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SHMF Vorfreude 2021 Schleswig-Holstein Musik Festival 4 / 20

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SHMF Vorfreude

2021 Schleswig-Holstein

Musik Festival

4/20

Martin Grubinger rollte trommelnd durch das ganze Land. Historische Trecker zogen die Bühnen der Musikfeste mit Anhängern auf Plätze, auf denen wir bisher noch nie gespielt haben. Und unser Porträtsolist Xavier de Maistre brachte seinen Dank für Ihre Unterstützung mit nicht nur einem, sondern gleich drei Konzerten in der Elbphilharmonie zum Ausdruck. Gemeinsam mit Ihnen, unseren Vereinsmitglie-dern, sowie den ehrenamtlichen Beiräten, Förderern, Spon-soren und Partnern durften wir den einzigartigen »Sommer der Möglichkeiten« erleben.An diesem Optimismus wollen wir mit aller Kraft festhalten. Dank der vielen gesammelten Erfahrungen werden wir auch in der nächsten Saison Musik zu den Menschen bringen. Mit großer Vorfreude möchten wir das derzeitige triste Grau durch die ersten Festivalfarben des kommenden Sommers bereichern. Erfahren Sie mit uns, wie neue Spielstätten von beliebten Gesichtern der Festivalfamilie zum Leben erweckt werden.Mit Ihrem Vertrauen an unserer Seite schauen wir zuversicht-lich auf das 36. Schleswig-Holstein Musik Festival. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.

Wir sehen uns. Ihr Dr. Christian KuhntIntendant des Schleswig-Holstein Musik Festival

Ihr Fleming PetersenGeschäftsführer des Schleswig-Holstein Musik Festival e.V.

Liebe Mitglieder des Festivalvereins, hinter uns liegt ein weiterer musika- lischer Sommer – und was für einer!

Nachgefragt bei Christian Kuhnt 3

Philharmonix 6

Mnozil Brass 8

Charmante Melange 9

Faltenradio 10

Musikfeste auf dem Lande 11

Brüderliches Doppel 12

Giora Feidman Trio 13

Wandelmut 14

Inhalt

Alle Konzerte dieses

Journals können

ab sofort gebucht werden:

www.shmf.de

Tel 0431-23 70 70

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Welcher Moment des vergangenen »Sommers der Möglichkei-ten« war für Sie am beeindruckendsten oder berührendsten?Ohne Zweifel das erste Konzert mit Publikum, als Daniel Hope im Lübecker Bürgerpark Anfang Juli auf die Bühne trat. Nach vier Monaten war wieder das erlebbar, wofür wir stehen, nämlich Musik lebendig zu machen und zu den Menschen zu bringen.

Das Motto lautete »spontan, überraschend, bunt«. Ab wann haben Sie daran geglaubt, dass Konzerte mit Publikum reali-sierbar sein könnten? Dieser Titel zeigt ja schon, dass wir den Glauben daran eigent-lich nie verloren hatten. Nur das Wissen war nicht vorhanden. Dementsprechend haben wir die Entscheidung gefällt, anders als sonst zu arbeiten, immer spontan zu bleiben und die Dinge den jeweiligen Gegebenheiten kurzfristig anzupassen.

Welche Erfahrungen konnten dabei gesammelt, welche For-mate, Konzepte und Spielstätten ausprobiert werden? Lassen sich Ideen in den nächsten Festivalsommer übernehmen?Wir konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Hätten wir da-rauf verzichtet, überhaupt etwas zu veranstalten, wüssten wir vieles jetzt nicht. Das Entscheidendste dabei ist: Es geht! Wir können Konzerte mit Publikum präsentieren, ohne dass von diesen eine Gefahr ausgeht, weil wir die richtigen Maßnahmen ergriffen haben. Und so gelang es uns in der Tat, Konzerter- lebnisse zu kreieren, die trotz der Rahmenbedingungen Freu-de, Leichtigkeit und Spontaneität ausstrahlten – Eigenschaften, für die dieses Festival seit seiner Gründung steht. Wir haben

Nachgefragt bei ...Ein Sommer mit vielfältigen Mög-lichkeiten liegt hinter uns. Im kom-menden Jahr findet das Schleswig- Holstein Musik Festival zum 36. Mal statt. Wie wird die Zukunft aus-sehen? Über Planbarkeiten, außer-gewöhnliche Spielorte und Franz Schubert sprach unsere Redaktion mit Intendant Dr. Christian Kuhnt.

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über 40 neue Spielstätten gefunden, unseren Musikfesttrecker durch das ganze Land geschickt oder im Rahmen der Stippvisi- ten-Konzerte in Parks und Sportanlagen auf mobilen Bühnen Musik vielfältig zum Klingen gebracht. Viele dieser Entdeckun-gen werden nun auch den Sommer 2021 bereichern. Der große Vorteil ist, dass wir uns als Sommerfestival in über mehr als 30 Jahren eine Kompetenz erarbeitet haben, Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten durchzuführen. Und es handelte und handelt sich in keinem Fall um Not- oder Behelfskonzerte, son-dern immer um künstlerisch vollwertige Erlebnisse.

Seit Sie im Jahr 2013 die Intendanz übernommen haben, ist der Porträtkünstler eine wesentliche programmatische Säule des Festivals. Wird es das auch im kommenden Jahr geben können?Momentan gehen wir fest davon aus, dass wir auch 2021 wieder eine Künstlerpersönlichkeit aus der internationalen Musik- szene präsentieren können, die hier den Sommer bei uns vor Ort verbringt. Dieses Format hat sich unglaublich bewährt, denn beide Seiten profitieren davon: Die Künstlerin oder der Künst-

ler lernt das Land und unser phantastisches, aufgeschlossenes Publikum kennen, und wir haben die Gelegenheit, im Rahmen von bis zu 20 Konzerten die gesamte Bandbreite und die viel-fältigen Facetten des künstlerischen Schaffens dieser Person zu erleben.

Ein weiterer Schwerpunkt war in jedem Jahr eine umfangreiche Werk-Retrospektive, die das SHMF einem bestimmten Kompo-nisten widmete. Ist auch das weiter vorgesehen?Ich freue mich außerordentlich, an dieser Stelle das Geheimnis lüften zu können, dass wir im nächsten Jahr das Werk Franz Schuberts auf ganz besondere Weise in den Fokus stellen wer-den. Meinem Kollegen Frank Siebert und mir ging es bei diesen Retrospektiven nie darum, einen Vollständigkeitsanspruch zu erfüllen – dazu ist das Werk eines Haydn oder Bach zu um-fangreich. Viel wichtiger ist für uns die Frage: Woher kommt die Musik dieser großen Meister, wie sind sie beeinflusst worden, und wie haben sie die Nachwelt geprägt? Wir wollen dem Werk

so nahe wie möglich kommen, aber es auch von unterschied-lichen Seiten beleuchten. Franz Schubert gilt natürlich als klas-sischer Komponist, er hat Maßstäbe etwa im Hinblick auf das Liedschaffen gesetzt. Aber auch den vielschichtigen Einflüssen, die ihn inspirierten, wollen wir nachgehen.

Die Musikfeste auf dem Lande mit Konzerten in Scheunen, Gutshöfen und Rinderställen sind seit der Gründung ein Mar-kenzeichen des SHMF. Muss dieses Format angepasst werden?Wir richten uns nach den jeweiligen Voraussetzungen und ori-entieren uns kreativ an dem Möglichen und Ungewöhnlichen. Das haben wir aber auch in den 80er Jahren schon getan. Da war es undenkbar, dass man einen Svjatoslav Richter in einen Kuhstall setzt, wir haben es getan! Heute gilt es als undenkbar, in Schleswig-Holstein etwas verlässlich unter freiem Himmel zu veranstalten, und wir tun es dennoch. Wir haben die idealen Bedingungen eines modernen Konzertsaals nie gebraucht. Das ist vielleicht manchmal etwas rauer, aber lebensnaher. Es geht ja nicht darum, quasi losgelöst in einer Laborsituation oder ei- nem Elfenbeinturm Kunstwerke zu schaffen. Gleichzeitig wol-len wir die Menschen aus ihrem Alltag herausholen, ein festli-cher Charakter ist hier wichtig. Da eignen sich die Parks unserer zauberhaften Gutsanlagen und Herrenhäuser auch im kom-menden Jahr für die Musikfeste auf dem Lande ausgezeichnet.

Das Schleswig-Holstein Festival Orchestra wurde von Leonard Bernstein 1987 unter dem Motto »Let’s make music as friends« gegründet und setzt sich jedes Jahr aus den talentiertesten Nachwuchskünstlern aus aller Welt zusammen. Wird es das auch 2021 geben können?

... Christian

Kuhnt

Wir haben den Glauben an die Durchführbarkeit von Konzerten nie verloren.

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Dank der Leiterin unseres Festivalorchesters hat ja schon in diesem Jahr etwas stattgefunden – das hatten wir im April über-haupt nicht für möglich gehalten. Über 20 Musiker haben sich zusammengefunden, um gemeinsam Kammermusik einzustu-dieren und aufzuführen. Und Agnes Monreal ist auch für das kommende Jahr sehr zuversichtlich, dass die Reisebestimmun-gen zumindest so sein werden, dass man mit etwas Vorlauf und unter Beachtung von Hygiene-Konzepten einen wesentlichen Teil der jungen Musikerinnen und Musiker zu uns bringen kann. Ausgewählt hatten wir diese ja schon letztes Jahr in ausgedehn-

ten Probespielen. Wir bieten hier wichtige Perspektiven, das Orchester steht, und alle sind äußerst gespannt und freuen sich unglaublich darauf, dann beim SHMF dabei sein zu dürfen.

Im »Sommer der Möglichkeiten« konnten Konzerte nur sehr kurzfristig in den Verkauf gegeben werden. Wann beginnt denn der Vorverkauf für den Festivalsommer 2021 und können Ver-einsmitglieder wieder vorrangig im Saalplan buchen?

Zunächst einmal bin ich gerührt und dankbar, wie wohlwollend und entgegenkommend unser Publikum – allen voran unsere 7.600 Vereinsmitglieder – mit der Situation umgegangen ist. Alle mussten von ihren Vorrechten ein wenig Abstand nehmen. Wir wissen aber, wie wichtig es für unsere Vereinsmitglieder ist, verlässlich, konkret und frühzeitig planen zu können. Und deshalb freuen wir uns, zur Bekanntgabe des Gesamtprogramms am 25. Februar 2021 wieder das Vorkaufsrecht und die exklusi-ve Saalplanbuchung für Mitglieder anbieten zu können. Als Vorgeschmack sind alle Konzertangebote dieses Journals ab sofort buchbar. Wir wollen das Signal senden, es gibt eine po-sitive Normalität in einer Zeit, die dominiert ist durch außer- gewöhnliches Geschehen.

Dieses Heft trägt den Titel »Vorfreude«. Worauf freuen Sie sich im nächsten Jahr ganz besonders, und nach welchen Kriterien ha- ben Sie das Programm der folgenden Seiten zusammengestellt?Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir noch nicht ganz genau, wie wir im nächsten Jahr in den klassischen Konzertsälen spielen werden können. Wie viele Menschen dürfen in die Elbphilhar-monie oder die Musik- und Kongresshalle in Lübeck kommen? Deshalb finden sich in diesem Heft zunächst Konzerte unter freiem Himmel – die werden stattfinden können, das haben wir im Sommer bewiesen. Vor allem aber ist auf den kommenden Seiten ein weiterer zentraler Aspekt sichtbar – vielleicht auch erst auf den zweiten Blick: Alle Programme – so unterschiedlich das musikalische Gewand auch ist – haben einen Schubert-Be-zug. Das ist der rote Faden. Die Bandbreite reicht hier von den volkstümlich-musikantischen Seiten bis hin zur virtuosen Kunst-musik, welche die Lebenswelten Franz Schuberts gleicherma-ßen ausmachen.

Ich bin gerührt und dankbar, wie wohlwollend und entge-genkommend unsere Vereins- mitglieder mit der Situation umgegangen sind.

Phil

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Das stilistische Mischungsverhältnis setzt sich dabei nach neu-esten Hochrechnungen aus 30 % Klassik, 20 % Jazz, je 15 % Folk, Pop und Latin sowie 5 % aus anderen Genres zusammen. Die für alle Mitglieder nachgewiesene Klassik-Expertise erweist sich hierbei nicht als Barriere, sondern vielmehr als inspirativer Türöffner in neue Hörwelten. Ihr Markenzeichen: brillante Ar-rangements, unvergleichliche Virtuosität und vor allem unge-bremste Lust am gemeinsamen Musizieren. Das neue Programm »Death and the Maiden« gibt Einblick in die musikalische Welt Franz Schuberts, in der Freude und Leid oft eng verwoben wa-

ren. Sein berühmtes Quartett »Der Tod und das Mädchen« schrieb Schubert unter prekären Lebensumständen, als er ver-suchte, in seiner Geburtsstadt Wien künstlerisch Fuß zu fassen. Und so finden sich auch in diesem Programm der Philhar- monix alle Facetten des Lebens wieder: Licht und Schatten, Geselligkeit und Sehnsucht – immer aber mit einem kleinen Augenzwinkern versehen.

19.7. M0 1900 Norderstedt, Waldbühne, Open Air37,-

20.7. Di 1900 Kiel, Freilichtbühne Krusenkoppel, Open Air37,-

22.7. D0 1900 Pronstorf, Open Air37,-

Philharmonix

»Death and the Maiden« – Die Lebenswelt Franz Schuberts

Das siebenköpfige Ensemble »Philharmonix« gründete sich aus Mitgliedern der Wiener und Berliner Philharmoniker, die zusammenkamen, um das zu spielen, worauf sie schon immer Lust hatten.

Nicht alles in ihrem Programm ist klassische Musik. Aber alles hat musikalische Klasse.

Phil harmonix

19.7. Mo 1900

Kiel, Freilichtbühne Krusenkoppel, Open Air 37,-

20.7. Di 1900

Norderstedt, Waldbühne, Open Air37,-

Das Gasthaus Mnozil steht im 1. Wiener Bezirk, direkt gegenüber der Musik-hochschule. Hier trafen sich Anfang der 1990er Jahre sieben junge Blechbläser zum regelmäßigen Musikantenstamm-tisch. Und von hier traten sie unter dem Namen »Mnozil Brass« den Sieges-zug in Sachen angewandter Blasmusik für alle Lebenslagen rund um den Glo-bus an. Das österreichische Blechbläser-ensemble unterhält mit einzigartigem Musik-Kabarett, bei dem traditionelle Blasmusik auf Schlager, Jazz, Pop, Oper und Operette trifft – und das auf aller-höchstem musikalischen Niveau. Die sieben Vollblut-Musiker und Entertainer, sämtlich Virtuosen ihrer Instrumente, haben einen beeindruckenden kreativen Output, der sich nicht zuletzt in ihren ausgefallenen Kostümen widerspiegelt. Seit dem Jahr 2000 kamen fast jährlich neue Produktionen auf die Bühne, in denen sie mit großem Ernst Unernstes gespielt haben. In ihrem neuen Pro-gramm »PHOENIX« dreht Mnozil Brass den Spieß um: Nun beleuchten die Musiker die ernsten Dinge des Lebens – freilich auf nicht allzu ernste Weise. Mnozil Brass hält sich also auch dies-mal nicht mit Tristesse auf, sondern bläst sich quasi frohgemut aus der Asche empor.

Mnozil Brass

»PHOENIX«

Mnozil BrassSlapstick, Ironie, Skurriles und Absurdes, das alles garniert mit hochvirtuoser Blasmusik und feinstem A-cappella-Gesang – das ist »Mnozil Brass«!

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28.7. Mi 1900

Kappeln, Gorch-Fock-Schule, Open Air31,-

Im Film und TV feierte die 32-jährige Tirolerin große Erfolge. Mit so unter-schiedlichen Rollen wie Eliza in »My Fair Lady«, Mizi Schlager in »Liebelei« oder Maja Landauer in der ORF-Hitserie »Schnell ermittelt« eroberte sie Kritik und Publikum im Sturm. Katharina Straßer, die aus einer Theaterfamilie stammt, liebt es, in verschiedenste Rollen zu schlüpfen, was sie aktuell auch in der ORF-Comedy »Gemischtes Doppel« – politisch nicht immer ganz korrekt – mit viel Elan unter Beweis stellt. Seit 2016 moderiert sie zudem die Romy-Gala. In ihrem neuen Bühnen-programm gewährt Katharina Straßer gemeinsam mit dem Pianisten Geri Schuller einen tiefen Einblick in die ös-terreichische Seele. Gerade hier oben im Norden besteht diesbezüglich natür-lich erheblicher Nachholbedarf, und so bringt die charmante »Kathie« in ihrem neuen Programm mit dem Titel »Österreich für Anfänger« nicht nur Evergreens der Kabarettlegende und Grand Dame des Wiener Chansons Cissy Kraner zu Gehör, sondern unter-nimmt auch eine stimmungsvolle musikalische Streiftour durch 50 Jahre Austropop. Eine launige Melange also – garantiert nicht dialektfrei!

Katharina Straßer GesangGeri Schuller Klavier

»Österreich für Anfänger«

Charmante Melange

Kaum jemand hat in den vergangenen Jahren die Wiener Theaterszene so humor-voll und leidenschaftlich aufgemischt wie die österreichische Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Katharina Straßer.

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Faltenradio18.8. Mi 1900

Rellingen, Gemeindesportplatz, Open Air 31,-

19.8. Do 1900

Plön, Reitbahn am Schloss,Open Air31,-

Mittlerweile sind die Mitglieder des aus der Steiermark stammenden Ensembles »Faltenradio« allesamt herausragende Berufsmusiker, nämlich Wiener Philhar-moniker und Symphoniker sowie Do-zenten und Professoren. Seit mehr als zehn Jahren begeistern die vier char-manten Klarinettisten und spielen in ihren Konzerten zusätzlich mit großer Leidenschaft noch das Faltenradio – die Steirische Harmonika, die fest mit der alpenländischen Volksmusik verbun-den ist. Stubenmusi, Jodler und Schuh-plattler haben hier ebenso ihren Platz wie Swing, Jazz und Klassik. Ihr neues Programm widmet »Faltenradio« seiner Herkunft. »Wann immer wir Heimweh hatten, spielten wir unsere Musik und merkten, dass viele große Werke ihren Ursprung in der Volksmusik haben. Und Faltenradio lebt von den Wider-sprüchen: Stadt und Land, Volksmusik und klassische Musik. Möglichst virtuos, möglichst herzhaft – wir versuchen diese Widersprüche auf der Konzertbühne zu leben«, sagt Quartettmitglied Alexander Maurer. Und so ist »Landflucht« dann auch eine ebenso wilde wie gekonnte Mischung aus Werken von Keith Jarrett, Wolfgang Amadeus Mozart, Hannes Wader, Friedrich Gulda, John Williams, Robert Schumann, Béla Bartók oder Ludwig Hirsch.

Faltenradio

»Landflucht«

Sich selbst bezeichnen sie als »Land- eier«, die allesamt in der Kindheit mit der volkstümlichen Blasmusik ihrer österreichischen Heimat angefangen haben. Doch dabei blieb es nicht!

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Die Picknick-Konzerte: Un-gezwungen, zauberhaft und voller Überraschungen.

Musikfeste auf dem LandeStaunen …auf den schönsten Gutsanlagen inmitten von Parks, Gärten und grünen Wiesen. Jeder Winkel steckt voller Entdeckungen, hinter jedem Baum erwartet uns ein Abenteuer: Stelzenläufer und Pantomi-men, Hühner und Elefanten sowie Jong- leure und Artisten verwandeln dieprachtvollsten Höfe Schleswig-Holsteins in eine ländlich-idyllische Märchenwelt.

Unter freiem Himmel …erhalten die Musikfeste auf dem Lande ihren besonderen Charme durch die Ver-bindung von Musik, Kulinarik und ei-nem vielfältigen Programm. Konzerte mit herausragenden Künstlern erklingen auf unseren Open Air-Bühnen vor der ein-maligen Kulisse der Herrenhäuser. Ge-nießen Sie selbst mitgebrachte Köstlich-keiten oder lassen Sie sich verwöhnen und bestellen bequem unseren frisch gepackten Picknick-Korb. Auch für die ganz Jungen unter den Festivalfreunden gibt es ein abwechslungsreiches Pro-gramm, das zum Mitmachen einlädt.

Musikfeste 20213.7. & 4.7. Hasselburg mf 1 a/b/c

Ein Gartenfestmf 1 b: 20% Rabatt für Mitglieder

10.7. & 11.7. Stocksee mf 2 a/b/c

Himbeertorte mit Kian Soltani & Friends

24.7. & 25.7. Pronstorf mf 3 a/b/c

Bei Hühnern und Pferden

31.7. & 1.8. Emkendorf mf 4 a/b/c

Ein Ort voller Magie

7.8. & 8.8. Wotersen mf 5 a/b/c

Picknick im Schlosspark

(a) Samstag 1300 bis 1800 (35,-)(b) Samstagabend 2000 bis 2130 (20,-) (c) Sonntag 1100 bis 1600 (35,-)

Die Picknick-Box Bestellen Sie für eine köstliche Brotzeit in der Konzertpause eine Picknick-Box für zwei Personen, diesmal auch in vegetarischer Variante. Sie kostet 30 Euro, kann im Vorfeld über www.shmf.de/picknickbox oder die Tickethotline gebucht und vor Ort beim jeweiligen Musikfest abgeholt werden.

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18.8. Mi 1900

Plön, Reitbahn am Schloss,Open Air 31,-

19.8. Do 1900

Rellingen, Gemeindesportplatz, Open Air31,-

ten bei Menahem Pressler und sind bereits mit Größen wie Lang Lang zu-sammen aufgetreten. 2010 wurde ein Exklusiv-Vertrag mit der Deutschen Grammophon geschlossen – Lucas und Arthur Jussen debütierten mit Beetho-vens Klaviersonaten und erhielten auch gleich eine Platin-Auszeichnung. In den Mittelpunkt ihrer ersten Gast-spiele beim SHMF stellen die Geschwis-ter nun Werke von Franz Schubert wie das entrückende Allegro »Lebensstür-me« oder die Fantasie in f-Moll, welche der Komponist mit einer Widmung an Comtesse Caroline von Esterházy ver-sah, eine Klavierschülerin Schuberts, die mit ihm häufig vierhändig gespielt hat – und die als seine große Liebe gilt. Im Wien des 19. Jahrhunderts nahm vierhändiges Klavierspiel eine bedeu-tende Rolle ein, und kaum ein Kom- ponist hat ein so umfangreiches und visionäres Œuvre in diesem Genre hinterlassen wie Schubert.

Lucas Jussen KlavierArthur Jussen Klavier

Franz Schubert:Allegro a-Moll D 947 »Lebens-stürme« Acht Variationen über ein Thema aus der Oper »Marie« von Ferdinand Hérold D 908Fantasie f-Moll D 940 für Klavier zu vier Händen

Felix Mendelssohn:Andante und Allegro brillant A-Dur op. 92 für Klavier zu vier Händen

Maurice Ravel:Suite »Ma mère l’oye« für Klavier zu vier Händen

Seit einigen Jahren fasziniert das Pia-nisten-Duo die Klassikwelt mit ebenso persönlich gefärbten wie technisch brillanten und vor allem ausdrucksstar-ken Auftritten. Schon in früher Kindheit durch das Elternhaus geprägt, gaben Lucas und Arthur mit 10 bzw. 13 Jahren ihr Debüt im Amsterdamer Concertge- bouw. Sie wurden unter anderem von Maria João Pires unterrichtet, studier-

Brüderliches Doppel

»Es ist, als würde man zwei BMW gleich- zeitig fahren«, sagte der Dirigent Michael Schønwandt nach einem Konzert mit den beiden holländischen Brüdern Lucas und Arthur Jussen.

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Er ist ein legendärer musikalischer Virtuose und Weltumarmer der Sonderklasse. Giora Feidman verfügt über so viel Charisma, dass das Publikum ihm bereits zu Füßen liegt, bevor er auch nur eine Note gespielt hat.

Giora Feidman Trio24.8. Di 1900

Elmshorn, Trabrennbahn, Open Air37,-

25.8. Mi 1900

Altenhof, Open Air37,-

»Er überbrückt viele Klüfte zwischen den Generationen, Kulturen und sozia-len Unterschieden. Und er tut all dies mit musikalischer Vollendung. Lang lebe Giora, seine Klarinette und seine Jewish Soul Music«, so einst Leonard Bernstein über Giora Feidman, den 1936 in Buenos Aires geborenen »König des Klezmer«. Das Trio war von Anfang an Feidmans »klassische« Besetzung. In dieser For-mation gab er der Renaissance und der Botschaft jener jahrhundertealten Klez-mer-Tradition entscheidende Impulse, bereichert um Musikstile aus den unter-schiedlichsten Epochen und Kulturen. »Unser Trio bildet mit dem Publikum ein Quartett«, sagt Feidman. »Und wenn man den Spirit des Saales einbezieht, sind wir ein Quintett – in dieser Form nur einen Abend lang.« Feidmans Klari-nette liebt Geselligkeit. Im Dialog mit anderen Instrumenten schwingt sie sich in jubelnde Höhen oder taucht in me-lancholische Sphären, die tief berühren können. So liegt nahe, dass auch der Tango – eine Musikrichtung, die ein breitgefächertes Spektrum an Emotio-nen bedient – in Feidmans Repertoire nicht fehlt. Wer, wenn nicht er, sollte al-so seinem Landsmann und Begründer des Tango Nuevo Astor Piazzolla, der im März 2021 hundert Jahre alt geworden wäre, seine Reverenz erweisen?

Giora Feidman KlarinetteEnrique Ugarte AkkordeonNina Hacker Kontrabass

Happy Birthday Astor Piazzolla! – Klezmer meets Tango

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24.8. Di 1900

Altenhof, Open Air 37,-

25.8. Mi 1900

Elmshorn, Trabrennbahn, Open Air37,-

Der charmante Chansonnier entlarvt banale Formulierungen und Wort- hülsen, setzt Begriffe in völlig überra-schende Kontexte und liefert Pointen – die für ihn eine »swingende Notwen-digkeit« sind – hochvirtuos und am laufenden Band. Wenn ein Motto per-fekt zu Bodo Wartke passt, dann ist es das seines aktuellen, bereits sechsten Klavierkabarettprogrammes: »Wan- delmut«. In einer Zeit, die manche Gewohnheiten infrage stellt und einer ganzen Gesellschaft Mut zum kreati- ven Neubeginn abverlangt, singt und erzählt Bodo Wartke von den unendli-chen Möglichkeiten, die die Welt von heute bietet, von klugen und von falschen Entscheidungen, von der Lie-be, von kleinen und großen Fehltritten. »Dass er das Intellektuelle mit dem Nonsens, das Altmodische mit dem Aktuellen, und ironische Sprödheit mit jugendlicher Lässigkeit verbinden kann wie kein zweiter, hat ihm ein Massen-publikum beschert«, so die Süddeut-sche Zeitung. »Mutig sein!« ist die Antwort Bodo Wartkes auf den Wandel im Großen wie im ganz Persönlichen. Musikalisch fein und vielseitig, tanzbar bis minimalistisch, mit doppeltem Boden, Herz und Ironie vertont er ein-mal mehr alles, was bewegt.

Bodo Wartke Gesang und Klavier

»Wandelmut«

Wandelmut

»Klavierkabarett in Reimkultur« nennt Bodo Wartke das, was er am liebsten macht: Klavier spielen, singen, komponie-ren und die deutsche Sprache sezieren.

Kartenzentrale Schleswig-Holstein Musik FestivalPostfach 3840, 24037 KielTel 0431-23 70 70 Fax 0431-23 70 711 www.shmf.de

PreiseDie angegebenen Kartenpreise sind Endpreise der Kartenzentrale des SHMF. Je Auftrag wird eine Service-Gebühr in Höhe von € 3,90 erhoben. Schüler, Studenten, Auszubildende (bis 27 Jah- re), Leistende des Wehr- oder Bundesfreiwilli-gendienstes erhalten eine Preisermäßigung von 50%. Ein Berechtigungsnachweis ist bei der Einlasskontrolle unaufgefordert vorzuzeigen.

Danksagung Das Schleswig-Holstein Musik Festival dankt den Hauptsponsoren, Konzertsponsoren und der Unternehmerinitiative Wirtschaft & Musik, dem Förderverein, den Festivalbeiräten und dem Land Schleswig-Holstein für ihre finanzi-elle und tatkräftige Unterstützung. Ein beson- derer Dank gilt dem Medienpartner NDR für die großzügige Unterstützung. Wir danken den Festivalhotels in Lübeck Radis-son Blu Senator Hotel und Park Inn by Radisson Lübeck.

KontaktSchleswig-Holstein Musik Festival e.V.Einsiedelstraße 623554 LübeckTel 0451-389 57-50, Fax -57Fleming Petersen, Geschäftsfü[email protected], Tel -48Kerstin Breuer, [email protected], Tel -50Silvia Witte, [email protected], Tel -49→ www.shmf.de/verein

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachfor-men männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Die Konzerte dieser Publikation können Sie ab sofort buchen. Mit Veröffentlichung des Gesamtprogramms am 25. Februar 2021 können Sie Karten für alle weiteren Konzerte online und per Telefon bestellen. Ihre Vorteile:• Exklusiver Zugriff auf die Saalpläne• Karten direkt buchen und online bezahlen• Telefonische Beratung durch das Team der Kartenzentrale

ImpressumSHMF-Journal Schleswig-Holstein Musik Festival 4/20

Herausgeber Schleswig-Holstein Musik Festival e.V. Einsiedelstraße 6, 23554 LübeckVerleger Stiftung Schleswig-Holstein Musik FestivalEinsiedelstraße 6, 23554 LübeckErscheinungsweise viermal jährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthaltenAuflage 5.500Stand 16. November 2020Intendant Dr. Christian KuhntKonzeption und Redaktion Tobias Klatt, Fleming PetersenTexte Tobias Klatt, Hannah BreglerGestaltung büro für mitteilungen, HamburgHerstellung Druckhaus Leupelt GmbH & Co KG, Handewitt

VeranstalterSchleswig-Holstein Musik FestivalEinsiedelstraße 6, 23554 LübeckTel 0451-38957-0 → www.shmf.de

BildnachweisU1: Marco Borggreve; S. 3: SHMF; S.4: Rouven Steinke; S. 5: Felix König; S. 6: Max Parovsky; S. 8: Daniela Matej- schek; S. 9: Inge Prader; S. 10: Lukas Beck; S. 11: SHMF; S. 12: Marco Borg-greve; S. 13: Lis Kortmann; S. 14: Sven A. Hagolani; U4: büro für mitteilungen

Der VereinSchleswig-Holstein Musik Festival e.V.KuratoriumMinisterpräsident Daniel Günther(Vorsitzender)VertretungsvorstandEva Albers, Hans-Caspar Graf zu Rantzau,Dr. Carl Hermann SchleiferGesamtvorstandEva Albers, Susanne Bieler-Seelhoff, Birgit Comberg, Jens Broder Knudsen, Dr. Christian Kuhnt, Dr. Sven Murmann, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Dr. Carl Hermann Schleifer, Ulrich WachholtzGeschäftsführungFleming Petersen

Karten

Sparkasse HolsteinIBAN DE08 2135 2240 0179 2198 29BIC NOLADE21HOL

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