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Kreativ mit Chancen umgehen und das tun, was andere unterlassen

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Redemptoristender Provinz St. Clemens

Kreativ mit Chancen umgehenund das tun, was andere unterlassen

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Sehr geehrte Leserin, geehrter Leser,

Sie sind heute einem Redemptoristen begegnet oder jemandem der eng mit den Redemptoristen zusammenarbeitet. Diese Person hat Ihnen dieses Heft gegeben in der Annahme, dass diese Begeg-nung Ihre Neugier geweckt hat. Vielleicht haben Sie es auch beim Ein- oder Ausgang einer unserer Kirchen gefunden und mitgenommen. Oder fanden Sie es zufällig auf einem Tisch, wo es ein Unbe-kannter, mit oder ohne Absicht, hinterlassen hat?

Wie auch immer: Dieses Heft soll eine Antwort auf die Frage geben, wer wir Redemptoristen sind, wofür wir stehen und was uns antreibt, wo wir leben und arbeiten und was wir tun. Hoffentlich regt es Sie an, die Bekannt-schaft zu vertiefen und sich (noch) intensiver mit unserer Gemeinschaft zu engagieren und zu verbinden. Dazu lädt dieses Heft ein und dazu bietet es Anknüpfungspunkte. Vielleicht führt es sogar einmal zu einer direkten Begegnung zwischen Ihnen und mir. Darüber würde ich mich freuen.

Für jetzt wünsche ich Ihnen eine gute Lektüre und den Segen des Erlö-sers, in dessen Zeichen wir Redemptoristen leben und arbeiten.

P. Dr. Johannes Römelt C.Ss.R. Provinzial der Provinz St. Clemens der Redemptoristen

Wittem, Mai 2016

Provinz St. Clemens der Redemptoristen

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Redemptoristen LebenundArbeiteninGemeinschaft

Die Redemptoristen sind eine Ordensgemeinschaft. Unser vollständige Name lautet: Kongregation (Ordensgemeinschaft) des Heiligsten Erlösers. Das lateinische Wort für Erlöser ist „Redemptor“. Daher lautet unser Name Redemptoristen. Als Ordensmann lebt ein Redemptorist in Gemeinschaft und nach den evangelischen Räten (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam).

Zurzeit gibt es ca. 5000 Redemptoristen, die als Ordenspriester und Ordensbrüder in nahezu allen Teilen der Welt leben. Wir sind in siebzig Ländern tätig. Der Generalobere mit seinem Rat bilden dabei das Leitungs-organ unserer Kongregation. Daneben gibt es verschiedene Gemeinschaften von Schwestern und aktiven Laien, die mit uns Redemptoristen verbunden sind.

Unsere Kongregation ist in kleinere Verwaltungseinheiten eingeteilt, die „Provinzen“ genannt werden. In unserer Provinz Sankt Clemens gibt es vier verschiedene Nationalitäten. Die Provinz umfasst die Niederlande, Flan-dern, den Nordwesten Deutschlands und die Schweiz.

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Das tun, was andere unterlassen: Alfons Maria de Liguori

Im Jahre 1732 entstand im kleinen Bergdorf Scala in der Nähe von Neapel in Süditalien die Idee, eine Kongregation zu gründen. Der junge Priester Alfons Maria von Liguori (1696-1787) war betroffen von der Tatsache, dass die Bewohner dieses Berggebietes keinerlei Seelsorge hatten. Diese Leute bildeten eine gesellschaftliche und kirchliche Randgruppe. Nach dem Beispiel Jesu wollte Alfons „den Armen die Frohe Botschaft verkündigen“ (Lk 4,18).

Alfons tat das, was andere Seelsorger damals unterließen. Zu diesem Zweck hielten Alfons und seine Mitbrüder die sogenannten Volksmissionen. Mittels einer Volksmission wurde der Glauben während einer Woche erneuert und intensiv gelebt.

Dieses traditionelle seelsorgliche Modell wird von uns Redemptoristen immer noch angeboten – oder bildet die Matrix, nach der unsere neuen Formen der missionarischen Pastoral gestaltet werden. Daneben sind wir Redemptoristen immer auf der Suche nach neuen Formen der Evangelisie-rung.

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Gemeinsam den Glauben verkündigen: Pater Andreas Krahnen

Ich bin 1960 im Ruhrgebiet geboren. Ich war stark engagiert in meiner Heimatgemeinde. Dort lernte ich auf einer Ge-meindemission die Redemptoris-ten kennen. Dass die Quelle der Glaubensverkündigung in ihrem Zusammenleben lag, fasziniert mich bis heute. Durch den Kontakt mit dem Jugendhaus in Kirchhellen wurde mir klar, dass mein weiterer Lebensweg mich zu den Redemptoristen führen sollte. Meine Profess war dann

in September 1981. Theologie studierte ich in Hennef. In Juli 1988 wurde ich dort zum Priester geweiht. Zuvor studierte ich ein Jahr lang in unserer Hochschule in Dublin.

16 Jahre lang war ich dann Gemeindemissionar, bevor ich 2002 in der Jugend-pastoral eingesetzt wurde. Das bedeutete ein Zusammenleben mit Jugendlichen im Jugend-Kloster. Die Faszination, die mich zu den Redemptoristen gebracht hatte, konnte ich hier leben: Glaubensverkündigung aus dem Impuls eines gemeinsamen Lebens. Die Begegnungen mit den vielen Jugendlichen gehören zu den eindrucksvollsten Erfahrungen, die ich in meinem apostolischen Leben gemacht habe.

"Den Glauben gemeinsam verkündigen" - das ist für mich auch weiterhin der beste Weg für uns Redemptoristen in der Zukunft. Darum bin ich nun hier in Gent, wo wir genau das versuchen wollen: Mit Laien und Priestern, Redemp-toristen und Familien im Herzen der Stadt Gent gemeinsam den Glauben bezeugen.

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KreativmitdenChancenumgehen: ClemensMariaHofbauer

Die weitere Geschichte zeigte, dass die Volkmissionen nicht immer möglich oder wirkungsvoll waren. Daher haben Redemptoris-ten auch ganz andere seelsorgliche Methoden entwickelt: intensive Be-sinnungsangebote (Exerzitien), So-zialpastoral, Sorge für Wallfahrtsor-te, Großstadtseelsorge, Dialog mit der Wissenschaft, Medienseelsorge u.a. In der Wahl für neue Methoden waren und sind die Redemptoristen immer kreativ und innovativ.

Ein schönes Bespiel dieser Kre-ativität war Clemens M. Hofbauer (1751-1820), der die Kongregation nach Nord-Europa brachte und u.a. in Warschau und Wien arbei-tete. In Warschau setzte er sich für Waisenkinder ein, in Wien verteilte er Lebensmittel an die Armen und suchte aktiven Kontakt zur meinungsbilden-den Elite und zur kulturellen Oberschicht.

Vom hl. Clemens stammt das bekannte Motto: „Wir müssen das Evangeli-um auf eine ganz neue Weise predigen.“ Wenn die alten Wege versperrt wa-ren, fand er doch immer neue Wege und Möglichkeiten zur Verkündigung.

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Eine innovative Art, das Evangelium zu verkünden, ist der Dialog mit der Kultur.

Zum Glück haben wir immer Künstler in unserer Mitte gehabt, die diese

Verbindung legten und legen, wie z.B. P. Hugo Heule in der Schweiz.

Selbstportät P. Hugo Heule

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EineGemeinschaft, diedieFroheBotschaftverkündigt…

Die Mission der Redemptoristen, unsere Verkündigung, ist grundsätzlich am Evangelium orientiert und einfach gehalten. Wir streben danach Jesus nachzufolgen, besonders in der Verkündigung der Frohen Botschaft an die Armen. Wir leben dabei als Gemeinschaft im Gebet und aus der Quelle der Frohen Botschaft und bringen diese Quelle auch anderen nahe. Dabei stellen wir uns vor allem auf seelsorgerische Notsituationen ein.

Dies bedeutet, dass wir Redemptoristen vor allem auf die Menschen zugehen, die das Evangelium nicht erreicht hat, weil sie keinen Kontakt zur üblichen Seelsorge haben oder weil sie sich von der Kirche entfremdeten. Redemptoristen wollen Christen sein, die dorthin gehen, wo andere nicht hingehen wollen oder dürfen, um genau diesen Menschen in der Nachfolge Jesu Christi das Evangelium zu verkündigen; genau wie Alfons, Clemens und viele andere Redemptoristen das gemacht haben.

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…andieArmen Redemptoristen haben eine Vorliebe für Arme, Schwache und Unterdrück-

te, in denen sie das Gesicht Christi sehen (Mt. 25,40). Diesen Menschen verkündigen sie die Frohe Botschaft in Wort und Tat, indem sie sich auch für Befreiung und Gerechtigkeit einsetzen und solidarisch anwesend sind.

Es gab schon immer Redemptoristen, die sich, neben ihrer Missionsauf-gabe, unmittelbar und tatkräftig für die Armen und Unterdrückten ein-gesetzt haben. Der selige Petrus (‚Peerke‘) Donders ist hierfür ein gutes Beispiel. Im neunzehnten Jahrhundert hat er sich für die Aussätzigen und Sklaven in Surinam eingesetzt.

In der Provinz St. Clemens wird die Option für die Armen insbesondere vertreten von unserem Sozialprojekt in Bochum und von unserem Volunteeringprojekt. Jedes Jahr schickt unser Orden um die 15 junge Frauen und Männer in alle Weltteile, um dort als Volunteer zu arbeiten, sich für andere einzusetzen und Lebenserfahrungen zu sammeln.

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“BeiIhmistErlösunginFülle”

„Bei Ihm ist Erlösung in Fülle“ (Psalm 13o) heißt das Motto der Redemp-toristen. Als Gemeinschaft leben wir aus der Erkenntnis, dass wir selbst erlöste Menschen sind. Wir möchten weltweit zusammenarbeiten, damit diese Erlösung auch heute weiterwirken kann. Dies bedeutet ganz konkret, dass wir aus dem Vertrauen leben, dass Gott uns unendlich liebt. Das bedeutet auch zu glauben, dass diese Liebe in Jesu Christus eine mensch-liche Form angenommen hat. In IHM hat der menschenfreundliche Gott ein wirkliches Gesicht und einen Namen bekommen.

Gott will uns von allem, was das volle Leben zerstört, befreien und erlösen. Niemand ist dazu verurteilt, Gefangener seiner alten Fehler oder unmenschlicher gesellschaftlicher Bedingungen zu sein.

Die Erlösung, die Jesus geschenkt hat, gilt dem ganzen Menschen und zielt auf das Wachstum aller menschlichen Werte. Der hl. Alfons war ein besonderer geistlicher Begleiter, der fest an die Befreiung des Menschen von den Lasten der Sünde und der Vergangenheit und an die Ermöglichung neuen Wachstums glaubte.

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Glauben und Hoffnung zur Sprache bringen:Pater Jürgen Langer

U.a.. an unseren Schulen fördern wir die Entwicklung von jungen Menschen. Am CoJoBo bereiten Jungen sich auf das Berufsleben oder eine wissenschaftliche Ausbildung vor. Dies geschieht in einer Atmosphäre, die die ganzheitliche, also auch religiöse Bildung der Person fördert. Im Hinblick darauf gibt es viele außerschulische und pastorale Angebote.

Maßgeblich wird die Schulpastoral von Pater Jürgen Langer gestaltet. Dieser gebürtige Bonner (1963) trat 1985 in den Orden ein. Vom Anfang an bewegte er sich – praktisch und wissenschaftlich – in den Bereichen von Krisenintervention, Rettungsdienst und Notfallseelsorge. 2001 promovierte er im Bereich der Pasto-ralpsychologie. Seit 1992 ist er Schulseelsorger und Religionslehrer am Collegium Josephinum Bonn.

Was ihn bewegt, bringt er folgendermaßen auf den Punkt: “Für mich ist es eine wunderbare Erfahrung des Glaubens, im Gespräch mit anderen in eine Kom-munikation eintreten zu dürfen, in der unser Leben, unsere Hoffnung und unser Glaube zur Sprache kommen und dass in solchen Gespräche Kraft ist, die Menschen aufrichtet.“

Er betrachtet sich dabei ausdrücklich als Redemptorist, d.h. als Mitglied einer Gemeinschaft “engagierter, aktiver Christen, die von Gott begeistert sind und die Menschen lieben, denen es oft gelingt, mit kleinen Möglichkeiten viel zu bewe-gen und Menschen eine positive Erfahrung von Glaube und Kirche zu schenken, die ansteckend ist.“

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GottistnaheinChristus

Unser Gründer, der hl. Alfons, hat die Redemptoristen gelehrt, unsere Glaubensverkündigung und Frömmigkeit ganz lebensnah zu halten und zu den Herzen der Menschen zu sprechen. Die direkte Nähe Gottes in Christus ist der Kern unserer Spiritualität. Gott ist im Gebet immer erreichbar und ansprechbar. Die Christozentrik prägt uns und unsere Seelsorge.

Redemptoristen haben großen Re-spekt für die verschiedensten Arten der Volksfrömmigkeit. Wir fördern die Verehrung der Mutter von der immer-währenden Hilfe, unserer Marieniko-ne.

Einige besondere Redemptoristen sind heilig- oder seliggesprochen worden. Diese Redemptoristen in-spirierten viele Menschen. Sie sind zu Mittelpunkten der Verehrung und der Frömmigkeit geworden. Der heilige Bruder Gerard Majella (1726-1755) ist einer dieser besonderen Redemp-toristen. Ihm wurde der Pilgerort in Wittem (NL) gewidmet.

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Raum für Erlösung und Befreiung: Marianne Debets

Marianne Debets (Heerlen 1950) ist seit 2011 assoziiertes Mitglied der Redemptoristen. Mit ihrer Assoziierung bestätigte sie eine in vielen Jahren gewachsene Verbundenheit mit Kloster Wittem. Lange Zeit war Marianne Debets als Laborantin in einem Krankenhaus beruflich tätig. Durch ihre Arbeit kam sie mit ethischen Fragen in Berüh-rung. Sie begann ein Theologiestudium und wurde Krankenhausseelsorgerin. Diese Aufgabe erfüllte sie bis zu ihrer Pensionierung 2015. Ihre Beziehung zu den Redemptoristen vertiefte sich u.a. über die Liturgie, Gesprächsabende, die Zeitschrift Gerardus Magazin, Teilnahme an Kapitelsitzungen und Wallfahrten.

Der internationale Kurs über Redemptoristische Spiritualität in Rom (2013) und ihr Aufenthalt bei den Schwestern Redemptoristinnen in Süd-Italien berührten sie stark. Sie spürte die grenzübergreifende Verbundenheit und Vielfalt wie auch die Bereicherung, die man erfährt, wenn man sich als Fremde gegenseitig gast-freundlich aufnimmt. „Die Frohbotschaft der Erlösung“, sagt Marianne Debets, „ist nicht eindeutig. Es gibt Raum, diese Botschaft persönlich zu gestalten. Red-emptoristen bieten diesen Raum an. Auf diese Art bieten sie den Menschen eine Perspektive auf Erlösung und Befreiung.”

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Eine Moral der Befreiung

Alfons war ein sehr aktiver Schrift-steller. Er war denn auch der Meinung, seine zahlreichen schriftlichen Publi-kationen seien eine gute Methode zur Verbreitung der Frohen Botschaft. Er schrieb nicht nur populär-religiöse Bü-cher, sondern auch viele wissenschaft-liche Werke.

Wir Redemptoristen haben dieses Interesse für die Wissenschaft, vor allem für die Moraltheologie und die praktischen Fächer, die Alfons als Unterstützung für den guten Beicht-vater oder den geistlichen Begleiter betrachtete, von ihm geerbt.

Die Moraltheologie von Alfons war eng mit seinem Glauben und seiner Vorstellung von Jesus als dem Erlöser verbunden. Nach Alfons ist der Weg zum Heil und Segen für niemanden verschlossen und niemand ist für immer verloren. Ein Neubeginn ist immer möglich. Bei schweren persönlichen Entscheidungen, die Menschen treffen mussten, hatte er immer großen Respekt für das persönliche Gewissen und die menschliche Freiheit. Zugleich stellte er an sich selbst hohe Ansprüche und erwartete von sich und auch von den anderen, dem Idealbild des Reiches Gottes nachzustreben.

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Ständige Erneuerung und Dialog

Redemptoristen versuchen radikal und kompromisslos zu sein in ihrer Treue zu ihrem Ideal: der Verkündigung der Frohen Botschaft. Zugleich versuchen wir in der Gestaltung dieses Ideals immer großherzig, pragmatisch und kreativ zu sein.

Unsere großen Vorbilder in unserer Tradition und die vielen modernen Nachfolger haben immer wieder neue Formen zur Verkündigung des Evangeliums gesucht und gefunden.

Redemptoristen sind denn auch an ungewöhnlichen Stellen zu finden: in der Schule, in den Massenmedien, in der Bildungsarbeit, in der Gefängnis-seelsorge, im Streetwork mit Jugendlichen und Randgruppen usw.

Wir steigen immer wieder in den Dialog mit der heutigen Welt ein. Wir sehen in dieser Welt ein Zeichen der Anwesenheit Gottes und verstehen sie als die Stimme Gottes.

Eine große Herausforderung, die die Redemptoristen aufgegriffen haben, ist das Leben im Jugend-Kloster Kirchhellen. Hier leben und arbeiten Patres, Brüder, MitarbeiterInnen und FSJ-ler im Alltag zusammen in der Jugendarbeit. Eine Übung in Dialog und Kooperation auf Augenhöhe.

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Trau dir zu, zu wachsen: Bruder André Alaers

Bruder André Alaers (Antwerpen 1952) geriet als Kind schon in den Bann der Redemptoristen. Er entschied sich für den Orden, nachdem er seine Ausbil-dung als Schreiner schon absolviert hatte.

Seiner Vorliebe für franziskanische Schlichtheit folgend wählte er den Weg des Bruders. Die Handarbeit verband er immer mit einem aufmerksamen Ohr und geistlicher Begleitung. Er hatte immer eine besondere Schwäche für die Ausgegrenzten. Diese Vorliebe entfaltete er im Orden, darüber hinaus aber auch in den sozialen Einrichtungen, in denen er sich engagierte. Dort lernte er das Evangelium als eine Frohbotschaft für die Armen kennen, die in Worten und Taten verkündet wird. Als er selber vorüberge-hend in Armut lebte, erfuhr er die Großzügigkeit der Armen.

Trotz vieler Rückschläge behielt Bruder André seinen Schwung und seine Ener-gie. Sein Motto: “Trau dir zu, im Unbekannten zu wachsen. Das Leben ist kein vorgezeichneter Weg, glaube an dich und die Güte Gottes und der Menschen.”

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EineweltweitverbundeneFamilie

Weltweit sind etwa 5000 Ordensleute (Brüder und Patres) Mitglieder der Kongregation des Heiligsten Erlösers (abgekürzt C.Ss.R., von lateinisch „Congregatio Sanctissimi Redemptoris“). Immer wieder folgen junge Männer dem Ruf Gottes und entscheiden sich für ein Leben als Ordens-mann in unserer Mitte.

Wir teilen unsere Idee und Inspirationsquelle mit vielen Menschen. Zusammen mit der kontemplativen Gemeinschaft der Redemptoristinnen (O.Ss.R) und den Missionsschwestern des Heiligsten Erlösers tragen wir das Evangelium in die Welt hinaus.

Das geschieht heute immer häufiger in der Zusammenarbeit mit enga-gierten Laien. Es gibt in der Provinz St. Clemens assoziierte Mitglieder: Laien, Männer und Frauen, die sich entschieden haben, ihr Leben von unserem redemptoristischen Charisma inspirieren zu lassen. In der redemp toristischen Familie gibt es Möglichkeiten (Wohnungen) für viele.

Ganz besonders ist unsere Provinz St. Clemens mit der Vize-Provinz

Matadi (Kongo) verbunden. Dort leben etwa vierzig einheimische

Redemptoristen. Die Verbindungen mit dem Kongo erstrecken sich vom

pastoralen Austausch über das Coa-ching der Leitung bis hin zu sozialen

Initiativen. Im Hinblick darauf wurde die „Clemensaktion“ geschaffen, die sich um

die Partnerschaft unserer redemptoristischen Familie mit dem Kongo kümmert. Sie unterstützt das Gesundheitswesen vor Ort, schickt

Container mit Hilfsgütern, unterstützt Projekte zur Ausbildung und bietet auch

Mikrofinanzierung an.

Bruder Willy (Essen, B) füllt einen Container für den Kongo

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Wo wir sind ...

Niederlande

Belgien

Schweiz

in vier LändernNiederlandeDeutschlandBelgienSchweiz

mit drei SprachenNiederländischDeutschFranzösisch

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Deutschland

Provinz St. Clemens der Redemptoristen

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Suchen Sie Adressen zur Kontaktaufnahme mit Redemptoristen der Provinz St. Clemens, mit aktiven Laiengruppen? Möchten Sie mehr erfahren über die Möglichkeit, als Ordensmann oder Assoziierte/r Mitglied unserer Gemeinschaft zu werden?

Besuchen sie dann einfach unsere Website: www.stclemens.org. Sie können auch schreiben oder telephonieren. Die Adresse der Provinzleitung und des Sekretariats ist: • Wittemer Allee 32, NL-6286 AB Wittem.• E-Mail: [email protected]. • +31 (0) 43 601 8810

Und natürlich stehen die Türen unserer Klöster und Projekte immer für Sie offen.

Provinz St. Clemens der Redemptoristen