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Fachhochschule Südwestfalen - Standort Meschede - Fachbereich Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften Studiengang Wirtschaft Wintersemester 2008 Referat im Fach „Risikomanagement“ Finanzrisiken - Darstellung und Systematisierung der Risiken zwecks ihrer Integration in eine Checkliste eingereicht von: Stephanie Grebner(Matrikelnummer: 10014641) Grottenstraße 33, 82291 Mammendorf [email protected] Christoph Böhm (Matrikelnummer: 10014637) Am Anger 30a, 91365 Weilersbach [email protected] ausgegeben am: 08. November 2008 abgegeben am: 19. Dezember 2008 vorgelegt bei: Prof. Dr. Thomas Knobloch

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Fachhochschule Südwestfalen

- Standort Meschede -

Fachbereich Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften

Studiengang Wirtschaft

Wintersemester 2008

Referat

im Fach „Risikomanagement“

Finanzrisiken -

Darstellung und Systematisierung der Risiken zwecks ihrer Integration in eine

Checkliste

eingereicht von: Stephanie Grebner(Matrikelnummer: 10014641)

Grottenstraße 33, 82291 Mammendorf

[email protected]

Christoph Böhm (Matrikelnummer: 10014637)

Am Anger 30a, 91365 Weilersbach

[email protected]

ausgegeben am: 08. November 2008

abgegeben am: 19. Dezember 2008

vorgelegt bei: Prof. Dr. Thomas Knobloch

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I

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis ..................................................................................................................................................................... I

Ehrenwörtliche Erklärung ................................................................................................................................................... II

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................................................ III

Abkürzungsverzeichnis....................................................................................................................................................... III

1 Einleitung .......................................................................................................................................................................... 1 1.1 Motivation ............................................................................................................................................................... 1 1.2 Aufbau Der Arbeit ................................................................................................................................................ 1

2 Begriffsklärung ............................................................................................................................................................... 2 2.1 Risiko ......................................................................................................................................................................... 2 2.2 Checkliste................................................................................................................................................................. 2 2.3 Risikokategorien ................................................................................................................................................... 3

3 Marktpreisrisiken .......................................................................................................................................................... 4 3.1 Zinsänderungsrisiko ........................................................................................................................................... 5 3.2 Wechselkursrisiko ............................................................................................................................................... 6 3.3 Aktienkursrisiken ................................................................................................................................................ 7

4 Ausfallrisiken ................................................................................................................................................................... 8 4.1 Adressenausfall ..................................................................................................................................................... 9 4.2 Länderrisiko ......................................................................................................................................................... 10

5 Liquiditätsrisiken ......................................................................................................................................................... 10 5.1 Unternehmensliquidität .................................................................................................................................. 11 5.2 Marktliquidität .................................................................................................................................................... 12

6 Checkliste Finanzrisiken ........................................................................................................................................... 13 6.1 Checkliste Marktpreisrisiken ........................................................................................................................ 13 6.2 Checkliste Ausfallrisiken ................................................................................................................................. 13 6.3 Checkliste Liquiditätsrisiken ......................................................................................................................... 14

7 Schlussbetrachtung ..................................................................................................................................................... 15

LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................................................................. 16

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II

EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG

Ich erkläre hiermit, dass ich die Arbeit selbständig verfasst, noch nicht anderweitig für

Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfsmittel benützt

sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.

Paderborn, den 18.Dezember 2008

____________________________________________________

Stephanie Grebner

____________________________________________________

Christoph Böhm

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III

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1 - Systematisierung Risiken nach Wiedmann ..................................................................................... 3

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Vgl. Vergleiche

HGB Handelsgesetzbuch

AktG Aktiengesetz

c. p. ceterus paribus

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Einleitung Seite 1

1 EINLEITUNG

1.1 MOTIVATION

In den letzten Jahrzehnten sind die Ansprüche an das finanzwirtschaftliche Risikomanagement

immens gewachsen. Die zunehmende Globalisierung und immer komplexer werdende

Finanzinstrumente haben nicht nur das Handelsvolumen beträchtlich ansteigen lassen, sondern

auch die Anzahl der Firmenpleiten.1

Eine Studie von „The Economist“ zeigt, dass ein Großteil aller befragten Manager behauptet,

Finanzrisiken effektiv im Unternehmen zu behandeln und sehen deshalb hierin nur geringe

Gefährdungen für das eigene Unternehmen.2 Oehler führt hierzu aus, dass die Behandlung von

finanzwirtschaftlichen Risiken zweithöchste Priorität in Unternehmen hat, direkt nach der

Behandlung von Branchenpreisrisiken wie Absatz- und Beschaffungspreisrisiken.3

Trotzdem führte die weltweite Finanzkrise dazu, dass das Finanzrisikomanagement in

Unternehmen in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gerückt wurde. Direkte Folge der

Finanzkrise ist, dass auch Unternehmen mit solidem Finanzierungsmodell Probleme bei der

Beschaffung liquider Mittel haben.4

Aufgrund der Bedeutung des Finanzmanagements und der in diesem Zusammenhang entstehenden

Risiken soll es Ziel der vorliegenden Arbeit sein, eine Einteilung von Finanzrisiken in definierte

Risikokategorien vorzunehmen, diese zu erläutern und anschließend in einer Checkliste

darzustellen. Mit dieser soll den Unternehmen ein Werkzeug bereit gestellt werden, um im Rahmen

der Risikoidentifikation Finanzrisiken frühzeitig zu erkennen.

1.2 AUFBAU DER ARBEIT

Die vorliegende Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert. Zu Beginn wird auf die Problemstellung und

das Ziel der Arbeit eingegangen. Im Anschluss daran werden die grundlegenden Begriffe des

Risikomanagements erläutert. Nach der Systematisierung der Finanzrisiken werden diese in eine

Checkliste eingegliedert um sich zum Schluss kritisch mit dieser auseinanderzusetzen.

1 Vgl. Härle-Willrich et al., Financial Risk Management (FiRM), 2004, S. 3 2 Vgl. o.V., Best practice in risk management, 2007, S. 4f 3 Vgl. Oehler et al., Finanzwirtschaftliches Risikomanagement, 2001, S. 423 4 Vgl. Klesse, Die richtige Unternehmensstrategie in der Finanzkrise, 2008

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Begriffsklärung Seite 2

2 BEGRIFFSKLÄRUNG

2.1 RISIKO

Trotz der Tatsache, dass Risiken in Unternehmen allgegenwärtig sind5, finden sich in der Literatur

zahlreiche, verschiedenartige Auffassungen zur Definition des Begriffs selbst.

Das Aktiengesetz definiert Risiko als alle „den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende

Entwicklungen“. 6

Zwar definiert Romeike Risiko ähnlich als „die Gefahr einer negativen Abweichung des tatsächlich

erreichten Ergebniswertes vom erwarteten Ergebniswert“7, jedoch weist er darauf hin, dass dem

eigentlichen Risiko als Kehrseite die Chance gegenübersteht, sodass Risikomanagement immer

auch als Chancenmanagement zu sehen ist.8

Möchte man sich den Begriff des Risikos mathematisch nähern kann dieser als subjektive

Eintrittswahrscheinlichkeit mal Schadensausmaß definiert werden.9

2.2 CHECKLISTE

Checklisten sind ein häufig verwendetes Instrument zur Risikoidentifikation, die aufgrund von

zahlreichen darin eingeflossenen Erfahrungen „einen systematischen und vollständigen Überblick

über mögliche Risiken und eventuell sogar über mögliche Ursachen geben können“.10 Um dieser

Anforderung gerecht zu werden, müssen Checklisten regelmäßig aktualisiert und an neue

Entwicklungen angepasst werden. Branchen- und unternehmensintern festgelegte

Kategorisierungsmethoden helfen, Risiken übersichtlich zusammenzufassen.11

Checklisten finden jedoch nicht nur im Rahmen der Risikoidentifikation Einsatz, sondern können

auch dann bei der Risikobewertung zum Einsatz kommen.12

5 Vgl. Romeike, Modernes Risikomanagement, 2005, S. 17 6 o.V., Aktiengesetz, § 91 Abs. 2 AktG 7 Romeike, Lexikon Risiko-Management, 2004, S. 102 8 Vgl. Romeike, Modernes Risiko-Management, 2005, S. 17 9 Vgl. Romeike, Lexikon Risiko-Management, 2004, S. 102 10 Denk et al., Corporate Risk Management, 2005, S. 84 11 Vgl. Denk et al., Corporate Risk Management, 2005, S. 84 12 Vgl. Wolf et al., Risikomanagement und KonTraG, 2001, S. 52

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Begriffsklärung Seite 3

2.3 RISIKOKATEGORIEN

Aufgrund der unterschiedlichen Risikosituationen in Industrie- und Handelsunternehmen ist eine

klare Strukturierung der Risiken schwer möglich.13 Des Weiteren sind auch die Wechselwirkungen,

die zwischen Risiken bestehen, zu beachten.14

Nach Wiedmann lassen sich die in einem Unternehmen bestehenden Risiken durch folgendes

Schaubild veranschaulichen:

Unternehmensrisiken

Finanzielle Risiken Betriebliche Risiken

Erfolgsrisiken Liquiditätsrisiken

Marktpreisrisiken Ausfallrisiken

Abbildung 1 - Systematisierung Risiken nach Wiedmann

Dabei wird auf der obersten Stufe zwischen finanziellen und betrieblichen Risiken unterschieden.

Die finanziellen Risiken lassen sich in Marktpreisrisiken, Ausfallrisiken, und Liquiditätsrisiken

unterteilen. Unter den betrieblichen Risiken werden diejenigen Risiken erfasst, die enger mit dem

eigentlichen Prozess der Leistungserstellung eines produzierenden Unternehmens verbunden

sind15 (zum Beispiel das Technologierisiko oder das Beschaffungsrisiko16 sowie operationelle

Risiken, wie sie entstehen, wenn Kauf- und Verkauforders verwechselt werden oder aus

verspäteter Abwicklung die Eindeckung zu einem höheren Kurs erfolgen muss).

13 Vgl. Romeike, Modernes Risikomanagement, 2005, S.20 14 Vgl. Romeike, Risiko-Manangement als Grundlage einer wertorientierten Unternehemenssteuerung, 2002,

S. 15 15 Vgl. Wiedmann, Die Passivseite als Erfolgsquelle, 1998, S. 4ff 16 Vgl. Romeike, Modernes Risikomanagement, 2005, S. 21

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Marktpreisrisiken Seite 4

Zusätzlich kennt Frank darüber hinaus das Innovations-, Markt-, Rechtsrisiken, strategische und

allgemeine Risiken sowie Risiken aus Corporate Governance.17

Im Rahmen der Ausarbeitung finden alleinig Finanzrisiken nähere Betrachtung. Oehler et al.

versteht hierunter Zukunftsentwicklungen, „die aus dem Abschluss von Finanzkontrakten und dem

Handel von Finanztiteln resultieren oder im Leistungsbereich des Unternehmens entstehen und

sich auf finanzielle Zielgrößen auswirken“.18 Im Rahmen des Referats soll die Systematisierung der

Finanzrisiken nach Wiedmann in Marktpreisrisiken, Ausfallrisiken sowie Liquiditätsrisiken weiter

verfolgt werden.

3 MARKTPREISRISIKEN

Unter Marktpreisrisiken versteht Eller einen potentiellen Vermögensverlust durch negative

Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden Faktoren.19

Diese Risiken sind stark branchenabhängig und entstehen, wenn der Erfolg eines Unternehmens

von der Entwicklung der Zinssätze, Fremdwährungs- oder Aktienkursen abhängt. Für Banken

stellen Marktpreisrisiken somit ein Kernrisiko dar, für andere Unternehmen hängt die Beurteilung

der Marktpreisrisiken vom Umfang des vorhandenen Finanzanlagevermögens sowie von der Höhe

des Fremdkapitals, für das Zinsen anfallen, ab.20

Die regelmäßige Neubewertung sämtlicher Finanzgeschäfte anhand veröffentlichter Marktpreise

oder mittels allgemein anerkannter Preisberechnungsmodelle gilt als Mindestvoraussetzung für ein

erfolgreiches Risikomanagement der Marktpreisrisiken und hilft, diese vergangenheitsbezogen

darzustellen.21

Wolke kategorisiert das Zinsänderungsrisiko, das Wechselkursrisiko, sowie die Aktienkursrisiken

zu den Marktpreisrisiken.22 An dieser Stelle ist zu sagen, dass in unterschiedlicher Literatur noch

weitere Risiken zu den Marktpreisrisiken gezählt werden. Im Rahmen dieser Ausarbeitung werden

nicht alle in der verschiedenen Literatur genannten Marktpreisrisiken weiter erläutert, da dies den

Umfang übersteigen würde.

17 Vgl. Frank, Aufbau eines Risikomanagementsystems aus Sicht der Unternehmen, 2005, S. 7 18 Oehler et al., Finanzwirtschaftliches Risikomanagement, 2001, S. 15 19 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 17 20 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 100 21 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 264 22 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 100

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Marktpreisrisiken Seite 5

3.1 ZINSÄNDERUNGSRISIKO

Zinsänderungen auf den Kapitalmärkten können für Unternehmen ein erhebliches Risiko

darstellen.23 Durch das starke Wachstum des globalen Handelsvolumens und der erhöhten

Volatilität der Finanzmärkte in Verbindung mit einer zunehmenden Komplexität der

Handelsportofolios ist das Zinsänderungsrisiko in den letzten Jahren deutlich gestiegen24 und stellt

nun das im Allgemeinen bedeutendste Risiko dar.25 Die Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos

sind in verschiedenen Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung festzustellen.26

Das Zinsänderungsrisiko birgt sowohl Chancen als auch Risiken für Unternehmen.27

Eller bewertet verschiedene Positionen der Bilanz unter den Gesichtspunkten einer Zinssenkung

und einer Zinserhöhung. So stellt jeweils für sich genommen eine Zinssenkung für variabel

verzinsliche Aktiva ein Risiko, für variabel verzinsliche Passiva jedoch eine Chance dar. Im ersten

Fall sinkt der Zinsertrag der Forderungen und das Unternehmen hat einen Vermögensverlust, im

zweiten Fall sinkt der Zinsaufwand für Verbindlichkeiten und das Unternehmen hat einen

indirekten Vermögenszuwachs.28

Praxisrelevant wird dies bei der nicht fristenkongruenten Refinanzierung; diese ist ebenfalls von

den Schwankungen des Marktzinses betroffen (Verletzung der „Goldenen Finanzierungsregel“29).

Ein Chance bietet sich bei der kurzfristigen Refinanzierung einer langfristigen Forderung bei

gesunkenen langfristigen Marktzinsen, wenn in diesem Stadium auf eine fristenkongruente

Finanzierung umgestiegen wird, da die Zinsen am langen Ende nunmehr billiger sind als zum

Zeitpunkt der Ausreichung der Forderung. Der Gewinn ist in diesem Fall auf Dauer höher, als bei

einer fristenkongruenten Finanzierung von Anfang an. Wäre entgegen der Erwartung jedoch der

Kapitalmarktzins gestiegen und man müsste zu diesem Zeitpunkt zur Ausschaltung weiterer

ansteigender Zinsrisiken auf eine fristenkongruente Refinanzierung umsteigen, bedeutet das, dass

der Gewinn sogar niedriger ist als bei der fristenkongruenten Refinanzierung im

Ausreichungszeitpunkt ist.

23 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 17 24 Vgl. Romeike, Modernes Risikomanagement, 2005, S. 57 25 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 101 26 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 101 27 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 17 28 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 17 29 Goldene Finanzierungsregel: Langfristiges gebundenes Vermögen soll mit langfristigen Mitteln finanziert

werden, kurzfristiges Vermögen darf nur mit kurzfristigen Mitteln finanziert werden. Peter R. Preißler, Betriebswirtschaftliche Kennzahlen, S. 132

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Marktpreisrisiken Seite 6

Neben diesen direkten Auswirkungen des Marktzinses sind auch indirekte Auswirkungen zu

beobachten. Zum Zweck der Unternehmensbewertung können beispielsweise auch die Marktzinsen

herangezogen werden. Gesunkene Marktzinsen wirken sich c.p. durch eine schwächere

Diskontierung des Cash Flows und damit einem gestiegenem Barwert positiv auf den

Unternehmenswert aus. Dies äußert sich für das Unternehmen beispielsweise bei der Emission

neuer Aktien, die zu höheren Preisen ausgegeben werden können.

Wie oben dargestellt, wirkt das Zinsänderungsrisiko in unterschiedlichem Ausmaß auf

unterschiedliche Positionen und beeinflusst diese sowohl positiv als auch negativ.30

Als geeignetes Instrumentatrium zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos schlägt Romeike das

Value at Risk-Konzept vor, eine Risikokennzahl, die den potentiellen Verlust innerhalb einer

festgelegten Zeitspanne mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit beschreibt.31

Mit Hilfe der Zinsbindungsbilanz, eine nach Währungen getrennte Zusammenstellung aller

derzeitigen und zukünftigen Finanzbestände entsprechende Zinsfestbeschreibung, können im

Industrie- und Handelsbereich die Zinsänderungsrisiken identifiziert werden. 32

3.2 WECHSELKURSRISIKO

Unter Wechselkursrisiko oder auch Währungsrisiko wird das, für exportorientierte Unternehmen

bestehende, Risiko verstanden, das sich aus einer Währungskursänderung ergibt.33

Bei Kursschwankungen besteht für ein Unternehmen die Gefahr von Wertverlusten bei

Devisenpositionen aus Exportgeschäften. Im Vordergrund stehen somit die Messung und Steuerung

des Wechselkursrisikos.34

Wolke unterscheidet differenziert das Wechselkursrisiko in das strategische Wechselkursrisiko,

das Translationsrisiko und das Transaktionsrisiko.35

Das strategische Wechselkursrisiko entsteht durch fundamentale Wechselkursveränderungen,

welche die Wettbewerbsfähigkeit inländischer Unternehmen dauerhaft gefährden könnte.36

30 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 101 31 Vgl. Romeike, Modernes Risikomanagement, 2005, S. 57 32 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 262 33 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 18 34 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 101 35 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 129f

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Marktpreisrisiken Seite 7

Das Translationsrisiko resultiert aus den Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften zur Erfassung

und Umrechnung sowie Bewertung der Währungsposten im Einzelabschluss gemäß §244 HGB.37

Danach ist der Jahresabschluss in deutscher Sprache und Währung aufzustellen.38 Wolke beschreibt

es als ein buchwertbezogenes Umrechnungsrisiko, bei dem der Konzern im Falle einer

Wechselkursänderung keinen Schaden erleidet, sondern sich nur einzelne Positionen durch die

Bewertung der veränderten Wechselkurse verschieben.39

Unter dem Transaktionsrisiko versteht Wolke offene Devisenpositionen, die durch

Wechselkursschwankungen an Wert verlieren können. Auch das Terminrisiko, das aus dem

zeitlichen Auseinanderfallen verschiedener Devisenpositionen entstehen kann, zählt Wolke zum

Transaktionsrisiko. Das Transaktionsrisiko umfasst alle für die Zukunft feststehenden bzw.

bekannten Zahlungen in Fremdwährung.40 Es ist aufgrund von Höhe und Zeitpunkt der

vereinbarten Zahlungen sowie der zum Zahlungszeitpunkt geltenden Wechselkurse

quantifizierbar.41

Zur Ermittlung der Währungsrisiken empfiehlt Scharpf eine Fremdwährungsbilanz zu erstellen. In

dieser werden stichtagsbezogene Fremdwährungszahlungen abgetragen. Die Differenz der

aktivistischen und passivistischen Fremdwährungsvolumina dient als Indikator für das

Wechselkursrisiko.42 Diese lässt sich sowohl durch z.B. Devisentermingeschäfte begrenzen als auch

durch eine entsprechende Geschäftspolitik, z.B. die Produktion von Autos in den jeweiligen

Absatzmarkt zu verlagern.

3.3 AKTIENKURSRISIKEN

Unerwartete Veränderungen des Aktienkurses können einen großen Vermögensverlust für

Unternehmen bedeuten und stellen somit ein Risiko dar.43 Zu den Aktienkursrisiken zählen jedoch

nur marktübliche Kursschwankungen. Hohe und nachhaltige Kursschwankungen, wie sie derzeit in

36 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 129 37 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 258 38 Vgl. o.V., Handelsgesetzbuch , 2005, §244 39 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 129f 40 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 258 41 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 265 42 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 262 43 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, S. 18

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Ausfallrisiken Seite 8

der Finanzkrise auftreten und zur Insolvenz einzelner Unternehmen führen können, werden in den

Bereich der Ausfallrisiken eingeordnet. 44

Beteiligungen werden bei Nichtbanken als Finanzanlagevermögen ausgewiesen.45 Fallen die Kurse

sinkt der Vermögenswert des Unternehmens.

Bei den Aktienkursrisiken unterscheidet Wolke zwischen Risiken einzelner Aktienpositionen, bei

denen die Volatilität im Vordergrund steht, und Risiken von Aktienportfolios unterschieden. 46

Ein weiteres daraus resultierendes Risiko besteht bei einer geplanten Emission von Aktien. Sinkt

der allgemeine Aktienkurs auf ein so niedriges Niveau, dass die Ausgabe der Aktien nur unter dem

inneren Wert des Unternehmens möglich wäre, ist eine Emission nicht sinnvoll.

Als Instrument zur Risikominimierung schlägt Wolke die Portfoliotheorie vor. Für die

Risikosteuerung unter Einbezug des konjunkturellen gesamtwirtschaftlichen Risikos empfiehlt

Wolke das CAPM (Capital Asset Pricing Model).47

4 AUSFALLRISIKEN

Unter einem Ausfallrisiko wird die Gefahr verstanden, die durch den Ausfall eines

Geschäftspartners dazu führt, dass ein erwarteter Gewinn ausfällt oder ein Verlust hierzu

entsteht.48

Fraglich ist im Rahmen dieser Definition die Abgrenzung der Ausfallrisiken gegenüber

Marktpreisrisiken. Wolke stellt fest, dass unter Marktpeisrisiken Risiken zu erfassen sind, die im

Rahmen von marktüblichen Schwankungen auftreten, während Ausfallrisiken im Rahmen von

Insolvenzen zu einem starken beziehungsweise vollständigen Kursverlust führen.49

Wolke differenziert das Ausfallrisiko in ein Adressenausfallrisiko sowie in das Länderrisiko.

44 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 141 45 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 101 46 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 141 47 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 141 48 Vgl. Eller, Modernes Risikomanagement, 2002, S. 18 49 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 152

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Ausfallrisiken Seite 9

§1 (23) KredWG bestimmt als Ursache für die Gefahr eines Ausfalls das Adressenausfallrisiko, das

Kreditrisiko, das Anlagerisiko, das Versicherungsrisiko, das Marktrisiko sowie das sonstiges Risiko

beziehungsweiße Risiken die sich aus der Beziehung zwischen den oben genannten ergeben.

4.1 ADRESSENAUSFALL

„Das Adressenausfallrisiko ist das Risiko des vollständigen oder teilweisen Ausfalls einer

Gegenpartei beziehungsweiße das Risiko der Verschlechterung der Bonität einer Gegenpartei und

damit die Gefahr des ganzen oder teilweisen Verlusts des Kapitals oder der aufgelaufenen Erträge.

Das Adressenausfallrisiko ist - anders als bei Marktpreisrisiken - auch bei sogenannten vollständig

geschlossenen Posten existent“.50

Die möglichen Adressausfallrisiken werden nun entsprechend dargestellt:

Ein Risiko kann sich aus fehlenden Informationen ex ante bereits bei den Leistungsverhandlungen

ergeben.51 Bereits vor dem eigentlichen Eingang eines Vertrags muss sichergestellt werden, dass

die Überprüfung der Angaben der Gegenpartei hinsichtlich Bonität aber auch der Werthaltigkeit

gegeben sind.52

Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die Forderungen besichert werden. So könnte ein

Eigentumsvorbehalt nach § 449 BGB ein Instrument zur Absicherung sein, wobei weitergehende

Sicherungen zu empfehlen sind. Zur Minimierung des Risikos ist es sinnvoll, Forderungen mit hoher

Priorität abzusichern.

Auch muss vor Vertragsbeginn überprüft werden, ob Kreditlimits für Debitoren gesetzt und

überwacht werden.

Während der eigentlichen Vertragsphase müssen die Kunden fortlaufend überprüft werden und die

Zahlungsfristen der Debitoren kontrolliert und überwacht werden. Dies kann zum Beispiel anhand

der Altersstruktur der Forderungen oder aber Ratingverfahren (beispielsweise prime, substandard,

doubtful)erfolgen.

50 Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 256 51 Vgl. Oehler et al., Finanzwirtschaftliches Risikomanagement, 2001, S. 200 52 Vgl. Rolfes et al., Risikomanagement in Banken, 2000, S. 631

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Liquiditätsrisiken Seite 10

4.2 LÄNDERRISIKO

Unter dem Länderrisiko wird der mögliche Ausfall von Zins-und Tilgungsleistungen, verursacht

durch einen ausländischen Staat, verstanden.53 Somit ergibt sich dieses Risiko nur bei

grenzüberschreitenden Kapitaldienstleistungen. Dabei ist der Unterschied zum

Adressenausfallrisiko darin zu sehen, dass die Ursache für das Risiko niemals beim einzelnen

Schuldner zu suchen ist, sondern bei der jeweils zuständigen ausländischen Regierung.54

Oehler unterteilt das Länderrisiko in allgemein politische Rahmenbedingungen und wirtschaftlich-

politische Situationen. Aus den daraus resultierenden Komponenten entstehen wiederrum das

Enteignungsrisiko, das Dispositionsrisiko, das Transferrisiko sowie das Sicherheitsrisiko.55

Ähnlich wie beim Adressenausfallrisiko muss auch hier durch ein Länder-Rating versucht werden,

diesen Umstand mit in die Bonitätsbewertung des Kunden einfließen zu lassen, um damit eine

Risikoprävention zu betreiben.56

5 LIQUIDITÄTSRISIKEN

Die Liquidität eines Unternehmens muss jederzeit gegeben sein.57 Unter Liquiditätsrisiken wird der

Schaden subsummiert, der dadurch entstehen kann, dass ein Unternehmen nicht jederzeit seinen

finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.58

Für eine Klassifizierung unterscheidet Wolke in Unternehmensliquidität und Marktliquidität.59 Die

Behandlung von Liquiditätsrisiken spielt vor allem für Banken aufgrund des § 10 des

Kreditwesensgesetzes eine wichtige Rolle. Hier fordert der Gesetzgeber eine systematische

Risikovorsorge.60 Hiernach müssen bei Finanzhäusern ausreichende Eigenmittel zur Verfügung

stehen. Die Risiken können dann auch durch entsprechende Risikoermittlungsverfahren unter

53 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 171 54 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 256 55 Vgl. Oehler et al., Finanzwirtschaftliches Risikomanagement, 2001, S. 307 56 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 174 57 Vgl Hofer, Das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital als Problem der Finanzierungslehre und der

betrieblichen Finanzpolitik, 1971, S. 53 58 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 256 59 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 181 60 Vgl. o.V., Kreditwesengesetz , 2008, §10 (1)

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Liquiditätsrisiken Seite 11

Erhebung von personenbezogenen Daten eingeschätzt werden.61 Jedoch sind Liquiditätsrisiken

nicht nur durch Banken von besonderer Bedeutung, sondern auch für Unternehmen wichtig.

Im nachfolgenden werden die einzelnen Risikokategorien näher erläutert.

5.1 UNTERNEHMENSLIQUIDITÄT

Die Unternehmensliquidität bewirkt, dass das Unternehmen den Zahlungsverpflichtungen am

Fälligkeitstermin aufgrund eines monetären Engpasses nicht nachkommen kann.62

Es muss in diesem Zusammenhang im Rahmen einer Checkliste entsprechend aktive und passive

Handelsbilanzpositionen untersucht werden, die im Falle einer Veränderung zu einer fehlenden

Zahlungsbereitschaft führen können.

Einerseits kann sich ein entsprechendes Risikopotential aus der Vergabe von Krediten ergeben. So

können Kundenforderungen schnell problematisch werden, nämlich dann, wenn fällige Zins- oder

Tilgungsleistungen nicht termingerecht von diesen beglichen werden.63 Damit kann das Eintreten

eines Ausfallrisikos schnell zu einem Liquiditätsrisiko sich entwickeln.

Auch das Eingehen von Investitionen kann zu einem Liquiditätsrisiko führen, wenn

Zahlungsströme, die durch die Investitionen eingeplant wurden, später ausbleiben.64 Im Rahmen

einer Risikovorsorge muss die Sensitivität einer Investition bei Veränderung von Umweltvariablen

geprüft werden und entsprechende Verfahren der Investitionsrechnung auch unter Beachtung der

Unsicherheit durchgeführt werden.

Neben dieser alleinigen Betrachtung von Aktivgrößen ist aber auch die Refinanzierung eine

wichtige Komponente zur Sicherstellung der Liquidität. Hierbei müssen bestehende Kredite auf

Verlängerbarkeit beziehungsweise auf Substitution überprüft werden. Unter Substitution wird die

Gefahr verstanden, bestehende Risiken auch gegen andere Risiken neue Verbindlichkeiten ersetzen

kann. Bei einer bereits angespannten Liquiditätssituation im Unternehmen können notwendige

Anschlusskredite nur zu relativ hohen Zinsen beschafft werden, sodass dies zu einer weiteren

Anspannung der Liquidität führen kann.65 Ein Mittel zur Bewältigung des Finanzierungsproblems

61 Vgl. o.V., Kreditwesengesetz , 2008, §10 (1) 62 Vgl. Scharpf, Finanzrisiken, 2000, S. 256 63 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 181 64 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 182 65 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 181

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Liquiditätsrisiken Seite 12

ist das Aufstellen einer kurzfristigen Finanzplanung, aber auch einer langfristigen Strategie zur

Finanzierung. Mögliche Refinanzierungsquellen wie vertraglich definierte Anschlussfinanzierungen

oder Eigenkapitalerhöhungen müssen überprüft werden.

5.2 MARKTLIQUIDITÄT

Ein Marktliquiditätsrisiko tritt ein, wenn Positionen wegen geringerer Markttiefe beziehungsweiße

einer zeitweisen Aussetzung des Handels Leistungen nur zu ungünstigen Kursen verkauft werden

können.66 Auch hier gilt, dass das Bestehen eines Marktliquiditätsproblems Ursache sein kann für

das Eintreten einer Unternehmensliquidität; sodass hier ein „Trade Off“ vorliegt.67

Im Rahmen einer Checkliste müssen deshalb abgefragt werden, ob diese stabil und zuverlässig sind.

66 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 181 67 Vgl. Wolke, Risikomanagement, 2008, S. 181

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Checkliste Finanzrisiken Seite 13

6 CHECKLISTE FINANZRISIKEN

Die anschließende Checkliste zeigt auf, wie die in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Risiken

systematisch identifiziert werden können.

Die Checkliste stellt eine Zusammenfassung der in Kapitel drei, vier und fünf festgestellten Risiken

dar und überführt nun diese in die Form einer Checkliste.

6.1 CHECKLISTE MARKTPREISRISIKEN

Lfd. Nr. Frage Ja Nein Kommentar

1.1. Wird die Entwicklung der Zinssätze verfolgt?

1.2. Wird bei geplanten und begonnenen Investitionen die

Möglichkeit einer dauerhaften Zinsänderung

berücksichtigt?

1.3. Besteht ein Überblick über wesentliche Ein- und

Auszahlungen in Fremdwährungen?

1.4. Wird die Entwicklung der Wechselkurse verfolgt?

1.5. Werden Wechselkursschwankungen im Hinblick auf

bereits bekannte zukünftige

Auszahlungsverpflichtungen und Einzahlungsströme

überwacht?

1.6. Wird beim Eingang von Investitionen in Devisen

mögliche Wechselkursschwankungen berücksichtig?

1.7. Unterliegen einzelne Bilanzpositionen hohen

Abschlägen aufgrund der Währungsumrechnung nach

§244 HGB?

1.8. Wird eine geplante Emission von Aktien durch

Kursschwankungen auf den Aktienmärkten gefährdet?

6.2 CHECKLISTE AUSFALLRISIKEN

Lfd. Nr. Frage Ja Nein Kommentar

2.1. Wird die Bonität von Debitoren geprüft?

2.2. Werden die Zahlungsfristen der Debitoren kontrolliert?

2.4. Werden Forderungen mit erhöhten Ausfallrisiken

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Checkliste Finanzrisiken Seite 14

besichert? Werden die Sicherungen auch geprüft?

2.3. Werden Kreditlimits für Debitoren gesetzt und

überwacht?

2.5. Werden Länderrisiken ermittelt und in die individuelle

Bonitätseinschätzung von Schuldnern und Debitoren

eingearbeitet?

6.3 CHECKLISTE LIQUIDITÄTSRISIKEN

Lfd. Nr. Frage Ja Nein Kommentar

3.1. Werden geplante Ein-und Auszahlungen von

Investitionen auf Sicherheit geprüft und Auswirkungen

von Abweichungen analysiert?

3.2. Bestehen Kundenpositionen, die beim Ausfall erhebliche

Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität haben?

3.3. Erfolgt eine zeitnahe Liquiditätsplanung unter

Berücksichtigung von bestehenden Kreditlinien,

liquidierbaren Aktiva und verfügbaren Sicherheiten?

3.4. Gibt es eine langfristige Finanzplanung und Strategie im

Unternehmen

3.5. Werden die Möglichkeiten einer Kapitalerhöhung

analysiert?

3.6. Sichern Vereinbarungen fällige

Anschlussfinanzierungen?

3.8. Wird durch eine ausgeglichene Kapitalstruktur das

Risiko zur Refinanzierung vermindert?

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Schlussbetrachtung Seite 15

7 SCHLUSSBETRACHTUNG

Die in einen der vorherigen Kapitel dargestellte Systematisierung von Finanzrisiken konnte im

letzten Kapitel in eine aussagekräftige Checkliste überführt werden. Die Checkliste erhebt keinen

Anspruch einer Vollständigkeit, ist jedoch ein Leitfaden.

Ziel der von uns ausgearbeiteten Checkliste ist es vor allem in der Phase der Risikoidentifikation

nach DRS 5.9 dem Manager ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, mit dem er systematisch

operative Risiken erkennen kann68. Damit ist ein Instrument geschaffen, dass das Gespür und

Bewusstsein von Finanzrisiken zu verdeutlichen vermag.

Problematisch bei der Anwendung von Checklisten zur Identifikation und Steuerung der

Finanzrisiken ist, dass implizit bei Finanzrisiken eine hohe Anzahl an Annahmen getroffen werden

muss, um effektives Risikomanagement zu betreiben. Somit kann festgestellt werden, dass dieser

Bereich, trotz der Überzeugung vieler Manager, trotzdem hohe Unsicherheiten aufweist.69 Risiken

mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit sollen und werden von Unternehmen eingegangen. Das

Eintreten der Finanzkrise wurde letztendlich falsch eingeschätzt und die Folgen stellen ein nicht

voraussehbares und einschätzbares Risiko dar.

68 Vgl. Wolf et al., Risikomanagement und KonTraG, 2001, S. 52 69 Vgl. o.V., Best practice in risk management, 2007, S. 4f

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