Reputationsrisken/ Reputationsschäden eine Marktanalyse · Ignoranz von Unternehmen, ebenso von...

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Ist Ihnen wirklich bewusst wie weitreichend Reputationsschäden wirken? Der VW-Konzern, die Deutsche Bank, der ADAC wie auch die FIFA und viele andere zeigen es. So heißt es in einer Studie, dass deutsche Banken durch die Finanzkrisen das verloren gegangene Vertrauen ihrer Kunden kaum zurück gewinnen können. Zwei von drei Entscheidern sind überzeugt, dass das Verhältnis zu ihren Kunden nachhaltig geschädigt ist. 1 Nicht genug, Banken müssen sich neben ihrem Finanzkrisenspektakel auch noch ethisches Fehlverhalten vorwerfen lassen. Banken haben aktuell den Ruf als „Hungermacher“-Banken zu agieren, d.h. durch Spekulation auf Agrar-Rohstoffe Gewinne zu erzielen und damit den Hunger der Welt zu verschärfen. 2 Diese Aussagen, es gibt mehrfach andere in unterschiedlichsten Branchen inklusive der Politik, veranschaulichen, dass die finanziellen Schäden bei Werte-Verfehlungen nur die Spitze vom Eisberg sind. Die gesellschaftlich emotional ausgelösten Schäden sind weit tiefgehender und wirken langfristig negativ auf das Unternehmen zurück. Und man sollte auch nicht vergessen, dass der Reputationsschaden von einem Unternehmen indirekt auch auf die mit diesem Unternehmen agierenden Kooperationen überfließt. Was die Menschen erwarten ist eine neue Werthaltung, so die Meinung von Herbert Walter. 3 Werte-Fehlverhalten, Werte-Missbrauch, Werte- Ignoranz von Unternehmen, ebenso von Politik und Gesellschaft, lässt sich in Zeiten von Medien-Sensations-Nachrichten-Druck, Facebook und Co. nicht mehr verheimlichen. Fehlverhalten, direkt wie auch indirekt wird öffentlich und hat Folgen. In der Gesellschaft zeigt sich ein wachsendes Werte-Interesse, ein Aufflammen für ein Werte-Bewusstsein. Heiner Geißler drückt es so aus: Es ist eine moralische Krise, die wir heute erleben. Was wir jetzt erleben ist erst der 2. Schritt nach der 1. Finanzkrise. Die ja niemand vorhergesehen hat, obwohl sie hätte vorausgesehen werden können. […] Es ist eine moralische Krise, die wir heute erleben, die die Gier nach Geld die Hirne dieser Menschen regelrecht zerfressen hat. Die Menschen haben das Vertrauen in das ökonomische System verloren. 4 Reinhold Messner spricht von einer Krise des Sattseins. 5 Und ich spreche von einer Sinnkrise, davon, dass Menschen die Bedeutsamkeit von dem was sie tun in der leibhaftigen Form des Erlebens und den positiven Gewinn ihrer Handlungen für sich und andere verloren haben. Es geht dabei weder um eine moralische Anklage noch um eine Missionierung von Unternehmen, das löst nur Widerstände aus. Es geht schlichtweg um ein angemessenes natürliches Gefühl und einen angemessenen natürlichen Umgang mit Werten und Sinnhaftigkeiten, um die Bewusstwerdung der in Werten ruhenden Intelligenz und die offene und selbstsichere Implementierung von Werten in den Unternehmens-, Lebensalltag. Das führt zu einem entspannten Verhältnis zwischen individuellem, gesellschaftsbezogenem, politischem Sinn-/Ethikverständnis und erfolgsorientiertem Wirtschaften. Das sichert Ihnen als Unternehmen langfristig Erfolg, reduziert emotionalen Stress, setzt Ressourcen frei, macht Sie wettbewerbssicher und fördert eine langfristig positive Reputation, Ihr Image. 1 Fond Online: Studie: Banken leiden massiv unter Vertrauensverlust ihrer Kunden. http ://www.fondsprofessionell.at/news/uebersicht/druckseite/nid/studie-banken-leiden... 11.11.2011. 2 Loven, Hendrik ; Streule, Josef: Banken und ihre unmoralischen Lebensmittelspekulationen. http ://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/lebensmittelspekulationen100.html. 14.11.2011 3 Walter, Herbert, ehemaliger Sprecher der Dresdner Bank, in: ARD, hart aber fair. 24.10.2011 http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2011/1024/index.php5 4 Geißler, Heiner in: ARD, , hart aber fair. 24.10.2011. http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2011/1024/index.php5 . 5 Messner, Reinhold: Berge versetzen. Das Credo eines Grenzgängers. München: BLV Buchverlag GmbH & Co.KG. 2010. S. 62 1 Reputationsrisken/ Reputationsschäden – eine Marktanalyse Günther Wagner wagner-consulting.eu

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Ist Ihnen wirklich bewusst wie weitreichend Reputationsschäden wirken?Der VW-Konzern, die Deutsche Bank, der ADAC wie auch die FIFA und viele andere zeigen es. So heißt es in einer Studie, dass deutsche Banken durch dieFinanzkrisen das verloren gegangene Vertrauen ihrer Kunden kaum zurück gewinnen können. Zwei von drei Entscheidern sind überzeugt, dass das Verhältnis zuihren Kunden nachhaltig geschädigt ist.1 Nicht genug, Banken müssen sich neben ihrem Finanzkrisenspektakel auch noch ethisches Fehlverhalten vorwerfenlassen. Banken haben aktuell den Ruf als „Hungermacher“-Banken zu agieren, d.h. durch Spekulation auf Agrar-Rohstoffe Gewinne zu erzielen und damit denHunger der Welt zu verschärfen.2 Diese Aussagen, es gibt mehrfach andere in unterschiedlichsten Branchen inklusive der Politik, veranschaulichen, dass diefinanziellen Schäden bei Werte-Verfehlungen nur die Spitze vom Eisberg sind. Die gesellschaftlich emotional ausgelösten Schäden sind weit tiefgehender undwirken langfristig negativ auf das Unternehmen zurück. Und man sollte auch nicht vergessen, dass der Reputationsschaden von einem Unternehmen indirektauch auf die mit diesem Unternehmen agierenden Kooperationen überfließt.

Was die Menschen erwarten ist eine neue Werthaltung, so die Meinung von Herbert Walter.3 Werte-Fehlverhalten, Werte-Missbrauch, Werte-

Ignoranz von Unternehmen, ebenso von Politik und Gesellschaft, lässt sich in Zeiten von Medien-Sensations-Nachrichten-Druck, Facebook und Co. nicht mehrverheimlichen. Fehlverhalten, direkt wie auch indirekt wird öffentlich und hat Folgen. In der Gesellschaft zeigt sich ein wachsendes Werte-Interesse, einAufflammen für ein Werte-Bewusstsein. Heiner Geißler drückt es so aus: Es ist eine moralische Krise, die wir heute erleben. Was wir jetzt erleben ist erst der 2.Schritt nach der 1. Finanzkrise. Die ja niemand vorhergesehen hat, obwohl sie hätte vorausgesehen werden können. […] Es ist eine moralische Krise, die wir heuteerleben, die die Gier nach Geld die Hirne dieser Menschen regelrecht zerfressen hat. Die Menschen haben das Vertrauen in das ökonomische System verloren.4

Reinhold Messner spricht von einer Krise des Sattseins.5 Und ich spreche von einer Sinnkrise, davon, dass Menschen die Bedeutsamkeit von dem was sie tun inder leibhaftigen Form des Erlebens und den positiven Gewinn ihrer Handlungen für sich und andere verloren haben.

Es geht dabei weder um eine moralische Anklage noch um eine Missionierung von Unternehmen, das löst nur Widerstände aus. Es geht schlichtweg um einangemessenes natürliches Gefühl und einen angemessenen natürlichen Umgang mit Werten und Sinnhaftigkeiten, um die Bewusstwerdung der in Wertenruhenden Intelligenz und die offene und selbstsichere Implementierung von Werten in den Unternehmens-, Lebensalltag. Das führt zu einem entspanntenVerhältnis zwischen individuellem, gesellschaftsbezogenem, politischem Sinn-/Ethikverständnis und erfolgsorientiertem Wirtschaften. Das sichert Ihnen alsUnternehmen langfristig Erfolg, reduziert emotionalen Stress, setzt Ressourcen frei, macht Sie wettbewerbssicher und fördert eine langfristig positiveReputation, Ihr Image.

1 Fond Online: Studie: Banken leiden massiv unter Vertrauensverlust ihrer Kunden.

http://www.fondsprofessionell.at/news/uebersicht/druckseite/nid/studie-banken-leiden... 11.11.2011.2 Loven, Hendrik ; Streule, Josef: Banken und ihre unmoralischen Lebensmittelspekulationen. http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/lebensmittelspekulationen100.html. 14.11.20113 Walter, Herbert, ehemaliger Sprecher der Dresdner Bank, in: ARD, hart aber fair. 24.10.2011 http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2011/1024/index.php54 Geißler, Heiner in: ARD, , hart aber fair. 24.10.2011. http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2011/1024/index.php5.5 Messner, Reinhold: Berge versetzen. Das Credo eines Grenzgängers. München: BLV Buchverlag GmbH & Co.KG. 2010. S. 62 1

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Beim VW-Konzern werden per Schummelsoftware Abgaswerte manipuliert –2015

Der ADAC manipuliert beim Auto des Jahres - 2015

Die Deutsche Bank muss Milliardensummen zahlen, weil sie US-Gesetze unterlaufen hat - 2015

Durchsuchung bei Ackermann – 2011

Zu viele Skandale – Finanzaufsicht knöpft sich Ergo vor – 2011

Bilanzmanipulation: Olympus-Skandal wird strafrechtlich untersucht – 2011

Affäre bei der UBS: Banken haben aus Kerviel-Skandal wenig gelernt – 2011

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Welche Hauptprobleme Spitzenmanager in Deutschland wahrnehmen

Quelle: Buß, Eugen: „Die deutschen Spitzenmanager“; s. 126

%

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Gegenüber wem oder was fühlen sich Spitzenmanager neben ihrem Beruf verantwortlich?

Quelle: Buß, Eugen: „Die deutschen Spitzenmanager“; s. 211

%0 20 40 60 80 100

kein Empfinden für eine weitreichende…Dritte Welt

SportBildungseinrichtungen

karitative und soziale Organisationenkulturelle Institutionen

berufsständische Organisationender nächsten Generation, Jugend,…

Umweltgesellschaftliche Organisationen,…

Mitarbeiter, ArbeitsplätzeFreunde

Familie, Ehe

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Streubomben-Konvention:

Das Übereinkommen über Streumunition ist ein am 1. August 2010 in Kraft getretener völkerrechtlicher Vertrag über ein Verbot des Einsatzes, der Herstellung und der Weitergabe von bestimmten Typen von konventioneller Streumunition

Das Abkommen ist Teil des humanitären Völkerrechts und des internationalen Rüstungskontrollrechts

Ist ein Meilenstein der humanitären Rüstungskontrolle

Von Deutschland unterzeichnet durch den damaligen Bundesaußenminister, Frank-Walter Steinmeier

Nicht-Unterzeichner: Vereinigten Staaten, Russland, die Volksrepublik China, Israel, Indien, Pakistan und Brasilien

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Streubomben-Konvention:

Deutsche Investitionen in Streumunition haben immer noch einen Wert von ca. 1 Mrd. Dollar.Ganz vorn sind dabei sind die Allianz und die Deutsche Bank, die Anteile in Form von Aktienund Anleihen an Herstellern von Streumunition im Wert von 685 Mio. US-Dollar (477 Mio.Euro) bzw. 216 Mio. US-Dollar (150 Mio. Euro) halten.(1)

Die DWS, die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank Group, beteuert, sich entsprechendeLeitlinien für den Umgang mit Streumunitionsherstellern gegeben zu haben. Diese sindjedoch nicht veröffentlicht. Außerdem gelten sie lediglich für Investmentfonds der DWS inDeutschland, und nicht für den gesamten Konzern Deutsche Bank Group. Auch dieKreditvergabe und das Vermögensmanagement der Deutschen Bank Group inkl. ihrerTochtergesellschaften im Ausland werden nicht von den Leitlinien erfasst.(1)

Neben der Deutschen Bank hatten zuletzt auch die Commerzbank, Allianz Global Investors,Deka und die Hypovereinsbank auf die Kritik der Nichtregierungs-organisationen reagiert undvergleichbare Investmentrichtlinien installiert.(2)

(1) Quelle: http://www.streubomben.de/investitionen-verbieten.html, gelesen: 13.11.2011

(2) Quelle: http://www.facing-finance.org/presse/pressemitteilung-deutsche-bank-rustet-ab-nichtregierungsorganisationen-begrusen-verzicht-auf-investment-in-streumunition/

gelesen 13.11.2011

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Gesellschaft Will sich aus Geschäft mit / Investments in Streubombenhersteller zurückziehen

Allianz GI Europa Ja, leider nicht Konzernübergreifend

Deutsche Bank Ja, lt. Mitteilung vom 10.11.2011

DWS Investment GmbH Ja

DEKA Ja

DJE Kapital Ja

Helaba

Universal Investment Gesellschaft

Pioneer (Uni Credit Group / Hypo VB)

Bayerische Landesbank

Landesbank Baden Württemberg

Norddeutsche Landesbank

Streubomben – Hall of shame

Quelle: http://www.streubomben.de/fileadmin/redaktion/pdf/Investitionen/Informationen_ueber_Deutschland_aus_Investitionsbericht_2011-2.pdf

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Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

Spekulation auf Agrar-Rohstoffe

Ende 2010 waren US-amerikanische Finanzunternehmen zu Anlagezwecken mit folgenden Volumina auf den Terminmärkten engagiert:

– etwa 14 Mrd. USD auf dem Terminmarkt für Mais,

– etwa 17Mrd. USD auf dem Terminmarkt für Soja und

– etwa 10 Mrd. USD auf dem Terminmarkt für Weizen engagiert

Dies entsprach einem Verhältnis zum Wert der Weltjahresproduktion dieser Nahrungsmittel von 5 bis 10 Prozent.

In Deutschland werden nach Schätzungen der Welthungerhilfe durch ETCs, ETFs und Zertifikate zusammen 1,5 Mrd. USD für die drei genannten Nahrungsmittelmärkte an Kapitalanlagen indirekt nachfragewirksam, das entspricht derzeit etwa 4 Prozent des US-amerikanischen Marktvolumens.

durch Hebelwirkungen können allerdings weit umfangreichere Termingeschäftskontrakte abgeschlossen werden, sicher eine Verdreifachung oder Vervierfachung

Wichtigste Akteure auf diesem Feld sind in Deutschland die Commerzbank, die DZ Bank, BlackRock und ETF Securities.

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe

Das Engagement der Kapitalanleger auf den Getreidemärkten in den Jahren 2007 bis 2009 führte im Jahresdurchschnitt zu Preisniveau-erhöhungen von bis zu 15 Prozent

Die Liberalisierung der Finanzmärkte in den 90er Jahren bildet die Grundlage für diese Spekulation auf Agrar-Rohstoffe

seit Anfang des Jahrtausends stehen die erforderlichen Instrumente zur Verfügung: Exchange Traded Commodities (ETCs, seit 2006), Exchange Trade Funds (ETFs, in den USA seit 1993, in Deutschland seit 2000) und Investmentzertifikate (seit den 1990er Jahren, in Deutschland seit 2004)

Somit besteht nun neben dem Motiv auch die Gelegenheit, dass Kapital-anlagen auf Rohstoffmärkten getätigt werden

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über ETFs

Derzeit (2010) sind in Frankfurt 20 rohstoffbasierte ETFs im Handel, von denen die meisten auch Bezug nehmen auf die Preisentwicklung von Getreide und Soja. Die größten Fonds sind:

– ein Fonds der Deutschen Bank auf den Deutsche-Bank-Index mit mehr als 1 Mrd. EUR Anlagevermögen,

– ein Fonds der zur Société Générale Gruppe gehörenden Lyxor auf den CRB-Index mit 817 Mio. EUR Anlagevermögen,

– ein Fonds der Commerzbank auf den Commerzbank-Index mit 469 Mio. EUR, und

– ein Fonds der ishares (früher zu Barclays Global Investors BGI gehörend, seit 2009 zu BlackRock), der auf dem DJ-UBSCI basiert, mit 458 Mio. EUR Anlagevermögen.

Seit 2007 gibt es zudem Dachfonds, die ausschließlich in ETFs investieren

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über ETFs

Insgesamt umfassen die in Deutschland gehandelten rohstoffbezogenen Fonds ein Anlagevermögen von 4,4 Mrd. EUR.

Gewichtet mit den Anteilen der Rohstoffe in üblichen Fonds (je 5 %) würden damit auf Mais, Weizen und Soja jeweils 220 Mill. EUR (0,3 Mrd. USD) entfallen

Auch hier sind Hebeleffekte möglich

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über ETFs

Die wichtigsten Anbieter in Deutschland für getreidebezogene ETF

iSharesDie Marke iShares gehört nach der Übernahme von Barclays Global Investor mittlerweilezu BlackRock,dem weltweit größten Vermögensverwalter. […] Mit einem Weltmarktanteilvon rund 47 % ist iSharesder mit Abstand größte Player auf dem ETFMarkt. […] Die Indexreplikationerfolgt mit der Full-Replication-Methode.

ComStageDie Commerzbank, die mit ihrer Tochter ComStage erst Ende 2008 in den Markt für Indexfondseingestiegen ist, belegt in der Liste der weltweit größten Indexfonds-AnbietermittlerweileRang 14. PerEnde Januar [2010] umfasste das Angebot 65 ETFs beziehungsweiseein verwaltetes Vermögen von 6,2Mrd. US-Dollar. Sitz der Gesellschaft ist Luxemburg […].

db x-trackersDer größte deutsche Anbieter, die in Luxemburg ansässige Deutsche-Bank-Tochter db x-trackers, setztoffensiv auf swapbasierte Produkte. Und das sehr erfolgreich: Weltweit ist db x-trackers mittlerweile dieNummer 5 im ETF-Geschäft, in Europa liegt sie auf Rang 3. Per Ende Januar [2010] deckte dieGesellschaft mit 123 Indexfonds nicht nur fast alle wichtigen Indizes ab, sondern profiliert sich auchdurch ein Angebot, das besonders viele Abbildungen „exotischer Basiswerte“ (Emerging-Market- oderHedgefonds-Indizes) enthält, was wohl der Grund für den swapbasierten Ansatz ist.

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über ETFs

Die wichtigsten Anbieter in Deutschland für getreidebezogene ETF

Amundi

Relativ neu auf dem deutschen Markt. Es handelt sich um eine Tochter der französischenCrédit Agricole,die in Frankreich bereits 78 ETFs (Euronext Börse) verwaltet. Seit Anfang2010 wurden nun auch 17Indexfonds an der Deutschen Börse in Frankfurt aufgelegt. Weltweit liegen die Franzosen auf Rang 22im globalen ETF-Geschäft.

ETF Securities Ltd.

Der Anbieter ETF Securities konzentriert sich in Deutschland weitgehend auf Nischenprodukte aus demRohstoff- oder Energiebereich […].

Lyxor International Asset Management

Lyxor Asset Management ist eine Tochtergesellschaft der französischen Société Généraleund mit rund129 ETFs sowie einem verwalteten Vermögen von 44,6 Mrd. EUR (nur in ETFs) der zweitgrößte Anbieterin Europa […].

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über Zertifikate

Das 4. Finanzmarktförderungsgesetz vom Juni 2002 hat in Deutschland eineLiberalisierung des Handels mit Zertifikaten ermöglicht. Seitdem gibt es einerasante Zunahme des Derivatehandels.

Der Anteil der Investmentzertifikatsemissionen an den Wertpapieremissioneninsgesamt ist von unter 2 % im Jahre 1989 auf über 18 % im Jahre 2007gestiegen, dabei spielte insbesondere das im Jahr 2005 sprunghaftangestiegene Interesse der Großbanken an diesem Finanzmarktprodukt eineRolle

Rechnet man den Anteil von Weizen, Mais und Soja mit jeweils 5 % (wie esden gebräuchlichen Indizes entspricht) so würden in diesen Märkten überZertifikate-Emissionen jeweils 80 Mio. EUR als Anlagevermögen auf denMärkten für Mais, Soja und Weizen auftreten.

Auch hier sind wiederum Hebeleffekte zu berücksichtigen.

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Spekulation auf Agrar-Rohstoffe über Zertifikate

Die wichtigsten Anbieter von Zertifikaten zum Underlying „Getreide“ in Deutschland

DZ Bank (Deutsche Zentral Genossenschaftsbank)

Die DZ-Bank ist die „Zentralbank“ der Volksbanken / Raiffeisenbanken. Die DZ Bank ist mit 15,5 % derzeit (3. Quartal 2010) der viertgrößte Emittent von derivativen Wertpapieren inDeutschland. Sie ist nur im Firmenkundengeschäft tätig, nicht im Privatkundengeschäft.

Der Vertrieb an die Privatanleger erfolgt über die Volks- und Raiffeisenbanken. Dadurch ist bei den Kunden wahrscheinlich auch eine besondere Nähe zum Underlying „Getreide“ gegeben.

Commerzbank

Die Commerzbank ist mit 17,6 % derzeit (3. Quartal 2010) Marktführer unter den Emittenten von derivativen Wertpapieren in Deutschland (vor der Deutschen Bank und der WestLB; diese beiden treten aber nicht im Handel mit getreidebasierten Zertifikaten in Erscheinung).

Quelle: Studie Deutsche Welthungerhilfe e.V. , Stand Mai 2011

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Quelle: http://www.investmentfonds.de/eine_Alternative_in_der_Finanzkrise_Agrarfonds.cfm

Anbieter Fonds ISIN Volumen (Mio. €)

Allianz ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

LU0342688198 263

DJE DJE Agrar & Ernährung P LU0350835707 53

DWS DWS Invest Global Agribusiness

LU0273158872 1005

BGF BGF World Agriculture Fund A2 USD

LU0385154629 569 USD

Die „besten“ Agrarfonds

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Quelle: www.software-systems.at

Spekulation auf Agrar-Rohstoffe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS (ISIN LU0342688198)

Der Fonds investiert u.a. in:

Archer-Daniels-Midland Co: Das Unternehmen vertreibt auch gentechnisch veränderte Lebensmittelrohstoffe. ADM ist bemüht, seinenWasserverbrauch zu senken. Der Konzern ist an der Rodung der Regenwälder beteiligt, zeigt sich aber zumindest durch das Unterstützen einesMoratoriums gegen weiteres Abholzen kooperativ. Das Unternehmen verkauft biologisch erzeugte Produkte, soll aber Lobbying für weichere Regeln inder organischen Landwirtschaft betreiben. Der Konzern wird mitverantwortlich für die Verschleppung von Kindern an die Kakaoplantagen derElfenbeinküste gemacht. Da die Plantagen jedoch nicht im Besitz von ADM sind, drückt man sich vor der Verantwortung. Die Herstellung von biogenenTreibstoffen sowie Verpackungen aus organischem Material könnten durchaus positiv gesehen werden, werfen aber angesichts der fortschreitendenNahrungsmittelknappheit und der schlechten Umweltbilanz schwerwiegende Probleme auf.

Monsanto ist an der Patentierung von Leben beteiligt. Der Konzern hält seine führende Marktposition im Bereich Gentechnik (Soja, Raps, etc.).Teilweise herrschen massive Verletzungen gegen Arbeits- und der Menschenrechte. Außerdem existieren Berichte über unfaire und aggressiveVermarktungsstrategien. Monsanto ist bekannt für massive Umweltschädigung beispielsweise durch PCB oder Agent Orange. Auch über Korruption undLobbying wird berichtet. Monsanto erhöht seit einiger Zeit die Preise für das Saatgut - es kommt teilweise zu Preissteigerungen um bis zu 25 Prozent.Der Konzern lockt mit günstigen Angeboten Saatgutunternehmen in sein Lizenzprogramm, welches seine Lizenzpartner verpflichtet, mindestens 70Prozent des Saatguts von Monsanto zu beziehen. Zahlreiche Saatgutunternehmen berichten, dass sich ihre Saatguterträge durch die Monsanto-Technologien gesteigert haben.

Tyson Foods ist der größte Fleisch-Produzent in den Vereinigten Staaten, überwiegend Hühnerfleisch. Demnach führt der Konzern auch zahlreicheHühnerzuchtanlagen. In diesen Zuchtanlagen wird den Tieren zum Schutze gegen Infektionen das Antibiotikum Gentamicin verabreicht – noch bevor sieüberhaupt schlüpfen. Allerdings werden durch den Einsatz dieser Antibiotika Resistenzen gebildet, was für den Menschen insofern problematischwerden könnte, da Infektionskrankheiten künftig nicht mehr behandelbar wären. Außerdem berichtete ein Mitarbeiter des Konzerns im Frühjahr 2006über die Missstände in Hühnerfarmen. Kranke, nicht für den Verkauf geeignete Tiere wurden in Kühlanlagen zur Verendung gesteckt. Verklagt wurdeTyson Foods zudem von Bewohnern des US-amerikanischen West-Kentucky, da Ammoniak aus den lokalen Produktionshallen ausgetreten war.Desweiteren musste Tyson Foods ein Bußgeld in Höhe von 7,5 Millionen US-Dollar aufgrund von zahlreichen Verstößen gegen dieGewässerschutzverordnung leisten. Der Lebensmittelkonzern möchte zukünftig stärker auf dem Gebiet erneuerbare Energien aktiv werden und startetediverse Kooperationen mit Energieunternehmen. Interesse zeigt Tyson Foods auch im sozialen Bereich, beispielsweise mit der Errichtung einesKinderhauses.

Die Fleischproduktion bei Smithfield erfolgt zur Gänze industrialisiert. Von der Mästung bis zur Schlachtung vereint der Konzern die gesamteWertschöpfungskette. Dabei stehen die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund. Auf die Lebensbedingungen der Tiere, Umweltschutz,Sicherheitsvorschriften oder Bedingungen für Bewohner wird kaum Rücksicht genommen. Es besteht der Verdacht, dass eine mexikanischeSchweinezuchtanlage von Smithfield Auslöser des Schweinegrippevirus ist. Es wird ein Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und der Verbreitungvon Infektionskrankheiten vermutet. Laut einer Listung des amerikanischen Magazins „Fortune“ gehört Smithfield zu „Amerikas meist bewundertenUnternehmen“.

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe DJE Agrar & Ernährung P (ISIN LU0350835707)

Der Fonds investiert u.a. in:

Barry Callebaut AG, größter Schokoladeproduzent der Welt, wird verdächtigt, Kinder als Sklaven aufKakao-Plantagen der Elfenbeinküste einzusetzen. Die Kinder werden verschleppt und werden ohneEntlohnung auf den Plantagen ausgebeutet. Um Schädlinge fernzuhalten, werden hochgiftigeChemikalien angewendet. Dies führt dazu, dass die Bevölkerung rund um die Plantagen an Krebsund diversen anderen Krankheiten erkrankt. Barry Callebaut AG eröffnete im Jahr 2008 einGesundheitszentrum für Kakaobauern an der Elfenbeinküste und unterstützt ein Baumpflanzprojektzur Förderung von 3.000 Kleinbauern.

McDonald´s: Die Verbraucherorganisation foodwatch kritisiert, dass das Unternehmen Rinder mitgentechnisch verändertem Soja füttert und die Verbraucher darüber nicht informiert. DurchKalorienangaben und eine Verringerung der Transfettsäuren versucht der Konzern zwar Übergewichtentgegenzuwirken, trotzdem befinden sich derzeit noch viel zu viele Fette und Zusatzstoffe in denProdukten von McDonald´s. Der Großkonzern ist sehr bemüht, Prozesse und Angriffe vonUmweltschützern zu vermeiden. Besonderes Augenmerk wird auf Hygiene und Transparenz gelegt.Die Produkte werden größtenteils regional eingekauft. In Frankreich ist eine Pilotfiliale mit einemeinmaligen Konzept eröffnet worden - Salat anstatt Hamburgern. Durch Kalorienangaben und eineVerringerung der Transfettsäuren versucht der Konzern Übergewicht entgegenzuwirken. DieMcDonald's Kinderhilfe Stiftung unterstützt seit über 20 Jahren schwer kranke Kinder und derenEltern.

Quelle: www.software-systems.at

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe

DWS Invest Global Agribusiness (ISIN LU0273158872)

Der Fonds investiert u.a. in:

Archer-Daniels-Midland Co – siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Bunge Ltd.: Gemeinsam mit ADM und Cargill bildet Bunge das sogenannte „ABC-Kartell“. Die drei Agromultis tragen dafürSorge, dass gentechnikfreie Soja nur gegen einen erheblichen Mehrpreis erhältlich ist. Hohes Wachstum verspricht sich Bungevon der Biospritproduktion, obwohl diese ökologisch höchst umstritten ist. Die Produktion von Biotreibstoff erzeuge mehrKohlendioxid, als durch die Verwendung eingespart wird, sagen Experten. In Brasilien hat der großflächige Sojaanbau bereits zumassiven gesundheitlichen und ökologischen Schäden geführt. Das deutsche Tochterunternehmen Ölmühle Mannheimdeklariert gentechnikfreie Soja verbotenerweise als „gentechnisch verändert“, um den Preis künstlich hoch zu halten und diegentechnikfreie Fütterung der Tiere zu reduzieren .

KWS Saat zählt zu den weltgrößten Saatgutkonzernen. Der Anteil an gentechnisch verändertem Saatgut beträgt bereits 27Prozent des Umsatzes. Trotz massiver Demonstrationen gegen Gentechnik-Experimente wird im nordhessischen Witzenhausenalljährlich die Freisetzung von genmanipulierten Zuckerrüben durchgeführt. KWS kooperiert u.a. mit den GentechnikkonzernenBASF und Monsanto. Dadurch muss für patentiertes Saatgut zusätzlich Lizenzgebühr an die Konzerne entrichtet werden. FürLeistungen in der modernen Pflanzenforschung wurde der Aufsichtsratsvorsitzende der KWS im Jahr 2010 mit dem „ArthurBurkhardt-Preis“ gewürdigt.

Monsanto Co – siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Syngenta beansprucht Patente auf wichtige Eigenschaften von Reis und anderen Nutzpflanzen. Diese Patente ermöglichen diekomplette Kontrolle von Anbau, Saatgut-Vermehrung und Ernte. Entgegen der Behauptung des Konzerns, durch die Gentechnikdie Hungerfrage lösen zu können, gerät die Weltbevölkerung dadurch immer mehr in Abhängigkeit der Agrarkonzerne.Syngenta stellt das krebserregende Herbizid Atrazin her. In der EU ist die Verwendung verboten, in den USA wird es in großenMengen versprüht. Syngenta ist der Hauptproduzent des Herbizides Paraquat, das äußerst gesundheitsschädlich und sogartödlich ist. Durch den Verkauf an Entwicklungsländer, wo es bekanntlich nicht sachgemäß verwendet werden kann, macht sichSyngenta mitschuldig an vielen Vergiftungen und Todesfällen. Syngenta gehört zu den Climate-Leaders, einem Programm zurReduktion von Treibhausgasen in den USA. Weiters ist das Unternehmen im Dow Jones Sustainability Index sowie im FTSE4Good Index gelistet. Diese Finanzindices bewerten den Beitrag von Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung.

Quelle: www.software-systems.at

Reputationsrisken/ Reputationsschäden – eine Marktanalyse

Günther Wagner wagner-consulting.eu

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Spekulation auf Agrar-Rohstoffe

BGF World Agriculture A2 USD (ISIN LU0385154629)

Der Fonds investiert u.a. in:

Archer-Daniels-Midland Co – siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Bunge Ltd. – siehe DWS Invest Global Agribusiness

Monsanto Co – siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Smithfield Foods Inc – siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Syngenta – siehe DWS Invest Global Agribusiness

Tyson Foods - siehe ALLIANZ RCM GLOBAL AGRICULTURAL TRENDS

Quelle: www.software-systems.at

Reputationsrisken/ Reputationsschäden – eine Marktanalyse

Günther Wagner wagner-consulting.eu

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Standard Life muss Millionenstrafe zahlen

Financial Times, 21.01.2010

Der Versicherer Standard Life hat von der britischen Finanzaufsicht FSA eine Strafevon 2,45 Millionen britischen Pfund wegen Irreführung von Kunden hinsichtlichdes Risikos seines Pension-Sterling-Fonds auferlegt bekommen.

Den Kunden wurde mitgeteilt, dass die Mittel des Fonds komplett in Bargeldinvestiert seien. Tatsächlich aber floss der größte Teil in variabel verzinste Papiere(Floating Rate Notes); zu Beginn des Jahres 2009 war der Wert des Fonds um 4,8Prozent gesunken. Wenn Standard Life nicht mit der FSA kooperiert hätte undnicht in einem frühen Stadium eine Einigung akzeptiert hätte, wäre die Strafe mit3,5 Millionen britischen Pfund höher ausgefallen.

Reputationsrisken/ Reputationsschäden – eine Marktanalyse

Günther Wagner, Eltville 2011 wagner-consulting.eu

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Marktanalyse – Reputation - Werte

Politiker denken meistens kurzfristig

– Sie haben nicht genügend Mut, der ökonomischen Realität entgegenzutreten.

– Parteien wollen sich ihre Sympathien beim Volk nicht verderben.

– Sie brauchen Unterstützung auf dem Weg zu einer gelebten Nachhaltigkeit. Und etwas Widerstand von der Basis.

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Wirtschaft-Bosse fühlen sich abhängig

– Sie fragen zuerst nach der Finanzierbarkeit nachhaltiger Ideen.

– Großkonzerne handeln immer geldgesteuert, machen sich von Gewinnforderungen ihrer Aktionäre zunehmend abhängig.

– Sie brauchen Überzeugungsarbeit bei ihren Aktionären und Geschäftsführern.

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NGO-Vertreter haben Angst

– Sie wollen ihre Förderer bei Laune halten.

– Organisationen kalkulieren, dass die großen Geldgeber lieber kurzfristig Not lindern statt langfristiger Reparaturarbeiten.

– Sie brauchen Vereinsmitglieder, welche die Stimme des Gewissens einfordern statt nur über Erhöhungen des Spendenvolumens zu sprechen

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Kirchenleiter haben Angst

– Sie haben ein ähnliches Problem wie andere Organisationen.

– Rückgehende Einnahmen halten sie zurück, mutiger ihre Stimme zu erheben. Sie wollen Menschen seine Würde als Krönung der Schöpfung zurückgeben. Schweigen aber häufig.

– Sie brauchen Mut-Macher in den Pfarrkapiteln und Kirchenräten.

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Wissenschaftler machen sich abhängig

– Sie nehmen zunehmend die Interessen der Wirtschaft wahr, um ihre Forschungsprojekte durch Drittmittel zu finanzieren.

– Institute für Wirtschaftsethik haben es besonders schwierig, da sie weniger mit Wirtschaftsbossen kooperieren.

– Sie brauchen Förderer, damit sie ihre unabhängige Lehre behalten.

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