Reha-Seminar, Uni Würzburg, 1.6.2011, Teil 2 Reha-Zentrum ... · Für unsere Beschäftigten soll...
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Folie 1
Reha-Seminar, Uni Würzburg, 1.6.2011, Teil 2
Beruflich orientierte medizinische Rehabilitation
Beispiele aus der Praxis
Martin Kleinhans, Psychologischer Psychotherapeut / QMB Reha-Zentrum Schömberg der Deutschen Rentenversicherung Bund
Reha-Zentrum SchömbergKlinik Schwarzwald
Folie 2 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Reha-Zentrum Schömberg, Klinik Schwarzwald
Stellenplan (Auszug): Ltd. Ärztin, 4 Oberärzte (z. Zt. 2 OA-Stellen unbesetzt), 10 Assistenzärzte, 3 ½ Psychologenstellen, 1 ½ Sozialarbeiterinnen-Stellen,14 ½ Physiotherapeuten, 3 Bewegungstherapeutinnen, 3 Ergotherapeutinnen (z. Zt. 1 unbesetzt), 3 Masseure/med. Bademeister
Träger: Deutsche Rentenversicherung Bund
Lage: Schömberg im Nordschwarzwald auf 650 -700 m Höhe
Bettenzahl: 244 Betten
Indikation: orthopädisch (ca. 3/4) und internistisch-pulmologisch (ca.1/4)
Folie 3 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Psychologisches Therapieangebot
Angebot Pat.-Anzahl/Woche Zeit
Stressbewältigungsgruppe (2 Gruppen)
2 x 12 Pat.6x 1 1/2 Std. über 2 Wo.
Schmerzbewältigungsgruppe(bei Bedarf 2 Gruppen)
12 Pat.6x 1 1/2 Std. über 2 Wo.
Raucherentwöhnungsgruppe 15 Pat.4x 1 Std.
über 2 Wo.
Progressive Muskelentspannung 60 Pat. (2 Gruppen)1x 1 Std. u.5x 1/2 Std. über 2 Wo.
Asthmaschulungsgruppe 12 Pat.90 Min.
wöchentl.
Stressvortrag ca. 50 Pat.60 Min.
wöchentl.
Vortrag „Krankheitsbewältigung“ ca. 40 Pat.60 Min.
wöchentl.
Einzelgespräche 40 Pat.nach Bedarf 1 – 3x 1 Std.
während Reha
Folie 4 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Leitbild der Klinik
Als Reha-Zentrum der Deutschen Rentenversicherung Bund sehen wir unsere Hauptaufgabe im Erhalt bzw. in der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit der uns anvertrauten Rehabilitanden.
Wir arbeiten in verschiedenen Berufsgruppen eng zusammen und bieten sowohl indikationsspezifische als auch indikationsübergreifende Therapien an.
Dabei stehen die Patientin und der Patient jeweils als ganzer Mensch im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Unsere Mitarbeiter/innen gehen flexibel auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen ein und stellen an sich den Anspruch, ihre Arbeit im Rahmen des laufenden Qualitätsmanagements ständig weiter zu verbessern.
Für unsere Beschäftigten soll die Klinik nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz sein, sondern auch ein Ort des interdisziplinären Austauschs und der stetigen persönlichen wie auch fachlichen Weiterentwicklung.
Als Ergebnis unserer vielfältigen Ansätze erstreben wir für die Patienten neben der Verbesserung der Lebensqualität auch eine Weichenstellung für die Zukunft und einen nachhaltigen Rehabilitationserfolg.
PD Dr. Ingrid Schittich Hans EilersLeitende Ärztin Verwaltungsleiter
Folie 5 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Beruflich orientierte Rehabilitation in Schömberg
Physiotherapie/Ergotherapie : EFL-Testung (Diagnostik)Arbeitsplatzbezogene Medizinische Trainingstherapie AMTT (Kleingruppe)Arbeitsplatztraining (Kleingruppe)
Ergotherapie:Ergonomie (Gruppen-Beratung)Büroarbeitsplatztraining (Gruppe)
Pflege/Physiotherapie:Kinästhetik
Sozialdienst:Berufswegeplanung (Gruppe)Berufsbezogene Einzelberatung
Psychologie:Stressbewältigungstraining (Gruppe)
Folie 6 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Informationsbroschüre BO-Angebot für die Rehabilitanden
Folie 7 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Physiotherapie: AMTT (Kleingruppe)
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Entscheidungskärtchen (fürs Aufnahmegespräch): AMTT
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Übersichtsdiagramm „AMTT“ (im Praxishandbuch)
Patienten mit Erkrankungen auf:� orthopädischem Fachgebiet (v.a. Rückenschmerzen)� Belastungen der Wirbelsäule
Ausschlusskriterien :� Deutliches Rentenbegehren / laufendes Rentenverfahren� Eingeschränkte pulmonale oder kardiale Leistungsfähigkeit� Wirbelsäulen-OP innerhalb der letzten 3 Monate� Fehlende Motivation
nein
AMTT2-3 Termine pro Woche über einen Zeitraum von 3-4 Wochen
Maximal 3 Patienten gleichzeitig
� 5-minütige Aufwärmphase (Ergometer)� Training am Zugband� Schulung von Bewegungsmustern der konkreten Arbeitssituation� Verbesserung der im Beruf benötigten motorischen Eigenschaften
ja
Folie 10 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Arbeitsmedizinische Trainingstherapie AMTT
Folie 11 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Physiotherapie/Ergotherapie: EFL-Testung (Diagnostik)
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Entscheidungskärtchen EFL-Testung
Folie 13
Entscheidungskärtchen Arbeitsplatztraining
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Übersichtsdiagramm „Ergonomie am Arbeitsplatz“
Zielgruppe: Patienten mit� Büroarbeitsplatz
Ausschlusskriterien :� Arbeitsplatz des Patienten bereits ergonomisch eingerichtet
und/oder Schulung durch Arbeitgeber erfolgt� deutliches Rentenbegehren / laufendes Rentenverfahren� fehlende Motivation
nein
Ergonomie am Arbeitsplatz2 Termine à 60 Minuten
1. Termin: Richtiges Sitzverhalten in Theorie und Praxis am Beispiel-Arbeitsplatz, Erprobung von Hilfsmitteln
2. Termin: Wiederholung des Gelernten am Beispiel-Arbeitsplatz, Erprobung weiterer Hilfsmittel, Körperübungen (Dehnung und Kräftigung)
ja
„normale“ Reha
(Verordnung der Teilnahme durch Stationsarzt)
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Beispiele aus der Patientenbroschüre „Ergonomie am Arbeitsplatz“
Praxisbeispiele BO / Schömberg Folie 16
Entscheidungskärtchen Büroarbeitsplatztraining
Folie 17 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Büroarbeitsplatztraining
Folie 18 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Pflege/Physiotherapie: Kinästhetik
Folie 19
Entscheidungskärtchen Kinästhetik
Folie 20
Entscheidungskärtchen Berufswegeplanung
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Übersichtsdiagramm „Berufswegeplanung“
Zielgruppe: Patienten mit� beruflichen Problemen / Fragestellungen� Suche nach beruflichen Alternativen� Wunsch nach Umschulung� fraglichem Rentenbegehren
Ausschlusskriterien :� mangelnde Gruppenfähigkeit� manifestes Rentenbegehren
nein
BerufswegeplanungKleingruppe mit 4 Patienten
3 Sitzungen (Mo., Mi., Fr.) à 60 Minuten in der 2. Woche
Inhalte :� Informationen zu sozialen Sicherungssystemen� Standortbeschreibung des Patienten� Strategieentwicklung� Informationen zum Thema Bewerbung
ja
Folie 22 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Sozialberatung: Berufsbezogene Einzelberatung
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Entscheidungskärtchen Berufsbezogene Einzelberatung
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Entscheidungskärtchen Stressbewältigungstraining
Folie 25 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Berufliche Orientierung unter verschiedenen Perspektiven 1/2
Beispiel Ziel Vorgehen
Mikro-Ebene 1Physiotherapie
AMTT Training von spezifischen Muskelgruppen
Direktiv, körperliches Auftrainieren
Mikro-Ebene 2 Physio-/ Ergotherapie
Arbeitsplatz-training
Training komplexer berufsspezifischer Bewegungsabläufe
Direktiv, körperliches Auftrainieren
Mikro-Ebene 2Physio-/ Ergotherapie
Büroarbeits-platztraining
Einübung gesunder Körperhaltung am Büroarbeitsplatz
Demonstration, Ausprobieren
Mikro-Ebene 2Physiotherapie / Pflege
Kinästhethik Vorbeugung gegen Überlastungsschäden bei Pflegeberufen
Demonstration, praktische Übungen
Makro-Ebene 1Sozialarbeit
Berufswege-planung
Vermittlung sozialrechtlicher Informationen
Informationsvermitt-lung; Austausch in Kleingruppe
Makro-Ebene 1Ergotherapie
Ergonomie am Arbeitsplatz
Vermittlung von ergonomischen Richtlinien
Vortrag und Demonstration
Folie 26 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Beispiel Ziel Vorgehen
Makro-Ebene 2Sozialarbeit
Berufsbezo-gene Einzel-beratung
Individuelle Beratung zu berufsbezogenen Fragen
Beratung, Informations-vermittlung
Meta-EbenePsychologie
Stressbewälti-gungstraining
Einüben von übergreifenden Copingstrategien
Diskussion, „Hausaufgaben“, Selbstreflexion
Hintergrund-EbeneRehaberatungs-fachdienst und Sozialarbeit
Rehaberatung Einleitung von Umschulungsmaßnahmen
Individuelle Beratung
Hintergrund-EbeneÄrzte plus alle oben genannten (ohne Rehabilitand)
Sozialmedizi-nischeBesprechung
Interdisziplinäre Beurteilung der Arbeitsfähigkeit
Diskussion
Berufliche Orientierung unter verschiedenen Perspektiven 2/2
Folie 27
BO-Maßnahmen aus Sicht der beteiligten Therapeuten 1/2
Anwendung(beteiligte Berufsgruppe)
Akzeptanz bei Patienten
Anteil BO
Durchführungs- und Zuweisungsprobleme
Arbeitsplatzbezo-gene medizinische Trainingstherapie AMTT(Physiotherapie)
recht hoch, außer bei akuten Schmerzen
100% zuwenig Zuweisungen. Bandbreite der angebotenen Programme für Erzieher, Bürokräfte, Pflege und Verkauf wird nicht ausgeschöpft.
Arbeitsplatz-Training(Physio- / Ergotherapie)
Mittel 100% Arbeitsbedingungen lassen sich nicht 1:1 in die Therapiebedingungen umsetzen („Kisten schleppen“), fehlende Individualität
Büroarbeitsplatz-training(Ergotherapie)
recht hoch 100% viele offene Plätze, da bisher vor allem chronische Schmerzpatienten überwiesen werden
Kinästhethik(Physiotherapie / Pflege)
durchweg hoch
100% Umsetzungsbedenken zuhause am Arbeitsplatz; nicht alle Interessenten werden berücksichtigt
Praxisbeispiele BO / Schömberg
BO-Maßnahmen aus Sicht der beteiligten Therapeuten 2/2
Anwendung(beteiligte Berufsgruppe)
Akzeptanz bei Patienten
Anteil BO
Durchführungs- und Zuweisungsprobleme
Ergonomie am Arbeitsplatz (Ergotherapie)
Sehr hoch 100% Zuweisungen werden nicht ausgeschöpft; Umsetzungbedenkenbzgl. des eigenen Arbeitsplatzes
Berufsbezogene Einzelberatung(Sozialarbeit)
sehr hoch 100% keine Durchführungsprobleme; zuwenig Kapazität bei aktuell 1,5 Stellen
Berufswegeplanung (Sozialarbeit)
zunächst mittel (da Gruppe statt Einzel)
100% wenig Probleme mit Zuweisung; Terminüberschneidung mit Schmerztherapieblock
Stressbewältigungs-training(Psychologie)
zu Beginn mittel, am Ende hoch
60% z.T. kaum Änderungsmotivation bzw. Leidensdruck; ab und zu unzureichendes Sprachvermögen; heterogene Gruppenzusammensetzung
Praxisbeispiele BO / Schömberg
Folie 29 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Probleme in der Praxis
� Organisatorische Probleme(bestehende Vorgaben der Rentenversicherung = die sog. Therapiestandards oder Leitlinien müssen erfüllt werden)
� Probleme der Zuweisung(Fülle an Therapieangeboten ist für die zuweisenden Ärzte kaum mehr überschaubar)
� Motivationsprobleme(Erwartung der Rehabilitanden sieht zum Teil ganz anders aus)
Folie 30 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Auszug aus der DRV-Bund-Vorgabe im Internet (1/3)
Folie 31 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Auszug aus der DRV-Bund-Vorgabe im Internet (2/3)
Folie 32 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Auszug aus der DRV-Bund-Vorgabe im Internet (3/3)
Folie 33 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Beispiel 1 für einen konkretenTherapieplan
Folie 34
Beispiel 2 für einen konkreten Therapieplan
Praxisbeispiele BO / Schömberg
Folie 35 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Auszug aus dem Erstverordnungsbogen
Folie 36
Überblick über die aktuellen Therapieblöcke bzw. Behandlungspfade
Praxisbeispiele BO / Schömberg
Folie 37 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Arbeit mit sog. Therapieblöcken bzw. Behandlungspfaden
(Patienten mit Schwerpunkt LWS )
therapeutische Maßnahmen Anzahl der Leistungen während des Reha-Aufenthaltes
KG-Gruppe WS-II 9
Bewegungsbad WS-II 6
Rückenschule 5
Ergometer-Test 1
Ergometer-Training 5
Walking 5
Moor 4MTT-Einweisung Prog. II 1MTT-Training 5
Hydro-Jet 8
Vortrag - Begrüßung 1
Vortrag - Körperliches Training 1
Vortrag - Rückenschmerz 1
Vortrag - Osteoporose 1
Therapieblock: WS-II
Mögliche Therapiekombinationen (Hilfestellung für die Ärzte)
X = Option möglich
Th.-Block:WS - I
Th.-Block:WS - II
Th.-Block: WS II-III
Th.-Block:WS - III
Th.-Block:Schulter/Arm
Th.-Block:Cox-arthrose
Th.-Block:Gon-arthrose
Th.-Block:Sprung-gelenk
Th.-Block: Hand
Th.-Block:Asthma
Th.-Block:COPD
Th.-Block:75 Watt
WS-I Gruppe x x x x x (ohne Bad)
WS-II Gruppe x x (ohne Bad)
MTT x x x x
Hüfte/Knie/LWS-Gr x
Fußgr.-Sprunggelenk x x x x x x
75 Watt Gruppe50 Watt Gruppe x x
25 Watt Gruppe x x
Ergoselect 600 x x x x x x x x x x x
S-Atemwegserkran. x x x x x x x x x x
Atemth.-Asthma x x x x x x x x
Atemth.-Bronchitis x x x x x x x x
KG-Gruppe Schulter x x x x x x x x x
Rückenschule IDOGO x x x x x x x x x x
Therap. Klettern x x x x
Schulterrelax x x x x x x x x x x
Nordic-Walking/Technik x x x x x x x x
Walking/Training x x x x x x
Walking-III x
Laufband x x x x x x x x x
KGE x x
ATE x x
Ergo.a. Büroarbeitsplatz x x x x x x x x x x x
Haushaltstraining x x x x x x x x x x
Folie 39
Bsp.: Mögliche Verordnung von Stressbewältigungstraining
X = Option möglich
Zusatzverordnung:
Th.-Block:WS - I
Th.-Block:WS - II
Th.-Block: WS II-III
Th.-Block:WS - III
Th.-Block:Schulter/Arm
Th.-Block:Cox-arthrose
Th.-Block:Gon-arthrose
Th.-Block:Sprung-gelenk
Th.-Block: Hand
Th.-Block:Asthma
Stressbewältigung x x x x x x x x x
Folie 40 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Allgemeine Anspannung
Beschwerdeschwelle
Niedrige allgemeine Anspannung
Alltagsbelastung
Massive Belastung
Allmählich gestiegene Anspannung
Eigentlich geringfügiger Auslöser
„Kur“ mit viel Erholung, Bädern und Massagen …
„Reha-Maßnahme“Senkung der allgemein erhöhten Anspannung durch regelmäßige Entspannungs-übungen, sportliche Aktivitäten u.ä.
„Kur“ versus „Reha“ (Schwellenmodell Stressbelastung)
Folie 41 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Umsetzung der BO-Vorgaben: Weite oder enge Indikationsstellung?
„Stressbewältigungstraining “
Vorteile:• Leichter zu organisieren• Breite Indikation• Nach niederschwelligem Einstieg
über berufliche Probleme werden oft auch Schnittstellen zu anderen Problembereichen thematisiert
• Flexibleres Eingehen auf Einzelfälle möglich
Nachteile:• Zum Teil sehr heterogene
Zusammensetzung (Mobbing / Scheidung / Arbeitslosigkeit)
„Gruppe für berufliche Problemlagen“
Vorteile:• Die momentan „modische“ MBOR-
Vorgabe wird erfüllt• Einfacher zu strukturieren,
Manualisierung gut möglich• Kommt „Schubladendenken“ der Ärzte
entgegen
Nachteile:• Private Probleme (Pflege der Eltern;
Konflikte mit Partner) haben hier (aus Sicht der Patienten) keinen Platz
• Mehrere thematische Gruppen (z.B. „familiäre Belastungen“) müssten angeboten werden, lassen sich aber organisatorisch kaum bewältigen
Folie 42 Praxisbeispiele BO / Schömberg
Ausblick („Von der Strenge der Wissenschaft“ / Borges)
Von der Strenge der Wissenschaft
... In jenem Reich erlangte die Kunst der Kartographie eine solche Vollkommenheit, dass
die Karte einer einzigen Provinz den Raum einer Stadt einnahm und die Karte des Reichs den einer Provinz.
Mit der Zeit befriedigten diese maßlosen Karten nicht länger, und die Kollegs der
Kartographen erstellten eine Karte des Reichs, die die Größe des Reichs besaß und sich
mit ihm in jedem Punkt deckte.
Die nachfolgenden Geschlechter, die dem Studium der Kartographie nicht mehr so
ergeben waren, waren der Ansicht, diese ausgedehnte Karte sei unnütz, und überließen sie, nicht ohne Verstoß gegen die Pietät, den Unbilden der Sonne und der Winter. In den
Wüsten des Westens überdauern zerstückelte Ruinen der Karte, behaust von Tieren und
von Bettlern; im ganzen Land gibt es keine anderen Überreste der geographischen Lehrwissenschaft.
Suárez Miranda: Viajes de varones prudentes, IV. Buch, Kapitel XLV, Lérida, 1658.Jorge Luis Borges: Borges und ich, Gesammelte Werke, Bd. 6, München, 1982.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Nachfragen sind erwünscht
Martin Kleinhans, Psychologischer Psychotherapeut / QMB Reha-Zentrum Schömberg der Deutschen Rentenversicherung Bund
Reha-Zentrum SchömbergKlinik Schwarzwald