer-

den? Willst du es möglich machen mir ein

schönes Leben zu schenken, mit dir, um zu

verwirklichen, für was ich auf die Welt

gekommen bin?“

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Ich starrte auf den Inhalt der herzförmigen,

silberfarbenen Schachtel. Dann schaute ich

ihn an, schaute in diese dunklen Augen, die

ich schon immer geliebt hatte – die Farbe,

die mich zu meinem Kleid heute Abend in-

spiriert hat – und antwortet auf seine Frage.

„Ja, Neil McManus, ich werde dich heir-

aten.“ Ich hob eine zitternde Hand, um seine

Wange zu berühren, seinen Kiefer, seine Lip-

pen und schloss meine Augen für einen kur-

zen Moment, um mich zu sammeln. „Ich will

dir auch etwas sagen.“ Ich öffnete meine

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Page 648: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Augen und ließ sie über jeden Teil seiner

Gesichtszüge gleiten, genauso wunderschön

wie er es damals, als siebzehnjähriger Junge

gewesen war, als er mir am Tisch

zugezwinkert hat. „An dem Tag, als Ian dich

zu uns brachte, habe ich mich in dich ver-

liebt und wusste, dass ich gerade den Jungen

getroffen habe, den ich einmal heiraten

würde. Für mich bist es schon immer du

gewesen. Ganz allein…du.“

Er lächelte mich an und nahm den Ring

aus der silbernen, herzförmigen Schachtel.

„Darf ich?“

„Ja, du darfst.“

Er schob den aquamarinfarbenen

Diamant- und Platinring auf meinen Finger

und küsste mich dann leidenschaftlich,

während er noch immer kniend auf dem

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Page 649: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Boden saß. Ich vergrub meine Hände in sein-

en Haaren und hielt mich an ihm fest.

Mein gutaussehender, mutiger,

liebevoller, fürsorglicher Mann.

Ich zog ihn auf seine Füße, inmitten von

lautem Gegröle und Glückwunschrufen,

welche uns von allen Seiten entgegen kamen,

von denen, die anscheinend mit angehört

und angesehen hatten, was am Fenster

passiert war. War mir aber egal. Nichts kon-

nte mich wirklich von meinem Mann und

dem glitzernden Diamanten, in einem

funkelnden Blau an meinem Finger,

ablenken.

Neil hob mich in seine Arme und trug

mich von der Party weg.

Dann brachte er mich nach Hause und

machte Liebe mit mir in unserem Bett.

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Page 650: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

„Also…jetzt wo ich deine Zustimmung habe,

wann können wir diese Fusionierung offiziell

machen?“

Ich hatte Elaina an mich gekuschelt, ihr

gesamter warmer, nackter Körper Haut an

Haut mit meinem, wie Silberlöffel in einer

Schublade. „Haben wir nicht gerade erst fu-

sioniert?“, stichelte sie mich.

„Dieser freche Mund von dir ist hoffent-

lich etwas, dass sich niemals ändern wird,

meine Schöne.“

„Ich werde es mir notieren, Captain, nur

falls mich dieser freche Mund irgendwann

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Page 651: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

einmal in eine Situation bringen sollte, aus

der ich nicht mehr herauskomme.“

Ich küsste ihre Schulter, genau über ihr-

em Tattoo. „Du hast meine Frage noch im-

mer nicht beantwortet, Cherry. Wann werde

ich dich zu Mrs. McManus machen können?“

Sie drehte sich zu mir um und hielt mein

Gesicht in ihren Händen. „Wie lange dauerte

deine letzte Tour in der Armee?“, fragte sie

sanft.

„Das waren zehn Monate.“

„Ich werde dich also in zehn Monaten

heiraten.“ Sie küsste mich. „Ich will dich

heiraten, wenn die Herbstkirschbäume ihre

zweite Blütezeit in Schottland verleben.“

Ich nickte bei ihrer Logik, verstand, war-

um sie sich für diese Zeit entschieden hatte.

Und weil ich glaubte, dass ich in diesem

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Page 652: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Augenblick keine Worte über meine Lippen

hätte bringen können, mein Herz war so voll

und empfand endlich ein Gefühl des

Friedens.

Dann sprach sie erneut, Worte, die ich

nicht erwartet hatte zu hören. Worte, die mir

klar machten, wie sehr wir uns liebten und

wie das Schicksal, wieder einmal, seine

Schuld einlöste, und dieses Mal arbeitete es

gekonnt in all seiner Weisheit.

„Ich werde dir diese…zehn Monate

zurückgeben. Die Monate, die ich uns

vorenthalten habe. Zehn Monate, in denen

ich jede Nacht ohne dich verbringen musste.

Zehn Monate, in denen ich jeden Morgen

ohne dich aufgewacht bin. Zehn Monate

eines Lebens zusammen, in denen wir all die

wundervollen Dinge machen werden, auch

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die alltäglichen. Du wirst dann wissen, ob es

nun zehn Monate von heute an, oder zehn

Jahre, oder welche Anzahl von Jahren auch

immer, dass sich niemals etwas für mich

ändern wird. Neil,…ich werde für immer

dein Cherry Girl sein.“

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EPILOG

Zehn Monate später

„Du wirst noch ein Loch in diesen an-

tiken Steinboden laufen, wenn du

nicht aufhörst, wie ein Wahnsinniger

auf und ab zu gehen. Wirst du dich bald

in die Ecke setzen und hin und her

schaukeln?“

Ich warf Ethan meinen besten Halt-

deine-Scheiß-Fresse Blick zu und lief dann

weiter. „Einfach für dich, das jetzt zu mir zu

sagen, nachdem du ja schon geheiratet

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hast“, sagte ich ehrlich. „Ich erinnere mich

noch, wie du in diesem Raum vor deiner

Hochzeit mit Brynne ausgeflippt bist. Du

hättest drei von deinen Black Zigaretten

gleichzeitig geraucht, wenn wir deinen Vor-

rat nicht versteckt hätten, damit du keine

findest.“

Er rollte seine Augen und schüttelte

seinen Kopf. „Hör zu, Kumpel, alles wird

bald gut werden. Du fängst an, mir Sorgen

zu machen.“

„Ich fühle mich krank“, sagte ich. „Ich

brauche Wasser.“

„Ich denke, du brauchst eine verdam-

mte Flasche Whiskey, aber ehrlich jetzt,

alles wird gut werden.“

Ich nickte und versuchte regelmäßig zu

atmen. „Wie spät ist es?“

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„Ungefähr zwei Minuten später als zu-

vor, als du mich das letzte Mal gefragt hat-

test.“ Ethan klopfte mir auf den Rücken und

sprach in einem tiefen Ton in mein Ohr.

„Ich habe sie in ihrem Kleid, in diesem

Seitenraum, wo sie alle warten, gesehen, als

ich nach meiner Frau geschaut habe.“

„Du hast sie gesehen? Wie ging es ihr?

Hat sie nervös gewirkt? Hat sie besorgt

gewirkt über –“

„Sie sah umwerfend aus und als ob sie

es nicht erwarten könnte sich für immer an

dich zu binden, du riesiger, furchtloser Affe.

Muss ich dich ruhig stellen oder so?“

„Ich werde mich an heute erinnern,

wenn Brynne an der Reihe ist euer Baby zu

bekommen und du eine zitterende Masse

Wackelpudding auf dem Boden bist. Keine

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Bange, ich werde das Angebot, mich ruhig

zu stellen, an dem Tag zurückgeben.“

Das half. Hat den Wind aus seinen Se-

geln genommen. Er rollte seine Schultern,

als ob er die Anspannung in seinem Nacken

loswerden musste und sah erneut auf seine

Uhr. „In Ordnung, ich werde ehrlich sein.

Die Zeremonie ist eine verdammt stressige

Angelegenheit und ich kann dir da nicht

helfen. Die gute Nachricht ist allerdings,

dass in ungefähr fünf Stunden, du mit der

Hochzeitsnacht beginnen kannst und der

Teil ist einfach einmalig.“ Er warf seine

Faust in die Luft und wirkte dabei wie ein

totaler Idiot.

Wir lachten beide über unsere Dumm-

heit und ich fühlte mich gleich besser.

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Es klopfte an der Tür und die andere

Frau in meinem Leben schaute herein. „Ist

es in Ordnung, wenn ich rein komme?“

„Aber natürlich“, sagte ich, brachte sie

in den Raum und küsste sie auf die Wange.

Ethan entschuldigte sich und ließ uns

allein. Sie fing an, an meinem Jackett

rumzufummeln, strich darüber, richtete

meine Krawatte, in ihrer schon immer

typisch mütterlichen Art.

„Du siehst so attraktiv aus, mein

Schatz.“

„Sieh dich erst einmal an“, sagte ich.

„Du siehst aus wie Elainas Schwester, nicht

wie ihre Mutter.“ Sie war eine wunder-

schöne Frau – und war es schon immer

gewesen – und jetzt, wo sie wieder nüchtern

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war, war die Farbe in ihr Gesicht zurück-

gekehrt und sie strahlte wieder.

„Oh, bitte, wir wissen beide, dass das

nicht wahr ist. Aber jetzt mal ehrlich, mein

Schatz, ich wollte einen Moment mit dir al-

lein haben, um dir zu sagen, wie glücklich

du mich heute gemacht hast und all die an-

deren Tage, seit dich Ian zu uns gebracht

hat. In meinem Herzen wusste ich schon

immer, dass Elaina und du zusammenge-

hört, um euer gegenseitiges Glück zu finden.

Ich wusste immer, wie du fühlst. Ich wusste,

dass du, wenn du mich besucht hast, in Elai-

nas Zimmer gegangen bist, um ihre Dinge

zu berühren.“ Sie lächelte mich liebevoll an.

„Manchmal ist Liebe einfach vorbestimmt

und ich hoffe, dass du mir für mein Einmis-

chen in eure Angelegenheiten, um euch

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wieder zusammenzubringen, verzeihen

kannst. Aber ich denke, das hast du bereits.“

„Ach, Mom…“ Ich fand wirklich keine

Worte, um ihr zu sagen wie dankbar ich ihr

war, für das was sie getan hatte. Für uns.

Aber ich konnte ihr sagen, was es mir

bedeutete. „Du hast mir immer das Gefühl

gegeben, dass ich dein Sohn wäre. Hier

drin“, Ich nahm ihre Hand und legte sie

über mein Herz, „bin ich es.“

„Ja, das bist du. Ich habe zwei Söhne

und eine Tochter, und ich liebe sie alle so

sehr.“

„Ich liebe dich, Mom.“

„Ich liebe dich, mein Sohn.“ Sie atmete

tief ein und lächelte erneut. Ich stellte mir

vor, dass sie an ihren Ehemann dachte und

wie er nicht hier sein konnte. Ich mochte es

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allerdings mir vorzustellen, dass er irgend-

wie doch hier war. Dass die Liebe seiner

Familie für den Vater, ihn zu diesem Raum

mit uns geführt hatte, damit er diesen Mo-

ment mit uns erleben konnte.

„Er ist hier“, sagte ich leise.

Sie lächelte und nickte mir zu, ihre Au-

gen mit Tränen gefüllt, aber sie verdrängte

ihre Traurigkeit, bewältigte diese, wie die

starke Frau, die ich so verehrte. „Nun gut.

Ian steht mit Elaina im Foyer, wo er bereit

ist, Elaina zum Altar zu führen, sobald die

Mädchen losgelaufen sind. Er wird sie

führen und dann wird er mit dir an deiner

Seite, gleich neben Ethan und Dillon,

stehen.“

„Ich erinnere mich an die Probe von

gestern“, sagte ich. „Allerdings habe ich

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zuerst die Ehre, dich zu deinem Platz zu

begleiten. Also, darf ich bitten, Mom?“ Ich

hielt meinen Arm für sie hoch.

„Ja, das darfst du, Sohn.“ Sie nahm

meinen Arm und tätschelte meinen Ellbogen

mit ihrer Hand. „Es ist höchste Zeit, dass du

endlich meine Tochter heiratest.“

„Mrs. McManus, dein Ehemann ist sehr

müde und wünscht sich, dass all diese Leute

sich in Luft auflösen und uns allein lassen

würden, damit er dich nach oben in die

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Hochzeitssuite bringen und die Hochzeit-

snacht mit dir vollziehen kann.“

„Ich hoffe, du hast nicht verdrängt, dass

die meisten von diesen Leuten in diesem

riesigen Haus, in deinem Haus, hier über-

nachten werden und sie werden auch noch

hier sein, wenn wir morgen zum Frühstück

nach unten kommen.“

„Oh Gott, ich habe ja gehofft, dass sie

dieses Angebot nicht annehmen würden.“ Er

küsste mich zärtlich im Nacken, atmete tief

ein und schaffte es damit mir einen Schauder

durch den Körper zu jagen.

„Ich versichere dir, sie haben definitiv

vor, die Nacht zu bleiben.“ Ich lachte.

Seine Schultern fielen, als er die

Wahrheit erkannte und ich konnte nicht an-

ders, als zu grinsen.

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„Ich liebe dein Kleid. Es ist sehr

außergewöhnlich, aber perfekt für dich und

du siehst bezaubernd darin aus, nicht dass

ich irgendetwas anderes erwartet hätte. Am

liebsten mag ich die Libelle genau hier.“

Er tippte auf die Libelle, die durch Per-

len in die blaue Spitze, welche meinen Rück-

en dekorierte, meines weißen Kleides einge-

woben worden war.

„Ich hatte mich gefragt, ob du ein Kleid

auswählen würdest, mit dem du deine

Tätowierung zeigen könntest“, flüsterte er.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein. Ich

wollte nicht, dass es jeder sieht. Mein Tattoo

ist nur für deine Augen gedacht.“

Er saß hinter mir mit seinem Kinn auf

meiner Schulter gestützt und ließ mich von

ihm mit Stücken des Hochzeitskuchens

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füttern, welcher nicht mehr so atem-

beraubend aussah, wie noch vor ein paar

Stunden. Das perfekte Machwerk aus süßen

Kirschblüten, die viel zu hübsch waren, um

sie zu essen, die aber sofort verzehrt worden

waren. Gott sei Dank hatte Ben Clarkson

viele Bilder von der Torte gemacht, denn er

war für die Hochzeitsfotos verantwortlich.

Benny war so talentiert und ich wusste, dass

unser besonderer Tag auf dem bestmög-

lichen Weg und darüber hinaus festgehalten

wurde, deswegen war mir auch der zerstörte

Kuchen mittlerweile egal. Jeder, der uns et-

was bedeutete, war hier und es war die per-

fekte Hochzeit gewesen.

„Ich liebe es, dass ich der einzige sein

werde, der es jemals zu sehen bekommen

wird.“ Er rieb mit seinem Daumen über

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Page 666: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

meinen Nacken, streichelte sanft meine

Haut. Er erlaubte es mir nie, mich wirklich

weit von ihm zu entfernen. Er musste mich

immer auf irgendeine Weise berühren. „Ich

liebe dich…“

„Ich liebe dich auch und ich liebe diese

Silberlöffel. Ich denke, wir sollten uns damit

von jetzt an jeden Tag füttern, oder nicht?“

Das Geschenk von Neil waren zwei Silberlöf-

fel mit den Worten, UND SIE LEBTEN

GLÜCKLICH und BIS ANS ENDE IHRER

TAGE, in diese eingestanzt. Er hat ein Talent

dafür, außergewöhnliche und erlesene Dinge

zu finden, mit denen er mich verwöhnen

konnte.

„Da stimme ich dir zu, Mrs. McManus.“

„Und ich habe etwas, das ich dir später

geben möchte“, sagte ich.

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Er stöhnte. „Ich will es aber jetzt, bitte.“

Ich lachte bei seiner Reaktion. „Du weißt

doch noch nicht einmal, was es ist.“

Er überhäufte meinen Hals jetzt mit san-

ften Küssen. „Es ist ein Geschenk von dir,

also weiß ich genau, dass ich es jetzt schon

will.“

„Aber was ist mit unseren Gästen, die

noch immer hier sind, feiern und die absolut

keine Motivation haben in den nächsten

Stunden damit aufzuhören?“, neckte ich ihn.

„Die würden nicht einmal merken, wenn

wir verschwinden würden?“, schlug er vor,

während er eine Augenbraue nach oben zog.

„Ich bin sicher, sie würden es merken,

wenn die Braut und der Bräutigam gehen

würden“, sagte ich in einem tröstenden Ton.

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Er seufzte und versuchte es dann noch

einmal. „In Ordnung, aber was ist, wenn es

mir total scheißegal wäre, ob sie es merken

würden, wenn die Braut und der Bräutigam

verschwinden würden?“

„Du armer Kerl, ich denke wirklich, ich

muss dich nach oben und ins Bett bringen.“

Sein Gesicht fing an zu strahlen. „Du bist

schon jetzt eine gute Ehefrau“, sagte er mit

einem Lächeln, das mir den Atem raubte. Ich

würde niemals müde werden meinen wun-

derschönen, einmaligen Mann mit seinen

dunklen Augen, in denen ich mich verlieren

könnte, anzusehen.

„Danke, das ist mein Plan für die Zukun-

ft“, sagte ich und griff nach meinem Ges-

chenk, das ich nur für ihn vorbereitet hatte.

Ich legte es in seine Hand.

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„Was ist das? Mein Geschenk?“

Ich nickte. „Das ist es, Captain. Ich den-

ke, du solltest es öffnen.“

„Dies ist dieselbe herzförmige Silberbox,

die ich benutzt habe, um dir den Heiratsan-

trag zu machen.“

„Da hast du Recht, es ist dieselbe sil-

berne Box.“

Er öffnete den Verschluss und sah

hinein. Er nahm den Inhalt heraus. Er ent-

faltete ein Blatt Papier und strich es mit sein-

er Hand glatt.

Seine Augen fanden meine mit einer

ruckartigen Bewegung seines Kopfes. „Ist

das wahr, Cherry?“

„Ja. Ich habe vor drei Wochen aufgehört

sie zu nehmen.“

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Er schaute zurück auf das Papier, die

Verschreibung meines Arztes für die Pille zur

Empfängnisverhütung mit den Buchstaben

ABGESETZT, quer darüber geschrieben.

Außerdem hatte ich ein paar Kirschblüten

und Libellen hinzugefügt, jedenfalls so gut

wie mein zeichnerisches Talent es eben

zuließ. Und es war kein großes Talent, aber

die Idee dahinter war zu erkennen.

„Also, Ehefrau, es scheint als hätten wir

sehr wichtige Arbeit zu erledigen…und ich

denke, wir sollten damit gleich anfangen.“

„Da stimme ich dir zu, Captain. Zur

Hölle mit den Anstandsregeln.“

„Gott, du bist einfach so perfekt,

Cherry“, sagte er, als er mich in seine Arme

hob und mich bereits die Stufen hinauftrug.

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Neil hatte uns quer über den Tan-

zbereich getragen, mit dem Schleier, der

hinter uns her glitt, durch die Menge der

Gäste, die uns mit Winken und Jubel und

schmutzigen Kommentaren verabschiedeten,

sofort nachdem alle merkten, was Neil im

Sinn hat.

Ich denke, dass mein Mann sie nicht ein-

mal wahrnahm, oder realisiert hat, ob über-

haupt noch jemand mit uns im Raum war.

Denn er hat sowieso nur Augen für sein

Cherry Girl.

ENDE

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Page 672: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Wenn du dieses Buch mochtest, dannschreib doch bitte eine Rezension.

Danke fürs Lesen!

~*~Den Newsletter kannst du hier abonnieren:

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~*~Wenn du nach dem Lesen über das Buch

diskutieren möchtest, dann ist hier der Linkzu der Gruppe auf Facebook:

DISKUTIERE Cherry Girl~*~

Wenn du auch Historische Romane magst,dann würde es dir vielleicht gefallen die Be-wohner von Hallborough Park, von vor 175Jahren, kennen zu lernen. Und zwar in den

Vorgeschichten zu der The Blackstone AffairSerie.

BLACKSTONE AFFAIR HistoricalPrequels.

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ÜBER DEN AUTOR

Raine hat bereits

Liebesromane ge-

lesen, als sie das er-

ste Mal, im zarten

Alter von dreizehn,

ein Buch von Bar-

bara Cartland in die

Hand genommen

hat. Sie denkt, es

war das Buch The

Flame is Love, aus dem Jahr 1975. Und es

wäre wohl eine sichere Wette zu sagen, dass

sie auch niemals aufhören wird

Liebesromane zu lesen, denn diese schreibt

Page 674: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

auch sie jetzt. Ehrlich gesagt sind Raines

Geschichten auf eine Art und Weise ges-

chrieben, bei der sich Frau Cartland wahr-

scheinlich im Grab umdrehen würde, aber

für sie wird ein großgewachsener, dunkel-

haariger und gutaussehender Held wohl nie

aus der Mode kommen. Niemals! Als ehema-

lige Lehrerin füllt sie nun ihre Tage als

Vollzeitautorin von sexy Geschichten rund

um die Liebe. Raine hat einen Ehemann, den

sie verehrt, und zwei brillante Söhne, die sie

wieder auf den Boden der Tatsache holen

können, falls das Schreiben sie von der Wirk-

lichkeit entfernen sollte. Ihre Söhne wissen,

dass sie es liebt zu schreiben, aber haben nie

gefragt ihre Geschichten zu lesen. (Und

Raine ist sehr dankbar über diese Tatsache).

Sie liebt es von Lesern zu hören und über die

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Page 675: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Charaktere in ihren Büchern zu chatten. Du

kannst mit Raine in Kontakt treten in der

Blackstone Affair Fan Page auf Facebook

oder sie auf ihrer Webseite

www.RaineMiller.com besuchen, um zu se-

hen, was neu ist und an was sie vielleicht

gerade arbeitet.

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Page 676: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

BÜCHER VON RAINE MILLER

The Blackstone Affair

NAKED, BOOK 1

ALL IN, BOOK 2

EYES WIDE OPEN, BOOK 3

RARE and PRECIOUS THINGS, BOOK 4

Historische Vorgeschichten zu The

Blackstone Affair

The PASSION of DARIUS

The UNDOING of a LIBERTINE

The Rothvale Legacy

PRICELESS, BOOK 1

MY LORD, BOOK 2

Page 677: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

Historische Vorgeschichten zu The

Rothvale Legacy

The MUSE

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Page 678: Raine Miller - Cherry Girl, Das Maedchen Mit Dem Kirschroten Haar

DANKSAGUNGEN

Cherry Girl ist ein Buch, das ich niemals

geplant habe zu schreiben. Als die

Hauptcharaktere in meinem ersten Black-

stone Affair Buch –Naked- platziert wurden,

hatte ich mir niemals auch nur erträumt,

dass Neil und Elaina jemals ein eigenes Buch

haben würden. Deren Geschichte ist allerd-

ings wundervoll und eine erstaunliche

Liebesgeschichte fürs Herz, demnach bin ich

sehr dankbar, dass ich es mit euch teilen

konnte.

Charaktere für mein eigenes Buch zu er-

schaffen, ist eines der größten Geschenke für

einen Autor. Außerdem wurde ich gesegnet

mit der Unterstützung von Freunden und

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Kollegen der Autorenwelt, die mir in einer

Art und Weise helfen, die ich nie für möglich

gehalten hätte. Mir ist klar, dass ich ohne die

Hilfe von all diesen Menschen, denen ich

auch allen wirklich etwas schulde, dieses

Buch niemals hätte beenden können.

Also, VIELEN DANK, meine wundervol-

len Freunde, bei der Hilfe Cherry Girl zum

Leben zu erwecken.

Meine SC’s Katie Ashley und Rebecca

Lilley, ich liebe euch dafür, dass ihr so wun-

dervolle und brillante Frauen seid. Auf un-

sere Gruppe, und das sich niemals etwas

daran ändern wird. SCOL für alle Zeit!

An mein Straßenteam in der Black-

stone Affair Fan Page, dieses Buch wäre

nicht einmal ein Buch ohne euch. Luna,

Franzi, Jena, Karen, Martha, Jen G., fürs

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Lesen und fürs Verbreiten von Bildcollagen

und dafür, die Fan Page jeden einzelnen Tag

am Leben zu erhalten. An Becca Manuel von

Bibliophile Productions für ihr beson-

deres Talent rund um Software von Film-

bearbeitung und das Erstellen des wunder-

schönen Buchtrailers für Cherry Girl.

An die überaus talentierte Marya Hei-

man von Strong Image Editing für das

Cover, das mir noch immer den Atem stock-

en lässt, wenn ich es ansehe. An Cristina

Cappelletti, die großzügigerweise ihr Rechte

an dem Bild an mich für das Buch verkauft

hat. (Sie ist außerdem die wunderschöne

Frau mit dem atemberaubenden Tattoo der

Kirschblüten auf ihrer Schulter). Ein mehr

als glücklicher Zufall, dass ich über dieses

Bild gestolpert bin.

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An meine süße Marion von Making

Manuscripts für ihre Unterstützung und

Weisheit, um dieses Buch in die richtige

Form zu bringen. Du bist ein seltener

Diamant, meine Liebe.

An Cris von Bookmarked Designs,

die dieses Biest von einem Buch formatiert

hat. Ich liebe dich und vermisse schon jetzt

deine Umarmungen.

An Trish von The Occasionalist, für

das Organisieren der fantastischen Events,

zu denen ich immer reisen darf und wo ich

so viele von meinen tollen Fans, die meine

Bücher gelesen haben, treffen kann.

Und zum Schluss, an meine Familie in

Casa de Miller dafür, dass sie mich lieben

und unterstützen, egal wie verrückt unser

Leben auch sein mag.

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Liebe ist alles, was ich anbieten kann,

meine Lieben.

Nichts außer Liebe und Respekt für euch

alle.

xxoo Raine

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