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Foto: Behrens Foto: Behrens REGIONSJOURNAL Für bezahlbaren Wohnraum In Garbsen-Berenbostel sollen mindestens 600 Wohnungen entstehen. Auch am Maschinen- bau-Campus wird gebaut – ein Studentenwohnheim. SEITEN 6 UND 7 Alltag auf dem Wertstoffhof Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aha helfen bei Entsorgungsfragen und stehen jedem Kunden mit Rat und Tat zur Seite. SEITEN 4 UND 5 Ausgabe 4/2017 29. November 2017 Faszination Robotik: Cocktails 4.0 Foto: Behrens

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Regionsjournal

Für bezahlbaren WohnraumIn Garbsen-Berenbostel sollen mindestens 600 Wohnungen entstehen. Auch am Maschinen-bau-Campus wird gebaut – ein Studentenwohnheim. SeiteN 6 uNd 7

Alltag auf dem WertstoffhofDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aha helfen bei Entsorgungsfragen und stehen jedem Kunden mit Rat und Tat zur Seite. SeiteN 4 uNd 5

Ausgabe 4/2017 • 29. November 2017

Faszination Robotik:Cocktails 4.0

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Regionsjournal

2/3 AuftAkt

Manchmal ist es wichtig, sich selbst daran zu erin-nern, wie gut es den meisten von uns geht. Wir leben in einem der freiesten Länder der Welt. Die Sorgen der Menschen in Deutschland drehen sich in der Regel nicht darum, ob wir etwas zu essen und Klei-dung finden. Sondern darum, wie unser Lieblings-fußballverein spielt und wann wir das Auto zum Reifenwechsel bringen. Unsere Schulen stehen allen Kindern und Jugendlichen offen. Unser Trinkwasser kommt aus dem Hahn und ist sauber. Haben wir – zumindest der Großteil von uns – nicht ein enormes Glück?

Und doch haben viele Menschen Zukunftsängste, fürchten um ihren Wohlstand und stecken die Gren-zen enger. Dass wir in politisch bewegten Zeiten leben, zeigt sich besonders stark bei den Wahlen in unseren Nachbarländern im Osten Europas. Mei-ne Sorge ist eine andere: dass die Abgrenzung dazu führt, dass wir Freiheit und wirtschaftliche Stabilität verlieren und dass unser auf Solidarität und Zusam-menhalt aufgebautes System ins Wanken gerät.

Was hat das alles mit dem aktuellen RegionsJournal zu tun? Auf den ersten Blick wenig. Und doch sind Stabilität und Freiheit nicht denkbar ohne das, was uns vor Ort bewegt. Zum Beispiel das Engagement

EditoRiAlHauke Jagau,

Regionspräsident

ImpressumRegionsjournal

RedaktionFrauke Bittner (Leitung),

Christina Kreutz (v.i.S.d.P.) Team Kommunikation Region Hannover,

Hildesheimer Straße 20, 30169 Hannover

Konzeption & RealisationAnn-Katrin Paske (Redaktion), Florian Knabe (Art-Direktion)

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG

August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover

www.madsack-agentur.de

LayoutKatrin Schütze-Lill

SchlussredaktionAnn-Katrin Paske

DruckOppermann Druck und Verlags GmbH & Co. KG

Gutenbergstraße 1, 31552 Rodenberg

www.twitter.com/regionhannover_

www.facebook.com/hannoverregion/

der Region Hannover zum Thema Robotik: Nur wenn wir uns weiterentwickeln und uns bewegen, verlieren wir nicht den Anschluss. Dazu gehört auch, dass wir bereit sind, Menschen aus anderen Ländern bei uns zu integrieren. Damit das besser gelingt, er-halten sie bei der Region Hannover jetzt eine Rund-um-Beratung.

Sie fragen sich vielleicht, wie die Förderung von Kul-tur da hineinpasst. Kultur ist ein Ur-Bedürfnis von Menschen. Sie prägt unsere Identität, ermutigt uns zum Perspektivwechsel. All das sind Grundlagen unserer Demokratie und unseres Zusammenlebens. Ich freue mich, dass wir in der Region Hannover ein sehr reiches Kulturleben haben. Wir fördern es, weil es uns hilft, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Damit wir entdecken, wie gut es uns geht und wie viel wir anderen geben können.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihr

Hauke Jagau

Stabilität und Freiheit – darauf kommt es an

3 Kurz gemeldetNeue GVH-SparCard für junge Menschen

4 MenschenTäglich bis zu 1.000 Kundinnen und Kunden nutzen den Wertstoffhof an der Tiestestraße

6 Bauen & WohnenWohnungsbauinitiative engagiert sich in Garbsen

8 KulturDie Region fördert kulturelle Einrichtungen

10 tipps & termineIdeen für Ihre Freizeit von November bis Februar

12 SerieIsernhagens Wirtschaft im Fokus

14 Wissenschaft & ForschungRoboter und Menschen arbeiten in der Roboterfabrik unmittelbar zusammen

16 Zuwanderung Orientierungsberatungsstelle unterstützt Zugewanderte

18 GesundheitGesund durch den Winter: Für wen lohnt eine Grippeschutzimpfung?

19 AusflugstippAuf den Spuren der Döhrener Wollwäscherei

20 PolitikDie Abgeordneten der Regionsversammlung haben das Wort

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Ausgabe 4/2017

Dieser Service ist ein echtes Erfolgs-modell: Über 10.000 Hausbesitze-rinnen und Hausbesitzer aus der Region Hannover haben die kosten-lose und unabhängige Energiebera-tung der Klimaschutzagentur bereits genutzt. Wer für mehr Energieeffi-zienz und Behaglichkeit in den eige-nen vier Wänden sorgen will, kann sich für eine Energieberatung, einen Solar-Check oder eine Heizungsvisi-te anmelden.

Anmeldung unter Telefon (05 11) 22 00 22-88 oder online auf www.gutberatenstarten.de

Für 15 Euro im Monat quer durch die Region: Ab 1. Januar 2018 gilt die neue GVH-SparCard, die Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 22 Jahren freie Fahrt ohne Zonen- oder Zeitbeschränkung im öffentlichen Personennahverkehr ermöglicht. Die von der Regionsversammlung beschlossene Ermäßigung richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler bis zur 13. Klasse sowie an Jugendliche, die eine schulische Ausbildung oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren.

Kurz

Guter Rat zum Wohn-Klima

Neue GVH-SparCard für Jugendlichegemeldet

Weitere Informationen im Internet auf www.gvh.deFoto

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Schmalzgebäck und Bratäpfel, Punsch und Glühwein: Das findet man in der Weihnachtszeit nicht nur in Hannovers historischer Altstadt, vor dem Hauptbahnhof und auf der Lister Meile, sondern auch in zahlreichen Städten und Gemeinden der Region Hannover. Vor allem an den Adventswochenenden weihnachtet es sehr – vom Winterzauber in Neustadt über Advent in Ronnenberg bis zum Lichterglanz in Burgdorf.

Eine Übersicht aller Weihnachtsmärkte in der Region Hannover gibt es im Internet auf www.hannover.de/weihnachten.

Weihnachten in der Region

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CD „Orgellandschaften“ wieder vorrätigEpochal: Von Barock über Romantik bis zu modernen Bauten findet sich eine große Vielfalt an Orgeln in den Kirchen in der Region Han-nover. 20 ausgewählte Instrumente sind auf der Doppel-CD der Reihe „Orgelland-schaften“ verewigt – eingespielt von 20 Organistinnen und Organisten aus der Region. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr ist die CD nun wieder für 9,80 Euro erhältlich im Schloss Landes-trost, bei der Hannover Tourist Infor-mation, in der Buchhandlung an der Marktkirche oder im Internet über JPC.

Weitere Informationen unter Telefon (05 11) 61 62 64 14 oder E-Mail: [email protected]

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4/5 menschen

Regionsjournal

Zwei von 74: SaScha WiSchhöFer und Monika PrieMke sorgen für Ordnung auf dem Aha-Wertstoffhof an der Tiestestraße

„nett, aber nachdrücklich“

VON EVELyN BEyER (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

Farbreste, wo kommen die hin? Wie von selbst hebt sich Sascha Wischhöfers Arm und weist dem Fragenden die Richtung: „Da beim grauen Container, sieht man schon.“ Kurzer Augenkon-takt, freundliches Nicken, der

Kunde findet den Weg. Schon naht der nächste: „Wohin kommt diese Büste?“ Mitfühlend schaut der Mann in Gelb auf das alte Wertstück: „Bau-schutt, da drüben.“

Hunderte solcher Fragen beantwortet Wisch-höfer an betriebsstarken Tagen. Seine signalfar-bene Weste weist ihn sofort als Mitarbeiter im Aha-Wertstoffhof Tiestestraße aus: Einer, den man ansprechen kann. Packt er auch mit an? „Dürfen wir nicht, aus versicherungsrechtlichen Gründen“, sagt der 38-Jährige mit professionellem Bedauern in der Stimme. Auch das sagt er nicht zum ersten Mal.

An die 1.000 Besucherinnen und Besucher zählt die Lichtschranke des Wertstoffhofs an langen Dienstagen und Sonnabenden, an anderen Tagen 400 bis 600. „Diese Anlage ist klasse“, loben Clau-dia und Luca Schorer, die ihre Garage entrümpeln. „Der Service ist superfreundlich, die Anfahrt gut organisiert.“ Auch Ferdinand Saul, die Arme vol-ler Grünschnitt, ist begeistert über den Umbau des Hofs vor einem Jahr: „Ich bin seit 35 Jahren Klein-

gärtner, damit Stammgast auf Wertstoffhöfen. Die-ser ist richtig schön jetzt.“

Übersichtlich stehen die Container auf zwei Seiten, für Grünschnitt, Altholz, Altpapier, Ver-packungen, Metall, Sperrmüll und Bauschutt, dazu Abladestellen für Farbreste, Altreifen (ohne Fel-gen!), Elektronik und Elektrogeräte. In der Mitte gibt es etliche Parkplätze, An- und Abfahrt gesche-hen getrennt; der Containerwechsel erfolgt ohne Schließung. Dieses moderne Leitsystem hat sich auch auf den neuen Anlagen an der Schörlingstra-ße in Linden, in Garbsen, Sehnde und Bissendorf bewährt. Mehr als vier Millionen Menschen fuh-ren 2016 einen der 21 Aha-Wertstoffhöfe an – 2004 waren es noch lediglich 2,4 Millionen.

Gibt’s mal Ärger, wenn jemand etwas Falsches bringt? Asche, die in den Restmüll, oder Altöl, das zurück zum Verkäufer gehört? „Da macht der Ton die Musik“, sagt Wischhöfer, „da nehme ich nichts persönlich. Das sind ja Bestimmungen, an die ich mich halten muss. Das erkläre ich. Nett, aber nach-drücklich.“ Dafür werden Aha-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter geschult: „Aber das meiste macht die Erfahrung.“

Ein Schulpraktikum brachte Wischhöfer vor gut 20 Jahren zu Aha, drei Jahre lernte er zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft: „Eine vielfäl-tige Ausbildung, damit kann man eine Deponie betreiben.“ Der geschulte Blick hilft, wenn es um

Mülltrennung: Wohin gehören Leuchten und Spiegel?

Sascha Wischhöfer und Monika Priemke weisen den Kunden den Weg.

Aha – Zahlen & Fakten

BESChäFtiGtE

1.746

Privathaushalte

Firmen

566.100

41.100

KundEn

ABFAll und WERtStoFFE

aus Privat- haushalten

541.000 t aus Firmen62.000 t

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Ausgabe 4/2017

Sondermüll wie Asbest oder Dämmmaterial geht, die auf Deponien zu entsorgen sind: „Die Kunden wissen oft nicht, wie gefährlich ein Stoff ist. Pikrin-säure zum Beispiel ist in Alkohol gelöst harmlos; wenn der aber verdunstet, ist sie hochexplosiv.“ Dass er auch eine Handgranate im Metallcontai-ner erkannte, verdankt er seiner Bundeswehrzeit: „Das war eine 120-Millimeter-Granate zur Ge-fechtsfeldbeleuchtung“, berichtet er. „Da musste der Kampfmittelbeseitigungsdienst anrücken.“ Andere denkwürdige Anlieferungen sind harmlo-ser: „Meine Highlights waren ein Grabstein – und ein ausgestopfter Alligator.“

Mit mindestens zwei Kräften ist ein Wertstoff-hof stets besetzt; 15 der insgesamt 74 Beschäftig-ten sind weiblich. Monika Priemke (53) hat früher Bäckerei- und Konditoreifachverkäuferin gelernt; als Entsorgerin zur Wertstofferfassung durchlief sie eine kürzere Schulung: „Viel lernt man von den Kollegen.“ Auch sie dirigiert die Fragenden sou-verän an die korrekten Container, schaut, dass eine

Brauerei tatsächlich nur Leichtverpackungen ab-lädt, mahnt sanft, wenn Wertstoffsäcke für Grün-abfälle missbraucht werden: „Die Säcke kosten Aha viel Geld!“ Und sie weiß, wann sie ein Auge zudrückt: „Als im Sommer viele Keller überflutet waren, brachten die Kunden Berge nasser Kartons. Feucht sind die Haushaltsmüll, aber wir haben sie ausnahmsweise genommen.“

Altpapier gehört neben Schrott und Verpackun-gen zu den Stoffen, die 2014 auf den Aha-Wert-stoffhöfen 1,8 Millionen Euro einspielten. Dem standen 17,3 Millionen Euro Kosten gegenüber;

pro Hof eine durchschnittliche Unterdeckung von 740.000 Euro. „Wenn Menschen aus anderen Städten hier eine Wohnung räumen, wundern sie sich, dass unsere Höfe kostenfrei sind“, berichtet Wischhöfer. „Und dabei gut und nah: Da kennen die anderes.“ Wie Monika Priemke hat er andere Berufe und auch ein Studium ausprobiert – und kehrte dann zurück: „Aha ist ein großer Arbeit-geber im öffentlichen Dienst, da ist vieles arbeit-nehmerfreundlich geregelt“, sagt er. „Und ich bin hier – im Rahmen der Vorgaben natürlich – mein eigener Herr.“

„Wenn Menschen aus anderen Städten hier eine Wohnung räumen, wundern sie sich, dass unsere Höfe kostenfrei sind.“Sascha Wischhöfer

gutes teaM: Monika Priemke und Sascha Wischhöfer beantworten täglich bis zu 1.000 Fragen.

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6/7 BAuen & wohnen

Regionsjournal

Die Wohnbauinitiative fördert den Bau von Wohnungen in Berenbostel und eines Studentenwohnheims neben dem Maschinenbau-Campus in Garbsen

Bezahlbare Bleibe dringend gesucht

VON CHRISTIAN BOHNENKAMP (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

Hier, auf einem Feld im Garbsener Stadtteil Be-renbostel, soll ein Problem gelöst werden. Jedenfalls ein bisschen. „Wir brau-chen Wohnungen. Sehr viele Wohnungen“, sagt Dr.

Wolfgang Jung, Leiter des Teams Regionalplanung der Region, und zeigt auf einen Teil der Fläche, auf der mindestens 600 davon entstehen sollen. Woh-nungen, die ein wenig Druck aus dem angespann-ten Mietmarkt nehmen sollen, der sich in den ver-gangenen Jahren in der Region entwickelt hat. Vor allem in Hannover, aber auch in den großen und dicht daran angrenzenden Umlandkommunen wie Garbsen, Langenhagen oder Laatzen.

Seit 2010 wächst die Bevölkerung in und um Hannover um jährlich etwa 7.000 Menschen. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2025 für 38.000 Menschen oder umgerechnet 18.300 Haushalte zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden muss. Um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen, wären sogar weitere 10.000 Einheiten erforderlich“, erklärt Prof. Dr. Axel Priebs, Dezer-nent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover. „Dieser Herausforderung stellen wir uns mit der Wohnbauinitiative der Region“, kün-digt Priebs an.

Es ist eine Aufgabe, die die Region Hannover nicht allein dem freien Markt überlassen will. Denn in der Vergangenheit sei im Regionsgebiet zwar viel gebaut worden, „aber im Wesentlichen nicht bedarfsgerecht. Vorrangig wurden und wer-den Wohnungen im hochpreisigen Segment ge-schaffen. Dagegen besteht ein erheblicher Bedarf an kleinen, preiswerten Wohnungen“, sagt Erwin Jordan, Regionsdezernent für Soziale Infrastruk-tur. Deshalb sei die Region auch vor drei Jahren wieder in die Wohnungsbauförderung eingestie-gen.

Gebündelt werden sollen die gemeinsamen Aktivitäten der Regionsverwaltung sowie der Kommunen in der Wohnbauinitiative, die im Mai 2016 ins Leben gerufen wurde. „Wir unterstützen die Städte und Gemeinden darin, geeignete neue Siedlungsflächen zu finden“, sagt Prof. Dr. Priebs. „Selbstverständlich müssen solche Flächen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein und die regionalen Freiräume erhalten bleiben.“

Das neue Baugebiet, das in Berenbostel nördlich und südlich der Straße Auf dem Kampe geplant ist, soll dabei eine Art Vorbildfunktion bekommen. „Wir wollen zeigen, dass sich qualitätsvoller Wohnungs-bau auch zügig umsetzen lässt“, sagt Regionalplaner Dr. Wolfgang Jung. Das Baurecht könnten zwar nur die Kommunen schaffen, „aber wir können sie unterstützen“, erklärt er. Deshalb beteiligt sich die Region auch finanziell an dem Wettbewerb, der im Oktober gestartet wurde. Drei Planungsbüros soll-ten „beispielhafte Lösungen in der städtebaulichen und sozialen Mischung“ entwickeln, erklärt Jung. Ein weiteres Büro filtert die besten Vorschläge he-raus und entwickelt einen Masterplan.

Hell und offen: Neben dem Maschinenbau-Campus der Leibniz-Universität soll ab Frühjahr 2018 ein Studentenwohnheim errichtet werden.

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Ausgabe 4/2017

nocH ackerland, bald WoHnrauM: Dr. Wolfgang Jung, Leiter des Teams Regionalplanung der Region, zeigt das Baugebiet in Berenbostel, auf dem mindestens 600 Wohnungen entstehen sollen.

„Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2025 für 38.000 Menschen oder umgerechnet 18.300 Haushalte zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden muss.“Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover

Die Region setzt sich ausdrücklich dafür ein, dass auch außerhalb Hannovers Mehrfamilienhäu-ser errichtet werden. „Mit zwei bis drei Geschossen bekommt man da auch schon eine gute Dichte hin“, sagt Jung. Das gelte auch für das Baugebiet in Be-renbostel, zu dem noch vor Weihnachten Entwürfe der Architekturbüros präsentiert werden sollen.

Besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt haben es Studierende. Auch für sie soll in Garbsen neuer Wohnraum entstehen. In ihrer Sitzung Ende Septem-ber hat die Regionsversammlung beschlossen, den Bau eines Studentenwohnheims neben dem Maschi-nenbau-Campus der Leibniz-Universität mit 2,7 Mil-lionen Euro zu fördern. Dieser Campus wird derzeit für 5.300 Studierende errichtet. „Das ist ein elemen-tarer Baustein für die guten Rahmenbedingungen, die wir für die zukünftigen Studierenden schaffen wollen. Wir freuen uns, dass die Region uns auf un-serem Weg zur Universitätsstadt so gut unterstützt“, sagt Garbsens Bürgermeister Dr. Christian Grahl.

Bauherr ist die Firma Grimm Immobilien und Entwicklung. Auf einer Fläche von rund 3.300 Quadratmetern entstehen in Garbsen-Mitte 162 Einzelappartements, die zwischen 19 und 28 Qua-dratmeter groß sind. Neben der Anlage sind eine Kindertagesstätte und ein Beachvolleyballfeld ge-plant. Die Gesamtinvestition für das Vorhaben liegt bei knapp zwölf Millionen Euro. Baustart soll das Frühjahr 2018 sein. Geht alles glatt, sollen die Wohnungen für Studierende im Herbst 2019 zur Verfügung stehen – zum Wintersemester.

Zentraler Bestandteil der Wohnbauinitiative der Region wird ein Regionales Wohnraumversor-gungskonzept sein, für das die Bedarfe abgeschätzt und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben werden sollen. Voraussichtlich im Herbst 2018 soll dieses vorliegen. „Wichtig ist, dass wir über den Tellerrand schauen“, sagt Regionalplaner Jung. Schließlich würden auch die vielen Pendlerinnen und Pendler in der Region nicht an den Grenzen der jeweiligen Kommunen haltmachen. Einige werden bald in Berenbostel ihr Zuhause haben.

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Regionsjournal

8/9 kultur

Kulturelle Schätze bieten RaumVON MARTINA STEFFEN (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

Ein Kulturdenkmal, ein Forum für Künstlerinnen und Künstler, eine Be-gegnungsstätte für Kunstinteressierte

und Kunstschaffende – das ist der Hermanns-hof in Springe-Völksen. Im Jahr 1920 war es der Sommersitz des Möbelfabrikanten Her-mann Rexhausen, seit 1992 bespielt der Ver-ein „Kunst und Begegnung“ das Ensemble aus Park und Gebäuden. Außergewöhnliche Projekte, schräge Kunst und immer wieder

neue Nutzungen: „Es ist ein Ort voller poeti-scher Impulse“, sagt der künstlerische Leiter Eckhart Liss (Foto). Im Fokus liegt die drei Hektar große historische Gartenanlage, die mithilfe der Landschaftsarchitektin Rita Wei-lacher restrukturiert wurde. Ob Musiktheater im Steinbruch, Lesungen unter Apfelbäumen, Videokunst im Haus im Park, Lyrik am Kamin – der Hermannshof bietet Raum für bildende Kunst, Performances und Installationen. „Wir

entwickeln eigene Programme, die auf den Ort zugeschnitten sind. Im nächsten Jahr gibt es zum Beispiel ein Chorprojekt“, kündigt Liss schon einmal an.

Hermannshof in Springe-Völksen

Kulturelle Vielfalt stärken: Die Region Hannover fördert mit insgesamt rund 1,17 Millionen Euro Kunst und Kultur – um langfristige Perspektiven zu schaffen und Existenzen zu sichern. Die neue institutionelle Förderung unterstützt besonders kleinere „kulturelle Schätze“ noch stärker in ihrer Arbeit. 200.000 Euro stehen dafür jährlich bereit. Kleine Kultureinrichtungen können sich bis zum 31. Dezember 2017 beim Team Kultur der Region um eine dreijährige Förderung bewerben. unterstützt werden nichtstaatliche und nichtstädtische Kultureinrichtungen. Hier stellen wir exemplarisch vier Orte lebendiger Kulturarbeit in der Region Hannover vor.

Röse 33, 31832 Springe -VölksenTelefon (0 50 41) 85 30E-Mail: [email protected]

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Ausgabe 4/2017

für Experimente

Raum für Experimente: Im Open Space in Han-nover entscheiden die Nutzerinnen und Nutzer selbst über das Programm. Der Veranstaltungsort

ist noch in der Aufbauphase, das Container-Gebäude ent-steht gerade. Er ist Teil des PLATZprojekts Linden-Lim-

mer. Dessen Ziel ist es, Raum für Projekte und Ideen zur Verfügung zu stellen, die sonst nicht umsetzbar wären. Geplant sind Musik, The-ater, Lesungen, Workshops, Kunst oder auch andere Nutzungsformen. Es gibt keinen Kurator und keine Kuratorin. Der Spielplan wird über eine Internetplattform festgelegt, auf der Veranstalter und Veranstalterin-nen Termine „blocken“ können. So erhalten Interessierte eine Möglich-keit, sich auf der Open-Space-Bühne auszuprobieren. „Es gibt natürlich Regeln, aber wir nehmen uns aus der

Programmgestaltung zurück“, betont Teammitglied Bianca Thomas (Foto). Anfang 2018 soll der Probebetrieb starten.

Open Space Hannover

Kulturverein Krawatte in Barsinghausen

Eine leer stehende Fabrik soll die neue kulturelle Mitte Bar-singhausens werden. „Wir ent-

wickeln ein soziokulturelles Zentrum, bei dem alle angesprochen sind und mitmachen können. Das Projekt ist generationenübergreifend“, sagt Ka-ren Bremer vom Kulturverein Kra-watte. Das Gelände der ehemaligen Krawattenfabrik Ahlborn bietet den idealen Raum, um das kulturelle Le-ben der Stadt zu gestalten. Die Fa-brik soll allen kulturellen Sparten wie Musik, Theater, Tanz, bildende Kunst und Literatur ein Forum bieten. Der Kunstverein und die Kunstschule Noa Noa werden einbezogen. Im Herbst starteten die Renovierungsarbeiten. Gruppenräume, Werkstätten, eine Probebühne, eine Küche sowie das Außengelände werden Vereinen, Bür-gerinitiativen und spontanen Grup-pierungen zur Verfügung stehen.

Inspirationen geben und den Menschen auf professionelle Art Kunst und Kultur nahebringen – dafür engagiert sich der Im-ago-Kunstverein Wedemark. Das 15-köpfige Team arbeitet

ehrenamtlich, veranstaltet Ausstellungen, Vorträge, Musik und einen Literaturkreis im Bürgerhaus Bissendorf. „Wir kommen mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch“, berichtet die Ver-einsvorsitzende Ute Loewener. Ein weiteres Angebot sind die „Rei-sen zur Kunst“: Im Januar geht es in die Bremer Kunsthalle zur Ausstellung „Max Beckmann – Welttheater“. „Seit Kurzem bieten wir Kinder-Kunstführungen mit einer Museumspädagogin an“, sagt Loewener. Bei den Klappstuhlkonzerten bringt jeder Gast seinen eigenen Stuhl mit. Der Eintritt ist frei, dafür geht ein Hut für Spen-den für die Musikerinnen und Musiker herum. Das Geheimnis des Erfolgs: „Mitglieder und Gäste halten den Verein am Leben, das schaffen wir nur als Team“, sagt die Vorsitzende.

Imago – Kunstverein Wedemark

Infos und alle Richtlinien zur Förderung finden Interessierte online unter www.kulturfoerderung-region-hannover.de. Fragen beantwortet Stefani Schulz vom Team Kultur der Region Hannover: Telefon (05 11) 616 2 34 88.

Am Markt 130900 Wedemark

Telefon (0 51 30) 79 02 80E-Mail: info@imago-

kunstverein.de www.imago-kunstverein.de

Fössestraße 10330453 HannoverE-Mail: [email protected]/

Birkenweg 1130890 BarsinghausenE-Mail: [email protected]

informationen zur Förderung

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10/11 Volles Programm

noveMberMi 29. novEMBERSaleem Ashkar – „Beethoven als Zeitgenosse“, Klavier-KonzertSchloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

Wahnsinn, Rausch und RebellionFeatureprojekt mit der hochschule für Musik, theater und MedienMedienhaus, Schwarzer Bär 6, Hannover, 20 uhr

do 30. novEMBERviolin GuysModerne Stücke, Evergreens und eigene liederPaulmann Casino, Quezinger Feld 2, Springe, 17.30 uhr

DezeMberFR 1. dEZEMBERCappella de la torre Ein Fest für Martin lutherSt.-Petri-Kirche, Im Mitteldorf, Burgwedel-Großburgwedel, 17 uhr

lichterfest mit Antoine villoutreixChanson, Folk, Swing und RockSchloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 17 uhr

SA 2. dEZEMBERAdventsmarkt – BredenbeckHof der Kornbrennerei Warnecke, Deisterstraße 4, Wennigsen-Bredenbeck, 14–20 uhr

GodewindWeihnachtskonzertPetruskirche, Am Anger 10, Wunstorf- Steinhude, 19.30 uhr

oh Pannenbaum – … der etwas andere Weihnachtsabend lesung mit tim BoltzKulturzentrum bauhof, Dorfstraße 53, Hemmingen, 20 uhr

the Jinxs – overtime 2017Exklusives Konzert

Blues Garage, Industriestraße 3–5, Isernhagen, 21 uhr

So 3. dEZEMBERWeltklassik am Klavier – „lyrische Gegensätze – die Meister der Melodie!“mit timur GasratovIsernhagenhof, Hauptstraße 68, Isernhagen, 17 uhr

vocaldente„FRohE (v)EihnAChtEn“ – das neue Weihnachtsprogramm A-cappella-KonzertOsterwalder Kirche, Hauptstraße 234, Garbsen-Osterwald, 18 uhr

„Jawoll meine herrn“heinz-Rühmann-Abend mit Michael J. Westphal und uli SchmidNeues Theater, Georgstraße 54, Hannover, 20.15 uhr

di 5. dEZEMBEREin hässliches Spiel – deutsche ErstaufführungMusical von Benj Pasek und Justin PaulKurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Straße 16, Lehrte, 19.30 uhr

do 7. dEZEMBERuli Beckerhoff Quartett – „70“ Jazz-KonzertSchloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

FR 8. dEZEMBERWeihnachtsgans Augustetheateraufführung für KinderVeranstaltungszentrum Alter Krug, Hannoversche Straße 15a, Seelze, 15.40 uhr

Bastian Bielendorfer „lehrerkind live – das leben ist kein Pausenhof!“, Comedy StadtHaus, Sorgenser Straße 3, Burgdorf, 20 uhr

Swingin’ Santa – die verrückt-traditionell-besinnlich-musikalische Weihnachts- comedy mit Sweet Sugar SwingKulturzentrum bauhof, Dorfstraße 53, Hemmingen, 20 uhr

Weihnachtsoratorium von J. S. Bach und C. Saint-Saëns

mit Solisten der immanuelkantorei und dem Kammerorchester WernigerodeImmanuelkirche, Eichstraße 28, Laatzen, 20 uhr

SA 9. dEZEMBER Weihnachtsmärchen – Mama Muh feiert WeihnachtenErich-Kästner-Schulzentrum, Marktstraße 33, Laatzen, 14.30 uhr

die Schreyhälse mit duo SaitenwindAdvents-KonzertKlosterkiche, Mont-St.-Aignan-Platz, Barsinghausen, 17 uhr

vokalensemble KlangreichKonzertSt.-Lucas-Gemeinde, Corvinusplatz 2, Pattensen, 19 uhr

Wille and the BanditsBlues, Blues Rock und RockBlues Garage, Industriestraße 3–5, Isernhagen, 21 uhr

So 10. dEZEMBERMatinee im Foyer – „Wir e. v.Wie wichtig sind vereine für uns?“Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, Hannover, 11 uhr

Weltklassik am Klavier – „Sans orchestre“mit istván lajkóRathaus, Kirchstraße 1–3, Gehrden, 17.15 uhr

„Generation teenietus“Kabarett mit Matthias JungHorster Harlekin, Andreaestraße 16, Garbsen, 20 uhr

Märchenlauschen im naturpark infozentrum …mit Märchen das Wunderwerk der natur begreifenInfozentrum, Am Graben 4–6, Wunstorf-Steinhude, 14.30 uhr

di 12. dEZEMBER„Peter und der Wolf“Figurentheater mit Gerhard SeilerFigurentheaterhaus, Großer Kolonnenweg 5, Hannover, 11 uhr

Mi 13. dEZEMBERdas Weihnachtskonzert – mit helene Blum und harald haugaard

Musikerpaar aus SkandinavienSt.-Martini-Kirche, Dorfmitte, Wedemark- Brelingen, 20 uhr

do 14. dEZEMBERFlex EnsembleMendelssohn, Saint-Saëns und „Project Chanson“Schloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

FR 15. dEZEMBER„Eine musikalische Weltreise“ mit dem Panama Red duoKulturKaffee Rautenkranz, Hauptstraße 68, Isernhagen, 20 uhr

Jazz 'n' Poetryder hannoversche Jazz-SlamKulturzentrum Faust, Warenannahme, Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover, 20 uhr

SA 16. dEZEMBERCrazy hambones – Christmas Blues StadtHaus, Sorgenser Straße 3, Burgdorf, 20 uhr

„don Carlos, der infanterist von Spanien“Figurentheater für ErwachseneFigurentheaterhaus, Großer Kolonnenweg 5, Hannover, 20 uhr

So 17. dEZEMBEREldagser Weihnachtszaubertraditioneller Kinderaktionstag in weihnachtlicher AtmosphäreHof Jänsch, Lange Straße 142, Springe-Eldagsen, 11–18 uhr

ukrainischer Chor Kalyna JubiläumskonzertFreizeitheim Vahrenwald, Vahrenwalder Straße 92, Hannover, 16 uhr

Mi 20. dEZEMBERSlixs – „Silent“A-cappella-WeihnachtskonzertSchloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

do 21. dEZEMBER„Game of thrones“ meets Airport hannover mit tom Wlaschihaaus der Reihe Erleben & Erlesen Flughafen Hannover, Eventlocation

Gleich ist gültig! – Poetry-SlamAcht Slammerinnen und Slammer beschäftigen sich mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und der Gleichstellung der Geschlechter. Am 1. Dezember im Haus der Region in der Hildesheimer Straße 18 um 18.30 Uhr.

Tipps und Termine von

nichts ist kälter als der tod„Nichts ist kälter als der Tod“ – so heißt der neue Thriller aus der Reihe mit der Psychologin Merette Schulman. Ulrike Gerold und Wolfram Hänel alias Freda Wolff lesen am 26. Januar, um 18 Uhr, in der Friedhofskapelle am Niedersachsenring in Burgdorf.

Adventskonzert mit dem Stellena-duoAm 3. Dezember spielt das Stellena-Duo einen Mix aus christlicher Weihnachts- und jüdischer Klezmermusik im Café Jerusalem in Hanno-ver-Ahlem, Wunstorfer Landstraße 5, um 15 Uhr. Freuen Sie sich auf eine lebendige Musikmischung.

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noveMber biS Februar

in der Region Hannover

Skylight über die Glas-Aufzüge des Airport Plaza zu erreichen, Langenhagen, 19 uhr

take 3 – „Swingende Weihnachtsklassiker“ Klostersaal, Klosteramthof 3, Wennigsen, 19.30 uhr

do 28. dEZEMBERCarmen Fuggiss & Jonathan Seers – „As time goes by“ lieder, Arien und ChansonsIsernhagenhof, Hauptstraße 68, Isernhagen, 20 uhr

JanuarSA 6. JAnuARGround Zero – Rock with Ballz 2.0Rock-KonzertASB-Bahnhof, Berliner Straße 8, Barsinghausen, 20.15 uhr

di 9. JAnuAR„drei Männer im Schnee“Komödie von Erich Kästner mit Michael SchanzeStadttheater, Südstraße 8, Wunstorf, 20 uhr

SA 13. JAnuAR„doch lieber Single?!“ – Musikalischer theaterabend über die EheTheater im Gymnasium, Gaußstraße 14, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

Milou und Flint das neujahrs-KonzertBürgerhaus, Am Markt 1, Wedemark-Bissendorf, 20.24 uhr

So 14. JAnuARSivan Silver und Gil Garburg Klavier-Konzert Ratssaal im Schloss, Spittaplatz 5, Burgdorf, 17 uhr

di 16. JAnuARRev. Gregory & the Best of harlem GospelGospelkonzert Stadttheater, Südstraße 8, Wunstorf, 20 uhr

do 18. JAnuAR„der letzte der feurigen liebhaber“Komödie mit Martin lindow und Sabine KaackKurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Straße 16, Lehrte, 19.30 uhr

FR 19. JAnuARJörg Knör – „das war’s mit Stars 2017!“humoristischer JahresrückblickFORuM IGS, Meyenfelder Straße 8–16, Garbsen-Mitte, 20 uhr

SA 20. JAnuARBitter Sweet AlleyRock-Konzert der 70er, 80er und 90erASB-Bahnhof, Berliner Straße 8, Barsinghausen, 20.15 uhr

So 21. JAnuARdischermans Band Countryfolk und BluesrockCorvinus-Zentrum, Egestorfer Straße 27, Wennigsen-Wennigser Mark, 17 uhr

Mi 24. JAnuAR„hexenjagd“ Schauspiel von Arthur MillerTheatersaal, Rathenaustraße 14, Langenhagen, 20 uhr

FR 26 JAnuARWishbone AshRock-KonzertBlues Garage, Industriestraße 3–5, Isernhagen, 21 uhr

SA 27. JAnuAR„oper macht Spaß“the Cast – die opernband Theatersaal, Rathenaustraße 14, Langenhagen, 20 uhr

Beatbar, KonzertASB-Bahnhof, Berliner Straße 8, Barsinghausen, 20.15 uhr

So 28. JAnuARneddersassen töörnlieder und Geschichten auf Plattdeutsch mit ilka Brüggemann und lars-luis linek, Schloss Landestrost, Schlossstraße 1, Neustadt a. Rbge., 17 uhr

Februardo 1. FEBRuAR„von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt“lesung mit Sebastian Schnoydaunstärs, Konrad-Adenauer-Straße 15, Langenhagen, 20 uhr

SA 3. FEBRuAR„Kunst“ Komödie von Yasmina Rezamit heinrich Schafmeister, leonard lansink und luc FreitagFORuM IGS, Meyenfelder Straße 8–16, Garbsen-Mitte, 19 uhr

So 4. FEBRuARSalonorchester Weimar – „Willkommen im Schlagersalon“Gassenhauer der 20er- und 30er-JahreSchloss Landestrost, Schlossstr. 1, Neustadt a. Rbge., 17 uhr

So 11. FEBRuARorchester im treppenhaus – Familien-hyggeKonzert für Klein und GroßSchloss Landestrost, Schlossstr. 1, Neustadt a. Rbge., 11 uhr

„die 4 Jahreszeiten“ – Winterkonzertmit dem Bremer BarockorchesterRatssaal im Burgdorfer Schloss, Spittaplatz 5, Burgdorf, 17 uhr

Mo 12. FEBRuARRolf Mönnighoff – „Klang mit hang“Musik mit dem naturinstrument hangSt.-Barbara-Kirche, Harenberger Meile 31, Seelze, 19 uhr

Mi 14. FEBRuARAli Ben und Mr. Allendreisprachige theateraufführung für KinderVeranstaltungszentrum Alter Krug, Hannoversche Straße 15a, Seelze, 10 uhr

Cécile verny QuartettJazz-Konzert am valentinstagSchloss Landestrost, Schlossstr. 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

SA 17. FEBRuARthomas ScheyttBoogie-Woogie- & Blues-KonzertBonhoefferhaus, Am Papenholz 12, Sehnde, 19.30 uhr

Jörg Jará – „Puppen-therapie“ComedyStadtHaus, Sorgenser Straße 3, Burgdorf, 20 uhr

„Frühlings Erwachen“Rock-Musical von duncan Sheik und Steven SaterStadttheater, Südstraße 8, Wunstorf, 20 uhr

So 18. FEBRuARWeltklassik am Klavier – „liebesleid“von Maya AndoRathaus, Kirchstraße 1–3, Gehrden, 17.15 uhr

Concerto humoroso mit Gogol & MäxTheatersaal, Rathenaustraße 14, Langenhagen, 19 uhr

do 22. FEBRuAR„Öffentliches Eigentum“Schauspiel von Sam Peter Jackson mit Rainer hunoldKurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Straße 16, Lehrte, 19.30 uhr

John Winston Berta & FriendsSinger-Songwriter aus hannover und GästeSchloss Landestrost, Schlossstr. 1, Neustadt a. Rbge., 20 uhr

SA 24. FEBRuARMAYBEBoP – „sistemfeler“ A-cappella-KonzertStadttheater, Südstraße 8, Wunstorf, 20 uhr

Jessy Martens & Band Nach vier Jahren hat Jessy Martens ihr drittes Al-bum veröffentlicht. Die German-Blues-Award- und Deutscher-Rockpreis-Gewinnerin tritt am 2. Febru-ar in der Blues Garage in Isernhagen, Industriestra-ße 3–5, um 21 Uhr auf, VVK 22,70 Euro.

Adjiri odametey Der Singer-Songwriter aus Ghana bringt seltene afrikanische Instrumente zum Klingen und be-zaubert mit seiner erdigen Stimme. Am 26. Janu-ar im Schloss Landestrost in Neustadt a. Rbge., um 20 Uhr. VVK 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.

Karten reservieren und kaufen:www.reservix.de www.eventim.de www.haz.de/ticketswww.adticket.de www.neuepresse.de/tickets

„Als ob Sie Besseres zu tun hätten“ Die sprachwitzige Künstlerin Lisa Eckhart gibt in ihrem Kabarett Antworten, die niemand wissen wollte, auf Fragen, die niemand gestellt hat. Am 23. Februar um 20 Uhr im Forum IGS, Meyenfel-der Straße 8–16 in Garbsen.

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Regionsjournal

12/13 serie

Andere würden einen Herzinfarkt er-leiden, wenn Schmusesänger Lionel Richie bei ihnen persönlich anrufen würde. René Thomsen bringt das nicht

aus der Ruhe. Schließlich reden hier Profimusiker miteinander: der eine Sänger, der andere leiden-schaftlicher Gitarrist – als Gitarrentechniker war er mit Musikern wie Ozzy Osbourne und Guns N’ Roses weltweit unterwegs. 1995 gründete er seine Verleihfirma. Wobei Thomsen viel mehr macht, als einfach nur Gitarren über den Tresen zu reichen. „Zu uns kommen Profimusikerinnen, -musiker und -bands, die richtig gute Musikinstrumente für ihre Bühnenshow brauchen: Schlagzeuge, Gi-tarrenverstärker, Keyboards, Drumpodeste – alles, was man zum Musikmachen braucht“, erklärt der

backline rental Service: Sie haben alles, was man zum Musikmachen braucht

VON OLIVER ZüCHNER (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

Mit herzblut: Isernhagens Firmen

Verkehrsgünstig durch Auto-bahn, Deutsche Bahn, Metronom und Stadtbahn erschlossen, in Flughafennähe und dabei doch im Grünen gelegen: Damit wirbt Isernhagen um Einwohnerinnen und Einwohner und attraktives Gewerbe.

iSERnhAGEn in ZAhlEnEinWohnER: 25.500FläChE 59,9 KM2

oRtSChAFtEn: 7FiRMEn: 2.707ARBEitSPlätZE: 10.010KAuFPREiSindEx: 136,9GEWERBEStEuERhEBESAtZ: 400 v.h.

iSERnhAGEnS GESChiChtE

Made iniSernhagen

Stadtbahnanschluss an Hannover

800-Jahr-Feier Altwarmbüchen

1992 Neubau des Rathauses in Altwarmbüchen

1997

2006

Eröffnung des Hufeisensees im Wietzepark

2005

54-Jährige, der mit seinen bis zu zehn Mitarbei-tern Events in Deutschland und halb Europa aus-stattet. „Im Grunde machen wir alles: Das reicht von der Bambi-Verleihung über die Carreras-Gala – den Echo bis hin zu Stadtfesten in der Region. Der Jazz-Club Hannover ist regelmäßiger Kunde.“ Selbst Privatkunden kommen, um die richtige Gi-tarre oder einen Flügel für einen Gig zu leihen. Für sie hat Thomsen wie für alle Kundinnen und Kun-den ein Ohr – Ehrensache für den Musiker, der selbst einmal klein angefangen hat und sich alle Mühe gibt, jeden noch so ausgefallenen Wunsch zu erfüllen. „Wir haben hier allein mehr als 100 Schlagzeuge. Wenn da nichts Passendes dabei ist, haben wir Kontakte zu Sammlern. Das kriegen wir eigentlich immer hin“, sagt Thomsen und lacht.

1984 650-Jahr-Feier Isernhagen

1977 Bau des Schulzentrums Isernhagen

1982 Eröffnung Altwarmbüchener See

1975 Die Gemeinde wird in Isernhagen umbenannt

1974 Vier Altdörfer und drei weitere Gemeinden bilden die Gemeinde Warmbüchen

13. Jh. Erste urkundliche Erwähnung Isernhagens als „yserenhaghe“

ob scHlagzeug oder keyboard: René Thomsen stattet Musiker und Events in Deutschland und Europa aus.

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Ausgabe 4/2017

Was sind die Schwerpunkte der Gemeindeentwicklung?Im Fokus stehen aktuell die Sanie-rung des Zentrums von Altwarmbü-chen und der Dorfentwicklungsplan in Kirchhorst. Dabei geht es im Zentrum um die Steigerung der Aufenthaltsqualität und die Schaf-fung neuer Flächen unter anderem für Einzelhandel und Dienstleistung. In Kirchhorst sollen neue Flächen für Wohnen und Gewerbe geschaf-fen werden. Das soziale Leben im Ort und der Zusammenhalt sollen gestärkt werden. Dazu kommen zahlreiche weitere Projekte in allen Ortschaften, bei denen es zum Beispiel um die Revitalisierung von Gewerbeflächen geht oder darum, Flächen für die gezielte Wohn- und Gewerbenutzung auszuweisen.

ziegra eiSMaSchinen: Eis für die Welt!

„Flächen für die gezielte Wohn- und Gewerbenutzung“

Eis für Afrika, Asien und Amerika? Unbedingt! „Denn es geht hier um Industrieeis – für die Kühlung von Lebensmitteln ab-solut notwendig“, sagt Johannes von Rohr, Geschäftsführer von

Ziegra Eismaschinen, die Geräte in 160 Länder liefert: Hochleistungs-geräte, die täglich 30.000 Liter Flüssigeis ausstoßen, aber auch Minima-schinen, die 30 Kilo täglich produzieren.

Oft sind die Geräte für Entwicklungsprojekte wichtig. Beispiel In-donesien: „Viele Menschen sind vom Fischfang abhängig“, sagt von Rohr. Damit der Fang noch auf See heruntergekühlt werden kann, hat Ziegra Maschinen für die kleinen Häfen geliefert. Dort nimmt sich jeder Fischer das Eis einfach mit auf sein Boot. Ungewöhnlich die Lösung für den Senegal: Für ein 1.000-Einwohner-Dorf ohne Elek- trizität, das von Fisch aus einem See lebt, eine Eismaschine mit Pho-tovoltaikpaneelen. Damit der Fang auf dem Weg in den nächsten, 15 Kilometer entfernten Ort nicht verdirbt und damit die Bewohner ihre Handys und Taschenlampen aufladen können.

So beliefert Ziegra viele Kunden, zu denen Hightech-Firmen für Lebensmittel, Pharmazie und Beton ebenso gehören wie einfache Fischer. Und weil Ziegra wächst, wird das Unternehmen mit seinen knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2019 umziehen: von Altwarmbüchen, wo man seit 1979 ansässig ist, nach Kirchhorst.

intERviEWmit Arpad Bogya,

Bürgermeister der Gemeinde Isernhagen

Zugleich investiert die Gemeinde Isernhagen massiv in den Ausbau der Kinderbetreuung und den schulischen Bereich.

Was zieht Menschen und unter-nehmen nach isernhagen?Unser Leitsatz ist „Isernhagen: Die Gemeinde zwischen Stadt und Natur!“. Das deutet schon auf die Vielfältigkeit unserer Gemeinde hin. Isernhagen ist die Kombination von einem Wohnstandort im Grünen mit hoher Lebens- und Freizeit-qualität und einem attraktiven Gewerbestandort gelungen. Dabei ermöglichen die guten Verkehrsver-bindungen, das Wohnen und Arbei-ten in Isernhagen mit der Nutzung weiterer Angebote im benachbarten Oberzentrum Hannover zu verbin-

den. Mit der Stadtbahn benötigen die Bürgerinnen und Bürger vom Endpunkt Altwarmbüchen nur 25 Minuten bis zum Kröpcke in Han-nover.

Welchen gewerblichen leitge-danken verfolgt die Gemeinde? Die Gemeinde setzt auf wissensin-tensives, nicht störendes Gewerbe, das eine hervorragende Verkehrsin-frastruktur ebenso schätzt wie die hohe Lebensqualität und die grüne Umgebung. Daher werden Bauflä-chen für Gewerbe behutsam und in kleinen Schritten entwickelt. Wir folgen auch nicht jedem Ansied-lungswunsch. Denn wir wollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmen ein angenehmes Wohnumfeld bieten.

Metallbau burckharDt: Diese Ausbildung ist spitze

Sie sorgen selbst für ihren Nach-wuchs: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unseren An-

spruch auf Qualität umsetzen kön-nen, bilden wir am besten bei uns im Haus aus“, sagt Geschäftsführer Jörn Willers. Daher richtete Metallbau Burckhardt bereits 2008 eine Lehr-werkstatt ein. „Eine gute Ausbildung ist nicht mit alten Geräten möglich. Daher haben wir für die Azubis ei-nen zweiten Maschinenpark – und zwei Meister, die sich nur um unsere Auszubildenden kümmern.“

Das Unternehmen Metallbau Burckhardt setzt dort an, wo es um die Gebäudehülle geht: Fenster, Au-tomatiktüren, Geländer, Glasdächer, feuersichere Verglasungen und Wän-de. In all diesen Bereichen sind sie international tätig. Er und seine 160 Mitarbeiter hätten im vergangenen

Jahr 22 Millionen Euro Umsatz er-wirtschaftet, berichtet Willers.

Damit das Unternehmen auch wei-terhin erfolgreich ist, braucht es qua-lifizierten Nachwuchs – Technische Systemplanerinnen und -planer sowie Metallbauerinnen und -bauer Fach-richtung Konstruktionstechnik. „Mit der Ausbildung bei uns schaffen sich junge Menschen eine sichere beruf-liche Perspektive“, sagt Willers, der hohe Anforderungen an seine Azubis stellt. „Dafür bieten wir jungen Men-schen Aufstiegsmöglichkeiten und gute Gehälter, die auch bei großen Unternehmen nicht selbstverständ-lich sind.“ Ob Frau oder Mann: Einzig die Leistung zählt und der Wille zur Qualität. Weshalb das Unternehmen seinen besten Nachwuchs regelmäßig zum dualen Studium Bauingenieur für Fenster- und Fassadentechnik schickt.

für küHle lebensMittel: Ziegra liefert Eismaschinen in 160 Länder, zum Beispiel nach Indonesien.

die funken sprüHen: Bei Metallbau Burckhardt werden unter anderem Geländer gefertigt. Für die Auszubildenden wurde eine Lehrwerkstatt eingerichtet.

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Regionsjournal

Die robotic natives kommen!

14/15 wissenschAft & forschung

Wer wissen will, wie Deutschlands Zu-kunft aussieht, muss in den Keller. Dort,

in einem unscheinbaren Institutsge-bäude auf dem Gelände der Leibniz Universität zeigen Roboter, was sie können: Geschirr einräumen zum Beispiel, Waffeln aufwärmen und Schach spielen. Angelernt und an-geleitet von Studierenden, die in der Roboterfabrik lernen, wie man die stählernen Helfer programmiert.

Mittendrin steht Prof. Dr. Sami Haddadin: Spitzenforscher und Ro-

Mit der roboterFabrik fördern Region und Leibniz universität den technischen Nachwuchs

VON OLIVER ZüCHNER (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

botikexperte. Er ist begeistert von den Fähigkeiten der neuen Systeme. „Wir lernen hier an einer Generation von Robotern, die in der Lage ist, mit Menschen unmittelbar zusammen-zuarbeiten“, sagt der Professor. Auf die Veränderungen, die das nach sich zieht, will er den technischen Nach-wuchs verantwortungsvoll vorberei-ten. „Kollaborative Systeme werden absehbar flächendeckend eingesetzt und unsere Welt grundlegend ver-ändern“, sagt Haddadin, der die Ro-boterfabrik konzipiert und sich sehr für ihre Gründung eingesetzt hat. Seit

Oktober ist seine Vision einer Robo-terfabrik Wirklichkeit – auch dank der finanziellen Unterstützung der Region Hannover.

In Zukunft werden Roboter viel-leicht nicht mehr nur zum Rasenmä-hen und Saugen, sondern auch zum Barkeeper taugen. Anna Adamczyk (27) und Alexander Moortgat-Pick (26) haben dafür erste Vorbereitun-gen getroffen: Die beiden Studis ha-ben Limetten geschnitten, zerstoße-nes Eis, Rohrzucker und Ginger Ale für die alkoholfreie Variante des Mo-decocktails auf dem Tisch drapiert.

scHacH und Matt: Mahmoud Rihawi versucht, gegen den von ihm entwickelten Roboter zu gewinnen.

die roboter iM blick beHalten: Es muss auch mal eine Schraube

nachgezogen werden.

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Ausgabe 4/2017

Vor allem aber haben sie der Maschi-ne beigebracht, die Bestandteile via Bilderkennung zu orten und in der richtigen Reihenfolge zu verarbei-ten. Selbst Änderungen der Rezeptur sind möglich: Ein leichtes Antippen genügt und der stählerne Barmixer legt noch ein Stück Limette ins Plas-tikglas. Prost!

die Fabrik für jedes Alter

Besonderheit der Roboterfabrik ist, dass sie den Nachwuchs aller Al-tersklassen anspricht. Das 2013 eröff-nete Roberta RegioZentrum, das für Schüler von derzeit 16 angeschlosse-nen Netzwerkschulen Robotikkurse und -wettbewerbe organisiert, wurde in die neue Roboterfabrik integriert. Die Region Hannover wiederum er-hofft sich Impulse für den Wissen-schafts- und Wirtschaftsstandort Hannover mit seinen international vernetzten Hochschulen und Unter-nehmen. „Wir haben ideale Bedin-gungen für die Entwicklung der Re-gion als Robotikstandort geschaffen“, sagt Ulf-Birger Franz, Dezernent der Region Hannover für Wirtschaft, Verkehr und Bildung.

Die Ausbildung der kommenden „Robonatives“ lässt sich die Regi-on einiges kosten. Mit rund 800.000 Euro finanziert sie bis 2020 das RegioZentrum und die Roboterfa-brik, die beide an Sami Haddadins Institut für Regelungstechnik der Leibniz Universität (IRT) angesiedelt sind. In Zusammenarbeit mit der In-dustrie- und Handelskammer (IHK) in Hannover sollen ab 2018 attrak-tive Angebote für die Weiterbildung von Berufstätigen und auch die Aus-bildung von Berufsschülerinen und -schülern geschaffen werden. Große Konzerne wie Continental und VW haben bereits Interesse signalisiert. Darüber hinaus wird im kommen-

den Jahr ein eigener Masterstudien-gang Robotik eingerichtet.

Noch aber liegt der Schwerpunkt der Roboterfabrik auf der Ausbildung der Studierenden, die bereits im Som-mer 2016 mit den ersten Robothons startete: Projektwochen, in denen die kommenden Ingenieurinnen und In-genieure vor allem der Elektrotech-

innovativ: Egal ob beim Einräumen

der Spülmaschine oder auf der Teststrecke:

Roboter können mit dem Menschen

zusammenarbeiten.

nik, Informatik, Mechatronik und des Maschinenbaus lernen, mit au-tonomen Systemen umzugehen und selbstständig Projekte umzusetzen.

Kraftvoll und doch sensibel

„Was die Studentinnen und Studenten hier in einer Wo-che auf die Beine stellen können, damit wäre vor ein paar Jahren noch ein halbes Dutzend erfahrener Ingenieurinnen und Inge-nieure mehrere Monate beschäftigt gewesen“, sagt Haddadin. Inzwischen aber sind Software und Bedienung derart intuitiv geworden, dass Schüle-rinnen und Schüler nicht nur einfache Lego-Robo-ter im Wettkampf gegen-einander antreten lassen, sondern richtige Indust-

„Kollaborative Systeme werden absehbar flächendeckend eingesetzt und unsere Welt grundlegend verändern.“Prof. Dr. Sami Haddadin

rieroboter der neuen Generation pro-grammieren können: wie auf der Ide-enExpo, wo ihre Button-Maschine 1.000 Anstecker für Besucherinnen und Besucher herstellte.

Damit rücken neue industrielle Anwendungen näher: bei der Pro-duktion von Bildschirmen etwa oder körperlich anstrengenden, aber an-

spruchsvollen Tätigkeiten. „Feinfüh-lige Roboter können Menschen bei schweren Lasten unterstützen, zum Beispiel in der Getriebeproduktion beim Montieren der empfindlichen Teile“, sagt Haddadins Mitarbeiter Dr. Torsten Lilge. Bis es so weit ist, bleibt Zeit für die eine oder andere Partie

Robo-Schach. Mahmoud Rihawi, syrischer

Masterstudent (27), hat zusam-men mit seinem Kollegen Bei-er Lu (23) aus China und drei weiteren Studis dem Roboter das königliche Spiel beige-

bracht: Die Maschine erkennt, welche Figur bewegt wurde,

gibt die Information an den an-geschlossenen Schachcomputer

weiter, der den nächsten eige-nen Zug berechnet und

den Roboter anweist, die entsprechende Figur zu bewegen.

Schach und matt!

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16/17 ZuwAnDerung

Regionsjournal

Meriam A.* lächelt. Es ist ein richtiges Lächeln, das aus dem Herzen kommt. Sie lächelt,

wenn sie von ihrem Deutsch-Sprach-kurs in der Berufsschule in Neu-stadt erzählt. Tapfer wendet sie das Gelernte an und versucht, sich auf Deutsch auszudrücken. Teilweise greift sie aufs Englische zurück. Auch das funktioniert. Und Uwe Ballstädt, Diplom-Sozialpädagoge des Diako-nischen Werks, versteht sie. Wenn nicht, fragt er geduldig nach oder wählt Umschreibungen. Einen Über-setzer brauchen die beiden nicht.

beratungSStelle bietet seit Juli unterstützung für Zugewanderte in der Region Hannover

Der Sozialarbeiter der Orientie-rungsberatungsstelle für Zugewan-derte in der Region Hannover möch-te der gebürtigen Sudanesin helfen, in Deutschland Fuß zu fassen. Uwe Ballstädt fragt nach ihren Bildungs-abschlüssen. Meriam A. hat in der libyschen Stadt Tripolis Journalistik studiert. Er erklärt, wie sie sich ihre Abschlüsse in Deutschland anerken-nen lassen kann. So könnten ihre El-tern vor Ort in Libyen die Dokumen-te und Zeugnisse übersetzen lassen. „Das ist viel billiger als in Deutsch-land“, so Ballstädt. Ob sie schon über ein Praktikum nachgedacht habe

beratung: Uwe Ballstädt gibt Meriam A. Tipps, wie sie in Deutschland Fuß fassen kann.

lotsen im fremden Land

– das könne der erste Schritt in den Beruf sein. Meriam A. nickt.

hilfe für Zugewanderte

Die junge Frau ist eine von insge-samt 65.000 Zugewanderten in der Region Hannover, an die sich das Unterstützungsangebot der Orientie-rungsberatungsstelle potenziell rich-tet. Fünf Beratungsstellen und die Region Hannover haben sich zusam-mengetan. Abwechselnd geben an drei Tagen in der Woche Ansprechpartne-rinnen und Ansprechpartner kosten-frei und vertraulich Hilfestellung. Das

VON ANN-KATRIN PASKE (TExT) uND CHRISTIAN BEHRENS (FOTOS)

steHt Hinter deM projekt: Cerstin Husner, Leiterin des Teams Zuwanderung

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Ausgabe 4/2017

lotsen im fremden Land

sind Expertinnen und Experten des Diakonischen Werks Hannover, des Caritasverbands Hannover, der Ar-beiterwohlfahrt Region Hannover, des Kargah e.V. und des Deutschen Roten Kreuzes Region Hannover. Eröffnet wurde die Beratungsstelle Anfang Juli an der Maschstraße 17 – Tür an Tür mit der Ausländerbehörde der Regi-on, um die Wege kurz zu halten. „Die Idee zur Orientierungsberatungs-stelle ist während eines Projektes zur Neuausrichtung der Ausländerbehör-de entstanden, an dem auch die Koor-dinierungsstelle für Integration der Region Hannover beteiligt gewesen ist“, erklärt Cerstin Husner, Leiterin des Teams Zuwanderung der Region. Die Region Hannover stelle jährlich 50.000 Euro sowie den Raum in der fünften Etage in der Ausländerbehör-de zur Verfügung. „Für zugewanderte Menschen ist es in Deutschland oft mühsam, die richtigen Ansprechpart-nerinnen und Ansprechpartner für die ganz unterschiedlichen Probleme zu finden. Die Beratungsstelle ist da eine wichtige Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Cora Hermenau, Dezernentin für Öffentliche Gesundheit, Sicher-heit, IT- und EU-Angelegenheiten der Region. Und auch das Team Zuwan-derung profitiert von der Arbeit der Beratungsstelle, denn so können Net-zwerke gesponnen und wichtige An-regungen und Impulse ausgetauscht werden.

häufige Fragen

Die Belange, mit denen sich Zu-gewanderte an Uwe Ballstädt und seine Kolleginnen und Kollegen wenden, sind so unterschiedlich wie ihre Lebensumstände, hat der So-zialpädagoge beobachtet. Zum Teil würden sie von der Ausländerbehör-de weitervermittelt – aufgrund der

räumlichen Nähe ist das unproble-matisch für alle Beteiligten –, zum Teil kämen sie direkt in die Orien-tierungsberatungsstelle. Häufige Fra-gen sind Ballstädts Erfahrung nach: ■ Wo finde ich einen Deutschkurs oder einen Kindergartenplatz?■ Wer hilft mir bei Fragen zu Schule, Ausbildung und Arbeit oder bei fa-miliären und gesundheitlichen Fra-gen?■ Wer hilft mir bei Fragen zu Aufent-halt und Asylverfahren?■ Wo bekomme ich Hilfe im Umgang mit Behörden?■ Wo finde ich Sport- und Freizeitan-gebote?

Überblick über Sprachkurse

Ballstädt hilft, wo es geht, direkt weiter. So führen er und seine Kolle-ginnen und Kollegen beispielsweise eine Datenbank, in der hinterlegt ist, welche Organisation welche Sprach-kurse anbietet. Und sie haben ei-nen Überblick über die Angebote in den Vereinen. „Das Vereinsleben in Deutschland ist vielen Ausländern komplett unbekannt“, erzählt der Be-rater lächelnd. Für eine Familie aus dem Jemen habe er zum Beispiel er-folgreich den Kontakt zu einer Wan-dergruppe hergestellt – Kontakt zu Gleichgesinnten in der neuen Heimat. Das freut ihn persönlich, das spürt man. Ansonsten fungiert er als eine Art Lotse und vermittelt den Kontakt zur Beratungsstelle, die seinen Erfah-rungen nach am besten weiterhelfen kann. Der Verein Kargah ist zum Bei-spiel bei Problemen im Asylverfahren besonders gut aufgestellt, die Caritas kennt sich bei der Studienberatung sehr gut aus.

Egal, wer den Zuwanderinnen und Zuwanderern am Ende weiterhilft: Es ist wichtig, dass sie Vertrauen fas-

Die Orientierungsberatungsstelle ist in der 5. Etage im Gebäude der Ausländer-behörde der Region Hannover an der Maschstraße 17 in Hannover zu finden. Geöffnet ist sie jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8.30 bis 12 uhr und zusätzlich am Donnerstag von 13.30 bis 17.30 uhr. Die Beratung ist kosten-los und vertraulich, eine Anmeldung ist nicht nötig. Seit der Gründung der Orientierungsberatungsstelle Anfang Juli haben bis Ende Oktober knapp 100 Menschen die Beratungsstelle aufge-sucht. Die meisten der Ratsuchenden, etwa drei Viertel, leben seit weniger als drei Jahren in Deutschland. Etwa die Hälfte von ihnen kommt aus Syrien, gefolgt vom Irak (18 Beratungen) und Afghanistan (9 Beratungen).

Kostenlos und vertraulich

zentral: Die Orientierungsberatungsstelle

ist im selben Gebäude wie die Ausländerbehörde, an der

Maschstraße 17 in Hannover, zu finden.

sen. So wie Meriam A. Sobald ihre übersetzten Zeugnisse aus Libyen in Deutschland angekommen sind, sol-le sie damit wiederkommen, rät Ball-städt. Meriam A. verlässt das Büro mit seiner Visitenkarte in der Hand – und hat damit einen Kontakt, der ihr Leben in Deutschland entscheidend beeinflussen könnte. Zum Beispiel auf dem Weg zu einem Praktikums-platz. Uwe Ballstädt ist zuversicht-lich. Das sagt ihm seine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Zuge-wanderten: „Wer den nötigen Willen hat und die Initiative ergreift, der hat in Deutschland wirklich gute Chan-cen.“ Um sie ergreifen zu können, muss man die Chancen jedoch erst einmal erkennen können. Die Ori-entierungsberaterinnen und -berater helfen dabei.

* Name von der Redaktion geändert

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18/19 gesunDheit & freiZeit

Regionsjournal

Winterzeit ist griPPezeit. Das Gesundheitsamt der Region Hannover erklärt, für wen eine Impfung sinnvoll ist – und gibt Tipps, wie Sie trotz Kälte fit bleiben

Gesund durch den Winter

VON PHILIPP WESTPHAL (TExT) uND CARMEN PFöRTNER (FOTO)

Der Winter ist im Anmarsch – und mit ihm die nächste Grip-pewelle. Jedes Jahr erkranken in Deutschland zwischen zwei und

zehn Millionen Menschen an einer Influenza. Plötzlich einsetzende Symptome wie Husten, Fieber und Schmerzen im ganzen Körper sind typische Anzeichen einer Erkrankung. Gesunde Menschen haben die Infektion aber meist nach ein bis zwei Wochen überstanden.

Für bereits geschwächte Personen kann die Grippe dagegen zu einer ernsten Gefahr wer-den. Je nach Schwere der Grippewelle sterben deutschlandweit bis zu 20.000 Menschen im Jahr an den Folgen der Krankheit. Diese Perso-nengruppen sollten sich mit einer Grippeimp-fung schützen: „Besonders für über 60-Jähri-ge, chronisch Kranke und Schwangere ist eine Grippeimpfung sinnvoll“, erklärt Dr. Mustafa Yilmaz, Leiter des Gesundheitsamtes der Re-

gion Hannover. „Aber auch, wer beruflich viel unter Menschen ist oder die genannten Perso-nen betreut, sollte sich impfen lassen.“

Rechtzeitig vorsorgen

So sieht es auch Dr. Constanze Wasmus. Sie leitet im Gesundheitsamt das Team Allge-meiner Infektionsschutz und Umweltmedizin und lässt sich selbst seit vielen Jahren gegen Grippe impfen. Dabei geht es ihr nicht nur um die persönliche Vorsorge: „Mit einem kleinen Piks kann ich auch meine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützen, da ich die Erreger nicht mehr übertrage, sobald ich geimpft bin.“

Als idealen Zeitraum für die Impfung ge-gen Grippe empfiehlt die Medizinerin Anfang Oktober bis Mitte Dezember: „Der Schutz ist erst nach etwa 14 Tagen vollständig aufgebaut. Deshalb sollte man schon im Herbst vorsor-

gen.“ Aber: „Die schweren Grippewellen be-ginnen meist im Januar oder Februar und dauern mehrere Wochen, deshalb ist auch eine spätere Impfung noch sinnvoll“, so die Expertin.

Zwar schützt kein Impfstoff zu 100 Pro-zent. „Das Risiko, schwer an Grippe zu er-kranken, lässt sich durch die Impfung aber deutlich verringern“, sagt Dr. Yilmaz. Auch bei der Grippe gilt also: Vorbeugen ist immer besser als Heilen.

hygieneIm Winter besonders wichtig: häufig Hände waschen. Das reduziert die Keimbelastung und beugt einer Ansteckung effektiv vor.

lüftenHeizungsluft trocknet die Schleim-häute aus, macht sie weniger wider-standsfähig und damit anfällig für Krankheitserreger. Am besten hilft dagegen regelmäßiges Stoßlüften.

Gesunde ErnährungObst und Gemüse enthalten wichtige Vitamine, schützen das Immunsystem und sind das A und O in der Erkältungsvorsorge. Nicht vergessen: Viel trinken, damit die Schleimhäute feucht bleiben.

Bewegung im FreienIn der Sonne produziert der Körper Vitamin D zur Stärkung der Abwehr-kräfte, die Luft macht den Kopf frei und belebt den ganzen Körper.

die ricHtige vorsorge: Dr. Mustafa Yilmaz impft Philipp Westphal gegen Grippe.

Weitere tipps

Wie wird die Grippe übertragen? Wer darf nicht gegen Grippe geimpft werden? Ausführliche Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um die Grippeimpfung und ein Video-Interview mit Dr. Constanze Wasmus finden Sie online unter www.hannover.de/impfen.

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Ausgabe 4/2017

Wer das letzte Regionsjournal aufmerksam gelesen hat, konnte das Rät-sel schnell lösen: Die gesuchten Buchstaben ergeben das Wort „Hühner“. Die Regionstasche ging an Hannelore Busse aus Hannover. Hier finden Sie sechs

neue Fragen rund um die aktuelle Ausgabe. Das Lösungswort schicken Sie bitte bis zum 29. Dezember 2017 per Mail an [email protected]. Zu gewinnen gibt es

wieder eine Regionstasche. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wo sitzt die Orientie-rungsberatungsstelle?

Wie heißt die neue Cd des teams Kultur?

Wo werden Sperrmüll und Co. abgeladen?

Stadtteil Garbens mit Baupotenzial.

Versorgte döhrener Wolle einst mit Strom.

? ?!

Regionsrätsel

Illustration: iStockphoto.com/aleksei-veprev

Projekt von Leibniz-uni und Region Hannover.

VON FRANZISKA BANSE

Es ist ein bisschen wie Schnitzel-jagd. Wer Überreste der Döh-rener Wolle sucht, findet sie

versprengt zwischen Leineinsel und Wiehbergstraße im Wohngebiet in

Döhren-Wülfel. Dabei arbeiteten hier – in Deutschlands erster Wollwäsche-rei und -kämmerei – einst mehr als 2.000 Menschen. Das liegt freilich 100 Jahre zurück. Wer sich heute auf Spu-rensuche nach einem der spannends-ten Industriedenkmäler in Hannover begibt, muss wissen, was er sucht. Und entdeckt fast nebenbei ein wunder-schönes Fleckchen Natur.

1868 gründete George Stelling die erste deutsche Wollwäscherei. Wasser war ausreichend vorhanden – wähl-

Auf den Spuren hannoverscher Industriegeschichte: die Döhrener Wolle

te er als Standort doch die Leineinsel und das Leineufer. Bis 1973 wurde hier Wolle verarbeitet. Heute ist das ehema-lige Firmenareal eine beliebte Wohn-gegend. Das ehemalige Turbinenhaus auf der Brücke zur Leineinsel ist so ein Schatz, der an den früheren In-dustriestandort erinnert. Gut sichtbar ist auch der Uhrenturm von 1909, nach der die Straße benannt ist, an der er steht.

ausflugstipp: Ein schönes Fleckchen Natur

Mit den Stadtbahnlinien 1, 2 oder 8 bis Peiner Straße, von dort ist es rund ein Kilometer Fußweg bis zur Döhrener Wolle

diE REGion EntdECKEn

In dem Turm trocknete einst die Werksfeuer-wehr ihre Schläuche. Ein Schmuckstück ist zudem das einstige Verwaltungsgebäude an der Straße Am Lindenhofe mit dem ehemaligen Pförtnerhaus und seinem glockenför-migen Dach.

Mächtig stürzen die Wassermassen

am Leinewehr herunter. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 2004, ein Wehr gab es jedoch schon zu Zeiten der Wollwäscherei. Wer die Leineinsel überquert, kommt über die ehemalige Eisenbahnbrücke, die sogenannte Ein-

siedlerbrücke, ins Grüne und zu den Ricklinger Teichen.

Statt der Eisenbahn überqueren heute

nur noch Fußgän-gerinnen, Fuß-gänger und Rad-ler das Bauwerk. Die feste Eisen-konstruktion er-

innert jedoch an die frühere Funk-

tion. Die letzte Spur aus einer Zeit, als dies

Industriegebiet war. Und heute? Tief einatmen, die Natur

genießen, durchs Grüne schlendern.

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Döhrener Wolle

HannoverDöhren

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Hildesheim

er Straße

Abelmannstraße

Schützenallee

Wiehbergstraße

Brückstraße

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HelenenstraßeQuerstraße

Donaustraße

Landwehrstraße

Neckarstraße

Am Lindenhofe

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Peiner Str.

zeitzeuge: Das Turbinenhaus versorgte die Döhrener Wolle ehemals mit Wasserkraft.

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Regionsjournal

20 politik

Ein hochwertiges kulturelles Angebot trägt zur Lebendigkeit unserer Gesellschaft bei und fördert die Lebens-qualität. Es wäre falsch, die Kultur und ihre Förderung auf Nützlichkeitserwägungen zu reduzieren. Die Bedeutung der Kultur liegt in ihrem Beitrag zur Identitäts-findung und zur Entfaltung kreativer Potenziale. Wir wollen daher weiter-hin die Kultur in der Region fördern. Wichtig ist, dass die kulturelle Förderung nicht nur die Landeshauptstadt, sondern auch das Geschehen in der Fläche im Blick hat. Daher unterstützt die CDU weiterhin das Theater für Niedersachsen und die kleinen Museen. Fest verankert in der Kulturarbeit ist die Gedenkstätte Ahlem, in der die Erinnerung an das Leiden jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Zeit des Nationalsozia-lismus wachgehalten wird.

Wir begrüßen die Neu-ordnung der institutio-nellen Kulturförderung der Region, da kleinere Einrichtungen mehr Unterstützung erhal-ten. Auch in ländli-chen Gebieten werden Angebote ermöglicht. Kulturprojekte fördern das Verständnis für andere Denkweisen und stärken so ein freiheit-liches Zusammenleben.

Kultur bezeichnet die Bereiche der menschli-chen Bildung im Um-kreis von Erkenntnis, Wissensvermittlung, ethischen und ästhe-tischen Bedürfnissen. Eine Förderung ist wichtig, um Kunst, Theater und Musik lebendig zu halten. Auch Kulturlandschaften und histori-sche Baukultur zählen dazu und sind oftmals touristische Anziehungspunkte. Die Erhaltung liegt uns auch für kom-mende Generationen sehr am Herzen.

Vielfältige Angebote an kulturellen Veran-staltungen, Orten und Projekten allen Men-schen in der Region zugänglich zu machen und bewährtes wie innovatives Wirken Kulturschaffender zu unterstützen – dies sind unsere wich-tigsten Ziele in der Kulturförderung. Dafür hat die Region viele Instrumente zu Förderung von kultureller Bildung, theaterpädagogischen Kooperationen, Spielplanförderung und für die Unterstüt-zung der Kommunen bei der Nutzung der Angebote des Theaters für Niedersachsen zur Verfügung. Mit der erst im Sommer von der Regionsversammlung beschlosse-nen dreijährigen institutionellen Förde-rung kultureller Einrichtungen, mit der auf Antrag Vorhaben unterstützt werden können, geht die Region noch einmal neue Wege. Die Vielfalt der Angebote und die Unterstützung vorhandener Struktu-ren und neuer Ideen.

Die Fraktionen und Gruppen in der regionSverSaMMlung haben das Wort

Wie wichtig ist Kulturförderung?

Kultur ist heutzutage ein streitbarer Begriff geworden, der oft zu leichtfertig verwendet wird. Förderwürdig sind auf jeden Fall Musik, Theater und Museen. Die Förderung und der Erhalt von kulturellen Werten sind notwendig, weil sie ein wichtiger Bestandteil unse-rer Identität sind.

Kultur macht Leben lebenswert, ob für Kin-der, Jugendliche oder Erwachsene mit Musik, Büchern, Film, Theater, Kunst, Politik, Wis-senschaft, Sport. Das Erleben und Selbstgestalten dieser Dinge in aller Freiheit lässt den Menschen zu einem individuellen Charakter werden.

Was ist die Regionsversammlung?

Insgesamt 85 Männer und Frauen gehören der Regionsversammlung an. Das nächste Mal tagt das Gremium am Dienstag, 12. Dezember, ab 14 uhr im Regionshaus, Hildesheimer Straße 18, in Hannover. Die Sitzung ist öffentlich.

Würde man Kultur allein marktwirt-schaftlichen Faktoren unterwerfen, ginge kultureller Reichtum und Vielfalt verloren – genauso wie kulturelle Werte und Lebensentwürfe. Immateri-eller Reichtum aber bietet gerade durch sein ungeheures Erfahrungswissen oftmals Antworten auf gesellschaft- liche Fragen. Kultur(förderung) bietet Zugang zum zunächst Fremden. Ohne Kulturförderung ist friedliches Zusam-menleben nicht denkbar. Zudem schafft sie durch die Bereitstellung von Schaf-fensräumen Ideen- und Gestaltungs-möglichkeiten für eine freie Kunst, so wie sie unser Grundgesetz vorsieht.

Sehr wichtig für Erhalt, Ausbau und Schaffung von Kultur, aber auch, damit alle unabhän-gig vom Geldbeutel am kulturellen Leben teilnehmen können. Menschen mit Nettoeinkommen bis zu 1.100 Euro aus der ganzen Region sollen mit dem HannoverAktivPass öffentliche Museen, Theater und kulturelle Einrich-tungen für einen Euro besuchen können.

Jens Böning, die hannoveraner

Rüdiger hergt, Gruppe REGion

daniel Farnung, FdP

Christiane Wichmann, Afd

oliver Kluck, Grüne

Bernward Schlossarek, Cdu

ulrike thiele, SPd

Jessica Kaußen, die linke

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