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Saisonbericht

2016 - 2017

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Inhaltsverzeichnis Saisonbericht 2016/2017

Einleitung und Vorbemerkung zum Saisonbericht 2016/2017 Seite

1. HSV-Fanprojekt im Überblick Seite1.1 Die Arbeit des HSV-Fanprojekts Seite1.2 Veranstaltungskalender 2016/2017 Seite1.3 Spielbegleitungen Hamburger SV Seite1.3.1 Alte Szene unterwegs Seite1.4 Spielbegleitungen HSV II, HSV III und andere Veranstaltungen Seite1.5 Fanhaus, Fanprojektstand und Fanhausaktivitäten Seite1.6 Arbeit mit weiblichen HSV-Fans Seite1.6.1 BAG-Nord-Frauen Treffen Seite1.6.2 F_in Tagung in Wien Seite1.7 Young Supporters Touren Seite1.8 Arbeit und Umgang mit Stadionverboten Seite1.9 Kooperation und Vernetzung Seite

2. Projekte Seite2.1 UFM e.V. Angebote und Inhalte Seite2.1.1 UFM e.V., Übersicht Angebote Seite2.1.2 United Football Movement e.V. Seite2.1.2.1 UFM e.V. Angebote, Inhalte Seite2.1.2.2 UFM, Übersicht Angebote Seite2.1.3 Kooperation mit dem Hamburger Weg Seite2.2 Fachtag Rechtsextremismus Seite2.3 Kultur-, freizeit-, und bildungspädagogische Angebote beim HSV-Fanprojekt Seite2.3.1 Netzwerk E Seite2.3.1.1 Kutten, Hools, Ultras – Zur (politischen) Entwicklung der Fanszene im Volkspark Seite2.3.1.2 Stadtteilrundgang durch Eimsbüttel Seite2.3.2 PerjuF – Projektwochen im HSV-Fanprojekt Seite2.3.3 Graffiti Wand – Nutzung und Ausblick Seite2.3.4 Sportgruppe Selbstbehauptung und Selbstverteidigung Seite

3. Projektplanung Seite

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Einleitung und Vorbemerkung zum Saisonbericht 2016/2017

„Der HSV bleibt sich treu“, so könnte man die (fast) jährlichen Trainerentlassungen, Neuanfänge undUmstrukturierungen der Führungsebene, garniert mit dramatischem Abstiegskampf, beschreiben. Eigentlich gingaber die Saison doch ganz gut los, der Anteilseigner machte viel Geld für neue Spieler locker, auf dem Papier sahdas Team nach einer schlagkräftigen Truppe aus. Dann gewann die Mannschaft beim frischgebackenenDrittligisten Zwickau in dessen neuen Stadion mit 1:0 in der ersten Runde des DFB Pokals. Zwar war es keinberauschendes Fußballfest, aber man hatte sich nicht vom Underdog den Schneid abkaufen lassen und der in der62. Minute eingewechselte Alan Halilovic, von der Hamburger Presse schon als „Balkan-Messi“ hochgejubelt,erzielte mit einem sehenswerten Außenristschuss das entscheidende Tor. Eine Woche später aber begann dieBundesliga und der HSV verpatzte mal wieder den Saisonauftakt. Mit der Bilanz von einem Punkt aus fünfSpielen musste Bruno Labbadia nach einem couragierten aber erfolglosen Heimauftritt gegen Bayern Münchengehen. Er wurde durch Markus Gisdol ersetzt, der zunächst dort weitermachte, wo sein Vorgänger aufgehört hatte,lediglich der 4:0 Erfolg in der zweiten Runde des DFB Pokals beim Halleschen FC machte Mut. Der ersteSaisonsieg konnte dann auch erst am 13. Spieltag auswärts bei Darmstadt 98 geholt werden. Zu diesem Zeitpunkthatte der HSV sieben Punkte, ein Torverhältnis von minus 17 und stand auf dem 17. Tabellenplatz. Bis zurWinterpause konnten noch 6 weitere Punkte eingefahren werden, das Torverhältnis blieb hoffnungslos negativ undder HSV stand auf dem drittletzten Platz, es drohte also die dritte Relegation in vier Jahren.

Der Winter brachte nicht nur den leichten sportlichen Aufschwung, sondern auch einen fast runderneuertenVorstand. Nach gut 2,5 Jahren musste Dietmar Beiersdorfer, der mit der Mission angetreten war, den HSV zuerneuern, wieder gehen. Viele der Hoffnungen, die mit dem Namen Dietmar Beiersdorfer verbunden waren, wur-den nicht erfüllt. Die Zeit vor seiner Entlassung wurde medial begleitet vom üblichen heftigen Blätterrauschen mitdem altbekannten Chaos-Narrativ. Beruhigung sollte Heribert Bruchhagen bringen, der ehemalige Manager vonEintracht Frankfurt übernahm den Vorstandsvorsitz und wehrte sich im ersten Interview gleich vehement gegenden Chaos-Vorwurf. Die Aufgabe des Sportchefs, die Dietmar Beiersdorfer auch ausgefüllt hatte, übernahm JensTodt, der gleich in der Wintertransferphase eine neue Abwehr verpflichten musste.

Nachdem es zunächst mit zwei Niederlagen wieder Rückschläge gab, wurden gleich mehrere Heimspiele in Folgegewonnen, darunter das Achtelfinale im DFB Pokal gegen den 1. FC Köln. Zwischendrin gab es zwar die traditio-nelle hohe Klatsche bei den Bayern in München und man schied gegen Mönchengladbach im DFB Pokal aus, aberdas konnte die Mannschaft nicht weiter verunsichern, so dass am 28. Spieltag nach einem Sieg über Hoffenheimder 13. Tabellenplatz erklommen wurde, mit 4 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Danach kam ein uner-klärlicher Einbruch, der HSV war voll auf Relegationskurs und eigentlich hatten sich alle schon damit abgefundenwieder eine Ehrenrunde zu drehen, als Pierre Michel Lasogga am vorletzten Spieltag auf Schalke in den letztenMinuten des Spiels mit seinem ersten Saisontor den entscheidenden Punkt sicherte für einen 34. Spieltag, der insich haben sollte. Zum letzten Spiel wurde Wolfsburg erwartet, die mit einem Unentschieden die Relegation ver-meiden konnten, während der HSV einen Sieg brauchte, um wiederum selber die Relegation zu umschiffen.Wolfsburg ging in Führung, Kostic glich für den HSV aus und in der 88. Minute köpfte Luca Waldschmidt denSiegtreffer zum 2:1. Der Jubel im Volkspark war riesig und tausende erleichterter Fans strömten nach Abpfiff aufdas Spielfeld und feierten den Klassenerhalt. Der HSV bleibt unabsteigbar. Der HSV bietet aber auch stets großesDrama und so sehnen wir vom Fanprojekt uns nach einer langweiligen Saison im Mittelfeld der Tabelle.Bei den anderen HSV-Mannschaften, deren Spiele wir auch besuchen, wenn auch seltener, lief es hingegen rechtgut. Die zweite Mannschaft, seit der Saison 2016/17 konzeptionell eine U21, erreichte einen starken 5. Platz in derRegionalliga Nord und macht Mut, dass die angedachte Rolle einer Ausbildungsmannschaft für die Profis auchbald ausgefüllt werden kann.

Die dritte Mannschaft des HSV, die nach der Ausgliederung auch gerne als die erste Mannschaft des eingetragenenVereins bezeichnet wird, konnte am Ende der Saison den Aufstieg in die fünftklassige Hamburger Oberliga beju-beln. Als Aufsteiger in die Landesliga erreichte man einen sehr starken zweiten Platz in der Hammonia-Staffel.Zwar verlor die Mannschaft das Entscheidungsspiel gegen Vorwärts Wacker Billstedt (den Zweitplatzierten derHansa-Staffel), das sollte aber letzten Endes nicht von Bedeutung sein, denn durch den Aufstieg von Altona 93 indie Regionalliga wurde ein weiterer Aufstiegsplatz in der Oberliga frei. Die Freude auf namhafte Gegner in dernächsten Saison ist riesig und auch wir vom Fanprojekt werden das ein oder andere Spiel besuchen.Die erste Mannschaft der Eishockeyabteilung musste im Anschluss an die letzte Saison den bitteren Abstieg aus

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der Oberliga in die Regionalliga hinnehmen. Die Saison in der viertklassigen Regionalliga konnte aber mit demSieg der Meisterschaft als gelungen bezeichnet werden. Einen Wehrmutstropfen gibt es dennoch: Aufgrund derhohen finanziellen Anforderungen der Oberliga wurde schon früh entschieden, dass der HSV nicht für diese mel-den würde.

FanprojektSeit Januar 2017 ist das Team des HSV-Fanprojekts wieder vollzählig, neuer Mitarbeiter ist Ole Schmieder, dervorher in einem Jugendtreff in Hamburg gearbeitet hat.

FanszeneSeit der Saison 2016/2017 gibt es eine neue Ultragruppe beim HSV, die Castaways. Die Gruppe ist recht schnellgewachsen und hat sich in kürzester Zeit etabliert. Den ersten offiziellen Auftritt mit Zaunfahne gab es gleich inder ersten Runde des DFB Pokals in Zwickau. Das Verhältnis zu Poptown ist gut, beide Gruppen fühlen sich demgemeinsamen Support der Mannschaft verpflichtet und stehen gemeinsam im A-Rang der Nordtribüne desVolksparkstadions. Für große Erheiterung sorgte dann auch ein Artikel der Hamburger Morgenpost vom 14. März2017, in dem ein Konflikt der beiden Ultragruppen Castaways und Poptown beschrieben wurde. Überhaupt wurdeviel über Ultras in der Hamburger Presse berichtet. In Anspielung auf einen Artikel in der Zeit, die den englischenNamen „Castaways“ für ihre Leser ins Deutsche übersetzte und den besagten Morgenpostartikel, sagte dann auchein Spruchband auf der Nordtribüne beim Heimspiel gegen Köln: „Hey Zeit, die Mopo hat mehr Fantasie, butyour English is onewallfree“.

Castaways zeigen auchsoziales Engagementund luden zumBundesligaheimspielgegen Köln Kinder derMittagskinder Stiftungein, gute Sache!Poptown hingegen gehtin das zwanzigste Jahrdes Bestehens und wirsind gespannt, was sichdie Gruppe im Jahr2018 einfallen lässt,um ihr Jubiläum zu fei-ern!

Nordtribüne e.V.Der Verein Nordtribüne verstärkte seineAktionen rund um die Fanszene. Er bündelt dieUltras und deren Umfeld. Besonders bemerkbarmacht sich dieses bei großen Choreographien, wie sie etwa zu den beiden Pokalheimspielen gegen Köln undGladbach durchgeführt wurden, aber auch von Nordtribüne organisierte Auswärtsfahrten, wie eine Busreise nachMainz oder der Aufruf zu einer gemeinsamen Anreise mit dem Zug nach Wolfsburg.

Für Choreos wurden im Stadion mehrmals Spendengesammelt. Auch diese Spendensammlungen wurden vonNordtribüne durchgeführt. Zwei Choreo-Highlights warensicherlich in den Pokalspielen zuhause gegen Köln undGladbach auf der Nordtribüne zu sehen.

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FanhilfeDie Fanhilfe hat sich als ein Teil von Nordtribüne gegründet. Bei dieserhaben Mitglieder Informationsveranstaltungen zu rechtlichen Fragen rund umFußballspiele im Fanhaus durchgeführt. Die Fanhilfe bietet auch einenAnlaufpunkt für Fußballfans, die in einen Konflikt mit der Polizei gekommensind, kann aber natürlich keine Rechtsberatung durchführen. Die Fanhilfewar auch sehr aktiv bei der Aufarbeitung der Vorfälle am HauptbahnhofHannover und in Leipzig und hat dazu Stellungnahmen veröffentlicht, die dieGeschehnisse aufarbeiten. Das Fanprojekt begleitet und unterstützt dieFanhilfe auf ihrem weiteren Weg.

Solidarität in der Fanszene

Das Auswärtsspiel in Freiburg hatte für die beiden Vorsänger unangenehme Konsequenzen. Da sie den Zaun vordem Gästebereich erklommen hatten, um von dort die Stimmung zu koordinieren, stellte das Ordnungsamt

Freiburg ihnen jeweils einen mehr als saf-tigen Bußgeldbescheid aus. Nordtribüne,die Fanhilfe, der Supporters Club, dasFanprojekt, 1887 Streetwear und derSportpub Tankstelle riefen gemeinsamdazu auf, die beiden mit einer Spende zuunterstützen, die Fanbetreuung des HSVteilte zudem den Aufruf, so dass mehr alsgenug Geld zusammenkam, um dieBußgelder bezahlen zu können, der Restging an die Fanhilfe. Auch wenn diegezeigte Solidarität in der HSV-Fanszeneein tolle Sache ist, bleibt großesUnverständnis für das Freiburger

Ordnungsamt. Was wird als nächstes verboten?

Protest gegen RBL und KühneBeim Heimspiel gegen RB Leipzig zeigte die Fanszene auf der Nordtribüne eine Wendechoreo, in der nicht nurdie Rollen von Dietrich Matteschitz und Red Bull in der Bundesliga hinterfragt wurden, sondern auch die desHSV-Anteilseigners Klaus Michael Kühne. Zunächst hieß es: „Nicht alles was glänzt ist Gold“, dann auf derWendeseite: „Nur Leidenschaft führt zum Erfolg“. Dazu wurde ein Flyer auf der gesamten Nordtribüne verteilt, indem über die Parallelen zwischen RB Leipzig und dem HSV zu lesen ist: „Auch wenn der Vereinszweck desHamburger Sport-Vereins nicht alleinig ist ein Unternehmen zu vermarkten, geht es auch in derMarketingabteilung darum, die Raute auf dem Markt zu positionieren und dies bestenfalls durch sportliche Erfolgezu erreichen. Gleichzeitig sollen Kampagnen wie #pinkschockt und HSV goes Asia den Marktwert steigern. Dievon den Mitgliedern selbst gewählte Ausgliederung hat Investoren beim HSV weiter die Türen geöffnet. So sprangfür Finanzierungen der Vergangenheit immer öfter der Unternehmer und Anteilseigner der HSV Fußball AGKlaus-Michael Kühne ein, der dafür als Gegenleistung mediale Öffentlichkeit sowie Vereinsmitbestimmung erwar-tet.Wir sehen diese Entwicklungen kritisch, wenn Vereine sich immer mehr fremdbestimmen lassen. Was beieinem konzerngeführten Klub wie RBL die momentane Spitze des Eisbergs erreicht, finden wir nicht nur beiLeverkusen, Hoffenheim oder Wolfsburg wieder, sondern eben auch beim HSV. Emotionen lassen sich nicht ver-markten! Gemeinsam das System hinterfragen! Gegen RB, gegen Kühne – für eine lautstarke Nordtribüne!“Gerade weil man sich in der Fanszene bewusst ist über die Rolle des Investors beim HSV und die Folgen derAusgliederung, verzichtete man auf einseitiges Leipzig-Bashing, boykottierte nicht das Auswärtsspiel und veran-staltete zu diesem Anlass auch keine besonderen Proteste in Leipzig beim dortigen Auswärtsspiel.

SzenetreffenIn regelmäßigen Abständen treffen sich Vertreter der Ultra- und Hooligangruppen, um sich über die Szene auszu-tauschen. Diese treffen finden in der Regel im Fanhaus statt. Wir als Fanprojekt respektieren, dass es Dinge gibt,die die Fanszene unter sich besprechen möchte und nehmen nicht an diesen Treffen teil.

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HooliganflaggeZum Auswärtsspiel in Leipzig hing prominent eine neueFlagge der „Hansestadt Hamburg Hooligans“, die damit imStadion Präsenz zeigten. Die Flagge wurde noch zu anderenSpielen gezeigt, hat aber keinen festen Ort, an dem sie aufge-hängt wird.

Konflikt Fanszene – VereinDie aktive Fanszene und der HSV stehen zurzeit in einem Konflikt, der darin gipfelte, dass die Vertreter derUltragruppen sich aus dem SAF (Ständiger Arbeitskreis Fandialog) zurückgezogen haben. Dabei geht es um alswillkürlich und ungerecht empfundene Stadionverbote und Probleme bei der Genehmigung von Choreografien.Der HSV beruft sich darauf, dass in dieser Saison hohe Geldstrafen für Pyroaktionen bezahlt werden mussten undzudem auch zuhause mehrmals gezündet wurde, in einem Fall hat der Schiedsrichter sogar das Spiel unterbrochen.Für diese Aktion hat der HSV nun sogar einen Zuschauerausschluss als Strafe bekommen, der allerdings aufBewährung ausgesetzt ist. Beim Heimspiel gegen Hertha BSC gab es sichtbaren Protest auf der Nordtribüne. Mit dem Spruchband:„Willkürliche Haus- und Stadionverbote – Jetzt geht es in die heiße Phase“, wurde Pyrotechnik gezündet. Dieseswar ein sichtbares Zeichen dieses schon länger schwelenden Konflikts.Positiv ist, dass aber Bereitschaft auf beiden Seiten da ist, sich wieder gemeinsam an einen Tisch zu setzen, dasTischtuch ist also keineswegs vollends zerschnitten. Wir werden einen Annähungsversuch konstruktiv begleiten,soweit es von den Parteien gewünscht ist, bleiben aber gemäß unseres Auftrags und Selbstverständnisses kritisch-solidarisch mit der Fanszene.Pyro wird es höchstwahrscheinlich immer geben, als Konsequenz auf diesen Verstoß gegen die Stadionordnung(und auch andere) wird es auch immer Stadionverbote geben. Das Thema Stadionverbote wird in diesem Berichtan anderer Stelle noch einmal ausführlicher aufgegriffen, in diesem Abschnitt nur erst mal so viel: Es bewegt sichetwas beim HSV und allem Anschein nach ist dem Verein das Verhältnis zu den Ultras nicht egal.

Auswärts:Die Auswärtsfahrten waren in der Saison 2016/2017 mitunter mit hohem Konfliktpotential versehen. So kam es zuAuseinandersetzungen mit der Bundespolizei bei der Anreise mit der Bahn, mit dem unrühmlichen Höhepunkt derFestsetzung von mehreren hundert HSV-Fans imHauptbahnhof Hannover, die auf dem Weg nachWolfsburg waren.

Nachdem der Regionalzug nach Hannover reichlichVerspätung hatte und dann unnötigerweise nochkurz vor dem Einfahren in den HauptbahnhofHannover eine Notbremse gezogen wurde, wurdendie HSV-Fans, die den Anschluss nach Wolfsburgbekommen wollten, von einer Polizeikette am obe-ren Ende der Treppe begrüßt. Es war sehr laut undchaotisch auf dem Bahnsteig, Durchsagen konnten nicht verstanden werden und es war völlig unklar, warum dieFans nicht den Bahnsteig verlassen durften. Dann kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans undPolizisten und die Menge strömte in die Bahnhofshalle, wo es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen weni-gen HSVern und Polizeibeamten kam. Die Lage war nach wie vor unklar, mehrere Fans wurden durch den Einsatzvon Pfefferspray in Mitleidenschaft gezogen, die Stimmung war aufgebracht, es gab einzelnePersonalienfeststellungen. Irgendwann sickerte durch, dass alle Mitfahrenden des Zugs ein Betretungsverbot fürdie Stadt Wolfsburg erhalten haben und die Polizei bemühte sich, die verbliebenen Fans aus der Bahnhofshalle aufeinem Gleis zu sammeln. Dort wurden dann alle, die nicht vorher den Bahnhof verlassen hatten erkennungsdienst-lich behandelt, um die Personen festzustellen, die im Zug für Sachbeschädigungen gesorgt, Alkohol getrunken unddie Handbremse gezogen hatten. Dafür wurden dann knapp 300 Personen fünf Stunden lang bei Temperaturen umden Gefrierpunkt festgehalten. Noch während die Maßnahmen liefen, wurde schon online von mehreren Medienberichtet. Hinterher konnte man der Presse entnehmen, dass elf Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Dieseswirft natürlich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit des Einsatzes auf. Darüber hinaus zeigt es auch die Null-Toleranz-Strategie der Bundespolizei und die hohe Bereitschaft, auf Kosten dieser Strategie Unbeteiligte festzuset-

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zen und zurückzuschicken. Die ganze Thematik der Bahnreisen wird uns auch in der kommenden Saison beschäf-tigen und wir werden versuchen, bei Bahnreisen die Szene zu begleiten. Es zeigt sich aber auch, dass bei den kür-zeren Strecken nach Bremen, Wolfsburg und Hannover eine größere Zahl von HSV-Fans auf den Zügen ist unddass die Mitglieder der aktiven Fanszene längst nicht für alle Verfehlungen verantwortlich sind. Diese großenMengen an Fans sind in keiner Weise homogen und somit auch nicht von in sich kontrollierbar. Es gibt den großenWunsch, wieder Sonderzüge einzusetzen und die Zeichen sehen gar nicht so schlecht aus. Wir sind gespannt, wasdie neue Saison uns in dieser Hinsicht bringen wird.

Auswärtsspiel in LeipzigEin weiterer Tiefpunkt waren die Geschehnissein Leipzig nach Spielende. Nachdem HSV-Fansvor dem Spielbeginn Pyro gezündet hatten,musste man damit rechnen, dass die anwesendePolizei versuchen würde, identifizierte vermeint-liche Verantwortliche der Zündelei inGewahrsam zu nehmen, um sie erkennungs-dienstlich zu behandeln und anzeigen zu können.So weit, so normal. Der Zugriff erfolgte dannaber durch die Ordner, wobei immer noch völligschleierhaft ist, auf welcher Rechtsgrundlagedieses geschah. Die Polizei war anwesend, hatzugeschaut und hätte ihrer hoheitlichen Aufgabenachkommen können. Es entwickelten sich meh-rere Auseinandersetzungen, bei der HSV-Fans verletzt wurden. Es wurden auch Fans, die nicht zur Fanszene gehö-ren angegangen. Einige Ordner waren vermummt und griffen sehr hart durch und die Polizei hielt sich weiterhinmerklich zurück. Die Aufarbeitung der Geschehnisse kann man nur als mangelhaft bezeichnen. Noch am Sonntagnach dem Spiel tauchten erste empörte Äußerungen in den sozialen Medien auf, die die Polizei Sachsen auf denPlan rief, die über den Nachrichtendienst Twitter diese als Fake News bezeichneten. Das HSV-Fanprojekt veröf-fentlichte darauf eine Stellungnahme, die medial große Wellen geschlagen hat. Auch die Fanhilfe veröffentlichtezwei Stellungnahmen, in der zweiten wurde das Verhalten der Polizei näher beleuchtet und anhand von Fotos auszugespielten Videoaufnahmen die Darstellung der Polizei, sie habe zunächst keine Auseinandersetzungen gesehenund später eine Auseinandersetzung beendet, widerlegt. Von RB Leipzig, immerhin Hausherr im Stadion, wurdelediglich eine Stellungnahme des Ordnungsdienstes verbreitet. Dieser rechtfertigte das Vorgehen der Ordner mitNotwehr. Selbst wenn man dieser Darstellung der Ereignisse folgt, bleibt die Frage, warum die Polizei nicht einge-griffen hat, denn schließlich wurden vor ihren Augen entweder Fans von Ordnern angegriffen oder Ordner vonFans.

Wir sind nach wie vor erschrocken, dass weder der HSV noch RB Leipzig sich dazu geäußert haben, hier hättenwir zumindest die Unterstützung der HSV-Fans durch den eigenen Verein erwartet und mehr Nachdruck bei derAufklärung der Ereignisse.

Antisemitische Schmiererei zum Heimspiel gegen BremenRund um das Heimspiel gegen Werder Bremen fiel eine antisemitische Schmiererei auf. Jemand hat mit grünerFarbe „Juden SVW“ an einen Zaun in der Nähe des Gästebereichs gesprüht. Das Fanprojekt hat ein Foto diesesSpruches auf Facebook veröffentlicht und sich klar gegen den damit zur Schau gestellten Antisemitismus positio-niert: „Kurzer Hinweis an den „Graffiti-Künstler“, der auf dem Weg zum Gästeblock diese Begrüßung für dieBremer-Fans hinterlassen hat. Wir werden so ein Gedankengut niemals schweigend hinnehmen - merk dir das!Kriech zurück in dein Loch und lass den HSV mit deinem Nazi-Scheiss in Ruhe. Love Hamburg – hateAntisemitism!“ Wir werden auch weiterhin solche Vorkommnisse thematisieren und uns klar von diesemGedankengut abgrenzen.

Umso mehr freut es uns, dass der HSV einen Einspieler mit vielen Profis der Mannschaft produziert hat und vordem Heimspiel gegen Leverkusen über die Anzeigentafel laufen gelassen hat. Die Spieler tragen alle das vomFanprojekt verkaufte Shirt mit dem Slogan „Love Hamburg – Hate Racism“, diesen Slogan sagen die Spieler invielen Sprachen in die Kamera! Das Interesse an den T-Shirts war danach recht groß und bestätigt, dass es viele

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HSVer gibt, die auch nach außen sichtbar ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollen.

HSV – St. PauliObwohl es keine sportlichen Berührungspunkte zwischen den beiden großen Vereinen außer den Derbys der zwei-ten Mannschaften (die immer so gelegt werden, dass die Fanszenen sie nicht besuchen können) gibt, haben sichdie Auseinandersetzungen weiter gehäuft. Hier gab es in der vergangenen Saison traurige Höhepunkte, die diesesThema auch an die mediale Öffentlichkeit gebracht haben. Dabei wurden auch Unbeteiligte, also Fans, die nichtzu der aktiven Fanszene eines Vereins gezählt werden, in Mitleidenschaft gezogen. So wurden Fans des FC St.Pauli bei der Abgabe des Leihwagens nach einem Auswärtsspiel in einem Parkhaus angegriffen, sehr wahrschein-lich von HSV Fans. Dabei kam es zu erheblichen Verletzungen. Die Polizei wurde eingeschaltet und unsereKollegen vom Fanladen St. Pauli haben eine Stellungnahme veröffentlicht, unter anderem auch, um für eineSolispendenaktion zugunsten der Opfer aufzurufen.

Öffentlich wurde auch ein Angriff von St. Paulifans auf Fans des HFC Falke (ein Kreisligist, der von enttäuschtenHSVern nach der Ausgliederung gegründet wurde) vor dem Spiel St. Pauli IV gegen HFC Falke. Dieser Vorfalllandete auch sehr schnell in der Presse. Auch auf diesen Vorfall reagierten unsere Kollegen vom Fanladen miteiner öffentlichen Stellungnahme, die wir auf unserer Facebookseite teilten. Darüber hinaus gibt es immer wiederVorfälle, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen und von denen wir auch nicht immer unbedingt sofort erfahren.Nach wie vor wird sich gegenseitig aufgelauert und/oder in Überzahl zugeschlagen. Der Fanladen St. Pauli und das HSV-Fanprojekt stehen in engem Austausch und wir besprechen regelmäßig, wieund wo wir mit unseren Mitteln etwas bewirken können. Nach Saisonende haben wir den Eindruck, dass es sichetwas beruhigt hat, das heißt aber nicht, dass sich das Thema erledigt hat.

1.1. Die Arbeit des HSV-FanprojektsDas Managen kultureller Diversität ist ein Aufgabenfeld, das man klassischer Weise im Bereich desPersonalmanagements oder auch in der Organisationsentwicklung findet. In gewisser Weise ist diesesAufgabenspektrum auch mit der Arbeit und der Rolle des HSV-Fanprojekts vergleichbar. Warum das? CulturalDiversity Management hat ganz grob beschrieben zum Ziel, unterschiedliche Interessen und Motivationen, z.T.sogar sich diametral gegenüber stehende Positionen in Einklang zu bringen und im Sinne der gewünschtenUnternehmenskultur zu entwickeln. Auch wir haben es mit vielen Akteuren und Organisationen zu tun, die zumTeil absolut konträre Interessen haben und sich nicht selten auf verhärteten Positionen gegenüber stehen. Es istoftmals ein Drahtseilakt, verkantete Prozesse wieder in Bewegung zu bekommen und gleichzeitig das eigeneProfil und Authentizität zu bewahren. Obwohl die Anforderungen und Aufgaben für das HSV-Fanprojekt einemstetigen Wandel unterliegen und wir mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert sind, haben wir denAnspruch, unseren Leitlinien und Werten treu zu bleiben. Als zentraler Anlaufpunkt, im Besonderen für die aktiveFanszene, sehen wir uns in erster Linie für unsere Klientel zuständig. In diesem Zusammenhang sprechen wir vondem subkulturell organisierten Teil der Fanszene und ziehen so gemäß unseres Auftrages eine klare Trennliniezwischen den beispielsweise in traditionellen Fanclubs organisierten Anhängern und den subkulturell orientiertenFans, sprich Ultras und Hools. Das HSV-Fanprojekt genießt bei den Anhängern, insbesondere in der Ultra-Szeneals auch der gewaltfaszinierten Szene, enorme Akzeptanz und Vertrauen. Diese Beziehung ist über Jahre und mitt-lerweile auch Generationen gewachsen und muss gepflegt werden. Diese Beziehungsarbeit ist die wesentlicheGrundlage unserer Arbeit, ohne die alles weitere nutzlos wäre.

Zurück zu dem Thema Werte. Bei aller Empathie und Zugewandtheit ist ein klares Profil wichtig, das Orientierunggeben oder an dem sich auch abgearbeitet werden kann. Dazu gehören simple Dinge wie die Hausordnung alsauch unser deutlich nach außen kommunizierter Anspruch, mit den Fans für eine weltoffene und bunte Kurve zuarbeiten. Das war nicht immer so. Unsere Arbeit hat sich über die Jahrzehnte weg von einem Arbeiten gegenbestimmte Zustände hin zum Empowerment, sprich dem Unterstützen der im NKSS benannten Parameter, entwi-ckelt. Das ist eine deutlich konstruktivere Position, die nicht zuletzt auch durch die Fanszene selbst in Ganggesetzt wurde und bestimmte Zustände nicht mehr länger akzeptiert wurden.

Uns ist es demnach wichtig, dass diese Werte und Zuständigkeit auch erkennbar sind. Nur so kann sich gegenseiti-ges Vertrauen zwischen unserer Klientel und dem Fanprojekt entwickeln und das Bewusstsein und Wissen aufFanseite entstehen, dass wir im Sinne einer kritischen Lobby für ihre Rechte und Interessen eintreten. Oder um es

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ganz pragmatisch auszudrücken: wir als sinnvoll wahrgenommen werden. Pädagogik, so wie wir sie verstehen undausüben, ist durch das Prinzip der Freiwilligkeit an Partizipation und Zusammenarbeit gebunden. D.h., dass es fürdie Fans erkennbar sein muss, dass die Existenz eines Fanprojektes für sie einen wirklichen Nutzen hat und nichtnur Lizenzaufgaben auf dem Papier erfüllen. Daher kann die Mitarbeit im HSV-Fanprojekt auch nur langfristiggedacht werden, denn Beziehungsarbeit braucht Zeit. Auch die Beziehungen zu den Netzwerkpartnern müssengehegt und gepflegt werden. Nicht zuletzt, um für unsere Klientel, sei es beim Verein, der Polizei etc. auchInteressen vertreten zu können. Unser Rollenverständnis hat sich über die Jahre hinweg entwickelt und kann heutewie folgt zusammengefasst werden: Wir verstehen uns als Anwalt der Fans, gleichzeitig dient das HSV-Fanprojektauch als Plattform zur Informationsweitergabe und fungiert nicht selten in der Funktion eines Mediators. Unsere Arbeitsbereiche umfassen grob zusammengefasst klassisches Streetwork (Spielbegleitungen), Betreuungjugendlicher Fans, Krisenintervention und Einzelfallhilfe, Öffentlichkeitsarbeit, Turniere, Projektmanagement,Gremienarbeit und Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung des Fanhauses. Unser Standort ist das Fanhaus.Als Stadtverein haben wir keinen klar definierten Sozialraum, wie beispielsweise der FC St. Pauli, aus dem unsereFans kommen und sind daher auch nicht standortbezogen sondern überregional vernetzt.

Für uns ist es von großer Bedeutung, räumlich als auch finanziell unabhängig vom Bezugsverein agieren zu kön-nen. Nur so halten wir es für möglich, eine autonome pädagogische Position einnehmen und vertreten zu können.Ich denke es versteht sich von selbst, dass die Gefahr der Instrumentalisierung stark ansteigt, sobald irgendeineForm der finanziellen Anbindung und/oder Abhängigkeit besteht. Wie der Volksmund sagt: „Wessen Brot ich esse,dessen Lied ich sing.“

Auch wenn sich eine tragfähige Zusammenarbeit zwischen Fanprojekt und dem HSV entwickelt hat undVerständnis für die verschiedenen Rollen und Grenzen besteht, liegen unsere Interessen und die des Vereins nichtselten weit auseinander. Vor diesem Hintergrund ist unbedingt notwendig, eine kritische und professionelleDistanz zum Verein zu wahren, um weiterhin autonom agieren und Position beziehen zu können. In diesemSpannungsfeld ist es oft eine Herausforderung, die Bedeutsamkeit einer vitalen Fanszene und Fanmeinungensowie deren Lebenswelt zu vermitteln. Dies gilt insbesondere für einen von marktwirtschaftlichen Interessen gelei-teten großen Bundesligaverein wie den HSV oder von sicherheitsrelevanten Aspekten geleiteten Apparat wie diePolizei. Hier ist es oftmals schwierig zu vermitteln, dass das HSV-Fanprojekt zu keinem Zeitpunkt ordnungspoliti-sche Aufgaben im Sinne des Vereins oder der Polizei zu erfüllen hat. Es ist ein ständiger Prozess, unsere besonde-re Stellung in diesem ganzen Konstrukt zu vermitteln.

Obwohl wir auch immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen, besteht das Team des HSV-Fanprojekts ausBerufs-Optimisten, die an ihren Aufgaben und Herausforderungen wachsen. Für die neue Saison hoffen wir, dasswir gemeinsam fanspezifische Themen noch mutiger gemeinsam aufgreifen und weiter entwickeln.

1.2 Veranstaltungskalender 2016/2017

Hinrunde 2016

August 2016

03.08.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 06.08.2016 Spielbegleitung: Saisoneröffnungsspiel: HSV – Stoke City 10.08.2016 Mitarbeit an der AG “Bahngipfel“ im Volksparkstadion 14.08.2016 Konzert-Besuch 16.08.2016 Café mit Refugees 17.08.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 18.08.2016 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 19.08.2016 Durchführung einer Schulung für die Polizei 22.08.2016 Auswärtsspielbegleitung: DFB-Pokal: FSV Zwickau – HSV 24,08.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn

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g g18.08.2016 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 19.08.2016 Durchführung einer Schulung für die Polizei 22.08.2016 Auswärtsspielbegleitung: DFB-Pokal: FSV Zwickau – HSV 24,08.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 27.08.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV - FC Ingolstadt 04 30.08.2016 Café mit Refugees 31.08.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn

September 2016

01.09.2016 Teilnahme am Fan-Talk in der Tankstelle 03.09.2016 Auswärtsspielbegleitung zum Testspiel: BFC Dynamo Berlin – HSV 04.09.2016 Besuch der KZ Gedenkstätte Neuengamme mit HSV-Fans 06.09.2016 Teilnahme an der Fortbildung “Asylrecht“ 06.09.2016 Café mit Refugees 07.09.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 08.09.2016 Teilnahme am ersten Treffen "Fanprojekte + Flüchtlingsarbeit" in Frankfurt 08.09.2016 BAG-Nord im Fanhaus 10.09.2016 Young Supporters Tour zum Spiel: Bayer Leverkusen – HSV 10.09.2016 Spielbegleitung: FC St.Pauli – DSC Arminia Bielefeld 13.09.2016 Café mit Refugees 14.09.2016 Projektleiter-Treffen im Fanhaus 14.09.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 14.09.2016 Poker-Turnier im Fanhaus 15.09.2016 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 15.09.2016 Teilnahme am Netz-E-Treffen 17.09.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – RB Leipzig 20.09.2016 Café mit Refugees mit TV: SC Freiburg – HSV 20.09.2016 Auswärtsspielbegleitung zu Spiel: SC Freiburg – HSV 24.09.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Bayern München 27.09.2016 Café mit Refugees 29.09.2016 Treffen Netz-E im Fanhaus

Oktober 2016

01.10.2016 Young Supporters-Tour nach Berlin und Begleitung der WE-Ticket-Tour zum Spiel: Hertha BSC – HSV

04.10.2016 Café mit Refugees 08.10.2016 Spielbegleitung: Victoria II - HSV III 08.10.2016 Spielbegleitung: Länderspiel Deutschland – Tschechien11.10.2016 Café mit Refugees 15.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: Borussia M´Gladbach – HSV 18.10.2016 Café mit Refugees 21.10.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Eintracht Frankfurt 25.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: DFB-Pokal-Spiel HFC – HSV 25.10-2016 Café mit Refugees 26.10.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 30.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: 1.FC Köln – HSV

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04.10.2016 Café mit Refugees 08.10.2016 Spielbegleitung: Victoria II - HSV III 08.10.2016 Spielbegleitung: Länderspiel Deutschland – Tschechien11.10.2016 Café mit Refugees 15.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: Borussia M´Gladbach – HSV 18.10.2016 Café mit Refugees 21.10.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Eintracht Frankfurt 25.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: DFB-Pokal-Spiel HFC – HSV 25.10-2016 Café mit Refugees 26.10.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 30.10.2016 Auswärtsspielbegleitung: 1.FC Köln – HSV

November 2016

02.11.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 05.11.2016 Spielbegleitung: HFC Falke – Altona93 II 05.11.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Borussia Dortmund 08.11.2016 Café mit Refugees 09.11.2016 Mitarbeit an der AG Bahngipfel im Volksparkstadion 09.11.2016 Poker-Turnier im Fanhaus 09.11.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 14.-24.11.2016 Projektwoche einer Refugee-Schulklasse aus Norderstedt (Nobig) im Fanhaus 15.11.2016 Café mit Refugees 17.11.2016 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 20.11.2016 Auswärtsspielbegleitung: TSG Hoffenheim – HSV 22.11.2016 Café mit Refugees 23.11.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 24.11.2016 Projektleiter-Treffen im Fanhaus 26.11.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Werder Bremen 29.11.2016 Café mit Refugees 30.11.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn

Dezember 2016

04.12.2016 Auswärtsspielbegleitung: SV Darmstadt 98- HSV 06.12.2016 Café mit Refugees 07.12.2016 BAG-Nord-Treffen in Wolfsburg 09.12.2016 Weihnachtsfeier mit Fans im Fanhaus 10.12.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – FC Augsburg 11.12.2016 Weihnachtsfeier (Kekse backen) mit Refugee-Kindern im Fanhaus 13.12.2016 Café mit Refugees 14.12.2016 Poker-Turnier im Fanhaus 14.12.2016 Kurs Selbstverteidigung in Horn 15.12.2016 Lesung bei Casual Couture 17.12.2016 Young Supporters-Tour zum Spiel: Mainz 05 – HSV 20.12.2016 Fanhausöffnung und Stand: HSV – FC Schalke 04

Rückrunde 2017

Januar 2017

08.01.2017 Teilnahme an der HSV e.V. Mitgliederversammlung10.01.2017 Café mit Refugees 13.01.2017 Teilnahme am Praxistreffen “Jungenarbeit“ 15.01.2017 Indoor-Cup 2017 in der Sporthalle Hamburg 17.01.2017 Café mit Refugees 19.01.2017 Talkrunde in der HSV-Kneipe “Tankstelle“

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p19.01.2ß17 Teilnahme am Netz-E Treffen im Fanhaus 21.01.2017 Auswärtstour mit Refugees/UFM und Bahnbegleitung zum Spiel: VfL Wolfsburg – HSV 24.01.2017 Café mit Refugees 28.01.2017 Auswärtsspielbegleitung: Ingolstadt – HSV 31.10.2017 Café mit Refugees

Februar 2017

03.02.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Bayer Leverkusen 07.02.2017 Fanhausöffnung und Stand: DFB-Pokalspiel: HSV – 1.FC Köln 08.02.2017 Teilnahme am SV-Kommission im Stadion 09.02.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen 11.02.2017 Young Supporters-Tour und Zugbegleitung zum Spiel: RB Leipzig – HSV 14.02.2017 Treffen UFM mit S. Neuhaus (Hamburger Weg) 14.02.2017 Café mit Refugees 18.02.2017 Teilnahme an der AG Fanreisen 18.02.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – SC Freiburg 20.02.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen 21.02.2017 Teilnahme am BAG-Nord-Treffen in Osnabrück 21.10.2017 Café mit Refugees 22.02.2017 Veranstaltung “Kutten. Hools. Ultras, die Fanszene im Wandel“ im Haus des Sports 22.02.2017 Poker-Turnier im Fanhaus 24.02.2017 Spielbegleitung Eishockey: HSV – Salzgitter Icefighters 25.02.2017 Fachtag “Rechtsextremismus“ im Stadion 25.02.2017 Auswärtsspielbegleitung: Bayern München – HSV 28.02.2017 Café mit Refugees

März 2017

01.03.2017 Fanhausöffnung und Stand DFB-Pokal: HSV –Borussia Mönchengladbach 02.03.2017 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 02.03.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen 05.03.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – Hertha BSC 07.03.2017 Café mit Refugees 08.03.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 10.03.2017 Spielbegleitung Eishockey: HSV – Weserstars Bremen 14.03.2017 Café mit Refugees 15.03.2017 Spielbegleitung: HSVII – Hannover II 15.03.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 18.03.2017 Auswärtsspielbegleitung: Eintracht Frankfurt – HSV 21.03.2017 Café mit Refugees 22.03.2017 Besuch einer Schulklasse im Fanhaus

22.03.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 21.-23.03.2017 Teilnahme an der BAG-Tagung in Freiburg 23.03.2017 Rundgang durch das Grindel-Viertel 28.03.2017 Café mit Refugees 31.03.2017 Spielbegleitung: HSVII – VfB Lübeck

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April 2017

01.04.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – 1.FC Köln 04.04.2017 Spielbegleitung: St.Pauli II – HSV II 04.04.2017 Auswärtsspielbegleitung: BVB – HSV 04.04.2017 Café mit Refugees 05.04.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 05.04.2017 Poker-Turnier im Fanhaus 06.04.2017 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 07.04.2017 Teilnahme an der AG Fanreisen 08.04.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – TSG Hoffenheim 09.04.2017 Begleitung eines Fanclub-Besuchs mit René Adler 11.04.2017 Café mit Refugees 12.04.2017 Teilnahme an der Sicherheitsbesprechung in Bremen 12.04.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 13.04.2017 Spielbegleitung Pokalspiel: HFC Falke II – Wandsetal II 16.04.2017 Auswärtsspielbegleitung: Werder Bremen – HSV 17.04.2017 Rohe Ostern Cup 2017 in der Halle Wegenkamp 18.04.2017 Café mit Refugees 19.04.2017 Selbstverteidigung in Horn 19.-20.04.2017 Teilnahme an den Kamener Gesprächen 22.04.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – SV Darmstadt 24.04.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen 25.04.2017 Café mit Refugees 27.04.2017 “Fanhaus und Garten AG“ 27.04.2017 Selbstverteidigung in Horn 30.04.3027 Auswärtsspielbegleitung: FC Augsburg - HSV

Mai 2017

02.05.2017 Café mit Refugees 04.05.2017 Fantalk in der Fankneipe “Tankstelle“ 06.05.2017 Spielbegleitung: HSVII – Lüneburger SK 06.05.2017 Kurs Selbstverteidigung in Horn 07.05.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – FSV Mainz 05 09.05.2017 Café mit Refugees 10.05.2017 Treffen mit Staatsrat 10.05.2017 Teilnahme am BAG-Nord-Treffen in Rostock 11.05.2017 Selbstverteidigung in Horn 11.05.2017 “Fanhaus und Garten AG“ 13.05.2017 Auswärtsspielbegleitung: FC Schalke 04 – HSV 16.05.2017 Café mit Refugees 17.05.2017 Teilnahme am Fachkreis “Gewaltprävention“18.05.2017 Teilnahme an der SAF-Sitzung im Stadion 18.05.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen

19.05.2017 Teilnahme am Praxistreffen “Jungenarbeit“ 20.05.2017 Spielbegleitung: Altona 93II – HFC Falke 20.05.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – VfL Wolfsburg 23.05.2017 Café mit Refugees 27.05.2017 Spielbegleitung: VW Billstedt – HSVIII 30.05.2017 Café mit Refugees

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1.3 Spielbegleitungen HSV

Heimspiele des Hamburger SVZu den Heimspielen des Hamburger SV im Volksparkstadion werden von den Mitarbeitern des Fanprojekts folgen-de Aufgabenbereiche übernommen:• Öffnung des Fanhauses in der Stresemannstrasse vor und nach dem Spiel• Fanprojektstand im Stadion• Heimspielbegleitung: Ultras auf den An-und Abmarschwegen, Gästeblock• Unterstützung Nordtribünenstand • weitere Aktionen, Aktivitäten rund um die Heimspiele

Öffnung des Fanhauses in der Stresemannstrasse 162Zu allen Heimspielen der HSV-Profis im Volksparkstadion wird das Fanhaus ca. vier Stunden vor Spielbeginngeöffnet. Es dient den Fans aus Hamburg und der weiteren Umgebung als Treffpunkt. Die Hausöffnungen bzw.der „Tresendienst“ vor und nach den Spielen wurden in der letzten Saison von Mitgliedern der Gruppe„Poptown“ übernommen. Nach der Auflösung der Gruppe „Chosen Few“ (Juni 2015) haben sich die gruppenlosenHSV-Fans gänzlich aus der Fanhausöffnungsorganisation zurückgezogen. Ab der Saison 2016/2017 hat sich eineneue HSV-Ultragruppe „Castaways“ (CA) gegründet, die auch die Fanhausöffnungen besucht. In der Rückrundeder abgelaufenen Saison hat die neue Gruppe auch ein Mal die Verantwortung für die Öffnung übernommen.Zusätzlich ist immer während der Öffnungszeit mindestens ein/e Fanprojekt-Mitarbeiter/In im Haus ansprechbar.Die Besucherzahlen zu den Hausöffnungen variieren zwischen 50 bis 150 Fans pro Spiel. Im Vergleich zu der letz-

19.05.2017 Teilnahme am Praxistreffen “Jungenarbeit“ 20.05.2017 Spielbegleitung: Altona 93II – HFC Falke 20.05.2017 Fanhausöffnung und Stand: HSV – VfL Wolfsburg 23.05.2017 Café mit Refugees 27.05.2017 Spielbegleitung: VW Billstedt – HSVIII 30.05.2017 Café mit Refugees

Juni 2017

01.06.2017 Teilnahme am ÖASS im Volksparkstadion 03.06.2017 29.Westkurvenmeisterschaft 2017 06.06.2017 Café mit Refugees 08.06.2017 “Fanhaus und Garten AG“ 09.06.2017 Teilnahme an der AG Fanreisen 13.06.2017 Café mit Refugees 16.-18.06.2017 Teilnahme an der F_in Tagung in Wien 17.06.2017 “Fanhaus und Garten AG“ Garten-Umbau 19.06.2017 Teilnahme an der ÖASS-Untergruppe 20.06.2017 Café mit Refugees 27.06.2017 Café mit Refugees 29.06.2017 Teilnahme am Netz-E-Treffen

Juli 2017

04.07.2017 Café mit Refugees 06.07.2017 Vortrag vor Polizeischülern im Stadion, zusammen mit Fanbetreuung 11.07.2017 Café mit Refugees 13.07.2017 Teilnahme an Gespräch mit KoFas und Mitgliedern der Fanszene 18.07.2017 Café mit Refugees 19.07.2017 Spielbegleitung Testspiel HSV – Holstein Kiel in Neumünster 25.07.2017 Café mit Refugees

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ten Saison sind die Besucherzahlen etwa gleich geblieben. Eine gezielte Fanhauswerbung fand meistens über dieHomepage des Nordtribüne Hamburg - Förderkreises e.V.(http://nordtribüne-hamburg.de/) und durch dieMundpropaganda statt. Der Fakt, dass die Gruppen Poptown und Castaways das Fanhaus als Treffpunkt vor undnach dem Spiel nutzen, trug zu der guten Frequentierung bei. Bei einigen, aus der Sicht der Fanszene relevantenSpielen (z.B. Derbys), war bei den Fanhausöffnungen teilweise der größte Teil der aktiven HSV-Fanszene anwe-send. Zusätzlich wird das Fanhaus in der Woche als Treffpunkt so wie zum Anfertigen von Heim- oderAuswärtsspiel-Choreographien hauptsächlich durch die Gruppe „Poptown“ und Castaways genutzt. Im Keller desFanhauses stellen wir Lagerräume für Transparente, Farben usw. zur Verfügung.

Fanprojektstand im Stadion, HeimspielbegleitungenWir öffnen bei jedem Heimspiel im Volksparkstadion unseren Infostand zwei Stunden vor Spielbeginn. DieÖffnung in der Halbzeitpause führen wir seit dem Jahr 2013 nicht mehr durch. Grund dafür waren die sehr geringeBesucherzahl in der Halbzeitpause, die in den Jahren davor immer weiter zurückgegangen sind. Der Stand bzw.Treff ist ein geschlossener Kiosk im Bereich der „Nordtribüne“ (Block 28, Ebene 4, über dem HSV-Museum),dem Stadionbereich, in dem der HSV-Fanblock untergebracht ist. Er dient uns bzw. den Fans als feste Anlauf-,Beratungs- und Informationsstelle. Bis zu 50 Fans pro Spiel suchen uns mit unterschiedlichen Anliegen an unse-rem Stand auf. Die Volksparkettbühne und der Nordtribünenstand die sich in unmittelbarer Nähe unseres Standesbefindet tragen dazu bei, dass in den letzten beiden Jahren die Besucherzahlen am Fanprojektstand angestiegensind. Zusätzlich erleichtert das Graffiti mit der Aufschrift „Fanprojekt“, welches sich an der seitlichen Wand unse-res Standes befindet, das Finden unseres Standortes. Vor, während und nach dem Spiel sind wir außerdem im wei-teren Bereich der „Nordtribüne“, also dem Sitzplatzbereich in den Rängen B und C sowie dem Stehplatzbereichmit den „Ultrablöcken“ (24A/25A) anzutreffen. Teilweise halten wir uns im Gästeblock in der „Südtribüne“ auf,wo wir mit den Fanprojekt-Kollegen der angereisten Fans Kontakt aufnehmen bzw. uns absprechen.Gegebenenfalls vermitteln wir in problematischen Situationen zwischen Polizei, Ordnungsdienst und Fans. Nachwie vor begleiten wir die Ultragruppe auf dem Weg zum und vom Stadion (Marsch zu der S-Bahnstation) sowiebei den Einlasskontrollen ins Stadion. Hier versuchen wir bei auftauchenden Konfliktenim und um das Stadion zu vermitteln. Die Anzahl der problematischen Situationen hatetwas abgenommen. In der letzten Saison haben wir bei aus unserer Sicht relevantenSpielen auch die Abmarschwege der Gästefans mit begleitet. Bei denAustauschgesprächen die vor einem HSV-Heimspiel im Eingangsbereich der Gästestattfinden ist meistens ein HSV-Fanprojektmitarbeiter anwesend. Sonst ist man mitden HSV-Fanbeauftragten und den Fanprojektkollegen des gastierenden Vereins inKontakt. Außerhalb des Stadions begleiten wir die Fans bei aus unserer Sicht problematischenSpielen auf den „Kiez“ (St. Pauli) und auf den Anfahrtswegen dorthin.

VolksparkettDas Volksparkett ist seit Oktober 2007 ein fester bestandsteil eines HSV Heimspieles.Die offene Bühne für Fans und Kultur wurde von uns zusammen mit den Fans bisDezember 2011 vorbereitet und durchgeführt. Ab Januar 2012 haben wir die Hauptverantwortung an dieVolksparkettarbeitsgruppe, die aus HSV-Fans besteht, abgegeben. Punktuell unterstützen wir nach wie vor dieVolksparkett-AG. Umfangreiche Informationen zum Volksparkett findet ihr auf der Volksparkett-Facebookseite:https://www.facebook.com/pages/HSV-Volksparkett/170891182924265?fref=pb&hc_location=profile_browserDie Volksparkettbühne wird von uns meistens als Medium genutzt, um die Fanszene über unsere Projekte undVeranstaltungen zu informieren. Aktionen und Aktivitäten rund um die Heimspiele

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In den letzten Jahren haben wir zu einigen Bundesligaheimspielen des HSV gemeinsame Aktionen mit denGästefans und deren begleitenden Fanprojektkollegen durchgeführt. Bei diesen Aktionen handelte es sich um „U-18“ Fanbegegnungen. Es fand meistens ein Fußballspiel bzw. ein Fußballturnier vor dem BL-Spiel statt. DieseAktionen fanden in der abgelaufenen Saison aufgrund fehlender Anfragen nicht statt. Das Volksparkett, zu demwir immer unsere Fanprojektkollegen mit ihren „U-18 Fahrern“ in den letzten Jahren eingeladen haben (oft ver-bunden mit einem Auftritt auf der Volksparkettbühne), war und ist eine weitere unkomplizierte Möglichkeit einerFanbegegnung im Stadion. Leider haben auch diese Besuche in der letzten Saison nicht stattgefunden. Grunddafür ist oft die fehlende Zeit. Die Gästefans kommen sehr oft sehr spät ins Stadion, so dass sie direkt in denGästeblock gehen wollen. Durch die Kooperation mit dem HSV-Museum, haben wir auch die Möglichkeit eineHSV-Museumbesichtigung für eine nach Hamburg kommende U-18 Gruppen anzubieten. Aufgrund fehlenderAnfragen fanden die Besichtigungen letzte Saison leider nicht statt. In der Zukunft wollen wir versuchen eineMuseumsbesichtigung mit dem Besuch einer U-18 Gruppe des Gastvereins zu verbinden.

In der Saison 2016/2017 wurden insgesamt 20 Heimspiele des Hamburger SV (Profimannschaft) und ein Spiel derNationalmannschaft von Fanprojekt-Mitarbeiter/Innen begleitet (siehe Tabelle).

Heimspielübersicht

Datum, Wettbewerb- Gegner Fanprojekt-Stand und Fanhausöffnung weitere Aktivitäten / Ereignisse 06.08.16, TS- Stoke City / Begleitung im Stadion27.08.16, BL- FC Ingolstadt Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras 17.09.16, BL- RB Leipzig Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras24.09.16, BL- Bayern München Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras08.10.16, LS- D. vs Tschechien / Fanbetreuung für den DFB 21.10.16, BL- Eintracht Frankfurt Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras05.11.16, BL- Borussia Dortmund Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras26.11.16, BL- Werder Bremen Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras10.12.16, BL- FC Augsburg Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras20.12.16, BL- Schalke 04 Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras03.02.17, BL- Bayer Leverkusen Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras07.02.17, PS- 1. FC Köln Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras18.02.17, BL- SC Freiburg Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras01.03.17, PS- Borussia M´gladbach Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras05.03.17, BL- Hertha BSC Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras, Marsch zum

FH, Pyro im Heimblock12.03.17, BL- Borussia M´Gladbach Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras01.04.17, BL- 1. FC Köln Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras, Solli-

Veranstaltung im FH08.04.17, BL- TSG Hoffenheim Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras22.04.17, BL- SV Darmstadt Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras, Pyro im

Heimblock07.05.17, BL- FSV Mainz 05 Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras20.05.17, BL- VfL Wolfsburg Stand, Hausöffnung Begleitung Ultras, Platzsturm

* BL- Bundesligaspiel; * PS- Pokalspiel; * TS- Testspiel; * LS- Länderspiel

Auswärtsspiele des Hamburger SV

Zu den Auswärtsspielen des Hamburger SV bzw. anlässlich der Auswärtsbegleitung werden von denMitarbeiter/Innen des Fanprojekts folgende Aufgaben wahrgenommen:

• Organisation und Durchführung von U-18 bzw. Young Supporters Fahrten sowie verschiedene Aktivitäten (z.B. Fußballfanturniere, Stadionbesichtigungen) für junge HSV-Fans

• Begleitung von HSV-Fans auf den Hin- und Rückfahrten mit dem HSV-Sonderzug, der Deutschen Bundesbahn,dem Bus oder dem Flugzeug

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• Betreuung und Beratung von HSV-Fans in allen persönlichen Fragen und Schwierigkeiten• Einmischung in krisenhaften Situationen, Vermittlung zwischen Fans und Institutionen (Polizei oder

Ordnungsdienst)• Beobachtung und Auswertung der unterschiedlichen Fanszene-Gruppierungen und ihren jeweiligen

Ausprägungen, Normen und Verhaltensweisen• Teilnahme an den Kurvengesprächen • Austausch mit den Fanprojektkollegen des Heimvereins

In der Saison 2016/2017 wurden ins-gesamt 21 Auswärtsspiele von Fanprojekt-Mitarbeiter/Innen begleitet bzw. geleitet (siehe Tabelle). Davon warenes 17 Bundesligaspiele, zwei DFB-Pokalspiele und zwei Testspiel des Hamburger SV.

Auswärtsspielübersicht

Datum, Wettbewerb- Gegner Fanprojekt-Angebote weitere Aktivitäten / Aufgaben15.07.16, TS- Hansa Rostock / Begleitung der Fans vor Ort22.08.16, PS- FSV Zwickau / Begleitung der Fans vor Ort03.09.16, TS- BFC Dynamo / Begleitung der Fans vor Ort10.09.16, BL- Bayer Leverkusen Young Supporters Tagestour

Begleitung der Fans vor Ort20.09.16, BL- SC Freiburg / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort01.10.16, BL- Hertha BSC Young Supporters Tagestour

Begleitung der Fans auf dem Hauptbahnhof und vor Ort15.10.16, BL- Borussia M´Gladbach / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort25.10.16, PS- Hallescher FC / Begleitung der Fans vor Ort30.10.16, BL- 1. FC Köln / Begleitung der Fans in einem Ultra-Bus und vor Ort20.11.16, BL- TSG Hoffenheim / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort04.12.16, BL- SV Darmstadt / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort17.12.16, BL- FSV Mainz 05 Young Supporters Tagestour

Begleitung der Fans vor Ort21.01.17, BL- VfL Wolfsburg UFM Tagestour Begleitung der Fans auf der Metronom-Tour und

vor Ort, Vorfälle Hannover28.01.17, BL- FC Ingolstadt / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort11.02.17, BL- RB Leipzig Young Supporters Tagestour

Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort, Ordnereinsatz Gästeeingang

25.02.17, BL- Bayern München / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort18.03.17, BL- Eintracht Frankfurt / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort04.04.17, BL- Borussia Dortmund / Begleitung der Fans vor Ort16.04.17, BL- Werder Bremen Young Supporters Tagestour

Begleitung der Fans auf der Metronom-Tour und vor Ort,

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30.04.17, BL- FC Augsburg / Begleitung der Fans vor Ort13.05.17, BL- Schalke 04 / Begleitung der Fans auf der ICE-Tour und vor Ort

* BL- Bundesligaspiel; * PS- Pokalspiel; * TS- Testspiel; * LS- Länderspiel

In der Saison 2016/2017 haben wir zu 5 von den 19 Pflicht-Auswärtsspielen des HSV eine kostengünstigeFanprojekttour für junge HSV-Fans angeboten. Alle 5 Fahrten waren als Tagestouren durchgeführt worden. Dasmacht prozentual 26 % aller Auswärtsspiele. Diese Zahl ist im Vergleich zur letzten Saison etwa gleich geblieben.Ob eine Fanprojektauswärtsfahrt stattfindet hängt sehr stark von der Terminierung der einzelnen Spiele ab.

1.3.1 Alte Szene unterwegsNach dem Rücktritt der CFHH wurde aus dem Umfeld der „alten“ HSV-Szene vermehrt daran gearbeitet,Auswärtsfahrten mit der Bahn zu organisieren. Im Gegensatz zu Auswärtstouren mit dem Supporters Club, beidenen im Grunde jeder HSV-Fan teilnehmen kann, ist bei diesen Fahrten eine Teilnahme nur auf persönlicheEinladung hin möglich. Die Veranstalter legen hierbei großen Wert darauf, eine möglichst homogene Gruppezusammen zu stellen. Wir nehmen in diesem Jahresbericht explizit Rekurs auf diese Fahrten, da es sich bei denMitfahrern_Innen um HSV-Fans handelt, die von der Polizei über viele Jahre mit besonderer Aufmerksamkeitbedacht wurden. Diese Touren sind, mit Ausnahme von dem Testspiel des HSV beim BFC Dynamo Berlin anläss-lich des 50jährigen Jubiläums des Clubs, auf den An- und Abreisewegen ohne nennenswerte Zwischenfälle abge-laufen und wurden immer von einem Mitarbeiter des HSV-Fanprojekts begleitet. Dieses Spiel beim BFC hattezwar keinerlei sportliche Relavanz, zumindest nicht auf dem Rasen, wohl aber eine Bedeutung in gewissen Teilender Fanszene. Wer mehr zu der Geschichte dieser Rivalität erfahren möchte, dem sei das Buch „in kleinenGruppen, ohne Gesänge“ von Alexander Hoh ans Herz gelegt. Diese Episode möchten wir an dieser Stelle nichtepisch ausbreiten. Es sei lediglich angemerkt, dass wir davon ausgehen, dass den Organisatoren auf HamburgerSeite der geschichtliche Hintergrund zwischen dem BFC und dem HSV nicht bewusst war. Ansonsten hätte manvielleicht nochmal darüber nachgedacht, ob dieses Spiel denn wirklich so eine gute Idee ist. Wie von uns prognos-tiziert, gab es nach dem Spiel die erwarteten heftigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des BFC unddem HSV. Da u.a. sogar Steine aus kürzester Distanz und in der Dunkelheit auf HSVer geschmissen wurden, wun-dern wir uns immer noch und machen täglich drei Kreuze, dass es hierbei zu keinen lebensgefährlichenVerletzungen gekommen ist.Ganz grundsätzlich gehen wir davon aus, dass diese Touren die kommende Saison fortgesetzt werden.

1.4 Spielbegleitungen HSV II, HSV III und andere Veranstaltungen

In der Saison 2016/17 wurden vereinzelt die Spielen der HSV II Mannschaft in der Regionalliga-Nord, einigeSpiele der HSV III Mannschaft in der Landesliga Hamburg (6. Spielklasse), die Playoffs-Spiele der HSVEishockeymannschaft und einige Spiele des HFC Falke seitens des Fanprojektes begleitet. Sportlich hat das HSVII Team eine gute Saison gespielt und ist am Ende auf dem 5. Platz gelandet. Bei der dritten Mannschaft lief esnoch besser! Als Tabellen zweiter ist man in die Oberliga Hamburg (5. Spielklasse) aufgestiegen. Dadurch wartenauf die HSV III Fans viele neue und sehr interessante Begegnungen. Bleibt abzuwarten ob dadurch dieZuschauerzahlen ansteigen werden. Das Eishockeyteam spielte nach dem Abstieg aus der Oberliga in derRegionalliga-Nord (das ist die vierthöchste Liga in Deutschland). Dort hat man sich für die Playoffs qualifiziertund diese am Ende auch gewonnen, so dass ein Wiederaufstig möglich war. Aus finanziellen Gründen hat man aufden Wiederaufstieg verziehet und spielt in der nächsten Saison wieder in der Regionalliga Nord.

In der vergangenen Saison hat sich die Gewichtung, welche Spiele wir als Fanprojektmitarbeiter begleitet haben,im Vergleich zu der letzten Saison, ein wenig verändert. An erster Stelle standen die Spiele der HSV II danach derHSV III Mannschaft gefolgt von den Begegnungen des HSV Eishockeyteams.

Bei den Spielen der HSV II Mannschaft haben wir die Spiele begleitet, bei denen aus unserer Sicht größereZuschauerzahlen zu erwarten waren bzw. die Gastmannschaften mit zahlreichen bzw. vermeintlich problemati-schen Anhängern nach Hamburg anreisten. Das Interesse der HSV-Fanszene die Spiele der zweiten Mannschaft zuverfolgen und zu supporten ist in der abgelaufenen Saison etwas gestiegen. Die Höhepunkte der Saison sindimmer aus Sicht der „Zweiten“ die beiden Derbys gegen die zweite Mannschaft des FC St. Pauli. Beide Partienwurden aus Sicht der HSV-Fans fast parallel zu den Spielen der HSV-Profimannschaft terminiert. Man kann aber

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sagen, dass die Attraktivität und die Beachtung der kleinen Derbys im letzten Jahr in der HSV-Fanszene gesunkensind. Zusätzlich kommt noch die Terminierungsstrategie seitens der Polizei und des Verbandes hinzu.

01.10.16, 13.00 Uhr, HSV II - FC St. Pauli II / 15.30 Uhr Hertha BSC - HSV04.04.17 17.30 Uhr, FC St. Pauli II - HSV II / 20.00 Uhr Borussia Dortmund - HSV

Die Ausgliederung der Fußballprofiabteilung in eine AG hat in Teilen der aktiven Fanszene und in Teilen derUltraszene dazu beigetragen, dass man sich von den Besuchen der Spiele und vom Support der Profimannschaftund der HSV II Mannschaft abgewandt hat. Auch im dritten Jahr nach der Ausgliederung war für diese Fans die„Dritte“ oder die „Erste HSV e.V.“ das Team welches man unterstützte. Die Zuschauerzahlen sind bei der HSV IIIMannschaft, im Vergleich zu den letzten beiden Jahren, weiter nach unten gegangen. Bei den Heimspielen sind imSchnitt nur noch 80, bei den Auswärtsspielen 40 Zuschauer zu sehen. Die Zeiten als man bei der „dritten“ mehrZuschauer verbuchen konnte als bei der HSV Regionalligamannschaft sind vorbei. Auch die Eishockeyspiele desEishockeyteams, das nach wie vor im e.V. angesiedelt ist, wurden in der letzten Saison von einem Teile derFanszene besucht. Die Besucherzahlen sind aber auch hier etwas zurückgegangen. Durch den Abstieg in dieRegionalliga sind auch die Derbys gegen die Crocodiles ausgeblieben. Die meistbesuchten Spiele fanden in derPlayoff-Runde statt. Diese Spiele wurden auch von unsbegleitet. Bei unserer Begleitung der Eishockeyspiele neh-men wir immer Kontakt mit der zuständigenOrdnungskräften vor Ort auf und sind stets ansprechbar.Die Spiele der HSV II und der HSV-Eishockeymannschaftfinden auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage in HamburgStellingen statt, wo sich ein Fußballstadion und eineEislaufbahn befinden. Das HSV III Team trägt seineHeimspiele auf dem Trainingsgelände des HSV inNorderstedt aus.

Insgesamt haben die Mitarbeiter des Fanprojektes dieseSpiele der HSV II, der HSV III und der HSV Eishockeymannschaft begleitet. Hier die chronologische Übersicht:

Datum Team Wettbewerb Gegner 01.10.16 HSV II Regionalliga Punktspiel- Heimspiel FC St. Pauli II08.10.16 HSV III Landesliga Punktspiel - Auswärtsspiel SC Viktoria II24.02.17 Eishockey Playoff-Spiel Aufstieg in die Oberliga Salzgitter Icefighters10.03.17 Eishockey Playoff-Spiel Aufstieg in die Oberliga Weserstars Bremen15.03.17 HSV II Regionalliga Punktspiel- Heimspiel Hannover 96 II31.03.17 HSV II Regionalliga Punktspiel- Heimspiel VfB Lübeck04.04.17 HSV II Regionalliga Punktspiel- Auswärtsspiel FC St. Pauli II26.04.17 HSV II Regionalliga Punktspiel- Heimspiel Eintracht Braunschweig II06.05.17 HSV II Regionalliga Punktspiel- Heimspiel Lüneburger SK Hansa27.05.17 HSV III Landesliga Punktspiel - Aufstiegsrunde Vorwärts-Wacker Billstedt

Desweiteren haben wir in der letzten Saison weitere Spiele/Veranstaltungen begleitet, bei der eine größere Anzahlvon HSV-Fans bzw. eine hohe Brisanz zu erwarten war. Dazuzählen auch die Spiele von HFC Falke e. V.. Der Verein wurde2014 von HSV-Fans gegründet, die nach der Ausgliederung2014 den HSV verlassen haben und eine Alternative schaffenwollten wo das Vereinsleben vor allem durch Mitglieder undFans (mit-)gestaltet werden kann. 2015 hat der Verein denSpielbetrieb in der Kreisklasse aufgenommen. 2016 und 2017konnte HFC Falke jeweils Aufsteigen und wird ab der kom-menden Saison in der Bezirksliga Nord spielen. Seit derSaison 2016/2017 hat auch eine zweites Team von HFC Falkeden Spielbetrieb aufgenommen.

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Folgende Spiele/Veranstaltungen haben wir begleitet:05.11.16 HFC Falke - Altona 93 II13.04.17 HFC Falke II - Wansetal II20.05.17 Altona 93 II - HFC Falke

Das Fanprojekt wird weiter fanrelevante Spiele und Veranstaltungen begleiten und für die dortigen HSV-Anhängeransprechbar sein.

1.5 Fanhaus und Fanhausaktivitäten

Der Sitz des "HSV-Fanprojektes" befindet sich in der Stresemannstrasse 162 in Hamburg-Altona in einem zwei-stöckigen (denkmalgeschützten) Haus. Das „Fanhaus“, wie es mittlerweile durch die Fans und auch durch unsgenannt wird, wird von uns sowohl als Veranstaltungsort genutzt, als auch als Treffpunkt für HSV-Fans angeboten.Neben den Büros des HSV-Fanprojektes und der Geschäftsführung des Vereins Jugend und Sport e.V. in den obe-ren Etagen sind im unteren Teil des Gebäudes Fanräumlichkeiten eingerichtet. Im August 2011 wurde eineFanhaus-AG gegründet mit dem Ziel das Fanhaus zu verschönern, erneuern und noch fangerechter zu machen. DieFanhaus-AG setzt sich aus Mitgliedern der Gruppen die am stärksten das Fanhaus nutzen (Poptown, UFM,Nordtribüne, CA) und Fanprojektmitarbeitern zusammen. Es finden regelmäßig Gespräche über die Hausnutzungund Austauschrunden über die Fanhausentwicklung sowie auftauchende Probleme statt. Diese Runden werden inder neuen Saison fortgeführt. Im Rahmen dieser AG wurden seit 2011 viele Renovierungs-, Ausbau- undNeugestaltungsarbeiten am und im Haus getätigt.In der abgelaufenen Saison wurden einige Räume neugestrichen und mit neuen Graffitis versehen. In der seitNovember 2015 vorhandenen Industrieküche wurdenweitere Regals und Hängeschränke eingebaut. An einemAufräumwochenende wurde der komplette Gartenbereichim hinteren Teil des Fanhauses frei geräumt um denStehbereich weiter auszubauen und die Graffitiwand wei-ter zu verlängern. An den Arbeiten waren beide Ultra-Gruppen beteiligt. Seitlich des Fanhauses wurde einSichtschutzzaun verlängert und eine Sichtschutzplanebefestigt. Die Modernisierung bzw. Anpassung desFanhauses ist ein ständiger Prozess der auch in der kom-menden Saison fortgeführt wird.

Das HSV-Fanprojekt bzw. die Fanprojektler sind imFanhaus in der Stresemannstrasse am Dienstag, Mittwoch und Freitag in der Zeit von 11.00 - 16.00 Uhr telefo-nisch und persönlich zu erreichen. Weitere Sprechzeiten sind: montags und donnerstags 11.00 bis 19.00 Uhr. Da

sich die Gruppen „Castaways" (donnerstags ab 18.00 Uhr)und "Poptown" (montags ab 18.00 Uhr) im Fanhaus treffen,wollen wir durch die eigene Präsenz in der Zeit sicherstellen,als Ansprechpartner für Fragen, Wünsche etc. zur Verfügungzu stehen. Seit dem Bestehen des Flüchtlings-Kaffees(November 2015) sind wir auch jeden Dienstag bis spät in denAbend als Ansprechpartner im Fanhaus anwesend. DieMitarbeiter/Innen des Fanprojektes sind nach Absprache oderauf Wunsch auch außerhalb der Öffnungs- bzw. Sprechzeitenfür Fußballfans da.

Das Fanhaus wird von uns für eigene Veranstaltungen (z.B.Treffen, Turniere, Feiern, Lesungen usw.) und für Treffen oderVeranstaltungen von Fans in Eigenregie geöffnet.

Hausnutzungen in der abgelaufenen Saison:• Im Laufe der Saison 2016/2017 haben wir insgesamt 6 Pokerturniere für HSV-Fans im Fanhaus angeboten. Das

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Teilnehmerfeld bei diesen Turnieren setzte sich aus HSV-Fans von ca. 16 bis 40 Jahren zusammen, es nahmen jün-gere HSV-Fans bis 18 Jahren, "HSV Supporters", "Ultras" und weibliche Fans teil. • Ende Dezember haben wir zu unserer traditionellen Fanhaus-Weihnachtsfeier eingeladen.• Die Abteilungsleitung des "HSV Supporters Club" nutzt dasFanhaus regelmäßig für öffentliche Sitzungen, um denMitgliedern die Gelegenheit zur Aussprache und zurMitbestimmung und Planung von Aktionen des "SC" zu geben. • Seit Januar 2015 findet jeden Dienstag das „Refugee Café“statt. Seit November 2015 mit der Nutzung der neu installiertenIndustrieküche. • Die HSV-Skat-Abteilung nutzte das Fanhaus als Treffpunktbzw. als Trainings- und Punktspielort. Turniere wurden inKooperation mit dem Fanprojekt durchgeführt. DieTrainingstreffen finden immer jeden Mittwoch statt. • An den Treffen der „Volksparkett-AG“, der „ Fanhaus-AG“und des neue gegründetem „E-Netzwerks“ waren Mitarbeiterdes Fanprojektes personell und inhaltlich beteiligt. • Die Fanhausöffnungen vor und nach den Heimspielen des HSV an Samstagen und Sonntagen sind festeTermine. Diese wurden in der letzten Saison von der Gruppe „Poptown“(PT) in Absprache mit uns in eigenerRegie durchgeführt. Eine Fanhausöffnung hat auch die neugegründete Gruppe „Castaways“ übernommen.Spezielle Werbung für die Fanhausöffnungen gibt es auf der Homepage des Nordtribünen e.V.. Beide Gruppen (PTund Castaways) nutzen das Fanhaus als Treffpunkt vor und nach den Spielen. In der abgelaufenen Saison sind dieBesucherzahlen am Spieltag im Vergleich zur letzten Saison noch Mal gestiegen. Ein wichtiger Grund für dieseEntwicklung ist, dass das Fanhaus als Treffpunktort und als Ausgangspunkt auf dem Weg ins Volksparkstadionvon beiden Gruppen genutzt wird.• Das Angebt, die Fanräumlichkeiten für Feiern, Feten oder selbst organisierte Veranstaltungen zu nutzen, wurdenweiterhin angenommen. Die Anzahl der Nutzungen ist im Vergleich zum Vorjahr etwa gleichgeblieben. • Die Gruppe Poptown trifft sich ein Mal wöchentlich. Zusätzliche Treffen und Choreo-Basteltermine wurdenimmer kurzfristig abgemacht.• Die Gruppe "Castaways" trifft sich auch ein Mal wöchentlich. Zusätzliche Treffen und Choreo-Bastelterminewurden immer kurzfristig abgemacht. • Im ersten Stock des Fanhauses wurde ein zusätzlicher Besprechungsraum mit Tischen und Stühlen installiert.Sollten die Räume im Erdgeschoss besetzt werden, dient dieser Raum als zusätzliche Treffmöglichkeit. Dadurchist eine Doppeltnutzung oder sogar eine Dreifachnutzung des Fanhauses möglich. Der Raum steht allenFanhausnutzern, nach Absprache mit uns, zur Verfügung.• Der kleine Raum im ersten Stock des Fanhauses wurde zum kleinen Büro mit Internetanschluss umgestaltet.Das Büro wird vom United Football Movement e.V. und vom Förderkreis Nordtribüne e.V. genutzt. Im Büro sindauch kleine Lagerungen von Materialien möglich. In der nächsten Saison soll der Besprechungsraum und das Büroumgestaltet werden, damit eine effizientere Nutzung möglich ist.

In der folgenden Aufzählung sind sämtliche Aktivitäten, Angebote, Treffen und Nutzungen aufgeführt, die in derletzten Saison 2016/2017 im Fanhaus/Fanprojekt stattgefunden haben bzw. die wir durchgeführt haben.

Juli 2016 – Juni 2017: eigene Angebote bzw. Sitzungen, Treffen und AG´s

• Weihnachtsfeier (ca. 50 TN)• 6x Pokerturnier (insgesamt ca. 200 TN)• 12 x Treffen der Fanhaus-AG (berücksichtig sind hier auch Treffen mit Renovierungsarbeiten im Fanhaus) (4-

12 TN)• 11x Treffen Netzwerk – Erinnerungstag (E-Netzwerk) (6-12 TN)• 12x United Football Movement Vorbereitung + Organisationstreffen(4-8 TN)• 3x Treffen mit Vertretern des Hamburger Wegs (4-10 TN)• 2x Austauschrunde zum Thema Fanhausöffnung (4-8 TN)• 1x Fanbeauftragten-Fanprojektler Treffen (3-6 TN)

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• 2x Infoveranstaltungen zur Vorstellung der HSV-Fanprojektarbeit (14-20 TN)• 1x Treffen mit Vertretern der Abteilungsleitung (6 TN)• 1x BAG-Nord Treffen (16 TN)• 1x Frauen-BAG-Nord Treffen (10 TN)• mehrere Termine für eine persönliche und situationsbezogene Beratung• 1x Verwaltungsratssitzung ( 12 TN)• 3x Gesamtteamsitzung (9 TN)• 1x Treffen mit der KOFAS und den Vertretern der Ultragruppen (8 TN)• 2x Vorbereitungstreffen zum Sommerfest im Volkspark (4-6 TN)• 1x Kochtag mit Frauen aus der Schnackenburgallee (16 TN)• 4x Treffen mit der Fanhilfe der Nordtribüne e.V. (4-6 TN)• 4x Treffen und Interviews mit verschiedene Journalisten zum Vorfällen bei Auswärtsspielen (2-4 TN)

Juli 2016 – Juni 2017: Treffen/Aktivitäten von Fans bzw. Gruppen

• 46 x Treffen Poptown (25-60 TN)• 44 x Treffen Castaways (10-40 TN)• 44 x „Refugee Café“ (20-40 TN)• 19 x BL Heimspielöffnungen (ca. 30-100 Besucher)• 13 x Heimspielöffnungen nach einem BL-Spiel (ca. 25-70 Besucher).• 45 x Ligaskat Treffen/Trainings (8-20 TN), • 2x Ausrichtung Skat-Punktspiele (20 TN)• 1x Skatturnier (20-36 TN)• 2 x öffentliche Sitzungen Abteilungsleitung HSV Supporters-Club (10-15 TN)• 1x Treffen der Volksparkett-AG (6-10 TN) • 4x private Feiern (50-75 Gäste)• 3x Szenetreffen (20-30 TN)• 1x Treffen Hamburg Süd• 4x Treffen des Förderkreises der Nordtribüne e.V (ca. 12 TN)• 1x PT-Pokerturnier (24 TN)• 8x Basteln Poptown (2-10 TN)• 11x Basteln Castaways (2-10 TN)• 10 x Basteln Nordtribüne e.V.• 1x Weihnachtsbacken mit den Flüchtlingskindern und UFM (30 TN)

1.6 Arbeit mit weiblichen HSV-FansEs ist festzustellen, dass Frauen und junge Mädchen im Kontext Stadion, in dem ihr Anteil auf ca 20-30 %geschätzt wird, unterrepräsentiert sind und auch noch heute mit geschlechtsbezogenen Vorurteilen undAbwertungen konfrontiert sind. Anmachen, blöde Sprüche und sexistische Beleidigungen, auch in den eigenenReihen, sind an der Tagesordnung.

Ziel der Arbeit ist es u.a.:. das Selbstbewusstsein der Mädchen und Frauen aus der HSV-Fanszene stärken zu helfen.. Frauen, die ein Standing in der HSV-Szene haben, vermehrt als Multiplikatorinnen einzusetzen, um auch jünge

ren Frauen den Zugang zu den Szenen zu erleichtern (Querschnittsaufgabe, die kontinuierlich als Arbeitsauftragwahrzunehmen ist.)

. die Mädchen und Frauen darin zu stärken, eigene Gefühle sowie Bedürfnisse, Interessen und Befindlichkeiten klar zu äußern.

Wie in den letzten Jahren auch zeichnet sich unsere Arbeit vor allem dadurch aus, dass ein kontinuierlicherKontakt zu den Mädchen und Frauen in der Szene existiert und dieser regelmäßig gepflegt und intensiviert wird.Wir legen den Fokus auf eine kontinuierliche Begleitung, stetige Kommunikation und regelmäßigen Kontakt imtäglichen Geschehen.

Die Arbeit mit den weiblichen HSV-Fans ist für die Fanprojekt-Mitarbeiterin eine sehr wichtige Aufgabe. Die

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Fanfrauen werden während der ganzen Saison bei Fanprojektaktivitäten integriert. Hier sind vor allem die persön-liche Beziehung und das partizipative Arbeitsverständnis der FP- Mitarbeiterin zu den weiblichen Fans ausschlag-gebend. Diese vertrauensvolle Basis entsteht durch die stetige Beziehungsarbeit und jahrelangen Kontakt.Wir treffen die Mädchen und junge Frauen meistens im Stadion, im Stadionumfeld, am Fanprojektstand (das FP-Stand dient vielen weiblichen Fans als Anlaufpunkt im Stadion) am Nordtribüne-oder Supportersstand, beimVolksparkett und auf der Nordtribüne im Stadion, bei Auswärtsspielen während der Bus-und Bahnreise, imStadionumfeld und im Gästeblock. Leider blieb wie in der letzten Saison der Anteil der weiblichenTeilnehmerinnen an den Young-Supporters-Touren sehr niedrig (eine Tendenz, die die FP-Kolleginnen aus derBAG-Nord auch bei ihren U-18 Touren bestätigen können).

Die Gleichstellung weiblicher und männlicher Fußballfans bekommt durch die weibliche Präsenz und das selbst-bewusste sowie selbständige Handeln der Mädchen eine wichtige Rolle. Wichtig ist es, das Näherkommen derFrauen untereinander zu ermöglichen. Viele Frauen begegnen sich oft im Stadion oder im Fanhaus.Besonders aktiv bringen sich weibliche Fans in folgenden Zusammenhängen außerhalb ihrer Ultragruppen oderFanclubs ein: Gruppentreffen UFM, Refugees-Café, Nordtribüne Mitinitiatorinnen und Unterstützerinnen(Mitarbeit), Fanhaus-und Garten AG, Netz-E, Nordtribünentreffen.

Die Mitarbeiterin im Fanprojekt übt eine Vermittlungsfunktion für die Einbringung und Unterstützung der weibli-chen HSV-Fans bei der Arbeit mit Geflüchteten, sowohl mit Kindern als auch mit Jugendlichen, beiHausaufgaben, Amtsgängen oder auch beim Übersetzung ihrer Postangelegenheiten, aus.

In der Skatabteilung gibt es eine Stammspielerin und beim Poker-Turnier sind in der Regel 2 bis 4 Frauen dabei!Bei Fanhausöffnungen kommen einige weibliche Fußballfans vorbei.

Es gibt immer noch Begegnungen mit ehemaligen U-18-Mädchen, aber auch mit ehemaligen weiblichen Fans, diefrüher das Fanhaus besuchten und aufgrund von Studium, Familienzuwachs, etc., nicht mehr so oft zum Fußballkommen können. Darüber hinaus kommt es regelmäßig zu Gesprächen mit weiblichen Fans, die nicht mehr zumHSV sondern zum HFC Falke, HSV II oder HSVIII gehen. Ein zentrales Thema bleibt trotzdem neben den persön-lichen Alltagsproblemen: der Fußball mit seinen ganzen Facetten. Auch bei Turnieren (Indoor-Cup,Westkurvenmeisterschaft, Rohe-Ostern-Cup) sind bei den Spielerinnen genauso wie auf den Zuschauerrängenwenige Frauen anzutreffen.

Es wurde intensiv eine Familie aus Syrien und besonders die Mutter und ihre zwei Töchter unterstützt. Sie besu-chen sporadisch das Fanhaus (auch das Café) und sind bei den Angeboten präsent (Sport, Stadionbesichtigung undauch Spielbesuch). Je nach Bedarf wird die Familie bei Besuchen des Jobcenters, bei der Wohnungssuche,Terminen bei der SAGA, beim Briefverkehr oder komplizierten Arztbesuchen unterstützt. Es kommt zu regelmäßí-gen Besuchen in der Unterkunft der Familie und zu Gegenbesuchen im Fanhaus. Darüber hinaus gibt es regelmä-ßigen Austausch wegen des Sohnes, der beim Sportangebot, aber auch bei den Young Supporters-Touren mit dabeiist und inzwischen zum Stammpublikum des Fanhauses gehört.

1.6.1 BAG-Nord-Frauen-TreffenEs ist wichtig, weiterhin den Bedürfnissen und Problemen von Mädchen und Frauen mit kompetenten Fachkräftenzur Seite zu stehen, problematische Entwicklungen zu benennen und diese gemeinsam versuchen zu verändern.Eine Hauptaufgabe, neben der aufsuchenden Arbeit, ist daher der Austausch, die Netzwerkarbeit und Kooperationmit anderen Fanprojekt-Mitarbeiterinnen, so wie die Teilnahme am BAG-Nord-Frauen-Treffen, das mehrmals imJahr stattfindet. Erstmals traf sich dieser Zusammenschluss aus weiblichen Fanprojektmitarbeiterinnen derFanprojekte, die in der BAG-Nord vertreten sind, im Januar 2014 in Hamburg im Fanhaus. DerFachkräfteaustausch hat das Ziel auf dem neusten Stand zu bleiben und durch den Kontakt zu anderenFanprojektlerinnen die eigene Arbeit zu reflektieren und einen Einblick zu gewinnen, wie es an anderenStandorten aussieht und von diesen zu lernen.

Aus diesem Arbeitskreis heraus ist ein Tagungskonzept für eine Fortbildung-und Weiterbildung zurGendersensiblen Fanarbeit entstanden. Es gab bereits zwei Tagungen “Perspektiven der GeschlechtersensiblenFanarbeit“ in Bremen und in Leipzig.

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1.6.2 Die F_in-Tagung in Wien (Programm siehe Fanladen-Teil)Vom 16.-18. Juni reiste die Mitarbeiterin des HSV-Fanprojekts mit 4 Mädels aus der aktiven HSV-Szene nachWien zur F_in-Tagung. Dort kam es zu einem regen Austausch mitanderen Ultra-Frauen aus dem deutschsprachi-gen Raum. Sowohl das HSV-Fanprojektals die Teilnehmerinnen haben sehr viel über anderen Fanszenen erfahrenund erhielten viele Anregungen. Die Teilnahme an der Tagung hat den Wunsch noch einmal verfestigt, sich regel-mäßig über viele Themen rund um die Fanszene auszutauschen und Solidarität (ein Hauptthema der Tagung) unterden Frauen in der Fanszene zu befördern.

1.7 Young Supporters TourenDie Young Supporters Touren waren auch in der vergangenen Saison ein Kernbereich unserer Angebote für jünge-re HSV-Fans. Wir konnten fünf Tagestouren anbieten, nach Leverkusen, Berlin, Mainz, Leipzig und Bremen. Dankeiner großzügigen Spende war es uns möglich, einzelne Fahrten finanziell zu bezuschussen, so dass für die jungenFans taschengeldfreundliche Bustouren zustande kamen. Dennoch mussten wir eine angedachte Tour zum letztenAuswärtsspiel nach Schalke doch wieder absagen, da es zu teuer geworden wäre.Die Tour nach Leverkusen kostete jeden Teilnehmer 25 Euro, Berlin und Bremen 18,87 Euro und Mainz undLeipzig jeweils 30 Euro.

Im Schnitt hatten wir 35 Teilnehmer pro Tour, mit den meisten zum Spiel nach Bremen und den wenigsten zumSpiel nach Mainz. Der Anteil der weiblichen Mitfahrer betrug lediglich 7%. Es ist eine unserer Aufgaben zuschauen, wie wir die Fahrten wieder attraktiver für jüngere weibliche HSV-Fans machen können.

Das Angebot dient zahlreichen jugendlichen Fans nun schon seit vielenJahren als Einstieg in das „Abenteuer Auswärtsfahrt“ und zeigt ihnen dabeiauf, dass dieses auch ohne die scheinbar unvermeidlichen Muster wieSchwarzfahren, exzessiven

Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Diebstähle, Sachbeschädigungen und Auseinandersetzungen mit gegnerischenFans oder der Polizei durchaus möglich und unterhaltsam ist. Mit den organisierten Auswärtsfahrten besteht seitlangem ein Angebot, in einem Bereich, der erfahrungsgemäß problematisch ist. Auf den Young Supporters Tourenherrscht striktes Alkoholverbot, was von der überwiegenden Mehrheit auch akzeptiert und respektiert wird. Beieiner Tour wurde dennoch nachweislich Alkohol konsumiert. Wir haben uns im Anschluss an die Tour beraten undbeschlossen, die beiden Mitfahrer für die nächste Tour zu sperren, danach stand es ihnen wieder frei, unserAngebot zu nutzen.

Die Nachfrage nach dem Angebot bemisst sich für gewöhnlich nach der Attraktivität des Gegners, der sportlichenSituation und dem Teilnehmerpreis. Attraktiv ist ein Gegner auch dann, wenn es z.B. zu einem Aufsteiger geht,wie in der vergangenen Saison nach Leipzig, das war für jüngere HSVer das erste Spiel dort und dementsprechendviele wollten bei unserer Tour mitfahren, obwohl RB Leipzig höchst umstritten ist, das Stadion nichts Besonderesbietet und der HSV gegen den Abstieg spielte. Einer der größten Faktoren für die Young Supporters Touren istaber die Terminierung durch die DFL, eine Auswärtsfahrt nach zum Beispiel Leipzig wäre auf einem Sonntagschlichtweg nicht machbar. Hinzu kommt die Schwierigkeit, ein Busunternehmen zu finden, das erst wenigeWochen vor der Fahrt den genauen Termin mitgeteilt bekommt und trotzdem einen Bus vorhält. Hier kämpfen wirmit denselben Problemen wie viele andere Auswärtsfahrer in der Bundesliga auch.

1.8 Arbeit und Umgang mit StadionverbotenDa die Arbeit mit Stadionverboten mittlerweile einen kontinuierlichen Teil unserer Arbeit ausmacht, haben wir unsdazu entschieden, diesen Punkt mit in den Jahresbericht aufzunehmen.

Ganz grundsätzlich müssen wir konstatieren, dass das Thema Stadionverbot (im Folgenden SV) für uns alsFanarbeiter_Innen äußerst frustrierend ist. Es gehört zu unserer alltäglichen Erfahrung, dass SV´s ausgesprochenwerden und es sich ca. ein Jahr später herausstellt, dass die erhobenen Anschuldigungen entweder nicht bewiesenwerden konnten oder die Beschuldigten einen klaren Freispruch erhalten. Bis dahin werden sie nicht nur von denSpielen ausgeschlossen, sie sind auch von ihrer Gruppe getrennt, bekommen Einträge als Gewalttäter Sport undlaufen Gefahr, außerhalb des Stadions in Konflikte mit gegnerischen Fans zu geraten. Diese Liste der primären

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und sekundären Effekte ließe sich noch lange fortsetzen. Alles in allem werden SV´s nicht nur als ungerecht wahr-genommen, sie sind es in der Praxis faktisch auch. Der Fall, dass Fans für im Schnitt 1,5 Jahre ein Stadionverbothaben, um dann freigesprochen zu werden, ist alltäglich in unserer Arbeit.

Für uns als Fanprojektler_innen geht es in der Arbeit mit SV´s nun darum, mit den Stadionverbotsbeauftragten deraussprechenden Vereine eine individuelle Regelung zu finden. Die Statuten geben dies nämlich nicht her und voneiner einheitlichen Behandlung kann überhaupt keine Rede sein. Das Problem hierbei ist nun, dass die Zielsetzungvon Stadionverbotsbeauftragten und Fanarbeiter_Innen und deren Blick auf die vermeintlichen Delinquenten nichtunterschiedlicher sein könnte. Das macht es für uns sehr schwer, eine für alle Seiten zufriedenstellenden Lösungzu finden. Letzten Endes sind wir immer auf den guten Willen angewiesen und können nur Empfehlungen abgeen.Es bleibt zu hoffen, dass man von Seiten der DFL irgendwann von diesem unsäglichen Prinzip derGefahrenabwehr abrückt und sich die Regularien den zivilrechtlichen Bestimmungen anpassen. Darüber hinaus hatdie Vergabepraxis der SV´s beim HSV in unserer Wahrnehmung willkürliche Züge angenommen. Wir haben darü-ber hinaus auch das Gefühl, dass unsere Meinung und Einschätzung in Bezug auf die Beschuldigten in derStadionverbotskommission (SVK) nicht wertgeschätzt wird. Ganz konkret ist es so, dass wir mit unserenVorschlägen nicht mal im Ansatz zum Stadionmanagement durchdringen können und haben daher beschlossen, bisauf weiteres nicht mehr an den SVK´s teilzunehmen. Es sei denn, ein Klient wünscht sich ausdrücklich, dass wirmit ihm/ihr daran teilnehmen.

1.9 Kooperation und VernetzungDas HSV-Fanprojekt ist seit Bestehen in unterschiedliche institutionelle Zusammenhänge eingebunden und dortauftragsgemäß um Mitwirkung, Kooperation, Information, fachlichen Austausch und das Werben für die Interessenvon (jugendlichen) Fußballfans bemüht. Das betrifft sowohl den direkten Arbeitsbereich des Projektes (Verein,Fanorganisationen, Polizei, Verbände), als auch die Mitarbeit und den Austausch in regionalen und überregionalenArbeitskreisen und Fachgremien. Die wichtigsten Bereiche und die darin enthaltenen Institutionen sollen hier kurzvorgestellt werden. Die ausführliche Netzwerkkarte 2016 soll dazu noch einen Überblick verschaffen.Hamburger SV e. V. - Supporters ClubDie kontinuierliche und sehr gute Kooperation und Austausch der letzten Jahre zwischen dem HSV-Fanprojektund dem Hamburger SV e. V. - Supporters Club wurde auch in der Saison 2016/2017 fortgeführt. Nach der AGGründung und der Ausgliederung der Fußballprofiabteilung im Sommer 2014 verläuft aktuell der hauptsächliche

Verein Jugendund Sport e.V.

Ultras / Fanclubs / FansBeirat

Hamburger Fußballverband (HFV)

Anno 1887

Sportpub Tankstelle

1887 Shop

BASFI

Stadt Hamburg

ÖASSFachkreis

Gewaltprävention

MBT Hamburg

Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS)

Bundesarbeitsgemeinschaftder Fanprojekte e.V.

Geschäftsführender Arbeitskreis (GA)

der BAG Fanprojekte

BAG Nordverbund

BAG Nordverbund Frauen

Nordbeirat

DFB

DFL F_in

Hamburger Sportbund /Hamburger Sportjugend

Fanbeauftragte

AG Fanreiseverkehr

Hamburger Weg

HSV Museum

HSV e.V / Supporters Club

NETZwerkErinnerungsarbeit

HSV Fußball AG

SAF

REGIONALE NETZWERK- UNDKOOPERATIONSPARTNER

ÜBERREGIONALE NETUND KOOPERATION

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Kontakt über die Abteilungsleitung des „HSVSupporters Club“ („SC“). Zusätzlich unterstützt der „SC“ Fanprojektangebote und Aktionen mit Fanartikeln, finan-ziellen Zuwendungen und Werbung. Der „SC“ nutzt nach wie vor das Fanhaus für die öffentlichenAbteilungsleitungssitzungen.

Die 2010 gegründete HSV-Skatabteilung nutzt das Fanhaus ab 2012 wöchentlich für ihre Treffen und 3-4x im Jahrfür Turniere.

Die HSV-Eishockey-Abteilung wurde von uns durch Moderation/Beratung unterstützt, da bei einigen Spielen dortauftretende HSV-Fußballfans in Konflikte mit Polizei und Ordnungsdienst gerieten. Die Spiele der HSV III Mannschaft bzw. der „ersten HSV e.V.“ Mannschaft wurden in der abgelaufenen Saisonmehrmals von uns begleitet.

Auch in der letzten Saison konnten wir in der Supporters News und auf der Homepage der Supporters unsere Infosplatzieren sowie für die SN einige Artikel schreiben. 2016/2017 hat uns der „SC“ wieder bei den zwei größtenFußballturnieren (WKM, Indoor-Cup) hilfreich unterstützt.

Hamburger Sport Verein AGNach der Ausgliederung im Sommer 2014 haben sich einige für unsere Arbeit wichtige Bereiche verlagert. Diewichtigste Veränderung ist die Ausgliederung der Fanabteilung mit den Fanbeauftragten. Die neue Struktur hatnichts an der sehr guten Zusammenarbeit der letzten Jahre geändert. Nach der Verkleinerung des HSV-Vorstandesgibt es keinen direkten Vorstandsmitglied für die Fan-bzw. Mitgliederfragen. Bei wichtigen Angelegenheiten kön-nen wir uns direkt an den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer bzw. aktuell an den Finanzvorstand FrankWettstein wenden. Im Zusammenhang mit der Stadionverbots-Anhörungskommission und bei Konflikten zwi-schen dem HSV und Fangruppierungen haben wir außerdem regelmäßig Kontakt mit dem Stadionmanagement(Kurt Krägel, Ina Fremd). Bei Konflikten sind wir auch im Austausch mit dem Ordnungsdienst (Tobias Leibrock/Power Event GmbH), der im Volksparkstadion eingesetzt wird. Auch mit Mitarbeitern des Ticketbereiches habenwir regelmäßig zu tun („Young-Supporters-Touren“). Bei Heimspielen nutzen wir unseren Infokasten und unserenInfostand im Stadion, den die HSV AG uns kostenlos zur Verfügung stellt. In Kooperation mit denVerantwortlichen des offiziellen HSV Stadionmagazins „HSV-Live“ (Thomas Huesmann) hat sich eine gute undvor allem kontinuierliche Präsentation des Fanprojekts innerhalb des Heftes ergeben. Für unseren Aktivitäten/Veranstaltungen werden uns direkt von der HSV AG Tickets bzw. Freikarten als Preise für die HSV-Fans zurVerfügung gestellt. Bei den zwei größten Fußballturnieren (WKM, Indoor-Cup) unterstützt uns die HSV-AG, sowie einige Sponsoren und Partner des HSV („König Pilsener“, „Coca-Cola“, „Bell Deutschland“) durchSachspenden.

HSV-Stiftung - Hamburger WegDie HSV-Stiftung – Der Hamburger Weg repräsentiert als Teil des HSV das Selbstverständnis des Vereins, in derStadt gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dabei stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt des Geschehens. Neben dem Bereich Sport und der sportlichen Nachwuchsförderung konzentriert sich derHamburger Weg auf die Bereiche Bildung und Soziales. In dem Feld Bildung beteiligen wir uns als HSV-Fanprojekt beim Projekt „Klassenzimmer“. Im Feld Soziales unterstützt uns der Hamburger-Weg beim Projekt„United Football Movement“, das aus einer Initiative der aktiven HSV-Fanszene entstanden ist.

Ständiger Ausschuss Fandialog (SAF)Zunächst ein paar Worte zur Arbeitsgrundlage des SAF. Der Arbeitskreis wurde im Zuge der Verabschiedung desKonzeptpapiers „Sicheres Stadionerlebnis“ im Jahr 2013 ins Leben gerufen, in dem die Vereine dazu verpflichtetwurden, einen nachhaltigen und kontinuierlichen Dialog mit der eigenen Fanszene und den verschiedenenAkteuren im Fussballkosmos zu gewährleisten. Damit dieser Arbeitskreis kein Papiertiger wird, ist dessen festeImplementierung in der Struktur des HSV eine der vielen Voraussetzungen für den Erhalt der Spiellizenz.

Um eine größtmögliche Akzeptanz sowohl im Verein als auch in der HSV-Fanszene sicherstellen zu können, istbesonders eine von allen Beteiligten akzeptierte personelle Besetzung durch die Fanvertreter elementar. Daher bil-det der „SAF“ die gesamte Fanszene repräsentativ ab und ist demokratisch legitimiert, d.h. alle Vertreter sind vonihren jeweiligen Gruppen bzw. im Rahmen von OFC-Wahlen für 2 Jahre gewählt. Von Seiten des Vereins gehören

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ein Vorstandsmitglied als auch der entsprechende Fachbereich (Fanbetreuung) dem Gremium an. Ein Vertreter desHSV-Fanprojektes komplettiert den SAF. Hier die komplette Zusammensetzung:

Vereinsvertreter (4):Vorstandsmitglied (Sitzungsleiter)Fanbeauftragte (2) BehindertenFanbeauftragter (1)Gaststatus: HSV-AbteilungsleiterFanvertreter (12):5 Vertreter HSV - OFCs (HH, SH, NS)1 Vertreter HSV - OFCs (bundesweit)2 Vertreter Supporters Club 2 Vertreter Ultras 1 Vertreter „Minderheiten“ (VP-Junxx)1 Vertreter Volksparkett bzw. Fan-AGAndere Institutionen (1):HSV-Fanprojekt (1)Gäste(z. Bsp. Behördenvertreter möglich)

In dem Arbeitskreis werden alle Themen und Fragen behandelt, bei denen eine gemeinsame Schnittmenge zwi-schen Verein und Fans besteht. Die Sitzungen finden während der Saison einmal im Monat – in der RegelDonnerstags von 18-20 Uhr – im Volksparkstadion statt.

Zielsetzung des „Ständigen Arbeitskreises Fandialog“ im Hamburger SV ist der abgesicherte, dauerhafte, regelmä-ßige und partnerschaftliche Dialog zwischen der Vereinsführung, den entsprechenden Fachbereichen des Vereinsund der gesamten Fanbasis. Die Teilnehmer können ihre jeweiligen Positionen zu fanrelevanten Themen undaktuellen Entwicklungen in den Arbeitskreis einbringen, Vorschläge machen, Ideen vorstellen, jeweils dort zurDiskussion stellen und Empfehlungen abgeben.

AG FanreiseverkehrSeit dieser Saison existiert die Arbeitsgruppe Fanreiseverkehr. Ziel dieser AG ist die Optimierung für einen siche-ren An- und Abreiseweg der HSV-Fans bei den Auswärtsspielen. Relevant hierbei sind alle Auswärtsspielorte diebis ca. 300 Km von Hamburg entfernt sind. Die AG setzt sich zusammen ausVertretern: der Deutschen Bahn, dermetronom Eisenbahngesellschaft mbh, der Bundespolizei, des HSV-Ticketing, des HSV Stadionmanagement, derHSV-Fanbetreuung und des Fanprojektes. Das Treffen findet in unregelmäßigen Abständen ca. vier Mal im Jahrim Volksparkstadion statt.

Nordtribüne e.V.Schon seit Jahren kursierte in etlichen unterschiedlichen Köpfen der aktiven HSV-Fanszene der Gedanke alleFans, die sich einer bunten und kritischen Fankultur verbunden fühlen, zu vereinen. Nach der Ausgliederung imMai 2014 und dem Rückzug der Chosen Few, entschied sich Poptown Hamburg diese Idee nun umzusetzen unddem darauffolgenden Wandel in der Kurve mit dem Projekt Nordtribüne einen eigenen Stempel aufzusetzen. DerFörderkreis Nordtribüne e.V. existiert mittlerweile seit zwei Jahren, vereint unterschiedlichste Fans und Gruppenund hat mit Castaways nun eine zweite mitentscheidende Gruppe an Bord, wobei eine größere Eigenständigkeitdes Nordtribüne e.V. angestrebt wird.

Der Förderkreis Nordtribüne e.V. will die Fanszene vereinen, dabei nach innen die Identifikation als NORDTRI-BÜNE HAMBURG stärken und sie nach außen präsentieren. Der Hamburger Sport-Verein soll bestmöglich imVolksparkstadion, den Kurven Deutschlands und in der Stadt Hamburg vertreten und unterstützt werden. Dabeigeht es nicht nur darum, Fahrten zu Auswärtsspielen zu organisieren, den Support zu koordinieren undMerchandise mit Nordtribünenlogo zu verkaufen – es soll auch als Anlaufpunkt für Vernetzung, Beteiligung undEinstieg in die aktive Fanszene da sein. Genauso sind aber auch alle willkommen, die durch ihrenMitgliedsbeitrag die Durchführung von Choreografien und die Idee einer vereinten, bunten Nordtribüne unterstüt-

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zen möchten. Eine vereinte Tribüne bedeutet nicht, dass alle willkommen sind. Menschen, die diskriminierendesVerhalten auf der Tribüne ausleben oder etablieren wollen, stehen den Zielen des Nordtribüne Hamburg e.V. entge-gen und sind nicht willkommen!

UNITED-FOOTBALL-MOVEMENT e.V.Verein United-Football-Movement e.V. als eine allen Menschen zugängliche und offenstehende Organisation. DasUFM-Team besteht aus 12 mitwirkenden Personen, die größtenteils aus der HSV-Fanszene stammen und es sichzum Ziel gemacht haben, geflüchtete Menschen in Hamburg willkommen zu heißen und die Leidenschaft für denSport (Fußball, Volleyball, Basketball, Tischtennis, Turnen) mit ihnen zu teilen! Aus diesem Hintergrund entstandauch der Name der Gruppe. Die Idee ist eine internationale Bewegung (engl.: movement) über das gemeinsame(engl.: united) Erleben des Fußballs (engl.: football). Das Angebot besteht aus mehreren wöchentlich stattfinden-den Aktionen:

- Jeden Sonntag bieten das UFM-Team eine Ballsport- und Bewegungs- AG in der Turnhalle der Stadtteilschule Bahrenfeld an. Von 14h bis 17h spielen dort Kinder und Jugendlichen aus den Erstaufnahmen und Folgeunterkünften (Schnackenburgallee, August-Kirch-Straße, „Holstenkamp, Notkestraße und Luruper Hauptstraße). Von 19h bis 22h findet dieses Angebot für Erwachsene statt.

- Dienstags öffnet ab 17h das HSV-Fanhaus an der Holstenstraße 162 und lädt im Cafe „Open 4 All“ alle interessierten Menschen dazu ein, einen entspannten und gemütlichen Abend in antirassistischer und interkultureller Atmosphäre zu verbringen! Die vorhandene Industrieküche wird immer genutzt um eigene Gerichte zu kochen.

- Jeden Donnerstag findet ein spezielles Sportangebot für Frauen statt. NETZwerkErinnerungsarbeit

Netzwerk Erinnerungsarbeit ist ein Zusammenschluss von HSV-Fans, Ultras, MitarbeiterInnen aus dem Verein,dem Fanprojekt und Supporters Club. Als im Januar 2016 die Ausstellung über den „Hamburger Fußball imNationalsozialismus“ im Rathaus gezeigt wurde, entstand bei einigen der Wunsch, das Thema auch beim HSVmehr in den Fokus zu rücken. So treffen sich seit dem in unregelmäßigen Abständen ein Netzwerk, bestehend ausder Fanbetreuung, dem Fanprojekt, dem HSV-Museum, Nordtribüne e.V., Poptown Hamburg, Supporters Club undder aktiven Fanszene. Ziel des Netzwerkes ist die Erinnerungsarbeit und nationalsozialistische Aufarbeitung mehrin den Fokus zu rücken, Projekte gegen Diskriminierung voran zu bringen und sich zu diesen Themen zu vernet-zen.

Alle die noch mitmachen wollen, sind herzlich willkommen. Bei Interesse, aber auch bei Fragen, Kritik undAnregungen ist das Netzwerk unter dieser Emailadresse zu erreichen: [email protected]

DFL und DFBDie Kontakte zur DFL (Deutsche Fußball-Liga) und dem DFB (Deutscher Fußball-Bund) bestehen fast ausschließ-lich auf der institutionellen Ebene, insbesondere hinsichtlich der (finanziellen) Förderung des Projektes über dieim „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS)“ festgelegten Richtlinien zur (komplementären)Finanzierung der Fanprojekte. Die weiteren Kontakte der Fanprojekte zur DFL laufen in der Regel zumeist überdie Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) in Frankfurt und über die BAG der Fanprojekte. Der Leiter derFananlaufstelle bei der DFL, Thomas Schneider (ehemaliger Mitarbeiter des HSV-Fanprojektes), ist dort unserdirekter Ansprechpartner für alle „Fanfragen“. Bei der DFB ist das Bülent Aksen. In den letzten Jahren haben wirimmer wieder den DFB bei der Länderspiel-Fanbetreuung unterstützt (Polen, Frankreich).

Die Koordinationsstelle der Fanprojekte in Frankfurt/Main (KOS)Die KOS wurde 1993 eingerichtet, um die sozialpädagogischen Fanprojekte inhaltlich zu begleiten und zu koordi-nieren. Grundlage der Arbeit ist das National Konzept Sport und Sicherheit (NKSS), das den inhaltlichen undorganisatorischen Rahmen der Jugendsozialarbeit im Fußball abdeckt. Derzeit werden an 56 Standorten inDeutschland 62 Fanszenen betreut. Neben der Beratung der Fanprojekte steht die KOS den Fußballinstitutionen,der Politik, der Polizei, und den Medien in Sachen pädagogischer Fanarbeit als beratende Instanz zur Verfügung.Zusätzlich tritt die KOS als Organisator und Veranstalter von Weiterbildungsseminaren, themenzentriertenWorkshops, Bundeskonferenzen und internationalen Begegnungen zwischen FanprojektmitarbeiterInnen auf.Regelmäßig veröffentlicht die KOS Reader, Schriften und Hefte zu fanspezifischen bzw. fanprojektbezogenenThemen.

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte (BAG)Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ist ein fachlicher Zusammenschluss vonFußballfanprojekten in Deutschland, die präventive, aufsuchende und sozialpädagogische Arbeit mit jugendlichenund heranwachsenden Fußballfans leisten. Die BAG ist sowohl ein Zusammenschluss als auch eineInteressenvertretung der MitarbeiterInnen der örtlichen Fanprojekte. Zielsetzung ist hierbei die Schaffung einerGemeinschaft, die sich, über örtliche Einzelinteressen hinaus, auch auf regionaler und bundesweiter Ebene für dieBelange seiner Mitglieder einsetzt und diese motiviert, sich, ganz im Sinne einer „kritischen Lobby“ fürFußballfans, auf allen Ebenen an relevanten Diskussionsprozessen zu beteiligen und sich dabei für die Förderungund den Erhalt von Fanszenen zu engagieren. Die BAG der Fanprojekte kann relativ frei von institutionellen oderstrukturellen Zwängen an fan- bzw. fanprojektspezifischen Themen arbeiten bzw. eine entsprechendeÖffentlichkeitsarbeit herstellen. Seit 2011 besteht nun parallel zur BAG der Fanprojekte auch der eingetragenegemeinnützige Verein „Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.V.“ Die BAG ist in vier Regionalverbünde(Nord, Ost, West, Süd) gegliedert, die jeweils zwei gewählte Regionalverbundssprecher in den „geschäftsführen-den Arbeitskreis der BAG“ (GA) entsenden. Zu den Aufgaben des „GA“ gehören die Koordination undVorbereitung relevanter Themen für die Projekte vor Ort, unterstützende Öffentlichkeitsarbeit für Fanprojekte undFaninteressen sowie die Vorbereitung und Durchführung der jährlich stattfindenden BAG - Bundestagung. DemNordverbund der BAG der Fanprojekte gehören folgende Fanprojektstandorte an: Hamburg (HSV, St. Pauli),Braunschweig, Bremen, Lübeck, Osnabrück, Hannover, Wolfsburg, Rostock, Kiel, Meppen und als Gast Bielefeld.Seit 2013 hat sich, auf die Initiative der weiblichen HSV-Fanprojektmitarbeiterinnen , der BAG NordverbundFrauen gegründet. In den regelmäßig stattfindenden Treffen werden vor allem frauenspezifische Themen bespro-chen. In der Kooperation mit dem F_in Netzwerk wird jährlich das „F_i Wochenende“ mit organisiert oder weitereWeiterbildungsseminaren oder Workshops angeboten.

Der NordbeiratSeit 2011 existiert der sogenannte „Nordbeirat“, der aus den Fanbetreuungen und Fanprojekten der Nordclubs derersten und den der zweiten Bundesliga besteht. Die Idee dazu entstand im Zuge der stattfindenden Derbys zwi-schen den Bundesligisten aus Norddeutschland und den damit aufgetretenen Schwierigkeiten unter den rivalisie-renden Fangruppierungen. Die Fanbetreuungen treffen sich, um sich auch außerhalb der Spieltage auszutauschenund gemeinsame Projekte anzuschieben. Die Protokolle können bei uns eingesehen werden.

Das Netzwerk „F_in“ Frauen und FußballF_in steht seit seiner Gründung 2004 für die Verbindung von Frauen und Fußball: dafür, dass Fußball auchFrauensache ist – auf den Rängen, auf dem Platz, in der Gesellschaft. F_in ist ein internationalerZusammenschluss von Fanprojekt-Mitarbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen, Journalistinnen und weiblichen Fans.Dabei ist auch unsere Fanprojektmitarbeiterinnen vom HSV-Fanprojekt.

F_in will:• Frauen in verschiedenen Bereichen wie Fanprojekten, Fanorganisationen, Journalismus, Wissenschaft und

Mädchenarbeit vernetzen• Frauen im Fußballkontext sichtbarer machen• Sexismus und Diskriminierung im Fußball aufzeigen und bekämpfen

KoFaSDie Kompetenzgruppe für Fankulturen & Sport bezogene Soziale Arbeit (kurz KoFaS), ist eine Gruppe vonWissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen (Soziologie, Politologie, Ethnologie,Sozialpädagogik, Gender Studies und Sportwissenschaft). Als unabhängiges und interdisziplinär tätiges Forscher_innen- und Berater_innenteam beschäftigt sich KoFaS mitgesellschaftlichen Themen, Zusammenhängen und Phänomenen (wie z.B. Gewalt, Konflikten,Antidiskriminierung, Integration, Gender u.ä.) im und um den Sport. Man konzentriert sich dabei sowohl auf sozi-alwissenschaftliche Grundlagenforschung, als auch auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen in der Praxis.Die Forschungs- und Evaluationsarbeiten sowie die Beratungs-, Qualifizierungs- und Moderationstätigkeitenhaben einen anwendungsbezogenen Anspruch. KoFaS liegt erörternd und sensibel den Fokus auf die Interessenaller beteiligten Gruppen und Institutionen im Netzwerk Sport und Gesellschaft – beispielsweise Ultras undPolizei, Fußballfans und Vereine, Sport bezogene Soziale Arbeit und Flüchtlinge.Die KoFaS ist bundesweit aktiv. Zu den Partnern und Auftraggebern gehören Vereine, Verbände, Stiftungen, freieTräger, Universitäten und Ministerien.

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PolizeiEs gibt an Spieltagen so gut wie keine Kontakte bzw. Gespräche der Fanprojekt-Mitarbeiter mit den sogenannten„Szenekundigen Beamten (SKB)“ vom Jugendschutz und mit Beamten von der LKA-Abteilung „JungeGewalttäter“ oder Einsatzleitern. Die Dienststelle der “SKB“ ist in Hamburg die Zentrale, für alle imZusammenhang mit Fußballspielen relevanten polizeilichen (Vorfeld-) Maßnahmen und Ermittlungen zuständigeDienststelle. In der Regel finden die Abstimmungen und Einschätzungen von Spieltagen und möglichen problema-tischen Konstellationen zwischen den HSV-Fanbeauftragen, der Stadionleitung und Polizeivertretern statt. An die-sen so genannten Sicherheitsbesprechungen vor Bundesliga-Heimspielen nehmen wir nicht teil. Ausnahme sinddie Stadt-Derbys zwischen HSV und St. Pauli bzw. deren Zweitmannschaften und die Nordderbys zwischen HSVund Werder Bremen. Allerdings sind wir bei den sogenannten „Kurvengesprächen“ auswärts dabei. AnKurvengesprächen nehmen in der Regel Polizeiführung, szenekundige Beamte (SKB), Sicherheitsbeauftragte,Fanbeauftragte und Fanprojekte teil. Hierbei geht es um einen informellen Austausch direkt am Spieltag, meistenskurz vor Beginn, über eventuelle Probleme bei der Anreise und Abreise und die Einschätzung der Lage vor Ortdurch alle Beteiligten.

Örtlicher Ausschuss Sport und Sicherheit (ÖASS)Der ÖASS basiert auf dem „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS), das 1993 durch dieInnenministerkonferenz entwickelt und verabschiedet worden ist. Die letzte Aktualisierung des NKSS wurde imOktober 2011 vorgenommen, um aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden. Der ÖASS ist ein Gremium, in demThemen rund um die Sicherheit im Sport diskutiert werden. Zu den Hauptaufgaben gehören unter anderen dieVernetzung aller Beteiligten, die Umsetzung des Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit, die Abstimmungeines einheitlichen Handelns und das Lösen lokaler Problemstellungen.Teilnehmer des Hamburger ÖASS sind, angelehnt an die Empfehlungen des NKSS, Vertreter der PolizeiHamburg, Feuerwehr Hamburg, Bundespolizei, Fußballbundesligisten, Fanprojekte, Öffentlicher Nahverkehr,Behörden und Bezirksämter der Stadt, Handelskammer und der organisierte Sport. Der Ausschuss tagt viermal imJahr, wird geleitet von Hamburgs Sportstaatsrat und ist fachlich angebunden an das Sportamt der Behörde fürInneres und Sport.

Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI)Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) schafft politische Rahmenbedingungen, umMenschen in den Hamburger Arbeitsmarkt zu integrieren. Darüber hinaus ist sie für die Betreuung von Kindernund Jugendlichen zuständig und somit auch für uns die zuständige Behörde seitens der Hansestadt Hamburg.Jedes Jahr wird von uns ein Jahresbericht vorgelegt, der unsere Arbeit präsentiert.Weitere zentrale Aufgaben sind die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und die Teilhabe vonMenschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Sie hilft Menschen, unabhängig davon, ob sieSozialleistungen beziehen oder einen Anspruch darauf haben. Die Behörde ist somit unter anderem auch zuständigfür Flüchtlinge, Wohnungs- und Obdachlose sowie für Opfer von häuslicher Gewalt.

Der Fachkreis GewaltpräventionDer Fachkreis Gewaltprävention hat sich seit seiner Gründung 1998, zu einem kontinuierlich arbeitenden, behör-den- und institutionenübergreifenden Forum zur Verbesserung der Koordination der gewaltpräventivenKompetenzen in Hamburg entwickelt. Das HSV-Fanprojekt gehört zu den Initiatoren des Fachkreises, arbeitet seit-dem inhaltlich und organisatorisch mit und ist an der Durchführung von Aktionen, Projekten und Arbeitsgruppenmit eingebunden. Dem Fachkreis gehören Vertreterinnen und Vertreter Hamburger Behörden (BSB, BI, BSG) undfreie Träger an. Die Geschäftsführung des Fachkreises liegt bei Dieter Lünse („IKM“). Seit 2011 wird auf den FK-Sitzungen durch einen Referenten/Referentin ein Thema aus dem Bereich „Gewaltprävention“ vorgestellt. Seit2015 ist unserer Mitarbeiter André Fischer zum Sprecher des FK gewählt worden.

MBT HamburgDas Mobile Beratungsteam Hamburg bietet kurzfristige, unbürokratische und kostenlose Unterstützung und infor-miert und berät zu Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Das Fanprojekt steht mit dem MBTHamburg im Austausch und wird sich an einer Fortbildungsveranstaltung beteiligen.

Jungenarbeit Hamburg e.V.Der Verein Jungenarbeit Hamburg e.V. ist ein Zusammenschluss von Fachleuten aus

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verschiedenen Feldern der geschlechts-bewussten Jungenarbeit und geschlechter-bewussten Jungenpädagogik. Mit der Gründung des Vereins sollen die geschlechterbewusste Jungenarbeit inHamburg auf breitere institutionelle Füße gestellt werden und die Kompetenzen sowohl aus der Schule,Jugendhilfe und KiTa als auch aus der wissenschaftlichen Arbeit im Verein „Jungenarbeit Hamburg e.V." zusammen gebracht werden. Seit Januar 2017 sind wir wieder bei den Treffen, die monatlich stattfinden, dabei.

Hamburger SportjugendDie Hamburger Sportjugend ist die eigenständige Kinder- und Jugendorganisation des Hamburger Sportbundese.V. (HSB). Mit über 200.000 Mitgliedschaften ist sie der größte Jugendverband in Hamburg. Sie ist anerkannterTräger der freien Jugendhilfe. Freiwilliges Engagement ist auch für Sportvereine und Sportverbände eine wichtigeStütze. Daher möchte die Hamburger Sportjugend insbesondere junge Menschen motivieren, im Sport ehrenamt-lich aktiv zu werden, z. B. in Projekten wie dem "Straßenfussball für Toleranz" oder dem "Juniorenteam".

Norderstedter Bildungsgesellschaft (NoBiG)Die NoBiG ist eine gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Norderstedt. Die NoBiG wurde im Jahr 2007 gegründet,um ihrer Trägerschaft die Aufgaben des Jugendaufbauwerkes in Norderstedt (JAW) fortzuführen und weiterzuent-wickeln. Im November 16 und im Juni 17 hat das HSV-Fanprojekt in einer Kooperation mit der NoBiG zweiProjekte zum Thema Berufsorientierung durchgeführt. Beide Projektwochen fanden im HSV-Fanhaus statt.

2.1 Angebote für Geflüchtete im Rahmen des United Football Movement e.V.Im Zuge der Eröffnung der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der Schnackenburgallee, welchesich in unmittelbarer Nähe des Volksparkstadions befindet, hat sich vor 3 1/2 Jahren eine Gruppe von HSV-Fanszusammengefunden, um gemeinsam mit geflüchteten Menschen Sport- und Freizeitangebote zu gestalten. Aus ers-ten spontanen Besuchen in der Unterkunft ist mittlerweile eine komplexe Initiative entstanden. Jugendliche undjungerwachsene Nutzer_innen des HSV Fanprojekt haben sich selbstständig das Ziel gesetzt, ihre eigenen Räumezur Freizeitgestaltung zu öffnen und geflüchtete Menschen an eben jenen Räumen teilhaben zu lassen. Das HSVFanprojekt war und ist während dieses Prozesses stets in begleitender Funktion beteiligt, berät und unterstützt dieInitiator_innen und hilft beim Bereitstellen und dem Zugang zu Ressourcen und Netzwerken.

Inzwischen hat sich in diesem Zusammenhang eine breite Infrastruktur entwickelt, welche ständig weiter wächstund beinahe täglich genutzt wird. Resultat dessen ist die Gründung des Vereins „United-Football-Movement e.V.“(im Folgenden auch UFM), in welchem die Strukturen der Projekte mit Geflüchteten gebündelt werden. InEigeninitiative hat sich die Gruppe junger HSV-Fans zu diesem Schritt entschlossen, besitzt mittlerweile eineneigenes Büro im Fanhaus, ist mit weiteren Initiativen vernetzt und bedient wöchentlich eine Vielzahl vonMenschen mit ihren Angeboten.

1. Sport für Kids Jeden Sonntagnachmittag findet ein Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche aus der ZEASchnackenburgallee und den Unterkünften am Albert-Einstein Ring, der August-Kirch Straße, dem „ParkplatzGrün“ und der Notkestraße 25 statt. Alle fünf Unterkünfte befinden sich in Hamburg-Bahrenfeld. Deshalb stehtder United-Football-Movement e.V. im Kontakt mit der Stadtteilschule Bahrenfeld und nutzt für die Angebotederen Turnhalle in der Wormser Straße.

Die Anzahl der teilnehmenden Kinder- und Jugendlichen ist sehr konstant und liegt im Schnitt bei 50 Personen. Besonders in den Sommermonaten unternimmt die Kids-Gruppe immer wieder Ausflüge innerhalb Hamburgs.Besonders beliebt sind der Elbstrand, Planten und Blomen, das Minitaurwunderland oder das Rabatz. Den wenigs-ten Familien in den Unterkünften ist es möglich, sich und ihren Kindern derartige Aktivitäten zu ermöglichen.Zum einen fehlen dafür oft die finanziellen Mittel und außerdem sind viele Menschen in ihren individuellenLebenssituationen mit ganz anderen, essentiellen Dingen beschäftigt. Mittels Einverständniserklärungen sichernsich die Betreuer_innen des Kids-Angebots bei den jeweiligen Eltern rechtlich ab und bemühen sich darum, dieSonntage möglichst abwechslungsreich mit den Kindern zu gestalten. Das Eintauchen in die Hamburger Angebotsvielfalt mit ihren Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind dabeineben den regelmäßigen Sportangeboten ein wesentlicher Motivationspunkt des UFM-Teams.

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2. Fußball für Erwachsene Jeden Sonntagabend wird in der Volksbankarena (gegenübervom Volksparkstadion) ein freies Kicken für Erwachsene ausden oben genannten Unterkünften angeboten. Bei schönemWetter und in den Sommermonaten weicht das Angebot aufden „Jedermann-Platz“ aus. Dies ist ein Kunstrasenplatz nebendem Volksparkstadion, ermöglicht vom „Hamburger-Weg“.Das UFM-Team kann hierbei glücklicherweise auf erfahreneJugendtrainer des HSV zurückgreifen, Diese Kooperation ist über den HSV e.V. entstanden, welcher sich ebenfalls seit einiger Zeit um Fußballangebote

mit Geflüchteten kümmert. Aus dieser Initiative ist das „Welcome Team“ entstanden, welches zu dieser Saison denoffiziellen Spielbetrieb in der Hamburger Kreisklasse startet. Das ausgebildete Trainerteam des HSV e.V. fungiertsomit als Organisationsteam des Welcome Teams und unterstützt zugleich das Fußball-Angebot des UFM e.V..Hierbei tun sich immer wieder Schnittstellen auf, denn nicht selten überschneiden sich die Teilnehmer_innen bei-der Angebote. Die Anzahl von Teilnehmenden des Fußball Angebots amSonntag liegt bei ca. 40 Personen.

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3. VolleyballParallel zu dem Fußballangebot für Erwachsene in der Volksbankarena findet zusätzlich ein weiteres Sportangebotfür diese Altersgruppe statt. Ab 19h haben Erwachsene die Möglichkeit, die Turnhalle in der Wormser Straße zunutzen. Die am häufigsten gespielten Sportarten dieses Angebots sind Volleyball, aber auch Basketball undTischtennis.

4. Sport für FrauenEin Sportangebot, welches ausschließlich von Frauen für Frauen organisiert wird, findet seit April 2017 jedenDonnerstag in der Volksbankarena statt. Welche Sportarten bei diesem Angebot bedient werden, orientiert sich anden Wünschen und Ideen der Teilnehmerinnen. Alle Frauen ab 16 Jahren sind herzlich willkommen!

5. Fanhaus Café Jeden Dienstag öffnet das HSV-Fanhaus ab 17h seine Pforten für das Fanhaus-Café! Neben einer Kochgruppe, dieständig wechselt und den zentralen Anknüpfungspunkt des interkulturellen Miteinanders bildet, bietet dieser zen-trale Treffpunkt einen offenen Raum für alle! Es werden z.B. Gemeinschaftsspiele gespielt oder die Fußball-Wettbewerbe der Europa- und Champions-League im TV geschaut. Kickertische und Tischtennisplatte sind eben-falls vorhanden, genauso wie die Möglichkeit, via Beamer Playstation zu spielen. Insbesondere die gut ausgestat-tete Industrieküche im Erdgeschoss des Fanhauses, welche von der Stiftung „Hamburger Weg“ gespendet wurde,wird an den Café-Dienstagen viel und ausgiebig genutzt. Bis zum Zeitpunkt der Kücheneinweihung gab es inner-halb des Fanhauses keinerlei Möglichkeiten, mit und für eine größere Gruppen von Menschen zu kochen. DieErneuerung bedeutet einen echten Mehrwert für alle Besucher_innen des Fanhauses, denn das gemeinsameZubereiten, Kochen und anschließende Speisen ist ein mittlerweile nicht mehr wegzudenkender Anker von unse-ren niedrigschwelligen Angeboten. Vor allem die Initiator_innen des UFM nutzen das „Medium Küche“, um einenunbeschwerten Zugang aller Besuchenden des Cafés untereinander zu ermöglichen, dennoch . Die wöchentlichwechselnden Kochgruppen finden sich zwar meistens erst am Café-Tag zusammen wirken in der Regel alleBesucher_innen am Ablauf in der Küche mit. Die einen helfen beim Zubereiten, einige übernehmen dasTischdecken, andere machen im Anschluss den Abwasch.

Das Fanhaus-Café am Dienstag hat sich während seines Bestehens zu einem wichtigen Anlaufpunkt für vieleunterschiedliche Menschen entwickelt. Der Fanhaus Charakter an einem Dienstagnachmittag ähnelt in vielerleiHinsicht einem Jugendzentrum. Ab 17h trudeln die ersten Leute ein. Manche bleiben bis 22h, einige kommen aberauch nur für eine halbe Stunde, trinken eine Cola, tauschen sich kurz aus und gehen wieder. Wieder andere kom-men mit direkten Anliegen, weil z.B. ein Vorstellungsgespräch oder dergleichen ansteht. Ein echter Pluspunkt istfür solche Fälle das Büro im 1. Stock des Fanhauses, welches sich der UFM e.V. mit dem Nordtribüne e.V. teiltund mit allen wichtigen technischen Geräten ausgestattet ist. Dieser Ort ist ein optimaler Raum für einen Rückzug,sowohl für klärende Gespräche, aber auch um Besucher_innen des Cafés einen Zugang zu PC, Internet undDrucker zu ermöglichen. Erwähnenswert im Café-Kontext ist auch, dass dieser Raum keineswegs nur vonMenschen mit Fluchtgeschichte genutzt wird. Viele der Besucher_innen kommen aus der Ultraszene des HSV undnutzen das Fanhaus Café gleichermaßen wie die Gäste mit Fluchthintergrund als zentralen Treffpunkt. Als dasCafé eröffnet wurde ging es den Organisator_innen insbesondere darum, wenigstens einer kleinen Gruppe von denvielen Menschen in der Schnackenburgallee einen alternativen Ort zu ihren Containerunterbringungen zu schaffen.Diese Grundidee ist zwar nicht verschwunden, aber an einem gewissen Punkt musste sich das Café-Team einge-

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stehen, diese hohe Erwartung in der Praxis schwer realisieren zu können. Denn ein Café-Tag mit 70 Besucher_innen im Fanhaus hat logischerweise ein ganz anderes Klima, als wenn 20Menschen kommen. Logischerweise ist der direkte Kontakt zu Einzelpersonen und die Intensität von Gesprächenbei einer geringeren Besucher_innenzahl viel nachhaltiger. Hier bemüht sich das Café-Team gerade um einenMittelweg. Zwar liegen nach wie vor Flyer in den Unterkünften in Bahrenfeld aus, es ist aber nicht mehr oberstesZiel des Cafés, jeden Dienstag aktiv möglichst viele Leute ins Fanhaus zu holen. Die Freiwilligkeit des Angebots und die Vielfalt der Besucher_innen ist inzwischen zu einem wichtigen Anspruchdes Cafés geworden. Das Team hat realisiert, dass diejenigen, die das Café für einen wichtigen Ort in ihrem Alltag empfinden, konstantda sind und es keinerlei Hinweise bzw. Einladungen bedarf. Für alle anderen liegen wie gesagt Flyer aus, zusätz-lich betreibt das UFM-Team für alle Angebote eine Facebook-Gruppe, die ca. 400 Mitglieder erreicht.

6. HSV Stiftung Hamburger WegNeben der Finanzierung der neuen Fanhaus-Küche unterstütz der Hamburger Weg das HSV Fanprojekt und dessenArbeit mit Geflüchteten mit monatlich 400€. Diese Gelder werden z.B. für Busfahrten mit Geflüchteten zuAuswärtsspielen des HSV genutzt. Außerdem wurde das UFM/Nordtribüne-Büro aus diesen Geldern finanziert.Ebenfalls sind kostenaufwendige Fußball-Turniere und Sommerfeste für den UFM e.V. erst durch die Kooperationmit dem Hamburger Weg möglich geworden. Darüber hinaus ermöglicht der enge Kontakt zu den Mitarbeitendendes Hamburger Weg kurze Kommunikationswege wenn es z.B. darum geht, Stadionführungen mit Geflüchteten zuunternehmen, Sportausrüstungen für die Angebote am Wochenende zu bekommen oder Eintrittskarten für HSV-Spiele zu organisieren.

7. Deutsche Sportjugend im DOSB e.V.In dem Zeitraum von Mai bis Oktober 2017 wurde dem HSV Fanprojekt in der Gestaltung der Aktivitäten mitGeflüchteten eine neue Geldquelle eröffnet. In Zusammenarbeit mit dem UFM-Team hat das Fanprojekt Gelderbei der Deutschen Sportjugend beantragt und für einen 6-montaigen Zeitraum bewilligt bekommen. Diese Gelderbelaufen sich auf 6.300€ und dienen der Finanzierung der Kochgruppen im Fanhaus-Café (Verpflegungskosten,also Essen und Getränke, wöchentlich 200€), der Verpflegung und den Ausflügen der Kids-Gruppe, der

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Anschaffung von Sportmaterialien und der Umsetzung von Kickerturnieren und Graffiti-Workshops im Fanhaus.Diese Unterstützung durch die Deutsche Sportjugend ist wie die Kooperation mit dem Hamburger Weg eine enormwichtige Basis für den Fortbestand und die Perspektive der Projekte mit Geflüchteten, denn die dadurch entstehen-den Kosten übersteigen bei weitem die finanziellen Mittel des HSV Fanprojekts bzw. dessen Trägerverein Jugendund Sport e.V.

8. Sonstige Aktionen

Weihnachtskekse backen mit Kids im Fanhaus

Auswärtsfahrt nach Wolfsburg

Fußballturniere (Antira Cup Norderstedt 16 & Rohe Ostern Cup 17)

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UFM Summer Cup 2017

Heimspielbesuche beim HSV

Freundschaftsspiel UFM e.V. : HSVWelcome Team

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2.2 NoBiG

1. Zwei Projektwochen mit „PerjuF“

Durch einen langjährigen Besucher des Fanhauses, der auch Mitinitiator des United-Football-Movement e.V. ist,konnte der Kontakt zur Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH hergestellt werden. Die NoBiG ist eine gemein-nützige Gesellschaft der Stadt Norderstedt, wurde 2007 gegründet und ist Mitglied im JugendaufbauwerkSchleswig-Holstein (JAW). Wie alle Einrichtungen des JAW versteht sich die NoBiG als ein sozial-, jugend- undarbeitsmarktpolitisches Instrument ihrer Kommune und setzt ihren Schwerpunkt auf den Übergang von jungenMenschen von der Schule in die Arbeitswelt. In Kooperation mit der Agentur für Arbeit ist die NoBig Mitinitiator des Projektes „Perspektiven für jungeFlüchtlinge (PerjuF)“. Das Ziel dieses Projekts ist die Perspektivenentwicklung junger geflüchteter Menschen fürden hiesigen Ausbildungsmarkt. Gemeinsam schauen Geflüchtete und Betreuer_innen auf die individuellenBiografien und erarbeiten zusammen eine berufliche Orientierung.Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden während des vergangenen Jahres im HSV-Fanhaus zwei Projekte mit derNoBiG bzw. dem PerjuF realisiert.

Zunächst fanden zwei Projektwochen mit den Arbeitsschwerpunkten „Holz, Metall, Farben & Hauswirtschaft“statt. An den Projektwochen nahmen fünf Frauen und fünf Männer aus dem PerjuF Programm teil. Während derzwei Wochen im HSV-Fanhaus beschäftigte sich ein Teil der Gruppe mit Renovierungs- und Gestaltungsarbeitenin den Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Die Schwerpunkte lagen hier bei Holz- und Lackierarbeiten, sowieReparaturen im Küchenbereich. In Zusammenarbeit mit einem Ausbilder der NoBiG und Mitarbeiter_innen desFanprojekts wurden die Räume gestrichen, Tür- und Fensterrahmen lackiert und neue Regale und Besteckkästenmontiert. Währenddessen beschäftigte sich der andere Teil der Gruppe mit der Verpflegung der Teilnehmenden. So wurdejeden Morgen ausgiebig gefrühstückt und Mittags eine warme Mahlzeit vorbereitet. So wurde die Industriekücheim Fanhaus während der zwei Woche sehr intensiv genutzt und in Sachen „Hauswirtschaftlichkeit“ belebt.

Zusätzlich zu den handwerklichen- und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten hatten die Teilnehmenden während derzwei Projektwochen die Möglichkeit, Nachmittags mit einer Lehrerin an einem Deutschunterricht im 1. Stockwerkdes Fanhauses teilzunehmen. Jeweils am Mittwoch der beiden Projektwochen wurde gemeinsam ein Ausflugsziel mit der Gruppe vereinbart.Die erste Tour führte über eine Stadtrundfahrt an den Elbstrand mit anschließender Hafenrundfahrt. Der zweiteAusflug hatte das Volksparkstadion mit einer Stadionführung als Ziel.

Nach zwei sehr arbeitsintensiven Wochen erstrahlten die Räume im Fanhaus-Erdgeschoss in neuem Glanz und dasFanprojekt-Team sowie die nutzenden Gruppen des Fanhauses bedanken sich herzlichst für die tollenRenovierungsarbeiten! Als abschließendes Highlight organisierten Mitglieder der Gruppe Poptown zusammen mitden Handwerker_innen einen Graffiti-Workshop im Fanhausgarten! Außerdem besuchte die NoBiG-Gruppe unserdienstägiges Fanhaus-Café und zauberte dort gemeinsam mit zwei PT-Mitgliedern leckere Muffins.

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2. Eine Projektwoche mit „Bvb“

Resultierend aus den überaus positiven Erfahrungen der ersten zwei Projektwochen, konnte das HSV-Fanprojekteine weitere Aktion mit der NoBiG umsetzen. Auch dieses mal konnten wir wieder 10 Teilnehmer_innen imFanhaus begrüßen, welche innerhalb des Programms Berufsvorbereitung (Bvb) der NoBiG aktiv sind. Erneut lagen die Arbeitsschwerpunkte bei „Küche und Farben“, dieses mal jedoch mit keiner klarenAufgabenteilung zwischen Hauswirtschaft und Handwerk. Für das morgendliche Frühstück sowie die Zubereitungdes Mittagessens wechselte sich die Gruppe täglich ab, sodass alle Teilnehmenden am Ende der Woche sowohl inder Küche als auch am Pinsel gearbeitet hatten. Denn in dieser Woche ging es malerisch vor allem um filigraneArbeiten im großen Tresenraum des Fanhauses. So wurde zunächst ein neuer Grundton für die Wände ausgewähltund auftragen und anschließend probierten sich die Handwerker_innen an sehr detailgetreuen Logoarbeiten, indemsie die Embleme der im Fanhaus aktiven Gruppen an die Wand malten.Unterstützt und begleitet wurde die Projektwoche erneut durch einen Ausbilder und eine Sozialpädagogin derNoBiG.

Abermals sind wir mit den aktiven Gruppen im Fanhaus sehr froh und dankbar für die Renovierungsarbeiten derNoBiG-Teilnehmer_innen. Denn zum einen sind solche Arbeiten eine enorme Unterstützung für alle, die sich imFanhaus bewegen, aber/und keine zeitliche Kapazität für Renovierungen und dergleichen aufbringen können. Undzum anderen freuen wir uns immer, wenn die Räume des Fanhauses von neuen Besucher_innen belebt werden undsich so die Möglichkeit ergibt, junge Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds in Kontakt zu bringen.

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2.3.1 Netzwerk ErinnerungsarbeitDas „Netz E“ ist ein Zusammenschluss von HSV-Fans, Ultras, Mitarbeiter*n vom HSV (u.a. HSV-Museum), demFanprojekt und dem Supporters Club. Als im Januar 2016 die Ausstellung über den “Hamburger Fußball imNationalsozialismus“ im Rathaus gezeigt wurde, entstand bei einigen der Wunsch, das Thema auch beim HSVmehr in den Fokus zu rücken. So trifft sich seitdem in regelmäßigen Abständen das Netzwerk Erinnerungsarbeit“Netz E“. Ziel ist es. die Erinnerungsarbeit und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit mehr inden Fokus zu rücken, Projekte gegen Rechts und Diskriminierung voranzubringen und sich zu diesen Themen zuvernetzen. Die Gruppe ist offen und wer noch mitmachen möchte ist herzlich willkommen. Für Fragen, Kritikoder Anregungen ist Netz E offen.

Workshop zum HSV im NationalsozialismusDas "Netzwerk Erinnerungsarbeit" (Netz E) organisierte im diesen Jahr einen Workshop zum HSV imNationalsozialismus vom 07.01.17 bis 08.01.17.

Die Teilnehmenden erarbeiten am ersten Tag die Geschichte des Fußballs im Nationalsozialismus mit einembesonderen Fokus auf die nationalsozialistische HSV-Vergangenheit. Dazu gab es eine Führung durch das HSV-Museum. Am zweiten Tag besichtigen die Teilnehmer*gemeinsam die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und arbeit-eten mit Biographien, die im Zusammenhang mit dem Hamburger Fußball im Nationalsozialismus stehen. Hierzugab es einen Artikel in der Supporters News 84.

„Erinnerung ist Mahnung für die Zukunft”

Anfang September machte sich eine Gruppe von HSVFans und HSV-Mitarbeitern auf den Weg in den HamburgerStadtteil Neuengamme, um die dortige KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu besuchen. Die Fahrt fand auf Initiativedes noch relativ jungen Netzwerkes zur Erinnerungsarbeit beim HSV, „Netz E“, statt. So war auch nur ein Teil dercirca 15 Mitfahrer/-innen Mitglied dieses Netzwerks. Nachdem ein Teil der Gruppe bereits das HSV-Museumbesucht hatte, um etwas über die nationalsozialistische Vergangenheit des HSV und deren Aufarbeitung Zuerfahren, sollten heute das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme im Allgemeinen und die Verstrickungenvon Fußball und Konzentrationslager im Speziellen im Fokus stehen. Hauptbestandteil des Besuches war einefachkundige Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, Schnell wurden den Teilnehmernund Teilnehmerinnen die Ausmaße dieses Lagers aufgrund seiner Größe deutlich. Ein Ort, den man trotz seinerLage außerhalb des Stadtzentrums nicht übersehen konnte. Das Konzentrationslager Neuengamme war zunächstab 1938 ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, ehe es 194O ein selbstständiges Konzentrationslager mit eigenenAußenlagern wurde Mindestens 42.900 Menschen wurden als Häftlinge in Neuengamme, den Außenlagern oderwährend der Räumung des KZ im Frühjahr 1945 ermordet. Viele weitere sind in anderen KZ und nach Kriegsendean den Folgen der unmenschlichen Zustände im KZ gestorben. Heute sind noch insbesondere zwei ehemaligeHäftlingsblocks und die Produktionsstätten des KZ wie zum Beispiel das Klinkerwerk Teil der Gedenkstätte. DieHäftlingsbaracken sind nur noch angedeutet um den Appellplatz zu finden. Auf diesem Appellplatz fanden zuZeiten des Konzentrationslagers sogar regelmäßig Fußballspiele statt, Allerdings durften an diesen nur wenige aus-gewählte Häftlinge teilnehmen. Die meisten Insassen waren hierzu körperlich gar nicht mehr in der Lage.Während der gesamten Führung wurden darüber hinaus verschiedene Biografien mit Bezug zumFußballthematisiert, so zum Beispiel die von Asbjörn Halsvorsen, Zweifacher deutscher Meister mit dem HSV undnorwegischer Nationalspieler, der wegen seines Widerstands gegen die Einführung des Führerprinzips im Sport imbesetzten Norwegen in das KZ Natzweiler gebracht wurde, oder auch Otto „Tull“ Harder, ebenfalls erfolgreicherFußballspieler beim HSV in den Zwanzigerjahren, der als Mitglied der SS Teil der Lagerleitung des KZNeuengamme war. Die Führung endete mit der Niederlegung eines mit einem HSV-Schal geschmückten Kranzesan der Stelle des ehemaligen Krematoriums und einem besonders nachdenklichen Moment. Nicht unerwähntbleiben soll, welche enorme Bedeutung dieser Ort vor allem für Überlebende und Angehörige von Ermordeten alspersönlicher Gedenk- und Erinnerungsort hat. So fällt es schwer zu verstehen, dass die ehemalige KZ-Anlagelange als Justizvollzugsanstalt der Stadt Hamburg genutzt wurde und erst seit 2OO5 eine würdige Gedenkstätte ist.Im Zweiten Teil des Besuches konnten die Teilnehmer/-innen die Hauptausstellung der Gedenkstätte nach eigenemInteresse erkunden. Auf besonderes Interesse stießen hierbei die Verbindungen des Konzentrationslagers zuHamburger Unternehmen, die zum Beispiel durch maximale Ausbeutung der Lagerinsassen oder Abnahme von imlagereigenen Klinkerwerk produzierten Ziegeln direkt profitierten. Auch hier zeigte sich, dass Hamburger/-innen

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außerhalb von Neuengamme von der Existenz des Lagers und den Zuständen wussten. In einer abschließendenRunde wurde deutlich, dass man in der Gedenkstätte durchaus mehr als einen halben Tag sinnvoll verbringen kannund auch Personen mit viel Hintergrundwissen allein durch die Besichtigung eines tatsächlichen Ortes der nation-alsozialistischen Verbrechen viele neue Erfahrungen und Eindrücke mitnehmen können. Auch deshalb wollen wirin Zukunft regelmäßig eine Gedenkstättenfahrt anbieten, die allen HSV-Fans Offensteht. Diese zweitägigeVeranstaltung wird aus einem Besuch im HSV-Museum und einer Fahrt in die KZ-Gedenkstätte Neuengammebestehen Zusätzlich wird speziell zum Fußball und dem HSV im Nationalsozialismus gearbeitet. Die erste Fahrtfindet am 7. und 8. Januar statt, wiederholt werden soll sie in Sommer- und Winterpausen. Dazwischen wird das„Netz E“ auch Abendveranstaltungen wie Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen anbieten. Haltet also dieAugen offen, lasst euch von der Schwere des Themas nicht abschrecken und beteiligt euch. Denn Erinnerung istMahnung für die Zukunft.“(Supporters News 84, S. 6.)

!Nie wiederAm 27. Januar 2017 fand der "Erinnerungstag im deutschen Fußball" - eine Initiative von „!Nie wieder" zumGedenken an die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt. Beim Netz E-Treffen gab es sofort die Überlegung, ein Zeichen zu setzen. Dabei war man sich einig, dass man nicht eineAktion wie „Zeig Rassismus die Rote Karte“ durchführen wollte. Vielmehr entstand der Wunsch, den HSV mit insBoot zu nehmen und den Spielern das Shirt des Fanprojekts mit dem Aufdruck „Love Hamburg Hate Racism“ zugeben und diese damit ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzen zu lassen. Aus dieser Idee entstand dann einClip, der HSV-Spieler aus verschiedenen Nationen zeigt, die das Motto des Shirts in ihren Sprachen in die Kamerasagen. Dieser Clip wurde beim Heimspiel gegen Leverkusen vor dem Spiel auf den Videoleinwänden im Stadiongezeigt.

Der HSV schrieb dazu: „Ein sehr akutes Thema, das wir zum Anlass genommen haben, um uns als Verein klar undunmissverständlich gegen jede Form von Gewalt, Diskriminierung und menschenverachtenden Verhaltens zustellen.

Ein Clip lief bei unserem gestrigen Heimspiel in der Stadionshow: LOVE HAMBURG – HATE RACISM“Bei dem Clip: alle HSV-Spieler im blauen T-Shirts “Love Hamburg, hate Racism“ von der Kollektion des HSV-Fanprojekts. Das T-Shirt wurde danach verstärkt gekauft.

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Die Schal-Aktion:Zum internationalen Tag gegen Rassismus rief die Fanbetreuung des HSV zu einer Schal-Aktion auf. „Bis zum04. April habt ihr noch die Chance kreativ zu sein und einen Entwurf mit eurer Botschaft gegen Rassismus einzureichen.

Zum internationalen Tag gegen Rassismus ist eure Kreativität gefragt. Gestaltet bis zum 4. April einen eigenenHSV-Schal mit eurer Botschaft gegen Rassismus. Der Siegerschal erscheint in limitierter Auflage in den Fanshops,der Erlös wird an das United Football Movement gespendet. Also, zeigt Rassismus die Rote Karte und machtmit!“

Die Mitglieder des Netz E sollten bei dieser Aktion als Jury fungieren und haben dann eine Vorauswahl von 4Schaldesigns getroffen, die wiederum auf der Facebookseite der Fanbetreuung zur Wahl gestellt wurden. DerSiegerschal wird zur neuen Saison im offiziellen HSV-Shop verkauft.

2.3.1.1. Kutten, Hools, Ultras – Die Fanszene im WandelDie Veranstaltung handelt von der (politischen) Geschichte der Fanszene des HSV. Die Besucher sollen einenEindruck davon erhalten wie es im „echten“ Volkspark abging, wie die Kutten sich in der Westkurve entwickelten,wie die Hooligans beim HSV entstanden sind, wie schließlich die Ultras den Weg auf die Nordtribüne fanden, wiediese das Kurvenbild beeinflussten und immer noch beeinflussen. Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussionüber das Thema unter Hervorhebung der politischen Entwicklung, unter anderem mit Vertretern der Ultra‘- undHooligan-Szene. Die Veranstaltung fand im Alexander-Otto-Saal (Haus des Sports) statt und war restloslos„ausverkauft“ und mit ca. 150 TeilnehmerInnen außerordentlich gut besucht. Der Großteil des Publikums setztesich aus Mitgliedern der beiden Ultra-Gruppen des HSV zusammen. Außerdem waren Jung- und Althools,Allesfahrer sowie gruppenlose HSV-Fans im Publikum. Nach der Begrüßung durch die Mitglieder des NetzwerksErinnerungsarbeit skizzierte Dirk Mansen einführend die (politische) Entwicklung der Fanszene von ihren frühenAnfängen Anfang des 19. Jahrhunderts bis hin zu den ersten subkulturellen Phänomenen wie den Rockern undspäter den Hooligans. Nico Klebert (ehemaliges CFHH-Mitglied) gab Einblicke in die Ultra-Kultur am Beispielder Chosen Few. Darauf folgte eine ca. 80minütige Podiumsdiskussion zu Fankultur-spezifischen Themen. Wir hatten aus pädagogischer Sicht zwei Zielsetzungen. Zum einen sollte über die Ebene der reinenWissensvermittlung verdeutlicht werden, dass der Ansatz, dass Politik nichts im Stadion zu suchen hat, nichtaufrechterhalten werden kann. Und dass sich daraus die simple Notwendigkeit ergibt, an der politischenEntwicklung in der Kurve mitzuwirken, sofern es ein Bewusstsein darüber vorhanden ist. Über die verschiedenenErrungenschaften durch die Arbeit progressiver Kräfte konnte außerdem der Glaube an die Selbstwirksamkeit desEinzelnen gestärkt werden. Zum anderen konnte auf der emotionalen Ebene das Gefühl darüber bestärkt/gewecktwerden, dass Zustände wie in den 80ern und 90ern beim HSV nicht mehr geduldet werden. Gerade aufgrund dervielen jungen HSV-Fans im Publikum war es wichtig, dass alle relevanten Gruppen und Szenen am Start warenund Einigkeit über dieses Thema spürbar war. Wir wollten ein Signal senden, um bei aller Heterogenität undVerschiedenartigkeit der HSV-Fanszene das Gefühl und die Verantwortung zu stärken, dass wie auch immer geart-ete menschenverachtende Strukturen keinen Platz mehr bei uns haben. Wir glauben, dass uns dies mit dieserVeranstaltung auch gelungen ist.

2.3.1.2 Stadtteilrundgang durch EimsbüttelAm 23.03.2017 fand ein Viertelrundgang durch das jüdischeEimsbüttel statt. Diese Veranstaltung wurde von derGeschichtswerkstatt Eimsbüttel, dem Fanladen St. Pauli, demHSV-Fanprojekt und der HSV-Fanbetreuung angeboten.Getreu dem Motto "In der Sache vereint, in den Farbengetrennt", machten sich ca. 100 Fans beider Vereine auf jüdis-che Spuren durch Eimsbüttel. Bezeichnend ist, dass diese gelungene Veranstaltung vonVertretern beider Vereine erarbeitet und durchgeführt wurde,was auch zu Kritik im Vorfeld führte. Es ist nicht für jedeneinfach, die Wappen beider Hamburger Profivereine aufeinem Flyer zu sehen, aber wir konnten in Gesprächen rechtgut vermitteln, dass wir nicht unsere Fanszene provozieren

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wollten, sondern es uns um die Vermittlung von Bildungsinhalten ging. So gab es nicht nur Kritik im Vorfeld, son-dern auch Lob für diese gemeinsame Aktion.

Im Vorfeld war es war schwer einzuschätzen, wie viele Fans daran teilnehmen würden, letzten Endes kamen etwa100 Fans aus beiden Vereinen, auch aus der HSV-Ultra-Szene. Der Anteil weiblicher Fans war auch sehr hoch. Sosehr uns der große Zuspruch freut, so sehr litt leider auch die Veranstaltung darunter. Bei so vielen Teilnehmernwar der Vortrag nicht immer gut zu verstehen, zumal auch an vielbefahrenen Straßen vorgetragen wurde. Das tataber der guten Stimmung keinen Abbruch und wir sind froh, dass ein solches, gemeinsames Projekt aus beidenVereinen stattfinden konnte und die Teilnehmer angesichts des ernsten Themas die Rivalität zwischen den

2.3.4. Graffiti Wand: Nutzung und AusblickWill man den Erfolg dieses Projektes bemessen, bzw. zu einer Beurteilung kommen, ist es erforderlich, zunächstdie entsprechenden Parameter zu bestimmen. Und das ist zugegebenermaßen eine schwierige Angelegenheit, dasich ein vermeintlicher Erfolg bei prozessorientierter Arbeit nur schwer mit harten Fakten belegen lässt. Dahererscheint es sinnvoll, sich noch einmal mit den kulturpädagogischen Ansätzen und Zielsetzungenganz grundsät-zlich zu befassen und diese mit der Projektarbeit abzugleichen. In der Kulturpädagogik wird das Lernen, bzw. Erlernen kreativer Techniken gefördert.Fantasie und Kreativitätdienen der Erweiterung des individuellen Wahrnehmungsvermögens und so dem Ausbau individuellerKompetenzen. Kulturpädagogik ist Instrument, Experimentierfeld, anregungsreicher Raum, in dem sich Menschenneuen Ideen und Entwicklungen stellen können. Dem passiven Kulturkonsum wird bewusst das eigene aktiveschöpferische Tun entgegengesetzt.Durch das bereits ausführlich beschriebene Spannungsfeld, indem sich diese Kunstform befindet, ist es möglich,Reibungspunkte zum Thema zu machen, besonders in der Auseinandersetzung mit kulturellen undgesellschaftlichen Themen. Die Grundlagen, Methoden und Techniken werden in Workshops an Interessierte ver-mittelt. Durch den von uns gesetzten legalen Rahmen sowie durch die Schulung rechtlicher Bestimmungen gebenwir die Möglichkeit zur Reflexion.

NutzungEine Grundidee war es, künstlerische Freiheit und persönliche Selbstverwirklichung in einem geschützten Rahmenzu ermöglichen. Diesen haben wir erfolgreich zur Verfügung gestellt. Die Nutzung dieses freien Raumes kannebenfalls ein Parameter sein, an dem sich feststellen lässt, ob das Projekt Erfolge verzeichnet. Hierzu lässt sichsagen, dass in der Sommersaison wöchentlich neue Bilder entstanden sind und darüber hinaus Workshops fürInteressierte stattgefunden haben. Auch jetzt im Winter wird die Wand weiterhin genutzt, wenn auch nicht so häu-fig wie im Sommer. Als Fazit lässt sich sagen, dass die Graffiti-Wand zu einem festen Bestandteil unseres freizeit-pädagogischen Angebotes geworden ist. Die Häufigkeit der Nutzung hat unsere Erwartung noch übertroffen, auchwenn mit dem Rückzug der CFHH die Nutzung ebenfalls weniger geworden ist. Wie auf einem der Bilder zusehen ist, wird die Wand nicht nur für das Sprayen genutzt, sondern dient auch der Choreo-Vorbereitung. Somüssen unsere Ultras nur noch selten eine ganze Halle mieten, um so eine Aktion vorzubereiten. Bis hierhin, einweiterer, nicht vorhersehbarer Erfolg.

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2.3.5. Sportgruppe: Selbstbehauptung und SelbstverteidigungBei der Beschreibung dieses Projekts möchten wir mit aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass es sich hierbeinicht um ein Projekt zur Gewaltprävention handelt. Es ist uns bekannt, dass es keine wissenschaftliche Evaluationgibt, die bis zu dem heutigen Tag nachweisen konnte, dass Kampfsport in welchem Rahmen auch immer, gewalt-präventiv wirksam ist. Auch wenn es einige Anbieter am Markt gibt, die dies propagieren, bzw. versprechen kon-nte bisher niemand ein Konzept vorlegen, dass einer wissenschaftlichen Prüfung Stand hält. Genauer gesagt kon-nte nicht einmal nachgewiesen werden, dass Sport im Allgemeinen eine gewaltpräventive Wirkung hat. DiesesProjekt ist absolut niederschwellig und gehört zu unserem freizeitpädagogischen Angeboten. Allerdings möchtenwir darauf hinweisen, dass dieses Projekt zwar in erster Linie der Beziehungsarbeit dient, aber der Aspekt derSelbstbehauptung im Folgenden kurz erörtert werden soll.

Ganz grundsätzlich beschreibt Selbstbehauptung die Fähigkeit, sich nach außen hin der eigenen Grenzen undRechte bewusst zu sein und diese kommunizieren zu können. Im Fußballkosmos, insbesondere beiAuswärtsfahrten, kann es sehr leicht passieren, dass diese Grenzen verletzt werden. Aufgrund der Besonderheitendes sozialen Feldes „Fußball“ stehen bei diesem Selbstbehauptungstraining Grenzverletzungen in Form von kör-perlichen Angriffen und sexualisierter Gewalt im Fokus, die Teilnehmer erlebt haben oder die Ihnen bei demBesuch von Fußballspielen widerfahren können. Im Unterschied zu den gängigen Selbstbehauptungstrainings, diesich auf Alltagssituationen beziehen und die sich zumeist unterhalb der Schwelle körperlicher Angriffe abspielen,liegt der Fokus hier aufgrund feldspezifischer Besonderheiten auf der Schulung zur Abwehr und Erkennunggewaltbezogener Gefahrensituationen.

Das Training gibt der Projektleiter des HSV-Fanprojekts André Fischer. Dieser verfügt über eine knapp 15jährigeKampfsporterfahrung in den Disziplinen Shooto, Thai- und Kickboxen (Braungurt), Kali-Stockkampf und Boxen.Durchgeführt wird das Training einmal die Woche über 2 Stunden in den Räumlichkeiten der StadtteilschuleHamburg Horn. Es zwar gibt eine große Nachfrage, leider können aufgrund der momentanen räumlichen Situationimmer nur maximal 12 Personen teilnehmen. Es nehmen männliche und weibliche Personen teil, die alle aus derUltra-Szene des HSV kommen. Ähnlich wie bei dem Graffiti-Projekt stellen wir mit dieser Trainingseinheit einengeschützten Rahmen zur Verfügung.

2.3 Kultur-, freizeit- und bildungspädagogische Angebote beim HSV-FanprojektIn dem unserer Arbeit zugrunde liegenden Konzept des Vereins Jugend und Sport wird in derAufgabenbeschreibung (siehe auch Konkretisierung 2015 unter Punkt 4.4. Projekte und spezifische Angebote)auch auf die Schaffung kultur-, freizeit- und bildungspädagogischer Angebote hingewiesen. Wir haben dabei ver-sucht, möglichst alle drei Handlungsfelder mit unseren Angeboten abzudecken. Im Folgenden möchten wir die inder vergangenen Saison durchgeführten Projekte Rekurs nehmen.

2.4 Fachtag RechtsextremismusIn Kooperation mit dem Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (MBT) haben wir eine Fortbildung fürdiejenigen veranstaltet, die in Sportverbänden- und Vereinen tätig sind und oftmals überfordert sind mit der Frage:was tun, wenn Rechtsextreme in meinem Betätigungsfeld auftauchen und/oder versuchen, dies zu infiltrieren. DasMBT als Bündnispartner des HSV-Fanprojekts ist auf die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismusund Antisemitismus spezialisiert. Im Folgenden ein paar Hintergrundinformationen zum Sinn und Zweck derVeranstaltung.Sport ist offen für alle. Sport steht für Entfaltung, Spaß und Teamgeist. Sportvereine bieten ein breites Spielfeldfür Gemeinschaftsgefühl und soziale Kontakte. Hier bringe ich mich ein, hier entsteht Zivilgesellschaft. Ichengagiere mich – erst die vielen Ehrenamtlichen machen organisierten Sport möglich. Engagement im Sport istvorbildliches soziales Handeln. Und Sportvereine bieten viel: Fairness und gelebte Demokratie. Sich in Gruppenintegrieren, andere Meinungen hören und gelten lassen. Respekt empfinden, Menschenrechte achten. Gleichzeitigbildet Sport die Gesellschaft ab. Weil Sport allen offensteht, weil er in der Gesellschaft hohes Ansehen hat, weildie Medien über ihn berichten, ist auch der Sport ein Schauplatz von Diskriminierungen. Probleme, die es in derGesellschaft gibt, gibt es auch im Sport: Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus undBehindertenfeindlichkeit. (vgl. MBT-Hamburg, „Rechtsextremen nicht auf den Leim gehen.“, 2012) Wie könnenVereine diesen rechtsextremen Erscheinungsformen nun vorbeugen oder begegnen? Die Fortbildung soll denTeilnehmer_Innen hierauf Antworten geben. Neben unserer eigenen und der Expertise vom MBT haben wir zusät-zlich folgende Expert_Innen für die Fortbildung eingeladen; und zwar Empower, eine Beratungsstelle für

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Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und Mitarbeiter_Innen des Projekts Kurswechsel, dassozialraumorientierte Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit in Hamburg anbietet.

Ablauf10.00 – 10.15 Begrüßung, Vorstellung Tagesablauf, Anliegen des Tages10.15 – 10.30 Vorstellung MBT, Fanprojekt und Sportjugend10.30 – 11.30 Vortrag Empower11.30 – 12.30 Input MBT: rechte Strukturen (im Sport) in HH12.30 – 13.30 Mittagspause13.30 – 14.30 Präventions- und Interventionsmöglichkeiten für Vereine 14.30 – 15.00 Projektvorstellung Kurswechsel15.00 – 17.00 Fanprojekt, Stadionführung

2. ProjekteIm Folgenden stellen wir die Projekte vor, die wir in der vergangenen Saison durchgeführt haben.

3. ProjektplanungVor einer Saison ist es generell nicht einfach, die Saison minutiös durchzuplanen. Projekte müssen immer mit denEntwicklungen der Fanszene zusammen gedacht werden. Dennoch möchten wir an dieser Stelle wie gewohnt einpaar Projekte skizzieren, die wir in der Planung haben. Im Folgenden stellen wir die Projekte vor, die wir für dieSaison 2017/2018 anvisiert haben und lageabhängig durchführen werden.

• Projekt „1887-Touren“: Günstige Fahrtangebote für 18,87 €, um in einem ersten Schritt insgesamt noch mehr jugendliche HSV-Fans im Alter von 14-18 Jahren zu erreichen. Darüber hinaus werden wir zu bestimmten Zielen Übernachtungsfahrten anbieten und regionale Bildungsangebote in die Fahrten integrieren.

• Projekt „Fanhaus-Renovierung“: Es ist geplant, zusammen mit den Ultragruppen das Fanhaus ein wenig aufzumöbeln. Z.B. soll der Eingangsbereich verschönert werden – der gegenwärtige Plan sieht vor, mit aufTapete gezogenen Bildern der zahlreichen Choreografien den Eingangsbereich wärmer und lebendiger zu gestalten. Darüber hinaus werden wir den Garten zurück in unsere Verantwortung nehmen. Zum einen, umden Fans bei ihren Treffen mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns zwar sehr, dass das Fanhaus so stark genutzt wird, aber wir stoßen manchmal an unsere Kapazitäts-Grenzen. Zum anderen bietet der Gartenbereich vielfältige Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung.

• Projekt „Fachtagung“: In Kooperation mit dem Fachkreis Gewaltprävention werden wir wie jedes Jahr einen Fachtag veranstalten.

• Projekt „Fussballturniere“: Organisation und Durchführung von mindestens 3 Fußballturnieren für HSV-Fans (u.a. die jährlich stattfindenden Turniere Indoor-Cup und Westkurven-Meisterschaft)

• Projekt „Bildungsarbeit“: Es ist geplant, mindestens eine Bildungsfahrt für HSV-Fans zwischen 14-27 Jahren anzubieten.

• Schulung: regelmäßige Vorträge zur Fankultur für Studenten der Polizeihochschule Hamburg• Öffentlichkeitsarbeit: regelmäßige Artikelveröffentlichungen für die Vereinszeitung Supporter News • Gesellschaftliches Engagement: Die Antidiskriminierungs-AG wird auch in der anstehenden Saison kon

tinuierlich weiterarbeiten und folgende Projekte entwickeln, bzw. weiterführen: • Female Tuesday: Entwicklung einer Refugee-Frauengruppe in Kooperation mit weiblichen Fans des HSV• Nutzung des HSV-Trainingsgeländes für internationale Fußballturniere und Trainings,• Organisation von Ausflügen,• Weiterführung der Begleitung minderjähriger Flüchtlinge zu den Heimspielen durch HSV-Fans sowie

Beibehaltung des Kartenkontingents für Bewohner verschidener ZEA´s im Raum Bahrenfeld• Refugee Café: Kochen, Nachhilfe, Dolmetschertätigkeiten, Hilfe bei Behördengängen, X-Box-Turniere,

gemeinsames Fußballgucken etc.• Kultur-, bildungs- und freizeitpädagogische Angebote: • mindestens eine Bildungsfahrt „Auswärts“ für HSV-Fans zwischen 14-27 Jahren,• mindestens eine Lesung, Diskussionsrunde, ein Vortrag o.ä. im Fanhaus,• Weiterführung und Ausbau des freizeitpädagogischen Sportangebots speziell für Frauen• mindestens zwei kulturpädagogische Veranstaltungen

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Sonstige Angebote/Veranstaltungen/Planungen 2017/2018:• „Ausgesperrte immer bei uns“: Wir werden für die Stadionverbotler anbieten, insbesondere die Heimspiele

bei uns im Fanhaus gucken zu können. Aber auch internationale Partien (EL, CL) werden im Refugee Café Teil des Angebots.

• Ausarbeitung eines Konzepts zur Neugestaltung der Stadionverbotsverfahren

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