Gesund essen – gesund altern...

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Gesund essen – gesund altern Zu salzig, zu fett, zu süß – wir ernäh- ren uns oft ungesund. Doch warum ist das so? Welche Verhaltensmus- ter spielen bei der Wahl unserer Le- bensmittel eine Rolle? Wie können gesundheitsfördernde Produkte attraktiver gestaltet werden? Und stellt der Körper je nach Alter un- terschiedliche Ansprüche an eine gesunde Ernährung? Diesen Fra- gen geht NutriAct nach. Neun aka- demische Partner – darunter das Deutsche Institut für Ernährungs- forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), die Universität Potsdam und die Technische Universität Berlin – sowie 22 überwiegend regionale Unternehmen vereinen ihr fachli- ches Know-how im Verbund. Das Ziel ist es, die Gesundheit über die Ernährung positiv zu beeinflussen. Die 50- bis 70-Jährigen stehen da- bei im Fokus der Forscher und In- dustriepartner. Denn in diesem Al- ter werden entscheidende Weichen für eine gesunde letzte Lebens- phase gestellt. „Ab 50 macht man sich mehr Gedanken um seine Ge- sundheit“, erklärt Netzwerkkoor- dinatorin Andrea Ode. „Die ersten Zipperlein machen sich bemerkbar, man möchte gesünder leben und sich bewusster ernähren.“ Typische Alterserkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme treten jenseits der 50 häufiger auf, die ko- gnitiven Fähigkeiten lassen nach, die Muskeln verlieren an Kraft. Er- scheinungen, die sich unter ande- rem mit der richtigen Ernährung verhindern oder zumindest hinaus- zögern lassen. Ernährungswissen- schaftler und -mediziner, Lebens- mitteltechnologen, Soziologen und Psychologen – sie alle widmen sich dem Thema aus unterschiedli- chen Blickwinkeln. So vielfältig wie die wissenschaftliche ist auch die unternehmerische Seite: Bioanaly- tische Firmen sind ebenso Teil des Clusters wie Lebensmittelprodu- zenten und Handwerksbetriebe. In einer Studie mit 500 älteren Teil- nehmern untersuchen die Forscher zudem, wie sich die Ernährung auf Herz, Muskelkraft und geistige Leistung auswirkt. Während sich eine Hälfte der Studienteilnehmer an die herkömmlichen Empfehlun- gen zur gesunden Ernährung hält, wird der anderen Hälfte eine Diät verordnet, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballast- stoffen und Pflanzenproteinen ist. Vom NutriAct-Ernährungsmuster sprechen die Experten. Um posi- tive oder negative Effekte dieser Ernährung abschätzen zu können, werfen die NutriAct-Forscher auch einen Blick ins Blut. Hier sollen Biomarker Aufschluss über die positiven Effekte der jeweiligen Ernährungsweise geben. Aus den Ergebnissen wollen die Forscher ableiten, welche Ernährung ein ge- sundes Altern unterstützt. Die wis- senschaftlichen Erkenntnisse sol- len anschließend möglichst rasch ihren Weg in die Praxis finden. Nut- riAct ist damit ein Schlüsselprojekt im Cluster Ernährungswirtschaft Foto: © Till Budde/DIfE „Stärken stärken“ – das ist die Leitidee der Brandenburger Wirtschaftsförderpolitik. Das Land konzentriert sich auf neun starke Wachstumscluster, fünf davon gemeinsam mit Berlin. Ziel ist es, Wirtschaft und Wis- senschaft zu vernetzen, Wachs- tum und Innovation zu fördern und damit die Wettbewerbs- fähigkeit der Unternehmen zu stärken. Unterstützt werden die- se durch Clustermanagements. Die Managements von acht Clustern sind in der Wirtschafts- förderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) angesiedelt. Die WFBB unterstützt die Akteure in den Clustern von der Entwick- lung der Masterpläne bis zur konkreten Vernetzung und Initi- ierung von Verbundprojekten. Wirtschafts- förderung Brandenburg (WFBB) – Partner der Cluster Nachgefragt bei der Clustersprecherin Was sind die gro- ßen Ziele des Clus- ters Ernährungs- wirtschaft? Es geht darum, die Ernäh- rungsbranche in der Öffentlichkeit präsenter zu ma- chen und die etwa 3400 Akteure mit- einander zu vernet- zen. Durch Koope- rationen können Wertschöpfungs - ketten geschlossen werden, von denen die gesamte Region profitiert. In welchem Bereich sehen Sie in den kommenden Jahren be- sonderes Wachstums- und Ent- wicklungspotenzial? Das Thema regionale Produkte ist momen- tan ganz groß. Gerade Branden- burger Unternehmen bieten in der Hauptstadtregion beson- ders qualitative Waren an, die diesem Kriterium entsprechen. Wenn der Kunde regional kauft, unterstützt er die Brandenbur- ger Kulturlandschaft und damit auch eine Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten. Und auch Ar- beitsplätze. Gibt es in Brandenburg beson- dere Standortvorteile? Es gibt die kurzen Wege für den Berli- ner Markt und noch zahlreiche hand- werkliche Betriebe, die hochwertig pro- duzieren. Nehmen Sie zum Beispiel die verschiedenen Mol- kereien, die Berlin mit Milch versor- gen. Nicht zu ver- gessen der Spar- gel, der besondere Ansprüche stellt und in Brandenburg erfolgreich angebaut wird. Welche besonderen Projekte gab es kürzlich? Die Digitalisierung holt uns alle – auch die Lebens- mittelwirtschaft – mit schnellen Schritten ein. Gut funktionieren- de Onlineshops und Websites sind heute Visitenkarten, die auch Transparenz schaffen. Auch di- gitale Dokumentationspflichten werden immer wichtiger. Der Ver- braucher möchte wissen, wo zum Beispiel die Rohstoffe herkom- men. Die Projekte RegioFood_Plus und Marktgenuss unterstützen gerade kleinere und mittlere Un- ternehmen, diese neuen Anforde- rungen umzusetzen. Interview: Heike Kampe Dorothee Berger Ernährungs- wirtschaft Brandenburg 57.374 3.421 9,0 Cluster Beschäftigung Unternehmen Umsatz 2015 2014 2014 in Mrd. E Das Cluster in Zahlen Die Ernährung der 50- bis 70-Jährigen steht im Fokus von NutriAct Dr. Detmar Leitow Tel.: 0331-73061- 227 [email protected] Das Clustermanagement ist in der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) angesiedelt. www.wfbb.de Clustermanager für das Cluster Ernährungswirtschaft Brandenburg. Ein Cluster umfasst die gesamte Branche sowie Wis- senschaft, Forschung und weitere Partner. Ernährungswirtschaft ist eines von insgesamt neun Clus- tern im Land Brandenburg. Ziel der Clusterpolitik des Landes ist eine intensive Vernetzung im Cluster und darüber hinaus. „Das stärkt die Innovationskraft, fördert Wachstum und erhöht die Stand- ortattraktivität“, sagt Clusterma- nager Dr. Detmar Leitow. Darum unterstützt das in der Wirtschafts- förderung Brandenburg (WFBB) angesiedelte Clustermanagement Ernährungswirtschaft das Projekt NutriAct. Über Forschung, Pro- duktentwicklung und Marketing wollen alle Beteiligten bei Nutri- Act neue Produkte entwickeln. Da- bei geht es nicht nur um gesunde Nahrungsmittel wie Proteinflakes oder -pasta, die am Institut für Getreideverarbeitung in Nuthetal produziert und bereits in der Er- nährungsstudie getestet werden, beschreibt Netzwerkkoordinato- rin Andrea Ode. Damit das Wis- sen über eine gesunde Ernährung tatsächlich auch umgesetzt wird, sollen Instrumente entstehen, die das Verhalten der Verbraucher günstig beeinflussen. Etwa Apps, mit denen der Nutzer sich selbst kontrollieren kann. Nicht zuletzt soll gesunde Nahrung auch schme- cken. Natürlich haben die Partner im Kompetenzcluster auch diesen wichtigen Aspekt fest im Blick. Heike Kampe ANZEIGE ANZEIGE Für die Ernährungsindustrie ist Brandenburg ein guter Boden. Hier finden sich starke Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft für zukunftsweisende Projekte. Im Cluster Ernährungswirtschaft ziehen wir an einem Strang. Unsere Zukunft: Ernährung. HIER REIFEN IDEEN REGIONAL. NACHHALTIG. KREATIV. excellence in food industry www. ernährungswirtschaft-brandenburg .de

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Gesund essen – gesund altern

Zu salzig, zu fett, zu süß – wir ernäh-ren uns oft ungesund. Doch warum ist das so? Welche Verhaltensmus-ter spielen bei der Wahl unserer Le-bensmittel eine Rolle? Wie können gesundheitsfördernde Produkte attraktiver gestaltet werden? Und stellt der Körper je nach Alter un-terschiedliche Ansprüche an eine gesunde Ernährung? Diesen Fra-gen geht NutriAct nach. Neun aka-demische Partner – darunter das Deutsche Institut für Ernährungs-forschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), die Universität Potsdam und die Technische Universität Berlin – sowie 22 überwiegend regionale Unternehmen vereinen ihr fachli-ches Know-how im Verbund. Das Ziel ist es, die Gesundheit über die Ernährung positiv zu beeinflussen. Die 50- bis 70-Jährigen stehen da-bei im Fokus der Forscher und In-dustriepartner. Denn in diesem Al-ter werden entscheidende Weichen für eine gesunde letzte Lebens-phase gestellt. „Ab 50 macht man sich mehr Gedanken um seine Ge-sundheit“, erklärt Netzwerkkoor-dinatorin Andrea Ode. „Die ersten Zipperlein machen sich bemerkbar, man möchte gesünder leben und sich bewusster ernähren.“ Typische Alterserkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme treten jenseits der 50 häufiger auf, die ko-gnitiven Fähigkeiten lassen nach, die Muskeln verlieren an Kraft. Er-scheinungen, die sich unter ande-rem mit der richtigen Ernährung verhindern oder zumindest hinaus-

zögern lassen. Ernährungswissen-schaftler und -mediziner, Lebens-mitteltechnologen, Soziologen und Psychologen – sie alle widmen sich dem Thema aus unterschiedli-chen Blickwinkeln. So vielfältig wie die wissenschaftliche ist auch die unternehmerische Seite: Bioanaly-tische Firmen sind ebenso Teil des Clusters wie Lebensmittelprodu-

zenten und Handwerksbetriebe. In einer Studie mit 500 älteren Teil-nehmern untersuchen die Forscher zudem, wie sich die Ernährung auf Herz, Muskelkraft und geistige Leistung auswirkt. Während sich eine Hälfte der Studienteilnehmer an die herkömmlichen Empfehlun-gen zur gesunden Ernährung hält, wird der anderen Hälfte eine Diät

verordnet, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballast-stoffen und Pflanzenproteinen ist. Vom NutriAct-Ernährungsmuster sprechen die Experten. Um posi-tive oder negative Effekte dieser Ernährung abschätzen zu können, werfen die NutriAct-Forscher auch einen Blick ins Blut. Hier sollen Biomarker Aufschluss über die

positiven Effekte der jeweiligen Ernährungsweise geben. Aus den Ergebnissen wollen die Forscher ableiten, welche Ernährung ein ge-sundes Altern unterstützt. Die wis-senschaftlichen Erkenntnisse sol-len anschließend möglichst rasch ihren Weg in die Praxis finden. Nut-riAct ist damit ein Schlüsselprojekt im Cluster Ernährungswirtschaft

Foto: © Till Budde/DIfE

„Stärken stärken“ – das ist die Leitidee der Brandenburger Wirtschaftsförderpolitik. Das Land konzentriert sich auf neun starke Wachstumscluster, fünf davon gemeinsam mit Berlin. Ziel ist es, Wirtschaft und Wis-senschaft zu vernetzen, Wachs-tum und Innovation zu fördern und damit die Wettbewerbs-fähigkeit der Unternehmen zu stärken. Unterstützt werden die-se durch Clustermanagements. Die Managements von acht Clustern sind in der Wirtschafts-förderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) angesiedelt. Die WFBB unterstützt die Akteure in den Clustern von der Entwick-lung der Masterpläne bis zur konkreten Vernetzung und Initi-ierung von Verbundprojekten.

Wirtschafts- förderung

Brandenburg (WFBB) – Partner

der Cluster

Nachgefragt bei der Clustersprecherin

Was sind die gro-ßen Ziele des Clus-ters Ernährungs-wirtschaft? Es geht darum, die Ernäh-rungsbranche in der Öffentlichkeit präsenter zu ma-chen und die etwa 3400 Akteure mit-einander zu vernet-zen. Durch Koope-rationen können Wertschöpfungs-ketten geschlossen werden, von denen die gesamte Region profitiert.

In welchem Bereich sehen Sie in den kommenden Jahren be-sonderes Wachstums- und Ent-wicklungspotenzial? Das Thema regionale Produkte ist momen-tan ganz groß. Gerade Branden-burger Unternehmen bieten in der Hauptstadtregion beson-ders qualitative Waren an, die diesem Kriterium entsprechen. Wenn der Kunde regional kauft, unterstützt er die Brandenbur-ger Kulturlandschaft und damit auch eine Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten. Und auch Ar-beitsplätze.

Gibt es in Brandenburg beson-dere Standortvorteile? Es gibt die kurzen Wege für den Berli-

ner Markt und noch zahlreiche hand-werkliche Betriebe, die hochwertig pro-duzieren. Nehmen Sie zum Beispiel die verschiedenen Mol-kereien, die Berlin mit Milch versor-gen. Nicht zu ver-gessen der Spar-gel, der besondere Ansprüche stellt und in Brandenburg

erfolgreich angebaut wird.

Welche besonderen Projekte gab es kürzlich? Die Digitalisierung holt uns alle – auch die Lebens-mittelwirtschaft – mit schnellen Schritten ein. Gut funktionieren-de Onlineshops und Websites sind heute Visitenkarten, die auch Transparenz schaffen. Auch di-gitale Dokumentationspflichten werden immer wichtiger. Der Ver-braucher möchte wissen, wo zum Beispiel die Rohstoffe herkom-men. Die Projekte RegioFood_Plus und Marktgenuss unterstützen gerade kleinere und mittlere Un-ternehmen, diese neuen Anforde-rungen umzusetzen. Interview: Heike Kampe

Dorothee Berger

Ernährungs-wirtschaft Brandenburg 57.374 3.421 9,0

Cluster Beschäftigung Unternehmen Umsatz 2015 2014 2014inMrd.E

Das Cluster in Zahlen

Die Ernährung der 50- bis 70-Jährigen steht im Fokus von NutriAct

Dr. Detmar Leitow Tel.: 0331-73061- 227 [email protected] Das Clustermanagement ist in der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) angesiedelt.

www.wfbb.de

Clustermanager für das Cluster Ernährungswirtschaft

Brandenburg. Ein Cluster umfasst die gesamte Branche sowie Wis-senschaft, Forschung und weitere Partner. Ernährungswirtschaft ist eines von insgesamt neun Clus-tern im Land Brandenburg. Ziel der Clusterpolitik des Landes ist eine intensive Vernetzung im Cluster und darüber hinaus. „Das stärkt die Innovationskraft, fördert Wachstum und erhöht die Stand-ortattraktivität“, sagt Clusterma-nager Dr. Detmar Leitow. Darum unterstützt das in der Wirtschafts-förderung Brandenburg (WFBB) angesiedelte Clustermanagement Ernährungswirtschaft das Projekt NutriAct. Über Forschung, Pro-duktentwicklung und Marketing wollen alle Beteiligten bei Nutri-Act neue Produkte entwickeln. Da-bei geht es nicht nur um gesunde Nahrungsmittel wie Proteinflakes oder -pasta, die am Institut für Getreideverarbeitung in Nuthetal produziert und bereits in der Er-nährungsstudie getestet werden, beschreibt Netzwerkkoordinato-rin Andrea Ode. Damit das Wis-sen über eine gesunde Ernährung tatsächlich auch umgesetzt wird, sollen Instrumente entstehen, die das Verhalten der Verbraucher günstig beeinflussen. Etwa Apps, mit denen der Nutzer sich selbst kontrollieren kann. Nicht zuletzt soll gesunde Nahrung auch schme-cken. Natürlich haben die Partner im Kompetenzcluster auch diesen wichtigen Aspekt fest im Blick.

Heike Kampe

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Unsere Zukunft: Ernährung.

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