SAP S/4HANA®: Das bringt die neue€¦ · aus der ABAP®-Welt (SAP-Pro - grammiersprache) in die...

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SAP S/4HANA®: Das bringt die neue ERP-Generation den Unternehmen Schnell einführen oder abwarten? Fünf Entscheidungskritierien, die Sie beachten sollten. Software, Beratung und Services für Außenwirtschaft und Logistik AEB Factsheet

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

SAP S/4HANA®: Das bringt die neue ERP-Generation den unternehmen

Schnell einführen oder abwarten? Fünf Entscheidungskritierien, die Sie beachten sollten.

S o f t w a r e , B e r a t u n g u n d S e r v i c e s f ü r A u ß e n w i r t s c h a f t u n d L o g i s t i k

AEB Factsheet

AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

1. Management Summary 03

2. Einführung: SAP S/4HANA® – eine Revolution? 04

3. SAP S/4HANA®, SAP HANA®, SAP Fiori® 053.1 Zeitliche Entwicklung 05

3.2 SAP HANA: Von der Datenbank zur Plattform 05

3.3 SAP S/4HANA: Die SAP-Anwendungssuite der nächsten Generation 07

3.4 Die Benutzeroberfläche SAP Fiori 09

4. Marktreaktion auf S/4HANA® 11

5. Kritik an S/4HANA® 13

6. Betreibermodelle: On Premise, Cloud oder Hybrid 15

7. Migrieren nach S/4HANA® 17

8. Non-SAP®-Software in der neuen SAP®-Software-Welt 19

9. Migrieren oder bleiben? Entscheidungskriterien 209.1 Der SAP-Produktstrategie folgen 20

9.2 Wirtschaftlichkeits- und Kostenbetrachtung anstellen 20

9.3 Use Cases und Innovationspotenzial identifizieren 21

9.4 Investitionen schützen 21

9.5 Den richtigen Zeitpunkt wählen 21

10. Glossar 23

11. Über AEB, Impressum 23

Inhalt

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

1. Management Summary

Die Einführung der Anwendungssuite SAP

S/4HANA hat in der IT-Wirtschaft und den IT-

Abteilungen von Unternehmen aller Branchen

große Aufmerksamkeit erregt. SAP kündigte

S/4HANA mit großem Marketing-Aufwand als

Schlüssel und potenzielles Kernstück für die

Digitalisierungsstrategie seiner Kunden an.

16 Monate nach dem Marktstart haben sich

nach Aussage von Prof. Hasso Plattner, dem

Mitbegründer und Vorsitzenden des SAP-Auf-

sichtsrats, 3.200 Unternehmen für SAP

S/4HANA entschieden. Auch wenn sicher der

größte Teil der Unternehmen noch mitten in

der Umsetzung steckt, so ist das doch ein

beeindruckender Launch.

Als Vorteile treten besonders hervor:

■■ Vereinfachung der gesamten Systemar-

chitektur, der Programmstruktur und des

Datenmodells. Verglichen mit SAP ERP

(ECC 6.0, Enhancement Package 8) ver-

fügt S/4HANA über fast 50 % weniger

Codezeilen, Tabellen und Datenele-

mente. Das bedeute weniger Wartung,

kürzere Innovationszyklen, kürzere Reak-

tionszeiten des Systems und somit eine

bessere Performance.

■■ Sind die Vorgängersysteme noch auf relati-

onalen Datenbanken aufgebaut, basiert

S/4HANA auf der In-Memory-Plattform SAP

HANA. Es werden nicht, wie sonst bei

Datenbanken üblich, Daten zur Analyse

oder Verarbeitung von einer Festplatte in

den Arbeitsspeicher kopiert. Stattdessen

werden die Daten vollständig im Arbeits-

speicher gehalten. Das ermöglicht die

Durchführung von transaktionalen und ana-

lytischen Prozessen im selben System.

Große Datenmengen können nahezu in

Echtzeit verarbeitet und analysiert werden.

■■ Die neue Benutzeroberfläche SAP Fiori ist

ein deutlicher Fortschritt in Sachen Anwen-

derfreundlichkeit und sorgt für eine höhere

Produktivität. Sie ermöglicht mobile

Anwendungen und dient Entwicklern als

Basis für die Programmierung von Apps,

Modifikationen und Erweiterungen.

Kritisiert wird unter anderem der Mangel an

Use Cases: Es fehle an Anwendungen, die den

Aufwand einer Umstellung tatsächlich recht-

fertigen, monieren die Skeptiker. Auch die

Beschränkung auf SAP HANA als einzige

Datenbank, mit der S/4HANA läuft, stößt auf

Widerstand. Bisher hatten SAP-Nutzer die

Wahl zwischen fünf verschiedenen Datenban-

ken. Weitere Kritikpunkte sind die Unsicher-

heit bezüglich der Zukunftsfähigkeit

bestehender Modifikationen und Individuallö-

sungen. Auch über das Zusammenspiel von

S/4HANA und Lösungen anderer Anbieter gibt

es bisher noch wenige Informationen.

Relativ klar sind hingegen die Szenarien der

Migration bestehender SAP-Systeme zu

S/4HANA. Experten weisen allerdings darauf

hin, dass es sich nicht allein um eine techni-

sche Migration handelt, sondern dass mögli-

cherweise auch Geschäftsprozesse neu

definiert werden müssen, um das Innovations-

potenzial voll auszuschöpfen.

Die SAP SE hat erklärt, das Wartungsfenster

für die Business Suite als Vorgängerlösung bis

2025 offenzuhalten. Das erlaubt es den SAP-

Kunden ohne größeren Zeitdruck zu entschei-

den, ob sie schnell zu S/4HANA wechseln,

weitere Erkenntnisse abwarten und den

Schritt eher gegen Ende des Lebenszyklus der

Vorgängerlösung zu machen – oder sich vom

offiziellen SAP-Support abwenden. Auch eine

grundlegende Neuorientierung bei der ERP-

Strategie ist eine Option.

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2. Einführung: SAP S/4HANA®– eine Revolution?

Vielleicht ist es nur eine nette Geschichte,

die SAP-Mitbegründer und Aufsichtsratschef

Professor Hasso Plattner Mitte Mai 2016 auf

der internationalen SAP-Kundenkonferenz

SAPPHIRE®NOW in Orlando vor mehreren

tausend Zuschauern erzählte. Er habe vor

einigen Jahren im Vortrag eines Wettbewer-

bers gesessen, der vorhersagte, dass SAP

an der Komplexität seiner eigenen Lösungen

früher oder später zugrunde gehen werde.

Der Mann habe damals Recht gehabt,

räumte Plattner gut gelaunt ein. Zukunfts-

ängste plagen Plattner und das SAP-Manage-

ment dennoch nicht. SAP sieht das Problem

dank seiner neuen Produktgeneration um

die Plattform SAP HANA und die Anwen-

dungssuite SAP S/4HANA als gelöst an.

Viel mehr noch: Neben erheblichen Vereinfa-

chungen und Performance-Verbesserungen

sowie größerer Nutzerfreundlichkeit durch

die neue Benutzeroberfläche SAP Fiori ver-

spricht SAP seinen Kunden einen Durch-

bruch bei der Digitalisierung. SAP S/4HANA

eigne sich als digitaler Kern für entspre-

chende Strategien der Unternehmen. Die

neue SAP-Produktgeneration sei der Schlüs-

sel zu Big Data, dem Internet der Dinge und

anderen IT-Innovationen.

Die Marketing-Fanfaren des Softwareriesen

können jedoch nicht übertönen, dass es

auch kritische Stimmen gibt. Analyst Steve

Janata (crisp Research) spricht SAP S/4HANA

revolutionäre Eigenschaften schlichtweg ab.

Fortschritte beim Abbau von Komplexität

und Kosten sieht er nicht, lediglich Fort-

schritte bei der Performance und der User

Experience. Die Pressemeldung zur Investiti-

onsumfrage 2016 der Deutschsprachigen

SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist mit der

Schlagzeile „Wenige Vorreiter bei SAP

S/4HANA“ überschrieben. Eine Umfrage von

Pierre Audoin Consultants (PAC) bei 100

SAP-Verantwortlichen in deutschen Unter-

nehmen ab 1.000 Mitarbeitern im Auftrag

von arvato kommt hingegen zu dem Ergeb-

nis, dass S/4HANA-Projekte für zwei Drittel

der SAP-Verantwortlichen (66 %) ein Thema

sind. Nach aktuellen Angaben von SAP

haben sich weltweit 3.200 Kunden bislang

für SAP S/4HANA entschieden. Die Plattform

SAP HANA sei derzeit bei 10.000 Unterneh-

men im Einsatz.

Zumindest für alle SAP-Bestandskunden

stellen sich eine Reihe von Fragen: Sollen wir

auf SAP S/4HANA umsteigen? Falls ja – wann

ist der richtige Zeitpunkt? Welche Vorteile

bringt die neue SAP-Software konkret für

uns? Und was ist bei der Migration zu beach-

ten?

Angesichts der lebhaften Diskussion in den

Unternehmen will dieses Factsheet Licht ins

Dunkel bringen und durch objektive Informa-

tionen zu mehr Entscheidungssicherheit bei-

tragen.

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3.1 Zeitliche Entwicklung

3. SAP S/4HANA®, SAP HANA®, SAP Fiori®

2011 2012 2013 2013 2015 2015

Einführung von SAP HANA

(High Performance Analytic

Appliance) als Datenbank.

SAP bringt sein klassisches

ERP-System beziehungsweise

die ganze SAP Business Suite

7 auf die HANA-Datenbank.

Im Februar gibt SAP die Busi-

ness Suite S/4HANA frei und

macht damit den entscheiden-

den Schritt zum Generations-

wechsel auf der Lösungsebene.

Das Data Warehouse

wird als erstes

Produkt für SAP HANA

optimiert (SAP BW

powered by HANA).

SAP macht aus der Datenbank

SAP HANA eine Plattform,

indem klassische Algorithmen

aus der ABAP®-Welt (SAP-Pro-

grammiersprache) in die HANA-

Datenbank implantiert werden.

Am 15. November kommt S/4HANA Enterprise Manage-

ment auf den Markt, das modulübergreifende Umbauten

des ERP-Kerns enthält. Bis zu diesem Zeitpunkt war der

Funktionsumfang mit dem vereinfachten Code auf die

Finanzanwendungen beschränkt. Die Erweiterungen zum

15. November beinhalteten vor allem Funktionalitäten aus

dem Bereich „Materials Management & Operations“.

3.2 SAP HANA: Von der Datenbank zur Plattform

SAP HANA wurde 2011 als Datenbank auf

den Markt gebracht und 2013 zur Plattform

weiterentwickelt (siehe Grafik 1, Abschnitt

3.1). Ein wesentliches Merkmal von SAP

HANA ist das Design als In-Memory-Platt-

form. Das heißt, es werden nicht, wie sonst

bei Datenbanken üblich, Daten zur Analyse

oder Verarbeitung von einer Festplatte in den

Arbeitsspeicher kopiert. Stattdessen wer-

den die Daten vollständig im Arbeitsspeicher

gehalten. Lediglich „historische Daten“,

empfiehlt SAP, sind in einem Business

Warehouse abgelegt. Die Datenhaltung im

Arbeitsspeicher ermöglicht die Durchführung

von transaktionalen (OLTP) und analytischen

Prozessen (OLAP) im selben System. Die

Anwendungsprogramme können große

Datenmengen nahezu in Echtzeit verarbeiten

und analysieren.

Bei SAP HANA wird auf der Softwareseite ein

Hybrid aus der bei In-Memory-Datenbanken

üblichen spaltenorientierten Arbeitsweise

und der herkömmlichen, in relationalen

Datenbanken verbreiteten zeilenorientierten

Datenbanktechnologie eingesetzt. Dieses

Verfahren ermöglicht nach Aussage von SAP

und einiger Analysten deutliche Perfor-

mancevorteile und die Kreation von

Geschäftsprozessen, die mit bisherigen

Datenbanktechnologien nicht möglich waren.

Seit 2014 bietet SAP die SAP-HANA-Platt-

form auch in einer unternehmenseigenen

Cloud-Umgebung an. Auch ein Mischbetrieb

(Hybrid) ist möglich.

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SAP HANA spielt noch keine große Rolle

Die Einführung von SAP HANA hat für SAP

auch eine strategische Komponente. Bisher

betreiben fast alle SAP-Anwenderfirmen ihre

Applikationen auf relationalen Datenbanken.

Laut der PAC-Umfrage nutzen 59 % der

Befragten Oracle als Basis für ihre SAP-

Anwendungen. Dahinter folgt IBM DB2 mit

25 %, Microsoft SQL mit 15 % und SAP®

Max DBTM mit 8 % (Mehrfachnennungen mög-

lich). SAP HANA spielt mit erst 5 % bisher

keine große Rolle. Die Verwendung von SAP

HANA ist jedoch Voraussetzung für die Imple-

mentierung von S/4HANA. Somit bedeutet

der Umstieg auf S/4HANA für die meisten

Unternehmen einen Wechsel der Datenbank.

Verdrängt werden zumeist Datenbanken

anderer IT-Anbieter.

Ein Blick in die PAC-Umfrage zeigt, dass die-

ses Szenario realistisch ist. Von den 66

befragten SAP-Verantwortlichen, die früher

oder später den Wechsel auf S/4HANA pla-

nen, befassen sich 70 % mit der Einführung

von SAP HANA als Datenbank.

SAP HANA enthält neben der Funktionalität

als Datenbank eine Reihe von Zusatzfunktio-

nen. Dazu gehören die Textanalyse, Werk-

zeuge zur vorausschauenden Analyse, das

als Data Mining bezeichnete Durchforsten

großer Datenmengen oder Ortsinformatio-

nen bestimmter Services über die „geospa-

cial engine“.

SAP bezeichnet SAP HANA als offene Platt-

form und verweist auf einen Katalog mit

zusätzlichen funktionsbezogenen Anwendun-

gen. Ein Beispiel ist das SAP Fraud Manage-

ment: Die App erkennt Muster, die nicht zum

üblichen Nutzungsspektrum gehören, und

warnt die Betreiber der Software in Echtzeit.

Über die Cloud-basierte SAP HANA Cloud

Platform (HCP) ist es möglich, dem weitge-

hend standardisierten Kern zusätzliche

Anwendungen von SAP S/4HANA hinzuzufü-

gen. Zudem lässt sich der Umfang an Anwen-

dungen kundenspezifisch erweitern, und es

können eigenständige Applikationen basie-

rend auf SAP HANA entwickelt werden. Die

SAP HANA Cloud Platform betreibt SAP für

ihre Kunden im eigenen Rechenzentrum.

ENtWICKluNG DER SyStEMlANDSCHAFt

Frontend

Application Server

ABAP

DB2

Max

DB

MS

SQ

L

Ora

cle

x86 Power SPARC AS/400 Mainframe

FrontendBrowser

NativeMobile

In-Memory Datenbank

Plattform ABAP JAVA

x86 Power

SAP ERP SAP/4 HANA

Statt fünf Hardware- und vier Datenbankvarianten nur noch eine Datenbank und zwei Hardwarevarianten: Das erleichtert das Testen von Updates und die Wartung.

Quelle: SAP SE

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Für die Vereinfachung nennt SAP eindrucks-

volle Zahlen verglichen mit SAP ERP (ECC 6.0,

Enhancement Package 8) verfügt S/4HANA

über 45 % weniger Codezeilen, 48 % weniger

Tabellen und 46 % weniger Datenelemente

(siehe Grafik oben). Das bedeute weniger War-

tung, kürzere Innovationszyklen und kürzere

Reaktionszeiten des Systems, sagte Auf-

sichtsratschef Plattner auf der Kundenveran-

staltung in Orlando. In Bezug auf das

Datenmodell verzichteten die SAP-Program-

mierer auf Aggregate, Replikationen und Indi-

zes. Dies spart erhebliche Mengen an

Speicherplatz. Beispiel: Waren für SAP ERP

S/4HANA hat weniger Codelinien, weniger Tabellen und weniger Datenelemente als die Vorgängerin: Das soll die Performance klar verbessern und die Innovationszyklen verkürzen.

VEREINFACHuNG DuRCH S/4HANA

SAP ERPECC 6.0Enhancement Package 8

S/4HANAOn Premise 1511

Code-Linien Tabellen Datenelemente

- 45 % - 48 % - 46 %

3.3 SAP S/4 HANA: Die SAP-Anwendungssuite der nächsten Generation

SAP S/4HANA steht für „SAP Business Suite

4 SAP HANA“ und wird als die SAP-Anwen-

dungssuite der nächsten Generation in den

Markt gebracht. SAP legt Wert auf die Fest-

stellung, dass es sich um ein neues Produkt

mit neuer Codelinie handelt und nicht um ein

Update oder Upgrade von SAP ERP. S/4HANA

basiert auf der In-Memory-Plattform SAP

HANA und ist für deren Nutzung optimiert.

SAP HANA ist eine Systemvoraussetzung für

S/4HANA – ohne SAP HANA als Plattform ist

der Einsatz von S/4HANA nicht möglich.

Die Software kann sowohl „On Premise“ im

Rechenzentrum des Anwenders als auch in

der Cloud betrieben werden. Auch hybride

Lösungen sind möglich. Die On-Premise-Edi-

tion von SAP S/4HANA steht Kunden in allen

Branchen und Regionen zur Verfügung. Die

Public-Cloud-Edition steht seit Mai 2015

ebenfalls zur Verfügung.

SAP verfolgte bei der Entwicklung mehrere

Ziele:

■■ Vereinfachung der gesamten Systemar-

chitektur, der Programmstruktur und des

Datenmodells

■■ Unterstützung von Digitalisierungsinitiati-

ven der Kunden (Big Data, Industrie 4.0,

Collaboration, mobile Anwendungen)

■■ Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit

/ User Experience (siehe SAP Fiori,

Abschnitt 3.4)

Que

lle:

SAP

SE

7

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SAP S/4HANABranchenlösung

erhältlichBranchenlösung mit

EinschränkungenNicht komplett im

Kernsystem erhalten

Chemische Industrie

High Tech

Maschinenbau

Versicherungen

Life Science

Stahlprodukte

Rohstoffförderung

Sport, Unterhaltung

Telekommunikation

Großhandel

Versorgungswirtschaft

Luftfahrt und Verteidi-gungsindustrie

Automotive

Banken

Konsumgüterindustrie

Bau und Engineering

Dienstleistungen

Öffentlicher Dienst

Außenhandel

auf herkömmlichen Relationen Datenbanken

mit 7,1 TB Speicherplatz notwendig, sind es

bei SAP ERP auf HANA nur 1,8 TB. Läuft

S/4HANA auf HANA sind durch den Verzicht

auf Indizes, Aggregate und Redundanzen

sogar nur 0,8 TB erforderlich. Das reduziert

aus Kundensicht die Gesamtkosten nicht

unerheblich.

Noch nicht alle Funktionalitäten stehen in

S/4HANA mit dem vereinfachten Code zur

Verfügung. Die Walldorfer begannen im

Finanzwesen und haben inzwischen weitere

Funktionsbereiche überarbeitet. Einen Über-

blick bietet die Simplification List 1511, die

auf der SAP-Homepage zu finden ist. Die On-

Premise-Edition soll jährliche Innovationszyk-

len bieten, in denen Innovationspakete

(Innovation Packages) ausgeliefert werden.

Im Hinblick auf Funktionen, Branchen und

Sprachen soll die On-Premise-Edition von

SAP S/4HANA laut SAP eine ebenso breite

Abdeckung bekommen wie die aktuelle SAP

Business Suite. Einen aktuellen Überblick

über die S/4-Funktionalitäten gibt SAP auf

ihrer Homepage. Im Bereich Außenhandel

hat SAP bei S/4HANA einen Teil der Funktio-

nalitäten aus dem Kernsystem herausge-

nommen und verweist auf SAP GTS®.

Quelle: SAP SENach Aussage von SAP sind für viele Kundenbranchen bereits spezifische Lösungen verfügbar.

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Die Cloud-Edition von SAP S/4HANA deckt

bereits bestimmte Geschäftsszenarien im

Marketing und in der Dienstleistungsbranche

(Professional Services) ab. SAP S/4HANA

Cloud Enterprise Edition unterstützt darüber

hinaus auch die grundlegenden Szenarien

für eine digitale Steuerung von Geschäfts-

prozessen wie Finanz- und Rechnungswesen,

Controlling, Beschaffung, Vertrieb, Ferti-

gung, Instandhaltung, Projektsystem und

Management des Produktlebenszyklus

sowie Ariba®-Netzwerk, SAP®-hybris Marke-

ting, Field Glass und SAP®JamTM. Die Cloud-

Edition soll vierteljährliche Innovationszyklen

bieten.

3.4 Die Benutzeroberfläche SAP Fiori

Die Definition und den Anspruch von SAP

Fiori formuliert SAP so: „SAP Fiori ist die

neue Oberfläche für SAP-Software im gesam-

ten Unternehmen. Sie verbessert die Pro-

duktivität, erhöht die Akzeptanz und senkt

die Schulungskosten. Die intuitive Benutzer-

oberfläche von SAP Fiori vereinfacht die

Abläufe im Unternehmen und ermöglicht

Ihren Mitarbeitern, effizienter und effektiver

zu arbeiten.“

Die SAP-Benutzeroberflächen galten noch

nie als sonderlich innovativ, sondern besten-

falls als funktional. Spätestens seit dem Auf-

kommen von Apps entwickelten sich die

Erfahrungen, die Anwender mit anderen Soft-

ware-Produkten machen, und die User-Expe-

rience der SAP-Lösungen immer mehr

auseinander. Dazu kommen Forderungen der

Kunden nach mobiler Nutzung und effiziente-

rer Bedienung.

Die Antwort von SAP heißt SAP Fiori – und ist

ein neues Anwendungserfahrung (UX) inklusive

User Interface (UI) sowie ein neues Konzept für

Modifikationen und Erweiterungen. SAP Fiori

nutzt neue technologische Möglichkeiten, um

den privaten Nutzungsgewohnheiten auch in

der Businesswelt gerecht zu werden.

Die Philosophie hinter SAP Fiori lässt sich in

drei Teile unterteilen:

Concept

Auf dieser Prinzipienebene werden Anforde-

rungen und Regeln beschrieben, die Basis

aller neuen Anwendungen sind. Dort ist fest-

gelegt, dass Anwendungen mobil und

geräteunabhängig verfügbar sein müssen.

Ein weiteres Prinzip lautet 1-1-3. Das heißt

der Anwender soll in einer Rolle eine

bestimmte Aufgabe mit maximal drei Klicks

erledigen können.

Schließlich gilt das Prinzip „Mobile First“.

Das heißt, es wird immer zuerst das Smart-

phone-Layout gestaltet – auch wenn in 80 %

der Fälle oder häufiger die Anwendung spä-

ter am Desktop verwendet wird. Warum?

Weil die Entwickler dadurch ganz automa-

tisch beim Design dazu gezwungen werden,

sich bei der Bedienung auf das absolut not-

wendige zu reduzieren und klar herauszuar-

beiten, welche Aktionen überwiegend

automatisiert und durch ein intelligentes,

lernendes System im Hintergrund abgebildet

werden müssen.

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Design

Um sicherzustellen, dass die Prinzipien und

Regeln auch einheitlich und durchgängig

angewendet werden, liefert SAP gleich einen

kompletten Design-Template-Baukasten mit.

Das heißt Anwendungen werden gemäß obi-

gen Prinzipien standardisiert und in Masken-

Layouts, App-Typen (für unterschiedliche

Use-Cases) und Floorplans (bestimmte

Zusammenstellung von UI-Controls) unter-

teilt. Mit Hilfe dieser Bausteine lassen sich

Apps dann relativ einfach mit Hilfe von Proto-

typing-Tools je nach Aufgabe und Use-Case

zusammenbauen.

technology

Damit diese „Baukasten-Vorteile“ nicht nur

konzeptioneller genutzt werden können, wird

mit SAP UI5 auch gleich ein entsprechendes

Framework bereitgestellt, um Apps einheit-

lich, effizient und in großer Vielzahl direkt zu

generieren. So kann ein Großteil der Entwick-

ler sich auf die eigentliche Fachlichkeit/

Logik im Backend fokussieren und muss

sich nicht mit komplizierten GUI-Implemen-

tierungen abmühen. Dieses Framework stellt

SAP auch open source bereit. Es nennt sich

Open UI5. Derzeit beinhaltet es im Vergleich

zu SAP UI5 bisher aber nur einen recht klei-

nen Teil an Templates und fertigen Pattern.

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4. Marktreaktion auf S/4HANA®

Was machen die anderen Unternehmen? Die

potenziellen Anwender von SAP HANA und

S/4HANA blicken gespannt auf die Entwick-

lung der Nutzerzahlen und auf die Erfahrun-

gen der Pionierunternehmen.

Aktuell, so informierte SAP auf der Kunden-

veranstaltung in Orlando, hätten sich inner-

halb der ersten zwölf Monate nach dem

Launch des Produktes 3.200 Unternehmen

für S/4HANA entschieden. Das schließt

neben den Kunden, die in den entsprechen-

den Projekten stecken oder diese sogar

bereits abgeschlossen haben, auch Unter-

nehmen ein, die den Schritt erst in den

nächsten Monaten tun werden. Der Vorgän-

ger SAP ERP brachte es nach zwölf Monaten

lediglich auf 2.800 Kunden.

„Die Zahlen für S/4HANA sind bemerkenswert.

Das Produkt ist noch recht jung“, kommen-

tierte Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der

Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V.

(DSAG), die Ergebnisse des Business-Suite-

Nachfolgers. 5 % der 344 von der DSAG

befragten deutschsprachigen SAP-Anwender

investieren bereits hohe Beträge in S/4HANA,

weitere 9 % investierten im mittleren Bereich

– tätigten also möglicherweise vorbereitende

Investitionen (siehe Grafik unten).

Aus der Umfrage geht allerdings auch hervor:

Von einem S/4-Hype zu sprechen wäre

falsch. 86 % haben derzeit noch nicht in

S/4HANA investiert. Die Investitionsschwer-

punkte der deutschsprachigen SAP-Anwen-

der liegen beim Rollout, der Konsolidierung

und der Harmonisierung eingeführter SAP-

Produkte.

28 28

43

75 6

95

9

3 1 1

35

23

16

10 9 11 107

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Hauptinvestitionen mittlere Investitionen geringe/keine Investitionen

Quelle: DSAG 2016

SCHWERPuNKtE BEI SAP-INVEStItIONEN (GESAMT, IN PROZENT)

Noch spielt S/4HANA bei den Investitionsplänen der SAP-Nutzer nicht die Hauptrolle. Wichtiger ist derzeit die Optimierung bestehender Lösungen.

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Mehrheit der Anwender liebäugelt mit SAP

S/4HANA

Wie könnte die zukünftige Entwicklung beim

S/4HANA-Einsatz in den Unternehmen aus-

sehen? Diesem Thema ging die bereits

genannte Umfrage von Pierre Audoin Consul-

tants (PAC) nach. Die SAP-Analysten fragten,

ob eine Einführung von S/4HANA geplant sei.

Für zwei Drittel der SAP-Verantwortlichen ist

S/4HANA ein Thema, ein Drittel hält das Pro-

dukt nicht für das eigene Unternehmen für

relevant. Nur 2 % der insgesamt Befragten

stecken bereits im Projekt, 17 % wollen die

Einführung in ein bis zwei Jahren in Angriff

nehmen, weitere 4 % innerhalb der nächsten

zwei bis drei Jahre und 15 % in den nächsten

drei bis fünf Jahren. 29 % konnten noch kei-

nen Zeitplan nennen, aber das Thema sei in

der Diskussion.

Interessant ist ein Blick auf die Motive der

Unternehmen: Die Mehrheit der von PAC

befragten SAP-Verantwortlichen (62 %) ist

davon überzeugt, dass jeder SAP-Kunde

S/4HANA früher oder später einführen muss:

Einerseits, weil sich laut Aussage von SAP

das Wartungsfenster für die Vorgängerpro-

dukte im Jahr 2025 schließen wird. Anderer-

seits halten es die Kunden für vorteilhaft, der

SAP-Produktstrategie zu folgen und dadurch

von Weiterentwicklungen zu profitieren.

Nur jeder Dritte (35 %) ist der Meinung, dass

S/4HANA die Grundlage für innovative

Geschäftsmodelle bietet – SAP scheint hier

mit einer zentralen Werbebotschaft noch nicht

durchgedrungen zu sein. Mehr als 40 % der

Befragten sehen in S/4HANA konkrete Vor-

teile gegenüber bisherigen SAP-Anwendungen.

In erster Linie sehen die SAP-Verantwortlichen

als Vorteil von S/4HANA eine Performance-

Steigerung (90 %). Aber auch eine verbesserte

Benutzerfreundlichkeit (55 %) und eine Effizi-

enzsteigerung bei Backend-Prozessen (50 %)

werden als Mehrwert angeführt. Am Ende der

Liste von Vorteilen stehen die Betriebsverlage-

rung der SAP Systeme in die Cloud (25 %).

Dass S/4HANA die SAP-Betriebskosten senkt,

glauben nur 17 % der Befragten.

Nach Funktionen aufgeschlüsselt sehen die

von PAC Befragten die größten geschäftlichen

Vorteile des S/4HANA-Einsatzes bei Finanzen

& Controlling, Logistik und im Vertrieb.

Gefragt hat PAC auch nach den Hindernissen

und Risiken bei der Umstellung auf S/4HANA.

78 % der SAP-Verantwortlichen nennen den

nicht abschätzbaren Umstellungsaufwand,

77 % fehlt der Business Case, um Investitio-

nen zu rechtfertigen. 76 % sind die Kosten

für neue Softwarelizenzen zu hoch. Deutlich

weniger ausgeprägt sind Zweifel außerhalb

der betriebswirtschaftlichen Abwägung.

Bedenken bezüglich des Reifegrades äußern

63 %, zu hohe Komplexität bei der Einfüh-

rung fürchten 54 %. Ein Viertel der Befragten

weigert sich, ihre bisherige Datenbankplatt-

form zu wechseln. Dies ist aber die Voraus-

setzung für den Umstieg.

0 12 Monate

Kunden

S/4HANA

SAP ERP

2.800

3.200

MARKtAKZEPtANZ ISt BEREItS BEACHtlICH

12 Monate nach dem Produktlaunch hat S/4HANA mehr Kunden als SAP R/3 in der gleichen Zeit. Das ist beachtlich.

Quelle: SAP SE

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5. Kritik an S/4HANA®

S/4HANA spaltet die SAP-Gemeinde: SAP fei-

ert sein neues Produkt selbstverständlich als

Innovation und zieht zum Beweis die Erfah-

rungen von Pilotanwendern heran. Auch SAP-

Partner und -berater äußern sich natürlich

überwiegend positiv. Lorenz Beckmann und

Günter Knorr von SAP-Partner Itelligence ver-

weisen in einem Artikel für das E-3 Magazin

auf den Zeit- und Qualitätsgewinn, den das

Zusammenführen von Transaktionen und

Analyse für viele Unternehmensbereiche

bringt. Sie sehen zudem Kostensenkungspo-

tenzial durch die schlankere IT-Architektur

und halten S/4HANA durchaus für mittel-

standstauglich.

Beschränkung auf S/4HANA als einzige

Datenbank

Mehrere Kritikpunkte brachte die DSAG an.

„Wir halten es für wichtig, dass S/4HANA zeit-

nah auch auf alternativen Datenbanken

betreibbar ist“, sagt Achim Quitmann, DSAG-

Vorstand Technologie. Bisher ist der Einsatz

von SAP HANA unabdingbare Voraussetzung

für einen Einsatz von S/4HANA. Nach Informa-

tionen der DSAG sei SAP zwar grundsätzlich

bereit, auch Datenbanken anderer Hersteller

zuzulassen. Voraussetzung sei allerdings,

dass diese Datenbanken sämtliche Funktio-

nen von SAP HANA abbilden. Stand heute gibt

es allerdings keine In-Memory-Datenbank, die

diese Forderung erfüllt.

lizenzpolitik

Ein weiterer Kritikpunkt der DSAG betraf die

Lizenzpolitik. Da S/4HANA laut SAP kein

Nachfolger einer Lösungssuite ist, sondern

ein neues Produkt, befürchteten die Unter-

nehmen, der Einstieg in S/4HANA sei nur

mit einer teuren Neulizensierung möglich.

Schließlich, so argumentierte DSAG-Vor-

standsvorsitzender Lenck, hätten die SAP-

Anwender durch ihre Pflegegebühr die

S/4-Entwicklung bereits mitfinanziert. In die-

sem Punkt hat SAP offenbar reagiert: Nach

Informationen des E-3 Magazin gibt es für

SAP-Bestandskunden mittlerweile die Mög-

lichkeit, alle lizensierten Anwender von ERP/

ECC 6.0 und der SAP Business Suite 7

gegen eine Pauschale von 9.000 EUR mit

S/4-Lizenzen auszustatten.

Fehlende use Cases

Ein von vielen Seiten genannter Kritikpunkt

sind fehlende Use Cases. Überspitzt ausge-

drückt: Aus Sicht der Kritiker fehlen Anwen-

dungen, die den Aufwand einer Umstellung

wirtschaftlich rechtfertigen. Hier ist SAP gefor-

dert, glaubhafte Beispiele aus dem Lösungs-

spektrum der Pilotanwender zu präsentieren.

Bisher kommen diese Beispiele vor allem aus

dem Bereich Finanzen/Controlling.

Zukunftsfähigkeit von Anpassungen

und Individuallösungen

Quelle vieler Befürchtungen ist das künftige

Schicksal vieler Anpassungen und Individual-

lösungen, die sich in vielen Branchen rund

um den SAP-Standard gebildet haben. „Die

Besonderheit von SAP ECC, seine Funktiona-

litäten in rund 100.000 Tabellen auszuprä-

gen, welche bei Anpassungen mit Y- und

Z-Tabellen ergänzt werden, erzeugt beim

Umstieg auf S/4HANA ein nicht unerhebli-

ches Anpassungsproblem“, schreibt Volker

Schnittler, Fachreferent für kaufmännische

Unternehmenssoftware bei Verband Deut-

scher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

in einer Kolumne für das E-3 Magazin. Zwar

gäbe es nach wie vor Tabellen, diese würden

auf SAP HANA aber völlig anders bedient, so

dass eine Anpassung spezifischer Funktio-

nalität weit über ein Re-Mapping hinausge-

hen werde. Schnittler fordert, dass den

Anwendern realistische Migrationsszenarien

aufgezeigt werden.

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Höhere Anforderungen an Entwickler

Nicht alles wird mit SAP HANA einfacher.

Entwickler müssen sich darauf einstellen,

dass sich HANA-Anwendungen nicht mehr

allein in der gewohnten ABAP-Entwicklungs-

umgebung programmieren lassen. Erforder-

lich sind Kenntnisse in JAVA und HTML. Das

nimmt Entwicklungskapazität aus dem Markt

– und sei es nur für die Schulung – und

könnte sich so als Bremse auswirken.

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6. Betreibermodelle: On Premise, Cloud oder Hybrid

Können ERP-Systeme klassischen

Zuschnitts mit den Informationsanforderun-

gen von Unternehmen in einem dynami-

schen und volatilen Marktumfeld noch

mithalten? Das Beratungsunternehmen Pri-

ceWaterhouseCoopers (PwC) streut in sei-

nem Report „Beyond ERP“ Zweifel: „CIOs

überdenken ihre ERP-Strategie dank modu-

larer, cloud-basierter Geschäftsanwendun-

gen, die praktikable Alternativen zu den

schwerfälligen, unflexiblen und teuren Sys-

temen bieten, welche lange die Branche

dominiert haben.“

SAP sieht und bewirbt S/4HANA als Antwort

auf die Forderung nach flexibleren System-

landschaften. Neben seiner On-Premise-Edi-

tion, die direkt beim Kunden implementiert

wird, bietet SAP auch eine Cloud Edition von

S/4HANA an: die SAP S/4HANA Cloud Enter-

prise Edition. Diese wird auf einer von SAP

gemanagten Cloud gehostet.

Zielgruppe für die Cloud Edition sind Unter-

nehmen, die ein standardisiertes Angebot

für das Kerngeschäft oder spezifische

Lösungen für bestimmte Unternehmensbe-

reiche benötigen – verbunden mit einem

vierteljährlichen Innovationszyklus. Zum Ver-

gleich: Der Innovationszyklus für die On-Pre-

mise-Edition liegt bei einem Jahr.

SAP weist ausdrücklich auf die Möglichkeit hin,

On-Premise-Lösungen mit Cloud-Lösungen zu

kombinieren, um in hybriden Systemlandschaf-

ten die optimale Flexibilität zu schaffen.

Derzeit macht SAP S/4HANA in der Cloud

Edition drei Angebote:

■■ SAP S/4HANA, Cloud Marketing Edition –

als Lösung für das Marketing

■■ SAP S/4HANA, Cloud Project Services

Edition – als Lösung für Dienstleistungs-

unternehmen

■■ SAP S/4HANA, Cloud Enterprise Edition –

als ERP-Lösung mit Funktionalitäten für

das Finanz- und Rechnungswesen, Con-

trolling, Einkauf, Vertrieb, Produktion,

Instandhaltung, Projektmanagement und

Lebenszyklus-Management. Außerdem

sind die zugekauften Lösungen Success-

Factors® Employee Central, Ariba Net-

work, SAP hybris Marketing, Field Glass

und SAP JAM integrierbar.

Wenig gefragt: ERP komplett in der Cloud

Bisher scheint die Marktakzeptanz der Cloud

Edition überschaubar zu sein. Laut der DSAG-

Investitionsumfrage 2016 tätigten lediglich 3 %

der befragten Unternehmen Hauptinvestitio-

nen in SAP-Cloud-Produkte, was nicht allein

die S/4HANA Cloud Edition einschließt.

„Knapp 50 % der Unternehmen benennen

massive Schwierigkeiten damit, ein komplet-

tes ERP-System in die Cloud zu verlagern.

Laut unserer Umfrage hemmt die Gefahr

potenzieller Industriespionage solche Investi-

tionen. Anders gesagt: Aufgrund des Daten-

schutzes und des Schutzes geistigen

Eigentums investieren Unternehmen derzeit

lieber in On-Premise-Lösungen“, begründet

DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck in

einem Interview im IS-Report die Zurückhal-

tung. Immerhin 10 % der Unternehmen tätig-

ten mittlere Investitionen, was darauf

hindeutet, dass sich der Gedanke hybrider

Systemlandschaften teilweise verfängt.

Nicht zu verwechseln mit der Cloud Edition

von S/4HANA ist die SAP HANA Cloud Plat-

form (HCP). Die HCP dient als Entwicklungs-

und Erweiterungsplattform für SAP S/4HANA.

Auf dieser Plattform sollen Kunden eigene

Erweiterungen und Modifikationen entwi-

ckeln oder Nicht-SAP-Lösungen in S/4HANA

integrieren. Die auf HCP entwickelten Erwei-

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

terungen sollen sowohl mit der On-Premise-

Edition als auch mit der Cloud Edition laufen.

Die Diskussion, ob eine On-Premise-Land-

schaft, die Cloud oder hybride Systemland-

schaften für ein Unternehmen optimal sind,

geht weit über S/4HANA hinaus. Das AEB

Factsheet „Optimierte SAP®-Systeme in

Außenwirtschaft und Logistik“ nennt fünf Kri-

terien, die Unternehmen vor einer Entschei-

dung analysieren sollten:

■■ Gesamtkostenbetrachtung

■■ Integration in die Systemlandschaft

■■ Funktionalität und Usability

■■ Service und Fachkompetenz des Anbieters

■■ Datenschutz und Datensicherheit

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7. Migrieren nach S/4HANA®

Laut der Studie von PAC ist für ein Drittel der

Unternehmen mit SAP-Systemen der

Umstieg auf S/4HANA derzeit kein Thema.

Von den verbleibenden Unternehmen mit

mehr oder weniger konkreten Migrationsab-

sichten planen 38 % einen Greenfield-Ansatz

– also eine komplette Neuimplementierung.

Von diesen Unternehmen wiederum wollen

61 % alle SAP-Systeme neu implementieren,

39 % nur einzelne SAP-Systeme.

62 % der Unternehmen bevorzugen dagegen

einen Brownfield-Ansatz – also die schritt-

weise Migration der bestehenden SAP-Sys-

teme. Vor allem große Unternehmen mit

mehr als 1.000 Mitarbeitern (74 %) tendie-

ren zu diesem Vorgehen.

Möchte ein typischer SAP-ERP-Bestands-

kunde zu SAP S/4HANA wechseln, sind nach

Aussage von SAP folgende Schritte erforder-

lich:

■■ unicode-Conversion

Unicode ist ein internationaler Standard

für die Sprachdarstellungen, den SAP seit

etwa acht Jahren in der SAP-Business-

Suite verwendet. Unicode ist Vorausset-

zung für die Nutzung der Datenbank SAP

HANA.

■■ Kundencodes und Datenmüll aufräumen

Der stellvertretende Leiter der SAP

S/4HANA-Entwicklung Rudolf Hois emp-

fiehlt den Code in den eigenen Systemen

anzuschauen und von unnötigem Ballast

zu befreien. „Es kostet Arbeit, toten

Code mitzunehmen“, sagt Hois. Anpas-

sungen, die für SAP HANA nötig sind, fal-

len genauso für toten Code an, zudem

gehen sie mit ins Testing. Diesen Auf-

wand für die Überführung des Kunden-

codes zu SAP S/4HANA können sich

Unternehmen laut Hois sparen. Der SAP-

Entwickler rät dazu, auch den Datenbe-

stand zu durchforsten. Bis zu 20 % der

Daten würden nicht mehr benötigt. „Da

SAP HANA ständig sämtliche Daten im

Hauptspeicher hält, ist Speicherplatz,

der wertfrei gefüllt wird, auf der HANA-

Box ein Kostentreiber“, erläutert der

SAP-Manager.

■■ upgrade auf SAP ERP 6.0

■■ update auf das neueste Enhancement-

Paket (EHP7)

■■ Datenbankmigration auf SAP HANA

■■ Einspielen von S/4HANA

Die letzten vier Schritte können nacheinan-

der oder kombiniert ausgeführt werden. Für

Nutzer der „SAP Business Suite powered by

SAP HANA“ ist lediglich der letzte Schritt

erforderlich, da der erforderliche Daten-

bankwechsel bereits vollzogen ist.

It-landschaften

Ein weiteres Szenario ist die Transformation

der IT-Landschaft, wenn beispielsweise meh-

rere SAP-Lösungen in S/4HANA konsolidiert

werden oder Funktionalitäten aus dem bishe-

rigen Kern-SAP in die Cloud verlagert werden.

SAP weist darauf hin, dass S/4HANA und die

SAP Business Suite als bestehende SAP-

Landschaften nebeneinander betrieben wer-

den können. Die Unternehmen können also

zunächst einzelne Installationen in ihrer Sys-

temlandschaft auf S/4HANA migrieren. Sie

müssen nicht sofort ihre gesamte System-

landschaft komplett umstellen und können in

einer gemischten IT-Umgebung arbeiten.

Möglich ist das, weil S/4HANA und die SAP

Business Suite semantisch einheitliche

Datenstrukturen verwenden. Betriebswirt-

schaftlich sinnvoll ist das nur für einen Über-

gangszeitraum oder in Spezialfällen.

SAP empfiehlt vor der eigentlichen Implemen-

tierungsphase eine Vorbereitungsphase, in

deren Zentrum ein Value-Discovery-Workshop

steht. In diesem können Unternehmen Poten-

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

ziale identifizieren, die sich durch den

Umstieg realisieren lassen.

In einer anschließenden Explorationsphase

sollten Anwender abhängig von dem

Umstiegsszenario Strategie, Roadmap, tech-

nische Architektur sowie eine Migrationspla-

nung festlegen. SAP unterstützt die

Unternehmen mit Musterlösungen („Best

Practises“) für das jeweilige Szenario und

dazugehörigen Tools. „Die Kunden erhalten

auf ihrem Weg Unterstützung von SAP und

ihren Partnern – mit vordefinierter Migration,

Systemumstellung in der Cloud und Imple-

mentierungspaketen“, heißt es in einem FAQ-

Manual der SAP.

Die DSAG lobt die Services. Sie seien eine

gute Hilfe. Es gäbe darin ein automatisiertes

Tool, das den Code und die Datenstrukturen

eines Systems überprüfen und den Erforder-

nissen von S/4HANA gegenüberstellen.

Dadurch wird eine Schätzung des Umstel-

lungsaufwands möglich.

Ein kritischer Aspekt einer Migration ist der

Umgang mit anwenderspezifischen Modifika-

tionen. Der Umstieg auf SAP S/4HANA sei

eine gute Gelegenheit, vorhandene Modifika-

tionen zu validieren und die Lösung zu verein-

fachen, wirbt SAP. Es sei nicht ungewöhnlich,

dass Unternehmen während eines Migrati-

onsprojektes festgestellt hätten, dass 50 %

der Modifikationen nicht mehr nötig waren,

um die betrieblichen Abläufe sicherzustellen.

SAP rät, die verbleibenden Modifikationen

beim Umstieg auf SAP S/4HANA in Form

einer Erweiterung auf die SAP HANA Cloud

Plattform zu übertragen. Alternativ steht ein

Extension Framework (HANA Extensions) in

S/4HANA zur Verfügung, um Erweiterungen

einzubinden. Es bietet zusätzliche Möglich-

keiten wie die Integration von Open-Source-

Lösungen.

Das Extension Framework hat aus Sicht von

SAP den Vorteil, dass damit Modifikationen

vom Kern isoliert werden können. Das ERP-

Kernsystem könne dadurch schnell und prob-

lemlos aktualisiert werden, wenn neue

Funktionen hinzugefügt werden.

Branchenexperten warnen davor, den Wech-

sel von S/4HANA als eine rein technische

Migration zu sehen. Einige Funktionalitäten

funktionieren anders als bei bisherigen SAP-

ERP-Systemen. Dies kann zu Anpassungen

von Geschäftsprozessen führen, in denen

allerdings durchaus Nutzenpotenziale liegen

können.

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

8. Non-SAP®-Software in der neuen SAP®-Software-Welt

Trotz ihrer hohen strategischen Bedeutung

für die Unternehmen sind ERP-Systeme in

den IT-Landschaften keineswegs Monoli-

then. Zahlreiche Unternehmen nutzen darü-

ber hinaus Spezialsoftware, um individuelle

Prozesse oder Branchenerfordernisse bes-

ser abzubilden, als das mit einer ERP-Stan-

dardsoftware möglich ist. Diese

Non-SAP-Softwarelösungen sind über

Schnittstellen oder Plug-ins mit dem ERP-

System verbunden.

Der Wechsel auf S/4HANA macht bei den

Speziallösungen Anpassungsprojekte nötig,

wie Volker Schnittler, Fachreferent für kauf-

männische Unternehmenssoftware beim

VDMA, in einer Kolumne für das E-3 Magazin

ausführt. Schnittler befürchtet, dass „eine

Anpassung spezifischer Funktionalitäten

durchaus über ein Remapping hinausgehen

wird“ – also komplexe Programmierarbeiten

nötig sind. Er begründet das unter anderem

mit der völlig unterschiedlichen Verwendung

von Tabellen in S/4HANA im Vergleich zu sei-

nen Vorgängern. Der VDMA-Experte fordert,

dass den Anwendern realistische Migrati-

onsszenarien zur Verfügung gestellt werden.

Diese sind bisher jedoch nur schwer greif-

bar. Im E-3 Magazin von Februar 2016 wird

aus einer Research Note des Analysten-

Unternehmens Crisp zitiert. Demnach

bemängeln 28 % aller von Crisp befragten

IT-Entscheider, dass es bislang keine Migra-

tionskonzepte für Non-SAP-Systeme gibt.

In der Tat sind die Veröffentlichungen von

SAP in diesem Punkt bisher vage. „Die

Schnittstellen zu anderen Kundenanwen-

dungen gilt es zu überprüfen und in vielen

Fällen zu optimieren. SAP hilft dabei, mittels

Daten-Tiering (…) die Datenbestände zu

minimieren. Das SAP-S/4HANA-Standard-

system sollte gründlich getestet sein, bevor

es an Modifikationen geht“, schrieb SAP-

Aufsichtsratschef Plattner in einer Kolumne

für die Computerwoche.

VDMA-Experte Schnittler rät den Unterneh-

men, die neben einem SAP-ERP-System

zudem Non-SAP-Systeme betreiben, sich

mit ihren Systemanbietern über einen Wech-

sel zu S/4HANA eng abzustimmen. Diese

seien Wissensträger bezüglich besonderer

Anforderungen, die in einer Standardsoft-

ware (…) nicht in der benötigten Granularität

ausgeprägt werden können. „Hier werden

Entwicklungswerkzeuge benötigt, die rasch

eine Portionierung von Lösungen in S/4HANA

ermöglichen und die Alleinstellungsmerk-

male dieser Lösungsanbieter angemessen

schützen“, so Schnittler.

Unter großen Zeitdruck stehen die Unterneh-

men noch nicht. SAP hat wie erwähnt ange-

kündigt, das Wartungsfenster für die

Business Suite noch bis 2025 offen zu hal-

ten. Das lässt genug Zeit für eine nicht-dis-

ruptive Lösung für Drittsysteme. Allerdings

sollten Anwenderunternehmen eine strategi-

sche Entscheidung über das weitere Vorge-

hen nicht auf die lange Bank schieben.

Dabei ist ein enger Dialog mit bewährten IT-

Partnern ein wichtiger Erfolgsfaktor.

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9. Migrieren oder bleiben? Entscheidungskriterien

Den meisten Analysten und Unternehmen

ist klar: Es ist nicht die Frage, ob man von

den SAP-Altsystemen auf S/4HANA wech-

selt, sondern wann. Um das zu erkennen,

muss man kein S/4-Fan sein. Es ist nach-

vollziehbar, dass SAP seine Systeme auf

eine aktuelle und zukunftsfähige technologi-

sche Basis stellen muss, um seine Marktpo-

sition zu behaupten oder auszubauen. Das

ist auch im Sinne der Kunden. So geht es

vor allem um den Zeitpunkt und das Ziel.

Alternativlos ist S/4HANA allerdings nicht.

Der Markt für ERP-Systeme ist ein Käufer-

markt und der Wettbewerb ist intensiv. Die

Überlegungen über den Wechsel zu S/4HANA

können deshalb natürlich auch zu einer

gesamthaften Überprüfung der ERP-Land-

schaft und zu einem Anbieterwechsel füh-

ren.

9.1 Der SAP-Produktstrategie folgen

Laut der PAC-Studie halten es 65 % der

Befragten SAP-Kunden für wichtig, der Pro-

dukt-Strategie des Walldorfer Softwarehau-

ses zu folgen. Die Überlegung, die dahinter

steckt, ist nachvollziehbar. SAP hat zwar ver-

sprochen, die Business Suite als Vorgänge-

rin von S/4HANA bis 2025 zu warten. Der

Löwenanteil der Produktinnovationen wird

aber mit Sicherheit prioritär für S/4HANA zur

Verfügung gestellt. Je später ein Unterneh-

men umstellt, desto später kann es Innovati-

onen und deren Performancevorteile nutzen.

9.2 Wirtschaftlichkeits- und Kostenbetrachtung anstellen

SAP wirbt sowohl mit Performance- als auch

mit Betriebskostenvorteilen für einen

Umstieg. Dazu kommen Rationalisierungsef-

fekte durch angekündigte Innovationen,

etwa durch Echtzeit-Analysen oder beschleu-

nigte Optimierungsläufe in Logistik und Fab-

rikplanung durch die Verwendung der

In-Memory-Plattform SAP HANA. Pauschal

sind diese Effekte nicht quantifizierbar, wohl

aber im konkreten Einzelfall.

Die Kostensenkungen und Rationalisierungs-

effekte sind – beispielsweise im Zuge einer

ROI-Betrachtung – den Aufwendungen für

Hard- und Softwareinvestitionen, Schulung,

Implementierung etc. gegenüberzustellen.

Entscheidend für das Ergebnis der Wirt-

schaftlichkeitsbetrachtung wird es sein, ob

es gelingt, den Umstellungsaufwand präzise

abzuschätzen. Hierfür sollte man sich Unter-

stützung von erfahrenen IT-Beratern holen.

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

9.3 use Cases und Innovationspotenzial identifizieren

Was kann S/4HANA, was mein bisheriges

System nicht kann? Das ist nur die erste ent-

scheidende Frage in diesem Zusammen-

hang. Die zweite Frage lautet: Brauche ich

diese Innovation überhaupt für mein Tages-

geschäft – und welche Vorteile bringt sie mir

dort? Können dabei klare Vorteile der neuen

Lösung identifiziert werden, spricht das für

einen raschen Wechsel.

Ein weiterer Aspekt: Wie passt S/4HANA zu

meiner Digitalisierungsstrategie – und wel-

ches Nutzenpotenzial hat es beispielsweise

bei der Umsetzung von Industrie 4.0- oder

Big-Data-Projekten?

9.4 Investitionen schützen

Mit seiner Wartungszusage bis 2025 für die

Business Suite hat SAP einiges für den

Investitionsschutz seiner Bestandskunden

getan – auch wenn es Forderungen gibt, die

Wartung bis 2030 weiterzuführen. Auf jeden

Fall lässt diese Frist den Unternehmen genü-

gend Zeit, einen eventuellen Wechsel im

Rahmen der Investitionszyklen vorzubereiten

und durchzuführen – oder die eigene ERP-

Strategie komplett zu überdenken.

Bei ihren Überlegungen sollten die Unterneh-

men ihre komplette Systemlandschaft einbe-

ziehen. In vielen Betrieben laufen erfolgreiche

Speziallösungen anderer IT-Häuser, die wich-

tige und individuelle Geschäftsprozesse effi-

zient unterstützen. Darüber hinaus haben

viele Unternehmen Individuallösungen

erstellt. Deshalb ist es unbedingt ratsam,

sich mit seinen IT-Partnern frühzeitig über

die S/4HANA-Pläne abzustimmen und im

besten Fall eine gemeinsame Strategie fest-

zulegen.

9.5 Den richtigen Zeitpunkt wählen

Ist eine grundsätzliche Entscheidung für

S/4HANA gefallen, bleibt die große Frage:

Wann umstellen?

Für eine frühzeitige Migration spricht:

■■ Performance-Vorteile, Vereinfachungen

und neue Funktionalitäten sind entspre-

chend früh verfügbar – daraus könnte

sich ein Wettbewerbsvorteil ergeben. Auf-

grund der In-Memory-Plattform könnten

besonders Unternehmen von einem frü-

hen Wechsel profitieren, die durch kom-

plexe Planungen und Analysen Effizienz-

und Kostenvorteile realisieren können.

SAP nennt beispielsweise Echtzeit-Lager-

planung, verbesserte Simulation von Lie-

feralternativen in der Materialplanung,

verbesserte Analysemöglichkeiten von

Flaschenhälsen in der Produktion und

das Order Fulfillment als Beispiel für kos-

tenrelevante Verbesserungen.

■■ Bei SAP ist auch auf Leitungsebene die

Aufmerksamkeit für Pilotkunden derzeit

noch hoch. Davon können besonders

Großunternehmen mit einem bekannten

Namen profitieren.

■■ Die bisherige Systemlandschaft erfordert

ohnehin dringende Investitionen.

■■ Die offenen Fragen zu Kosten und Nutzen

sind bereits beantwortet, und es gibt vom

Unternehmen und von SAP für die Produk-

te sowie die Migration eine klare Road-

map.

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AE B Fac t shee t : SA P S/4HANA®: Das b r i n g t d i e neue ERP - G ene r a t i on den Un te r nehmen

Für einen späteren Wechsel spricht:

■■ S/4HANA ist in seinem Lebenszyklus

noch ein relativ junges Produkt. Risiko-

averse Unternehmen könnten weitere Ver-

besserungen abwarten, um den Imple-

mentierungs- und Wartungsaufwand

möglichst gering zu halten.

■■ Es gibt noch keine Referenzen aus der ei-

genen Branche.

■■ Der Business Case ist unklar, Nutzenpo-

tenziale sind zum derzeitigen Zeitpunkt

intransparent oder nicht gegeben.

■■ Der Wechsel der Datenbank auf SAP

HANA wird kritisch gesehen.

■■ Das erforderliche Know-how für eine Un-

terstützung ist intern noch nicht vorhan-

den, und erfahrene externe Berater ste-

hen nicht zur Verfügung.

■■ Die Größe der Datenbanken, die auf SAP

HANA umziehen soll überschreitet 20 TB.

Derzeit ist die Hardware für HANA noch

nicht auf solche Datenmengen ausgelegt.

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10. Glossar

Abkürzung Bedeutung

ABAP

HANA

SoH

HCP

HCI

HEC

S/4HANA

Ariba

hybris

SuccessFactors

Fiori

Advanced Business Application Programming. Bildet als Programmiersprache die Basis der SAP-Systeme.

High Performance Analytic ApplianceIn der Einzelform meist nur für die Datenbank Technologie benutzt.

Suite on HANA – Das klassische ERP System bzw. die ganze SAP Business Suite auf einer HANA DB.

HANA Cloud Platform„Platform as a Service” basierend auf HANA DB und SAP Netweaver.

HANA Cloud Integration

HANA Enterprise Cloud ERP System in der von SAP gehosteten Cloud.

SAP Business Suite 4 SAP HANA „Neues“ ERP System inklusive CRM, SRM und geänderten Modulen (Finance, PPM)

Zugekaufte Lösung für Integration Suppliers, Procurement Platform, Trading Network B2B

Zugekaufte Lösung E-Commerce Shops, B2C

Zugekaufte Lösung Human Ressources, rein Cloud basiert

Neue Nutzer-Oberfläche, GUI Framework basierend auf SAP UI5 / HTML5

© AEB GmbH | Stand Juli 2016

Impressum: AEB GmbH | Julius-Hölder-Straße 39 | 70597 Stuttgart Telefon: +49-711-72842-399 | Telefax: +49-711-72842-333 E-Mail: [email protected] | Web: www.aeb.com/de

Alle in diesem Factsheet aufgeführten SAP-Produkte, sind eingetragene Warenmarken (Registered Trademarks) oder Warenmarken (Unregistered Trademarks) der SAP SE in Deutschland und in weiteren Ländern.

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