Regionalökonomische Analyse der unkonventionellen Erdgasförderung
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S o n d e r f o r s c h u n g s g r u p p e I n s t i t u t i o n e n a n a l y s
e
Regionalökonomische Analyse der unkonventionellen Erdgasförderung- Generelle Vorgehensweise des Fachgutachtens Regionalökonomik
„Fachgespräch Regionalökonomik 20. März 2012, Hannover
Prof. Dr. Kilian Bizer/M.Sc. Christoph Boßmeyer
www.sofia-darmstadt.de
s o f i a Aufbau der Präsentation
1 Generelle Vorgehensweise des Fachgutachtens Regionalökonomik
2 Finanzwissenschaftliche Analyse 3 Sozio-ökonomische Analyse
2
s o f i a Warum Regionalökonomik?
!! Regionalökonomik -! Beschreibung ökonomischer Aktivitäten im Raum -! Erklärung ! -! Bewertung ! -! Steuerung !
!! Schnittstelle zwischen Raumordnung (=Planung) und Volkswirtschaftslehre
!! Beschäftigung mit der wirtschaftlichen Entwicklung von Gebieten
3
s o f i a
!! Bohrstätte sowie Regelbetriebsanlage befinden sich immer in einer Gebietskörperschaft
!! Betrifft aber auch weitere regionale Akteursgruppen
!! Beurteilung der Wirtschaftlichkeit für die betroffene Region
!! Empfehlungen für politische Entscheidungsträger
Warum Regionalökonomik?
4
s o f i a
!! Identifikation der betroffenen Gebiete anhand nachfolgender folgender Karte
-! Grüne Fläche: Tight Gas -! Blaue Fläche: Schiefergas -! Lila Fläche: Kohleflözgas
!! Schwarze Rechtecke = Erlaubnisfelder für die Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen von ExxonMobil plus Umgebung
!! Standorte letztlich überall in den farbig umrandeten Flächen möglich
Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes
5
s o f i a Phasen der unkonventionellen
Erdgasförderung
!! Explorationsphase !! Erkundungsphase !! Probebohrungen !! Auswahl möglicher Standorte
7
s o f i a Phasen der unkonventionellen
Erdgasförderung !!Bohrphase
!! Erst vertikale Bohrung
!! Dann Bohrung horizontal abgelenkt
!! Flächenverbrauch ca. 1 ha
!! Rechts: Abbildung eines typischen Bohrstandortes
8
s o f i a Phasen der unkonventionellen
Erdgasförderung
!! Regelbetrieb der Erdgasförderanlage !! Signifikant
verändertes Erscheinungsbild
!! Flächenverbrauch ca. 1 ha
!! Betriebsdauer ca. 10-30 Jahre (je nach Größe der Lagerstätte)
9
s o f i a
Inhaltliche Gliederung nach folgenden Schwerpunkten:
1! Notwendigkeit, Funktionsweise und Risiken der Fracking-Technologie
2! Geographische Abgrenzung und Identifikation der Akteursgruppen
3! Finanzwissenschaftliche Analyse 4! Sozio-ökonomische Analyse
Aufbau des Gutachtens
10
s o f i a
1 Funktionsweise und Risiken des Frackings !!Warum Fracking? Ökonomische Folgen? !!Rückgriff auf Erkenntnisse des Expertenkreises und weitere Studien und Beiträge zum Thema !!Aus den naturwissenschaftlichen Folgen bzw. Risiken entstehen ökonomische Wirkungen!
11
Aufbau des Gutachtens
s o f i a
2 Geographische Abgrenzung / Akteure !! Abgrenzung der untersuchten Regionen auf
Basis eingangs gezeigter Karte !! Umgebung der geologischen Settings
(„Rechtecke ) bildet jeweils räumliche Grundlage, um betroffene Akteursgruppen zu identifizieren
!! Modellhafte Betrachtung und Analyse der einzelnen Akteursgruppen in den folgenden Kapiteln
Aufbau des Gutachtens
12
s o f i a
3 Finanzwissenschaftliche Analyse !! Im Zentrum stehen kommunale
Gebietskörperschaften !! Wie wirkt sich die Ansiedlung der
unkonventionellen Erdgasförderung auf die fiskalische Einnahmesituation der Gemeinden aus?
!! Kann die Gemeinde mit Einnahmen rechnen? !! Entstehen durch die unkonventionelle
Erdgasförderung wirtschaftliche Risiken, die auch auf die Gebietskörperschaft zurückwirken (siehe sozio-ökonomische Analyse)?
Aufbau des Gutachtens
13
s o f i a
4 Sozio-ökonomische Analyse !! Betrachtung aller übrigen Akteursgruppen !! Welche Bedeutung hat die jeweilige
Akteursgruppe für die betroffene Region? !! Wie wirkt sich die Ansiedlung eines
Standortes der unkonventionellen Erdgasförderung auf die Situation der einzelnen Akteursgruppen aus?
!! Ist mit positiven Gesamteffekten für die Region zu rechnen?
Aufbau des Gutachtens
14
s o f i a
!! Fachgutachten Regionalökonomik ist eine Vorstudie (2 Monate)
!! Liefert Struktur der Folgeabschätzung !! Zeigt Ansätze und Methoden, mit denen
Folgen abschätzbar sind !! Wie bei den übrigen Fachgutachten des
Expertenkreises handelt es sich um modellhafte Darstellungen
Anmerkungen zum Fachgutachten
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s of i a
S o n d e r f o r s c h u n g s g r u p p e I n s t i t u t i o n e n a n a l y s
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Finanzwissenschaftliche Analyse im Fachgutachten Regionalökonomik
„Fachgespräch Regionalökonomik 20. März 2012, Hannover
s o f i a
!! Zentral sind kommunale Gebietskörperschaften (Gemeinden, Landkreise)
!! Im föderalen System haben sie sowohl Rechte als auch Pflichten
!! Für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen sie finanzielle Mittel
!! Mit welchen Effekten auf den Haushalt der Kommunen ist zu rechnen?
Untersuchungsgegenstand
17
s o f i a
!! Einnahmen für die Gebietskörperschaft möglich über!
1 Gewerbesteuer 2 Grundsteuer 3 Feldes- und Förderabgabe 4 Umsatzsteuer 5 Einkommensteuer 6 Sonstige potentielle Einnahmequellen
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
18
s o f i a
1 Gewerbesteuer !! Gewerbesteuer ist eine Gemeindesteuer !! Basis der Bemessung ist der Gewerbeertrag !! Ansatz der Betriebsstätte !! Gewerbesteuer müsste zerlegt werden, um auch
an die Standortgemeinden zu fließen !! Zerlegung im Regelfall nach Lohnsumme !! Problem: Es fallen in keiner Phase Löhne an !! Wird die Gewerbesteuer anderweitig zerlegt oder
gehen die Kommunen an dieser Stelle leer aus?
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
19
s o f i a
2 Grundsteuer !! Grundsteuer ist eine Gemeindesteuer !! Land- und forstwirtschaftliche vs. bauliche Grundstücke !! Standort der unkonventionellen Erdgasförderung ist
bauliches Grundstück !! Weiter ist entscheidend, ob das Grundstück bebaut oder
unbebaut ist !! Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle
!! Gebäude !! Betriebsvorrichtungen !! Außenanlagen
!!Bewertung des Grundstücks entscheidet letztlich über die Höhe der Grundsteuer für die Gemeinden
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
20
s o f i a Fiskalische Effekte der
unkonventionellen Erdgasförderung
!! Gewerbesteuer und Grundsteuer sind Gemeindesteuern
!! Die folgenden Steuern sind entweder Gemeinschaftssteuern oder Ländersteuern
!! Diese fließen in den kommunalen Finanzausgleich
21
s o f i a Kommunaler Finanzausgleich
LAND
GEMEINDEN
Zwec
kzuw
eisu
ngen
Einwohnerzahl Raumordnung, Schüler, Studenten, Kinder, Sozialhilfe, Arbeitslose, Erwerbstätige, Aussiedler, Struktur, Straßen, Fläche, Grenzland, Stationierung, Bevölkerungswachstum, Gruben, Ballungslasten, Kreisangehörige Gemeinden, Kurorte und Bäder, Gemeindezusammenschlüsse..
Hauptansatz Nebenansatz
Allgemeine Zuweisungen
Finanzbedarf Finanzkraft
Steuereinnahmen Einkommensteueranteil Gewerbesteuer Grundsteuer
22
s o f i a
3 Feldes- und Förderabgabe !! Feldes- und Förderabgabe ist Ländersteuer !! Einnahmen möglich über den kommunalen
Finanzausgleich !!Feldesabgabe
!! Wird gemäß Bundesberggesetz auf Erlaubnisse auf Erdgas je angefangenen Quadratkilometer erhoben
!!Förderabgabe !! Wird gemäß Bundesberggesetz auf die gewonnen
Bodenschätze erhoben !! In Niedersachsen beträgt der Abgabesatz zurzeit 36 vom
Hundert !! Verschiedene Kosten sind auf die Förderabgabe
anrechenbar
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
23
s o f i a
4 Umsatzsteuer !! Umsatzsteuer ist Gemeinschaftssteuer !! Gemeinden sind vorab mit 2,2 % an der Umsatzsteuer beteiligt
!! Verteilung nach Gewerbesteueraufkommen, sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, sozialversicherungspflichtige Entgelte
!! Umsatzsteueranteil der Länder im Anschluss: 50,4 % (Stand 2004) !! Verteilung nach Einwohnerzahl der Länder !! Gemeinden erhalten sie im Rahmen des kommunalen
Finanzausgleichs anteilig !! In Niedersachsen in Höhe von 15,5 % des Länderanteils !! In NRW bekamen die Kommunen im Jahr 2006 23 % des
Länderanteils !!Umsatzsteuer fällt im Zusammenhang mit der unkonventionellen Erdgasförderung nur dann an, wenn eine Veräußerung an der Endverbraucher stattfindet
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
24
s o f i a
5 Einkommensteuer !! Einnahmen für Kommunen im kommunalen Finanzausgleich !! Gemeinden mit 15 % an der Einkommenssteuer beteiligt
(Verteilung nach Anzahl steuerbelasteter Einwohner einer Gemeinde)
!! Das restliche Aufkommen teilen sich Bund und Länder etwa zur Hälfte
!! Vom Länderanteil der Einkommensteuer fließen Teile in den kommunalen Finanzausgleich !! In Niedersachsen in Höhe von 15,5 % des Länderanteils !! In NRW (2006) in Höhe von 23 %
!!Für die Einkommensteuer im Zusammenhang mit der unkonventionellen Erdgasförderung ist entscheidend, ob diese einer Gemeinde steuerbelastete Einwohner bringt oder nicht
Fiskalische Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
25
s o f i a
6 Sonstige potentielle Einnahmequellen !! Durchleitungsentgelt
!! Unter Umständen werden öffentliche Leitungsnetze zum Transport verwendet
!! Wie ist das finanziell zu handhaben? !! Pacht
!! ExxonMobil pachtet das Grundstück vom Grundeigentümer !! Wem fließt die Pacht zu und lohnt es sich, diese Größe zu
berücksichtigen? !! Wasserverbrauch
!! Frack-Vorgang verbraucht große Mengen Wasser !! Wenn diese regional bezogen werden, kann dies auch eine
Einnahmequelle sein (kommunale Wasserversorger) !! Grundwasserentnahmeentgelt Niedersachsen
Sonstige finanzielle Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung
26
s o f i a
!! Aufgrund der Unklarheit über die tatsächliche Lokalisation der Bohrungen sind eindeutige Ergebnisse schwierig
!! Auf der Grundlage der Lizenzgebiete könnten eine oder mehrere eine Gebietskörperschaften ausgewählt werden
!! Für diese die Ansiedlung eines Standortes der unkonventionellen Erdgasförderung annehmen und die einzelnen finanziellen Effekte durchspielen
!! Ein gutes Modell ist besser als eine schlechte Schätzung
Mögliche Methodik
27
s o f i a
!! Unkonventionelle Erdgasförderung berührt die fiskalische Situation der Kommunen in vielerlei Hinsicht
!! Rückgriff auf Modellrechnungen, um die Effekte zu überprüfen
!! Ob die Effekte im Saldo positiv oder negativ sind, lässt sich noch nicht sagen
Fazit
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s of i a
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Sozio-ökonomische Analyse im Fachgutachten Regionalökonomik
„Fachgespräch Regionalökonomik 20. März 2012, Hannover
s o f i a Potentiell betroffene Akteursgruppen
1 Anwohner 2 Landwirtschaft 3 Tourismuswirtschaft 4 Wasserwirtschaft 5 Naturschutz 6 Andere Unternehmen
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s o f i a
!! Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung und des Frackings gehen über die Gebietskörperschaft hinaus
!! Neben den Bohrplätzen entstehen zusätzlich !! Verpressungsanlage für mehrere Bohrplätze !! Leitungsinfrastruktur
!! Grundlage der Identifizierung der möglichen Effekte auf die Akteursgruppen ist modellhafte Verteilung der Bohrplätze im Raum
Potentiell betroffene Akteursgruppen
32
s o f i a
1 Anwohner !! Lärmbelästigung durch Bohr- und Frackingmaßnahmen !! Lärm- und Geruchsbelästigung durch Lastkraftwagen
(LKW) und Tankkraftwagen (TKW) !! Visuelle Störung durch die Bohranlage und deren
Beleuchtung bei Nacht !! Möglichkeit, dass das Trinkwasser substituiert werden
muss !! Schäden an Häusern durch Fracking-induzierte Erdbeben !! Einschränkung der Lebensqualität !! Entstehen von Arbeitsplätzen in der Gemeinde und so
mehr Einkommensteuer !! Steigender Umsatz für die Geschäfte in der Gemeinde
Potentiell betroffene Akteursgruppen
33
s o f i a Beispiel Münsterland
!! Im NRW-Vergleich geringe Bevölkerungsdichte
!! Kleinteilige Ansiedlung der Dörfer und einzelnen Höfe innerhalb der charakteristischen Parklandschaft
!! Zersiedlung erhöht Risiko von störenden Effekten
34
s o f i a
2 Landwirtschaft !! Flächenverlust für land- und forstwirtschaftliche
Zwecke durch Abtretung an ExxonMobil sowie Ausgleichsfläche nach Naturschutzrecht
!! Einkommensrückgang für die betroffenen Landwirte !! Möglicherweise Pacht als Einkommensquelle !! Gefährdung des Agrarsektors und seiner Bedeutung
für die jeweilige Region !! Möglichkeit, dass Trinkwasser und Wasser für
landwirtschaftliche Zwecke substituiert werden muss !! Schäden an Häusern durch Fracking-induzierte
Erdbeben
Potentiell betroffene Akteursgruppen
35
s o f i a Beispiel Kreis Borken
!! Landwirtschaft plus vor- und nachgelagerte Produktionsstufen machen ca. 25 % der regionalen Wertschöpfung aus
!! Schwerpunkt auf Veredelung !! Im Vergleich der NRW-Kreise
unterdurchschnittliche Betriebsgröße !! Kleinteilige Anordnung der einzelnen Höfe !! Mit Oldenburger Münsterland ist weitere
betroffene Region stark landwirtschaftlich geprägt
36
s o f i a
3 Tourismuswirtschaft !! Flächenverlust für touristisch genutzte Zwecke,
insbesondere für Erholungszwecke und Natururlaub !! Lärmbelästigung, visuelle Störung,
Geruchsbelästigung !! Rückgang der Ankünfte und Übernachtungen und
damit Gefährdung der Existenz von Tourismusbetrieben
!! Möglichkeit, dass Trinkwasser substituiert werden muss
!! Schäden an Häusern durch Fracking-induzierte Erdbeben
Potentiell betroffene Akteursgruppen
38
s o f i a Beispiel Oldenburger Münsterland
!! Fokus klar auf Erholungsurlaub in/bei! !! Dammer Berge !! Wassersportzentrum Dümmer !! Fisch- und vogelreiches Gebiet um die
Thülsfelder Talsperre !! Ausgedehnte Moorgebiete im Nordkreis
Vechta !! Flusslandschaft Hasetal !! Zahlreiche Radwanderrouten
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s o f i a Beispiel Münsterland
!! Tourismus 2010 !! 1.422.530 Ankünfte u. 3.165.365
Übernachtungen; Tendenz steigend !! 4.500 gastwirtschaftliche Betriebe mit etwa
10.000 SV-Beschäftigten !! Durchschnittliche Ausgaben
!! Tagesbesucher: 28,90 " !! Übernachtungsgast: 109 "
!! Tourismus hat nicht zu vernachlässigende Bedeutung für die Region
41
s o f i a
4 Wasserwirtschaft !! Verschmutzung von Grundwasserschichten und
Trinkwasserquellen und damit Gefährdung der Wasserversorgung der zu versorgenden Region
!! Möglichkeit, dass Trinkwasser substituiert werden muss !! In Gebieten mit vielen privaten Brunnen kann die Frequenz
der Überprüfungen dieser steigen, was zu höheren Kosten führt
!! Eventuell sind private Brunnen durch einen Anschluss an das öffentliche Wasserversorgungsnetz zu substituieren
!! Sofern es möglich ist, dass verschmutzte Wasser zu klären, ist das auch mit Kosten verbunden
!! Schäden an Anlagen durch Fracking-induzierte Erdbeben
Potentiell betroffene Akteursgruppen
42
s o f i a Beispiel Münsterland
!! Quote nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossener Höfe ist sehr hoch
!! Halterner Sande !! Wasserschutz- und
Trinkwassergewinnungsgebiet !! Versorgt knapp 1 Mio. Menschen, Industrie
und Gewerbe u.a. im westlichen Münsterland
43
s o f i a
5 Akteure des Naturschutzes !! Flächendeckende unkonventionelle Erdgasförderung und
Fracking können beeinträchtigen !! Naturschutzgebiete !! Landschaftsschutzgebiete !! FFH-Gebiete !! Wasserschutzgebiete !! Kulturlandschaftsgebiete
!! Möglichkeit, dass bedrohte Tier- oder Pflanzenarten weiteren Schaden nehmen
!! Störung natürlicher Ökosysteme über Lärmbelästigung, visuelle Störungen und Geruchsbelästigung
!! Möglichkeit, dass der Charakter der Landschaft signifikant und unwiederbringlich verändert wird
Potentiell betroffene Akteursgruppen
44
s o f i a Beispiel Osnabrücker Land
!! Rund um Georgsmarienhütte !! Ca. 50 % des Georgsmarienhütter
Stadtgebiets sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen
!! Großflächige Durchsetzung des Gebiets mit Bohrplätzen beeinträchtigt Landschaftsbild empfindlich
45
s o f i a
6 Regionale Unternehmen !! Unternehmen der Ernährungswirtschaft könnten durch die
Effekte auf die Landwirtschaft indirekt betroffen sein !! Möglichkeit, dass Unternehmen Wasser, welches sie zur
Produktion benötigen, substituieren müssen !! Eventuell vorsorgende Standortverlagerung !! Verlust von Reputation beim Konsumenten und so
rückläufiger Umsatz !! Einbindung von lokalen Unternehmen in die einzelnen
Phasen des unkonventionellen Erdgasförderung !! Positive Effekte für regionale Zulieferer !! Schäden an Anlagen durch Fracking-induzierte Erdbeben
Potentiell betroffene Akteursgruppen
47
s o f i a Beispiel Oldenburger Münsterland
!! Die sechs umsatzstärksten Landkreise des Regions-Bezirks Weser-Ems in der Ernährungswirtschaft im Jahr 2006
!! Zusammen mit Osnabrück vereinigen die betroffenen Landkreise Cloppenburg und Vechta mehr als die Hälfte des Umsatzes der Ernährungswirtschaft auf sich
!! Unkonventionelle Erdgasförderung und speziell Fracking könnte dies beeinträchtigen
Quelle: Die Bedeutung der Ernährungswirtschaft in Niedersachsen 48
s o f i a Probleme der Monetarisierung
!! Viele Effekte betreffen die Umwelt !! Öffentliches Gut-Charakter der Umwelt
erschwert direkte Ermittlung der Nachfragefunktion
!! Bewertung in Geldeinheiten schwierig
49
s o f i a Methoden der Monetarisierung
!! Indirekte Methoden !! Vermeidungskosten-
methode !! Transportkosten-methode !! Hedonischer Preisansatz !! Analyse von Daten aus
der Unternehmensrechnung
!! Analyse von Kaufwertstatistiken
!! Direkte Methoden !! Befragungen !! Marktsimulationen !! Kontingente
Bewertungsmethode
50
s o f i a Indirekte Methoden
!! Vermeidungskostenmethode !! Erfassung von privaten Aufwendungen, wie
z.B. Lärmschutzfenster, Trinkwasseraufbereitung
!! Transportkostenmethode !! Ermittelt den Aufwand, der für die Nutzung
eines Gutes anfällt, wie z.B. Fahrtkosten, Eintrittspreis, Zeitaufwand
51
s o f i a Indirekte Methoden
!! Hedonischer Preisansatz !! Immobilienwertmethode !! Erfasst Umweltqualität als Preisdeterminante !! Nähe zu Naherholungsgebiete oder Natur positiv !! Unkonventionelle Erdgasförderung kann u.U. zu
Wertminderung an Immobilien führen !! Analyse von Daten der
Unternehmensrechnung !! Preis des Gutes aus Produktionsfunktion
52
s o f i a Indirekte Methoden
!! Kaufwertstatistiken !! Erlauben einen Vergleich der
durchschnittlichen Grundstückspreise zwischen Regionen
!! Veranschaulichen Entwicklung der Grundstückspreise über die Zeit
53
s o f i a Direkte Methoden
!! Befragung der Akteure !! Bei geringer Anzahl von Akteuren gut
geeignet !! Jedoch unvollkommene Information !! Abhängig von Design des Fragebogens
!! Marktsimulation !! Individuen verteilen Budget auf ein Bündel
öffentlicher Güter und drücken so ihre Präferenzen aus
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s o f i a Direkte Methoden
!! Kontingente Bewertungsmethode !! Willingness-to-pay, um ein bestimmtes
Szenario zu verhindern
55
s o f i a
!! Eine große Anzahl regionaler Akteure ist potentiell von unterschiedlichen Effekten unterschiedlich stark betroffen
!! Eine gesamthafte Einschätzung der regionalökonomischen Effekte der unkonventionellen Erdgasförderung und speziell des Frackings noch nicht möglich
!! Es entsteht erster Eindruck, ob einzelne Effekte überwiegend positiv, negativ oder unter Umständen zu vernachlässigen sind
Fazit
56