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BB RELIGION UND RELIGIÖS GEPRÄGTE KULTUREN BBB Christentum, Theologie Personale Informationsmittel Rudolf BULTMANN BIOGRAPHIE 09-1/2 Rudolf Bultmann : eine Biographie / von Konrad Hammann. - Tübingen : Mohr Siebeck, 2009. - XI, 582 S. : Ill. ; 24 cm. - ISBN 978-3-16-148526-8 : EUR 49.00 [#0371] Das Buch des Münsteraner Theologen Hammann über einen der wohl be- deutendsten protestantischen Theologen des 20. Jahrhunderts ist eine sehr empfehlenswerte Darstellung von Leben und Werk Rudolf Bultmanns, die zahlreiche gedruckte und ungedruckte Quellen verarbeitet. Darunter ist auch der erst jüngst veröffentlichte Briefwechsel mit Martin Heidegger, 1 aber auch zahlreiche andere Briefwechsel und Dokumente, etwa der mit Gerhard Krüger, einem der interessantesten der deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Insgesamt sind im Nachlaß Bultmanns rund 20.000 Briefe erhalten, von denen bisher lediglich 700 publiziert sind. Bultmanns Bedeutung geht sicher weit über die mit seinem Namen verbun- dene "Entmythologisierung" des Christentums hinaus, die zu seiner Zeit stark umstritten war und neben den Auseinandersetzungen innerhalb des Protestantismus auch zu einer Kontroverse mit dem Philosophen Karl Jas- pers führte. 2 Doch wie Heinz Zahrnt schreibt, habe kein anderer Theologe die Aufgabe, "die christliche Botschaft im Horizont des geschichtlichen Den- kens neu zu verstehen, mit so zäher Unerbittlichkeit und resoluter Wahrhaf- tigkeit und zugleich mit einem so umfassenden Reichtum an theologischem, historischem, philologischem, philosophischem und religionsgeschichtli- chem Wissen" in Angriff genommen wie Bultmann. 3 Bultmanns hermeneuti- sche Prinzipien, die selbst auf die katholische Exegese der biblischen Schriften anregend wirkten und Gegenstand der Auseinandersetzung wur- 1 Briefwechsel : 1925 - 1975 / Rudolf Bultmann ; Martin Heidegger. Hrsg. von An- dreas Großmann und Christof Landmesser. Mit einem Geleitw. von Eberhard Jün- gel. - Frankfurt am Main : Klostermann ; Tübingen : Mohr Siebeck, 2009. - XXV, 342 S. : Ill. ; 21 cm. - ISBN 978-3-465-03603-6 (Klostermann, geb.) : EUR 49.00 - ISBN 978-3-465-03602-9 (Klostermann, br.) : EUR 39.00 [#0308]. - Rez. in IFB: http://ifb.bsz-bw.de/ifb2/bsz285765841rez-1.pdf 2 Vgl. Die Frage der Entmythologisierung / Karl Jaspers und Rudolf Bultmann. - München : Piper, 1954. 3 Die Sache mit Gott : die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert / Heinz Zahrnt. - München : Piper, 1988, S. 231.

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BB RELIGION UND RELIGIÖS GEPRÄGTE KULTUREN BBB Christentum, Theologie Personale Informationsmittel Rudolf BULTMANN BIOGRAPHIE 09-1/2 Rudolf Bultmann : eine Biographie / von Konrad Hammann. -

Tübingen : Mohr Siebeck, 2009. - XI, 582 S. : Ill. ; 24 cm. - ISBN 978-3-16-148526-8 : EUR 49.00 [#0371]

Das Buch des Münsteraner Theologen Hammann über einen der wohl be-deutendsten protestantischen Theologen des 20. Jahrhunderts ist eine sehr empfehlenswerte Darstellung von Leben und Werk Rudolf Bultmanns, die zahlreiche gedruckte und ungedruckte Quellen verarbeitet. Darunter ist auch der erst jüngst veröffentlichte Briefwechsel mit Martin Heidegger,1 aber auch zahlreiche andere Briefwechsel und Dokumente, etwa der mit Gerhard Krüger, einem der interessantesten der deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Insgesamt sind im Nachlaß Bultmanns rund 20.000 Briefe erhalten, von denen bisher lediglich 700 publiziert sind. Bultmanns Bedeutung geht sicher weit über die mit seinem Namen verbun-dene "Entmythologisierung" des Christentums hinaus, die zu seiner Zeit stark umstritten war und neben den Auseinandersetzungen innerhalb des Protestantismus auch zu einer Kontroverse mit dem Philosophen Karl Jas-pers führte.2 Doch wie Heinz Zahrnt schreibt, habe kein anderer Theologe die Aufgabe, "die christliche Botschaft im Horizont des geschichtlichen Den-kens neu zu verstehen, mit so zäher Unerbittlichkeit und resoluter Wahrhaf-tigkeit und zugleich mit einem so umfassenden Reichtum an theologischem, historischem, philologischem, philosophischem und religionsgeschichtli-chem Wissen" in Angriff genommen wie Bultmann.3 Bultmanns hermeneuti-sche Prinzipien, die selbst auf die katholische Exegese der biblischen Schriften anregend wirkten und Gegenstand der Auseinandersetzung wur-

1 Briefwechsel : 1925 - 1975 / Rudolf Bultmann ; Martin Heidegger. Hrsg. von An-dreas Großmann und Christof Landmesser. Mit einem Geleitw. von Eberhard Jün-gel. - Frankfurt am Main : Klostermann ; Tübingen : Mohr Siebeck, 2009. - XXV, 342 S. : Ill. ; 21 cm. - ISBN 978-3-465-03603-6 (Klostermann, geb.) : EUR 49.00 - ISBN 978-3-465-03602-9 (Klostermann, br.) : EUR 39.00 [#0308]. - Rez. in IFB: http://ifb.bsz-bw.de/ifb2/bsz285765841rez-1.pdf 2 Vgl. Die Frage der Entmythologisierung / Karl Jaspers und Rudolf Bultmann. - München : Piper, 1954. 3 Die Sache mit Gott : die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert / Heinz Zahrnt. - München : Piper, 1988, S. 231.

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den,4 können dabei als ausgesprochen vernünftig betrachtet werden, weil sie stets auf den Sachgehalt eines Werkes gerichtet waren und die Kontex-te zwecks Eruierung dieses Sachgehaltes einbezogen werden mußten.5 Bultmann stammt zwar aus einem teilweise stark pietistisch geprägten El-ternhaus, entwickelte aber bald eine deutliche Distanz zu traditionalistischen Formen der protestantischen Theologie. Hammann schildert sorgfältig, aber nicht zu ausführlich, den Werdegang und die Studien Bultmanns sowie die akademischen Stationen seiner Karriere. Dabei kommt auch die inhaltliche Seite nicht zu kurz, so daß das Buch auch als Einführung in die theologi-schen und hermeneutischen Problemkonstellationen betrachtet werden kann, innerhalb deren Bultmann sein Werk entfaltete. Zu den Kontexten, die hier naturgemäß besonders aufschlußreich sind, gehören die in der damali-gen deutschen Universitätswelt recht kleinteiligen Verhältnisse, weshalb die Beziehung zu verschiedenen Fachkollegen angemessen berücksichtigt wird. Die Biographie Hammanns zeichnet ein umfassendes, präzises Bild des theologischen Profils von Bultmann als eines Hauptvertreters der sog. dia-lektischen Theologie, die mit Namen wie Karl Barth und Friedrich Gogarten verbunden ist (S. 134 - 147). Es war vor allem Barths epochales Werk über den Römerbrief (zuerst 1919, dann in umgearbeiteter Fassung 1922), das in den 20er Jahren den entscheidenden Anstoß gab, die auf Schleiermacher zurückgehende theologische Tradition zurückzuweisen (S. 134) und zu ei-nem neuen Verständnis der "Selbständigkeit und Absolutheit der Religion" (S. 136) vorzudringen. Die hermeneutische Unbedingtheit Barths wirkte auch außerhalb der Theologie stark auf die geistig interessierten Zeitgenos-sen. Bultmann setzte sich aber auch mit einem der größten theologischen Bestseller der Zeit, Rudolf Ottos Das Heilige auseinander, das bis heute immer wieder aufgelegt wird.6 Bultmann, der neben zahlreichen Aufsätzen, die in den Bänden mit dem Ti-tel Glauben und Verstehen erschienen sind, auch wichtige Monographien zur Geschichte der synoptischen Tradition7 verfaßte, lieferte auch eine bedeutenden Text, der erst in den achtziger Jahren aus dem Nachlaß veröf-fentlicht wurde, nämlich seine Theologische Enzyklopädie, die als eine der eindringlichsten Auseinandersetzungen der Theologie im 20. Jahrhun-dert mit dem Denken seiner Zeit und mit der Philosophie überhaupt ver-

4 Vgl. dazu Die Interpretation der Bibel in der Kirche / Päpstliche Bibelkommis-sion. - Vatikan : Libreria Editrice Vaticana, 1993. - Im Internet unter: http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/pcb_documents/rc_con_cfaith_doc_19930415_interpretazione_ge.html [2009-09-27]. 5 Vgl. auch die Bemerkungen zu den Parallelen der Hermeneutik von Bultmann und Leo Strauss in Blicke aus dem Philosophenturm : eine Rückschau / Klaus Oehler. - Hildesheim : Olms, 2007, S. 187. 6 Das Heilige : über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen / Rudolf Otto. - München : Beck, 2004. 7 Die Geschichte der synoptischen Tradition / Rudolf Bultmann. - 10., erg. Aufl. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1995.

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standen werden kann.8 Bultmanns Text, der zu Lebzeiten nicht mehr veröf-fentlicht wurde, steht in engem Zusammenhang mit einem frühen Heideg-ger-Text über Phänomenologie und Theologie, wie überhaupt die Ausein-andersetzung mit diesem Denker für Bultmann offensichtlich zentral war. Hammann spricht in diesem Zusammenhang davon, daß die Gemeinsam-keiten und Differenzen das „vorläufige Ergebnis des in der deutschen Philo-sophie- und Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts einzigartigen Ge-dankenaustausches“ von Bultmann und Heidegger zwischen 1923 und 1928 dokumentieren (S. 200). Während Bultmann von der Offenbarungsre-ligion her dachte, war Heidegger aus philosophischer Sicht mit dem Pro-blem des Glaubens konfrontiert. Insbesondere Heideggers scharfe Entge-gensetzung von Glauben und Philosophie wirkte auf die damaligen Zuhörer seines Vortrages aufwühlend (S. 201), wenn Heidegger nämlich bemerkte, der Glaube bleibe „in seinem innersten Kern als eine spezifische Existenz-möglichkeit gegenüber der wesenhaft zur Philosophie gehörigen und fak-tisch höchst veränderlichen Existenzform der Todfeind“ (S: 201). Eben we-gen dieser entscheidenden Differenz von Glauben und Philosophie waren sich Bultmann und Heidegger – von entgegengesetzten Positionen aus – einig darin, wie Hammann zu recht hervorhebt, das es nicht darauf ankom-men könne, „die Spannung zwischen Theologie und Philosophie durch eine Art christliche Philosophie zu nivellieren – letztere wäre ein ‚hölzernes Ei-sen’“, wie Heidegger bekanntlich formulierte (S. 200). Die enge geistige Auseinandersetzung kommt mit dem Ruf Heideggers nach Freiburg im Jahr 1928 in ihrer Intensität zu einer gewissen Abschwächung – Heidegger lehnt es zudem mehrfach deutlich ab, seinen Text gemeinsam mit Bultmanns Studie Der Begriff der Offenbarung im Neuen Testament zu veröffentli-chen, weil er den Eindruck vermeiden will (seiner Meinung nach wäre dies fatal), er ziele als Philosoph auf eine Apologie der christlichen Theologie (S. 202). Bultmanns intensive Rezeption Heideggers fällt eindeutig in die Zeit vor dessen sogenannter "Kehre", doch war er auch später noch dankbar für die Impulse, die er von Heidegger empfangen hatte, wie die modifizierte Widmung der ersten Nachkriegsausgabe seiner Aufsatzsammlung Glauben und Verstehen zeigt. Vor allem mit dem ersten Band dieser Aufsatzsamm-lung erzielte Bultmann einen großen Erfolg, und Hammann liest, wie schon die zeitgenössischen Rezensenten, den Aufsatz Welchen Sinn hat es, von Gott zu reden? als den Schlüsselaufsatz des Bandes, der das Reden von Gott ganz entschieden von der Bestimmtheit der eigenen Existenz her denkt (S. 219). Daraus resultierte für Bultmann die Unmöglichkeit eines Redens von Gott in allgemeingültigen Sätzen (S. 219 - 220). Mit der Publikation des Sammelbandes kam auch das Ende der "Kampfgemeinschaft" der Dialekti-schen Theologie mit Karl Barth, da sich nach Bultmanns Meinung Barth zu seinem Schaden nicht auf das Gespräch mit der modernen Philosophie ein-gelassen habe (S. 222).

8 Theologische Enzyklopädie / Rudolf Bultmann. - Hrsg. von Eberhard Jüngel und Klaus W. Müller. - Tübingen : Mohr Siebeck, 1984.

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Im Vergleich zu Heidegger, der sich schon früh an den Nationalsozialismus anschmiegte und nach der radikalen Lesart Emmanuel Fayes diesen, näm-lich den Nationalsozialismus, in die Philosophie habe einführen wollen,9 ist Bultmanns Verhalten im sog. Dritten Reich ehrenwert geblieben und man kann sagen, daß sich der Professor im Gegensatz zu vielen anderen glän-zend bewährt hat. Er hat nach Möglichkeit denjenigen seiner Bekannten, die als Juden verfolgt wurden, geholfen. So hat er sich z.B. auch bereiterklärt, als Dissertationsgutachter bei einer der letzten Dissertationen, die unter dem Nationalsozialismus von einem Juden abgeschlossen werden konnten, das Zweitgutachten zu übernehmen.10 Ebenfalls aufschlußreich sind Bult-manns Beziehungen zu bedeutenden Romanisten wie Erich Auerbach und Leo Spitzer, die ins Exil gehen mußten, aber auch zu Karl Löwith und Hans Jonas,11 zu Paul Friedländer und anderen. In den Jahren des Nationalsozia-lismus fand Bultmann in der Tat seine "Zeit der Bewährung", wie das ent-sprechende Kapitel des Hammannschen Buches heißt. Dieses Kapitel stellt im Grunde das Zentrum des Buches dar und liest sich spannend wie ein Krimi, weil man als Leser hineingenommen wird in die innerkirchlichen Aus-einandersetzungen um die Aufnahme eines Arierparagraphen in die kirchli-che Gesetzgebung. Bultmann gehörte mit seinem Marburger Kollegen Hans von Soden zu den wichtigsten Kämpfern gegen die von den sog. Deutschen Christen angestrebte Nationalsozialisierung der Evangelischen Kirche, in-dem sie in Gutachten und auf vielen anderen Wegen versuchten, die vom Nationalsozialismus inspirierten rassenpolitischen Maßnahmen direkt von der Kirche fernzuhalten und damit implizit auch als allgemein falsch zu kennzeichnen. Besonders eindrucksvoll und wohl singulär ist Bultmanns Eintreten für die verfolgten Juden in seiner Erklärung vom Mai 1933, die auch im Anhang des Briefwechsels mit Heidegger abgedruckt ist (siehe dort S. 276 - 286). Nebenbei: Universitätsgeschichtlich aufschlußreich sind auch die Beobach-tungen über Bultmanns Leistungsanforderungen, die er stellte, bevor je-mand überhaupt an seinem Seminar teilnehmen durfte (vgl. S. 227 - 228), wodurch zweifellos ein hohes geistiges Niveau sichergestellt wurde. Zudem 9 Siehe Heidegger : die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie ; im Umkreis der unveröffentlichten Seminare zwischen 1933 und 1935 / Emmanuel Faye. Aus dem Französischen von Tim Trzaskalik. - 1. Aufl. - Berlin : Matthes & Seitz, 2009. - 557 S. ; 23 cm. - (Traversen ; 5). - Einheitssacht.: Heidegger <dt.>. - ISBN 978-3-88221-025-5 : EUR 39.90 [#0383]. - Vgl. die vor§stehende Rezension in IFB 09-1-§§§. 10 Es handelte sich dabei um die auch heute noch lesenswerte und beachtenswer-te Studie Julius Wellhausen : Motive und Mass-Stäbe seiner Geschichtsschrei-bung / Friedemann Boschwitz. 2. Aufl. - Darmstadt : Wissenschaftliche Buchge-sellschaft, 1968. - Vgl. auch Hobbes' politische Wissenschaft und zugehörige Schriften - Briefe / Leo Strauss. - Stuttgart : Metzler, 2001. - (Gesammelte Schrif-ten ; 3). - Darin das Vorwort von Heinrich Meier, S. XXXVI. - Zu Wellhausen siehe auch Julius Wellhausen : ein Bahnbrecher in drei Disziplinen / Rudolf Smend. - München : Carl Friedrich von Siemens Stiftung, 2006. - (Reihe Themen ; 84). 11 Siehe z.B. Erinnerungen / Hans Jonas. - Frankfurt am Main : Insel-Verlag, 2003. - Hier vor allem S. 234 - 241.

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ließe Bultmann Protokolle seiner Seminarsitzungen anfertigen, wobei er je-doch erst am Ende der jeweiligen Sitzung den Protokollanten bestimmte, so daß die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zweifellos gesichert wurde (S. 228). Hammanns Biographie zeichnet ein anschauliches und das Werk in angemessener Breite berücksichtigendes Bild Bultmanns. Es ist hervor-ragend geeignet, eine wichtige Figur im Rahmen der deutschen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts ihrem Rang entsprechend zu würdigen. Das Buch ist für Sammlungen theologischer Literatur ebenso unverzichtbar wie für solche Bibliotheken, die sich ganz allgemein der Geistes-, Theologie- und Philosophiegeschichte, aber auch der Bildungs- und Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert widmen.

Till Kinzel QUELLE Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft http://ifb.bsz-bw.de/