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Reptilien und Amphibien ZOOTIERHALTUNG

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Reptilien und AmphibienZOOTIERHALTUNG

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Reptilien und AmphibienZOOTIERHALTUNG

W. E. Engelmann (Hrsg.)

1. Auflage

VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KGDüsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten

Europa-Nr.: 57426

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1. Auflage, unveränderter Nachdruck der Auflage von 2006Druck 5 4 3 2

ISBN 978-3-8085-5742-6

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertungaußerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

© 2016 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruitenhttp://www.europa-lehrmittel.de

Redaktion und Satz: Manuela Kupfer, 35039 MarburgGrafik: Wolfgang Leuck, 04319 Leipzig-EngelsdorfUmschlaggestaltung: braunwerbeagentur, 42477 RadevormwaldDruck: BALTO print, Vilnius LT-08217

Die Autoren bearbeiteten folgende Kapitel:

W. E. Engelmann: Reptilien, Schuppenkriechtiere, Doppelschleichen, anteilig Reptilien-Gehege, Schildkröten, SchlangenK. Eulenberger: Fütterungskunde, Krankheiten der Amphibien und ReptilienS. Furrer: Tropenhalle im Zoo ZürichW.-R. Große: Amphibien-Gehege, AmphibienH.-G. Horn: Taubwarane, Warane, KrustenechsenH. Jes:Allgemeine Pflege-, Zucht- und Sicherheitsmaßnahmen, Fütterungspraxis, Fangund Transport, KrokodileA. Kirschner: anteilig Echsen, SchlangenJ. Lange: BrückenechsenH. Lücker: anteilig Reptilien-GehegeH. Mägdefrau: anteilig EchsenM. Martys und G. Pechlaner: Freiterrarien im Alpenzoo InnsbruckH. Strehlow: Geschichte und Entwicklung der SchauterrarienH. Will: Das Amphibienhaus im Tierpark ChemnitzH. Zwartepoorte: anteilig Schildkröten

Für den systematischen Teil wurden von den Autoren die von H.-G. Petzold vorliegendenManuskripte, soweit möglich, der Arbeit zugrunde gelegt.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Grundlagen der Schauterraristik . 15Geschichte und Entwicklung der Schauterra-

rien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Das Terrarium als Lebensraum . . . . . . . . . . 29

Reptiliengehege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Amphibiengehege . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Allgemeine Pflege-, Zucht- und Sicherheits-maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Pflegerarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Fortpflanzung, Aufzucht . . . . . . . . . . . . . 51Arbeitssicherheit im Terrarium . . . . . . . . 54

Fütterungskunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Allgemeine Fütterungsregeln . . . . . . . . . . 56Fütterungspraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Krankheiten der Amphibien und Reptilien . . 64Krankheiten der Amphibien. . . . . . . . . . . 64Krankheiten der Reptilien . . . . . . . . . . . . 68Zoonosen bei Amphibien und Reptilien . 72Quarantäne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Konservierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Fang und Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Amphibien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Reptilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Systematik und Haltung . . . . . . . . . . 79

Klasse Kriechtiere, Reptilien (Reptilia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Ordnung Schildkröten (Testudines, Chelonia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

Allgemeine Hinweise zur Haltung von Schildkröten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Unterordnung Halsberger-Schildkröten (Cryptodira) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

Familie Schnappschildkröten (Chelydridae) 96Haltung von Schnappschildkröten . . . . . . 97

Familie Großkopfschildkröten (Platysternidae). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Haltung von Großkopfschildkröten . . . . . 98

Familie Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Unterfamilie Eigentliche Sumpfschildkröten (Emydinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Haltung von Eigentlichen Sumpfschild-kröten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102Unterfamilie Schmuckschildkrötenverwandte (Deirochelyinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104Haltung von Schmuckschildkrötenver-wandten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

Familie Altwelt-Sumpfschildkröten (Geoemydidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109Unterfamilie Asiatische Flussschildkröten (Batagurinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110Haltung von Asiatischen Flussschildkröten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .112Unterfamilie Altwelt-Sumpfschildkrötenver-wandte (Geoemydinae) . . . . . . . . . . . . . 116Haltung von Altwelt-Sumpfschildkrötenver-wandten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

Familie Landschildkröten (Testudinidae) . 127Haltung von Landschildkröten . . . . . . . 140

Familie Neuguinea-Weichschildkröten (Carettochelyidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 149Haltung von Neuguinea-Weichschildkröten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

Familie Weichschildkröten (Trionychidae) 150Unterfamilie Klappen-Weichschildkröten (Cyclanorbinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151Unterfamilie Knorpel-Weichschildkröten (Trionychinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151Haltung von Weichschildkröten . . . . . . 155

Familie Tabasco-Schildkröten (Dermatemydidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 156Haltung von Tabasco-Schildkröten . . . . 156

Familie Schlammschildkröten (Kinosternidae). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156Unterfamilie Kinosterninae . . . . . . . . . . 156Unterfamilie Staurotypinae . . . . . . . . . . 159Haltung von Schlammschildkröten . . . . 159

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6 Inhaltsverzeichnis

Familie Seeschildkröten, Meeresschildkröten (Cheloniidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160Haltung von Seeschildkröten . . . . . . . . . 162

Familie Lederschildkröten (Dermochelyidae) 163Haltung von Lederschildkröten . . . . . . . 164

Unterordnung Halswender-Schildkröten (Pleurodira) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

Familie Schlangenhalsschildkröten (Chelidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164Unterfamilie Australische Schlangenhals-schildkröten (Chelodininae). . . . . . . . . . 164Haltung von Australischen Schlangenhals-schildkröten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166Unterfamilie Südamerikanische Kurzkopf-Schlangenhalsschildkröten (Chelinae). . 167Haltung von Südamerikanischen Kurzkopf-Schlangenhalsschildkröten. . . . . . . . . . . 169Unterfamilie Südamerikanische Schlangen-halsschildkröten (Hydromedusinae) . . . 170Haltung von Südamerikanischen Schlangen-halsschildkröten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

Familie Pelomedusenschildkröten (Pelomedusidae). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171Haltung von Pelomedusenschildkröten . 173

Familie Schienenschildkröten (Podocnemidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 173Haltung von Schienenschildkröten . . . . 175

Ordnung Krokodile, Panzerechsen (Crocodylia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177Familie Alligatoren und Kaimane

(Alligatoridae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179Familie Eigentliche Krokodile

(Crocodylidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181Familie Gaviale (Gavialidae) . . . . . . . . . . 183

Haltung von Panzerechsen. . . . . . . . . . . 183

Ordnung Schnabelköpfe, Brücken-echsen (Rhynchocephalia) . . . . . . . 193Familie Brückenechsen (Sphenodontidae) . 193

Haltung von Brückenechsen . . . . . . . . . 194

Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Unterordnung Echsen (Sauria) . . . . . . . . . 198

Zwischenordnung Geckoverwandte (Gekkota) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

Familie Geckos, Haftzeher (Gekkonidae) 199Unterfamilie Katzenaugen-Lidgeckos (Aeluroscalabotinae) . . . . . . . . . . . . . . . 200Unterfamilie Eigentliche Lidgeckos (Eublepharinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200Unterfamilie Eigentliche Geckos (Gekkoninae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202Unterfamilie Wundergeckos (Teratoscincinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207Unterfamilie Doppelfingergeckos (Diplodactylinae). . . . . . . . . . . . . . . . . . 208Haltung von Geckos . . . . . . . . . . . . . . . 209

Familie Flossenfüße (Pygopodidae) . . . . . 213Haltung von Flossenfüßen. . . . . . . . . . . 213

Familie Schlangenschleichen (Dibamidae) 214Haltung von Schlangenschleichen . . . . 214

Zwischenordnung Leguanverwandte (Iguania) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214

Familie Agamen (Agamidae) . . . . . . . . . . 214Haltung von Agamen . . . . . . . . . . . . . . 224

Familie Leguane (Iguanidae) . . . . . . . . . . 228Unterfamilie Stachelleguanartige (Phrynosomatinae = Sceloporinae) . . . . 229Unterfamilie Kielschwanzleguanartige (Tropidurinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232Unterfamilie Madagaskarleguane (Oplurinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234Unterfamilie Eigentliche Leguane (Iguaninae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234Unterfamilie Basilisken (Corytophaninae = Basiliscinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238Unterfamilie Anolisverwandte (Polychrotinae = Anolinae) . . . . . . . . . . 239Haltung von Leguanen 242

Familie Chamäleons (Chamaeleonidae) . . 246Unterfamilie Echte Chamäleons (Chamaeleoninae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 247Unterfamilie Erd- oder Stummelschwanz-chamäleons (Brookesiinae) . . . . . . . . . . 249Haltung von Chamäleons . . . . . . . . . . . 251

Zwischenordnung Skinkverwandte (Scincomorpha) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

Familie Skinke, Glattechsen (Scincidae) . 252Unterfamilie Eigentliche Skinke (Scincinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

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Inhaltsverzeichnis 7

Unterfamilie Lanzenskinke (Acontiinae) 255Unterfamilie Riesen- und Schlankskinkver-wandte (Lygosominae). . . . . . . . . . . . . . 255Haltung von Skinken . . . . . . . . . . . . . . . 260

Familie Schildechsen (Gerrhosauridae). . . 263Haltung von Schildechsen . . . . . . . . . . . 264

Familie Gürtelechsen (Cordylidae) . . . . . . 265Haltung von Gürtelechsen 267

Familie Nachtechsen (Xantusiidae). . . . . . 268Haltung von Nachtechsen . . . . . . . . . . . 269

Familie Brillentejus, Kleintejus (Gymnophthalmidae) . . . . . . . . . . . . . . . 269

Haltung von Brillentejus . . . . . . . . . . . . . . 270Familie Schienenechsen, Großtejus (Teiidae) 271

Haltung von Schienenechsen . . . . . . . . . 274Familie Echte Eidechsen (Lacertidae). . . . 275

Haltung von Echten Eidechsen . . . . . . . 282Zwischenordnung Schleichenverwandte

(Diploglossa) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284Familie Schleichen (Anguidae) . . . . . . . . . 284

Unterfamilie Eigentliche Schleichen (Anguinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285Unterfamilie Doppelzungenschleichen (Diploglossinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286Unterfamilie Krokodilschleichen (Gerrhonotinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287Haltung von Schleichen . . . . . . . . . . . . . 288

Familie Ringelschleichen (Anniellidae) . . 290Haltung von Ringelschleichen . . . . . . . . 290

Familie Höckerechsen (Xenosauridae) . . . 290Haltung von Höckerechsen . . . . . . . . . . 291

Zwischenordnung Waranverwandte (Platynota) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

Familie Taubwarane (Lanthanotidae) . . . . 291Haltung von Taubwaranen . . . . . . . . . . . 292

Familie Warane (Varanidae) . . . . . . . . . . . 293Haltung von Waranen . . . . . . . . . . . . . . 302

Familie Krustenechsen (Helodermatidae) . 304Haltung von Krustenechsen . . . . . . . . . . 307

Unterordnung Doppelschleichen, Wurm-schleichen (Amphisbaenia) . . . . . . . . . . 309

Familie Zweifuß-Doppelschleichen (Bipedidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309

Familie Eigentliche Doppelschleichen (Amphisbaenidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

Familie Florida-Doppelschleichen (Rhineuridae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

Familie Spitzschwanz-Doppelschleichen (Trogonophidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310Haltung von Doppelschleichen . . . . . . . 311

Unterordnung Schlangen (Serpentes, Ophidia). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313Allgemeine Hinweise zur Haltung von Schlangen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315

Zwischenordnung Blindschlangenartige (Scolecophidia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

Familie Gewöhnliche Blindschlangen (Typhlopidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

Familie Amerikanische Blindschlangen (Anomalepididae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

Familie Schlankblindschlangen (Leptotyphlopidae) . . . . . . . . . . . . . . . . 318Haltung von Blindschlangenartigen . . . 319

Zwischenordnung Wühl- und Riesenschlangen-artige (Henophidia) . . . . . . . . . . . . . . . . 319

Familie Rollschlangen (Aniliidae) . . . . . . 319Haltung von Rollschlangen . . . . . . . . . . 319

Familie Schildschwanzschlangen (Uropeltidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320Haltung von Schildschwanzschlangen . 321

Familie Erd- oder Flachkopfschlangen (Xenopeltidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321Haltung von Erdschlangen. . . . . . . . . . . 322

Familie Spitzkopfpythons (Loxocemidae). 322Haltung von Spitzkopfpythons . . . . . . . 323

Familie Zwergboas (Tropidophiidae) . . . . 323Haltung von Zwergboas. . . . . . . . . . . . . 324

Familie Stachelkiefer-Schlangen (Xenophidiidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325Haltung von Stachelkiefer-Schlangen . . 325

Familie Mauritius-Boas (Bolyeriidae) . . . 325Haltung von Mauritius-Boas . . . . . . . . . 326

Familie Riesenschlangen (Boidae) . . . . . . 326Unterfamilie Pythonverwandte (Pythoninae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327Unterfamilie Boaverwandte (Boinae) . . 331Unterfamilie Sandboas (Erycinae). . . . . 335Haltung von Riesenschlangen . . . . . . . . 337

Zwischenordnung Nattern- und Otternartige (Caenophidia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346

Familie Warzenschlangen (Acrochordidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 346Haltung von Warzenschlangen . . . . . . . 346

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8 Inhaltsverzeichnis

Familie Nattern (Colubridae) . . . . . . . . . . 347Unterfamilie Ungleichzähnige Nattern (Xenodontinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348Haltung von Ungleichzähnigen Nattern 350Unterfamilie Asiatische Schneckennattern (Pareinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351Haltung von Asiatischen Schnecken-nattern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352Unterfamilie Wassernattern (Natricinae) 352Haltung von Wassernattern . . . . . . . . . . 356Unterfamilie Eigentliche Nattern (Colubrinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357Haltung von Eigentlichen Nattern . . . . . 369Unterfamilie Wolfszahnnattern (Lycodontinae). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374Haltung von Wolfszahnnattern . . . . . . . 376Unterfamilie Wassertrugnattern (Homalopsinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377Haltung von Wassertrugnattern . . . . . . . 378

Familie Giftnattern (Elapidae) . . . . . . . . . 379Haltung von Giftnattern . . . . . . . . . . . . . 387

Familie Seeschlangen (Hydrophiidae) . . . 391Unterfamilie Plattschwanz-Seeschlangen, Meerkraits (Laticaudinae) . . . . . . . . . . . 392Unterfamilie Ruderschwanz-Seeschlangen (Hydrophiinae). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392Haltung von Seeschlangen. . . . . . . . . . . 393

Familie Erdvipern (Atractaspididae) . . . . . 394Haltung von Erdvipern. . . . . . . . . . . . . . 394

Familie Vipern, Ottern (Viperidae). . . . . . 395Unterfamilie Urtümliche Vipern (Azemiopinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 396Haltung von Urtümlichen Vipern . . . . . 396Unterfamilie Krötenvipernverwandte (Causinae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 396Haltung von Krötenvipern . . . . . . . . . . . 396Unterfamilie Echte Vipern (Viperinae) . 397Haltung von Echten Vipern . . . . . . . . . . 404Unterfamilie (Crotalinae). . . . . . . . . . . . 408Haltung von Grubenottern . . . . . . . . . . . 418Allgemeine Prinzipien und Sicherheitsmaßnah-men bei der Haltung von Giftschlangen . . 423

Klasse Lurche, Amphibien (Amphibia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427

Ordnung Schwanzlurche (Urodela, Caudata) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433

Allgemeine Hinweise zur Haltung von Schwanzlurchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434Allgemeine Hinweise zur Zucht und Auf-zucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436

Familie Riesensalamander (Cryptobranchidae) . . . . . . . . . . . . . . . 436Haltung von Riesensalamandern . . . . . . 438

Familie Winkelzahnmolche (Hynobiidae) 439Haltung von Winkelzahnmolchen . . . . . 440

Familie Querzahnsalamander, Querzahnmolche (Ambystomatidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . 441Haltung von Querzahnmolchen. . . . . . . 442

Familie Riesen-Querzahnsalamander, Riesen-Querzahnmolche (Dicamptodontidae) . 444Haltung von Riesenquerzahn-Salamandern 444

Familie Lungenlose Salamander (Plethodontidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444Haltung von Lungenlosen Salamandern 448

Familie Echte Salamander und Molche (Salamandridae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449Haltung von Salamandern und Molchen. 456

Familie Aalmolche (Amphiumidae) . . . . . 458Haltung von Aalmolchen . . . . . . . . . . . 458

Familie Olme (Proteidae) . . . . . . . . . . . . . 458Haltung von Olmen . . . . . . . . . . . . . . . . 460

Familie Armmolche (Sirenidae) . . . . . . . . 460Haltung von Armmolchen . . . . . . . . . . . 461

Ordnung Blindwühlen (Gymnophiona, Apoda, Caecilia) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463

Allgemeine Hinweise zur Haltung von Blind-wühlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463

Familie Wurmwühlen, Erdwühlen, Ringelwüh-len (Caeciliidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464Haltung von Wurmwühlen . . . . . . . . . . 465

Familie Fischwühlen (Ichthyophiidae) . . . 465Haltung von Fischwühlen . . . . . . . . . . . 466

Familie Schwimmwühlen (Typhlonectidae) . 467Haltung von Schwimmwühlen . . . . . . . 467

Familie Nasenwühlen (Rhinatrematidae) . 468Haltung von Nasenwühlen . . . . . . . . . . 468

Familie Afrika-Wühlen (Scolecomorphidae) 468Haltung von Afrika-Wühlen . . . . . . . . . 468

Familie Indische Wühlen (Uraeotyphlidae) 468

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Inhaltsverzeichnis 9

Haltung von Indischen Wühlen . . . . . . . 468

Ordnung Froschlurche (Anura, Salientia, Ecaudata) . . . . . . . . . . . . . 469

Allgemeine Hinweise zur Haltung von Froschlurchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470Niedere Froschlurche . . . . . . . . . . . . . . . 473

Familie Urfrösche (Leiopelmatidae) . . . . . 473Haltung von Urfröschen . . . . . . . . . . . . . 475

Familie Zungenlose Frösche (Pipidae) . . . 475Haltung von Zungenlosen Fröschen. . . . 477

Familie Scheibenzüngler (Discoglossidae) 478Haltung von Scheibenzünglern . . . . . . . 480

Familie Nasenkröten (Rhinophrynidae) . . 481Haltung von Nasenkröten. . . . . . . . . . . . 481

Familie Krötenfrösche (Pelobatidae). . . . . 481Haltung von Krötenfröschen . . . . . . . . . 482

Familie Schlammtaucher (Pelodytidae) . . 483Haltung von Schlammtauchern . . . . . . . 483Höhere Froschlurche . . . . . . . . . . . . . . . 484

Familie Echte Frösche (Ranidae) . . . . . . . 484Haltung von Echten Fröschen . . . . . . . . 490

Familie Baumsteigerfrösche, Färberfrösche, Pfeilgiftfrösche (Dendrobatidae) . . . . . . 492Haltung von Baumsteigerfröschen. . . . . 495

Familie Ruderfrösche (Rhacophoridae). . . 496Haltung von Ruderfröschen . . . . . . . . . . 499

Familie Riedfrösche (Hyperoliidae) . . . . . 499Haltung von Riedfröschen . . . . . . . . . . . 501

Familie Engmaulfrösche (Microhylidae) . 502Haltung von Engmaulfröschen. . . . . . . . 506

Familie Harlekinfrösche (Pseudidae) . . . . 506Haltung von Harlekinfröschen . . . . . . . . 507

Familie Kröten (Bufonidae) . . . . . . . . . . . 507Haltung von Kröten . . . . . . . . . . . . . . . . 514

Familie Laubfrösche (Hylidae) . . . . . . . . . 516Haltung von Laubfröschen. . . . . . . . . . . 524

Familie Südfrösche, Pfeiffrösche (Leptodactylidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527Haltung von Südfröschen . . . . . . . . . . . . 531

Familie Australische Südfrösche (Myobatrachidae) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 532Haltung von Australischen Südfröschen 533

Familie Nasenfrösche (Rhinodermatidae) . 533Haltung von Nasenfröschen . . . . . . . . . . 534

Familie Glasfrösche (Centrolenidae) . . . . 534Haltung von Glasfröschen . . . . . . . . . . . 535

Familie Blattkrötchen (Allophrynidae). . . 535Haltung von Blattkrötchen. . . . . . . . . . . 535

Familie Langfingerfrösche (Arthroleptidae) 535Haltung von Langfingerfröschen. . . . . . 537

Familie Sattelkröten (Brachycephalidae) . 537Haltung von Sattelkröten . . . . . . . . . . . . 537

Familie Gespenstfrösche (Heleophrynidae) 537Haltung von Gespenstfröschen . . . . . . . 537

Familie Schaufelnasenfrösche (Hemisotidae) 537Haltung von Schaufelnasenfröschen . . . 538

Familie Seychellenfrösche (Sooglossidae) 538Haltung von Seychellenfröschen . . . . . . 539

Familie Nasengrabfrösche (Nasikabatrachidae) . . . . . . . . . . . . . . . 539Haltung von Nasengrabfröschen . . . . . . 539

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 541Freiterrarienanlage im Alpenzoo Innsbruck 541

Mesomediterraner Saum der Südwestalpen 543Eichenwälder der kollinen Stufe . . . . . . 545Alpentäler der kollinen bis submontanen Stufe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545Buchenwaldgürtel des Alpenrandes . . . 545Hochgebirge (subalpine und alpine Stufe) 546

Freihaltung von Amphibien und Reptilien in der Masoala-Tropenhalle im Zoo Zürich . . 547

Das Amphibienhaus im Tierpark Chemnitz 549

Die Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553

Bildnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557

Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . 559

Allgemeiner Index. . . . . . . . . . . . . . . 571

Index der deutschen Tiernamen . 575

Index der wissenschaftlichen Tiernamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589

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Vorwort

Die Haltung von Lurchen und Kriechtieren in zoologischen Gärten hat eine lange Tradition, ob-wohl sich diese zunächst oft nur auf einige wenige spektakuläre Arten wie etwa Krokodile, großeRiesenschlangen und Riesenschildkröten oder den Japanischen Riesensalamander beschränkte.Später entstanden auch ganze Terrarienabteilungen, die teilweise in speziellen Häusern zusammen-gefasst wurden.

Auch als Freizeitbeschäftigung ist die Pflege dieser Tiere, gemeinhin heute als Terraristik be-zeichnet, weit verbreitet. Seit Johann Matthäus Bechstein im Jahr 1797 in seinem Werk „Naturge-schichte der Stubenthiere, Amphibien, Frösche, Insecten, Würmer“ diese Liebhaberei quasi be-gründete, hat die Hobby-Terraristik einen ungeheuren Aufschwung genommen und in vielerleiHinsicht unser Wissen über die Biologie der Reptilien und Amphibien vermehrt.

Eine engere Zusammenarbeit und Verbindung der zoologischen Gärten mit den Liebhaberverei-nigungen blieb allerdings weitgehend aus. Erst der weltweite dramatische Rückgang dieser Tier-gruppen in den vergangenen Jahrzehnten, vor allem durch Biotopveränderungen und Umweltzer-störungen, führte zu einer Bündelung von Arterhaltungsbemühungen beider Seiten. SichtbarerAusdruck dafür ist beispielsweise die institutionelle Mitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft fürHerpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in der World Zoo and Aquarium Association (WAZA)seit 2004 oder auch die gemeinsame Arbeit an Zuchtbüchern für bedrohte Arten. Bei einer zusam-menfassenden Darstellung der Haltung von Reptilien und Amphibien in menschlicher Obhut fürden Zootierpfleger kann daher die Hobby-Terraristik nicht unberücksichtigt bleiben, sind doch ge-rade aus diesem Bereich viele bemerkenswerte Haltungs- und Zuchterfolge hervorgegangen.

Zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Zoowelt nach dem Zweiten Weltkrieg,die schon früh eine enge Verbindung zur Liebhaberszene pflegten, gehörte zweifellos Dr. Hans-Günter Petzold, damals Kurator für die niederen Wirbeltiere und Stellvertretender Direktor im Tier-park Berlin. Seine Arbeit war bestes Beispiel für die glückliche und sinnvolle Verbindung zwischenden berufsmäßigen Tiergärtnern und ernsthaften Hobby-Terrarianern. So leitete er über viele Jahreals Vorsitzender sehr erfolgreich den Zentralen Fachausschuss Vivaristik in der DDR, war aberauch seit ihrer Gründung Mitglied in der DGHT und konnte regelmäßig deren Jahrestagungen inder alten Bundesrepublik besuchen. Als Mitglied der Prüfungskommission für Zootierpfleger inder DDR war Dr. Petzold wie kaum ein anderer dazu berufen, in dem geplanten 3. Band der „Wild-tiere in Menschenhand“, dem Vorläufer dieser Lehrbuch-Reihe, die Reptilien und Amphibien zubearbeiten. So bilden auch die nach seinem frühen Tod im Jahr 1982 vorliegenden Manuskript-Tei-le den Grundstock für dieses Lehrbuch.

Als ich 1985 die Aufgabe übernahm, die Petzoldschen Ausarbeitungen zu aktualisieren und zuergänzen, konnte ich nicht ahnen, dass sich das gesamte Buchprojekt 20 Jahre hinziehen würde.Und nun ist daraus sogar ein eigener Band geworden. Dies spiegelt den enormen Wissenszuwachssowohl hinsichtlich der praktischen terrarienkundlichen wie auch der biologischen Informations-fülle wider, die seitdem von den verschiedensten Seiten zusammengetragen wurde.

Unter diesen Gesichtspunkten erschien eine erneute tiefgründige Bearbeitung unerlässlich. Diedamit verbundene deutliche Umfangserweiterung war von mir schon rein zeitlich nicht mehr zu be-wältigen. Ich bin deshalb den Herren Dr. Wolf-Rüdiger Große (Halle/Sa.), Prof. Dr. H.-G. Horn(Sprockhövel), Andreas Kirschner (Karlsruhe), Harald Jes (Köln), Dr. Jürgen Lange (Berlin), Dr.Helmut Mägdefrau (Nürnberg) und Henk Zwartepoorte (Rotterdam) außerordentlich dankbar, dasssie sich als Spezialisten für ihre jeweilige Tiergruppe dieser Mühe so gewissenhaft unterzogen ha-

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12 Vorwort

ben. Gleichermaßen gebührt mein Dank aber auch den Herren Prof. Dr. Klaus Eulenberger (Leip-zig), Prof. Dr. Hubert Lücker (Dresden), Harald Jes (Köln) und Dr. Harro Strehlow (Berlin), dieeinzelne Kapitel des neu konzipierten allgemeinen Teiles erarbeiteten, ferner den Herren Dr. Samu-el Furrer (Zürich), Dr. Michael Martys und Gernot Pechlaner (Innsbruck) sowie Dr. Herrmann Will(Chemnitz) für ihre praxisorientierten, zoospezifischen Beiträge im Anhang.

Mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Gerd Müller, emeritierter Direktor des Botani-schen Gartens der Universität Leipzig, der meine Bitte, Pflanzenlisten zur Ausstattung von Reptili-engehegen unterschiedlichster Größe unter geographischen und ökologischen Gesichtspunkten zu-sammenzustellen, bereitwillig und mit großem Engagement erfüllte. Ich konnte bei allen botani-schen Fragen und Problemen stets mit seinem Rat und seiner Hilfe rechnen.

Für Einzelinformationen und klärende Gespräche zu speziellen Fragen danke ich den HerrenProf. Dr. Wolfgang Böhme (Zoologisches Forschungsinstitut und Museum „Alexander König“,Bonn), Dr. Uwe Fritz (Staatliche Naturhistorische Sammlungen, Dresden), Matthias Götz (JerseyZoo, Kanal-Inseln), Dr. Rainer Günther (Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität Ber-lin), Peter Hoch (Waldkirch i. Br.), Prof. Fritz Jürgen Obst (Radebeul) und Dr. Thomas Ziegler (ZooKöln) sehr herzlich. Herr Dr. Wolf-Rüdiger Große, Mitautor und Bearbeiter des Amphibien-Teilesbedankt sich außerdem speziell bei Dr. Matthias Stöck (Berkeley, Halle/Sa.), Prof. Dr. UllrichSinsch (Koblenz), Mirco Daus (Pokrent), Elfriede Trautmann (†) und Martina Müller (Halle/Sa.)sowie Prof. Dr. Wolfgang Böhme (Bonn).

Herr Wolfgang Leuck (Leipzig-Engelsdorf) fertigte mit großer Sorgfalt alle Zeichnungen an. Siesind für mich ein erneuter Beweis für sein großes Können als wissenschaftlicher Buchillustrator,insbesondere auf biologischem Gebiet, und ich bin ihm sehr dankbar, dass er trotz seines Ruhestan-des diese Aufgabe übernommen hat. Herrn Manfred Haude, Bibliothekar im Zoo Leipzig, gebührtDank für seine vielfältige Hilfe bei der Literaturrecherche und -beschaffung sowie für das Einscan-nen zahlreicher Abbildungsvorlagen.

Dem Verlag Harri Deutsch mit seinem Geschäftsführer Herrn Martin Kegel danke ich für das ste-te Interesse und die umsichtige Betreuung des Projektes. Es hat weder bei dem Umfang noch beider Bebilderung irgendwelche für mich merkbaren Beschränkungen gegeben. Frau Dipl.-Biol.Manuela Kupfer hat wieder mit gewohnter Sorgfalt das Lektorat und die Gestaltung übernommenund Herr Bernd Müller die Bearbeitung der Bildvorlagen sowie Herr Klaus Horn die Erstellung derHTML-Struktur mit den Farbbildern. Allen genannten Personen möchte ich hiermit aufrichtig dan-ken, die Zusammenarbeit war immer angenehm und konstruktiv.

Wenngleich für Tierpfleger in einem zoologischen Garten die Betreuung von Säugetieren undVögeln nach wie vor im Vordergrund stehen wird, gehören doch auch Grundkenntnisse über diesachgemäße Pflege von Reptilien und Amphibien zum Berufsbild. Hier Basiswissen zu vermitteln,ist ein Hauptanliegen dieses Lehrbuches. Daneben soll aber auch der Fachkurator wie der Hobby-Terrarianer ein Nachschlagewerk in die Hand bekommen, das ihm zur Erstinformation dient oderfür den schnellen Überblick eine Hilfe sein kann. Selbstverständlich ist jedoch eine Vollständigkeitauf Gattungs- und Artebene ebenso wenig zu erwarten wie umfassende Artbeschreibungen oderausführliche Haltungsanleitungen für jede Art. Die zahlreich vorhandenen und in ihrer Angebots-breite weiter zunehmenden Monographien sind dafür die Alternative.

Wolf-Eberhard Engelmann

Leipzig, im Juli 2006

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Einführung

Die Pflege von Reptilien und Amphibien ist ein Spezialgebiet der Zootierhaltung. Diese zu denwechselwarmen Tieren zählenden niederen Wirbeltiere sind oft sehr kleinräumig an die Klimaver-hältnisse – Temperatur, Feuchtigkeit, Licht – im Tages- und Jahresverlauf angepasst. Dementspre-chend sind neben den speziellen praktischen Fertigkeiten und technischen Erfordernissen auch be-sondere Kenntnisse über ihre Biologie, wie Lebensweise, Lebensräume, Anpassungen oder Verhal-ten, für den Tierpfleger zu einer sachgemäßen Pflege von großer Bedeutung.

Im allgemeinen Teil werden zunächst die verschiedenen Gehege vorgestellt, ihre Einrichtung undGestaltung besprochen sowie technische Möglichkeiten zur Klimatisierung behandelt. Die tägli-chen Routinearbeiten werden ebenso angesprochen wie Fragen des Arbeitsschutzes – vor allemauch im Hinblick auf die Haltung von Giftschlangen – und eine ausführliche Fütterungskunde. Inkaum einem anderen Bereich wird der Zootierpfleger mit derartig vielen verschiedenen Futtermit-teln konfrontiert wie in einem großen, artenreichen Terrarium. In einem weiteren Kapitel werdendie wichtigen und häufiger auftretenden Krankheiten vorgestellt. Deren frühzeitige Erkennung, dieoft schwierig ist und viel Erfahrungen voraussetzt, zeichnet unter anderem einen guten Terrarien-pfleger aus. Die medizinische Behandlung bleibt aber in den meisten Fällen dem Zootierarzt vor-behalten, weshalb ausführliche Therapieanleitungen im Buch nicht angeführt werden.

Der spezielle Teil ist in bewährter Weise nach dem zoologischen System aufgebaut. Ausgehendvon den Wirbeltierklassen der Reptilien und der Amphibien werden die jeweiligen Ordnungen be-handelt und alle Familien, auch wenn sie keine terraristische Rolle spielen, vorgestellt. Die Gat-tungsauflistungen und Artbeispiele orientieren sich ganz überwiegend an charakteristischen, terra-ristisch bedeutsamen Formen. Aus den ergänzenden Angaben zum Lebensraum und zur Lebens-weise in der Natur lassen sich wertvolle Hinweise zur artgemäßen Haltung in menschlicher Obhutableiten.

Die Haltungsabschnitte sind in der Regel den Familien oder Unterfamilien zugeordnet, vereinzeltaber auch auf Ordnungsebene zusammengefasst. Sie geben Informationen zu Gestaltung und Kli-matisierung der Gehege, Fütterung, Vergesellschaftung und Vermehrung. Da die Artenvielfalt derReptilien und Amphibien und deren oft sehr unterschiedliche Bedürfnisse selbst innerhalb einzel-ner Gattungen häufig keine verallgemeinernden Aussagen zur Haltung zulassen, werden die jewei-ligen Arten oder, sofern möglich, auch Gattungen, die sich dann auf die genannten Artbeispiele derGattung beziehen, auch einzeln mit ihren zu beachtenden Besonderheiten behandelt.

Die Angaben zum Höchstalter zeigen einerseits große Lücken auf, zum anderen sind solche ausden US-amerikanischen Zoos überproportional vertreten. Die Begründung liegt darin, dass traditio-nell vor allem in Nordamerika umfassende Erhebungen zu den Haltungsdauern veröffentlicht wer-den. Wenn den Jahresangaben das Wort „mindestens“ vorangestellt ist, so bedeutet dies, dass dasjeweilige Tier zu dem Zeitpunkt der Erfassung noch lebte.

Die Taxonomie als Teilgebiet der Zoologie ist bestrebt, die natürlichen Verwandtschaftsbezie-hungen der Tiere immer genauer und umfassender widerzuspiegeln. Demzufolge kann die Syste-matik nichts Statisches sein, denn neue Erkenntnisse erfordern Revisionen und andere Sichtweisen,die sich auch in der Nomenklatur der höheren und niederen Taxa niederschlagen müssen. Insbeson-dere genetische Untersuchungen durch DNA-Vergleiche und die konsequente Anwendung der phy-logenetischen Systematik haben auch bei den Reptilien und Amphibien zu z.T. tiefgreifenden Um-stellungen geführt. Vieles ist heute noch in der Diskussion bzw. wird von den Fachleuten auch un-

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14 Einführung

terschiedlich bewertet oder hat sich noch nicht allgemein durchgesetzt. Aktuelle Informationen zurSystematik der Reptilien sind im Internet unter http://www.reptile-database.org zu finden.

Die hier verwendete Systematik der Reptilien entspricht im Wesentlichen der traditionellen, wiesie auch noch in den allermeisten terraristischen Fachbüchern üblich ist. An den entsprechendenStellen wird aber auf die Problematik hingewiesen und es werden andere Sichtweisen erwähnt.

Die Systematik der Amphibien orientiert sich vordergründig an der Liste der rezenten Familien,Gattungen und Arten von Glaw et al. (1998). Darüber hinaus wurden einige neuere systematischeErkenntnisse in den Ordnungen der Schwanz- und Froschlurche berücksichtigt. Aktuelle Informa-tionen zur Systematik der Amphibien sind im Internet unter http://research.amnh.org./herpetology/amphibia/index.html zu finden. Bei den Amphibien wird auf eine weitere Unterteilung der Ordnun-gen in Unterordnungen und der Familien in Unterfamilien verzichtet, weil gerade auch diese Kate-gorien zurzeit sehr kontrovers diskutiert werden.

Bei den Angaben zum Schutzstatus wird auf folgende gesetzliche Grundlagen verwiesen:• WA, Anhang I, II oder III: Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1973 und dessen

Anhänge I, II und III, die den Gefährdungsgrad angeben. Das Abkommen regelt den grenzüber-schreitenden Handel mit diesen Tieren.

• EG-Verordnung, Anhang A oder B: Artenschutzverordnung der EG Nr. 338/97 des Rates vom9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durchÜberwachung des Handels.

• BartSchV: Bundesartenschutzverordnung, Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- undPflanzenarten vom 14. Oktober 1999b: in Anlage 1 aufgeführt und besonders geschütztbs: in Anlage 1 aufgeführt und besonders streng geschützt

• FFH, Anhang IV: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflan-zen.

Abkürzungen:• ESB: European Studbook (Europäisches Zuchtbuch), wird von der European Association of

Zoos and Aquariums (EAZA) vergeben• EEP: European Endangered Species Programme (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm),

wird im Rahmen einer TAG (Taxon Advisory Group) gemanagt• ESF: European Studbook Foundation (Europäische Zuchtbuch-Stiftung).

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Grundlagen derSchauterraristik

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1Grundlagen der Schauterraristik

Geschichte und Entwick-lung der SchauterrarienH. Strehlow

Reptilien – und genauso Amphibien – spieltenin der Geschichte der frühen Ausstellung vonWildtieren eine geringere Rolle als Säugetiereund Vögel. In den adligen Menagerien lassensich nur wenige Beispiele finden. Hier ent-schied die Begeisterung oder Abneigung desBesitzers darüber, ob Reptilien in den Bestandgehörten. Und, soweit es sich beurteilen lässt,scheint das Interesse an Reptilienhaltung ehergering gewesen zu sein.

Ganz anders war es dagegen bei den Wander-menagerien. Reptilien, vor allem Arten, die dasPublikum für gefährlich hielt, wurden bereits im18. Jahrhundert mitgeführt und ausgestellt. Rie-senschlangen und Krokodile, in geringeremMaße Giftschlangen, mussten die Rolle des ge-fährlichen Reptils annehmen und wurden ent-sprechend vorgeführt. Einzelne Wandermena-gerien hatten sich ganz oder überwiegend aufdie Ausstellung von Reptilien spezialisiert, wieetwa die Menagerie von John van Dinter, die1828 mit folgendem Tierbestand auftrat: Eingroßes lebendiges Chamäleon, zwei großeKlapperschlangen, eine lebende Abgottschlan-ge, eine große Anakonda, eine Boa constrictor,eine dressierte Königsschlange, eine junge Kö-nigsschlange. Zum Schluss führte van Dinternoch in seinem Werbezettel auf: eine FamilieLöwen, eine Streifenhyäne und einen Men-schenkopf. Auch Benedict Advenient zeigte1821 als Hauptattraktion seiner Menagerie eingroßes Nilkrokodil und einen Kaiman. In denmeisten Fällen wurden aber die Reptilien amEnde der Werbezettel aufgeführt. Während derVorstellung spielten jedoch gerade die Riesen-schlangen oft eine wichtige Rolle, indem der

Vorführer die Schlangen aus den Behälternnahm und sie herumtrug oder sich über dieSchultern hängte.

Die Gründung der Menagerie im Jardin desPlantes im Jahr 1793 und der Zoologischen Ge-sellschaft in London mit ihrem zoologischenGarten 1828 waren wichtige Meilensteine in derEntwicklung der zoologischen Gärten. Die Hal-tung und Ausstellung von Tieren sollte nichtmehr nur den jeweiligen Interessen des Mena-geriebesitzers oder dem Sensationsbedürfnisdes Publikums folgen. Die enzyklopädischeSammlung von Tierarten im Zoo sollte ein le-bendiges Pendant zur Ausstellung im Museumsein und damit vor allem wissenschaftlichenAnsprüchen und der Belehrung des Publikumsdienen. Zu dieser umfassenden Darstellung desTierreichs – wenigstens soweit es die Wirbeltie-re betraf – gehörten natürlich auch Reptilienund Amphibien. Ab wann die Menagerie im Jar-din des Plantes Reptilien ausstellte, ist nicht zuermitteln, doch wurden verschiedene Arten, wiePython bivittatus, bereits in der ersten Hälftedes 19. Jahrhunderts gehalten.

Der Londoner Zoologische Garten zeigte erst1849 das erste Reptil, eine Python sebae. Fürdiese Felsenschlange wurde zu ihrer Ankunftsogar ein eigenes Reptilienhaus gebaut, das ers-te in der Geschichte der zoologischen Gärten.Es handelte sich um ein Gebäude, in dem sich –anfangs vermutlich nur eine – recht große, mitÄsten ausgestattete Vitrine befand. Mit steigen-der Reptilienzahl in den fünfziger Jahren des 19.Jahrhunderts wurden dann weitere Vitrinen indas Haus montiert. Die Bedingungen für dieSchlangen, denn um die handelte es sich zuerst,waren denkbar schlecht. Vor allem ausreichendeTemperaturen waren kaum zu erzielen und sowurden die Vitrinen mit Wolldecken ausgestat-tet, um den Schlangen eine warme Unterkunftzu bieten. Dieses erste Reptilienhaus bestand in

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18 Grundlagen der Schauterraristik

seiner einfachen Form genau 40 Jahre, bis einmodernes Haus mit Zentralheizung es 1889 ab-löste.

Sehr früh, 1852, entstand auch im Artis-Zooin Amsterdam ein Reptilienhaus. In drei großenRäumen eines als Gewächshaus ausgeführtenGebäudes wurden Vögel, Pflanzen und Reptili-en gezeigt. Die Terrarien der Reptilienabteilungwaren geräumig und mit Pflanzen dekoriert.

Als der erste Zoo Deutschlands 1844 in Berlinöffnete, gehörten Reptilien von Anfang an zuseinem Bestand. Schon 1844 traf ein Grüner Le-guan als Geschenk ein, dem dann bald Schild-kröten und Schlangen folgten. Gehalten wurdendie Schildkröten im Sommer im Freien in einerumgitterten Anlage. Im Winter kamen sie in dasInspectionshaus, ein Gebäude, das vor der Zoo-gründung als Wohnhaus für den Fasanenmeisterdes preußischen Königs diente. Dort wurden ab1851 regelmäßig Reptilien in einem besonderen

Raum mit Terrarien ausgestellt. Eine andereReptilienunterkunft schuf der Zoo in einem An-bau an das erste Affenhaus. Dort zogen ein Kai-man und später Klapperschlangen ein. Insge-samt blieb der Reptilienbestand des BerlinerZoos gering.

Der Zoo Frankfurt, 1858 eröffnet, zeigte vonAnfang an Reptilien und Amphibien. 1864 wur-den nur Schildkröten in einem vergitterten Frei-gehege gehalten, in anderen Jahren an verschie-denen Stellen auch Schlangen, Krokodile oderOchsenfrösche. Erst 1891 richtete WilhelmHaacke im Affenhaus anstelle der Winterquar-tiere für Kleinsäuger und kleine Affenarten eineReptilienausstellung mit geheizten Böden fürdie Sommermonate ein, die nach und nach biszu 60 Behälter umfasste. Diese zwar umfangrei-che, aber unbefriedigende Haltung wurde erst1904 durch Adalbert Seitz beendet, der überdem Aquarium ein Gewächshaus für die Repti-

Abb. 1.1 „Die Menagerie“. Ölgemälde von Paul Meyerheim, 1864. Auch große Schlangen gehörten zum unverzichtbarenBestand solcher Tierschauen.

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Geschichte und Entwicklung der Schauterrarien 19

lien erbaute. Es bestand bis zu seiner Zerstörungim 2. Weltkrieg. Das 1957 von Bernhard Grzi-mek an gleicher Stelle eröffnete Exotarium wur-de noch um Klimalandschaften und ein Insekta-rium erweitert.

Der 1863 gegründete Zoologische Garten inHamburg war wohl der erste in Deutschland, derein Terrarium in direkter Nachbarschaft zu sei-nem Aquarium errichtete. Dieses vom DirektorAlfred Edmund Brehm als Glashaus bezeichne-te Gewächshaus entstand 1865/66. Seit diesemZeitpunkt konnten im Hamburger Zoo auchReptilien und Amphibien gehalten werden. Be-reits in den 70er Jahren war das Glashaus mitseinen Vitrinen anscheinend verschwunden,denn es wurde in den Führern nur noch von ei-nem kleinen Gebirge geschrieben, auf dem diekleinen Reptilienarten lebten, während die gro-ßen und gefährlichen Arten an zwei anderenStellen untergebracht waren.

Ein großer Durchbruch für die Reptilienhal-tung in Deutschland war die Eröffnung des Ber-liner Aquariums im Jahre 1869. Brehm hatte be-reits in Hamburg als Zoodirektor Erfahrungen

mit dem Terrarium sammeln können. In Berlinschuf er das Berliner Aquarium, das eher ein Vi-varium war, denn es zeigte neben den Mee-restieren in der Aquarienhalle auch Amphibien,Reptilien, Vögel und Säugetiere. Für die Repti-lien waren drei Bereiche vorgesehen, der gleichhinter dem Eingang liegende „Schlangengang“,die „Krokodilgrotte“ und das „Schildkrötenbe-cken“. Die Amphibien waren, außer einigenAxolotl in kleinen Becken, in der Süßwasserga-lerie untergebracht, in der auch Süßwasserfi-sche und Wasservögel gezeigt wurden.

Es ist wichtig, sich die Bedingungen vor Au-gen zu führen, in denen diese ersten Reptilien-haltungen stattfanden. Die Heizmöglichkeitenwaren bis ins 19. Jahrhundert äußerst problema-tisch. Die ersten Tierhäuser wurden miteinfachen Kohleöfen geheizt. Eine gleichmäßi-ge Temperaturregelung war damit ausgeschlos-sen. Im Berliner Aquarium wurde eine Zentral-heizungsanlage eingebaut, die wenigstens dieTemperaturen konstant hielt. In London erhielterst das Terrarienhaus von 1889 eine derartigeHeizungsanlage. Elektrischer Strom war nicht

Abb. 1.2 Das 1852 entstandene Terrarienhaus im Artis-Zoo Amsterdam in einer Aufnahme aus dem Jahr 1916.

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20 Grundlagen der Schauterraristik

vorhanden und wurde erst in den 80er Jahren imBerliner Aquarium verwendet. Vorher wurdedie Beleuchtung durch Spiegelsysteme, Licht-schächte und die verschiedenen Lampensyste-me erreicht. Die Terrarien waren zum Publikumhin mit Glas abgeschlossen und hatten auch eineGlasüberdachung, doch das im 19. Jahrhundertverwendete Glas konnte den Bedarf der Reptili-en an Sonnenlicht nicht decken. Es ist erstaun-lich, dass unter diesen Umständen einige Repti-lien über viele Jahre am Leben blieben.

Auch die Fütterung war oft problematisch. Somerkt Brehm in den Aquarienführern an, dassdie Kreuzottern nur immer vorübergehend aus-gestellt werden, da sie nicht zum Fressen zubringen sind.

Das Berliner Aquarium bestand bis 1910. DerBestand an Reptilien war immer gut, einige Ar-ten wie die China-Alligatoren wurden erstmalsin Europa gezeigt.

Immer mehr Zoologische Gärten versuchtensich in den folgenden Jahrzehnten in der Repti-lienhaltung. Oft handelte es sich allerdings umdie Einrichtung einiger Terrarien in einem ande-ren Tierhaus. 1893 richtete der Zoo von Adelai-de, Australien, eine geräumige Schlangengrubefür 30 einheimische Giftschlangen ein. Aller-dings warfen Besucher Steine auf die Schlangenund töteten viele, eine Erscheinung, die sichauch 1969 noch nicht geändert hatte, weshalbdie Schlangengrube durch ein enges Gitter ge-gen die Würfe geschützt wurde. Ein großesReptilienhaus entstand zur Jahrhundertwendeim Bronx-Zoo in New York, dessen erster Kura-tor bis zu seinem Tod im Jahre 1942 der damalsdurch seine zahlreichen herpetologischen, teil-weise auch ins Deutsche übersetzten Publikatio-nen und Bücher sehr bekannte ReptilienkennerRaymond L. Ditmars war. Dieses Haus, dasnach Modernisierungen der Tierhaltung heute

Abb. 1.3 Das Terrarienhaus im Leipziger Zoo im Jahr der Eröffnung 1913.