Rons Interview Heft zur Zürcher Stadtarchitektur

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RONS INTERVIEW HEFT ZUR STADTARCHITEKTUR ANLEITUNG FÜR DIE STADT AUGUST 2009

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Exponenten der Zürcher Architektur- und Raumplanungs-Szene beantworten Rons Fragen zur Stadt. Dazu: das Gewinnergebäude aus "Ron sucht das Züri Supergebäude"

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RONS INTERVIEW HEFT ZUR STADTARCHITEKTUR

A N L E I T U N G F Ü R D I E S T A D T

AUGUST 2009

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StadtbildLiebe Gemeinde,

Ich persönlich urteile nicht über eine gesamte Stadt, sondern viel mehr über urbane Microkosmen. Denn ich glaube, in solchen Kleinumfeldern passieren Dinge, die schlussendlich in ihrer Gesamtheit eine Stadt prä-gen oder eben nicht.

Dabei spielt Architektur eine nicht unwichtige Rolle. Das interessiert mich und ist Ausgangspunkt für dieses Interview Heft. Was ist in Zürich gelungen? Wo sind architekonische Fauxpas passiert? Und wie verändert sich das Stadtbild?

Exponenten der hiessigen Architektur- und Raumplanungs-Szene ha-ben auf meine Fragen Antworten gegeben. An dieser Stelle: ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten! E2A, Bruno Garzotto, Frei + Saarinen, Gus Wüstemann, Holzer Kobler, MACH Architektur, Nils Havelka, Katrin Jaggi, Thierry Garzotto, Philippe Stuebi. Ich bin inspiriert und höchst er-freut, welch` kreatives Gedankengut in der Stadt herrscht. Alles wird Gut!

Mit Gruss in die Sommerstadt,

Ron

PS: Und in diesem Heft: Resultate der «Ron sucht das Züri Supergebäude 2009»-Umfrage und ein neuer Monatskalender.

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Piet Eckert, Partner bei E2A in Zürich, www.e2a.ch, Projekte: Sportanlage Juchhof

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?ETH Zentrum: Sempers ETH ist im Stadtgrundriss nicht wegzudenken. Die Verbindungsach-se von der Universitätsstrasse zur Terrasse ist in Zürich einmalig.Kantonsschule Freudenberg: Jacques Schader’s Entwurf bleibt als radikal modernes State-ment eine Instanz. Die Integration der Schulanlage auf der Hügelkuppe und die Übergänge zur Landschaft gehören zur besten Schweizer Schularchitektur.Heidi Weber Haus: Das einzige Haus von Le Corbusier in Zürich behält auch in einer Zeit, in der viele sich explizit gegen eine ausdruckstarke Architektur positionieren, eine wichtige Ausnahme. _centrelecorbusier.com

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zürich?Die alte Kantonsschule Rämibühl. Sehr gut positioniert und die Stringenz des Hauses ist beeindruckend.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas?Die Zürcher Börse ist wohl der übelste Entwurf in der Stadt. Zum Glück gibt es da noch im Schatten das Rimini…

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Ich würde Zürich deutlich dichter anlegen. Die Stadt braucht mehr Raum, um sich entwi-ckeln zu können und ihrer zunehmenden Attraktivität gerecht zu werden. Hier hat man ein viel zu enges Korsett geschnürt. Das zeigt sich, wie schwierig es geworden ist, hier zu

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bleiben und sich weiter zu entwickeln. Für viele gibt’s nur noch Platz am Stadtrand oder den Weg ins Suburbane. Eine solche Entwicklung ist an sich nicht besonders intelligent und schon gar nicht ökologisch. So halten wir uns also unsere Stadt klein und rank, delegieren Wachstum an die Periphe-rie und brüsten uns, Lebensqualität nur für eine mehr oder minder gleich bleibende Einwohnerzahl bereitstellen zu wollen. Das kann für eine Zürcher Zukunft riskanter werden als viele glauben.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?Im besten Fall entwickelt sich Zürich zu einer Metropole, die den See als Mittelpunkt nimmt und neue Territorien mit intensiven und hohen Dichten bespielt. Zürich als Plattform hoher Urbanität, mit einer deutlich verbesser-ten «inneren» Vernetzung und mit einer selbstbewussten territorialen und qualitätsorientierten Politik.Der schlechteste Fall wäre wohl, sich im internationalen Loblied auszuru-hen, Veränderungen sehr ängstlich zu begegnen, klein zu denken und sich für gross zu halten.

Welches ist das zurzeit spannendste Projekt/Vision für Zürich?Das Seeleitbild. Hier kann Einiges in Zukunft für Zürich’s beste Adresse passieren. Spannend wird es, zu erleben, wie sich die Stadt an ihrer ein-prägsamsten Seite entwickeln wird. _mehr dazu

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Ver-

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gleich ein?Wohnqualität: hochAnzahl Prestige trächtiger Bauten: wenige, v.a. zu Beginn des letzten Jahr-hunderts. Städteplanung: bedacht, aber auch langsamGrösse: zu kleinstädtisch

Bruno Garzotto, Schreinermeister, wohnt und lebt seit 65 Jahren in der Stadt Zürich, Mitglied Gemeinderat und Hochbaukommission Zürich

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Ich kann einfach ein paar architektonische Highligts aufzählen, es sind ein-fach Gebäude die mir gefallen, die nach meinem Empfinden in ihre Gegend passen und / oder auch sehr zweckdienlich sind. Weitere Gründe kann ich nicht nennen.ETH Zürich-HönggerbergPyramide am SeeNeubau des Rietbergmuseums

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zü-rich und weshalb?Mein liebstes historisches Gebäude ist das Zunfthaus zur Meise. Aber es gefallen mir auch das Rathaus, Ensemble Fraumünster/Stadthaus, Gross-münster, St. Peter, Haus Schipfe 30/32 (Heimatwerk) und noch unzählige andere.

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Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas?Der schlimmste Fauxpas in Zürich ist das sogenannte Globus Provisorium auf der Bahnhof-brücke. Es ist ein ästhetischer Schandfleck an einem sehr wichtigen Ort der Stadt. Dort, wo die Touristen aus dem Hauptbahnhof kommen sehen sie zuerst dieses hässliche Gebäude, das die wunderschöne Aussicht verdeckt.

Welches ist das zurzeit spannendste Projekt/Vision für Zü-rich?Das spannendste Projekt ist zur Zeit sicher das Gebiet Europa Allee. Man weiss zwar, was ungefähr geplant ist, aber wie es dann wirklich sein wird, wird man erst allmählich sehen.

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Zum internationalen Vergleich kann ich wenig sagen, kann nur gefühlsmässig empfinden, dass Zürich sicher eine sehr schöne und lebenswerte Stadt ist im Vergleich zu denjenigen Städten, die ich schon gesehen habe. Aber das sind nicht sehr viele, war ich doch ausser in Europa nur noch in Amerika. Zürich hat vor allem eine sehr individuelle Altstadt, die auch lebendig erhalten bleibt.

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Frei + Saarinen, fünf Mitarbeiter, www.freisaarinen.ch, Projekte: Xenix, Seekongresshaus

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Im Folgenden möchten wir den Rahmen der klassischen Architektur erwei-tern, um beispielsweise auch stadträumlich prägnante Infrastrukturbauten oder Phänomene des urbanen Lebens in Zürich anzusprechen:

Ein faszinierendes Beispiel für die Aktivierung und Uminterpretation eines brachliegenden Raumes war das besetzte Hardturmstadion im Juli des ver-gangenen Jahres. Eigentlich sollte es sich dabei um einen Protest gegen die Kommerzialisierung des Fussballs im Zusammenhang mit der Euro 08 handeln, doch die mit „Brot und Spiele“ titulierte Aktion war bei weitem mehr: Die räumliche Inszenierung für Spiel, Konzerte, Dancefloors und vie-les mehr war beeindruckend, die Atmosphäre des in nächtliche Rauch- und Lichtschwaden gehüllten Fussballfelds ergreifend!

Ganz andere stadträumliche Qualitäten bietet die zugegebenermassen kont-rovers bewertete Hardbrücke. Das grösste Dach von Zürich überspannt einen Raum an der Nahtstelle zwischen dem Gründerzeit-Zürich und dem Ent-wicklungsgebiet im Westen. Ähnlich wie das mittlerweile abgerissene Hard-turmstadion bietet es ideale Voraussetzungen für das Unvorhersehbare, Un-planbare, Unkontrollierbare – für uns unverzichtbare Ingredienzen für das Grossstädtische. Leider wird zukünftig eine neue Tramlinie einen Grossteil

des überdachten Raumes beanspruchen. Auf der Hardbrücke wiederum ist die Stadt wie sonst nirgends - auch im wörtlichen Sinne - erfahrbar, besonders über dem Gleisfeld, wo die für Zürich typische Kleinräumigkeit und Beengtheit für einmal der Übersicht und Weite weicht.

Diese Wahrnehmung würde nur noch auf eine Fahrt auf der Landi-Schwebebahn übertrof-fen, wenn diese nicht kurzsichtigerweise nach der Ausstellung 1939 wieder abgebrochen worden wäre. Die beiden gewaltigen, im Abstand von fast einem Kilometer errichteten Pylo-ne waren ein architektonisches und konstruktives - ja konstruktivistisches - Meisterwerk. Die architektonische Ikone nach denen sich viele Zürcher sehnen war siebzig Jahre vor dem ge-scheiterten Kongresshausentwurf von Moneo schon gebaut. Hätte es im Nachgang der Lan-di, ähnlich wie beim Eiffelturm, eine Verwendung für militärische Zwecke gegeben, müsste man auf der Suche nach architektonischen Highlights nicht in der Geschichte stöbern.

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zürich?Die Halle im Hauptbahnhof. Eine Bahnhofshalle mit dermassen unzürcherisch grosszügigen Dimensionen würde man sich heute nicht mehr leisten. Tatsächlich liegt der Grund für den gewaltigen Rauminhalt in der Eisenbahntechnik der damaligen Zeit, als Lokomotiven riesige Mengen an Dampf und Rauch ausstiessen. Das Bild der vollgestellten Bahnhofshalle ist uns noch präsent, deshalb finden wir es umso schöner, sie zwischen den vielen Events, wie Gokartrennen, Beachvolleyballmatches, Kino- und Opernaufführungen, Märkten und Tanz-veranstaltungen immer wieder auch leer erleben zu können, um uns von ihr inspirieren zu lassen, vor allem, wenn - um Samir zu zitieren - «im Herbst das Licht flacher herein scheint und sich in der feuchten Luft bricht. Das ist grossartig und von Vermeerscher Qualität».

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas? Wes-halb?Das Hochhausverbot der Achziger- und Neunzigerjahre verunmöglichte eine städtebaulich sinnvolle Verdichtung des Stadtgebiets und förderte einen extensiven Flächenverbrauch in der Peripherie zu Gunsten der Aufrechterhaltung eines romantisierenden und provinziellen Postkartenbildes der Innenstadt. Wir stellen fest, dass sich viele Menschen sowohl für ein lebendiges Quartierleben als auch für ein Hochhausverbot in der Innenstadt aussprechen. Aber die Entvölkerung unserer Städte (sinkende Bewohnerzahl pro Quadratmeter Bodenflä-che aufgrund des steigenden Flächenbedarfs pro Person) lässt sich nur durch eine städte-bauliche Verdichtung kompensieren, die beispielsweise auch vom See sichtbar sein würde. Die wuchernde Peripherie als Konsequenz einer sinkenden Bevölkerungsdichte der Innen-stadt ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Ausserdem sinkt so auch die Frequen-tierung des kleinen Ladens an der Ecke worauf er unrentabel wird und dicht macht. Dies ist in der Summe wiederum fatal für ein lebendiges Quartierleben...

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Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Neben der Verlegung des Flughafens aufgrund des unlösbaren Konflikts zwi-schen dem Wunsch nach steigender Mobilität und dem Bedürfnis nach einer ruhigen Umgebung wäre es auch sinnvoll, den immer wieder diskutierten Seetunnel zu realisieren und dessen Anknüpfungspunkte als städtebauliche Kristallisationspunkte zu entwickeln. Bezogen auf das Zentrumsgebiet von Zürich wäre es logisch, wenn man das fragwürdig und fussgängerfeindlich gestaltete Seeufer zwischen Bürkliplatz und Quaibrücke durch eine erneute Aufschüttung aufwerten würde. Im Inneren dieser Uferausweitung wäre ge-nug Platz für ein ideal gelegenes neues Kongresshaus mit Schiffslandeplatz, dessen Dachfläche die Seesicht nicht schmälern würde, sondern als Park der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen könnte. Verglichen mit dem unterirdischen Ausbau des Hauptbahnhofes wäre dieses Kongresshaus im - statt auf dem Wasser ein bautechnischer und ökonomischer Spaziergang und die gesamte Bevölkerung würde profitieren.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?An Hand von zehn Fallbeispielen möchten wir Traum und Albtraum gegen-überstellen:

...mit weiteren phantasievollen und gut gestalteten Freiräumen wie dem MFO-Park (im besten Fall) statt weiteren in Grösse, räumlicher Fassung und Gestaltung fehlgeplanten Plätzen wie dem Turbinenplatz (im schlechtesten Fall).

mit mehr spontan gebautem Ausdruck anarchischer Lebenslust wie Shan-tytown statt dem allumgreifenden Organisations-, Ordnungs- und Corporate Identity - Wahn, dessen vorläufiger Höhepunkt die Ersatzbauten für beste-hende Bootshäuschen darstellen dürften, die als städtische Infrastrukturbau-ten ähnlich wie ein WC-Häuschen am Albisriederplatz aussehen müssen.

mit mehr Hochhäusern wie dem 110 Meter hoch geplanten Getreidesilo der Swissmill statt dem flachen Neu-Oerlikon-Einheitsbrei.

mit mehr temporären Projekten, wie dem geplanten Kunstkran an der Lim-mat, welche eine wirklich neue Wahrnehmung des Stadtbildes evozieren statt weiterer hemdsärmliger Promotionaktionen wie den heiteren Blumentöpfen.

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bekanntermassen auf Platz 2 hinter Wien. Seltsamerweise dümpelt Barcelona, für uns die Stadt mit der höchsten Lebensqualität, weit abgeschlagen auf Platz 42, nach Ottawa, Nürn-berg oder Helsinki...

Im internationalen Vergleich kann sich Zürich mit seiner passablen Wohnqualität trotz ge-ringer Zahl prestigeträchtiger Bauten und der durch das Hochhausverbot der Achtziger- und Neunzigerjahre gehemmten Städteplanung trotz (oder wegen) seiner geringen Grösse einer ziemlich hohen Lebensqualität erfreuen. Dazu tragen nicht zuletzt das hervorragend aus-gebaute öffentliche Verkehrsnetz sowie die Nähe zu Fluss, See, Berg und Wald bei, sowie weitere Faktoren, wie vergleichsweise faire Arbeitsbedingungen, geringe soziale Spannun-gen, etc.

Vielleicht könnte Zürich auch als Musterbeispiel dafür gelten, dass eine hohe Lebensquali-tät nichts Architektur zu tun haben muss, geschweige denn mit der Anzahl prestigeträchti-ger Bauten.

Gus Wüstemann, Architekturbüro in Barcelona und Zürich, www.guswustemann.com

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Ein architektonisches Highlight fällt mir gerade nicht ein, das ist auch nicht der Ruf von Zürich. Es wird hier eher konservativ zurückhaltend, ja eher institutionell gebaut. Zürich hat keine Architektonischen Highlights aber gute Architekten, hier ein paar gute Architekturbü-ros: Damir Masek (Bar Josef und Maria, Lettendeck), e2a (Wohnüberbauung …)

mit weiteren zentrumsnahen Hochschulbauten wie dem geplanten Oberen Leonhard, welche das Bild Zürichs als Hochschulstadt festigen, statt wei-teren Science Citys, welche die unternehmungslustige und damit Urbanität generierende Bevölkerungsgruppe der Studierenden in ländliche Retorten-städte verbannen.

mit weiteren Authentizität ausstrahlenden neuen Bars wie der Alten Metzg statt aalglatter Wallpaper-Architektur wie im Forum.

mit mehr Bauten, die gleichzeitig äusserlich zurückhaltend sind und den-noch einen grossen räumlichen Reichtum aufweisen wie die Schule Sihlhof anstelle weiterer unbeseelter Stahl-Glas-Banalitäten à la Sihlcity.

mit mehr feingliedrigen Gebäuden wie der neuen Schule in Leutschen-bach statt weiteren unbeholfen gestalteten «Tsunamis des schlechten Ge-schmacks» (Zitat Christian Brändle) wie dem wellenförmigen Bahnhofs-An-bau Richtung Landesmuseum.

mit weiteren Infrastrukturbauten, die sich feinfühlig in den Kontext integrie-ren, wie dem Bahnhof Stadelhofen anstelle weiterer infantiler Designinfra-strukturen wie dem Amperesteg.

mit einer Stadtsilhouette, die als Ausdruck einer gebauten Religionsfreiheit beispielsweise auch Minarette aufweist statt dem Zementieren eines ana-chronistischen Bildes der abendländischen Stadt, welches nur durch eine baugesetzliche Diskriminierung vermeintlich fremder Kulturen aufrecht zu erhalten ist.

Welches ist das zurzeit spannendste Projekt/Vision für Zürich?Neben unseren bereits erwähnten Konzepten für ein Kongresshaus im See oder die Verlegung des Flughafens interessiert uns die Idee den Zürcher Seespiegel abzusenken, damit ein kontinuierlicher, öffentlich zugänglicher Raum zum Flanieren, Velofahren oder Sonnenbaden entsteht. Till Lincke hat den ersten Schritt zu einer Realisierung mit der Lancierung der Kantonalen Standesinitiative «Mehr Ufer» getan. Die Idee scheint übrigens irgendwie in der Luft gelegen zu haben, auch wir diskutierten sie schon vor einiger Zeit, allerdings ohne von Till Linckes Initiative gewusst zu haben...

Wie schätzen sie Zürich international ein?Im viel zitierten «Mercers 2009 Quality of Living survey» rangiert Zürich

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Tristan Kobler, Architekt / Szenograf, Holzer Kobler Architekturen, www.holzerkobler.chProjekte: zwei aktuelle Dauerausstellungen im Landesmuseum gestaltet

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Terminal A, weil es der schnellste Weg ist, weg zu kommen (das Midfield ist schon fast zu weit weg und auch nicht historisch). _wikimapia.org

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas? Wes-halb?WC-Häuschen/Pissoir beim Kanzlei Schulhaus. Weil es weder architektonisch noch intellek-tuell eine Meisterleistung ist und zum Himmel stinkt.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Den Bahnhof mindestens hinter die Langstrasse versetzen und das frei werdende Land skru-pellosen Investoren zum Frass vorwerfen.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im besten Fall, im schlechtesten Fall?Im besten Fall etwas älter, aber immer noch im Saft und um einige 1000 Watt abgespeckt, im schlechtesten Fall fortgeschrittene Arterienverkalkung an allen wichtigen Verkehrswe-gen, verarmt und verlaust. _2000-watt-gesellschaft.org

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zü-rich und weshalb?Ich mag die Industriebauten entlang der SBB, die Shedhallen der SBB Werk-stätte an der Hohlstrasse sind sehr schön, hierarchielos. Dann mag ich auch die Rämistrasse zwischen Bellevue und Kunsthaus, da wirkt Zürich so schön bürgerlich städtisch.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Faux-pas? Weshalb?Es gibt viele kleine Fauxpas, aber das alles gehört zu einem urbanem Um-feld. Es ist sicher sehr komisch, dass am Bahnhofplatz alle diese Leute im Untergrund zirkulieren und oben die Autos fahren, das ist verkehrt. Auch die Bellevuewiese, die immer mit diesen komischen ländlichen Volksfesten, Zirkussen und Public Viewing besetzt wird, wird total falsch bespielt. Das ist ein städtischer Platz und kein Jahrmarkt für Kuriositäten.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Ich würde alles um ein bis 2 Stockwerke erhöhen und so die Stadt verdich-ten; also die Instrumente der Raumplanung ändern. Dann braucht Zürich unbedingt mehr Bancomaten, das ist einfach lächerlich, dass man einplanen muss, wo man Geld abheben kann, auf der ganzen Welt einzigartig.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?Ich denke da wird sich nicht viel ändern, immer noch wie ein grosse Dorf mit einem mittelalterlichen Zentrum und einer Peripherie, die mit ein paar baulichen Akzenten versucht urban zu erscheinen.Urban heisst aber durchmischen und die Akteure nebeneinander dulden.

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Welches ist das zurzeit spannendste Projekt/Vision für Zürich?Als Projekt die Durchmesserlinie, kostet viel und ist (fast) unsichtbar. _infra.sbb.ch

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Die Wohnqualität ist hoch, falls man eine Wohnung findet und sie auch be-zahlen kann, bei den Campingplätzen fehlt mir der internationale Vergleich. Die prestigeträchtigen Bauten liegen in Zürich im helvetischen Mittelmass, eigentlich müsste man diese Frage den Architektur-Touristen in Zürich stel-len. Ob man diese findet, entzieht sich allerdings meinen Kenntnissen. Die Entwicklung der Verdichtung ist interessant und aus meiner Sicht not-wendig und endlich auch möglich. Was fehlt, sind grosse zusammenhängen-de Parks mit dazu gehörendem Freizeit- und Kulturangebot. Den Begriff Downtown Switzerland erachte ich als masslos übertrieben - ist vermutlich im Rausch entstanden. _mehr dazu

David Marquardt und Team, MACH Architektur GmbH, www.macharch.ch,Projekte: Haus Hubbell

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Wir möchten diese Antwort in «small, medium und large» einteilen, denn es gibt in Zürich Highlights in verschiedenen Massstäben:

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Small: «Kronenhalle Bar» von Trix und Robert Haussmann, da wir dorthin unsere auslän-dischen Kunden führen um ihnen zu zeigen, was wir unter Qualität verstehen: klein aber fein!Medium: «Doldertalhäuser» von Alfred Roth, weil sie auf eindrückliche Art und Weise das «neue Bauen» der Moderne in Zürich manifestieren.Large: «Kantonsschule Freudenberg» von Jacques Schader, weil das Gebäude unglaublich präzise und eindrücklich komponiert und in die Landschaft positioniert wurde.

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zürich und weshalb?Die Konstellation «Zunfthaus zur Saffran» und das «Rathaus». Sie definieren zusammen einen äusserst speziellen Aussenraum am Limmatquai.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas? Wes-halb?Zürich traut sich wenig spezielles, deshalb sind Fauxpas auch eher schwierig auszuloten. Fauxpas sind deshalb eher gewachsene «Erscheinungen» wie z . Bsp: Large Fauxpas:«Der Hauptbahnhof». Nicht etwa die wunderschöne Bahnhofshalle, sondern vielmehr die Lage der Geleise, welche Zürich entzwei schneidet. Eine zeitgemässe Lösung würde unter-irdisch funktionieren (Grand Central Station NYC) oder ausserhalb der Stadt stehen (wie das früher der Fall war). Medium Fauxpas:Das «Shopville» ist ein grauenhaftes Bauwerk, denn für gedeckte Einkaufsstrassen auf Erdgeschossniveau gäbe es wunderbare Vorbilder in Milano oder Paris. Small Fauxpas:Das «Globusprovisorium» ist ein wunderbares Provisorium, besteht aber leider seit über 40 Jahren. Grundsätzlich sollte man es durch ein neues Provisorium ersetzen, denn ein defi-nitives Projekt an dieser Stelle scheint politisch undenkbar.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Die Seepromenade zwischen Bürkliplatz und Rentenanstalt hat grosses Potential. Wir wür-den den Verkehr um ein Stockwerk versenken und eine grosszügige Anlage planen mit einem Kongresshaus, das in den See hineinragt und das heutige Kongresshaus mit ein-bezieht. Dort kann ein neues, international taugliches Zentrum entstehen welches einer breiten Öffentlichkeit das Zürcher Zentrum erschliesst.

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Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?Zürich sollte den privaten, geborgenen Charakter nicht verlieren. Im besten Fall schaffen wir es, die zusätzlichen 200000 Leute in schönen, gut durch-mischten Wohn- und Arbeitsquartieren unterzubringen und diese «Aussen-quartiere» gut an die Innenstadt anzuknüpfen. Misslingen würde uns dies, wenn wir «Schlafstädte» bauen und in der Innenstadt die Mieten so hoch würden, dass sich das niemand mehr leisten kann. Ich wünsche Zürich dass sie wachsen kann, aber nicht nur quantitativ: Ein Grossteil der Stadtentwick-lung wird voraussichtlich in der Verkehrspolitik entschieden. Diese gilt es zu verfolgen.

Welches ist das zurzeit das spannendste Projekt/Vi-sion für Zürich?Auch hier: XL, die Entwicklung um den Primetower und um den Escherwyssplatz. Dort werden die Schleusen aufgemacht und Entwicklungen ermöglicht, die lange auf sich warten liessen. Ich hoffe, dass mit den vorhandenen Ressourcen (Boden) auch dort sparsam umgegangen wird, doch das ist bei den heute geplanten und schon umgesetzten Projekten zu bezweifeln, dort fehlt der Massstab des Fussgängers.

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Zürich hat eine top Wohnqualität: von trinkbarem Leitungswasser über die Luftqualität bis hin zur kulturellen Versorgung. All das macht Zürich auch

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häufig zur Nummer eins auf verschiedenen Ranglisten. Bei der Anzahl prestigeträchtiger Bauten können wir von Basel oder dem Bündnerland noch viel lernen. Zürich hat eine «gute Grösse»: zu klein um eine Grossstadt zu sein, zu gross um ein Dorf zu sein. Diese Tatsache verbindet Quartierdenken und internationale Anbindung.

Nils Havelka, 8. Semester Architektur an der ETH Zürich und Hilfsassistent an der Pro-fessur Angélil. Nebenbei Experimentalfilmer und Produzent elektronischer Musik.

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Ich bin jedes Mal wieder aufs Neue von der Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs begeistert. Gerade diese zentrale Leere und für Zürich immense Dimension, hat für mich eine un-glaubliche demokratische Qualität. Der Ort erlaubt eine Vielfalt an Nutzungen und dient im Alltag als soziales Parkett Zürichs wo sich die Leute auch gerne in Szene setzen, von den mit Alcopops bewaffneten Jugendlichen, zu den rollkofferziehenden Reisenden, zu den Bahnpolizisten. Ein Schönes Bild.Eine der interessantesten Architektonischen Möglichkeiten zeigt für mich exemplarisch das temporäre umnutzen des Hardturmstadions für «Brot und Äktschen». Durch einfügen pa-rasitärer Architekturen, kann sich so eine Stadtbevölkerung einen Raum Nutzbar machen, der zuvor wohl mehr virtuellen Charakter hatte (streng kontrollierter Zutritt, nur kurzzeitiges Verbleiben, quasi wie einen Fernseher ein und aus zu schalten), im neu gewonnen öffent-lichen Raum wird nun die Bevölkerung zum Kulturschaffenden Akteur. Grundbedürfnis für die Identität einer Stadt. Als wertvolle Räumliche Qualität verstehe ich den Letten, ein für mich sehr polarer, zwi-schen den beiden Stadthemisphären fast verlorener Raum. Genau dies macht ihn so Wert-voll, wenn man bedenkt, dass gleich gegenüber beim Escher-Wyss Platz das dichteste Quartier der Schweiz entstehen soll. Geht man vom Wipkingerplatz her der Limmat ent-lang, kommt man Streckenweise quasi fast schon durch eine Urbane Wildnis, wie sie ein Tarkovsky Film nicht besser hätte beschreiben können. Die Trennmauer zwischen Sihl und

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Limmat ermöglicht, als Erschliessung genutzt, ein informales Flussbad. In diesem Zusammenhang sind die neu angebrachten Leitern über dem oberen Letten genial. Im Kontext der Alten Papierfabrik und dem Viadukt empfinde ich Projekte wie das Tanzhaus, welches einen gekonnten Umgang mit Subs-tanz und Ort demonstrieren als richtungweisend und zukunftskompatibel. Der heterogene Brachencharakter dieses Ortes stellt für mich einer der gröss-ten Stadtkulturellen Potentiale Zürichs dar.

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zü-rich und weshalb?Exemplarisch für viele ebenbürtige Bauten möchte ich den Brunnen am Tob-lerplatz erwähnen. Ein kleiner Tempietto, der von zwei konkaven rustikalen Mauern flankiert in eine vielbefahrene Platzecke gedrängt, dasteht. Ich be-wundere die Einfachheit und Klarheit der dorischen Ordnung des Tempel-chens. Jedes Detail ist meisterhaft gelöst. Besonders der horizontale Sturz (der Horizontale Balken, der das Dach trägt), welcher – nur aus Stein gefer-tigt – allein durch die Winkel der Fugen zum Tragen gebracht wird und eine minimale Krümmung aufweist (der Sturz trägt ja eigentlich wie ein Bogen!). Nachts wird das Häuschen als Lager für Zeitungen benutz, eine Funktion die der Architekt wohl nie erwartet hätte. Selten mal wird am Brunnen Wasser getrunken. Ein durch das aufheben des Platzes verstossener, stiller Zeitzeu-ge.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Faux-pas? Weshalb?Eine Antwort die ich so nicht beantworten möchte. Ich habe mich persönlich mit vielen Gebäuden Zürichs versöhnt, die als Fauxpas gelten und ich auch als solche gesehen habe. Ich sehe sie heute als Zeugen einer anderen Archi-tekturauffassung. Ein Spaziergang ums Triemlispital kann wie ein Ausflug nach Brasilia sein. Ich liebe diese markanten Ecken der Stadt, so machen sie doch den Charakter des Alltäglichen aus.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Ich wünschte mir für Zürich ruhig etwas Mut zur Informalität. Mut, dass die Anwohner ihre Stadt selber gestalten, ihre Räume zurückerobern. Ein Starbucks ist kein öffentlicher Raum, die Bahnhofstrasse auch nicht. Die Auseinandersetzung mit der Stadt fördern, das würde ich tun. Ich habe kein Interesse daran meinen Fingerabdruck offensichtlich auf Zürich zu hinterlas-

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sen. Eine interessante Herausforderung wäre es langfristig die Aussenquartiere nachhaltig zum Funktionieren zu bringen, Identitätsstiftend eingreifen zu können. In welcher Form genau, wäre je nach Situation abzuwägen.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im besten Fall, im schlechtesten Fall?Das Worst-Case-Scenario wäre aus meiner Sicht eine weit reichende Segmentierung der Stadt und das Abdrängen der ungewollten Parteien in die Randregionen. Das Potential, wel-ches gerade Zürich aus seiner strukturellen Vielfältigkeit schöpfen kann, wäre verloren. Ge-fahr in der gebauten Substanz sehe ich darin, dass wohl ein grosser Teil komplett erneuert werden wird, weil in Zukunft Häuser noch schneller Amortisiert würden (40 Jahre) und sich Renovationen kaum lohnen. Hier ist auf ein funktionierendes Baugesetz zu hoffen, welches wohl durch seine bevorstehende Sanierung hoffentlich auch vorhanden sein wird. Ebenfalls hoffe ich, dass die Bevölkerung den Mut hat ihre Stadt zu polarisieren und zu verdichten anstatt zu nivellieren, gerade wenn es um begehren wie «40 Meter sind genug» geht. Die Pariser Banlieue kann kein Vorbild sein.

Welches ist das zurzeit das spannendste Projekt/Vision für Zü-rich?Mit viel Interesse verfolge ich die Entwicklung des Stadtraum HB, ich hoffe natürlich auf gelingen, denn ein funktionierender, so zentral gelegener Ort wäre für Zürich eine Bereiche-rung. Gefahr sehe ich darin, dass es ein sinnentleertes Büroquartier werden könnte, welches das Potential seiner Lage nicht nutzen kann. Sehr skeptisch und gleichzeitig begeistert bin ich von der Idee des neuen Platzes am Bellevue, sollte es wirklich gelingen einen funktionie-renden Stadtplatz dieser Grösse zu schaffen, welcher als kulturelle Plattform dienen kann indem er verschiedene Aktivitäten aufnimmt, so wäre dies ein Meilenstein der Stadtkultur, welche immer von privaten Interessen und kommerziellen Nutzungen von der Stadtoberflä-che verdrängt wird. Orthistorisch ist dies wohl eher ein schwieriges unterfangen, es ist eine komplett andere Frage ob diese Wiese überhaupt zugepflastert werden darf!

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Zürich hat einen sehr hohen architektonischen Qualitätstandart, welcher mit viel Sorgfalt gewachsen ist. Die relative nähe zum gesamten Stadtprogramm verleiht ihr eine immense Wohnqualität. Ich glaube nicht das Zürich den architektonischen Schwanzvergleich nötig hat, sich mit gebrandeter Stararchitektur temporär Weltruhm zu erkaufen.

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Katrin Jaggi, Architektin ETH und Leiterin des Geschäftsbereichs Städte-bau Architektur im Amt für Städtebau Zürich

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Selbstverständlich braucht jede Stadt ihre architektonischen Highlights. Diese schaffen Identifikation und Identität. Dies ist für eine Stadt sehr wich-tig. So hat das neue Stadion Letzigrund das Quartier aufgewertet und ihm ein neues Selbstverständnis gegeben. Aber letztlich geht es nicht einfach um einzelne Spitzenbauten, sondern um hohe Qualität in der Breite. Zürich hat eine Identität, hat ein Gesicht. Der See, die Flüsse, die Landschaft und die historische Substanz sind wichtige Merkmale Zürichs. Das alles gibt ein Ge-samtbild, das auch unsere Gäste aus aller Welt schätzen. Das Amt für Städ-tebau setzt sich dafür ein, dieses Bild zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zü-rich und weshalb?Da gibt es viele. Zum Beispiel die Bahnhöfe. Angefangen bei unserem Prunk-stück, dem Hauptbahnhof, ein architektonischer Zeitzeuge par excellence. Denkt nur an die phänomenale Halle, wo früher noch die Spanisch-Brötli-Bahn einfuhr. Heute - wenn leider auch viel zu selten - zeigt sie sich in ihrer ganzen Grösse. Hier kommen Menschen aus der ganzen Welt an und Zürich empfängt sie mit einer architektonischen Überraschung. Der Bahnhof ist aber auch Zeuge der Veränderung. Die Perrondächer von Meili & Peter zu-sammen mit Fickert & Knapkiewicz und jetzt der Durchgangsbahnhof. Hier lebt die Architektur und wird durch unser Leben bestimmt. Aber auch die Bahnhofbauten Enge und Wiedikon sind Wahrzeichen, die ihre unmittelbare Umgebung und das jeweilige Quartier stark prägen und ihnen eine besonde-

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re Identität verschaffen. Der Bahnhof Stadelhofen und gar der stillgelegte Lettenbahnhof übernimmt eine wichtige Treffpunktsfunktion. Zürich lebt und geht mit der Zeit, unser Leitsatz ist: Zürich aus der Vergangenheit heraus entwickeln. Er hat sich auf vielen Ebenen bewährt.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas?Leider gib es auch da einige. Der Umbau des Kongresshauses im Jahr 1986 durch Atelier WW war eine architektonische Sünde. Der Bau der Moderne von Moser, Haefeli, Steiger war über die Grenzen hinaus ein beachteter Bau. Er ist nun in vielen Teilen zerstört. Ob er überhaupt mit einem vertretbaren Aufwand zu retten ist, ist nicht sicher. Der Anbau des Opernhauses, der sogenannte Fleischkäse der Wiener Architekten Fellner und Helmer, ver-mag mich weder städtebaulich noch architektonisch zu überzeugen.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Mich interessieren so genannte «Stadt-Korrekturen», d.h. Verbesserungen oder etwas Ange-fangenes zu einem guten Ende bringen. Zum Beispiel die Bahnhofstrasse. Sie endet bei der Schiffanlagestelle bei einem Kioskschuppen. Das ist der berühmten Einkaufstrasse, aber auch der historisch wertvollen Bürkli-Anlage unwürdig. Da muss was geschehen. Stadtkor-rekturen können aber auch Baulücken oder Ersatzneubauten in der Innenstadt sein, eine der schwierigsten Herausforderungen an Architekten und Architektinnen. Zudem würde ich einigen Zürich Plätzen mehr Platz geben. Ich freue mich sehr über die Projekte beim Sech-seläuten- und Münsterplatz. Plätze sind keine grünen Wiesen wie wir sie von Hinterpfüpfin-gen kennen. Ich möchte städtische Plätze und kein «bluemetes Gärtli». Eine grosse Aufgabe wird der Heimplatz sein beim neuen Kunsthaus. Plätze und die Stadtplanung allgemein dürfen nicht durch Verkehrsführung dominiert sein. Eine Situation wie beim Heimplatz, bei dem sich der Aufenthalt für die Menschen auf die wenigen Restflächen zwischen den Stra-ssen reduziert, ist den Menschen und den angesiedelten Kulturstätten nicht würdig.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im besten Fall, im schlechtesten Fall?Im besten Fall hat sich Zürich nach Innen entwickelt und zwar mit grosser Qualität. Wir müssen die Stadt im Innern besser organisieren, damit die Zersiedlung an den Rändern nicht ungeplant weitergeht. Fusionen mit den Aussengemeinden wären denkbar, im Min-desten aber eine gemeinsame Strategie für die Übergänge bei den Stadtzürcher Grenzen zu den Nachbargemeinden. Im schlechtesten Fall entwickelt sich Zürich zu zufällig, zu unge-plant - sodass wir in 30 Jahren sagen müssen - das haben wir ja alles nicht so gewollt. Das können wir nur mit einer fachlich und strategisch hoch qualifizierten Stadtplanung verhindern. Das kostet, aber es ist es wert.

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Welches ist das zurzeit das spannendste Projekt/Vi-sion für Zürich?In Zürich passiert unglaublich viel. Spannend finde ich die Umnutzung des riesigen Toni-Areals in eine Hochschule der Kreativität. Wuchtig, gewich-tig nimmt sich dieser Bau den Platz, den die Kreativ-Wirtschaft in Zürich braucht. Neugierig bin ich auch auf die Erweiterung beim Löwenbräu. Und natürlich freue ich mich auf das neue Europaallee beim HB. Eine riesige Flä-che mit Weltklasse-Architektur von Max Dudler, Chipperfield, Gigon-Guyer, Caruso St John Graber und Pulver mit Maaswerk, eine Flaniermeile und neue Plätze. Das wird es in Zürich nicht mehr so rasch geben.

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Zürich ist eigentlich klein und hat trotzdem eine grossstädtische Wirkung. Das bestätigen ausländische Gäste. Die Aufenthaltsqualität in Zürich ist un-glaublich hoch. Wir müssen uns das immer wieder bewusst sein und wir müssen auch dazu stehen. Wenn dann wieder mal ein teurer Kleinbau wie zum Beispiel der Seekiosk im Riesbach in den Medien ist, dann muss man daran denken. Qualität beginnt im Kleinen und erst die guten Puzzle-Steine geben ein schönes Gesamtbild. Heute ziehen wieder Menschen nach Zürich - das ist ein gutes Zeichen. Die Architektur und der Städtebau können ihren Teil dazu beitragen, dass dies so bleibt.

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Thierry Garzotto, ArchitekturBureau Garzotto, www.architekturbureau.ch

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?Die Bahnhofshalle mit seinem breiten kulturellen Angebot ist für mich einer der interes-santesten Plätze in Zürich. Die Fenster von Marc Chagall in der Fraumünster Kirche sind immer wieder einen Besuch wert. Und dann noch Das SVA Gebäude an der Röntgenstrasse zusammen mit den «Sugus-Häusern» an der Neugasse, weil sie zuvor brachliegendes Gelän-de wieder in das Quartier integriert haben.

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zürich?Das Heidi Weber Haus von Le Corbusier hatte mich während meinem Architekturstudium am meisten beschäftigt.

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas? Wes-halb?Das «Puls 5» zusammen mit dem «Turbienenplatz» empfinde ich als grössten Fauxpas. Das von den Planern vorgegebene Ziel eines Projektes, welches sich organisch in das Quartier 5 einfügt, wurde vollkommen verfehlt. Anstatt einen öffentlich zugänglichen und benutzbaren Raum zu gestalten, entschied man sich die kommerziellen Flächen zu maximieren. Das re-sultierende Projekt ist dadurch kaum von kultureller Bedeutung und dem Kreis 5 komplett fremd.

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Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?Ich würde gewisse Quartiere weiter verdichten, in dem ich die erlaubte Stockwerkzahl entsprechend erhöhe. Ebenfalls würde ich die Zuggeleise entlang der Seebahnstrasse absenken und überdachen. Der daraus resultie-rende Freiraum könnte dann mittels Architekturwettbewerb neu erschlossen werden. Auch das Globus-Provisorium würde ich gerne abreissen und durch einen Park ersetzen, dadurch entstände der grösste Freiraum innerhalb der Stadt Zürich.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?Im besten Fall reicht das Mittelmeer endlich bis an den Zürichsee und im schlechtesten Fall werden wir von einem Gletscher überrollt.

Welches ist das zurzeit spannendste Projekt/Vision für Zürich?Das Projekt von EM2N welches für die Viaduktbögen im Kreis 5 einen li-nearen Park vorsieht. Dieses Projekt wird das durch die Geleise zerrissene Quartier wieder vereinen.

Wie schätzen sie Zürich international ein?Wegen den prestigeträchtigen Bauten würde ich nicht gerade in Zürich le-ben wollen, aber die Wohnqualität und damit verbundene Gelassenheit sind unübersehbar.

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Ron sucht das «Züri Supergebäude»Im Juli 2009 wählten über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das «Züri Supergebäu-de 2009» aus 25 Gebäudevorschlägen, die auf Ron Orps Shortlist zur Auswahl standen. Die Shortlist ist aufgrund von Lesereingaben erstellt worden.

Der Platz 1 mit 56 Stimmen geht an die Hauptbahnhofshalle. Die Hauptbahnhofshalle setzte sich von Anfang an durch und der Platz 1 war nie in Gefahr. Spannend gestaltete sich der Platz 2. Im Finish fochten Frauenbadi und Juristische Bibliothek ein heisses Kopf-an-Kopf Rennen aus. Wahrscheinlich waren es die heissen Temperaturen, die die Frauenbadi schlussendlich auf Platz 2 führte. Die 10 beliebtesten Gebäude von Zürich:

Platz 1 mit 56 Stimmen

HauptbahnhofshallePlatz 2 mit 45 Stimmen

FrauenbadiPlatz 3 mit 43 Stimmen

Juristische Bibliothek _BildPlatz 4 mit 35 Stimmen

Stadion LetzigrundPlatz 5 mit 33 Stimmen

Bahnhof StadelhofenPlatz 6 mit je 29 Stimmen

Eisenbahnwagen Letten / Villa Patumbah _BildPlatz 7 mit je 26 Stimmen

Hardbrücke / City HallenbadPlatz 8 mit 23 Stimmen

Neubau Rietberg MuseumPlatz 9 mit 21 Stimmen

Le Corbusier HausPlatz 10 mit 20 Stimmen

Kantonsschule Freudenberg _Bild

Stand 3. August 2009Hier geht es zur ganzen Umfrage mit allen Resultaten

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Philippe Stuebi, www.philippestuebi.ch, Projekte: O House

Welches sind die drei architektonischen Highlights der Stadt Zürich und weshalb?1. Architektonisches Highlight: die weltweit wohl dichteste Ansammlung von wunderbaren Frei-, Fluss- und Seebäder in der Stadt Zürich.Weshalb: weil sie Stadträume par excellence sind, und einer breitenBevölkerung höchste Lebensqualität bieten.

2. Architektonisches Highlight: das Warenhaus Jelmoli.Weshalb: es ist wahrscheinlich das Gebäude, was ich in der Zürcher Innen-stadt am häufigsten und immer gerne durch die breiten und tiefen Eingänge betrete. Das Jelmoli ist perfekt gelegen, ein Konsumtempel, der beinahe alle materiellen Bedürfnisse zu befriedigen vermag, mit 20’000, an Weihnachten gar bis 40’000 Besuchern pro Tag, weit über 1’000 Angestellten, jederQuadratzentimeter bis in den letzten Dachwinkel voll ausnutzt. Und neben all dem vor allem wunderbare Architektur aus der Jahrhundertwende, den 30er, 40er und 50er Jahren zu einer Grossform verschmolzen und Pariser Warenhäusern nachempfunden.

3. Architektonisches Highlight: das Jelmoli Parkhaus, erbaut 1970.Weshalb: ein purer Zweckbau welcher die Einheit von Form und Bewegungschafft. Auf der Suche nach einem Parkplatz schraubt man sich spiralförmig-fahrend ins tiefe Erdreich. Das Raffinierte: es handelt sich um eineDoppelspirale, eine Spirale dreht sich nach unten, die andere nach oben,

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unten verbindet ein eleganter Gegenschwung die beiden Fahrbahnen zu einerBewegung. Aussen ist vom ganzen Spektakel beinahe nichts zu sehen: Ingenieurbaukunst. _luftaufnahme jelmoli parkhaus

Welches ist ihr liebstes historisches Gebäude in Zürich und wes-halb?Alte Stadtgärtnerei & die Villa Patumbah

Welches ist Zürichs grösster architektonischer Fauxpas? Wes-halb?Zürichs verhaltene städtebauliche und architektonische Beziehung zum See. Paradoxerwei-se kreiert die Abwesenheit von Städtebau und Architektur im Zürcher Seebecken von Roter Fabrik bis Zürichhorn eine grosse durchgehende diffuse Freizone, welche (zumindest im Sommer) grossartige räumliche Qualität aufweist und von den Menschen intensiv belebt wird, unterstützt durch eine Vielzahl von zum Teil wunderbaren, manchmal auch schreck-lichen Kleinbauten: Utobad, Badi Enge, Restaurant Aqua, die normierten WC-Anlagen und Bootsvermietungsinseln, Moore-Skulptur, Chinagarten, Corbusier-Pavillon, Riesbach-Kiosk, Fischerstube und viele mehr. Aber gerade da wo wichtige Stadtteile an den See grenzen zeigt sich eine bemerkenswerte Beziehungslosigkeit zum See: beim Kongresshaus, Bürkliplatz, Opernhaus («Fleischkäse»). Diese Stadtteile würden eine baldige Überarbeitung verdienen.

Was würden sie in Zürich bauen/verändern, hätten sie freie Hand?

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Ich würde sofort gewisse Siedlungsprojekte in der Innenstadt und den Quar-tieren stoppen, d.h. alle grossen und langen Gebäude mit möglichst wenig Hauseingängen sowie etwas gestalteter Grünraum dazwischen, welcher von Hausabwarten verwaltet wird. Der stadtfeindliche Bautypus «Siedlung» hat leider den grossen Vorteil dass er günstige Wohnungen anbieten kann, was seinen grossen Erfolg in Zürich erklärt.

Wie stellen sie sich Zürich in 30 Jahren vor? Im bes-ten Fall, im schlechtesten Fall?Im besten Fall: eine intakte Altstadt und weiterhin schöne Innenstadt, aberergänzt um neue charaktervolle Stadtzentren mit grosser Anziehungskraft wie z.b. Escher-Wyss – Maag Gürtel, Altstetten, Albisrieden, Binz-Brunau,Idaplatz-Weststrasse. Vor allem die grossflächigen Siedlungsgebiete inFriesenberg, Altstetten, Albisrieden welche sehr nahe am Stadtzentrum lie-gen sollten punktuell neuen urbanen und viel dichteren Stadtstrukturen wei-chen, ohne aber auf Privatgärten und grosse Terrassen zu verzichten. Ziel muss sein, die Zersiedelung am Stadtrand zu bremsen oder gar zu stoppen.

Wie schätzen sie Zürich im internationalen Vergleich ein?Wohnqualität: sehr hochAnzahl prestige trächtiger Bauten: sehr kleinStädteplanung auf gutem Niveau. Der etwas verhaltene, zurückhaltende Zürcher Geist ist letztendlich dafür

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verantwortlich, dass Zürich eine wunderbare Stadt mit sehr hoher Lebensqualität ist, auch ohne auffällige Städtebauprojekte und ohne internationale Spitzenarchitektur.

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A N L E I T U N G F Ü R D I E S T A D T

03 MONTAGMONDAY 04 DIENSTAG

TUESDAY 05 MITTWOCHWEDNESDAY 06 DONNERSTAG

THURSDAY 07 FREITAGFRIDAY 08 SAMSTAG

SATURDAY 09 SONNTAGSUNDAY

10 MONTAGMONDAY 11 DIENSTAG

TUESDAY 12 MITTWOCHWEDNESDAY 13 DONNERSTAG

THURSDAY 14 FREITAGFRIDAY 15 SAMSTAG

SATURDAY 16 SONNTAGSUNDAY

17 MONTAGMONDAY 18 DIENSTAG

TUESDAY 19 MITTWOCHWEDNESDAY 20 DONNERSTAG

THURSDAY 21 FREITAGFRIDAY 22 SAMSTAG

SATURDAY 23 SONNTAGSUNDAY

24 MONTAGMONDAY 25 DIENSTAG

TUESDAY 26 MITTWOCHWEDNESDAY 27 DONNERSTAG

THURSDAY 28 FREITAGFRIDAY 29 SAMSTAG

SATURDAY 30 SONNTAGSUNDAY

& EINFACH AUFHÄNGENAUGUST 09

Bergbad nehmen: am Klöntalersee im Glarnerland_video

«Alle anderen» im Riffraff schauen, falls noch nicht gesehen

«Sacho Fenders Gun Club» im La Catrina_lacatrina

«Taking Wood-stock» Vorpremi-ère am Openair im Xenix

1. Donky-Rund-funk Show in der Alten Börse

«Minidisko» im Plazda

«Triibholz» im Seebad Enge

RON`S ANLEITUNG FÜR DIE STADT

Badetag einlegen«Monday Night Magic» Zau-bershow in der Hafenkneipe_hafen

«Big Zis» im Kaufleuten

Möglichst exoti-sche Drinks bestel-len - mit Palmen-wädel, Glam und Glitzerzeugs - am Theater Spektakel

«Electronica» und «Dupstep» in der Gessnerallee

«Phenomden» im Rimini

Etwas Sport treiben

«Dinosaur jr.» & «Spinnerette» im Abart_abart

Mit Decke, Rot-wein, Brot, Käse und attraktiver Begleitung den Sonnenuntergang am See geniessen

Opening der Galerien in Zürich Aussersihl

«Sel Noir» Junge Schweizer Krimis mit passenden Songs von Count Vlad im Kauf-leuten

Clubsurfen Vom etwas Sport treiben erholen

Ron Orp lesen Auf Rons Anlei-tung für die Stadt warten....

«Yoojis Asia Mar-ket» Lagerverkauf im Dolder

Rundfunk Opening Night im Landesmuseum

Badetag einlegen irgendwo weit weg von urin geschwängerten Wiesen: Küsnacht am Rigi oder so.

Ja was wohl: Strassenparade

Die neue Anlei-tung ist da!

Ein gutes Buch untern Arm klem-men und lesen - am Lieblings-entspannungs Geheimort in der Stadt

31 MONTAGMONDAY

kein Plan haben und spontan entscheiden