RosenheimerHochschulHeft

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RosenheimerHochschulHeft Zeitschrift der Hochschule Rosenheim RH H Jahresrückblick 2010 - 2011

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Jahresrückblick 2010 - 2011

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RosenheimerHochschulHeftZeitschrift der Hochschule Rosenheim

RHHJahresrückblick 2010 - 2011

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Aktuelles Vorwort

RoQ’n RoL: Rosenheimer Qualität in der Lehre

Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Qualitätskultur

Labor für Datenkommunikation und Multimedia neu ausgestattet

Highlight-Projekt Reinraumzentrum Die Entwicklung der CNC-Technik in der HolzindustrieHochschule Rosenheim stellt sich den Herausforderungen

Produkte für Kinder

„Technik zum Anfassen“für angehende Wirtschaftsingenieure.Ein Rundgang durch das neue WI-Labor

Rosenheimer BWL-Studierende lernen spielerisch

Steine von Flintsbach am Inn

Ein (möglicher) Tagesablauf in einem intelligenten Haus

Roboter erobern den Schulunterricht

Vom Gesellen zum Dr. Ing.

Das ist den Stress wertAbsolventenbericht eines dual Studierenden

Weiter mit Bildung

Die Zukunft des digitalen Rundfunks mitgestalten

Zukunftsthema Energieeffizienz

Das Rosenheimer Solarhaus Vom „Solar Decathlon Europe 2010“ bis zur „Nullenergiestadt“

Lehre und Studium

Aus der Forschung

inhalt

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Impressum

Verantwortlich i.S.d.P.

Prof. Heinrich Köster

Redaktion

Regine Falk

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Katrin AlbertAndrea BlochbergerRegine FalkAnnette GallerChristiane GarnterRichard GeistCarolin HackerKarina HilbrechtElmar JunkerJorun KlingerHeinrich KösterMaja KrödelMichael KrödelFlorian KünznerEckhard LachmannHelmut OechsleinMarisa PilgerJohann PravidaFranziska SchmidNicola SochaHolger Stahl Kilian StaussHenrik WahlstadtMarika WeigleLaura Westerhoff Markus ZacekPeter ZentgrafBenjamin ZingerTeam IKAROS Bavaria

Grafische Gestaltung

Holger Cornelius Emmerichwww.werkart.net

Anzeigenwerbung

Regine Falk, Christiane Gartner

Abbildungen

Fotos und Abbildungen Hochschule RosenheimS. 42 Rohde&Schwarz MünchenS. 44, 45, 46 Oliver PauschS. 49 bayern innovativS. 51 Henrik WahlstadtS. 53 Walter StieglmeierS. 56 Claudia HinzS. 57 ESAS. 58 LöweS. 63 Annette GallerS. 70,71 Jorun KlingerS. 74 E.ON Bayern AGS. 76 Markus Pollinger

Postanschrift

Hochschule für angewandte WissenschaftenFachhochschule RosenheimHochschulstraße 183024 Rosenheim

Verlagsort

Selbstverlag Rosenheim

Druck

KS Computersatz und Druck GmbHSemptstrasse 61085560 Ebersberg

Copyright

Nachdruck, auch auszugsweise, Fotokopien u.ä. nur mit Genehmigung der Redaktion.

Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweiligenAutoren verantwortlich.

RosenheimerHochschulHefteISSN 0720 163 XErschienen im Juli 2011

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Holz – das Lieblingsmaterial der Einrichter

Veranstaltungen von „forum holz“

„Woodbuild, Energy & Technologies“

Holzdatenbanken.de heißt jetzt wikiWood.eu

Auf der Jagd nach dem Hagel

Das astronomische Kolloquium

„Was das Zeug hält … „Brückenbauwettbewerb am Tag der offenen Tür

Warum sich Flöhe an der Hochschule so wohl fühlen

Bayerischer Meister im Basketball 2010

Drei Tennispokale und ein Meistertitel

Sportliche Erfolge der Hochschule Rosenheim

Studentinnen helfen Studentinnen

„Green building“ – einmaliger Wissenstransfer von Rosenheim nach Malaysia

Holztechnik-Ausbildung für einen guten ZweckProfessor begleitet Gründung eines Holztechnik-Zentrum für Mittelamerika

Ehrgeiz und Fleiß mit 660 Euro belohnt

„Energy Award“ für Solar Decathlon-Team

Kulturpreis Bayern für Michael Grashuber

Bayerns beste Studierende kommen aus Rosenheim

Deutscher Innenarchitekturpreis

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inhalt

Hochschulleben

Internationales

Ausgezeichnet

Menschen

Aus der Forschung

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Schattdecor hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1985 sehr dynamisch zum führenden Hersteller von bedruckten Dekorpapieren auf dem Weltmarkt entwickelt. Mit Standorten in Deutschland, Polen, Italien, Russland, China, Brasilien und bald auch in der Türkei und den USA liefert das Unternehmen bedrucktes Dekorpapier an die Holzwerkstoffindustrie, das zur Oberflächengestaltung von Wohn- und Küchenmöbeln sowie für Laminatböden eingesetzt wird.

Bei Fragen informiert Sie gerne:Schattdecor AGUnternehmenskommunikationTel. +49 8031 - 275 [email protected]

www.schattdecor.com

Globaler ErfolgMade by Schattdecor

Produktionsstätten 1 Thansau (DEUTSCHLAND) 2 Tarnowo Podgórne (POLEN)3 Rosate (ITALIEN)4 Waldstatt (SCHWEIZ)5 Głuchołazy (POLEN)6 Schatura (RUSSLAND) 7 Schanghai (CHINA)8 Quzhou (CHINA) 9 Sao Jose dos Pinhais (BRASILIEN)10 Tschechov (RUSSLAND)11 Istanbul (TÜRKEI) - im Bau12 St. Louis, MO (USA) - im BAU

Repräsentanzen ABarcelona(SPANIEN)BJohannesburg(SÜDAFRIKA)CRamatGan(ISRAEL)DMumbai(INDIEN)ESingapur(SINGAPUR)FIncheonCity(SÜDKOREA)GTeheran(IRAN)HBuenosAires(ARGENTINIEN)IDubai(VEREINIGTEARAB.EMIRATE)J Thessaloniki (GRIECHENLAND)

Schattdecor hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1985 sehr dynamisch zum führenden Hersteller von bedruckten Dekorpapieren auf dem Weltmarkt entwickelt. Mit Standorten in Deutschland, Polen, Italien, Russland, China, Brasilien und bald auch in der Türkei und den USA liefert das Unternehmen bedrucktes Dekorpapier an die Holzwerkstoffindustrie, das zur Oberflächengestaltung von Wohn- und Küchenmöbeln sowie für Laminatböden eingesetzt wird.

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Repräsentanzen ABarcelona(SPANIEN)BJohannesburg(SÜDAFRIKA)CRamatGan(ISRAEL)DMumbai(INDIEN)ESingapur(SINGAPUR)FIncheonCity(SÜDKOREA)GTeheran(IRAN)HBuenosAires(ARGENTINIEN)IDubai(VEREINIGTEARAB.EMIRATE)J Thessaloniki (GRIECHENLAND)

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Sehr geehrte Kolleginnen

und Kollegen, liebe Leser,

seit bald zwei Jahren nehme

ich das Amt des Präsidenten

wahr. Innerhalb dieser ver-

gleichsweise kurzen Amts-

zeit konnte ich bereits eine

Vielzahl an Projekten und

Ereignissen aus nächster

Nähe beobachten und zum

Teil mitgestalten. Im aktuellen „Rosenheimer Hochschulheft“

möchten wir Ihnen einige davon vorstellen und die Personen

zu Wort kommen lassen, die diese Projekte vorantreiben. Wie

immer soll das Magazin einen Überblick geben über die Band-

breite an studentischem Leben, Erfolgen in Lehre und Studium

sowie in der Forschung.

Seit dem Sommersemester 2010 ist viel passiert: Mit dem Start

der Studiengänge „Energie- und Gebäudetechnologie“ sowie

„Mathematik – Aktuarwissenschaften“ zum Wintersemester

2010/11 bietet die Hochschule mehr als 100 neue Studienplät-

ze an. Auch neue regionale Weiterbildungsangebote wurden

geschaffen. Mehr über die dahinter stehende Initiative „Ler-

nen vor Ort“ erfahren Sie in einem Interview mit Professor Dr.

Rudolf Bäßler.

Die Abteilung Forschung und Entwicklung (FuE) hat gleich

eine Reihe beachtenswerter Projekte betreut. Sensationell war

der Erfolg des studentischen Teams „IKAROS Bavaria“ beim

ersten europäischen „Solar Decathlon“ in Madrid. Von der

positiven Wirkung dieses „Beinahe-Siegs“ wird die Hochschu-

le noch viele Jahre profitieren.

Erfreulich sind auch die Aktivitäten im Bereich Internationali-

sierung, etwa die Hochschulkooperationen mit Universitäten

in Nicaragua und mit Malaysia.

Und in der Lehre sorgt die Aktion „RoQ’n RoL“ für frischen

Wind, mit der wir in einem Wettbewerb des Stifterverbands

der Deutschen Wissenschaft erfolgreich waren.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!

Ihr

Prof. Heinrich Köster

Präsident der Hochschule Rosenheim

Vorwort

Schattdecor hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1985 sehr dynamisch zum führenden Hersteller von bedruckten Dekorpapieren auf dem Weltmarkt entwickelt. Mit Standorten in Deutschland, Polen, Italien, Russland, China, Brasilien und bald auch in der Türkei und den USA liefert das Unternehmen bedrucktes Dekorpapier an die Holzwerkstoffindustrie, das zur Oberflächengestaltung von Wohn- und Küchenmöbeln sowie für Laminatböden eingesetzt wird.

Bei Fragen informiert Sie gerne:Schattdecor AGUnternehmenskommunikationTel. +49 8031 - 275 [email protected]

www.schattdecor.com

Globaler ErfolgMade by Schattdecor

Produktionsstätten 1 Thansau (DEUTSCHLAND) 2 Tarnowo Podgórne (POLEN)3 Rosate (ITALIEN)4 Waldstatt (SCHWEIZ)5 Głuchołazy (POLEN)6 Schatura (RUSSLAND) 7 Schanghai (CHINA)8 Quzhou (CHINA) 9 Sao Jose dos Pinhais (BRASILIEN)10 Tschechov (RUSSLAND)11 Istanbul (TÜRKEI) - im Bau12 St. Louis, MO (USA) - im BAU

Repräsentanzen ABarcelona(SPANIEN)BJohannesburg(SÜDAFRIKA)CRamatGan(ISRAEL)DMumbai(INDIEN)ESingapur(SINGAPUR)FIncheonCity(SÜDKOREA)GTeheran(IRAN)HBuenosAires(ARGENTINIEN)IDubai(VEREINIGTEARAB.EMIRATE)J Thessaloniki (GRIECHENLAND)

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Die hohe Qualität in Lehre und Studium zu fördern ist ein zentrales Anliegen der Hochschule Rosenheim. Unter der Bezeichnung RoQ’n RoL startete im Sommer 2010 mit viel Schwung eine Initiative, die genau dieses Vorhaben in den Mittelpunkt rückt und dabei beste­hende Ansätze aufgreift und weiterentwickelt.

Herausragende Lehre an der Hochschule Rosenheim

Eines ist sicher: Es gibt sie, die herausragenden Beispiele in

der Lehre an der Hochschule Rosenheim. Und das sagen

diejenigen, die es wissen müssen: Die Studierenden. Im Juni

2010 waren diese aufgefordert, gute Beispiele in der Lehre zu

benennen und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt

nominierten die Studierenden fast 100 Professoren und etwa

30 Lehrbeauftragte für den ersten Rosenheimer Lehrpreis.

Ausführlich begründeten die Einreicher ihre insgesamt etwa

1000 Nominierungen und erklärten dabei, was für sie heraus-

ragende Lehre auszeichnet.Mit Spaß dabei: Prof. Dr. Stefanie Winter gemeinsam mit Studierenden

bei der Nominierungsaktion.

RoQ’n RoL

Rosenheimer Qualität in der Rosenheimer Lehre

(v. l.): Die Studenten Felix Böck (HT), Heike Gabriel (WI), Veronika Scherupp (INN), Prof. Dr. Stefanie Winter, Eric Boucher, Benjamin Zinger und Prof.

Heinrich Köster freuen sich über den Preis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.

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RosenheimerHochschulHefte 11

Aktuelles

Eine studentisch zusammengesetzte Jury mit Vertretern aus

allen Fakultäten hatte es trotz Unterstützung des Didak-

tikbeauftragten Professor Rainer Grohmann und dem

Didaktikzentrum bayerischer Hochschulen für angewandte

Wissenschaften in Ingolstadt nicht einfach, aus der Vielzahl an

Nominierungen insgesamt drei Preisträger zu ermitteln.

Trotzdem: Am 18. November 2010 war es soweit. In einem fest-

lichen Rahmen am „Dies academicus“ wurden drei Preise für

herausragende Lehre an der Hochschule Rosenheim vergeben.

Mit den RoQ’n RoL–Preisen sollen aber nicht nur herausra-

gende Leistungen in der Lehre gewürdigt werden, sie sollen

auch Anlass bieten, den kollegialen Austausch über gute Bei-

spiele in der Lehre zu vertiefen und innovative Ideen weiterzu-

entwickeln. Deshalb schließt sich an die Verleihung einerseits

ein „RoQ’n RoL-Tag“ an, der zur Vorstellung exzellenter Lehr-

projekte dient und im Dezember 2010 zum ersten Mal statt-

fand. Andererseits sollen ab dem Sommersemester 2011 in

Workshops ausgewählte didaktische Themen vertiefen.

Das Projekt „RoQ’n RoL“

Das Projekt RoQ‘n RoL stellt mit seinen insgesamt sechs

Projektbausteinen eine hochschulweite Strategie zur Ver -

besserung der Lehr- und Lernsituation dar. Gefördert wird

dadurch auch der Dialog im Bereich Lehre und Studium zwi-

schen den Studierenden, Lehrenden und der Verwaltung. Die

Hochschule Rosenheim freut sich schon jetzt auf die kreative

Zusammenarbeit und auf noch mehr RoQ’n RoL

Die innovativen Ideen zur Verbesserung der Lehr- und Lern-

situation an der Hochschule Rosenheim wurden jüngst vom

Stifterverband der Deutschen Wissenschaft und der Heinz

Nixdorf Stiftung ausgezeichnet. In einem bundesweiten

Hochschulwettbewerb zum Thema „Den Wandel gestalten!“

konnte sich das Rosenheimer Projekt „RoQ’n RoL“ gegenü-

ber 44 weiteren Hochschulen durchsetzen. Der erfolgreiche

Projektantrag wurde von der Vizepräsidentin für Lehre und

Studium, Professor Dr. Stefanie Winter, und ihrem wissen-

schaftlichen Mitarbeiter Benjamin Zinger entwickelt. Das Pro-

jektvorhaben wird nun in den kommenden zwei Jahren mit

einer großzügigen finanziellen Förderung unterstützt. Neben

Veranstaltungen und Aktivitäten zur Förderung der Lehre ist

auch die Gestaltung von realen und virtuellen Lehr- und Lern-

räumen an der Hochschule geplant. Die Umsetzung erfolgt

in interdisziplinären Studienprojekten, wobei das Know-how

aller Fakultäten genutzt werden soll.

Prof. Dr. Hacker von der Fakultät für Betriebswirtschaft freut sich über

den Rosenheimer Lehrpreis 2010.

Prof. Dr. Horst Kreimes von der Fakultät für Holztechnik und Bau erhält

ebenfalls den Preis für herausragende Lehre 2010.

Prof. Dr. Junker (Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften)

wird für seine herausragende Veranstaltung in der Physik gewürdigt.

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12 RosenheimerHochschulHefte

Die Hochschule Rosenheim engagiert sich für den Auf­bau eines integrierten Qualitätsmanagements und hat sich hierzu mit inzwischen 15 weiteren bayerischen Hochschulen der angewandten Wissenschaften vernetzt.

Die Qualität in Lehre und Studium zu sichern und zu steigern ist

nicht nur Anliegen der Hochschule Rosenheim, sondern liegt

auch im Interesse aller anderen Hochschulen für angewandte

Wissenschaften in Bayern. Mit dieser Zielrichtung haben 2008

zunächst sechs Hochschulen die Arbeit des Konsortiums „kQ

Kooperative Qualitätsentwicklung“ gestartet, welches sich zu

einem umfangreichen Netzwerk entwickelt hat:

Beteiligte Hochschulen und Themenfelder des Kon­sortiums kooperative Qualitätsentwicklung

Projektpartner des Konsortiums sind das Bayerische

Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

(StMWFK) sowie das DiZ – Zentrum für Hochschuldidak-

tik der bayeri schen Fachhochschulen. Die Koordination

und Moderation hat die Hochschule Würzburg-Schwein-

furt übernommen. Das Konsortium arbeitet in verschie-

denen Kompetenzfeldern und hat sich zum Ziele gesetzt;

QM-Organisationsstrukturen aufzubauen, Anforderungen,

Kriterien und Methoden des Qualitätsmanagements zu

identifizieren, ein Instrumentenpool für Qualitätsmanage-

ment zu erstellen sowie eine Dokumentation von Pro-

zessbeschreibungen zu realisieren. Außerdem wird ein

kooperatives Benchmarking entwickelt und umgesetzt

sowie ein prototypisches QM-Informationssystem erarbei-

tet. Es werden Befragungssysteme untersucht, ausgewählt

und eingesetzt und eine mögliche System akkreditierung

vorbereitet.

Die Interessen der Hochschule Rosenheim im Konsortium „kQ

Kooperative Qualitätsentwicklung“ werden von Professor Dr.

Heinrich Seidlmeier, Qualitätsbeauftragter der Hochschule,

und durch Professor Dr. Eckhard Lachmann diese Funktion

wahr. Die praktische Arbeit des Konsortiums unterstützen

außerdem Marika Weigle (Mitarbeiterin für QM-Coaching)

sowie Benjamin Zinger (Mitarbeiter für Qualität in Lehre und

Studium).

Der Aufbau eines integrierten Qualitätsmanagements an der

Hochschule Rosenheim erfolgt fakultätsübergreifend durch

die „Kommission für Qualität in Lehre und Studium“ (QLS)

sowie über das Projekt „Qualitätsmanagement- und Informa-

tionssystem“ (QIS).

Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Qualitätskultur

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RosenheimerHochschulHefte 13

Aktuelles

Die QLS- Kommission unter Vorsitz des Vizepräsidenten für

Lehre und Studium setzt sich zusammen aus den Studiende-

kanen aller Fakultäten, aus studentischen Vertretern und

weiteren Funktionsstellen im Bereich Lehre und Studium. Sie

greift zentrale Themen im Aufgabenfeld Qualität in Lehre und

Studium auf. Das QIS- Projekt beschäftigt sich seit 2008 mit

der Analyse und Verbesserung von ausgewählten Abläufen.

Der Fokus liegt hierbei auf der Dokumentation und Optimie-

rung von unterstützenden Prozessen für Studium, Lehre und

Verwaltung.

Aktuelle Aufgabenfelder liegen im Bereich Lehrveran-

staltungs-Evaluation bei der Verbesserung der Infrastruktur in

Lehrveranstaltungsräumen, Optimierung von Lehrberichten,

Verbesserung des Ablaufs des Berufungsprozesses von Pro-

fessorinnen und Professoren, Dokumentation der Einführung,

Änderung und Aufhebung von Studiengängen, die Reakkredi-

tierung beziehungsweise Akkreditierung von Studiengängen

und die Einführung eines digitalen Reiseantrags.

Weitere Informationen zu Initiativen und Projekten gibt es im

Internet unter http://www.fh-rosenheim.de/qualitaet.html

Die Konsortiumssitzung in der Hochschule Amberg-Weiden.

Die Wirtschaftsingenieuerin Marika Weigle arbeitet als wissenschaftlich-technische Mitarbeiterin für den Bereich Qualitätsmanagement und unterstützt in dieser Position

Professor Dr. Heinrich Seidlmeier, Qualitätsbeauftragter an der Hochschule Rosenheim. Im Auftrag der Hochschul leitung arbeitet Sie an einem Qualitätsmanagements-

und Informationssystem für alle Bereiche der Hochschule.

„Prozessmodellierung und –optimierung sind Bestandteile eines größeren Ganzen, nämlich der stu­fenweisen Einführung eines Qualitätsmanagement­systems an unserer Hochschule“ sagt Weigle. Das Ro­Heft hat nachgefragt, welche Prozesse derzeit bearbeitet werden und wie eine Prozessoptimierung abläuft.

Redaktion: Wie definieren Sie aus Ihrer Sicht einen „Prozess“?

Marika Weigle: „Prozess“ ist ein anderes Wort für

„Vorgang“ oder „Ablauf“. Aus Sicht des Qualitäts-

managements wird dieser so vollständig und auch so prag-

matisch beschrieben, dass die Fragen „Welche Schritte

sind durchzuführen? Wer führt diese Schritte durch und

welche Informationen werden dazu benötigt?“ beant-

wortet werden.

R.: Können Sie uns die Entstehung einer solchen Pro­zessbeschreibung anhand eines Beispiels erklären?

M.W.: Hierfür gibt es verschiedene Vorgehensweisen; neh-

men wir einmal den Prozess „Reiseantrag- und –abrech-

nung“. Hier lag noch keine Vorgangsbeschreibung vor. In

diesem Fall haben wir uns überlegt, wer in dem gesamten

Ablauf das beste Überblicks- und Detailwissen hat. Diese

Kollegin haben wir um ein Interview gebeten. Das kann in

einer ersten Runde manchmal bis zu zwei Stunden dauern.

Außerdem habe ich mir von meiner Interviewpartnerin

Unterlagen geben lassen, die den bisherigen Ablauf besser

erklären, wie z. B. Formulare oder Checklisten.

Page 14: RosenheimerHochschulHeft

14 RosenheimerHochschulHefte

R.: Was machen Sie dann mit all diesen Informationen?

M.W.: Um die Informationen sinnvoll aufzubereiten, kommt

es in einem nächsten Schritt zur „Prozessmodellierung“.

Das ist die bildliche Darstellung des Ablaufs, wofür wir eine

Modellierungs-Software verwenden. Das Modellieren kann

manchmal schon während des Interviews beginnen. Wenn

dieses in einer ersten Version abgeschlossen ist, gibt es

noch mal eine „Prozessverifikation“, also die „Richtigstel-

lung“ oder „Bestätigung“ des modellierten Ablaufs. Die-

se passiert in der Regel mit der Person, die man zuvor für

die Prozessaufnahme interviewt hat - per E-Mail oder im

Gespräch. Alle Richtigstellungen müssen im modellierten

Prozess abgebildet werden. Anhand der gewonnenen

Informationen sollte man aber nicht nur einen Prozessab-

lauf darstellen, sondern auch prozessunterstützende Doku-

mente anbieten; das können Formulare, Prüflisten, usw.

sein, soweit als möglich in „papierloser“ Form.

R.: Um bei dem Beispiel zu bleiben ­ wer war an der Prozessbeschreibung „Reiseantrag­ und –abrech­nung“ beteiligt?

M.W.: Aus Sicht der reinen Prozessdokumentation unse-

re Kollegin in der Verwaltung, die sowohl den Prozessü-

berblick, als auch die Details kennt. Als es jedoch um das

Thema „Prozessoptimierung“, also „Ablaufverbesserung“

ging, waren die Hochschulleitung, alle Dekane, das Rechen-

zentrum und in einer ersten Umsetzungsphase alle Profes-

soren sowie alle Systemadministratoren beteiligt. An dieser

Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die uns bei der

angestrebten Optimierung bis heute tatkräftig unterstüt-

zen, und das sind ganz schön viele!

R.: Das ist also das übliche Verfahren in Ihrer Arbeit.

M.W.: Nein, nicht immer. Es gibt ja auch den Fall, dass bereits

eine Art Vorgangsbeschreibung vorliegt, entweder in Form

einer Grafik oder einer schriftlichen Beschreibung. In diesem

Fall holt man sich von den am Ablauf beteiligten Kollegen

alle wichtigen Unterlagen und führt mit Hilfe dieser Infor-

mationen eine „Vormodellierung“ des Prozesses durch, d.

h. zunächst ohne Interview. Bei dieser Vorgehensweise fällt

dann die Prozessverifikation etwas umfangreicher aus, man

muss also den vormodellierten Ablauf stärker korrigieren. So

sind wir z. B. bei der Darstellung unseres „Akkreditierungs-

prozesses von Studiengängen“ vorgegangen.

R.: Was ist sonst noch alles beim Thema „Prozessmo­dellierung“ zu beachten?

M.W.: Wenn es um die reine Prozessdokumentation geht,

d. h. die Beschreibung des Ist-Ablaufs, muss man alle

Ablaufbeteiligten kennen, um die richtigen Informationen

zu bekommen. Bei umfangreichen Prozessen sind diese in

allen Hierarchieebenen einer Organisation zu finden oder

sie erstrecken sich auch auf Externe. Aus Sicht unserer

Hochschule können das z.B. Schulen oder Firmen sein.

Dann ist ein „Prozessverantwortlicher“ zu benennen, der

eingreifen kann, wenn im realen Leben beim Prozess etwas

schiefläuft und der sich darum kümmert, dass bei dem

dokumentierten Ablauf zukünftige Veränderungen wie-

dergegeben werden. Alle Prozesse sind zudem Bestandteil

einer Prozesslandkarte, das ist eine grafische Übersicht,

die die Wechselwirkungen der Abläufe untereinander

wiedergibt.

Wichtig ist, die modellierten Prozesse auch „zu den Betei-

ligten zu bringen“, also die Vorgangsbeschreibungen an

passender Stelle zu veröffentlichen, damit sie von denen

verwendet werden können, die sich über den Ablauf und

wichtige Unterlagen informieren müssen. Hier sind wir noch

sehr am Anfang: So gibt es zu dem Thema „Studiengangs-

akkreditierung“ im internen Bereich unserer Hochschul-

Homepage bereits einen Unterpunkt, wo man wichtige

Unterlagen und auch die dokumentierten Prozesse einse-

hen kann. Das ist aber bei Weitem nicht ausreichend. Wir

streben u. a. ein Prozess-Portal an, das Bestandteil unserer

Hochschul-Homepage wird und wo man eben mehr als nur

Prozessabläufe im PDF-Format abrufen kann. Dabei stoßen

wir teilweise auf Hindernisse bei der technischen Umsetzung

und natürlich ist damit ein gewisser Aufwand verbunden.

R.: Wann sind die Arbeiten an einem Prozess abgeschlossen?

M.W.: Das hängt von der gewählten Zielsetzung ab, die wir

z. B. von der Erweiterten Hochschulleitung (EHL) erhalten.

Im Fall unseres Beispielprozesses “Reiseantrag und –abrech-

nung“ lautete ein Teilziel „Einführung eines digitalen Rei-

seantrags für Professoren/-innen“, wobei momentan etwa

60% aller gestellten Anträge auf der neuen Lösung basie-

ren. Ein weiteres Teilziel ist die Einführung des digitalen

Reiseantrags auch für alle anderen Beschäftigten unserer

Hochschule. Beim ebenfalls genannten „Akkreditierungs-

prozess für Studiengänge“ sind u. a. die Vorgaben für ein

administratives Rahmenkonzept zu entwickeln. Unsere

Arbeitsgruppe Akkreditierung bezeichnet dies auch als

„Modul Hochschule“, das an zentraler Stelle unserer Hoch-

schul-Homepage veröffentlicht werden soll, um den Fakul-

täten Informationen zu Einrichtungen wie etwa Bibliothek

und Rechenzentrum zur Verfügung zu stellen.

Genau genommen ist man mit der Optimierung gelebter

Prozesse nie richtig fertig, da sich diese ständig in Verände-

rung befinden.

Page 15: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 15

Aktuelles

Bislang konnten in den letzten Jahren im Labor für Datenkommunikation virtuelle Netzwerkversuche nur durchgeführt werden, indem verschiedene Rechner auf einem PC über virtuelle Netzwerkkomponenten miteinander verbunden wurden. Im Sommer 2010 ist das Netzwerklabor aufgerüstet worden und basiert nun auf passender Hardware. Das hat viele Vorteile.

Aus einem Projekt von Kollegen konten 20 gebrauchte

Minirechner vergleichsweise günstig erworben werden.

Außerdem ein weiteres Netzwerk-Equipment darunter Kabel,

Switches und Router der unterschiedlichen Leistungsklassen.

Damit wurden vier Laborarbeitsplätze aufgebaut, die aus

jeweils fünf Rechnern und mehreren Netzwerk-Komponenten

bestehen. Finanziert wurden die Anschaffungen in Absprache

mit der Studierendenvertretung aus Studienbeiträgen.

Aufbau der Laborarbeitsplätze

Da jeder Laborarbeitsplatz etwa 15 Steckdosen benötigt

und die externen Netzteile platziert werden mussten, wur-

de ein großer Kabelkanal an den Labortischen montiert, um

die Laborarbeitsplätze nicht von Anfang an im Kabelchaos

ersticken zu lassen.

Jeder Laborarbeitsplatz bietet nun vier als Clients

vorkonfigurierte Rechner, die links und rechts neben den

beiden Bildschirmen zu sehen sind, sowie einen Rechner,

der als Server vorkonfiguriert ist. Der Server besteht aus dem

gleichen Minirechner, wie die Clients, er ist allerdings in ein

größeres Gehäuse (unten rechts) eingebaut, um ihn mit einer

Mehrfach-Netzwerk-Karte mit vier „Interfaces“ ausstatten

zu können. Von den Clients sind drei mit Ubuntu-LINUX-

Betriebssystem und einer mit Windows XP konfiguriert. Der

Server läuft ebenfalls unter Ubuntu-LINUX.

Über sogenannte KVM-Switches (KVM = Keyboard, Video

Mouse), im Hintergrund in der Mitte sichtbar, werden die zwei

vorhandenen Bildschirme, Tastaturen und Mäuse auf die jewei-

ligen Rechner umgeschaltet. Zusätzlich stehen je Arbeitsplatz

noch die bisherigen zwei Desktop-Rechner (Arbeitsplatz-PC)

zur Verfügung, die im Moment unabhängig von den Labor-

rechnern betrieben werden können und ebenfalls per KVM-

Switch an Bildschirm/Tastatur/Maus angeschlossen werden.

Bei weitergehenden Versuchen können diese Rechner jedoch

ohne weiteres in den Laboraufbau mit einbezogen werden.

Einsatzszenarien

Mit Hilfe dieser Rechner und der verschiedenen Netzwerk-

Komponenten (Switches und Router der Firmen Netgear

und Cisco) können nun Studierende in Übungen oder

Labor für Datenkommunikation und Multimedia neu ausgestattet

Das neue Netzwerklabor: vier Laborarbeitsplätze wurden verkabelt.

Page 16: RosenheimerHochschulHeft

16 RosenheimerHochschulHefte

Praktikumsversuchen kleine Rechnernetze au fbauen,

die entsprechend konfiguriert und in ihrem Verhalten

beobachtet werden können. In der Grundvorlesung Daten-

kommunikation 1 beschränken sich die Praktikumsaufga-

ben auf typische Rechnerinstallationen in kleinen Büros,

be stehend aus drei bis vier Rechnern mit gemeinsamem

Internet-Anschluss, abgesichert durch ein kleines Firewall-

system, und gemeinsam genutzter Peripherie wie Datei-

server oder Drucker.

Weitere Übungsszenarien baut die Fakultät derzeit auf, um sie

in Form eines Netzwerk-Praktikums im Rahmen der Lehrver-

anstaltung „Datenkommunikation 2“ anzubieten. Hier üben

die Studierenden alle wesentlichen Aufgaben, die ein Netz-

werk-Administrator erfüllen muss, wie die Konfiguration eines

größeren Netzes mit Subnetzen und Festlegen der entspre-

chenden Wegsuchverfahren (Routing), das Aufsetzen eines

Mailservers, das Konfigurieren eines Domain-Name-Servers,

Aufsetzen leistungsfähiger Schutzsysteme, wie Firewall- und

Virenscan-Systeme.

Die verfügbare Hardwarebasis lässt dabei weitgehend freie

Konfigurationsmöglichkeiten zu, da die Rechner leicht auf

andere Betriebssysteme, beziehungsweise andere Anwen-

dungen umkonfigurierbar sind. Auch die Netzstruktur ist

weitgehend variabel und lässt z.B. beim Test von umfang-

reicheren Routingaufgaben einen beliebigen Zusammen-

schluss der einzelnen Arbeitsplätze zu einem größeren

Verbund zu.

Auf einer derartigen Struktur sind dann auch fortge-

schrittene Konfigurationsaufgaben möglich, wie etwa die

Definition von VLANs, virtuell definierte Subnetze mit

eigenem Adressraum, die als Trägernetz eine andere Netz-

werkstruktur mit anderen Adressenbereichen nutzen. Die

beschafften CISCO-Switches sind VLAN-fähig und erlauben

damit auch derartige Konfigurationsaufgaben.

Einsatz in der Lehre

Für die Studierenden bietet die neue Ausstattung des Labors

zahlreiche Möglichkeit zur praktischen Veranschaulichung von

grundsätzlichen Aspekten der Datenkommunikation bis zur

speziellen Konfiguration von Rechnernetzen mit ihrer heute

notwendigen Absicherung gegen Angriffe und Missbrauch.

Die Beispielnetze können als Muster verwendet werden,

um ein entsprechendes Netzwerk hardwaremäßig selbst zu

implementieren und weiter auszubauen.

Zur Erleichterung der Abwicklung sowie der Bereitstellung

der erforderlichen Unterlagen soll ein E-Learningsystem ein-

gesetzt werden. Erste vielversprechende Versuche damit star-

teten im Sommer 2010.

Die aufgebaute Struktur ist sehr universell ausgelegt, sodass

auch andere Lehrveranstaltungen das Labor nutzen können.

Derzeit laufen Versuche, die Infrastruktur für praktische Ver-

suche in der Lehrveranstaltung IT-Security einzusetzen, bei der

Angriff- und Verteidigungs szenarien ausprobiert und gegen-

einander getestet werden sollen. Dieses so genannte „Hacker-

spiel“ fand schon früher im Labor statt und hat regelmäßig die

Studierenden begeistert.

Laborarbeitsplatz mit fünf Rechnern.

Page 17: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 17

Aktuelles

Kunststoffteile unter Reinraumbedingungen fertigen und dabei dank optimierter Produktionsanlagen mög­lichst wenig Energie als Abwärme „verpuffen“ lassen. An der Hochschule Rosenheim steht das Tor zur For­schung an dieser ebenso komplexen wie zukunftswei­senden Materie nun offen. Im Februar 2010 eröffnete das bayernweit einmalige Reinraum­Kompetenz­zentrum – der offizielle Startschuss für ein „Highlight­Projekt“, in dem angehende Kunststofftechniker die in Reinräumen unerlässliche akkurate Arbeitsweise bereits zu Studienzeiten üben können.

Egal ob Medizin-, Elektrotechnik, Luft- und Raumfahrt-

industrie, Autoindustrie oder Verpackungssektor; längst ist

die Produktion unter Reinraumbedingungen aus keinem die-

ser Bereiche mehr wegzudenken. Und ihre Bedeutung wird

in den kommenden Jahren unaufhaltsam anwachsen, ist Pro-

fessor Peter Karlinger, einer der Väter der neuen Errungen-

schaft der Hochschule, überzeugt. „Es werden immer kleinere

Strukturen entwickelt. Ein menschliches Haar mit einem

Durchmesser von 70 Mikrometern (ein Mikrometer = ein tau-

sendstel Millimeter) beispielsweise zählt in der Welt winziger

und winzigster Partikel zu den Giganten unter möglichen Ver-

unreinigungen. Insbesondere in der extrem energieintensiven

Kunststoffverarbeitung sind neue und vor allem energie-

effiziente Produktionsprozesse und Maschinentechnologien

gefragt“, erklärt Karlinger. Immerhin liegt die Verarbeitungs-

temperatur je nach Ausgangsmaterial und Produkt – vom

Joghurtbecher über OP-Besteck bis hin zu Satellitenbauteilen

- zwischen 150 und 450 Grad Celsius. Dem Reinraum selbst

kommt dabei eine immer größere Rolle als Bestandteil der

Anlagentechnik zu.

Energiesparen bei der Fertigung

Ein im April 2010 begonnenes Forschungsprojekt wird in

Kürze mit einer neuen Partnerfirma weiterlaufen. Es ist auf

drei Jahre ausgelegt und hat ein Gesamtbudget von rund 1,5

Millionen Euro. In Halle F des Reinraumzentrums werden ein

wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studierende dann Ferti-

gungsprozesse anhand von Kunststoffscheiben verschiedener

Parameter unter die Lupe nehmen, um so die Möglichkeiten

des energieeffizienten Spritzgießens unter Reinraumbedin-

gungen zu erkunden. Die Fertigteile müssen nämlich nicht nur

die Anforderungen an die jeweilige Klassifizierung erfüllen,

auch der Energieverlust durch Abwärme soll im Idealfall um

bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Highlight-Projekt Reinraumzentrum

Reinraumpuppe „Irmi“ in ihrer Arbeitskleidung.

Page 18: RosenheimerHochschulHeft

18 RosenheimerHochschulHefte

Aktuelles

Neben einem bis dato in der Kunststoffverarbietung einzig-

artigen Messdatenerfassungssystem bildet die modulare

Lüftungsanlage das Herzstück der 43 Quadratmeter großen

mit einer universellen Spritzgießmaschine ausgestatteten

Versuchseinrichtung. Ihre Leistung wird abschnittsweise dem

jeweiligen Bedarf angepasst. Die Lüftung sorgt in der vier

Meter hohen gläsernen Zelle nicht nur für konstante Tempera-

tur und Luftfeuchtigkeit, sondern ermöglicht dort auch Rein-

heit bis hin zur Norm-Klasse ISO 5, wie sie beispielsweise für

OP-Säle vorgeschrieben ist: Hochgerechnet auf das Volumen

des Bodensees dürften sich dort dann maximal 100 Kugeln

(Partikel) mit einem Durchmesser von 0,7 Zentimeter im Was-

ser befinden.

Investition in die Zukunft

Forschung und Entwicklung als Teil einer praxisorientierten

Ausbildung bilden lediglich eine Säule des Kompetenz-

zentrums. Als weitere Standbeine sind Schulungen und Semi-

nare sowie die Untersuchung beziehungsweise Überprüfung

von Fertigungsanlagen im Hinblick auf eine Zertifizierung

vorgesehen.

Die Chancen des neuen „Kristallisationspunkts“ in Sachen

Kunststofftechnik für die Industrie hob Professor Dr. Josef

Nassauer von „Bayern Innovativ“, dem bayerischen Zentrum

für Technologie-Transfer, bereits bei der Eröffnung des Rein-

raumzentrums hervor. Entsprechend groß ist das Interesse an

dem Kompetenzzentrum, von dem neben den 220 Kunst-

stofftechnik-Studenten auch Mechatroniker und Elektro-

techniker profitieren. So sind rund zwei Drittel der Gelder für

die 500.000-Euro-Investition aus Wirtschaftsunter nehmen

geflossen; 200.000 Euro stammen aus dem Konjunktur-

paket II. „Der Weg zum Reinraumzentrum war allerdings nicht

einfach“, erinnert sich Hochschulpräsident Köster. Zunächst

gingen etliche negative Bescheide an der Hoch schule ein.

Dabei wurden erste Schritte in der Reinraumtechnik in

Rosenheim schon vor mehr als zehn Jahren unternommen:

Bereits 1997 standen Seminare im Vorlesungsverzeichnis, es

folgten diverse Projektarbeiten, und seit 2001 ist die Hoch-

schule regelmäßig Mitveranstalter bei den Benediktbeurer

Reinraumtagen.

Prof. Dr. Alfed Leidig (Mitte), ehemaliger Präsident der Hochschule, weiht das Reinraumkompetenzzentrum gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen ein.

Prof. Peter Karlinger bei der Eröffnung des Reinraumkompetenzzentrums.

Reinraum mit integrierter Fertigungszelle (Spritzgussmaschine, Werkzeug

Temperierung, Automation).

Page 19: RosenheimerHochschulHeft

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Page 20: RosenheimerHochschulHeft

20 RosenheimerHochschulHefte

Dank partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Hoch­schule und Wirtschaft erfolgt die Ausbildung in Rosen­heim weiterhin an Maschinen auf dem neuestem technischem Stand.

Gut 400.000 Euro sind die neuen Maschinen wert, die die

Hochschule Rosenheim seit dem letzten Jahr in der Ausbildung

von Studierenden einsetzt. Auch zahlreiche Unternehmen nut-

zen das großzügige Geschenk der Firma Homag: zwei CNC-

Bearbeitungszentren des Typs BMG 511 und BAZ Venture 20 L.

Aktueller Ausdruck dieser Zusammenarbeit ist die Übergabe

der beiden CNC-Bearbeitungszentren im Gesamtwert von

400.000 Euro. Am 16. April 2010 wurden die Maschinen vom

Typ BMG 511 und BAZ Venture 20L im Rahmen eines Festakts

mit interessanten Fachvorträgen und zahlreichen Gästen aus

Politik, Wirtschaft und Verbänden offiziell an der Hochschule

in Betrieb genommen.

Gut gerüstet für die Zukunft

Durch den Maschinenaustausch können auch weiterhin die

aktuellen Entwicklungstendenzen in der Maschinen- und

Steuerungstechnik, sowie der Umgang mit modernsten

Programmiersystemen vermittelt werden. Die Maschinen

werden in der Ausbildung von Studierenden der Hoch-

schule, von Technikern der Fachschule Rosenheim und in

der Meisterausbildung durch das Lehr institut der Holzwirt-

schaft und Kunststofftechnik ein gesetzt. Zudem nutzen

zahlreiche Unternehmen die modern ausgestatteten Labore

für gemeinsame Projekte und für Forschungsarbeiten.

Im Bereich der CNC-Technik stellt die informations-

technische Vernetzung der Fertigung heute eine wesent-

liche Herausforderung dar. In der Fakultät begegnete

man diesen Erfordernissen mit einer Schwerpunktan-

passung von der reinen CNC-Technik hin zur integrativen

Betrachtung der CNC-Technik als ein Element der Ferti-

gungsautomatisation. So sind sich die beiden neuen CNC-

Maschinen Teil des Labors für Fertigungstechnik, in dem

die fertigungstechnischen Verfahren im Vordergrund ste-

hen. Eine EDV-gestützte zeitgenaue Kontrolle und Steu-

erung von Materialfluss und Maschinenleistung mit einer

durchgängigen Informationslogistik auf Maschinen-,

Kommunikations- und Daten ebene sind dem Labor für Fer-

tigungsleittechnik zugeordnet, das ebenfalls Zugriff auf die

neuen Bearbeitungs zentren hat.

Die Entwicklung der CNC-Technik in der Holzindustrie

Hochschule Rosenheim stellt sich den Herausforderungen

Die Gäste der „Homag-Tage“ treffen auf dem Gerhard-Schuler-Platz ein.

Page 21: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 21

Aktuelles

Feierliche Übergabe der neuen Maschinen am 16. April

Professor Heinrich Köster, Präsident der Hochschule Rosen-

heim hob in seiner Dankesrede die langjährigen, freundschaft-

lichen Beziehungen zu Gerhard Schuler hervor, Rosenheimer

Absolvent, Mitbegründer der HOMAG Holzbearbeitungs-

systeme AG sowie Ehrensenator der Hochschule. Professor

Schuler unterstützt die Hochschule Rosenheim immer wieder

mit Rat und Tat, aber auch durch monetäre Mittel und maschi-

nelle Einrichtungen.

Der Vorstand für Vertrieb und Service der HOMAG Group

AG Jürgen Köppel, war überzeugt, dass die beiden neuen

Maschinen helfen, umfassendes Prozesswissen und die ver-

fahrenstechnischen Möglichkeiten, aber auch die Einschrän-

kungen der CNC-Maschinentechnik zu vermitteln. Nur wer die

heutigen Grenzen kenne, so Köppel, könne Innovationen von

morgen entwickeln.

Achim Homeier, Leiter Marketing HOMAG, informierte in

seiner Präsentation über die aktuellen Entwicklungstendenzen

in der CNC-Technologie. Die Anforderungen aus Anwender-

sicht stellte Andreas Weinzierl, Inhaber der Firma 3D-HolzDe-

sign, in seinem Vortrag: „Mehrnutzen aus CNC-Maschinen“

dar. Und Professor Gerhard Schuler zeigte in seinen Visionen

zu den Erfolgspotenzialen der Zukunft die Herausforderungen

an die Möbelindustrie sowie die sich daraus abgeleiteten

Anforderungen an die Maschinenhersteller und die Hoch-

schulen auf.

In seinem Rückblick über die CNC-Ausbildung an der Hoch-

schule Rosenheim, schilderte Professor Dr. Matthias Zscheile,

Leiter des Labors für Fertigungstechnik, die kontinuierlichen

Bemühungen der Fakultät, den Studierenden seit dem Auf-

kommen der CNC-Technik in der Holzbranche immer den

aktuellen Stand der Technik zu präsentieren oder diesen sogar

mit zu entwickeln. So konnte an der Hochschule Rosenheim

bereits 1981 an einem CNC-gesteuerten Homag-Doppelend-

profiler unterrichtet werden.

Beim anschließenden Tag der offenen Tür präsentierten sich

die im Labor für Fertigungstechnik vertretenen Firmen den

Besuchern. Natürlich konnten sich die Gäste dabei von den

technischen Möglichkeiten der beiden neuen Homag-Maschi-

nen überzeugten. Die Veranstaltung klang bei einem gemüt-

lichem Zusammensein und einer bayrischen Brotzeit aus, was

viele der Gäste für fachliche Gespräche in ungezwungener

Atmosphäre nutzten.

(v. l.) : Jürgen Köppel, Vertriebschef von HOMAG, Prof. Dr. Mathias

Zscheile, Prof. Heinrich Köster, Präsident der Hochschule, Prof.

Gerhard Schuler, Ehrensenator der Hochschule Rosenheim, Karl-Heinz

Brauneisen, Leiter von HOMAG Bayern und Prof. Gottfried Brandner,

Leiter der Fachschule Rosenheim.

Das HOMAG Bearbeitungszentrum BMG 511.

Das BAZ bei der Arbeit.

Ehrensenator Prof. Gerhard Schuler (re.) und Prof. Heinrich Köster, Präsi-

dent der Hochschule Rosenheim durchtrennen das Band.

Page 22: RosenheimerHochschulHeft

22 RosenheimerHochschulHefte

Die Caritas Wendelstein Werkstätten in Raubling, eine karitativ und zugleich wirtschaftlich operierende Einrichtung in Oberbayern, war im Sommer 2009 an die Fakultät für Innenarchitektur, Fachgebiet Interior Design an der Hochschule Rosenheim mit der Frage herangetreten, ob man gemeinsam ein Forschungs­projekt durchführen könne. Ziel des gemeinsamen Projektes: Das gegenwärtige Portfolio der Caritas Wendelstein Werkstätten an »Produkten für Kinder« zu überprüfen, zu bewerten und gegebenenfalls auch zu erweitern und zu verbessern. Professor Kili­an Stauss nahm die Herausforderung an. Herausge­kommen sind zwei von Studierenden entwickelte Produkte, die 2012 in Produktion gehen sollen. Im Ro­Heft berichtet Stauss und seine Studierenden von dem einen Projekt.

Die Aufgabenstellung

Kilian Stauss: „Als Professor im Fachgebiet Interior Design interessierte ich mich für diese Problemstellung, trat in Verhandlungen mit dem Auftraggeber und erreichte

einen erfolgreichen Vertragsabschluß im August 2009. Insgesamt meldeten sich zwölf Studierende des siebten Semesters Innenarchitektur für das Projekt an und schlos-sen dieses auch erfolgreich ab. Bei der Entwicklung von neuen Lösungen mussten sowohl die Möglichkeiten und Einschränkungen einer karitativen Werkstätte im Bereich Holz als auch die Veränderungen im Spielverhalten und im Weltbild der Zielgruppe – also letztendlich der Kinder – berücksichtigt werden. Es sollten zu einem vernünf-tigen Preis herstellbare Produkte gestaltet und entwickelt werden, die aber zugleich über einen längeren Zeitraum hohen Spielwert besitzen. Vermieden werden sollte dabei der „moralisch erhobene Zeigefinger“ bei der Verwen-dung des Materials Holz, denn dessen Vorteile im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologie sind mittlerweile selbstver-ständlich. Zudem reicht es heute für den Erfolg eines Pro-duktes nicht mehr aus, auf dessen ökologische Vorteile hinzuweisen, wenn der eigentliche Nutzen, der Spielwert, nicht stark ausgeprägt ist. Im Folgenden beschreiben Mar-lies Handlos und Christian Wührer die Produkte, die sie für Kinder entwickelt haben und die die Caritas Werkstätten in Kürze herstellen werden.“

Produkte für Kinder

Page 23: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 23

Lehre und Studium

Hocker von Marlies Handlos

„Alle Kinder brauchen einen Hocker. Warum? Sie müssen

sich die Welt der Großen, der Erwachsenen erobern. Überall

wollen Kinder hin, sie sind neugierig auf all die unbekannten

Bestandteile dieser Welt, die sich aber leider in unerreichbarer

Höhe befinden. Hocker sind also ein wichtiges Werkzeug für

Kinder. Aber muss es nur dabei bleiben? Können diese Klein-

möbel nicht auch zu Begleitern mit Charakter werden? Namen

und Eigenschaften bekommen? Aus dem Hocker wird ein Tier

und aus mehreren Tieren wird eine Herde. Und schon kündigt

sich Nachwuchs an.“

Page 24: RosenheimerHochschulHeft

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Page 25: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 25

Lehre und Studium

„Sitting Bull“ …

ist ein Kinderhocker. Er ist aber mehr als nur das. Verlagert

man sein Gewicht noch vorn, kippt er leicht und steht auf

laufleisen, gummibereiften Holzrädern. Das Kind kann sich an

den Hörnern festhalten und damit durch die Gegend rollen.

Dies fördert die Motorik und den Gleichgewichtssinn. Will es

einmal nicht damit fahren, kann es ihn auch am Schwanz hin-

ter sich her ziehen. Sitting Bull ist in zwei Varianten erhältlich,

in Natur oder in Schwarz und besteht aus umweltfreundlich

gewachstem Massivholz. Mit einer beigelegten Bürste kann

das Kind den Stier auch spielend pflegen.

Josef Wührer

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Page 26: RosenheimerHochschulHeft

26 RosenheimerHochschulHefte

Wirtschaftsingenieure findet man überall dort, wo technisches und kaufmännisches Denken aufeinan­der treffen. Weil viele Erstsemester wenig tech­nisches Grundwissen in das Studium mitbringen, helfen praktische Beispiele dabei, das theoretische Wissen der Vorlesungen erlebbar zu machen. Um die Theorie leichter zu verstehen schuf die Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen das Labor „Technik zum Anfassen“. Auf etwa 50 Quadratmetern wird den Studierenden einiges geboten.

Schaukästen

Beleuchtete Schaukästen zeigen Maschinenelemente und

Demoobjekte, die in den Vorlesungen Konstruktion 1 und

Konstruktion 2 behandelt werden. Die augestellten Objekte

stammen vorwiegend aus Firmenspenden und werden stän-

dig aktualisiert und entsprechend dem aktuellen Stand der

Technik ergänzt.

„Technik zum Anfassen“ für angehende Wirtschaftsingenieure

Ein Rundgang durch das neue WI-Labor

Ein Arbeitstisch ermöglicht den Bau mechanischer Systeme.

Einer der Schaukästen im WI-Labor.

Page 27: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 27

Lehre und Studium

Arbeitstische

Fahrbare und somit flexible Arbeitsstationen ermöglichen

die Montage und Demontage von Getrieben und sonstigen

mechanischen Baugruppen. Einige Tische sind mit T-Nuten

und diversen Achsen, Wellen, Lagerböcken und Welle-Nabe-

Verbindungen ausgestattet. Durch den modularen und

flexi blen Aufbau der Arbeitsstation können vom einfachen

Mechanismus bis hin zum komplizierten Getriebe verschie-

denste mechanische Systeme einfach und schnell entstehen.

Hilfsmittel

Für die Anfertigung von technischen Zeichnungen stehen

Zeichen bretter zur Verfügung, die im Labor ausgeliehen wer-

den können. Ebenfalls erhältlich sind diverse Messmittel und

Mess objekte für Modellaufnahmen.

Montageübung

Im Rahmen der Vorlesungen Konstruktion 1 und 2 haben

Studierende die Möglichkeit, ein reales Stirnradgetriebe zu

montieren. Hier wird die Theorie in die Praxis umgesetzt, auf-

tretende Probleme müssen die Studierenden eigenständig

lösen. Wellen, Zahnräder Wälzlager, Sicherungsringe, Pass-

federn, Passscheiben und Dichtungen auswählen und montie-

ren – dazu gehört viel handwerkliches Geschick. Theoretische

Begriffe wie Festlager, Loslager, Schrägverzahnungen, Passfe-

derverbindungen und Schmierung erleben Studierende hier

am konkreten Anwendungsfall.

Technische Mechanik

Versuche aus der Technischen Mechanik veranschaulichen

Grundlagen der Statik wie Kräfte- und Momentengleich-

gewicht, Kräftezerlegung, Hebelgesetz u. ä. .

Robuste Arbeitstische dienen der Montage von Getrieben.

Eine Problemstellung aus der Technischen Mechanik als Modell.

Hier können Studierende einen Zahnradantrieb aufbauen.

Montageübung, bei der viel handwerkliches Geschick gefordert ist.

Page 28: RosenheimerHochschulHeft

28 RosenheimerHochschulHefte

Modelle

Zahlreiche aufbereitete Schnittmodelle und Darstellungen

von Baugruppen ermöglichen es Besuchern, den Aufbau

und die Funktion komplexer mechanischer Systeme besser zu

verstehen.

Zu sehen sind beispielsweise das Innenleben eines richtigen

Fahrzeuggetriebes, ein Verbrennungsmotor, Planetengetriebe,

Schneckengetriebe und vieles mehr.

Neue Technologien

In den Fächern Konstruktion und Grundlagen der Produkt-

entwicklung wird das„Rapid Prototyping“ immer wichtiger.

Hinter dem Begriff verbirgt sich die direkte und schnelle

Umsetzung von CAD-Daten in Werkstücke. Zur Ergänzung

der CAD-Ausbildung wurde für das Labor „Technik zum

Anfassen“ auch ein 3-D Drucker angeschafft. Er erzeugt aus

CAD-Daten komplexe Modelle. Sogar der Bau von beweg-

lichen Mechanismen ist durch die Verwendung von wasser-

löslichem Stützmaterial möglich.

Explosionsdarstellung eines 170 PS-Verbrennungsmotors.

3-D Drucker mit dem dreidimensionale Körper ausgedruckt werden können. Ein reales Fahrzeuggetriebe zum Probeschalten.

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RosenheimerHochschulHefte 29

Lehre und Studium

Wie Marketing in der Theorie funktioniert, wissen die Studierenden des gleichnamigen Schwerpunkts im Studiengang Betriebswirtschaft. Dieses Wissen können Sie nun mit Hilfe eines Planspiels direkt an der Hochschule anwenden und festigen. Die Marke­ting­Simulation des renommierten Planspielanbieters TOPSIM ermöglicht es, Marktsituationen realitätsnah darzustellen. Studierende lernen, ihr Produkt zielgrup­penorientiert zu positionieren und Kommunikations­ und Vertriebsinstrumente erfolgreich einzusetzen.

Bei Markus Kohlhammer und seinem Team rauchen die Köpfe. Zusammen mit zwei Kommilitonen muss der BWL-Student entscheiden, welche Zielgruppen er mit den Uhren, die sein fiktives Unternehmen herstellt, ansprechen möchte. Nach sorgfältigen Analysen und Berechnungen ist sich das Team sicher: Die Produkteigenschaften legen einen Fokus auf das Hochpreissegment und die untere Oberklasse nahe. Nun steht die nächste Entscheidung an, die Studierenden müssen festlegen, wie viele Uhren sie produzieren wollen.

Die Gruppe um Markus Kohlhammer ist eines von fünf Teams, die als konkurrierende Unternehmen im Rahmen der Vorlesung „Marketing-Controlling“ von Professor Dr. Eckhard Lachmann antreten. Die „Unternehmer“ treffen für jede Planspielperiode ihre Entscheidungen und zwar für alle im Marketing relevanten Bereiche: für Preisge-staltung und Produkteigenschaften, für Vertriebspolitik und Werbung. Die Ergebnisse werden wie in der Realität beeinflusst von den Aktivitäten der anderen Unterneh-men, aber auch von den wandelnden Anforderungen der Kunden. „Durch dieses praxisnahe Arbeiten mit dem Marketing-Instrumentarium erhalten die Teilnehmer ein Gespür dafür, wie man erfolgreich auf Märkten agieren sollte“, erklärt Professor Lachmann. „Natürlich kommt es auch auf Teamarbeit an.“

Die klappt bei Markus Kohlhammers Gruppe hervor-ragend. Auf der aktuellen Teamsitzung geht es um Absatz- und Kommunikationskanäle. Wie viele Ver-triebsmitarbeiter sollte das Unternehmen einstellen? Wie hoch ist der Schulungsbedarf? Welches Budget für Kommunikationsaktivitäten ist angemessen? „Da man die ganze Zeit nicht weiß, was die Konkurrenz macht, ist es nicht einfach, diese Entscheidungen zu treffen“, erläutert Kohlhammer. „Umso schöner ist es dann,

wenn die gewählten Strategien aufgehen“, freut sich der an gehende Betriebswirt.

Gegen Ende des Planspiels wird es kreativ: Als Zusatzauf-gabe entwerfen die Studierenden eine Werbekampagne für ihr Produkt. In den Werbeanzeigen von Kohlhammers Gruppe lenken James Bond, schnelle Autos und teure Boote die Aufmerksamkeit auf die angebotenen Premium-uhren. „Nicht nur die Erstellung dieser Entwürfe war eine ziemliche Gaudi“, erzählt der BWL-Student rückblickend. „Aber trotz allem Spaß wollten wir uns natürlich gegen die Konkurrenz durchsetzen, wie in einem echten Unter-nehmen eben auch.“

Professor Eckhard Lachmann ist überzeugt, dass die Mit-arbeit am Planspiel für alle Teilnehmer gewinnbringend war. An der Hochschule möchte er das Planspiel deshalb auch in Zukunft anbieten – für die Marketing-Studierenden als Pflicht-, für andere Studierende als Wahlveranstaltung.

Rosenheimer BWL-Studierende lernen spielerisch

Das Ergebnis guter Teamarbeit: Beispielanzeige des Marketingplanspiels.

Page 30: RosenheimerHochschulHeft

30 RosenheimerHochschulHefte

Studentin Caroline Hacker berichtet über ein Projekt der

Innenarchitektur. „Da standen wir also auf dem Petersberg:

Eine Gruppe von Innenarchitekturstudierenden im sechsten

Semester, die auf die Burgruine Falkenstein in der Nähe von

Flintsbach blickte. Die Atmosphäre der Ruine, die Geschichts-

trächtigkeit des Ortes schlug uns in ihren Bann. Da war es, das

Objekt unserer Projektarbeit. Zugegeben: Wir waren in die-

sem ersten Moment schon etwas ratlos. Denn das Projektziel

unserer Semesterarbeit lautete: „Aktivierung der Burgruine

mit adäquater Nutzungsfindung und entsprechendem Raum-

konzept“. Doch wo anfangen?

Zunächst setzten wir uns mit der Geschichte der Burg Fal-

kenstein auseinander, die im Jahr 1300 erbaut und im 15.

und 16. Jahrhundert stark erneuert worden war. Haupt-

schloss und Vorburg brannten Ende des 18. Jahrhunderts

nieder. Inwieweit wir auf vorhandene Strukturen wie

beispiels weise die Umgebungsmauern oder den Bergfried

in unserer Projekt arbeit würden eingehen können, war Teil

der Aufgabe und Bearbeitung. Unabdingbar also: Eine wei-

tere intensive Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner

Geschichte, mit Aspekten der Denkmalpflege und der Bau-

geschichte der Burganlage.

„Wie viel verträgt dieser Ort mit seinem dazugehörigen

Bestand?“ Satzfragmente wie „die Bestandteile haben Prio-

rität“ oder „Wir sollten eine hohe Sensibilität zur Burg entwi-

ckeln“ prägten sich fortan bei uns ein. Die erste grundlegende

Erkenntnis, zu der wir gelangen mussten: Was geben uns der

Ort und seine Räume vor? Schnell kamen wir überein: Am Ort

ist eine hohes Maß an Sensibilität gefordert, um Raumquali-

täten und atmosphärische Stimmungen im Innen- und Außen-

raum der Ruine zu erreichen, sodass sich der zu schaffende

Raum in den gegebenen Kontext harmonisch einfügen kann

- dem „Genius Loci“ – also dem „Geist des Ortes“ - folgend.

Unsere Aufgabe war, die Schnittstellen aller vorhandenen und

neu geschaffenen Komponenten zusammen zu bringen und

zu einer harmonischen Gesamtheit zu fügen. Die Weitläufig-

keit des Geländes machte dies nicht unbedingt leichter.

Zunächst nahmen wir den kompletten Bestand und die Topo-

graphie mit Hilfe eines Planes vom Katasteramt beim ersten

Ortstermin im März auf, übertrugen die Daten anschließend

in CAD und tauschten sie in der Gruppe aus. Fotos und Skiz-

zen wurden angefertigt und fehlende Maße ergänzt. Parallel

dazu liefen die ersten Modellbauarbeiten am Höhenmodell in

der Werkstatt der Hochschule Rosenheim. Von nun begann

auch jeder in Team- oder Einzelarbeit mit seiner Nutzungs-

findung und dem dazugehörigen Entwurf. Hierzu fanden

verschiedene Workshops mit Gastkritikern statt, darunter

der Bürgermeister der Gemeinde Flintsbach, Wolfgang Ber-

thaler, aber auch Dozenten der Hochschule Rosenheim, Pro-

fessor Franz Robold und Professor Wolfgang Stübler gaben

ihre Meinung ab. Zunächst trafen wir uns in der Hochschule,

später zu Tagesworkshops in der „Alten Post“ in Fischbach

und im Atelier des Künstlers Florian Lechner in Nussdorf. Hier

konnte man sich zu verschiedenen Gesichtspunkten austau-

schen, den Projektverlauf und aktuellen Stand vorstellen,

Burgruine Falkenstein.

Steine von Flintsbach am InnInnenarchitektur-Studierende aktivieren die Burgruine Falkenstein

Page 31: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 31

Lehre und Studium

konstruktive Kritik aufnehmen und umsetzen oder in der

Gruppe am Projekt weiterarbeiten.

In einem Punkt waren sich alle Gastkritiker, Professoren,

Studierenden und weitere Beteiligte einig: Das Denkmal soll

unbedingt vor dem weiteren Verfall gesichert und die Nutzung

auf das Umfeld abgestimmt werden. Deshalb recherchierten

wir das kulturelle Angebot und die Nutzungsvorstellungen in

der Region. Die Gemeinde Flintsbach wie auch Landrat Josef

Neiderhell zeigten sich an einem konkreten Nutzungskonzept

sehr interessiert, denn damit ließen sich Urlaubsgäste und die

Anwohner wieder für die Burg gewinnen – so die Hoffnung.

Nach erfolgreicher Präsentation in der Hochschule veranstal-

teten wir Anfang Juli 2010 in der „Alten Post“ in Fischbach

eine Vernissage mit den verschiedenen Projektentwürfen. Zu

Gast waren der Rosenheimer Landrat Josef Neiderhell, die

externen Gastkritiker, Vertreter der Gemeinde Fischbach, Ver-

wandte, Freunde und Unterstützer des Projekts. Die Ausstel-

lung unserer Entwürfe reichte von einem „Gletschermuseum“

über ein „Haus der Meditation“ bis zu einem „Berg der Sinne“.

Andere Entwürfe thematisierten den „Codex Falkenstein-

ensis“, „Licht und Literatur“ oder „Tanz“ und „Schauspiel“.

Im darauf folgenden Semester gewährte uns der stell-

vertretende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse,

Landrat Josef Neiderhell, eine großzügige Spende für

Forschungs arbeiten: Vorgesehen ist die Bearbeitung einer

Publikation, die den Projektverlauf dokumentiert und alle

Entwürfe der Teilnehmer zeigt.“

Gastkritiker Knut Stolte und Alois Juraschek, Studentin Isabell Widmann, Prof.

Franz Robold und der Künstler Florian Lechner in dessen Atelier in Nussdorf.

Studentinnen und Architekten diskutierten in Workshops die verschiedenen

Nutzungs-Entwürfe.

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32 RosenheimerHochschulHefte

Im Nachgang zu dem studentischen Projekt „ Liv­EIT“ (eine Wortschöpfung, die sich aus „Live“ und Elektro­ und Informationstechnik zusammensetzt) hat Professor Michael Krödel gemeinsam mit seiner 15­jährigen Tochter ein Beispielszenario entworfen, das auf der einen Seite die komplexen technischen Fakten der Gebäudeautomatisierung erklärt, auf der anderen Seite wissenschaftliche Erkenntnisse in eine allgemein verständliche Sprache übersetzt. Die inhalt­lichen Elemente sind überwiegend im Rahmen eines zweisemestrigen Projektes entstanden. Die techni­schen Kommentierungen haben die Autoren größten­teils den Erkenntnissen des studentischen Projekts ent nommen und bei Bedarf ergänzt oder textlich angepasst.

Schon so früh?

Während ich aus dem Reich der Träume aufstieg, vernahm ich

leises Brandungsrauschen, das immer lauter wurde. Ich hatte

das Gefühl, dass die Sonne aufging, als warmes Licht meine

geschlossenen Augenlider streifte. Dieses wurde langsam

immer heller und ich räkelte mich der Sonne entgegen. Dann

hörte ich eine Möwe schreien. Erst eine, dann zwei, es wurden

immer mehr. Wie schön – aber irgendwie wollte ich heute nicht

richtig wach werden. Plötzlich riss mich das laute Tuten eines

Dampferhorns vollends aus dem Schlaf. Müde fragte ich, wie

spät es denn sei, und eine vertraute Stimme antwortete:„Guten

Morgen, Miss! Es ist 06:49 Uhr und 34 Sekunden. Das ist heute

die ideale Zeit zum Aufstehen, finden Sie nicht?“. Verschlafen

drehte ich mich in meinem Bett um. „Wie lange kann ich noch

liegen bleiben, ohne zu spät zu kommen?“, wollte ich schläfrig

wissen. Als Antwort auf meine soeben gestellte Frage wurde

das Licht ganz eingeschaltet. Nicht mehr gedimmt, sondern

grell und hell und ein Zeichen für meine Pflicht sofort aufzu-

stehen. „Oh, House, das hätten Sie mir auch schonender bei-

bringen können!“ Ich schlug meine Bettdecke zurück, stand

auf und zog meine Schlappen an. „Was steht heute an?“,

wollte ich von meinem allwissenden Hausassistenten wissen.

Er hatte eine weit bessere Übersicht über meinen Kalender

als ich. „Heute treffen Sie sich mit Susanne Kollorse zu einer

Besprechung um 07:30 Uhr. Und noch was: „Heute wird es

21 Grad warm und der kürzeste Weg zu Ihrer Arbeit ist wie

immer bereits in Ihrem Navi hinterlegt.“ „Danke, House!“ Ich

hatte nicht das Gefühl, ein Gespräch mit einem elektronischen

Assistenten zu führen, sondern mit einem Menschen, der mir

gerne half und mir mein Leben unglaublich vereinfachte.

Technische Erklärung

Bereits der tägliche Weckvorgang erfolgt personalisiert. Wäh-

rend der Nacht lädt das Automationssystem die Informati-

onen zu Verkehrssituation, Straßenzustand, Wetterdaten und

Pünktlichkeit öffentlicher Verkehrsmittel aus dem Internet.

Da parallel Zugriff auf den elektronischen Terminkalender der

Bewohner möglich ist, kann zu jedem Tag individuell berech-

net werden, welches die jeweils optimale Weck-Zeit ist. Dabei

kann selbst das Aufstehverhalten der Person mit einberechnet

werden! Der Weckvorgang erfolgt als Kombination aus Licht

und Geräuschen – das aggressive Signal heutiger Wecker wird

zunehmend verdrängt. Unsere Darstellerin hat sich für das

Thema „Ozean“ entschieden – mit Sonnenaufgangs-Simulati-

on, Brandungsrauschen und Möwen-Geschrei. Dabei werden

die zusätzlichen Geräusche, insbesondere das Dampferhorn,

nur dann eingespielt, wenn der Bewohner das Bett nicht

innerhalb einer vorgegebenen Zeit verlässt. Andernfalls ebbt

das Weckszenario automatisch ab. Andere Themen könnten

z.B. „Afrika“ (zunächst leise Urwaldgeräusche, dann Affenge-

schrei und schließlich das Trompeten eines Elefanten als ultima

ratio), „Natur“ (Rauschen der Blätter im Wind, …), „San Fran-

cisco“ (immer lauter werdender Straßenverkehr oder singende

Menschengruppierungen bis hin zum Geläute der Cable-Car)

sein. Die Kommunikation mit dem Automationssystem erfolgt

zunehmend verbal. Parallel besteht natürlich weiterhin die

Möglichkeit der Bedienung über PC oder Touch-Panels. Auch

der klassische Lichtschalter wird weiterhin existieren – auch

wenn dieser als elektronischer Taster direkt in das Automati-

onssystem integriert ist. Ein Großteil der Funktionen wird aller-

dings automatisch erfolgen (basierend auf der Information,

welche Person sich wo aufhält) oder in Form einer verbalen

Kommunikation.

Was sagt mir mein Spiegel?

Auf dem Weg ins Bad summte ich „She said“ von „Plan B“.

Als dann mein Gang-Radio anging und aus den Lautsprechern

eben dieses Lied ertönte, musste ich in mich hinein grinsen.

Im Bad fragte ich: „House, kannst Du meinen Spiegel anma-

chen?“ Als nichts passierte, seufzte ich ein „Bitte“ hinzu

und der Spiegel leuchtete auf und zeigte mir alle möglichen

Informationen. Doch es fehlte etwas. „Lied-Text, bitte!“. Nun

wurde auch der Text von „She said“ eingeblendet und wäh-

rend der Morgentoilette sang ich lautstark meinen aktuellen

Lieblingssong mit. Danach wusch ich meine Hände, zog mich

an und schminkte mich, während ich die Informationen des

Ein (möglicher) Tagesablauf in einem intelligenten HausGebäudeautomation aus der Sicht des Nutzers. Eine etwas andere Projektstudie.

Page 33: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 33

Lehre und Studium

Spiegels nach und nach las. Bei dem Gedanken, dass ich mich

früher mit so etwas wie Zeitungen abgemüht hatte, musste

ich lachen. „Ihr Kaffee ist fertig, Ma´am. Das Brot ist getoastet

und die Rollläden sind oben. Sie haben noch 9 Minuten und

56 Sekunden, bevor sie das Haus verlassen müssen.“, klang

es aus dem Bad-Lautsprecher. Schnell verließ ich das Bad, wie

von Geisterhand wurde hinter mir das Licht ausgeschaltet und

die Tür geschlossen.

Technische Erklärung

Kennen Sie die Fernsehserie „Das Haus am Eaton Place“?

Die Kultserie der 70er-Jahre erzählte das Leben der Londo-

ner Familie Bellamy, die um 1900 in einem herrschaftlichen

fünfstöckigen Haus wohnte – inklusive Butler, Hausmädchen,

Köchin und weiterer Bedienstete. Diese hilfreichen Geister

sorgten dafür, dass es den Bewohnern des Hauses gut ging.

In heutigen Haushalten erleichtern Geräte wie Geschirrspü-

ler, Waschmaschine oder Staubsauger viele der körperlich

anstrengenden Arbeiten. Aber was ist mit den Aufgaben, die

die damaligen Hausangestellten zusätzlich übernahmen? Man

lüftete Räume, bevor die Herrschaften morgens aufstanden.

Man überprüfte bei Gewitter, ob alle Fenster geschlossen

waren. Man heizte nicht das ganze Haus, wenn die Herr-

schaften nicht zu Hause oder frühzeitig zu Bett gegangen

waren. Man machte nächtliche Rundgänge, um nach dem

Rechten zu schauen. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fort-

setzen. Wer ist dafür heutzutage in Ihrer Immobilie zuständig?

In unserer Geschichte werden diese Aufgaben über das

Gebäude-Automationssystem übernommen. Im Rahmen des-

sen kann die Beleuchtung von Gang und Bad automatisch ein-

und wieder ausgeschaltet werden. Natürlich wird in unserem

Fall morgens nach dem Aufstehen das Licht stärker gedimmt

als abends nach Einbruch der Dämmerung.

Informationen für den Benutzer können verbal oder durch

die Einblendung von Informationen in den Spiegel (soge-

nannte Smart-Mirrors) erfolgen. Der Zugriff auf die Gebäu-

detechnik ist bereits heute mit Standardmitteln möglich. So

können Zustände von Fenstern und Türen kontrolliert werden

bzw. diese kontrolliert geöffnet und geschlossen werden.

Das Regeln von Wärme- und Kälteerzeugern (Heizkessel,

Klimaanlagen, etc.) ist bereits heute genauso verfügbar wie

das Regeln von Raumluftanlagen. Neben den Aspekten des

Komforts (immer „Prima-Klima“) trägt eine Regelung der

Gebäudetechnik signifikant zur Energieeinsparung bei. Par-

allel werden Hausgeräte zunehmenden miteinander vernetzt

und in Automationssysteme integriert. Unter dem Schlagwort

„Smart Grid“ (intelligentes Netz) entstehen aktuell eine Viel-

zahl an Projekten und Aktivitäten, um elektrische Erzeuger

und Verbraucher miteinander zu verbinden und die Energie-

verteilung intelligenter und ausgewogener zu gestalten. Die

Integration von Haushaltsgeräten ist dabei nur ein kleiner,

aber wichtiger Teil der vielseitigen Thematik. Einen guten

Überblick über entsprechende Normungsaktivitäten ist dem

Dokument „Die Deutsche Normungsroadmap, E-Energy/

Smart Grid“ zu entnehmen, das über die DKE (Deutsche Kom-

mission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN

und VDE, http://www.dke.de/KoEn ) kostenlos aus dem Inter-

net herunter geladen werden kann.

Der perfekte Kaffee, wie jeden Morgen

Während ich meinen Kaffee trank, schaute ich in meinen Kühl-

schrank. Langsam las ich meine Einkaufsliste durch, die dort

von House angefertigt worden war. „House?“, rief ich durch

die Küche. „Ja, Madam, was kann ich denn für Sie tun?“, ant-

wortete er. „Haben Sie die Käse-Sahne-Torte eingeplant, die

ich morgen zu Susis Kaffeeklatsch mitbringen will?“. Sofort

erschienen auf der Einkaufsliste zusätzlich 4 Eier und 500 g

Speisequark. „Gut, danke! Das will ich heute noch alles erle-

digen. Können Sie…?“- „Schon alles auf ihr Handy geladen.

So, nun müssen Sie wirklich los!“, Da nun House zunehmend

energisch wurde, wurde mir klar, dass ich für meinen Kaf-

fee anscheinend länger gebraucht hatte als normalerweise.

Schnell stellte ich den inzwischen leeren Becher in die Spülma-

schine, packte meine Tasche, nahm mein Handy vom Ladege-

rät und meinte zuletzt noch:

„Tschüß, House. Du kümmerst Dich hoffentlich wieder um

alles. Ich verlass mich auf Dich.“ „Miss, die Fenster werden

gerade geschlossen, der Terminkalender ist auf Ihrem Handy,

ich lasse den Staubsauger bis 12.00 Uhr durchs Haus fahren

und Ihr Abendessen wird pünktlich um 18:30 Uhr vom Call-

a-Pizza-Service geliefert.“ „Perfekt wie immer!“ Damit verließ

ich mein Haus, sprang in mein Auto und fuhr zur Arbeit.

Technische Erklärung

Lebensmittelverpackungen werden in Zukunft mit kleinen

passiven RFID-Etiketten versehen (auch RFID-Tags genannt

– Radio Frequency Identification). Diese ersetzen zunehmend

den Barcode und werden in einfachster und günstigster Form

als dünne Aufkleber verwendet oder direkt auf Produktverpa-

ckungen aufgedampft. Dadurch können Produkte schon im

Supermarkt besser identifiziert werden, was Bestandsführung

und Abrechnung an der Kasse vereinfacht. Sofern Kühlschrän-

ke oder Lagerschränke über einen RFID-Reader verfügen,

kann berührungslos ausgelesen werden, welche Produkte

sich in ihnen befinden. Das ermöglicht eine Vielzahl an neuen

Diensten. Im einfachsten Fall kann eine Bestandsliste abge-

fragt werden. Sinnvoller erscheint es, eine Einkaufsliste erstel-

len zu lassen – mit Hilfe von einem Mindest-/Maximalbestand

an Lebensmitteln im Haushalt. Bei Bedarf können Rezepte

vorgegeben werden und das Automationssystem ermittelt

die fehlenden Zutaten. Als weitere Variante wäre denkbar,

Page 34: RosenheimerHochschulHeft

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Anz_Hochschule_Ro_210x148_Anz_Hochschule_Ro_210x148 09.11.10 10:01 Seite 1

dass das Automationssystem Rezeptvorschläge erstellt – d.h.

Vorschläge für Gerichte auf Basis der aktuell vorhandenen

Lebensmittel.

Bei Abwesenheit der Bewohner wird das Haus automatisch in

einen anderen Modus gefahren: Fenster werden geschlossen,

Tür- und Fensterkontakte überwacht, die Raumklimatisierung

wird auf ein Mindestmaß zurückgefahren bzw. bei längerer

Abwesenheit ganz ausgeschaltet. Bei Bedarf kann auch der

Zustand von Haustieren überwacht werden: Wer möchte,

kann sich zur Mittagszeit ein Bild von der inzwischen zurück-

gekommenen Katze (im Falle von Freigängern mit Katzen-

klappe) auf das Handy senden lassen. Im Falle von Familien,

in denen beide Eltern berufstätig sind, lässt sich eine Meldung

generieren, falls die Kinder am frühen Nachmittag nicht wie

erwartet aus der Schule kommen. Bei Senioren kann eine

Meldung an Nachbarn oder Verwandte erzeugt werden, falls

die betreffende Person offensichtlich Hilfe benötigt (z.B. nach

einem Sturz). Bemerkenswert ist, dass das Automationssystem

in Zukunft auch verbindliche Bestellungen aufgeben kann.

Technisch ist das kein großes Problem, aber zur verbindlichen

Durchführung sind rechtliche Aspekte zu klären. Wer ist für

eine Bestellung verantwortlich, falls das Automationssystem

nicht eine Lasagne beim Call-a-Pizza-Service bestellt, sondern

einen Neuwagen bei Ebay ersteigert? Dies fällt in das Begriffs-

Umfeld „Web 3.0“. Web 1.0 steht für das „alte“ Internet, in

dem ein Benutzer Information aus dem Internet erhält (Read).

Web 2.0 steht für die Interaktion mit dem Internet, bei dem

der Benutzer Inhalte in das Internet hochlädt (Read & Write);

als Beispiel seien Dienste wie Youtube, Facebook, oder Wikipe-

dia genannt. Web 3.0 steht für die Fähigkeit, dass verbindliche

Aktionen für den Benutzer durchgeführt werden (Read, Write

& Execute). Wie erwähnt, ist nicht die technische Umsetzung,

sondern die Behandlung der Daten- und Rechtssicherheit das

aktuell noch offene Thema. Sobald diese Fragen geklärt sind

und entsprechende sichere Verfahren in Bezug auf Authen-

tifizierung und Legitimierung verfügbar sind, werden solche

Dienste zunehmend von Software- Agenten genutzt.

„Wie geht es weiter? Lesen Sie die komplette Kurz­geschichte sowie Informationen zum Projekt unter www.Gebaeude­IQ.de/liveit/“ !

Die Autoren bedanken sich bei Professor Werner Braatz für

seine vielen, hilfreichen Anregungen und seine durchgehend

konstruktive Co-Betreuung.

Page 35: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 35

Lehre und Studium

„Lego“ ist ein Klassiker unter den Spielzeugen. Doch es kann noch mehr: Seit einigen Jahren erobern die „Lego Mindstorms“ den Schulunterricht – kleine Robo­ter, die allerhand können. Vorausgesetzt, sie erhalten die richtige Programmierung. Wie das geht, lernen derzeit auch einige Schulklassen in Rosenheim. Denn die Fakultät für Informatik der Hochschule Rosenheim verleiht seit Oktober 2010 Lego Minstorms­Bausätze an weiterführende Schulen in Stadt­ und Landkreis Rosenheim. Unterstützt wird das Projekt von der Spar­kasse Rosenheim­Bad Aibling.

Wenn im Unterricht ein „Lego“ zum Einsatz kommt, geht es

längst nicht mehr nur um Spielerei und Mechanik. Denn über

die Nutzung des kleinen Roboters „Lego Mindstorms“ haben

die Schüler von Realschulen und Gymnasien die Möglichkeit,

Programmierlogik und -sprachen nicht nur spielerisch kennen

zu lernen sondern sie auch sofort selbst anzuwenden und zu

vertiefen.

Dass das nun wirklich nichts mit trockener Theorie zu tun hat,

wissen einige Schulklassen aus Rosenheim bereits - beson-

ders diejenigen, die im Rahmen der Schüler-Uni an einem der

beliebten Lego-Workshops der Fakultät für Informatik teil-

genommen haben. Selbst bisher technisch nicht interessier-

te Schüler können sich selten der Faszination von Logik und

Kreativität entziehen, die erforderlich ist, um einen der klei-

nen Roboter zum Laufen zu bringen. Die Möglichkeiten des

Selber-Machens und Ausprobierens bieten Erfahrungen und

Spaß gleichermaßen.

Die Lego Mindstorms-Bausätze sind sehr flexibel einsetzbar:

Sie können Fahrroboter sein, menschliche Züge annehmen

und Tätigkeiten verrichten oder irgendeine beliebige, kreative

Mit den kleinen Robotern lernen Schüler spielerisch das Programmieren kennen,

Roboter erobern den SchulunterrichtSo macht Informatik Spaß

Page 36: RosenheimerHochschulHeft

36 RosenheimerHochschulHefte

Maschine sein, deren Aufgaben kaum Grenzen gesetzt sind.

Dadurch, dass verschiedenste Sensoren eingesetzt werden,

bekommen die Schüler eine greifbare Vorstellung von Robo-

tik, Sensorik und Mikrokontroller-Programmierung. Verwen-

det wird eine intuitive, symbolische Programmiersprache, aber

auch der Einsatz gängiger Sprachen wie C, C++ oder Java ist

möglich.

Auch die Studierenden des Studiengangs Informatik nutzen

die kleinen Roboter für Ihre Projekte. So haben sie mit den

Lego Mindstorms bereits ein fahrerloses Transportsystem (FTS)

simuliert. FTS werden vor allem in der Industrie eingesetzt, um

Transportprozesse flexibler zu gestalten. In der Herstellung

von individuell gestalteten Produkten wie beim Fahrzeugbau

beweisen solche fahrerunabhängigen Systeme ihre Vorteile.

„Ich bin ein Gourmeggle.“

Page 37: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 37

Lehre und Studium

Seit geraumer Zeit ist es auch Absolventen von Fach­hochschulen möglich, zu promovieren – wenn sie forschungs relevante Projektarbeit betreiben, ihre Alma Mater eine Kooperation mit einer Universität schließt, sie dort einen Doktorvater finden und bereit sind, zusätzliche Studienleistungen abzulegen. Für Kunststofftechnik­Absolvent Johannes Eben eröff­nete sich auf dem Gebiet des Spritzgießens ein interes­santes Forschungsthema in einem Projekt, an dem er bereits seit September 2009 mitarbeitet. Als erster Promotionsstudierender der Hochschule Rosenheim arbeitet er nun seit letztem Jahr an seiner Dissertation – dank einer neuen Kooperation mit der Technischen Universität (TU) Chemnitz. In einem Interview mit dem Ro­Heft erklärt er, wie das im Einzelnen funktioniert.

Redaktion: Was genau sind gerade Ihre Aufgaben an der Hochschule Rosenheim?

Eben: Mein übergeordnetes Ziel lautet, zunächst einmal die

Forschungsschwerpunkte im Bereich der Kunststofftechnik zu

definieren und zu platzieren. Grob gesagt baue ich die For-

schungsinfrastruktur im Bereich des Spritzgießens aus.

R.: Was kann man sich konkret darunter vorstellen?

E.: Zunächst einmal arbeite ich die Arbeitspakete ab, die im

derzeitigen Forschungs- und Entwicklungsprojekt „ZuPrEff“

(Zustandsabhängige Prozessführung für die energieeffiziente

und ressourcenschonende Produktion von Kunststoffformtei-

len) enthalten sind. Darüber werde ich momentan finanziert.

Außerdem habe ich die Antragsphase des Forschungsprojekts

betreut, bei dem ich momentan auch das operative Geschäft

übernehme. Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Effizienz-

steigerung im Reinraum. Da die Forschungstätigkeiten im

Kunststoffbereich noch in den Kinderschuhen stecken, muss

ich auch weitere Drittmittelprojekte „an Land zu ziehen“, um

die Aktivitäten ausbauen zu können.

R.: Wie muss man sich diesen Prozess vorstellen?

E.: Es werden erst einmal neue Forschungsideen generiert.

Dann sucht man sich den richtigen Partner und die richtige

Förderrichtlinie, um das Thema gut zu platzieren. Die Betei-

ligung der Industrie an Forschungsarbeiten ist für die spä-

tere wirtschaftliche Umsetzung ein wichtiges Kriterium.

Man braucht ein wirklich großes Netzwerk. Zum einen, um

Industrievertreter von eigenen Ideen zu überzeugen, zum

anderen bekommt man selbst Anregungen, welche Themen

die Industrie gerade interessieren. Deswegen sind wir auf

Messen mit eigenem Stand und auf Fachtagungen mit eige-

nen Vorträgen präsent. Hier unterstützt mich Peter Karlinger,

mein betreuender Professor, sehr.

R.: Machen Sie das ganz allein?

E.: Nein, natürlich nicht. Wir sind ein Team mit ungefähr zehn

Personen - hilfswissenschaftlichen Mitarbeitern, Praktikanten

und Diplomanden.

R.: Wie kam es dazu, dass Sie jetzt promovieren?

E.: Zunächst habe ich ja Kunststofftechnik an der Hochschule

Rosenheim studiert. Im Januar 2009 erhielt ich das Angebot

von Professor Karlinger, nach meinem Studium eine FuE-Stelle

im Bereich Kunststofftechnik an der Hochschule Rosenheim

zu übernehmen, und im September 2009 habe ich dort als

wissenschaftlicher Mitarbeiter angefangen. Da meine Tätig-

keit stark auf das wissenschaftliche Arbeiten ausgerichtet ist,

hat sich im Laufe des Jahres 2010 ein Thema ergeben, das sich

dank seiner Neuartigkeit als Promotionsthema eignet. Nach-

dem auch die TU Chemnitz einverstanden war, hier zu koope-

rieren, habe ich mich dazu entschlossen, meinen Doktor zu

machen.

R.: Wie genau heißt Ihr Forschungsthema?

E.: Der Schwerpunkt meiner Forschungsarbeit wird sich damit

beschäftigen, die Prozesskonstanz beim Spritzgießen zu ver-

bessern. Angestrebt wird die Null-Fehler-Produktion.

R.: Wie funktioniert das, an zwei Hochschulen gleich­zeitig zu promovieren?

E.: Ich promoviere im Rahmen eines so genannten Gast-

promotionsverfahrens. Das heißt: Meinen Arbeitsinhalt

leiste ich in Rosenheim ab, werde aber methodisch von der

Chemnitzer Universität unterstützt. Weil man mit dem Fach-

hochschulabschluss nicht promovieren kann, muss ich noch

einige Prüfungen ablegen, um den universitären Bildungs-

abschluss zu bekommen. Das Wissen muss ich mir allerdings

im Selbststudium aneignen. Mit Professor Dr. Michael Gehde,

meinem Doktorvater an der TU Chemnitz, und mit seinem

Team tausche ich mich regelmäßig aus, am besten geht das

direkt vor Ort.

Vom Gesellen zum Dr. Ing.Erste kooperative Promotion an der Hochschule Rosenheim gestartet

Page 38: RosenheimerHochschulHeft

38 RosenheimerHochschulHefte

R.: Was findet in Chemnitz genau statt?

E.: Auf der Tagesordnung steht jeweils ein Forschungsthema,

das vor einem Fachpublikum aus Professoren und Doktoranden

präsentiert wird. Vorgestellt werden die Herangehensweise

an ein technisches Problem im aktuellen Forschungs vorhaben,

die Versuchsdurchführung, gewonnene Ergebnisse und deren

Interpretation. Anschließend wird darüber sehr kritisch disku-

tiert. Diese Diskussionen sind meist sehr fruchtbar, denn wir

bekommen Anregungen, die neuen Erkenntnisse oder vor-

gestellten Methoden auch in anderen Bereichen anzuwen-

den. Anschließend werden themen spezifische Arbeitskreise

gebildet, die spezielle Problem stellungen diskutieren und

Möglichkeiten für die zukünftige Zusammenarbeit vertiefen.

R.: Was passiert mit Ihren Erkenntnissen?

E.: Die werde ich natürlich publizieren. Dadurch steigt der

Bekanntheitsgrad der Hochschule Rosenheim – in zweierlei

Hinsicht: Der Hochschule werden Kompetenzen auf neuen

Gebieten zugesprochen, die bislang nicht so bekannt waren.

Außerdem prägt sich der Name in Fachkreisen besser ein.

Der finanzielle Mehrwert ist auch nicht zu verachten: Allein

im Jahr 2009 sind Sachmittel in Wert von rund 350.000

Euro ein geworben worden. Übrigens glaube ich, dass die

Hoch schule Rosenheim insgesamt profitiert, weil über die

kooperative Promotion ein guter Austausch zwischen den

Forschungsbereichen der verschiedenen Hochschulen und

Universitäten erfolgt.

R.: Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre Arbeit!

Das Interview führte Regine Falk.

Erster Promotionsstudierender der Hochschule Rosenheim: Johannes Eben

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Page 39: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 39

Lehre und Studium

Immer mehr Hochschulen für angewandte Wissen­schaften bieten ein duales Studium an: Diese Studien­angebote verbinden ein Hochschulstudium mit einer praktischen Ausbildung in einem Unternehmen. Sie bieten viele Vorteile wie mehr Praxis­ und Berufser­fahrung schon während des Studiums, finanzielle Ent­lohnung und eine ziemlich gute Chance, übernommen zu werden. Florian Künzner hat sich von dem Angebot begeistern lassen. Das verlangte zwar Fleiß und Diszi­plin, hat sich aber gelohnt. Das sagt zumindest Florian Künzner.

„Als ich meine Ausbildung zum Elektroinstallateur 1998

begann, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich zwölf Jah-

re später, nach zahlreichen weiteren Qualifikationen und einer

Menge Berufserfahrung, ein Informatikstudium in der Tasche

haben würde. Doch der Reihe nach. Ich habe die Hauptschule

in Obing besucht und diese mit dem qualifizierenden Haupt-

schulabschluss abgeschlossen. Danach habe ich eine Ausbil-

dung zum Elektroinstallateur gemacht und zweieinhalb Jahre

in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet. Zwar ging es mir

sehr gut dort, doch ich wollte mehr wissen und so entschied

ich mich zu einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Infor-

matiktechniker in Nürnberg. Im Jahr 2006 erhielt ich wegen

meines guten Abschlusses an der Technikerschule den Mei-

sterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Danach legte ich

noch eine zusätzliche Prüfung in Mathematik ab und schon

hatte ich mich für ein Hochschulstudium qualifiziert.

So fing alles an

Im Oktober 2007 nahm ich mein Informatikstudium an der

Hochschule Rosenheim auf. Bei einer Informationsveranstal-

tung wurde das Studienmodell hochschule dual vorgestellt,

das mich sofort neugierig machte. Hier präsentierten sich

außerdem Firmen, die dieses Modell unterstützten und nach

dual Studierenden suchten. Bei dem anschließendem Get-

together knüpfte ich meine ersten Kontakte mit den Ver-

antwortlichen der Firma Dr. Johannes Heidenhain GmbH in

Traunreuth. So kam es, dass ich im Februar 2008 problemlos

dual Studierender mit vertriefter Blockpraxis wurde. Meine

Partnerfirma hatte ich ja schon gefunden.

Studieren und Arbeiten zugleich

Mit der Heidenhain GmbH vereinbarte ich, die Praxis tätig-

keiten in den Semesterferien zu absolvieren. Während des

laufenden Semesters arbeitete ich also nicht bei Heidenhain,

erhielt aber trotzdem jeden Monat eine Vergütung. In den

Praxisphasen lernte ich sukzessive das Unternehmen und die

IT-Abteilung kennen und hatte vielfach Gelegenheit, mich mit

Arbeitskollegen über deren Aufgabenbereiche zu unterhalten.

In diesen Phasen habe ich jeweils ein eigenes, in sich geschlos-

senes Projekt bearbeitet. Die Rahmenbedingungen dabei

waren stets, etwas Lauffähiges zu entwickeln, das im Unter-

nehmen eingesetzt werden konnte. Wenn dann beispiels-

weise die selbst entwickelte Software produktiv eingesetzt

wurde, fühlte ich mich mit meiner Leistung wirklich anerkannt

- das gab mir Auftrieb und Motivation. Bei den Projekten,

an denen ich mitarbeitete, konnte ich das in der Hochschule

erlernte Wissen anwenden und vertiefen. Dennoch stellte ich

fest, dass die reine Lehre oft nicht direkt umgesetzt wird, son-

dern an die spezifischen Gegebenheiten angepasst werden

muss. Diese Erkenntnis wiederum war sehr wertvoll, denn von

Semester zu Semester konnte ich die Praxistauglichkeit des

in den Vorlesungen behandelten Lehrstoffs besser bewerten

und verstehen.

Von Vorteil war natürlich, dass ich für meine Bachelorarbeit –

diesmal in einer anderen Abteilung – eine sehr gute Betreuung

seitens der Firma Heidenhain genießen durfte: Mein Betreu-

er unterstützte mich in jeder Phase, indem er mich anleitete,

mir wertvolle Tipps gab, meine Arbeit kritisch hinterfragte

und mir jederzeit für Fragen zur Verfügung stand. Ich freue

mich besonders, dass mich meine Partnerfirma auch heute im

Masterstudium unterstützt, wenngleich ich nun nicht mehr

dual studieren kann.

Wenn ich auf das Bachelor-Studium zurückblicke, kann ich

nur positiv über das Studienmodell hochschule dual berich-

ten – es war für mich die perfekte Kombination aus Studium

und Praxis. Das Studium und die Arbeit in den Praxisphasen

haben sich gegenseitig befruchtet und das Studium hat trotz

der wenigen Freizeit nicht darunter gelitten. Wegen meiner

Berufserfahrung konnte ich mir sogar das Praxissemester

anrechnen lassen und das Studium in sechs anstatt der sieben

Semester Regelstudienzeit absolvieren.“

Anm. d. Red.: Florian Künzner hat sein Informatik-Studium mit

dem Bachelor of Science im Sommersemester 2010 sehr gut

abgeschlossen. Als bester Absolvent im Studienjahr 2009/10

erhielt er die Goldmedaille des Award of Excellence der Hoch-

schule Rosenheim.

Das ist den Stress wertAbsolventenbericht eines dual Studierenden

Page 40: RosenheimerHochschulHeft

40 RosenheimerHochschulHefte

Mit einem breiten akademischen Weiterbildungsan­gebot kommt die Hochschule Rosenheim dem Bedarf nach lebenslangem Lernen in der Region nach. Die weiterbildenden Masterstudiengänge „Fenster und Fassade“ (M Eng.), „Holzbau für Architekten“ (M Eng.) und „Management und Führungskompetenz – Master of Business Administration (MBA)“ ernten von den Absolventen stets viel Lob. Doch auch andern­orts stellt die Hochschule Rosenheim ihr Know­how zur Ver fügung: Sie unterstützt z. B. Initiativen wie „Lernen vor Ort“ im Landkreis Mühldorf oder bietet im Berchtesgadener Land spezielle Weiterbildung­sangebote für Berufs tätige an. Professor Dr. Rudolf Bäßler erzählt, was genau es damit auf sich hat.

Redaktion: Was verbirgt sich hinter „Lernen vor Ort?“

Prof. Dr. Rudolf Bäßler: Die Initiative „Lernen vor Ort“ schafft

auf kommunaler Ebene Anreize, ein kohärentes Bildungsma-

nagement zu entwickeln und zu verstetigen. Das Programm

fördert lebenslanges, aufeinander abgestimmtes Lernen und

erfolgreiche Bildungsbiografien für alle Bürgerinnen und

Bürger. Es ist ein zentraler Bestandteil der Qualifizierungsi-

nitiative der Bundesregierung, die unter dem Motto „Auf-

stieg durch Bildung“ einen energischen Schritt für mehr und

bessere Bildung und Weiterbildung in allen Lebensbereichen

unternimmt. Die Initiative haben das Bundesministerium für

Bildung und Forschung sowie verschiedene deutscher Stif-

tungen ins Leben gerufen.

Die Stiftungen bringen ihre lokalen Netzwerke, fachliche

Expertise und Erfahrungen in der Bildungsinnovation ein,

um Kommunen vor Ort in Patenschaften zu begleiten und

zu unterstützen. Vorgesehen sind lokale „Grundpaten-

schaften“, in denen einzelne Stiftungen Kommunen bei der

Verwirklichung ihres Bildungsmanagements unterstützen.

Außerdem stellen Stiftungen in „Themenpatenschaften“

ihre Erfahrungen in wichtigen Innovationsfeldern der

Bildung zur Verfügung, damit erfolgreiche und über-

tragbare Modelle in die interessierten Regionen trans-

feriert werden können.

In unserer Region beteiligt sich der Landkreis Mühldorf an

diesem Projekt, mit dem wir hier eng kooperieren.

R.: Warum beteiligt sich die Hochschule Rosenheim? Was ist unser Ziel?

Bäßler: Die Hochschule Rosenheim nimmt ihren Bil-

dungsauftrag in der Planungsregion 18 wahr. Wir tragen

in erheblichem Maße dazu bei, den von Unternehmen

und deren Mitarbeitern geäußerten Bedarf nach qualifi-

zierter beruflicher Weiterbildung in der Region zu decken.

Auch durch diesen Austausch erhalten wir immer wie-

der Impulse für die Entwicklung bisher nicht angebotener

Weiterbildungsmodule.

Unsere Hochschule möchte Teile ihres Weiterbildungspro-

gramms vor Ort in der Region Mühldorf anzubieten und

zusätzliche Module zu entwickeln. Neue Angebote planen

wir in Kooperation mit der Hochschule Landshut.

R.: Gibt es schon erste Ergebnisse?

Weiter mit BildungDie Hochschule Rosenheim hat ihr Fortbildungsportfolio ergänzt

Auch in der Akademie Berchtesgadener Land finden spezielle Weiterbildungsangebote für Berufstätige statt.

Page 41: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 41

Lehre und Studium

Speziell für „Lernen vor Ort“ hat die Hochschule Rosenheim

das Seminar „Auftragsmanagement“ von Februar bis April

in der Region durchgeführt; darüber hinaus bieten wir zwei

Intensiv-Schulungen im Bereich Kunststofftechnik an. Eine

richtet sich an Systementwickler von Kunststoffkomponen-

ten, die andere befasst sich mit Werkstoff- und Verarbei-

tungstechnologie. Wir runden unser Angebot derzeit ab

mit einer Weiterbildung in Führungskompetenz ab, diese ist

von Juni bis November dieses Jahres ebenfalls in der Regi-

on Mühldorf / Altötting geplant. Weitere Angebote sind in

Vorbereitung

R.: Gibt es weitere neue Angebote innerhalb der Weiterbildung?

Für unseren Weiterbildungszyklus „Führungskompetenz“

können Unternehmen nun unter bestimmten Vorausset-

zungen über den Europäischen Sozialfonds einen Zuschuss

zu den Seminargebühren beantragen. In Zukunft soll das

auch für weitere Schulungen möglich sein.

Neu und mit sehr positiver Resonanz gestartet ist unsere

Kooperation mit dem Töginger „NAM – Netzwerk für ange-

wandtes Management“, wo wir jüngst unser Seminar „Auf-

tragsmanagement“ durchgeführt haben. Hier freuen wir uns

insbesondere über die gute Zusammenarbeit mit der Kreis-

handwerkerschaft Mühldorf-Altötting, welche durch

Anton Steinberger vertreten wird. Im NAM stehen bestens

geeignete Schulungsräume zur Verfügung. Sie sehen:

Unser Weiterbildungsportfolio wird laufend aktualisiert und

ergänzt.

R.: Und wie ist die Resonanz bei den bekannten Weiterbildungsangeboten?

Die drei weiterbildenen Masterstudiengänge „Fenster und

Fassade“, „Holzbau für Architekten“ sowie „Management

und Führungskompetenz“ mit dem begehrten Abschluss

Master of Business Administration (MBA) erfreuen sich

anhaltender Beliebtheit und starten dieses Jahr mit neuen

Teilnehmern. Das MBA-Teilmodul „Führungskompetenz“,

das wir u. a. wie oben beschrieben in Mühldorf und Altöt-

ting anbieten, gibt es natürlich auch weiterhin in anderen

Landkreisen, etwa im Berchtesgadener Land. Zusätzliche

betriebswirtschaftliche Seminare realisieren wir kontinuier-

lich, meist auf Nachfrage von regionalen Firmen.

Die Absolventen des Weiterbildungsprogramms werden stets in einem feierlichen Rahmen verabschiedet (l. Prof. Dr. Rudolf Bäßler).

Das Weiterbildungsprogramm „Führungskompetenz“ erfreut sich

besonderer Beliebtheit.

Page 42: RosenheimerHochschulHeft

42 RosenheimerHochschulHefte

Bereits seit Jahren suchen deutsche Unternehmen händeringend Ingenieure der Elektro­ und Informati­onstechnik. Manche Personalabteilungen gehen jetzt neue Wege, um kreative Köpfe zu gewinnen: Unter dem Motto „Move up to the next level! Die Zukunft des digitalen Rundfunks liegt in Ihrer Hand“ veranstalte­te der Münchner Elektronikkonzern Rohde & Schwarz gemeinsam mit dem Verband deutscher Elektrotechni­ker (VDE) im Juni 2010 seinen diesjährigen Fallstudien­wettbewerb. Rund 200 Studierende aus Deutschland und Singapur traten in Teams gegeneinander an, um praxisnah komplexe Problemstellungen aus dem Alltag eines Ingenieurs der Kommunikationstechnik zu lösen.

In diesem Jahr ging es um den zukünftigen Standard „DVB-T2“ des digitalen terrestrischen Fernsehens, der im Vergleich zum derzeitigen Standard DVB-T eine deut-lich höhere Bildauflösung und -qualität bieten soll. Das Team der Hochschule Rosenheim bildeten vier Diplom-studierende des Studienganges Elektro- und Informations-technik (EIT), die dank ihrer Teilnahme an Vorlesungen und Praktika im Schwerpunkt „Kommunikationstechnik“ bestens für die bevorstehende Aufgabe gerüstet waren. Betreut wurden sie von den Professoren Dr. Holger Stahl, Dr. Markus Stichler und Dr. Herbert Thurner.

Bereits in der Vorausscheidung gelang es dem Rosen-heimer Team, sich gegen alle anderen renommierten ober-bayrischen Hochschulen durchzusetzen, darunter gleich drei Teams der Technischen Universität (TU) München. Im darauf folgenden, zweitägigen Finale gaben die Rosen-heimer dank Fachwissen, effektiver Team kooperation und einer professionellen Präsentation ein rundum über-zeugendes Bild ab. Sieger wurde schließlich die RWTH Aachen. Dennoch hatten die vier Rosenheimer Studenten gut lachen, denn wie die meisten EIT-Absolventen haben auch sie nun ihren Arbeitsvertrag schon vor Abschluss ihres Studiums in der Tasche.

Vier glorreiche Rosenheimer bei der Abschlussehrung im Augustinerkeller.

Bestes bayerisches Team (v. l.): Tobias Wende, Thomas Brandlhuber, Daniel Dersmann und Christoph Münch vom Studiengang EIT der Hochschule Rosenheim.

Die Zukunft des digitalen Rundfunks mitgestaltenRosenheimer Elektrotechnik-Studenten stellten beim bundesweiten High-Tech-

Industriewettbewerb in München ihr Können unter Beweis

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RosenheimerHochschulHefte 43

Aus der Forschung

Am ersten Forschungstag der Hochschule Rosenheim stellten Referenten aus Wirtschaft, Politik, Hochschu­le und Forschungseinrichtungen den 140 Teilnehmern aktuelle Technologietrends und Förderstrategien vor. Leitthema waren energieeffiziente Gebäude und Tech­nologien. Die Fachjournalistin Laura Westerhoff war mit dabei und berichtet an dieser Stelle über die Vorträ­ge, die sie besucht hat.

Der Vormittag beantwortete die Frage, wie Innovationen finanziert und schnellstmöglich entwickelt werden kön-nen. Silke Tannapfel, Mitarbeiterin in der Bayerischen Staatskanzlei und Vertreterin des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union, stellte die energiepolitische Förder strategie aus europäischer Sicht vor. Mithilfe eines strategischen Energie-Techno logie-Plans will die EU die Erschließung erneuerbarer Energie quellen, eine verbesserte Energiespeicherung und die Herstellung energie effizienter Materialien sichern. Sie gab viele praktische Hinweise zur Beantragung von Fördergeldern. Als wichtigsten Tipp emp-fahl sie, sich als Gutachter der EU zu bewerben. Über die energie politische Förderstrategie aus Sicht des Bundes informierte Markus Kratz vom Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie (BMWi). Mit einem Budget von 157 Millionen Euro will das BMWi unter anderem das energie-optimierte Bauen und die nach haltige Energie versorgung sicherstellen. Im zweiten Teil seines Vortrags stellte er die Förderinitiative„Klimaschutz und Energieeffizienz EnEff:Stadt“ vor. Dr. Raoul Klingner, Abteilung Strategie und Forschungsprogramme der Fraunhofer-Gesellschaft, sprach über Technologietrends. Die Märkte von morgen seien gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klima-wandel oder der steigende Energieverbrauch bei knapper werdenden Ressourcen. Seiner Meinung nach werden sich Umwelttechnologien, insbesondere energieeffiziente Gebäude, erneuerbare Energien und energie effiziente Industrie zu Megatrends entwickeln.

Forschung und Entwicklung an der Hochschule Rosenheim

Am Nachmittag gab die Hochschule einen Einblick in ihre anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung sowie öffentlich und industriell geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Als Beispiele öffentlich geför-derter Projekte stellte Wolfram Schroeder von der B&O Wohnungswirtschaft, die Sanierung eines ehemaligen Militarstützpunkts in Bad Aibling vor. Wo zuvor 19.500 Kilowattstunden Nahwärme verbraucht wurden steht nun eine Nullenergiestadt mit einem Verbrauch von 800 Kilowattstunden. Über Gebäudemonitoring, das Erfassen und Visualisieren großer Datenmengen, sprach Professor Mathias Wambsganß, Hochschule Rosenheim. „Wie viel Intelligenz braucht ein Gebäude?“, fragte Prof. Dr. Michael Krödel, ebenfalls Professor an der Hoch schule Rosenheim. Seine Antwort: Nicht die Frage „ Ja oder Nein“, sondern die Frage: „Wie viel ist relevant?“ ist entscheidend. Er riet den Teilnehmern, aufgeschlossen an dieses Thema her-anzugehen und mit Kreativität den für sie sinnvollsten Gebäudeautomations-Mix zusammenzustellen. Professor Dr. Harald Krause informierte über die Bildungsangebote der Hochschule, wie den neuen Studiengang „Energie- und Gebäudetechnologie“ oder die Masterstudien gänge „Master of Green Building, Energy and Management“ und „Holzbau für Architekten“. „Nur mit Verordnungen schaffen wir keine Begeisterung für Passiv- und Niedri-genergiehäuser. Wir benötigen Ingenieure, die wissen, wie ein Gebäude ganzheitlich funktioniert. Deshalb bie-ten wir diese neuen Studiengänge an“, so sein Fazit zum Bildungsauftrag.

Der Artikel von Laura Westerhoff ist in der Ausgabe 62 der Fachzeitschrift “bauen mit holz“ im Juni 2010 erschienen.

Besucher beim ersten Forschungstag an der Hochschule Rosenheim.

Zukunftsthema Energieeffizienz Bericht über den ersten Rosenheimer „Tag der Forschung“

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44 RosenheimerHochschulHefte

Das studentische Team „IKAROS Bavaria“ der Hoch­schule Rosenheim nahm Ende Juni 2010 am inter­nationalen Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 2010“ teil – und ging daraus als bester europäischer Teilnehmer und als weltweit Zweitplatzierter hervor, mit minimalem Punktrückstand hinter dem Sieger aus den USA. Energieeffizientes Bauen, das Thema des Wettbewerbs, ist eine der effektivsten Maßnahmen, wenn es um die Einsparung von Kosten und die Scho­nung der natürlichen Ressourcen geht. Die Hochschu­le Rosenheim fühlt sich dem Thema der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz seit jeher verpflichtet und ent­schied sich deshalb im Jahr 2008 für eine Teilnahme.

Der Wettbewerb

Den weltweiten Solar-Wettbewerb der Hochschulen organisierte 2010 das spanische Bauministerium gemein-sam mit dem U.S. Energieministerium. Ziel war es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen zu stärken. Zum ersten Mal fand der Wettbewerb auf europäischem Boden statt. In den Ver-einigten Staaten, wo der Hochschulwettbewerb initiiert wurde, gibt es den Solar Decathlon bereits seit 2002.

Aus zunächst 15 von studentischen Teams erarbeiteten Entwürfen wählte eine unabhängige Jury den Entwurf aus, der für die Hochschule Rosenheim an den Start gehen sollte. Das Modell konnte sich in der Präqualifikationsrun-de als einer von 107 Entwürfen durchsetzen und die Hoch-schule Rosenheim sich damit für eine Teilnahme am ersten Solar Decathlon Europe ausgewählt.

Nach dieser ersten Entscheidungsrunde planten neben Rosenheim 16 weitere Universitäten aus aller Welt, darunter Länder wie die USA, Finnland, England, Frankreich, Spanien

Schon bei der Einweihung konnte das Gebäude viele Fans gewinnen.

Das Rosenheimer Solarhaus Vom „Solar Decathlon Europe 2010“ bis zur „Nullenergiestadt“

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RosenheimerHochschulHefte 45

Aus der Forschung

und China jeweils ein Plusenergie-Wohnhaus und setzten den eigenen Entwurf um. Wichtigstes Kriterium von Anfang an: Das Gebäude sollte den gesamten Strombedarf selbst produzieren und die dafür nötige Energie allein aus der Kraft der Sonne gewinnen. Dafür sollte es unter anderem mit modernster Technologie ausgestattet werden.

Auf dem Weg nach Madrid

Bis Anfang Mai wurde das Gebäude in Rosenheim gebaut, und am ersten Forschungstag in Rosenheim eingeweiht: Oberbürgermeisterin Gabriele Bauers Begeisterung steckte an: „Madrid, Madrid, wir fahren nach Madrid“ hieß es von nun an. Am 19. Mai 2010 wurde das Gebäude, das sich in vier vorgefertigte Module zerlegen lässt, auf vier Schwer-transporter verladen und nach Madrid transportiert. Das

verspätete Eintreffen einer der Transporter und sintflut-artige Regenfälle erschwerten den Aufbau des Hauses. Doch pünktlich zum Start des Wettbewerbs am 17. Juni 2010 waren (fast) alle Teilnehmerhäuser aufgebaut, um sich über zehn Tage einer interessierten Öffentlichkeit und einer inter-nationalen Jury zu präsentieren. Kronprinz Felipe von Spani-en zählte zu den Besuchern. „I’m impressed“ trug er in das Gästebuch ein. Während der Wettbewerbstage strömten die Besucher trotz drückender Hitze in die Solarhäuser. Der Ver-anstalter zählte abschließend mehr als 190.000 Besucher auf dem Wettbewerbsgelände „Villa Solar“.

Die Bewertung

In insgesamt zehn Kriterien, dazu gehörten die Archi-tektur, die konstruktive Umsetzung, die solaren Tech-nologien, die Energiebilanz, die Behaglichkeit, die Kommunikation von Ideen und Konzepten, die Indus-trialisierung sowie die Marktfähigkeit, aber auch der Innovationsgehalt und die Nachhaltigkeit, wurden die Wettbewerbshäuser bewertet. In punkto Komfort, Tech-nik und Nachhaltigkeit mussten sie ebenso überzeugen wie mit Innovationen. Parallel dazu wurde täglich eine Vielzahl von Messdaten erfasst, um die Funktionalität des Hauses und sein energetisches Verhalten zu dokumen-tieren. Erschwert wurden die Wettkampfbedingungen durch die Vorgabe des Veranstalters, die Solarhäuser personell zu besetzen und den Besuchern während des

Das Solarhaus wird zum ersten Mal abgebaut. Vorfreude beim Team: Der Wettkampf beginnt.

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gesamten Wettbewerbs zugänglich zu machen. Täglich angebotene Führungen durch die Teilnehmerhäuser sen-sibilisierten Besucher für energie effizientes und nachhal-tiges Bauen.

Das überraschende Ergebnis

Den ersten Platz erzielten die Rosenheimer in den Dis-ziplinen Komfort, Beleuchtung, Energiebilanz sowie in „Appliances“ (Haushaltsgeräte), den zweiten Platz für den Industrialisierungsgrad und die Marktfähigkeit des Solar-hauses und einen dritten in der Bewertung von Architek-tur sowie von Gebäudetechnik und Baukonstruktion.„Wir haben Bestnoten für die Qualität unserer Arbeit erhalten und wir sind die Gewinner der Herzen“ freute sich Björn Stachowitz, Bauleiter des Team „IKAROS Bavaria“ über den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Unterstützung hatte das Team mit Studierenden fast aller Fakultäten ins-besondere während der Wettkampfwochen von Marcus Wehner, dem damaligen Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung und Professor Mathias Wambsganß, dem damaligen Vizepräsidenten der Hochschule Rosenheim.

Und nach dem Wettbewerb?

Nach dem Wettbewerb in Madrid wurde das Rosenhei-mer Solarhaus vom 24. Juli bis zum 3. Oktober 2010 auf der Bayerischen Landesgartenschau in Rosenheim vor-gestellt. Vor allem an den Wochenenden, bei schönem Wetter, standen die Besucher regelrecht Schlange, um das Wettbewerbshaus von innen zu sehen. Nicht immer war es einfach, einem Laienpublikum die Komplexität und das Ineinandergreifen von Architektur, Konstruktion und Thermik nahezubringen – war doch nach Meinung einiger Besucherinnen der Ofen an einer denkbar ungünstigen Stelle angebracht. Anschließend baute das routinierte Studierendenteam das Haus – nun schon zum dritten Mal – wieder ab und verfrachtete es nach München: Dort prä-sentierte es sich vom 17. bis 22. Januar 2011 auf der BAU 2011 einem internationalen Fachpublikum. Im Rahmen der Eröffnung der deutschlandweit größten Baufach messe statteten Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und sein türkischer Amtskollege dem Rosenheimer Solarhaus einen Besuch ab. Die Besucherresonanz in den folgenden Tagen war ausgesprochen gut.

Ein Zuhause am See

Auf dem Heimweg nach Rosenheim erlitt das Haus zum ersten Mal ernste Schäden, die sich aber beheben ließen. Ende April 2011 fand das Gebäude endlich sein Zuhause: In der so genannten „Nullenergiestadt“ in Mietraching (nahe Bad Aibling) wird es in den kommenden15 Jahren einer-seits über das B+O Parkhotel als Apartmenthaus zu mieten sein. Zugleich steht es allen Firmen, die das Hausprojekt unterstützt haben, insbesondere aber der Hochschule Rosenheim, zu Forschungszwecken zur Verfügung und bleibt als nachhaltige Technologieplattform erhalten.

Die „Nullenergiestadt“ selbst ist ein Forschungsprojekt und

behandelt das Thema Energieeffizientes Bauen im Umfeld

städteähnlicher Quartiere. Förderung erhält es im Rah-

men des Förderprogramms „Energieeffiziente Stadt“ (kurz

Bundesverkehrsminister Ramsauer und sein türkischer Amtkollege Mustafa

Demir besuchen das Rosenheimer Solarhaus auf der Messe BAU 2011.

Das Team in Arbeitsmontur am Tag nach der Bekanntgabe der Sieger

in Madrid.

Freudenbad nach Bekanntgabe des hervorragenden zweiten Platzes für

Industrialisierungsgrad und Marktfähigkeit.

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RosenheimerHochschulHefte 47

Aus der Forschung

Das Rosenheimer Solarhaus an seinem finalen Standort innerhalb der „Nullenergiestadt in Mietraching.

„EnEff:Stadt“) durch das Bundesministerium für Wirtschaft

und Technologie. Die Hochschule Rosenheim wird in diesem

Pilotvorhaben das energetische Monitoring durchführen, das

sich über eine Laufzeit von etwa drei bis vier Jahren erstreckt.

In dem Pilotprojekt wird das ehemalige Kasernengelände in

Mietraching nach und nach saniert, modernisiert und neu

gebaut, mit dem Ziel, eine auf Primärenergie bezogene Null-

energiebilanz zu erreichen.

Neben der baulichen Umsetzung werden auch techno-logische Innovationen zum Einsatz kommen wie bei-spielsweise eine aktive Fassadenheizung, ein interaktives, solares Nahwärmenetz oder Effizienzbewertungen ein-zelner gebäudetechnischer Anlagen. Als Energieträger werden Wind-, Wasser- und Sonnenenergie sowie nach-wachsende Energieträger zum Einsatz kommen.

Anz.-DK-KeyVisual_A5-quer:Layout 1 14.04.2008 11:19 Uhr Seite 3

Page 48: RosenheimerHochschulHeft

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RosenheimerHochschulHefte 49

Aus der Forschung

Holz – das Lieblingsmaterial der Einrichter Bayern innovativ veranstaltet Kooperationsforum „Innenausbau / Möbel

& Innenarchitektur“ in Rosenheim

Einen Blick durch das Schlüsselloch in Wohn- und Arbeits-

räume von morgen ermöglichte das dritte Kooperationsforum

„Innenausbau / Möbel & Innenarchitektur“ der Bayern Inno-

vativ GmbH am 13. Oktober 2010 im Kultur- und Kongress-

zentrum Rosenheim. Besonderes Augenmerk galt dem

Baustoff Holz, der unangefochten zu den meistverwende-

ten Materialien in der Inneneinrichtung zählt. Verschiedene

Themen reihen stellten vor, wie Designer, Planer, Innen-

architekten aber auch das Handwerk und die Industrie die

maßgeblichen Strömungen „Nachhaltigkeit, Mobilität und

Individualität“ umsetzen. Eine gesonderte Vortragsreihe der

Hochschule Rosenheim thematisierte neben Methoden der

innovativen Kantenbeschichtung auch die Heraus forderungen

an Lager und Logistik für die kundenbezogene Fertigung.

Über 20 renommierte Referenten aus Wirtschaft und Wissen-

schaft zeigten Trends in den Bereichen Innenausbau, Möbel

und Innenarchitektur auf. So berichtete etwa Professor

Andreas Betz darüber, wie mit dem Solar-Decathlon-Haus

der Hochschule Rosenheim energieeffizientes Bauen mit

einer Steigerung des Komforts sowie der Gestaltungs- und

Wohnqualität einhergehen kann.

Prof. Andreas Betz bei seinem Vortrag „Mit Leichtigkeit flexibel wohnen – Innenausbau im Solar-Decathlon-Haus“.

Einige Dinge haben Rosenheim zu weltweiter Bekanntheit verholfen: Der Film „Out of Rosenheim“ (1987) mit Marianne Sägebrecht, die Antennen von Anton Kathrein – und die „Rosenheimer“ – die Absolventen der Fakultät für Holztechnik und Bau an der Hochschule Rosenheim. Als traditionelle Holz-Hochschule genießt Rosenheim eine sehr hohe, international anerkannte Kompetenz und ist ein gefragter Partner bei Fachkongressen und Tagungen. Auch im Jahr 2010 vertraten Profes-soren der „Holzer-Fakultät“ ihren Fachbereich – u.a. bei Veranstaltungen von „forum holz“, ein Zusammen schluss renommierter Hochschulen aus dem Holzbereich, die wegweisende Entwick-lungen der Holzbranche an ein Fachpublikum und an Vertreter der Industrie vermitteln möchten. Ein Heimspiel gab es dann im Oktober beim Kooperationsforum „Innenausbau / Möbel & Innenar-chitektur“ mit Bayern innovativ. Das Ro-Heft stellt Themen vor, die 2010 die Rosenheimer Holzfor-schung beschäftigten.

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50 RosenheimerHochschulHefte

Seit mehreren Jahren engagiert sich „forum holz“ dafür, wegweisende Entwicklungen der Holzbranche an ein Fachpublikum und an Vertreter der Industrie zu vermitteln. Auf Kongressen, Messen und Vortragsrei­hen begegnen sich die „Großen“ der Branche, um sich zu informieren, auszutauschen und neue Netzwerke zu bilden. Das Ro­Heft stellt exemplarisch einige Ver­anstaltungen der vergangenen Jahre vor.

1. Holzbau Spezial: Internationale Holzbrückentage in Bad Wörishofen

Erstmalig fanden am 25. und 26. März 2010 im Rahmen der

Reihe „Holzbau Spezial“ die Internationalen Holzbrücken-

tage in Bad Wörishofen statt. Der Holzbrückenbau ist eines

der wichtigsten Aushängeschilder des Ingenieurholzbaus.

Gestaltung, konstruktiver Holzschutz sowie Unterhaltungs-

maßnahmen müssen optimal aufeinander abgestimmt sein,

um ein gelungenes Bauwerk zu errichten. Bisher gab es jedoch

keine Veranstaltung, die Experten zusammenbringt und das

Wissen an Interessierte gezielt und gebündelt vermittelt. Die-

se Lücke wurde nun geschlossen – wie die rund 180 Teilneh-

mer und zehn Aussteller bestätigten.

3. Europäischer Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz in Köln

Die zweitägige Fachveranstaltung mit 40 Ausstellern fand

diesmal am 9. und 10. Juni 2010 in Köln statt und wurde von

320 Teilnehmern besucht. Die Themenpalette reichte von

Überblicksreferaten bis zu speziellen Fragestellungen: Ener-

gieeffizientes Bauen und Sanieren allgemein und mit dem

Schwerpunkt Fenster, urbanes und verdichtetes Bauen inklusi-

ve Aufstocken oder Anbauen, Massivholzbau, Raumklima und

Haustechnik mit den Schwerpunkten erneuerbare Wärmee-

nergien und Holzenergie. Ergänzend wurden zukunftweisende

Objektbauten anhand von konkreten Beispielen vorgestellt.

8. Internationales Branchenseminar für Frauen des Holzbaus und Innenausbaus in Meran (Italien)

Am 1. und 2. Juni 2010 fand bereits zum achten Mal das

Internationale Branchenseminar für Frauen des Holzbaus und

Innenausbaus (IBF) statt. Die 150 Teilnehmer konnten sich vor

Ort bei rund zehn Ausstellern informieren und Vorträgen von

hochkarätigen Referenten folgen.

Extrembergsteiger Reinhold Messner etwa erläuterte sei-

ne ganz eigenen Prinzipien des Risikomanagements, die auf

seinen Erfahrungen als Bergsteiger beruhen, aber auch im

Alltags- und Berufsleben anwendbar und nützlich sind.Zwei

erfolgreiche Geschäftsfrauen gewährten Einblicke in ihre

unterschiedlichen Erfolgsstrategien. So berichtete Dr. Tanja

Haas-Lensig von der Haas Group, wie eine breite Produktpa-

lette zum Unternehmenserfolg führte. Wie dieser durch Spe-

zialisierung erreichbar ist, stellte Andrea Lechner, von der D.

Lechner Holding AG vor. Weitere Themen waren Markt- und

Markenpositionierung, Gender-Design, Farbgebung, Raum-

gestaltung und Wettbewerbsvorteile durch ökologische Pro-

dukte. Erstmalig gab es neben dem Themen block Holzbau

einen separaten Bereich rund um Themen der Möbelbranche.

Weitere Infos: www.forum­holzbau.com

Veranstaltungen von „forum holz“

forum holz oder forum holzbau ist ein Zusammenschluss der Hochschule Rosenheim mit der Berner Fachhoch-schule, der Aalto University School of Science and Tech-nology Helsinki, der Technischen Universität München, der Technischen Universität Wien und der University of British Columbia. Ziel und Aufgabe des Vereins ist die Förderung des Einsatzes von Holz im Bauwesen.

Überschüssige Mittel werden im Sinne der Holzwirtschaft eingesetzt – sowohl für die Unter stützung von Forschungs- und Entwicklungs- sowie studentischen Projekten als auch für den Aufbau neuer Veranstaltungen, Internetseiten und vor allem einer breiten Informationsplattform für den gesamten deutschsprachigen Raum.

Besucherinnen des 8. Internationalen Branchenseminars für Frauen des Holz-

baus und Innenausbaus in Meran.

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RosenheimerHochschulHefte 51

Aus der Forschung

„Woodbuild, Energy & Technologies“Fachmesse in St. Petersburg voller Erfolg

Mit der erstmalig stattfindenden Fachmesse Wood­build, Energy & Technologies und dem Internationa­len Kongress für die Holzwirtschaft gelang dem forum holzbau auf Anhieb ein respektabler Erfolg: 44 Aus­steller aus acht Ländern stellten vom 2. bis 4. Juni 2010 auf dem St. Petersburger Messegelände modernste Technik, Produkte sowie Trends aus der Holzwirtschaft vor und bauten ebenso wie die rund 1.400 Besucher aus 15 Ländern – darunter 94 Prozent Fachbesucher – neue Geschäftskontakte auf oder vertieften diese. Zu den Gästen zählte auch Professor Heinrich Köster, Präsident der Rosenheimer Hochschule.

Im ersten Halbjahr 2010 gewann die russische Wirtschaft nach

der international zu spürenden Krise wieder an Fahrt. Diese

Stimmung war auch auf der Messe zu spüren. Zwischen Aus-

stellern und Besuchern fand ein reger Austausch über die Pro-

jekte und Entwicklungen im Holzbau in Russland statt.

Teil des Messekonzeptes ist der an allen drei Tagen statt-

findende Kongress für die Holzwirtschaft. Das Format ist

bisher einmalig in Russland, da es Wissenschaft und Praxis

miteinander verbindet. Als Referenten konnten Vertreter der

namhaften Universitäten und Hochschulen der Branche, so

von der Hochschule Rosenheim, von der TU München oder

der finnischen Aalto Universität gewonnen werden. Sie ver-

anschaulichten praxisnah aktuelle Trends und Technolo-

gien und informierten insbesondere über die Schwerpunkte

Nachhaltigkeit, effizienter Einsatz von Holz und Holz als

Energielieferant.

Professor Dr. Alexander Chernyh, Geschäftsführer des rus-

sischen Holzhausbauverbandes: „Wir freuen uns, dass die

Messe Woodbuild, Energy & Technologies hier in St. Peters-

burg stattfindet. Der Holzbau hat in Russland eine lange Tra-

dition, liegt aber noch wesentlich hinter den Entwicklungen

von Europa. Die Kombination einer internationalen Messe und

einem hochrangig besetzten Kongress ist notwendig für Russ-

land, um den Holzbau hier zu weiter zu entwickeln.“

Ein großes Banner heißt die Messebesucher am Eingang willkommen.

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52 RosenheimerHochschulHefte

Die Meta­Suchmaschine holzdatenbanken.de, die im Herbst 2010 an den Start gegangen ist, heißt nun http://www.wikiwood.eu/. Dabei handelt es sich um eine Zusammenführung von Fachdatenbanken aus dem Holz­ und Forstbereich, über die Nutzer inzwi­schen 373.600 Literaturnachweise der Branche zen­tral abrufen können. Damit gehört wikiwood.eu bereits jetzt zu den umfassendsten Fachinformations­plattformen der deutschsprachigen Holz­ und Forst­branche. Das Projekt wird von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Hochschule Rosenheim in Zusam­menarbeit mit dem an der Universität des Saarlandes angesiedelten Institut für Angewandte Informations­forschung entwickelt.

„wikiwood.eu“ ist Teil des Forschungsprogramms „Fit für

den Wissenswettbewerb“, mit dem das Bundesministerium

für Wirtschaft und Technologie das Wissensmanagement im

Mittelstand auf breiter Basis stärken will. Die Suchmaschine

verknüpft Informationsbestände im Holz- und Forstbereich,

um eine zeitsparende Zugänglichkeit der Informations-

bestände in diesem Bereich mit modernsten Mitteln der

Sprach verarbeitung zu ermöglichen.

Mittlerweile ist die Plattform weit gediehen: Eine zen-

trale, weitgehend automatisierte Indexierung aller Texte

er möglicht deren Ranking nach einheitlichen Kriterien. Die

zentrale Meta-Suche spart viel Zeit gegenüber der Ab frage

jeder einzelnen Fachinformationsquelle, wobei Nutzer die

einbezogenen Quellen frei wählen können. Die zentrale

Suchplattform möchte die künftige Zugänglichkeit aller

vorhandenen Fachliteraturquellen sichern. Der in die Such-

maschine integrierte Sternbrowser unterstützt zudem

alle Anwender vom kleinen Holzhandwerksbetrieb über

Architekten-/Ingenieurbüro bis hin zu Industrie und Hoch-

schulen bei der intuitiven Suche.

Holzdatenbanken.de heißt jetzt wikiWood.euDie neue Suchmaschine www.wikiWood.eu – vormals holzdatenbanken.de – ermöglicht

die zentrale Recherche von Fachinformationen für die Holz- und Forstbranche.

Projektmitarbeiter Markus Franke von der Hochschule Rosenheim bei

der Präsentation von WikiWood.eu im Eichensaal des Bundesministeri-

ums für Wirtschaft und Technologie (BMWi).

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RosenheimerHochschulHefte 53

Aus der Forschung

Seit einigen Jahren sind im Landkreis Rosenheim „Hagelflieger“ im Einsatz: Das sind Piloten, die mit einem Sportflugzeug direkt in das Zentrum einer Unwetterwolke steuern. Dort bringen sie das für die Umwelt unbedenkliche Silberjodid aus, das die Hagel­bildung mildert oder gar verhindern kann. Noch ist es Zukunftsmusik, diese Einsätze in Echtzeit per Rechner zu begleiten. Dank eines engagierten Projeks der Hochschule Rosenheim und des Rosenheimer Hagel­forschungsvereins rückt dieses Ziel in greifbare Nähe.

Geleitet wird das Projekt von Professor Dr. Peter Zentgraf im Team mit Martin Heigl und Peter Viehhauser von der Fakul-tät für Ingenieurwissenschaften sowie von vielen anderen Helfern quer durch (fast) alle Fakultäten.

Seit August 2008 gehört „RO-BERT“ zur Grundaus-stattung der so genannten „Hagelflieger“. RO-BERTA steht für „ROsenheims meteorologische BEsonderheiten:Eine Regelungs-Technische Aufgabe“. Die Aufgabe der Hagelflieger besteht darin, den Aufwind einer

Gewitterwolke zu finden und zum richtigen Zeitpunkt Silberjodid auszubringen. Während des Fluges sammelt „RO-BERT“ meteorologische Daten, registriert die in die Hagelzelle eingebrachte Silberjodidmenge und zeichnet die Position des Hagelabwehrflugzeuges auf. Die gesammel-ten Informationen werden nach dem Flug mit Bodenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes zeitlich synchron kombiniert. Das Ergebnis ist eine verschmolzene visuelle, chronologische Darstellung der Hagelzelle, des Flugweges und der meteorologischen Daten.

Im Jahr 2007 startete eine Kooperation der Hochschule Rosenheim und dem Hagelforschungsverein. Gemein-sam entwickelte das Projektteam mit den Produktions-technikern Martin Heigl und Peter Viehhauser unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Ernst Schneider ein Messgerät zur Erfassung der Positions- sowie verschiedener physikalischer Daten während eines Hagelabwehrfluges. Die durch das Gerät „RO-BERT“ gewonnenen Erkenntnisse erleichtern künftig die Hagelabwehr.

Superzellengewitter bei Markt-Indersdorf am 14. Mai 2007, Blick nach Nordosten.

Auf der Jagd nach dem Hagel Forschungsvorhaben zur Verbesserung der Hagelabwehr wird fortgesetzt

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54 RosenheimerHochschulHefte

In den Jahren 2009 und 2010 wurde in insgesamt 62 Ein-satzflügen Silberjodid in hagelträchtige Gewitterwolken geimpft und zugleich große Datenmengen gesammelt. Die meisten Einsätze waren erfolgreich.

Am ersten Oktober 2010 startete das Nachfolgeprojekt „RO-BERTA“. Die Leitung übernahm Professor Dr. Peter Zentgraf, seit Januar 2010 Chef des Labors für Mess- und Regeltechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Ziel des Fortsetzungsprojektes ist unter anderem, die Daten nicht erst nach dem Flug, sondern bereits während des Einsatzes zur Verfügung zu stellen. Der Pilot würde in die Lage versetzt, das Silberjodid effektiver einzu setzen, weil mehr Informationen über die Beschaffenheit der Gewitterwolke zur Verfügung stehen. Außerdem sollen registrierte Anwender die Flugroute via Internet mit-verfolgen können und mit Hilfe einer WebCam live im Cockpit dabei sein.

Die besondere Herausforderung ist die Übertragung der Daten in beide Richtungen, also vom Flugzeug zur Hoch-schule und umgekehrt. Der Pilot soll in Echtzeit Wetter-daten erhalten, die ihm, animiert auf einem Monitor im Cockpit dargestellt, die Arbeit erleichtern. Vom Flugzeug werden Positions-, Lage-, GPS-Sensor- und WebCam-Daten geliefert. Der Transfer erfolgt mit Hilfe von W-LAN-Richtfunk. Ergänzend dazu möchte das Team ein Netz von selbstständigen Wettermessstationen aufbauen. Deren

Daten könnten, online erfasst und schnell ausgewertet, ebenfalls Einfluss auf den laufenden Einsatz der Hagel-flieger nehmen und die Wirkung der Hagelbekämpfung abschätzen.

„Die vielen zu bewältigenden Teilaufgaben bei RO-BER-TA sind immens und in allen Teilen der Ingenieurwissen-schaften und Informatik verankert“ erklärt Projektleiter Zentgraf die Komplexität des Projektes. „Bislang arbeiten drei einzelne Ingenieure daran, die das neben ihren Lehr-verpflichtungen durchziehen“ bemerkt der Professor für Regelungstechnik. Hilfe vom Rechenzentrum der Hoch-schule Rosenheim wird deswegen dankbar angenommen: „Michael Döpper, Kurt Fischer, Manfred Usyck und Gün-ther Lechner stehen mit Rat und Tat immer zur Seite. Seit März 2011 gibt es zusätzlich Unterstützung durch Diplo-manden“ freut sich Zentgraf.

Diplomarbeit über „RO­BERT“ ausgezeichnet

Im August 2008 begann Tobias Höglauer, Studiengang Produktionstechnik, im Rahmen seiner Diplomarbeit, die über „RO-BERT“ erfassten Daten aufzubereiten. In Zusammenarbeit mit dem Deutscher Wetterdienst, Abteilung Radar, können die Mess- und nun auch externe Radardaten zusammengeführt und in eine dynamische, dreidimensionale Darstellung, etwa Google Earth, einge-bunden werden. Ergebnis der Forschungsarbeit ist eine Software, die erfolgreich Daten zur Darstellung ausge-wählter Dateien in Google Earth produziert. Sichtbar werden die Flugroute mit der Ausstoßmenge an Silberjo-did, die Position der Messpunkte und Messwerke sowie ein Modell zur Visualisierung der Radardaten. Für seine Arbeit mit dem Titel „Aufbereitung und Online-Visuali-sierung der Messdaten eines Hagelabwehrflugs“ wurde Tobias Höglauer am 25. November offiziell in München mit dem Award des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) ausgezeichnet. Professor Dr. Ernst Schneider und Peter Viehhauser betreuten die Arbeit.

Hagelflieger vor dem Einsatz.

Peter Viehauser (r.) und Martin Heigl bei der Kontrolle von RO-BERT.Typischer Verlauf einer Hagelzelle dargestellt als blaue Quader und der

Flugroute (grüne Kurve).

Page 55: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 55

Aus der Forschung

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56 RosenheimerHochschulHefte

Auch nach Abschluss des Astronomiejahres 2009, in dem

die 400-jährigen Jubiläen des Erscheinens der Keplerschen

Gesetze und der ersten astronomischen Fernrohrbeobach-

tungen durch Galileo Galilei gefeiert wurden, gehen die

Aktivitäten der Sternwarte Rosenheim zur Verbreitung astro-

physikalischen Wissens weiter.

Die Vorträge richten sich an ein breites Publikum und

sind für alle Astronomieinteressenten geeignet. Sie sind

populärwissenschaftlich, aber auch mit fachlichen „Tiefboh-

rungen“, so dass auch Teilnehmer mit Vorwissen ihren Wis-

senshorizont erweitern können.

Claudia Hinz von der Wetterwarte Wendelstein zeigte im

Januar in ihrem farbenfrohen Vortrag „Vom Regenbogen

zum Polarlicht – Optische Erscheinungen in der Atmosphä-

re“ viele irdische Himmelserscheinungen: z.B. Regenbögen in

diversen Varianten – die man übrigens in Interferenzbögen,

Das öffentliche „Astronomische Kolloquium“ der Sternwarte Rosenheim

Eisnebelhalo am Sudelfeld.

Innerhalb weniger Jahre Zeit haben sich die Vorträge rund um das Thema Astronomie und Astro­physik zur bestbesuchten Veranstaltungsreihe an der Hochschule Rosenheim entwickelt. Von den Geheimnissen aus unserem Universum haben sich bislang 6.700 Zuhörer faszinieren lassen. Hoch­karätigen Redner aus ganz Deutschland reisen an, um Neuestes aus Wissenschaft und Forschung zu berichten. Dafür sorgt Dr. Elmar Junker, Physikprofessor und Leiter der Sternwarte. Worum es in den fünf Vorträgen ging, die er 2010 organisierte, hat er kurz zusammengefasst.

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RosenheimerHochschulHefte 57

Hochschulleben

Mondbögen, Taubögen oder Nebelbögen unterscheidet.

Außerdem erklärte sie die Phänomene Polarlichter, Neben-

sonnen, Brockengespenster, Glorien, Höfe und Kränze um

Sonne und Mond, Luftspiegelungen, Halos, leuchtende Nacht-

wolken und viele andere atmosphärische Erscheinungen.

Ein absolutes Highlight war der Vortrag im März von Professor

Harald Lesch, Dozent am Institut für Astronomie und Astro-

physik der Universität München und an der Hochschule für

Philosophie. Dank seiner Sendungen im Bayrischen Fernse-

hen (BR alpha-centauri) und im ZDF (Abenteuer Forschung

und Leschs Kosmos) hat Lesch eine riesige Fangemeinde.

Als „begnadeter Erklärer“ ist er zudem Vorbild für jeden

Dozenten. Hunderte von Lesch-Fans füllten am Vortragsa-

bend den größten Raum der Hochschule und das Foyer, wohin

der Vortrag live übertragen wurde: Die Zuhörer hingen regel-

recht an seinen Lippen, als Lesch die Prinzipien der Naturphi-

losophie und Naturwissenschaft am Beispiel der Entstehung

und Entwicklung des Universums im Detail erläuterte. Ganz

ohne „Power-Point“ – laut Lesch „entstehen Bilder im Kopf“

- entwickelte der Physiker in 90 Minuten lediglich ein Tafel-

bild zur Unterstützung seines Vortrages „Wieso können wir

das Universum verstehen?“ Gespickt mit anschaulichen Bei-

spielen und wissenschaftlichen Kalauern faszinierte er sein

begeistertes Publikum.

Professor Dr. Mathias Steinmetz vom Astrophysikalischen

Institut in Potsdam knüpfte wenige Wochen später in vielen

Punkten den Vortrag von Professor Lesch an: Wie haben wir

die Erkenntnisse über das Weltall, seine Entstehung und Ent-

wicklung gewonnen, welche Ergebnisse sind verblüffend, und

wieso können wir so genau sagen, dass wir nur 4 Prozent der

Energie – also Materie – im Weltall mit den uns bekannten

Elementarteilen erklären können? Mathias Steinmetz zeigte

in seinem Vortrag „Das Universum: schön, elegant, oder

grotesk?“, dass Kosmologie nicht etwa „wilde“ Theorien

aufstellt, sondern waschechte und erstzunehmende „Experi-

mentalphysik“ ist.

Dipl. Phys. Dieter Heinlein vom Deutschen Zentrum für Luft-

und Raumfahrt ging zu Beginn des Wintersemesters in seinem

Vortrag „Meteoriten - Steine, die vom Himmel fallen“ darauf

ein, was Meteoriten eigentlich sind, welchen Zusammenhang

es zu Sternschnuppen und Feuerkugeln gibt, ob für die Erde

eine Gefahr durch Meteoriten besteht. Er erklärte auch, wieso

der Tüttensee im Chiemgau kein Meteoritenkrater ist, son-

dern „eine reine regionale Marketingaktion“ darstellt: So zei-

gen die Fundstücke keine extraterrestrischen Merkmale auf,

wie sie bei Meteoriten typisch sind. Und: Hätte es sich, wie von

mancher Seite angenommen, um einen „Impaktor“ gehan-

delt, hätte dieser nicht ein solch großes Streufeld hinterlas-

sen, sondern einen großen Krater. Darüber hinaus erläuterte

Heinlein die spannende Suche nach den Bruchstücken des Ein-

schlags bei Neuschwanstein am 6. April 2002.

Ende November schließlich rundete Dr. Anja Schlicht von der

TU München den Vortragsreigen ab, wieder mit der Erde im

Fokus: Wieso ist die Erde keine Kugel, wie kann man das Gra-

vitationsfeld der Erde genau messen, und welche wichtigen

Erkenntnisse kann man daraus gewinnen – das stand im Mit-

telpunkt ihres spannenden Vortrags. Denn ein neuer Satellit

„GOCE“ vermisst das Gravitationsfeld der Erde so präzise,

dass wir beispielsweise Erkenntnisse über Meeresströmung

und Ihren Einfluss auf das Klima gewinnen, oder neue Erdgas-

vorkommen entdecken können.

Prof. Harald Lesch, erklärt an der Hochschule Rosenheim das Universum.

Der künstliche Erdsattelit GOCE (Gravity field and steady-state ocean

circulation explorer) im Flug.

Page 58: RosenheimerHochschulHeft

58 RosenheimerHochschulHefte

Prof. Elmar Junker bei einer Sternwartenführung.

Vorträge aus dem Jahr 2010 gibt es zum Nachlesen und Nach­Sehen teilweise im Internet:

• Informationen zum Vortrag von Claudia Hinz „Vom Regen-

bogen zum Polarlicht – Optische Erscheinungen in der

Atmosphäre“ unter www.glorie.de

• Ein Mitschnitt des Vortrags von Prof. Harald Lesch „Wieso

können wir das Universum verstehen?“ unter

www.rfo.de/mediathek/Harald_Lesch_erkl_auml;rt_das_

Universum-5692.html

Informationen zum Programm der Sternwarte an der Hochschule Rosenheim gibt es im Internet unter:

www.fh-rosenheimde.de/sternwarte.

Die Öffnungszeiten der Sternwarte

Jeden Montagabend bei klarem Himmel (außer Feiertags,

Treffpunkt ist immer das Dach des D-Gebäudes in der Hoch-

schulstr. 1 in Rosenheim.)

Anfang Oktober bis 21. März 2011: 20:15 Uhr

(Sonderregelungen in den Weihnachtsferien)

28. März 2011 bis 23 Mai 2011: 21:45 Uhr.

Sommerpause: Von Juni bis September

(mit Sonderführungen in den Sommerferien)

Der Newsletter der Sternwarte

Interessenten können den kostenlosen E-Mail-News-

letter der Sternwarte abbonieren und sind so immer über

die aktuellen Öffnungszeiten, Termine und Themen der

Vor träge im öffentlichen astronomischen Kolloquium

informiert. Außerdem gibt es News über anstehende

Himmels ereignisse wie Finsternisse, Sternbilder, Kometen,

Planeten oder Überflüge der Raum station ISS.

Abo-Bestellung über E-Mail an [email protected]

Termine für das Astronomische Kolloquium 2011

Informationen unter:

www.fh-rosenheim.de/sternwarte_vortraege.html

Page 59: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 59

Hochschulleben

Höhepunkt am Tag der offenen Tür der Hochschule Rosenheim: Der traditionelle Brückenbauwettbewerb der Fakultät für Holztechnik und Bau: Wie jedes Jahr waren die angehenden Ingenieure aufgerufen, ihre Kenntnisse in punkto Holzkonstruktion im Wettkampf unter Beweis zu stellen. Unter dem Motto „Was das Zeug hält …“ traten acht Teams gegeneinander an. Wie immer war die Veranstaltung, die Professor Benno Eierle moderierte, sehr gut besucht.

Insgesamt hatten acht Teams in mühseliger Kleinarbeit Brückenmodelle erstellt. Bei der Formgebung der Brücken zeigten sich die Studententeams äußerst kreativ. Unter den Konstruktionen waren unterspannte Brücken, Fachwerkbrü-cken, Bogenbrücken, aber auch Balkenbrücken zu finden.

Folgende Vorgaben mussten sie dabei unbedingt einhal-ten: Mindestens 1.200 Gramm Leichtbauplatten sollten verbaut werden. Zusätzlich durften 300 Gramm Massiv-holz verwendet werden. Als Verbindungsmittel standen lediglich Kleber und Paketschnüre zur Verfügung. Die Konstruktionshöhe und –breite waren durch ein vorgege-benes Lichtraumprofil eingeschränkt. Für die Lieferung der Leichtbauplatten konnte das Organisationsteam um Pro-fessor Benno Eierle sechs Hersteller gewinnen, welche die Platten nicht nur kostenlos zur Verfügung stellten, son-dern den Konstrukteuren auch mit Tipps zur Verarbeitung dieser hoch innovativen Materialien zur Seite standen.

Was das Zeug hält …

Zum Wettbewerbstermin war der große Hörsaal der Hoch-schule sehr gut gefüllt. Neben vielen Studierenden waren auch viele Gäste im Saal, die den Tag der offenen Tür nutzten, um die Hochschule näher kennen zu lernen. Nach-dem Studierendenpfarrer Michael Schlierbach dem Audi-torium einige Überlegungen an die Hand gegeben hatte, wie das Wort „Brücke“ im übertragenen Sinne verwendet werden kann, wurden die Brückenmodelle auf den speziell für diesen Anlass konstruierten Prüfstand aufgelegt.

Während der Kraftaufbringung maß eine Jury die Prüf-last und die Durchbiegung der Modelle gemessen. Martin Löwe, verantwortlich für die Messtechnik, projizierte die

Eine Modellbrücke wird im Versuchsstand für den Bruchversuch vorbereitet.

„Was das Zeug hält …“Der Brückenbauwettbewerb 2010 der Fakultät für Holztechnik und Bau

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60 RosenheimerHochschulHefte

sich entwickelnden Last-Verformungskurven an die Wand, so dass auch die Zuschauer in den letzten Reihen den Ver-suchsverlauf verfolgen konnten.

Sieger des Wettbewerbs waren die Studierenden Till Kiewitter, Kersten Johann, Jakob Fries und Jonas Hild. Die Leichtbau-Brücke der drei angehenden Innenausbau-Ingenieure konnte bei einer Spannweite von 80 Zenti-metern immerhin eine mittig aufgebrachte Last von 9,59 kN (entspricht 959 Kilogramm) in die Auflager ableiten und das bei einem Eigengewicht von nur 1500 Gramm.

Das Siegerteam wie auch die Zweit- und Drittplazierten erhielten Geldpreise bzw. einen Einkaufsgutschein, die die Firmen lightweight solutions, Moralt Tischlerplatten und SWL Tischlerplatten gespendete hatten.

Außerdem wurde ein Designpreis für das schönste Brücken model ausgelobt, der an die Ralf Beier und Herbert Obermaier ging. Das Preisgeld gaben die beiden Mitarbei-ter der Hochschule weiter an die studentischen Sieger des Wettbewerbs.

Die Siegerbrücke des Teams „wasabi“ vor und nach dem Erreichen der Bruchlast von 9,59 kN.

Holztechnikdekan Prof. Klaus Galiläa fieberte mit und stellte knifflige Fragen.

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RosenheimerHochschulHefte 61

Hochschulleben

„Studentenflöhe“? Nein, das ist kein Schimpfwort für Erstsemester. So heißt die Kinderkrippe, die an die Hochschule Rosenheim angegliedert ist. Träger ist das Studentenwerk München. Die Krippe ist eine familien­begleitende Einrichtung für Mütter und Väter, die noch im Studium sind: Während die Eltern studieren, erfahren ihre Kinder im Alter von ein bis drei Jahren eine liebevolle und individuelle Betreuung. Dank zahl­reicher Unterstützung wurden in den vergangenen Monaten einige Anschaffungen realisiert, die den jüngsten Hochschul­Besuchern große Freude bereiten.

Derzeit halten zwölf „Studentenflöhe“ ihre Betreue-rinnen auf Trapp. Das umso mehr, seitdem der Lern- und Erfahrungsraum im vergangenen Krippenjahr um zwei Spielgeräte reicher geworden ist. Den Auftakt bildete im September 2009 die Einrichtung eines neuen Holzspiel-gerätes im Garten der Krippe. Eine Vielzahl von Förderern steht dahinter: Die Firma Richter Spielgeräte entwickelte den Bauplan. Der damalige Präsident der Hochschule Rosenheim, Professor Dr. Alfred Leidig, spendierte das nötige Holz. Von der Firma Krones und von der Sparda-Bank München (Geschäftsstelle Rosenheim) kamen Geldspenden, auch das Studentenwerk München bezu-schusste die Aktion. Von der P+S Hausbaugesellschaft gab es tolle Geldspenden. Die Eltern der Krippenkinder bauten in Zusammenarbeit mit Spielgeräte Richter das Holzspiel-gerät zusammen und stellten die Geräte auf.

Seitdem die Wanne mit Bällen gefüllt ist, baden die Kinder gerne

Anfang des Jahres 2010 konnte ein professionelles Bälle-bad installiert werden – der Traum eines jeden Kita-Kindes! Dies ermöglichte eine Spende der „H8“, des Abschlusssemesters der Rosenheimer Fakultät für Holz-technik und Bau, in Höhe von 475 Euro. Bis dahin hatte ein umständliches Provisorium aus Pappe als „Badewanne“ gedient. Den Kindern fiel es schwer, dieses zu erklettern. Die neue Installation dagegen ist ebenerdig angelegt, so dass sich die Kinder mit Begeisterung ins Vergnügen stürzen können.

Warum sich Flöhe an der Hochschule so wohl fühlen

Das neue Spielgerät wird begeistert aufgenommen.

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62 RosenheimerHochschulHefte

Früh übt sich – Projektarbeit mit den Jüngsten

„Projekt“ – Wenn wir es uns recht überlegen, hängt die-sem Begriff der ernste Geruch eines geschäftigen Erwach-senenlebens an. Doch weit gefehlt: Projektarbeit und Praxisbezug lernen schon die kleinsten Hochschul-Besu-cher kennen und haben sehr viel Spaß daran.

Die Herausforderung für die Betreuerinnen ist nicht gerin-ger: Sie müssen die Themen anschaulich und nachvoll-ziehbar machen. Von trockenen Theorien lassen sich die Kleinsten schließlich nicht mitreißen. Während aktuell das Thema „Bauernhof“ im Mittelpunkt steht, waren es im vergangenen Jahr die Indianer. Doch wie sollte dies bei einem so ehrgeizigen Projekt wie dem der Indianer geschehen? Kühe oder Schweine lassen sich ja noch vom nächstgelegenen Bauernhof abholen, doch Angehörige einer uns fremden Kultur?

Nach einigen Überlegungen stand fest: Was liegt näher, als Tipi-Zelte aufzubauen? Unter dem schützenden Dach aus dicken Stoffbahnen sollten die Kleinen die Möglichkeit bekommen, sich in das Leben der Indianer einzufühlen. Dass dann auf dem Hochschulgelände plötzlich ein kleines Indianerlager entstand, ist dem „Club Hochschule und Technikerschule Rosenheim e. V.“ (CHTR) zu verdanken, denn er spendete zwei Tipis im Wert von rund 300 Euro.

Anfangs standen die Zelte noch im Gruppenraum des Hauses, im Sommer verlegten die Häuptlinge der Studen-tenflöhe die Zelte in den Garten. Neben ihrem pädago-gisch-kulturellen Wert spendeten sie hier oftmals Schutz vor aggressiven Sonnenstrahlen. Alles in allem wurde das Indianer-Projekt so zum vollen Erfolg.

Die Welt in die Krippe holen

Die Elterninitiative, die hinter den „Studentenflöhen“ steht, dankt herzlich für die großzügige Unterstützung, die sie im vergangenen Jahr erfahren hat. Um die Welt auch künftig in die Krippe holen und den Kindern erfahr-bar machen zu können, nimmt sie weiterhin sehr gerne die Unterstützung von Freunden und Förderern an.

http://www.fh-rosenheim.de/kind.html

Das neue Bällebad ist eine der beliebtesten Attraktionen. Die Studentenflöhe vor ihrem Tipi.

Page 63: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 63

Hochschulleben

Neun Teams traten am 24. November 2010 in Rosenheim bei

den Bayerischen Fachhochschulmeisterschaften im Basketball

gegeneinander an. Neben zwei Teams der Gastgeber waren

Mannschaften der Hochschulen Coburg, Hof, Deggendorf,

München und Amberg-Weiden angetreten. Am Ende nutzte

Team Rosenheim 1 seinen Heimvorteil und entschied wie in

den vergangenen vier Jahren das Turnier souverän für sich. Ziel

der amtierenden deutschen Vizemeister ist nun der Gewinn

der bundesweiten Meisterschaft, die vom 17. bis 19. Dezem-

ber in Rosenheim ausgetragen wird.

„Wir haben gut ins Turnier gefunden und den anderen Teams

gezeigt, dass wir nicht umsonst Titelverteidiger und deutscher

Vizemeister sind“, freut sich Hochschulsportbeauftragter

Herbert Obermaier. „Das Team der Hochschule München

bestand zudem aus Sportstudenten der Universität München,

somit ist der Sieg noch viel höher zu bewerten.“

Rosenheimer Teams haben die letzen vier Bayerischen Fach-

hochschulmeisterschaften im Basketball gewonnen, auch

2005 siegten die Oberbayern. Lediglich 2006 musste sich das

Team von Herbert Obermaier im Finale knapp geschlagen

geben.

Team der Hochschule setzt Siegesserie der vergangenen Jahre fort

Das Rosenheimer Siegerteam bei den Deutschen Meisterschaften im Basketball mit Hochschulsportbeauftragten Herbert Obermaier (hinten re.) und

Zweitem Bürgermeister Anton Heindl (vorne, re.).

Bayerischer Meister im Basketball 2010

Page 64: RosenheimerHochschulHeft

64 RosenheimerHochschulHefte

2010 fanden die Deutschen Tennishochschulmeister­schaften in Bad Neuenahr im Rheinland statt. Aus­getragen wurden sie gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln. Rund 95 Teilnehmer von 25 Uni­versitäten reisten zu der Veranstaltung vom 7. bis 11. Juni an. Mit dabei: eine Gruppe von fünf Studierenden der Hochschule Rosenheim, die ihre Alma Mater mit Glanz und Gloria vertreten wollten. Wie das gelang, darüber berichtet die spätere Turniersiegerin Franziska Schmid.

„Noch mitten in der Nacht wurden wir von einem der Mitor-

ganisatoren an unserer Jugendherberge in Empfang genom-

men. Unser Betreuer Erno Mahler hatte sich extra für die

Ankunft von uns Bayern auf sein Rad geschwungen. Die Nacht

war kurz gewesen für uns, denn tags zuvor hatten wir noch

Punktspiele für unsere jeweiligen Vereine bestritten.

Am Vormittag begann dann das Turnier mit einer großen

Zeremonie auf der Tennisanlage. Nach der Begrüßung durch

den Bürgermeister und allen Verantwortlichen zeigte eine Big

Band ihre großartig eingeübten Stücke, nach der anschließen-

den Nationalhymne konnte die Deutsche Hochschulmeister-

schaft im Tennis beginnen.

Bei der Herren B-Konkurrenz traten Felix Böck, Johannes

Wolferstetter, Julian Wiesweg und Lothar Göttle für die Hoch-

schule Rosenheim an. Es fanden hart umkämpfte Matches

statt und jeder gab sein Bestes, doch reichte es leider nur

für Julian Wiesweg bis in die zweite Runde. (Wahrscheinlich

machte sich bei den anderen doch der vorhandene Schlafman-

gel bemerkbar). Als einzige Dame in der Rosenheimer Runde

konnte ich mein Erstrundenmatch in der Damen konkurrenz

gewinnen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es am Nach-

mittag für die Herren auf in die zweite Runde, beziehungs-

weise für die Ausgeschiedenen in die Nebenrunde. Der Tag

war jedoch nicht für die Rosenheimer gemacht, im Herren-

einzel war am Ende kein Spieler aus Rosenheim mehr dabei –

schade! Die Stimmung ließen wir uns jedoch nicht vermiesen

Drei Tennispokale und ein Meistertitel

Rosenheimer Studierende punkteten 2010 auch beim Sport.

Page 65: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 65

Hochschulleben

und ließen den Tag in der großen Runde von Spielern in

einer naheliegenden Gaststätte ausklingen. Hier begeisterte

vor allem Mitorganisator Erno Mahler: Mit seinen 70 Jahren

unterhielt er alle mit seiner lockeren und lustigen Art den

ganzen Abend und schuf eine tolle Atmosphäre unter den

Spielern.

Der nächste Tag startete im Einzel sowie in den Doppel- und

Mixed-Konkurrenzen. Gleich am frühen Morgen besiegte

ich die an Nr. 4 gesetzte Spielerin Iyinboh Kekema von der

Kölner Sporthochschule und stand somit im Halbfinale. Im

anschließen den Mixed an der Seite von Felix Böck klappte es

dann leider nicht mit dem Sieg. Das Doppel Wolferstetter /

Wiesweg schaffte den Sprung in die zweite Runde der

Doppel konkurrenz, hatten dann aber Pech und scheiterten

gegen das an Nr. 3 gesetzte starke Doppel Backhaus/Kunsch.

Wolferstetter musste sich zudem noch mit einer Verletzung

plagen, die er sich beim Einzel am Tag zuvor zugezogen hatte.

Somit war nur noch ich im Rennen und wurde von den Rosen-

heimer Jungs tatkräftig unterstützt: Mein Team klatschte mich

praktisch zum Einzug ins Finale und half mir, mein Halbfinal-

spiel überlegen zu gewinnen.

Für den zweiten Abend hatten sich die Organisatoren ein

wunderbares Programm für die Teilnehmer überlegt. Etwa

drei Kilometer von der Jugendherberge entfernt hatten

sie die „Lourdeshütte“ angemietet, in der eine Feier für die

Studierenden stattfand. Dazu war der berühmt berüchtigte

„DJ Monschi“ angefragt worden, der bei den jährlichen

French Open in Paris auflegt. Schon im Vorfeld war bei den

Teilnehmern die Frage umgegangen, ob nicht jemand etwas

aufführen wolle und da ließen sich die Rosenheimer natürlich

nicht zweimal bitten. Mit Lederhose und Dirndl im Gepäck

führten sie einen bayerischen Tanz mit Gesang auf, der alle

total begeisterte und Organisator Erno fast zum Weinen

brachte. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert,

dann brachte „Busfahrer“ Felix alle wohlbehütet zurück.

Am letzten Tag wurden die Endspiele ausgetragen. Auch

wenn den meisten die Augen vor Müdigkeit fast zufielen, war

die Stimmung sensationell gut. Ich ließ mich ebenfalls mitrei-

ßen und gewann mein Endspiel gegen Julia Simonis von der

WG Bochum. Damit ging der Titel der „Deutschen Hochschul-

meisterin 2010“ nach Rosenheim.

Anschließend fand die Siegerehrung statt, bei der Rosenheim

gleich drei Pokale nach Bayern holen konnte! Denn außer

meinem Titel der „Deutschen Hochschulmeisterin 2010“

konnte sich Felix Böck über den Fairnesspreis freuen, den er

für sein selbstloses Engagement erhielt. Zudem konnten wir

Rosenheimer den Kreativpreis für unsere bayerische Auffüh-

rung abräumen.

Der Abschied stimmte uns alle sehr traurig. Die drei Tage

waren wirklich ein Erlebnis, wir hatten viele nette Leute

kennen gelernt. Deshalb waren sich wohl alle Teilnehmer einig

„Wir sind im nächsten Jahr wieder dabei!“

Die Rosenheimer Truppe freut sich über den Sieg.

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66 RosenheimerHochschulHefte

Sportliche Erfolge der Hochschule Rosenheim 2010

• Tennis• Basketball• Badminton

• Snowboard• Basketball• Halbmarathon – Damen und Herren

• Bayerische Fachhochschulmeisterschaften – Volleyball• Halbmarathon – Damen und Herren• ADH Pokal Volleyball Damen

beim Holzercup

• Bayerische Fachhochschulmeisterschaften – Hallenfußball• ADH Pokal – Basketball in Konstanz

beim ADH Pokal – Basketball in Kaiserslautern

bei den Bayerischen Fachhochschulmeisterschaften Ski/Langlauf/Snowboard bei den Bayerischen Fachhochschulmeisterschaften Fußball

beim Drachenbootrennen (von ca. 50 Booten)

Deutscher Meister

Deutscher Vizemeister

3. Platz

5. Platz

6. Platz

7. Platz

Personalsport

2. Platz

4. Platz

13. Platz

Page 67: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 67

Hochschulleben

Das Ro­Heft hat ein solches „Tandem“ – also eine Mentorin und ihre Mentee – befragt, wie es ihnen bis­lang ergangen ist:

• Jennifer Seyfang (Junior­Mentorin), studiert im fünf­ten Semester Holzbau und Ausbau.

• Johanna Bösele (Junior­Mentee) hat im Winterseme­ster 2010/2011 mit dem Studiengang Holzbau und Ausbau der Holztechnik begonnnen.

Redaktion: Was haben Sie bisher zusammen gemacht ?

Jenny: Also in erster Linie natürlich die Mentoring-Veranstal-

tungen besucht, aber wir haben auch schon zusammen Glüh-

wein für die Fachschaft Holz verkauft.

Johanna: Ja, und nicht zu vergessen die Nachhilfestunden in

Chemie.

R.: Johanna, wie lange hat es gedauert, bis Sie sich an der Hochschule zurechtgefunden haben? Und wie konnte Jenny Ihnen dabei helfen?

Johanna: Ich denke, da kann man keinen Zeitraum nen-

nen, aber die ersten vier Wochen waren auf jeden Fall am

schwersten. Da war es einfach toll, wenn wir uns zwischen

den Vorlesungen über den Weg gelaufen sind und uns kurz

unterhalten konnten: Wie läuft das Studium so? Welche Pro-

fessoren habe ich in den Vorlesungen? Wo erhalte ich ver-

schiedene Unterlagen? usw. Außerdem bin ich durch Jenny

zur Fachschaft Holz gekommen.

R.: Jenny, warum nehmen Sie an dem Programm teil? Sie haben sicherlich viele andere Aufgaben in Ihrem Studium zu bewältigen.

Jenny: Ich habe letztes Jahr als Mentee an der Profi-Stufe,

also an der „BayernMentoring Stufe 1“ teilgenommen. In die-

ser Stufe bekommt man als Studentin eine Mentorin aus der

Industrie zur Seite. Ich habe mich sehr gut mit meiner Mento-

rin verstanden und auch sehr viel aus diesem Jahr mit ihr mit-

genommen. Daher möchte ich dem Programm gerne etwas

zurückgeben, indem ich mich als Junior-Mentorin einbringe.

Zudem ist es ja nicht nur Ziel des Studiums, sich Fach wissen

anzueignen, sondern auch Netzwerke im Fachbereich zu

knüpfen. Von daher profitieren beide Seiten von diesem

Programm.

R.: Gibt es noch Dinge, die Sie gemeinsam angehen wollen?

Jenny: Also auf jeden Fall wollen wir bei den geplanten Akti-

vitäten des Mentorings mitmachen, wie eine Exkursion zum

ift (Institut für Fenstertechnik) und natürlich an der geplanten

Rafting-Tour. Ansonsten bin ich sicher, dass der Kontakt zwi-

schen uns nicht abreißen wird. Und darum geht es ja eigentlich.

Johanna: Ich kann ich mich Jenny nur anschließen und da wir

beide Holzbau und Ausbau studieren, werde ich immer wie-

der Fragen dazu haben, was noch alles auf mich zukommt.

R.: Treffen Sie sich auch außerhalb der Hochschule?

Jenny: Leider hat es noch nicht geklappt, dass wir uns wirklich

so richtig außerhalb der Hochschule treffen, aber da wir beide

in der Fachschaft Holz aktiv sind, sehen wir uns ohnehin oft.

Johanna: Wir haben es immer wieder versucht, aber da ich

am Wochenende meistens nach Hause fahre und das Studium

viel Zeit in Anspruch nimmt, hat es leider noch nicht geklappt.

Aber ich denke, wenn das Sommersemester beginnt und die

Tage länger werden, finden wir bestimmt den einen oder

anderen Abend Zeit, um uns zu treffen.

R.: Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre Arbeit!

Studentinnen helfen StudentinnenAuf Studentinnen, die sich für ein technisches Studienfach an der Hochschule Rosenheim ent schieden

haben, wartet seit dem Sommersemester 2010 ein besonderes Angebot: Über das Career Center können sie eine eigene „Mentorin“ bekommen: Eine erfahrene Studentin übernimmt diese Funktion und ist Ansprechpartnerin für ihre „Mentee“ bei allen Fragen oder Sorgen rund um den Studienstart

– und vielleicht auch darüber hinaus.

Junior-Mentorin Jennifer Seyfang (l.) und Junior-Mentee Johanna Bösele.

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68 RosenheimerHochschulHefte

„Green building“ – einmaliger Wissenstransfer von Rosenheim nach Malaysia

Die Hochschule Rosenheim und die University Kuala Lumpur engagieren sich für umweltbewusstes Bauen

Im Rahmen der bereits länger bestehenden Koope­ration zwischen der Hochschule Rosenheim und der Universität von Kuala Lumpur in Malaysia wurde im Herbst 2010 das Know­how der Hochschule Rosen­heim in Bezug auf umweltbewusstes Bauen in einem einmaligen Wissens­Export nach Malaysia transferiert und an der dortigen Universität der neue Studien gang „Green Building, Energy and Management“ ins Leben gerufen. Im November 2010 unterschrieben die Präsi­denten der beiden Hochschulen ein neues „Memoran­dum of Understanding“, in dem die Partner weitere Kooperationen verabredeten, darunter die Möglich­keit für kooperative Promotionen.

In dem interdisziplinär angelegten Masterstudiengang

fließen Expertenwissen und spezielles Know-how von

Professoren der Fakultäten für Angewandte Geisteswissen-

schaften, für Betriebswirtschaft, Ingenieurwissenschaften,

Innenarchitektur und des Studienganges Holzbau und

Ausbau zusammen. Das Studium wird mit dem „Master of

Engineering Technology, Green Energy Efficient Building“

abgeschlossen.

„Die Studierenden der malaiischen Universität erhalten

durch die Hochschulkooperation, die im asiatischen Raum

einmalige Ausbildung im umweltbewussten Bauen und tra-

gen so langfristig dazu bei, Energie zu sparen und den CO2-

Austausch zu reduzieren“ erklärt Professor Werner Braatz

die Bedeutung des Wissenstransfers von Rosenheim nach

Malaysia. Gemeinsam mit Professor Dr. Karl Wagner hatte

der Professor für Elektrotechnik den Wissensexport initiiert

und umgesetzt.

Voraussetzung hierfür waren entsprechende Verein-

barungen zwischen der Hochschule Rosenheim und der

malaiischen Universität. Anfang April 2010 reisten Profes-

sor Dato’ Hakim, Präsident der University of Kuala Lumpur,

und Chairman Dr. Datuk Adham nach Rosenheim, um

das „Memorandum of Agreement“ mit der Hochschule

Rosenheim zu unterzeichnen. Der Deutsche Akademische

In Anwesenheit der Dekane Prof. Azanam Shah Hisham (l.) und Prof. Werner Braatz (r.) unterzeichnen die beiden Präsidenten Prof. Dato‘ Hakim (2.v. l.)

und Prof. Heinrich Köster (2.v. r.) das „Memorandum of Understanding“ zwischen beiden Universitäten. Foto: Hochschule Rosenheim.

Page 69: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 69

Internationales

Auslandsdienst (DAAD) unterstützte die Kooperations-

vereinbarung mit der University of Kuala Lumpur mit einem

Beitrag von über 400.000 Euro.

Kooperative Promotionen ermöglicht

Nach dem erfolgreichen Start kamen neue Projekte hinzu: Im

November 2010 reiste Hochschulpräsident Heinrich Köster

in Begleitung von Professor Braatz nach Malaysia zu einem

Gegenbesuch. Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten beide

Hochschulpräsidenten das „Memorandum of Understandig“,

welches eine Reihe von wichtigen neuen Vereinbarungen

vorsieht. So sind seit dem Winter semester 2010/11 koope-

rative Promotionen zwischen beiden Bildungs einrichtungen

möglich und Absolventen der Hochschule Rosenheim haben

die Chance, an der malaiischen Universität zu promovieren.

Die Vorarbeiten dazu können weitgehend an der Hochschule

Rosenheim durchgeführt werden.

„Grüne“ Zukunft

Der Besuch aus Malysia nutzte anschließend die Gelegen-

heit, die „International Greentech & Eco Products Exhibition

and Conference Malaysia“ (IGEM 2010) zu besuchen, die zu

den bedeutendsten Messen zum Thema Umwelt in Südost-

asien zählt. Dort wurde, pünktlich zum Start, der gemein-

same neue Master-Studiengang „Green Energy Efficient

Buildings“ vorgestellt. Gerade rechtzeitig zur Messe hatte

das malaiische Bildungsministerium den Master zugelassen.

„Die Resonanz auf das Bildungsangebot, das wir nun von

Rosenheim nach Malaysia exportieren, war überaus positiv“

resümierte der Projektverantwortliche, Professor Braatz.

Im Rahmen der Messe entstand die Idee, mit Rosenhei-

mer Know-how ein Labor- und Demonstrations-Gebäude

zu errichten, in dem malaiische Studierende und Wissen-

schaftler nachhaltiges Bauen in subtropischen Bereichen

weiter erforschen und darstellen können.

Blick aus der Universität von Kuala Lumpur.

Die sechs Erstsemester des neuen Studienganges mit ihrem Dozenten

Klaus Mühlback, Lehrbeauftragter an der Hochschule Rosenheim, und

den beiden Projektkoordinatoren Eric Boucher und Dr. Robert Bachmann.

Rosenheim/Traunstein/Bruckmühlwww.buchfoerg.de

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Page 70: RosenheimerHochschulHeft

70 RosenheimerHochschulHefte

Holztechnik-Ausbildung für einen guten ZweckRosenheimer Professor begleitet Gründung eines

Holztechnik-Zentrum für Mittelamerika

Am 20. August 2010 feierte die Universität für Ingenieurwe-

sen in Nicaragua unter Begleitung der deutschen Botschaf-

terin, Dr. Bettina Kern, und Vertretern der nicaraguanischen

Regierung die Eröffnung des „Zentrum für Forstwissenschaft,

Holztechnologie und -konstruktion für Mittelamerika“. Dabei

war auch ein Gast aus Rosenheim: In seinem Fest vortrag

referierte Professor Dr. H. Martin Illner von der Fakultät für

Holztechnik und Bau über das Thema „Baumen mit Holz“. Als

Alma Mater der Holztechnik ist die Hochschule Rosenheim

internationaler Partner des Projektes. Professoren werden in

Nicaragua Gastvorlesungen geben und ihr Know-How zur

Verfügung stellen. Junge Nicaraguaner sollen in Rosenheim

studieren oder ihre Kenntnisse z. B. mit dem Master „Holz-

bau für Architekten“ ergänzen. Außerdem besteht durch die

Universitäts kooperation die Möglichkeit, dass hervorragende

Rosenheim- Absolventen promovieren können.

Nicaragua, das Land der Seen und Vulkane, ist mit seinen fast

sechs Millionen Einwohnern flächenmäßig das größte Land in

Mittelamerika (knapp zwei Mal so groß wie Bayern). In der

Hauptstadt Managua bildet die „Universidad Nacional de

Ingeniería“ (UNI) über 10.000 Studierende im Ingenieurwesen

aus und gehört somit zu den führenden Universitäten Mittel-

amerikas. Als im Jahre 2007 der Hurrikan Felix über Nord-Ost-

Nicaragua zog und 500.000 Hektar an Waldfläche umfegte

(dies entspricht etwa der zehnfachen Fläche des Bodensees),

startete die Universität eine Hilfsaktion für die indigene Bevöl-

kerung im Norden des Landes.

Nicht nur, dass die dort lebenden Stämme ihren Wald und ihr

Hab und Gut verloren hatten, andere Länder bemächtigten

sich auch schnell des gefallenen Tropenholzes. Händler aus

dem Ausland kauften Hölzer wie Mahagoni, Garapa oder

Nanciton, deren Wert für einen Kubikmeter im vierstelligen

Bereich liegt, für einen Bruchteil des eigentlichen Wertes den

Eigentümern ab. Armut, Sucht-Probleme und eine minimale

Lebensqualität zwangen die indigene Bevölkerung, ihre wert-

vollen Hölzer weit unter Wert abzugeben.

Auf einem etwa 5.000 Quadratmeter großen Grundstück wird das Technologiezentrum in Holzbauweise unter der Projektleitung des Rosenheimer

Absolventen Stefan Losen errichtet.

Page 71: RosenheimerHochschulHeft

Internationales

RosenheimerHochschulHefte 71

Die Regierung Nicaraguas unterstützt die Universität in Mana-

gua bei dem Projekt, der Bevölkerung im Osten des Landes

einen neuen Lebensraum zu schaffen. Jedoch soll den Einhei-

mischen nicht ein neues Dorf „vorgesetzt“ werden. Ziel ist

es, sie auszubilden, damit sie ihren Lebebsraum selbst wieder

aufbauen können.

Als weltweit führende und traditionsreiche Ausbildungsstätte

für Holztechnik kontaktierten die Projektverantwortlichen die

Hochschule Rosenheim. Professor Dr. H. Martin Illner von der

Fakultät für Holztechnik und Bau organisierte erste Gespräche

und überzeugte die Hochschulleitung von dem faszinierenden

Projekt. Die Rosenheimer Holz-Kompetenz soll nun nach Nica-

ragua transportiert werden um an der Universität in Managua

eine eigene Fakultät für Holztechnik und Bau zu etablieren

und die junge Generation in diesem Bereich zu schulen.

An der Auftaktveranstaltung am 20. August 2010 im Audimax

der nicaraguanischen Universität nahmen auch Firmen teil, die

im Rahmen von „Public-Privat-Partnerships“ (PPP) das entste-

hende Technologiezentrum materiell und ideell unterstützen.

So können Maschinen beschafft werden, die der Verarbeitung

des Sturmholzes dienen. Um zudem dem Nachhaltigkeitsge-

danken gerecht zu werden, ist es wichtig die forstwirtschaft-

lichen Flächen in Zukunft zu bewirtschaften. Zur fachlichen

Unterstützung wurden deshalb das Wissenschaftszentrum

Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung & Umwelt, der

Lehrstuhl für Waldbau der Technischen Universität München

sowie die Agrar- und Forst-Universität Nicaragua in das Pro-

jekt integriert.

Nicht weniger als fünf Gebäude in Holzbauweise sind derzeit

in Planung, in denen künftig die Möglichkeiten der Holzver-

wendung demonstriert werden können. Außerdem entste-

hen Wohnmöglichkeiten für Studierende direkt am Ort des

Hurrikans sowie an der UNI außerdem eine Maschinen halle,

ein Gästehaus sowie ein fünfgeschossiges Hörsaal- und

Laborgebäude.

Diplom-Ingenieur Stephan Losen, Absolvent der Hochschule

Rosenheim, verlegte im August 2010 seinen Wohnsitz nach

Nicaragua, um sein Holz-Know-how in das Projekt einzubrin-

gen. Im Oktober folgte mit Diplom-Ingenieurin Rebecka Ger-

big eine weitere Absolventin und ab dem Sommersemester

2011 wollen einige Rosenheimer Studierende in Nicaragua ein

Praktikum absolvieren oder dort in den Beruf einsteigen.

Der Rosenheimer Professor Dr. H. Martin Illner erkundete persönlich das

durch den Hurrikan Felix 2007 geschädigte Gebiet des Regenwalds im

Nordosten Nicaraguas.

Die Hauptstraße von Rosita, der größten Gemeinde im betroffenen

Waldgebiet, mit Kindern in landesüblicher Schuluniform im täglichen

Leben. In Rosita werden die Hölzer aus dem Regenwald im Sägewerk

aufgetrennt und anschließend in Nicaraguas Hauptstadt Managua

transportiert.

Page 72: RosenheimerHochschulHeft

Für ihre herausragenden Leistungen und ihr gezieltes Engagement im Studium erhielten im November 2010 zum wiederholten Male drei Studierende der Hoch­schule Rosenheim den Förderpreis der Firma Ferchau. Dieser beinhaltet die Übernahme der Studienbeiträge für zwei Semester (pro Person 660 Euro). Die Schecks überreichten Ferchau­Niederlassungsleiter Oliver Balg und Personalreferentin Marlene Schwienbacher an die Studierenden Michael Römelsberger (Kunststoff­technik) an Manuela Schmidt, (Holztechnik), und Bernhard Bichler (Produktionstechnik).

“Michael Römelsberger von der Fakultät für Ingenieurwissen-

schaften erhält den Förderpreis für seine Zielstrebigkeit und

außergewöhnliche Motivation“ erklärte Marlene Schwien-

bacher bei der Preisvergabe. „Seine Motivation führte ihn

von der Hauptschule über die Ausbildung zum Fahrzeug-

innenausstatter und die Technikerausbildung der Fach-

richtung Kunststofftechnik bis hin zum heutigen Studium der

Kunststofftechnik. Römelsberger war bereits im letzten Jahr

in der engeren Auswahl zum Förderpreis und konnte sich nun

durchsetzten.“

„Auch Manuela Schmidt von der Fakultät für Holztechnik

und Bau verfolgt geradlinig ihr Berufsziel als eine von nur zwei

Frauen unter 35 Männern im Studiengang Holztechnik. Sie

hat sich die finanzielle Unterstützung durch viel Engagement

als Erstsemester-Betreuerin im Frauenkompetenzzentrum

und als Tutorin für das Fach Statik verdient. Zudem gehört

sie zu den Besten ihres Jahrgangs“ begründete die Jury ihre

Entscheidung.

Bernhard Bichler von der Fakultät Ingenieurwissenschaften

wurde „für sein persönliches Engagement im und neben dem

Studium der Produktionstechnik ausgezeichnet. Laut seiner

Professoren ergreift er schnell die Initiative. So besuchte Bich-

ler im Nachgang der Industrie- und Kontaktmesse Rosenheim

(IKoRo) die Ferchau-Niederlassung Rosenheim, um sich über

das Unternehmen zu informieren. Dadurch zeigt sich der rote

Faden auf seinem Weg zum Feinwerkmechaniker“, führte

Marlene Schwienbacher die Wahl der Jury aus.

Ehrgeiz und Fleiß mit 660 Euro belohntDer Ferchau-Förderpreis unterstützt besonders zielstrebige Studierende

der Hochschule Rosenheim

Personalreferentin Marlene Schwienbacher übereichte Schecks über

jeweils 660 Euro an Michael Römelsberger …

an Manuela Schmidt …

… sowie an Bernhard Bichler.

72 RosenheimerHochschulHefte

Page 73: RosenheimerHochschulHeft

Ausgezeichnet

Für seinen erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag zum ersten europäischen „Solar Decathlon Europe 2010“ und herausragende Leistungen im Bereich der Energie­effizienz wurde das studentische Team „IKAROS Bavaria“ der Hochschule Rosenheim mit dem „Energy Award“ in der Sparte Bauen und Sanieren geehrt.

Die Jury mit Vertretern aus Politik, Verbänden, Medien und

Wirtschaft hatte die eingegangenen Bewerbungen nach den

Kriterien Innovationskraft, Engagement, Kommunikations-

fähigkeit, Breitenwirkung und Vorbildcharakter bewertet.

In der Beurteilung konnten sich zum ersten Mal Studieren-

de gegenüber Mitbewerbern aus der Industrie durchsetzen.

„Die Studierenden haben ein zukunftsweisendes Plusenergie-

haus geplant und gebaut, das sich allein durch die Kraft der

Sonne versorgt, und damit im Hochschulwettbewerb ’Solar

Decathlon Europe 2010’ verdient den zweiten Platz erzielt“,

begründete die Jury ihre Entscheidung. Besonders lobte sie

Besonderheiten des Entwurfs des Rosenheimer Teams wie

die modulare Bauweise in Holz, das flexible Innenraum-

konzept und den Einsatz einer intelligenten und effizienten

Gebäudetechnik.

Als Teamleiterin Innenarchitektur nahm Gitte Henning die

Auszeichnung im Oktober 2010 im Goldenen Saal der Stadt

Augsburg stellvertretend für das gesamte Team entgegen.

Ihr Dank galt der Hochschule Rosenheim und den vielen

Sponsoren.

„Energy Award“ für Solar Decathlon-TeamAuszeichnung für herausragende Leistungen im Bereich der Energieeffizienz

(v. l.): Hochschulpräsident Prof. Heinrich Köster, Prof. Mathias Wambsganß (Hochschul-Vizepräsident), Mitglieder des Teams IKAROS Bavaria und

Marcus Wehner, ehemaliger Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung nach der Verleihung des „Energy-Awards“.

RosenheimerHochschulHefte 73

Page 74: RosenheimerHochschulHeft

Holztechnik­Student Michael Grashuber wurde für s eine Diplomarbeit mit dem Kulturpreis der E.ON Bayern AG ausgezeichnet.

In der Arbeit hatte der angehende Ingenieur die Software

„Woody“ konzipiert, ein neues Kalkulationsprogramm,

das es der österreichischen Firma Wihag erleichtert, Ange-

bote zu erstellen. Kunden geben nun auf der Internetseite

des Unternehmens Daten und Querschnitte der benötigten

Holzbauteile ein und die Software ermittelt automatisch den

Angebotspreis. Als Ergänzung entwarf Michael Grashuber

noch eine automatisierte Statikberechnung.

Insgesamt ehrte E.ON in der Kategorie „Hochschulen für

angewandte Wissenschaften“ 17 Preisträger, deren exzellente

Diplomarbeiten jeweils mit 2.500 Euro gewürdigt wurden.

Kulturpreis Bayern für Michael Grashuber

Michael Grashuber (l.) bei der Verleihung des Preises. Neben ihm Prof.

Schweiger, Präsident der Hochschule Ingolstadt und Vorsitzender des

Verbandes Hochschule Bayern e.V.

74 RosenheimerHochschulHefte

Page 75: RosenheimerHochschulHeft

Ausgezeichnet

Wer überdurchschnittlich gute Noten hat und sich gemeinnützig engagiert, hat gute Chancen, an der Bayerischen Eliteakademie aufgenommen zu werden. Zum Start des Sommersemesters 2011 haben gleich drei Rosenheimer Studenten ihre Zusatzausbildung in München aufgenommen. Johann Huber (Wirtschafts­ingenieurwesen), Josef Oberauer (Elektro­ und Infor­mationstechnik) und Georg Zehetmaier (Mechatronik) werden in den kommenden drei Semestern studienbe­gleitend ihre unternehmerischen, interkulturellen und interdisziplinären Kompetenzen im Ausbildungspro­gramm der Akademie erweitern.

Voraussetzung für eine Bewerbung für das bundesweit

einmalige Förderprogramm sind nicht nur hervorragende

Studienleistungen, sondern auch Charakterstärke und Ver-

antwortungsbewusstsein. „Reife und Persönlichkeit werden

bei dem Auswahlverfahren ebenso berücksichtigt. Das ent-

nehmen wir dem führenden ehrenamtlichem Engagement

wie eine Mitgliedschaft bei der freiwilligen Feuerwehr oder

im Vorstand kultureller, politischer oder sportlicher Vereine

und Institutionen“, sagt Markus Huber von der Bayerischen

Eliteakademie. In die engere Auswahl kommen allerdings nur

60 Studierende, 30 Plätze werden insgesamt vergeben. Im

Frühjahr 2011 hatten sich erstmals knapp über 400 Interes-

sierte von bayerischen Universitäten und Hochschulen bewor-

ben – ein historischer Höchststand, meldete die Akademie im

Februar 2011.

Die drei Oberbayern erhalten nun eine umfangreiche Zusatz-

ausbildung, die sie auf Führungsaufgaben vorbereitet und

exzellente Karrierechancen ermöglicht. Vermittelt werden

interdisziplinäres und interkulturelles Denken, Mut zur Ent-

scheidung und Übernahme von Verantwortung, Fähigkeit

zum ergebnisorientierten und ethikorientiertem Planen

und Handeln sowie zur Integration und Motivation von

Menschen.

„Mir hat der interdisziplinäre Denkansatz der Akademie

gefallen und die Ausrichtung an ethisch orientiertem Han-

deln“ begründet Josef Oberauer seine Bewerbung bei der

Bayerischen Eliteakademie. Der gelernte Energieelektrotech-

niker hat zum Wintersemester 2010/11 sein Diplomstudium

der Elektro- und Informationstechnik abgeschlossen und be-

ginnt im Anschluss ein vertiefendes Masterstudium, ebenfalls

an der Hochschule Rosenheim. In seiner Heimatgemeinde

Nußdorf am Inn ist der 26-Jährige als Jugendleiter und Vor-

plattler des Trachtenvereins sowie in der freiwilligen Feuer-

wehr aktiv, während seines Diplomstudiums war er längere

Zeit Semestersprecher.

Georg Zehetmair besuchte nach der Realschule für ein Jahr

eine amerikanische High School in Texas und nahm anschlie-

ßend eine duale Ausbildung zum Kraftfahrzeugtechniker

bei BMW auf. Seit 2009 studiert er im dualen Studiengang

Mechatronik an der Hochschule Rosenheim, seine Praxispha-

sen absolviert er bei der Firma KraussMaffei. In seiner Freizeit

geht der Jugendleiter verschiedenen Vereinsaktivitäten nach

und unterstützt den elterlichen Handwerksbetrieb. Auch ihm

gefällt der interdisziplinäre und von Verantwortung und Ethik

geprägte Ansatz der Bayerischen Eliteakademie.

Johann Baptist Huber hatte bereits im Herbst 2010 das

anspruchsvolle Auswahlverfahren bestanden. Huber studiert

Wirtschaftsingenieurwesen, absolvierte allerdings zunächst

ein Auslandspraktikum in den USA und trat nun gemeinsam

mit seinen Rosenheimer Kommilitonen zum März 2011 in die

Bayerische Eliteakademie ein.

Bayerns beste Studierende kommen aus Rosenheim

Georg Zehetmaier (l.) und Josef Oberauer kurz nach der Bekanntgabe

über ihre Aufnahme an der Bayerischen Eliteakademie.

Johann Huber trat ebenfalls zum März 2011 die begehrte Zusatz -

ausbildung in München an

RosenheimerHochschulHefte 75

Page 76: RosenheimerHochschulHeft

Deutscher Innenarchitektur Juniorpreis 2010

Page 77: RosenheimerHochschulHeft

Ausgezeichnet

Im November 2010 hat der Bund Deutscher Innenarchitekten

(BDIA) zum neunten Mal den Deutschen Innenarchitektur

Juniorpreis zur Förderung des Nachwuchses und der nächsten

Generation von Innenarchitekten vergeben. Unter den Preis-

trägern: Markus Pollinger, Absolvent der Fakultät für Innen-

architektur an der Hochschule Rosenheim, der die mit 500

Euro dotierte Anerkennung für seine Bachelorarbeit „Räume

Leben“ erhielt.

In dieser entwarf Pollinger insgesamt sechs Ausstellungsräu-

men für einen Holzhausbetrieb. „Das Projekt setzt auf die

Unmittelbarkeit der Erfahrung und entwirft Wahrnehmungs-

räume, die sich speziell auf die einzelnen Wohnräume im Haus

fokussieren. Durch entschlossene und minimalistische Maß-

nahmen sind diese Räume mit einer ganz gezielten Bedeutung

allein nach dem Aspekt der Atmosphäre und dem Gefühl des

Raumes inszeniert“, erklärt er selbst seine Ideen. Die Jury lobte

an Pollingers Arbeit die „konsequente Konzeption und klare

Form“.

Insgesamt waren 115 Wettbewerbsbeiträge eingereicht wor-

den. Die siebenköpfige Expertenjury nominierte in der Vor-

runde in Köln 31 Abschlussarbeiten und entschied schließlich

über die Vergabe von vier gleichberechtigten Preisen (über je

2.000 Euro) und vier Anerkennungen (über je 500 Euro).

Innenarchitektur-Absolvent erhält den Deutschen Innenarchitektur Juniorpreis

RosenheimerHochschulHefte 77

Page 78: RosenheimerHochschulHeft

78 RosenheimerHochschulHefte

Nachruf auf Professor Eugen Silbernagl

Am 24. Januar 2010 verstarb im Alter von 80 Jahren Professor Eugen Silbernagl, langjäh-riger Dozent der Hochschule Rosenheim. Ganze 50 Semester lang betreute der gebürtige Rosenheimer Lehrveranstaltungen in den Schwerpunktfächern Betriebswirtschafts lehre und Investitionsrechnung. Nach einer halbjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Lehrinstituts der Holzwirtschaft wurde er 1971 Professor für Betriebswirtschaft an der neu gegründeten Fachhochschule und unterrichtete zudem an der heutigen Fakultät für Holztechnik und Bau. Zahlreiche angehende Ingenieure und Betriebswirte profitierten von der umfassenden Praxiserfahrung des diplomierten Kaufmanns, die er während seiner langjährigen Tätigkeit in renommierten Industrieunternehmen, Banken und Ver-sicherungen erwarb.

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule hielt er Vorlesungen an der Techniker-schule und am Lehrinstitut für die Holzwirtschaft in Rosenheim. Über mehrere Jahr-zehnte war er im Vorstand des Fördervereins der Fachhochschule und Technikerschule Rosenheim e. V. aktiv. Darüber hinaus war Silbernagl ein gefragter Referent im Rahmen von Seminaren, Kongressen und Weiterbildungsveranstaltungen. Durch sein Wirken über mehr als 25 Jahre als Dozent und Berater hat er die Holzwirtschaft nachhaltig mitgeprägt und die holztechnische Ausbildung in Rosenheim weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht.

Wer ihn kannte wird ihn immer humorvoll und positiv denkend in Erinnerung behalten.

Nachruf auf Prof. Dr. Bernhard Schwarz

Die Hochschule Rosenheim trauert um ihren langjährigen Dozenten Professor Dr. Bernhard

Schwarz, der 2010 im Alter von 74 Jahren verstarb. Zwischen 1980 und 2001 wirkte der

gebürtige Ostpreuße mehr als 42 Semester an der Rosenheimer Hochschule. Schwarz war

in dieser Zeit Initiator zahlreicher Forschungsprojekte, als Berater und Sachverständiger tätig

und organisierte zahlreiche beliebte Fachexkursionen ins Ausland.

Sein beruflicher und akademischer Schwerpunkt lag bei der Bauphysik, die durch seine wis-

senschaftliche Mitarbeit am Fraunhofer Institut in Holzkirchen geprägt wurde: Für einige Jah-

re übernahm er dort die Funktion des stellvertretenden Institutsleiters, wechselte anschlie-

ßend für fünf Jahre als Produktmanager zur BayWa AG bevor er ans Fraunhofer-Institut und

in die Forschung zurückkehrte. 1980 wurde Bernhard Schwarz Professor an der Fakultät für

Holztechnik, für die er bereits zuvor erste Lehraufträge wahrgenommen hatte. Er unterrich-

tete zahlreiche Nachwuchs-Ingenieure in den Fächern Bauphysik, Holzbaukonstruktion und

CAD und war maßgeblich an der der Einführung des weiterbildenden Masterstudiengangs

„Holzbau für Architekten“ beteiligt.

Auch über Fachkreise hinaus berühmt wurde Bernhard Schwarz durch das von ihm betreute

Forschungsprojekt „Rosenheimer Häuser“, das eine radikale Veränderung der wissenschaft-

lichen Sichtweise auf Bauphysik, Energieeffizienz und Gebäudetechnik einleitete.

Page 79: RosenheimerHochschulHeft

RosenheimerHochschulHefte 79

Menschen

Nachruf auf Professor Günter Bruhn

Am 30. April 2010 verstarb im Alter von 76 Jahren Professor Günter Bruhn, langjähriger

Dozent der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Hochschule Rosenheim.

Der gebürtige Berliner studierte nach dem Abitur Mathematik und Physik und qualifizierte sich

zum Studienrat für das Lehramt. Es folgten Praxisjahre am Kernforschungszentrum Karlsruhe

und bei der Firma Nixdorf im Bereich der Datenverarbeitung. Mit Gründung der Fachhoch-

schule im Jahr 1971 wurde Günter Bruhn zum Professor der Fakultät für Betriebswirtschaft

berufen.

Sechzig Semester lang war Professor Bruhn als Dozent an der Fachhochschule Rosenheim in

den Schwerpunktfächern Wirtschaftsmathematik und Datenverarbeitung tätig. In dieser Zeit

besuchten mehr als 3.000 angehende Betriebswirte seine Lehrveranstaltungen, rund 400 Stu-

dierende haben bei ihm ihre Diplomarbeit geschrieben.

Maßgeblichen Anteil hatte Bruhn am Aufbau eines modernen Rechenzentrums an der Hoch-

schule, das er von 1978 bis 1998 leitete.

Durch sein unermüdliches, engagiertes Wirken in Lehre, Seminaren, Beratung und Gutachten

half Professor Bruhn, die Rosenheimer betriebswirtschaftliche Ausbildung weit über die Lan-

desgrenzen hinaus bekannt zu machen.

Nachruf auf Professor Dr. Otmar Töppel

Am 18. Oktober 2010 verstarb Professor Dr. Otmar Töppel, langjähriger Dozent der Fakultät

für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Rosenheim, im Alter von 84 Jahren.

Als Spezialist auf dem Gebiet der Polymerchemie gestaltete Professor Töppel die Geschichte

der Hochschule Rosenheim wesentlich mit: Seinem Engagement ist z. B. der heutige Studien-

gang Kunststofftechnik zu verdanken, an dessen Aufbau er wesentlich beteiligt war.

Nach 13 Jahren in der holzverarbeitenden Industrie begann Töppel 1964 seine Dozenten-

tätigkeit an der damaligen „Staatlichen Ingenieurschule für Holztechnik Rosenheim“.

Binnen kurzer Zeit erwarb er einen exzellenten Ruf als Experte für Holzchemie und Holz-

physik, Werkstoffprüfung, Anatomie und Pathologie, Holzkunde, Chemie und Physik.

Mit Gründung der Fachhochschule im Jahr 1971 wurde Otmar Töppel zum Hochschul-

lehrer berufen. Er übernahm die Leitung verschiedener Labore sowie des Kunststoff-

technikums, das er wenige Jahre zuvor mit aufgebaut hatte.

Auch außerhalb der Hochschule war er gefragt und fungierte bis zu seinem Ruhestand

1991 als Berater für Firmen, Delegierter bei internationalen Fachkonferenzen, Normungs-

ausschüssen und als Autor für Fachpublikationen.

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