Rudolf Steiner Schule Lüneburg · Liebe Schulgemeinschaft, Ehemalige, Freunde und Förderer der...

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Rudolf Steiner Schule LüneburgWillkommen zum 21 - jährigen Jubiläum

September 2006

Liebe Schulgemeinschaft, Ehemalige, Freunde

und Förderer der Waldorfschule,

es war der 6. September 1985, als die Kinder der ersten drei

Klassen ihren ersten Schultag an unserer neu gegründeten

Rudolf Steiner Schule erlebten. Wie der Mensch in Jahr-

siebten reift und sich entwickelt, hat auch unsere Schule

mittlerweile drei Jahrsiebte durchschritten über die Grün-

dungsphase, über weitere zum Teil turbulente wie auch kon-

solidierende Zeitabläufe und ist über diesen Reifungsprozess

mit nunmehr 21 Jahren erwachsen geworden. In dieser Zeit

wurde das heutige Bild unserer Schule geprägt, welches auch

Sie ein Stück weit miterlebt, mitgestaltet und mitgetragen

haben. Sie hat sich inzwischen durch vielfältige Angebote

zu einem Zentrum für Bildung, Kultur und Begegnung mit

einem großen Einzugsgebiet entwickelt.

Aus diesem Anlass wollen wir in einer Jubiläumsschrift auf

die Entstehungsgeschichte unserer Schule zurückblicken,

Sie dabei alle zu einer kleinen Zeitreise einladen und Ihnen

Einblicke in unsere gegenwärtige sowie zukünftige Schulent-

wicklung ermöglichen.

An dieser Stelle danken wir aber auch unseren Eltern, Schü-

lerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Freunden

und Wegbegleitern, all den Menschen, die in den 21 Jahren

die Rudolf Steiner Schule aufgebaut, weiter entwickelt, neu

gestaltet und gefördert haben.

Lassen Sie uns gemeinsam dieses Ereignis im Rahmen unse-

rer Jubiläumstage in der Zeit vom 6. bis 23. September 2006

feiern.

Im Juli 2006

Für die Schulgemeinschaft

Andreas Rebmann

Grußwort

Die Rudolf Steiner Schule ist offi ziell erwachsen geworden. Zumindest laut Gesetz erlangt man mit 21 Jahren die volle Ver-antwortlichkeit und zwar in jeder Beziehung. Dass Sie sich bereits seit Ihrer Geburt verantwortlich für das Wohl und die humanitäre Bildung Ihrer Schüler zeigen, ist unübersehbar. Ihre Schüler sind

Ihr Lehrplan, nach dem Sie sich erfolgreich richten. Dafür möchte ich Ihnen auch im Namen von Rat und Verwaltung Dank und Anerkennung aussprechen und Ihnen zu Ihrem Jubiläum herzlich gratulieren.

Im Mittelpunkt Ihrer Pädagogik steht stets das Kind mit sei-nen unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Junge Menschen sollen ihren eigenen Weg fi nden und bereit sein in der zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft, soziale Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für andere Menschen zu übernehmen. Das ist Ihr Ziel und Anspruch zugleich.

Der Mut zur Initiative und ein innovatives pädagogisches Konzept kennzeichnet die Rudolf Steiner Schule. In vielen Bereichen sind Waldorfschulen Pioniere für neue Entwick-lungen im Schulwesen. So manch pädagogischer Impuls regt die staatlichen Schulen zum Nachahmen an. Zu Recht, denn die Waldorfpädagogik ist eine der kreativsten Ausformungen des Unterrichts.

Überzeugende Gründe, warum die Rudolf Steiner Schule nicht wegzudenken ist aus der Lüneburger Schullandschaft. Sie ist fester Bestandteil und eine Bereicherung des öffentli-chen Bildungsangebotes.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich Mädge

Oberbürgermeister

Ulrich MädgeOberbürgermeister der Stadt Lüneburg

etwas über Waldorfpädagogik erfahren

wollen. Es ist eine recht eindrucksvolle

Einführung in die anthroposophische

Menschenkunde, die in ihrer Bildhaf-

tigkeit und ihrer Konkretheit deutlich

davon abweicht, was zu dieser Zeit an

abstrakt-theoretischen Ausführungen

in der Pädagogik üblich ist.

Diese Vorträge werden der Ausgangs-

punkt für regelmäßige vierzehntägige

Treffen, meist auf dem Birkenhof, und

recht vielfältige „volkspädagogische“

Aktivitäten und gleichzeitig eine Ein-

führung in die Arbeitsfelder, in denen

bereits auf anthroposophischer Basis

gearbeitet wird, wie

Medizin, Landwirt-

schaft, Heilpädago-

gik und Sozialge-

staltung.

Um das pädago-

gische Interesse

der Gründungswilligen weiter mit

Nahrung zu versorgen, organisiert die

Lüneburger Arbeitsgruppe der Anthro-

posophischen Gesellschaft viele recht

gut besuchte Abende mit einer Reihe

von auswärtigen Referenten – oft

Waldorfl ehrer Hamburger Schulen.

Mit der Einladung von Waldorfl ehrern

verbindet sich immer die Hoffnung,

einer der Eingeladenen werde schließ-

lich in Lüneburg als Gründungslehrer

„hängen bleiben“.

So lautet der Aufruf im Herbst 1978

in der Lüneburger Landeszeitung. Über

zweihundert Menschen kommen zu

den ersten Zusammenkünften. Das

ist eine recht bunte Mischung von

pädagogisch interessierten Menschen

mit völlig verschiedenen Motiven. Zwi-

schen der Lust an schulischen Alterna-

tiven an sich und konkreteren Reform-

wünschen zeigt sich bald, dass fast alle

in einem Punkt übereinstimmen: Von

Waldorfpädagogik haben die meisten

keine konkrete Vorstellung! Allein die

Mitarbeiter des Birkenhofes und der

Bauckhöfe wissen aus eigener Praxis

von der Sache etwas. Sie haben seit

einiger Zeit selbst ernsthafte Überle-

gungen über die Möglichkeit mehrerer

dezentraler Dorfschulen angestellt und

werden durch Menschen des Kinder-

garten Grabows sowie der anthropo-

sophischen Gesellschaft gestärkt. In

der Folgezeit holt man sich über einige

Vorträge und Veranstaltungen etwas

umfassendere Fachkenntnisse nach

Lüneburg. Es kommen jeweils dreißig

bis vierzig Leute, die zunächst einmal

Diese nach außen gerichteten

Aktivitäten sind notwendige Voraus-

setzung, um in Lüneburg den Boden

vorzubereiten, auf dem einmal eine

Waldorfschule stehen soll. Der andere

und für diejenigen, die dabei sind, noch

spannendere Teil ist die regelmäßige

Zusammenarbeit in der o.g. Gruppe.

Hier wird bereits „dreigliedrig“ gear-

beitet. Es beginnt meist mit einer von

Frau Dr. Gäch angeleiteten Euryth-

mieübung, diese wird durch die Arbeit

an einem anthroposophischen Text

weitergeführt und mit der Bearbeitung

der notwendigen praktisch-organisato-

rischen Arbeit abgeschlossen.

Stoff und Form sind schwer in Überein-

stimmung zu bringen: Die eine Gruppe

will schnell den organisatorischen

Rahmen schaffen und zu diesem Zweck

einen Verein gründen, die andere sieht

sich veranlasst, den Schwung etwas zu

bremsen, weil sie nur in einer fundier-

ten gemeinsamen Arbeit die Möglich-

keit sieht, die Schulgründungsaufgabe

zu bewältigen. Es ist wohl nicht der

reine Zufall und auch nicht eine bloße

Konvention anthroposophischer Arbeit,

dass einer der Beteiligten eines Tages

den Vorschlag macht, die Arbeit jeweils

mit dem folgenden Spruch Rudolf Stei-

ners zu beginnen:

„Eine Waldorfschule für Lüneburg“ – ein Streifzug durch die Schulbiographie

Dem Stoff sich verschreiben,

heißt Seelen zerreiben.

Im Geiste sich fi nden,

heißt Menschen verbinden.

Im Menschen sich schauen,

heißt Welten erbauen.

Ohne dass dies allen Beteiligten so be-

wusst ist, enthalten diese Worte ja eine

Perspektive für die Arbeit in der Grup-

pe sehr unterschiedlicher Menschen.

So bleiben wir nicht nur bei unseren

internen Spannungen stehen, sondern

tun eine ganze Reihe konkreter Schrit-

te, die die Schulgründung vorbereiten

und erleichtern sollen:

o Schon im September 1981 fährt eine

Delegation zur alljährlich stattfi n-

denden Versammlung der (damals

ca. 25) Gründungsinitiativen in Stutt-

gart

o Wir nehmen Kontakt zu den politi-

schen Parteien und Fraktionen auf,

denen wir die Idee einer Waldorf-

schule in Lüneburg nahe zu bringen

versuchen

o Wir besichtigen eine ganze Reihe von

Schulen im niedersächsischen und

hamburgischen Umfeld, um uns dort

bekannt zu machen – und interes-

sierte Lehrer zu fi nden, die ihre Er-

fahrung bei unserer Schulgründung

einbringen könnten

o Frau Heinze, die damals in Otters-

berg Kunsttherapie studierte, hält

über fast zwei Jahre regelmäßig

künstlerische Kurse, ein Beginn, der

später von Frau Graser weitergeführt

wird

o Wir besuchen die alljährlich in Han-

nover ausgerichteten Jahrestagun-

gen der Waldorfkindergärtnerinnen,

um im Rahmen der dort stattfi nden-

den „Brautschau“ unser Interesse an

einer Kindergärtnerin für Lüneburg

zu dokumentieren

o Wir gründen einen Lehrerarbeits-

kreis, der Basis und Keimzelle für ein

zukünftiges Kollegium sein soll

o Wir veranstalten weiterhin öffent-

liche Vorträge und eine Reihe von

Kursen, die den Mitgliedern der

Initiative selbst und sonstigen Inter-

essierten die verschiedenen Arbeits-

gebiete, in denen die Anthroposo-

phie Einrichtungen geschaffen oder

Impulse gegeben hatte, vor Augen zu

führen.

All diese Aktivitäten werden in der

oben erwähnten regelmäßigen Sitzung

vorbereitet und ausgewertet. Gleich zu

Beginn der Initiative haben sich auch

einige Menschen aus dem damals be-

reits bestehenden Waldorfkindergar-

ten in Grabow der Arbeitsgruppe ange-

schlossen und damit den Grund gelegt

zu einer Wendung und gleichzeitigen

Konkretisierung: Nach längerer Mit-

arbeit in unserem Gründungskreis

entschließt sich Frauke Sach, sich als

Gründungskindergärtnerin für Lüne-

burg zur Verfügung zu stellen. Waren

Gründungsfeier am 21.6.1981 in AmelinghausenTeilnehmer: Gerhard Joedicke, Bernd Evensen, Matthias Dreyer, Hinrich Bütje, Michael Ullrich, Joachim Bauck, Matthias Schönen, Dr. Kurt Gäch, Dr. Gerhard Herz, Siegfried Jennert, Fr. Joedicke, Manfred Niemann, Joachim Schweikart, Barbara Bauck, Frauke Sach, Brigitte Bauck, Heide-Luise Schmidt, Georg Dehio, Dr. Angelika Gäch, Anneliese Niemann, Charlotte Dehio, Maja Schütte-Hoof, Gabriele Loerbrocks, Cornelia Dreyer, Frau Heinze, Barbara Reincke, Susanne v. Marees, Erika Evensen, Barbara Witte, Sybille Bütje, Monica Ullrich

Der alte Teil der Schule Hagen, September 1982

Entwicklung vorgegeben. Die Volks-

hochschule als Mitmieter der Gebäude

schickt sich an auszuziehen, so dass wir

die Gelegenheit haben, der Anthropo-

sophischen Gesellschaft, die unsere Ar-

beit bisher so aktiv unterstützt hatte,

ebenfalls eine Bleibe zu verschaffen.

Die folgende Zeit ist geprägt von

der Begleitung der Arbeit des Kinder-

gartens und der Vorbereitung auf die

Schule. Im Zentrum dieser Vorberei-

tung steht die Gründungslehrersuche,

die zu einem ersten Lichtblick führt, als

sich eine Gruppe von Hamburger Wal-

dorfl ehrern entschließt und dem Bund

gegenüber erklärt, die Lüneburger

Gründung aktiv zu begleiten. Als Frau

Wünnenberg, eine erfahrene Lehrerin

der Nienstedter Schule, sich dem Kreis

in der Absicht anschließt, über eine

Gründungslehrertätigkeit intensiver

nachzudenken, kam die Gründungs-

vorbereitung unversehens in eine so

konkrete Phase, dass schließlich im Ja-

nuar 1984 eine Elternversammlung zur

Vorbereitung einer Schulgründung im

Herbst 1984 angesetzt werden kann.

Dieser Abend stellt – nachträglich ge-

sehen! – das „retardierende Moment“

dar, ein Ereignis, das in jedem guten

Drama vorkommt, den erwarteten

Gang der Dinge zunächst aufhält und

eine neue Richtung einleitet: Anstelle

einer Schulgründung und der Vorstel-

lung einer Gründungslehrerin müssen

wir den erwartungsvollen Eltern einen

wir bisher ziemlich geradlinig auf eine

noch nicht so recht sichtbare Schule zu-

marschiert, so können wir von diesem

Zeitpunkt an unsere Kräfte bündeln

und zielgerichtet handeln. Verstärkt

und in eine rechtliche Form gebracht

wird dieser Prozess durch die offi zielle

Gründung des Vereins zur Förderung

der Waldorfpädagogik Lüneburg e.V.

am 21. Juni 1981 auf dem Bauckhof in

Amelinghausen.

Im Frühjahr 1981 zeigt sich auch, dass

die Stadt dem Verein den alten Teil der

Schule Hagen, die „Igelschule“, über-

lassen würde. Von diesem Zeitpunkt an

beginnt für die Lüneburger Waldorf-

pädagogik der Inkarnationsprozess.

Es bedarf neben der Begleitung durch

einen Arbeitskreis „Kindergarten“ vie-

ler planender Köpfe und tätiger Hände

als Geburtshelfer, damit die Kinder im

August 1982 in die neu gestalteten

Räume einziehen können.

Mit dem Einzug in diese Schulgebäu-

de ist die Perspektive für die weitere

Besuch bei der Patenschule Hamburg-Wandsbeck, 18.11.1984Hr. Schönen, Dr. Herz, Fr. Graser, Fr. Ginten, Hr. Schiller, Fr. Eysen, Hr. Kmoth, Bettina Motschmann, Hr. Handt-mann, Rolf Ston, Dr. Gäch

Schuleröffnungsfeier mit Hr. Schiller und Fr. Bertram

Das erste Kollegium: Hr. Schiller (Gründungslehrer), Fr. Eysen (Eurythmie), Fr. Bertram ( Engl. u. Handarbeit), Fr. Ginten (2. Kl., Handar-beit), Hr. Kmoth (1. Kl., Turnen), Hr. Handtmann (3. Kl.), Fr. Leithoff (Eurythmiebegl.), Fr. Spenner (Hort, Büro)

Herr Kmoth mit seiner 1. Klasse

Ersatz, einen Vorläufer, die „Freizeit-

schule“ vorstellen, können dies aber

verbinden mit der konkreten Zusage

für 1985, verbunden mit der Bereit-

schaft des Hamburger Lehrers, Herrn

Schiller, sich als Gründungsbegleiter

bereitzustellen.

Nun gibt es also tatsächlich mit der

Einschulung am 6. September 1985

eine Waldorfschule in Lüneburg – mit

89 Kindern in den Klassen 1 bis 3,

deren Eltern und Geschwistern und

einem siebenköpfi gen Kollegium.

Das Schulgebäude befi ndet sich im

älteren Teil der heutigen Hagener

Schule und hat vier Klassenräume und

ein Lehrerzimmer mit Sekretariat und

Bibliothek, eine Aula im Dachgeschoss,

zu der man durch ein geräumiges

(später gern zum Musizieren z.B. beim

Wintermarkt genutztes) Treppenhaus

emporsteigt, und vier weitere Räu-

me, die im Lauf der Zeit verschiedene

Funktionen haben: Als fünftes Klas-

senzimmer, Handarbeits-, Hort- oder

Werkraum, als Büro und Geschäftsfüh-

rerzimmer.

Ganz unterschiedlich sind Wissen,

Erfahrung, Zielvorstellungen und

Erwartungen, die die Menschen der

Schulgemeinschaft in punkto Wal-

dorfpädagogik mitbringen. Wie genau

„funktionieren“ Unterricht, Selbstver-

waltung, Elternmitarbeit usw. an einer

Waldorfschule? Eine gewisse Sicherheit

gibt die Zugehörigkeit zur großen Ge-

meinschaft der Waldorfschulen.

Jedes Jahr wird dann in Folge eine

neue erste Klasse eingeschult, bis es

im Schuljahr 1995/96 erstmals eine

voll ausgebaute Schule mit 13 Klassen

gibt. Vieles, was heute ganz selbstver-

ständlich in der Schule lebt, wird in den

Jahren zwischen 1985 und 1990 zum

ersten Mal getan. Ernsthaft gewollt,

oft lang diskutiert, sehr improvisiert

und unvollkommen und doch zugleich

begeisternd, ermutigend und tief

anrührend sind die Weihnachtsspiele

1985, die zum ersten Mal vom eigenen

Kollegium aufgeführt werden. Was

sind die ersten Monatsfeiern für ein

besonderes Geschenk.

Mit wachsender Größe der Schule

wird es notwendig, Formen und Struk-

turen zu fi nden und einzurichten für

die mehr organisatorischen Abläufe im

Schulalltag. Auch die Standortfrage der

Schule wird zwischen 1985 und 1990

deutlich in den Mittelpunkt gerückt.

Von Beginn an ist klar gewesen, dass

die vorhandenen Räume bald nicht

mehr ausreichen würden. Immer mehr

Klassen sind inzwischen „Gäste“ in leer

stehenden Räumen der Hagener Schu-

le, die Raumfrage wird immer drängen-

der. Zur Entscheidung stehen das Gut

Wienebüttel im Westen Lüneburgs, das

durch seine Großzügigkeit und natur-

nahe Anbindung schnell aufgegriffen

Fr. Ginten mit ihrer 2. Klasse

Hr. Handtmann mit seiner 3. Klasse

fang diese heute so selbstverständlich

existierende Schule geworden ist und

dass Menschen, wenn sie ihre Kräfte

zu einem gemeinsamen Ziel verbin-

den, ganz viel erreichen können! Nicht

vergessen werden diese Menschen

auch die ganz besondere soziale Nähe.

Es ist mehr ein Gefühl von Schulfamilie

als von Schulgemeinschaft: Die ganze

Schulgemeinschaft ist eingeladen und

feiert mit, als eine Kollegin heiratet!

In den Sommerferien 1991 bekom-

men die Flure und Räume des Altbaus

unter der engagierten und kreativen

Anleitung von Herrn Flau, einem Künst-

ler aus Ottersberg, in einem großen

Arbeitseinsatz von Eltern, Lehrern

und Schülern ihre so ganz besondere

wird und erste Sanierungsschritte der

dortigen alten Gebäude eigeleitet wer-

den. Doch als die für den Lüneburger

Raum eingeplanten Zonenrandmittel

deutlich abnehmen, wird man sich des

fi nanziellen Risikos trotz der bereits

geleisteten Investitionen bewusster

und auch die Option eines kompletten

Neubaus der Schule auf einer grünen

Wiese der Gemeinde Adendorf wird

aus den genannten Gründen nicht

weiterverfolgt. Da eröffnet sich die

Möglichkeit, dass die Rudolf-Steiner-

Schule mit der Hagener Schule die

Gebäude tauschen und den heutigen

Altbau mit umliegendem Gelände

erwerben kann. Im Mai 1990 wird dann

die Schule Eigentümerin des Gebäu-

des und der Standort gewinnt zudem

durch die geplante Ortsumgehung an

Attraktivität.

„Pionierarbeit“ kann man es rückbli-

ckend nennen, was Kollegium und

Eltern, aber auch die Schülerinnen und

Schüler der ersten Schuljahrgänge

Schuljahr für Schuljahr leisten. Natur-

gemäß erlebt man Fortschritte und

Rückschritte, Erfolge und Misserfolge,

man verbindet seine Kräfte miteinan-

der und reibt sich aneinander, man ver-

liert alte Weggefährten und gewinnt

neue hinzu. Und doch wird all diesen

Menschen nicht nur die mühevolle

Pionierarbeit im Gedächtnis bleiben,

sondern auch das ganz besondere

Erlebnis, dass aus „ihrem“ kleinen An-

farbliche Gestaltung. Mit dem Umzug

der Schule in den heutigen Altbauteil

des Schulgebäudes im Sommer 1991

fi nden die Anfangsjahre einen gewis-

sen Abschluss.

Wir hatten wohl das Gebäude einer

Grundschule gekauft und bezogen

– doch das bedeutet, es fehlen sämt-

Schulgelände vor der Errichtung der neuen Gebäude

Gut Wienebüttel

liche Fachräume und eine große Aula.

Zwei Klassenzimmer werden als

Musik- und Eurythmieraum verwendet.

Sportunterricht kann in der Hagener

Turnhalle erteilt werden, soweit diese

uns zur Verfügung steht.

Neben der Bautätigkeit fordert der

Schulbetrieb weiteres Engagement:

Nach der Lehrerbibliothek beginnt der

Aufbau einer Schülerbibliothek. Ein

eigener Arbeitskreis arbeitet den Lehr-

plan der Oberstufe aus. Pädagogische

Wochenenden und Einführungsvor-

träge für die neuen Schuleltern fi nden

statt.

Jedes Jahr organisieren Eltern und

Lehrer die Schulfeste und den Winter-

markt. Die Musiklehrer veranstalten

Vorspielnachmittage und Schülerkon-

zerte, als Vorläufer des heutigen In-

strumentalforums und der an unserer

Schule nicht mehr wegzudenkenden

Musizierstunden. Mehrmals richtet

unsere Schule die Regionaltagung der

Niedersächsischen Waldorfschulen aus.

Die Lehrer spielen zu Weihnachten

die Oberuferer Spiele, fahren mit den

SchülerInnen auf Klassenfahrten, stu-

dieren die Achtklass- und Zwölftklass-

Spiele ein.

1991 und 1992 können die ersten bei-

den Klassenspiele der jeweils achten

Klasse, „Der kaukasische Kreidekreis“

von Bertolt Brecht und „Der Bürger als

Edelmann“ von J.B.Molière, noch in der

Hagener Aula aufgeführt werden.

Später sind

wir in den

Aulen der Her-

derschule, des

Johanneums

und der Chris-

tianischule zu

Gast, einmal

sogar im Kur-

park.

Wir erleben

Schulkonzerte

und Mitglie-

derversammlungen in den Fluren,

Einschulungs- und Monatsfeiern auf

Strümpfen in der Hagener Turnhalle.

Der Kindergarten feiert am 27. Februar

1993 die Grundsteinlegung und am 10.

August das Richtfest. Das rührige und

kreative Team um Herrn Weihe, Herrn

Kortland und Herrn Wiebe sammelt

Geld durch Organisation von Floh- und

Blumenmärkten, durch mehrere sehr

erfolgreiche Straßenlotterien und

andere Aktionen, und erbringt so eine

herausragende Gemeinschaftsleistung.

Der Kindergartenbaukreis erhält neben

Zuschüssen und Spenden die Geneh-

migung, Bauhandwerker aus Estland

zu engagieren – eine Kostenersparnis,

die später für den Aulabau nicht mehr

möglich ist. Noch im gleichen Jahr

beginnen auf dem Grundstück die

Rodungsarbeiten in Vorbereitung des

bevorstehenden Baubeginns der Aula.

Im Keller des Haupthauses gibt es eine

Grundsteinlegung für den Aulabau

Rohbau der Aula mit Nebenräumen

Farbkonzept des Neubaus

Küche mit Mittagstisch, die zunächst

von zwei Müttern, später von Herrn

Römer und einem Mitarbeiter geführt

wird.

1994 gehen Werkhaus, Kindergarten

und Handarbeitshaus der Vollendung

entgegen. Aber am 23. Juni 1994 erle-

ben wir Schreckliches: Während wir am

Nachmittag im fast fertigen Kinder-

garten für die Grundsteinlegung des

Aulabaues unsere Musikstücke proben,

zündeln spielende Kinder aus der nähe-

ren Umgebung hinter dem Hangar und

setzen ihn in Brand. Das Holzgebäu-

de, in dem beinahe alle Räume fertig

gestellt sind, steht alsbald lichterloh in

Flammen; der erste Werkraum brennt

vollständig aus, der zweite wird schwer

beschädigt.

Alle wollen unseren Werklehrer unter-

stützen und ihm beim Wiederaufbau

helfen.

In gedämpfter Stimmung und unter

Verzicht auf das Johannisfeuer feiern

wir dann am 25. Juni 1994 die Grund-

steinlegung für den Aulabau.

Der Wiederaufbau des Werkhangars

dauert etwa ein Jahr und ist 1995

abgeschlossen. Das Werkhaus enthält

nun Räume für Werken, Plastizieren,

Schmieden und Kupfertreiben, Toilet-

ten, einen Maschinenraum und einen

Raum für den Gartenbau.

Am 10. Februar 1995 erleben wir zum

ersten Mal ein Zwölftklass-Spiel („He-

xenjagd“ von Arthur Miller) – leider

noch nicht in der eigenen Aula, wie

manch einer gehofft hat.

Zum Jahresende 1995 treten die

fi nanziellen Probleme zutage, die für

unsere Schule bis heute weitreichende

Folgen haben werden. Die Kosten für

den Aulabau laufen aus dem Ruder.

Erstmals taucht die Idee einer kom-

merziellen Nutzung der Aula auf:

Geldschöpfung durch Vermietung des

Raumes an schulfremde Personen und

Institutionen.

Dann beginnt das Schwellenjahr

1996: Lange wird in außerordentlichen

Mitgliederversammlungen um das

Konzept gerungen, in heißen Diskussi-

onen scheiden sich jedoch die Geister:

Die einen wollen eine bezahlbare

Billiglösung, die anderen möchten

Nägel mit Köpfen machen und „Mut

zur Lücke“ haben, was die Finanzierung

angeht. Ein Baustopp ist eingeplant,

sollte sich die Finanzierung als nicht

tragbar erweisen. Sie erweist sich als

nicht tragbar. Mehrere ungünstige Fak-

toren kommen zusammen: Der Land-

kreis verweigert einen lange fälligen

Zuschuss, der Neubau verteuert sich

in unvorhergesehener Weise, das Land

Niedersachsen kürzt in drei Stufen die

Finanzhilfe, die Sparkasse gewährt

keine weiteren Kredite.

Brand des Hangars mit seinen Werkstätten

Brief eines Schülers an den Werklehrer Hr. Burchard

Doch „wo Gefahr ist, wächst das

Rettende auch“: Die Stadt Lüneburg

gibt einen Zuschuss zum Aulabau und

streckt die Erschließungsbeiträge;

viele norddeutsche Waldorfschulen

helfen bei der Sanierung der Finanzen

und übernehmen über fünf Jahre die

Bundesbeiträge, der Bund der Freien

Waldorfschulen stundet Beiträge,

Einzelpersonen und anthroposophi-

sche Einrichtungen spenden namhafte

Beträge, die Lehrer verzichten auf

Weihnachtsgeld sowie Gehaltserhö-

hungen und eine neue Beitragsord-

nung beteiligt die Eltern noch stärker

am Schulhaushalt. Fachleute aus der

Elternschaft erarbeiten ein Konzept,

das mit sehr viel Elternarbeit den Wei-

terbau möglich macht.

Das Land Niedersachsen übernimmt

aufgrund dieser neuen Planung und

Sicherheiten die Bürgschaft für den

Schulneubau, so dass die Kredite wie-

der fl ießen.

In dieses schwierige Jahr fällt das erste

Abitur an unserer Schule.

Als Zeichen der Hoffnung feiert die

Schulgemeinschaft die Einschulung

der neuen ersten Klasse am 21. August

1996 in der Rohbau-Aula.

Das Jahr 1997 ist ausgefüllt mit um-

fangreichen Arbeiten am Bau. Über

100 Stunden muss jedes Elternhaus

leisten. Fachleute aus der Elternschaft

leiten die Arbeiten an und organisieren

den Einsatz der Helfer.

Im Januar 1998 erhalten wir eine

weitere anonyme Spende über DM

500.000,- , die zweckgebunden für die

Fertigstellung der Aula bestimmt ist. Es

fehlen noch der Eurythmieraum 2, der

Musikraum und der Außenputz. An vie-

len Ecken und Enden hapert es noch....

Am 20./21. März 1998 ist es dann so-

weit: Die Aula wird festlich eingeweiht,

mit einer großen Monatsfeier, einem

Festakt und abends mit der Auffüh-

rung der Oper „Der Kaiser von Atlantis

oder die Todverweigerung“ von Viktor

Ullmann.

Und weiter stand in der Einladung

zu lesen: „Seit der Notsituation der

Lüneburger Rudolf Steiner Schule hatte

die Schulgemeinschaft nur knapp

zwei Jahre Zeit, um zusätzlich zu den

fi nanziellen Opfern mit eigener Hand

den Rohbau in benutzbare Räume zu

verwandeln. Nun ist tatsächlich das ge-

lungene Gemeinschaftswerk, die Aula,

zum Jahresbeginn ihrer Bestimmung

übergeben worden“.

So viel Hilfe! So viele Chancen für ein

gedeihliches künstlerisches Arbeiten in

dem Herzstück der Schule!

Der große Saal mit Bühne und über

500 Sitzplätzen soll nicht nur eine

Bereicherung in der kulturellen Land-

schaft Lüneburgs darstellen, sondern

ist ebenso im pädagogischen Grundge-

danken der Waldorfpädagogik veran-

kert: Monatsfeiern (Darbietungen aus

Sanierung der Knickklassen im Altbau

Elternarbeit am neuen Haupteingang der Schule

dem Unterricht), Klassenspiele aller

Jahrgangsstufen, besonders der 8. und

12. Klasse, Jahresarbeiten, Euryth-

mie und musikalische Aufführungen,

Weihnachtsspiele, Einschulungen und

Verabschiedungen, Feste etc. bilden Zä-

suren im schulischen Werdegang und

bedürfen eines würdigen Rahmens.

Allen Helfern sei an dieser Stelle von

ganzem Herzen gedankt!

Noch im Monat der Einweihung, am

27./28. März, führt die 12. Klasse Hux-

leys „Schöne Neue Welt“ in der neuen

Aula auf.

Es wird ein Aulanutzungskreis gegrün-

det, da wir die Aula vermarkten wollen;

hier sind Herr Schwade und Herr

Deising sehr aktiv und denken an eine

GmbH-Gründung, was in den folgen-

den Monaten ausgetüftelt und in die

Tat umgesetzt wird, Heureka! entsteht.

Ein weiterer Meilenstein in der

Geschichte der Schule fi ndet zum

1.9.1998 statt: Herr Rebmann wird Ge-

schäftsführer und der geschäftsführen-

de Vorstand, in dem insbesondere Frau

Danert die Tagesgeschäfte über zwei

Jahre geführt hatte, wird entlastet.

Im Jahre 1999 erlebt die Schule Rück-

schläge und auch Glücksmomente,

Licht und Schatten sind dicht beieinan-

der. Wir müssen einen Prozess wegen

der Mehrwertsteueroption führen, es

gibt verschiedene Mängel am Bau, die

Leimbinder in der Dachkonstruktion

sind nicht in Ordnung, der frühere Ar-

chitekt verklagt uns wegen erheblicher

Forderungen, unter anderem wegen

angeblicher Verletzung des Urheber-

rechtes; wir stellen Gegenforderungen

auf. Letztlich sind fast alle Prozesse

vom Ergebnis her sehr gut ausgegan-

gen, durch das Zusammenspiel von

vielen Personen, die ihre Fähigkeiten in

den verschiedenen Bereichen einsetz-

ten: Herr Schwade, Herr Schweikart,

Herr Baller, Herr Stachowske und sicher

auch viele andere, denen wir sehr

dankbar sein müssen.

Sowohl der Außenputz im Frontbereich

als auch der Kauf eines Konzertfl ügels

werden durch sehr großzügige Spen-

den von Frau Marwitz verwirklicht.

Auch Frau Beckmann lässt der Schule

eine große Spende zukommen, ebenso

wie die Sparkasse Lüneburg. Über diese

Spenden, aber auch andere Spenden

von Eltern und Freunden der Schule,

sind wir alle sehr froh, ohne sie hätten

viele Dinge, die sehr wesentlich für das

Geistesleben unserer Schule sind, nicht

verwirklicht werden können.

Ende des Jahres 1999 treten erstmals

die Software-Stiftung und die Mahle-

Stiftung auf, die uns mit einer großen

Spende für die sehr notwendigen Sa-

nierungen im Altbau und die Fertigstel-

lung des Neubaus unterstützen wollen.

Elternarbeit verbindet

Im Frühjahr des Jahres 2000 wird als

Nachfolge von Heureka! der Kultur-

RAUM Lüneburg e.V. gegründet, der

sich seit dieser Zeit erfolgreich darum

kümmert, unserer Schule auch in der

Öffentlichkeit durch kulturelle Veran-

staltungen in unseren Schulräumen

und in der Aula sowie durch Raumver-

mietungen ein Gesicht zu geben.

Im selben Jahr verlassen wir unseren

örtlichen Stromanbieter Avacon und

beziehen ab August 2000 „atomfreien“

Strom von den Elektrizitätswerken

Schönau im Schwarzwald.

Am Tage unserer weihnachtlichen

Monatsfeier 2000 erhalten wir dann

die glückliche Zusage der angefragten

Stiftungen über 475.000 DM - in den

Worten der Software Stiftung ein so

genanntes „Mutgeld“ -, das uns in

großen Teilen die Fertigstellung des

Neubaus sowie die Sanierung des

Altbaus sichert.

In dieser Zeit wird mit dem Bauckhof

wegen des Neubaus der Unterkünfte

im Rahmen der Landbauepochen ein

Kooperationsvertrag mit Darlehens-

vergabe geschlossen, für uns ein

deutliches Signal mit Blick auf unsere

Verbundenheit mit den dort tätigen

Menschen.

Ab dem Jahr 2001 beginnen mit viel

Engagement der Eltern die Arbeiten zur

Altbausanierung, der Heizungserneue-

rung und zum Ausbau des Musiksaales,

die bis Mitte 2005 andauern werden.

Auch im Baukreis sind Menschen, ohne

die die Schule nicht denkbar wäre,

beispielhaft Günther Schmidt, Hein-

rich von Usslar, Joachim Ebel und Sven

Klobe.

Am 30. Dezember 2001 verlieren wir

unseren langjährigen Kollegen und

Mathematiklehrer Bernard Keizer, der

ganz überraschend im Alter von 54

Jahren aus unserer Mitte gerissen wird.

Es wird nicht das letzte einschneidende

Abschiednehmen von einem Kollegen

sein.

Im Mai des darauf folgenden Jahres

wird der 1992 aus einer Zirkus-AG ent-

standene Schulzirkus „Circus Tabasco“

10 Jahre alt, unsere Klassenlehrerin

und anthroposophische Seele der Schu-

le Annette Ziegert wird zum Ende des

Schuljahres verabschiedet und der Wal-

dorfkindergarten feiert einige Monate

später im September sein 20 - jähriges

Jubiläum.

Schulzirkus „Circus Tabasco“

Klassenlehrerin Annette Ziegert

Bernard Keizer, Mathematiklehrer

Das Logo vom KulturRaum Lüneburg e.V.

Anfang 2003 nehmen wir die Ver-

handlungen mit den Banken auf mit

dem Ziel, unsere durch den Aula-Neu-

bau hervorgerufene hohe Zinsbelas-

tung durch neue Darlehensvereinba-

rungen zu senken, um so Freiräume

zur dringenden Aufbesserung der seit

Jahren eingefrorenen Gehälter zu

schaffen. In den Hannoverschen Kassen

fi nden wir einen neuen und zuverläs-

sigen Partner, die Zinsbelastung sinkt

deutlich und wir sehen uns in der Lage

die Landesbürgschaft zurückzugeben.

Ein erster Schritt in die Normalität

ist getan, ein leichtes Aufatmen geht

durch die Menschen unserer Schule.

Die Hannoverschen Kassen werden es

auch sein, in die zwei Jahre später über

20 Mitarbeiter unserer Schule und des

Kindergartens in das neu eingerichtete

Waldorfversorgungswerk als günstige-

re Alternative zur BfA wechseln.

Ende 2003 setzen wir uns erstmals auf

einem offenen Elternabend mit den in

Aussicht gestellten Ganztagsschulmit-

teln des Bundes auseinander, der dann

Anfang 2004 zur Antragstellung für

eine Offene Ganztagsschule mit Neu-

bau einer neuen Schulküche, Erweite-

rung um zusätzliche Betreuungsräume

sowie Horträume führt.

Im Herbst 2004 nehmen wir dann

an der Waldorfaktionswoche des

Bundes teil und präsentieren uns mit

Veranstaltungen unter dem Motto Teilnahme Waldorfaktionswoche

Begegnung als gremienübergreifende Arbeit

„Waldorfpädagogik... im Mittelpunkt

der Mensch“ im Clamart-Park der

Stadt Lüneburg, die viel Anklang in der

Bevölkerung fi nden. Vielleicht konnten

wir auch hier unsere Bedeutung in der

Schullandschaft Lüneburgs deutlich

stärken, die im Juni 2005 nach zähen

Verhandlungen mit der Stadt Lüneburg

dankenswerter Weise zu einer Gewäh-

rung eines Sanierungszuschusses in

Höhe von 60.000.- € führt. Zeitgleich

beginnen die abschließenden Verhand-

lungen mit dem Landkreis Lüneburg

im Hinblick auf die Aufnahme unserer

Kindergartenkinder aus dem Landkreis

in die Bezuschussung. Nach einem fast

10 Jahre währenden Rechtsstreit kann

Ende 2005 ein Vertrag ausgehandelt

werden, der unseren Kindergarten

in einen ausgeglichen Haushalt und

Antrag offene Ganztagsschule, Schulküche mit Cafeteria

den Rechtsstreit zu einem guten Ende

führt. In diese Zeit fällt auch die Arbeit

an unseren internen Schulstrukturen;

auf zwei Wochenenden werden Ebenen

der Begegnung zwischen den Schulor-

ganen entwickelt, die eine neue Quali-

tät der Transparenz, des Dialoges und

des gegenseitigen Vertrauens schaffen.

In Konferenzen mit Lehrern, Vorstands-

mitgliedern und Elternvertretern wird

über die Vorverlegung des Schulbe-

ginns ab dem Schuljahr 2005/06 auf

08.00 Uhr entschieden, um so längere

Essenspausen für die Schüler und

Lehrer einzurichten zu können; auch

fällt dort die Entscheidung, dass unsere

Das „Innenleben“ des Lädchens

Neubau Cafeteria mit Lädchen

Schule ab Herbst 2005 eine rauchfreie

Schule wird.

Die Schule wächst kontinuierlich:

Nachdem die ersten Klassen ihr Abitur

abgelegt haben, pendelt sich die Schü-

lerzahl ein von 427 im Jahr 2001 auf

453 im Jahr 2004 und 460 im Schul-

jahr 2005/2006. Diese hoffnungsvolle

Entwicklung wird durch die sinkende

Finanzhilfe des Landes Niedersachsen

getrübt, die zu einem jährlichen Verlust

von ca. 80.000.- € führt und weitere

gremienübergreifende Anstrengungen

in Politik und in unserer Gemeinschaft

zur weiteren Stabilisierung und Siche-

rung unserer Liquidität einleitet.

Der Kindergarten besteht mittlerweile

aus drei großen Gruppen und einer

kleinen Gruppe mit insgesamt 85

betreuten Kindern, die Anmeldungen

für die neuen ersten Klassen sind so

gestiegen, dass wir uns heute als auch

zukünftig Gedanken machen müssen,

ob wir die Schule zweizügig führen

wollen oder Balkonklassen einrichten.

Daran arbeiten wir heute. Ebenso wie

eine Gruppe seit Sommer 2005 die

Planungen aufgenommen hat, einen

heilpädagogischen Zweig einzurichten.

Hier sind die Vorstellungen bereits sehr

konkret, so dass wir davon ausgehen,

im Jahre 2007 einen heilpädagogischen

Zweig mit landwirtschaftlicher Aus-

richtung auf einem schönen alten Hof

in Wendisch Evern in unseren Schulor-

ganismus aufzunehmen. Der Förder-

verein „Heilpädagogische Hofschule

Wendisch Evern e.V.“ wird hierfür noch

vor den Sommerferien am 10. Juli 2006

gegründet.

Mit dem Wachsen der Menschen

an der Schule wächst auch der Raum.

Nach der gelungenen Altbausanierung

mit der Änderung der „Knickklassen“

und dem Ausbau des Musikraumes,

den unsere Schüler und Lehrer seit

dem Frühjahr 2003 nutzen, hat die

Schulgemeinschaft nun den Bau

der Cafeteria mit Lädchen in Angriff

genommen. Hier muss erheblicher

Dank an Frau Maurer ausgesprochen

werden, die nicht nur in den vergan-

genen 12 Jahren im Lädchen mit Frau

Fleischmann gewirkt hat, die sicher

alle Schüler, Eltern und Kollegen

kennen und schätzen. Sie hat den Bau

des neuen Gebäudes durch erhebli-

che Spenden ermöglicht, so dass die

Schule für dieses Gebäude außer den

Eigenleistungen der Eltern nur geringe

Unsere Schule wird „rauchfrei“

Gründungsversammlung des Fürdervereins für den Heilpädagogischen Schulzweig

Mittel aufwenden muss. Das Lädchen

nimmt bereits im Juni 2006 seinen

Betrieb auf; die Cafeteria wird zu Be-

ginn des Schuljahres 2006/07 folgen.

Auf dem Dach des Neubaus wird im

Rahmen eines Schülerprojektes der 10.

Klasse eine Fotovoltaik-Anlage instal-

liert, deren bereits aufgenommenene

Stromeinspeisung in das öffentliche

Stromnetz und die daraus gewonnene

Vergütung die Anlage refi nanziert und

die entstandenen Baukosten teilweise

kompensieren hilft. Zeitgleich werden

für die Sommerferien die Arbeiten zur

Fertigstellung des Außenputzes und

der damit letzte Bauabschnitt in Auf-

trag gegeben.

Unser langjähriger Lehrer für die Na-

turwissenschaften Hannes Becker, der

uns insbesondere mit seinen „Steigbil-

dern“ in Erinnerung bleiben wird, geht

am 30. Juni in den wohlverdienten

Ruhestand und in den letzten Tagen

des Schuljahres laufen die Vorbereitun-

gen für das 21 - jährige Schuljubiläum

auf Hochtouren; das Jubiläumspro-

gramm gewinnt zunehmend an Kontur

und viele Menschen können für dieses,

für die Schule so bedeutsame Ereignis,

begeistert werden.

Doch ganz überraschend und

schmerzlich werden die Vorbereitun-

gen durch den plötzlichen Tod unseres

langjährigen Klassenlehrers Manfred

Stüve am 4. Juli 2006 im Alter von 50

Jahren überschattet. Die Schule verliert

nicht nur einen Lehrer, sondern einen

Freund vieler Menschen in unserer

Schulgemeinschaft und einen für die

Schüler liebevollen und aufrichtigen

Gefährten. Die Trauerfeier in unserer

Aula am 10. Juli wird zu einem ergrei-

fenden Moment in unserer Schulge-

schichte, verbindet uns jedoch als

Schulgemeinschaft noch fester und

bildet die so oft in unserer Arbeit zitier-

te Schale unseres Organismus:

Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der

Menschenseele sich bildet

die ganze Gemeinschaft und in der

Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft

Installation der Fotovoltaik-Anlage

Hannes Becker, Naturwissenschaften

Ein Ereignis, dass uns in der Sprache

der Jahrsiebte als Gemeinschaft reifen

lässt, Versöhnliches für die Wunden

aus der Vergangenheit in sich trägt und

unseren bevorstehenden Schritt in das

Erwachsensein seelisch stärkt.

ImpressumHerausgeber und Copyright:

Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Lüneburg e.V.

Walter-Bötcher-Straße 6 • 21337 LüneburgTel. 0 41 31/86 100 • www.rudolf-steiner-schule-lueneburg.de

V.i.S.d.P. Andreas Rebmann

Konzept & Produktion Werbeatelier Willmann

Marienthaler Straße 17 24340 Eckernförde

Fon 0 43 51/89 94 10 Fax 0 43 51/89 94 11

[email protected] www.willmann-wa.de

Projektleitung Jürgen Willmann

Abwicklung Beate Poehler

Akquisition Evelin Woelke

Redaktion Ulla Danert, Gabriele Dickow, Sigrid Graser, Andreas Rebmann, Cornelia Schweikart

Fotos Ursula Dau, Andreas Rebmann, Hans-Jürgen Wege

Gestaltung Svenja Mayeres

Druck Offset Company, Wuppertal

„Herausgegeben im September 2006“

Manfred Stüve, Klassen- und Eurythmielehrer

Kochkultur Florian RothWalter-Bötcher-Straße 4 • 21337 Lüneburg

Tel. (0 41 31) 86 10 24 • Mobil 0173 - 496 39 81

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Der NaturkostmarktAm Schützenplatz 1 • 21337 Lüneburg

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Auch bei der Rudolf-Steiner-Schule in Lüneburg haben wir die baurechtlichen Probleme um die Fertigstellung der neuen Aula, vor allem mit den Architekten, zu einem guten Ende bringen können.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen !

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