Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien,...

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Fallbeispielthema: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie Zugehörige SOP RLP: Trauma Rahmenbedingungen: Alarm-Uhrzeit 06:30 Uhr Jahreszeit Frühling Einsatzort häusliches Umfeld Rettungsmittel RTW ohne NEF Fahrzeugbesatzung NFS / RS Notfallmeldung: Treppensturz, RTW solo mit Sondersignal Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose: Die Patientin, 67 Jahre, ist die Kellertreppe (ca. 10 Stufen) hinuntergestürzt. Sie liegt am Ende der Treppe am Kellerabgang regungslos in Halbseitenlage rechts. Eine sickernde Blutung aus dem rechten Ohr ist erkennbar. Die Patientin ist nicht ansprechbar und röchelt mit einem schnarchenden Atemgeräusch. Weitere Verletzungen sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Der Ehemann hat ein Rumpeln gehört und daraufhin sofort den Rettungsdienst alarmiert. Anamnese – Patientenangaben: Symptome bewusstlos (GCS 3), schnarchendes Atemgeräusch, sickernde Blutung aus dem rechten Ohr, keine weiteren Verletzungen Allergien ASS, Penicillin Medikamente Metoprolol, Simvastatin, Ramipril, Furosemid Patientengeschi chte bekannte Hypertonie, bekanntes VHF, mehrfach instabile AP Letzte Mahlzeit am Vortag zu Abend gegessen Ereignis wollte Kartoffeln für das Mittagessen aus dem Keller holen und ist gestürzt „Risiken“ KHK, Hypertonie Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen Airway verlegter Atemweg nach Esmarch-Handgriff offener Atemweg Breathing AF 18/Min., regelmäßig, flach bds. VAG, seitengleich belüftet Atemexkursion bds. o.B. SpO2 88% peripher (kalte Extremitäten) keine Halsvenenstauung Zyanose AF 18/Min., regelmäßig, Bds. VAG, seitengleich belüftet Atemexkursion bds. o.B. SpO2 97% unter min. 15l O2 keine Halsvenenstauung Zyanose rückläufig nach Atemwegssicherung und Sauerstoffgabe Circulation Puls beidseits gut tastbar bei 58Min., unregelmäßig peripher kaltschweißige Haut Rekap.-Zeit < 2 Sek. Große Blutungsräume o.B. RR 180/110 mmHg Puls bds. gut tastbar bei 58/ Min. HF pulssynchron EKG: AA bei VHF peripher kalte Haut, zentral warme Haut nach Wärmeerhalt Rekap.-Zeit < 2 Sek.

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Fallbeispielthema: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz)

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 06:30 Uhr

Jahreszeit Frühling

Einsatzort häusliches Umfeld

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Treppensturz, RTW solo mit Sondersignal

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Die Patientin, 67 Jahre, ist die Kellertreppe (ca. 10 Stufen) hinuntergestürzt. Sie liegt am Ende der Treppe am Kellerabgang regungslos in Halbseitenlage rechts. Eine sickernde Blutung aus dem rechten Ohr ist erkennbar. Die Patientin ist nicht ansprechbar und röchelt mit einem schnarchenden Atemgeräusch. Weitere Verletzungen sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Der Ehemann hat ein Rumpeln gehört und daraufhin sofort den Rettungsdienst alarmiert.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome bewusstlos (GCS 3), schnarchendes Atemgeräusch, sickernde Blutung aus dem rechten Ohr, keine weiteren Verletzungen

Allergien ASS, Penicillin

Medikamente Metoprolol, Simvastatin, Ramipril, Furosemid

Patientengeschichte

bekannte Hypertonie, bekanntes VHF, mehrfach instabile AP

Letzte Mahlzeit am Vortag zu Abend gegessen

Ereignis wollte Kartoffeln für das Mittagessen aus dem Keller holen und ist gestürzt

„Risiken“ KHK, Hypertonie

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • verlegter Atemweg• nach Esmarch-Handgriff

offener Atemweg

Breathing

• AF 18/Min., regelmäßig, flach • bds. VAG, seitengleich belüftet • Atemexkursion bds. o.B. • SpO2 88% peripher (kalte

Extremitäten) • keine Halsvenenstauung • Zyanose

• AF 18/Min., regelmäßig, • Bds. VAG, seitengleich belüftet • Atemexkursion bds. o.B. • SpO2 97% unter min. 15l O2 • keine Halsvenenstauung • Zyanose rückläufig nach

Atemwegssicherung und Sauerstoffgabe

Circulation

• Puls beidseits gut tastbar bei 58Min., unregelmäßig

• peripher kaltschweißige Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 180/110 mmHg • Puls bds. gut tastbar bei 58/

Min. • HF pulssynchron • EKG: AA bei VHF • peripher kalte Haut, zentral

warme Haut nach Wärmeerhalt • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

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Disability

• GCS 3 P • Pupillen rechts weit (fehlende

Lichtreaktion), links mittel • BZ 112 mg/dl • FAST nicht möglich

• GCS 3 P, mit stabiler Eigenatmung (wenn Airwaymanagement durchgeführt wird (z.B. mittels Guedeltubus)

Exposure • Blutung aus re. Ohr • Temperatur 36,8 °C

• unverändert • Temperatur 36,8 °C

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahmen

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Große Blutungsräume kontrollieren

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion gesamt o Ggf. DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: häusliches Umfeld, keinerlei Gefahren

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten, RTH nicht verfügbar

Szenerie: Patientin liegt regungslos am Ende der Kellertreppe

Erkennen und Monitoring des „A-Problems, potentiellen B- Problems. Erkennen und Monitoring des D – Problem“; „kritischer Patient“,

A: - Atemwege sichern (Esmarch,

Guedeltubus) & HWS immobilisieren, Absaugbereitschaft herstellen

B: - O2 Gabe (15l über Maske mit Reservoir)

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL zum

Offenhalten - EKG-Monitoring

D: - Erkennen des D-Problems - Ständige Überwachung der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den

RTW - ggf. komplette Entkleidung - Wärmeerhält - Lagerung - HWS-Immobilisation,

Ganzkörperimmobilisation, - Transport in ein neurochirurgisches

Traumazentrum nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Interaktion mit den Angehörigen

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2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Mutmaßliches Einverständnis der Patientin - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Umgang mit diversen Umlagerungstechniken - Wenn HWS Stabilisierung mit Stifneck

richtiger Umgang - Versorgung nach S3-Leitlinie - bei verzögertem Handeln die Problematik

eines resultierenden A-/B-Problems erkennen - Verschiedene Arten der Atemwegssicherung

erklären können - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Cushing-Trias grob erklären können - Transport in ein neurochirurgisches Zentrum

indiziert

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Fallbeispielthema: Verbrennung beider Oberschenkel

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 14:25 Uhr

Jahreszeit Sommer

Einsatzort häusliches Umfeld

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

häuslicher Unfall, Verbrennung beim Grillen

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Ein 35-jähriger Mann hat sich beim Anfeuern des Grills beide Oberschenkel 2.° - 3.° verbrannt. Der Patient hat sich unbemerkt Grillanzünder über beide Hosenbeine gegossen. Beim Entzünden des Grills entflammt die Hose und beide Beine verbrennen. Der Betroffene sitzt an eine Hauswand gelehnt im Garten und hat stärkste Schmerzen. Angehörige haben den Hosenbrand gelöscht und kaltes Wasser über die Extremitäten gegossen.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome 2.°-3.° Verbrennung beider Oberschenkel, stärkste Schmerzen

Allergien Paracetamol

Medikamente keine

Patientengeschichte

Leistenhernie vor 2 Jahren operiert, LWS Syndrom vor 1 Jahr

Letzte Mahlzeit 2 Bier und Kartoffelsalat vor ca. 30 Minuten

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 32/Min., flach • bds. VAG, seitengleich belüftet • Atemexkursion o.B. • SpO2 95% • keine Halsvenenstauung • keine Zyanose

• AF 28/Min., flach • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 99% unter min. 15l O2 • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • keine Zyanose

Circulation• Puls bds. peripher flach tastbar bei 130/

Min., rhythmisch • peripher kaltschweißige Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek.

• RR 110/70 mmHg • Puls peripher gut tastbar nach

Volumen • HF pulssynchron • EKG: SR • peripher kaltschweißige Haut • Rekap.-Zeit > 2 Sek.

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Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • Kopfinspektion o. B. • BZ 124 mg/dl • FAST o. B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt

Exposure

• beide OS vollständig sowie proximale US und Knie 2b° verbrannt, kleine Stellen lateraler OS 3° verbrannt,

• Schmerzen NRS 10 • Temperatur 35,8 °C

• NRS unverändert • Temperatur 36,8 °C nach

Wärmeerhalt

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Ggf. Kontrolle der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o Ggf. DMS-Kontrolle

• E: o Entkleiden betroffene Extremität o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Hosenbrand wurde durch Angehörige gelöscht

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten, RTH verfügbar 10 Minuten, FW ist alarmiert

Szenerie: Brand und Grill „gelöscht“, Wetter: 20°, früher Nachmittag, sonnig

Erkennen und Monitoring des „C - Problems“; „kritischer Patient“, Notwendigkeit NA-Nachalarmierung

A: - Atemwege sichern

B: - O2 Gabe (15l über Maske mit Reservoir)

C: - RR-Messung (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 – 1000 ml

(Volumenbedarf in ml in 24h nach der Parkland-Formel: 4 x % verbrannte KOF x kgKG. Hier von die Hälfte in den ersten 8h)

- EKG-Monitoring

D: - Weitere GCS Kontrolle

E: - NA-Alarmierung - Verbringen des Patienten in den

vorgeheizten RTW - schnellstmöglicher Wärmeerhält - sterile Wundversorgung - Lagerung - Abarbeitung der SOP Trauma/SOP

Analgesie - Vorbereitung des Transports - Transport in ein Verbrennungsklinik

indiziert (>20% 2° Verbrennung, Gelenkbeteiligung) nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

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1) Kommunikation / Interaktion / Beratung - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Verbrennungsgrad und Fläche benennen und berechnen können

- Versorgung nach S3-Leitlinie - Erkennen des „C-Problems“ & des kritischen

Patienten - Erkennen / Abgrenzen eines möglichen

Inhalationstraumas – „A-/B-Problem“ erkennen - Abarbeiten der SOP „Trauma“ /SOP Analgesie - Transport in eine Verbrennungsklinik indiziert

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Fallbeispielthema : OSG-Distorsion, DD OSG-Fraktur (Sportunfall)

Notfallmedizinisches Fachgebiet : Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 10:11 Uhr

Jahreszeit Frühling

Einsatzort Sporthalle einer Gesamtschule

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung :

gestürztes Schulkind beim Sportunterricht

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose :

Ein 14-jähriges Schulkind ist bei Turnübungen am Reck gestürzt und gibt nun Schmerzen im rechten Sprunggelenk an. Das Sprunggelenk ist dick angeschwollen, bewegungseingeschränkt und schmerzt. Die Schülerin kann nicht auftreten, geschweige denn gehen oder das Bein belasten. Die Schülerin gibt alle Angaben voll orientiert ab, sie war nicht bewusstlos und kann sich an den Unfallhergang erinnern. Sie gibt keine weiteren Verletzungen an.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome starke Schmerzen, Schwellung und Bewegungseinschränkung im rechten Sprunggelenk

Allergien keine

Medikamente keine

Patientengeschichte

Appendektomie vor 2 Jahren

Letzte Mahlzeit heute Morgen Frühstück (7:00 Uhr)

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 22/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • Atemexkursion o.B. • SpO2 98% • keine Halsvenenstauung • keine Zyanose • keine Dyspnoe

• AF 18/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 99% unter min. 4l O2 • keine Halsvenenstauung • keine Zyanose • keine Dyspnoe

Circulation

• Puls beidseits gut tastbar bei 100/Min., regelmäßig

• peripher warme Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 115/60 mmHg • Puls peripher gut tastbar, 80/

Min. • HF pulssynchron • EKG: SR • peripher warme Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

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Disability

• GCS 15 • Pupillen isokor & prompt • BZ 124 mg/dl • FAST o.B. • DMS o.B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt

Exposure

• OSG re. geschwollen, schmerzhaft, NRS 8, bewegungseingeschränkt, keine weitere Schmerzangabe

• DMS beidseits vorhanden, keine weiteren Verletzungen

• Temperatur 36,8 °C • Schmerzen bessern sich, NRS

5

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahmen

• Ersteinschätzung „nicht kritischer Patient“

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o SAMPLE/OPQRST o DMS-Kontrolle o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: keine Gefahren

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH verfügbar 10 Minuten

Szenerie: Schülerin sitzt an der Wand in der Turnhalle und hält sich den Fuß, ein schmerzhafter Gesichtsausdruck ist zu erkennen

„nicht kritischer Patient“

A: - Atemwege sichern

B: - O2 Gabe (optional 4l über Brille)

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 ml - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - Ggf. NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den RTW - Immobilisation nach CCSR ? - Lagerung: nach Patientenwunsch - Immobilisation der Extremität - Kühlung der Extremität - DMS vor und nach Schienung - Abarbeitung der SOP Analgetikagabe - Vorbereitung des Transports - Transport in chirurgische Klinik indiziert

nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

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2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Geschäftsfähigkeit ?? - Einwilligung der Eltern einholen?? - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Unfallmechanismus (z.B. kurzzeitige Bewusstlosigkeit vorhanden etc.); Höhe des „ Absturzes“ vom Reck?

- Abarbeiten der SOP Analgetikagabe - DD: Distorsion/Fraktur/Luxation/

Luxationsfraktur?! - „Sichere und unsichere“ Frakturzeichen?! - Transport in eine chirurgische Abteilung

indiziert - NA-Alarmierung?!

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Fallbeispielthema : stumpfes Bauchtrauma (Schlägerei)

Notfallmedizinisches Fachgebiet : Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 23:11 Uhr

Jahreszeit Frühling

Einsatzort bekannte Kneipe in der Stadt

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung :

Schlägerei in einer Kneipe

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose :

Ein ca. 23-jähriger Patient wird in einer Kneipe zusammengeschlagen, weil er vermeintlich negative Äußerungen über die Qualitäten der gegnerischen Fußballmannschaft getätigt haben soll. Die Polizei wird alarmiert und sichert die Kneipe. Beim Eintreffen des RD liegt der Patient am Boden der Kneipe und hält sich den Bauch fest. Er hat ein schmerzverzerrtes Gesicht und gibt massive Schmerzen im gesamten Bauchbereich an. Extremitäten und Kopf scheinen auf den ersten Blick nicht verletzt zu sein.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome stärkste Bauchschmerzen in allen 4 Quadranten, sonst keine Verletzungen

Allergien Erdnüsse

Medikamente Berodual und Budesonid Spray bei Bedarf

Patientengeschichte

keine

Letzte Mahlzeit mittags Lasagne

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 32/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 nicht ermittelbar • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • Zyanose • leichte Dyspnoe

• AF 22/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 99% unter min. 15l O2 • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Verbesserung der Zyanose und

Dyspnoe nach 02 Gabe

Circulation

• peripherer Puls nicht tastbar; zentraler Puls 130/Min., flach, regelmäßig

• peripher kalte, nasse Haut • Rekap.-Zeit > 4 Sek. • Großer Blutungsraum Abdomen:

hart/druckdolent, sonst o.B.

• RR 80/60 mmHg, nach Volumengabe

• Puls peripher tastbar, 120/Min. • HF pulssynchron • EKG: SR • peripher kalte, nasse Haut • Rekap.-Zeit 2-3 Sek.

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Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 86 mg/dl • FAST o. B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • klagt weiterhin über stärkste

Schmerzen im Bauch

Exposure

• Abdomen druckdolent/hart, NRS 8, Prellmarke Oberbauch, ansonsten keine weiteren Verletzungen erkennbar

• NRS nach Lagerung 6 • Temperatur 36,8 °C

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Große Blutungsräume kontrollieren

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Genauere Inspektion des Abdomen o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Kneipe, Polizei vor Ort. Keine Gefahr

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH nicht verfügbar

Szenerie: Patient auf Boden liegend, ein schmerzverzerrtes Gesicht ist zu erkennen. Patient hält sich den Bauch.

Erkennen und Monitoring des „C - Problems“ (initial auch B-Problem) ; „kritischer Patient“

A: - Atemwege sichern, initial HWS

Immobilisierung

B: - O2 Gabe (15l über Maske mit Reservoir)

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 – 1000 ml

(„permissive Hypotension“) - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den RTW - keine Indikation zur Immobilisation nach

CCSR - Wärmeerhalt & Lagerung:

bauchdeckenentspannte Lagerung, flach - Abarbeitung der SOP Trauma - Vorbereitung des Transports - zügiger Transport in chirurgische Klinik

nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

Page 12: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- „Permissive Hypotension!“ erklären können - Schnellstmöglicher Transport ohne Zeitverlust - Versorgung nach S3-Leitlinie - Erkennen des „C-Problems“ & des kritischen

Patienten - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Transport in eine chirurgische Klinik indiziert

Page 13: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema : offene Unterarmfraktur (Zustand nach Sturz)

Notfallmedizinisches Fachgebiet : Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 14:30 Uhr

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Radweg innerorts

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / NFS

Notfallmeldung :

Sturz mit Fahrrad auf Radweg

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose :

Eine ca. 45-jährige Frau ist mit dem Fahrrad gestürzt, weil sie einem Stück Holz ausweichen wollte, das auf dem Radweg vor ihr gelegen hat. Sie hat den Lenker verrissen und ist vom Fahrrad gestürzt. Den Sturz konnte sie mit beiden Armen abfangen, jetzt schmerzt der rechte Unterarm, der offensichtlich offen frakturiert ist. Eine sickernde venöse Blutung ist zu sehen und Knochenteile sind in der Wunde sichtbar. Der Arm weist eine deutliche Fehlstellung auf.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome starke Schmerzen, sickernde venöse Blutung, sichtbare Knochenteile sowie Fehlstellung am rechten Unterarm

Allergien keine

Medikamente keine

Patientengeschichte

Häufiger Bronchitis, häufiger Pneumonien

Letzte Mahlzeit mittags chinesische Reispfanne

Ereignis s.o.

„Risiken“ Rauchen

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 24/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 96% • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • keine Dyspnoe, keine Zyanose

• 18 AF/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 99% unter min. 4l O2 • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • keine Dyspnoe, keine Zyanose

Circulation

• peripherer Puls gut tastbar; 110/Min., regelmäßig

• peripher warme Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 140/80 mmHg • peripherer Puls gut tastbar, 90/

Min. • HF pulssynchron • EKG: SR • peripher warme Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

Page 14: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 186 mg/dl • FAST o.B. • DMS o.B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • Patientin gibt Besserung der

Schmerzen an

Exposure

• Temperatur 37,8 ° C • keine weiteren Verletzungen • starke Schmerzen re. Unterarm,

NRS 9

• NRS 9 • Temperatur 37,8 °C

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung „nicht kritischer Patient“

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Untersuchung der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o Lagerung des Patienten o SAMPLE/OPQRST o Transportvorbereitung des

Patienten o Dokumentation

Sicherheit: Radweg innerorts, keine Polizei vor Ort, keine Gefahr

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten erreichbar, RTH verfügbar 10 Minuten

Szenerie: Patientin auf Radweg gestürzt, jetzt am Wegesrand sitzend vorgefunden.

„nicht kritischer Patient“

A: - Atemwege sichern, initiale

Immobilisierung der HWS

B: - O2 Gabe (4l über Brille)

C:

- RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 ml - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Ständige Überwachung der Vigilanz

E: - Ggf. NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den RTW - keine Indikation zur Immobilisation nach

CCSR - Lagerung: nach Patientenwunsch - Immobilisation der Fraktur, sterile

Wundversorgung - ggf. Kühlung der Fraktur - DMS vor Schienung und nach Schienung - Abarbeitung der SOP „Perfalgan“ - Vorbereitung des Transports - Transport in chirurgische Klinik indiziert

nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

Page 15: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

1) Kommunikation / Interaktion / - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Unfallmechanismus erfragen (z.B. kurzzeitige Bewusstlosigkeit etc.)

- Abarbeiten der SOP „Perfalgan“ - Definition/Unterscheidung offene-

geschlossene Frakturen?! - Weitere Möglichkeiten der Analgesie durch

NA? - Transport in eine chirurgische Abteilung

indiziert

Page 16: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema : Schussverletzung beim Reinigen einer Waffe

Notfallmedizinisches Fachgebiet : Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 21:30 Uhr

Jahreszeit Winter

Einsatzort häusliches Umfeld

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung :

Schussverletzung

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose :

Ein ca. 65-jähriger Jäger hat sich beim Reinigen seiner Waffe (Büchse mit .22 Kleinkalibermunition) versehentlich in den re. Oberschenkel geschossen. Die Wunde am Oberschenkel blutet stark und hat eine Eintritts- sowie Austrittswunde frontal am Oberschenkel und auf der Rückseite des Oberschenkels. Die Besatzung findet den Patienten in einem Ohrensessel in seinem Wohnzimmer sitzend vor.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome Schussverletzung re. Oberschenkel durch kleinkalibrige Büchse

Allergien Amoxicillin

Medikamente Aspirin, Metroprolol, Simvastatin, Ramipril, Metformin

Patientengeschichte

KHK, instabile AP, VHF, arterielle Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes Mellitus

Letzte Mahlzeit mittags ein paar Brötchen

Ereignis s.o.

„Risiken“ Rauchen, KHK, Diabetes mellitus

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 22/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 95% • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. , • keine Zyanose, keine Dyspnoe

• AF 18/Min. • bds. VAG, seitengleich belüftet • SpO2 97% unter min. 15l O2

über Maske • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. , • keine Zyanose, keine Dyspnoe

Circulation

• peripherer Puls schwach tastbar bei 110/Min., zentraler Puls 110/Min., flach, unregelmäßig

• peripher kalte, nasse Haut • Rekap.-Zeit > 4 Sek. • Große Blutungsräume: massive

Blutung re. Oberschenkel, ansonsten o.B.

• RR 120/60 mmHg (nach Blutstillung und Volumensubstitution)

• Puls peripher tastbar, 100/Min. • HF pulssynchron • EKG: AA bei VHF • peripher warme Haut • Rekap. Zeit < 2 Sek.

Page 17: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 156 mg/dl • FAST o.B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt

Exposure

• starke Blutung am re. Oberschenkel mit Ein- und Austrittswunde, Schmerzen NRS 10

• keine weiteren Verletzungen vorhanden

• Temperatur 36,9 ° C

• NRS 10 • Temperatur 36,9 °C • nach Anlage eines

Druckverbandes stoppt die Blutung

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient • Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-KOntrolle o SAMPLER/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: häusliches Umfeld, Schusswaffengebrauch, Schusswaffe aber schon gesichert, Polizei auf Anfahrt

Situation: Krankenhaus der Maximal Versorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH nicht verfügbar

Szenerie: im Haus, Patient sitze im „Ohrensessel“. Massiver Blutverlust erkennbar.

Erkennen und Monitoring des „C - Problems“; „kritischer Patient“, Priorität Blutungstillung

A: - Atemwege sichern

B: - O2 Gabe (15l über Maske mit Reservoir)

C:

- Druckverband auf Ein- und Austrittswunde

- i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 - 1000 ml - Blutdruckkontrolle (im Verlauf) - EKG-Monitoring (im Verlauf) -

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den RTW - keine Indikation zur Immobilisation nach

CCSR - Möglichkeit Einsatz Tourniquet erwägen - Wärmeerhalt - Lagerung: nach Patientenwunsch - Abarbeitung der SOP Trauma - SOP Analgetikagabe - Vorbereitung des Transports - Transport in chirurgische Klinik indiziert

nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

Page 18: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Versorgung nach S3-Leitlinie - Erkennen des „C-Problems“ & des kritischen

Patienten - Blutungsstopp geht vor (Varianten erklären

können: Druckverband/Tourniquet) - Transport in eine chirurgische Abteilung

indiziert

Page 19: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema : Pneumothorax nach Messerstich

Notfallmedizinisches Fachgebiet : Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 23:30 Uhr

Jahreszeit Herbst

Einsatzort Kneipe

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / NFS

Notfallmeldung :

Messerstecherei in Kneipe

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose :

Ein ca. 55-jähriger Mann ist von einem Kontrahenten mit einem Messer in die Brust gestochen worden. Das Messer befindet sich nicht mehr im Brustkorb. Der Patient klagt über zunehmende Atemnot und Schwindel. Die herbei gerufene Polizei hat den Kontrahenten sichergestellt. Die Länge der Klinge ist jedoch nicht bekannt.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome Stichverletzung rechtslateraler Thorax, Messer nicht mehr im Brustkorb

Allergien Heuschnupfen

Medikamente Berotec bei Bedarf, Metformin

Patientengeschichte

Diabetes mellitus

Letzte Mahlzeit Abendessen 18:00 Uhr

Ereignis s.o.

„Risiken“ früher Rauchen

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 42/Min., flach • rechts deutlich abgeschwächtes AG • SpO2 80% • deutliche Halsvenenstauung • Atemexkursion flach • Zyanose • Dyspnoe

• AF 32/Min., flach • rechts deutlich

abgeschwächtes AG • SpO2 92% unter min. 15l O2

über Maske • Halsvenenstauung • Verbesserung der Dyspnoe und

Zyanose nach Lagerung und 02 Gabe

Circulation

• peripherer Puls bei Puls 120/Min. kaum tastbar

• peripher kalte Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek • Große Blutungsräume außer Thorax

o.B.

• RR 120/80 mmHg • peripherer Puls bei Puls 90/

Min. gut tastbar • HF pulssynchron • EKG: SR / peripher warme

Haut • Rekap.-Zeit <2 Sek.

Page 20: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 • Pupillen isokor & prompt • BZ 121 mg/dl • FAST o.B.

• GCS 15 • Pupillen isokor & prompt

Exposure

• Patient liegt auf kaltem Boden • Stichverletzung Brustkorb re.

Lateral • keine weiteren sichtbaren

Verletzungen • NRS 7 • Temperatur 35,7 ° C

• Temperatur 36,5 °C nach Wärmeerhalt

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient •• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLER/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Kneipe, Polizei hat Gegenspieler sichergestellt

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH nicht verfügbar

Szenerie: Streit in einer Kneipe, der Patient wird mit Messer in die Brust gestochen, Messer steckt nicht mehr

Erkennen und Monitoring des „B- Problems“; „kritischer Patient“

A: - Atemwege sichern, initiale

Immobilisierung der HWS

B: - O2 Gabe (15l über Maske mit Reservoir) - ggf. Entlastungspunktion

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 - 1000 ml - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz - BZ-Kontrolle

E: - NA-Alarmierung - evtl. Verbringen des Patienten in den RTW - Wärmeerhalt - Lockere, sterile Wunderversorgung - keine Indikation zur Immobilisation nach

CCSR - Lagerung: Oberkörper erhöht - Abarbeitung der SOP Trauma - Vorbereitung des Transports - Transport in chirurgische Klinik indiziert

nach Voranmeldung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

Page 21: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Versorgung nach S3-Leitlinie - Erkennen des „B-Problems“ & des kritischen

Patienten - Notwendigkeit für ggf. assistierte Beatmung

erklären können - Entlastungspunktion erklären können - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Transport in eine chirurgische Abteilung

indiziert

Page 22: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: HWS-Trauma

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 00:30

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Einfamilienhaus, gute Wohngegend

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Treppensturz

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Patient, 49 Jahre, stürzte vom 1.OG die Treppe (ca. 12 Stufen) herunter in das Erdgeschoss. Der Patient liegt im Flur vor der Treppe auf dem Boden und ist mit Decken zugedeckt worden. Er klagt über Schmerzen am Kopf und der HWS, ist ansprechbar aber etwas schmerzgeplagt.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome Patient liegt rücklings auf dem Boden, klagt nach dem Sturz über dauerhafte Schmerzen (NRS 6) in der HWS und dem Kopf. Der Kopf weist eine Platzwunde okzipital mit ca. 4 cm auf, wobei die Blutung steht. Weiter klagt der Patient darüber, dass ihm die Fingerspitzen kribbeln würden und er ein leichtes Taubheitsgefühl dort verspüre.

Allergien nicht bekannt

Medikamente keine

Patientengeschichte

keine

Letzte …. Abendessen beim Italiener & ein Glas Rotwein um ca. 19 Uhr

Ereignis Patient gibt an, er sei mit seinen Hausschuhen an der Stufe hängengeblieben, habe dann das Gleichgewicht verloren und sei gestürzt.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege frei • Atemwege frei

Breathing

• AF 20/Min. • bds. VAG • SpO2 97% • Atemexkursion o.B. • Keine gestauten Halsvenen

• AF 18/Min. • bds. VAG • SpO2 98% • Atemexkursion o.B. • Keine gestauten Halsvenen

Circulation

• Puls beidseits gut tastbar, regelm. 82/Min.

• warme, rosige, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 130/80 mmHg • Puls beidseits gut tastbar, regelm.

83/Min. • HF synchron des Pulses • EKG: NFSR • rosige, warme, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

Page 23: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• Vigilanz GCS 15 • Pupillen isokor & prompt • BZ 89 mg/dl • FAST: o.B. • DMS-Kontrolle: an beiden Armen

Sensibilitätsstörungen (Kribbeln/Taubheit)

• Vigilanz weiter GCS 15 • Pupillen isokor & prompt • BZ 90 mg/dl • FAST: unverändert • DMS: unverändert

Exposure • Temperatur 36,5 ºC • Keine weiteren Verletzungen erkennbar • NRS 6

• NRS 6 • Temperatur 36,5 ºC

Erwartungshorizont:

Basisversorgung Erweiterte Versorgung

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax

(Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre

Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLER/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Einfamilienhaus, keine Gefahr

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Patient ist Treppe hinuntergestürzt und liegt nun zugedeckt am Ende der Treppe

Erkennen und Monitoring des „D– Problems!“

A: - Atemwege sichern & HWS immobilisieren

B: - O2 Gabe

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugänge (sicher) / VEL zum Offenhalten - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Evaluierung des D-Problems - Erfassen der neurologischen Defizite - BZ-Kontrolle

E: - NA-Alarmierung - Ganzkörperimmobillisierung - Verbringen des Patienten in den RTW - Wärmeerhält - Voranmeldung Schockraum

(Neurochirurgie) - Vorbereitung des Transports, ggf.

Transportdurchführung bei nicht entsprechender Verfügbarkeit eines NA oder RTH-Alarmierung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

Page 24: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie - Unfallmechanismus (z.B. kurzfristige

Bewusstlosigkeit/Grund für Sturz?) - Ganzkörperimmobilisation - Erkennen der kritischen Verletzung - nach Immobilisation Transport in die Klinik

Page 25: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: offene Oberschenkelfraktur

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 12:30

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Aldi Parkplatz

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Verkehrsunfall PKW gegen Fußgänger

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Patientin, 19 Jahre, wurde von einem ausparkenden PKW erfasst und gegen eine Hauswand gedrückt.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome Patientin klagt über einen bewegungsabhängigen Schmerz im rechten distalen Oberschenkel. Solange sie das Bein ruhig hält ist der Schmerz erträglich, bei Bewegung wird er stärker. Der Oberschenkel wirkt instabil mit Krepitation und einer leicht blutenden Wunde im Bereich der Frakturstelle. Patientin gibt an es knacken gehört zu haben.

Allergien nicht bekannt

Medikamente keine

Patientengeschichte

keine

Letzte …. am Morgen gefrühstückt

Ereignis Der PKW Fahrer fuhr Rückwärts und klemmte die Fußgängerin zwischen Hauswand und Stoßstange ein, wobei es im rechten Oberschenkel krachte.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege frei • Atemwege frei

Breathing

• AF 16/Min., normal • Pulmo: bds. VAG • SpO2 97% • Keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Keine Atemnot, keine Zyanose

• AF 18/Min., normal • Pulmo: bds. VAG • SpO2 98% • Keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Keine Atemnot, keine Zyanose

Circulation

• Puls beidseits gut tastbar, regelmäßig 90/Min.

• warme, rosige, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume außer

Oberschenkel o.B.

• RR 120/70 mmHg • Puls bds gut tastbar regelm. 86/

Min. • HF synchron des Pulses • EKG: NFSR • rosige, warme, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

Page 26: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• Vigilanz GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 89 mg/dl • FAST: o.B. • distale DMS o.B.

• Vigilanz weiter GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 89 mg/dl • distale DMS o.B.

Exposure / Environment

• Temperatur 36,5 ºC • Leichte Blutung im Bereich der

Frakturstelle • NRS 8

• NRS 6 nach Lagerung • Temperatur 36,5 ºC

Erwartungshorizont:

Basisversorgung Erweiterte Versorgung

• Ersteinschätzung potentiell kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS o SAMPLER/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Parkplatz, Polizei regelt Situation, keine Gefahr

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Junge Patientin sitzt an Hauswand mit starken Schmerzen am rechten Oberschenkel

Erkennen & Monitoring des „potentiell kritischen“ Patienten!

A: - Atemwege sichern, Initiale Immobilisierung der

HWS

B: - O2 Gabe - keine weitere Therapie notwendig

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - Blutstillung & Wundversorgung - i.v. Zugang (sicher) / VEL zum Offenhalten, ggf.

zur Volumensubstitution - EKG-Monitoring

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz - distale DMS vor und nach der Schienung

E: - NA-Alarmierung - Immobilisierung in Vakuummatratze (kein Anhalt

für Immo. nach CCSR) - Sterile Wundversorgung, Schmerztherapie nach

SOP - Verbringen des Patienten in den RTW - Wärmeerhält - Voranmeldung auf einer ZNA (Chirurgie, ggf.

Schockraum) - Vorbereitung des Transports, ggf.

Transportdurchführung bei nicht entsprechender Verfügbarkeit eines NA

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung durch den Patienten - Dokumentation

Page 27: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Erkennen der kritischen Verletzung - SOP Analgesie - SOP Trauma - Bodycheck / fokussierte Untersuchung - Schienung der Fraktur - Vakuummatratze als Technik verwenden - Alternativen aufzeigen (Spineboard etc.) - sterile Versorgung der Wunde - nach Immobilisation der Extremität Transport in die

Klinik

Page 28: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: Oberschenkelfraktur

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 10:30

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Im Waldgelände an einer Mountainbike-Strecke

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Fahrradsturz

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Patient, 33 J., stürzte bei einer Abfahrt mit dem Mountainbike (ca. 30 km/h) und schlug beim Rutschen mit dem Oberschenkel gegen einen Baum. Der Patient liegt in einem Hang der nur schwer zugänglich ist und sich ca. 100 m abseits vom Weg befindet.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome Patient klagt seit dem Sturz über starke Schmerzen (NRS in Ruhe 5, unter Bewegung 9) im linken Oberschenkel. Er habe es beim Anprallen krachen gehört und seither wäre das Bein instabil und der Fuß würde einschlafen. Sonst habe er nur oberflächliche Abschürfungen durch das Rutschen.

Allergien nicht bekannt

Medikamente keine

Patientengeschichte

keine

Letzte Mahlzeit Frühstück um ca. 8:00 Uhr

Ereignis Er sei ins Rutschen gekommen und hat die Kontrolle verloren.

„Risiken“ Keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege frei • Atemwege frei

Breathing

• AF 18 • bds. VAG´s • SpO2 97% • Keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Keine Atemnot, keine Zyanose

• AF 15 • bds. VAG´s • SpO2 99% • Keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Keine Atemnot, keine Zyanose

Circulation

• Puls bds. gut tastbar, rhythmisch, 92/Min.

• warme, rosige, feuchte Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 110/70 mmHg • Puls bds. gut tastbar, rhythmisch,

96/Min. • HF synchron des Pulses • EKG: NFSR • rosige, warme, feuchte Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

Page 29: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 89 mg/dl • DMS ! Puls linke untere Extremität

nicht tastbar • FAST: o.B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 90 mg/dl • distale DMS o.B. nach

achsengerechter Lagerung

Exposure

• Temperatur 36,5 ºC • NRS in Ruhe 5, bei Bewegung 9 • Keine Umfangzunahme am li.

Oberschenkel zu erkennen, keine weiteren Schmerzen

• Temperatur 36,5 ºC • NRS in Ruhe 5, nach Immo. NRS 7 • Keine Umfangzunahme am li.

Oberschenkel zu erkennen

Erwartungshorizont:

Basisversorgung Erweiterte Versorgung

• Ersteinschätzung potentiell kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLER/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Waldgebiet, schwer zugängiges Gelände,

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 15 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Patient sitzt auf Baumstamm mit starken Schmerzen am linken Oberschenkel. Keine Blutung erkennbar.

Erkennen & Monitoring des potentiell „kritischen“ Patienten!

A: - Atemwege sichern, initiale Immobilisierung der HWS

B: - O2 Gabe 6 l über Maske

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - i.v. Zugänge (sicher) / VEL initial zum Offenhalten,

ggf. Volumentherapie - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Puls in der linken unteren Extremität nicht tastbar - distale DMS nach achsengerechtem Zug wieder o.B. - BZ-Kontrolle - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - Immobilisierung (Auswahl Spineboard/Schaufeltrage/

Vakuummatratze) - Verbringen des Patienten in den RTW - Nachforderung Feuerwehr zur Rettung des Patienten - Wärmeerhalt - Voranmeldung Schockraum (Gefäßchirurgie?) - Vorbereitung des Transport

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung durch den Patienten - Dokumentation

Page 30: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/ Transport

- Erkennen der kritischen Verletzung - Erheben des Unfallmechanismus (z.B. kurzfristige

Bewusstlosigkeit?) - Anwendung SOP Analgesie - Anwendung SOP Trauma - Schienung der unteren Extremität, DMS vor und nach

Schienung; - Überlegung Beckenschlinge?? - Kein Anhalt für Immo nach CCSR - Auswahlkriterien Spineboard/Schaufeltrage/

Vakuummatratze - Andere Rettungskräfte nachalarmieren zur Rettung aus

Gelände - Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie - nach Immobilisation Transport in die Klinik

Page 31: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: SHT, Motorradunfall

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 14:30

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Bundesstraße

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Verkehrsunfall mit Krad

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Laut Zeuge sei der Patient (29 J.) mit dem Motorrad bei ca. 70 km/h in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gestürzt, auf dem Teer gerutscht und mit dem Helm/Kopf an ein Straßenschild geschlagen.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome Patient liegt bäuchlings mit noch aufgesetztem Motorradhelm am Straßenrand. Er ist nicht ansprechbar und trägt Motorradkleidung. Zeugen sitzen bei ihm und haben das Visier geöffnet. Patient ist nicht erweckbar.

Allergien nicht bekannt

Medikamente nicht bekannt

Patientengeschichte

nicht bekannt

Letzte Mahlzeit nicht bekannt

Ereignis bei ca. 70 km/h in einer Kurve weggerutscht, lange auf Straße gerutscht und mit dem Kopf gegen ein Straßenschild geschlagen, seitdem bewusstlos; Helm ist frontal schwer beschädigt und gebrochen.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege in Bauchlage frei, in Rückenlage verlegt

• Atemwege frei, wenn z.B. Guedel liegt oder Esmarch-Griff

Breathing

• AF schwer ermittelbar., tiefe rhythmische Atemzüge mit Pausen

• Pulmo: links abgeschwächtes Atemgeräusch • Initial keine Halsvenenstauung • Keine Zyanose • SpO2 96%

• AF schwer ermittelbar., tiefe rhythmische Atemzüge, Biot-Atmung

• Pulmo: links abgeschwächtes Atemgeräusch

• Zunehmende Zyanose • Im Verlauf gestaute Halsvenen • SpO2 90%

Circulation

• Puls beidseits sehr gut tastbar, regelm. 61/Min.

• warme, rosige, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 220/90 mmHg • Puls beidseits gut tastbar, regelm. 50/

Min. • HF synchron des Pulses • EKG Sinusrhythmus • rosige, warme, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

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Disability

• Vigilanz GCS 3 P • Pupillen anisokor (re > li) • BZ 89 mg/dl • FAST: nicht eruierbar

• Vigilanz weiter GCS 3 P • Pupillen anisokor (re > li) • BZ 89 mg/dl • DMS nicht eruriebar

Exposure • Temperatur 36,5 ºC

• Temperatur 36,5 ºC • Deutliche Prellmarken am Brustkorb • oberflächl. Abschürfungen an

Extremitäten

Erwartungshorizont:

Basisversorgung Erweiterte Versorgung

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Große Blutungsräume kontrollieren

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Bundesstraße / Polizei vor Ort

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Verkehrsunfall auf Bundesstraße, Unfallstelle abgesichert

Erkennen und Monitoring des „B, C- & D – Problems“, Notwendigkeit Nachalarmierung NA

A: - Atemwege sichern & HWS immobil.,

Absaugbereitschaft herstellen

B: - O2 Gabe (15l/min) - ggf. assistierte Beatmung - ggf. kontrollierte Beatmung per LT (oder ETT) - ggf. Thoraxentlastungspunktion

C: - RR-Messung, ggf. bds. - 1-2 i.v. Zugänge / VEL zum Offenhalten - Beckenschlinge wegen Unfallmechanismus - EKG-Monitoring

D: - Evaluierung des D-Problems - Regelmäßige Kontrolle der Vigilanz - BZ Kontrolle

E: - NA Alarmierung - Komplettes Entkleiden in RTW, daher zügiges

Verbringen in RTW - Ganzkörperimmobillisierung (ggf. Verzicht der

Halskrause bei alternativer HWS-Immobilisierung)

- Wärmeerhalt - Voranmeldung Schockraum - Vorbereitung des Transports, ggf.

Transportdurchführung bei nicht entsprechender Verfügbarkeit eines NA oder RTH-Alarmierung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation/Interaktion - Keine

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2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl., und ökologischen Aspekten

- mutmaßliche Einwilligung des Patienten - Dokumentation

3) Diagnostik und Therapie sowie lebenserhaltende Maßnahmen

- Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie - NA Nachforderung - Erkennen des schweren SHT - Erkennen/ Unterschied Pneumothorax/

Spannungspneumothorax - Cushing-Reflex?! - Entlastungspunktion erklären können - Erheben des Unfallmechanismus - Beckenschlinge wegen Unfallmechanismus in

Erwägung ziehen - Versorgung nach SOP Trauma - nach Immobilisation Transport in die Klinik

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Fallbeispielthema: Amputation der rechten Hand mit lebensbedrohlicher Blutung

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 09:30 Uhr

Jahreszeit Sommer

Einsatzort Wald

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Unfall von Waldarbeiter, Anfahrt zum Rettungspunkt 623

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Ein ca. 45jähriger Waldarbeiter hat sich bei Baumschnittarbeiten mit der Kettensäge die rechte Hand amputiert, der Stumpf zeigt eine starke arterielle Blutung. Arbeitskollegen haben die Wunde notdürftig versorgt, aber die Blutung nicht zum Stillstand gebracht. Der Betroffene wurde von den Waldarbeitern zum Rettungspunkt 623 transportiert. Dort findet die Übergabe an den Rettungsdienst statt. Die Waldarbeiter haben das Amputat vorerst gesichert.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome Der Waldarbeiter klagt über stärkste Schmerzen im rechten Unterarm. Ansonsten macht er keine weiteren Angaben.

Allergien keine

Medikamente keine

Patientengeschichte

mehrfache KH - Aufenthalte wegen Arbeitsunfällen

Letzte Mahlzeit Abendessen am Vorabend

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 29/Min. • bds VAG • SpO2 nicht ermittelbar • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • Keine Zyanose / keine Dyspnoe

• AF 22/Min., flach • bds VAG • SpO2 97% bei 15l O2 über

Maske • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • Keine Zyanose / keine

Dyspnoe

Circulation

• Puls peripher nicht tastbar, zentral 140/Min., rhythmisch

• kalte, feuchte Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 100/50 mmHg • Puls 120/Min., peripher tastbar • HF 120/Min. • EKG Sinusrhythmus,

rhythmisch • kalte, feuchte Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek.

Page 35: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 86 mg/dl • FAST o. B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt

Exposure

• Amputat wird von den Waldarbeitern übergeben

• keine weiteren Verletzungen • NRS 8

• Temperatur 35,8 ºC • nach Anlage von Druckverband

oder Tourniquet stoppt die Blutung

• Amputatversorgung

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient •• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• C ! Blutung stillen!

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Ggf. große Blutungsräume

kontrollieren

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS)

• E: o Inspektion insgesamt o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Waldgebiet, Patient wurde schon zum Rettungspunkt gebracht. Keine Gefahr.

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Patient sitzt auf Baumstamm, massiver Blutverlust ist deutlich erkennbar

Erkennen & Monitoring des „kritischen“ Patienten! Erkennen des „C-Problem“

C: - Blutung stillen! (Druckverband, ggf.

Anlage Tourniquet)

A: - Atemwege sichern

B: - O2 Gabe 15l über Maske mit Reservoir

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - Blutstillung & Wundversorgung - i.v. Zugang (sicher) / VEL,

Volumensubstitution - EKG-Monitoring

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - Wärmeerhalt - Lagerung: flach, ggf. Schocklagerung - Immobilisation der Extremität,

Druckverband/Tourniquet - Abarbeiten der SOP Trauma - Amputatversorgung - Voranmeldung Schockraum - Transport

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1. Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2. Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung durch den Patienten - Dokumentation

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3. Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Alternative Varianten der Blutstillung erklären - Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie - regelrechte Amputatversorgung - Erkennen des „C Problem“, „kritischer Patient“ - Blutungsstopp geht vor ! vorgelagertes „C“

Problem - Abarbeiten der SOP „Trauma“

Page 37: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: Beckenfraktur mit Schock

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 11:30 Uhr

Jahreszeit Frühling

Einsatzort Baustelle

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Bauarbeiter aus großer Höhe gestürzt

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Ein ca. 35-jähriger Bauarbeiter ist vom Gerüst gestürzt. Er ist auf lehmigen Untergrund gefallen und liegt auf der rechten Seite. Die Fallhöhe wird vom Polier mit ungefähr 6 m angegeben.

Anamnese – Patientenangaben :

Symptome Der Bauarbeiter hat sich auf dem Gerüst „vertreten“ und das Gleichgewicht verloren. Dann ist er von ungefähr 6 m Höhe hinuntergestürzt. Er gibt Schmerzen im Bauch und Beckenbereich an.

Allergien keine

Medikamente keine

Patientengeschichte

Bandscheiben OP vor 2 Jahren, L4/L5

Letzte Mahlzeit Frühstück 6:00 Uhr

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 32/Min., flach • auskultatorisch bds. VAG • SpO2 keine Ableitung • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • Zyanose • keine Dyspnoe

• AF 32/Min., flach • auskultatorisch bds. VAG • SpO2 92% bei 15l O2 über Maske • keine Halsvenenstauung • Atemexkursionen o.B. • Zyanose • keine Dyspnoe

Circulation

• peripherer Puls schwach tastbar; 140/Min.

• kalte, nasse, blasse Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek. • Blutungsräume: Becken und Abdomen

auffällig, ansonsten o.B.

• RR 80/50 mmHg • Puls 135/Min., peripher schwach

tastbar • HF 135/Min., rhythmisch • EKG Sinusrhythmus, rhythmisch • kalte, nasse, blasse Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek.

Disability

• GCS 15 P • Pupillen bds. isokor & prompt • BZ 121 mg/dl • FAST o.B.

• GCS 15 P • Pupillen bds. isokor & prompt • DMS o.B.

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Exposure

• Patient liegt auf kaltem, lehmigem Untergrund

• Becken und Abdomen schmerzhaft • Untere Extremitäten frakturiert • NRS 9 • Temperatur 35,8 ° C

• Becken und Abdomen schmerzhaft

• Untere Extremitäten frakturiert • NRS 9 • Temperatur 36,5 ºC nach

Wärmeerhalt

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahmen

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Große Blutungsräume kontrollieren

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: Baustelle, Unfallort von Mitarbeitern gesichert, keine Gefahr

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 20 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 10 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Patient liegt am Boden vor Gerüst und zeigt massive Schmerzsymptomatik

Erkennen & Monitoring des „kritischen“ Patienten! Erkennen des „B undC-Problems“

A: - Atemwege frei halten - HWS immobilisieren

B: - O2 Gabe 15l über Maske - Ggf. assistierte Beatmung

C: - RR-Messung (ggf.bds.) - i.v. Zugang (sicher)

o permissive Hypotension - Beckenschlinge anlegen - EKG-Monitoring (im Verlauf)

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - Zügiges Verbringen des Patienten in den

RTW, komplettes Entkleiden - Wärmeerhalt - Abarbeiten der SOP Trauma - Ganzkörperimmobilisation ! CCSR - Voranmeldung in Schockraum,

Traumazentrum - Vorbereitung des Transports, ggf.

Transportdurchführung in Traumazentrum, bei nicht entsprechender Verfügbarkeit eines NA oder RTH-Alarmierung

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1. Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2. Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung durch den Patienten - Dokumentation

Page 39: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

3. Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Komplette Entkleidung des Patienten im RTW - Volumengabe bis zu welchem RR ? Erkennen der

Problematik „Blutung im Bauchraum“ versus Volumensubstitution

- Untersuchung nach „KIS“ - Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie - Erkennen des „B und C-Problems“ - Notwendigkeit assistierte Beatmung - Blutungsstopp in große Körperhöhlen

(Beckenschlinge) - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Ganzkörperimmobilisation - Transport in eine chirurgische Abteilung indiziert

Page 40: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: Pulsadereröffnung nach Sturz in Glasscheibe

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 10:30 Uhr

Jahreszeit Winter

Einsatzort häusliches Umfeld

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Sturz in Glasscheibe

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Ein ca. 44-jähriger Patient hat beim Arbeiten im Haus das Gleichgewicht verloren und ist von der Leiter (ca. 30 cm Höhe) durch eine Glastür gestürzt. Dabei hat er sich die Arteria radialis der rechten Hand eröffnet. Die arterielle Blutung ist spritzend. Der Patient liegt in der Wohnung. Ein Angehöriger versucht durch Druck auf die Wunde die Blutung zu stoppen. Dies funktioniert aber nicht suffizient.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome Der Patient ist bei Hausarbeiten von der Leiter durch eine Glastür gestürzt und hat sich am rechten Unterarm die Arteria radialis eröffnet.

Allergien Wespengift

Medikamente keine

Patientengeschichte

keine

Letzte Mahlzeit Frühstück 08:00 Uhr

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 28/Min., flach • bds. VAG • SpO2 nicht ermittelbar • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • keine Zyanose / keine Dyspnoe

• AF 24/Min., flach • bds. VAG • SpO2 95% unter min. 15l O2 über

Maske • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • keine Zyanose/keine Dyspnoe

Circulation

• Puls 120/Min., peripher schwach tastbar • kalte, nasse Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek. • Große Blutungsräume o.B.

• RR 90/50 mmHg • Puls 110/Min., peripher besser

tastbar • HF 110/Min. • EKG Sinusrhythmus, rhythmisch • kalte, nasse Haut • Rekap.-Zeit > 3 Sek.

Page 41: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 132 mg/dl • FAST o. B. • D= vermindert, MS o.B:

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • DMS unverändert

Exposure

• Patient liegt neben Scherbenhaufen der Glastür

• Massive Blutung sichtbar • Temp. 36,8 ° C • keine weiteren sichtbaren Verletzungen

• Blutung kommt nach adäquaten Maßnahmen zum Stillstand

• Temperatur 36,8 ºC

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• C ! Blutung stillen!

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRS o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: häusliches Umfeld, Scherben stellen keine Gefahr für RD-Mitarbeiter dar.

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in 15 Minuten, RTH nicht verfügbar

Szenerie: Patient sitzt mit starker Blutung am re. Handgelenk am Boden, Nachbar versucht Blutung zu stoppen. Deutlicher Blutverlust auf Boden und am Verbandmaterial erkennbar.

Erkennen & Monitoring des „kritischen“ Patienten! Erkennen des „C-Problem“

C: - Blutung stillen! (Druckverband, ggf.

Anlage Tourniquet)

A: - Atemwege sichern, initiale

Immobilisierung der HWS

B: - O2 Gabe 15l über Maske mit Reservoir)

C: - RR-Kontrolle (ggf. bds.) - Blutstillung & Wundversorgung - i.v. Zugang (sicher) / VEL,

Volumensubstitution - EKG-Monitoring

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz

E: - NA-Alarmierung - Wärmeerhalt - Lagerung: flach, ggf. Schocklagerung - Immobilisation der Extremität, - Druckverband/ggf. Tourniquet - Abarbeiten der SOP Trauma - Voranmeldung Schockraum

Transport

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

Page 42: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung durch den Patienten - Dokumentation

3) Diagnostik und Therapie sowie lebenserhaltende Maßnahmen

- Priorität der Blutstillung (Verschiedene Möglichkeiten erklären)

- Erkennen des „C Problem“ - Erheben des Unfallmechanismus - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Transport in eine chirurgische Abteilung indiziert - Dokumentation - Versorgung entsprechend der S3-Leitlinie

Page 43: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Fallbeispielthema: LWK Fraktur

Notfallmedizinisches Fachgebiet: Chirurgie

Zugehörige SOP RLP: Trauma

Rahmenbedingungen:

Alarm-Uhrzeit 09:30 Uhr

Jahreszeit Sommer

Einsatzort häusliches Umfeld

Rettungsmittel RTW ohne NEF

Fahrzeugbesatzung NFS / RS

Notfallmeldung:

Leitersturz

Situation - Hergang - Leitsymptome - Verletzungsmuster – Diagnose:

Eine 65-jährige Frau ist beim Auswechseln einer Lampe von der Leiter aus ca. 1,5 m Höhe gestürzt. Sie liegt im Wohnzimmer ihres Hauses und gibt Schmerzen im Bereich des unteren Rückens an. Sie kann ihre Beine nicht bewegen. Ihr Ehemann hat den Rettungsdienst sofort alarmiert.

Anamnese – Patientenangaben:

Symptome s.o.

Allergien Penicillin

Medikamente Metoprolol, ASS

Patientengeschichte

Herzinfarkt vor 3 Jahren

Letzte Mahlzeit Frühstück 08:00 Uhr

Ereignis s.o.

„Risiken“ keine

Vitalparameter Primärkontrollen Sekundärkontrollen

Airway • Atemwege offen • Atemwege offen

Breathing

• AF 20/Min. • bds. VAG • SpO2 96% (schwaches Signal) • keine Halsvenenstauung • Atemexkursion o.B. • Thorax stabil bei Palpation • keine Zyanose, keine Dyspnoe

• AF 18/Min., flach • bds. VAG • SpO2 98% unter O2 – Gabe • keine Halsvenenstauung • keine Zyanose

Circulation

• peripherer Puls schlecht tastbar; 100/Min, regelmäßig.

• warme, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek. • Blutungsräume o. B.

• RR 100/50 mmHg • Puls peripher gut tastbar, 100/

Min. • HF 100/Min. • KG NFSR, rhythmisch • warme, trockene Haut • Rekap.-Zeit < 2 Sek.

Disability

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 132 mg/dl • FAST o.B.

• GCS 15 P • Pupillen isokor & prompt • BZ 128 mg/dl • FAST o.B.

Page 44: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

Exposure

• Temperatur 36,7 ºC • keine weiteren Verletzungen, keine

weiteren Schmerzen außer in LWS, NRS 8

• kein Gefühl in den Beinen

• Temperatur 36,8 ºC • Motorik und Sensibilität in

unteren Extremitäten nicht vorhanden

• NRS 8

Erwartungshorizont:

Basisversorgung / Diagnostik Erweiterte Versorgung / Maßnahme

• Ersteinschätzung kritischer Patient

• Kontrolle A / B / C / D / E

• 3xS (Sicherheit/Situation/Szenerie)

• A: o Atemwege offen / Beurteilung der

Atemwege

• B: o Inspektion Halsvenen o Inspektion Thorax (Atemexkursion) o Auskultation (Atemgeräusche) o Atemfrequenz / alveoläre Belüftung o zentrale Zyanose / SpO2

• C: o Pulsqualität (zentral & peripher) o Pulsdefizite (zentral & peripher) o HF o Hautturgor / Rekap.-Zeit o Kontrolle der großen

Blutungsräume

• D: o Pupillenkontrolle o BZ Kontrolle o FAST – Check o Vigilanz (AVPU / GCS) o DMS-Kontrolle

• E: o Inspektion insgesamt o DMS-Kontrolle o SAMPLE/OPQRST o Temperaturmessung o Wärmeerhalt o „Lagerung des Patienten“

Sicherheit: häusliches Umfeld, keine Gefahr, kein Strom

Situation: Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 Minuten bodengebunden, Krankenhaus Grund- und Regelversorgung 10 Minuten, RTH verfügbar

Szenerie: Frau von Leiter gestürzt aus ca. 1,5 m Höhe, jetzt auf dem Boden liegend vorgefunden, Ehemann vor Ort

Erkennen und Monitoring des „C, D - Problems“

A: - Atemwege offen, initiale Immobilisation

der HWS

B: - O2 Gabe

C: - RR-Kontrolle (ggf.bds.) - i.v. Zugang (sicher) / VEL 500 - 1000 ml,

ggf. Volumensubstitution - EKG / Monitoring

D: - Ständige Kontrolle der Vigilanz - Ständige Kontrolle der DMS

E: - NA-Alarmierung - Immobilisation (CCSR: Indikation zur

Immobilisation ??) - Wärmeerhalt - Transport ins Traumazentrum indiziert

nach Voranmeldung - Abarbeitung der SOP Trauma - Vorbereitung des Transports - Ganzkörperimmobilisation ?

Zusätzliche Lernziele:

Kompetenz- / Lernfeld: Detaillierte Beschreibung:

1) Kommunikation / Interaktion - Beruhigung

2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten

- Aufklärung & Einwilligung - Dokumentation

Page 45: Schädelbasisfraktur, bewusstlos (Z. n. Treppensturz) · 2) Orientierung an Qualitätskriterien, sowie rechtl., wirtschaftl. & ökologischen Aspekten-Mutmaßliches Einverständnis

3) Diagnostik/Differentialdiagnostik/Maßnahmen/Transport

- Unfallmechanimus (z.B: kurzfristige Bewusstlosigkeit?)

- Versorgung nach S3-Leitlinie - Erkennen des „C- & D-Problems“ (Erkennen

„neurogener Schock) - Erkennen des kritischen Patienten - Abarbeiten der SOP „Trauma“ - Erwägung Beckenschlinge ? - Transport in ein neurochirurgisches Zentrum

indiziert