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bachelor abi extra ausgabe 2009 Tipps zum Bachelorstudium Den richtigen Rhythmus finden Bachelor auf dem Arbeitsmarkt Schwungvoll ins Unternehmen Reportagen über Bachelorstudis Wechselschritt Studium & Nebenjob abi extra Bachelor – ein neuer Standard

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Tipps zum Bachelorstudium Den richtigen Rhythmus fi nden

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Reportagen über Bachelorstudis Wechselschritt Studium & Nebenjob

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Bachelor – ein neuer Standard

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Neu in deinem abi Portal

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Studium

Die Rubrik „Studium“ bietet eigentlich alles, was der Student von heute wissen muss. abi >> stellt Hochschulstädte vor, porträtiert Studierende und ihren Studiengang, gibt Tipps zum Thema Finanzen, sagt dir, wie es weitergeht, wenn du dein Studium abbrichst, und berichtet über Wege ins Ausland.

Ausland

Um ins Ausland zu gehen, gibt es kaum eine bessere Zeit als nach dem Abi oder während des Studiums. Im Portal fi ndest du zahlreiche Artikel, Berichte und Tipps dazu. Egal, ob du die Zeit vor dem Studium nutzen willst („Zwischen Schule & Beruf“), ein Auslands-semester planst („Studium“) oder gleich die gesamte Ausbildung woanders machen willst („Ausbildung“).

Der Berufsalltag scheint vielleicht noch fern, aber er kommt! Aber auch vorher kann man die wertvollen Tipps gut gebrauchen. Egal ob’s um ein Praktikum, einen Nebenjob oder ein Stipendium geht: Unter www.bewerbung.abi.de fi ndest du Rat.

Forum

Das Forum ist eine wunderbare Möglichkeit, Antworten auf Fra-gen zu bekommen, die du sonst nirgends fi ndest. Einfach regis-trieren und los geht’s. Vielleicht kannst du ja auch die eine oder andere Frage von abi >> Lesern selbst beantworten?

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You are not alone. Unsere Blogs beweisen es. Derzeit berichten 25 abi >> Blogger von ihren Erfahrungen in Schule, Studium oder der Zeit da-zwischen, von Praktika, Nebenjobs und freiwilligen Diensten. Sie schreiben darüber, wie es ist, mit Familie zu studieren, ins Ausland zu gehen oder als blinde Studentin diverse Barrieren zu über-winden. Sarah (Foto) beispielsweise erzählt unter anderem über ihr Auslandssemester in Südafrika.

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INHALT

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Impressum

HerausgeberBundesagentur für Arbeit

HerausgeberbeiratWolfgang Biersack (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), Werner Brendli (Agentur für Arbeit München), Heike Hessenauer (Studienrätin), Milena Kern (Schülervertreterin), Stella Kneifel (Schüler-vertreterin), Nicole Künzel (Agentur für Arbeit Mann-heim), Georg Leibold (Studiendirektor), Natascha Rediske (Studienrätin), Lukas Reither (Schüler-vertreter), Julia Schadt (Schülervertreterin), Katarina Stein (Technische Universität Dresden), Christian Strijewski (Bundesagentur für Arbeit, Zentrale SP III 21), Axel Weidehoff (Agentur für Arbeit Essen), Judith Wüllerich (Zentrale der Bundesagentur für Arbeit)

RedaktionGesamtleitung: Rainer Möller, Chefi n vom Dienst: Carmen Lauble, Textchefi n: Heike Weber, Redaktion: Andreas Dittmann, Matthias Dittmann, David Fiedler (Redaktionsassistenz), Manuela Meier (Auszubil-dende), Daniela Obermeyer, Sonja Peschutter, Anna Scholz, Meike Vögele

AutorenSabine Dreisbach, Ilona Hörath, Sabine Olschner, Veronika Wiggert

Anschrift der RedaktionGutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg, Telefon 0911/937739-0, Fax 0911/937739-99, E-Mail: [email protected]

VerlagWillmy Consult & Content GmbH, Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg, Telefon 0911/937739-0, Fax 0911/937739-99, E-Mail: [email protected]

GeschäftsführungRainer Möller

Gestaltung und LayoutKonzeptQuartier® GmbHArt Direktion: Linda Spokojny

TitelfotoKonzeptQuartier® GmbH

Druckvorstufe IRS – Integrated Realization Services, Nürnberg

DruckWestermann, Braunschweig

Copyright 2009 für alle Beiträgeabi >> dein Weg in Studium und Beruf

Nachdruck nur mit vorheriger Zustimmung des Verlags und nur mit Quellenangabe sowie Einsen-dung eines Belegexemplars gestattet. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke.

Gesamtaufl age 200.000

Abonnement abi >>Einzelheft: 1,80 EUR (inkl. MwSt.). Bei Bestellung direkt beim Verlag zuzüglich Versandkosten. Jahres-abonnement: 18,00 EUR (inkl. MwSt. und Porto). Preis für Ausland und besondere Versandformen auf Anfrage.Bestellungen beim Verlag, Adresse siehe oben

ISSN 0343-8546

Tipps von StudierendenHilfe aus erster Hand – wie war das noch mal mit den Modulen? Und wie fi nde ich ein passendes Praktikum? Erfahrene Studis geben Tipps zu Themen wie Stundenplangestaltung, Nebenjob, Ausland oder Berufseinstieg und erklären Schritt für Schritt, worauf du achten musst. .............................................................................................. 4

InterviewZuerst die Basics herausfi nden – wie beim Tanzen muss man auch beim Bachelorstudium erst mal die Grundschritte verstehen. Reiner Spittka, Berater im Team akademische Berufe in der Arbeitsagentur Landau und Dr. Ingrid Zondervan, Studienberaterin an der „Bologna-Universität“ in Bremen mit Tipps für Uni-Frischlinge. .................................................................................... 8

Der Bachelor auf dem Arbeitsmarkt Platzwechsel ins Unternehmen – erst waren sie Exoten, nun erobern sie den Arbeitsmarkt. Vor allem große Unternehmen mit internationalem Bezug haben die Bachelorabsolventen inzwischen gut integriert. ................................... 10

Vorurteile gegen den Bachelor Schmalspurig oder nicht? – abi >> prüft die beliebtesten Vorurteile gegen den Bachelor anhand von Forschung und Statistik. Was stimmt, was ist Humbug? .............. 18

Bachelorstudium kompaktSo läuft’s … – die wichtigsten Begriffe wie Credit Points, Bachelor-Thesis und Modulwahl im Überblick. ............................................................................................................. 20

Ausland, Praktika, NebenjobsGeht nicht gibt’s nicht – Studierende erzählen von ihren Erfahrungen und Experten geben Tipps zur Quadratur des Uni-Praxis-Kreises in Bachelor-Zeiten. ......... 22

Das MasterstudiumVertiefung oder Neu-Orientierung? – nach dem Bachelor stehen viele Türen offen. abi >> zeigt die Möglichkeiten, die sich mit dem Master bieten. ......................... 28

Bologna-ProzessNoch nicht ganz im „grünen Bereich“ – wie sieht’s aus an der Bachelor-Front? Der aktuelle Stand der Hochschulreform, zehn Jahre nach Beschluss des einheitlichen Hochschulraumes. ..............................................................................................32

Rubriken Impressum ....................................................................................................................................... 3Blogs ...............................................................................................................................................34Medienangebote der BA .......................................................................................................... 35abi >> Aktionen ............................................................................................................................36

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Hilfe aus erster HandStudieren ja! Aber bloß wie? Studienanfänger sind neugierig und gespannt auf das, was auf sie zukommt: der Campus, Vor-lesungen, jede Menge Stoff zum Lernen, viele neue Leute, die man kennenlernen will. Fragt sich nur, wie soll man das alles organisieren? Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwierig: Wie beim Tanzen gilt es, erst mal die Grundschritte zu verstehen, die komplizierteren Extras folgen dann später.

Tipps von Studierenden

Wo geht’s zur Mensa und wo zum Seminarraum? Wie kann ich Praktika oder Auslandssemester in die straffen Studienpläne inte-grieren? Wie fi ndet man sich überhaupt im Uni-Dschungel zurecht? Soll man sich lieber alleine durchschlagen oder doch mal jemanden fragen? Ganz klar, auch wer schüchtern ist und sich zuerst nicht traut: Fragen lohnt sich, denn auch die anderen haben mal klein angefangen ...

abi >> hat schon mal Vorarbeit geleistet und Tipps aus erster Hand von Bachelor-Studierenden geholt, zu Themen wie Stunden-plangestaltung, Nebenjob, Praktikum und Auslandssemester. Mit diesen Infos kann das Studium also beginnen!

Stundenplangestaltung ... aber wie?

Ich habe momentan 30 Semesterwochenstunden, einschließlich Lateinkurs. Das ist sehr viel, aber ich kann unter Stress einfach besser arbeiten und bin bei einem vollen Stundenplan motivierter. Dazu habe ich ein Zeitmanagement entwickelt und schreibe mir jeden Tag morgens auf, welche Ziele ich erreichen will. Dabei pla-ne ich sehr großzügig, denn wenn es zeitlich zu eng wird, ist man schnell frustriert. Damit ich mir den Lernstoff besser veranschau-lichen kann, treffe ich mich mit anderen in einer Lerngruppe. Zum Ausgleich mache ich Yoga und Hochschulsport.

Sven Jakisch (21), 2. Semester Bachelor Lehramt für Gymnasium Deutsch und Ge-schichte

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In meinem Studiengang ist der Stundenplan in groben Zügen fest-gelegt, aber Übungstermine oder Tutorien kann man oft frei wäh-len und sich nach seinem eigenen Zeitbudget einteilen. Ich habe dann immer höhere Semester gefragt, wie viele Übungen und Tu-torien sie gemacht haben. Das hat mir sehr geholfen. Trotzdem sollte man sich aber auch eine eigene Meinung bilden. Tanja Fliesenberg (22), 2. Semester Bachelor Wirtschaftswissenschaften

Um herauszufi nden, was wichtig ist, ist es das Beste, Informati-onsveranstaltungen zu besuchen und das Modulhandbuch zu stu-dieren. Geholfen hat mir dabei der Studienfachberater. Er weiß, welche Kurse für Erstsemester geeignet sind und welche nicht. Mit ihm habe ich meinen Stundenplan noch einmal durchgespro-chen und einiges erfahren: Man sollte die Veranstaltungen gleich-mäßig über die Woche verteilen. Damit vermeidet man Acht- oder Zehnstundentage. Da man im ersten Semester noch nicht ab-schätzen kann, welcher Zeitaufwand für Vor- und Nachbereitung nötig ist, sollte man sich außerdem nur auf das absolute Minimum beschränken. Wenn man zuviel belegt oder gleich am Anfang zu spezielle Vorlesungen wie beispielsweise „Goethes Lyrik“ be-sucht, kann es passieren, dass man wichtige Einführungsveran-staltungen verpasst. Sein Wissen in speziellen Themen vertiefen kann man sowieso erst später.Hannes Burkhardt (23), 4. Semester Bachelor Lehramt für Deutsch und Geschichte

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Wie fi nde ich einen Nebenjob?

Ich habe schon bei Bosch, am Fraunhofer-Institut und als HiWi am Lehrstuhl gearbeitet. Ich hatte Glück, weil meine Nebenjobs zum Studium gepasst haben. Den einen Job hat mir ein Professor vermittelt, die anderen habe ich über Bekannte bekommen. Oft schreiben die Firmen auch Stellen aus. Man muss jedoch aufpas-sen, dass man sich beim Nebenjob nicht übernimmt und zu viel arbeitet, sonst leiden die Studienleistungen darunter. Ideal ist es, wenn man sich den Nebenjob als Praktikum anerkennen lassen kann, das sollte man zumindest versuchen. Stefan Geißelsöder (23), 2. Semester Master Computational Engineering

Meinen HiWi-Job an der Fachhochschule habe ich über einen früheren kleinen Aushilfsjob bekommen. Nebenjobs werden aber auch an den Schwarzen Brettern oder in Online-Stellenbörsen ausgeschrieben. In meinem Job mache ich zum Beispiel Rech-nungsablage oder ordne Architektenpläne ein. Dabei trifft es sich gut, dass die Arbeitsstätte nicht weit von meinem Wohnort und von der FH entfernt liegt, so spare ich mir lange Wege, und es geht nicht so viel Zeit verloren. Wichtig ist, dass man zeitlich fl exibel ist und es schafft, den Job mit seinem Stundenplan in Einklang zu bringen. Aber man muss sich schon sehr disziplinie-ren, um Studium und Job zu bewältigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dabei lernt, sich selbst zu organisieren. Das kann später einmal den Übergang ins Arbeitsleben erleichtern.

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Außerdem sollte man sich über den Nebenjob auch ein Netzwerk aufbauen. Das wird immer wichtiger. Julia Auer (24), 4. Semester Bachelor Dentaltechnologie

Wie komme ich an ein Praktikum?

Wer ein Praktikum sucht, kann seinen Prof. fragen. Eine gute Möglichkeit sind auch Internet-Stellenbörsen oder Kontaktmes-sen. Wen man bei einer Firma ansprechen sollte, ist von Fall zu Fall unterschiedlich: Bei manchen Unternehmen kann etwa ein Teamleiter selbst Praktikanten einstellen, bei anderen laufen alle Bewerbungen über ein Internetformular der Personalabteilung. Es empfi ehlt sich, auch freiwillige Praktika in Firmen zu machen, um Kontakte herzustellen. Ein Praktikum sollte man aber recht-zeitig in den Studienablauf einplanen, da man nicht in allen Se-mesterferien Zeit dafür haben wird.Martin Bayer (23), 4. Semester Bachelor Chemie

Um ein Praktikum zu bekommen, kann man auch Kontakte und Netzwerke nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Eltern und Be-kannte oder Freunde, bei denen man sich nach interessanten Angeboten erkundigen kann. Was zählt, ist aber in jedem Fall immer die eigene Qualifi kation. Im Praktikum sollte man sich nicht verstellen und natürlich sein, das Beste geben und Dinge, die man nicht verstanden hat, sofort hinterfragen. Ehrliches Auf-treten und Interesse am Beruf wissen die Firmen zu schätzen.

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Denn während des Praktikums verschaffen sie sich den ersten Eindruck von einem möglichen zukünftigen Mitarbeiter.Daniela Anderl (22), 6. Semester Bachelor Computational Engineering

Freunde fi nden

Soziale Kontakte sind wichtig. Die muss man sich aber selbst auf-bauen. In meinem Mathe-Repetitorium habe ich schon vor Stu-dienbeginn viele Kommilitonen kennen gelernt. Man kann auch Feste besuchen, zum Beispiel Wohnheim-, Fachschafts- oder Unifeten. Manche Tutoren bieten auch Uni- oder Stadtführungen an, manchmal auch Fahrradtouren. Man darf keine Hemmungen haben, auch mal Leute auf dem Flur einfach so anzusprechen. Oder an einem Erstsemesterwochenende für Studierende aus allen Fachrichtungen teilzunehmen. Wenn man in einer neuen Stadt angekommen ist, ist es auch eine gute Idee, wieder seine Hobbys aufzugreifen, die man zuhause gepfl egt hat. Helene Sachsenweger (21), 4. Semester Bachelor Werkstoffwissenschaften

Alles klar für den Berufseinstieg?

Auf meinen Berufseinstieg bereite ich mich jetzt schon vor. Grund- und Fachpraktika in der Industrie sind Pfl icht in meinem Studiengang und machen sich später in der Bewerbung sehr gut. Mein Fachbereich bietet aber auch freiwillige Exkursionen zu Fir-men an. Ich war mal auf einer Firmenkontaktmesse und habe

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positive Rückmeldungen bekommen. Messen sind vielverspre-chend, weil immer verantwortliche Firmenvertreter anwesend sind. Bei einer späteren Bewerbung kann man sich dann auf das Messegespräch beziehen. In meinen Lebenslauf schreibe ich hi-nein, was ich angesammelt habe, dass ich zum Beispiel bei den Pfadfi ndern engagiert war und eine Jugendgruppe geleitet habe. Gut ist es auch, an der Uni freiwillig Kurse im Bereich „Soziales und Kulturelles“ zu belegen oder eine Sprache zu lernen. Das ist eine Zusatzqualifi kation, die Personaler positiv bewerten. Christian Kaiser (25), 4. Semester Bachelor Kunststofftechnik

Ab ins Ausland!

Auslandssemester sind in meinem Studiengang kein Muss, aber die Firmen sehen es später gerne, wenn jemand gezeigt hat, dass er sich in eine andere Kultur integrieren kann. Ich habe mich schon wegen eines Auslandssemesters erkundigt und weiß jetzt: Wer ins Ausland will, sollte dies rechtzeitig planen. Ein Jahr Vor-lauf ist in jedem Fall nötig, alleine ein Visum zu beschaffen kann lange dauern. Ich werde deshalb erst in meinem Masterstudium an einer Partneruni studieren, am liebsten in den Vereinigten Staaten. Unser Fachbereich kooperiert mit vielen ausländischen Universitäten und hat zum Beispiel auch einen „Auslandsbeauf-tragten“, an den man sich mit Fragen wenden kann. Andere An-laufstellen sind zum Beispiel das Erasmus-Programm der DAAD und spezielle Uni-Förderprogramme.Roland Schmidt (26), 4. Semester Bachelor Kunststofftechnik

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INTERVIEW

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fahrung weiterhin für empfehlenswert und wichtig – Arbeitgeber übrigens auch.Reiner Spittka: Wer das Dilemma vermeiden möchte, sollte be-reits bei der Wahl des Studiengangs darauf achten, ob im jewei-ligen Lehrplan studienbezogene Auslandsmodule vorgesehen sind und sich der Aufenthalt sinnvoll integrieren lässt. In jedem Fall aber wichtig ist die lange Vorlaufszeit von mindestens einem Jahr – im Bachelor ist es meist am besten, den Auslandsaufenthalt ins vierte oder fünfte Semester zu legen, was bedeutet, dass Interes-sierte schon im zweiten Semester zum Auslandsamt gehen und sich informieren sollten: Welche Partnerschaften bestehen, wie hilft die Uni? Das ist natürlich ganz schön früh, da ist man gerade erst richtig angekommen. Also ruhig mal Alternativen überlegen,

Zuerst die Basics herausfi ndenDer Beratungsbedarf in Sachen Bachelor ist weiterhin groß. abi >> sprach mit Reiner Spittka, Berater im Team akademische Berufe in der Arbeitsagentur Landau, und Dr. Ingrid Zondervan, Studienberaterin an der „Bologna-Universität“ Bremen, die als eine der 26 führenden Hochschulen bei der Umstellung auf die neue Studienstruktur von der Hochschulrektorenkonferenz ausgezeichnet wurde.

Die Palette der angebotenen Bachelorstudiengänge ist breit – worauf müssen Abiturienten bei der Auswahl achten?Ingrid Zondervan: Ich empfehle Schülern oft, direkt bei den Unis, die in Frage kommen, vorbeizuschauen, sich mal in eine Vorle-sung hineinzusetzen – und am besten mit einigen Studierenden zu sprechen. Dann können auch Aspekte wie die Betreuungssitua-tion, die Atmosphäre an der Uni und in der Stadt, die Ausstattung von Uni-Bibliothek und Mensa in die Entscheidung einfl ießen.Reiner Spittka: Tatsächlich gibt es viele Studiengänge zu ähn-lichen Themen, die sich erst auf den zweiten Blick unterscheiden. Hier muss man sich die Mühe machen, die Studienpläne nebenei-nander zu legen und zu vergleichen: Was genau bietet der jewei-lige Studiengang, passen die Schwerpunkte zu meinen Interessen und Vorstellungen? Außerdem sollte man die eigenen Ziele for-mulieren können und mit den Perspektiven abgleichen, die der Studiengang eröffnet.

Und was muss man bei Planung und Aufbau des Studiums be-rücksichtigen?Reiner Spittka: Zunächst einmal: Unbedingt die von der Hoch-schule angebotenen Einführungs- oder Orientierungstage mitma-chen, das ist noch wichtiger als früher. Dann sollte man herausfi n-den, was die Basics sind, die man unbedingt belegen sollte – auch um sich die Chance offen zu halten, später eventuell die Hoch-schule zu wechseln.Ingrid Zondervan: Erstsemestler sollten sich frühzeitig die Studi-en- und Prüfungsordnung besorgen, um zu erkennen, was Pfl icht-, was Wahlkurse sind und wie frei sie bei der Zusammenstellung des Stundenplans und bei der Schwerpunktsetzung sind – das hängt ja stark vom Studiengang ab.Reiner Spittka: Grundsätzlich warne ich davor, zuviel gleich am An-fang zu belegen – beginnen Sie mit dem Nötigsten, das wird schon genug sein. Viele packen sich den Stundenplan der ersten Semes-ter viel zu voll, dabei braucht es einfach Zeit, sich ans Studium zu gewöhnen, an das wissenschaftliche Arbeiten, den Uni-Alltag.

Und wie sieht es speziell mit der Planung von Auslandsauf-enthalten aus?Ingrid Zondervan: Da die Universitäten auch in ‚Bologna-Zeiten‘ frei sind in der Gestaltung ihrer Curricula, unterscheiden sich die Lehrpläne ähnlicher Studiengänge oftmals weiterhin stark vonei-nander. Daher sollten Studierende sich unbedingt im Vorhinein um die Anrechnung ihrer Leistungen kümmern. Nach unseren Erfahrungen ist ein Auslandsaufenthalt trotzdem fast immer stu-dienverzögernd, aber das ist keine Katastrophe: Keine Uni wirft jemanden raus, weil er länger studiert! Ich weiß, dass viele Studie-rende sich sehr stark nach der Regelstudienzeit richten, dass es diesen Trend gibt, schnell fertig werden zu müssen – und für das BAföG ist das ja auch wichtig, aber sonst? Ich halte Auslandser-

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INTERVIEW

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Was sind weitere häufi ge Probleme der Bachelorstudierenden?Reiner Spittka: Oft erfüllen die gewählten Schwerpunkte nicht die Erwartungen. Da gilt es, schon früh über den Tellerrand zu schauen und Vergleiche mit ähnlichen Studiengängen an anderen Unis zu ziehen – passen die eher zu meinen Vorstellungen? Oft ist es aber auch sinnvoll, den Bachelor durchzuziehen und sich dann im Master einen passenden Schwerpunkt zu suchen.Ingrid Zondervan: Ja, das ist Typsache – für manche ist der Ba-chelor ein Segen, weil es klare Vorgaben gibt, welche Module man wann studiert und Prüfungen studienbegleitend abgelegt werden. Andere sind unzufrieden, weil ihnen das Studium zu „schmal-spurmäßig“ vorkommt, denen fehlt die Tiefe, die Breite – und die kommt häufi g erst im Master. Gleichzeitig klagen viele darüber, dass die Studiengänge sehr, sehr vollgepackt sind.Reiner Spittka: Stimmt, das ist ein weiteres Thema, Prüfungs-druck und zu viele Klausuren. Manchmal kommen noch fi nanzielle Probleme hinzu, weil es immer schwerer wird, auch noch einen Nebenjob unterzubringen. Ich empfehle immer: Redet darüber, nach Möglichkeit mit einem Dozenten eures Vertrauens, mit Freunden – Eltern verstehen das nicht immer. Letztlich müssen die Studierenden auch versuchen, irgendwie den oft noch zusätz-lich selbstgemachten Druck abzubauen.

etwa ob man nicht lieber zwischen Bachelor und Master ins Aus-land gehen möchte.

Mit welchen Problemen kommen Bachelorstudierende am häufi gsten zu Ihnen – und was sind Ihre Tipps?Reiner Spittka: Ganz häufi g kommt die Frage: Reicht der Bachelor oder brauch ich den Master? Aber das hängt stark von den eigenen Berufsvorstellungen und vom Fach ab – teilweise ist der Master zur Berufsqualifi zierung zwingend erforderlich, teils optional, das muss man im Einzelfall klären. Es kann sicher nicht schaden, sich schon einmal umzuschauen und zu informieren. Ich bin ein Fan von Ba-chelorstudiengängen, die nicht zu speziell sind, sondern zunächst einmal Basiswissen vermitteln, so dass man sich in Ruhe orientie-ren und erst später spezialisieren kann. Bei denjenigen, die sich zu früh für eine superspezielle Richtung entscheiden, ist die Enttäu-schung oft groß – und der Studienabbruch nahe.Ingrid Zondervan: Wir müssen den Studierenden auch vermitteln, dass der Arbeitsmarkt oftmals gar nicht so viel Fachwissen ver-langt. Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich sind oft Aka-demiker gefragt, die sich schnell einlernen und Wissen aneignen können, die bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringen müssen. Die fachspezifi sche Eignung kommt mit der Zeit.

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Modulplan Latein-Tänze fortgeschrittenMo Di Mi Do Fr Sa So8.00-10.00

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demiker gefragt, die sich schnell einlernen und Wissen aneignen können, die bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringen müssen. Die fachspezifi sche Eignung kommt mit der Zeit.

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Platzwechsel ins UnternehmenArbeitsmarktchancen

Seit März 2008 ist Julia Messing bei adidas im Bereich „Product Creation“ (Produktherstellung) beschäftigt. Dort hat die Bache-lorabsolventin bereits in Produktentwicklung und -marketing ge-arbeitet, war bei den Kollegen der Entwicklung in Tokio zu Gast und hat an der Materialentwicklung und an neuen Technologien zur Textilherstellung mitgewirkt. Ihr war von vornherein klar, dass sie direkt mit dem Bachelorabschluss ins Arbeitsleben einsteigen würde: „Ich wollte erst einmal praktische Erfahrungen sammeln. Einen Master of Business Administration (MBA) oder einen an-deren Master kann ich später immer noch machen.“ Nach ihrem Studium „Textile and Clothing Management“ an der Hochschule Niederrhein hat sie sich deswegen erst einmal bei verschiedenen Firmen beworben. Probleme mit ihrem Studienabschluss hatte sie bei keinem der angefragten Unternehmen (siehe Personalerstate-ments Seite 14). Geklappt hat es dann letztendlich bei adidas, wo sie im letzten Semester noch ein Praktikum gemacht hat.

Mit ihrem Bachelorabschluss ist sie bisher noch unter der Minderheit der akademischen Bewerber. Nach Einschätzung von Kolja Briedis, Projektleiter im Arbeitsbereich Absolventenstudien beim Hochschul-Informations-System (HIS), werden erst im Jahr 2012 die Bewerber mit den neuen Abschlüssen die Oberhand ge-winnen.

In großen Unternehmen bekanntBis dahin werden sich wohl auch die meisten Unternehmen mit den neuen Titeln angefreundet haben. International tätige Kon-zerne kannten die Bachelor- und Mastertitel bereits aus anderen Ländern. „Die kleinen und mittelständischen Unternehmen tun sich hingegen häufig noch immer schwer damit, die Qualifikati-onen der ,neuen‘ Absolventen einzuschätzen“, so die Erfahrung von Kolja Briedis.

Wer aber, trotz anfänglicher Skepsis, Bachelorabsolventen einstellt, ist mit ihnen häufig sehr zufrieden: Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergab 2008, dass die IHK-Mitgliedsunternehmen mittlerweile positiv auf die neuen Studienabschlüsse reagieren. „Die Absolventen haben die Erwartungen der Unternehmen in der Regel gut erfüllt“, be-richtet Kevin Heidenreich, Leiter des Referats „Bildungspolitik, Hochschule“ beim DIHK. Die Befragten lobten vor allem, dass die Berufseinsteiger gut auf die Praxis vorbereitet seien. „Als Vorteil wird auch gesehen, dass die Absolventen früher Berufserfahrung sammeln können als bisher“, so Kevin Heidenreich.

Da die neuen Studiengänge straffer organisiert sind, bleibt aber leider meist weniger Zeit für selbstorganisierte Praktika oder Auslandsaufenthalte. Doch der Referatsleiter gibt zu bedenken: „Unternehmen wissen es durchaus zu schätzen, wenn Studenten Praxis- oder Auslandserfahrung sammeln. Daher mein Tipp: Su-chen Sie sich eine Hochschule aus, die ein integriertes Auslands-semester anbietet.“

Eine weitere Möglichkeit, die Chancen auf den Berufseinstieg zu verbessern, nennt Wolfgang Bilger, Leiter Personalmarketing und

Erst waren sie Exoten, nun erobern sie den Arbeitsmarkt. Vor allem in großen Unternehmen mit internationalem Bezug sind die Bachelorabsolventen inzwischen gut integriert.

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differenziertes Kompetenzspektrum

Vergleich der Erfahrungen mit und Erwar-tungen an Bachelor-Absolventen

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Erwartungen

bessere Information (Qualifikationsrahmen)

internationaler ausge-richtetes Studium

stärker praxisorientiert

jüngere Absolventen

höhere Transparenz (Diploma Supplement)

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ErfahrungenQuelle: IW Consult

Einsteigerprogramme bei Vattenfall in Berlin: „Wir bieten Studie-renden die Möglichkeit, ihre Bachelor-Thesis bei uns zu schreiben und damit einen ersten Blick in die Praxis zu erhalten.“ Auf diesem Weg ließen sich bereits früh Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen, ohne Zeit zu verlieren.

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Sind nun Bachelorabsolventen aller Studienrichtungen gefragt? Und in allen Branchen? Laut der Studie „Bachelor, Master und Auslandserfahrungen: Erwartungen und Erfahrungen deutscher Unternehmen“, die 2007 vom DAAD und dem Institut der deut-schen Wirtschaft Köln durchgeführt wurde, werden im Moment vor allem Bachelors aus wirtschafts- oder ingenieurwissen-schaftlichen Studiengängen eingestellt. Zum einen werden die Diplom-Absolventen immer weniger, zum anderen ist vor allem im Ingenieurbereich ein hoher Bedarf an Fachkräften gegeben, so dass Bachelorabsolventen gute Karten haben.

Wo sind sie gefragt?Vor allem in der Chemie- und Pharma-Branche, in der Elektro-technik, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Energiebranche und in der IT wird es auch in Zukunft viele freie Stellen geben. Das ergibt eine Untersuchung des Deutschen Gewerkschafts-bundes DGB von Anfang 2008 („Bachelor und Master in Wirt-schaft und Verwaltung“).

„Das Gehalt für Bachelorabsolventen ist in der Regel etwas geringer“, weiß Kolja Briedis vom HIS. Sollte sich das in Zukunft nicht ändern „werden sie auf die Lebensarbeitszeit gesehen aber immer noch zwei Jahre länger Geld verdient haben als Mas-ter- oder Diplomabsolventen“, rechnet er vor.

Und auch in Bezug auf die Aufstiegschancen brauchen sich Bachelorabsolventen keine Gedanken zu machen: Nach der DAAD-Studie räumt die große Mehrzahl der Unternehmen den Bachelors die gleichen Karrierechancen ein wie Absolventen mit Diplom oder einem anderen Abschluss.

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Seine Sorgen waren unbegründet: Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelorstudiengangs „Technisches Gebäudemanage-ment“ bekam Absolvent Gerrit Kall (24) mehr Zusagen auf seine Bewerbungen als erwartet.

le und drei Jahren Studium wollte ich erst einmal praktische Erfah-rungen sammeln, um zu sehen, ob ich mit meinen Vorstellungen von dem Beruf überhaupt richtig liege.“ Bisher hat der gebürtige Nürn-berger seine Entscheidung nicht bereut. Im Berufsalltag musste er sich zwar über Learning-by-Doing viel Neues aneignen, einige Inhalte aus dem Studium konnte er aber auch direkt anwenden. Und er hat bereits viele unterschiedliche Bereiche im Unternehmen kennen gelernt: „Als Trainee habe ich schon zahlreiche Abteilungen durch-laufen: den operativen Bereich, Projektmanagement, Consulting, Einkauf und Rechnungswesen sowie die Angebotskalkulation. Mein Ziel ist es, nach dem Traineeprogramm Objektleiter zu werden.“

Demnächst will er noch ein berufsbegleitendes Masterstudium im Bereich Facility Management anschließen: „Zum einen aus Ehrgeiz, zum anderen aber auch, um mein Wissen über FM auszubauen und mein Know-how in Richtung FM-Beratung abzurunden.“ Dabei wird er möglicherweise von HSG Zander auch finanziell unterstützt.

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Berufseinstieg mit dem Bachelor

Vorwärtsschritt in den Job

Für die Baubranche hatte sich Gerrit Kall schon immer interessiert. Daher wählte er für sein Studium auch ein Fach, das sich mit seinem Lieblingsthema beschäftigt: Technisches Gebäudemanagement. „Ich habe mich für den Bachelorstudiengang an der Fachhochschu-le Mainz entschieden, weil ich ein kurzes Studium mit international anerkanntem Abschluss absolvieren wollte“, erklärt der 24-Jährige. Das theoretische Fachwissen aus den Bereichen Bauingenieurwe-sen, BWL und Recht, das er sich im Studium aneignete, konnte er in verschiedenen Praktika anwenden. Kurz nach seinem Abschluss als Bachelor of Engineering im Sommer 2008 stieg er dann auch bei einem seiner Praktikumsunternehmen, der HSG Zander GmbH in Neu-Isenburg, als Trainee ein. Die Firma ist eine Tochtergesell-schaft des internationalen Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfin-ger Berger, die sich mit Facility Management (FM) beschäftigt. Gerrit Kall und seine Kollegen betreiben und bewirtschaften Immobilien einschließlich der baulichen und technischen Anlagen.

Viele Zusagen„Die Bewerbungsphase lief weit besser, als ich erwartet hatte“, er-zählt Gerrit Kall. „Erst war ich skeptisch, denn während des Studi-ums hatte ich bemerkt, dass in meinem Bekanntenkreis kaum je-mand etwas mit dem Begriff Bachelor anfangen konnte oder ihn als vollwertigen Abschluss ansah.“ Die Unternehmen, bei denen sich der Ingenieur bewarb, waren jedoch dem neuen Studienabschluss gegenüber offen eingestellt. „Ich habe sogar mehrere Zusagen be-kommen und musste letztlich zwischen verschiedenen Angeboten auswählen.“

Gerrit Kall hat sich ganz bewusst für einen Berufseinsteig direkt nach dem Bachelorabschluss entschieden: „Nach 13 Jahren Schu-

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Ob Traineeprogramm oder Direkteinstieg – bei uns macht es prinzipiell keinen Un-terschied, ob jemand einen Bachelor- oder einen anderen Hochschulabschluss mitbringt. Es kommt vielmehr darauf an, welche speziellen Qualifi kationen für die zu besetzende Position erforderlich sind. Im Bereich „Betrieb“ (Inbetriebnahme der Anlagen) neh-men wir zum Beispiel gern Bachelorabsolventen, während bei komplexeren Themen wie Unternehmensstrategie, Disposition oder leitenden Funktionen eher Masterabsolventen eingesetzt werden. Berufseinsteiger erhalten je nach ihren Vorkenntnis-sen und Fähigkeiten bei uns individuelle Qualifi zierungsange-bote – aber das gab es bei den „alten“ Studienabschlüssen auch schon.

Die teilweise fehlende Praxiserfahrung der Bachelorabsol-venten erfordert allerdings ein Umdenken auf unserer Seite: Wir müssen die Einsteiger unter Umständen mehr betreuen als früher und sie besser an die Praxis heranführen. Hier müssen wir unsere Anforderungen sicherlich herunterschrauben.

Mein Tipp für die Bewerber: Steigen Sie nach Ihrem Bachelor-studium ruhig erst einmal ins Berufsleben ein. Ein Masterstudi-um können Sie später immer noch aufnehmen.Wolfgang Bilger, Leiter Personalmarketing und Einsteigerprogramme bei Vattenfall

Positive EinstellungStellen Sie Bachelorabsolventen ein? abi >> hat bei Personal-chefs einiger Unternehmen nachgefragt.

Personalerstatements

Da es noch nicht so viele Absolventen mit einem Bachelorabschluss gibt, konnten wir bisher erst wenig Erfahrung mit diesen Berufseinsteigern machen. Gerade einmal drei Prozent unserer Mitarbeiter haben bislang einen Bachelorabschluss, bei den Praktikanten sind es bereits 50 Prozent. Ob wir Bachelor- oder Masterabsolventen einstellen, hängt von den Anforderungen der unterschiedlichen Jobs ab: Für einige Stellen, zum Beispiel in der Entwicklung, ist ein Master einfach unabdingbar.

Von den Bachelorabsolventen erwarten wir, wie von Bewerbern mit anderen Titeln auch, einen guten Studienabschluss in angemes-sener Zeit, Praxiserfahrung – idealerweise über ein Praktikum bei uns – sowie, passend zur Branche, einen „Schuss Benzin im Blut“.

Intern müssen wir unsere Personalentwicklungsprogramme natürlich an die Bachelorabsolventen anpassen: Wir gehen da-von aus, dass sich ein Großteil von ihnen akademisch weiterbil-den will, also den Master of Business Administration (MBA) oder einen anderen Master anschließt. Gut gefällt uns an den neuen Studienabschlüssen unter anderem, dass man durch die Diplo-ma Supplements sehen kann, welche Leistungen der Student erbracht hat, und dass die Abschlüsse international vergleichbar geworden sind.Dr. Martin Meyer, Leiter Personalmarketing, Porsche AG

Ich habe in den vergangenen zehn Jahren dafür gesorgt, dass viele hundert Bache-lor-Absolventen einen ausgezeichneten Berufseinstieg gefunden haben. Ein gut ausgebildeter Bachelor ist für mich voll und ganz berufsfähig. Ob Ingenieur oder Informatiker, Bachelor-Absolventen sind bei der Deutschen Telekom willkommen. Wichtig ist uns, dass Bewerber über Team- und Problemlösungskompetenz verfügen und eine Portion internationaler Erfahrung mitbringen. Was die Vergütung betrifft, so erhalten Berufseinsteiger mit gutem Ba-chelorabschluss das gleiche Gehalt wie früher gute Absolventen mit FH-Diplom.

Ich wünsche mir, dass alle Hochschulen den Bologna-Pro-zess als echte Reform begreifen und nicht alten Wein in neuen Schläuchen servieren. Bologna bietet den Hochschulen viele Spielräume, doch die Umsetzung greift vielerorts zu kurz. Da haben noch nicht alle Hochschulen ihre Hausaufgaben ge-macht. Aber eines ist klar: Der Bachelor ist nicht mehr aufzu-halten. Es gilt jetzt, das Beste aus der Reform zu machen und die Chancen zu nutzen.Thomas Sattelberger, Personalvorstand Telekom AG, Bonn

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Ich muss zugeben, dass wir anfangs auch Vorbehalte gegenüber Bachelor-absolventen hatten: wegen der kurzen Studienzeit, wegen des Alters, wegen der eventuell fehlenden Sozialkompe-tenz. Aber nachdem wir nun die ersten Bachelors eingestellt haben, kann ich sagen, dass sich unsere Befürchtungen nicht bewahrheitet ha-ben. Daher gilt bei uns: Prinzipiell haben Bachelors die gleichen Chancen wie Diplomabsolventen – mit Ausnahme von einigen Fachrichtungen, wie etwa der Chemie. Hier ist vor allem ein Master gefragt und meist auch eine Promotion.

Wichtig ist uns, dass die Bewerber fl ießende Englischkennt-nisse, Offenheit, Toleranz und Kommunikationsstärke mitbrin-gen. In den Traineeprogrammen sind sowohl die Aufgaben als auch das Gehalt für alle Einsteiger gleich. Direkteinstei-ger mit Bachelorabschluss verdienen anfangs etwas weniger als ihre Diplom-Kollegen, aber das gleicht sich nach wenigen Jahren aus. Bei entsprechender Eignung haben Bachelorab-solventen die gleichen Entwicklungschancen wie ihre Kolle-gen: Sie können sowohl Fach- als auch Führungslaufbahnen einschlagen. Wir bieten ihnen bei Bedarf auch Master- und MBA-Programme an.Jürgen Jäckel, Leiter Personalservice Konzern, Fraport AG

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Wir bieten Absolventen mit Bachelor-abschluss ein maßgeschneidertes Ein-stiegsprogramm an: Zwei bis drei Jahre lang arbeiten sie als Junior Associates bei Kundenprojekten mit und betreuen von Anfang an eigene Aufgabenbereiche. Um ihre theoretischen Kenntnisse zu vertiefen, verlassen sie BCG anschließend und absolvieren ei-nen MBA oder einen anderen Masterstudiengang.

Dabei passen wir uns an die unterschiedlichen Eintrittstermine der Universitäten und Business Schools* an und ermöglichen unseren Junior Associates, bis zum Studienbeginn weiterzuarbei-ten. Damit gewinnen sie auch die Berufserfahrung, die gerade bei MBA-Programmen häufi g vorausgesetzt wird und die je nach Hochschule bei zwei bis drei Jahren liegen kann. Bei herausra-gender Leistung sponsern wir zudem ein MBA-Studium an einer renommierten Business School.

Nach bestandenen Masterprüfungen kehren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Bachelorprogramms zu BCG zurück und stei-gen dabei direkt die nächste Karrierestufe zum Consultant hinauf.* Private oder staatliche Institute an Hochschulen oder eigenständige Hochschulen,

die vor allem betriebswirtschaftliche Studiengänge anbieten

Niclas Storz, für das Recruiting verantwortlicher Geschäftsführer bei The Boston Consulting Group (BCG)

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Sozialisationsaufgaben der Bildungseinrichtung

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Die Praxis übenLutz Pöhlmann ist Praktikumsmanager an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim. Er unterstützt die Studierenden bei der Praktikumssuche, hilft ihnen bei der Bewerbung und hält die fakultätsinterne Praktikums-Datenbank up-to-date. Mit abi >> sprach er über die Bedeutung von Praktika und gab Tipps für einen erfolgreichen Berufseinstieg.

Interview

Warum sollte man überhaupt ein Praktikum machen?Lutz Pöhlmann: Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen natürlich weil man Praxiserfahrung sammeln kann und erfährt, wie die Arbeitswelt aussieht. Man lernt das für den Beruf wichtige Hand-werkszeug, wie beispielsweise spezielle Computerprogramme, kennen und steigert so seine Qualifikation. Zum zweiten ermög-licht ein Praktikum auch, sich einen Einblick in verschiedene Berufsfelder zu verschaffen. Gerade bei den Geistes- und Sozi-alwissenschaften gibt es ja viele Bereiche, in denen man später arbeiten kann. Mit einem Praktikum kann man einige davon ken-nen lernen und schon mal überprüfen: Passt das zu mir?

Und welche Gründe gibt es noch?Lutz Pöhlmann: Kontakte! Mit einem Praktikum knüpfen Sie Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern. Immer wieder bekom-men Bachelorabsolventen über ein Praktikum eine feste Stelle angeboten. Wichtig ist dabei, dass man nach dem Praktikum mit dem Unternehmen in Kontakt bleibt, öfter mal eine Mail schickt und erzählt, was man gerade so macht. Das ist zwar nicht je-dermanns Sache, aber es funktioniert. Zusammenfassend kann man sagen: Ohne Praxiserfahrung werden Sie nach Ihrem Studi-enabschluss nur sehr schwer eine Stelle bekommen.

Ist es denn in Zeiten von Bachelor und Master schwieriger geworden, diese Praxiserfahrung zu sammeln?Lutz Pöhlmann: Jein. In den meisten Prüfungsordnungen der Bachelorstudiengänge ist ein Praktikum Pflicht, es ist aber keine extra Zeit dafür eingeplant. Man muss das Praktikum also in den Semesterferien machen.

Die Semesterferien mussten doch in Zeiten von Diplom und Magister auch schon für Praktika herhalten?Lutz Pöhlmann: Ja, aber damals konnte man auch relativ pro-blemlos ein Urlaubssemester einlegen und beispielsweise ein sechsmonatiges Praktikum machen. Das ist inzwischen schwie-rig, da bei den Bachelorstudiengängen die Module im Jahres-rhythmus gelehrt werden. Wer ein Semester aussetzen will, muss eigentlich auch das zweite noch Urlaub nehmen, damit er wieder nahtlos weiterstudieren kann.

Kann man sagen, dass ein im Curriculum vorgeschriebenes Praktikum ein Zeichen für die Qualität des Studiengangs ist?Lutz Pöhlmann: Nein, das kann man nicht so pauschal sagen, denn fast alle Studiengänge beinhalten inzwischen ein Praktikum. Wich-tiger ist, wie das Praktikum ausgestaltet ist, also beispielsweise wie lange, wann, in welchen Berufsfeldern und ob es eine Unterstüt-zung bei der Praktikumssuche von Seiten der Universität gibt.

Wie lange sollte ein Praktikum denn im Idealfall dauern?Lutz Pöhlmann: Ideal wären sechs Wochen bis drei Monate. An der Uni Mannheim sind in Soziologie zum Beispiel sechs Wochen

vorgesehen, damit man das Praktikum in den Semesterferien machen kann. Bei einem Praktikum von zwei bis drei Wochen dagegen lernt man nicht viel.

Was ist eigentlich ein „gutes Praktikum“?Lutz Pöhlmann: Auf keinen Fall eines, bei dem man nur rum-sitzt. Auch Kaffee kochen und kopieren gehört nicht dazu. Ideal ist es, wenn man Arbeitsabläufe erklärt bekommt und selbst-ständig arbeiten darf. Besonders schön: Wenn der Praktikant über einen längeren Zeitraum ein größeres Projekt bearbeitet, beispielsweise eine Recherche mit anschließender Zusammen-fassung der Ergebnisse.

Wann ist der ideale Zeitpunkt, Praxiserfahrung zu sammeln?Lutz Pöhlmann: Theoretisch dann, wenn man schon ein ge-wisses Wissen mitbringt, also etwa nach drei Semestern. Viele Studierende machen aber schon nach dem ersten Semester ein Praktikum und dann noch mal eines kurz vor dem Ende des Stu-diums. Eigentlich sollte man mindestens zwei Praktika machen.

Das ist aber nicht immer so einfach, vor allem, wenn man neben dem Studium noch Geld verdienen muss.Lutz Pöhlmann: Ja, aber man kann beispielsweise auch an der Uni als Hiwi arbeiten und so Praxiserfahrung sammeln, oder man geht während des Semesters einer Werkstudententätigkeit in der künftigen Wunschbranche nach. Das Gute ist, dass man dabei Geld bekommt und das Unternehmen über einen längeren Zeitraum kennen lernt. So eine Werkstudententätigkeit ist eine gute Alternative zu einem Praktikum.

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VORURTEILE

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Schmalspurig oder nicht?Der Bachelor – ein Schmalspurstudium? Engagement nein danke? Es gibt eine Menge Vorurteile gegenüber Studis und den neuen Abschlüssen. abi >> hat diese gesammelt und mit Hilfe von Forschung und Statistik geprüft, was der Realität entspricht und wo es sich wirklich nur um ein Vorurteil handelt.

„Ohne Master läuft gar nichts“Wer einen Bachelorabschluss macht, hat einen berufsqualifi zie-renden Hochschulabschluss, kann also direkt in das Berufsleben einsteigen. Um dies zu garantieren, haben sich führende deut-sche Unternehmen zur Initiative „Bachelor Welcome“ zusammen-geschlossen in der sie zusagen, Bachelor-Absolventen attraktive Einstiegschancen zu bieten und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten in Fach- und Führungspositionen zu eröffnen. Im Gegenzug for-dern sie von den Hochschulen, dass die Absolventen das Kernwis-sen ihrer Disziplin beherrschen und über methodische und soziale Schlüsselkompetenzen verfügen. Die Initiative wurde inzwischen sogar noch ausgeweitet: 2006 unterzeichneten die Unternehmen die Erklärung „More Bachelors and Masters Welcome“ und 2008 „Bachelor Welcome – MINT-Nachwuchs sichern“.

Fairerweise muss man aber zugeben, dass nicht für alle Berufe ein Bachelor ausreichend ist. Wer beispielsweise Lehrer werden will, braucht auf jeden Fall noch einen Masterabschluss.

„Studierende engagieren sich nicht mehr gesellschaftlich“Eine Studie der HIS Hochschul-Informations-System GmbH von 2006 zeigt, dass sich zwei Drittel der Studierenden in irgendeiner Form gesellschaftlich engagieren. Einen großen Anteil macht dabei das politische Engagement aus: Rund 32

Prozent aller gesellschaftlich engagierten Studierenden sind in einer Partei, einer Gewerkschaft oder der Hochschulpolitik tä-tig. Noch beliebter ist nur eine Tätigkeit im Jugend-, Sport- und Freizeitbereich: 33 Prozent engagieren sich hier, beispielswei-se als Übungsleiter.

„Die Studierenden von heute denken nur an ihre Karriere“Laut Studierendensurvey 2008 der Uni Konstanz wählen Studie-rende ihr Studienfach hauptsächlich nach Interesse und Begabung aus. Für 71 Prozent ist das Fachinteresse sehr wichtig, die eigene Begabung gaben 58 Prozent der Studierenden als „sehr wichtig“ für die Studienfachentscheidung an. 36 Prozent haben sich für ihr Studienfach deshalb entschieden, weil sie sich einen sicheren Arbeitsplatz erhoffen, aber nur 17 Prozent streben eine Führungs-position an. Im Jahr 2004 war das Erlangen einer Führungspositi-on ebenfalls nur für 17 Prozent der Studierenden wichtig. Hier hat sich also im Laufe der Jahre nichts geändert. Interessant ist aber, dass es Unterschiede zwischen den Fächergruppen gibt: Das spä-tere Einkommen und der Wunsch, eine Führungsposition zu errei-chen, sind für 52 beziehungsweise 44 Prozent der Wirtschafts-wissenschaftler entscheidend für die Studienwahl, aber nur für 13 beziehungsweise 4 Prozent der Kulturwissenschaftler.

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„Bachelor-Studierende haben den meisten Stress“Laut 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks von 2007 liegt der Zeitaufwand für ein Bachelorstudium bei durchschnittlich 36 Stunden pro Woche. Das ist in der Tat etwas mehr als beim Diplomstudium (34 Stunden) und beim Magister (30 Stunden). Noch aufwändiger ist aber ein Staatsexamensstudiengang wie Jura oder Medizin mit 41 Stunden pro Woche. Im Jahr 2000 haben Studierende aller Studienrichtungen übrigens durchschnittlich 36 Stunden pro Woche für das Studium aufgewendet. Was die zeit-liche Belastung angeht, hat sich also nichts geändert.

„Bachelor-Studierende können nebenbei nicht mehr arbeiten“Die 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zeigt, dass im Jahr 2006 rund 63 Prozent der Studierenden nebenbei gearbeitet haben. Diese Zahl ist gegenüber 2003 um drei Pro-zentpunkte zurückgegangen. Der Gesamtaufwand für Studium und Erwerbstätigkeit beträgt für Studierende im Erststudium durchschnittlich 41 Stunden pro Woche.

Wie viele Studierende nebenbei jobben, hängt auch davon ab, in was für einem Studiengang sie eingeschrieben sind: Unter den 24- bis 25-jährigen Bachelor-Studierenden arbeiten 68 Prozent nebenbei, bei den gleichaltrigen Studierenden in Staatsexamens-studiengängen sind es nur 48 Prozent. Von den Magister- und Di-

plomstudierenden sind rund 75 Prozent nebenbei erwerbstätig. Für die meisten ist der Nebenjob zur Finanzierung des Lebensun-terhalts notwendig.

„Durch das Bachelorstudium wird es schwie-riger, ein Auslandssemester einzulegen“Die Zahl der Studierenden, die 2007/2008 mit dem EU-Pro-gramm Erasmus ein Studiensemester im Ausland absolviert haben, lag bei 23.556. Im Studienjahr 2006/07 waren es mit 23.884 geringfügig mehr. Wie sich die Zahlen in den nächsten Jahren entwickeln werden, wenn es deutlich mehr Bachelor-Stu-dierende gibt, kann momentan noch nicht abgeschätzt werden. Aber: Seit dem Studienjahr 2007/08 gibt es auch die Möglich-keit, mit Erasmus ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Damals haben 2.700 Studierende dieses Angebot genutzt. Die Gesamt-zahl der geförderten deutschen Erasmus-Studierenden 2007/08 ist damit mit fast 26.300 so hoch wie noch nie.

Wer sicher ist, dass er während des Studiums ein Auslandsse-mester oder -praktikum absolvieren möchte, der kann sich gleich einen internationalen Studiengang aussuchen, bei dem ein Se-mester an einer Partneruni fest vorgeschrieben ist. Eine andere Möglichkeit: das Bachelorstudium komplett in Deutschland absol-vieren und für den Master dann ins Ausland verschwinden.

„Der Bachelor ist ein Schmalspurstudium“„Schluss mit dem Schmalspurstudium“, das forderten die Stu-dierenden während des Bildungsstreiks im Juni 2009. Aber was genau bedeutet denn „Schmalspurstudium“? Eine gängige De-fi nition: Die Absolventen absolvierten kein „richtiges“ Studium, viele Inhalte würden nur oberfl ächlich vermittelt, wissenschaft-liches Arbeiten würde gar nicht mehr gelehrt. Aber stimmt das so? Fakt ist, dass nicht alle Bachelorstudiengänge wirklich neu konzipiert worden sind. Häufi g haben die Hochschulen die In-halte der alten Diplom- und Magisterstudiengänge einfach von den früheren acht bis zehn Semestern in ein sechssemestri-ges Bachelorstudium gepackt. Dass da einige Inhalte auf der Strecke bleiben, ist klar. Aber im Gegenzug dazu gibt es auch Studiengänge, die sehr gut an das neue System angepasst wur-den. Studiengänge, mit denen die Absolventen fi t für den Ar-beitsmarkt gemacht werden und in denen großer Wert auf die Vermittlung von Soft Skills wie beispielsweise Präsentations-techniken gelegt wird. Damit werden die Studierenden besser als früher auf die Anforderungen im Arbeitsleben vorbereitet. Welche Soft Skills im Detail vermittelt werden, das steht auf den Webseiten der jeweiligen Hochschule. Wer sich dagegen in seinem Fach gerne noch fundierter informieren möchte und Wert auf wissenschaftliches Arbeiten legt, der kann einen Ma-ster dranhängen und hat damit am Ende die gleiche Qualifi kati-on wie die ehemaligen Magister- und Diplom-Absolventen.

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arbeiten nicht

haben Messejobs

arbeiten in der Bildungseinrichtung

arbeiten in einer sozialen Einrichtung

haben Promotionjobs

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So läuft’s …

Beispielhafter Studienaufbau Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Aachen mit dem Abschluss Bachelor of Science.

Bachelorstudium kompakt

AbschlussartBachelor of Science ist nur eine von vielen Abschlussbezeichnungen. Daneben gibt es noch den Bachelor of Arts, of Engineering, of Education, of Music, of Fine Arts und of Laws. Der Titel gibt lediglich einen Hinweis auf die grobe Fachrichtung, in der der Studienabschluss erworben wurde. Beispielsweise erhält man den Bachelor of Arts für einen Studiengang aus den Fächergruppen Sprach-, Kultur-, Sozial-, Kunstwissenschaften und Darstellende Kunst oder Sport, zum Teil auch Wirtschafts-wissenschaften.

Hinweis: Das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen, wie ein Bachelorstudium aussehen kann (http://www.fh-aachen.de). Von Studiengang zu Studiengang und von Hochschule zu Hochschule gibt es hier Unterschiede.

Dir schwirrt der Kopf vor lauter Begriffen wie Credit Points, Bachelor-Thesis und Modulwahl? abi >> erläutert dir die wichtigsten Stichworte des Bachelorstudiums und gibt dir eine kurze Übersicht, wie so ein Studiengang aufgebaut sein kann.

Credit PointsIm Bachelorstudium gibt es zusätzlich zu den Noten im einzelnen Fach sogenannte Leistungspunkte, auch Credit Points genannt (heißen zum Teil auch ECTS-Punkte, nach dem European Credit Transfer System). Die Credit Points spiegeln den Aufwand wider, der nötig ist, um ein Modul abzuschließen. Das umfasst die Zeit und den Arbeitsaufwand für den unmittelbaren Unterricht, Vor- und Nachbe-reitungszeit sowie die Vorbereitung auf die Modul-Abschlussprüfung.

ModuleAls „Modul“ wird ein thematisch zusammenhän-gender Veranstaltungsblock zu einem Thema bezeichnet. Es setzt sich häufig aus zwei aufeinander bezogene Lehrveranstaltungen zusammen (Semi-nare, Vorlesungen, Übungen, Laborpraktika oder Ähnliches) und erstreckt sich über ein oder mehrere Semester. Um ein Modul abzuschließen, gibt es oft eine Prüfung.Man unterscheidet zwischen Pflichtmodulen und Wahl- oder Wahlpflichtmodulen, unter denen – meist in der zweiten Hälfte des Studiums – eine Auswahl getroffen werden kann.

WorkloadDas ist der in Zeitstunden ausgedrückte Arbeits-aufwand für ein Modul, Semester oder die gesamte Studiendauer. Der Workload wird über die Credit Points „bewertet“. Um einen Credit Point zu erwer-ben, geht man von einem zeitlichen Aufwand von 25 bis 30 Stunden aus. Das heißt, für ein Seminar über ein Semester, für das man 5 Credit Points erhält, muss man etwa 150 Stunden Arbeit im Semester einplanen (inklusive vorlesungsfreier Zeit). In der Regel muss man pro Semester etwa 30 Credit Points erwerben, für ein dreijähriges Studium also insgesamt 180.

Semesterwochenstunde (SWS)Die Semesterwochenstunden geben den wöchent-lichen Zeitaufwand für eine Lehrveranstaltung an. Eine SWS dauert 45 Minuten. Wenn eine Vorlesung mit „2 SWS“ angegeben wird, heißt das, dass die Veranstaltung ein Semester lang jede Woche für die Dauer von 90 Minuten angeboten wird.

DauerEin Bachelorstudium dauert mindestens drei Jahre, also sechs Semester. Manche Studiengänge können sich auch über vier Jahre hinziehen. Das ist dann jedoch die Höchstgrenze.

Mono- und Mehr-Fach-BachelorBei einem Mono- oder Ein-Fach-Bachelor liegt der Schwerpunkt auf einem bestimmten Fach. Daneben gibt es auch Mehr-Fach-Bachelor, die sich entweder aus einem Kernfach und einem oder zwei Ne-benfächern oder aus zwei gleichwertigen Fächern zusammensetzen. Die Hochschulen legen fest, ob und welche Fächer kombiniert werden können.

1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester 7. Semester

Mathematik (6 + 5 Credits) Konstruktionselemente (5 + 6 Credits)Werkzeugmaschinen/ Flexible Fertigungs-systeme (3 Credits)

CAD/CAM (5 Credits)

Praxisprojekt (15 Credits)

Technische Mechanik (6 + 5 + 5 Credits)Fertigungsverfahren (5 Credits)

Total Quality Ma-nagement (3 Credits)

Produktionslogistik (3 Credits)

Bachelorarbeit (12 Credits)

Werkstoffkunde I (5 Credits)

Elektrotechnik/Elek-tronik (5 Credits)

Thermodynamik (5 Credits)

Einführung in die Volkswirtschaftslehre (5 Credits)

5 verschiedene Wahlmodule aus dem Bereich Maschinenbau (insgesamt 15 Credits)

Abschlusskolloquium (3 Credits)

CAD/Technisches Zeichnen (3 Credits)

Personal (5 Credits)

Statistik (5 Credits)

Grundlagen der Wirtschaftsinformatik (5 Credits)

Projektarbeit (5 + 5 Credits)

Technisches und Wirtschaftsenglisch (4 Credits)

Wirtschaftsprivatrecht I (5 Credits)

Rechnungslegung I (5 Credits)

Finanzwirtschaft (5 Credits)

3 Wahlmodule aus dem Bereich BWL (insgesamt 15 Credits)

Betriebswirtschafts-lehre für Ingenieure (5 Credits)

Marketing (5 Credits)

Kostenrechnung (5 Credits)

Organisation (5 Credits)

Unternehmensführung mit Planspiel LUDUS (5 Credits)

Summe 1. Semester: 29 Credits

Summe 2. Semester: 30 Credits

Summe 3. Semester: 30 Credits

Summe 4. Semester: 31 Credits

Summe 5. Semester: 30 Credits

Summe 6. Semester: 30 Credits

Summe 7. Semester: 30 Credits

Insgesamt: 210 Credits

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Schlüsselqualifi kationenDer Bachelor setzt neben der Vermittlung von Fachwissen auch stark auf das Training von Schlüsselqualifi kationen, Methoden- und Sozialkompetenz. Dazu gehören beispielsweise Fremdsprachen- und Computerkenntnisse, Präsentationstechniken, Kommunikations-, Teamfähigkeit und sonstige „Soft Skills“. Dafür bieten die Hochschulen zum Teil eigene Module an oder schulen diese Fähigkeiten über Pfl icht-Praktika.

Diploma SupplementDas ist eine Ergänzung zum Abschlusszeug-nis und gibt genauere Auskunft über den Studienverlauf. Dort werden zum Beispiel alle besuchten Module mit Angabe der erworbenen Credit Points und Noten aufgelistet. So wird deutlich, welche Inhalte und Kompetenzen im Studiengang vermittelt wurden, und potenzielle Arbeitgeber können sich ein besseres Bild von den Kenntnissen und Fähigkeiten des Absol-venten machen.

AbschlussnoteDie Abschlussnote hängt nicht nur von den Prüfungs-leistungen am Ende des Studiums ab: Die Gesamt-note berücksichtigt alle während des Studiums er-brachten Leistungen.

1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester 7. Semester

Mathematik (6 + 5 Credits) Konstruktionselemente (5 + 6 Credits)Werkzeugmaschinen/ Flexible Fertigungs-systeme (3 Credits)

CAD/CAM (5 Credits)

Praxisprojekt (15 Credits)

Technische Mechanik (6 + 5 + 5 Credits)Fertigungsverfahren (5 Credits)

Total Quality Ma-nagement (3 Credits)

Produktionslogistik (3 Credits)

Bachelorarbeit (12 Credits)

Werkstoffkunde I (5 Credits)

Elektrotechnik/Elek-tronik (5 Credits)

Thermodynamik (5 Credits)

Einführung in die Volkswirtschaftslehre (5 Credits)

5 verschiedene Wahlmodule aus dem Bereich Maschinenbau (insgesamt 15 Credits)

Abschlusskolloquium (3 Credits)

CAD/Technisches Zeichnen (3 Credits)

Personal (5 Credits)

Statistik (5 Credits)

Grundlagen der Wirtschaftsinformatik (5 Credits)

Projektarbeit (5 + 5 Credits)

Technisches und Wirtschaftsenglisch (4 Credits)

Wirtschaftsprivatrecht I (5 Credits)

Rechnungslegung I (5 Credits)

Finanzwirtschaft (5 Credits)

3 Wahlmodule aus dem Bereich BWL (insgesamt 15 Credits)

Betriebswirtschafts-lehre für Ingenieure (5 Credits)

Marketing (5 Credits)

Kostenrechnung (5 Credits)

Organisation (5 Credits)

Unternehmensführung mit Planspiel LUDUS (5 Credits)

Summe 1. Semester: 29 Credits

Summe 2. Semester: 30 Credits

Summe 3. Semester: 30 Credits

Summe 4. Semester: 31 Credits

Summe 5. Semester: 30 Credits

Summe 6. Semester: 30 Credits

Summe 7. Semester: 30 Credits

Insgesamt: 210 Credits

Links

www.abi.deUnter „Orientieren & Entscheiden > Hochschule“ fi ndest du wei-tere Infos zum Aufbau eines Bachelorstudiengangs, etwa Bei-spiele für Diploma Supplements oder eine Infografi k über Mono- und Mehr-Fach-Bachelor.

Bologna-ABC der Hochschulrektorenkonferenz http://www.hrk-bologna.de > Bologna für Schulen und Studienbera-tung > Bologna ABC

Bologna-ABC der Hochschulrektorenkonferenz http://www.hrk-bologna.de > Bologna für Schulen und Studienbera-tung > Bologna ABC

Bologna-ABC der Hochschulrektorenkonferenz http://www.hrk-bologna.de > Bologna für Schulen und Studienbera-Bologna-ABC der Hochschulrektorenkonferenz http://www.hrk-bologna.de > Bologna für Schulen und Studienbera-Bologna-ABC der Hochschulrektorenkonferenz http://www.hrk-bologna.de > Bologna für Schulen und Studienbera-

Bachelorarbeit / Bachelor-ThesisIm letzten Semester gilt es, mit einer schriftlichen Ab-schlussarbeit zu zeigen, was man alles gelernt hat. Damit erwirbt man zwischen sechs und zwölf Credit Points.

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Geht nicht gibt’s nichtEin erklärtes Ziel des Bologna-Prozesses war es, die internationale Mobilität der Studierenden zu erhöhen – doch scheint vielen nun angesichts eng gestrickter Curricula kaum noch Zeit für ein endlich kompatibles Auslandssemester zu bleiben. Auch ein Praktikum oder den Nebenjob zur Studienfi nanzierung im durchschnittlichen Bachelor-Tagesablauf unterzubringen, ist meist gar nicht so einfach. abi >> hat Studierende nach ihren Erfahrungen und Tipps gefragt und mit ein paar Experten darüber ge-sprochen, wie die Quadratur des Uni-Praxis-Kreises in Bachelor-Zeiten doch noch zu schaffen ist.

Auslandserfahrung, Praktika und Nebenjobs

JiveQuickstep

Cha-Cha-ChaRumba

Paso Doble

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AuslAndserfAhrung, PrAktikA und nebenjobs

Hilmar Girnus studiert „Integrierte Europastudien“ an der Uni Bremen und war für zwei Semester in St. Petersburg.

Lisa Risch studiert Physik an der Freien Universität (FU) Berlin und war ein Jahr lang in Granada.

„Wenn man sich mit einem Kulturraum beschäftigt, ist es wie bei der Ausbildung: Noch so viele Bücher können die Praxis nicht ersetzen“, erklärt Hilmar Girnus, der von September 2008 bis Juni 2009 zwei Auslandssemester an der Staatsuniversität St. Pe-tersburg absolviert hat. Der Auslandsaufenthalt ist ein wichtiger Bestandteil seiner „Integrierten Europastudien mit kulturhisto-rischem Schwerpunkt“ an der Universität Bremen.

Der Lehrplan der Uni Bremen schreibt für die „Integrierten Euro-pastudien“ ein Auslandssemester im fünften Semester vor. Hilmar Girnus hat sich von Anfang an für zwei Semester in St. Petersburg entschieden, „da eins doch sehr kurz ist und ich vor allem meine Sprachkenntnisse verbessern wollte“. Da er im Vorhinein einige zu-sätzliche Kurse belegt und quasi vorgesorgt hatte, brachte ihm der lange Aufenthalt auch keinen Nachteil. Bei der Vorbereitung und Planung bekam er viel Unterstützung von der Uni-Verwaltung. „Ich musste lediglich aus einer Liste die gewünschte Partneruni aussu-chen.“ Selbst die Bewerbung für das DAAD-Stipendium hat ihm die Universität abgenommen. „Ich kenne aber auch andere Studenten, die zum Teil einen Riesenaufwand betrieben haben, um den Studi-

Physikstudentin Lisa Risch hatte – trotz Bachelor – kein Pro-blem damit, ihrer Heimatuni, der FU Berlin, für ein Jahr den Rü-cken zu kehren, um an der Universidad de Granada in Spanien zu studieren. Ihren Auslandsaufenthalt hatte sie bereits im ersten Semester vorbereitet: „Eigentlich dachte ich, es wäre sinnvoll, im fünften Semester ins Ausland zu gehen, doch ein Kommilito-ne erklärte mir, dass sich dies mit dem Bachelor geändert habe. Da bin ich noch am selben Tag ins Erasmus-Büro gestürmt und hab mich tags darauf in einer Liste für Granada eingetragen.“

Von September 2007 bis September 2008, also während ihres dritten und vierten Semesters, lebte und studierte die 22-Jährige in Granada. „Die in Spanien erbrachten Leistungen habe ich mir bewusst nicht anrechnen lassen. Im Vorfeld dachte ich zwar, ich müsse die gleichen Kurse belegen, die für diese Semester auch an der FU angeboten werden, aber letztlich wurde ich von den doch sehr theoretischen Physik- und Mathevorlesungen in Spa-nien desillusioniert. Und verstanden habe ich auch nicht viel, ich konnte am Anfang ja nur ein paar Brocken Spanisch.“

Im Nachhinein hätte sie eine andere Fächerwahl getroffen, etwa Astro- oder Biophysik, die nicht so sehr auf vorangegan-genen Kursen aufbauen. „Generell ist es schon so, dass man sich die im Ausland erbrachten Leistungen zum Teil anrechnen lassen kann. Doch in manchen Studiengängen wie Physik ist

Mit Unterstützung in die Fremde

Nicht leicht, aber lohnenswert

enplatz und das Stipendium zu be-kommen.“

Mit der Uni Bremen hat Hilmar Girnus ein sogenanntes „Learning Agreement“, das heißt, er hat im Vorfeld mit der Uni abgesprochen, welche Veranstaltungen er besu-chen muss und wird. Wenn er aus Russland zurück ist, reicht er bei sei-ner Heimatuniversität ein Blatt mit allen im Ausland erworbenen Kursen und Noten ein, die von den jeweiligen russischen Dozenten unterschrieben wurden und dann von der Uni Bremen als erbrachte Leistungen anerkannt werden.

Einen Auslandsaufenthalt legt der 24-Jährige jedem Studieren-den dringend ans Herz, denn nur so lerne man Kulturen von einer ganz anderen Seite kennen und obendrein auch viel über sich selbst. „Ich denke, dass die Persönlichkeitsbildung sehr wichtig ist, durch den strukturierten Bachelor-Lehrplan jedoch schnell auf der Strecke bleiben kann.“

der Stundenplan so straff strukturiert, dass es sehr schwierig ist, die in Deutschland ‚verpasste‘ Zeit nicht wiederholen zu müssen.“ Lisa Risch entschloss sich dazu, die beiden Semester noch einmal zu machen, da gerade in Physik viel auf das Wis-sen aus vorangegangenen Vorlesungen zurückgegriffen wird. „Außerdem spielen beim Bachelor ja auch die während des Studiums erreichten Noten eine große Rolle, und die waren in Spanien nicht so toll.“ Dennoch bereut sie ihre Entscheidung keineswegs: „Spanien und die Lebensfreude dort haben mir un-heimlich gut gefallen – das war ein wichtiges Jahr für mich, das ich sehr genossen habe.“

ERASMUS-Programm der EU

ERASMUS ist Teil des EU-Bildungsprogrammes „Lebenslanges Lernen“ und fördert unter anderem Auslandsaufenthalte von Stu-dierenden. Mehr Infos gibt es unter http://eu.daad.de

Integriertes Auslandssemester

Auslandsstudium auf eigene Faust

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„Den Praxisanteil finde ich sehr wichtig. Schließlich lernt man den Umgang mit Men-schen und Sensibilität für ihre Person nicht in theore-tischen Vorlesungen“, meint Yvonne Battig.

Was rät sie anderen, die ein Praktikum absolvieren möchten? „Sorgfältig die Stundenpläne der höheren Jahrgänge ansehen, da-ran sein Zeitmanagement orientieren und am besten schon Vorle-sungen der nächsten Semester besuchen. So schaufelt man sich freie Zeit, wenn Praktika anstehen.“

Yvonne Battig absolviert derzeit ein Pflichtpraktikum im Rahmen ihres Kunsttherapie- Studiums an der Fachhochschule Ottersberg.

Gutes Zeitmanagement nötig

Ein ganz normaler Dienstag im Leben von Bachelor-Studentin Yvonne Battig: Um 8 Uhr morgens wird in anthroposophischer Medizin das eigene Weltbild in Frage gestellt, ab 10 Uhr arbeitet sie als Praktikantin in der Reha-Tagesstätte der Diakonischen Be-hindertenhilfe und ab 12.30 Uhr geht’s weiter mit einem Neben-job als Sekretärin – aus finanziellen Gründen.

Die 29-Jährige belegt im sechsten Trimester an der FH Ottersberg den Studiengang „Kunst im Sozialen. Kunsttherapie“ und absolviert zur Zeit ein studienbegleitendes Grundlagenpraktikum in der Reha-Tagesstätte. Noch bis zu den Weihnachtsferien wird sie wöchent-lich etwa fünf Stunden ihrem Praktikum nachgehen, damit sie auf die vorgeschriebenen 150 Stunden und ihre Creditpoints kommt. „Finanziell kommt ein Vollzeitpraktikum für mich nicht in Frage, als Praktikant verdient man nämlich nichts“, meint Yvonne Battig.

„Die Mehrfachbelastung ist nicht zu unterschätzen“, sagt die Stu-dentin, „schließlich macht es mir mein sehr voller und unregelmäßiger FH-Stundenplan nicht gerade leicht, alle Verpflichtungen nebeneinan-der zu organisieren: Manchmal habe ich zum Beispiel nur morgens und abends Vorlesung, muss viel hin- und herfahren und kann die Freistunden zwischendrin kaum für Job oder Praktikum nutzen.“

Die FH Ottersberg schreibt hohe Praxisanteile vor: Zum Studium gehören ein Vorpraktikum von 500 Stunden, ein Grundlagenprakti-kum von 150 Stunden und ein Berufspraktikum von 300 Stunden.

AuslAndserfAhrung, PrAktikA und nebenjobs

Bewegungsstudie Quickstep

„In den ‚alten‘ Studiengängen hatten die Studierenden einen größe-ren Zeitraum für die Planung und Realisierung eines Auslandsauf-enthalts zur Verfügung. Sie konnten sich in den ersten Semestern fachlich orientieren und dann die Entscheidung für ein Auslandsstu-dium treffen. Die kürzeren BA- und MA-Studiengänge erschweren die Mobilität dann, wenn Auslandsaufenthalte nicht vorgesehen sind oder integriert werden können und die zeitlichen Möglich-keiten curricular begrenzt sind. Im Augenblick ist die internationale Mobilität nicht schlecht, aber zweifellos erweiterbar. Hier kommt es auf die Hochschulen an, bei den einzelnen Studiengängen studi-enbezogene Auslandsaufenthalte als Module fest einzubauen oder zumindest ohne Zeitverluste im Studium zu ermöglichen.“

Claudius Habbich, Leiter des Re-ferats „Information für Deutsche über Studium und Forschung im Ausland; Publikationen“ beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Pflichtpraktikum

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Philipp Kolbus studiert Kfz-Elektronik an der Hochschule Esslingen und hat sein Praktikum aus eigenem Interesse verlängert.

„Mit Praktika haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre prak-tischen und theoretischen Grundlagen in der Praxis zu erproben: Im Grundlagenpraktikum können die Eingeschriebenen eigene pädagogische und künstlerische Projekte entwickeln oder in sozi-alen Institutionen tätig sein. Sie sammeln erste praktische Erfah-rungen und lernen Berufssparten kennen, in denen kunstthera-peutisch gearbeitet wird. Die erworbenen Grundlagen im ersten Studienabschnitt sind Voraussetzung für das Praktikum und sollen in diesem Anwendung fi nden. Zeitlich gesehen kann es im Block in den Trimesterferien stattfi nden oder in den Nachmittagsstunden parallel zum laufenden Studienbetrieb. Im Berufspraktikum, das am Ende der Ausbildung absolviert wird, sollen die Studierenden ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten selbstständig prak-tizieren und in der „realen Praxis“ unter Anleitung prüfen. Dazu steht ein eigenes Trimester (3 Monate) zur Verfügung, in dem die Studierenden von den betreuenden Dozenten und Dozentinnen begleitet werden.“

Einsatz für die spätere Karriere

einer Anstellung sehr wich-tig sein.“

Sein freiwilliges Praktikum bringt der Student problemlos mit seinen Verpfl ichtungen an der Hochschule unter einen Hut, da dieses überwiegend in die Semesterferien fällt. Dann müsse der Sommerurlaub eben einmal ausfallen, erklärt er. Doch so einfach ist das nicht in allen Bachelorstudiengängen. Eine gute Planung und Absprache mit der Uni sowie den Praktikumsgebern seien daher das A und O. Am bes-ten bewerbe man sich drei bis fünf Monate vor Praktikumsbeginn, meint Phillip Kolbus. Er rät außerdem, sich einen Industriezweig zu suchen, in dem man sich auch vorstellen kann, später einmal zu arbeiten. „Die Motivation sollte nicht darin liegen, den eigenen Le-benslauf zu schmücken, sondern etwas lernen zu wollen.“

AuslAndserfAhrung, PrAktikA und nebenjobs

„Für mich persönlich waren die Praxisanteile bislang das Wich-tigste überhaupt in meinem Studium. Während der Zeit an der Hochschule ist ein Praktikum die einzige Möglichkeit, schon einmal einen Einblick zu erhalten, wie das spätere Berufsleben ablaufen könnte.“ Philipp Kolbus studiert im sechsten Semester Mechatronik mit Schwerpunkt Elektrotechnik und Vertiefungs-richtung Kfz-Elektronik an der Hochschule Esslingen und absol-viert gerade ein Praktikum bei der Audi AG in Ingolstadt.

Da die Projekte der Praktikanten bei Audi meist auf sechs Mo-nate angelegt sind und die Uni lediglich fünf Monate Pfl ichtprak-tikum vorgibt, entschloss sich der 25-Jährige, seinen Aufenthalt um einen Monat zu verlängern und ein freiwilliges Praktikum an-zuhängen. „Die Erfahrungen, die man in der Industrie sammelt, sind für die berufl iche und persönliche Entwicklung unersetzlich. Außerdem können die Kontakte, die man während des Prakti-kums knüpft, auch für die Abschlussarbeit oder die Suche nach

Professorin Friederike Gölz lehrt therapeutische Grundlagen an der Fachhochschule Ottersberg

Freiwilliges Praktikum

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AuslAndserfAhrung, PrAktikA und nebenjobs

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Volle Stundenpläne, Anwesenheitspflicht und intensives Pauken für sehr gute Noten: abi >> hat vier Bachelorstudierende gefragt, wie sie bei diesem Pensum noch einen Nebenjob unterbringen – schließlich sind viele auf das Geld angewiesen. Das Ergebnis: vier Steckbriefe, die zeigen, dass mit etwas Kreativität, gutem Zeitmanagement und offenen Arbeitgebern vieles machbar ist.

„Mein Arbeitgeber nimmt Rücksicht“Nebenjobs

Name: Nina Konetschny Alter: 22 JahreStudium: Physik mit Nebenfach Meteorologie im 6. Semester an der Ludwig-Maximilians-Universität in MünchenNebenjob: arbeitet in der Redaktion des Deutschen Wetter Fernsehens.

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at„Mein Studiengang ist so gegliedert, dass die meisten Lehrveranstal-tungen am Vormittag stattfinden. In der Wetterredaktion arbeite ich meistens am Nachmittag oder am Wochenende, weshalb sich das Studium gut mit der Arbeit vereinbaren lässt. Außerdem nimmt mein Arbeitgeber Rücksicht, wenn ich mal keine Zeit habe, zum Beispiel zur Klausurenzeit.“

Ein typischer Freitag:• 10 bis 11.30 Uhr: Übungsaufgaben für meine Vorlesung in Physik der

Atmosphäre bearbeiten und ein Meteorologieseminar vorbereiten• 12 Uhr: zweistündige Physik-Vorlesung, danach fahre ich direkt in

die Wetterredaktion• ab 14.30 Uhr: Arbeit in der Redaktion – ich schreibe die Wetter-

briefings für die TV-Moderatoren • 19.30 Uhr: Volleyball Training

Name: Dominik Biegel Alter: 22 JahreStudium: Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt BWL im 6. Semes-ter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-NürnbergNebenjob: hat zwei Jahre als Werkstudent bei der Siemens AG, in den Bereichen Marketing Services und Product Management, gearbeitet.

„Meine Zeit als Werkstudent war für mich sehr wertvoll, da ich bereits früh praktische Erfahrung sammeln konnte und außer-dem einen super Nebenverdienst hatte. Aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten kam auch mein Studium nicht zu kurz, und ich hatte, trotz der manchmal sehr lernintensiven Phasen, noch Zeit, das Studentenleben zu genießen.“

Ein typischer Wochentag zu Werkstudent-Zeiten:• 8 bis 13 Uhr: Arbeit bei Siemens im Büro – ich bereite eine Direct-

Mailing-Aktion vor oder gestalte die Vertriebsfoliensätze für einen anstehenden Produkt-Launch

• ab 13.30 Uhr: Zeit für Mittagessen und Studium: Besprechung der Gruppenpräsentation in Business English

• 15 bis 18.15 Uhr: Besuch der Vorlesungen in Internationalem Management

• ab 18.15 Uhr: mit Kommilitonen auf ein Bier ins Sausalitos

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„Einen kleinen Anteil meiner Wochenstundenzahl kann ich mir frei einteilen, was mir sehr entgegen kommt. Mit jedem Semes-ter wird ein neuer Arbeitsplan erstellt, der sich an meinem Stun-denplan orientiert, damit ich alle Uni-Termine wahrnehmen kann. Doch bei umfangreicheren Hausarbeiten oder mehrtägigen Exkur-sionen kann die Zeit auch schon mal knapp werden. Fehlzeiten kann ich in der vorlesungsfreien Zeit wieder ausgleichen.“ Ein typischer Wochentag:• 8.15 bis 11.45 Uhr: zwei Vorlesungen an der Uni• 12 bis 18 Uhr: Arbeit in der Bibliothek der TU – zum Beispiel bin

ich für den Verleihservice und die Bestandspflege der Bücher zuständig

• ab 18 Uhr: noch schnell den Einkauf erledigen und dann zum Sport oder für die Uni lernen

Name: Stefan GehringAlter: 23 JahreStudium: Geowissenschaften im 4. Semester an der Technischen Universi-tät (TU) und Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in MünchenNebenjob: arbeitet 15 Stunden pro Woche in der Universitätsbiblio-thek der TU.

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AuslAndserfAhrung, PrAktikA und nebenjobs

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Name: Caroline EngelbrechtAlter: 26 JahreStudium: Kulturwissenschaften im 6. Semester an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder Nebenjob: arbeitet 10 bis 15 Stunden pro Woche im Kundenservice bei Audible.de, einem Berliner Hörbuchdownloadportal.

www.studium.abi.deMehr Infos über Auslandssemester, Nebenjobs

und Praktika

„In meinem Studiengang ist es glücklicherweise möglich, selbst den Stundenplan zu erstellen. So kann ich mir mehrere Veran-staltungen hintereinander legen und muss nicht jeden Tag zwi-schen Berlin und Frankfurt/Oder pendeln. Nach Absprache mit den Kollegen bei Audible.de kann ich die Arbeitszeiten an mei-nen Stundenplan anpassen. Wenn viel zu tun ist, arbeite ich auch samstags.“

Eine typische Woche: • Montag und Mittwoch: 10 bis 16 Uhr: Arbeit bei Audible – zum

Beispiel übernehme ich Kundenservice und -neugewinnung am Telefon, ab 18.30 bis 20 Uhr: Ballettunterricht

• Dienstag und Donnerstag: 8.30 bis 18.30 Uhr: Fahrt nach Frankfurt/Oder, dann verschiedene Seminare und Vorlesungen an der Uni, Fahrt zurück

• Freitag: Vorbereitung Unikurse, rund vier Stunden

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Vertiefung oder Neu-Orientierung?Das Masterstudium

Das Feld der Masterstudiengänge ist weit: Von „Abenteuer- und Erlebnispädagogik“ bis zu „Zell- und Molekularbiologie“ haben die deutschen Hochschulen für jedes Interesse und für jedes Berufsziel etwas im Angebot. abi >> gibt einen Überblick.

Um eines vorab klarzustellen: Diese Studiengänge sind nichts für Studienanfänger. Wer ein Masterstudium absolvieren möch-te, muss nämlich schon einen ersten Hochschulabschluss ha-ben – in der Regel den Bachelor. Aber nicht immer reicht ein Bachelorabschluss aus. In einigen Fällen gibt es auch ein Aus-wahlverfahren, oder es ist sogar der Nachweis von Berufserfah-rung gefordert.

Während die deutschen Unis und Fachhochschulen im Win-tersemester 1999/2000 gerade einmal 60 Masterstudiengänge angeboten haben, konnten die Studierenden im Sommersemes-ter 2009 bereits zwischen 4.201 verschiedenen Mastern wäh-len. Mit der Zahl der Studiengänge ist logischerweise auch die Zahl der Masterstudierenden gestiegen. Laut statistischem Bun-desamt waren im Wintersemester 2007/08 insgesamt 70.599

Studierende in einem Masterstudiengang eingeschrieben – im Vergleich zu nur 2.580 im WS 1999/2000.

Master für alle?Den mehr als 70.000 Masterstudierenden standen 529.980 Ba-chelorstudierende gegenüber. Da liegt die Frage nahe: Gibt es genug Masterplätze für all die fertig werdenden Bachelors, die sich weiterbilden wollen? Dr. Peter Zervakis, Leiter des Bologna-Zentrums der Hochschulrektorenkonferenz, glaubt schon: „Aus neueren Studien wissen wir, dass nicht wenige nach dem Bache-lor entweder direkt ins Berufsleben einsteigen oder ins Ausland gehen.“ Dennoch gibt es unter den Studierenden die Sorge, dass nicht jeder einen Masterplatz an seiner Wunschhochschule be-kommt. „Ich erwarte, dass die Hochschulen – gerade aus Grün-

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MASTER

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den der Profi lbildung – zukünftig mehr weiterbildende Masterstu-diengänge einrichten werden“, sagt Dr. Zervakis. Zudem müsse das Angebot an Masterprogrammen überschaubarer werden, um den Anreiz für einen eventuell notwendigen innerdeutschen Stu-dienortswechsel zu geben.

Aber alleine mit vielen Masterstudienplätzen ist es nicht getan, denn Fakt ist, dass nicht alle das für sie passende Masterangebot an ihrer „Heimat-Hochschule“ fi nden. „An der Uni Bremen sind – je nach Fach – einige Master zulassungsbeschränkt, da kommt es schon vor, dass manche Studierenden ihren Wunschplatz nicht bekommen“, sagt Dr. Ingrid Zondervan, Studienberaterin an der Uni Bremen. Zwar stelle die Uni speziell im Lehramt so viele Masterplätze zur Verfügung wie es Bachelorabsolventen gibt, aber „es gibt auch Bewerbungen von fremden Unis, und wenn Fächerkombination, ECTS-Punktezahl und Noten stimmen, kann es sein, dass diese externen Bewerber die Plätze bekom-men und es für die Bremer Bachelors knapp wird“, gibt die Bera-terin zu. Ob es mit dem Master klappt, hängt also zum einen von der Hochschule, zum anderen von der Bachelor-Abschlussnote und zum dritten auch vom gewünschten Fach ab: „Kleinere, spe-ziellere Masterstudiengänge hoffen dringlich auf mehr Zulauf“, weiß auch Dr. Zondervan.

Konsekutiv versus nicht-konsekutivDie meisten viersemestrigen Masterstudiengänge sind sogenann-te konsekutive Studiengänge, das heißt, im Master wird das glei-che oder ein ähnliches Fach studiert wie im Bachelor. Das ist bei-spielsweise bei einem Master in Amerikanistik oder Biologie der Fall, der Bachelorabsolventen in diesen Fächern die Möglichkeit gibt, ihre Kenntnisse zu vertiefen. Die Hochschulrektorenkonfe-renz geht davon aus, dass im Sommersemester 2009 ganze 74 Prozent der erfassten Masters konsekutiv sind. Wer sich für einen solchen Studiengang entscheidet, kann weiterhin durch BAföG gefördert werden.

Die sogenannten nicht-konsekutiven Masterstudiengänge da-gegen sollen helfen, das universitäre Bildungsangebot fl exibler zu machen, denn diese bauen inhaltlich nicht auf einem bestimmten Bachelor auf. Das Gute daran: Nach sechs Semestern Bachelor-studium hat man in der Regel schon genauere Vorstellungen da-von, was man berufl ich machen möchte. Mit dem Master kann man sich gezielt darauf vorbereiten. In der Theorie heißt das, wer bislang etwas Technisches studiert hat, könnte noch einen Master in BWL dranhängen. Und wer seine Berufschancen nach einem Bachelorabschluss in Germanistik erhöhen will, könnte etwa den Master Medienwissenschaften anschließen.

Doch Vorsicht! Dass Theorie und Praxis manchmal weit ausein-anderliegen, gilt auch für Bologna: So werden zwar immer mehr Master als nicht-konsekutiv ausgeschrieben (im SS 2009 laut HRK insgesamt 427), tatsächlich ermöglichen sie aber keinesfalls Studierenden aller Fachrichtungen den Zugang. Vielmehr handelt es sich oft nur um interdisziplinäre Studiengänge, wie etwa beim Master „Wirtschaft und Recht“ an der FH Aschaffenburg, für den man sich nur mit einem Bachelor in Betriebswirtschaft, Jura oder verwandten Studiengängen einschreiben kann. Wer sich also für einen solchen nicht-konsekutiven Master interessiert, muss sich auf der Seite der jeweiligen Hochschulen durch die Zugangsvo-raussetzungen kämpfen.

Die Kosten für beide Mastertypen belaufen sich an staatlichen Hochschulen in der Regel auf die Semester- plus Studiengebühren,

meistens in Höhe von 500 Euro pro Semester. In den neuen Bun-desländern werden indes gar keine Studiengebühren erhoben.

Der dritte Mastertyp ist der weiterbildende Master. Er ist eben-falls nicht-konsekutiv, richtet sich aber an Absolventen mit mindes-tens einem Jahr Berufserfahrung, die sich – oft berufsbegleitend – weiterbilden wollen, um ihre Aufstiegschancen zu verbessern. Al-lerdings ist solch ein Zusatzstudium kostspielig. Besonders der mit Abstand häufi gste weiterbildende Master in Deutschland, der Mas-ter of Business Adminstration, den überwiegend private Business Schools im Angebot haben, kann gut 25.000 Euro kosten.

Wer nach seinem Bachelor Lust auf internationales Flair hat, kann seinen Master auch an einer ausländischen Hochschule machen. Allerdings gibt es in der Regel auch dort – wie in Deutschland – be-stimmte Zugangsvoraussetzungen und Bewerbungsverfahren.

Manchmal muss es eben ein Master sein …Die Bologna-Reform defi niert zwar auch den Bachelor als berufs-qualifi zierenden Abschluss. Dennoch gibt es einige Bereiche, in denen der Master, der das Fachwissen und die Kompetenz im wissenschaftlichen Arbeiten vertieft, unabdingbar ist. So können Berufe, auf die früher ein Staatsexamen vorbereitet hat, nur mit einem Master ergriffen werden. Das gilt beispielsweise für Lehrer. Und wer als Ingenieur in den Bereich Forschung und Entwicklung möchte, sollte ebenfalls einen Master vorweisen können.

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Erst arbeiten, dann fertig studierenVor einiger Zeit noch eine Art Geheimtipp, sind die weiterbildenden Master in Deutschland auf dem Vormarsch. Eva Walter gehört zu den ersten, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt dank eines solchen Masters gesteigert haben.

Der weiterbildende Master

Die 30-Jährige hat 2004 ihren „Master of Science in Business Consulting“ an der Hochschule Furtwangen abgeschlossen und arbeitet inzwischen in der Produktentwicklung von SAP. Schon be-vor Bologna in Deutschland richtig angerollt ist, hatte sie in Cam-bridge einen Bachelor in International Management absolviert, mit dem sie sich eigentlich „sehr gut auf die Arbeitswelt vorbereitet fühlte“, erklärt sie. Aber damals waren die Regelabschlüsse noch Diplom und Magister, mit dem Bachelor konnten viele Arbeitge-ber nicht viel anfangen. „Das war schon unglaublich“, erinnert sich Eva Walter an die Vorstellungsgespräche, die sie vor ein paar Jahren geführt hat, „ich musste großen deutschen Unternehmen erklären, was ein Bachelor überhaupt ist.“ Also entschied sie sich, noch den Master dranzuhängen.

Inzwischen kennen deutsche Arbeitgeber den Bachelorab-schluss zwar, aber auch der weiterbildende Master, der sich nur an Hochschulabsolventen mit Berufserfahrung richtet, ist je nach angestrebter Position gern gesehen. Ermöglicht er doch eine ein-schlägige Qualifi zierung, nachdem der Studierende einen Über-blick über die Arbeitswelt und die verschiedenen Fachrichtungen erlangt hat. Eva Walter bestätigt: „Im Master wussten wir genau, wofür wir die Studieninhalte später brauchen.“

Dass sie sich für den an der Fakultät für Wirtschaftsinforma-tik angesiedelten Studiengang Business Consulting entschie-den hat, begründet sie so: „Er bietet eine gute Mischung aus BWL und Technik, ist auf Englisch und dennoch bezahlbar.“ Bei den 4.500 Euro Studiengebühren haben ihr die Eltern gehol-fen. Die als Zugangsvoraussetzung benötigte Berufserfahrung

von einem Jahr hat Eva Walter als Praktikantin gesammelt – unter anderem bei der SAP Africa in Jo-hannesburg.

Multikulti im SchwarzwaldIn ihrem dreisemestrigen Master-studium erlangte Eva Walter nicht nur vertieftes Wissen in Rechnungs-wesen und Unternehmensorganisation sowie fundierte Kennt-nisse über Informationstechnologien und Software, sondern auch die Fähigkeit, über Kulturgrenzen hinweg im Team zu arbeiten. Ihre Kommilitonen, die alle Berufserfahrung, einen Hochschul-abschluss und Englisch auf TOEFL-Niveau (der Test of English as a foreign language ist ein international akzeptiertes Instrument zur Bewertung der Kenntnisse der englischen Sprache im Hoch-schulbereich) vorweisen mussten, waren nämlich aus aller Welt in den Schwarzwald gezogen: Zu den rund 20 Studierenden in ihrem Jahrgang zählten Chinesen, Inder, Südamerikaner und Afri-kaner. „Die Zusammenarbeit war hervorragend“, unterstreicht Eva, „die Mathematiker und Informatiker haben uns BWLern die technischen Inhalte vermittelt, wir ihnen die betriebswirtschaft-lichen. Die interkulturelle Teamarbeit aus dem Studium kommt ihr jetzt bei SAP zu Gute. „Mein Team ist über Europa, Amerika, Afrika und Asien verteilt“, erklärt sie. Und sie ist sicher: „Der Master mit seiner familiären Atmosphäre hat mich nicht nur fachlich weiter-gebracht, sondern auch persönlich.“

Kosten

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Mehr Zeit zum EntscheidenSoll ich Lehrer werden oder lieber Journalist? Philipp Hülsmann (24) war sich zu Beginn seines Stu-diums noch nicht sicher. An der Uni Bielefeld konnte er sich für diese Entscheidung bis zum vierten Semester Zeit lassen: dank des Masters of Education.

Master im Lehramt

Kosten

Unterricht / Training

SummeTurnierkleidung

Summe

FahrtkostenSumme

Meldegebühr

August

15 x 50 €

750 € Maß nehmen und Stoff auswahl

Monatsfahrkarte

60 €

September

10 x 50 €

Schneidern und erneut anpassen

Monatsfahrkarte

November

13 x 50 €

Pailetten aufkleben

Monatsfahrkarte

Dezember

10 x 50 €

500 €

Monatsfahrkarte

60 € Europameisterschaft

Gesamt

2.400 €

760 €

240 €

Unterricht / Training

SummeTurnierkleidung

Summe

FahrtkostenSumme

Meldegebühr

15 x 50 €

750 € Maß nehmen und Stoff auswahl

Monatsfahrkarte

10 x 50 €

500 € Schneidern und erneut anpassen

Monatsfahrkarte

13 x 50 €

Pailetten aufkleben

Monatsfahrkarte

10 x 50 €

500 €

Monatsfahrkarte

60 € Europameisterschaft

135 €

2.400 €

760 €

240 €

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das Fach Erziehungswissenschaften im Master.

„Wer in Bielefeld mit dem Berufs-ziel Lehrer studiert, muss neben sei-nen beiden Unterrichtsfächern auch Erziehungswissenschaften belegen“, erklärt Norbert Jacke vom Zentrum für Lehrerbildung der Hochschule. „Ob man das im Bachelor- oder erst im Masterstudium macht, ist den Studierenden freigestellt.“ Das Gute an dem gestuften System ist also, dass man sich nicht von Anfang an auf das Lehramtsstu-dium festlegen muss, sondern sich mit dem Bachelor alle Möglich-keiten offen hält.

Philipp Hülsmann hat sein Kernfach Deutsch mit dem Bachelor abgeschlossen und vertieft seine Kenntnisse jetzt noch in Erzie-hungs- und Sozialwissenschaften. Im Praxisseminar seines Mas-ters hat er gerade drei Unterrichtsstunden geplant. In zwei oder drei Semestern will er den Master abschließen und das Referen-dariat an einem Gymnasium beginnen. Dort werde er den letzten Schliff im Unterrichten erhalten, ist der Studi sich sicher.

Inzwischen ist sich Philipp Hülsmann sicher: „Ich werde Gym-nasiallehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften.“ Dass ihm Unterrichten liege und ihn der Beruf erfüllen werde, darin habe ihn nicht zuletzt ein Praxisseminar im vierten Bachelor-Semes-ter bestärkt, erzählt der Student aus Lemgo, der inzwischen mitten im „Master of Education“ in den Fächern Erziehungs- und Sozialwissenschaften steckt.

Dabei war Lehrer zu werden nicht sein Ziel, als er sich vor vier Jahren für den Bachelor in Germanistik und Sozialwissenschaften in Bielefeld einschrieb. Journalist hatte er eigentlich werden wollen. Doch die schlechten Chancen auf eine Festanstellung in diesem Me-tier schreckten ihn ab. „Die berufl iche Entscheidung wollte ich tref-fen, wenn ich mich persönlich und fachlich weiterentwickelt hätte“, blickt Philipp Hülsmann zurück.

Profi lstudium für die BerufswahlIm vierten Bachelor-Semester hatte er sich für ein sogenanntes „Profi l“ entschieden, das heißt, im Rahmen seines Studiums in Ger-manistik und Sozialwissenschaften musste er Module belegen, in denen vor allem berufsqualifi zierende Fähigkeiten vermittelt wer-den. Je nach Fach und Berufswunsch kann dieses Profi lstudium bei-spielsweise „Freie Kulturarbeit“, „Medien und literarische Öffent-lichkeitsarbeit“ oder auch „Gesellschaft und Politik“ heißen. Philipp Hülsmann entschied sich für „Bildung und Weiterbildung“ und legte damit den Grundstein für seinen Lehrerberuf. Dank dieser Profi l-wahl und der Kombination von zwei für das Lehramt zugelassenen Studienfächern erfüllte er nämlich die Zugangsvoraussetzungen für

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Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass sich rund 30 europäische Staaten in der sogenannten Bologna-Erklärung zum gemein-samen Ziel eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes bekannt haben. Eine erste vorsichtige Bilanz zeigt: Die mittler-weile 46 Bologna-Staaten setzen die hochschulpolitischen Ziele mit großen Unterschieden in Bezug auf Tempo, Vollständigkeit und Erfolg um. Deutschland liegt derzeit im guten Mittelfeld.

Noch nicht ganz im „grünen Bereich“Zehn Jahre Bologna-Prozess

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Alle zwei Jahre berichten die Bologna-Staaten in einer Art Was-serstandsmeldung darüber, was sie in den vergangenen Monaten umgesetzt und erreicht haben – schließlich soll der Prozess nach Möglichkeit bis 2010 abgeschlossen sein. Die Bologna Follow-up Group (BFUG) wertet diese Länderberichte aus, versucht, geschönte Zahlen und Eigenlob zu enttarnen, und macht den jeweiligen Stand der Dinge in ihrem „Stocktaking Report“ mithilfe eines Ampel-Farb-systems sichtbar: von rot für sehr schlecht, über orange und gelb für (stark) verbesserungswürdig bis zu dunkelgrün für top.

Im aktuellen Report, der im April 2009 erschienen ist, überwie-gen in der Gesamtübersicht der 46 Länder die Gelb- und Grüntöne, besonders gut stehen Schottland (komplett dunkelgrün), Schweden, Dänemark, Irland und Portugal da. Allerdings warnt Dr. Peter Zerva-kis, Leiter des Bologna-Zentrums der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vor zu schnellen Schlüssen: „Der Report ist kein Ranking, kei-ne Klassifi kation. Hochschulpolitik ist eine nationale Angelegenheit, die Umstellung läuft daher in jedem Land anders ab und muss vor dem Hintergrund der jeweiligen Tradition sowie der hochschulpoli-tischen Rahmenbedingungen interpretiert werden.“

Musterschüler in Sachen Qualitätssicherung„Deutschland befi ndet sich alles in allem in der oberen Mitte und ist führend beim Thema Qualitätssicherung – darauf sind wir stolz“, meint Peter Zervakis. So wurde beispielsweise ein Akkredi-tierungsrat eingerichtet, der mithilfe unterschiedlicher Agenturen die Qualität der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge über-prüft und qualifi ziert.

Doch nicht überall ist Deutschland so deutlich im „grünen Be-reich“: Bei der Umstellung auf die neue Studienstruktur steht die Ampel auf orange, da bislang „nur“ 75 Prozent aller Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt sind. Der Anteil der in die-sen neuen Studiengängen eingeschriebenen Studierenden ist mit derzeit rund 30 Prozent sogar noch weit geringer, doch auch hier mahnt Bologna-Experte Zervakis zu interpretatorischer Vorsicht: „Unsere Hochschulen leisten die Umstellung parallel zu den alten Studienprogrammen mit Diplom- und Magisterabschluss – weil wir der Überzeugung sind, dass die Studierenden das Recht haben, so fertig zu studieren, wie sie begonnen haben. In anderen Ländern wurde das radikaler gehandhabt, da gab es mit einem Schlag die alten Strukturen nicht mehr – mit allen Konsequenzen.“

Sonderfall StaatsexaminaDie in Deutschland noch fehlenden 25 Prozent seien größtenteils Staatsexamensstudiengänge, schätzt Peter Zervakis und räumt ein: „Hier besteht großer Handlungsbedarf, besonders bei der Umstellung der juristischen und medizinischen Studienfächer. In Sachen Lehramt sind wir weiter, da gibt es bereits verschiedene Modelle, allerdings fehlt es an länderübergreifender Koordinati-on und Kompatibilität.“ Deutliche Unterstützung kommt vom Bil-dungsministerium, das in der Umstellung auf Bachelor und Master viele Vorteile für die Studierenden sieht: „Sie haben bereits nach drei bis vier Jahren einen Abschluss in der Hand, mit dem sie eine Arbeit aufnehmen oder weiter studieren können. Auch der Ein-stieg in die Arbeitswelt und eine spätere Weiterqualifi zierung im Masterstudium ist jetzt möglich“, erläutert Bundesbildungsminis-terin Annette Schavan.

Auch beim Thema Anerkennung von Leistungen und Abschlüs-sen zeigt sich für Deutschland ein durchwachsenes Bild: Grün gibt’s für die Unterzeichnung der Lissabonner Hochschulkon-

vention, die die rechtliche Anerkennung fremder Abschlüsse er-leichtert, mit orange hingegen wird die Umsetzung des European Credit Transfer Systems (ECTS) beurteilt. Das heißt, es besteht Nachholbedarf bei der Einführung von Credit Points, übertrag-baren Benotungssystemen und Learning Agreements für Auslands-aufenthalte.

Ähnliches, nämlich Stufe gelb, gilt für das Diploma Supplement, eine erklärende, englisch- und zusätzlich deutschsprachige Ergän-zung zum Abschlusszeugnis, die Studieninhalte und Qualifi kationen der Absolventen aufführt: „Das stellen nach letzten Umfragen etwa 30 bis 50 Prozent der Hochschulen automatisch für ihre Absol-venten aus – immer noch viel zu wenig“, sagt Peter Zervakis. „Hier müssen wir nachbessern.“

Umdenken gefragtDass Deutschland die Bologna-Ziele bis 2010 vermutlich nicht vollkommen umgesetzt haben wird, hängt nach Einschätzung von Peter Zervakis mit zwei grundlegenden, bislang unterschätzten Aspekten zusammen: Die Umstellung kostet Geld – für mehr Betreuung und Beratung, Lehrpersonal und bessere soziale Rah-menbedingungen der Studierenden. Und die bisherige Umstellung muss mancherorts noch nachgesteuert werden – „weg von zu viel Regulierung und übermäßigem Prüfungsdruck, hin zu mehr Flexi-bilität, Kompetenzvermittlung und refl ektiertem Lernen“, umreißt er die Richtung. Der Stoff eines Diplomstudiengangs dürfe nicht in die knappe Bachelorzeit gepresst werden. Dass diesbezüglich alle Beteiligten zusammen nach Lösungen suchen müssen, weiß auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Ihre Zusage: „Ge-meinsam mit den Ländern und der Hochschulrektorenkonferenz werde ich darauf hinwirken, dass die Inhalte der Studiengänge und der zeitliche Rahmen zusammenpassen und dass Prüfungen auf ein vernünftiges Maß beschränkt sind.“

BOLOGNA-PROZESS

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ABC rund um Studium und Bologna

Von Akkreditierung bis ZVS: Alle wichtigen Begriffe zum Thema „Studieren in Zeiten von Bologna“ erklärt dir unser Glossar unter www.studium.abi.de

Dr. Peter Zervakis

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: HRK

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BLOG von Sarahzum Thema „Studentenleben live“ aufwww.abi.de

Weblogs

Das Leben der anderenWährend Sarah schon so gut wie fertig ist mit ihrem Bachelorstudium, fängt Max gerade erst an – beide erzählen in ihren Blogs auf www.abi.de/blog.htm von ihren Erfahrungen mit dem neuen Studienabschluss, geben aber auch einen Einblick in das Studen-tenleben. Die zwei sind allerdings nicht die einzigen Blogger im abi >> Portal: Da wären beispielsweise noch Susanna, die Journa-lismus studiert, oder Romy, die kurz vor dem Abschluss ihres Ingenieurstudiums steht. Klick dich doch einfach mal rein.

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Ganz neuer „Alltag“Derzeit schreibe ich nur noch an meiner Bachelorarbeit. Einerseits ist es schön, dass ich mich nun ganz auf die Bachelor-Thesis konzentrieren kann und nur ein großes Projekt habe, anstatt wie sonst im Bachelorstudium ständig viele kleine Dinge nebenbei bearbeiten zu müssen. Andererseits ist es aber auch nicht einfach, immer nur zu lesen und zu schreiben, ohne die feste Uni-Struktur. Ich vermisse es, meine Kommilitonen und Kommilito-ninnen regelmäßig in der Uni zu treffen, und muss mich nun immer richtig gezielt verabreden, um Leute zu treffen.

Außerdem ist es für mich manchmal schwer, morgens in die Gänge zu kommen, wenn ich keinen Termin habe, und meine Tagesstruktur selbst gestalten zu müssen. Da kommt mir mein Job sehr gelegen, um an zwei Tagen in der Woche von zu Hause zu verschwinden.

Einige Studis schreiben ihre Haus- oder Abschlussarbeiten gern in der Bibliothek, da sie sich dort nicht von – in Schreib-Zeiten sehr willkom-menen - Ablenkungen wie Putzen und Aufräumen vom Arbeiten abhalten lassen. Ich schreibe trotzdem lieber zu Hause und bekämpfe dort den Drang, jeden Staubkrümel aufzuheben, um bloß nicht weiterschreiben zu müssen. Zu Hause kann ich mir aber Tee und Kaffee kochen, wann ich will, und muss in den Schreibpausen nicht meinen Arbeitsplatz aufräumen, wie in der Bibliothek, wo ich meine persönlichen Sachen nicht liegen lassen kann, wenn ich zur Pause raus gehe.

von Maxzum Thema „100 erste Tage an der Uni“ aufwww.abi.de

BLOG

Modulwahl – ein Hauen und Stechen Das neue Semester hat angefangen: Auf ein neues Hauen und Stechen um einen Platz im gewünschten Modul! Geschichte oder Philoso-phie, Spanisch oder Italienisch, Klettern oder Fechten - alle sind sie überbelegt. Drei Module wollte ich belegen, zwei in Geschichte, eines in Philosophie, und einen Kurs in Spanisch. Zum Schluss hatte ich nur ein Geschichtsmodul, und in ein zweites bin ich nur gekommen, da ich mich einfach in das Seminar gesetzt und auf der Anwesenheitsliste eingeschrieben habe. 

Für Sprachkurse sollte man sich eines Morgens ab neun Uhr im Internet registrieren. Als ich fünf Minuten nach neun einen Spanischkurs belegen wollte, war der schon ausgebucht sowie noch zwei weitere – in einen Italienischkurs kam ich noch rein. Den konnte ich aber aufgrund des mir zugeteilten Geschichtsmoduls dann doch nicht belegen. 

Im letzten Semester hatte ich das Glück, alle gewählten Module auch zugeteilt zu bekommen. Damals hatte es mich überrascht, wie verzweifelt manch ein Kommilitone sich zu der Menschentraube vor dem Büro der Restplatzvergabe gesellte, und wie euphorisch manch einer, der dann doch Glück gehabt hatte, wieder von dannen zog. Restplatzvergabe - hier wird der Student zum Tier. Je stärker, je geschickter, desto besser. Haupt-sache man kommt der Tür, hinter der sich alles entscheidet, besonders nahe. Ob das an anderen Unis in den Bachelorstudiengängen auch so ist?!

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Hier findest du weitere Informationen ...Medien- und Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit

abi >> dein weg in studium und berufabi >> gibt es als Printversion und  im Internet. Die Zeitschrift und das Portal informieren über Studien- und Berufsmöglichkeiten und helfen bei der Entscheidung für den passenden Studiengang. Unter der Rubrik Studium im Internet findest du beispielsweise spannende Studienreportagen,  Hochschulpanoramen,  Informationen  zur  Stu-dienfinanzierung und zum Leben auf dem Campus. Aber im abi >> Portal gibt’s noch mehr: Tests, Rätsel, Animationen und Videos zum Thema Berufswahl und Studium. Und du hast die Möglichkeit, dich mit anderen Jugendlichen in Blogs und Foren auszutauschen.http://www.abi.de

Studien- & BerufswahlLexikonartig werden hier Studiengänge an Hochschulen aller Art, die Ausbildung im öffentlichen Dienst sowie ausgewählte Ausbil-dungsberufe beschrieben. Außerdem erfährst du etwas über die Studienwahl,  Auslandsaufenthalte,  Kosten  eines  Studiums  und Fördermöglichkeiten.

Das Angebot von Studien- & Berufswahl gibt es auch im Inter-net unter http://www.studienwahl.de.

netzwerk – Wege ins StudiumWichtige Informationen sowie zahlreiche Anlaufstellen und weiterfüh-rende Links zum Thema Studium sind auf dieser Website zu finden, wie  die  Wahl  des  passenden  Studiengangs,  Zulassungsvorausset-zungen, Finanzierung, Bachelor- / Masterstudium und Berufseinstieg.http://www.wege-ins-studium.de

KURSNETIm  KURSNET  kannst  du  nach  Studiengängen  und  Adressen  von Hochschulen und Berufsakademien in deiner Region suchen. http://www.kursnet.arbeitsagentur.de

HochschulkompassDer Hochschulkompass ist ein Informationsangebot der Hochschul-rektorenkonferenz über alle deutschen Hochschulen, deren Studi-enangebot und internationale Kooperationen.http://www.hochschulkompass.de

Teams für Akademische BerufeIn  deiner  örtlichen  Agentur  für  Arbeit  findest  du  Teams  für  Aka-demische Berufe. Mit individueller Beratung, Podiumsdiskussionen oder Seminaren vor Ort, aber auch an Hochschulen informieren sie über Studium, Beruf und Arbeitsmarkt und bieten Beratung, Orien-tierung und Vermittlung vor und während des Studiums sowie beim Übergang von der Hochschule ins Berufsleben. http://www.arbeitsagentur.de

BERUFENETIm  BERUFENET  werden  neben  Ausbildungsberufen  auch  Berufe detailliert beschrieben, für die ein Studium Zugangsvoraussetzung ist. Du kannst dich hier über den Ablauf des Studiums, Tätigkeiten im Berufsleben, Weiterbildungsmöglichkeiten und vieles mehr in-formieren. http://www.berufenet.arbeitsagentur.de

VeranstaltungsdatenbankIn den Berufsinformationszentren (BiZ) oder den Agenturen für Ar-beit werden häufig Infoveranstaltungen für Jugendliche zum Thema Studium  und  Berufswahl  angeboten.  In  der  Veranstaltungsdaten-bank der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach Terminen dafür recherchieren.http://vdb.arbeitsagentur.de

JOBBÖRSEÜber die JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach Jobs und Praktikumsstellen in deiner Region suchen. Du bekommst zu den jeweilige Angeboten auch gleich die wichtigsten Infos mit-geliefert, wie gewünschter Eintrittstermin, Anforderungen an den Bewerber und Ansprechpartner im Unternehmen.http://jobboerse.arbeitsagentur.de

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)Wer etwas zu Studium, Jobs oder Praktika im europäischen Ausland wissen möchte, ist auf den Seiten der Zentralen Fach- und Auslands-vermittlung der Bundesagentur für Arbeit an der richtigen Stelle. http://www.ba-auslandsvermittlung.de

Medien im Berufsinformationszentrum (BiZ)Im BiZ erhältst du  Informationsmappen über Berufe, Bücher und Zeitschriften zum Thema Berufswahl und Infomaterial zum Mitneh-men. Außerdem kannst du dort Filme zu Berufen und berufsbezo-genen Themen sehen und im Internet-Center recherchieren. 

Regionale InfosHier findest du  Informationen über Studiengänge und Hochschu-len  speziell  auf  deine  Region  bezogen,  weiterführende  Adressen und Links  sowie  regionale Ansprechpartner. Die  regionalen  Infos erhältst du  in gedruckter Form  in den Berufsinformationszentren (BiZ) oder online unter http://www.regional.abi.de

Du hast noch mehr Fragen zu den Themen Bachelor, Master, Beruf und Karriere? Die Bundesagentur für Arbeit bietet dir viele Informationsmöglichkeiten in gedruckter Form und im Internet.

MEDIENANGEBOTE

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