Saarland-Magazin
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Transcript of Saarland-Magazin
Fur GourmetsGenuss aus Nachbars Garten
UnterwegsDie fünf schönsten Wandererlebnisse
Zum MitredenKulturelle Highlights 2012
DurchatmenSchlemmerradeln und Waldluft
Feucht-frohlich Am und auf dem Wasser
Das Saarland Magazin Nr. 1
Magazin 2012
Editorial . Saarland . 03
Editorial
Liebe Leserin,Lieber Leser
Vor Ihnen liegt unser erstes Saarland Magazin mit dem Motto „Saarland entdecken.“ Wir wollen Sie einladen zu einer Reise in ein unbekanntes Reich der Natur,
Kultur und kulinarischen Genüsse. Immer wieder stellen wir fest, dass es wenig konkrete Meinungen und Vorstellungen über das Saarland gibt. Für die einen ist es ein ehemali-ges Kohle- und Stahlrevier, für die anderen eine ehemalige französische Region. Wieder andere können gar nichts damit verbinden. Das soll sich ändern! Damit in Zukunft das Saarland nicht nur als Größenvergleich für Ölteppiche herhalten muss, stellen wir Ihnen das Land im Herzen Europas mit all seinen schönen Seiten und Geschichten vor. Da das Saarland klein ist, sind die Wege nie weit, und es ist leicht, vieles davon an einem verlän-gerten Wochenende zu entdecken. Landschaftlich gibt es viele Höhepunkte, wie der Blick auf die Saarschleife, das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau oder die Mischwälder, die fast ein Drittel des Landes bedecken. Lassen Sie sich inspirieren, und radeln oder wandern Sie bei einem Ihrer nächsten Urlaube im Saarland. Das Saarland ist außerdem ein El Dorado für Genießer und Feinschmecker. Wo sonst haben
die Einwohner das Essen und Genießen in ihrem Leitspruch „Hauptsach gut gess.“ festgehalten. Getreu dieser Philosophie findet sich neben einer Vielzahl an herausragenden Restaurants und Gasthäusern – wie die Auszeichnungen mit Ster-nen und Hauben zeigen – auch eine große Zahl an heimischen Erzeugern und Genuss-Handwer-kern, die häufig nur ab Hof oder auf den Märkten der Region verkaufen.Einst haben Bauern und Bergleute das Saarland mit geprägt. Heute sind die Relikte der industri-ellen Vergangenheit wie bei der Völklinger Hütte UNESCO-Weltkulturerbe. Kultur bietet das Saarland auch sonst so reichlich wie das Essen, das auf den Tisch kommt. Mit den Nachbarn Lothringen und Luxemburg ist hier ein kulturelles Biotop mit einer unvermutet hohen Anzahl an hochka-rätigen Museen, Szeneangeboten, Theatern und Orchestern entstanden, die das Leben im Saarland mit einer Mischung aus französischem Flair und saarländischer Lebensart bereichern.Das Saarland ist eine Entdeckung!
Viel Spaß beim Lesen und Reisen wünschtIhre Tourismus Zentrale Saarland
04 . Saarland . Inhalt
InhaltEin Land mit CharakterDas Saarland und wie es die Welt sieht
14
Amuse-GueulesPersönliche Lieblingsorte von Saarländern
06
Legendäres aus dem SaarlandWer hätte das gedacht? Versteckte Stars und Errungenschaften
17
Dem Dibbelabbes auf der SpurVom Garten bis aufs Porzellan – zu Besuch in Michael Buchnas Restaurant
22
Hauptsach gudd gess.Kulinarische Infos querbeet
28
Bildschöne KulisseDas Saarland als Fotomodell – Impressionen aus Stadt und Natur
08
Le charme du SaarlandÜber das saarländische Flair und was es mit Frankreich zu tun hat
18
Sternefunkeln im SaarlandInterview mit Sternekoch Jens Jakob
30
Lese-TippsKarten, Bücher, Apps
32Rendezvous KulturKulturkalender 2012: Übersicht über die kulturellen Highlights des Jahres
34
Inhalt . Saarland . 05
Wandern Top 5Ein Land wie zum Wandern geschaffen – auf gehts!
54
Rad, Land, FlussSchlemmerradeln quer durchs Saarland
42
Eisen, Stahl, Kohle, KunstBegegnung von Industrie und Kultur
40
Lieblingsfarbe NaturDie saarländische Waldkultur
50
„Wild und unaufgeräumt“Ein Waldexperte erzählt über Urwälder und neue Wälder
53
Dahemm bleibt dahemm.Bekenntnisse eines Exil-Saarländers
59
Raus ins BlaueUrlaub am und auf dem Wasser
60
Schiff ahoi!Test: Kapitän oder Leichtmatrose – welcher Bootstyp sind Sie?
62
Infos + ServiceImpressum, Reisebedingungen, Broschürenbestellung und Fragebogen
63
Liebenswerte GastgeberGastfreundschaft am Straßenrand
47
Unterwegs im Velo-ParadiesInformationen rund ums Radeln
48
06 . Saarland . Persönlich
Amuse-Gueules
1. 70 Mirabellen auf einem Blech
Silvia, 46 Jahre, Merzig
Der wichtigste Termin für alle Mirabellenfreunde: das Mira-bellenfest von Alois und Mar-tina Konter in der Feldscheune in Fremersdorf im August. Hier
gibt es Mirabellen in allen möglichen Varian-ten, vor allem den leckeren, selbst gebacke-nen Mirabellenkuchen. Und hier gilt jedes Jahr das Motto: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“ Denn der heiß begehrte Kuchen ist meistens schon nachmittags ausverkauft. Doch zum Glück sorgt die Hausherrin abends noch mal für Nachschub!
Brennerei Konter Tulpenstraße 7 66780 Fremersdorf Tel.: +49 (0)6861/776 48
2. Biergarten an der Rehlinger Schleuse
Heiko, 40 Jahre, Saarbrücken
W enn wir eine Radtour entlang der Saar machen, ist am Biergarten an der Schleuse in Rehlingen/
Beckingen immer eine feste Pause eingeplant. Eine Brezel, ein Eis und ein erfrischendes Getränk geben neue Energie für den Rest des Weges. An windigen Tagen kann man von den urigen Bänken aus ein besonderes Schauspiel erblicken: Denn dann herrscht auf der Wiese nebenan ein reger Andrang von Familien und Kindern, die ihre Drachen steigen lassen.
3. Sommer, Sonne, Staden
Michael, 33 Jahre, Saarbrücken
I m Sommer definitiv mein Favorit: der Staden, die Grünanlage direkt an der Saar. Und zwar in dieser Reihenfolge: zunächst ein entspanntes Tischtennis-
spiel in der Abendsonne, danach ein kühles Getränk und ein paar gegrillte französi-sche Merguez im Biergarten, und es sich anschließend mit Picknickdecke und einer Flasche Wein auf der Wiese richtig gemütlich machen.
„Am Staden“ ist das Saarufer in Saarbrücken zwischen Bismarckbrücke und Heizkraftwerk Römerbrücke.
Amuse-Gueules (dt.: Gaumenfreuden) sind kleine appetit-
an regende Köstlichkeiten, die zu Beginn eines Menüs
serviert werden. Heute: Die Lieblingsorte der Saarländer.
Persönlich . Saarland . 07
4. Ostermarkt St. Wendel
Eva, 38 Jahre, Püttlingen
Der Besuch des Ostermarktes in St. Wendel ist für unsere Familie ein Muss. Warum? Es gibt dort handgefertigte
Kunstwerke, die man sonst kaum noch findet, ausgezeichnetes Essen und für die Kleinen das „Hasendorf“!
St. Wendeler Ostermarkt 22. – 25.3.2012 in St. Wendel www.sankt-wendel.de/kultur/maerkte/ostermarkt
5. Steine an der Grenze
Wolfgang Felk, Journalist
Wanderer, Jogger, Radler und sogar die Bauern aus den umliegenden Dörfern haben sie in ihr Herz
geschlossen: rund 30 mächtige Steinskulptu-ren, die Bildhauer aus aller Welt in den letz-ten 25 Jahren zwischen dem lothringischen Dorf Launstroff und Merzig-Wellingen in diese Bilderbuchlandschaft auf der deutsch-französischen Grenze gesetzt haben. Die Weite der Landschaft, dazwischen die Steine als Ruhepunkte und markante Landmarken – für mich der schönste Ort zum Innehalten, Nachdenken, Durchatmen.Wolfgang Felk ist Journalist beim Saarlän-dischen Rundfunk, Filmemacher, Verfasser zahlreicher Artikel und Reiseführer über das Saarland und die Großregion.
Weitere Infos unter www.tourismus.saarland.de/de/steine-an-der-grenze-merzig-saarland
6. Lieblingscafé in Eppelborn
Ilona, 53 Jahre, Uchtelfangen
Mein absolutes Lieblingscafé: das Café Resch in Eppelborn. Der frisch gebackene Kuchen schmeckt einfach wunder-
bar. Und die Auswahl an selbst gemachten Trüffeln ist einfach unglaublich und sooo lecker! Die Saar-Landbier-Trüffel wurden bei einer bundesweiten Trüffelprüfung mit Gold prämiert, und „Der Feinschmecker“ zählte die Konditorei sogar zu den besten Cafés Deutschlands.
Café Resch Am Markt 12 66571 Eppelborn Tel.: +49 (0)6881/72 36
l. u.: Nach einer Radtour schmeckt das Bier am besten! l.: Mirabellen
kommen frisch geerntet auf den Kuchen. u.: Die Steine an der Grenzen lassen sich am besten per Rad erkun-
den. r.: Sommerzeit an der Saar
Lieblingsorte der Sa
arlä
nder * * * Lieblingsorte der
Saar
länder * * * Lieblingsorte der Saarländer * * *
3
12
46
5
8 . Saarland . Bildschön
Bildschön . Saarland . 9
Die Saarschleife kann sonnig auftreten oder wolkenver-hangen, tiefgrün, herbstbunt oder winterweiß – oder sich an kühlen Morgen in einen dicht
gewebten Schal aus Nebel hüllen. Wie sie sich auch präsentiert, der Ausblick von der 180 Meter hoch liegenden Aussichtsplattform Cloef bei Mettlach ist immer ein Erlebnis.
10 . Saarland . Bildschön
Bildschön . Saarland . 11
Hauptsach gudd gess ist das Motto der Saarländer. Egal ob Hausmannskost oder prämierte Sterneküche, die Hauptrolle spielen regionale
Zutaten und die Freude am Kochen und Gastgeben. Und das schmeckt man – am besten nach einer erlebnisreichen Tour auf einem der vielen ausgezeichneten Rad- und Wanderwege.
12 . Saarland . Bildschön
Entspannte Lebensart und kreative Kultur sind im Saarland allgegenwär-tig und für jeden erlebbar: ob in den
Straßencafés der sonnenverwöhnten Stadt Saarlouis oder in Kultureinrichtungen wie dem Theaterschiff Maria Helena oder dem UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit dem ScienceCenter Ferrodrom®.
Bildschön . Saarland . 13
14 . Saarland . Charakteristisch
„Lass Dir von
niemandem
einreden, es käme
auf die Größe an!“
„Der Mensch denkt,
Gott lenkt,
der Saarländer
schwenkt.“
„Wer ins
Saarland kommt,
landet im Herzen
Europas.“
Charakteristisch . Saarland . 15
Das Saarland und wie es
die Welt sieht.
A ls Urlaubsregion ist das Saarland wunderbar – und ganz besonders gut wanderbar. Vor allem im Nor-den, wo sich der Hunsrück mit dem Schwarzwälder Hochwald in den kleinsten deutschen Flächenstaat
schiebt. Auf den buckligen Höhenzügen thronen alte Burgrui-nen, in den tief eingeschnittenen Tälern sprudeln kristallklare Bäche, verschlungene Pfade durchschneiden Felsen und Wälder. Hier gibt es Wege und Touren, die sich „Schönster Wanderweg Deutschlands“ und „Schönste Tagestour Deutschlands“ nennen dürfen. Das Saarland ist eines der grünsten Fleckchen Deutsch-lands. Bis vor kurzem prägten Zechengräber und Stahlruinen das Bild der Region, heute sind es Felsenwege und Schluchtenpfade.
Felsiges Vulkangestein, enge Waldpfade, Streuobstwiesen über sanft gewellten Hügeln: Nicht der Hauch des Spektakulären verleiht der saarländischen Landschaft ihren Reiz, sondern die Vielfalt auf kleinem Raum. Im Saarland kann der Besucher das Erhabene im Beschaulichen (wieder) entdecken, das Schöne
im Maßvollen (neu) erkennen – und er kann sich so weit wie möglich von Deutschland entfernen, ohne dafür das Land verlassen zu müssen. Wer ins Saarland kommt, landet im Herzen Europas. Lange Zeit Zankgebiet der deutsch-französischen Geschichte, verschmel-zen an der Saar heute deutsche Identität und französischer Lebensstil zum Saarvoir Vivre. Die Saarländer macht das zu heimattreuen Weltbürgern, die alljährlich zu den PERSPECTI-VES einladen, zum deutsch-französischen Festival der Bühnen-kunst – auch wenn sie, einem langlebigen Vorurteil zum Trotz, Deutsch eindeutig besser verstehen als Französich, am lieb-schde awwer Saarländisch schwätze. Gern fahren sie bei jeder Gelegenheit nach Metz, Nancy, Straßburg oder Luxemburg.
Zwei Imperative sind wesensbestimmend für die saarländische Alltagskultur. Erstens: Lass Dir von niemandem einreden, es käme auf die Größe an! Schließlich stammt jeder fünfte Deut-sche aus Nordrhein-Westfalen, aber nur jeder zweiundachtzigste
Ist Ihnen das schon mal aufgefallen? In den Fernsehnachrichten ist der neue
Nationalpark in Alaska elfmal so groß wie das Saarland, das Erdbebengebiet
in Ostanatolien dreimal und der Privatgarten des reichsten Chinesen halb so
groß. In einer Welt der groben Vergleiche ist das Saarland das Maß aller
Dinge. Den Saarländer erfüllt das, durchaus nicht untypisch, mit gelassener
Genugtuung. Ereignisse, die es in „heute“ und die „Tagesschau“ schaffen,
sind gerade mal groß genug, um sich mit dem Saarland messen zu lassen.
Do kannschde mo siehn, wie weit mir es gebracht han.
v o n P e t e r D a u s e n d
Name Saarland
Wohnort im Herzen Europas
Adresse Deutschland Südwest
Grösse 2.569,77 km2
Einwohner ca. 1.014.716
Waldfläche ca. ein Drittel des gesamten Saarlandes
Längster Fluss Blies
Höchster Gipfel Dollberg (695 m)
Nachbarn Rheinland-Pfalz, Frankreich, Luxemburg
Lieblingsfarbe Grün
Lieblingsessen Dibbelabbes, Lyoner, Gefillde, Schwenker, Merguez
Lieblingsgetränk Bier, Crémant, Wein, Viez
Hobbies Schwenken, Kochen, Gesellig sein
Motto „Hauptsach gudd gess.“
Lieblingsobst Äpfel
Besonderheiten weltoffen und heimat verbunden, alles schnell erreichbar
16 . Saarland . Charakteristisch
schafft es zum Saarländer – wir sind Elite! Und zweitens: Befeu-ere die zwischen Nohfelden und dem Mandelbachtal epidemische Schwenksucht bei jeder Gelegenheit mit Schweinenackensteaks! Der Mensch denkt, Gott lenkt, der Saarländer schwenkt.
In der Welt zu Hause, awwer am liebschde dahemm. Die Saar-länder sind nicht gern allein, sie pflegen einen deutschland-weit beispiellosen Hang zur Nähe. Ob im Verein, der Kirche, der freiwilligen Feuerwehr oder der Bürgerbewegung – die Saarländer sind garantiert dabei. Kein anderes Bundesland hat eine vergleichbare Organisationsdichte. Und keines, prozentual betrachtet, mehr Eigenheimbesitzer. Bleibt den Saarländern, nachdem sie all ihre Mitgliedsbeiträge bezahlt haben, noch eine Handvoll Euro übrig, dann wird entweder uffgestockt, e Schubbe gebaut oder vielleicht ach e scheenes Gaadehäsje.
Die Saarländer verharren aber nicht in ihrer Gemütlichkeit, das Basteln an der eigenen Scholle reicht ihnen nicht mehr aus, das Private bleibt ihnen wichtig, ist aber längst nicht mehr alles. Die Saarländer wissen nun, dass in einer Welt, in der es nicht mehr darauf ankommt, ob man groß oder klein ist, sondern schnell oder langsam, auch der Kleinste ganz vorn sein kann.Mit neuem Selbstbewusstsein sind die Saarländer längst unter-wegs von den Kohlegruben der Vergangenheit in die High-
Tech-Labore der Zukunft. Verfallene Hochöfen, stillstehende Fördertürme, verlassene Pumpenhäuser gehören zum Weltkul-turerbe Völklinger Hütte, aber nicht mehr zur wirtschaftlichen Wirklichkeit im äußersten Südwesten. Mit der Nanotechnolo-gie, dem Max-Planck-Institut für Software-Entwicklung, dem Cluster-Building sind die Saarländer heute vertrauter als mit dem Flöz und dem Steiger. Die Saarländer und das Saarland sind dabei, eine Erfolgsgeschichte zu werden. Nicht mit Laptop und Lederhose, aber mit Lichtfaser und Lyonerringel.
Als Aufsteiger werden sich die Menschen an der Saar wohl erst recht durchs Leben schlemmen. „Hauptsach gudd gess.“ bleibt die Maxime allen saarländischen Seins. Und ob nun deftige Hausmannskost wie „Dibbelabbes“, „Gefillde“ oder „Hoorische“ (allesamt Kartoffelgerichte, zu der immer Specksahnesoße gehört) auf den Tisch kommt, oder im Saarbrücker „Gästehaus Klaus Erfort“, von der Zeitschrift FEINSCHMECKER zum Res-taurant des Jahres 2011 gekürt, zweierlei Süppchen von der Wachtel und Côte de Boeuf im Barolojus serviert wird – sich hinsetzen und essen können die Saarländer immer.
Beim Trinken muss sich der Gast erst darauf einstellen, dass die Weine aus dem Saarland an der Mosel angebaut werden und die Saar-Weine aus Rheinland-Pfalz kommen. Wem das zu kompliziert ist, kann sich an jene Lebensweisheit halten, die Saarländer als Anleitung zum Fasten verstehen: Fünf Bier sinn ach e Mahlzeit – awwer do haschde noch nix debei getrunk. Danach ist das Saarland zwar kaum mehr wanderbar. Aber immer noch wunderbar.
Geselligkeit ist im Saarland Programm
Peter Dausend, 1963 in Saarbrücken geboren, ist seit 20 Jahren Exil-Saarländer. Nach Abschluss der Springer-Journalistenschule arbeitete er in unterschiedlichen Funktionen für die Tageszeitung DIE WELT. Seit vier Jahren berichtet Dausend als Parlamentskorres-pondent der Wochenzeitung DIE ZEIT aus Berlin.
Steckbrief Saarland
Legendär . Saarland . 17
Politiker und Künstler, kulinarische Spezialitäten und Erfindungen – das Saarland hat
viele Berühmt- und Besonderheiten hervorgebracht. Einige sind ganz eng mit ihrer
Heimat verbunden oder gelten als typisch saarländisch, andere sind eher versteckte
Stars und Errungenschaften. Wir stellen Ihnen in jeder Ausgabe eine Person und eine
Sache vor, die – für Sie vielleicht überraschend – echt saarländisch sind.
B londe Locken, Pünktchenkleid, weiße Gitarre und ein Lied gegen den Krieg. Damit wurde die Sängerin Nicole am 24. April 1982 auf einen Schlag berühmt. Mehr als 100 Millionen Men-schen verfolgten damals an ihren Fernsehgeräten in ganz Europa, wie die 17 Jahre alte Schülerin aus dem Saarland mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“ den ersten Grand Prix Eurovision de la Chanson für Deutschland gewann. „Germany, twelve points! Diese Worte klingen noch heute in meinen Ohren, als sei es gestern gewesen,“ so die 48-Jährige, die mittlerweile auf mehr als 30 Jahre Büh-nenerfahrung, viele Hits, zahlreiche Goldene Schallplat-ten und Auszeichnungen stolz sein kann. Dazu gehören auch der Saarländische Verdienstorden und die Ehrenbür-gerschaft ihrer Heimatgemeinde Nohfelden im Norden des Saarlands. Ihre Heimat bedeutet der Saarländerin sehr viel – nicht nur, weil ihre Gemeinde unheimlich stolz auf sie ist und jedes ihrer Heimatkonzerte zu einem Fest macht. Hier hat sie auch mehr als „ein bisschen Frieden“.
Nicole und ihre friedliche Welt
aus dem SaarlandLegendares:
W as haben die „Queen Mary 2“, das Olympiasta-dion von Athen und die höchste Brücke der Welt gemeinsam? In allen steckt Stahl aus der saarländischen Stadt Dillingen. In dem Werk, das im Jahr 1685 als „Dillinger Hütte“ gegründet wurde, produzieren heute mehr als 5.400 Mitarbeiter vor allem Stahl und Bleche, die per Schiff, Laster und Zug in die ganze Welt gehen. Dort finden sie sich in zahlreichen Bauten und Maschinen wieder, darunter auch in vielen berühmten Objekten. So lieferten die „Hüttenbären“, wie die Arbeiter der Dillinger Hütte genannt werden, für das Viaduc de Millau in Südfrankreich 43.000 Tonnen Grobblech – und haben damit nicht unwesentlich an der höchsten Brücke der Welt mitgewirkt. Auch zwei Drittel des Stahls für den Luxusdampfer „Queen Mary 2“ stammt aus Dillingen. Dem leicht geschwungenen Dach des Athener Olympiastadions sieht man es nicht gleich an, aber auch hier drin stecken vielen Tonnen Dillinger Stahl. Und so ist ein bisschen Saarland eigentlich auf der ganzen Welt zu finden.
Das Saarland ist überall
Le charme
du Saarland
18 . Saarland . Charmant
Charmant . Saarland . 19
Wenn von der „französischsten Stadt im Saarland gesprochen wird, ist meistens von Saarlouis
die Rede. Aufgrund ihrer Geschichte und der zugleich selbstbewussten und lockeren Lebensart ihrer Bürger hat die Stadt eigent-lich zwei Nationalitäten: die saarländische und die französische. Saarlouis wurde 1680 von Frankreichs „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. gegründet, der der Stadt nicht nur seinen Namen, sondern auch sein Wappen gab. Die bauliche Leitung der Festungsstadt übergab der Regent dem französischen Marschall Sé-bastien Le Prestre de Vauban. Die markanten Reste der Festung umgibt heute ein Park mit einem großen Biergarten. Kulinarische Erfri-schungen gibt es aber auch in der Altstadt, wo sich fast lückenlos die Terrassen von Cafés, Restaurants und Weinstuben aneinan-derreihen. Tagsüber erholt man sich hier vom Shoppen, abends wird kräftig gefeiert. Auch dafür ist Saarlouis bekannt. www.saarlouis.de
Café au lait in Saarlouis
Gemütliches Straßenleben wird im Saarland an fast jeder Ecke zelebriert.
Der St. Johanner Markt im Her-zen der Saarbrücker Altstadt hat viele Gesichter: Wenn die Stadt morgens erwacht, sitzen hier bereits die ersten
Genießer bei Café au lait und Croissants. Montags, mittwochs, freitags und samstags duftet es an den Wochenmarktständen nach Obst und Gemüse aus dem Saarland und nach Käse und frischem Brot aus Frankreich. Am frühen Abend verwandelt sich der St. Johanner Markt dann in einen Bienenstock: Von allen Seiten strömen die Menschen nach getaner Arbeit auf den Platz, den die Cafés, Bistros und Restaurants mit ihren Stühlen und Rattansesseln in ein riesiges Freiluftlo-kal verwandelt haben. Hier treffen sich die Saarbrücker auf ein Glas Wein oder Bier, um auf den Feierabend anzustoßen, zu plaudern und das Leben zu genießen. Das klingt dann wie ein großes Konzert aus saarländischem Singsang und französischem Flirt. Und wenn es regnet? Dann rückt man einfach noch näher unter den vielen Schirmen zusammen und genießt gemeinsam.www.saarbruecken.de
Saarbrückens Herz
Man kann es sehen, hören, riechen
und schmecken: Das saarländische
Flair hat etwas Französisches an sich.
Es gibt zweisprachige Straßenschilder,
Marktstände aus dem Nachbarland
und auf den Speisekarten findet sich
fast so häufig Pâté wie das Traditions-
gericht Dibbelabbes. Im Saarland
schätzt man die heimische Kultur,
aber auch viele französische Eigenar-
ten. Und daraus ergibt sich das
saarländische Flair. Lesen Sie, wo und
wie Sie im Saarland dieses gewisse
Etwas besonders gut erleben können!
v o n A l e x a n d r a W o l t e r s
Um französischen Käse, Wein und Crémant oder Backwaren wie Madeleines und Éclaires einzukaufen, muss man nicht nach Frankreich fahren. Viele
saarländische Supermärkte bieten eine große Auswahl an Produkten aus dem Nachbarland an. In den Regalen stapeln sich diverse Sorten an französischen Marmeladen und Senfsorten, die man sonst in Deutschland nicht überall findet. Damit erfreuen die Läden nicht nur die saarländischen Kunden. Auch viele Franzosen kommen zum Ein-kaufen an die Saar – für sie sind vor allem Drogerieprodukte hier günstiger. Viele große Supermärkte haben sich auf ihren Kunden-mix eingestellt, wie zum Beispiel der Super-markt Globus in Saarbrücken. Hier sind alle Schilder zweisprachig und an der riesigen Käsetheke heißt es ganz selbstverständlich: „Et voilà, vôtre fromage. Der nächste bitte!“ www.globus-saarbruecken.de
Shopping international
20 . Saarland . Charmant
K ultur kennt keine Grenzen, schon gar nicht im Saarland. Wenn das Theaterschiff in Saarbrücken die Anker lichtet,
werden natürlich auch französische Orte entlang der Saar angefahren und bespielt. Die teilweise zweisprachigen Stücke sind so konzipiert, dass sie auch ohne Kenntnisse der deutschen oder französischen Sprache verstanden werden können. Das Saarlän-dische Staatstheater in Saarbrücken bietet bei zahlreichen Stücken für französisch sprechende Besucher Übertitel als Überset-zungshilfe an. Auch das Festival PERSPEC-TIVES setzt auf einen grenzenlosen Dialog. Das einzige deutsch-französische Festival der zeitgenössischen Bühnenkunst begeis-tert jedes Jahr mit Theater, Tanz, Zirkus und Musik an außergewöhnlichen Orten in Saarbrücken und im französischen Départe-ment Moselle. Dass auch die Begeisterung für Kultur keine Grenzen kennt, sieht man ebenfalls im Deutsch-Französischen Garten: Wenn hier die Wasserorgel zu klassischer Musik einsetzt, wippen deutsche und fran-zösische Besucher gleichermaßen im Takt. Und von den Picknickdecken und aus Gon-deln der nostalgischen Seilbahn hört man abwechselnd „herrlich“ und „magnifique.“www.theaterschiff-maria-helena.comwww.theater-saarbruecken.dewww.festival-perspectives.de
Kultur à la Saarlandaise
V iele Saarländer schwören auf die ty-pisch deftigen Speisen ihrer Heimat: Kartoffelgerichte wie Dibbelabbes
und Gefillde stehen dabei ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Aber auch beim Essen zeigt sich das Saarland tolerant und offen – vor allem für französische Einflüsse. Und so genießt man die geriebenen und knusprig gebratenen Kartoffeln gerne mit einer feinen Pâté und die mit Hack gefüllten Kartoffel-klöße mit Crémant-Kraut, einem Sauerkraut, das mit dem französischen Schaumwein ver-feinert wurde. Besonders die ambitionierte saarländische Küche bedient sich gerne aus dem Nachbarland und kreiert so zum Beispiel mit Crème brûlée vom Ziegenfrischkäse ihren ganz eigenen Stil. Vielleicht tragen gerade deshalb so viele Restaurants im Saarland Michelin-Sterne. www.kulinarisches.saarland.de
Bon appétit!
Charmant . Saarland . 21
ganz oben: Das Theaterschiff Maria Helena hat Kultur geladen.oben: Nur über eine Brücke muss man gehen – Bonjour Frankreich!unten: Macht Spaß: Im Saarland eine ruhige Kugel schieben.
Boule oder Pétanque?
Zu Fuß nach Frankreich? Im Saarland braucht man dafür an manchen Stellen nur eine Straße oder Brücke zu überqueren. Denn
das Grenzgebiet ist in vielen Orten dicht besiedelt und eng miteinander verknüpft. Damit die Saar kein trennendes, sondern ein verbindendes Element ist, spannen sich viele Brücken über den Fluss. Spaziert man zum Beispiel in Kleinblittersdorf auf die Freundschaftsbrücke, ist man in wenigen Schritten auf dem Place de l’Euro in der französischen Gemeinde Grosbliederstroff. Morgens und abends queren viele Berufs-pendler die Fußgänger- und Fahrradbrücke, nachmittags grüßen sich hier Angler, Wan-derer und Schüler.
Bonjour auf der BrückeN icht nur in Frankreich schiebt man gerne eine ruhige Kugel, auch im Saarland ist Boule sehr beliebt. Oder
besser gesagt Pétanque. Denn Boule stammt aus Frankreich und ist dort eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Kugelspiele. Die bekannteste und auch in Deutschland verbrei-tetste Variante ist Pétanque. Dabei geht es da-rum, die eigene silberne Kugel möglichst nah an die kleinere Zielkugel zu werfen. In vielen saarländischen Parks trifft man auf Gruppen, die an einer ebenen Fläche zusammenstehen, ein paar Kugeln werfen – und sich zwischen-durch gerne an einem Glas Rotwein erfreuen. Aber es geht auch sportlich zu: Der saarlän-dische Boule-Verband hat heute 62 Vereine, die sogar Meisterschaften austragen. Manuel Strokosch (BC Saarwellingen) gewann bei der WM Jugend 2011 im Präzisionsschießen die Bronze-Medaille, im Triplette wurde er mit dem deutschen Jugendteam Vizeweltmeister.
knackige Äpfel *** fr ische Petersi l ie *** er lesene Weine *** neue Kartoffeln
herzhafte Schalotten *** fangfr ischer Fisch *** aromatischer Grauburgunder *** reifer Holunder
duftende Gartenkräuter *** würziger Käse *** fruchtige Mirabel len *** grasgrüner Schnitt lauch
22 . Saarland . Kulinarisch
Kulinarisch . Saarland . 23
Dem Dibbelabbes
auf der Spurv o n A l e x a n d r a W o l t e r s
Saarländische Gerichte sollten auch mit Zutaten aus
der Region zubereitet werden – am besten hergestellt, gezüchtet und angebaut
von den Nachbarn. Das meint zumindest Chefkoch Michael Buchna. Im kleinsten
Bundesland ist das kein Problem, denn hier ist alles „nebenan“. Sogar Frank-
reich und Luxemburg gehören zur direkten Nachbarschaft. Zu Besuch beim
Dibbel abbes in einem saarländischen Restaurant.
24 . Saarland . Kulinarisch
Die Nase hat die Spur aufgenommen. Noch bevor dem Auge irgendetwas klar ist, ahnt sie bereits, dass da etwas ganz Wunderbares kommt. Es duftet nach knusprig Gebratenem mit einem Hauch
von Zwiebeln. Dann dürfen auch die Augen schwelgen: Zuerst sehen sie eine goldgelbe Haube aus fein geriebenen Kartof-feln, dazwischen einige Lauchringe. Die Nase wittert Fisch. Die Augen entdecken unter der Haube ein Stück Forellenfilet, das so saftig glänzt, als käme das Tier geradewegs aus dem Wasser gesprungen. „Das ist ja auch fast so“, sagt Michael Buchna und grinst etwas verschmitzt in seinen Drei-Tage-Bart. „Die Forellen sind heute Mittag erst gefangen worden.“ Und jetzt liegen sie unter dem saarländischen Nationalgericht Dibbelabbes, eine Art Reibekuchen aus Kartoffeln.
Der 47-jährige Küchenmeister legt in seinem Landrestaurant des Landhotels Saarschleife in Orscholz größten Wert auf frische Zutaten – am liebsten direkt von seinen Nachbarn im moselfränkischen Saarland. Michael Buchna kocht seit mehr als 25 Jahren. Gelernt hat er sein Handwerk im Schwarzwald und der Schweiz, bevor er dann vor 15 Jahren zurückkam, um seinen Eltern im Restaurant und Hotel zur Seite zu stehen. „Jetzt kann ich mir nicht mehr vorstellen, hier wieder weg-
zugehen“, sagt Buchna bestimmt. „Für mich hat das kleine Saarland genau die richtige Größe. Hier kennt fast jeder jeden. Ich weiß, woher meine Zutaten kommen und wer sie wie her-stellt.“ Der Koch arbeitet am liebsten mit Produkten aus der Region: Sein Lamm-, Kalb- und Rindfleisch kommt aus dem Blies- und Saargau, die Forellen und Saiblinge vom Forellengut Rosengarten im zehn Kilometer entfernten Trassem. Geflügel aus Luxemburg und dem nahen Frankreich, aus dem lothrin-gischen Kirch les Sierck kommt der Käse oder leckeres Landeis. Vom Hofgut Serrig unweit der Saar bezieht er Gemüse und die Saargans. Wenn er Zeit für sein Hobby, die Jagd, hat, erlegt Buchna sein Wild selbst in den heimischen Revieren. Erwischt er ein Wildschwein, wird dessen Schinken gerne im eigenen Haus geräuchert.
Das Wichtigste: Respekt vor den Zutaten und den gelebten Traditionen unserer Genussregion
Angeln gehört hingegen nicht zu seinen Passionen. Die Fische-rei überlässt er lieber Profis wie der Familie Rosengarten. Seit 40 Jah ren werden hier am Leukbach, in einem Seitental der Saar, in 30 Teichen Forellen und Saiblinge gezüchtet.
Michael Buchna kommt oft vorbei und schaut sich den Fang seiner Bestellung vor Ort an. Heute sind es 40 bis 50 Forellen à 600 Gramm. Zwei Fischer ziehen bereits ein großes Netz durch einen Erdteich. Hier können die Tiere besonders naturnah und unter besten Umweltbedingungen aufwachsen. Die Forellen werden in großen Käschern aus dem Teich gehoben und in weiße Plastikbottiche entlassen. Jetzt wird aussortiert: Alle Fi-sche, die weniger oder mehr als 600 Gramm wiegen, dürfen in hohem Bogen zurück ins Wasser springen. Dabei biegen einige Tiere ihren Körper so stark, dass sie mit ihrem Kopf fast den Schwanz berühren. „Forellen sind sehr vital und munter, die leben volle Pulle“, erzählt Buchna beeindruckt. Auch deswegen schätzt er sie wohl so sehr.„Ich habe den allergrößten Respekt vor den Lebensmitteln, die ich verarbeite. Das ist für mich das Wichtigste.“ Der Koch steht wieder in seiner Küche und streicht mit einer Hand über die silbrig glänzenden Schuppen einer Forelle, die nun auf einem dicken Schneidebrett aus Kunststoff liegt. Es sieht aus, als wolle Buchna das Tier massieren. Dann greift er zum Messer und filetiert den Fisch in zwei Zügen. Er und sein Team bereiten sich auf den Abend vor. Es zischt und dampft in der Küche. Auf den Gasflammen stehen Töpfe aus mattem Edelstahl in allen Größen, Buchnas Stellvertreterin Celline Weisse, aus dem lothringischen Remelfang bei Bouzonville/Bu sendroff schwenkt eine gusseiser-ne Pfanne, Löffel tauchen in Saucen und überall stehen kleine und große Behälter mit Gewürzen und Kräutern.
Michael Buchna legt größten Wert auf frische Zutaten.
… „ICH STEHE PERSÖNL ICH FÜR ALLE GER ICHTE , D IE D IESE KÜCHE VERLASSEN . “ …
26 . Saarland . Kulinarisch
Das saarländische Herz hängt an der Grumbeere
Die ersten Gäste setzen sich an die Tische im Kaminzimmer. Sabine Buchna serviert den Hausapéritif: Moselsekt mit selbst angesetztem Holunderlikör. Die herbe Süße passt wunderbar zu dem trockenen Rebsaft. Die Küchenmannschaft fängt an zu wirbeln. „Kochen ist Teamarbeit.“ Das schätzt Buchna an seinem Beruf. Mit seiner Speisekarte möchte er seinen Gästen auch saarländische Spezialitäten schmackhaft machen. Die Grundlage vieler Gerichte aus der Region ist die Kartoffel, im Saarland auch Grumbeere genannt. Roh und gekocht gerieben wird sie in Form von länglichen Klößen als Hoorische serviert. Vermählt mit einem Eier-Mehlteig kommt sie – ebenfalls in Kloßform – als Geheirade auf den Tisch. Und auch Dibbelabbes mit dem Rang eines saarländischen Nationalgerichts besteht aus Kartoffeln. Die hat Buchna fein gerieben und vermengt sie mit Lauch, Ei, Muskat, Salz und Pfeffer. Dann kleckst er kleine Mengen der gelben Masse in das heiße Pflanzenfett auf der großen rechteckigen Bratplatte. Sofort steigt Kartoffel-Duft in die Nase. „Das wird lecker“, freut sich Buchna und während der Dibbelabbes gart, erzählt er von seinem saarländischen Leib-gericht: Budeng mit Murtenspeis – gebratene Blutwurst mit Rübenmus.
Augen auf, schnuppern und alles probieren – so holt sich der Koch Inspirationen für seine Gerichte wie gebackene Poular-denkeule aus Lendelange-Luxemburg auf Bärlauchgraupen mit altem Tête de Repplinger, Leukbachsaiblingsfilet im Schales gebraten auf schwarzen Linseneintopf und Weinessigbutter, oder geschmorte Schweinsbäckchen im Spätburgunder und Perlzwiebeln auf Rübenmousse. „Und natürlich wird auch bei Kollegen gegessen und getestet.“ Wie zum Beispiel bei Christian Bau, dem Drei-Sterne-Koch von „Victor’s Gourmet-Restaurant Schloss Berg“, bei Lea Linster in Frisange oder bei „Becker´s Weinhaus“ in Trier. Buchna schätzt seine Nachbarn sehr. Auch die greifen gerne auf hochwertige regionale Produkte und Zube-reitungen zurück.
Apfelzauber auf Tellern und in Flaschen
Neben Kartoffeln ist es vor allem heimisches Obst, das Eingang in die saarländische Küche findet. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mispeln und Mirabellen gedeihen auf den zahlreichen Streu-obstwiesen. Oft hängen die Bäume im Herbst so voller Früchte, dass ihre Zweige sich fast auf dem Boden abstützen müssen. Vor allem die Äpfel haben es den Saarländern angetan: als Nachtisch und Beilage, aber gerne auch in flüssiger Form. Viez heißt der
G L O S S A R
Budeng mit Murtenspeis, der: gebratene Blutwurst mit Rübenmus
Dibbelabbes, der: geriebene, rohe Kartoffel-masse, im gusseisernen Topf bei geschlossenem Deckel gebacken
Geheirade, das: Kartoffel mit Eiermehlteig
Grumbeer, die: Kartoffel
Hoorische (auch: Geriw-welde und Stracke), die: längliche Klöße aus rohen Kartoffeln
Viez, der: herber oder süßer Apfelwein
… „HEUTE S IND ES 40 B IS 50 FORELLEN à 600 GRAMM.“ …
Kulinarisch . Saarland . 27
beliebte Apfelwein, der mit seiner herben Art durstige Kehlen löscht. Viele Obstbauern haben eigene Brennereien, in denen sie ihre Früchte in Hochprozentiges verwandeln. So auch Josef Jacoby, der auf seinem Hof in Tünsdorf noch einen weiteren Verwendungszweck für seine Äpfel gefunden hat: Er lässt den eingedickten Saft zehn Jahre lang in alten Eichenfässern reifen, in denen früher einmal Whiskey ruhte. So entsteht ein naturtrü-ber Balsamico-Essig, der zugleich weich und spritzig, sauer und süß nach Äpfeln schmeckt.Michael Buchna hat gleich mehrere Flaschen des Essigs in seiner Küche stehen. „Ich benutze ihn für viele Gerichte und besonders gerne für meine Süßzwiebeln. Eine tolle Beilage zu Seeteufel oder Kalbsleber.“ Dafür werden die roten Zwiebeln mit frischem Lorbeer und Rosmarin aus dem eigenen Garten, mit Essig, Zucker, Honig und Weißwein etwa eine halbe Stunde lang ge-schmort. Es klingelt. „Ah, mein Lieblingsgeräusch“, sagt Buchna und zeigt auf die Klingel, die man eher auf einem Hoteltresen erwartet. „Das heißt, ein Gang ist fertig und kann vom Service abgeholt werden.“ Der Chefkoch schaut sich die Speisen vorher noch einmal genau an. „Ich stehe persönlich für alle Gerichte, die diese Küche verlassen.“ Auf dem Rand jedes Tellers, jeder Schüssel und Schale steht sein Name. Dafür hat er bei Villeroy & Boch im benachbarten Mettlach das gesamte Restaurant-Geschirr mit seiner Unterschrift verzieren lassen.
Buchnas Lieblingsduft: Wein
Im Kaminzimmer blicken die Gäste erwartungsfroh auf Sabine Buchna und ihr Service-Team. In ihren Gläsern schimmert Wein. Wie bei den Speisen serviert das Landrestaurant Saar-schleife auch bei den Getränken gerne heimische Produkte. Viele Weine auf der Karte stammen vom Weingut Petgen-Dahm, das in der Umgebung der Gemeinde Perl 15 Hektar mit Rebstöcken besitzt. Die klimatisch günstige Lage im Dreilände-reck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg haben schon die Kelten und Römer geschätzt und sich hier angesiedelt. In
Borg und Nennig sind restaurierte Prachtvillen aus der Römerzeit zu besichtigen. Die Römer waren es auch, die den Wein in diese Region brachten. Das Weingut Petgen-Dahm gehört zu den wenigen Betrieben im Gebiet Mosel-Saar-Ruwer, die sich neben Riesling und Elbling – der ältesten deutschen Rebsorte – auch auf roten, weißen und grauen Bur -gunder spezialisiert haben. Der Duft von Trauben und ihren Säften ge-hört zu Buchnas Lieblingsgerüchen. „Wenn ich bei Petgens Wein teste, kann das schon mal einen ganzen Tag dauern – vor allem, wenn der Chef Ralf Petgen seine besonderen Tropfen auf den Tisch stellt.“
Zurück im Restaurant steuern Messer und Gabel auf den Dibbelabbes zu. Kartoffelkruste und Fisch finden den Weg zum Mund. Zuerst schmeckt es frisch und nach klaren Bächen. Dann wird es saftig und erdig. Vor dem inneren Auge tauchen beackerte Kartoffelfelder auf. Der Geschmack zaubert ein ge-nüssliches Lächeln auf die Gesichter. Auch bei Michael Buchna. „Wenn meine Gäste lachen – das macht mich froh und stolz. Dann weiß ich, dass die ganze Arbeit sich lohnt. Und auch die meiner Nachbarn.“
Mit jeder Saarlandreise steigt bei der Journalistin Alexandra Wolters (National Geographic, DIE ZEIT) die Begeisterung für das kleine Bundes-land: „Immer, wenn ich denke, jetzt habe ich fast alles gesehen, taucht noch etwas Neues auf: ein echter Urwald, eine Hofkäserei zwischen Obstbäumen oder die kitschig-romantische Seilbahn durch den Deutsch-Französischen Garten. Das Saarland weckt in mir echten Entdeckergeist.“
… „ICH HABE DEN ALLERGRÖSSTEN RESPEKT VOR DEN LEBENSMITTELN , D IE ICH VERARBE ITE . DAS IST FÜR MICH DAS WICHT IGSTE . “ …
Hauptsach gudd gess.
28 . Saarland . Kulinarisch
Genuss Region Saarland
Ihre heimischen Spezialitäten liegen den Saarländern am Herzen. Um mit der Qualität ihrer Küche und den regionalen Produkten möglichst viele Menschen zu begeistern, haben sich Landwirte, Produzenten und Gastronomen im Netzwerk „Genuss Region Saarland“
zusammengeschlossen. Vom Milchbauern und Käseproduzenten bis zum Öl-Hersteller und Winzer, vom Metzger und Bäcker bis zum Koch – sie alle sorgen dafür, dass im Saarland Regiona-les, Traditionelles und auch Innovatives immer frisch und als Genuss-Erlebnis auf den Tisch kommt. Eine Übersicht über alle Genuss-Produzenten und -Gast wirte gibt es unter www.genuss-region-saarland.de
Dieses Zeichen steht für ausgezeichnete saarländische Genuss-Erlebnisse.
Schwenken - die saarländische Grillkultur
Der Schwenker schwenkt den Schwenker auf dem Schwenker.“ Um sein Nationalgericht macht der Saarländer nicht viele (verschiedene) Worte. Denn der
Begriff „Schwenker“ übernimmt in der Grillsaison gleich drei Hauptrollen: die des dreibeinigen Grillgeräts mit freischwin-gendem Rost, die des marinierten Fleisches sowie die des Grillmeisters persönlich. Dass die Aktivität an sich ebenfalls „Schwenken“ heißt, versteht sich ja wohl fast von selbst.
Tischkultur Villeroy & Boch
Auf der ganzen Welt findet man heute gedeckte Tische mit Porzellan von Ville-roy & Boch – und damit auch ein Stück
Saarland. Denn das 1748 gegründete Keramikunternehmen hat seinen Hauptsitz in der ehemaligen Benediktinerabtei im saarländischen Mettlach. Hier können Besucher nicht nur die 260-jährige Firmengeschichte sowie die unterschiedlichsten Kollektionen bestaunen, sondern auch in mehreren Outlet-Centern günstig shoppen.Weitere Infos unter www.villeroy-boch.com
Von Gärten, Weiden und Feldern, über Töpfe, Pfannen und
Schwenker bis auf das feine Porzellan von Villeroy & Boch:
Die Wege sind vielfältig, aber irgendwann findet jede saarländische
Leckerei ihren Weg auf den Esstisch.
Kulinarisch . Saarland . 29
Genuss-Veranstaltung Bliesgau-Lammwoche
Die Saarländer schätzen die Qualität ihrer regionalen Produkte nicht nur im Alltag. Sie gibt ihnen auch zahlreiche Anlässe zum Feiern: Wie zum Beispiel
in der Bliesgau-Lammwoche. Jedes Jahr kommen an diesen Herbsttagen neue und außergewöhnliche Kreationen auf den Tisch. Elf Spitzenköche aus der Region, die mit insgesamt acht Michelin-Sternen, fünf Michelin-Bib-Gourmand und einigen Eurotoques-Zertifizierungen ausgezeichnet sind, zeigen dann ihre Interpretationen vom Weidelamm aus dem Bliesgau.Den Termin der Bliesgau-Lammwoche 2012 entnehmen Sie bitte dem Online-Terminkalender auf www.tourismus.saarland.de
Ein saarländischer Klassiker zum Nachkochen: Dibbelabbes
Zutaten für 4–6 Personen: 2 kg rohe Kartoffeln, 250 g Dürrfleisch, 2 Stk. Lauch, 2 Eier, Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung:Die Kartoffeln fein reiben und in einem Geschirrtuch fest aus-drücken. Das Dürrfleisch knusprig braten, den Lauch kurz mit-dünsten. Die Masse zu den Kartoffeln geben, dann Eier, Salz, Pfeffer und Muskat unterrühren. Einen Bräter erhitzen, etwas Fett hineingeben und die Kartoffelmasse unter Wenden kräftig braten, so dass viele Krüstchen („Kerschdscher“) entstehen.Heiß mit Feldsalat („Mausohr“) und Apfelmus servieren.
ALTES PFARRHAUS BEAUMARAIS***Genießen Sie in Saarlouis das außer-gewöhnliche Ambiente des Barockbaus aus dem Jahre 1762 und lassen Sie Ihren Gaumen verwöhnen. 2 Übernachtungen mit Frühstück im DZ 1 saarländisch-lothringisches 3-Gang-Menü 1 Gourmet-Fünf-Gang-Menü Preis pro Person im DZ 153,00 €
FRANZöSISCH-SAARLäNDISCHES SCHLEMMERWOCHENENDEGenießen Sie zwei Übernachtungen im De-signhotel am Triller**** und lassen Sie sich das saarländische Essen schmecken. 2 Übernachtungen im Themenzimmer, inkl. Frühstück und Empfangscocktail 1 saarländisches 4-Gang-Menü Kostenfreie Nutzung von Tiefgarage, Hallenbad, Sauna und FitnessbereichPreis pro Person im DZ 139,00 €
GOURMET-TAGE IM SAARLANDSchlemmen Sie wie Gott in Frankreich im herr lichen Ambiente des historischen Gutshofs Hotel Linslerhof****. 2 Übernachtungen im Deluxe-Zimmer Langschläferfrühstück 1 Glas Crémant zum Frühstück 3-Gang-Menü 4-Gang-Menü mit korrespon- dierenden Weinen Preis pro Person im DZ 246,00 €
ARRANGEMENT-TIPPS
A B C
Weitere Arrangements und Informationen gibt es auf www.tourismus.saarland.de
Jens Jakob*
Im Restaurant „Le Noir“ genießen Sie saisonal abge-stimmte anspruchsvolle Ge-richte und kleine Leckereien nach moderner französischer Art. Durch die offene Küche beobachten Sie das junge Küchenteam bei der Zuberei-tung Ihrer Speisen, während Sie sich von exzellentem Service mit hochwertigen Weinen verwöhnen lassen.
Le NoirRestaurant & BarMainzer Str. 2666111 SaarbrückenTel.: +49 (0)681/968 19 88www.lenoir-restaurant.de
Sternefunkelnim Saarland
30 . Saarland . Kulinarisch
WIE BESCHREIBEN SIE DIE KÜCHE IM „LE NOIR“, HERR JAKOB?Unsere Basis ist die französische Küche. Aber wir lassen uns immer auch global inspi-rieren – aus Asien, anderen europäischen Ländern und Amerika.
WARUM GIBT ES IM SAARLAND SO VIELE STERNE-RESTAURANTS UND AMBITIONIERTE KÖCHE?
In unserer Region geht man sehr gerne sehr gut essen. Die meisten Restaurants sind auch in der Woche gut besucht. Da macht das Kochen natürlich besonders viel Spaß.
AUF DEN SPEISEKARTEN IM SAARLAND SPIEGELN SICH OFT FRANZÖSISCHE EINFLÜSSE WIDER. LIEGT DAS AN DER GEOGRAFISCHEN NÄHE?
Zum einen ist die Küche Frankreichs für viele gehobene Köche das non plus ultra. Wegen der Grenznähe haben wir jedoch im Saarland sicher eine noch engere Beziehung zur Haute Cuisine. Von Saarbrücken aus ist man in fünf bis zehn Minuten in Frank-reich. Es ist für mich nach wie vor jedes Mal ein kleines Urlaubsgefühl, wenn ich über die Grenze fahre – um zum Beispiel „mal eben“ Käse zu kaufen.
UND WAS SCHÄTZEN SIE AN DER SAARLÄNDISCHEN KÜCHE?Ich liebe die deftige Hausmannskost des Saarlands. Dibbelabbes mit Apfelmus ist für mich das Größte. Und wenn meine Mutter Gulasch, Hoorische oder Gefillde macht, geht mir das Herz auf. Ich glaube, das geht hier vielen Köchen aus der gehobenen Gastronomie so: Wenn man den ganzen Tag mit Hummern und anderen feinsten Köstlichkeiten hantiert, freut man sich ab und zu auf etwas wirklich Handfestes.
G utes Essen hat im Saarland einen hohen Stellenwert. Ob innovative Kreati-onen oder exquisite Sterneküche – hier arbeiten die Köche mit regionalen und exotischen Produkten von bester Qualität. Deshalb verwundert es
nicht, dass im Saarland eine der höchsten Michelin-Sterne-Dichten pro Einwoh-ner herrscht. In vielen Restaurants spürt man den Einfluss des benachbarten Frankreichs auf dem Teller. Aber gut essen kann man eigentlich überall: von der Brauhauskneipe bis hin zum Bistro an der Ecke. Davon ist nicht nur Jens Jakob überzeugt, Inhaber und Küchenchef des Restaurants „Le Noir“ in Saarbrücken, der 2010 seinen ersten Michelin-Stern bekam.
Kulinarisch . Saarland . 31
Alexander Kunz*
A lexander Kunz, der seine Kochkunst bei der Crème de la Crème
der deutschen Spitzenköche erlernen durfte, überzeugt mit seinem eigenen unverwechsel-baren Stil und beispielhafter Weinkarte, die auch mit offenen Weinen und halben Flaschen dienen kann. Das „Restaurant Kunz“, gegenüber der mächtigen Buntsandsteinkirche gelegen, macht den Besuch für Fein-schmecker zur Pflicht.
Alexander Kunz*
Restaurant Kunz GmbHKirchstraße 22 66606 St. Wendel-BliesenTel.: +49 (0)6854/81 45www.restaurant-kunz.de
Cliff Hämmerle*
Im „Hämmerle’s Restau-rant Barrique“ legt Cliff Hämmerle großen Wert auf
hochwertige Produkte aus dem heimischen Bliesgau. Im elegan-ten und stilvollen Ambiente mit Blick auf die gläserne Vinothek können Sie sich von dieser regi-onalen Verbundenheit und der ambitionierten und zeitgemäßen Küche überzeugen.
Cliff Hämmerle*
Hämmerles RestaurantBliestalstraße 110a66440 BlieskastelTel.: +49(0)6842/521 42www.haemmerles-restaurant.com
Christian Bau***
Im „Victor’s Gourmet-Restau-rant Schloss Berg“ erwartet den Gast eine zeitgemäße
Sterne-Küche mit persönlicher Note: leicht, weltoffen, unglaub-lich raffiniert – und weltweit einmalig. Eine weitere Beson-derheit ist das „Carte Blanche“-Konzept: Anstelle einer Menü-Karte findet der Gast nur eine Auswahl aktueller Produkte. Hieraus kreiert Küchenchef Bau dann seine berühmte „Voyage Culinaire“, ein individuelles Überraschungs-Menü nach den Vorlieben des Gastes. Gemeinsam mit dem herzlichen Service, der entspannten Atmosphäre und dem gediegenen Schloss-Ambi-ente wird jeder Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Christian Bau***
Victor’s Gourmet-Restaurant Schloss BergSchloßstraße 27-2966706 Perl-NennigTel.: +49 (0)6866/791 18www.victors-gourmet.de
Klaus Erfort***
Seit März 2002 ist Klaus Erfort Gastgeber im mit drei Michelin-Sternen
gekrönten „GästeHaus Erfort“ in Saarbrücken. Unterstützt durch seine Küchenbrigade und das junge Serviceteam unter Leitung von Sommelier Jerôme Pourchère verwöhnt Klaus Erfort seine Gäste in der herrschaft-lichen Industriellenvilla aus dem frühen 20. Jahrhundert. 2003 wurde Klaus Erfort von der Zeitschrift „DM Euro“ zum Aufsteiger des Jahres gewählt. Ende 2006 wählte der „Schlem-meratlas“ ihn zum Aufsteiger des Jahres 2007. Der Gault Millau kürte Klaus Erfort zum „Koch des Jahres 2008“ und im Jahr 2011 verlieh ihm der „Der Feinschmecker“ das Prädikat „Restaurant des Jahres 2011“.
Klaus Erfort***
GästeHaus Klaus ErfortMainzer Str. 95 66121 SaarbrückenTel.: +49 (0)681/958 26 82www.gaestehaus-erfort.de
Unsere Sterneköche
Tipp für die Kleinen: Saarbrücken! Der Kinderstadtführer
S aarbrücken ist eine Stadt mit lauter spannenden Geschichten, alten Gemäuern, geheimen Wegen und
verwunschenen Orten. Professor Katz führt die kleinen Leser auf neun ganz unterschiedlichen Spaziergängen durch die Hauptstadt des Saarlandes. Bunte Farben und lustige Illustration sorgen für Spaß bei der Lektüre.J. G. Seume Verlag 15,00 €
Eine kulinarische Entdeckungsreise durch das Saarland
I m kleinsten deutschen Bundesland wirken mehrere Spitzenköche und ein Europameister der Pâtisserie. Zudem
gibt es ursprüngliche Gaststätten, die tra-ditionelle Gerichte wie „Geheirade“ oder „Dibbelabbes“ anbieten, sowie Bauernhöfe und Weingüter, die mit Ideenreichtum glänzen. Dieser Führer stellt auf 130 Seiten Kleinode unter den saarländischen Restaurants vor und präsentiert ausge-wählte Rezepte. Umschau Buchverlag 24,90 €
Postkartenset „Natürlich“
Dieses handliche Postkartenset zeigt einige der schönsten Landschaftsaufnahmen aus
dem Saarland. Es enthält insgesamt 12 verschiedene Glanz-Postkarten im Format DIN A6 und ist in einer Passe-partout-Hülle aus Karton verpackt – und damit auch ein schönes Mitbring-sel für die Daheimgebliebenen.Tourismus Zentrale Saarland 3,50 €
111 Orte im Saar land, die man gesehen haben muss, Band 2
W ussten Sie, dass es im Saarland auch einen „Kölner Dom“ gibt? Und in Saarbrücken eine Wartburg? Der erste Band hat bereits Kultsta-
tus, der Nachfolgeband stellt 111 neue Orte im Saarland vor, die einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschichte und die Eigenheiten des kleinsten Flächenstaats der Repu-blik bieten. Zusammengestellt vom Autor und den Hörern des Saarländischen Rundfunks. Emons Verlag 12,90 €
32 . Saarland . Literarisch
Noch mehr Saarland
Saarbrücken-App
Die kostenlose Saarbrücken-App ist der ideale Begleiter für den Aufenthalt in der saarländischen
Landeshauptstadt. Über eine übersicht-liche und intuitiv bedienbare Navigation finden iPhone-Nutzer Infos über Hotels, Sehenswürdigkeiten und Museen sowie das aktuelle Kinoprogramm und die neuesten Events. Besonders interessant: Stadtrund-gänge mit GPS-Daten sowie ein Audio- Guide zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.Download im iTunes-Store in der Kategorie „Reisen“
Literarisch . Saarland . 33
DuMont direkt Saarland
Der Reiseführer gibt auf 120 Seiten Informationen und Reisetipps zu den Themen Übernachten, Einkaufen,
Aktivurlaub und Sightseeing im Saarland. Der Autor verrät ausgewählte Insider-Tipps und führt den Leser damit zu kleinen feinen Museen oder auf Radstrecken mit ausgefeilter GPS-Technik.DuMont Reiseverlag 7,95 €
Saarland-Radrouten planer
Der Saarland-Radroutenplaner enthält 17 Tourentipps im praktischen Format für die Lenkertasche. Herausnehmbare Einzelkarten im Maßstab
1:50.000 zeigen den genauen Stre-ckenverlauf, und auf der Karten-rückseite wird die Route zusätzlich beschrieben. Inklusive Tipps zum Einkehren und Übernachten (Bett & Bike), Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke und Streckencharakte-ristik. Tourismus Zentrale Saarland 4,95 €
Em Asterix sei groosi Tuur
A sterix uff Saarlännisch“ bringt dem Saarlän-der Spaß und dem
Nicht-Saarländer den Dialekt näher. Die größten Lach- und Lernerfolge stellen sich beim laut Lesen ein. Neben dieser saarländischen Fassung der „Odyssee“ erschienen auch „De Asterix unn die Sischel vun Gold“ und „Asterix im Armvieh-teaader“.Ehapa Comic Collection 10,00 €
WEITERE TIPPS ZUM SCHMÖKERN
Merian SaarlandTipps, Berichterstattung und großflächige Fotos: der Merian-Klassiker jetzt auch als Ausgabe über das Saarland.Jahreszeitenverlag, ab 26. Januar 2012 7,95 €
ADAC Wanderführer Saarland40 geprüfte Premium-Wandertouren mit detailrei-chen Karten (1:20.000 bis 1:40.000), ausführlichen Tourenbeschreibungen und Tipps zu jeder Tour.ADAC Verlag 9,95 €
Esterbauer Hikeline Fernwanderweg Saar-Hunsrück-SteigDetaillierte Kartenausschnitte (1:35.000), Höhen-profile, Übernachtungsverzeichnis sowie wichtige Informationen zu Sehenswürdigkeiten entlang des Fernwanderweges.Esterbauer 13,90 €
Esterbauer bikeline-Radtourenbücher:Saar-Radweg, Saarland-Radweg, VeloRoute SaarLorLux Im bewährten bikeline-Format für die Lenkradta-sche. Mit Streckenbeschreibungen, Stadtplänen und exakten Landkarten sowie Hintergrundinformatio-nen und Übernachtungsverzeichnis für jede Tour.Esterbauer 11,90 € / 10,90 € / 9,90 €
Guide Orange 2011/12Der Guide Orange für das Saarland, Elsass, Lothrin-gen und Luxemburg mit über 210 Restauranttipps, Einkaufsadressen und Gourmettouren.Verlag Guide Orange 19,90 €
Regio Guide Von Experten getestet und ausgewählt: Restaurants im Saarland, Lothringen, Nordelsass und Luxemburg. In deutscher und französischer Sprache.Gollensteinverlag 21,90 €
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Alle Produkte erhältlich bei der Tourismus Zentrale Saarland. Bestellen Sie direkt in unserem Online-Shop unter www.tourismus.saarland.de, schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie uns einfach an: Tel.: +49 (0)681/927 20 0
Die schönsten Radtouren im Saarland
Der Saarland-Radroutenplaner
34 . Saarland . Kulturell
Mit zahlreichen Ballett- und Tanzaufführungen feiert das Ballett des Saarländischen Staatstheaters, die Donlon Dance Company, sein 10-jähri-ges Bestehen. Foto: Bettina Stöss
Kulturell . Saarland . 35
Rendezvous Kultur
2012Man könnte fast meinen, das Saarland habe mehr Tage im Jahr
als andere Regionen: So viele Veranstaltungen und Einrichtun-
gen locken hier zum Kulturgenuss. Ob klassische Erlebnisse,
moderne Experimente oder innovative Entdeckungen, das
Saarland hat von allem etwas zu bieten – und das für jeden:
anspruchsvolle Kenner, interessierte Einsteiger, neugierige
Abenteurer und Kinder.
Kulturkalender
36 . Saarland . Kulturell
Januar Februar März
Filmstars und Sternchen hautnah erleben
Für junge Filmemacher aus dem deutschsprachigen Raum ist das 33. Filmfestival „Max Ophüls Preis“ ein Sprungbrett in die professionelle Zukunft.
Benannt nach dem Saarländer Max Ophüls, einem der großen europäischen Regisseure des 20. Jahrhunderts, hat sich die Veran-staltung zu einem Besuchermagneten ent-wickelt. Denn hier können die Zuschauer in familiärer Atmosphäre die Stars von Morgen ganz persönlich kennenlernen.Saarbrücken, 16. – 22.1.2012www.max-ophuels-preis.de
Kunst und Kultur
Das Saarland bietet ein breites Spek-trum an Kunstausstellungen. Das Museum Haus Ludwig in Saarlouis
zeigt beispielsweise regelmäßig Wechsel-ausstellungen bedeutender internationaler Künstler und ist zugleich Treffpunkt für die rege saarländische Kunstszene. Alle Museen und Ausstellungen im Überblick:www.museumsverband-saarland.de
„Die Kunstform des Tanzes hat sich neben Musik(theater), Schauspiel, Bildender Kunst und freier Szene im Saarland gut etablieren können. Ich freue mich, dass so viel in die kulturelle Vielfalt des Saarlandes investiert wird.“
Marguerite Donlon, Ballettdirektorin des Saarländischen Staatstheaters
Unser Balletttipp im Februar: CINDERELLA
Der belgische Choreograf Stijn Celis erzählt in seiner Cinderella-Version
das bekannte Märchen vom unterdrückten Mädchen mit spannenden Wechseln zwi-schen Realität und Traum. So thematisiert er eindrücklich das Erwachsenwerden eines jungen Menschen, das Loslösen von der Familie und die ersten Erfahrungen mit der Liebe.www.saarlaendisches-staatstheater.de
Pracht und Prunk – BarockStraße SaarPfalz
Historische und kulturelle Sehenswür-digkeiten erzählen auf der 100 Kilo-
meter langen BarockStraße SaarPfalz von Ottweiler nach Saarbrücken Geschichten aus der Zeit zwischen 1650 und 1800. Die Ent-deckungsreise durch den Barock führt dabei auch in die ehemaligen Wirkungsstätten der Fürsten, Herzöge und Grafen der Region.
■ Barock-Erlebnisjahr2012 erwartet die Gäste der BarockStraße eine facettenreiche Mischung aus Kunst und Kulinarik, Architektur und Ausstellungen, Konzerten, Themenführungen und vielem mehr.www.barockstrasse-saarpfalz.de
168 Kurzurlaube. Mehr erleben – mehr sparen!
Mit der FreizeitCARD für Rheinland-Pfalz und Saarland kann man vom 1.4.2012 – 31.3.2013 in beiden
Bundesländern mehr als 168 Freizeit- und Kultureinrichtungen, Museen, Burgen, Schlösser, Freizeit- und Tierparks und Erlebnisbäder entdecken, auf Schifffahrten gehen und an Stadtführungen teilnehmen. wvww.freizeitcard.info
April
Marguerite Donlon,
Ballettdirektorin
des Saarländischen
Staatstheaters
Mai Juni Juli
Kultur kennt keine Grenzen
Das bundesweit einzige deutsch-französische Festival der Bühnen kunst, PERSPECTIVES, präsentiert zeitgenössisches The-
ater, Tanz und Musik aus beiden Nachbarlän-dern. Sowohl junge Talente als auch große Namen versprechen spannende Unterhaltung und sicherlich auch manche Überraschung. Saarbrücken, 25.5. – 2.6.2012www.festival-perspectives.de
Kirkeler Burgsommer
Ritterkämpfe, Märkte und Märchen-stunden: Von Mai bis Mitte Juli wecken zahlreiche Veranstaltungen
die mittelalterliche Burg Kirkel aus ihrem Dornröschenschlaf. www.burgsommer.de
Applaus für Stars und Talente
Das Saarland klingt rau und weich, entspannt und rasant, extrem laut und
hauchzart. Gerade im Sommer wird hier jede Musikrichtung mit zahlreichen Konzerten gefeiert – von Barock bis Jazz, von Klassik bis Rock. Hier nur ein kleine Auswahl:
■ Saar Queerele Lesbisch-schwules Chor festivalSaarbrücken, 7. – 10.6.2012 www.saarqueerele.de
■ Kammermusiktage MettlachIm stilvollen Refektorium der „Alten Abtei“ präsentieren jeden Sonntag internationale Künstler Kammermusik vom Feinsten.Mettlach, 10.6. – 26.8.2012www.musik-theater.de
■ Altstadtfest und Chansonfestival „Bistrot Musique“Saarbrücken, 29.6. – 1.7.2012www.altstadtfest-saarbruecken.de
■ Vom Frachtkahn zum KulturdampferTheater, Konzerte, Ausstellungen – an Bord des Theaterschiffs Maria Helena in Saarbrü-cken wirkt jede Veranstaltung besonders. Auch wenn der 100 Jahre alte Kahn fest vor Anker liegt und nur ganz selten schwankt.www.theaterschiff-maria-helena.com
Musik und Theater – dargeboten an ungewöhnlichen Orten
Auch im Juli werden im Saarland wie-der ausgefallene Gebäude und Orte für Veranstaltungen genutzt:
■ Klassik am See – Open Air Gala mit Elına Garanc̆aBeim größten Klassik Open Air der Großre-gion erwartet die Besucher im Strandbad des Stausees Losheim mit Elına Garanc̆a eine der berühmtesten Mezzo-Sopranistinnen unserer Zeit.Losheim am See, 7.7.2012www.musik-theater.de
■ Völklinger Hütten JazzWeltkulturerbe Völklinger Hütte29.6. – 17.8.2012www.voelklinger-huette.org
■ Saar-Mosel-Sauer Festival 2012Zahlreiche Gartenanlagen, Burgen und Kirchen, aber auch Wanderwege und ein ehemaliger Steinbruch bilden während des grenzüberschreitenden Festivals die beson-dere Kulisse für ein vielfältiges Kultur-programm.Verschiedene Veranstaltungsorte im Saar-land, in Rheinland-Pfalz und Luxemburg,Januar – Dezember 2012www.sms-festival.eu
v.l.n.r.: Verleihung Max-Ophüls-Preis (Januar), Ballett im Saarländischen Staatstheater (Februar), Orangerie von Blieskastel (März), Theaterschiff Maria Helena (Juni), Klassik am See (Juli), Tanz- und Theateraufführung Festival PERSPECTIVES (Mai)
Foto: Gabo/Deutsche Grammophon
Kulturell . Saarland . 37
38 . Saarland . Kulturell
September
Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserer Themenbroschüre „Kultur 2012“ und auf www.kultur-saarland.de
August
Hairspray – Das Broadway Musical
Sieben Jahre lang stand der Broadway nach der Premiere 2002 Kopf, und im Londoner West End avancierte das
Erfolgsmusical zu einem wahren Publikums-magneten. Jetzt können Sie das Musical aus der Zeit des Rock´n Roll, R&B und Soul als Neuproduktion in deutscher Sprache im Zeltpalast Merzig erleben.Merzig, 27.7. – 16.9.2012 (Fr. und Sa. 20 Uhr, So. 16 Uhr)www.hairspray.de
Weitere Veranstaltungstipps:
■ Internationaler Wettbewerb der StraßenzaubererSt. Wendel, 10. – 12.8.2012www.strassenzauberei.de
■ Open-Air „Rocco del Schlacko“Püttlingen, 10. – 11.8.2012www.rocco-del-schlacko.de
■ Festival Euroclassic, Blieskastel, Zweibrücken, Bitche und PirmasensEnde August – Mitte Oktober 2012www.festival-euroklassik.de
Antike luxuriös
N ahe der deutsch-luxemburgischen Grenze zeigt die rekonstruierte Römische Villa Borg, wie Privi-legierte hier vor 2.000 Jahren
lebten. Das imposante Herrenhaus beher-bergt nicht nur ein Museum, sondern auch eine Taverne mit römischer Küche. Bei den Römertagen (4. – 5.8.2012) schlagen auf dem Villengelände Gladiatoren und Legionäre, Händler und Handwerker ihr Lager auf und lassen Besucher am römischen Leben teilhaben. www.villa-borg.de
Bestellen Sie unsere Faltkarte „Erlebnis Ver-gangenheit“ auf www.tourismus.saarland.de
MONO 2012
20Ausstellungen moderner und zeit-ge nössischer Kunst an 16 verschie-
denen Ausstellungsorten in Lothringen, Luxemburg und im Saarland2.6. – 9.9.2012www.mono2012.eu
Ganz großes Theater
Bei seiner Auftaktveranstaltung in die neue Spielsaison zieht das Saarlän-dische Staatstheater traditionell alle
Register. Man darf also gespannt sein!www.saarlaendisches-staatstheater.de
Aber nicht nur dort gibt es großes Theater:
■ Kinder- und Jugendtheaterfestival „SpielStark“Ottweiler, 19. – 30.9.2012 www.ottweiler.de
■ 28. Woche der Kleinkunst – Wettbewerb um die Sankt Ingberter Pfanne1. – 7.9.2012www.sanktingbert.de
Lebendiges Mittelalter
Ritterfeste, Mittelaltermärkte, Gespensterführungen und vieles mehr bringen Trubel in die saarländischen Burgen:
■ „Montclair lebt“ Schaukämpfe, Führungen, Live-MusikBurg Montclair (Mettlach), 3.10.2012 www.burg-montclair.de
■ Unterirdische Burganlage mit Kase matten, Saarbrücken www.saarbruecker-kasematten.de
■ Kulturort Wintringer Kapelle Kunstprojekt inmitten eines mittelalter-lichen Sakralbauswww.kulturort-wintringer-kapelle.de
Es weihnachtet sehr …■ Saarbrücker Christkindlmarkt29.11. – 23.12.2012■ Weihnachtsmarkt Saarlouis30.11. – 23.12.2012■ Homburger Nikolausmarkt30.11. – 9.12.2012■ Alt-Saarbrücker Weihnachtsmarkt1. – 2.12.2012■ Weihnachtsmarkt Losheim am See1. – 2.12.2012■ Blieskasteler Christkindlmarkt7. – 9.12.2012■ St. Wendeler Weihnachtsmarkt8. – 16.12.2012■ Bergmännischer Wintermarkt Beckingen15. – 16.12.2012■ Burgweynacht Kirkel15. – 16.12.2012
Weitere Weihnachtsmärkte:www.tourismus.saarland.de
Oktober November/Dezember
Musikfestspiele Saar 2013
Seit 1988 widmen sich die Musikfestspiele Saar im Biennale-Rhythmus einzelnen Ländern und deren Musik. Im vergangenen Jahr hieß es „Servus Austria“. Österreichische Stars wie
Erika Pluhar, Rainhard Fendrich oder die Wiener Philharmoniker lockten mehr als 70.000 Men-schen an die Saar. 2013 wird sich alles um Deutschland und seine Künstler von Weltruf drehen.www.musikfestspielesaar.de
Vorschau 2013
4 STäDTE, 3 LäNDER, 1 BETTEntdecken Sie die kulturellen Gemein-samkeiten und Unterschiede der Städte Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier. 3 Übernachtungen inkl. Frühstück in Saarbrücken 1 Drei-Gang-Menü Stadtführungen in Metz, Luxemburg, Saarbrücken und TrierPreis pro Person im DZ ab 129,00 €
KULTUR LIVE ERLEBENTickets und Hotel bequem aus einer Hand, egal ob für Hairspray – Das Musical, Klassik am See oder eine der zahlreichen Veranstaltungen im Saar-ländischen Staatstheater. 1 Übernachtung inkl. Frühstück im 3- oder 4-Sterne-Hotel 1 Konzert- bzw. TheaterkartePreis pro Person im DZ ab 59,00 €
QUO VADISBesuchen Sie im Dreiländereck zu Frank-reich und Luxemburg beeindruckende Fundstätten aus der Antike und genießen Sie stilgerecht die römische Küche. 2 Übernachtungen inkl. Frühstück und Drei-Gang-Menü im Hotel ROEMER*** in Merzig 1 römisches Drei-Gang-Menü Eintritte zu den Römischen Villen in Borg und Nennig 1 Dumont-Reiseführer „Saarland“Preis pro Person im DZ 149,00 €
Weitere Arrangements und Informationen gibt es auf www.kultur-saarland.de
ARRANGEMENT-TIPPS
A
B
C
v.l.n.r.: Hairspray – Das Musical, Archäo-logiepark Römische Villa Borg (August), Madama Butterfly im Saarländischen Staatstheater (September), Unterirdische Burganlage Saarbrücken (Oktober)
Foto: stage picture
Kulturell . Saarland . 39
40 . Saarland . Kulturell
ie Rinne ist frei gefegt, das Auffangbecken leer, der Abstichbohrer steht bereit. Auf den ersten Blick sieht alles so aus, als könne die Arbeit am Fuße des Hochofens losgehen, als würde hier gleich flüssiges Eisen strömen. Wären da nicht
die grünen Pflanzentriebe, die in den Rissen und Spalten von Putz und Gemäuer sprießen, und der Rost, der alle Geräte und Bauteile aus Eisen und Stahl bedeckt. Trotzdem hat man das Ge-fühl, die Hitze zu spüren, wenn man seine Hand nur fest genug an den Ofen presst. Das ist natürlich nicht möglich – schließlich erlosch 1986 das letzte Feuer in den mehr als 100 Jahre alten Hochöfen der Völklinger Hütte. Das Land entschloss sich, dieses einzigartige Zeugnis der Industriekultur zu konservieren: Vieles sieht genauso aus, wie an jenem 4. Juli 1986, als die letzten der ehemals 17.000 Arbeiter ihre letzte Schicht beendeten.
Doch heute herrscht auf der Anlage wieder reger Betrieb. Aber es sind keine Hüttenarbeiter, sondern Touristen, die zwischen den gigantischen Rohren und Schloten entlang spazieren, bewundernd über die Maschinen-kolosse in der Gebläsehalle streichen und mit blau-, gelb- oder orangefarbenen Helmen am Hochofen stehen. Mehr als 200.000 Besucher kommen jährlich hierher, aus der Region und ganz Deutschland, aus dem nahen
Frankreich und dem restlichen Europa, ja sogar aus den USA, Japan und China. Die UNESCO erklärte die Völklinger Hütte 1994 zum Weltkulturerbe, womit das beeindruckende Denkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung in einer Reihe mit den Pyramiden von Gizeh, der Chinesischen Mauer und dem Kölner Dom steht.
Es sind nicht nur die lebendigen Einblicke in jene Epoche und in die Herstellung von Eisen, die die Menschen anziehen, sondern auch die Nutzung der Anlage als Ort für Kunst und Kultur. „Die Völklinger Hütte bietet die großartige Chance, Dinge wie Industrie und Kunstwerke aufeinander treffen zu lassen, die lange getrennt waren“, sagt Professor Dr. Meinrad Maria Grewenig, der von seinem Büro als Generaldirektor jeden Tag auf die zackige Skyline seines „Museums der Zukunft“ blickt. „Wir holen Ausstellungen, hochklassige Konzerte und moderne Projekte hierher und machen Kultur auf eine neue Art erlebbar.“ Die Besucher sind begeistert: Wenn bei Jazzkonzerten die Töne auf rostige Rohre, leere Bunker und alte Mauern treffen, scheint die ganze Anlage zu schwingen und alle mitzureißen. Bilder und Skulpturen rücken zwischen Schornsteinen und Schächten ebenfalls in ein anderes Licht.
Mit der innovativen Umsetzung der Anlage als moderne Aus-stellung, in der angefasst und ausprobiert werden darf, lässt sie ihre Besucher die Geschichte des Industriezeitalters erle-ben. „Wir vermitteln ein Erbe, das offenbar viele Menschen gerne annehmen“, sagt Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig im
Hinblick auf die steigenden Besucherzahlen der Völklinger Hütte. Vielleicht liegt das auch daran, dass man dieses Erbe weder in Watte gepackt noch auf einen Sockel gehoben hat, sondern es als Bühne nutzt, auf der auch mal Rockmusik, bizarre Skulpturen und Laserstrahlen
die Hauptrolle spielen können.
v o n A l e x a n d r a W o l t e r s
Begegnung von Industrie und Kultur: Zur Geschichte des Saarlands gehören Hochöfen,
Schlote und Fördertürme. Um das Erbe der Industriekultur zu bewahren, aber auch in
die Zukunft zu führen, setzt die Völklinger Hütte auf spannende Begegnungen mit
Museen zum Anfassen und Erleben, aber auch mit Kunst und Kultur.
www.voelklinger-huette.org+49 (0) 6898 - 9 100 100
17. Dezember 2011 bis 9. April 2012 du 17 décembre 2011
au 9 avril 2012
täglich ab 10 Uhr tous les jours à partir de 10 h
Völklingen Saarbrücken
Ausstellung „Asterix & Die Kelten“17.12.2011 – 9.4.2012, Gebläsehalle, tgl. ab 10 UhrIn der einzigartigen Atmosphäre der Gebläse halle erwacht der Mythos um das gallische Dorf zu neu-em Leben. Die Ausstellung präsentiert Zeichnun-gen und Comics der Asterix-Väter René Goscinny und Albert Uderzo und bedeutende archäologische Funde aus der Zeit des Gallischen Krieges.
Kulturell . Saarland . 41
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Auch andere ehemalige Indus-triestätten setzten auf einen Strukturwandel hin zu einer kulturellen Nutzung der Anlagen:
Grube Reden: Seit Ende 2008 können hier im Urzeitpark „GOND-WANA – Das Praehistorium®“ mit modernsten Animationstechniken 4,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte erlebt werden.
Spektakulär ist das ehemals größte Steinkohlebergwerk Frankreichs, „La Mine“, das nur unweit der deutsch-französischen Grenze die Welt der Bergarbeiter unter Tage in faszinierender Weise präsentiert.
Alle anderen Bilder: Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur Tel. +49(0)6898/910 01 00, [email protected], www.voelklinger-huette.org
42 . Saarland . Zu Rad
Zu Rad . Saarland . 43
Die Landschaft eignet sich perfekt für gemütliche Radtouren, aber es kann auch sportlich zugehen: Das Saarland war schon mehrfach Gastgeberland bei der Tour de France.
Auf dem Saarland-Radweg durch abwechslungs-
reiche Landschaften rollen, gutes Essen und
Kultur direkt am Straßenrand genießen – klingt
gut soweit, dachte sich Autor Andreas Hub und
schwang sich in den Sattel. Übers Schlemmer-
radeln, schmerzende Kehrseiten und lohnende
Höhepunkte.
R dLandFluss
v o n A n d r e a s H u b
44 . Saarland . Zu Rad
Picknick mit frischen Erdbeeren und belegten Broten. Ein großer schwarzer Hund bietet mir schwanzwedelnd seinen abgekauten Lieb-lingstennisball zum Tausch, aber ich esse mei-ne Wurst lieber selbst. Ein Junge mit Angel folgt, balanciert sein Fahrrad übers Schleu-sentor. Das braucht Geschick, das „Betreten
Verboten“-Schild steht so dumm im Weg. Der Schleusenwärter schleust die Tür auf. Ein Schiff wird kommen, ein kleines, weißes mit Namen „Peter Pan“ und deutscher Flagge. Alles ganz gemächlich, die Seerosen nehmen den Wellenschlag kaum wahr. Vom Kirchturm schlägt´s jetzt vier, dabei war es doch ge-rade erst drei. Nur eine Stunde von fünf Tagen, die noch folgen werden. Fünf Tage, in denen ich Teile des großen Saarland-Radweges befahren will, insgesamt 362 Kilometer rund ums kleinste Bundesland, im Süden immer wieder auch jenseits der französischen Grenze (die nirgends mehr sichtbar ist). Wo man gerade ist, zeigt sich unterwegs nur am „Bonjour“ oder „Guten Tag.“ Und an den Anglern: Französische rauchen, deutsche haben ihr Bier neben sich stehen.
Aber bei aller Fluss-Romantik – schon auf der ersten Etappe merkt man auch: Von der guten, dreckigen Zeit, als die För-dertürme und Hochöfen noch Arbeit brachten, ist wenig übrig. Wildkräuter erobern ehemalige Industrieanlagen und was immer noch Saar-Kohlen-Kanal heißt, ist heute eher ein Revier für Freizeitkapitäne. Zwei Gebäude sind überall in Schuss: die Kirche und das Häuschen des Schleusenwärters, manchmal alle paar 100 Meter. Niedlich, mit Blumenkästen und frisch gemähtem Rasen. Wer auf dem Wasser unterwegs ist, bringt gerne Geduld mit. So wird das Fahrrad zum schnellsten Trans-portmittel am Fluss, keine Steigungen, schnurgerade, frisch asphaltierte Radwege, weitgehend autofrei.Dieser Eindruck wird sich in den kommenden Tagen verstär-ken – die Saarländer nehmen ihre radelnden Gäste ernst. Die Beschilderung mit kommastellengenauen Entfernungsangaben und Informationen zur Beschaffenheit der Strecke („60 Meter Steigung auf den nächsten 1.000 Metern“) ist so zuverlässig
wie üppig. Das nächste Schild kommt lange vor der Frage, ob man die Abzweigung verpasst hat.
Übernachtung im französischen Sarreguemines, ein ruhiger Ort am Fluss, ein paar Lastkähne, eine kleine Werft, ein deutsches Boot, das ausgerechnet „Borkum“ heißt, ein Jugendstil-Schlösschen mit Casino und Park am Ufer. Die Dame an der Rezeption im Hotel „Union“ sagt mit schönem Akzent: „Oh – Sie sind mit dem Veló unterwegs!“Etwas von dieser Leichtigkeit würde ich gern am nächsten Tag mit auf die Etappe nehmen. Sollte man erwähnen, dass die erste morgendliche Kontaktaufnahme zwischen Hintern und Sattel eine schmerzensreiche ist? Es geht entlang des Flüsschens Blies ein bisschen bergauf. Das ist gut. Das lenkt ab. Es beginnt zu schütten wie aus Eimern. Das ist besser. Das lenkt noch mehr ab. Den Sattel habe ich mit dicken Wander-socken gepolstert. Sieht komplett bescheuert aus, wie dieser Sockenschwanz dahinten runterbaumelt. Und hilft natürlich gar nicht. Au Backe.
Die Strecke, weiter Richtung Nordosten, bleibt eher ereignis-arm, kulinarischen Highlights wie Grillstationen mit feucht gewordenem Kuchen weiche ich unter beherzter Lenkerfüh-rung geschickt aus. Hübsch ist das Barock-Städtchen Blies-kastel. Dann geht’s ab in den Wald, der sich nach dem Regen wie frisch geduscht in üppigstem Grün präsentiert. Inzwischen spiegelt sich strahlend blauer Himmel in großen Pfützen. Trotzdem bleibt der Radweg weiterhin gut befahrbar, der Un-tergrund ist matschfrei. Ein paar Jogger sind unterwegs, zwei Mountain-Biker, der große, weite Rest ist nur Natur.
Über 40 Kilometer bin ich gestrampelt, als zwischen hohen Laubbäumen der Kirkeler Burgturm aus dem 11. Jahrhundert auftaucht – Endstation für heute, Zeit zum Schlemmen in „Ressmann´s Residence“. Auf den Tisch kommt Carpaccio vom Hereford Rinderfilet mit schwarzen Trüffeln, anschließend Stangenspargel und ein zarter, aber würziger Kalbsrücken mit frischen Gartenkräutern gebraten, dazu ein sardischer Roter.
E S ROLLT S ICH GUT ENTLANG DER SAAR …
Zu Rad . Saarland . 45
… HÜGEL IG UND ABWECHSLUNGS-RE ICH , V IEL WALD , V IEL GRÜN , WE ITE BL ICKE IN D IE LANDSCHAFT.
links: Blick über die Weinberge bei Perl. unten: Die Beschilderung im Saarlandist sehr zuverlässig. ganz unten: Immer an der Saar lang: mit Boot oder Vélo und manchmal auch mit beiden.
46 . Saarland . Zu Rad
Zum Dessert gibt´s Saures: Sauerampfercreme mit Erdbeeren und Rhabarber, bei der das Aroma nicht unter Bergen von Zucker begraben liegt. Recht hat Küchenchef Paul Zürn: „Das Saarland ist ja auch keine Region mit Hang zum Süßlichen.“
Was die Route spannend macht, ist der oft harsche Kontrast zwischen Industrie und Natur, zwischen Bergehalden und Mittelgebirge, zwischen Rost und Reben. Die Völklinger Hütte, 1986 stillgelegt, zählt heute zum Weltkulturerbe. Tagsüber kann man durchs Werk streifen und sich ein Bild vom harten, heißen Job der Stahlkocher machen, nachts erstrahlen die stählernen Riesen als farbige Lichtinstallation. Klasse! Und nur wenig westwärts liegt die Weinbauregion Saar, kurioserweise an der Mosel.
Im malerischen Winzerort Sehndorf bei Perl treffe ich Ralf Petgen. Es ist Samstagnachmittag, mit seiner Frau Brigitte sitzt er im Vorgarten und genießt entspannt eine Flasche vom eigenen Riesling-Sekt. Später, im jahrhundertealten Keller des Familien-Weingutes „Ökonomierat Petgen-Dahm“, zwischen Barrique-Fässern und Stahltanks, landen wir bei Trockenbee-renauslesen und Eisweinen.
Nicht mehr die ganze Etappe bis zum nächsten Ziel selbst ra-deln zu müssen trifft sich in diesem Fall ganz gut – in Merzig erreiche ich den bequemen Radbus nach Weiskirchen.Weiskirchen liegt auf 400 Metern am Rande des Schwarzwäl-der Hochwaldes. Erstmal eine Runde in die Blockhaussauna, dann einen mit frischen Kräutern gegrillten Wolfsbarsch – das Parkhotel ist ein guter Ort zum Ausruhen, Genießen und Kraft tanken für morgen. Schöne, einsame Strecken folgen auf der nächsten Etappe, hügelig und abwechslungsreich, viel Wald, viel Grün, weite Blicke in die Landschaft.
In Hausbach, aus der Kurve von oben kommend ins Dorf rol-lend, signalisiert eine elektronische Anzeigetafel: „Sie fahren 15 km/h.“ Das reicht, um ein paar Schnecken am Wegrand zu überholen. Ich reduziere auf „Sie fahren 0 km/h“ und kaufe in der „Bäckerei Quinten“ Brötchen und frische Mettwurst. Das schmeckt richtig gut. So gestärkt, bin ich bereit, es mit mei-nem inneren Schweinehund aufzunehmen. Es wird steil. Aber hier spielt das gelbe Saar-Lor-Lux-Rad (gängige Abkürzung für die Dreiländerregion Saarland-Lothringen-Luxemburg) seine Qualität aus. Nie aus der Puste geraten, nie abgestiegen, lang-sam, aber stetig tretend schaffe ich den Berg. Manche Gäste, sagt der Vermieter, kaufen das Rad nach der Tour ... Und nach Mettlach runter rollt es sich dann von allein.
Der Ort hat vom Schicksal zwei Dinge mitbekommen: erstens die Saarschleife, die aber eigentlich zu Orscholz gehört, wes-wegen die Orscholzer jetzt Gerechtigkeit und einen politisch korrekten neuen Namen für die weltberühmte Mettlacher Saarschleife fordern. Und zweitens das Porzellan. Seit 1809 ist Villeroy & Boch hier beheimatet.
Zur Saarschleife fahre ich am nächsten Morgen bei Tagesan-bruch, sehr zackiger Anstieg, alles vergessen beim Panorama-blick von der „Cloef“, der steinernen Kanzel hoch über dem Wasser. Dichter Nebel liegt über dem Fluss, das Grün auf den Höhen wird vom Morgenrot in fast herbstliche Farben geklei-det. Mit dem Sonnenaufgang kommt Bewegung ins Bild: Die ersten Lichtstrahlen schneiden durch die Wolken und jagen die Nebelbänke im Slalom durch die Flussbiegung. Diese Aussicht hat Weltklasse.
Autor Andreas Hub berichtet seit 35 Jahren weltweit für Reise-magazine, entdeckt aber auch immer wieder gerne deutsche Landschaften für sich.
Alles fließt, ob die Saar bei Sarreguemines oder der feine Riesling im Weingut Petgen-Dahm.
RUNDUM GLÜCKL ICH .ENDE .
Gastfreundlich . Saarland . 47
Familie Hammes kümmert sich bereits seit 25 Jahren um das Wohl ihrer Gäste.
Links der Wald gehört zu Frankreich, der rechts zu Lux em burg“, erklärt Vera
Hammes das Panorama von der Terrasse ihres Hotels in Perl. Für Radfahrer gesagt: Nur einen Ki-lometer in die Pedale treten, und man ist in Frankreich oder im luxemburgi schen Schengen. Mehr Grenzlage geht nicht. „Wir sind
das erste Dorf in Deutschland“, fügt die Hotelchefin vergnügt hinzu, „zumindest von unse-ren beiden Nachbarländern aus gesehen.“ Spricht´s und stellt das Glas ab, das jedem Radfahrer zur Begrüßung angeboten wird. Wieder ist Vera Hammes um ein flottes Bonmot nicht verlegen: „Ein Radler für den Radler“, so lautet die Begrüßungsformel für Radfahrer, die sich in einem der freundlichen Zimmer des Hotel Hammes einquartieren. Seit über 25 Jahren ist der Familienbetrieb von Vera und Ernst Hammes auf Radfahrer eingestellt. Neben dem Eingang hängt das Bett & Bike-Logo des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. Mit dem Logo darf sich schmücken, wer einen ganzen Kriterienkatalog erfüllt: Radfah-rer sind bei auch für nur eine Nacht willkommen, es gibt eine Radgarage, nasse Kleidung kann getrocknet werden, ein kräftiges Radlerfrühstück macht fit für die nächste Etappe. Die schönste Überraschung wartet im Restaurant. Feine Tischwäsche und elegante Gläser verleihen den drei Sälen eine zugleich noble und behagliche Note. Schneckenpfännchen zur Vor-speise und flambierte Mirabellen sind kulinarische Grüße aus dem benachbarten Lothringen. Neben exzellenten Weinen von Saar und Mosel stehen ein erfrischender Rosé und feinperlige Crémants aus Luxemburg auf der Weinkarte.
Qualität ist oberstes Gebot. Reh und Rind werden von Ernst Ham-mes, der gelernter Metzger ist, beim Einkauf mit kundigem Blick ausgesucht. In der Küche dann sorgt das Köcheduo aus Schwie-gersohn Alexander und Chefkoch Michael dafür, dass die Radtour zur Schlemmerreise wird.Wo es morgen hingeht? Vielleicht zur römischen Villa in Perl-Borg oder an die Saarschleife bei Orscholz. Die Hotelchefin und bekennende Saarländerin gibt dank ihrer Ortskenntnis kundig Auskunft: „Schließlich bin ich eine Perle aus Perl.“
Hotel Hammes
v o n K l a u s S i m o n
BETT & BIKE-BETRIEBE IM SAARLAND
Zu einer gelungenen Radtour gehört auch eine Unterkunft, die auf die besonderen Bedürfnisse von radelnden Gästen eingestellt ist. Die Bett & Bike-Betriebe werden nach den Qualitätskrite-rien des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) geprüft und signalisieren damit, dass Radler herzlich willkommen sind. Eine Übersicht über alle saarländischen Bett & Bike-Betriebe finden Sie unter www.radfahren.saarland.de
Hotel HammesHubertus-von-Nell-Str. 15 66706 PerlTel. +49 (0)6867 / 910 30 www.hotel-hammes.de mittwochs geschlossen
48 . Saarland . Zu Rad
Unterwegs imVelo-Paradies
Ausgezeichnet!
Die Radwege des Saarlands sind Spitze, das gibt es jetzt auch schriftlich: „Sehr gute Wegweisung, Infrastruktur und Informationen“, so
bewertet der ADFC den Saar-Radweg und vergibt dafür vier Sterne. Die 98 Kilometer lange Strecke führt entlang der
Saar von Sarreguemines in Frankreich bis nach Konz, wo Saar und Mosel aufeinander treffen. Auch die 356 Kilometer des Saarland-Radwegs wurden als „ADFC-Qualitätsradroute“ mit drei Sternen ausgezeich-net. Die sehr abwechslungsreiche Strecke führt durch die Wiesen des Bliesgaus, entlang der Saar,
über den Schwarzwälder Hochwald, vorbei an Weingütern und ins Dreiländereck.
Das Saarland ist für Radfahrer eine riesige Spielwiese. Anzahl
und Alter der Spieler sind dabei völlig egal. Und auch das Ziel des
Spiels ist vielfältig: Spaß haben, draußen unterwegs sein und
entspannt ankommen. Los geht’s!
Schild voraus!
Wo geht‘s lang? Immer dem Wegweiser nach! Das Saarland hat für Radfahrer ein eigenes, leicht ver-ständliches Beschilderungssystem entwickelt. Die
touristischen Strecken folgen grünen Schildern mit Radsymbol und farbigem Routen-Logo. Entlang der Wege stehen große Schilder mit exakter Kilometerangabe und kleinere Folgeschil-der. Auf Einzelziele wie Bahnhöfe, touristische Attraktionen oder Hotels und Restaurants weisen jeweils eigene Tafeln hin. Neben der durchgehenden Beschilderung beschreiben dreispra-chige Infotafeln Sehenswürdigkeiten, den Routenverlauf und bieten Informationen zu der Umgebung. Ein Höhenprofil zeigt an, ob es auf der weiteren Strecke bergauf oder bergab geht.
Querfeldein
Ganz sportlich ohne Motor, dafür aber mit direktem Na-turkontakt, das ist der Reiz des Mountainbiken. Durch Wald und Wiesen, über Stock und Stein – die Trails in
St. Wendel und St. Ingbert haben sich zu einem El Dorado für Mountainbiker entwickelt. Hier kämpften bereits die Besten um den Cyclo-Cross Weltmeistertitel und die Deutschen Meis-terschaften im Mountainbike-Marathon. Die zwei unterschied-lichen Verläufe der Strecke „Die Pur“ in St. Ingbert bieten Profis und Könnern jede Menge Herausforderungen. Aber auch Anfänger können hier mit Spaß in die Pedale treten und ihre ersten Erfahrungen sammeln.
Zu Rad . Saarland . 49
ARRANGEMENT-TIPPS
ExKLUSIV RADELN AN DER SAARSCHLEIFEVom Hotel auf den Radweg: Genießen Sie die perfekte Lage in Mettlach an der Saarschleife. 2 Übernachtungen im 4-Sterne- Hotel Saarpark 2 Frühstücksbuffets 1 saarländisches 3-Gang-Menü 1 Schlemmermenü Nutzung der Saunalandschaft Preis pro Person im DZ 118,00 €
SCHLEMMERRADELNRadeln Sie einmal rund ums Saarland und lernen Sie die hervorragende Küche kennen. 6 Übernachtungen in ausgewählten Hotels 6 Frühstücksbuffets 6 Abendmenüs (vom Gourmetmenü bis zur traditionellen saarlän- dischen Küche) Gepäcktransfer Ausführliches KartenmaterialPreis pro Person im DZ 519,00 €
EVELO ZUM KENNENLERNENDie landschaftlich sehr reizvolle Tour führt durch das UNESCO-Biosphären - reservat Bliesgau. 2 Übernachtungen in ausgewählten Hotels inkl. Frühstück 1 Drei-Gang-Menü mit 1 Bier im historischen Brauhaus 1 Vier-Gang-Menü im Hotel- Restaurant zur Post in Blieskastel 1 Lunchpaket, 1 Radkarte eVelo-Saarland-LeihfahrradPreis pro Person im DZ 189,00 €
Motivations-Motor
K eine Lust auf schweißtreibende Steigungen oder Muskelkater? Dann steigen Sie doch um auf das eVelo. Das Rad mit dem lautlosen Elektromotor unterstützt
Ihre Muskelkraft um bis zu 150 Prozent. Ein landesweites Netzwerk mit Verleihstellen, Stationen zum Akku-Aufladen und Transport-Service machen das Saarland zu einer optima-len E-Bike-Region. Und so steht einer „genussvollen“ Radtour nichts mehr im Wege: Einfach aufsteigen, losfahren und ganz mühelos auch die Höhenzüge des Saarlandes erklimmen.
Abstecher zu den Nachbarn
Eben gab es noch ein „Hallo!“, drei Tritte in die Pedale später tönt es „Bonjour!“ Die grenzüberschreitenden Routen machen das Radfahren im Saarland zu einem
grenzenlosen Vergnügen. Die VeloRoute SaarLorLux führt entlang der Flusstäler von Saar, Mosel und Sauer durch das Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Dabei bekommen die Radfahrer viele kulturelle Sehenswürdigkeiten und die schönsten Landschaften der Region zu Gesicht. Die Saar-Elsass-Tour startet in Trier, der ältesten Stadt Deutsch-lands, und zieht sich ganz eben an den Flussufern durch das Saarland bis ins elsässische Straßburg. Auch diese Route be-sticht mit reizvollen Landschaften und führt durch historische Städte und einzigartige UNESCO-Welterbestätten.
Weitere Arrangements und Informationen gibt es auf www.tourismus.saarland.de
A B C
50 . Saarland . Natürlich
v o n B ä r b e l O f t r i n g , D i p l o m - B i o l o g i n , S a c h b u c h a u t o r i n
Lieblingsfarbe:
Natur
Sicherlich, Natur gibt es überall. Doch das Saarland punktet mit einer überdurchschnitt-
lich großen Waldfläche, durchzogen von Wiesen, naturnahen Flüssen und glitzernden
Seen. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass es so viele Saarländer und Urlauber zu
Fuß oder auf dem Fahrrad nach draußen zieht. Und das ist auch gut so, zeigen doch
viele medizinische, psychologische und soziologische Studien, dass es zu den positiven
Auswirkungen von Naturerlebnissen keine Alternativen gibt: Draußen sein macht Spaß
und fördert die körperliche und geistige Gesundheit – nachhaltig.
Die saarländische Waldkultur
Das, was Wanderer und Radler, An gler und Natur-freunde schon lange intuitiv wissen, bestätigen immer mehr Wissenschaftler. So veröffentlicht der Soziologe Rainer Brämer, Uni Marburg, folgende Forschungsergebnisse: Ein Spaziergang im Grünen
wirkt in hohem Maße stressentlastend. Durch die Natur joggen-de Menschen haben nach einem Lauf einen höheren Gehalt des Stimmungshormons Serotonin im Blut und fühlen sich seelisch ausgeglichener und körperlich entspannter als Jogger auf einem
Laufband. Menschen, die regelmäßig in die Natur gehen, sind durchschnittlich weniger krank und leben länger als Menschen ohne Kontakt zur Natur. Patienten, die in eine grüne Umgebung schauen, werden schneller gesund – und das bei geringerer Medikamentengabe und weniger Beschwerden. Die Aussagen „Regeneration durch Natur“ und „Wandern hält gesund“ vertraten auch namhafte Experten aus Medizin und Tourismus auf den Gesundheitskongressen, die 2008 und 2010 im Saarland stattfanden. Die erste Nationale Grundlagenunter-
Täglich mindestens ein kräftiger „Schluck Natur“ hellt schon nach fünf Minuten nachweislich die Stimmung auf ...
Naturerlebnisse sind Urlaub für unser reizüberflutetes Gehirn ...
Naturerlebnisse machen glücklich und bleiben lange in Erinnerung …
52 . Saarland . Natürlich
suchung zum Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern, die der Deutsche Wanderverband 2010 veröffentlichte, bestätigte: 90 % der Wanderer fühlen sich nach einer Wanderung im Vergleich zu vorher „insgesamt besser“, 83 % „glücklich und zufrieden“, 74 % „seelisch ausgeglichener“ und 58 % „körperlich fitter“. Bewegung in der Natur – bei Wind und Wetter! – bringen nicht nur den Kreislauf in Schwung. Auch die Seele atmet auf – gerade wenn sich mit zunehmendem Alter der Blick weitet für die Schönheit und Erhabenheit der Natur. Das wissen nicht nur Naturpsychologen, sondern alle, die schon einmal wandernd im Saarland unterwegs waren. Naturerlebnisse sind Urlaub für unser reizüberflutetes Gehirn, machen nachhaltig glücklich und bleiben lange in Erinnerung.Damit die Natur uns gut tut, müssen wir sie als schön empfin-den. Das ist in einem dichten Nadelwald tendenziell weniger der Fall als in lichten Mischwäldern mit vielen Laubbäumen oder in einer offenen Landschaft mit Wiesen, Waldrand und klaren Seen. Genau das bietet das Saarland: In seiner vielfäl-tigen Topografie findet man auf kleinstem Raum die unter-schiedlichsten Naturräume wie die ausgedehnten Wälder im Naturpark Saar-Hunsrück, einen letzten Rest Urwald vor den Toren der Landeshauptstadt Saarbrücken, herrliche Fluss- und Auenlandschaften an Saar und Mosel, sanfte Gau- und Hügel-landschaften mit Weinbergen und Höhenzügen. Im Saarland locken zudem Naherholungsgebiete an Stillge-wässern wie dem Bostalsee: Von weit her kommen Segler und Surfer hierher und geben den Badenden am Sandstrand ein Gefühl von Urlaub am Meer. Wertvolle Buchenwälder und offenes Naturland mit Orchideen- und Streuobstwiesen charakterisieren den Bliesgau, das jüngs-te der deutschen UNESCO-Biosphärenreservate (siehe auch S. 53). Wanderer finden attraktive Wanderwege im Grenzgebiet zu Frankreich und Luxemburg, etwa die Gipfeltour auf den 418
Meter hohen Litermont im Landkreis Saarlouis, „Deutschlands schönstem Wanderweg 2007“. Egal, wo man sich im Saarland aufhält – zum nächsten Grün ist es nicht weit. Selbst in Saarbrücken, Deutschlands Groß-stadt mit dem höchsten Waldanteil (47 % der Freiflächen), muss man nicht weit gehen, um Natur pur zu tanken. Dort und in den abwechslungsreichen Naturlandschaften des Saar-lands gibt es in allen Jahreszeiten Möglichkeiten, die Natur zu entdecken und zu genießen: das Vogelkonzert am Frühjahrs-morgen, bunte Blumen und Schmetterlinge im Sommer, saftige Äpfel und allerlei Beeren im Herbstwald, Rehe am winterlichen Waldrand. Zeit im Grünen gehört ebenso zur menschlichen Gesundheit wie Wasser und Vitamine: Täglich mindestens ein kräftiger „Schluck Natur“ hellt schon nach fünf Minuten nachweislich die Stimmung auf, ob in Form eines Spaziergangs oder einer kleinen Radtour, auch wenn diese nur durch Wald und Flur zum nächsten Bäcker führt. Noch nachhaltiger ist der Effekt bei einem kurzen oder längeren Urlaub mit ausgiebigen Wander- und Radtouren oder einfach viel entspannter Zeit im Freien. Denn Natur macht fröhlich, gesund und lebendig – und wir bekommen sie überall, jeden Tag, rund um die Uhr und natürlich kostenlos.
Literatur
Bärbel Oftring: NaturLust – draußen mehr erleben. Das Jahreszeitenbuch. Kosmos-Verlag Stuttgart (erscheint im Februar 2012), ISBN 978-3-440-13148-0
Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubs-markt Wandern. Deutscher Wanderverband e.V. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
Zeit im Grünen gehört ebenso zur menschlichen Gesundheit wie Wasser und Vitamine …
74 % der Wanderer fühlen sich seelisch ausgeglichener nach einer Wanderung ...
Patienten, die in eine grüne Umgebung schauen, werden schneller gesund …
Natürlich . Saarland . 53
Gangolf Rammo von der Stabsstelle „Nachhaltigkeit“
WIE OFT KÖNNEN SIE IHRE BÜROLUFT GEGEN DEN WALDDUFT EINTAUSCHEN?Mein Job bindet mich schon viel an den Schreibtisch. Aber ich versuche, so oft wie möglich raus in die Praxis, in die Wälder zu kommen. Nicht nur, um dort zu arbei-ten. Da geht es mir wie vielen anderen: Manchmal habe ich einfach diese Sehnsucht nach wilder Natur. Deshalb dürfen Wälder für mich gerne richtig wild und unauf-geräumt sein.
SO WIE DER URWALD VOR DEN TOREN SAARBRÜCKENS?Ja, ein spannendes Projekt. Seit mehr als 20 Jahren wird dieser Wald sich selbst überlassen. Da können die Bäume natürlich wachsen und alt werden. Die Wanderer dürfen diesen Wald ausdrücklich auch abseits der Pfade durchstreifen. Das ist Erho-lung pur und echtes Abenteuer zugleich.Auch in den anderen Wäldern arbeiten wir naturnah. Das heißt, wir unterstützen Pflanzen, die in unseren Breitengraden von Natur aus vorherrschen. Im Saarland sind das vor allem Laubwälder, die hier bereits 70 Prozent der Waldfläche ausma-chen. Um dieses wertvolle Gut zu bewahren, setzen wir auf Naturverjüngung: Wir sorgen dafür, dass sich die Bäume mit ihren eigenen Samen fortpflanzen und den Wald so jung halten können.
UND ES KOMMEN GERADE SOGAR NEUE FLÄCHEN HINZU. WAS PASSIERT DA? Auf den alten Industriebrachen erobert sich die Natur gerade ihr Revier zurück. Und dabei entstehen vor allem auf den ehemaligen Bergbauflächen neue Wälder mit einem ganz eigenen Charakter, den man sonst eher aus Skandinavien kennt: Diese jungen Wälder sind sehr licht, bestehen überwiegend aus Birken und dicken Moosschichten. Tolle Beispiele dafür sind rund um Landsweiler-Reden oder auf dem Haldenrundweg im Fischbachtal nordöstlich von Saarbrücken zu sehen.
UND WAS IST IHRE PERSÖNLICHE LIEBLINGSROUTE IM SAARLAND?Ich liebe die Tafeltour an der Saarschleife. Die Aussicht ist jedes Mal wieder eindrucks-voll. Aber ich laufe auch gerne durch den Kirkeler Wald mit seinen bizarren Felsen. Da sieht man gleich, wie abwechslungsreich das Saarland und seine Wälder sind.
Gangolf Rammo kennt seine heimischen Wälder wie kaum ein anderer Saarländer: 13 Jahre lang leitete er als Förster ein Revier im saarländischen Norden, bevor
ihn das Landesministerium für Umwelt, Energie und Verkehr als Experten engagierte. In der Stabsstelle „Nachhaltigkeit“ betreut der 56-jährige Saarländer Projekte zum Schutz der Wälder.
Wild und spannend: Die saarländischen
Wälder Fahrtziel Natur 2012: UNESCO-Biosphären-reservat Bliesgau Als eines von 20 Schutzge-bieten bei Fahrtziel Natur, der Kooperation von BUND, NABU, VCD und der DB, ist der Bliesgau ein Ort zum Wohlfühlen: Ausgedehnte Buchenwälder, von der Blies durchzogene Auenlandschaf-ten, wertvolle Streuobstbe-stände und Muschelkalkböden, auf denen unterschiedlichste Orchideen arten wachsen – in dieser abwechslungsreichen Landschaft finden viele seltene Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum. So unterschiedlich die Kulissen, so vielfältig auch die Mög-lichkeiten, die Natur und die Lebensräume der Biber, Stein-kauze und Scheckenfalter zu erleben: Auf gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen können Gäste behutsam mit oder ohne Natur- und Landschaftsführer auf Entdeckungsreise gehen, beim Klettern oder Kanufahren die Perspektive wechseln oder sich die Landschaft mit einem Bliesgau-Menü schmecken lassen. www.biosphaere-bliesgau.eu
54 . Saarland . Zu Fuß
Das Saarland ist wie zum Wandern geschaffen: Wälder und
Wiesen, Berge und Täler, Flüsse und Seen – verbunden mit so
vielen ausgezeichneten Wanderwegen, dass die Entscheidung
schwer fällt. Unsere Top 5 Wandererlebnisse sind Anreiz
für traumhafte Einstiege ins SaarWanderLand.
WanderLandSaar
Zu Fuß . Saarland . 55
Premium-Wanderwege genießen
Hier war bestimmt noch niemand. Oder? Der Waldbo-den sieht so unberührt aus.
Und gerade das macht ihn zu einem Stück „Premiumweg”. Dieses Siegel des Deutschen Wanderinstituts steht für höchste Qualität. Wer sich auf so ausgezeichnete Pfade begibt, er-lebt Natur pur. Erde und Gras statt Schotter und Asphalt, Stille und Er-holung statt Lärm und Stress. Nir-gendwo sonst finden Wanderer sie so häufig auf so kleinem Raum wie im Saarland. Über 50 Wege tragen im Saarland das Premium-Siegel des Deutschen Wanderinstituts. Soll es durch urige Buchenwälder, über bunte Streuobstwiesen oder entlang wilder Bäche gehen? Im Saarland ha-ben Sie stets die Wahl und können nach Herzenslust kombinieren. Ist der Wanderrucksack schon gepackt? Den Kompass können Sie getrost zu Hause lassen. Denn Premiumwe-ge zeichnen sich auch durch eine lückenlose Markierung aus.
1
2 Die erste Fernwanderung erleben: Der Saar- Hunsrück-Steig
Q uer über den Hunsrück, von der Saarschleife bis in die Edelsteinstadt Idar-Ober-
stein, verläuft der Saar-Hunsrück-Steig. Der Weg besticht wie kein anderer durch sein landschaftliches Potential: Wein- und Flussland-schaften an Saar, Mosel und Nahe wetteifern mit den waldreichen Höhenzügen und Bergkämmen der Mittelgebirgsregion Hunsrück. Der Saar-Hunsrück-Steig ist einer von Deutschlands Top-Fernwanderwegen und bietet mit seinen Trekkingpas-sagen über schmale Pfade ein echtes Natur-Abenteuer fernab von Straßen und Lärm. Die rund 180 Kilome-ter lange Strecke, die durch das Saarland und Rheinland-Pfalz führt, lässt sich gut innerhalb von zehn Tagen erwandern.
Land
56 . Saarland . Zu Fuß
Zum Pilgern aufbrechen
M anche machen es aus Dankbarkeit, andere sind auf der Suche nach Sinn
und Erkenntnis. Seit mehr als 1.000 Jahren lockt der Jakobsweg Pilger und Reisende aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Gründen über die europäischen Routen zur Grabesstätte des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Heute ist der Weg auf vielen Strecken quer durch Europa ausgeschildert, auch im Saarland. Hier kann man auf dem so genannten „Sternenweg – Chemin des étoiles“ im Zeichen der Muschel von Hornbach nach Metz pilgern – oder einfach nur wandern. Das gilt auch für die Wendelinus- Pilgerwege im Sankt Wendeler Land, die sowohl als Wanderwege über-zeugen, aber auch Stationen zur Besinnung bieten. Ein Highlight für alle Wallfahrer sind die Heilig-Rock-Tage im Frühjahr 2012 in Trier.
3
Zu Fuß . Saarland . 57
Einen Tag der Kochmütze folgen
Wer kennt das nicht? Nach einer erlebnis-reichen Wanderung
schmeckt jede Mahlzeit meist doppelt so gut. Und so gilt die Einkehr für viele als Krönung einer jeden Wanderung. Das Saarland schenkt ihr mit seinen sieben Tafel-touren deshalb besondere Aufmerk-samkeit. Unter dem Motto „Wandern und Schlemmen“ verschaffen sich Urlauber und Saarländer auf reizvol-len Wegen landschaftliche Hochge-nüsse, um sich dann in ausgewähl-ten Restaurants mit kulinarischen Delikatessen verwöhnen zu lassen. Folgen Sie einfach den weißen Schil-dern mit der Kochmütze, entdecken Sie die schönsten Wanderrouten im Saarland und runden Sie den Tag mit einem Streifzug durch die her-vorragende regionale Küche ab.
4
58 . Saarland . Zu Fuß
ENTDECKERTOUR SAAR-HUNSRÜCK-STEIG1. Tag: Anreise2. Tag: Wanderung Orscholz – Britten, 18 km3. Tag: Wanderung nach Weiskirchen, 22/26 km4. Tag: Entspannen in Weis - kirchen und Abreise 3 Übernachtungen 3 Frühstücke 1 WanderinformationspaketPreis pro Person im DZ 121,00 €
WANDER-ARRANGEMENTWandern Sie im idyllischen Luft-kurort Tholey und entspannen Sie im Hotel Hofgut Imsbach***. 2 Übernachtungen im Hofgut Imsbach***
2 Frühstücksbuffets 2 Drei-Gang-Menüs Lunchpaket oder Mittag essen im Restaurant Kartenmaterial Saunanutzung und ein KräuterfußbadPreis pro Person im DZ 170,00 €
SAARSCHLEIFE TAFELTOUR SPEZIALErwandern Sie das Wahrzeichen des Saarlandes: die Saarschleife. 2 Übernachtungen im Landhotel Saarschleife****
2 Saarwirtsfrühstücksbuffets 1 Landhausmenü (3-Gang- Menü) 1 großes Tafeltourenmenü (4-Gang-Menü, regionale Küche) 1 Wandertüte Tourenbeschreibung Hallenbad- und Saunanutzung Preis pro Person im DZ 180,00 €
Weitere Arrangements und Informationen gibt es aufwww.wandern.saarland.de
Die deutsch-französische Grenze erwandern
H allo und Bonjour! Gleich mehrere Routen der Region bieten grenzenlosen Wander-
genuss: Der Panoramaweg Perl schlän-gelt sich im deutsch-französischen Naturschutzgebiet Hammelsberg über Weinhänge, führt durch Orchideenwie-sen und bietet herrliche Ausblicke auf das Moseltal, Luxemburg und Frank-reich. Entlang des Flusses Blies folgt der Blies-Grenz-Weg der natürlichen Grenze zu Frankreich durch sattgrüne Auen und über Höhen mit weiten Ausblicken bis in die Vogesen.
ARRANGEMENT-TIPPS5A
B
C
Nostalgisch . Saarland . 59
Dahemm bleibt
dahemm.
v o n S t e f a n S c h o r r
Schaut euch mal diesen schönen Wald an.“ Wir haben die saarländische Landesgrenze kaum passiert, da schwärme ich unseren Kindern von Mischwäldern enormer Größe und sanft geschwungenen Hochwald-Hügeln als Aus-läufer des Mittelgebirges Hunsrück vor. Hier-hin und dorthin zeige ich und realisiere mal wieder, dass mir erst aus der Distanz des fer-nen Bremens klar wird, in welch landschaft-
lich privilegierter Gegend ich aufgewachsen bin.Unsere Knirpse teilen diese „Heimat“-Begeisterung längst. Ein Saarlandbesuch ohne zumindest kurzen Waldspazier-gang ist deshalb undenkbar. Nur wenige Schritte sind es vom Haus meiner Schwester bis zum Premium-Wanderweg „Der Bergener“. Unser Sohn watet be-geistert durch den flachen Rotenbach und sam-melt mehr Stöcke, als er tragen kann. Unsere zweijährige Tochter betrachtet Pilze. Und meine Frau? Die bleibt vor einem stattlichen Findling am Wegesrand stehen. „Wie könnten wir den denn in unseren Garten bekommen?“ Die abwechslungsreiche Natur ist auch Bestand-teil schöner Erinnerungen. „Weißt du noch, unsere drei Tage auf dem Saar-Hunsrück-Steig?“ Solch eine kleine Flucht krönt den Heimatbesuch. Etwa auch die Saarschleife Tafeltour, auf der ich mit meiner Frau ge-meinsam Wandern und Schlemmen verbin-de. Miserables Wetter will uns die „Flemm“ (nicht wörtlich zu übersetzende miese Stimmung) bescheren. Die Tour abbre-
chen? Quatsch. Wir verlassen kurzerhand den Wanderweg bei Orscholz und lassen unsere verregnete Stimmung im Restaurant des „Landhotels Saarschleife“ mit saarländischen Köstlichkeiten wieder aufhellen. Die Saarschleife – also DAS Wahrzeichen – vom Aussichtspunkt Cloef zu betrachten, ist danach trotz des Regens ein Genuss.Zum Ausklang des Wandertags gibt es Mettlacher Abtei-Bräu. Bei diesem süffigen, selbst gebrauten Bier der Abtei-Brauerei bringen uns „Ein-heimische“ auf den aktuellen Stand der Lokalpolitik. Die interessiert uns noch immer. Die emotionale Bindung endet auch nach Jahren im
freiwilligen Exil nicht. „Dahemm“ bleibt eben doch „dahemm“. Auch der Leitspruch „Hauptsach gudd gess.“ ist noch tief in unse-
ren Köpfen verwurzelt. Der Koch der Mettlacher Abtei-Brauerei serviert uns „Gefillde“ (herzhafte Kartoffel-
klöße, gefüllt mit Hackfleisch und Leberwurst, mit Speckrahmsoße und Sauerkraut) und vegetarische „Brauerfladen“. Das Schlemmen überwiegt heute.Sohnemann genießt derweil beim Opa seine ob-ligatorische Ausfahrt auf dem Trecker des Nach-barn. Und lässt sich den Mundart-Comic „Em Asterix sei groosi Tuur“ (Asterix auf großer Fahrt) vorlesen. Welche „Fremdsprache“ er da durchs Zuhören lernt, ist ihm aber wohl nicht so klar. „Papa, ich kann jetzt sogar was auf Englisch sagen“, verkündet der Vierjährige abends stolz: „Machs gudd.“
Stefan Schorr (37) verließ das Saarland 1999. Der freie Journalist und Fotograf lebt aus Überzeugung in Bremen. Aus noch tieferer Überzeugung bleibt er im Herzen aber Saarländer.
Heimatbesuche des in Bremen lebenden Exil-Saarländers Stefan Schorr
arten regelmäßig in wilde Schwärmerei aus
| G L O S S E |
60 . Saarland . Zu Wasser
Raus ins
Alles im Fluss
Wer das Saarland und seine Nachbarn mit einem ganz besonderen Blick kennen lernen möchte, kann das am besten in aller Ruhe vom Fluss aus. Für diese besonders schöne Art zu Reisen sollte man genügend Zeit
mitbringen. Denn die Saar verbindet. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Länder Frankreich und Deutschland und die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland. Im Elsass beginnt sie ihren Lauf zunächst geteilt als Weiße und Rote Saar, um sich nach 246 Kilometern und vielen kleinen und großen Schleifen, mal kanalisiert, mal „à la nature“, bei Konz mit der Mosel zu vereinen. Besonders gut und gemütlich „erfährt“ man die Saar und ihre Kanäle mit dem Hausboot. Wer lieber mit Muskelkraft als Ruderer oder Kanuwanderer auf dem Wasser unterwegs ist, findet auf den Flüssen des Saarlands
ebenfalls viele abwechslungsreiche Reviere. Auf der Blies, einem Nebenfluss der Saar, kann man die Schönheit des Biosphären-reservats Bliesgau sogar mit dem Floß erkunden.
Hausboot Tourentipp: „Die kleine Sauerkrauttour”Benannt nach dem Elsässer Nationalgericht „Choucroute“, zu Deutsch Sauerkraut, führt die Tour durch viele Städte, deren Restaurants das besondere Gemüse traditionell oder in abge-wandelter Form zubereiten. Über 400 Kilometer geht es auf dem Rhein-Marne-Kanal, der Mosel, der Saar und dem Saar-Kanal von Nancy und Metz in Frankreich über Grevenmacher in Luxemburg bis hin nach Trier und Saarbrücken in Deutschland.
Seen in Sicht
I dyllisch eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft des Naturparks Saar-Hunsrück liegt der Bostalsee. Mit einer Wasserfläche von 120 Hektar und einer Tiefe von bis zu 20
So weit, so blau, so schön:
Im Saarland laden neben der namensgebenden Saar und weiteren Flüssen auch traumhafte
Seen zum Urlaub am und auf dem Wasser ein – egal ob sportlich beim Surfen oder Segeln oder
ganz entspannt beim Schwimmen oder Sonnenbaden.
Blaue
Zu Wasser . Saarland . 61
Metern gehört er zu den größten Freizeitgewässern im süd-westdeutschen Raum. Hier kann man seine Freiheit am, auf oder im Wasser genießen, beim Bootfahren, auf Wander- und Radtouren, beim Angeln, Schwimmen und Spielen. Aufgrund der guten Windverhältnisse und der optimalen Infrastruktur ist der Bostalsee zum Segeln und Surfen besonders gut geeig-net. Ein Sandstrand lädt zum Baden und Buddeln ein.
Erholungssuchende und Aktive finden auch rund um den Losheimer Stausee vielfältige Angebote: Ein Netz von Premi-umwanderwegen erschließt die Seelandschaft, der „Park der Vierjahreszeiten“ ist ein Paradies für Gartenfreunde und zum Baden lädt das kinderfreundliche und ruhige Strandbad mit seiner idyllischen Bucht ein. Wassersportlern bieten der Ru-der- und Segelclub sowie der Tauchclub vor Ort Möglichkeiten, ihrem Hobby nachzugehen. An beiden Seen finden Sie dazu die am besten zertifizierten Campingplätze des Saarlandes.
Wellness bei schlechtem Wetter
Das Saarland ist eine der sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Für den Fall der Regenfälle gibt es aber auch eine große Auswahl an Indoor-Aktivitä-ten: Erlebnisbäder versprechen Spaß und Action,
aber auch ruhige und entspannte Wellnessbereiche. Verschie-dene saarländische Hotels bieten neben einem Wellnessurlaub auch Day Spa Angebote an – nicht nur bei Regen ein Genuss!
Welcher Wasser-Urlaub am besten zu Ihnen passt, können Sie auf der nächsten Seite herausfinden.
Mehr Informationen, Tipps und Angebote finden Sie auf www.tourismus.saarland.de und in unserer Broschüre „Unterwegs auf der Saar“.
62 . Saarland . Zu Wasser
Schiff ahoi!
Im Urlaub haben Sie es ger-ne beschaulich. Bekommen
Sie dabei noch etwas zu sehen, umso besser. Starten Sie zu einer Tour mit dem Ausflugsdampfer entlang der Saar: Herumkommen ohne Anstrengung, Sightseeing ohne Hektik, Wasser ohne nass – willkommen an Bord!
Sonnenbrille aufgesetzt, Ärmel hochgekrempelt und
los geht’s! Ob allein oder zu zweit, für Sie darf es schnell und schnittig sein. Ob durch bloße Windkraft auf einem Segelboot oder mit der Motoryacht – Sie sind der Kapitän und geben das Tempo an.
Zu Hause ist es am schöns-ten? Dann nehmen Sie es
doch einfach mit: Mit einem Hausboot sind Sie unterwegs und gleichzeitig daheim. Bade-pausen sind an der Tagesord-nung, starker Seegang nicht zu erwarten, und Landgänge verheißen (saarländische) Exotik und Abenteuer.
Draußen sein ist das Größte für Sie. Sie lieben es, nur
durch Ihre Muskelkraft angetrie-ben, unter den Augen der Was-servögel durch naturbelassene Auen und Flussarme zu gleiten. Wie wäre es mit einer Kanutour auf der Saar, einer sportlichen Ruderwanderung oder einer Floßfahrt auf der Blies?
Auflösung: Welchen Buchstaben haben Sie am häufigsten angekreuzt?
Möglichkeiten, das Saarland vom Wasser aus zu entdecken,
gibt es reichlich. Finden Sie mit unserem Test heraus, auf
welchem Boot Sie am besten aufgehoben sind.
A CB D
1. Wieviel Zeit verbringen Sie gerne auf dem Wasser?
A 1/2 Tag reicht.B 1 ganzer Tag kann es ruhig sein.C 1 Woche, gerne auch mehr.D 1 Tag oder mehrere – da bin ich ganz offen.
2. Werden Sie gerne nass?
A Brrr, bloß nicht!B Das Schönste am Sommer!C Ab und zu, warum nicht?D Klar, ich mag sogar Regentage.
3. Sie mögen es gerne ...
A ruhig und komfortabel.B schnell und sportlich.C wie zu Hause.D still und natürlich.
4. Sie reisen ...
A allein, unterwegs trifft man immer Leute.B in trauter Zweisamkeit.C mit der Familie oder Freunden.D mit Gleichgesinnten.
5. An Bord sind Sie ...
A am liebsten Passagier.B Kapitän natürlich!C Teil der Mannschaft.D Einzelkämpfer.
6. Urlaub ist für Sie ...
A Erholung, aber auch etwas sehen.B Sonne auf der Nase, Wind im Haar.C mit allem, was man braucht, ins Abenteuer starten.D sportlich die Natur genießen.
Impressum . Saarland . 63
N
S
W O
IMPRESSUM
HERAUSGEBERTourismus Zentrale Saarland GmbH, Franz-Josef-Röder-Str. 17, 66119 Saarbrücken Tel.: +49 (0)681/927 20 0 E-Mail: [email protected]
GESTALTUNG UND PRODUKTIONGrafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH, Kaunstraße 21, 14163 Berlin Tel. +49 (0)30/805 859 20www.grafenstein.net
REDAKTIONTourismus Zentrale Saarland GmbH, Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH (Katrin Kohl-städt, [email protected]), Sonja Lange/Destinationsmarketing & Regionalentwicklung
TEXTEPeter Dausend, Andreas Hub, Bärbel Oftring, Stefan Schorr, Alexandra Wolters, Katrin Kohlstädt, Tourismus Zentrale Saarland GmbH
GRAFIKStefanie Weyer, [email protected]
DRUCKO/D – Die Druckerei. Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH Johannes-Gutenberg-Straße 14, 66564 Ottweiler
FOTONACHWEISE
Titel: phormat.de; S.2 phormat.de; S.3 l. sxc.hu/Zsuzsanna Kilian, m. sxc.hu/A.Camacho, r. sxc.hu/Meredith B; S.4/5 m. sxc.hu/Zsuzsanna Kilian, außen (im Uhrzeigersinn): istockphoto.com/DNY59, phormat.de, fotolia/lunamarina, istockphoto/O.Prikhodko, S.Weyer, istockphoto/W.Münzker, carduus, Pereira, flickr/Bastien Vaucher, istockphoto/kertlis; S.6 l. istockphoto/M.Kovacheva Photography, r. phormat.de; S.7 u.l. flickr/RobinEllisActor, o.l. istockphoto/R.Rhay, o.r. flickr/W.Staudt, u.r. phormat.de; S.8/9 phormat.de; S.10 Philip Koschel; S.11-16 phormat.de, Koch S.14: Philip Koschel, istockphoto/mgkaya; S.17 istockphoto/N.Loran; l. sonymusic.com/N.Georgiew, m.&r. Dillinger Hütte, S.18 pixelio/M.Großmann; S.19 phormat.de, u.r. flickr/myahya; S.20 phormat.de; S.21 phormat.de, 3.v.o. flickr/Bastien Vaucher; S.22 v.o.l.n.u.r. istockphoto/Floortje, Pereira, Vuong, travellinglight, P.Milevski, P.Garbet, I.Drazowa-Fischer, phormat.de, 123rf/lcalek, istockphoto/malerapaso, felinda, only_fabrizio; S.23 fotolia/Viktor; S.24 o. istockphoto/Floortje, u. phormat.de; S.25 o. phormat.de, u.v.l.n.r. istockphoto/malerapaso, linearcurves, travellinglight, linearcurves, Vuong; S.26 phormat.de; S.27 o. phormat.de, u.v.l.n.r. istockphoto/only_fabrizio, linearcurves, istockphoto/Xtremer, istockphoto/linearcurves, Pereira; S.28 o. phormat.de, u. istockphoto/E.Isselée; S.29 istockphoto/Maridav; S.30 phormat.de; S.31 Leistungsträger im Saarland, u. istockphoto/U.Betin; S. 34 Saarländisches Staatstheater/B.Stöss; S.35 o. istockphoto/L.Rudchen-ko, u. phormat.de; S.36/37 v.l.n.r. Filmfestival Max
Ophüls Preis/H.Bock, Oliver Möst, Stadt Blieskastel, phormat.de, Gabo/Deutsche Grammophon, Festival PERSPECTIVES/E.Boudet, phormat.de; S.38/39 v.l.n.r. Hairspray – Das Broadway Musical, Archäologiepark Römische Villa Borg, stage picture, Historisches Museum Saar, istockphoto/Pereira; S.40 phormat.de; S.41 l.v.o.n.u. phormat.de, Weltkulturerbe Völklin-ger Hütte, Weltkulturerbe Völklinger Hütte/H.-G.Merkel, W.Klauke; r.v.o.n.u. phormat.de, Weltkultur-erbe Völklinger Hütte/G Kassner, GONDWANA – Das Praehistorium®, LA MINE - Musée du Carreau Wendel; S.42 S.Weyer; S.43 r. phormat.de; S.44 S.Weyer; S.45 l. phormat.de, r.o. S.Weyer, r.u. Tourismus Zentrale Saarland; S.46 l. Tourismus Zentrale Saarland; S.47 Hotel Hammes; S.48/49 istockphoto/A-Digit, sxc.hu/Meredith B; S.50 phormat.de, sxc.hu/Meredith B; S.51 flickr/W.Staudt; S.52 o. flickr/J.S.Müller, u. flickr/Frédéric de Lux; S.54/55 l. phormat.de, r. istockphoto/rotofrank; S.56 P.Lupp, Regionalverband Saarbrücken; S.57-58 phormat.de; S.59 o. istockphoto/N.Monu, u. flickr/keepwaddling1; S.60/61 o. phormat.de, u. foto-lia/aquariagirl1970; S.62/63 istockphoto/malerapaso
Illustrationen: S.28/29, 48/49, 62/63 S.Weyer/K.Klakow
Die Tourismus Zentrale Saarland übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben in diesem Magazin. (Ausgabe 2012)
64 . Saarland . Reisebedingungen
Die nachfolgenden Reisebedingungen gelten für Pauschalangebote (Gesamtheit von Reiseleistungen gemäß § 651 a Abs. 1 BGB). Sie werden, soweit nach den gesetzlichen Bestimmungen wirksam vereinbart, Inhalt des zwischen Ihnen – nachfol-gend „Gast“ genannt – und uns als Reiseveranstal-ter/Vermittler – nachfolgend „TZS“ genannt – im Buchungsfalle nach den gesetzlichen Bestimmun-gen der §§ 651 ff. BGB zustande kommenden Reisevertrages. Bitte lesen Sie diese Bestimmungen daher sorgfältig durch.
1. Abschluss des Reisevertrages1.1 Mit der Buchung, die schriftlich, mündlich, telefo-nisch oder per E-Mail erfolgen kann, bietet der Gast der TZS den Abschluss eines Reisevertrages auf der Grundlage der Reiseausschreibung verbindlich an. 1.2 Der Vertrag kommt mit der Annahme durch die TZS zustande. Sie bedarf keiner bestimmten Form. Bei oder unverzüg-lich nach Vertragsschluss wird die TZS dem Gast die Buchungsbestätigung aushändigen. 1.3 Der die Buchung vornehmende Gast haftet für alle Verpflichtungen von mitangemeldeten Gästen aus dem Reisevertrag, sofern er diese Verpflichtung durch ausdrückliche, gesonderte schriftliche Erklärung übernommen hat.
2. Bezahlung2.1 Zahlungen auf den Reisepreis vor Beendigung der Reise dürfen nur gegen Aushändigung des Sicherungs-scheines im Sinne von § 651 k Abs. 3 BGB gefordert oder angenommen werden. 2.2 Ein Sicherungsschein gemäß § 651 k BGB ist, ab-weichend von Ziffer 2.1, nicht auszuhändigen, wenn die Reise nicht länger als 24 Stunden dauert, keine Übernach-tung einschließt und der Reisepreis 75,– € nicht über-steigt oder wenn die Reiseleistungen keine Beförderung von und zum Reiseort beinhalten und nach den mit dem Gast getroffenen Zahlungsvereinbarungen der gesamte Reisepreis erst mit Reiseende zahlungsfällig wird.2.3 Mit Vertragsschluss ist eine Anzahlung in Höhe von 10 % des Gesamtpreises, mindestens 25,– € pro Person, zu leisten, die auf den Reisepreis angerechnet wird. 2.4 Die Restzahlung ist 4 Wochen vor Reisebeginn fällig, wenn feststeht, dass die Reise durchgeführt wird.
3. Leistungen3.1 Die Leistungsverpflichtung der TZS ergibt sich ausschließlich aus dem Inhalt der Buchungsbestätigung sowie der darin in Bezug genommenen Leistungsbeschrei-bung im Prospekt und aus mit dem Gast schriftlich oder mündlich rechtsverbindlich getroffenen Vereinbarungen. 3.2 Leistungsträger sind von der TZS nicht bevollmäch-tigt, Zusicherungen zu geben oder Vereinbarungen zu treffen, die über die Reiseausschreibung der TZS hinausgehen. 3.3 Orts-, Hotel- oder Hausprospekte, die nicht von der TZS herausgegeben werden, sind für diese unverbindlich, soweit sie nicht durch ausdrückliche Vereinbarung mit dem Gast zum Gegenstand der vertraglichen Leistungen der TZS gemacht wurden.
4. Leistungs- und PreisänderungenÄnderungen und Abweichungen von dem vereinbarten Inhalt des Reisevertrages, die nach Vertragsabschluss notwendig werden und die von der TZS nicht wider Treu und Glauben herbeigeführt wurden, sind gestattet, soweit die Änderungen oder Abweichungen nicht erheblich sind, nicht zu einer wesentlichen Änderung der Reiseleistung führen und den Gesamtzuschnitt der gebuchten Reise nicht beeinträchtigen. Eventuelle Gewährleistungsansprü-che bleiben unberührt, soweit die geänderten Leistungen mit Mängeln behaftet sind. Die TZS ist verpflichtet, den Kunden über Leistungsänderungen und Leistungsabwei-chungen unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Gegebenen-falls wird die TZS dem Gast eine kostenlose Umbuchung oder einen kostenlosen Rücktritt anbieten.
5. Rücktritt durch den Gast, Umbuchung5.1 Der Gast kann jederzeit vor Reisebeginn von der Reise zurücktreten. Maßgeblich ist der Zugang der Rücktritts-
erklärung bei der TZS. Dem Gast wird empfohlen, den Rücktritt schriftlich zu erklären. 5.2 Tritt der Gast vom Reisevertrag zurück oder tritt er die Reise nicht an, so kann die TZS Ersatz für die getroffenen Reisevorkehrungen und für ihre Aufwen-dungen verlangen. Bei der Berechnung des Ersatzes sind gewöhnlich ersparte Aufwendungen und gewöhnlich mögliche anderweitige Verwendungen der Reiseleistungen zu berücksichtigen. 5.3 Die TZS kann ihren Ersatzanspruch unter Berücksich-tigung der nachstehenden Gliederung nach der Nähe des Zeitpunktes des Rücktritts zum vertraglich vereinbarten Reisebeginn in einem prozentualen Verhältnis zum Reise-preis pauschalisieren:- bis zu 30 Tage vor Reiseantritt 10 %- bis zu 15 Tage vor Reiseantritt 30 %- bis zu 7 Tage vor Reiseantritt 50 %- bis zu 3 Tage vor Reiseantritt 75 %- ab 3 Tage vor Reiseantritt bzw. Nichtantritt der Reise 80 %5.4 Dem Gast bleibt es vorbehalten, der TZS nachzu-weisen, dass ihr keine oder wesentlich geringere Kosten als die geltend gemachte Pauschale entstanden sind. In diesem Fall ist der Gast zur Bezahlung der geringeren Kosten verpflichtet. 5.5 Anstatt einer pauschalen Entschädigung kann die TZS ihre konkret entstandenen Kosten entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen als Schaden geltend machen. Sie ist in diesem Fall verpflichtet, dem Gast ihre Aufwen-dungen im Einzelnen zu beziffern und zu belegen. 5.6 Werden auf Wunsch des Gastes nach Vertragsschluss Änderungen hinsichtlich des Reisetermins, der Unterkunft oder der Verpflegungsart oder gebuchter Zusatzleistungen vorgenommen (Umbuchung), kann die TZS bis 31 Tage vor Reiseantritt ein Entgelt in Höhe von 25,– € pro Änderung erheben. Umbuchungswünsche des Gastes, die nach Ablauf der Fristen erfolgen, können nur nach Rücktritt vom Reisevertrag zu Bedingungen gemäß Ziffer 5.3 und gleichzeitiger Neuanmeldung durchgeführt werden. Dies gilt nicht bei Umbuchungswünschen, die nur geringfügige Kosten verursachen.
6. Nicht in Anspruch genommene LeistungenNimmt der Gast einzelne Reiseleistungen infolge vorzei-tiger Rückreise oder aus sonstigen zwingenden Gründen nicht in Anspruch, so wird sich die TZS bei den Leis-tungsträgern um Erstattung der ersparten Aufwendungen bemühen. Diese Verpflichtung entfällt, wenn es sich um völlig unerhebliche Leistungen handelt oder wenn einer Erstattung gesetzliche oder behördliche Bestimmungen entgegenstehen.
7. Rücktritt und Kündigung durch den ReiseveranstalterDie TZS kann nach Antritt der Reise den Reisevertrag fristlos kündigen, wenn der Gast die Durchführung der Reise ungeachtet einer Abmahnung der TZS oder ihrer Beauftragten nachhaltig stört oder wenn er sich in solchem Maße vertragswidrig verhält, dass die sofortige Aufhebung des Vertrages gerechtfertigt ist. Kündigt die TZS, so behält sie den Anspruch auf den Reisepreis; sie muss sich jedoch den Wert der ersparten Aufwendungen sowie diejenigen Vorteile anrechnen lassen, die sie aus einer anderweitigen Verwendung der nicht in Anspruch genommenen Leistung erlangt, einschließlich der ihr von den Leistungsträgern gutgebrachten Beträge.
8. Beschränkung der Haftung der TZSDie vertragliche Haftung der TZS für Schäden, die nicht Körperschäden sind, ist auf den dreifachen Reisepreis beschränkt, soweit ein Schaden des Gastes weder vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt wird oder soweit die TZS für einen dem Gast entstehenden Schaden allein wegen eines Verschuldens eines Leistungsträgers verantwortlich ist.
9. Gewährleistung, Kündigung und Anzeigepflicht9.1 Wird die Reise nicht vertragsmäßig erbracht, so kann der Reisende Abhilfe verlangen. Die TZS kann die Abhilfe verweigern, wenn sie einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordert. Die TZS kann auch in der Weise Ab-
hilfe schaffen, dass sie eine gleichwertige Ersatzleistung erbringt. 9.2 Für die Dauer einer nicht vertragsgemäßen Erbrin-gung der Reise kann der Reisende eine entsprechende Herabsetzung des Reisepreises verlangen (Minderung). Der Reisepreis ist in dem Verhältnis herabzusetzen, in welchem zur Zeit des Verkaufs der Wert der Reise in mangelfreiem Zustand zu dem wirklichen Wert gestanden haben würde. 9.3 Der Reisegast ist verpflichtet, seine Beanstandung unverzüglich der TZS oder der dem Reisenden hierfür benannten Stelle anzuzeigen. Unterlässt es der Reisende schuldhaft, einen Mangel anzuzeigen, tritt ein Anspruch auf Minderung nicht ein. 9.4 Wird eine Reise infolge eines Mangels erheblich beein-trächtigt und leistet die TZS innerhalb einer angemesse-nen Frist keine Abhilfe, so kann der Reisende im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen den Reisevertrag – in seinem eigenen Interesse und aus Beweissicherungsgrün-den zweckmäßig durch schriftliche Erklärung – kündigen. Dasselbe gilt, wenn dem Reisenden die Reise infolge eines Mangels aus wichtigem, der TZS erkennbarem Grund nicht zuzumuten ist. Der Bestimmung einer Frist für die Abhilfe bedarf es nur dann nicht, wenn Abhilfe unmöglich ist oder von der TZS verweigert wird oder wenn die sofortige Kündigung des Vertrages durch ein besonderes Interesse des Reisenden gerechtfertigt wird. Der Reisende schuldet der TZS den auf die in Anspruch genommenen Leistungen entfallenden Teil des Reisepreises, sofern diese Leistungen für ihn von Interesse waren. 9.5 Der Reisende kann unbeschadet der Minderung oder der Kündigung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen, es sei denn, der Mangel der Reise beruht auf einem Umstand, den die TZS nicht zu vertreten hat.
10. Ausschluss von Ansprüchen und Verjährung10.1 Ansprüche wegen nicht vertragsgemäßer Erbringung der Reise hat der Reisende innerhalb eines Monats nach vertraglich vorgesehener Beendigung der Reise gegenüber der TZS geltend zu machen. Nach Ablauf der Frist kann der Reisende Ansprüche nur geltend machen, wenn er ohne Verschulden an der Einhaltung der Frist verhindert worden ist. 10.2 Ansprüche des Gastes nach dem § 651 c bis 651 f BGB verjähren nach einem Jahr ab dem vertraglich vorgesehenen Rückreisedatum. Schweben zwischen der TZS und dem Gast Verhandlungen über geltend gemachte Ansprüche oder die den Anspruch begründenden Umstän-de, so ist die Verjährung gehemmt, bis der Gast oder die TZS die Fortsetzung der Verhandlungen verweigert. Die Verjährung tritt frühestens 3 Monate nach dem Ende der Hemmung ein. 10.3 Ansprüche des Gastes im Sinne der Ziffer 9.1 ver-jähren in 6 Monaten nach dem vertraglich vorgesehenen Reiseende. 10.4 Macht der Gast nach vertraglich vorgesehenem Reiseende Ansprüche innerhalb eines Monats geltend, so ist die Verjährung so lange gehemmt, bis die TZS die Ansprüche schriftlich zurückweist.
11. Gerichtsstand11.1 Der Gast kann die TZS an deren Sitz verklagen. 11.2 Für Klagen gegen den Gast ist ein Wohnsitz maßgeblich, sofern es sich nicht um Vollkaufleute oder Personen handelt, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort nach Vertragsschluss ins Ausland verlegt haben oder deren Wohnsitz oder Aufenthalt im Zeitpunkt der Klageerhebung nicht bekannt ist. In diesen Fällen ist der Sitz der TZS maßgebend.
12. Unwirksamkeit einzelner BestimmungenDie Unwirksamkeit einzelner Bestimmungen begründet nicht die Unwirksamkeit der Reisebedingungen im Übri-gen. Diese Bestimmungen gelten bei Veranstaltungs- und Vermittlungsleistungen der TZS.
Reiseveranstalter: Tourismus Zentrale Saarland GmbH,Geschäftsführerin: Birgit Grauvogel
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Wandern 2012Trekkingabenteuer Saar-Hunsrück-Steig
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Ich möchte Sie gerne neugierig machen auf
das Saarland und seine Nachbarn!
Wie komme ich dazu?
Ich bin Journalist und lebe seit über 40 Jahren im Saarland. Familiäre Bande führten mich schon als Kind des Öfteren an die Saar. Ich erleb-te das ganz spezielle französisch-saarländische Flair in den Fünfziger-jahren, den Übergang zum deutschen Bundesland, den Boom und den Niedergang der Montanindustrie, den allmählichen Wandel zu einem High-Tech-Standort mit besonderer Lebensqualität.
Ich genieße die schöne Landschaft, die unaufgeregte Herzlichkeit der Menschen, die Nähe zur „nächsten Fremde“ in Lothringen und Luxem-burg, das breit gefächerte Kulturangebot und auch die vielen kulina-rischen Anreize in der „Großregion“. Ich lebe gerne in diesem „armen, aber weisen Land“, wie es mal ein Kollege aus Frankfurt beschrieb. Ein Land, zu dessen natürlichen „Ressourcen“ auch so scheinbar altmo-dische Dinge gehören wie gelassene Lebensfreude, ein ausgeprägtes Talent zum Genießen und ein ungekünsteltes soziales Miteinander.
Ich wünsche mir, dass Sie und noch viele andere das Saarland, dieses charmante unbekannte Wesen am Rande der Republik, ent-
decken und nicht mehr missen mögen.
Wolfgang Felk Autor und Journalist
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Das Saarland
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Dans ce numéro : Portraits de 72 chefs étoilés, recettes, la gastronomie et ses aspects historiques, culturels, le vin et autres boissons typiques...
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Dans ce numéro : Portraits de 72 chefs étoilés, recettes, la gastronomie et ses aspects historiques, culturels, le vin et autres boissons typiques...
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Projekt/Projet Interreg IV-A „Aufbau eines transnationalen Marketingkonzepts für den Touris-mus in der Großregion“„ Création d’un concept de marketing transnational commun pour le tourisme dans la Grande Région “Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwick-lung im Rahmen des Programms INTERREG IV-A Großregion.Projet cofi nancé par le Fonds européen de développement régional dans le cadre du programme INTERREG IV-A Grande Région.Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft.L’Union européenne investit dans votre avenir.
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Laufzeit / Typ Erwachsene Kinder (6-14 J.)
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