Schadstoffe in Gebäuden - erkennen und vermeiden...a. voraussichtlich mehr als 200 m3 Bauabfälle...

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Schadstoffe in Gebäuden - erkennen und vermeiden - Christian Kaiser Dipl.-Ing.Architekt SIA, Baubiologe IBN Bereichleiter Bauerneuerung und Nachhaltigkeit FRIEDLIPARTNER AG, Nansenstrasse 5, 8050 Zürich, www.friedlipartner.ch Baubioswiss Regionalgruppe Zentralschweiz - www.baubio.ch 23.5.2019

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  • Schadstoffe in Gebäuden- erkennen und vermeiden -

    Christian KaiserDipl.-Ing.Architekt SIA, Baubiologe IBN

    Bereichleiter Bauerneuerung und NachhaltigkeitFRIEDLIPARTNER AG, Nansenstrasse 5, 8050 Zürich, www.friedlipartner.ch

    Baubioswiss Regionalgruppe Zentralschweiz - www.baubio.ch 23.5.2019

  • Kurzporträt

    Dipl.-Ing. Architekt SIA, Baubiologe IBR/IBNBaubiologischer Gebäudeenergieberater IBN

    Architekt in verschiedenen Büros und selbstständig11 Jahre Fachstelle SIB (2005 - 2014) und natureplus CH

    aktuell: Bereichsleiter Nachhaltiges Bauen bei FRIEDLIPARTNER AG in Zürich, www.friedlipartner.ch

    Lehrbeauftragter HTWG Konstanz (Architektur / Bauingeni-eurwesen)

    Dozent Baukaderschule St. Gallen, FH Burgdorf und ZHAW Wädenswil

    Vorstand VIAL (www.integrale-architektur.org)

    Präsident FaGeWo+ (www.gesund-wohnen.ch)

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  • 1. Einflüsse auf das Raumklima

    WohnungArbeitsplatzRaumklima

    AußenluftCO, Ozon, NOx, SO2,

    Pollen, PAKInnenausbau

    Formaldehyd, Lösungs-mittel, Feinfasern

    PflanzenSchimmel, Pollen

    AktivitätenHobbies, Kaminfeuer

    Künstliche Belüftung Sporen, Bakterien, Schall, Luftionen

    MobiliarFormaldehyd, Lösungs-

    mittel, Ergonomie

    BaumaterialFormaldehyd, Biozide,

    Lösungsmittel, PCB BewohnerRauchen, Reinigungs-mittel, Stoffwechsel-

    produkte, Parfüm

    ElektrosmogFelder, Wellen, Hoch-frequente Strahlung

    UntergrundMagnetfeldverzerrun-gen, Radon, Vibratio-

    nen

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  • 1.1 Bautechnik bis 1950

    Einsatz natürlicher, vor Ort verfügbarer Materialien:- Holz, Lehm, Kalk, gebrannter Ton, Naturstein

    Einfache Konstruktionen mit regional unterschiedlicher Ausformung:- Riegelbau, Klinker, einfache Mauerwerkshäuser, Blockbau

    Entwurf kompensiert materialbedingte Schwächen (Bsp.: durchlüfteter Sockel statt Abdichtung)

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  • Ab 1950er Jahre enormer Bauboom.

    Optimierte Zeitabläufe („Industrialisierung der Baustelle) und minimierte Kosten („Eigentum für alle“) werden wichtige Kriterien.

    Die Bauchemie expandiert und bietet neue Lösungen für bekannte Probleme:- Bauwerksabdichtungen, synthetische Dämmstoffe, Chlor-Produkte, Biozide, Oberflächenver-besserer, Konservierungsmittel, etc.

    1.2 Der Siegeszug der Bauchemie

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  • 1.3 Umweltkrankheiten

    Ab 1970er Jahre erste gesundheitliche Auswirkungen der neuen Produktanwendungen feststell-bar: Die Umweltmedizin entwickelt sich.

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  • 1.4 Das gedämmte und dichte Haus

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  • 1.5 Baubiologie und Bauökologie

    - 1968 Hubert Palm „Das gesunde Haus“ als „dritte Haut“ des Menschen, me-dizinisch bedingte Publikation von Anforderungen an gesunde Häuser.

    - Seit 1970 Aufdeckung verschiedener Baustoffskandale (Formaldehyd, Holz-schutzmittel, Asbest, Mineralfasern, etc.)

    - Baubiologische Bewegungen weltweit seit 30-40 Jahren, parallel mit Ökolo-giebewegung.

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  • 25 LEITLINIEN DER BAUBIOLOGIE Die Baubiologie umfasst Kriterien für ein gesundes, naturnahes, nachhaltiges und schön gestaltetes Lebensumfeld. Dabei geht es um Baustoff e und Raumgestaltung sowie um ökologische, ökonomische und soziale Aspekte.

    Reiz- und Schadstoff e reduzieren und ausreichend Frischluft zuführen

    Gesundheitsschädliche Schimmel- und Hefepilze, Bakterien, Staub und Allergene vermeiden

    Neutral� oder wohlriechende Materialien verwenden

    Elektromagnetische Felder und Funkwellen minimieren

    Strahlungswärme zur Beheizung bevorzugen

    INNENRAUMKLIMA

    Natürliche, schadstoff freie Materialien mit möglichstgeringer Radioaktivität verwenden

    Auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wärmedämmung,Wärmespeicherung, Oberflächen- und Raumluft temperaturen achten

    Feuchtigkeitsausgleichende Materialien verwenden

    Auf geringe Neubaufeuchte achten

    Raumakustik und Schallschutz optimieren (inkl. Infraschall)

    BAUSTOFFE UND RAUMAUSSTATTUNG

    RAUMGESTALTUNG UND ARCHITEKTUR

    Auf harmonische Proportionen und Formen achten

    Sinneseindrücke wie das Sehen, Hören, Riechen und Tasten fördern

    Auf naturnahe Lichtverhältnisse und Farben achten, flimmerfreie Leuchtmittel verwenden

    Physiologische und ergonomische Erkenntnisse berücksichtigen

    Regionale Baukultur und Handwerkskunst fördern

    Den Energieverbrauch minimieren und erneuerbare Energiequellen nutzen

    Beim Bauen und Sanieren negative Auswirkungen auf die Umwelt vermeiden

    Natürliche Ressourcen schonen, Flora und Fauna schützen

    Regionale Bauweisen bevorzugen, Materialien und Wirtschaft skreisläufe mit bestmöglicher Ökobilanz wählen

    Für optimale Trinkwasserqualität sorgen

    UMWELT, ENERGIE UND WASSER

    ÖKOSOZIALER LEBENSRAUM

    Bei der Infrastruktur auf gute Nutzungsmischung achten: kurze Wege zumArbeitsplatz, zum öff entlichen Nahverkehr, zu Schulen, Geschäft en etc.

    Den Lebensraum menschenwürdig und umweltschonend gestalten

    In ländlichen und städtischen Siedlungen ausreichende Grünflächen vorsehen

    Nah- und Selbstversorgung stärken, regionale Dienstleistungsnetzwerkeund Lieferanten einbinden

    Baugrundstücke wählen, die möglichst nicht durch Altlasten,Strahlenquellen, Schadstoff emissionen und Lärm belastet sind

    Institut für Baubiologie +Nachhaltigkeit

    Unter realen Bedingungen können nicht immer alle Kriterien erfüllt werden. Im Mittelpunkt derBetrachtung steht deshalb deren Optimierung im individuell machbaren Rahmen.

    Download: www.25leitlinien.baubiologie.deInstitut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN | Erlenaustraße 24 | 83022 Rosenheim | Tel. 08031-353920 | www.baubiologie.de

    © Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN. © Piktogramme Christian Kaiser. Text und Bilder dürfen unverändert unter Nennung der Quelle in allen Medien wiedergegeben werden.

  • 2. Gebäudeschadstoffe der Vergangenheit

    Asbest PCB PAK Schwermetalle

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  • 2.1 Asbest

    Natürliches silikatisches Mineral mit feinfasriger Struktur.Abbau im Tagebau (Russland, Südafrika, Kanada, Simbahwe), Industr. Abbau seit 1877

    - krebserzeugend nach Inhalation oder Aufnahme durch Trinkwasser- Asbestose: Erzeugung von Narbengewebe bei Inhalation nach längerer Exposition

    Makrofaser des Chrysotil: ca. 10‘000 mal feiner als menschl. Haar!

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  • Einsatz am Bau

    Anwendung am Bau (mehr als 3000 verschiedene Produkte): - Schwachgebundene Asbestprodukte:Spritzasbest, Stopfmassen, Mörtel, Putze, Platten, Pappen, Schnüre, Gewebe, Schaumstoffe

    - Festgebundene Asbestprodukte:Asbestzement-Produkte (Fassadenverkleidungen, Dacheindeckungen, Trennwände, Abschot-tungen, Lüftungskanäle, Kamine, Fensterbänke), Fussbodenplatten, Kitte, Bremsbeläge (Auf-züge)

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  • 2.2 Polychlorierte Biphenyle PCB

    Produktion seit 1929; 1966 wird PCB in der Umwelt festgestellt. Heute ist PCB in der Umwelt allgegenwärtig (hohe Beständigkeit in Wasser und Boden). Weltweit: ca. 1,5 Mio. t PCB

    - chronische Toxizität, Anreicherung im Fettgewebe bei Mensch und Tier- Dioxin-ähnliche Wirkungen (krebserzeugend, mutagen); Zielorgan: Leber- wirkt krebsverstärend- reproduktionstoxisch (Missbildungen)- hormonverändernde Wirkung (Bsp.: Fische)

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  • Einsatz am Bau

    Anwendung am Bau:- Kühl- und Isolierflüssigkeit von Kondensatoren und Transformatoren- Weichmacher in Fugenmassen, Kabelummantelungen, Verguss- und Spachtelmassen, Kitten, Klebstoffen- Weichmacher und Flammschutzmittel in Anstrichstoffen

    - 1996 Verpflichtung der EU-Staaten (einschl. CH) zur Dekontaminierung und/oder Beseitigung von PCB bis Ende 2010 (Richtlinie 96/59/EG)

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  • 2.3 Polyzyklische aromatisierte Kohlenwasserstoffe PAK

    Gruppe mehrerer hundert Einzelverbindungen.Entstehung bei Erhitzung oder Verbrennung organischen Materials unter Sauerstoffmangel.Hohe Konzentration in: Steinkohleteeren, Asphalt, Teerkleber, Bitumen.Anwendung am Bau:Bitumen: Asphalt-Fussbodenbeläge (Gussasphalt), Bitumenkleber, bituminierte Dichtungs- und Dachbahnen, Bitumenlösungen, -vergussmassen, -lacke, -emulsionen, Bituminierte Spachtel-massenSteinkohlenteer: Teerkleber, Asphaslt-Fussbodenplatten, Holzschutzmittel (Carbolineum)

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  • Praxisbeispiele

    Zahlreiche PAK-Vertreter sind nachweislich krebserzeugend:- Steinkohlenteeröle, Braun- und Steinkohlenteere/-Peche- Benzanthracen, Benzofluoranthen, Benzopyren, Chrysen, Dibenzanthracen, Dibenzopyren, Indenopyren- Bitumen, NaphtalinWeitere Wirkungen: mutagen, immuntoxisch, lebertoxisch, Schleimhautreizung

    1991 Verbote und Beschränkungen für Einsatz teerölhaltiger Holzschutzmittel.

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  • 2.4 Schwermetalle SM

    Anorganische Schadstoffe, wie Schwermetalle, sind ein häufig unterschätztes Pro-blem am Bau.Anwendung: Bleirohre, Kupfer- und Zinkarbeiten am Dach, Quecksilber in Beleuch-tungen, Cadmium als Pigment in Farben und Kunststoffen, Zinn als Insektizid und Fungizid in Textilien und Anstrichen, Mäuse- und Rattengifte; aber auch: Energiesparleuchten.

    Schwermetalle reichern sich im Gewebe an und sind stark toxisch.

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  • 2.5 Untersuchungspflicht seit 1.1.2016

    Abfallverordnung, VVEA, Art. 16 Angaben zur Entsorgung von Bauabfällen

    1 Bei Bauarbeiten muss die Bauherrschaft der für die Baubewilligung zuständigen Behörde im Rahmen des Baubewilligungsgesuchs Angaben über die Art, Qualität und Menge der anfallen-den Abfälle und über die vorgesehene Entsorgung machen, wenn:

    a. voraussichtlich mehr als 200 m3 Bauabfälle anfallen; oder

    b. Bauabfälle mit umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Stoffen wie polychlorierte Biphe-nyle (PCB), polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Blei oder Asbest zu erwarten sind.

    2 Sofern die Bauherrschaft ein Entsorgungskonzept nach Absatz 1 erstellt hat, muss sie der für die Baubewilligung zuständigen Behörde auf deren Verlangen nach Abschluss der Bauarbeiten nachweisen, dass die angefallenen Abfälle entsprechend den Vorgaben der Behörde entsorgt wurden.

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  • 2.6. Vorgehensweisen

    - Schadstoffanalytik: Gebäudescreening / Gebäudecheck

    - Planung: Entsorgungskonzept / Sanierungskonzept

    - Fachbauleitung: Begleitung und Überwachung Sanierung/Rückbau Aufbau von Sanierungszone; Einhaltung von Schutzmassnahmen Visuelle Kontrolle nach Abschluss; Freimessungen

    - Schlussbericht für Behörde/n

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  • 2.7 Kanton ZH: Private Kontrolle

    - seit Juni 2018: Entsorgungskonzept für ALLE Materialien

    - Private Kontrolle: Mindestanforderungen an Bericht, nachvollziehbare Systematik der Untersu-chung, Kontrolle nach Abschluss der Sanierung/ Rückbau

    - Ziel: Erhöhung der Recycling-Quote

    - www.polludoc.ch

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  • 3. Weitere bekannte Problemeinflüsse

    KMF Radon Radioaktivität FormaldehydPCP

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  • 3.1 Holzschutzmittel (PCP, etc.)

    Herstellung seit 1945 (zunächst für Landwirtschaft); Nervengifte (biozid=lebenstötend)Marktführer: Xylamon/Xyladecor von Bayer DesowagPräventiver Holzschutz (auch im Innenraum) nach Norm gefordert!

    Gesundheitsrisiken (Bsp. PCP): krebserzeugend, starkes Zellgift, mutagen, immuntoxisch, lipophil

    Nachweis für Zulassung: biozide Wirkung (nicht gesundheitl. Nebenwirkungen!)

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  • Praxisbeispiel

    Messwert Grenzwert SBM-WertPCP Riemenboden 1.OG 232 mg/kg < 5 mg/kg 1-10 mg/kg Hausstaub 1. OG 57 mg/kg 1-5 mg/kg 0,5-2 mg/kgDDT Hausstaub OG/DG 62 mg/kg - 0,5-2 mg/kgDichlofluanid Riemenboden DG 91 mg/kg - 1-10 mg/kg Balken DG 1‘830 mg/kg - 1-10 mg/kgLindan Riemenboden 1.OG 88 mg/kg - 1-10 mg/kgEndosulfan Balken DG 46 mg/kg - 1-10 mg/kg Hausstaub DG 6,8 mg/kg - 0,5-2 mg/kg

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  • 3.2 Künstliche Mineralfasern KMF

    Anorganische Mineralfasern (KMF), künstlich aus silikatischen Schmelzen gewonnen

    Gesundheitsrisiken: Seit 1993 krebserzeugendes Potential als „ausreichend“ erkannt (D/EU), heutige Fasern (seit 1995) müssen nachweisen: - entweder grösser als 3 µm („nicht lungengängig) - oder „biolöslich“ In der Schweiz wird diese Erkenntnis weiterhin unterschätzt.

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  • 3.3 Radon

    Radongas kommt aus dem Untergrund (Tiefengesteine).

    Eindringen über Ritzen, Fugen oder Löcher in Gebäude. Massnahmen: Abdichten, Ablüften.

    Radonkonzentration

  • 3.4 Radioaktivität

    Der Mensch ist seit jeher von Radioaktivität umgeben. Verschiedene Strahlungsarten bekannt: Alpha-, Beta-, Gamma- Strahlung.Entdeckung durch Pierre und Marie Curie Ende des 19. Jhts.

    Instabile Atomkerne wandeln sich unter Abgabe von Energie in andere Nuklide (Atom-kerne) um.

    Vorkommen am Bau: Alle Gesteine und Erden (Beton), Metalle, Aschen, Schlacken

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  • 3.5 Formaldehyd

    Synthetisches farbloses Gas, säuerlich stechend riechend ab ca. 50 μg/m³; sehr reaktiver StoffEntdeckung 1855, Grossindustrielle Produktion und Einsatz seit Anfang 20. Jht.Eigenschaften: Bindemittel- Augen-, Kehlen- und Schleimhautreizung, krebserzeugendes Potential, mutagen, allergen Anwendung am Bau: Leimharze in Holzwerkstoffen, insbesondere Spanplatten, Furnierverleimungen; Holzlacke, Mö-bel; Ortschäume (Bauschaum); Anstrichstoffe, Klebstoffe, Konservierungsmittel; Tapeten, Par-kettversiegelung; Dämmstoffe (KMF)

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  • 4. Neue Schad- und Reizstoffe am Bau

    VOC / SVOC Schimmelpilz Fein-/ Hausstaub Nanoverbindungen

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  • 4. Schadstoffe in Materialien (Neubau)

    - Primat von KOSTEN und TERMINEN am Bau- Vergütungen von Baustoffen üblich- meist 5-10%ige Beimischungen

    - Bsp.: Beton, Holzwerkstoffe, Farben, Kleber, Leime, Dämmstoffe, Abdichtungen, etc.

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  • 4.1 Flüchtige Kohlenwasserstoffe VOC

    Bei den organischen Schadstoffen (C-Verbindungen) wird unterschieden:- VVOC, VOC, SVOC je nach Flüchtigkeit der VerbindungenAlle petrochemischen (organischen) Verbindungen weisen potentiell krebserzeugendes Poten-tial auf, je nach Einwirkzeit, Dosierung und Einwirkungsart.

    Leicht flüchtige Verbindungen spielen in dichten gut gedämmten Häusern eine wichtige Rolle: Herkunft aus Wand- und Lackfarben, Klebern, Fugenmassen, etc. Max. tolerable Belastung (SBM): 300 Mikrogramm/m3 (bei Bezug)

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  • 4.2 Weichmacher / Bisphenol-A

    - Ökologische Kreisläufe beachten: Alles kehrt wieder über den Nahrungs- und Wasserkreislauf

    - Oberflächenanstriche; wasselösliche Farben und Leime (Auswaschen von Pinseln und Eimern auf der Baustelle)

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  • - Schimmelpilze und Sporen = Allergene

    - Schwammbildungen = Bauteilzerstörende Gebäudeschädlinge

    - Ursachen: Hohe Feuchtigkeit und Nährboden

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    4.3 Schimmelpilze und Sporen

  • Biologische Schadstoffe

    Mcyel - Belag (sichtbarer Pilz) - Sporen und Stoffwechselprodukte

    Ursachen: - Bauphysikalische Probleme (dauerhaft hohe Feuchte)- Nutzungsbedingte Feuchtigkeit (Waschen und Trocknen im Keller, etc.)- Eindringen äusserer Feuchtigkeiten- mangelhaftes Lüftungsverhalten

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  • Praxisbeispiele

    Schimmelpilz tritt immer häufiger in Gebäuden auf und ist nicht nur ein „Lüf-tungsproblem“.

    Sporen verteilen sich im Raum und werden über die Atmung oder Nahrung aufgenommen.

    Wirkungen: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, chronisches Asthma, Im-munschwäche, Allergien

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    Bekämpfung / Sanierung

    - Laboranalyse (z.B. www.schimmelpilzlabor.ch)- keine CHLOR-haltigen Bekämpfungsmittel- Sodalösung, 80% Ethanol, Wassrstoffperoxid-Lösung- Kleine Flächen selbst reinigen, grössere Flächen durch Fachfirma- Ursachen beheben, Feuchtigkeit + Nährstoffe entziehen

  • 4.4 Feinstaubbelastungen

    Gleiche Problematik wie bei Asbest und KMF.Feinstpartikel dringen in die Lungen und Blutbahnen vor und verbreiten sich im Organismus, aber auch in der Umwelt ungehindert.

    Herkunft: Hausheizungen, Abgase, Abriebe, etc., Tonerstäube

    Nebenwirkungen: Hausstaubmilben auf elektrostatisch gerladenen Oberflä-chen.

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  • 4.5 Nanoverbindungen

    - Nanosilber: desinfiszierende / biozide Wirkung („Asbest der Zukunft“)

    - Synthetische Fassadenfarben (WDVS)- Oberflächenschutz (Edelstahlblenden, Fliesen, Sanitäreinrichtungen, Gläser, Wandfarben, Bodenbeläge, Holzlasuren und Holzschutz, etc.

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  • 5. Baubeispiele

    Stein am Rhein St. Peterzell St. Gallen Hallau

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  • 5.1 Sanierung KMF und Holzschutzmittel

    EFH aus den 1960er-Jahren in Stein am Rhein:

    - Offene KMF-Dämmung in verschiedenen Räumen (ohne technische Aufgabe)- Dichlofluanid-Belastung in Holzanstrichen (gesamte Dachräume) - Kontrollmessung Raumluft (Handlungsbedarf einschätzen) - Grosse Flächen ausdämmen (Modernisierung); innenseitig: Dampfbremse - Oberflächenversiegelung durch Schutzanstrich- Neue Materialien: Lehm, natürliche Dämmstofe, Massivhölzer geölt, etc.

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  • 5.2 Rückbau Asbest , PCB und PAK

    Schulhaussanierung während Betrieb:

    - Asbest: Dach und Unterdach, Faserzementrohre Fassadenplatten (Fasrzementschindeln) Bodenbeläge PVC (in Zone); Fliesenbeläge WC-Anlagen (in Zone) Fensterkitt- PAK: Holzzementböden- PCB: Dehnfugen an Betonfertigteilen (Oberlichtrippen)

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  • 5.3 Sanierung oder Ersatzneubau?

    - Typische Genossenschaftssiedlung aus den 60er-Jahren

    - Grundsatzentscheid: Ersatzneubau mit Wettbewerb

    - Schadstoffuntersuchung erst für Bewilligungsverfahren/Baufreigabe: Putzsanierung!

    - Sinnvoller: Untersuchung vorab und in Planungskonzept einbinden.

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  • 5.4 Formaldehyd im Klassenzimmer

    Schulzimmer:

    - jahrelange Kontrollmessungen: schwankende Werte (Langzeitmessungen schwankende Wer-te, leicht erhöht bis tolerabel: 100 - 180 µg/m3)- aber: geruchliche Belastungen und erhöhte Aufmerksamkeit der Nutzer- 1. Sanierungsversuch: Austausch Schranktablare- Kontrolle: unverändert; neue Verdachtsmomente: Kabelschrank- 2. Sanierungsversuch: Schafwolldämmung unter Decke: Werte halbiert!

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  • 5.5 Konzeptänderung infolge PCP-Belastung

    - Pentachlorphenol- Belastung 240 mg/kg (1-10 mg/kg tolerabel gem. SBM- Richtwerten)

    - Entfernung aller vorh. Holzbauteile, resp. Abschottung gegen Innenraum

    - Leichtlehm-Innendämmung mit Kalkputz

    - Schutzanstrich „Schadstoffversiegelung“ mit Deckanstrich Naurölfarbe

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  • 6. Richt- und GrenzwerteBAUBIOLOGIE MAES / Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN RICHTWERTE

    Ergänzung zum Standard der baubiologischen Messtechnik SBM-2015

    BAUBIOLOGISCHE RICHTWERTE FÜR SCHLAFBEREICHE

    Baubiologische Richtwerte sind Vorsorgewerte. Sie beziehen sich auf Schlafbereiche, die besonders empfindliche Regenerationszeit des Menschen und das damit verbundene Langzeitrisiko. Sie basieren auf dem aktuellen baubio-logischen Erfahrungs- und Wissensstand und orientieren sich am Erreichbaren. Darüber hinaus werden wissen-schaftliche Studien und andere Empfehlungen zur Bewertung herangezogen. Es geht bei der baubiologischen Mess-technik um die professionelle Erkennung, Minimierung und Vermeidung kritischer Umwelteinflüsse in Gebäuden im individuell machbaren Rahmen. Anspruch und Ziel ist, bei ganzheitlicher Beachtung aller Standardpunkte und sach-verständiger Zusammenstellung der vielen Diagnosemöglichkeiten die Quellen von Auffälligkeiten identifizieren, lo-kalisieren und einschätzen zu können, um ein möglichst unbelastetes und naturnahes Lebensumfeld zu schaffen.

    Unauffällige Werte bieten ein Höchstmaß an Vorsorge. Sie entsprechen natürlichen Umweltmaßstäben oder dem häufig anzutreffenden und nahezu unausweichlichen Mindestmaß zivilisatorischer Einflüsse.

    Schwach auffällig heißt: Vorsichtshalber und mit besonderer Rücksicht auf empfindliche oder kranke Menschen sollten Verbesserungen umgesetzt werden, wann immer es geht.

    Stark auffällig ist aus baubiologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren. Es besteht Handlungsbedarf. Sanierungen sollten bald durchgeführt werden. Neben zahlreichen Fallbeispielen weisen oft auch wissenschaftliche Studien auf biologische Effekte und gesundheitliche Probleme hin.

    Extrem auffällige Werte bedürfen konsequenter und kurzfristiger Sanierung. Hier werden teilweise internationale Richtwerte und Empfehlungen für Innenräume und Arbeitsplätze erreicht oder überschritten.

    Treten bei einzelnen oder bei unterschiedlichen Standardpunkten mehrere Auffälligkeiten auf, sollte die Gesamtbewertung kritischer ausfallen.

    Prinzipiell und übergeordnet gilt: Jede Risikoreduzierung ist anzustreben. Richtwerte sind Orientierungshilfen. Maßstab ist die Natur.

    Die kleingedruckten Angaben in den Schlusszeilen der einzelnen baubiologischen Standardpunkte dienen der vergleichenden Orientierung z.B. mit rechtlich verbindlichen Grenzwerten oder anderen Richtwerten, Empfehlungen und Forschungsergebnissen oder natürlichen Maßstäben.

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 1

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    A FELDER, WELLEN, STRAHLUNG1 ELEKTRISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz)

    Feldstärke erdbezogen in Volt pro Meter V/mKörperspannung erdbezogen in Millivolt mVFeldstärke potentialfrei in Volt pro Meter V/m

    < 1< 10< 0,3

    1 - 510 - 100 0,3 - 1,5

    5 - 50100 - 1000

    1,5 - 10

    > 50> 1000> 10

    Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten. DIN/VDE 0848: Arbeit 20.000 V/m, Bevölkerung 7000 V/m; BImSchV: 5000 V/m; TCO: 10 V/m; US-Kongress/EPA: 10 V/m; Kinderleukä-

    mie-Studien: 10 V/m; Studien oxidativer Stress, Bildung freier Radikale, Melatoninabsenkung: 20 V/m; BUND: 0,5 V/m; Natur: < 0,0001 V/m

    2 MAGNETISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz) Flussdichte in Nanotesla nT < 20 20 - 100 100 - 500 > 500

    Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten. Netzstrom (50 Hz) und Bahnstrom (16,7 Hz) werden einzeln erfasst.

    Bei deutlichen zeitlichen Feldschwankungen ist das aus Langzeitaufzeichnungen - besonders auch über Nacht - ermittelte 95. Perzentil zur Bewertung heranzuziehen.

    DIN/VDE 0848: Arbeit 5.000.000 nT, Bevölkerung 400.000 nT; BImSchV: 100.000 nT; Schweiz: 1000 nT; WHO/IARC: 300-400 nT "potentiell krebserregend"; TCO: 200 nT; US-Kongress/EPA: 200 nT; DIN 0107 (EEG): 200 nT; BioInitiative: 100 nT; BUND: 10 nT; Natur: < 0,0002 nT

    3 ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN (Hochfrequenz) Strahlungsdichte in Mikrowatt pro Quadratmeter µW/m² < 0,1 0,1 - 10 10 - 1000 > 1000

    Werte gelten für einzelne Funkdienste, z.B. GSM (D-/E-Netze), UMTS, TETRA, LTE, WiMAX, Radio, Fernsehen, WLAN, DECT, Bluetooth... Angaben beziehen sich auf Spitzenwerte. Richtwerte gelten nicht für rotierendes Radar.

    Kritischere Funkwellen wie z.B. gepulste bzw. periodische Signale (Mobilfunk GSM, TETRA, DECT, WLAN, digitaler Rund-funk...) und Breitbandtechniken mit gepulsten Anteilen/Strukturen (UMTS, LTE...) sollten speziell bei stärkeren Auffälligkei-ten empfindlicher und weniger kritische wie z.B. ungepulste bzw. nichtperiodische Signale (UKW, Kurz-, Mittel-, Langwelle, analoger Rundfunk...) speziell bei schwächeren Auffälligkeiten großzügiger bewertet werden.

    Ehemalige baubiologische Funkwellen-Richtwerte SBM-2003: gepulst < 0,1 keine, 0,1-5 schwache, 5-100 starke, > 100 µW/m³ extremeAnomalie; ungepulst < 1 keine, 1-50 schwache, 50-1000 starke, > 1000 µW/m² extreme Anomalie

    DIN/VDE 0848: Arbeit bis 100.000.000 µW/m², Bevölkerung bis 10.000.000 µW/m²; BImSchV: bis 10.000.000 µW/m²; Mobilfunk: Schweizbis 100.000 µW/m², Salzburger Resolution / Ärztekammer 1000 µW/m², BioInitiative 1000 µW/m² außen, EU-Parlament STOA 100 µW/m²,Salzburg 10 µW/m² außen, 1 µW/m² innen; EEG-, Immunstörung: 1000 µW/m²; Handyfunktion: < 0,001 µW/m²; Natur: < 0,000.001 µW/m²

  • BAUBIOLOGIE MAES / Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN RICHTWERTE

    Ergänzung zum Standard der baubiologischen Messtechnik SBM-2015

    BAUBIOLOGISCHE RICHTWERTE FÜR SCHLAFBEREICHE

    Baubiologische Richtwerte sind Vorsorgewerte. Sie beziehen sich auf Schlafbereiche, die besonders empfindliche Regenerationszeit des Menschen und das damit verbundene Langzeitrisiko. Sie basieren auf dem aktuellen baubio-logischen Erfahrungs- und Wissensstand und orientieren sich am Erreichbaren. Darüber hinaus werden wissen-schaftliche Studien und andere Empfehlungen zur Bewertung herangezogen. Es geht bei der baubiologischen Mess-technik um die professionelle Erkennung, Minimierung und Vermeidung kritischer Umwelteinflüsse in Gebäuden im individuell machbaren Rahmen. Anspruch und Ziel ist, bei ganzheitlicher Beachtung aller Standardpunkte und sach-verständiger Zusammenstellung der vielen Diagnosemöglichkeiten die Quellen von Auffälligkeiten identifizieren, lo-kalisieren und einschätzen zu können, um ein möglichst unbelastetes und naturnahes Lebensumfeld zu schaffen.

    Unauffällige Werte bieten ein Höchstmaß an Vorsorge. Sie entsprechen natürlichen Umweltmaßstäben oder dem häufig anzutreffenden und nahezu unausweichlichen Mindestmaß zivilisatorischer Einflüsse.

    Schwach auffällig heißt: Vorsichtshalber und mit besonderer Rücksicht auf empfindliche oder kranke Menschen sollten Verbesserungen umgesetzt werden, wann immer es geht.

    Stark auffällig ist aus baubiologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren. Es besteht Handlungsbedarf. Sanierungen sollten bald durchgeführt werden. Neben zahlreichen Fallbeispielen weisen oft auch wissenschaftliche Studien auf biologische Effekte und gesundheitliche Probleme hin.

    Extrem auffällige Werte bedürfen konsequenter und kurzfristiger Sanierung. Hier werden teilweise internationale Richtwerte und Empfehlungen für Innenräume und Arbeitsplätze erreicht oder überschritten.

    Treten bei einzelnen oder bei unterschiedlichen Standardpunkten mehrere Auffälligkeiten auf, sollte die Gesamtbewertung kritischer ausfallen.

    Prinzipiell und übergeordnet gilt: Jede Risikoreduzierung ist anzustreben. Richtwerte sind Orientierungshilfen. Maßstab ist die Natur.

    Die kleingedruckten Angaben in den Schlusszeilen der einzelnen baubiologischen Standardpunkte dienen der vergleichenden Orientierung z.B. mit rechtlich verbindlichen Grenzwerten oder anderen Richtwerten, Empfehlungen und Forschungsergebnissen oder natürlichen Maßstäben.

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 1

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    A FELDER, WELLEN, STRAHLUNG1 ELEKTRISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz)

    Feldstärke erdbezogen in Volt pro Meter V/mKörperspannung erdbezogen in Millivolt mVFeldstärke potentialfrei in Volt pro Meter V/m

    < 1< 10< 0,3

    1 - 510 - 100 0,3 - 1,5

    5 - 50100 - 1000

    1,5 - 10

    > 50> 1000> 10

    Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten. DIN/VDE 0848: Arbeit 20.000 V/m, Bevölkerung 7000 V/m; BImSchV: 5000 V/m; TCO: 10 V/m; US-Kongress/EPA: 10 V/m; Kinderleukä-

    mie-Studien: 10 V/m; Studien oxidativer Stress, Bildung freier Radikale, Melatoninabsenkung: 20 V/m; BUND: 0,5 V/m; Natur: < 0,0001 V/m

    2 MAGNETISCHE WECHSELFELDER (Niederfrequenz) Flussdichte in Nanotesla nT < 20 20 - 100 100 - 500 > 500

    Werte gelten für den Bereich bis und um 50 Hz, höhere Frequenzen und deutliche Oberwellen sind kritischer zu bewerten. Netzstrom (50 Hz) und Bahnstrom (16,7 Hz) werden einzeln erfasst.

    Bei deutlichen zeitlichen Feldschwankungen ist das aus Langzeitaufzeichnungen - besonders auch über Nacht - ermittelte 95. Perzentil zur Bewertung heranzuziehen.

    DIN/VDE 0848: Arbeit 5.000.000 nT, Bevölkerung 400.000 nT; BImSchV: 100.000 nT; Schweiz: 1000 nT; WHO/IARC: 300-400 nT "potentiell krebserregend"; TCO: 200 nT; US-Kongress/EPA: 200 nT; DIN 0107 (EEG): 200 nT; BioInitiative: 100 nT; BUND: 10 nT; Natur: < 0,0002 nT

    3 ELEKTROMAGNETISCHE WELLEN (Hochfrequenz) Strahlungsdichte in Mikrowatt pro Quadratmeter µW/m² < 0,1 0,1 - 10 10 - 1000 > 1000

    Werte gelten für einzelne Funkdienste, z.B. GSM (D-/E-Netze), UMTS, TETRA, LTE, WiMAX, Radio, Fernsehen, WLAN, DECT, Bluetooth... Angaben beziehen sich auf Spitzenwerte. Richtwerte gelten nicht für rotierendes Radar.

    Kritischere Funkwellen wie z.B. gepulste bzw. periodische Signale (Mobilfunk GSM, TETRA, DECT, WLAN, digitaler Rund-funk...) und Breitbandtechniken mit gepulsten Anteilen/Strukturen (UMTS, LTE...) sollten speziell bei stärkeren Auffälligkei-ten empfindlicher und weniger kritische wie z.B. ungepulste bzw. nichtperiodische Signale (UKW, Kurz-, Mittel-, Langwelle, analoger Rundfunk...) speziell bei schwächeren Auffälligkeiten großzügiger bewertet werden.

    Ehemalige baubiologische Funkwellen-Richtwerte SBM-2003: gepulst < 0,1 keine, 0,1-5 schwache, 5-100 starke, > 100 µW/m³ extremeAnomalie; ungepulst < 1 keine, 1-50 schwache, 50-1000 starke, > 1000 µW/m² extreme Anomalie

    DIN/VDE 0848: Arbeit bis 100.000.000 µW/m², Bevölkerung bis 10.000.000 µW/m²; BImSchV: bis 10.000.000 µW/m²; Mobilfunk: Schweizbis 100.000 µW/m², Salzburger Resolution / Ärztekammer 1000 µW/m², BioInitiative 1000 µW/m² außen, EU-Parlament STOA 100 µW/m²,Salzburg 10 µW/m² außen, 1 µW/m² innen; EEG-, Immunstörung: 1000 µW/m²; Handyfunktion: < 0,001 µW/m²; Natur: < 0,000.001 µW/m²

  • Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 2

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    4 ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik) Oberflächenspannung in Volt VEntladezeit in Sekunden s

    < 100 < 10

    100 - 500 10 - 30

    500 - 2000 30 - 60

    > 2000 > 60

    Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50 % r.F. TCO: 500 V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V; schmerzhafte Schläge, Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien,

    Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehröhrenbildschirme: bis 30.000 V; Natur: < 100 V

    5 MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik) Flussdichteabweichung (Metall) in Mikrotesla µTFlussdichteschwankung (Strom) in Mikrotesla µTKompassnadelabweichung in Grad °

    < 1< 1 < 2

    1 - 51 - 2

    2 - 10

    5 - 20 2 - 10

    10 - 100

    > 20> 10 > 100

    Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung µT durch Metall/Stahl bzw. Flussdichteschwankung µT durch Gleichstrom. DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67,9 mT, Bevölkerung 21,2 mT; BImSchV 500 µT; Kernspin ~ 1-7 T; Natur, Erdmagnetfeld: Mitteleuropa, USA,

    Australien ~ 45-50 µT, Äquator ~ 25 µT, Pole ~ 65 µT; Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT

    6 RADIOAKTIVITÄT (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Radon) Impuls- bzw. Dosisleistungserhöhung in Prozent % < 50 50 - 70 70 - 100 > 100

    Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Äquivalentdosisleistungserhöhung.

    Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, EU: Baustoffe 1 mSv/a zusätzliche Belastung; Arbeitsplatz 20 mSv/a; Norddeutschland: < 0,6 mSv/a (< 70 nSv/h); Erzgebirge, Thüringen, Schwarzwald, Bayerischer Wald...: > 1,4 mSv/a (> 165 nSv/h)

    Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³ < 30 30 - 60 60 - 200 > 200 EU-Referenzwert (EU-BSS 2013): 300 Bq/m³; EU-Empfehlung (Neubau): 200 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Bundesamt für Strahlenschutz BfS:

    100 Bq/m³; EPA (USA): 150 Bq/m³; Norwegen, Schweden, England (Neubau): 200 Bq/m³; Innenräume, im Schnitt: ~ 30-50 Bq/m³, 1-2 % > 250 Bq/m³; Außenluft im Schnitt: ~ 5-15 Bq/m³; Radonstollen: bis 100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %

    7 GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung) Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nTStörung Erdstrahlung in Prozent %

    < 100 < 10

    100 - 200 10 - 20

    200 - 1000 20 - 50

    > 1000 > 50

    Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Schwankung des Erdmagnetfeldes: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme pro Jahr: 20 nT

    8 SCHALLWELLEN (Luft- und Körperschall) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Schall oder Vibration. Bitte erste Vorschläge für die Schlaf-

    phase und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    9 LICHT (künstliche Beleuchtung, sichtbares Licht, UV- und Infrarot-Strahlung) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Licht. Bitte erste Vorschläge zu elektromagnetischen Fel-

    dern, Lichtspektrum, Spektralverteilung, Lichtflimmern, Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Ultraschall... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA 1 FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

    Formaldehyd in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 20 20 - 50 50 - 100 > 100 MAK: 370 µg/m³; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³; Katalyse: 50 µg/m³; AGÖF-Orientierungswert: 30 µg/m³; VDI: 25 µg/m³; Schleimhaut-

    und Augenreizung, Geruchswahrnehmung: ~ 50 µg/m³, Lebensgefahr: 30.000 µg/m³; Natur: < 2 µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,08 ppm

    2 LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Lösemittel VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 100 100 - 300 300 - 1000 > 1000Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

    Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. krebserzeugende Luftschadstoffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol... Für Einzelbewertungen siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft' (2013).

    Umweltbundesamt: 300 µg/m³; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF-Normalwert a) Summe: 360 µg/m³, b) Ein-zelstoffe (Beispiele): Acetaldehyd 20 µg/m³, Aceton 42 µg/m³, Benzol 1 µg/m³, Ethylbenzol 1 µg/m³, Naphthalin < 1 µg/m³, Phenol < 1 µg/m³, Styrol 1 µg/m³, Toluol 7 µg/m³, m,p-Xylol 3 µg/m³, alpha-Pinen 4 µg/m³; delta-3-Caren 1 µg/m³, Limonen 4 µg/m³; Natur: < 10 µg/m³

    Für die Einschätzung geruchsintensiver Substanzen siehe AGÖF-Leitfaden 'Gerüche in Innenräumen' (2013).

    3 PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Pestizide Luft ng/m³ wie PCP, Lindan, Permethrin, Staub mg/kg Chlorpyrifos, DDT, Holz, Material mg/kg

    Dichlofluanid... Material mit Hautkontakt mg/kg

    < 5 < 0,2 < 1

    < 0,5

    5 - 25 0,2 - 1 1 - 10 0,5 - 2

    25 - 100 1 - 10

    10 - 100 2 - 10

    > 100 > 10 > 100 > 10

  • Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 2

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    4 ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik) Oberflächenspannung in Volt VEntladezeit in Sekunden s

    < 100 < 10

    100 - 500 10 - 30

    500 - 2000 30 - 60

    > 2000 > 60

    Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50 % r.F. TCO: 500 V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V; schmerzhafte Schläge, Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien,

    Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehröhrenbildschirme: bis 30.000 V; Natur: < 100 V

    5 MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik) Flussdichteabweichung (Metall) in Mikrotesla µTFlussdichteschwankung (Strom) in Mikrotesla µTKompassnadelabweichung in Grad °

    < 1< 1 < 2

    1 - 51 - 2

    2 - 10

    5 - 20 2 - 10

    10 - 100

    > 20> 10 > 100

    Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung µT durch Metall/Stahl bzw. Flussdichteschwankung µT durch Gleichstrom. DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67,9 mT, Bevölkerung 21,2 mT; BImSchV 500 µT; Kernspin ~ 1-7 T; Natur, Erdmagnetfeld: Mitteleuropa, USA,

    Australien ~ 45-50 µT, Äquator ~ 25 µT, Pole ~ 65 µT; Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT

    6 RADIOAKTIVITÄT (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Radon) Impuls- bzw. Dosisleistungserhöhung in Prozent % < 50 50 - 70 70 - 100 > 100

    Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Äquivalentdosisleistungserhöhung.

    Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, EU: Baustoffe 1 mSv/a zusätzliche Belastung; Arbeitsplatz 20 mSv/a; Norddeutschland: < 0,6 mSv/a (< 70 nSv/h); Erzgebirge, Thüringen, Schwarzwald, Bayerischer Wald...: > 1,4 mSv/a (> 165 nSv/h)

    Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³ < 30 30 - 60 60 - 200 > 200 EU-Referenzwert (EU-BSS 2013): 300 Bq/m³; EU-Empfehlung (Neubau): 200 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Bundesamt für Strahlenschutz BfS:

    100 Bq/m³; EPA (USA): 150 Bq/m³; Norwegen, Schweden, England (Neubau): 200 Bq/m³; Innenräume, im Schnitt: ~ 30-50 Bq/m³, 1-2 % > 250 Bq/m³; Außenluft im Schnitt: ~ 5-15 Bq/m³; Radonstollen: bis 100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %

    7 GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung) Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nTStörung Erdstrahlung in Prozent %

    < 100 < 10

    100 - 200 10 - 20

    200 - 1000 20 - 50

    > 1000 > 50

    Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Schwankung des Erdmagnetfeldes: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme pro Jahr: 20 nT

    8 SCHALLWELLEN (Luft- und Körperschall) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Schall oder Vibration. Bitte erste Vorschläge für die Schlaf-

    phase und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    9 LICHT (künstliche Beleuchtung, sichtbares Licht, UV- und Infrarot-Strahlung) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Licht. Bitte erste Vorschläge zu elektromagnetischen Fel-

    dern, Lichtspektrum, Spektralverteilung, Lichtflimmern, Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Ultraschall... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA 1 FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

    Formaldehyd in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 20 20 - 50 50 - 100 > 100 MAK: 370 µg/m³; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³; Katalyse: 50 µg/m³; AGÖF-Orientierungswert: 30 µg/m³; VDI: 25 µg/m³; Schleimhaut-

    und Augenreizung, Geruchswahrnehmung: ~ 50 µg/m³, Lebensgefahr: 30.000 µg/m³; Natur: < 2 µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,08 ppm

    2 LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Lösemittel VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 100 100 - 300 300 - 1000 > 1000Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

    Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. krebserzeugende Luftschadstoffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol... Für Einzelbewertungen siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft' (2013).

    Umweltbundesamt: 300 µg/m³; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF-Normalwert a) Summe: 360 µg/m³, b) Ein-zelstoffe (Beispiele): Acetaldehyd 20 µg/m³, Aceton 42 µg/m³, Benzol 1 µg/m³, Ethylbenzol 1 µg/m³, Naphthalin < 1 µg/m³, Phenol < 1 µg/m³, Styrol 1 µg/m³, Toluol 7 µg/m³, m,p-Xylol 3 µg/m³, alpha-Pinen 4 µg/m³; delta-3-Caren 1 µg/m³, Limonen 4 µg/m³; Natur: < 10 µg/m³

    Für die Einschätzung geruchsintensiver Substanzen siehe AGÖF-Leitfaden 'Gerüche in Innenräumen' (2013).

    3 PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Pestizide Luft ng/m³ wie PCP, Lindan, Permethrin, Staub mg/kg Chlorpyrifos, DDT, Holz, Material mg/kg

    Dichlofluanid... Material mit Hautkontakt mg/kg

    < 5 < 0,2 < 1

    < 0,5

    5 - 25 0,2 - 1 1 - 10 0,5 - 2

    25 - 100 1 - 10

    10 - 100 2 - 10

    > 100 > 10 > 100 > 10

  • Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 2

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    4 ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik) Oberflächenspannung in Volt VEntladezeit in Sekunden s

    < 100 < 10

    100 - 500 10 - 30

    500 - 2000 30 - 60

    > 2000 > 60

    Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50 % r.F. TCO: 500 V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V; schmerzhafte Schläge, Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien,

    Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehröhrenbildschirme: bis 30.000 V; Natur: < 100 V

    5 MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik) Flussdichteabweichung (Metall) in Mikrotesla µTFlussdichteschwankung (Strom) in Mikrotesla µTKompassnadelabweichung in Grad °

    < 1< 1 < 2

    1 - 51 - 2

    2 - 10

    5 - 20 2 - 10

    10 - 100

    > 20> 10 > 100

    Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung µT durch Metall/Stahl bzw. Flussdichteschwankung µT durch Gleichstrom. DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67,9 mT, Bevölkerung 21,2 mT; BImSchV 500 µT; Kernspin ~ 1-7 T; Natur, Erdmagnetfeld: Mitteleuropa, USA,

    Australien ~ 45-50 µT, Äquator ~ 25 µT, Pole ~ 65 µT; Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT

    6 RADIOAKTIVITÄT (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Radon) Impuls- bzw. Dosisleistungserhöhung in Prozent % < 50 50 - 70 70 - 100 > 100

    Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Äquivalentdosisleistungserhöhung.

    Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, EU: Baustoffe 1 mSv/a zusätzliche Belastung; Arbeitsplatz 20 mSv/a; Norddeutschland: < 0,6 mSv/a (< 70 nSv/h); Erzgebirge, Thüringen, Schwarzwald, Bayerischer Wald...: > 1,4 mSv/a (> 165 nSv/h)

    Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³ < 30 30 - 60 60 - 200 > 200 EU-Referenzwert (EU-BSS 2013): 300 Bq/m³; EU-Empfehlung (Neubau): 200 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Bundesamt für Strahlenschutz BfS:

    100 Bq/m³; EPA (USA): 150 Bq/m³; Norwegen, Schweden, England (Neubau): 200 Bq/m³; Innenräume, im Schnitt: ~ 30-50 Bq/m³, 1-2 % > 250 Bq/m³; Außenluft im Schnitt: ~ 5-15 Bq/m³; Radonstollen: bis 100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %

    7 GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung) Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nTStörung Erdstrahlung in Prozent %

    < 100 < 10

    100 - 200 10 - 20

    200 - 1000 20 - 50

    > 1000 > 50

    Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Schwankung des Erdmagnetfeldes: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme pro Jahr: 20 nT

    8 SCHALLWELLEN (Luft- und Körperschall) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Schall oder Vibration. Bitte erste Vorschläge für die Schlaf-

    phase und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    9 LICHT (künstliche Beleuchtung, sichtbares Licht, UV- und Infrarot-Strahlung) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Licht. Bitte erste Vorschläge zu elektromagnetischen Fel-

    dern, Lichtspektrum, Spektralverteilung, Lichtflimmern, Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Ultraschall... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA 1 FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

    Formaldehyd in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 20 20 - 50 50 - 100 > 100 MAK: 370 µg/m³; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³; Katalyse: 50 µg/m³; AGÖF-Orientierungswert: 30 µg/m³; VDI: 25 µg/m³; Schleimhaut-

    und Augenreizung, Geruchswahrnehmung: ~ 50 µg/m³, Lebensgefahr: 30.000 µg/m³; Natur: < 2 µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,08 ppm

    2 LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Lösemittel VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 100 100 - 300 300 - 1000 > 1000Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

    Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. krebserzeugende Luftschadstoffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol... Für Einzelbewertungen siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft' (2013).

    Umweltbundesamt: 300 µg/m³; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF-Normalwert a) Summe: 360 µg/m³, b) Ein-zelstoffe (Beispiele): Acetaldehyd 20 µg/m³, Aceton 42 µg/m³, Benzol 1 µg/m³, Ethylbenzol 1 µg/m³, Naphthalin < 1 µg/m³, Phenol < 1 µg/m³, Styrol 1 µg/m³, Toluol 7 µg/m³, m,p-Xylol 3 µg/m³, alpha-Pinen 4 µg/m³; delta-3-Caren 1 µg/m³, Limonen 4 µg/m³; Natur: < 10 µg/m³

    Für die Einschätzung geruchsintensiver Substanzen siehe AGÖF-Leitfaden 'Gerüche in Innenräumen' (2013).

    3 PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Pestizide Luft ng/m³ wie PCP, Lindan, Permethrin, Staub mg/kg Chlorpyrifos, DDT, Holz, Material mg/kg

    Dichlofluanid... Material mit Hautkontakt mg/kg

    < 5 < 0,2 < 1

    < 0,5

    5 - 25 0,2 - 1 1 - 10 0,5 - 2

    25 - 100 1 - 10

    10 - 100 2 - 10

    > 100 > 10 > 100 > 10

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 2

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    4 ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik) Oberflächenspannung in Volt VEntladezeit in Sekunden s

    < 100 < 10

    100 - 500 10 - 30

    500 - 2000 30 - 60

    > 2000 > 60

    Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50 % r.F. TCO: 500 V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V; schmerzhafte Schläge, Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien,

    Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehröhrenbildschirme: bis 30.000 V; Natur: < 100 V

    5 MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik) Flussdichteabweichung (Metall) in Mikrotesla µTFlussdichteschwankung (Strom) in Mikrotesla µTKompassnadelabweichung in Grad °

    < 1< 1 < 2

    1 - 51 - 2

    2 - 10

    5 - 20 2 - 10

    10 - 100

    > 20> 10 > 100

    Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung µT durch Metall/Stahl bzw. Flussdichteschwankung µT durch Gleichstrom. DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67,9 mT, Bevölkerung 21,2 mT; BImSchV 500 µT; Kernspin ~ 1-7 T; Natur, Erdmagnetfeld: Mitteleuropa, USA,

    Australien ~ 45-50 µT, Äquator ~ 25 µT, Pole ~ 65 µT; Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT

    6 RADIOAKTIVITÄT (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Radon) Impuls- bzw. Dosisleistungserhöhung in Prozent % < 50 50 - 70 70 - 100 > 100

    Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Äquivalentdosisleistungserhöhung.

    Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, EU: Baustoffe 1 mSv/a zusätzliche Belastung; Arbeitsplatz 20 mSv/a; Norddeutschland: < 0,6 mSv/a (< 70 nSv/h); Erzgebirge, Thüringen, Schwarzwald, Bayerischer Wald...: > 1,4 mSv/a (> 165 nSv/h)

    Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³ < 30 30 - 60 60 - 200 > 200 EU-Referenzwert (EU-BSS 2013): 300 Bq/m³; EU-Empfehlung (Neubau): 200 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Bundesamt für Strahlenschutz BfS:

    100 Bq/m³; EPA (USA): 150 Bq/m³; Norwegen, Schweden, England (Neubau): 200 Bq/m³; Innenräume, im Schnitt: ~ 30-50 Bq/m³, 1-2 % > 250 Bq/m³; Außenluft im Schnitt: ~ 5-15 Bq/m³; Radonstollen: bis 100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %

    7 GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung) Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nTStörung Erdstrahlung in Prozent %

    < 100 < 10

    100 - 200 10 - 20

    200 - 1000 20 - 50

    > 1000 > 50

    Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Schwankung des Erdmagnetfeldes: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme pro Jahr: 20 nT

    8 SCHALLWELLEN (Luft- und Körperschall) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Schall oder Vibration. Bitte erste Vorschläge für die Schlaf-

    phase und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    9 LICHT (künstliche Beleuchtung, sichtbares Licht, UV- und Infrarot-Strahlung) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Licht. Bitte erste Vorschläge zu elektromagnetischen Fel-

    dern, Lichtspektrum, Spektralverteilung, Lichtflimmern, Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Ultraschall... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA 1 FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

    Formaldehyd in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 20 20 - 50 50 - 100 > 100 MAK: 370 µg/m³; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³; Katalyse: 50 µg/m³; AGÖF-Orientierungswert: 30 µg/m³; VDI: 25 µg/m³; Schleimhaut-

    und Augenreizung, Geruchswahrnehmung: ~ 50 µg/m³, Lebensgefahr: 30.000 µg/m³; Natur: < 2 µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,08 ppm

    2 LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Lösemittel VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 100 100 - 300 300 - 1000 > 1000Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

    Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. krebserzeugende Luftschadstoffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol... Für Einzelbewertungen siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft' (2013).

    Umweltbundesamt: 300 µg/m³; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF-Normalwert a) Summe: 360 µg/m³, b) Ein-zelstoffe (Beispiele): Acetaldehyd 20 µg/m³, Aceton 42 µg/m³, Benzol 1 µg/m³, Ethylbenzol 1 µg/m³, Naphthalin < 1 µg/m³, Phenol < 1 µg/m³, Styrol 1 µg/m³, Toluol 7 µg/m³, m,p-Xylol 3 µg/m³, alpha-Pinen 4 µg/m³; delta-3-Caren 1 µg/m³, Limonen 4 µg/m³; Natur: < 10 µg/m³

    Für die Einschätzung geruchsintensiver Substanzen siehe AGÖF-Leitfaden 'Gerüche in Innenräumen' (2013).

    3 PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Pestizide Luft ng/m³ wie PCP, Lindan, Permethrin, Staub mg/kg Chlorpyrifos, DDT, Holz, Material mg/kg

    Dichlofluanid... Material mit Hautkontakt mg/kg

    < 5 < 0,2 < 1

    < 0,5

    5 - 25 0,2 - 1 1 - 10 0,5 - 2

    25 - 100 1 - 10

    10 - 100 2 - 10

    > 100 > 10 > 100 > 10

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 3

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    Flammschutzmittel chloriert Staub mg/kghalogenfrei Staub mg/kg

    Weichmacher Staub mg/kgPCB Summenwert nach LAGA Staub mg/kgPAK Summenwert nach EPA Staub mg/kg

    < 0,5 < 5

    < 100 < 0,5 < 0,5

    0,5 - 2 5 - 50

    100 - 250 0,5 - 2 0,5 - 2

    2 - 10 50 - 200

    250 - 1000 2 - 5 2 - 20

    > 10 > 200 > 1000

    > 5 > 20

    Werte in Nanogramm pro Kubikmeter Luft bzw. Milligramm pro Kilogramm Material, Holz, Staub. Hausstaubwerte gelten in aller Regel für Sekundärkontaminationen, nicht für Primärkontaminationen (also nicht für direkt

    abgesaugte, behandelte Quellen, Flächen und Materialien). PCP-Verbotsordnung: Material 5 mg/kg; PCP-Richtlinie: Luft 1000 ng/m³, Zielwert 100 ng/m²; ARGE-Bau: Luft 100 ng/m³, Staub 1 mg/kg

    PCB-Richtlinie Ziel: 300 ng/m³; PCB-Sanierungsziel NRW: 10 ng/m³; akute Gesundheitsgefahr: 3000 ng/m³; Sonderentsorgung: 50 mg/kgAGÖF-Normalwert Staub (Beispiele): PCP 0,3 mg/kg, Lindan 0,1 mg/kg, Permethrin 0,5 mg/kg, Chlorpyrifos 0,1 mg/kg, DDT/DDD/DDE < 0,1 mg/kg, Dichlofluanid 0,1 mg/kg, Tolylfluanid < 0,1 mg/kg, TCEP 0,5 mg/kg, PAK Benzo-(a)-pyren < 0,2 mg/kg, DEHP 400 mg/kg

    Als weitere Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004), zurzeit in Überarbeitung.

    4 SCHWERMETALLE und andere verwandte Schadstoffe Es gibt noch keine baubiologischen Richtwerte für Schwermetalle.

    Als Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004).

    5 PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern...) Die Partikel-, Faser- bzw. Staubkonzentration sollte in Räumen unter dem üblichen unbelasteten Hintergrund im

    Freien liegen. Asbest sollte in der Raumluft, auf Flächen, im Staub gar nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Ehemalige baubiologische Asbest-Luftrichtwerte SBM-2000: < 100 keine, 100-200 schwache, 200-500 starke, > 500/m³ extreme Anomalie

    Asbestfasern Luft - BGA: 500-1000/m³; TRGS-Zielwert: 500/m³; EU: 400/m³; WHO: 200/m³; Außenluft: 50-150/m³, Reinluftgebiete: 20/m³Partikel Luft - (Jahresmittel) BImSchV: 40 µg/m³, EU: 50 µg/m³ (< 10 µm), 25 µg/m³ (< 2,5 µm), EPA: 25 µg/m³ (< 2,5 µm), VDI: 75 µg/m³ Zugspitze: 5-10 µg/m³, Land: 20-30 µg/m³, Stadt: 30-100 µg/m³; Raum mit Zigarettenqualm: > 1000 µg/m³; Smog-Alarm Stufe 1: 800 µg/m³

    6 RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche...) Relative Luftfeuchte in Prozent % r.F. 40 - 60 < 40 / > 60 < 30 / > 70 < 20 / > 80Kohlendioxid in parts per million ppm < 600 600 - 1000 1000 - 1500 > 1500

    MAK: 5000 ppm; DIN: 1500 ppm; Umweltbundesamt: 1000 ppm; USA (Arbeitsplätze/Schulräume): 1000 ppm; ungelüftetes Schlafzimmer morgens bzw. Klassenzimmer nach einer Schulstunde: 2000-4000 ppm; Natur 2015: 400 ppm, 1985: 330 ppm; jährlicher Anstieg: 1-2 ppm

    Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft /cm³ > 500 200 - 500 100 - 200 < 100Achtung: Hohe Luftionenwerte in Innenräumen können auf Radon hinweisen.

    Am Meer: > 2000/cm³, Reinluftgebiete: ~ 1000/cm³, Land: < 800/cm³, Stadt: < 700/cm³, Industriegebiete/Straßenverkehr: < 500/cm³, Raum mit Elektrostatik: < 300/cm³, Raum mit Zigarettenqualm: < 200/cm³, Smog: < 50/cm³; stete Luftionenabnahme in den letzten Jahr(zehnt)en

    Luftelektrizität in Volt pro Meter V/m < 100 100 - 500 500 - 2000 > 2000 DIN/VDE 0848: Arbeit 40.000 V/m, Bevölkerung 10.000 V/m; Natur: ~ 50-200 V/m, Föhn: ~ 1000-2000 V/m, Gewitter: ~ 5000-10.000 V/m

    C PILZE, BAKTERIEN, ALLERGENE1 SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte In Innenräumen darf es weder direkt oder mikroskopisch sichtbare Schimmelpilzbefälle noch Kontaminationen

    mit Pilzsporen oder Pilzstoffwechselprodukten geben. Die Schimmelpilzzahlen in der Raumluft, auf Ober-flächen, im Hausstaub, in Hohlräumen, in Materialien... sollten unter denen im Freien bzw. im Bereich von un-belasteten Vergleichsräumen liegen. Die Schimmelpilzarten drinnen sollten sich nicht wesentlich von jenen draußen bzw. in unbelasteten Vergleichsräumen unterscheiden. Besonders kritische Pilze, z.B. Toxin-bilden-de, allergisierende oder bei 37 °C Körpertemperatur wachsende, dürfen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Dauerhaft erhöhte Material- und Luftfeuchten sowie kühle Oberflächentemperaturen sind zu vermeiden, da sie die Grundlagen für Pilzwachstum darstellen.

    Jeder Auffälligkeit, jedem Verdacht und Hinweis auf mikrobielle Belastungen ist nachzugehen, hierzu gehö-ren: Verfärbungen und Flecken, Mikroorganismen-typische Gerüche, feuchteindizierende Pilze, Bau- und Näs-seschäden, Problemkonstruktionen, Hygieneaspekte, überdurchschnittliche Einträge von außen, Altschäden, Gebäudeanamnese, Ortsbesichtigung, Krankheiten der Bewohner, umweltmedizinische Ergebnisse...

    Orientierende baubiologische Bewertungshilfen zu Untersuchungen von Luft, Oberflächen, Staub, MVOC, Wasseraktivität, Feuchte... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten. Detaillierte Bewertungen und Angaben: Umweltbundesamt 'Schimmelpilz-Leitfaden' und 'Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden'.

    Ehemalige baubiologische Schimmelpilz-Orientierungswerte SBM-1998 bis SBM-2003 (Einsatz von YM-Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C, koloniebildende Einheiten KBE): Luft < 200/m³ keine, 200-500 schwache, 500-1000 starke, > 1000/m³ extreme Anomalie (An-gaben für die Innenraumluft bei relativ niedrigen Referenzwerten der Außenluft unter 500/m³); Oberflächen < 20/dm² keine, 20-50 schwa-che, 50-100 starke, > 100/dm² extreme Anomalie (Angaben für glatte Oberflächen unter alltäglichen, regelmäßig gereinigten Bedingungen).

    Schimmelpilze in der Raumluft - WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Raumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m³ einer Pilzart ist nach Quellen zu suchen, bis 500/m³ sind bei einer Mischung häufiger umwelttypischer Arten (z.B. Cladosporium) zu vertreten. Senkpiel und Ohgke: Innenraumkonzentrationen, die mehr als 100/m³ über der Außenluft liegen, deuten auf eine Belastung hin. EU-Statistik für Wohnun-gen (CEC, Commission of European Communities): < 50/m³ sehr niedrig, < 200/m³ niedrig, < 1000/m³ mittel, < 10.000/m³ hoch, > 10.000/m³ sehr hoch. US OSHA (United States Occupational Safety and Health Administration): > 1000/m³ = Kontamination / mikrobieller Schaden.

  • Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 2

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    4 ELEKTRISCHE GLEICHFELDER (Elektrostatik) Oberflächenspannung in Volt VEntladezeit in Sekunden s

    < 100 < 10

    100 - 500 10 - 30

    500 - 2000 30 - 60

    > 2000 > 60

    Werte gelten für auffällige Materialien und Geräte in Körpernähe und/oder für raumdominierende Flächen bei ~ 50 % r.F. TCO: 500 V; Schäden an Elektronik, Computerbausteinen: ab 100 V; schmerzhafte Schläge, Funken: ab 2000-3000 V; Synthetikmaterialien,

    Kunststoffbeschichtungen: bis 10.000 V; Kunststoffböden, Laminate: bis 20.000 V; Fernsehröhrenbildschirme: bis 30.000 V; Natur: < 100 V

    5 MAGNETISCHE GLEICHFELDER (Magnetostatik) Flussdichteabweichung (Metall) in Mikrotesla µTFlussdichteschwankung (Strom) in Mikrotesla µTKompassnadelabweichung in Grad °

    < 1< 1 < 2

    1 - 51 - 2

    2 - 10

    5 - 20 2 - 10

    10 - 100

    > 20> 10 > 100

    Werte bezogen auf die Flussdichteabweichung µT durch Metall/Stahl bzw. Flussdichteschwankung µT durch Gleichstrom. DIN/VDE 0848: Arbeitsplatz 67,9 mT, Bevölkerung 21,2 mT; BImSchV 500 µT; Kernspin ~ 1-7 T; Natur, Erdmagnetfeld: Mitteleuropa, USA,

    Australien ~ 45-50 µT, Äquator ~ 25 µT, Pole ~ 65 µT; Magnetfeld Auge: 0,0001 nT, Hirn: 0,001 nT, Herz: 0,05 nT; Orientierung Tiere: 1 nT

    6 RADIOAKTIVITÄT (Alpha-, Beta- und Gammastrahlung, Radon) Impuls- bzw. Dosisleistungserhöhung in Prozent % < 50 50 - 70 70 - 100 > 100

    Werte bezogen auf die lokale Umgebungsstrahlung, mindestens jedoch auf 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h (Durchschnitt in Deutschland), bei deutlich höherer Umgebungsstrahlung gilt eine geringere prozentuale Äquivalentdosisleistungserhöhung.

    Strahlenschutzverordnung: Bevölkerung 1 mSv/a zusätzliche Belastung, EU: Baustoffe 1 mSv/a zusätzliche Belastung; Arbeitsplatz 20 mSv/a; Norddeutschland: < 0,6 mSv/a (< 70 nSv/h); Erzgebirge, Thüringen, Schwarzwald, Bayerischer Wald...: > 1,4 mSv/a (> 165 nSv/h)

    Radon in Becquerel pro Kubikmeter Bq/m³ < 30 30 - 60 60 - 200 > 200 EU-Referenzwert (EU-BSS 2013): 300 Bq/m³; EU-Empfehlung (Neubau): 200 Bq/m³; WHO: 100 Bq/m³; Bundesamt für Strahlenschutz BfS:

    100 Bq/m³; EPA (USA): 150 Bq/m³; Norwegen, Schweden, England (Neubau): 200 Bq/m³; Innenräume, im Schnitt: ~ 30-50 Bq/m³, 1-2 % > 250 Bq/m³; Außenluft im Schnitt: ~ 5-15 Bq/m³; Radonstollen: bis 100.000 Bq/m³; Lungenkrebs: Risikozunahme je 100 Bq/m³ um je 10 %

    7 GEOLOGISCHE STÖRUNGEN (Erdmagnetfeld, Erdstrahlung) Störung Erdmagnetfeld in Nanotesla nTStörung Erdstrahlung in Prozent %

    < 100 < 10

    100 - 200 10 - 20

    200 - 1000 20 - 50

    > 1000 > 50

    Werte bezogen auf das natürliche Erdmagnetfeld und die natürliche radioaktive Gamma- bzw. Neutronenstrahlung der Erde. Natürliche Schwankung des Erdmagnetfeldes: zeitlich 10-100 nT, Magnetstürme/Sonneneruptionen 100-1000 nT; Abnahme pro Jahr: 20 nT

    8 SCHALLWELLEN (Luft- und Körperschall) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Schall oder Vibration. Bitte erste Vorschläge für die Schlaf-

    phase und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    9 LICHT (künstliche Beleuchtung, sichtbares Licht, UV- und Infrarot-Strahlung) Es gibt noch keine verbindlichen baubiologischen Richtwerte für Licht. Bitte erste Vorschläge zu elektromagnetischen Fel-

    dern, Lichtspektrum, Spektralverteilung, Lichtflimmern, Beleuchtungsstärke, Farbwiedergabe, Farbtemperatur, Ultraschall... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten.

    B WOHNGIFTE, SCHADSTOFFE, RAUMKLIMA 1 FORMALDEHYD und andere gasförmige Schadstoffe

    Formaldehyd in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 20 20 - 50 50 - 100 > 100 MAK: 370 µg/m³; BGA: 120 µg/m³; WHO: 100 µg/m³; Katalyse: 50 µg/m³; AGÖF-Orientierungswert: 30 µg/m³; VDI: 25 µg/m³; Schleimhaut-

    und Augenreizung, Geruchswahrnehmung: ~ 50 µg/m³, Lebensgefahr: 30.000 µg/m³; Natur: < 2 µg/m³; Umrechnung: 100 µg/m³ = 0,08 ppm

    2 LÖSEMITTEL und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe Lösemittel VOC in Mikrogramm pro Kubikmeter µg/m³ < 100 100 - 300 300 - 1000 > 1000Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

    Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. krebserzeugende Luftschadstoffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol... Für Einzelbewertungen siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft' (2013).

    Umweltbundesamt: 300 µg/m³; Seifert BGA Zielwert: 200-300 µg/m³; Molhave: 200 µg/m³; AGÖF-Normalwert a) Summe: 360 µg/m³, b) Ein-zelstoffe (Beispiele): Acetaldehyd 20 µg/m³, Aceton 42 µg/m³, Benzol 1 µg/m³, Ethylbenzol 1 µg/m³, Naphthalin < 1 µg/m³, Phenol < 1 µg/m³, Styrol 1 µg/m³, Toluol 7 µg/m³, m,p-Xylol 3 µg/m³, alpha-Pinen 4 µg/m³; delta-3-Caren 1 µg/m³, Limonen 4 µg/m³; Natur: < 10 µg/m³

    Für die Einschätzung geruchsintensiver Substanzen siehe AGÖF-Leitfaden 'Gerüche in Innenräumen' (2013).

    3 PESTIZIDE und andere schwerflüchtige Schadstoffe Pestizide Luft ng/m³ wie PCP, Lindan, Permethrin, Staub mg/kg Chlorpyrifos, DDT, Holz, Material mg/kg

    Dichlofluanid... Material mit Hautkontakt mg/kg

    < 5 < 0,2 < 1

    < 0,5

    5 - 25 0,2 - 1 1 - 10 0,5 - 2

    25 - 100 1 - 10

    10 - 100 2 - 10

    > 100 > 10 > 100 > 10

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 3

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    Flammschutzmittel chloriert Staub mg/kghalogenfrei Staub mg/kg

    Weichmacher Staub mg/kgPCB Summenwert nach LAGA Staub mg/kgPAK Summenwert nach EPA Staub mg/kg

    < 0,5 < 5

    < 100 < 0,5 < 0,5

    0,5 - 2 5 - 50

    100 - 250 0,5 - 2 0,5 - 2

    2 - 10 50 - 200

    250 - 1000 2 - 5 2 - 20

    > 10 > 200 > 1000

    > 5 > 20

    Werte in Nanogramm pro Kubikmeter Luft bzw. Milligramm pro Kilogramm Material, Holz, Staub. Hausstaubwerte gelten in aller Regel für Sekundärkontaminationen, nicht für Primärkontaminationen (also nicht für direkt

    abgesaugte, behandelte Quellen, Flächen und Materialien). PCP-Verbotsordnung: Material 5 mg/kg; PCP-Richtlinie: Luft 1000 ng/m³, Zielwert 100 ng/m²; ARGE-Bau: Luft 100 ng/m³, Staub 1 mg/kg

    PCB-Richtlinie Ziel: 300 ng/m³; PCB-Sanierungsziel NRW: 10 ng/m³; akute Gesundheitsgefahr: 3000 ng/m³; Sonderentsorgung: 50 mg/kgAGÖF-Normalwert Staub (Beispiele): PCP 0,3 mg/kg, Lindan 0,1 mg/kg, Permethrin 0,5 mg/kg, Chlorpyrifos 0,1 mg/kg, DDT/DDD/DDE < 0,1 mg/kg, Dichlofluanid 0,1 mg/kg, Tolylfluanid < 0,1 mg/kg, TCEP 0,5 mg/kg, PAK Benzo-(a)-pyren < 0,2 mg/kg, DEHP 400 mg/kg

    Als weitere Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004), zurzeit in Überarbeitung.

    4 SCHWERMETALLE und andere verwandte Schadstoffe Es gibt noch keine baubiologischen Richtwerte für Schwermetalle.

    Als Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004).

    5 PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern...) Die Partikel-, Faser- bzw. Staubkonzentration sollte in Räumen unter dem üblichen unbelasteten Hintergrund im

    Freien liegen. Asbest sollte in der Raumluft, auf Flächen, im Staub gar nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Ehemalige baubiologische Asbest-Luftrichtwerte SBM-2000: < 100 keine, 100-200 schwache, 200-500 starke, > 500/m³ extreme Anomalie

    Asbestfasern Luft - BGA: 500-1000/m³; TRGS-Zielwert: 500/m³; EU: 400/m³; WHO: 200/m³; Außenluft: 50-150/m³, Reinluftgebiete: 20/m³Partikel Luft - (Jahresmittel) BImSchV: 40 µg/m³, EU: 50 µg/m³ (< 10 µm), 25 µg/m³ (< 2,5 µm), EPA: 25 µg/m³ (< 2,5 µm), VDI: 75 µg/m³ Zugspitze: 5-10 µg/m³, Land: 20-30 µg/m³, Stadt: 30-100 µg/m³; Raum mit Zigarettenqualm: > 1000 µg/m³; Smog-Alarm Stufe 1: 800 µg/m³

    6 RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche...) Relative Luftfeuchte in Prozent % r.F. 40 - 60 < 40 / > 60 < 30 / > 70 < 20 / > 80Kohlendioxid in parts per million ppm < 600 600 - 1000 1000 - 1500 > 1500

    MAK: 5000 ppm; DIN: 1500 ppm; Umweltbundesamt: 1000 ppm; USA (Arbeitsplätze/Schulräume): 1000 ppm; ungelüftetes Schlafzimmer morgens bzw. Klassenzimmer nach einer Schulstunde: 2000-4000 ppm; Natur 2015: 400 ppm, 1985: 330 ppm; jährlicher Anstieg: 1-2 ppm

    Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft /cm³ > 500 200 - 500 100 - 200 < 100Achtung: Hohe Luftionenwerte in Innenräumen können auf Radon hinweisen.

    Am Meer: > 2000/cm³, Reinluftgebiete: ~ 1000/cm³, Land: < 800/cm³, Stadt: < 700/cm³, Industriegebiete/Straßenverkehr: < 500/cm³, Raum mit Elektrostatik: < 300/cm³, Raum mit Zigarettenqualm: < 200/cm³, Smog: < 50/cm³; stete Luftionenabnahme in den letzten Jahr(zehnt)en

    Luftelektrizität in Volt pro Meter V/m < 100 100 - 500 500 - 2000 > 2000 DIN/VDE 0848: Arbeit 40.000 V/m, Bevölkerung 10.000 V/m; Natur: ~ 50-200 V/m, Föhn: ~ 1000-2000 V/m, Gewitter: ~ 5000-10.000 V/m

    C PILZE, BAKTERIEN, ALLERGENE1 SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte In Innenräumen darf es weder direkt oder mikroskopisch sichtbare Schimmelpilzbefälle noch Kontaminationen

    mit Pilzsporen oder Pilzstoffwechselprodukten geben. Die Schimmelpilzzahlen in der Raumluft, auf Ober-flächen, im Hausstaub, in Hohlräumen, in Materialien... sollten unter denen im Freien bzw. im Bereich von un-belasteten Vergleichsräumen liegen. Die Schimmelpilzarten drinnen sollten sich nicht wesentlich von jenen draußen bzw. in unbelasteten Vergleichsräumen unterscheiden. Besonders kritische Pilze, z.B. Toxin-bilden-de, allergisierende oder bei 37 °C Körpertemperatur wachsende, dürfen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Dauerhaft erhöhte Material- und Luftfeuchten sowie kühle Oberflächentemperaturen sind zu vermeiden, da sie die Grundlagen für Pilzwachstum darstellen.

    Jeder Auffälligkeit, jedem Verdacht und Hinweis auf mikrobielle Belastungen ist nachzugehen, hierzu gehö-ren: Verfärbungen und Flecken, Mikroorganismen-typische Gerüche, feuchteindizierende Pilze, Bau- und Näs-seschäden, Problemkonstruktionen, Hygieneaspekte, überdurchschnittliche Einträge von außen, Altschäden, Gebäudeanamnese, Ortsbesichtigung, Krankheiten der Bewohner, umweltmedizinische Ergebnisse...

    Orientierende baubiologische Bewertungshilfen zu Untersuchungen von Luft, Oberflächen, Staub, MVOC, Wasseraktivität, Feuchte... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten. Detaillierte Bewertungen und Angaben: Umweltbundesamt 'Schimmelpilz-Leitfaden' und 'Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden'.

    Ehemalige baubiologische Schimmelpilz-Orientierungswerte SBM-1998 bis SBM-2003 (Einsatz von YM-Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C, koloniebildende Einheiten KBE): Luft < 200/m³ keine, 200-500 schwache, 500-1000 starke, > 1000/m³ extreme Anomalie (An-gaben für die Innenraumluft bei relativ niedrigen Referenzwerten der Außenluft unter 500/m³); Oberflächen < 20/dm² keine, 20-50 schwa-che, 50-100 starke, > 100/dm² extreme Anomalie (Angaben für glatte Oberflächen unter alltäglichen, regelmäßig gereinigten Bedingungen).

    Schimmelpilze in der Raumluft - WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Raumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m³ einer Pilzart ist nach Quellen zu suchen, bis 500/m³ sind bei einer Mischung häufiger umwelttypischer Arten (z.B. Cladosporium) zu vertreten. Senkpiel und Ohgke: Innenraumkonzentrationen, die mehr als 100/m³ über der Außenluft liegen, deuten auf eine Belastung hin. EU-Statistik für Wohnun-gen (CEC, Commission of European Communities): < 50/m³ sehr niedrig, < 200/m³ niedrig, < 1000/m³ mittel, < 10.000/m³ hoch, > 10.000/m³ sehr hoch. US OSHA (United States Occupational Safety and Health Administration): > 1000/m³ = Kontamination / mikrobieller Schaden.

  • Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 3

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    Flammschutzmittel chloriert Staub mg/kghalogenfrei Staub mg/kg

    Weichmacher Staub mg/kgPCB Summenwert nach LAGA Staub mg/kgPAK Summenwert nach EPA Staub mg/kg

    < 0,5 < 5

    < 100 < 0,5 < 0,5

    0,5 - 2 5 - 50

    100 - 250 0,5 - 2 0,5 - 2

    2 - 10 50 - 200

    250 - 1000 2 - 5 2 - 20

    > 10 > 200 > 1000

    > 5 > 20

    Werte in Nanogramm pro Kubikmeter Luft bzw. Milligramm pro Kilogramm Material, Holz, Staub. Hausstaubwerte gelten in aller Regel für Sekundärkontaminationen, nicht für Primärkontaminationen (also nicht für direkt

    abgesaugte, behandelte Quellen, Flächen und Materialien). PCP-Verbotsordnung: Material 5 mg/kg; PCP-Richtlinie: Luft 1000 ng/m³, Zielwert 100 ng/m²; ARGE-Bau: Luft 100 ng/m³, Staub 1 mg/kg

    PCB-Richtlinie Ziel: 300 ng/m³; PCB-Sanierungsziel NRW: 10 ng/m³; akute Gesundheitsgefahr: 3000 ng/m³; Sonderentsorgung: 50 mg/kgAGÖF-Normalwert Staub (Beispiele): PCP 0,3 mg/kg, Lindan 0,1 mg/kg, Permethrin 0,5 mg/kg, Chlorpyrifos 0,1 mg/kg, DDT/DDD/DDE < 0,1 mg/kg, Dichlofluanid 0,1 mg/kg, Tolylfluanid < 0,1 mg/kg, TCEP 0,5 mg/kg, PAK Benzo-(a)-pyren < 0,2 mg/kg, DEHP 400 mg/kg

    Als weitere Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004), zurzeit in Überarbeitung.

    4 SCHWERMETALLE und andere verwandte Schadstoffe Es gibt noch keine baubiologischen Richtwerte für Schwermetalle.

    Als Bewertungshilfe siehe 'AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige Stoffe im Hausstaub' (2004).

    5 PARTIKEL und FASERN (Feinstaub, Nanopartikel, Asbest, Mineralfasern...) Die Partikel-, Faser- bzw. Staubkonzentration sollte in Räumen unter dem üblichen unbelasteten Hintergrund im

    Freien liegen. Asbest sollte in der Raumluft, auf Flächen, im Staub gar nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Ehemalige baubiologische Asbest-Luftrichtwerte SBM-2000: < 100 keine, 100-200 schwache, 200-500 starke, > 500/m³ extreme Anomalie

    Asbestfasern Luft - BGA: 500-1000/m³; TRGS-Zielwert: 500/m³; EU: 400/m³; WHO: 200/m³; Außenluft: 50-150/m³, Reinluftgebiete: 20/m³Partikel Luft - (Jahresmittel) BImSchV: 40 µg/m³, EU: 50 µg/m³ (< 10 µm), 25 µg/m³ (< 2,5 µm), EPA: 25 µg/m³ (< 2,5 µm), VDI: 75 µg/m³ Zugspitze: 5-10 µg/m³, Land: 20-30 µg/m³, Stadt: 30-100 µg/m³; Raum mit Zigarettenqualm: > 1000 µg/m³; Smog-Alarm Stufe 1: 800 µg/m³

    6 RAUMKLIMA (Temperatur, Feuchte, Kohlendioxid, Luftionen, Luftwechsel, Gerüche...) Relative Luftfeuchte in Prozent % r.F. 40 - 60 < 40 / > 60 < 30 / > 70 < 20 / > 80Kohlendioxid in parts per million ppm < 600 600 - 1000 1000 - 1500 > 1500

    MAK: 5000 ppm; DIN: 1500 ppm; Umweltbundesamt: 1000 ppm; USA (Arbeitsplätze/Schulräume): 1000 ppm; ungelüftetes Schlafzimmer morgens bzw. Klassenzimmer nach einer Schulstunde: 2000-4000 ppm; Natur 2015: 400 ppm, 1985: 330 ppm; jährlicher Anstieg: 1-2 ppm

    Kleinionen pro Kubikzentimeter Luft /cm³ > 500 200 - 500 100 - 200 < 100Achtung: Hohe Luftionenwerte in Innenräumen können auf Radon hinweisen.

    Am Meer: > 2000/cm³, Reinluftgebiete: ~ 1000/cm³, Land: < 800/cm³, Stadt: < 700/cm³, Industriegebiete/Straßenverkehr: < 500/cm³, Raum mit Elektrostatik: < 300/cm³, Raum mit Zigarettenqualm: < 200/cm³, Smog: < 50/cm³; stete Luftionenabnahme in den letzten Jahr(zehnt)en

    Luftelektrizität in Volt pro Meter V/m < 100 100 - 500 500 - 2000 > 2000 DIN/VDE 0848: Arbeit 40.000 V/m, Bevölkerung 10.000 V/m; Natur: ~ 50-200 V/m, Föhn: ~ 1000-2000 V/m, Gewitter: ~ 5000-10.000 V/m

    C PILZE, BAKTERIEN, ALLERGENE1 SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte In Innenräumen darf es weder direkt oder mikroskopisch sichtbare Schimmelpilzbefälle noch Kontaminationen

    mit Pilzsporen oder Pilzstoffwechselprodukten geben. Die Schimmelpilzzahlen in der Raumluft, auf Ober-flächen, im Hausstaub, in Hohlräumen, in Materialien... sollten unter denen im Freien bzw. im Bereich von un-belasteten Vergleichsräumen liegen. Die Schimmelpilzarten drinnen sollten sich nicht wesentlich von jenen draußen bzw. in unbelasteten Vergleichsräumen unterscheiden. Besonders kritische Pilze, z.B. Toxin-bilden-de, allergisierende oder bei 37 °C Körpertemperatur wachsende, dürfen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Dauerhaft erhöhte Material- und Luftfeuchten sowie kühle Oberflächentemperaturen sind zu vermeiden, da sie die Grundlagen für Pilzwachstum darstellen.

    Jeder Auffälligkeit, jedem Verdacht und Hinweis auf mikrobielle Belastungen ist nachzugehen, hierzu gehö-ren: Verfärbungen und Flecken, Mikroorganismen-typische Gerüche, feuchteindizierende Pilze, Bau- und Näs-seschäden, Problemkonstruktionen, Hygieneaspekte, überdurchschnittliche Einträge von außen, Altschäden, Gebäudeanamnese, Ortsbesichtigung, Krankheiten der Bewohner, umweltmedizinische Ergebnisse...

    Orientierende baubiologische Bewertungshilfen zu Untersuchungen von Luft, Oberflächen, Staub, MVOC, Wasseraktivität, Feuchte... und weitere Angaben in den messtechnischen Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen beachten. Detaillierte Bewertungen und Angaben: Umweltbundesamt 'Schimmelpilz-Leitfaden' und 'Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden'.

    Ehemalige baubiologische Schimmelpilz-Orientierungswerte SBM-1998 bis SBM-2003 (Einsatz von YM-Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C, koloniebildende Einheiten KBE): Luft < 200/m³ keine, 200-500 schwache, 500-1000 starke, > 1000/m³ extreme Anomalie (An-gaben für die Innenraumluft bei relativ niedrigen Referenzwerten der Außenluft unter 500/m³); Oberflächen < 20/dm² keine, 20-50 schwa-che, 50-100 starke, > 100/dm² extreme Anomalie (Angaben für glatte Oberflächen unter alltäglichen, regelmäßig gereinigten Bedingungen).

    Schimmelpilze in der Raumluft - WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Raumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m³ einer Pilzart ist nach Quellen zu suchen, bis 500/m³ sind bei einer Mischung häufiger umwelttypischer Arten (z.B. Cladosporium) zu vertreten. Senkpiel und Ohgke: Innenraumkonzentrationen, die mehr als 100/m³ über der Außenluft liegen, deuten auf eine Belastung hin. EU-Statistik für Wohnun-gen (CEC, Commission of European Communities): < 50/m³ sehr niedrig, < 200/m³ niedrig, < 1000/m³ mittel, < 10.000/m³ hoch, > 10.000/m³ sehr hoch. US OSHA (United States Occupational Safety and Health Administration): > 1000/m³ = Kontamination / mikrobieller Schaden.

    Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche SBM-2015 Seite 4

    unauffällig schwachauffällig

    starkauffällig

    extremauffällig

    AIHA (American Industrial Hygienists Association): > 1000/m³ = "untypische" Situation, Innenraumkonzentration deutlich über Außenluft = Innenraumquelle vorhanden. Niederlande (Berufsgesundheitsverband): > 10.000/m³ gemischt oder > 500/m³ einer potentiell pathogenen Art = Gesundheitsgefährdung. Finnland (Gesundheitsministerium): < 500/m³ im Winter, < 2500/m³ im Sommer = Maximum in Wohnungen.

    2 HEFEPILZE und deren Stoffwechselprodukte Hefepilze sollten in der Raumluft, auf Oberflächen und Materialien oder in Bett-, Wäsche-, Hygiene-, Bad-, Kü-

    chen- und Lebensmittelbereichen nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Das gilt speziell für gesundheitlich besonders kritische Hefen wie Candida oder Cryptococcus.

    3 BAKTERIEN und deren Stoffwechselprodukte Die Bakterienzahlen in der Raumluft sollten im Bereich oder unter denen der Außenluft bzw. von unbelasteten

    Vergleichsräumen liegen. Besonders kritische Keimarten, beispielsweise bestimmte Pseudomonas, Legionel-len, Aktinomyceten..., sollten in Häusern nicht oder nur minimal nachweisbar sein, weder in der Luft noch auf Materialien, im Trinkwasser, in Hygiene-, Bad-, Küchenbereichen. Jedem Verdacht oder Hinweis ist nachzuge-hen: hohe Materialfeuchte, Nässeschäden, Hygiene- und Fäkalienprobleme, Bakterien-typische Gerüche... Bei Pilzuntersuchungen sollten Bakterien einbezogen werden und umgekehrt, sie kommen oft gemeinsam vor.

    4 HAUSSTAUBMILBEN und andere Allergene Es gibt noch keine Richtwerte für Hausstaubmilben und Allergene.

    Zum Standard der baubiologischen Messtechnik und diesen Richtwerten für Schlafbereiche gehören die ergänzen-den Randbedingungen, Erläuterungen und Ergänzungen, in denen die messtechnische bzw. analytische Vorge-hensweise näher beschrieben ist und auf weitere erste orientierende Richtwertvorschläge hingewiesen wird.

    Da die baubiologischen Richtwerte an erster Stelle auf langjähriger Erfahrung basieren, gibt es sie (noch) nicht für alle Standardpunkte, sie werden regelmäßig neuen Erkenntnissen entsprechend ergänzt und aktualisiert.

    Auch an Arbeitsplätzen und speziell in sensiblen Bereichen, in denen wir uns lange und regelmäßig aufhalten, sind alle baubiologischen Belastungen so gering wie eben möglich zu halten. Auch am Arbeitsplatz und darüber hinaus gelten die grundlegenden baubiologischen Prinzipien: Jede Risikoreduzierung ist anzustreben, das Machbare steht im Vordergrund. Für die Bewertung von Arbeitsbereichen könnten einige Regelwerke, Empfehlungen und Erkennt-nisse beachtet werden, beispielsweise TCO oder US-Kongress/EPA (niederfrequente Felder, Elektrostatik), BioIni-tiative Working Group, EU-Parlament STOA oder BUND (hochfrequente Funkwellen), EU, WHO oder Bundesamt für Strahlenschutz (Radioaktivität, Radon), AGÖF (Schadstoffe)... teilweise auch UBA (Schimmelpilze, Schadstoffe, Kohlendioxid...), VDI (Schadstoffe), ARGE-Bau (Pestizide), LGA Baden-Württemberg (Schimmelpilze)...

    Dieser dreiteilige Original-Standard ist seit 1992 roter Faden und Basis für baubiologisch-messtechnisches Arbeiten und vorsorgliches Bewerten, das inzwischen international. Der 2002 gegründete Verband Baubiologie VB macht den Standard mit den dazugehörigen Richtwerten und Randbedingungen zu seiner Arbeitsgrundlage.

    Der Standard nebst Richtwerten und Randbedingungen wurde in den Jahren 1987 bis 1992 von der BAUBIOLOGIEMAES im Auftrag und mit Unterstützung des Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN entwickelt. Kolleg(inn)en und Ärzte haben mitgeholfen. Er wurde erstmals im Mai 1992 publiziert. Standard, Richtwerte und Randbedingun-gen werden seit 1999 von erfahrenen baubiologischen Sachverständigen mit Unterstützung von unabhängigen Wis-senschaftlern aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie, Architektur, von Laboren, Umweltmedizinern und ande-ren Experten mitgestaltet. Dieser aktuelle SBM-2015 ist die 8. Neuerscheinung, vorgestellt im Mai 2015.

    © IBN Erlenaustr. 24 83022 Rosenheim Telefon 08031/35392-0 Fax -29 www.baubiologie.de BAUBIOLOGIE MAES Schorlemerstr. 87 41464 Neuss Telefon 02131/43741 Fax 44127 www.maes.de

  • Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

    Vorbeugen ist besser als sanieren!

    Alte Schadstoffvorkommen sind projektrelevant (frühzeitig erkennen!)

    Aus der Vergangenheit lernen: (Neue) Schadstoffe vermeiden!

    Baubioswiss Regionalgruppe Zentralschweiz - www.baubio.ch 23.5.2019