RedaktionTel. 04441/15-343 ernaehrungswirtschaft

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E ine der zentralen Herausforde- rungen, der sich die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Nieder- sachsen zu stellen hat, ist der sich seit Jahren abzeichnende Fachkräfteman- gel. Bereits heute stellt die mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräf- te in vielen Unternehmen der Branche einen limitierenden Faktor dar. NieKE hat diese Entwicklung zum Anlass ge- nommen, mit Unternehmensvertre- tern in ganz Niedersachsen über die jeweilige Fachkräftesituation zu spre- chen. Die Resonanz war sehr positiv, denn mehr als 30 Gesprächspartner aus den verschiedensten Branchen- segmenten schilderten ihre Sicht der Dinge zum Thema Fachkräftemangel. Im Zuge dieser Interviews hat sich gezeigt, dass die Rekrutierung und Förderung von Fachkräften bei den Unternehmen allerhöchste Priorität genießt und dank vorausschauender Personalplanung weitestgehend erfolg- reich gelingt. Nichtsdestotrotz haben die Gesprächspartner auf Herausfor- derungen hingewiesen, die sich in Zu- kunft vermutlich noch verstärken wer- den. Nachwuchsprobleme offenbaren sich bereits heute bei traditionellen Berufen, wie z. B. Bäcker, Fleischer oder Müller. Nach Einschätzung der Interviewpartner verfügen diese Be- rufe über ein antiquiertes und daher negatives Image, was vor allem die Besetzung von Azubi-Stellen zuneh- mend schwieriger macht. Rekrutierungsprobleme offenba- ren sich aber auch bei einigen techni- schen Berufen. Ein weiteres wichti- ges Thema ist der Bereich Qualifizie- rung. Hier fehle es nach Einschätzung der Interviewpartner an speziellen Angeboten für einzelne Branchenseg- mente (z. B. Geflügelwirtschaft). Außer- dem müsse mehr Transparenz über Qualifizierungsanbieter und -möglich- keiten geschaffen werden. Die kürz- lich freigeschaltete Bildungslandkarte – ein Kooperationsprojekt von NieKE und Food Nordwest – leistet schon ei- nen Beitrag zur Lösung dieses Problems (www.ernaehrungswirtschaft.de). Für das NieKE bilden diese Ergeb- nisse eine wichtige Grundlage für die zukünftige Arbeit. Es wird vor allem darauf ankommen, noch effektiver und zielgruppengerechter über Berufe und Qualifizierungsmöglichkeiten zu informieren sowie Unternehmen mit den fachlich relevanten Institutionen zu vernetzen. Diese Ziele hat sich das NieKE für 2012 auf die Fahnen geschrieben. Wer Interesse an den Ergebnissen hat, kann sich gerne telefonisch an Oliver Klein unter 04441/15-689 oder per E-Mail unter [email protected] wenden. n R und 2.700 Aussteller aus 48 Nationen, 320.000 m 2 Ausstel- lungsfläche, 415.000 Besucher/ -innen aus 83 Ländern – die Agritech- nica 2011 hat alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. Damit ist die- ser einmalige weltweite Marktplatz für innovative Landtechnik nicht nur das wichtigste Branchenereignis, sondern gehört auch zu den bedeutendsten Ausstellungen in der Messestadt Han- nover. Ein wesentlicher Bestandteil der Agritechnica ist die Auszeichnung innovativer Neuheiten. Bereits im Vorfeld der Ausstellung wurden sei- tens einer von der DLG eingesetzten, neutralen Expertenkommission zwei Neuheiten mit Gold und 39 Neuhei- ten mit Silber für eine Auszeichnung ausgewählt. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass bis Septem- ber mehr als 300 Neuheiten angemel- det wurden. Über eine positive Bewertung konnten sich die Ludwig BERG- MANN GmbH und die HS Osnabrück, Bereich Landtechnik und mobile Ar- beitsmaschinen, Prof. Dr.-Ing. Johan- ning, freuen. Die durch NieKE initi- ierte und begleitete Entwicklungs- kooperation hat die vielfältigen Anfor- derungen, die heutzutage an moderne Transporttechnik gestellt werden, in ein klares, innovatives Konzept über- setzt – dem smartCHASSIS. Diese Ent- wicklung war der Expertenkommissi- on eine Silbermedaille wert. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde damit eine von NieKE initiierte Kooperation mit einer Neuheiten Silbermedaille an- lässlich der weltweit größten Land- technik-Ausstellung ausgezeichnet. Entsprechend groß war die Freude nicht nur bei den beiden Preisträgern. Für unterschiedliche Aufbauten und Applikationen von Starrdeichsel- anhängern schafft das smartCHASSIS vielfältigen Kundennutzen. In der Ent- wicklungskooperation ist es gelungen, sowohl bekannte als auch gänzlich neue Funktionalitäten in einem intel- ligenten Fahrwerk zu vereinen. Akti- ve Wankstabilisierung, automatische Niveauregulierung, Bodenschonendes Traktionsmanagement, hydraulische Fahrwerkseinstellung und eine exakte Wiegefunktion sind optimal aufeinan- der abgestimmt und in einem modula- ren System kostengünstig zusammen- gefasst. Allerdings ist das smartCHASSIS nicht »nur« innovative Landtechnik, sondern auch ein greifbarer Ausdruck der vielfältigen Möglichkeiten des Wissens- und Technologietransfers so- wie von Kooperationen. Die Zusam- menarbeit von Wirtschaft, Wissen- schaft und Transfereinrichtung schafft einen Mehrwert, der über die Summe ihrer Einzelteile hinausgeht. Damit das überhaupt möglich ist, bedarf es der Unterstützung vielfältiger Akteu- re. Einmal mehr ein Beweis für die Leistungsfähigkeit des Wissens- und Technologietransfers sowie der For- schungs- und Entwicklungslandschaft in Niedersachsen. n Editorial Ein erlebnisreiches Jahr neigt sich dem Ende. Wir möchten Ihnen in dieser vorweihnachtli- chen Ausgabe über die NieKE- Veranstaltun- gen und Aktivi- täten im Herbst 2011 berichten. Sie finden auf den folgenden Seiten Informa- tionen über Medaillen auf der Weltleitmesse Agritechnica und im NieKE, sowie über unsere Befragung zum Fachkräfteman- gel, Themenforen zu Lebens- mitteln und Qualitätssicherung im Netzwerk von NieKE. Wir wünschen Ihnen eine interes- sante Lektüre und möchten Ih- nen hiermit frohe und besinnli- che Weihnachten und ein gutes, erfolgreiches neues Jahr 2012 wünschen. Doris Schröder ............................................... In dieser Ausgabe NieKE-Forum | Experten aus un- terschiedlichen Disziplinen dis- kutierten am 6. Oktober 2011 in Hannover über vermeintliche und tatsächliche Risiken bei Lebensmitteln ............... Seite 2 Kooperationsbörse | Neue Online- Suche beim NieKE mit über 3.000 Kooperationsangeboten und Ge- suchen aus Wirtschaft und Wis- senschaft ........................ Seite 3 Abschlusskonferenz | Neues Leitbild zur nachhaltigen Tier- produktion in agrarischen In- tensivgebieten Niedersachsens diskutiert ...................... Seite 4 Niedersächsisches Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft | Landesinitiative Ernährungswirtschaft in Niedersachsen | Ausgabe 5 | Dezember 2011 Aktuelle Informationen zur Landesinitiative Ernährungswirtschaft in Niedersachsen journal Redaktion Tel. 04441/15-343 ernaehrungswirtschaft.de Verleihung der Neuheiten Medaillen auf der Agritechnica 2011 NieKE bereits zum dritten Mal »Wegbereiter« Die Preisträger nach der Verleihung: Prof. Dr.-Ing. Bernd Johanning (HS Osnabrück), Dr. Jutta Middendorf-Bergmann (BERGMANN), DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer (von links). NieKE-Befragung zum Fachkräftemangel Fachkräfte genießen höchste Priorität Dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken ist ein großes Ziel des NieKE für 2012 sowie für die Zukunft. Foto: Bergmann GmbH Foto: DLG Foto: DIL/HS Osnabrück DLG-Silbermedaille für innovative Landtechnik: Mechatronische Trägerplattform smartChassis von BERGMANN.

Transcript of RedaktionTel. 04441/15-343 ernaehrungswirtschaft

Eine der zentralen Herausforde-rungen, der sich die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Nieder-

sachsen zu stellen hat, ist der sich seit Jahren abzeichnende Fachkräfteman-gel. Bereits heute stellt die mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräf-te in vielen Unternehmen der Branche einen limitierenden Faktor dar. NieKE hat diese Entwicklung zum Anlass ge-nommen, mit Unternehmensvertre-tern in ganz Niedersachsen über die jeweilige Fachkräftesituation zu spre-chen. Die Resonanz war sehr positiv, denn mehr als 30 Gesprächspartner aus den verschiedensten Branchen-segmenten schilderten ihre Sicht der Dinge zum Thema Fachkräftemangel. Im Zuge dieser Interviews hat sich gezeigt, dass die Rekrutierung und Förderung von Fachkräften bei den Unternehmen allerhöchste Priorität genießt und dank vorausschauender

Personalplanung weitestgehend erfolg-reich gelingt. Nichtsdestotrotz haben die Gesprächspartner auf Herausfor-derungen hingewiesen, die sich in Zu-kunft vermutlich noch verstärken wer-den. Nachwuchsprobleme offenbaren sich bereits heute bei traditionellen Berufen, wie z. B. Bäcker, Fleischer oder Müller. Nach Einschätzung der Interviewpartner verfügen diese Be-rufe über ein antiquiertes und daher negatives Image, was vor allem die Besetzung von Azubi-Stellen zuneh-mend schwieriger macht. Rekrutierungsprobleme offenba-ren sich aber auch bei einigen techni-schen Berufen. Ein weiteres wichti-ges Thema ist der Bereich Qualifizie-rung. Hier fehle es nach Einschätzung der Interviewpartner an speziellen Angeboten für einzelne Branchenseg-mente (z. B. Geflügelwirtschaft). Außer-dem müsse mehr Transparenz über

Qualifizierungsanbieter und -möglich-keiten geschaffen werden. Die kürz-lich freigeschaltete Bildungslandkarte – ein Kooperationsprojekt von NieKE und Food Nordwest – leistet schon ei-nen Beitrag zur Lösung dieses Problems (www.ernaehrungswirtschaft.de). Für das NieKE bilden diese Ergeb-nisse eine wichtige Grundlage für die zukünftige Arbeit. Es wird vor allem darauf ankommen, noch effektiver und zielgruppengerechter über Berufe und Qualifizierungsmöglichkeiten zu informieren sowie Unternehmen mit den fachlich relevanten Institutionen zu vernetzen. Diese Ziele hat sich das NieKE für 2012 auf die Fahnen geschrieben. Wer Interesse an den Ergebnissen hat, kann sich gerne telefonisch an Oliver Klein unter 04441/15-689 oder per E-Mail unter [email protected] wenden. n

Rund 2.700 Aussteller aus 48 Nationen, 320.000 m2 Ausstel-lungsfläche, 415.000 Besucher/

-innen aus 83 Ländern – die Agritech-nica 2011 hat alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. Damit ist die-ser einmalige weltweite Marktplatz für innovative Landtechnik nicht nur das wichtigste Branchenereignis, sondern gehört auch zu den bedeutendsten Ausstellungen in der Messestadt Han-nover. Ein wesentlicher Bestandteil der Agritechnica ist die Auszeichnung innovativer Neuheiten. Bereits im Vorfeld der Ausstellung wurden sei-tens einer von der DLG eingesetzten, neutralen Expertenkommission zwei Neuheiten mit Gold und 39 Neuhei-ten mit Silber für eine Auszeichnung ausgewählt. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass bis Septem-ber mehr als 300 Neuheiten angemel-det wurden.

Über eine positive Bewertung konnten sich die Ludwig BERG-MANN GmbH und die HS Osnabrück, Bereich Landtechnik und mobile Ar-beitsmaschinen, Prof. Dr.-Ing. Johan-ning, freuen. Die durch NieKE initi-ierte und begleitete Entwicklungs-kooperation hat die vielfältigen Anfor-derungen, die heutzutage an moderne Transporttechnik gestellt werden, in ein klares, innovatives Konzept über-setzt – dem smartCHASSIS. Diese Ent-wicklung war der Expertenkommissi-on eine Silbermedaille wert. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde damit eine von NieKE initiierte Kooperation mit einer Neuheiten Silbermedaille an-lässlich der weltweit größten Land-technik-Ausstellung ausgezeichnet. Entsprechend groß war die Freude nicht nur bei den beiden Preisträgern. Für unterschiedliche Aufbauten und Applikationen von Starrdeichsel-

anhängern schafft das smartCHASSIS vielfältigen Kundennutzen. In der Ent-wicklungskooperation ist es gelungen, sowohl bekannte als auch gänzlich

neue Funktionalitäten in einem intel-ligenten Fahrwerk zu vereinen. Akti-ve Wankstabilisierung, automatische Niveauregulierung, Bodenschonendes Traktionsmanagement, hydraulische Fahrwerkseinstellung und eine exakte Wiegefunktion sind optimal aufeinan-der abgestimmt und in einem modula-ren System kostengünstig zusammen-gefasst. Allerdings ist das smartCHASSIS nicht »nur« innovative Landtechnik, sondern auch ein greifbarer Ausdruck der vielfältigen Möglichkeiten des Wissens- und Technologietransfers so-wie von Kooperationen. Die Zusam-menarbeit von Wirtschaft, Wissen-schaft und Transfereinrichtung schafft einen Mehrwert, der über die Summe ihrer Einzelteile hinausgeht. Damit das überhaupt möglich ist, bedarf es der Unterstützung vielfältiger Akteu-re. Einmal mehr ein Beweis für die Leistungsfähigkeit des Wissens- und Technologietransfers sowie der For-schungs- und Entwicklungslandschaft in Niedersachsen. n

EditorialEin erlebnisreiches Jahr neigt sich dem Ende. Wir möchten Ihnen in dieser vorweihnachtli-

chen Ausgabe über die NieKE-Veranstaltun-gen und Aktivi-täten im Herbst 2011 berichten. Sie finden auf

den folgenden Seiten Informa-tionen über Medaillen auf der Weltleitmesse Agritechnica und im NieKE, sowie über unsere Befragung zum Fachkräfteman-gel, Themenforen zu Lebens-mitteln und Qualitätssicherung im Netzwerk von NieKE. Wir wünschen Ihnen eine interes-sante Lektüre und möchten Ih-nen hiermit frohe und besinnli-che Weihnachten und ein gutes, erfolgreiches neues Jahr 2012 wünschen.

Doris Schröder...............................................

In dieser AusgabeNieKE-Forum | Experten aus un-terschiedlichen Disziplinen dis-kutierten am 6. Oktober 2011 in Hannover über vermeintliche und tatsächliche Risiken bei Lebensmitteln ............... Seite 2

Kooperationsbörse | Neue Online-Suche beim NieKE mit über 3.000 Kooperationsangeboten und Ge-suchen aus Wirtschaft und Wis-senschaft ........................ Seite 3

Abschlusskonferenz | Neues Leitbild zur nachhaltigen Tier-produktion in agrarischen In-tensivgebieten Niedersachsens diskutiert ...................... Seite 4

Niedersächsisches Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft | Landesinitiative Ernährungswirtschaft in Niedersachsen | Ausgabe 5 | Dezember 2011

Aktuelle Informationen zur Landesinitiative Ernährungswirtschaft in Niedersachsen

journal RedaktionTel. 04441/15-343ernaehrungswirtschaft.de

Verleihung der Neuheiten Medaillen auf der Agritechnica 2011

NieKE bereits zum dritten Mal »Wegbereiter«

Die Preisträger nach der Verleihung: Prof. Dr.-Ing. Bernd Johanning (HS Osnabrück), Dr. Jutta Middendorf-Bergmann (BERGMANN), DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer (von links).

NieKE-Befragung zum Fachkräftemangel

Fachkräfte genießen höchste Priorität

Dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken ist ein großes Ziel des NieKE für 2012 sowie für die Zukunft.

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DLG-Silbermedaille für innovative Landtechnik: Mechatronische Trägerplattform smartChassis von BERGMANN.

Seite 2 | NieKE-Journal Ausgabe 5 | Dezember 2011

Cluster Exzellenz in den nordischen Ländern, Deutschland und Polen

NieKE stellt sich im Leistungs- vergleich auf EU-EbeneN ieKE hat sich an dem Projekt

»NGPExcellence – Cluster Excellence in the Nordic

Countries, Germany and Poland«, das die Geschäftsstelle der Initiative Kompetenznetze Deutschland ge-meinsam mit dem dänischen Ministe-rium für Wissenschaft, Technologie und Innovation durchgeführt hat, be-teiligt. Clustermanagement-Exzellenz gewinnt im Kontext der Clusterent-wicklung sowohl für die betreffen-

den Clusterorganisationen als auch für die Clusterpolitik an Bedeutung. Mit der Teilnahme an dem Bench-marking des NGPExcellence-Projek-tes hat NieKE sein Interesse bekun-det, zu den exzellenten Clusterorga-nisationen Europas zu gehören. Die-ses Interesse wurde nun durch die Verleihung des Bronzelabels unter-strichen. Das Bronzelabel ist Be-standteil eines Systems von Quali-tätslabeln, das derzeit von der Euro-

pean Cluster Excellence Initiative ent-wickelt wird. Es ist das erste von mehreren Labeln, mit denen Cluster-organisationen ihren »Excellenzsta-tus« gegenüber Clustermitgliedern, Partnern und der Politik kommuni-zieren können. Weitere Labels wer-den derzeit entwickelt. Das Bronzelabel ist damit das hochwertigste Label, das momentan im Kontext Clustermanagement-Ex-zellenz vergeben wird. n

A m 3. November 2011 fand der 6. »Norddeutsche Kartof-feltag« in der Stadthalle in

Uelzen statt. Thema der Tagung war »Qualitätserhalt vom Legen bis zur Lagerung und Vermarktung von Spei-sekartoffeln«. Über 80 Teilnehmer/-innen waren der Einladung gefolgt, um sich in in-teressanten Expertenvorträgen dar-über zu informieren, wie die hohe Qualität niedersächsischer Speisekar-toffeln vor dem Hintergrund eines schärfer werdenden Wettbewerbs in allen Produktions- und Vermark-tungsstufen erhalten beziehungsweise noch weiter verbessert werden kann. Herr Dr. Peters, Leiter der Ver-suchsstation in Dethlingen beim LWK Niedersachsen, erläuterte in sei-nem Vortrag, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Erntequalität er-griffen werden können. Dabei ging er auch auf die ungewöhnlich hohen

Temperaturen Ende Oktober und An-fang November diesen Jahres ein, die ein anderes Management in der Kar-toffellagerung verlangen, als es in ei-nem kälteren Herbst der Fall ist. Die Beschädigungen der Kartoffeln beim Roden selbst, beim Entladen vom Ro-debunker auf den Anhänger und letzt-lich bei der Befüllung der Lagers müs-sen reduziert und die Verfahren opti-miert werden. Er machte einige prak-tische Vorschläge, die die Qualität der Kartoffel bei und nach der Ernte deut-lich verbessern. Herr Wiborg, Firma Gaugele, Lü-dersfeld, zeigte aktuelle Trends in der Lager- und Belüftungstechnik auf. Er stellte verschiedene Lagerkonzepte vor und erläuterte, dass der Trend hin zur Kistenlagerung mit Raum-, Zwang- und/oder Saugbelüftung oder maschi-neller Kühlung geht. Herr Richters, Kartoffelhof Rich-ters, Bargstedt-Frankenmoor, referierte

als Praktiker über das Handling hoch-wertiger Speisekartoffeln im land-wirtschaftlichen Betrieb. Vom Pflan-zen über Ernten und Lagern bis hin zur Vermarktung stellte er anschau-lich das Konzept seines Betriebes vor. Im letzten Vortrag ging Herr Franz-Josef Dickopp, REKA-Rhein-land – Rheinische Erzeugergemein-schaft Kartoffeln, Viersen, auf die Markterfordernisse bei Speisekartof-feln bis zum Point of Sale ein und er-örterte die Strukturen des Kartoffel-anbaus in Nordrhein-Westfalen vom Anbau bis zur Vermarktung. Die Vorträge wurden direkt im An-schluss intensiv von den Teilnehmen-den diskutiert und kommentiert. Ver-anstalter dieser erfolgreichen Tagung waren die niedersächsische Marke-tinggesellschaft, gemeinsam mit Nie-KE, der LWK Niedersachsen, dem DIL und dem Landvolk Niedersach-sen Landesbauernverband e. V. n

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N ieKE, die Landesinitiative Er-nährungswirtschaft, richtete in Zusammenarbeit mit dem

NieKE-Facharbeitskreis »Forschung« am 6. Oktober 2011 ein Fachforum zum Thema »Lebensmittelrisiken« in Hannover aus, das zum Ziel hatte, zur Versachlichung der Thematik beizu-tragen. Durch das Programm und die Dis-kussion führte die wissenschaftliche Leiterin des NieKE, Prof. Dr. Christine Tamásy (ISPA, Universität Vechta). Weitere Vorträge hielten Prof. Dr. Eberhard Haunhorst (Leiter des Lan-desamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, LAVES), Prof. Dr. Günter Klein (Institut für Lebens-mittelqualität und -sicherheit, Tier-ärztliche Hochschule Hannover), Dr. Helmut Steinkamp (Deutsches Insti-tut für Lebensmitteltechnik, DIL),

Prof. Dr. Rolf Michel (Universität Hannover, Vorsitzender der deutschen Strahlenschutzkommission) und Prof. Dr. Andreas Hahn (Institut für Lebens-mittelwissenschaft und Humanernäh-rung, Universität Hannover). Die Referenten gaben einen sehr informativen Überblick über die Risi-ken durch Lebensmittel pflanzlichen und tierischen Ursprungs, die Risiken in der Lebensmittelverarbeitung, die Bedeutung von Strahlung und radio-aktiv belasteten Lebensmitteln sowie über echte und vermeintliche Risiken durch Lebensmittel. Von den Teilneh-mern wurde die Veranstaltung insge-samt sehr positiv beurteilt. Ein Tagungsband ist in Kürze bei NieKE erhältlich und kann bei Ka-thrin Oevermann (Tel. 04441/ 15-343 oder per E-Mail unter [email protected] bestellt werden. n

»Wie riskant sind unsere Lebensmittel?« Zur Versachlichung dieser Thematik beizutragen war das große Ziel der Referenten und Veranstalter.

NieKE-Forum zum Thema »Lebensmittelrisiken«

»Wie riskant sindunsere Lebensmittel?«

D er F & E-Atlas ist ein Innova-tionsprojekt zwischen dem Food Nordwest und dem Nie-

KE. Er erfasst für die Metropolregion Bremen-Oldenburg alle Forschungs-einrichtungen, die für den Agrar- und Ernährungssektor relevant sind. Des Weiteren enthält er eine Zusammen-stellung derjenigen Experten aus Wis-senschaft und Forschung, deren Kom-

petenzen diesem stark interdisziplinä-ren Bereich zugeordnet werden kön-nen oder Berührungspunkte hierzu aufweisen. Über eine interaktive Karte sowie eine Schlagwort-Suchfunktion können Sie zu den wissenschaftlichen Exper-ten gelangen. Des Weiteren finden Sie im F & E-Atlas, Adressen, Telefon- und Faxnummern sowie Verlinkungen

zu den Homepages bzw. Institutssei-ten der Experten. Auf diese Weise soll ermöglicht werden, einen Ansprech-partner in Forschungs- und Entwick-lungsfragen leichter aufzufinden und das vorhandene Know-how in unse-rer Region noch effektiver zu nutzen. Der F & E-Atlas wird von NieKE suk-zessiv auf das gesamt niedersächsi-sche Gebiet erweitert werden. n

Alle Forschungseinrichtungen der Metropolregion Bremen-Oldenburg

Freischaltung des interaktiven F & E-Atlas

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Dr. Helmut Steinkamp, Doris Schröder, Bernd Richters, Reimer Wiborg, Dr. Rolf Peters, Franz-Josef Dickopp, Werner Detmering, Dr. Jürgen Grocholl (von links).

Positives Feedback der Teilnehmenden auf die Expertenvorträge

Norddeutscher Kartoffeltag zum Thema Qualitätserhalt

Die Verleihung des Bronzelabels berechtigt NieKE zur Mitgliedschaft im European Cluster Management Club, der als Forum für Clustermanager der European Cluster Excellence Initiative eingerichtet wurde.

Den F & E-Atlas finden Sie auf www.ernaehrungswirtschaft.de unter dem Menü-punkt Innovation und Forschung.

P rof. (i. R.) Dr. Hans-Wilhelm Windhorst (ISPA) führte von Ende August bis Ende Septem-

ber eine Informations- und Vortrags-reise in den USA durch. Dabei ging es zum einen um die Beschaffung neuer Informationen zum Agrarstruktur-wandel in Kalifornien und den zentra-len Staaten der Great Plains, zum an-deren um Vorträge bei verschiedenen Institutionen. Beim Agricultural Commissioner der Fresno County (Kalifornien) berichte-te er über die Auswirkung des Käfig-haltungsverbotes von Legehennen in Deutschland. Dies ist für Kalifornien von besonderer Bedeutung, weil durch Volksentscheid ab 2015 konventionel-le Käfige auch in diesem Bundesstaat verboten sein werden. In der Zentrale der Nebraska Pork Producers Association (Lincoln) infor-mierte er sich über Strukturen der Schweinehaltung und Schweinefleisch-produktion in den zentralen Great Plains und berichtete der Geschäfts-führung über jüngste Entwicklungen in der Schweinefleischproduktion in Deutschland. Sein Bericht wurde aus-führlich diskutiert, weil Deutschland inzwischen zu einem der wichtigsten Wettbewerber für die US-amerikani-schen Schweinefleischexporte gewor-den ist. In Des Moines (Iowa) hielt Prof. Windhorst zwei Vorträge. Auf Einla-dung der Iowa Poultry Association hielt er auf dem Fall Festival den Festvor-trag zum Thema »Banning of layer cages in the EU – background, regula-tions and economic impacts.« Diese Thematik stieß in Iowa, dem führen-den Staat in der US-amerikanischen Eierproduktion mit 54,2 Millionen Le-gehennen, auf besonderes Interesse angesichts des sich auch in den USA abzeichnenden Verbots von konven-tionellen Käfigen. In der Konzernzentrale von Hy-Line, dem weltweit führenden Unterneh-men in der Hybridzucht von Legehen-nen, sprach er dann zum Thema »Pre-sent patterns of global egg production

and trade and future perspectives for the global egg industry.« Hieran schloss sich ein Seminar mit der Ge-schäftsführung an. Vom 19. bis 24. September nahm er an der Herbstkonferenz der Inter-national Egg Commission (IEC) teil, für die er seit 2005 als Statistical Analyst arbeitet. Dort referierte er am 24. Sep-tember zum Thema »The egg industry of the Americas – patterns and dyna-mics of production and trade.« Darin stellte er die wichtigsten Ergebnisse einer Spezialstudie mit dem Thema »The role of the Americas in global egg production and trade« vor. n

Das INTERREG-Projekt FOOD FUTURE unterstützt im Rah-men der Regionalförderung

entlang der deutsch-niederländischen Grenze Unternehmen der Ernährungs-branche bei Produkt- und Prozessent-wicklungen. Den niedersächsischen Unternehmen steht NieKE als regio-naler Projektpartner zur Seite. Beispielsweise hat ein Unterneh-men zunächst eine Innovationsbera-tung erhalten und entwickelt jetzt in-nerhalb eines Innovationsprojektes ein völlig neues Marinade-Produkt. Den Grundstein für diese Neuentwick-lung hat die Firma Van Ruiten Food mit der Innovationsberatung gelegt. Sie bestand aus einer ausführlichen Stärken/Schwächen-Analyse des Un-ternehmens mit mehreren Alternati-ven zu innovativen Neuerungen. Die Entwicklungspotentiale wurden ermit-telt und Lösungsansätze aufgezeigt. Die Unternehmen leisten einen Ei-genanteil, indem Unternehmensmitar-beiter zusammen mit den Experten an

der Lösung mitarbeiten. Jurrie Röt-gers, Geschäftsführer von Van Ruiten Food, ist überzeugt von den Vortei-len, die FOOD FUTURE seinem Un-ternehmen bringt: »Bei der Innovati-onsberatung wurden Lösungsansätze für unsere Probleme dargestellt. So konnten wir zusammen mit erfahre-nen Experten ein Konzept erstellen, um unser Unternehmen in dieser wettbewerbsintensiven Branche auch für die Zukunft gut aufgestellt zu wis-sen. Gerade die sich stetig wechseln-den Verbrauchertrends sind für uns als mittelständisches Unternehmen eine große Herausforderung. Kürzlich haben wir zusammen mit zwei deutschen Unternehmen ein Innovationsprojekt gestartet und kön-nen hier vom Know-how der teilneh-menden Unternehmen und wissen-schaftlichen Einrichtungen profitieren. Und finanziell lohnt es sich auch für die Unternehmen: Dank FOOD FUTURE ist das unternehmerische Ri-siko überschaubar.«

Neben dem Fleischproduzenten beteiligen sich auf deutscher Seite ein Spezialist für Gewürze sowie ein Maschinenbauer; zusammen mit Wis-senseinrichtungen aus den Niederlan-den und Deutschland wird an einer innovativen Lösung für ein marinier-tes Produkt gearbeitet. Dies verschafft den teilnehmenden Unternehmen nicht nur Support in finanzieller Hinsicht; der Wissensvorsprung ist ein idealer Wettbewerbsvorteil für die Unterneh-men aus der Region. Derzeit laufen zwei Interviews, zehn Innovationsberatungen, zehn Machbar-keitsstudien und vier Innovationsprojek-te. Dabei werden neue Verfahren, Pro-dukte und Dienstleistungen entwickelt. Die Unternehmen kommen aus verschiedensten Branchen: Kartoffel-, Milch-, Obst- und Gemüseverarbeitung, Verarbeitung von Proteinen, Maschinen-bau, Herstellung von Fleischprodukten, von Fetten und Ölen, von Würzmitteln, von Stärke und Stärkeerzeugnissen, von Suppen sowie Getränken. n

Gute Zusammenarbeit von Unternehmensmitarbeitern und den Experten

»Dank FOOD FUTURE ist das unter-nehmerische Risiko überschaubar«

Ausgabe 5 | Dezember 2011 Seite 3 | NieKE-Journal

Erfolgreiche Informations- und Vortragsreise in die USA

Prof. Windhorst gefragter Referent in Amerika

Termine29. Oktober 2011 – 29. April 2012Ausstellung: Die Industrialisierungunserer Ernährung, Mannheim. www.technoseum.de

11. Januar 2012NieKE-Themenforum:Märkte, Medien undVerbraucher, Schladen.www.ernaehrungswirtschaft.de

10.–12. Januar 2012DLG-Wintertagung 2012:»Welternährung – welcheVerantwortung hat Europa?«.Münster. www.dlg.org

10.–12. Januar 2012Biogas 21. Jahrestagungund Fachmesse, Bremen.www.biogastagung.org

19.–21. Januar 2012 Global Forum for Foodand Agriculture Berlin 2012 (GFFA Berlin), Berlin.www.gffa-berlin.de

20.–29. Januar 2012 Grüne Woche 2012, Berlin.www.gruenewoche.de

8.–10. Februar 2012 Fruit Logistica, Berlin.www.fruitlogistica.de

15.–18. Februar 2012BioFach, Nürnberg.www.biofach.de

29. Februar 201220. Deutscher Fleischkongress der Lebensmittel Praxis, Königswinter.www.lebensmittelpraxis.de

9.–14. März 2012 Internorga, Hamburg.www.internorga.de

15.–16. März 20128. NiedersächsischesTierschutzsymposium 2012,Oldenburg.www.laves.niedersachsen.de

21.–22. März 2012KTBL-Tage 2012 – Management derRessource Wasser.www.ktbl.de

27.–30. März 2012Anuga FoodTec 2012,Köln. www.anugafoodtec.de

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FOOD FUTURE DAY 2011 des INTERREG-Projektes. Im Projekt laufen derzeit zwei Interviews, zehn Innovationsberatun-gen, zehn Machbarkeitsstudien und vier Innovationsprojekte.

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D as NieKE bietet in Zusam-menarbeit mit dem Enterprise Europe Network Niedersach-

sen der NBank (EEN) einen kostenlosen Zugang zur internationalen Koopera-tionsbörse. Für Unternehmen leistet das EEN konkrete Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern für die technologische, geschäftliche oder pro-jektbezogene Zusammenarbeit. Hier-für wurde ein Online-Marktplatz ein-gerichtet, der ab sofort auch auf der Homepage des NieKE zur Verfügung steht. In der Datenbank stellen die über 600 Partnerorganisationen des EEN-Netzwerks Profile, Kooperationswün-sche und -angebote von regionalen Unternehmen ein. Insgesamt können Unternehmen in über 3.000 Koopera-tionsangeboten und Gesuchen aus Wirtschaft und Wissenschaft recher-

chieren. Die Suche gestaltet sich sehr einfach nach Ländern, Technologie-bereichen oder Stichworten. Um einen schnellen Zugriff auf die Kooperationsangebote im Bereich Agrar- und Ernährungswirtschaft zu erhalten, finden Sie auf der NieKE-Homepage eine Liste relevanter Tech-nologiebereiche wie z. B. Technologi-en der Lebensmittelindustrie, Lebens-mittelqualität und -sicherheit, Ernäh-rung und Gesundheit, Biologie/Bio- technologie oder auch Messtechnik und Geräte. Die Kooperationen an Fir-men und Forschungseinrichtungen wer-den vom Team des niedersächsischen Enterprise Europe Network kostenlos vermittelt. Die europäische Kooperationsdaten- bank finden Sie auf der NieKE-Home-page www.ernaehrungswirtschaft.de unter dem Menüpunkt Innovation und Forschung. n

Zugang zur internationalen Kooperationsbörse

Neue Online-Suche beim NieKE

Seite 4 | NieKE-Journal Ausgabe 5 | Dezember 2011

ImpressumHerausgeber:Herausgeber und v.i.S.d.P.: NieKE | Landesinitiative Ernährungswirtschaft Universität Vechta

Driverstr. 22 · 49377 Vechta Tel. 04441/15-343 Fax 04441/15-465 ernaehrungswirtschaft.de [email protected]

Redaktionelle Beiträge:Dr. Marie-Luise Blaha, NieKE

Dipl.-Umweltwiss. Anne-Katrin Jacobs, ISPA/NieKE

Dipl.-Geogr. Oliver Klein, ISPA/NieKE

Henning Müller M.Sc., NieKE

Vera Netz (M.A.), DIL

Dipl.-Ing. agr. Doris Schröder, NieKE

Dr. Aline Veauthier, ISPA

Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst, ISPA

Textquellen:Koelnmesse GmbH

Kompetenznetze Deutschland

Niedersächsische Marketinggesellschaft

Layout/Prepress: bitters.deDruck: CSW DinklageAuflage: 2.000

A m 23. November 2011 fand in Vechta die Abschlusskonfe-renz des Verbundprojektes 2

des Forschungsverbunds Agrar- und Ernährungswissenschaften Nieder-sachsen (FAEN) statt. Beteiligt waren neun Forschergruppen mit über 20 Wissenschaftler/-innen der Universi-tät Göttingen, Oldenburg, Osnabrück und Vechta sowie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Die Ergebnisse der Teilprojekte und das gemeinschaft-lich erarbeitete neue Leitbild einer nachhaltigen Tierproduktion wurden vorgestellt und mit über 130 Teilneh-mern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Nachdem Gastgeber Albert Focke, Landrat des Landkreises Vechta, die Veranstaltung eröffnet hatte, stellte Prof. Hans-Wilhelm Windhorst (Univ. Vechta), Projektkoordinator und Mo-derator der Tagung, in seinen einfüh-renden Worten Ausgangssituation und Zielsetzung des Projektes dar. Dr. Aline Veauthier (Univ. Vechta) präsentierte Zielmarken der Tierpro-duktion bis zum Jahr 2020. Anschlie-ßend zeigte Prof. Ludwig Theuvsen (Univ. Göttingen) Handlungsstrategi-en zum Umgang mit Akzeptanz- und Reputationsdefiziten für die Fleisch-wirtschaft auf. Prof. Thomas Blaha (Tierärztliche Hochschule Hannover, Außenstelle Ba-kum) sprach über das Seuchenrisiko in Regionen mit hoher Tierdichte. Prof. Gabriele Broll (Univ. Osnabrück)

übernahm den Vortrag zum Thema Umweltbelastung. Nach dem Problemaufriss am Vormittag folgte nachmittags die Vor-stellung von konkreten Strategievor-schlägen und Handlungsanweisungen. Zunächst betrachtete Prof. Blaha die besonderen Anforderungen an Tier-gesundheit, Lebensmittelsicherheit und -qualität, die sich aus der hohen regio-nalen Dichte der Nutztierhaltung in Weser-Ems ergeben und präsentierte

Lösungen für eine tierschutzkonforme Nutztierhaltung zur Produktion siche-rer und hochwertiger Lebensmittel. Prof. Broll zeigte Konzepte einer nachhaltigen Ressourcennutzung auf. Prof. Achim Spiller (Univ. Göttingen) betrachtete abschließend zusammen mit Prof. Reinhard Pfriem (Univ. Ol-denburg) Kommunikation als Heraus-forderung für die Fleischbranche. Einige Referenten machten deut-lich, dass es notwendig sei, schnell zu

reagieren, um die Zukunft und Wett-bewerbsfähigkeit des hoch entwickel-ten Agrarwirtschaftsraumes nicht zu gefährden und dass es darauf ankom-men werde, aus der bisherigen Ver-teidigungsposition herauszukommen und weiter an dem neuen Leitbild zur nachhaltigen Tierproduktion zu ar-beiten. Weitere Informationen zu dieser Tagung finden Sie im Internet unter www.verbundprojekt2-faen.de n

Abschlusskonferenz in Vechta beleuchtet die Thematik von allen Seiten

Neues Leitbild zur nachhaltigen Tierproduktion in agrarischen Intensivgebieten Niedersachsens

D ie Anuga ist die größte Food & Beverage-Messe der Welt. Und die Wichtigste. Für

neue Märkte und Zielgruppen. Für al-le Trends und Themen. Und vor al-lem für Geschäfte und Kontakte auf höchstem Niveau. Es beteiligten sich 6.596 Unternehmen aus 100 Ländern

auf einer Bruttoausstellungsfläche von 284.000 m2. Zur Anuga 2011 kamen über 155.000 Fachbesucher aus 180 Ländern. Bei niedersächsischen Lebensmit-telherstellern stand das Thema Export ganz oben auf der Agenda. Mehr als 150 Beratungsgespräche zählten die

Experten der rund 30 deutschen Au-ßenhandelskammern auf dem Nieder-sachsenstand. Dabei wurde das Bera-tungsangebot auch von Unternehmern aus anderen Bundesländern wahrge-nommen. Das Interesse der Unternehmer beschränkte sich nicht auf die euro-

päischen Nachbarn, auf rege Nach-frage stießen auch die Exportmärkte in den mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Asien, Afrika, Nord- und Südamerika. Bei der Nachfrage der einzelnen Lebensmittelbranchen dominierten Fleisch- und Wurstwaren, gefolgt von Produkten des Trockensor-timentes und Süßwaren. Der Export von Lebensmitteln aus Niedersachsen bietet nach An-sicht der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernäh-rungswirtschaft, die den niedersäch-sischen Auftritt organisierte, noch er-hebliches Wachstumspotenzial. Ge-meinsam mit der Exportfördergesell-schaft Food – Made in Germany e. V. (FMIG) hatte sie deshalb das Bera-tungsangebot auf dem Niedersach-senstand gestaltet. Sehr zufrieden wa-ren auch die Außenhandelsexperten der AHKen mit der Aktion. »Das In-teresse an Japan ist groß«, freute sich Marcus Schürmann von der AHK Ja-pan, der allein acht Einzelgespräche mit exportwilligen Unternehmen führ-te. Schürmann sieht die deutsche Er-nährungswirtschaft für den Export gut aufgestellt: »Mit der FMIG und der GEFA sowie den fördernden Mit-gliedern beider Gesellschaften ist die Branche gut vernetzt. Das ist eine gu-te Basis für den künftigen Ausbau der deutschen Exportaktivitäten. Nicht zuletzt war das auch ein ausschlagge-bendes Moment für unsere Aktion hier auf der ANUGA«, so der Außen-handelsexperte. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sie im Internet unter www.mg-niedersachsen.de n

Sehr gut besuchter Niedersachsenstand in Köln

ANUGA 2011: Riesenandrang auf derniedersächsischen »Export-Lounge«

Abschlusskonferenz des Verbundprojektes 2 des Forschungsverbunds Agrar- und Ernährungswissenschaften Niedersachsen.

Vorankündigung:FOOD FUTURE DAY 2012 Der FOOD FUTURE DAY ist eine gemeinschaftliche Veran-staltung des DIL und des Studi-engangs Wirtschaftsingenieur-wesen Lebensmittelproduktion der Hochschule Osnabrück. Die Veranstaltung bietet Studieren-den, Unternehmen und Exper-ten einen Branchentreffpunkt, der eine einmalige Plattform für Präsentation, Networking und Produktangebot schafft. Neben Informationen über die Arbeits-möglichkeiten in der Ernäh-rungsbranche und den Unter-nehmen vor Ort stellt die frühe und gezielte Ansprache von Nachwuchskräften in der Situa-tion des Fach- und Führungs-kräftemangels einen entschei-denden Wettbewerbsvorteil dar, den es für die regionalen Unter-nehmen zu nutzen gilt. Erweitert wird der Branchentreffpunkt um das FOOD FUTURE DAY Sym-posium »Nachhaltigkeit – Vom Schlagwort zur Strategie?«, in dem Experten aus Hochschule, Industrie und des DIL in Fach-vorträgen praxisnah innovative Kernthemen darlegen. Anmel-dungen und weitere Infos unter www.food-future.eu.

Termin 2012Dienstag, 22. Mai 2012,10–17 Uhr (ab 17 Uhrgemeinsamer Ausklang)

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Minister Lindemann im Gespräch mit Vertretern der Auslandshandelskammern auf dem Niedersachsenstand.