Reportage -...

3
02.08.2014 www.dsv.de/fachsparten/masters Seite 1 von 3 Reportage 02.08.2014 15. Weltmeisterschaft der Masters Montreal, Schwimmen 03. bis 10. August 2014 Isolde König, DSV Masters Referentin Schwimmen, ist mit dem DSV Masters Team nach Montreal gereist und berichtet in ihrem Tagebuch über die Atmosphäre bei der 15. Weltmeisterschaft. Alle Ergebnisse sind auf der Veranstaltungsseite unter https://finamasters2014.org/results/ zu finden. Hier der Bericht vom 01. und 02. August 2014. Wenn einer eine Reise tut…. Mit der Deutschen Bahn AG brauche ich – Dank eines Oberleitungsschadens – für die 450 Kilometer von Halle nach Frankfurt gut 6 Stunden und 30 Minuten. Unsere Lufthansa-Maschine benötigt für die 7.500 Kilometer auch nur eine Stunde mehr. Und da ich mit Doris Koschig, unserer DSV Masters Kampfrichterin, die Letzte bin, die am Schalter eincheckt, hat man zunächst keinen Platz mehr für uns. Die Alternative: Einen Stehplatz im Flugzeug, ein Rücktritt bis zum nächsten Tag (der belohnt werden würde mit einer kostenlosen Übernachtung in einem Frankfurter Hotel und 600 Euro pro Nase, oder einfach geduldig sein und warten. Nun, das Warten lohnt sich, und hinter Doris und mir schließen sich die Türen. Ein wunderbar ruhiger Flug mit einer sehr aufmerksamen Crew bringt uns nach Montreal, wo wir um 16.00 Uhr Ortszeit eintreffen. Am Flughafen erwarten uns nette Damen des Orgateams der WM. Sie erklären uns, wo die Busse zur Akkreditierung stehen und drücken uns die Fahrkarten in die Hand. Im „Queen Elizabeth“ Hotel geht die Akkreditierung sehr rasch. Wir bekommen unsere ID–Karten und dazu noch eine Fahrkarte, mit der wir neun Tage lang Tag und Nacht durch Montreal fahren können. Die wenigen Schritte zu unserem Hotel laufen wir und zotteln den Koffer hinter uns her. Großes „Hallo“ im Hotel, einige sind schon gestern angekommen (sie mussten eine Stunde über Montreal kreisen wegen eines Unwetters), einige heute Morgen. Alle wollen ihre ersten Eindrücke loswerden und wir wollen nur noch unter die Dusche, etwas essen und schlafen. Und da es dann in Deutschland 02.00 Uhr früh ist, kann Doris ihre Erzählungen bei mir nicht mehr loswerden, weil ich mitten im Satz einschlafe. U-Bahn im Hotelkeller Am nächsten Morgen Frühstück! Wir werden vom Oberkellner „sehr dezent“ darauf hingewiesen, dass wir alles essen dürfen, was kalt ist, also Müsli, Brot, Butter, Käse, Obst und alles Warme für uns tabu ist, weil – das kostet extra. Wir halten uns natürlich daran und werden auch so satt. Und dann führt uns der Weg ins Bad. Die nächste U-Bahn Station ist im Keller unseres Hotels! In Montreal wehen ja im Winter hässlich kalte Winde und man hat vieles in den Untergrund verlegt. So fahren wir also mit dem Fahrstuhl direkt zur Metro. Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt mit einmal umsteigen. Die U-Bahn ist sehr lang und sehr schnell. Während für uns die Wettkämpfe am Montag erst losgehen, haben die Synchronschwimmerinnen und die Wasserballer heute ihren letzten Tag. Gleich am Eingang ins Badgelände steht ein großes Zelt der Kasaner. Schmucke Mädels verteilen Material für die WM 2015, ein paar Maskottchen helfen dabei. Doris geht als Kampfrichterin zum Technical Meeting und ich schaue mit Ulrike Urbaniak und Rüdiger Tretow den Cannstattern (AK

Transcript of Reportage -...

Page 1: Reportage - backup.dsv.debackup.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/masters/InternationaleEvents/WM/... · Reportage . 02.08.2014. 55+) bei ihrem letzten Spiel zu. Weil wir da sind, gewinnen

02.08.2014 www.dsv.de/fachsparten/masters Seite 1 von 3

Reportage 02.08.2014

15. Weltmeisterschaft der Masters Montreal, Schwimmen 03. bis 10. August 2014

Isolde König, DSV Masters Referentin Schwimmen, ist mit dem DSV Masters Team nach Montreal gereist und berichtet in ihrem Tagebuch über die Atmosphäre bei der 15. Weltmeisterschaft. Alle Ergebnisse sind auf der Veranstaltungsseite unter https://finamasters2014.org/results/ zu finden. Hier der Bericht vom 01. und 02. August 2014.

Wenn einer eine Reise tut….

Mit der Deutschen Bahn AG brauche ich – Dank eines Oberleitungsschadens – für die 450 Kilometer von Halle nach Frankfurt gut 6 Stunden und 30 Minuten. Unsere Lufthansa-Maschine benötigt für die 7.500 Kilometer auch nur eine Stunde mehr. Und da ich mit Doris Koschig, unserer DSV Masters Kampfrichterin, die Letzte bin, die am Schalter eincheckt, hat man zunächst keinen Platz mehr für uns. Die Alternative: Einen Stehplatz im Flugzeug, ein Rücktritt bis zum nächsten Tag (der belohnt werden würde mit einer kostenlosen Übernachtung in einem Frankfurter Hotel und 600 Euro pro Nase, oder einfach geduldig sein und warten. Nun, das Warten lohnt sich, und hinter Doris und mir schließen sich die Türen. Ein wunderbar ruhiger Flug mit einer sehr aufmerksamen Crew bringt uns nach Montreal, wo wir um 16.00 Uhr Ortszeit eintreffen.

Am Flughafen erwarten uns nette Damen des Orgateams der WM. Sie erklären uns, wo die Busse zur Akkreditierung stehen und drücken uns die Fahrkarten in die Hand. Im „Queen Elizabeth“ Hotel geht die Akkreditierung sehr rasch. Wir bekommen unsere ID–Karten und dazu noch eine Fahrkarte, mit der wir neun Tage lang Tag und Nacht durch Montreal fahren können. Die wenigen Schritte zu unserem Hotel laufen wir und zotteln den Koffer hinter uns her. Großes „Hallo“ im Hotel, einige sind schon gestern angekommen (sie mussten eine Stunde über Montreal kreisen wegen eines Unwetters), einige heute Morgen. Alle wollen ihre ersten Eindrücke loswerden und wir wollen nur noch unter die Dusche, etwas essen und schlafen. Und da es dann in Deutschland 02.00 Uhr früh ist, kann Doris ihre Erzählungen bei mir nicht mehr loswerden, weil ich mitten im Satz einschlafe.

U-Bahn im Hotelkeller

Am nächsten Morgen Frühstück! Wir werden vom Oberkellner „sehr dezent“ darauf hingewiesen, dass wir alles essen dürfen, was kalt ist, also Müsli, Brot, Butter, Käse, Obst und alles Warme für uns tabu ist, weil – das kostet extra. Wir halten uns natürlich daran und werden auch so satt. Und dann führt uns der Weg ins Bad. Die nächste U-Bahn Station ist im Keller unseres Hotels! In Montreal wehen ja im Winter hässlich kalte Winde und man hat vieles in den Untergrund verlegt. So fahren wir also mit dem Fahrstuhl direkt zur Metro. Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt mit einmal umsteigen. Die U-Bahn ist sehr lang und sehr schnell. Während für uns die Wettkämpfe am Montag erst losgehen, haben die Synchronschwimmerinnen und die Wasserballer heute ihren letzten Tag.

Gleich am Eingang ins Badgelände steht ein großes Zelt der Kasaner. Schmucke Mädels verteilen Material für die WM 2015, ein paar Maskottchen helfen dabei. Doris geht als Kampfrichterin zum Technical Meeting und ich schaue mit Ulrike Urbaniak und Rüdiger Tretow den Cannstattern (AK

Page 2: Reportage - backup.dsv.debackup.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/masters/InternationaleEvents/WM/... · Reportage . 02.08.2014. 55+) bei ihrem letzten Spiel zu. Weil wir da sind, gewinnen

02.08.2014 www.dsv.de/fachsparten/masters Seite 2 von 3

Reportage 02.08.2014

55+) bei ihrem letzten Spiel zu. Weil wir da sind, gewinnen sie natürlich und sind stolz auf ihre Bronzemedaille.

DSV Schiedsrichter in Montreal

Da läuft uns noch Peter Gildemeister über den Weg. Neben Doris, die als Kampfrichterin bei den Schwimmern eingesetzt ist, und Dorothea Pielke und Günter Scheuermann, die die Wasserballer nach ihren Pfeifen tanzen lassen, ist er von der FINA als Sprungkampfrichter eingeladen. Peter ist Trainer Wasserspringen im Talentstützpunkt in Riesa. In der Fachsparte Wasserspringen ist er der Chef des Kampfrichterwesens. Natürlich ist er auch einmal als Aktiver gesprungen, sein größter Erfolg war ein 1. Platz bei der WM der Masters in Riccione. Danach musste er aber auf Grund einer Verletzung mit dem Springen aufhören. Stolz ist er, dass drei Masters aus Dresden hier vor Ort sind. In Montreal war er mit der Nationalmannschaft des Öfteren – aber immer nur im Winter. Und so genießt er natürlich diese warmen Tage hier und sieht Montreal von einer völlig anderen Seite.

Wir haben genug in der Sonne gebraten und beschließen noch ein wenig Sightseeing zu machen. Wir fahren zur Kathedrale „Notre Dame“ und beäugen die mehr oder weniger schön herausgeputzten Bräute. Es sind Hochzeiten am laufenden Band, reiche und weniger reiche Familien geben sich die Kirchenklinke in die Hand – wir dürfen wegen der Hochzeiten nicht hinein! Schade!!!

Wir laufen noch am Sankt-Lorenz Strom entlang und ziehen uns das Flair dieser Stadt rein. Von den drei Millionen Einwohnern sind bestimmt ein Drittel hier am Fluss und in der Altstadt. Dort steht ein Gaukler, da machen Solisten Musik, ganze Gruppen musizieren.

Page 3: Reportage - backup.dsv.debackup.dsv.de/fileadmin/dsv/documents/masters/InternationaleEvents/WM/... · Reportage . 02.08.2014. 55+) bei ihrem letzten Spiel zu. Weil wir da sind, gewinnen

02.08.2014 www.dsv.de/fachsparten/masters Seite 3 von 3

Reportage 02.08.2014

WM-Eröffnung im Olympiapark

Am Abend ist dann noch im Olympiapark die offizielle Eröffnung der WM. Die Amerikaner ziehen geschlossen ein, die Mexikaner erscheinen mit großen Sombreros. 19.30 Uhr soll es losgehen; es ist dann aber 20.00 Uhr, bevor die ersten Töne einer Country Band ertönen. Dann noch eine Lasershow und wir verlassen das Gelände. Morgen beginnen die ersten Wettkämpfe und wir wollen fit sein.

Bericht von Isolde König (DSV Referentin Schwimmen)

Unterstützt das DSV Masters Reporter Team. Kontakt: [email protected]