Refelion Praktikum Arbeit

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Page 1: Refelion Praktikum Arbeit

Die Ausbildungsziele

meiner Praktika

Eine reflexive Selbstevaluation

Einrichtung: Universität Salzburg

Fachbereich: Kommunikationswissenschaft

Proseminar: Reflexion Praktikum

LV-Leiterin: Spatzier, Astrid, Mag. Dr. & Rest, Franz, Dr.phil.

Eingereicht von

Sophie Glockner: 0920693

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Dass Selbstreflexion in der psychoanalytischen Pädagogik als unumgängliches

Instrument professionellen Handelns begriffen wird, spricht für sich selbst, gilt

doch das Selbstverstehen als Basis jeglichen Fremdverstehens. Die Bedeutung der

Beziehungsaspekts und der emotionalen Erfahrungsprozesse mittels professioneller

Selbstreflexion setzt sich auch in der Pädagogik als neue Sicht pädagogischen

Handelns immer mehr durch. (http://zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/91/116) Quelle: 2

U.a. DAUBER, H. & ZWIEBEL, R., 2006 bzw. FINGER-TRESCHER, U. 2002

Dauber, H. & Zwiebel, R. (Hg.) (2006) Professionelle Selbstreflexion aus

pädagogischer und psychoanalytischer Sicht, Bad Heilbrunn: Kinkhardt.

Damit ist nicht einem grenzenlosen Subjektivismus das Wort geredet, sondern lediglich

die Einsicht berücksichtigt, wie sehr wir, auch in allen wissenschaftlichen

Bezügen, in Beziehung stehen. Selbst in den Naturwissenschaften wissen wir seit

der Heisenbergschen Theorie der Unschärferelation um den Einfluss des Beobachtungsvorganges auf das

Ergebnis. (http://zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/91/116 S 97 ) Quelle : 5

HEISENBERG, W. 1991.

Harris, M. (1987) The individual in the group: on learning to work with the psychoanalytic

method, In: M.P.H. Williams (ed.) The Collected Papers of Martha Harris

and Esther Bick. Strath Tay, Perthshire: Clunie Press.

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Durch die Selbstreflexion ist nicht nur ein wichtiger Prozess welcher wesentlich zur

Persönlichkeitsentwicklung Beitragen soll, sondern ist auch ein wertvolles Instrument sich

das Arbeiten beizubringen, wie es schon Marta Harris 1987 erkannt hat.

In Bezug auf die Dimension der Selbstreflexivität könnten Teilnehmer/innen des

Lehrgangs ihre berufliche Funktion selbstbewusster und das eigene Verhalten verstärkt wahrnehmen lernen

http://zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/91/116

Während- oder vor dem Bachelorstudiums der Kommunikationswissenschaft an der

Universität Salzburg ist es Pflicht ein Praktikum zu absolvieren.

Ziel ist es „Kenntnisse über Medien, Informations- und Kommunikationsberufe

und Schlüsselqualifikationen für die Berufspraxis“ (Universität Salzburg: 2011) zu

erwerben.

Die Wirtschaftskammer Österreich betitelt dieses Praktikum als Feriealpraktikum

wobei der Ausbildungszweck im Vordergrund steht. ( Vgl. Wirtschaftskammer

Österreich: 2011) „Die im Betrieb erfolgte praktische Tätigkeit muss der in der Schule

bzw. im Studium gewählten Fachrichtung entsprechen. Der Ferialpraktikant muss im

Betrieb der gewählten Fachrichtung entsprechend eingesetzt werden.

(Wirtschaftskammer Österreich: 2011)

Entsprechend dieser Vorgaben habe ich vor Beginn des Studiums zwei Praktika und

eine Redaktionsassistenz bei der Fernsehproduktionsfirma Tresor TV absolviert.

Insbesondere wurde ich während der Produktion der Fernsendung „Popstars –Just 4

Girls“, „Mission Hollywood“ und „Popstars – Du und Ich“ eingesetzt.

Mein persönliches Ziel war es einen umfassenden Einblick in die Abläufe einer

Fernsehproduktion zu erlangen. Da ich annähernd ein Jahr lang in diesem Betrieb

gearbeitet habe, war meine Erwartung außerdem, am Ende meines Arbeitsverhältnisse

soweit ausgebildet zu sein, um selbstständig Sendungen zu konzeptieren, die

redaktionelle Produktion durchführen zu können und die redaktionelle

Schnittbetreuung zu machen. Kurz gesagt mein Ziel war die komplette

Sendungsproduktion zu erlernen.

In Rahmen dieser Arbeit möchte ich mit Hilfe einer wissenschaftlichen Selbstreflexion

herausarbeiten inwiefern die von universitären Seite und die eigenen gesetzten Ziele

erreicht wurden, um anschließend zu eruieren weshalb die Ziele erreicht oder nicht

erreicht wurden. Zentrale Forschungsfrage lautet deshalb:

„ Wie kann man während seines universitären Praktikums

die gewünschten Ausbildungsziele erreichen?“

Von allgemeinem Interesse ist diese Arbeit insofern, dass man anderen

PraktikantInnen oder zukünftigen PraktikantInnen auf möglicherweise auftretende

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Probleme aufmerksam zu machen und vielleicht sogar Verhaltenskodexe

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herauszuarbeiten, welche dabei Helfen sollen die gesetzten Ziele innerhalb des

Praktikums zu erreichen. Zur Erstellung dieser Kodexe sollen auch arbeitsrechtliche

Aspekte bei der Ausarbeitung herangezogen werden. Wobei vor allem einer

Beschreibung der Tätigkeitsmerkmale der WKÖ hierbei Beachtung geschenkt werden

soll:

Dem Ferialpraktikanten ist es gestattet, sich zum Zweck seiner Aus- und

Weiterbildung im Betrieb zu betätigen. Eine (persönliche)

Arbeitsverpflichtung besteht nicht. Es darf weder eine Bindung an die

betriebliche Arbeitszeit noch eine Weisungsgebundenheit gegeben sein.

Der Ferialpraktikant hat sich in die allgemeine betriebliche Ordnung

einzufügen und unter anderem auch die für den Betrieb geltenden

Sicherheitsvorschriften zu befolgen

Theoretische Grundlage ist hierbei die von Balzer definierte Reflexion als

Selbstevaluation:

Evaluation ist ein Prozess, in dem nach zuvor festgelegten Zielen und

explizit auf den Sachverhalt bezogenen und begründeten Kriterien ein

Evaluationsgegenstand bewertet wird. Dies geschieht unter Zuhilfenahme

sozialwissenschaftlicher Methoden durch Personen, die für diese

Tätigkeit besonders qualifiziert sind. Das Produkt eines

Evaluationsprozesses besteht in der Rückmeldung verwertbarer

Ergebnisse in Form von Beschreibungen, begründeten Interpretationen

und Empfehlungen an möglichst viele Beteiligte und Betroffene, um den

Evaluationsgegenstand zu optimieren und zukünftiges Handeln zu

unterstützen.(Balzer 2005: 16)

Als Methode möchte ich eine Selbstrefelxion durchführen,

falls sich eine Andere als möglicherweise besser geeignet herausstellt.

Zu Beginn dieser Arbeit sollen die Aufgaben die ich während meiner Praktika hatte

genauer beschrieben werden. Im zweiten Teil sollen die Ziel der Praktika

ausformuliert werden, um anschließend im Dritten Teil herauszuarbeiten inwiefern die

Ziele mit den Aufgaben vereinbar waren. Im viertel Teil sollen aus diesen

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Erkenntnissen allgemeine Verhaltenkodexe von PraktikanInnen formuliert werden um

somit auch auf das Fazit hinzuleiten.

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2. Aufgaben während meiner Parktika

Im Laufe meiner Praktika habe ich in zwei verschiedenen Tätigkeitsbereichen in einer

Fernsehproduktion gearbeitet, welche sich wesentlich unterscheiden. Zum einen war ich

einmal in der Produktion als Praktikantin beschäftigt, welche vor allem dafür zuständig ist

einen fließenden Ablauf der Produktion zu organisieren und zum anderen war ich danach in

der Redaktion eingespannt, welche sich vor allem dadurch auszeichnet für die inhaltliche

Gestaltung einer Fernsehproduktion verantwortlich zu sein.

Das anfängliche Produktionsparktikum ermöglichte es mir mich sanft an das neue

Arbeitsumfeld zu gewöhnen. Das heißt ich war täglich am Set, als am Drehschauplatz und

konnte beobachten, welche Akteure für eine Fernsehproduktion notwendig sind und welche

Tätigkeiten diese nachgehen, worüber ich mir vorher noch überhaupt nicht im Klaren war.

Meine Tätigkeit beschränkte sich im wesentlichen darauf Personen oder Sachen von A nach

B zu fahren und dem Set-Aufnahmeleiter so gut es ging behilflich zu sein. Wann ich was zu

tun hatte war eigentlich schon am Tag davor klar, da jede meiner Fahrten in der so

genannten Tagesdisposition beschrieben war.

An sich kann man im nachhinein sagen, dass es eine Arbeit war die mich weniger

selbständig arbeiten ließ, aber vom Arbeitsumfang schon viel von mir abverlangte. Allerdings

machte es mir weniger aus, dadurch hatte ich die Chance, in Ruhe die Tätigkeitsfelder und

Arbeitsabläufe zu beobachten, wodurch ich heute weiß was alles notwendig ist um eine

solche Show zu produzieren.

Meine Hauptaufgabe während meiner redaktionellen Tätigkeit, war es zu scripten. Was so

viel heißt, schriftlich zu dokumentieren welche Szene sich auf welchen der vielen Bänder

abspielt. Um später dem Schnitt einen schnellen Überblick zu ermöglichen.

Bei Mission Hollywood wurde ich also jeden Tag einem Kamerateam zugeteilt und begleitete

dieses also bis Drehschluss. Ich stand immer mit meinem Scriptblock hinter der Kamera und

schrieb Handschriftlich auf, welches Band sich in der Kamera befindet, die Uhrzeit, die

Location, die Akteure und was gerade passiert.

Aufgrund dieser Tätigkeit konnte ich sehr gut beobachten wie ein Redakteur arbeitet, aber

auch wie Kameraleute das Geschehen in Szene setzen. Zwar war mein Blick meistens auf

den Scriptblock gerichtet, dennoch bekam ich nach kurzer Zeit ein Gefühl dafür in welche

Richtung der Kameramann als nächstes Schwenken wird und bewegte mich sozusagen

automatisch wie ein Schatten hinter der Kamera.

Während nicht gedreht wurde, also Abends und Morgens war ich immer auch für die

Betreuung der Protagonisten zuständig, was mir im nachhinein betrachtet am Meisten

abverlangte. Ich war diejenige die Morgens verantwortlich war, dass die Mädchen rechtzeitig

aufstanden um pünktlich zum Dreh zu fahren, aber auch diejenige die Abends darauf wartete

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bis auch die Letzte ins Bett ging und fertig telefoniert hatte, da es wichtig war diese

Telefonate zu filmen, was mir des Öfteren einen 16 Stunden Arbeitstag bescherte.

Besonders in Erinnerung ist mir ein Tag geblieben, an dem das vollkommen überarbeitete

Team einen Tag frei hatte, ich allerdings bei den Mädchen im Haus bleiben musste. Es war

kein Essen im Haus, kein Auto vor der Tür, es gab kein Internet, keinen Supermarkt um die

Ecke und die Wasserflaschen neigten sich dem Ende zu. Von meinem Team war niemand

zu erreichen und die Mädchen klagten vorwurfsvoll, dass sie ja wohl ein Recht auf Wasser

haben. Mein Glück war es, dass ein Bild Reporter vorbeischaute und mir während seiner

Interviewzeit sein Auto lieh, wodurch ich meiner Aufgabe als Versorgerin nachkommen

konnte.

Was auch noch hinzukam war, dass ich die Mitarbeiter bis dato noch nicht so gut kannte,

zum anderen musste ich während meiner Zeit im Haus der überwiegend älteren

Protagonisten eine gewisse Distanz wahren um professionell zu bleiben, was mir mit 21

Jahren in einem fremden Land schon sehr an die Psyche ging. Allerdings auch wesentlich zu

meiner persönlichen Entwicklung beigetragen hat. Ich scheue mich nicht mehr vor harter

Arbeit und habe wenn es notwendig ist ein selbstbewusstes und professionelles Auftreten.

Nach der Drehzeit konnte ich auch wertvolle Eindrücke in der Postproduktion sammeln.

Hierbei wurden mir vor allem zwei Aufgaben zu Teil. Zum einen sollte ich die Cutter mit

Filmmaterial für „Mazzen“ versorgen. Jedes mal wenn eine zumeist berühmte Persönlichkeit

in Erscheinung tritt gilt es diese vorzustellen. Hierfür werden z.B. im Fall eines Schauspielers

besonders interessante Szenen aus einem Film verwendet, oder bei Stuntmännern

besonders halsbrecherische Actionszenen. Ich recherchierte also zuerst nach verschiedenen

Filmen, sichtete diese nach besonderen Szenen und speiste diese dann anschließend auf

den Firmenserver, damit die Cutter darauf zugreifen konnten.

Außerdem war ich während meiner Tätigkeit bei Popstars für die sogenannten „Bauchbinden

zuständig. Bauchbinden das sind die kurzen Texte die eingeblendet werden, wenn eine

Person über eine längeren Zeitraum spricht. Darin sind zumeist Informationen über den

Namen und Alter des Protagonisten und falls vorhanden eine interessante

Zusatzinformation, welche zur Situation passt, oder eine kurze Zusammenfassung des

Gesagten.

2.1.Selbstreflexion der Tätigkeiten

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Obwohl in meinen Zeugnissen nur absolut positiv von mir gesprochen wird, habe ich

trotzdem nicht das Gefühl alle Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit erledigt zu haben.

Ich möchte deshalb meine Aufgaben noch mal mit eine Instrument der Selbstrefelxion

welche die deutsche Managmenttrainerin Vera F. Birkenbihl entwickelte. Hierfür soll man alle

Tätigkeiten in die Kategorien Sehr gut, gut und Befriedigend einordnen und mit einem

Tortendiagramm veranschaulichen. (Vgl. Birkenbihl, 1998: 159f)

gut

Sehr gut Tüchtigkeit Kommunikation

Betreuung Protagonisten Assistenz Schnitt

Betreuung Gäste Script

Bauchinden

Recherche

Auto fahren

befriedigend

Obwohl Frau Birkenbihls Intention ist, den Menschen zu veranschaulichen welche

Fähigkeiten sie haben, damit deren Selbstsicherheit gesteigert wird, ist das bei mir nicht der

Fall. Ich habe nach Anfertigung des Diagramms sozusagen die Bestätigung dafür, dass ich

nicht alle Aufgaben, meinen Ansprüchen entsprechend erledigt habe.

Für die Zukunft nehme ich mir vor meine Aufgaben noch gewissenhafter zu erledigen und

diese Art der Selbstkontrolle regelmäßig durchzuführen, um Missstände frühzeitig beseitigen

zu können.

2.2 Allgemeine Verhaltenskodexe für das Erledigen von Aufgaben

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Erledige Aufgaben stets vollständig und versuche sie auch über das erwartete Maß hinaus

zu bearbeiten ohne dabei Zeit zu verlieren.

Verschaffe dir als Erstes einen Überblick darüber, für wen oder was du deine Arbeit

erledigen sollst und wofür diese später gebraucht wird. Frage genau nach wie aufbereitet es

dem Kollegen am meisten hilft.

Gliedere deine Aufgabe in Arbeitsschritte und lege fest wie lange du vermutlich brauchst.

Arbeite vom allgemeinen und widme dich später den Details um Notfalls schon früh erste

Ergebnisse liefern zu können.

Orden Arbeitsschritte nach Priorität und verliere dabei nie die täglichen Routinearbeiten aus

den Augen.

Keine halben Sachen: das ist wahrscheinlich der wichtigste Tipp den man Praktikanten

geben kann. Da die Arbeit meistens noch einmal von Vorgesetzten kontrolliert wird, neigt

man vielleicht dazu Aufgaben zwar zu erledigen, aber sich z.B. nicht mehr um eine

angemessene Form zu bemühen, was oft daran liegt, dass man als schneller Arbeiter

wahrgenommen werden möchte.

Wichtiger ist es allerdings, dass Aufgaben fehlerfrei erledigt werde und am besten ohne

weiterer Überarbeitung an den nächsten Kollegen weitergegeben werden können.

Setzen Sie sich immer ein Ziel bevor sie Anfangen zu arbeiten. Ein Ziel sollte außerdem

immer wie folgt aufgebaut sein:

Es muss messbar sein; das heißt, dass man es am Ende durch Zahlen Daten Fakten

überprüfen kann.

Das Ziel muss realistisch sein, um Frustrationen zu vermeiden. Außerdem muss das Ziel

planbar sein, das heißt man setzt sich Friste und Termine. Um den Weg zu planen kann man

sich die Wieplan-Technik zu nutze machen. (Vgl: Graichen/ Seiwert 1987: 61

ABBILDUNG: das ABC der Arbeitsfreude: Seite 61

Ziele der Praktika:

Während meines Praktikums war es mir sehr wichtig mehr darüber zu Erfahren, welche

Akteure von Nöten sind um eine Fernsehshow zu produzieren.

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Durch die Vielseitigkeit von Popstars und Mission Hollywood, konnte ich nicht nur

beobachten wie ein Studiodreh von statten geht, sondern auch kleinere und größere

Außendrehs und im Fall von Popstars sogar ein paar größere Liveshows welche sich

wesentlich von einem normalen Studiodreh unterscheiden.

Für die unterschiedlichen Dreharten benötigt man unterschiedliches Personal. Für kleine

Außendrehs braucht man vor allem einen verantwortlichen Redakteur einen Kameramann

und einen Tonassistenten, zudem einen Produktionsmitarbeiter, welcher

Drehgenehmigungen Shuttels usw. organisiert und umsetzt.

Bei Studiodrehs gehören dann schon Lichttechniker, Tontechniker, Set- Aufnahmeleiter usw.

dazu.

Während meiner Zeit als Praktikant habe ich mich nicht nur darauf beschränkt mehr über die

Tätigkeit meines Redakteurs oder Aufnahmeleiters zu erfahren, sondern habe mich auch nie

gescheut auch die anderen Mitarbeiter nach deren Tätigkeiten auszufragen.

Als ebenso wertvolles Wissen wollte ich erlernen wie eine Fernsehproduktion von Anfang bis

Ende entsteht.

Am Anfang steht die Entwicklung einer solchen Show, wobei sich hierbei die größten Lücken

hervortun. Mir ist klar dass am Anfang eine Idee steht, allerdings nicht in welcher Form das

Konzept geschrieben werden muss oder wie der Formathandel dann auf dem Markt abläuft.

Danach folgt die Redaktionelle Konzeption, die Ausarbeitung von Drehtagen und deren

Konzepierung verbunden mit ersten Kostenaufstellungen seitens der Produktion.

Welche Arbeitsschritte in der Regel auf andere folgen und welche Lücken ich hierbei habe ist

mir nicht ganz klar. Was vor allem daran liegt, dass ich an diesen Arbeitsschritten nicht

beteiligt war.

Des weiteren muss ich mir wesentliche Lücken eingestehen, was die Arbeitsaufgaben der

Produktion sind. Ich habe nicht wirklich eine Vorstellung von einer Kostenaufstellung beim

Fernsehen, wobei ich durch meinen BWL-Schwerpunkt in der Schule gut Vorrausätzungen

hätte mir darüber schnell einen groben Überblick zu verschaffen.

Generell kann man sagen, dass ich zwar ungefähr weiß welche Aufgaben seitens der

Produktion zu erledigen sind, allerdings fehlen wesentliche Einblicke in deren Arbeitsablauf.

Unter den redaktionellen Tätigkeiten kann ich mir hingegen wesentlich mehr vorstellen, was

vor allem daran liegt, dass ich über einen längeren Zeitpunkt in der Redaktion tätig war.

So weiß ich, dass jeder Drehtag genau schriftlich durchgeplant wird und danach von

mehreren Seiten (Redaktionsleitung, Sender etc.) überprüft und abgenommen werden muss.

Allerdings wäre ich heute nicht im Stande selbständig einen solchen Drehtag zu konzipieren,

hierfür fehlt mir die Praxis.

Allerdings hätte ich kein Problem mehr Interviews zu führen. Ich erkenne interessante

Gesprächspartner, weiß welche Gesprächsregeln unbedingt eingehalten werden müssen

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und habe ein gutes Gespür dafür wie man mit seinen Kamerafrauen und Männern

zusammen arbeiten muss und kann.

Augrund verschiedner Übungen an der Universität weiß ich heute auch wie eine Kamera

funktioniert. Allerdings hätte ich mir dieses Wissen auch schon während meiner Praktika

aneignen können. Dennoch habe ich ein natürliches Gespür dafür wann eine Einstellung gut

ist und wann nicht, was ich sicherlich auf mein Praktikum zurückführen kann. Außerdem

kann ich einschätzen welche Maße an Material man für eine bestimmte Minutenzahl eines

Beitrags benötigt.

Ähnlich verhält es sich mit dem Schnitt. Das technisches Wissen, welches mir heute

ermöglicht Beiträge selbst zu schneiden wurde mir erst an der Uni beigebracht.

Warum ich so vieles nicht gelernt habe, was ich lernen wollte, liegt auch stark daran, dass

ich meine Ziele vor Antritt des Praktikums nicht wie oben besprochen mit der

Zielsetzungstechnik formuliert habe. Ich hätte klar formulieren sollen welchen Arbeitsprozess

ich erlernen will, mich zuvor theoretisch darüber informieren sollen und mir Fristen und

Termine setzen sollen.

Um eine Selbstreflexion durchzuführen ist es erstmal nötig ein objektives Selbstbild von sich

zu haben:

Ein Selbstbild ist eine Vorstellung (Denken, Handeln, Aussehen?) von sich selbst, dass man denkt zu haben.

Wie man also selbst von der Umwelt wahrgenommen werden möchte bzw. wird.

http://www.ralphkurz.de/2010/12/von-der-selbstreflexion-zur-selbsterkenntnis-eine-

anleitung-fur-das-personlichen-wachstum/

Es folgt als eine Versuch ein Selbstbild zu erstellen. Als erstes möchte ich zu meinem

Äußeren kommen.

Zum Zeitpunkt meines Praktikums habe ich mich ziemlich leger gekleidet, wodurch ich

dadurch nicht sonderlich aufgefallen bin. Auffällig war und ist allerdings meine Größe

kombiniert mit einem stabilen Körperbau, wodurch ich vielleicht erwachsener und

selbstständig als andere Altersgenossen wirken könnte.

Leider ist meine Haltung nicht ganz gerade was mich etwas weniger selbstbewusst wirken

lassen könnte. Mit beginn des Praktikums hab ich lange blonde Haare gehabt. Frauen mit

langen blonden Haaren vermitteln mir oft den Eindruck besonders sanftmütig zu sein, was

bei mir allerdings nicht der Fall ist. Allerdings war ich zumindest die ersten Tage sehr

schüchtern und zurückhaltend, wodurch ich denke ich zuerst als sanftmütige schüchterne

Person rüber gekommen bin.

Zu meinem Verhalten

Natürlich wollte ich schnell ein gutes Verhältnis zu Kollegen aufbauen, allerdings bin ich beim

knüpfen von Freundschaften sehr speziell. Mir ist besonders wichtig, dass die Person den

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selben Humor hat wie ich. Ich bemühe mich immer Geschichten witzig zu erzählen und für

Lacher zu sorgen, oftmals zieh ich mich hierbei selbst durch den Kakao oder stelle mich

extra blöd an, oder stelle mich dumm, was aber auch immer absichtlich geschieht. Leider bin

ich vorerst nicht auf Kollegen gestoßen welche meinen Humor verstanden haben, wodurch

ich nicht so gewirkt habe wie ich eigentlich wollte. Anstatt witzig rüber zu kommen haben sie

manchmal gedacht, dass ich ein bisschen verrückt bin, was nicht unbedingt

verantwortungsbewusst auf andere wirkt. Heute weiß ich dass ich mich nicht mehr so

Verhalten darf um ernst genommen zu werden. Als erstes möchte ich mich in einem Betrieb

in Zukunft positionieren und später kann ich anfangen Freundschaften zu knüpfen. Denn

über einen anderen Weg als Humor funktioniert es bei mir nicht.

Carolin Lüdemann eine sehr gefragte Karriere-Beraterinnen meint zum Thema erster Tag in

der Firma folgendes:

Viele unterschätzen die Bedeutung des ersten Eindrucks. Binnen der ersten drei Sekunden

machen wir uns ein Bild von einem Menschen, das für die Arbeitsbeziehung erst einmal

prägend sein kann"

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-07/erster-eindruck-job/seite-2

Sie meint außerdem dass die zwischenmenschliche Chemie essentiell für die

zukünftige Zusammenarbeit ist, weshalb man am ersten Tag erstmal persönlich

ankommen sollte und später erst fachlich.

Als Anfänger/ Praktikant gilt allerdings, dass man sich erstmal zurückhaltend

Verhalten soll und unbedingt darauf achten muss, dass man keine sichtbaren oder

auch unsichtbaren Hierachien verletzt.

Fazit:

Selbstreflexion ist ein Istrument, welches einen wesentlich im Berusleben weiterbringen

kann. Allerdings kann Selbstreflexion nie zu einem allumfassendes befriedigenden Ergebnis

kommen. Was bleibt ist immer die Frage „was könnte ich bei meiner Selbstreflexion noch

nicht beachtet haben?

Zudem kann es auch sehr unbefriedigend sein immer zu wissen, aufgrund welcher Aktion

eine ungewünschte Reaktion folgte, wenn man keine Instrumente in der Hand hat dagegen

zu steuern. Wenn einem zum Beispiel das Selbstbewusste Auftreten fehlt und man weiß ich

bin zu schüchtern deswegen setze ich mich nicht durch, nur wie soll ich etwas an meiner

Schüchterheit ändern?

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http://www.ralphkurz.de/2010/12/von-der-selbstreflexion-zur-selbsterkenntnis-eine-

anleitung-fur-das-personlichen-wachstum/

Literaturverzeichnis

Balzer, Lars (2005): Wie werden Evaluationsprojekte erfolgreich? Ein

integrierender theoretischer Ansatz und eine empirische Studie zum

Evaluationsprozess. Landau: Empirische Pädagogik.

Birkenbihl, Vera F. (1998): 115 Ideen für ein besseres Leben. Vera F. Birkenbihl antwortet

auf Fragen von Lesern. Landsberg am Lech: mvg-verlag

Universität Salzburg (2011): Studienplan - Curriculum für das Bachelorstudium

Kommunikationswissenschaft. Salzburg

Wirtschaftskammer Österreich (2011): Ferialpraktikant arbeitsrechtlich -

Tätigkeitsmerkmale - Entlohnung - arbeitsrechtliche Stellung. Online unter

http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?angid=1&stid=487453&dstid=7228.

Aufgerufen am 16.04.2012

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