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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Rechnen sich große Weine?
Fränkische Weinwirtschaftstage 2014
56. Veitshöchheimer Weinbautage
19. und 20. Februar 2014
Volkach, Mainschleifenhalle
Dr. Matthias Mend
Folie 2 Rechnen sich große Weine? / Referat L3 Bayerisches Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1. Kostenkalkulation
Ertrag in Liter Wein pro ha
Arbeitskosten pro Stunde in €/Akh2
Dimension Akh €/ha Akh €/ha Akh €/haI. Kapitalkosten 2.387 2.387 2.387II. Arbeitskosten 202 3.211 597 7.421 772 9.5961. Standardarbeiten
1 200 2.486 200 2.486 200 2.4862. Zusätzliche Laubarbeiten
1 0 25 311 30 3733. Entblättern
1 0 40 497 40 4974. Ausdünnen
1 0 80 994 100 1.2435. Lese
1 2 25 200 2.486 200 2.4866. Zusätzliche Stunden durch selektierte Lese
1 0 50 622 200 2.4867. Dienstleistung für Vollernter
1 7008. Zusätzlicher Pflanzenschutz 0 2 25 2 25III. Materialkosten 1.244 1.410 1.4101. Spezialaufwand Weinbau
1,2 1.031 1.150 1.1502. Treib- und Schmierstoffe
2 107 140 1403. Strom, Heizstoffe, Wasser
2 106 120 120IV. Unterhaltungskosten
2 910 910 910V. Sonstige Kosten
2 1.854 1.854 1.854Erzeugungskosten/ha in €/ha 9.605 13.982 16.157Kosten/Liter in €/L 1,28 2,80 6,46
12,4 12,4 12,4
Basis Premium Superpremium
7.500 5.000 2.500
Quelle: eigene Berechnung nach 1 KTBL-Datensammlung, 14. Aufl., 2010, 2 Geisenheimer Unternehmensanalyse 2013
Traubenerzeugung
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Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1. Kostenkalkulation
Quelle: eigene Berechnung nach 1 KTBL-Datensammlung, 14. Aufl., 2010, 2 Geisenheimer Unternehmensanalyse 2013
Ertrag in Liter Wein pro ha
Arbeitskosten pro Stunde in €/Akh2
Dimension Akh €/ha Akh €/ha Akh €/haI. Kapitalkosten 1.718 1.718 1.718II. Arbeitskosten 40 500 48 602 33 4161. Traubenverarbeitung
1 6 71 5 62 5 582. Mosteinlagerung
1 5 65 9 106 6 783. Gärkontrolle
1 1 9 1 12 1 124. Abstich, Schönung, Filtration
1 20 242 27 329 17 2085. Schwefeln, Auffüllen, Kontrolle
1 2 28 3 37 3 316. Allgemeine Kellerarbeiten
1 7 84 5 56 2 28III. Materialkosten 3.122 2.081 1.0411. Spezialaufwand Weinausbau
1,2 2.594 1.729 8652. Treib- und Schmierstoffe
2 0 0 03. Strom, Heizstoffe, Wasser
2 528 352 176IV. Unterhaltungskosten
2 181 181 181V. Sonstige Kosten
2 1.433 1.433 1.433Erzeugungskosten/ha in €/ha 6.954 6.016 4.789Kosten/Liter in €/L 0,93 1,20 1,92
12,4 12,4 12,47.500 5.000 2.500
Basis Premium Superpremium
Kelterung und Weinausbau
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Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1. Kostenkalkulation
Ertrag in Liter Wein pro ha
Arbeitskosten pro Stunde in €/Akh2
Dimension Akh €/ha Akh €/ha Akh €/haI. Kapitalkosten 1.459 1.459 1.459II. Arbeitskosten
1 75 932 50 622 25 311III. Materialkosten 4.847 5.981 4.3661. Spezialaufwand Flaschenfüll. u. Ausstattung
1,2 4.636 5.840 4.2952. Treib- und Schmierstoffe
2 0 0 03. Strom, Heizstoffe, Wasser
2 211 141 70IV. Unterhaltungskosten
2 212 212 212V. Sonstige Kosten
2 2.150 2.150 2.150Erzeugungskosten/ha in €/ha 9.600 10.424 8.497Kosten/Liter in €/L 1,28 2,08 3,40
12,4 12,4 12,4
Basis Premium Superpremium
7.500 5.000 2.500
Quelle: eigene Berechnung nach 1 KTBL-Datensammlung, 14. Aufl., 2010, 2 Geisenheimer Unternehmensanalyse 2013
Flaschenfüllung und -ausstattung
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Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1. Kostenkalkulation
Ertrag in Liter Wein pro ha
Arbeitskosten pro Stunde in €/Akh2
Dimension Akh €/ha Akh €/ha Akh €/haI. Kapitalkosten 1.803 1.803 1.803II. Arbeitskosten
1 493 6.128 493 6.128 493 6.128III. Materialkosten 3.093 2.062 1.0071. Spezialaufwand Vertrieb
1,2 2.774 1.849 9252. Treib- und Schmierstoffe
2 213 142 473. Strom, Heizstoffe, Wasser
2 106 70 35IV. Unterhaltungskosten
2 469 469 469V. Sonstige Kosten
2 2.867 2.867 2.867Vertriebskosten/ha in €/ha 14.360 13.329 12.274Kosten/Liter in €/L 1,91 2,67 4,91
12,4 12,4 12,4
Basis Premium Superpremium
7.500 5.000 2.500
Quelle: eigene Berechnung nach 1 KTBL-Datensammlung, 14. Aufl., 2010, 2 Geisenheimer Unternehmensanalyse 2013
Vertrieb
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Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1. Kostenkalkulation
Basis Premium Superpremium
€/L €/L €/L
1. Traubenerzeugung 1,28 2,80 6,46 2. Kelterung und Weinausbau 0,93 1,20 1,92 3. Flaschenfüllung und Ausstattung 1,28 2,08 3,40 4. Vertrieb 1,91 2,67 4,91 Vollkosten/Liter in €/L 5,40 8,75 16,69
Basis Premium Superpremium
€/0,75 L €/0,75 L €/0,75 L
1. Traubenerzeugung 0,96 2,10 4,85 2. Kelterung und Weinausbau 0,70 0,90 1,44 3. Flaschenfüllung und Ausstattung 0,96 1,56 2,55 4. Vertrieb 1,44 2,00 3,68 Vollkosten/Liter in €/0,75 L 4,05 6,56 12,52
Quelle: eigene Berechnung nach 1 KTBL-Datensammlung, 14. Aufl., 2010, 2 Geisenheimer Unternehmensanalyse 2013
Vollkosten der Erzeugung und Vermarktung
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2. Marktsituation
Quelle: Hoffmann, D., Institut für Betriebswirtschaft und Marktforschung, Hochschule Geisenheim
Deutscher Weinmarkt nach Preisen
Icon > 50 €
Ultra premium
25 - 50 €
Super premium
10 - 25 €
Premium 5 - 10 €
Basis 3 - 5 €
Generic‘s < 3 €
***
**
*
Qualitätsniveau,
Regalpreis / Flasche Marktvolumen
Wert 3,9 Mrd. €
6,9 Mio. hl
Wert 3,4 Mrd. €
10,8 Mio. hl
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2. Marktsituation
7,10 €/l 5,42 €/l
5,02 €/l
3,20 €/l
3,09 €/l
2,41 €/l
Quelle: Der Premiummarkt für Weine in Deutschland, Hrsg: MULEWF RLP, 2011, S. 77 u. 78
Verbrauchersegmente und Interesse am Wein Weinkonsum Premiumkunden
Segment Liter/Jahr
Ab Hof-Kunde 50
Fachhandel-
Kunde 38
Nach
Abwechslung
Suchende 52
Weinausgaben Premiumkunden
Segment €/Jahr
Ab Hof-Kunde 271
Fachhandel-
Kunde 270
Nach
Abwechslung
Suchende 261
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2. Marktsituation
Quelle: Der Premiummarkt für Weine in Deutschland, Hrsg: MULEWF RLP, 2011, S. 47
Nettoeinkommen der Segmente nach Personenanteilen in %
Eigene Schätzung:
Ab Hof-Kunde hat ein Nettoeinkommen von ca. 2.900 €/Monat
Er gibt knapp 1 % des Nettoeinkommens für Wein aus
Intensivkonsumenten (ca. 120 l Wein/Jahr) geben ca. 2 % für Wein aus
Bei einem Budget von 650 € sind dies 160 Flaschen (0,75 l) „Basiswein“
oder ≤ 65 Flaschen „Premiumwein“
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2. Marktsituation
Quelle: Der Premiummarkt für Weine in Deutschland, Hrsg: MULEWF RLP, 2011, S. 15
Präferenzen für Farben bei Wein
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3. Für wenn rechnen sich große Weine?
Kunde:
• Wenn das Angebot begrenzt ist und eine Begehrlichkeit entsteht (Luxusprodukt)
• Wenn die Geschmacksrichtung und die Farbe zu seinen Konsumpräferenzen
passen
• Wenn der Wein und der Winzer zu seinem sozialen Milieu passen
Winzer:
• Wenn er den Wein zu Vollkosten oder höher verkaufen kann, der DB spielt
wegen den geringen Anteil an variablen Kosten eine untergeordnete Rolle
• Wenn er nicht mit dem gleichen Arbeitszeitbudget mehr Fläche bewirtschaften
und verkaufen kann (Faustregel: ca. 7.000 €/ha mehr Gewinn bei gleichen
Fixkosten)
Anbaugebiet:
• Über „Große Weine“ und ihre Winzer wird geschrieben und geredet, dadurch
steigt das Image des Anbaugebiets
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4. Fazit
„Große Weine“ entstehen durch Knappheit und das „Storytelling“
im Kopf des Weintrinkers!
Sehr gute Lagen und das Können des Winzers sind die
Grundvoraussetzungen dazu!
• Die meisten Winzer sind fachlich in der Lage „Große Weine“ zu erzeugen
• Nicht alle Winzer sind in der Lage „Große Weine“ zu vermarkten
• Nicht jeder Winzer und Ort hat das Lagenpotenzial „Große Weine“ zu erzeugen
• „Große Weine“ sind nur in begrenzter Menge verfügbar
• Verkaufspreise von über 15 €/0,75 l Flasche sind keine Kostenfrage, sondern
beruhen auf dem Image und dem Marketing des Winzers
• Der Markt für „Große Weine“ und „Kultweine“ ist begrenzt
• Es gibt weltweit mehr teure „Kult-Rotweine“ als „Kult-Weißweine“
Franken hat das Potenzial!!!