Riviera Zeitung - Das Magazin 01/2015

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Jean Cocteau in Menton: Nicht immer jugendfrei 282 / Januar 2015 - 24. Jahrgang - 3,00 E Monaco jubelt: Willkommen, Erbprinz Jacques & Prinzessin Gabriella! mehr sehen, mehr entdecken, mehr wissen Lérins-Inseln Bei den Mönchen von Saint-Honorat DER TRÜFFEL- PAPST: Jacques Chibois & seine Liebe zum «schwarzen Gold» Liſting für Nizzas Flughafen: Neuer Look kostet Millionen WINTERPARADIES: Skifahren in den französischen Alpen DAS EINZIGE MAGAZIN IN DEUTSCH FÜR DIE CÔTE D‘AZUR & MONACO Foto: Elisabeth Rossolin

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Jean Cocteau in Menton:Nicht immer jugendfrei

282 / Januar 2015 - 24 . Jahrgang - 3 ,00E

Monaco jubelt:Willkommen, Erbprinz Jacques &Prinzessin Gabriella!

mehr sehen, mehr entdecken, mehr wissen

Lérins-InselnBei den Mönchen von Saint-Honorat

DER TRÜFFEL-PAPST:Jacques Chibois & seine Liebe zum «schwarzen Gold»

Lift ing für Nizzas Flughafen: Neuer Look kostet Millionen

WINTERPARADIES:Skifahren in den französischen Alpen

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Jyske Bank (France) • 53, rue d’Antibes • F-06400 Cannes Tlf. +33 (0)4 93 39 39 00 • Fax +33 (0)4 93 39 39 02 • [email protected]

Thank you for the first ten years in France!Ever since we opened Jyske Bank’s branch in Cannes in 2004, we have felt welcome as part of local life. Our Scandinavian corporate culture and personal wealth management advice have allowed us a unique position on the Côte d’Azur. We are therefore looking forward to the next many years - we will still strive to make a difference.

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Editorialvon Petra Hall

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icht nur das Fürstenpaar von Monaco macht Babys. Wir auch! Hiermit präsentieren wir Ihnen die Riviera Zeitung – Das Magazin. Fast 24 Jahre lang haben wir immer wieder an unserem Look gearbeitet. Nun aber war ein drastischer

Wandel fällig. Anderes Format, festeres Papier, erweiterte Themenbereiche und vor al-lem ein ansprechenderes, von unserer Kreativ-Direktorin Konny Strauss mit viel Liebe konzipiertes Layout. Eine Seitengestaltung, die mit wunderschönen Fotos der herrlichen Côte d’Azur und ihrem unnachahmlichen Lebensstil gerecht wird. Bei aller Schwär-

merei bleiben wir jedoch mit den Füßen auf dem Boden: Konkrete Informationen für alle Lebenslagen werden nach wie vor das Herzstück unserer Arbeit sein. Warum all das? Nun, Zeiten ändern sich und mit ihnen die Ansprüche exklusiver Partner und einer neuen Lesergeneration. Wir wünschen Ihnen allen ein gesundes neues Jahr und hoffen, dass Ihnen unser Lifting ebenso gut gefällt wie uns. Ihre

NInhalt

04R E P O R T A G EDie Insel der Mönche

M O N A C O2015 – das Russland-JahrDie Zwillinge sind da: Das Fürstentum im Freudentaumel

P R O V E N C EUta Baier, Wüstenbraut und Gutsherrin

K U N S T & K U L T U R Cocteau, Jongleur der Künste

M E N S C H E N Wohltätigkeitsprojekte des deutschen Clubs von Monaco im neuen Jahr

A K T I V & F I TSkiparadies französische Alpen

G O U R M E TTrüffel-Papst Jacques Chibois

L E B E N & W O H N E N RZ-Immobilien-Serie: Grimaud

B U S I N E S S100-Millionen-Euro-Lifting für Nizzas Flughafen

E V E N T STipps des MonatsVeranstaltungen: Was zwischen Marseille & Genua los ist!

R Z - N E W S & S E R V I C ENachrichten und nützliche Informationen aus dem Süden

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04REPORTAGE

Die Insel der MöncheEines der letzten Paradiese der Côte d’Azur – die Ile Saint-Honorat. Ideal für eine Suche nach sich selbst, nach innerem Frieden, nach Gott. Wer den Fuß auf diese kleine Insel setzt, betritt eine andere Welt. Einigen genügen ein paar Stunden als Entspannungsprogramm, andere mieten sich für ein paar Tage bei den Mönchen ein, die hier seit Jahrhunderten leben. VON AILA STÖCKMANN

ruder Marie Pâques ist einer von 21 Mönchen, die heute auf der Insel bei Cannes leben. Saint-Hono-rat ist das hintere und das kleinere von zwei Eilan-

den vor der Stadt, deren Vegetation jener der Côte gleicht – die aber ansonsten mit der Küste rein gar nichts gemein haben. Auf der Ile Saint-Honorat wie auch auf der Nach-barinsel Sainte-Marguerite fahren keine Autos. Erreichbar sind sie nur per Boot. Saint-Honorat ist rauchfrei, Fasane stolzieren ohne Scheu über die Wege und durch die Wein-felder. Stille liegt über allem, in den Wintermonaten noch eine Spur intensiver als sonst. Marie Pâques lebt in dieser anderen Welt – in einer doppelt anderen Welt. Seit fast 30 Jahren ist die Insel sein Zuhause, genauer: die Abbaye de Lérins. Mit den übrigen Brüdern des Klosters folgt er den Regeln der Zisterzien-ser. Das heißt, er führt ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit; Redezeiten sind streng limitiert. Der Tag

beginnt für ihn und die anderen morgens um vier mit dem ersten, etwa einstündigen Gebet, bis nach Sonnenuntergang folgen fünf weitere Gebetszeiten. Um 11.25 Uhr wird die tägliche Heilige Messe gefeiert (off en für jeden Inselbesu-cher), sonn- und feiertags um 9.50 Uhr. Davor und danach arbeiten die Mönche; jeder in unterschiedlichen Bereichen: im Weinbau, in der Likör-Herstellung, in der Küche, im Garten, als Krankenpfl eger – oder, wie Marie Pâques, als Verwalter. Um 21 Uhr geht’s ins Bett. Und dennoch behauptet Marie Pâques: «Kein Tag gleicht dem anderen.» Für ihn mag das mehr zutreff en als für die anderen: Als derjenige, der zusehen muss, dass das Kloster fi nanziell über die Runden kommt, gleicht er einem Mana-ger. Termine reihen sich an Termine, es gibt Besprechun-gen mit Lieferanten, mit dem Chef des Insel-Restaurants, das die Mönche verwalten, mit weiteren Angestellten der Brüder – und mit Journalisten, denn Kommunikationsar-

B beit gehört längst auch zum Klosterleben dazu. Sogar ein Handy hat Marie Pâques, obwohl es weder Radio, noch Fernseher, zeitgemäßerweise aber Internetzugang für die Brüder gibt. Frère Marie Pâques ist ein sympathischer Kerl, off en, ge-sprächig, leicht rundlich, immer ein Lächeln um die Lip-pen – der Prototyp eines Mönchs. Er sei eine Frohnatur, bestätigt er, und sehr ausgeglichen. Letzteres bringe das geregelte Klosterleben mit sich. Er habe neben dem Gebet viel Zeit zum Refl ektieren und zum Studieren, Stille und Abgeschiedenheit förderten all dies. «Wir üben Verzicht, ja, aber nicht um des Verzichtens Willen», sagt der Mönch, «sondern für ein Leben mit Gott. Mit ihm gehen wir eine Freundschaft ein, die uns mit tiefer Freude erfüllt.»

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05REPORTAGE

st diese Insel eigentlich der Traum eines jeden Mönchs?Frère Marie Pâques: Es stimmt, mit ihren Palmen,

dem Meer, der Sonne, den Düften der Natur ist die Abbaye de Lérins ein kleines Paradies. Ich für meinen Teil würde aber lieber in den Bergen leben, umgeben von wilder Natur. Entscheidend ist jedoch letztlich, dass man sich wohlfühlt und mit sich selbst im Einklang ist; der Ort selbst spielt da nur eine geringe Rolle. Mich hat Gott hierher geführt, also bin ich hier.Wie haben Sie Gott gefunden?Das ist immer eine persönliche Begegnung, es ist ver-gleichbar damit, sich zu verlieben. Es geschieht im Lau-fe von Ereignissen, im Laufe unseres Lebens. Man tritt nicht ins Kloster ein, weil man verletzt oder enttäuscht wurde, auch wenn man hier natürlich von Ängsten oder Zweifeln geheilt wird und seinen inneren Frieden fin-det. Man geht ins Kloster, weil man einem Ruf folgt. Was suchen die Menschen, die für einige Tage bei Ihnen im Kloster leben?Das ist unterschiedlich. Vor 20 Jahren kamen sie aus einem religiösen Motiv heraus, sie waren Christen, Katholiken. Heute, in unserer weniger religiösen Ge-sellschaft, kommen die Menschen, um sich selbst zu finden, sich wieder zu sammeln. Das klingt hart: Wenn man sich finden muss, heißt das, man hat sich verloren. Wenn man sich sammeln muss, bedeutet das, man irrt ziellos umher. Das schmerzt mich, denn es ist Ausdruck der Hilflosigkeit, in der die Menschen unserer Gesell-schaft sich befinden. Eine Gesellschaft, die uns eine Il-lusion von Glück beschert, aber kein wirkliches Glück. Unsere Aufgabe ist es, da zu sein, Trost zu spenden, zu helfen, einen Sinn zu finden. Was nehmen die Leute von der Insel mit nach Hause?Sie haben sich für ein paar Tage – oder auch nur einige Stunden – aus der Welt ausgeklinkt. Nach der Zeit der Stille, der Meditation können die Menschen

ihrem Alltag, so hoffen wir, gestärkt entgegentreten. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, ihnen zu helfen, Gott wiederzufinden. Was bekommen Sie von der Côte d’Azur und ihrer Blingbling-Seite mit?Wir schmunzeln darüber. Hinter allem Blingblingverbergen sich menschliche Wesen, die dasselbe Grund-bedürfnis haben wie jedermann: geliebt zu werden. Das darf man nie vergessen und sollte daher das Glitzerle-ben auch nicht verachten. Die Menschen dahinter haben ein Herz, haben Sehnsüchte. Wenn man zum Beispiel das Filmfestival nimmt mit seinem roten Tep-pich: Dort werden wunderbare Filme gezeigt, gemacht von begabten Menschen, die Erlebnisse und Dramen in Bilder und Ton übersetzen können, um uns damit etwas zu erzählen. Gegen eine Sache habe ich aber tatsächlich etwas, und das sind die Casinos! Das ist für mich die Hölle – mit den Menschen, alten Menschen zum Teil, die an den Maschinen kleben, als hinge ihr Leben davon ab. Wie kann man von der Misere solcher Leute leben? Diese Seite der Côte verabscheue ich. Was bringt Ihnen am meisten Freude im Leben?Wenn ich spüre, dass ich für jemanden nützlich bin, wenn ich jemandem auf seinem Weg helfen konnte. Wir müssen uns auch ums «Business» kümmern und darüber kommunizieren, aber eigentlich ist das verlorene Zeit. Was zählt, sind die Menschen, die wir begleiten.

DIE «ABBAYE DE LÉRINS»Das Kloster wurde vor über 1600 Jahren von Honorat d’Arles gegründet, als zweites Kloster überhaupt in der Provence. Auch die Gründung der Stadt Cannes geht auf die Mönche zurück. Anders als die Nachbarinsel gehört Saint-Honorat nicht zur Stadt, sondern ist Eigentum der Mönche. Die heutigen Klostermauern stammen aus dem 19. Jahrhundert; früher lebten die Mönche im weithin sichtbaren Fort aus dem 11. Jahrhundert, das sie vor Überfällen der Sarazenen schützte. Es gab Zeiten im Mittelalter, da lebten um die 500 Mönche auf der Insel, später irgendwann nur noch vier. Heute sind es 21 Brüder verschiedener Nationa-litäten im Alter von 27 bis 85 Jahren sowie zwei Postu-lanten, also Anwärter.Das Kloster finanziert sich unter anderem durch Weinanbau, Einnahmen des Insel-Restaurants und durch sein Gästehaus.

SPIRITUELLER RÜCKZUG Die Mönche nehmen in ihrem Gästehaus Menschen auf, die zurück zu sich selbst finden oder neue Kraft schöpfen möchten. Die Nachfrage sei steigend, so Bruder Marie Pâques, frühzeitige Reservierung also ratsam. Insgesamt stehen 35 einfache Zimmer zur Verfügung, die für mindestens zwei Tage, höchstens aber eine Woche vermietet werden. Von den Gästen wird unter anderem erwartet, dass sie schweigend essen, das Geschirr selbst abspülen und die tägliche Messe besuchen. Auf Wunsch wird ein Gespräch mit einem Mönch arrangiert. Seelsorge wird auch speziell für Jugendliche angeboten. Der Glaube an Gott ist nicht Voraussetzung.

WEINANBAUSchon im Mittelalter bauten die Mönche Wein auf ihrer Insel an, seit den 1990er-Jahren mit neuem Schwung und riesigem, auch kommerziellem Erfolg: Auf acht Hektar Land wachsen heute die Reben, deren Saft dank des besonderen Mikroklimas auf der Ile Saint-Honorat zu Wein von unvergleichlichem Aroma gekeltert wird. Die Mönche übernehmen jeden Schritt der Produktion selbst und nach alter Tradition, ange-fangen bei der Lese per Hand bis zur Flaschen-etikettierung. Etwa 40 000 Flaschen werden pro Jahr gewonnen. Verkauft wird der Wein in zwei Boutiquen auf der Insel und online. Auf dem «Clos de la charité» wird seit vier Jahren Wein angebaut, der immer am letzten Samstag im Januar für den guten Zweck versteigert wird. Die 500 Reb-stöcke dieses Weinfeldes werden an Paten «verkauft», unter ihnen beispielsweise Fürst Albert von Monaco.

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06MONACO

Fürst Albert beauftragte den international erfahrenen Botschafter mit der Koordinierung des russischen Jahres in M o n a c o . D i e s e r v e r r ä t u n s , w i e 1 2 8 h o c h k a r ä t i g e Veranstaltungen dem Publikum die Geschichte und die Kultur Russlands näherbringen sollen. VON PETRA HALL

2015: Das russische Jahr in Monaco RZ-Interview mit Henri Fissore, Ambassadeur en mission des Staatsministers

ach Frankreich 2010 und Großbritannien 2014 veranstaltet das Fürstentum 2015 ein russisches Jahr. Wie kam es dazu und welche Ziele verfolgen Sie?

Nach seinem offiziellen Besuch in Moskau im Jahr 2013 beschloss Fürst Albert, die russische Kultur und die Traditionen zu würdigen und die seit über 150 Jahren bestehende Verbindung zwischen unseren beiden Ländern zu stärken, die sich auch über Wis-senschaft, Wirtschaft, Umweltschutz, Sport, Gastro-nomie und Mode erstreckt. Er beauftragte mich mit der Koordinierung von „2015 Année de la Russie à Monaco“, zusammen mit dem Abgesandten des rus-sischen Präsidenten für internationale Kulturarbeit und dem russischen Botschaft er in Paris und Monaco. Zweifelsohne wird diese Initiative mit denen in Paris und London vergleichbar sein. 128 Veranstaltungen sollen dem Publikum die Geschichte und die Kultur dieses großen Landes näherbringen. Was sind die Höhepunkte des russischen Jahres in Monaco?Vor allem möchte ich neben dem Bolschoi-Ballett die Chöre der Roten Armee hervorheben, aber auch die Sän-gerin Anna Netrebko, die Dirigenten Valeri Gergiev und Yuri Bachmet sowie die Ausstellungen im Fürstenpalast über die Familien Grimaldi und Romanov sowie über die Revolution der Avantgardisten von Chagall bis Ma-lewitsch im Grimaldi Forum. Ein russisches Wirtschaft s-forum steht ebenso auf dem Programm wie der Besuch der beiden Segelschulschiff e Kruzenshtern und Sedov, die Präsenz der Don-Kosaken und die Veranstaltungen im Rahmen des russischen Nationalfeiertags am 12. Juni.Wie viele Russen leben heute im Fürstentum und wie wichtig sind sie für die monegassische Wirtschaft ? Zurzeit sind 396 Einwohner russischer Nationalität in Monaco gemeldet. Alle Personen über 16 müssen über eine carte de résidence verfügen. Insgesamt leben 180 russische Familien in unserem Land, etwas mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Das ist nicht sehr viel, doch ist der wirtschaft liche Einfl uss der rus-sischen Kolonie wesentlich bedeutender. Die Anzahl russischer Touristen nahm 2014 zwar quantitativ und vor allem qualitativ zu, erreichte jedoch nicht den Um-satz des Vorjahres. Während des britischen Russland-Jahres gab es wegen der Krise in der Ukraine Proteste. War das auch in Monaco ein Th ema? Gewiss, in Monaco wurde Besorgnis angesichts der po-litischen Entwicklung in Osteuropa geäußert. Aber letzt-endlich war man sich einig, Politik nicht mit Kultur zu vermischen und vor allem den Menschen nicht all die hochkarätigen Veranstaltungen vorzuenthalten. Den Auft akt des russischen Jahres in Monaco bildete am 19. Dezember eine Auff ührung des Bolschoi-Balletts unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters von Mon-te-Carlo unter Leitung von Igor Dronov. Die Regie und Choreographie stammt von Jean-Christophe Maillot – eine wunderbare Symbiose zwischen unseren beiden Ländern.

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07MONACO

it einem strahlend blauen Himmel über dem Fürstentum kündigte sich der 10. Dezember an. Einer dieser herrlich klaren Wintertage, die

so typisch für die Côte d’Azur sind. Aber an diesem Mitt-woch herrschte Ausnahmezustand in Monaco. Schon seit ei-niger Zeit kursierten Gerüchte über den Geburtstermin der fürstlichen Zwillinge. Die Rede war vom 8. oder 9., aber auch vom 14. Dezember, dabei war der offi zielle Stichtag der 25. Dezember. Doch so lange wollten die Kleinen off ensichtlich nicht warten. Am 10. Dezember kamen Prinzessin Gabriella Th érèse Marie um 17.04 Uhr und Erbprinz Jacques Honoré Rainier um 17.06 Uhr im Krankenhaus Princesse Grace per Kaiserschnitt zur Welt. Hier waren bereits ihr Vater Albert sowie ihre Tanten Caroline und Stéphanie geboren worden. Ein historischer Moment in der Geschichte des Landes. Das Geburtsgewicht der Babys wurde nicht mitgeteilt. Fotos vom Familienglück zu viert werden erst für den 7. Januar erwartet – offi zieller Feiertag in Monaco.Der unsägliche Druck, der seit Jahren vor allem auf Charlène lastete, scheint einer fernen Vergangenheit anzugehören. Ihren 37. Geburtstag am 25. Januar wird die Landesherrin unbeschwert im Kreise ihrer Familie feiern können. Monaco mit einer der ältesten Herrscherdynastien der Welt hat den lang herbeigesehnten Th ronfolger. Wie es die viel-leicht reformbedürft igen Gesetze in dem Kleinstaat wollen, wird Giàcumu Unuratu Rainieri, so der Name des Kleinen

Monaco im FreudentaumelGiàcumu und Gabriela heißen die Fürstenbabys im Landesdialekt VON PETRA HALL

M in monegassischem Dialekt, als neue Nummer eins in der Th ronfolge einmal den Titel Fürst Jacques II. von Monaco tragen. Und das, obwohl seine Schwester Gabriela Teresa Maria zwei Minuten vor ihm das Licht der Welt erblickte. Vorerst lautet der offi zielle Titel des Jungen, der nach Fürst Jacques I. (1731-1733) benannt wurde, Marquis des Baux (en Provence) und der des Mädchens Comtesse de Carladès (en Auvergne). Mit der Geburt der beiden wird die 700-jährige Familientradition der Grimaldis weitergeführt. «Munegaschi e Gente de Mùnegu», mit diesen Worten in sei-ner Landessprache, aber auch auf Französisch und Englisch, wandte Fürst Albert sich nach der Geburt seiner Kinder an Monacos Bevölkerung, um die wundervolle Nachricht of-fi ziell bekanntzugeben. Wie es die monegassische Tradition will, wurden nach der Geburt des Zwillings-Pärchens 42 Kanonenschüsse abgefeuert – 21 für jedes Kind – und die Kirchenglocken 15 Minuten lang geläutet. Die vor Anker lie-genden Yachten stimmten in das Hupkonzert der Autos mit ein. Für alle, die – wie unsere Journalisten – diese Emotionen hautnah miterleben durft en, ein unvergesslicher Moment.

Sie möchten den glücklichen Eltern gratulieren?Wir verraten Ihnen die direkte E-Mail-Adresse:

[email protected]

1. Feierliche Bekanntmachung: Die Leibgarde des Fürsten präsentiert die Schreiben Alberts mit der frohen Botschaft von der Geburt der Zwillinge, die kurz darauf – in Französisch und Englisch – an der Palastmauer angebracht wurden

2. Letzter öff entlicher Auft ritt der hochschwangeren Fürstin Charlène – mit Ihrem Mann am Nationalfeiertag Ende November Fotos: Eric Mathon, Gaetan Luci / Palais Princier

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FÜRSTIN CHARLÈNE: «ES GEHT UNS ALLEN SEHR SEHR GUT»

Erstmals sprach Fürstin Charlène in einem In-terview mit Paris Match über ihre Kinder: Die Babys müssten erst noch ein bisschen zunehmen, um der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, was bei verfrühten Zwillingen durchaus normal sei. «Es geht uns allen sehr sehr gut. Auch mir selbst nach dem Kaiserschnitt. Nur manchmal bin ich noch etwas müde. Sie entwickeln sich wunder-bar, sie wachsen jeden Tag und nehmen bestän-dig zu. Jetzt sind die Kinder die Chefs.»Sie selbst sei übrigens auch zu früh zur Welt ge-kommen, schildert Charlène. «Wie meine Bei-den war ich deshalb etwas klein geraten und sehr zart.» Bevor sie Gabriella und Jacques erstmals habe in die Arme schließen können, habe sie ihre ersten Schreie vernommen. «Und das Glück hat mich überwältigt.» Ihr sei sofort klar gewesen: «Mein Leben wird sich jetzt für immer ändern.» Mit den Kindern sei ein starker Schutzinstinkt in ihr geboren und ihr sei die enorme Verant-wortung bewusst, die sie mit ihnen übernom-men habe. «Mein Ziel wird sein, sie zu behüten, zu erziehen und ihnen die Werte zu vermitteln, die ihre Eltern miteinander teilen.» Ob die Zwil-linge ihren Eltern ähneln, könne sie noch nicht beurteilen, sagte die Fürstin weiter. Heute wisse sie nur: «Sie sind beide äußerst vital. Und mein Mann und ich genießen jeden Augenblick.» R.L.

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08PROVENCE

09KUNST & KULTUR

s kam viel besser: Aus dem Münchner Mädel wurde eine provenzalische Gutsherrin, Rallye-Me-chanikerin a.D., Reiseleiterin, Motorradfahrerin,

Drachenfl iegerin und Reiterin. Uta Baier machte eine Kfz-Mechaniker-Ausbildung, für deren bravourösen Abschluss sie vom bayerischen Ministerpräsidenten ge-ehrt wurde. Danach besaß sie eine eigene Autowerkstatt und dann kam sie irgendwie zur Fliegerei, entwickelte Notfallschirme, Testverfahren und hatte plötzlich 60 Angestellte. Zu ihrer ersten Dakar-Rallye reiste sie privat an, ei-gentlich nur, um einen Freund, der als Fahrer dabei war, zu unterstützen. «Das hätte ich mir sparen können», erzählt sie. «Der hat nämlich gleich danach seine Maschine zer-bröselt, und das war‘s dann.» Doch der Köder war gelegt. Die Wüste hat sie nicht mehr losgelassen, bis heute nicht. Insgesamt siebenmal hat die heute 59-Jährige an der Rallye Paris-Dakar teilgenommen. Nun aber als aktive Motorrad-Mechanikerin, als eine der ganz wenigen Frauen in einer harten Männerwelt. Jahrelang war sie, auch bei anderen Touren, die Mechanikerin der BMW-Pilotin Andrea Mayer. «Die hat nicht schlecht gestaunt, dass ihr ‚Schrauber‘ eine Frau war, noch dazu

«Wenn ich mal groß bin, will ich einen Bauernhof in Bayern haben», wünschte sich die kleine Uta. Daraus wurde nichts. Mit 1,52 Meter hörte sie auf zu wachsen, und mit dem bayerischen Bauernhof hat‘s auch nicht geklappt. VON HANNELORE SALINGER

Die Abenteurerin Uta Baier – Wüstenbraut und provenzalische Gutsherrin. Porträt einer Frau, die alles kann

E eine so kleine. Zum Schluss waren wir wie ein altes Ehe-paar, konnten uns 100-prozentig aufeinander verlassen, und jede wusste, wann es angebracht war, den Mund zu halten.» Die Rallye dauert zwei Wochen, sofern man das Glück hat, ins Ziel zu kommen. «Maximal drei Stunden Schlaf pro Tag, manchmal habe ich die ganze Nacht in eisiger Kälte geschraubt. Und dann geht die Sonne auf, es riecht nach Öl, Motoren dröhnen, und weiter geht es durch staubige Ebenen.» 2010 war Schluss mit der Rallye. «Sie führt nicht mehr durch Afrika, sondern durch Südamerika», sagt Uta. «Und sie ist auch nicht mehr das, was sie mal war.» Heute verfolgt sie das Rennen vor dem Fernseher, nicht mehr mit einem Schraubenschlüssel, sondern mit einem Glas Rotwein in der Hand. 1989, immer noch auf der Suche nach einem Bauernhof, fanden Uta und ihr Lebensgefährte Moritz ihr absolutes Traumhaus. Nicht in Oberbayern, sondern oberhalb von Sisteron im Departement Haute Provence. Ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, wunderschön gelegen, aber in ziemlich desolatem Zustand. Uta Baier glaubt nicht an Zufälle, wohl aber an das Glück. «Und wenn es kommt, musst du es greifen.»

Sie hat zugegriff en. Wieder wurden die Ärmel hochge-krempelt, wurde bis zum Umfallen geschuft et, jahre-lang. Aus der Ruine ist ein Schmuckstück geworden. Um das Ganze zu fi nanzieren, machten die beiden ihre Hobbys zum Beruf. Einige der Zimmer werden an Gäste vermietet, Moritz organisiert Segelf lüge, Drachen- und Gleitschirmfl üge und die Unterhaltung der Gäste, Uta ist für Motorradtouren durch die Provence und die Bewirtung der Gäste zuständig. Die Wüste ruft immer noch, mindestens drei- oder viermal im Jahr. Aber nur nach Uta. Moritz bleibt lieber zu Hause bei den sechs Hunden und den beiden Pferden. 2004 hat Uta Baier ihr eigenes Unternehmen gegründet und bietet – meist im Winter – Reisen nach Marokko, Tunesien und in den Oman an. Abenteuerrei-sen auf die sanft e Tour, es geht nicht mehr um Schnel-ligkeit, sondern darum, Land und Leute kennen zu lernen. In der warmen Jahreszeit stehen Enduro-Wanderungen und Allrad-Touren in der Provence auf dem Programm. Ach ja, und kochen kann Uta auch. Ihre Rinds-rouladen, gefüllt mit Bananen, besitzen Kultstatus bei den Gästen.

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09KUNST & KULTUR

niversalgenies gelten heute als ausgestorben. Einer der letzten dieser raren Gattung war der 1889 in Maisons-Laffitte bei Paris gebore-

ne Jean Cocteau. Aufgrund seiner zahlreichen Talen-te lässt er sich bis heute schwer einordnen: War er ein Dichter, der als Regisseur auch hinter der Filmkamera stand? Ein Maler, der Bühnenbilder entwarf und gleich-zeitig Ballettchoreografien schuf? Theaterautor? Er war letztendlich von allem etwas, denn er jonglierte mit den Künsten, verband sie miteinander und experimentierte ohne Hemmungen mit den neuesten Bewegungen wie dem Surrealismus.Ohne Hemmungen lebte Cocteau auch seine Homose-xualität aus, der eines der sieben Kapitel der derzeitigen Ausstellung in Menton gewidmet ist. 1919 lernte der da-mals Dreißigjährige den fünfzehnjährigen Schriftsteller Raymond Radiguet kennen und lieben. Als dieser nur wenige Jahre später an Typhus starb, wurde Cocteau schwer opiumabhängig. Erst 1937 ging er eine neue Be-ziehung ein: mit dem fünfundzwanzig Jahre jüngeren Schauspieler Jean Marais. Für ihn schrieb er maßge-schneiderte Rollen für zahlreiche Filme.An vielen Orten der Côte d’Azur ist noch immer die Seele von Cocteaus künstlerischem Schaffen spürbar. Hier, wo in den 1920er-Jahren die Pariser Elite unbe-schwerte und entfesselte Sommer in traumhaften Villen verbrachte, versuchte das Genie, seine Trauer zu bewäl-tigen und ließ sich gleichzeitig von dem mediterranen Zauber inspirieren. So schrieb er 1925 «an die Sonne, auf einem Balkon zwischen dem türkisen Mittelmeer und zirpenden Zikaden». Der Ort existiert noch heu-te: Es ist das Zimmer 23 des Hotel Welcome in Ville-franche-sur-Mer. Cocteau verfasste in der Hotelbar – zwischen ausschweifenden Festen – auch Werke wie «Orphée», «Oedipe roi», «Le Cap de Bonne-Espérance» und besuchte Nachbarn wie Coco Chanel, Igor Stra-winsky und Francis Picabia. In jenen Jahren machte der facettenreiche Künstler Villefranche zum Nabel der Welt. Und schwatzte den Fischern die kleine Chapelle Saint-Pierre ab, wo diese ihre Netze lagerten. Er malte die Kapelle drei Jahre lang mit Fresken aus und schaffte

eine Sehenswürdigkeit, die bis heute Besucher von allen Kontinenten anzieht. Auf Cap Ferrat trägt die «Villa Sospir» seine Hand-schrift, in Cap d’Ail verdankt ihm das «Centre Médi-terranéen d’Etudes Françaises» sein Amphitheater und Menton seine «Salle de mariage». Jean Cocteau starb 1963 in Milly-la-Forêt, doch sei-nem Schaffensgeist begegnet man hier an der Küste auf Schritt und Tritt. Seine inneren Phantasmen, seine Ängste und Sehnsüch-te, seine Kämpfe und Gedanken zu Liebe und Tod sind noch bis zum 2. November im «Musée Cocteau Collec-tion Séverin Wunderman» sowie im schräg gegenüber-liegenden ersten Cocteau-Museum zu sehen.

Das «Musée Cocteau Collection Séverin Wunderman» in Menton kann aus dem Vollen schöpfen: Mit mehr als 2000 Werken in Reserve ist es dem Museum möglich, jedes Jahr eine neue Thematik zu entfalten. Bis November geht es um «Les Univers de Jean Cocteau». VON PETRA HALL

Jongleur der KünsteMit einer neuen – nicht immer jugendfreien – Ausstellung zeigt das Museum Cocteau die vielen Facetten dieses einzigartigen Künstlers

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Maison de Santé © Adagp, Paris, 2015. «Avec l’aimable autorisation de Monsieur Pierre Bergé, Président du Comité Jean Cocteau»

Le Secret professionnel © Adagp, Paris, 2015. «Avec l’aimable autorisation de Monsieur Pierre Bergé, Président du Comité Jean Cocteau»

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10LIFESTYLE

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C.A.I. Monaco = Kultur & Charity Die Wohltätigkeitsprojekte des deutschen Clubs von Monaco im neuen Jahr

Anlässlich des monegassischen Nationalfeiertags 2014 ernannte Fürst Albert C.A.I.-Präsident Karl H. Vanis zum Offi zier des Saint-Charles Ordens. Einer der Gründe für diese Auszeichnung ist das langjährige humanitäre Engagement des gebürtigen Deutschen.

ür das Jahr 2015 verriet Vanis dem RZ-Magazin das Charity-Programm, das er zusammen mit den Vize-Präsidenten des C.A.I., Marianne Andresen,

Kristina Ridley, Werner Peyer, Hans Kompernaß und Carsten Sommer erarbeitete. Etwa 30 kulturelle und wohltätige Veranstaltungen sind geplant. Anlässlich der Sommergala am 28. Juli zugunsten des monegassischen Roten Kreuzes spendet der C.A.I. einen Minibus für den Transport älterer Menschen. Auch das Krankenhaus Princesse Grace soll wieder bedacht werden: Der Club beteiligt sich fi nanziell an einem innovativen Apparat, der nicht nur den Augeninnendruck misst (Tonometrie), sondern auch Hörverlust diagnostiziert (Audiometrie). Für das monegassische Rathaus ist die Ein-richtung einer kleinen Küche für eine Kindertagesstätte im Stadtteil Larvotto vorgesehen.

F Die besten Deutschschüler des Fürstentums erhalten am Schuljahresende Geldgeschenke, der C.A.I. fördert auch kulturelle Schüler-Gruppenreisen nach und von Deutsch-land und Österreich. Anlässlich des Zirkusfestivals werden 50 Jugendliche der Hilfsorganisationen A.M.A.P.E.I. und M.A.P. zur Siegershow eingeladen.

WEITER WERDEN FINANZIELL UNTERSTÜTZT:- die Musikakademie von Monaco- die Vereinigung der Muskelschwund-Hilfe- die Förderung der deutschen Kultur generell- die deutsche Stift ung «Tränchen trocknen» von Regine Sixt- die Vereinigung der Erinnerungspflicht «Devoir de Mémoire»- die Weihnachtsfeiern der Kinder der monegassischen Polizei, Feuerwehr und Fürstengarde, hilfsbedürft ige Kleinkinder der Stadt Bordeaux (Bordeaux ist das Ziel der Clubreise 2015)

Tu Gutes und sprich darüber – ein Konzept, das aufgeht für die 250 Clubmitglieder, aber noch mehr für alle Spendenempfänger.

ast 150 internationale Gäste nahmen im Marriott Hotel in Cap d’Ail an der Soiree des Riviera Business Clubs, RBC, teil. Mit Spannung erwarteten sie die Entscheidung der

Jury, wer dieses Mal das Rennen als bester Unternehmer machen würde. Den Juroren Dorothy Foster (SKEMA Business School), Petra Hall (Th e Riviera Times & Riviera Côte d’Azur Zeitung) und Siegfried Poppe (Marriott Riviera) fi el die Wahl nicht leicht. Fast alle der zehn Kandidaten besaßen ein qualitativ hohes Profi l. Letztendlich trug Th ady Nolan, Eigentümer und Gründer der iri-schen Pubs Ma Nolan’s in Nizza und Cannes den Titel als Business Person of the Year davon. Alice Andrusca, Initiatorin des auf Cupcakes spezialisierten Aquarelle Cafés in Nizza, wurde zum Start Up of the Year erklärt.

FRBC wählt Business Person of the Year Die Pubs Ma Nolan’s und das Aquarelle Café in Nizza sind die Gewinner

Petra Hall, Gründerin der Riviera Times (Mitte), mit den Siegern 2014: Th ady Nolan und Alice Andrusca

Ausgezeichnetes Paar: Giovannina Vanis erhielt die Silbermedaille des Monegassischen Roten Kreuzes und Karl H. Vanis wurde zum

Offi zier des Saint-Charles-Ordens ernannt

Anlässlich des monegassischen Nationalfeiertags 2014 gab der weltberühmte Virtuose Josef Bulva ein privates Konzert im Hotel Métropole.

Dafür ließ der Pianist extra seinen einzigartigen Steinway-Flügel in den Salon Le Th éâtre transportieren

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12AKTIV & FIT

Mehr als Strand und Meer Skifahren in den Alpes-Maritimes – anderthalb Autostunden von der Küste!

Eine gute Autostunde von der Küste entfernt eröff nen sich im Winter weiße Traumlandschaft en. Skifahrer haben in den Alpes-Maritimes die Qual der Wahl!

Die Seealpen im Schnell-Check: 15 Skigebiete mehr als 650 Pistenkilometer (alpin und Langlauf) Abfahrtsski, Langlauf, Schneeschuhwandern, Eisklettern, Hundeschlittenfahrten, Ski-Jöring viele Sonnenstunden

www.cotedazur-neige.com

Unter einem Label treten drei Skigebiete auf: Auron und Isola 2000 sowie das rein auf Langlauf ausge-richtete Saint-Dalmas-le-Selvage. Die drei Orte befi nden sich im Herzen des Nationalparks Mercantour, daher nennen sie sich

«Les Stations du Mercantour»: Auron und Isola 2000 sind die beiden größten Alpin- Skigebiete der Alpes-Maritimes (zusammen mehr als 250 Pistenkilometer) Saint-Dalmas-le-Selvage verfügt über 50 Kilometer Langlaufl oipen Die Lift e sind bis zum 19. April geöff net

www.stationsdumercantour.com

a Dolce Vita wird in diesem «italienischsten aller französischen Skigebiete» groß geschrieben. Und das kommt nicht von ungefähr: Montgenèvre ge-

hört zum Ski-Verbund «Via Lattea» (Milchstraße), zu dem auch die jenseits der Grenze liegenden und von Olympia 2006 in Turin bekannten Orte Cesana Torinese, Claviere, Pragelato, San Sicario, Sauze d’Oulx und Sestrière zählen. Zusammen verfügen die Stationen über enorme 400 Pis-ten-Kilometer. Obwohl von der Küste runde vier Autostunden entfernt, zählt Montgenèvre (Departement Hautes-Alpes) zur Re-gion Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA). Dort, im äu-ßersten Nordosten der Region, befi nden sich die höchsten Berge der französischen Alpen – abgesehen von der Mont-Blanc-Gruppe. Montgenèvre selbst liegt auf schneesiche-ren 1860 Metern über dem Meer, auf sonniger Passhöhe zwischen dem französischen Briançonnet und dem italienischen Susa. Das Bling-Bling einiger anderer Skigebiete ist dem Tradi-tionsort, den schon Jean Cocteau zu Beginn des vorigen Jahrhunderts schätzte, völlig fremd. Das Dorf ist historisch

L gewachsen; hier leben auch jenseits der Touristen-Saison im Winter und im Sommer jede Menge Menschen. Zu seinen Besonderheiten zählen nicht nur die vielen Son-nenstunden übers Jahr verteilt, sondern vor allem auch die gemütliche Atmosphäre mit authentischen Restaurants und kleinen Läden. Wegen vergleichsweise moderater Preise und Pisten für alle Könnensstufen ist das Skigebiet gerade bei Familien sehr beliebt. Auch Langläufer haben gut zu tun: Ihnen stehen 60 Kilometer Loipen im Vallée de la Clarée zur Verfügung.So richtig stolz allerdings ist man in Montgenèvre vor al-lem auf eines: Hier sind anno 1907 die ersten internationa-len Ski-Wettbewerbe aller Zeiten ausgetragen worden – die Geburtsstunde des Wintersports! Heute geht das eisige Amusement längst über den pu-ren Brettl-Sport hinaus. Schlittenhunde-Fahrt, Schnee-schuhwanderung zum Tipi-Dorf mit Lagerfeuer, Motor-schlittenfahrt, mit einer Pistenraupe über die nächtlichen Pisten oder sogar Heliski-Touren stehen in Montgenèvre auf der Agenda. AS

Die Wiege des Wintersports Als eines der schönsten Skigebiete der französischen Südalpen gilt Montgenèvre. Nicht nur, weil es authentische Dorf-Idylle statt artifi ziellem Bettenburg-Charme bietet!

Tagesskipass in Montgenèvre (90 Pistenkilometer): 37 Euro; im Skiverbund Via Lattea (400 Pistenkilometer): 47 Euro. Skigebiet geöff net bis 25. April

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13AKTIV & FIT

ie unterscheidet sich L’Apogée – «Der Gipfel» – von den anderen Hotels der Oetker-Gruppe – darunter das Eden-Roc am

Cap d’Antibes und das Château Staint-Martin in Vence? L’Apogée ist unser einziges Hotel in einem Skigebiet – das ist sicherlich der wesentlichste Unterschied zu den anderen Hotels der Oetker Collection. Jedes unserer Häuser ist so in-dividuell wie die Perlen einer Kette – deshalb haben wir die-se Symbolik in unserem Logo dargestellt. Jedes erzählt seine eigene Geschichte, beeindruckt durch seine Besonderheiten. Unsere Gäste brauchen keine uniforme Design-DNA. Warum haben Sie sich für den Standort Courchevel 1850 entschieden? Courchevel ist für sich genommen eine der exklusivsten Ski-Destinationen der Welt, und wiederum Courchevel 1850 der exklusivste Platz, also für uns in der Kombination «the place to be».In der Regel nehmen Sie lang existierende Traditions-Häuser in Ihre Collection auf. Warum der Neubau in Courchevel?Ausgangsbasis der Oetker Collection sind in der Tat Häu-ser, die auf eine lange Tradition zurückblicken können. Im Zuge der Erweiterung unseres Portfolios ist «nur» eine lan-ge Geschichte aber nicht entscheidend; wir suchen gezielt nach den schönsten Plätzen dieser Welt. Wichtig ist, dass Häuser mit Seele entstehen, wozu entscheidend auch unsere Mitarbeiter beitragen. Besonders L’Apogée hat davon profi-tiert, denn rund 60 Prozent der Angestellten, die im Som-mer im Hôtel du Cap Eden-Roc und im Château St. Martin arbeiten, verwöhnen die Gäste auch im L’Apogée – ein un-schätzbarer Vorteil.Was zeichnet das Skigebiet Courchevel aus? «Les Trois Vallées» bilden das größte zusammenhängende Skigebiet der Welt, mit 600 Kilometer Pisten und 175 Liften. Einer davon führt ins L’Apogée: Von diesem privaten Zu-gang fahren unsere Gäste per Ski-in/Ski-out direkt auf die Piste und von dort ins Hotel zurück. Was schätzen Skifahrer am L’Apogée besonders?Wintersportbegeisterte freuen sich hier darauf, von herrli-

W cher Natur umgeben zu sein, in sportlicher Hinsicht heraus-gefordert zu werden und dennoch höchst luxuriös Urlaub zu machen, natürlich auch mit der Familie.  Wer sind Ihre Gäste? Der Anteil unserer Stammgäste in der Oetker Collection liegt bei ca. 35 Prozent, was natürlich großartig ist und uns sehr freut. Wir dürfen uns glücklich schätzen, internationa-le Gäste willkommen heißen zu dürfen, die unsere Art des Luxus lieben, der ihnen nicht laut zuruft, sondern leise zu-flüstert.  Wer kocht jetzt im Apogée, nachdem Franck Ferigutti und Yannick Franques das Château Saint-Martin in Vence verlassen haben? Ganz frisch wurde Jean-Luc Lefrançois zum Küchenchef zwei-er Perlen der Collection ernannt: Während der Wintersaison übernimmt er das Zepter in den Küchen des L’Apogée Cour-chevel, im Sommer wechselt er ins südfranzösische Château Saint-Martin & Spa. Nach Frank Ferigutti, der sich aus fami-liären Gründen zurückgezogen hat, freuen wir uns auf einen wiederum erfahrenen Küchenchef, der auf 30 Jahre Erfahrung in den ausgezeichnetsten Restaurants der Welt zurückblicken kann. Er wird die Gäste mit traditionellen Kreationen – edel, angenehm fürs Auge und reich an Aroma – verzaubern.Wie gelangt man von der Côte d’Azur aus nach Courchevel?Courchevel verfügt über einen kleinen Flughafen, der ideal mit dem Privatjet oder Helikopter zu erreichen ist.  Wunder-schön ist auch die Fahrt mit dem Wagen durch die Täler; Genf und Lyon verfügen über internationale Flughäfen. Na-türlich stehen unsere Chef-Concierges bei der Reiseplanung mit Rat und individuellen Lösungen zur Verfügung. Seit der Eröffnung des Apogée vor einem Jahr ist mit dem Eden Rock - St. Barths das achte Hotel der Oetker Collection hinzugekommen. Sind weitere Projekte in Planung?Inzwischen dürfen wir das neunte Masterpiece Hotel in der Oetker Collection begrüßen: The Lanesborough London. Wir sind sehr froh, dieses wunderbare Haus in exklusiver Lage im Frühjahr nach vollumfänglicher Renovierung wiedereröffnen zu dürfen. Und natürlich sehen wir uns weiter um ...

Lift ins Gipfel-Hotel Seit einem Jahr geht’s mit der Oetker Collection auch auf die Piste: Das für die Luxus-Hotelkette neu erbaute «L’Apogée» liegt im Herzen der französischen Nordalpen, im noblen Courchevel 1850. Courchevel zählt zum weltgrößten Skigebiet «Les Trois Vallées». Mit dem Helikopter oder Privatjet von der Côte d’Azur ein Katzensprung! Frank Marrenbach, CEO der Oetker Collection, über die Superlative des nur im Winter geöffneten L’Apogée und dessen enge Verbindung zum Mittelmeer. VON AILA STÖCKMANN

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14GOURMET

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Die Landwirtschaft hatte sich von der Côte d’Azur so gut wie verabschiedet. Nun ist es – passender weise – ein Luxus-Erzeugnis, das die Branche auf sanfte Weise neu belebt: In immer mehr Orten des Hinterlandes wird Trüffel angebaut. Den Anfang machte das k leine Le Rouret mit einem Versuchsfeld. VON AILA STÖCKMANN

Winterzeit, Trüffelzeit Der schwarze Diamant erobert die Côte d’Azur

uber melanosporum» oder Périgordtrüffel heißt der kostbare Pilz, der seit einer Weile verstärkt auch an der Côte d’Azur angebaut wird. Er ist

schwarz und verliert im Gegensatz zu seiner weißen Ver-wandten, der noch teureren Alba-Trüffel, beim Kochen kein Aroma. Mehr als die Hälfte aller Trüffel frankreichweit wachsen in der Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur (PACA). 27,5 Tonnen des schwarzen Edelpilzes wurden hier in der ver-gangenen Saison auf knapp 8000 Hektar geerntet und erzielten einen Umsatz von 51,3 Millionen Euro. Die Alpes-Ma-ritimes nehmen sich da mit einer Anbaufläche von 250 Hektar noch bescheiden aus. Potential – kalkreicher

T Boden in sonniger Hanglage auf einer Höhe zwischen 200 und 1000 Metern – allerdings sei locker für 1000 Hektar vor-handen, so Michel Santinelli von der regionalen Trüffel-Vereinigung. Trüffelanbau bedeutet nachhaltige, extensive Landwirt-schaft ohne Einsatz von Pestiziden. Sogar als Schutz vor Waldbränden ist er hilfreich: Eine Plantage besteht aus luftig gepflanzten Laubbäumen, an der Côte meistens Stein- oder Flaumeichen, die ein Ausbreiten von Feuer erschweren. Geimpft sind sie mit dem Pilz Tuber mela-nosporum, der mit den Wurzeln des Wirtsbaumes eine Symbiose eingeht. Nach vier bis zehn Jahren kann der erste Trüffel geerntet werden. Mitte Dezember beginnt die Saison.

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15GOURMET

ie haben Sie Trüff el für sich entdeckt?Meine Mutter stammte aus dem Périgord, der bekanntesten Trüff elregion Frank-

reichs, und mein Vater aus dem Limousin, aus Limo-ges. Als ich nach meinem landwirtschaft lichen Studium beschloss, Koch zu werden, sagte meine Mutter zu mir: Das überrascht mich gar nicht, Jacques! Du bist schließ-lich mit einer Trüff el in der Hand in einem Teller aus Limoges-Porzellan geboren. Die Familie meiner Mutter hat seit jeher Trüff el gesucht, schwarzes Gold sagten wir, und ich bin mit der guten Küche von dort aufgewachsen – mit Foie gras, Gefl ügel und allen möglichen Gerichten rund um den Trüff el. Was zeichnet Trüff el aus?Trüff el zählt zu den großen, kostbaren Produkten wie Kaviar, Hummer, Languste ... Man isst Trüff el mit Lei-denschaft . Verglichen mit weißem hat der schwarze Trüff el eine Besonderheit: Er kann roh oder gekocht, in salzigen oder süßen Speisen genossen werden. Weißen Trüff el muss man kalt verwenden, denn er verliert er-hitzt sein Aroma. Was für Gerichte mit dem kostbaren Pilz fi nden sich in den Wintermonaten auf Ihrer Karte?Als Vorspeise zum Beispiel ein Trüff el-Millefeuille mit Topinambur und knackigem Gemüse, als Hauptgericht

etwa Entenbrust mit getrüff elten Bohnen und zum Des-sert Trüff el-Milchreis zu Kokos-Trüff el-Eis.Welcher Wein passt am besten zu schwarzem Trüff el?Kraftvolle Weine – etwa Cahors-Weine, einige Grands Crus de Provence, Côte du Rhône natürlich, Grands Crus de Bourgogne … Was charakterisiert Ihre Küche jenseits des Trüff els?Meine Wurzeln kommen immer wieder durch und auch Einfl üsse von meiner „Tour de France“ zu Lehr-zeiten, aber hauptsächlich doch die mediterrane Küche. Dabei lege ich viel Wert auf gesunde, leichte Kost mit viel Geschmack und wenig Schnickschnack, denn meine Gäste sollen verstehen, was sie essen. Wenn ein Gericht zu komplex ist, geht einem das Wesentliche verloren. Bei allem versuche ich, modern, kreativ, erfi nderisch zu sein – immer auf der Basis der jahrhundertealten fran-zösischen Küche.Wie bleiben Sie motiviert nach über 30 Jahren als Sternekoch?Ich liebe mein Metier leidenschaft lich! Und ich bren-ne dafür, meinen Gästen eine gute Zeit in gemütlicher Runde zu bereiten. Meine Frau und ich sind glücklich mit dem, was wir tun – wir erleben außergewöhnliche Momente, das hält uns jung.

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Trüff elmärkte in den

Alpes-Maritimes& im Var

Die beiden traditionsreichsten Trüff elmärkte in den Alpes-Maritimes fi nden am Wochenende des 10. und 11. Januar in einer Gemeinschaft s-Akti-on statt: in Grasse am Samstag von 9.30 bis 17.30 Uhr in der Bastide Saint-Antoine von Jacques Chibois und in Le Rouret am Sonntag ab 9 Uhr. Auf dem Programm stehen ein Gourmet-Menü bei Chibois sowie der Besuch des Trüff el-Ver-suchsfeldes in Le Rouret. Beide Märkte bieten Vorführungen mit Trüff elhunden und natürlich den Verkauf von Trüff eln und anderen provenza-lischen Produkten.

10. JanuarGRASSE, La Bastide Saint-Antoine, bei Jacques Chibois

11. Januar LE ROURET, Place des Platanes

18. JanuarMENTON, Vorplatz des Cocteau-Museums

25. JanuarVILLENEUVE-LOUBET,

Rathausplatz

1. FebruarGREOLIERES, Dorfplatz

7. FebruarCOLOMARS, Place de la Madone

8. FebruarLORGUES, Château de Berne

14. FebruarPUGET THENIERS, Place Maillol

LES ARCS-SUR-ARGENS, Maison des Vins

28. FebruarVIDAUBAN, Bastide des Magnans

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Der Trüff el-PapstJacques Chibois wurde die Liebe zum Edelpilz in die Wiege gelegtEiner, der den lokalen Trüff el besonders schätzt, ist Sternekoch Jacques Chibois von der Bastide Saint-Antoine in Grasse. Vier bis fünf Kilo des Edelpilzes wandern bei ihm in der Trüff elsaison wöchentlich in den Kochtopf. Von Ende Dezember bis Ende März fi nden sich auf seiner Speisekarte immer wieder neue köstliche Kreationen rund um den schwarzen Diamanten. Der Trüff el-Papst im RZ-Exklusivinterview.VON AILA STÖCKMANN

In Le Rouret (A-M) wird bis zum 28. Februar jeden Freitag zwischen 10 und 16 Uhr e in Trüf felmarkt vor dem Maison du Terroir veranstaltet. In Aups (Var) gibt’s die Edelpilze ebenfalls bis Ende Februar oder Mitte März (je nach Saison) immer donnerstagsvormittags zu kaufen.

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17LEBEN & WOHNEN

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as Dorf Grimaud im Departement Var existierte bereits zu Zeiten der Römer; seine Burgruine geht aufs 11. Jahrhundert zurück. Denkmal-

schutz wird in dem Örtchen unweit von Saint-Tropez demzufolge groß geschrieben. Jegliche Veränderung an Häuserfassaden ist strengstens verboten. Das sollte jedem potenziellen Käufer bewusst sein, der in der Altstadt sein Stück vom Paradies sucht. Auch wenn einige Häuser Terrassen oder sogar einen kleinen Garten besitzen – die meisten Bauten verfügen über keinerlei Fläche im Freien, so Maklerin Carine Th oniel von Carine Th oniel Immobilier. Um den Charakter des historischen Dorfes zu bewahren, verbietet die Verwaltung zuletzt rigoros den Anbau von Balkonen oder Terrassen. Wer ein Haus mit entsprechender Außenfl äche sucht, muss mit Preisen von 500 000 Euro für 100 Quadratmeter Wohnfl äche rechnen. Mit Garten kann man diesen Preis direkt verdoppeln. Jenseits des historischen Ortskerns ist Bauland vorhanden. Die Mindestgröße für Grundstücke beträgt 2000 bis 3000 Quadratmeter; erhältlich ab etwa 400  000 Euro – mit nach oben off ener Skala, je nach Blick und Lage. «Sobald Lärm oder ein erhöhter Geräuschpegel ins Spiel kommen, sinkt der Preis», sagt Carine Th oniel. «Wer nach Grimaud kommt, sucht die Stille.» Zwischen Weinreben und mediterraner Vegetation Rich-tung Meer gelegen, wurden provenzalische Luxus-Villen aus dem 18. Jahrhundert auf den 4,7 Hektar umfassenden «Bastides de Grimaud» für eine bis 1,5 Millionen Euro ver-kauft , so die Immobilien-Maklerin. Wer das nötige Bankkonto mitbringt, fi ndet um Grimaud herum Traum-Grundstücke mit phantastischen Ausblicken, aber möglicherweise weniger hübschen Häusern. Entweder

D reiße man diese komplett ab oder renoviere sie grundlegend, gerne auch in zeitgenössischerem Stil, so Th oniel. Die meisten ihrer Kunden seien auf der Suche nach Zweitwohnsitzen oder Häusern, in denen sie aufgrund ihrer berufl ichen Situation auch mehrere Monate am Stück ver-bringen würden. Viele der Käufer kämen aus Nordeuropa. Spanier seien seltener geworden, Briten zählten jüngst eher zu den Verkäufern als Käufern, und Russen würden die Alpes-Maritimes bevorzugen. Im Küstenbereich Richtung Sainte-Maxime befi ndet sich beispielsweise die Domaine de Beauvallon Bartole. Villen mit 200 bis 400 Quadratmetern Wohnfl äche auf Grund-stücken von 1500 bis 5000 Quadratmetern «mit wirklich bezauberndem Meerblick» wechseln für 2 bis 5 Millionen Euro den Besitzer. Der einzige Nachteil von Beauvallon ist das Verkehrs-Problem: Die Domaine liegt an der Straße von Sainte-Maxime nach Saint-Tropez, die in den Sommermonaten chronisch verstopft ist. Erschwinglichere Häuser mit Grundstücken von 2000 bis 3000 Quadratmetern und jenseits der Staubereiche befi n-den sich in der Ebene von Grimaud. Domainen wie Val Grimaud oder La Colle du Turc, die sich mehr in Richtung Dorf befi nden, sind begehrt. Die schicken Viertel Pierredon und Mignonne mit ihrem ländlichen Charme liegen an kleinen Straßen, umgeben von Weinfeldern und viel Grün. Von dort reicht der Blick bis hinauf zum historischen Ort, und die Preise liegen bei rund vier Millionen Euro. Nörd-lich, Richtung La Garde-Freinet, fi ndet man riesige bergige Grundstücke mit bis zu zwei oder mehr Hektar Land. «Für jeden Geschmack ist etwas dabei», so Carine Th oniel, «das ist das Besondere an Grimaud.»

Auf der Suche nach Stille Was kostet ein Quadratmeter Wohneigentum, wie ist die Infrastruktur, welche Viertel sind beliebt? Ein Blick auf die Lage des Immobilienmarktes von Grimaud.

RZ - IMMOB I L I ENSER I EIm Fokus: Grimaud

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VON CAROLYN REYNIER - FOTOS: CARINE THONIEL IMMOBILIER

Grimaud: Der historische Ortskern geht auf die Römer zurück

Blick von der Terrasse eines Vier-Zimmer-Hauses in einer

Wohnanlage mit Pool

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n den kommenden Jahren verändert die Haupt-stadt der Alpes-Maritimes ihr Gesicht weiter: Eine neue Tramlinie soll bis 2017 Nizzas Westen

mit dem Osten verbinden und ein Multi-Modal-Bahn-hof unweit des Flughafens in Nizza-Saint-Augustin für verbesserte Mobilität sorgen. Auch der Flughafen Nice Côte d‘Azur plant eine Generalüberholung. Der Plan für die 100-Millionen-Euro-Flugha-fen-Renovierung sieht eine Neuorganisation beider Terminals sowie eine Vergrößerung von Terminal 2 vor.  Ein dritter Terminal, der zeitweise im Gespräch war, ist vom Tisch. Ziel des Umbaus sei vor allem eine schnellere Abwicklung der Flugreisenden während der Rushhour – speziell an den Sicherheitskontrollen. Besonders Geschäftsreisende würden dabei zukünftig von einer reibungslosen Abwicklung profitieren. Bis 2017 soll die Größe der Geschäftsflächen au-ßerdem verdoppelt werden: 1200 Quadratmeter mehr Duty-Free-Fläche an Terminal 1 und zusätzli-che 4000 Quadratmeter an Terminal 2 sollen Kunden dann zum «außergewöhnlichsten Shopping-Erlebnis an einem europäischen Flughafen» locken. Eine Viel-zahl von Gourmet-Tempeln werde darüber hinaus Touristen und anderen Besuchern ein kulinarisches Angebot an mediterranen Spezialitäten bieten. Auch

die Warteräume sollen neu konzipiert und komfor-tabler werden. Die Bauarbeiten an Terminal 1 beginnen bereits in diesem Monat und sollen im Mai 2016 beendet wer-den. Anschließend geht es weiter mit Umbau und Erweiterung an Terminal 2, die 2020 komplett abge-schlossen werden sollen. Die Direktion des Flughafens versicherte, dass trotz der Renovierungsarbeiten alles so gut wie eben möglich seinen gewohnten Gang gehen werde. An der Finanzierung des Projektes beteiligt sich in-direkt die EU: Ende November wurde ein Kreditvertrag über 100 Millionen Euro innerhalb der nächsten 19 Jah-re bei der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet. Der Aéroport Nice Côte d‘Azur ist mit jährlich 11,6 Millionen Passagieren der zweitgrößte Flughafen Frankreichs nach Paris. 53 Prozent der Reisenden kommen aus dem Ausland, 47 Prozent sind Franzosen. Vom Flughafen gehen täglich direkte Flugverbindun-gen an 105 Orte weltweit, darunter New York, Dubai oder Moskau. Nach Abschluss der Erweiterungsarbeiten sollen pro Jahr vier Millionen Passagiere zusätzlich ab-gefertigt werden – und die nötigen Einnahmen bringen, um die Kosten für den Umbau zu decken.

Beide Terminals erhalten einen völlig neuen Look. Mehr Passagiere sollen bequemer abgefertigt werden können; die Reisenden erwartet unter anderem ein neuer Duty-Free-Bereich. Später sollen auch Start- und Landebahnen erweitert werden. VON ANNA-MARIA DEUTSCHMANN

100-Millionen-Euro-Lifting für Nizzas Flughafen UmfassendeRenovierungs-Arbeiten am Airport beginnen in diesem Monat

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BUSINESS

Staat plant Privatisierung

NIZZAS BÜRGERMEISTER FORDERT VOLKSENTSCHEID

Kurz nach Bekanntgabe des Renovierungs-Großprojektes der nächste Paukenschlag: Der Staat will den Flughafen Nice Côte d’Azur privatisieren. Sehr zum Missfallen des Nizzarder Bürgermeisters Christian Estrosi (Foto). Der ruft seine Mitbürger im Februar zur Abstimmung auf.

Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte das Projekt Anfang Dezember vorgestellt. Gemeinsam mit anderen Reformen soll die Privatisierung des zweitgrößten Flughafens Frankreichs die kränkelnde französische Wirtschaft entlasten.Zurzeit besitzt der Staat noch 60 Prozent des Aéroport Nice Côte d’Azur, die übrigen 40 Prozent sind unter anderen öffentlichen Trägern aufgeteilt, darunter die Industrie- und Handels-kammer Nizza, das Departement Alpes-Maritimes und die Metropole Nice Côte d’Azur.Bürgermeister Estrosi ist empört: «Der Flughafen ist ein unverzichtbarer Faktor in unserer regio-nalen Raumplanungs- und Verkehrspolitik. Vor allem durch ihn ist unsere Region international von Bedeutung.» Um die Übernahme durch Privatinvestoren zu verhindern, hat Estrosi nun beim Stadtrat die Durchführung eines öffentlichen Referendums durchgesetzt. Am 20. Februar soll die Bevöl-kerung Nizzas über das Privatisierungsprojekt abstimmen. «Wenn die Bürger den Plan ablehnen, ist er rechtlich zwar immer noch legitim, jedoch würde uns die Rückendeckung der Bevölkerung enorm bei den Verhandlungen helfen», so Estrosi.

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irkus ist ein Seiltanz zwischen Tradition und Moderne. Das beweist einmal mehr das interna-tionale Zirkusfestival von Monte-Carlo. Zum 39.

Mal treten dort in diesem Monat die weltbesten Artisten der klassischen Genres auf, um mit innovativen Num-mern ihr Publikum zu fesseln. Hier, in Monaco, bastelt der Zirkus alljährlich an seiner Zukunft . Zu den modernsten Nummern, die das Festival-Komitee um Prinzessin Stéphanie eingeladen haben, zählt die waghalsige Show der Flic Flac-Motorradfahrer: Die Akrobatik-Weltmeister auf zwei Rädern schießen aus den Zuschauerrängen von einer Rampe über die Manege und zeigen dabei atemberaubende Kunststücke. Ähnlich avantgardistisch: Die holländisch-schwedischen Luft -akrobaten der Truppe Balagan zeigen ihre Wippen-Show als „Street Art“-Version. Auch die klassischen Zirkuskünste erleben einen Touch Moderne: Eric Niemen, der einer uralten Zirkusfamilie entstammt, zeigt waghalsige Sprünge auf dem Drahtseil zu latein-amerikanischen Klängen. Die ukrainischen Sil-ver Stones sind die «starken Männer» des Festivals. Mit schierer Muskelkraft bewegen sie sich an Bändern in der Luft . Und auch Tiere sind aus der Manege nicht wegzu-denken. Einer der Höhepunkte des diesjährigen Festivals dürft e die Nummer mit den weißen Löwen des jungen Südafrikaners Moussa werden. AS

ZSeiltanz zwischen Tradition und ModerneMonacos Zirkusfestival geht in die 39. Runde

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atsächlich handelt es sich um eine aus zwei Teilen bestehende Skulpturenausstellung, wobei die Wände der Galerie schwarz bemalt sind und das

Licht im Raum abgedunkelt ist. Die Skulpturen sind weiß. Mit «H-Hours» saugt uns Grisha Bruskin in eine kaf-kaeske Welt der schicksalhaft en, nicht verstandenen und nicht verstehbaren Attacken, Beschädigungen, Verwun-dungen und Tode. Er lädt uns ein in sein Th eater der Skulpturen, auf dessen Bühne die Figuren unserer Alpträume aufgebaut sind, wo kriminelle Attacken ebenso wie militärische stattfi nden, wo sich der Feind unter der heuchlerischen Maske der Freundschaft verbirgt. Gleich neben diesem Entrée-Ereignis hat der in New York und Moskau lebende Künstler noch ein zweites Th e-ater aufgebaut, die «Archeologist’s Collection». Diesmal sind die Figuren ausschließlich aus der sowjetischen Geschichte genommen. Sie stellen den Sowjetmenschen in seinen Alltagsfunktionen dar, wobei er, wie der mittel-alterliche Heilige, sein Instrument und seine Funktion in den Händen hält. Der General, Soldat, Lehrer, Wissen-schaft ler und Ingenieur werden so präsentiert, wie uns heute die Bilder und Skulpturen aus der griechischen und römischen Antike erhalten sind: zerbrochen, fragmen-tiert, von der Zeit deformiert. Es handelt sich um banali-sierte Prototypen der sowjetischen Propagandahelden-Welt, die Bruskin als Kind noch überall vor Augen hatte.

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Alpträume aus der Welt des Franz K.Die Marlborough-Galerie Monaco verwandelt sich in ein kafkaeskes Th eater und führt zwei «Stücke» des russischen Künstlers Grisha Bruskin auf.VON A L F R E D T H UM

Wochentags geöff net bis zum 13. FebruarGalerie Marlborough

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«39. Internationales Zirkusfestival von Monte-Carlo» - 15. bis 25. JanuarZirkuszelt von Monaco-Fontvieille

4. Nachwuchs-Festival «New Generation» - 31. Januar und 1. FebruarZirkuszelt von Monaco-Fontvieille

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20VERANSTALTUNGEN

AusstellungenFrankreich

EVENTS - FRANKREICH …eine Auswahl der Top-Events der kommenden Wochen an der Riviera. Mehr und laufend aktualisierte Veranstaltungen unter www.rivierazeitung.com!

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2.-10. JanuarN I Z Z A«Rockafantazia Cinderella Pantomime»Pantomime-Musical rund um «Aschenputtel», aufgeführt vom englischen Theater in Südfrankreich, SET. Theater Athéna. Am 2., 3., 7., 9. und 10. Januar jeweils um 14.30 Uhr. www.southoffranceenglishtheatre.com

3. JanuarC A N N E S«Giselle»Das Saint-Petersburg State Academic Ballet Theater – Yacobson Ballet – zeigt das Stück «Giselle», das seit seiner Schöpfung im Jahr 1841 zu den Highlights des romantischen Balletts zählt. Mit 49 Tänzern. Palais des Festivals, Grand Audi-torium. 20.30 Uhr. www.palaisdesfestivals.com

8. JanuarN I Z Z A«Danse avec les Stars»Die beliebte TV-Sendung auf Tournee: Stars wie Tonya Kinzinger, Nathalie Péchalat, Alizée, Brian Joubert und Brahim Zaibat zeigen live auf der Bühne, was sie mit ihren professionellen Tanzpartnern in der TV-Show gelernt haben. Publikum und Jury küren das Paar des Abends. Eintritt: ab 37 Euro. Palais Nikaia, 20.30 Uhr. www.cheyenneprod.com

10. JanuarG R A S S ETrüffelmarktJährlich stattfindender Trüffelmarkt in der Bastide Saint-An-toine von Sternekoch Jacques Chibois. Mit Verkostung, provenzalischem Markt, Trüffelhund-Vorführungen und vielem mehr. Ganztägig. Siehe auch Seite 14/15. www.jacques-chibois.com

11. JanuarN I Z Z A«Prom‘ Classic»Frankreichs beliebtester 10-Kilometer-Lauf: Bei meist ange-nehmen Temperaturen und sonnigem Wetter geht es für die rund 7000 Teilnehmer die Promenade des Anglais entlang. Der Startschuss fällt um 10 Uhr an der Prom‘, Höhe Théâtre de Verdure. www.promclassic.com

L E R O U R E TTrüffelmarktJährlich stattfindender Trüffelmarkt in der «Trüffel-Haupt-stadt» der Alpes-Maritimes. Mit Info-Stand des regionalen Verbandes der Trüffelanbauer, Verkostung, provenza-lischem Markt, Trüffelhunde-Vorführungen und vielem mehr. Ganztägig auf dem Dorfplatz. Siehe auch Seite 14/15. www.mairie-lerouret.fr

M O U G I N S«Un Hiver en Musique»Im Rahmen der zum fünften Mal durchgeführten Reihe «Un Hiver en Musique» ist Richard Galliano mit seinem Ak-kordeon zu Gast in der Kirche Saint-Jacques le Majeur. 17 Uhr. www.mougins.fr

17. JanuarC A N N E S«Pixel»Die Compagnie Käfig zeigt das von HipHop und ande-ren Kunstrichtungen geprägte Tanzstück «Pixel», das fortwährend zwischen 2D und 3D alterniert und den Kontrast zwischen digitaler Kunstwelt und ganz physischem Tanz in Szene setzt. Palais des Festivals, Grand Auditorium. 20.30 Uhr. www.palaisdesfestivals.com

31. Januar und 1. FebruarA N T I B E S13. «Salon Azuréen d‘Aquariophilie et de la Terrariophilie»Messe rund um Aquarien und Terrarien mit Ständen von Fachhändlern, Fisch-Börse, Restauration. Organisiert vom Verein «Aquario Passion». Chapiteau du Fort Carré, täglich 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei. www.aquario-passion.com

15.-21. FebruarN I Z Z A«Così fan tutte»Koproduktion des Theaters Magdeburg mit dem Opernhaus Nizza: Die heiter-melancholische Inszenierung von Mozarts Oper «So machen es alle Frauen» oder «Die Schule der Lie-benden» mit ihrem südlichen Charme kann vom 15. bis 21. Februar auch das Publikum im Süden genießen. Oper Nizza. Info: www.theater-magdeburg.de

6.-31. JanuarA N T I B E S«44ème Salon des Artistes Antibois»Künstler der Stadt Antibes stellen wie gewohnt im Januar ihre Werke aus. Mit dabei ist unter anderem die deutsche Malerin Balgo. Zur Vernissage mit Buffet am 10. Januar um 11 Uhr wird herzlich eingeladen. Galerie Municipale Les Bains Douches, Boulevard d’Aguillon.

Bis 2. FebruarB I O TEXHIBITION:«Ah, que la guerre est cubiste! Fernand Léger et la Grande Guerre»Das Léger-Nationalmuseum zeigt Werke des Künstlers aus den Jahren des Ersten Weltkriegs und seine Entwicklung bis 1925. Geöffnet täglich, außer dienstags, von 10 bis 18 Uhr. www.musees-nationaux-alpesmaritimes.fr

Bis 3. FebruarN I Z Z A «Victoires!»Das nationale Sportmuseum, das erst vergangenen Juni eröffnet wurde, zeigt mehr als 200 Fotos und Objekte der französischen Geschichte des Sports. Geöffnet täglich, außer montags, von 11 bis 18 Uhr. Musée national du Sport. www.museedusport.fr

Bis 1. MärzC A N N E S«Hans Hartung: Hommage à Daniel Cordier; Collection Fondation Hartung-Bergman»Radierungen von Hans Hartung (1904-1989), die als Hom-mage an das Werk von Daniel Cordier gedacht sind. Die Ausstellung nimmt Bezug auf eine Kritik, die der Autor und Kunstkritiker Cordier im Jahr 1976 über Hartungs damalige Ausstellung im Metropolitan Museum von New York verfasst hat. Espace Miramar, dienstags bis sonntags 10-13 und 14-18 Uhr. Tel 04 93 43 86 26

Bis 26. AprilC A N N E S«Jean Fautrier: La figuration libérée - Œuvres graphiques»«Jean Fautrier: La figuration libérée - Œuvres graphiques»Mehr als 200 Zeichnungen und Radierungen von Jean Fau-trier. Zum 50. Todestag des Künstlers, der sich stark mit der literarischen Avantgarde der 1920er-Jahre verbunden fühlte. Centre d’art la Malmaison, dienstags bis sonntags 10-13 und 14-18 Uhr. Tel. 04 97 06 44 90

17./18. JanuarN I Z Z A«Salon du Mariage»22. Hochzeitsmesse in Nizzas Acropolis: Tipps und Ideen für alles, was man für den großen Tag benötigt – vom Kleid bis zum Fotografen. Täglich 10 bis 19 Uhr. www.lunedemiel.com

18. bis 24. JanuarN I Z Z A«Peter Grimes»Benjamin Brittens gefeierte Oper in drei Akten über den Fischer «Peter Grimes» (nach einem Gedicht von George Crabbe), uraufgeführt 1945 in London, wird in der Oper Nizza gespielt. Mit dem Orchestre Philharmonique und dem Choeur de l’Opéra de Nice. Am 18. um 15 Uhr, am 20., 22. und 24. um 20 Uhr. www.opera-nice.org

20. JanuarM A R S E I L L E«WomanChild»Abend mit der franko-amerikanischen Sängerin Cecile McLorin Salvant, die im Alter von 24 Jahren bereits die Welt des Jazz begeistert. Ihr Album «WomanChild» war 2014 für den Grammy nominiert.Théâtre du Gymnase, 20.30 Uhr. www.lestheatres.net

20./21. JanuarN I Z Z A«Disney sur Glace»«100 Jahre Magie» heißt die diesjährige Eiskunst-Show von Disney-Frankreich, die Ende Januar in Nizza gastiert. Mit 65 der unvergessenen Figuren – von Mickey Mouse über Pinocchio bis zu Clownfisch Nemo. Am Dienstag, 20. Ja-nuar, um 20 Uhr, am 21. um 14 und 17.30 Uhr. Palais Nikaia. www.disney.fr 23. und 25. JanuarN I Z Z A«APOLLON ET LES MUSES»Die Streicher und Bläser des Ensemble Baroque de Nice spielen Werke von François Couperin (1668-1733). Eglise Saint-Martin – Saint-Augustin. Am Freitag um 20.30 Uhr, am Sonntag um 16.30 Uhr. www.ensemblebaroquedenice.com

24. JanuarN I Z Z AOGC Nice – Olympique MarseilleEines der heißesten Derbys der Ligue 1: Nizzas Kicker emp-fangen Olympique Marseille im Stadion Allianz Riviera. Die Gäste haben einen gelungenen Saisonstart hingelegt und gelten als Titelaspirant, während Nizza nach verkorkstem Start erst zuletzt bessere Matches zeigte. Anpfiff: 20 Uhr. www.ogcnice.com

24./25. JanuarV A L B O N N E / S O P H I A A N T I P O L I S«Fête de la Saint-Blaise»Lokale Produkte sind die Stars dieses Dorffestes, das am gesamten Wochenende in der Altstadt von Valbonne gefeiert wird. Mit provenzalischem Markt, Vorführungen von verschie-denen Chefköchen, Blumenkorso und vielem mehr. Info: 04 93 12 34 50

30./31. JanuarN I Z Z A«Concert Philharmonique»Das Philharmonische Orchester Nizza spielt Werke von Chopin und Schostakowitsch. Am Piano: Nelson Freire. Am Freitag um 20 Uhr, Samstag um 16 Uhr in der Oper Nizza. www.opera-nice.org

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21VERANSTALTUNGEN

1. JanuarF I N A L E L I G U R EKlassisches NeujahrskonzertOratorio di Santa Caterina. 11 Uhr G E N U ANeujahrskonzertMit dem Orchester des Teatro Carlo Felice mit M. Lifits, Klavier. Werke von Rachmaninoff, Rimskij-Korsakoff, Strauß II und Brahms. 16 Uhr. www.carlofelicegenova.itLO A N OFeuerwerkFür alle, die um Mitternacht schon schliefen… Molo, Kursaal, 18 UhrP I E T R A L I G U R ENeujahrskonzert Gospel-Musik. Basilica San Nicolò. 15 Uhr S A N R E M ONeujahrskonzertDas Sinfonieorchester Sanremo spielt Werke von Bizet, Dvorak, Brahms und J. Strauß. Teatro dell’Opera im Kasino. 17 Uhr. sinfonicasanremo.it

2. JanuarO S P E D A L E T T IOrtsführungKostenlose Führung durch den Ort. Treffpunkt am Rathaus. 10 Uhr

«Il primo tuffo dell‘anno»Traditionelles, frisches Schwimmvergnügen zum Jahresbeginn. Strand vor dem Rathaus. 12 Uhr

3. JanuarC E R I A L E«Cimento invernale»Der erste Sprung ins kühle Nass. Strandbad Bagni Ceriale. 10 Uhr N O L I«Aquathlon di Capodanno»Baia di Noli. Ab 8.30 Uhr

4., 8., 15., 22. und 29. JanuarN O L IOrtsführungFührung durch den Ort. Treffpunkt auf dem Rathausplatz. 15.30 Uhr. Anmeldung (Pflicht). Tel. +39 34 70 22 40 31

4., 11., 18. und 25. Januar, 1. FebruarG E N U A«MusicAperitivo» Instrumental- und Vokal-Kammerkonzerte, öffentliche Ge-neralproben, Jazz oder Chor… Musik für jeden Geschmack zu sehr günstigem Preis. Und am Ende gibt’s noch einen Aperitif! Teatro Carlo Felice. 11 Uhr. www.carlofelice.it

5. JanuarL A I G U E G L I A«Cimento invernale»Neujahrsbad. Strandbad Aquila Verde. 10 Uhr

8. JanuarB O R G H E T T O S A N T O S P I R I T OOrtsführungKostenlose Führung durch den Ort. Treffpunkt an der Bibliothek. 10 Uhr

8., 11. und 15. Januar, 5. Februar G E N U ASinfonie-KonzerteDas Sinfonieorchester des Teatro Carlo Felice spielt mit namhaften Solisten auf. Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr. www.carlofelice.it

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10. JanuarS A N R E M O«Archi all‘Opera»Kammerkonzert. Streichquintett des Teatro Carlo Felice Genua. Evangelisch lutherische Kirche, Corso Garibaldi. 17 Uhr

10.-11. JanuarS A N R E M O«La Sposa»Dienstleister- und Verkaufsausstellung rund ums Heiraten. Palafiori. Ganztägig

11., 24. und 25. JanuarV A R A Z Z E«25. Campionato invernale del Ponente»Hochsee-Segelregatten. Ganztägig

12., 16., 19. und 26. Januar, 2. FebruarG E N U AKammerkonzerteMit hochkarätigen Musikern (Lisiecki, Pollini, Mullova und La-bèque,…). Giovine Orchestra Genova im Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr. www.gog.it

17. JanuarS A V O N A KlavierabendMit J. Liesicki. Teatro Chiabrera, Piazza Diaz. 21 Uhr

17.-26. JanuarG E N U A«Antiqua»Große Antiquitätenmesse. Messegelände. Werktags 14-20 Uhr, am Wochenende 10-20 Uhr

21., 24., 25. und 27. JanuarG E N U A«Spartacus»Ballett von Chatschaturjan mit dem Ballett-Corps der Oper Astana. Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr (21.,24.,27.) oder 15.30 Uhr (24.,25.,27.). www.carlofelice.it

23. JanuarG E N U A«Danza Gala»Ballett der Oper Astana, Chor und Orchester des Teatro Carlo Felice mit Werken von Borodin, Tschaikowsky und Prokof-jew. Teatro Carlo Felice. 15.30 und 20.30 Uhr. www.carlofelice.it

23. JanuarS A V O N A«Il paese del sorriso»Die Operette Land des Lächelns von F. Lehàr steht auf dem Programm. Teatro Chiabrera, Piazza Diaz. 21 Uhr

24. JanuarS A V O N A«Schwanensee»Getanzt vom Moskauer La Classique-Ballett. Teatro Chiabrera, Piazza Diaz. 21 Uhr

25. und 26. JanuarS A V O N A«Doppio Fronte»Oratorium zum 1. Weltkrieg. Moskauer La Classique-Ballett. Teatro Chiabrera, Piazza Diaz. 21 Uhr

29. JanuarS A N R E M OKlavierabendMit dem Orchestra Sinfonica Sanremo. Evangelisch lutherische Kirche, Corso Garibaldi. 21 Uhr

31. JanuarI M P E R I A«La Bohème»Operette. Teatro Cavour, Via Cascione, Porto Maurizio. 21 Uhr www.carlofelice.it 31. JanuarS A V O N AKlavierabendMit Katia und Marielle Labèque. Teatro Chiabrera, Piazza Diaz. 21 Uhr

5. FebruarP I E T R A L I G U R E«An Irish Night»Ciril O’Donghue und Birkin Tree spielen auf. Teatro Comunale Moretti, Via IV Novembre. 21 Uhr

Bis 6. Januar S A N R E M O «I premi Nobel della letteratura»Briefmarken-Ausstellung anlässlich der Verleihung der Nobelpreise und Sonderstempel für die Erstausgabe einer Briefmarke mit dem Motiv von Villa Nobel. Villa Nobel, Corso Cavalotti. Dienstags bis sonntags 10-12.30, freitags bis sonntags auch 15-18 Uhr

Bis 18. JanuarG E N U A«Turcherie»Zeugnisse der Handelsverbindungen zwischen Genua und dem ottomanischen Reich ab dem 16. Jahrhundert. Musei di Strada Nuova, Palazzo Bianco. Dienstags bis freitags 9-19 Uhr, samstags und sonntags 10-19 Uhr

Bis 8. Februar G E N U A«Frida Kahlo – Diego Rivera»Werke beider Künstler. Palazzo Ducale. Montags 14-19 Uhr, dienstags bis sonntags 9-19, donnerstags auch 19-22.30 Uhr

Bis 28. FebruarS A N R E M O «Declinare il paesaggio»Gemälde, Grafik und Skulpturen von S. Biancheri. Pinacote-ca Villa Luca im Ortsteil Coldirodi. Donnerstags bis samstags 9-13, donnerstags und samstags auch 14.30-17-30 Uhr

AusstellungenItalien

EVENTS - ITALIEN…eine Auswahl der Top-Events der kommenden Wochen an der ligurischen Riviera. Mehr und laufend aktualisierte Veranstaltungen unter www.rivierazeitung.com!

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Lesen Sie auf den folgenden Seiten alle wichtigen und nützlichen Informationen für Menschen, die an der Côte d’Azur leben oder davon träumen. Lokale und regionale News, Tipps zum «Überleben», Restaurant-Empfehlungen und Kleinanzeigen, die Ihnen das Leben im Süden leichter machen!

Schlagzeilen 23Blickpunkt Côte d’Azur 24Service 25Amuses-bouche 26Kleinanzeigen 28Endspurt 30

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23SCHLAGZEILEN

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Der Rekordregen im November hat vor allem im Var vielerorts zu dramatischen Überflutungen geführt und fünf Menschenleben ge-kostet. Laut Wetterdienst Météo France war der November im Südosten Frankreichs niemals zuvor so nass. In Nizza habe es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1942 gar noch nie einen ähnlich verreg-neten Monat gegeben; dort ging allein zehnmal so viel Niederschlag hinunter wie zur selben Zeit in Paris. Die Departements Alpes-Maritimes und Var verzeichneten im Schnitt je fünfmal so viel Regen wie in einem normalen November: örtlich mehr als 500 Millimeter statt der durchschnittlich rund 100 Millimeter.

Einen mehr als 2000 Jahre alten Gallierschatz haben Archäo-logen im Nationalpark Mercantour in den Seealpen gehoben. 41 gallische Münzen aus dem Jahr 200 v. Chr. wurden – wie erst jetzt bekannt wurde – im vergangenen Sommer in der Nähe des Dorfes Roubion entdeckt. Die Höhle, in der sich der Schatz be-fand, war angeblich seit einem Jahrtausend nicht mehr von Menschen betreten worden. Antike Münzen aus der gleichen Zeit waren in der Vergangenheit zwar bereits in der Nähe von Marseille und Montpellier gefunden wor-den – im Departement Alpes-Maritimes feiert solch ein historischer Fund jedoch Premiere.

Zu den fleißigsten Radargeräten in ganz Frankreich zählt ein Blitzer auf der Autobahn A8 zwischen Nizza und Monaco: Der Blitzer im Las-Planas-Tunnel ertappte allein mehr als 75 000 Verkehrssünder, die zu schnell unterwegs waren. Das sind im Schnitt 209 überführte Raser pro Tag. Insgesamt haben die 54 Radarfallen, die auf den Straßen des Departements Alpes-Maritimes fest installiert sind, im Jahr 2013 ganze 455 205-mal geblitzt. Für 2014 wird ein ähnliches Ergebnis erwartet. Künftig sollen Modelle ausgetestet werden, die den Autofahrer von vorne und hinten blitzen. Eines der neuar-tigen Geräte wird ab Mitte Januar auch in den Alpes-Maritimes erprobt: auf der route départementale 6098 in Nizza. Vorläufig erhalten Verkehrssünder dort jedoch noch keine Knöllchen.

Dieselkraftstoff soll frankreichweit nach und nach auf den Preis von Benzin angehoben werden. Mit der Maßnahme im Sinne des Umweltschutzes wird bereits in diesem Jahr begonnen. Zwei Drittel aller Fahrzeuge im Hexagon schlucken Diesel. Premierminister Manuel Valls bezeichnete die bisherigen günstigen Konditionen für Dieselfahrer als Fehler. Viel-mehr müsse die Nutzung umweltfreundli-cherer Fahrzeuge gefördert werden.

Ein leichter Rück-gang der Arbeitslo-senzahlen ist im Oktober in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) verzeichnet worden (-0,4 Prozent). Frank-reichweit stieg die Zahl im selben Monat um 0,8 Prozent. Insgesamt 3 460 900 Menschen waren im Hexagon Ende des Monats arbeitslos gemeldet (Kategorie A). Rechnet man diejenigen mit Kleinstjobs hinzu (Kategorien B und C), liegt die Zahl bei 5 154 200. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate ist die Arbeitslosenquote um 5,5 Prozent gewachsen. Stabil zeigte sich zumindest im Oktober die Lage in den Alpes-Maritimes, während sich die Zahlen in den übrigen Departements der Region PACA sogar leicht verbesserten. Aufs Jahr gerechnet, stieg jedoch auch hier die Quote um 5,4 Prozent.

Der Museums-Preis 2015 des Europarates geht an das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers (MuCEM) in Marseille. Das Museum, das für das Kulturhauptstadtsjahr 2013 erbaut worden war, wurde vom Kulturkomitee der Parla-mentarischen Versammlung des Europa-rates (PACE) unter drei Finalkandidaten ausgewählt. Es verkörpere «ein neues und innovatives Konzept, einen atemberauben-den Raum mit herausragender Architektur, der alle Kriterien des Museumspreises des Europarates erfüllt», hieß es vom Kulturko-mitee. Das MuCEM erforscht den Mittel-meerraum als Ausgangsort aller Zivilisatio-nen und Schneidepunkte der europäischen und arabischen Kulturen. Hervorgehoben wurde in der Laudatio die Rolle des Muse-ums als «moderner Versammlungsort», der mit einem eindrucksvollen Programm aus Bildungsveranstaltungen, Gesprächen mit Künstlern und Autoren, Seminaren, Festi-vals und Konzerten ein breites Publikum anzieht. Der Preis wird seit 1977 vergeben.

Eine neue Rufnum-mer für Notlagen auf dem Meer hat der französische Verkehrsminister Alain Vidalies einrichten lassen: Unter der 196 können rund um die Uhr gratis Notrufe abgesetzt werden. Die Anrufe gehen beim Seenotrettungsdienst CROSS ein, der die Hilfesuchenden lokalisieren und identifizieren kann. Die Centres Régionaux Opérationnels du Surveillance et de Sauvetage nehmen jegliche Art von Hilferufen entgegen und leiten sie gegebenenfalls an andere Rettungsdienste weiter. Die Nummer ersetze nicht die europäische Notruf-nummer 112, wie der Minister betont.

Rund 60 Prozent der Franzosen sind dagegen, dass Ausländer mit Hauptwohnsitz in Frankreich bei lokalen Wahlen mitwählen dürfen. Das hat eine

Umfrage des Instituts Odexo ergeben. Derzeit dürfen EU-Ausländer bei Kommunal- und Regionalwahlen ihre Kreuzchen an ihrem Erstwohnsitz im Hexagon machen. Eine Umfrage von Le Parisien-Aujourd’hui aus dem Jahr 2011 hatte noch genau das Gegenteil erbracht: Damals befürworteten 61 Prozent der Franzosen das Wahlrecht für Ausländer.

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24BLICKPUNKT CÔTE D’AZUR

SIEGER! PROMENADE DU PAILLON BEKOMMT PREIS IN PARIS NIZZAS NEUE GRÜNE LUNGE,die Promenade du Paillon, ist in Parismit dem Großen Preis sowie dem Publikumspreis des nationalen Land-schafts-Wettbewerbs «Victoires du Paysage 2014» ausgezeichnet worden. Der vor gut einem Jahr angelegte Grünstreifen im Herzen Nizzas hat sich gegen 131 andere Projekte durchgesetzt. Bürgermeister Christian Estrosi nahm die Ehrung persönlich entgegen. Die Promenade du Paillon gehöre heute zum alltäglichen Leben dazu, so Estrosi. Mit ihren 40 000 bepflanzten Quadratmetern mitten im Zentrum der Stadt, zahlreichen Bäumen und Sträuchern, ihren 128 Fontänen und Wasserberieselung sei sie zu einem Naherholungsgebiet gewor-den, auf das man nicht mehr verzichten könne. sporting events.

LIONEL RITCHIEAll night longSEIN EINZIGER STOPP IM SÜDEN Frankreichs führt ihn nach Monaco: Lionel Ritchie kommt Ende März im Rahmen seiner Welttournee «All the hits all night long» ins Sporting Monte-Carlo. 31 Konzerte führen ihn in diesem Jahr in zwölf Länder.

VOLLVER-SAMMLUNG IN MONACOIOC-ChefThomas Bach reüssiert DIE AGENDA 2020 VON IOC-CHEF THOMAS BACH hat bei der Vollver-sammlung des Olympischen Komitees in Monaco volle Zustimmung gefunden. 96 IOC-Mitglieder hatten im Dezember im Grimaldi Forum unter anderem über weit reichende Reformen abgestimmt: Die Erneuerung der olympischen Bewe-gung war sein großes Anliegen, für das der 60-jährige Deutsche seit seiner Wahl im September 2013 geworben hatte. Ein zentraler Punkt der Reform ist die Änderung des Bewerberverfahrens für künftige Austragungsorte olympischer Spiele und die Möglichkeit, bei Olympia einzelne Sportarten in anderen Städten oder gar Ländern auszutragen. Per Votum wurden die Neuerungen in der Olympischen Charta, dem Gesetzbuch des IOC, festgeschrieben und haben ab sofort Gültigkeit.

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Im Salle des Etoiles wird er die größten Hits seiner Karriere bis zu neuen Stücken singen – von «Dancing on the ceiling» über «Say you, say me» bis hin zu «All night long». «Ich kann’s kaum erwarten, wieder auf der Bühne im Sporting zu stehen!» so Ritchie im Vorfeld. «Das Publikum dort ist außergewöhnlich, und ich erlebe immer wieder eine tolle Zeit im Fürstentum.» Lionel Ritchie, ausgezeichnet mit fünf Grammys, wurde mit den Commodores bekannt. Seine Konzerte gelten als großar-tige Shows. Sein Auftritt in Monaco beginnt am Samstag, 21. März, um 20.30 Uhr; es gibt ausschließlich Sitzplätze, die ab 205 Euro buchbar sind.

DAVIS CUPMonaco empfängt FinnlandIN DER ERSTEN RUNDE DES TENNIS-DAVIS-CUPS in der Gruppe II Europa/Afrika empfängt Monaco Finnland: Am Wochen-ende vom 6. bis 8. März treffen die Spieler beider Teams im Monte-Carlo Country Club aufeinander. Bei ihrer ersten und bisher einzigen Begegnung mit dem finnischen Team verloren die Spieler aus Monaco. Um in der Gruppe II des prestigereichen Mannschafts-Wettbewerbs zu bleiben, musste Monaco im vergangenen April ein Relegationsspiel gegen Norwegen bestreiten, bei dem den Monegassen ein überzeugender Sieg gelang. Monacos vier Top-Spieler Benjamin Balleret, Romain Arneodo, Guillaume Couillard und Thomas Oger konnten sich jeweils gegen ihre Gegner durchsetzen. Bereits 1929 hat Monaco erstmals am Davis Cup teilgenommen. Zweimal gelang dem Team bereits der Einzug ins Halbfinale der Gruppe I Europa/Afrika: 1981 und 1985.

KORRUPTION IM SÜDEN In der Region PACA wird häufig geschmiert DIE REGION PROVENCE-ALPES-CÔTE D’AZUR (PACA) gilt als zweitkorrupteste Region Frankreichs, wie eine Studie ergab, bei der gewählten Volksvertretern auf die Finger geschaut wurde. Die Erhebung war Teil einer breiter angelegten Untersuchung, die Frankreich auf Platz 17 in der Liste der korruptesten Länder Europas eingestuft hat. Laut Transparency International waren in der Region PACA nach der Pariser Region Ile-de-France am meisten Korruptionsfälle bekannt geworden: Seit 1984 wurden 26 Fälle aktenkundig.

UNTER WASSER Boje misst Seegang vor Monaco EINE SEEMEILE VOR DER KÜSTE MONACOS – 1852 Meter vom Fürstentum entfernt – ist Ende vergangenen Jahres eine Boje zu Wasser gelassen worden, die den Seegang messen soll. Die Boje, die sich in 90 Metern Tiefe befindet, ist unter anderem mit einem GPS-Empfänger ausgestattet, das mit einem Alarmsystem verbunden ist. Messgeräte liefern halbsekündlich Daten über Wellenhöhe, Richtung der Strömung, Abstand zwischen den Wellen und über die Wassertemperatur an der Oberfläche. Die so gewonnenen Daten sollen genauere Auskunft über den Seegang vor Monaco liefern; sie werden außerdem stündlich an Météo France weitergeleitet.

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25SERVICE

Die BANQUE POPULAIRE COTE D’AZUR ist eine regional tätige Genossenschaftsbank mit Sitz in Nizza, direkt gegenüber dem Flughafen.

Wir verfügen über ein Netz von 115 Zweigstellen an der Côte d’Azur (Departements Alpes-Maritimes und Var), darunter Filialen in Nizza, Cannes, Saint-Tropez …

Die BANQUE POPULAIRE COTE D’AZUR umfasst auch zwei Filialen für internationale Kunden sowie eine internationale Abteilung: die International Branch.

Die BANQUE POPULAIRE COTE D’AZUR und International Branch bieten das gesamte Spektrum an Bankdienstleistungen: Eröffnung eines Euro-Bankkontos oder eines Kontos in anderer Währung, persönlich oder auf Distanz Online-Banking Kredite und Darlehen Sparen und Investieren mehrsprachige Steuer- und Investmentberater maßgeschneiderte Versicherungen, die Sie, Ihre Familie sowie Ihr Wohneigentum, Auto etc. schützen …

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Nützliches

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«ICH WILL BEGEISTERN!»Junior-Botschaft er setzt sich für deutsch-französischen Austausch ein

ZÄHLEN SIE AUCH ZU DEN ACHT MILLIONEN Menschen, die an einem vom DFJW unterstützten Austausch zwischen deutschen und französischen Jugendlichen teilgenommen haben? Die Chance ist groß. Denn seit 1963, kurz nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrags zur Förderung der deutsch-französischen Freundschaft, setzen sich das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) beziehungsweise das Off ice fran-co-allemand pour la jeunesse (OFAJ) für die deutsch-französische Zusammenarbeit ein.Die wichtigste Aufgabe des Jugendwerkes ist es, den Austausch junger Menschen zu fördern. Ob Schüler- und Studentenaustausch, Sprach-kurse, Städtepartnerschaften oder Praktika im anderen Land: Immer geht es darum, Menschen zusammenzubringen, die schließ-lich in Kultur und Sprache des Nachbarlandes eintauchen.

Um die vielfältigen Projekte des Jugendwerkes hinaus in beide Länder zu tragen, werden vom DFJW bzw. OFAJ seit 2008 Junior-Botschafter eingesetzt: Junge Leute, die deutsch-franzö-sische Erfahrung mitbringen und Lust darauf haben, für die jeweilige Sprache des Nach-barlandes und die zahlreichen deutsch-fran-zösischen Aktionen Werbung zu machen. Einer von ihnen ist Franck Pascal. Seit Oktober ist der Germanistik-Student von Nizza aus zuständig für die Departements Alpes-Maritimes und Var. Neben ihm gibt es für die Region PACA noch einen zweiten Botschaft er in Aix-en-Provence.Franck lernt seit der sechsten Klasse Deutsch, so richtig «gefunkt» hat es für ihn aber erst bei seinem ersten Deutschland-Besuch mit 16 Jahren: bei einem Austausch seiner Schule in Saint-Raphaël mit dem Gymnasium der Partnerstadt im Schwarzwald. Seither ist er

regelmäßig zu Gast im Nachbarland und stu-diert mittlerweile im zweiten Jahr die Sprache Goethes, um Lehrer zu werden.Als Botschafter, sagt er, habe er noch viel zu tun: «Hier in der Region sind die Leute nicht sehr im Bilde darüber, welche deutsch-fran-zösischen Projekte es gibt.» Und das, obwohl das erklärte Ziel der Académie de Nice, der Schulbehörde, seit langem ist, die Zahlen der Deutschschüler zu erhöhen. Deutsch gilt in Frankreich als schwierige Sprache, die im Zweifel den Notenschnitt der Kinder drückt, und selbst als zweite Fremdsprache nach dem Englischen wird sie von vielen nicht als wichtig genug erachtet und setzt sich nur selten gegen Spanisch oder Italienisch durch.Franck Pascal arbeitet mit Eifer dagegen an. In einem Jahr will er so viel Reklame wie möglich machen – zum Beispiel für das Brigitte-Sauzay-Programm, mit dem Schüler

OFAJ-Junior-Botschaft er Franck Pascal

FRANKREICH PLANT HÖHERE STEUERN für Zweitwohnsitze EIN GESETZESENTWURF ÜBER EINE ER-HÖHUNG DER TAXE D’HABITATION FÜR ZWEITWOHNUNGEN in Ballungsräumen, die von Wohnungsnot geprägt sind, um 20 Prozent sorgt frankreichweit für Kontroversen. Die geplante Steuererhöhung soll Haus- und Wohnungseigentümer zur Entscheidung bewegen, ihre Immobilien an Wohnungs-suchende zu vermieten, anstatt eine höhere Steuer begleichen zu müssen.Trotz der Verunsicherung der Eigentümer und potentieller Käufer, insbesondere im Ausland, werden die Pläne weiter verfolgt. Das Gesetz könnte bereits im Laufe des Jahres 2015 in Kraft treten und soll etwa 150 Millionen Euro in die Staatskassen spülen.Für den ersten Lichtblick sorgten indes Cannes und Nizza: Die Bürgermeister beider Städte verkündeten als erste, die Erhöhung nicht durchführen zu wollen.

DEUTSCHE GEMEINDE lädt ein DIE DEUTSCHE EVANGELISCHE KIRCHE NIZZA lädt zu Jahresbeginn zu folgenden Terminen: Neujahrs-Gottesdienst mit Pfarrer Karl-Heinz Ulrich am 4. Januar um 15.30 Uhr in der Kirche Saint-Esprit (mit Abendmahlsfeier). Zu einem Besuch der deutsch-italienischen Nachbar-Gemeinde in Sanremo geht es am Sonntag, 11. Januar. Beginn dort um 10 Uhr, gemeinsame Fahrt. Und einen Gesprächskreis richtet Pfarrer Ulrich am 16. Januar um 10 Uhr im Boulevard Victor Hugo 21 in Nizza aus. Info: www.kirche-nizza.org

VEREIN GRÜNDEN leicht gemacht IM RAHMEN DER VEREINFACHUNG verschiedenster administrativer Vorgänge ist es in Frankreich künftig auch möglich, inner-halb von 30 Minuten einen Verein zu gründen. Das Ganze kann online über folgende Seite geschehen: https://compteasso.service-public.fr. Wer lieber an alten Traditionen festhält, kann die Papiere zur Gründung nach wie vor schriftlich an die Präfektur senden. Allein im Jahr 2013 wurden frankreichweit 68 000 associations ge-gründet. Insgesamt gibt es im Hexagon derzeit rund 1,3 Millionen Vereine.

für drei Monate ins jeweils andere Land gehen und den Schüler aus der Gastfamilie ebenso lange bei sich aufnehmen. Mit einem Wort fasst der Student seinen Bot-schafter-Job zusammen – einem Wort, für das es im Französischen keine perfekte Entspre-chung gibt: Er will «begeistern», und zwar seine Landsleute für Land und Leute jenseits des Rheins. AS

DER JAHRESRÜCKBLICK

Dies waren 2014 u.a. unsere Th emen:• Nießbrauch ist mehr als eine Last• Wer oder was ist ein «Postulant»?• Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug• Notar: Sie haben die Wahl• Was ändert sich bei der Vermögenssteuer?• Wann verjähren Steuerforderungen? Auch im Jahr 2015 werden wir für Sie wieder regelmäßig nützliche Infor- mationen rund um Recht und Steuern und zu anderen Th emen zusammenstellen.

Auf ein gutes Neues!

www.kestinglegal.eu

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Köstliches unterm Kautschukbaum DAS HOTEL «ANIS» IN NIZZA ERWEITERT SEIN

RESTAURANT-ANGEBOTas «Anis» ist ein «etwas anderes» Hotel mit angeschlossenem Re-staurant. Es liegt, wie der Name

erahnen lässt, in Nizza. Nicht im trube-ligen Zentrum, sondern mitten in einer grünen Oase in einem ruhigen Wohn-gebiet unweit von Meer und Flughafen. Ein Familienbetrieb, in dem Herzlichkeit und Gastfreundschaft den Unterschied machen. Und in dem nicht nur Hotelgäs-te kulinarisch verwöhnt werden.«Nah am Gast zu sein», ist den italie-nisch-schwäbischen Besitzern besonders wichtig. Mit einem anonymen Großstadt-hotel hat das leuchtend orangefarbene «Anis» denn auch wenig gemein. «Wir arbeiten mit Herz, und eine unserer größ-ten Stärken ist sicher unsere Flexibilität.» Räumlichkeiten für eine Hochzeit mit völliger Privatisierung des Hotels? Kein Problem. Eine Ecke für einen Stamm-tisch oder Clubabend im Restaurant? Wird reserviert. Cocktailabend am Pool? Nichts leichter als das – zumindest in der wärmeren Jahreszeit. Spezialtarife zum Überwintern? Selbstverständlich. Auch die ausgefallensten Sonderwünsche der Gäste werden nach Möglichkeit erfüllt.Das Drei-Sterne-Hotel wurde vor zehn Jahren von den Vorbesitzern übernom-men, renoviert und erweitert. Dieses Jahr hat das italienisch-deutsche Inhaber-Ge-spann den Restaurationsbereich ausge-baut. Neuer Chefkoch, neuer Fokus auf mediterranen Speisen mit einer Tendenz hin zu italienischen Spezialitäten, täglich wechselnde plats du jour, im Sommer kommen Grillgerichte hinzu. Selbst in der

Wintersaison ist das charmante, kleine «L’Amour dans le Four» täglich geöff net, außer sonntagabends und montags. Wenn die Mittagssonne es zulässt, drängt sich ein Mahl im Freien auf – auf der Ter-rasse im Grünen, beschirmt von einem riesigen Kautschukbaum. Hauptgerichte kosten zwischen 12 und 25 Euro; für Fei-ern und Konferenzen werden Buff ets und Menus ganz nach Wunsch von schlicht bis ausgefallen zusammengestellt.

«GENIESSEN UND ENTSPANNEN IN RESTAURANT UND HOTEL», IST DAS MOTTO DER INHABER«Wir wollen alles einfach ein wenig anders machen als andere Hotels.» Mit entscheidend ist da die Atmosphäre in einem Haus. Im «Anis» gibt es in jeder Ecke einladende Sitzgruppen, innen wie außen. «Das Miteinander ist uns wichtig, Leute zusammenzubringen bei einer guten Mahlzeit.» Immer mehr Gruppen entdecken das Hotel für sich und kommen regelmäßig wieder, Teams der Radtour Paris-Nizza

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etwa quartieren sich hier ein oder Mann-schaft en der Tour de France des Segelns. Ein nicht zu unterschätzender Trumpf des «Anis» ist sein großer Parkplatz.Ins «Anis» zu kommen ist ein bisschen wie nach Hause kommen. Das muss auch so sein, erklären die Besitzer, «schließlich leben auch wir hier – und wollen uns wohlfühlen und gut essen.»

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TRAUMHAFTE TRÜFFELSAISON «DAS IST EIN PILZJAHR!» STRAHLT PHILIPPE DE SANTIS. Er ist Vizepräsident des Verbands der Trüffelzüchter im Departement Var. In Aups, der provenzalischen Hauptstadt der schwarzen Diamanten, hat in der letzten Novemberwoche die Saison (saison truff icole) begonnen, die traditionell bis Ende Februar dauert. «Eine solche Ernte hat es zehn Jahre nicht mehr gegeben: Alles stimmt – Ausbeute, Qualität und somit auch der Preis», jubelt der Experte. Wermutstropfen seien die Diebe, die trotz drohender Freiheitsstrafen immer dreister vor-gingen, und die immer weiter wachsende Zahl von Wildschweinen, die Riesenschäden verur-sachten. Polizei und Jäger werden ab sofort viel öfter Streife gehen. Außerdem werden Wald und Flur mit elektronischen Kameras überwacht.«Sie schießen förmlich aus dem Boden», schil-dert de Santis die diesjährige «Lebensfreude» der primeurs. «Das verdanken wir den idealen Witterungsbedingungen im Spätherbst, dem wunderbaren Zusammenspiel von Feuchtigkeit und Milde.» Das bestätigt auch der Präsident des 180 Mitglieder zählenden Trüffelverbandes, Francis Gilet. Nur selten habe es bisher bereits im Frühstadium ein solches Wachstum klassisch-schöner Exemplare gegeben. In jedem Fall waren die Trüffel im Dezember ihrer Zeit weit voraus. Für Weihnachten rechnete er mit dem bestmöglichen Zustand.Man müsse jedoch wissen, dass die erste Trüffelgeneration sehr empfindlich ist, betont de Santis. «Man sollte sie deshalb nicht zu lange aufbewahren, sondern schon innerhalb von wenigen Tagen verzehren, nachdem man sie sorgfältig unter kaltem Wasser gereinigt hat.» Einfrieren gehe erst ab Mitte Januar, wenn die Trüff el ihre volle Reife erreicht haben.Ideal sei, die frühen Pilze mit neutralen Beilagen anzubieten, also mit Eiern, Nudeln oder Kartof-feln, rät de Santis. „Bloß nicht braten, und erst im letzten Augenblick raspeln! Dann ein bisschen aufs weichgekochte Ei“, gerät er ins Schwärmen. „Ein Tröpfchen Olivenöl dazu und einen Hauch Salz.“Bei der traditionellen Trüffel-Ouverture Ende November auf der Place Mistral in Aups, zu der 34 Händler mit mehreren hundert Kilo der kostbaren Fracht erschienen waren, lagen die Kilopreise bei 500 Euro. Für Weihnachten wurde mit Preisen von 700 bis 800 Euro gerechnet, gegenüber immerhin 900 bis 1000 Euro zu Saisonbeginn im Vorjahr. Das sei sicherlich teu-rer als in anderen Gegenden wie in Richeren-che im Vaucluse, gibt des Santis zu. «Aber dort werden die Trüffel auch unsortiert verkauft, und das enttäuscht natürlich im Ergebnis ins-besondere die Neulinge unter den Liebhabern.» Rolf Liffers

BÄUMCHEN, WECHSLE DICH!HEIMWEH HAT OFFENBAR PHILIPPE JOURDIN überkommen: Nach vier Jahren als Chef-koch im Royal Palm in Marrakesch zieht es ihn zurück in die Provence. Ende Februar wird er erneut die Regie über die Restau-rants im Fünf-Sterne-Resort Terre Blanche in Tourrettes (Var) übernehmen, dem er seinerzeit zwei Sterne beschert hatte. In Terre Blanche löst er Yannick Franques ab, zuvor Château Saint-Martin in Vence (Oet-ker Collection), der nach nur einer Saison im Luxus-Resort weiterzieht (La Réserve in Beaulieu). Er hatte seinen Platz in Vence übrigens mit Franck Ferigutti getauscht, der dort nach seinem Gastspiel in Terre Blan-che eine neue Herausforderung suchte. Auch Ferigutti verlässt nach dieser Saison bereits wieder das Château Saint-Martin.Philippe Jourdin, Meilleur Ouvrier de France (MOF) im Jahr 1993, sagt, nach einer Weile habe er seine Entscheidung bedauert, Ter-re Blanche verlassen zu haben. Als er nun vom Weggang Yannick Franques‘ gehört habe, habe er keine Sekunde gezögert und freue sich wie verrückt auf seine Rückkehr ins Resort, vor allem auf dessen Edel-Re-staurant Le Faventia, dessen guten Ruf er von 2003 bis 2010 geschaff en hatte.

Der bekannte Journalist Jacques Gantié ist ein her-vorragender Kennerder Restaurants an der französischen und italienischen Riviera. In seinem kulinarischen Füh-rer «Guide Gantié»stellt er hunderte von Insidertipps für Gourmets vor.

Japanische Restaurants werden im-mer zahlreicher an der Côte d’Azur. Doch wenige vereinen Küche und Kultur wie es Amada tut. Der mini-malistische Stil des kleinen Lokals unterstreicht die Symbolik jedes einzelnen Details – der blühende Pfl aumenbaumzweig zum Beispiel erinnert an den nahen-den Frühling, Traditionen vermählen sich mit zarter Feinfühligkeit. Das Menü von Masaaki Amada ist von einmaliger Präzision – unmöglich, es zu duplizieren: Gegrillter Lachs auf Teryaki-Art, köstlich ausgebacke-ne Gambas, «nigiri», «nori-make» und andere typische Spezialitäten. Amada ist kein typisches Sushi-Res-taurant, sondern gibt einen Einblick in die gesamte Palette authentischer japanischer Küche mit ihren faszinie-renden Zeremonien. Der Service ist von wohltuender Diskretion und Höfl ichkeit und macht süchtig nach mehr. Mittagsmenü 15 und 27 Euro, abends 37 Euro. Sonntags und an Feiertagen geschlossen.

NIZZA (AM)17 Tonduti de l’Escarène Tel. 04 93 62 00 81

AMADA

Jacques Gantiés RESTAURANT-EMPFEHLUNGEN

L’OLIVIER ROUGELässig, familien-freundlich, mit schlichter, aber guter Küche.SEIT JAHREN ERFOLGREICHE GASTGEBER im beliebten «Le Tilleul» in der Altstadt von Saint-Paul-de-Vence, haben sich Nathalie Widenfels und ihr Mann Fredrik in ein neues Abenteuer gestürzt: Seit einigen Monaten betreiben sie ein zweites Res-taurant, auf dem Weg von La Colle nach Saint-Paul. Frischer, moderner, jünger ist im «L’Olivier Rouge» das Konzept. «Hier sprechen wir Gäste an, die gutes Essen schätzen, dabei aber eine ganz relaxte Atmosphäre suchen», so Nathalie. Men-schen wie sie selbst: off en, genießerisch, aber nicht überkandidelt. Gerade auch Familien, oft aus England, Deutschland, Nordeuropa, fühlen sich im roten Olivenbaum wohl. In der wärmeren Jahreszeit besticht die große Terrasse mit hipper Sommerküche, jeder Menge Platz und einem lauschigen Ambiente. Prak-tisch: Der (kostenlose) Parkplatz befi ndet sich direkt vor dem Restaurant.Der «Olivier Rouge» ist an eine Galerie an-geschlossen – daher auch der exzentrische Name; im hellen, sachlich dekorierten Gastraum hängen wechselnde Kunstwerke. Auf den Tisch kommen «einfache», aber köstliche Gerichte, angelehnt an die italienische und provenzalische Küche: frische Nudeln mit Jakobsmuscheln, Ra-violi nach Nizzarder Art, Steinpilz-Risotto, fi let de boeuf mit frischem Gemüse und natürlich Fisch. Vorneweg verwöhnt das amuse-bouche des Tages, und im Som-mer gibt es auch Pizza. Guter Wein wird zu fairen Preisen angeboten. Und wie schon im «Tilleul» zählen hoch-wertige, frische Produkte für Nathalie und Fredrik Widenfels zum A und O ihres Business.Geöff net täglich mittags und abends, außer sonntagabends und montags.

HUNDE-KUCHEN DE LUXE ZWERGSPITZ PRINCE wurde im Fairmont Monte-Carlo fürstlich empfangen. Das vierbeinige Accessoire von Hotel-Erbin Paris Hilton – ihrerseits zu Gast bei den «NRJ DJ Awards» – erhielt von Chefkoch Philippe Joannès eine exklusive Kreation serviert: Pastete in Knochenform, deko-riert mit dem Schrift zug seines Namens.

TABLE D’EXCEPTION

GRANDE TABLE

TABLE DE QUALITÉ

COUP DE COEUR

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DIE MEIST-GELESENEN WEB-ARTIKEL IM DEZEMBER • Unwetter fordert vier Menschenleben im Var• Hurra, die fürstlichen Babys sind da!• Erdrutsche und Hochwasser: Wo bleibt die Ruhe nach dem Sturm?• Land unter im Var• Hochschwangere Fürstin: Countdown bis zur Geburt• Wieder Wetterwarnstufe «orange»• Achtung, fleißige Blitzer an der Côte d’Azur!

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30ENDSPURT

KOMMENTARE AUF WWW.RIVIERAZEITUNG.COMWAHL-FRANZOSEN REDEN TACHELESWIE KLEINE SONNENKÖNIGE Wir haben 1986 das erste Haus im Var gekauft. Seither sind es mit mehreren Umzügen fünf weitere geworden. Jedes Mal haben wir sofort Kontakt mit französischen Nachbarn bekommen, die uns ausnahmslos herzlich begrüßt und aufgenommen haben. Sicher haben dabei gute Französischkenntnisse geholfen. Was eine mittlere Katastrophe ist, ist die französische Arbeitswelt. Früher dachte ich immer, die Deutschen wären die Weltmeister der Bürokratie, aber in Frankreich wird das leicht überbo-ten. Kleinunternehmer und Freiberufler stoßen auf große Widerstände und unsinnige Regeln, hohe Sozialkosten, unflexible Arbeitsverträge. Beamte und Staatsangestellte sind unantastbar und benehmen sich wie kleine Sonnenkönige. Ich liebe Frankreich, aber ich habe Angst um seine Zukunft, wenn nicht irgendjemand mal den Karren in die richtige Richtung schiebt.Günter Kröhl

ENTSCHLEUNIGTES LEBEN Wir haben vor drei Jahren ein Haus im Var gekauft, sind beide nicht mehr berufstätig und sind von unseren französi-schen Nachbarn in vielen alltäglichen Dingen sehr freundlich unterstützt worden. Das Leben dort auf dem Land empfin-den wir als sehr entschleunigt inmitten von herrlicher Natur. Die Lebenshaltungskosten sind wie in Deutschland. Claudia Dahl

ICH LEBE SEIT EINEM JAHR IN NIZZA und hatte keine Probleme, Franzosen kennen zu lernen, obwohl meine Sprachkenntnisse nicht gerade gut waren. Es haben mir viele Franzosen geholfen. Und das Klischee, dass die Fran-zosen arrogant und unfreundlich seien, kann ich nicht bestätigen. Davon einmal abgesehen, bemühen sich hier sehr viele Franzosen, Englisch zu sprechen, und viele können auch Deutsch. Ich fühle mich sehr wohl hier. Sabrina Neubert

ERHÖHUNG DER ZWEITWOHN-STEUERNEGATIV-IMAGE FÜR FRANKREICHEs besteht kein Zweifel daran, dass der französische Staat dringend weitere Einnahmen benötigt ... aber eine Erhö-hung der Steuern auf Zweitwohnsitze erscheint kaum ein geeignetes Mittel zu sein. Ein Eigentümer, der sein Haus oder seine Wohnung – aus welchen Gründen auch immer – nicht vermietet, wird dies kaum wegen einer Erhöhung der Zweitwohnsitz-Steuer tun. Also wird eine solche Maßnah-me zwar Geld in die Staatskasse spülen, ansonsten aber für ein Negativ-Image sorgen, welches die französischen Tou-ristikgebiete (und dort dürfte sich die größte Zahl der Zweit-wohnsitze befinden) nicht gebrauchen können. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn sich andere Gemeinden dem Beispiel von Cannes und Nizza anschließen würden!Christine Gahr

DIESES GESETZ ENTBEHRT JEDER LOGIKWie soll das in der Praxis aussehen? Wie soll auf diese Weise Wohn-raum entstehen? Die Feriendomizile werden doch auch mehr oder weniger intensiv vermietet oder selbst temporär genutzt. Für Men-schen, die ganzjährig und langfristig Wohnraum suchen, ist der Staat aufgerufen, solchen zu schaffen, zum Beispiel durch entsprechende

Förderprogramme. Und nicht Ferienhausbesitzer, die ohnehin in diesen Gebieten einen erheblichen wirtschaftlichen Beitrag leisten! Torsten Hegner

ZUHAUSE GESUCHT .OSCAR IST FAST SO GROSS WIE EINE DOGGE und so sanft wie ein Lämmchen. Noch ist er zu mager, aber die wun-den, aufgekratzten Füße, die er mitbrachte, sind fast schon verheilt. Der Wolfshund-Mix ist gerade mal zwei Jahre alt, lieb, anhänglich, verspielt, sauber – ein wunderschöner Hund. Wer möchte diesem Prachtexemplar ein liebevolles Zuhause geben?

Tel: +33 (0) 4 94 96 89 19, +33 (0) 6 43 06 19 60, +49 (0) 172-45 55 033, info: www.joshi2.de

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DIE RCZ ALS STILLLEBENWIE SICH DIE ZEITEN UND AUCH DIE ZEITUNGEN IM LAUFE DER JAHRE DOCH ÄNDERN: 1996 war mir die damalige Ausgabe der Riviera Côte d’Azur Zeitung ein Stillleben wert. Wir gehören sicher zu den ersten Lesern der für uns immer noch interessanten Zeitung und werden sie auch weiterhin abonnieren. Wir wünschen Ihnen für die Zu-kunft viel Erfolg und steigende Auflagen.Olaf Hübner & Familie,Menton / Jesteburg (bei Hamburg)

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