S tärken stärken! Individuelle Förderung in der Schule von morgen
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Stärken stärken! Individuelle Förderung in der Schule von morgen
Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung
Samstag, 11.12.2010
Renate Rastätter MdL
1Stärken stärken! Individuelle Förderung in der Schule von morgen
Mythos…
• Traditionelles Bild (CDU / FDP): Bild der homogenen Lern- und Begabungstypen
• Die in ein hierarchisch gegliedertes Schulsystem sortiert werden:
• Die „praktisch Begabten“ in die Haupt-/ Werkrealschule…
• Die teils praktisch, teils kognitiv Begabten in die Realschule…
• Und die kognitiv Begabten ins Gymnasium
CDU / FDP: Sortieren statt fördern• Grundschulempfehlung à la CDU / FDP: Die Guten
ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen
• wer nicht mitkommt, wird abgeschult oder bleibt sitzen
• mangelnde Durchlässigkeit „nach oben“
• Devise von CDU und FDP: Fixiert auf Schwächen und aufs (Aus-) sortieren
… Wahrheit:• Leistungskurven der Schularten überlappen sich stark
• Ein Drittel bis die Hälfte der Grundschulempfehlungen ist falsch
• der Zusammenhang besteht in BW nicht zwischen Begabung und Schulart sondern zwischen sozialer Herkunft und Schulart – und zwar wie in kaum einem anderen Bundesland!
• => Schule in BW: Hoch sozial selektiv; Leistung aber nur OECD-Mittelmaß!
GRÜNES Paradigma: Stärken stärken mit individueller Förderung
• Jedes Kind lernt anders
• Jedes Kind hat ganz eigenes Begabungsprofil
• Dem muss sich die Schule anpassen, nicht umgekehrt!
Aktueller Erkenntnisstand der Lernforschung…
• Nur wenn Lernerfolge erzielt werden können, wird Lernen als positiv erlebt
• Unter Druck / Angst (Überforderung) wie auch bei Langeweile (Unterforderung): Lernmotivation und Leistung sinkt
• Remo Largo: Lernanforderungen müssen der individuellen Lernausgangslage angepasst sein
• … durch individuelle Förderung!
Individuelle Förderung in der PraxisWie geht das? => Beispiel
• In Alterswilen (CH): Sekundarstufe 1 • … jahrgangsgemischt• … Phasen des Kursunterrichts, aber auch Phasen
der Gruppen- und Phasen der Einzelarbeit• … SchülerInnen haben individuelles Lernportfolio• ... und lernen je nach Stärken / Lerntempo /
aktuellem Können in unterschiedlichen Fächern auf individuellem, dem momentanen Potenzial angemessenen Niveau
Individuelle Förderung in der Praxis (2)
• … Monitoring des erarbeiteten Lernportfolios: mittels Software - jederzeit sichtbar und transparent für Schüler und Lehrkraft, wo der Schüler steht
• …Lehrer begleitet und überprüft Lernfortschritte als Lernpartner – kein Laissez-faire, sondern gesunde Mischung aus Selbstverantwortung, Lernen in der Gruppe und Anleitung/Hilfestellung durch die Lehrkraft
• … das ist das Lernen der Zukunft!
GRÜNE bildungspolitische Initiativen zur individuellen Förderung:
• 1. Grünes Konzept der „Basisschule“ (Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht): Bietet alle Sekundarschulniveaus an einem Standort, Schüler folgt in jedem Fach dem zu seiner Lernausgangslage passenden Niveau
• 2. Schulentwicklung von unten! Bürger beteiligen, Standorte sichern, vor Ort individuell fördern. Unsere Initiativen dazu: „Modellschulanträge genehmigen“
GRÜNE bildungspolitische Initiativen zur individuellen Förderung (2):
• 3. Individuelle Förderung an allen Schularten verbessern• Allgemein: Wir wollen ein Unterstützungssystem an
allen Schularten einrichten:• Heilpädagogen (GS)• Sonderpädagogen (alle)• Schulsozialarbeit (alle weiterführenden)
• Zudem: Bsp. G 8: Wir fordern zwei Poolstunden zusätzlich
• Und: Bsp. Brückenjahr: Durchlässigkeit verbessern
Fazit:
• Landesregierung hat alles aus ideologischen Gründen abgelehnt.
• Die Zukunft der Bildungspolitik für uns Grüne heißt: Individuelle Stärken stärken!
• Wir setzen uns weiter dafür ein. Vielleicht ab März ja endlich ein Durchbruch…