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Bauforschung Schall - Längsleitung bei sehr leichten Bauteilen und Bauten F 1704 Fraunhofer IRB Verlag

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Bauforschung

Schall - Längsleitung bei sehr leichtenBauteilen und Bauten

F 1704

Fraunhofer IRB Verlag

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F 1704

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Fraunhot Institut für Bauphysii_Stuttgart

Ault -nie PI üfstelle für die Zulassung neuer Baustoffe, Bauteile und BauartenInstitutsleiter: Prof. Dr. F. P. Mechel

BS 50/80

SCHALL-LANGSLEITUNG BEI SEHR LEICHTEN

BAUTEILEN UND BAUTEN

R. Schumacher

FRAUNHOFER-INSTITUT FUR BAUPHYSIK

Stuttgart

Untersuchungen durchgeführt im Auftrag

des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau

Az.: B I 5 - 80 01 76 - 34

IBP-Projekt-Nr.: 100 080

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4, 11. 1980Stuttgart, den

Sachbearbeiter:

Prof. Dr. F. . Mechel

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Dr. R. S h acher Ing,;//

J. Karadi/

titer :eiter:

Fraunhofer-institut für BauphysikStuttgart

Amtlich anerkannte Prüfstelle für die Zulassung neuer Baustoffe, Bauteile und Bauarten

Institutsleiter: Prof. Dr. F. P. MechelBS 50/80

SCHALL-LANCSLEITUNG BEI SEHR LEICHTEN

BAUTEILEN UND BAUTEN

R.Schumacher

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK

Stuttgart

Untersuchungen durchgeführt im Auftragdes Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau

Az.: B I 5 - 80 01 76 - 34IBP-Projekt-Nr.: 100 080

Inhalt:

1. Aufgabenstellung

2. Schall-Längsleitung (sog. Nebenwegübertragung)

3. Definition des Schall-Längsdämmaßes

4. Messung des Schall-Längsdämmaßes

5. Längsschalldämmung von Unterdecken

6. Längsschalldämmung von Wänden und Decken aus Holzbauteilen

7. Längsschalldämmung wärmedämmender Platten an der Außenwand

8. Längsschalldämmung von Doppelböden

9. Zusammenfassender Ausblick und Folgerungen

10. Literatur

38 Seiten Text36 Bilder

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SCHALL-LANGSLEITUNG BEI SEHR LEICHTEN BAUTEILEN UND BAUTEN

1. Aufgabenstellung

Die Schalldämmung zwischen zwei aneinandergrenzenden Räumen wird

durch zwei übertragungswege charakterisiert:

die Transmission durch die Trenndecke oder Trennwand

und

- die Längsleitung entlang flankierender Bauteile.

Der Einfluß der Schall-Längsleitung begrenzt vielfach die erreichbare

Schalldämmung zwischen zwei Räumen, auch wenn die Schalldammung des

trennenden Bauteils unter Berücksichtigung der Anschlüsse so groß

ist, daß sie den Anforderungen genügen würde.

Für massive Bauteile liegen ausreichend viele Untersuchungen vor,

die es erlauben, das bewertete Schall-Längsdämmaß Rim für Decken

und Wände in Abhängigkeit vom jeweiligen Flächengewicht mit ausrei-

chender Genauigkeit ohne Messung zu bestimmen [1]. Für leichte Bau-

teile (ein- und zweischalige Wände, abgehängte Decken, Fassaden,

Doppelböden, Gasbetonkonstruktionen) sind solche Zusammenhänge oder

überhaupt die Werte für die Schall-Längsdämmung nur unzulänglich

bekannt.

In den hier vorgelegten Untersuchungen wurde das Schwergewicht auf

die Längsschalldämmung von Unterdecken, Holzwänden und -decken sowie

Vorsatzschalen gelegt unter Variation verschiedener Parameter. Eine

modifizierte Definition für das Längsschalldämmaß wurde herausgestellt

und in die Neufassung der DIN 4109, Teil 7 und 8 eingebracht [2,3].

Es wird von Untersuchungen berichtet, die im Auftrag und mit Unter-

stützung des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städte-

bau sowie mit teilweiser Unterstützung des Bundesverbandes der Gips-

und Gipsbauplattenindustrie e.V., dem Bundesverband der Betonindu-

strie, der Entwicklungsgemeinschaft Holzbau, der Firma Loba-Chemie

und der Firma Grünzweig + Hartmann und Glasfaser AG. durchgeführt

wurden,

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Diese Arbeiten stellen eine Fortsetzung der im Bericht GS 17/75 [4]

durchgeführten Untersuchungen dar.

2. Schall-Längsleitung (sog. Nebenwegübertragung)

Nach DIN 52 217 [5] wird unter Nebenwegübertragung jede Form der

Luftschallübertragung zwischen zwei aneinandergrenzenden Räumen ver-

standen, die nicht über das trennende Bauteil erfolgt. Neben Über

-tragungen,z.B. über Rohrleitungen, Luftkanäle, Undichtheiten u.ä.,

ist die sogenannte Flankenübertragung ein besonderer Fall der Neben-

wegübertragung. Dabei wird Schall mittels oder entlang eines flan-

kierenden Bauteils, z.B. Fassade, Unterdecke, Estrich, Innenwand,

in Form von Körperschall (Weg 2 in Bild 1) oder in Form von Körper-

schall und Luftschall (Vorsatzschalen, abgehängte Decken mit Hohl-

raum) übertragen. Da der Einfluß besonderer Nebenwege - wie flan-

kierende Räume, Luftkanäle - unberücksichtigt bleiben soll, wird im

folgenden unter "Längsleitung" nur die Flankenübertragung, also die

Schallübertragung über ein flankierendes Bauteil verstanden.

Diese Längsleitung ist natürlich auch in massiven Bauten mit gemau-

erten oder betonierten Wänden vorhanden; sie ist jedoch, wie bereits

in [4] betont und gezeigt wurde, geringer als in Skelettbauten mit

Leichtwänden. Deshalb ist der Begriff "bauähnliche Schallnebenwege"

differenziert zu gebrauchen, je nachdem, ob es sich um die Schall-

Längsleitung in massiven Bauten handelt, für die in DIN 52 210,

Blatt 2 (Entwurf 1975) Werte für die Bestimmung der Luftschalldämmung

von Trennwänden angegeben sind, oder ob es sich um die Flankenüber-

tragung im Skelettbau handelt. Unterschiede bei der Übertragung von

Meßwerten, die im Laboratorium bestimmt wurden, auf den skelettier-

ten Bau sind erstaunlich hoch und waren u.a. der Grund, ein besonderes

Bau-Schall-Längsdämm-Maß einzuführen [3], das die Anwendung der Meß-

werte am Bau zuverlässiger macht. In dieser Arbeit werden nur Beispie-

le für die Längsleitung in horizontaler Richtung vorgestellt; in

vertikaler Richtung gibt es bei Skelettbauten im allgemeinen keine

schwerwiegenden schalltechnischen Sonderprobleme (außer bei Fassaden).

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mit T =L N FlankentransmissionsgradNEL

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3. Definition des Schall-Längsdämmaßes

Das Flankendämmaß nach DIN 52 217 (mit R2 bzw. RFf entsprechend

dem Weg 2 in Bild 1 bezeichnet) wird im folgenden RL genannt.

Es hängt, je nach Definition und Bauart, von der Fläche des tren-

nenden Bauteils und der gemeinsamen Kante zwischen Flankenbau-

teil und Trennwand bzw. -decke ab. Physikalisch sinnvoll ist fol-

gende Definition [2]:

RL = -10 lg T L (1)

NEL : vom flankierenden Bauteil im Empfangsraum

abgestrahlte Leistung

NSL auf das flankierende Bauteil im Senderaumtreffende Leistung.

Neben dieser Definitionsgleichung wollen wir die Meßgleichung

verwenden, die wir allen Messungen im Längsleitungsprüfstand

zugrunde legen:

So1RL = Ls - LE + 10 lg 7A1- + 10 lg

Es bedeuten:

: Schallpegel im Senderaum

LE : Schallpegel im Empfangsraum

AE äquivalente Schallabsorptionsfläche des Empfangs-raumes, bestimmt aus Messungen der Nachhallzeit

1 : Länge der gemeinsamen Kante zwischen Flankenbauteilund Trennwand bzw. -decke

10 : Bezugskantenlänge 10 = 3 m

(2)

So : Bezugsfläche So = 10 m2

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Aus der Definition in Gl. (1) mit den üblichen raumakustischen

Annahmen als Meßgleichung folgt andererseits:

SRL = Ls - LE + 10 lg

t . 1 = Ls - LE + 10 lg AE (1 a)

wobei: S s = t . 1 : Fläche des flankierenden Bauteilsim Senderaum

t Tiefenausdehnung des sendeseitigenFlankenbauteils senkrecht zur Trenn-wand bzw. -decke

Es folgt somit Identität zwischen den Meßgleichungen a) und (2)

dann und nur dann, wennSo10t = =-1-m

0ist.

Will man das im Laboratorium nach Gl. (2) bestimmte Flankendämm-

maß RL auf ein Flankenbauteil am Bau übertragen, so gilt folgende

Beziehung:

1BauR° = RL STr+ 10 lg 10 lgSo 0

mit STr : Fläche der Trennwand bzw. -decke am Bau

1Bau Lange der gemeinsamen Kante zwischenFlankenbauteil und Trennbauteil.

Bemerkung:

Die hier von DIN 52 217 abweichende Definition unterscheidet1sich (S0 statt STr = Trennwandfläche und Term um den

Betrag von ca. 1,5 dB.

Gegenüber der für ISO 140, Part IX, vorgeschlagenen Definition

[6] weicht der Ausdruck (Gl. 2) nur um den dem vorgeschlagenen1Prüfstand entsprechenden Wert lg T-, also um 1 bzw. 2 dB ab.

-Lo

(3)

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Dadurch, daß das Längsdämmaß RL statt auf die Trennwandfläche

STr auf eine (ihr meist entsprechende) feste Bezugsfläche S

und eine gemeinsame Kantenlänge Trennbauteil/Flankenbauteil be-

zogen wird, lassen sich die in Frage kommenden Längsdämmaße von

Decken, Fassaden, Fußböden zahlenmäßig leichter miteinander ver-

gleichen.

4. Messung des Schall-Längsdämmaßes

Die Messung des Schall-Längsdämm-Maßes RL kann nach [3] nur in

Prüfräumen erfolgen, in denen die Schallübertragung über die

Trennwand und die flankierenden Bauteile - bis auf das zu unter-

suchende Objekt - möglichst gering ist, so daß die Schall-Längs-

leitung über den Prüfling, die dominierende Größe ist. Wie aus

Bild 2 ersichtlich, kann der "Längsleitungs-Prüfstand" sowohl zur

Untersuchung der Längsleitung von Deckenverkleidungen, als auch

von Fassaden, Vorsatzschalen und sonstigen leichten Bauteilen ver-

wendet werden. Durch eine umlaufende Trennfuge sind beide Meßräu-

me akustisch getrennt, die hochschalldämmende Trennwand selbst

(Aufbau siehe Bild 3) hat eine Schalldämmung R w = 78 dB. Die

Trennwand ist an den Anschlüssen zu den Prüfgegenständen (Fassade,

Deckenverkleidung) nicht dicker als 100 mm; sie ist in diesen Be-

reichen angeschrägt. Im übrigen sind die Anforderungen, wie sie

in den Neuformulierungen von DIN 52 217 und DIN 4109, Teil 7 und 8

entsprechend ISO 140, Part IX, festgelegt wurden, voll berücksich-

tigt mit Ausnahme der Begrenzung des Hohlraumes der Deckenverklei-

dung: er kann bis zu einer Abhängehöhe von 1000 mm variiert wer-

den. Viele Messungen wurden bei der in Deutschland häufigen Ab-

hängehöhe von 400 ± 50 mm durchgeführt. Den Messungen wurde die

Meßwertgleichung (Gl. 2) zugrundegelegt, die sich von der älteren,

bisher gebräuchlichen in dem benutzten Prüfstand um 1,5 dB im Er-

gebnis unterscheidet.

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Länge: 9,75 m

Breite 4,6 m

Höhe: 3,0 m

Fläche der Längswandje Raum:

Fläche der Längsdeckeje Raum:

Trennwandfläche:

Volumina:

3,7 m x 2,5 m

4,7 m x 4,6 m bzw. 4,6 m x 4,6 m

11 m2 (bei abgehängter Decke)

52 m3 bzw. 54 m 3.

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Die Daten des Prüfstandes sind:

Modellversuche wurden an einem im Maßstab 1 : 3 verkleinerten

Längsleitungs-Prüfstand aus Holzelementen durchgeführt; die Ergeb-

nisse waren jedoch für eine allgemeine Diskussion zu inkonsistent,

insbesondere wegen zu geringer Kenntnis der Modellgesetze.

Die Schall-Längsdämmung leichter Bauteile

Die Bestimmung der bestenfalls erreichbaren Schalldämmung zwischen

zwei Räumen in einem Bau ist mit Hilfe der Gleichungen (2) und (3)

relativ einfach, sofern man sowohl das Schalldämm-Maß des tren-

nenden Bauteils als auch die Flankendämmaße der flankierenden

Dämmaße kennt. Diese Kenntnis ein wenig zu erweitern, war die

Aufgabe der hier vorgenommenen Untersuchungen. Aufgrund der Viel-

zahl möglicher leichter Bauteile auf dem Markt muß diese Aufstel-

lung lückenhaft bleiben, sie wird laufend - auch zur Vervoll-

ständigung der Tabellen in DIN 4109, Teil 7 und 8 - ergänzt werden

müssen.

5. Längsschalldämmung von Unterdecken

Das bewertete Schall-Längsdämmaß RLw hängt bei Unterdecken von

einer Vielzahl von Einflußgrößen ab. Die starke wechselseitige

Abhängigkeit dieser Einflußparameter hinsichtlich ihrer Auswirkung

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wurde in [7] diskutiert und theoretisch untersucht. Da im Rahmen

der hier vorgelegten Ergebnisse die Unterdecken nur einen Teil-

aspekt darstellen, reichen die Messungen bei der jetzigen Unter-

suchung nicht aus, um die Zusammenhänge schlüssig zu klären. Dies

muß einer weiteren Arbeit vorbehalten bleiben. Deshalb wurden hier

nur die wichtigsten Einflußgrößen variiert.

Außer der Gestaltung der Deckenplatten (gelocht, ungelocht, stern-

gelocht, geschlitzt) und dem Material (Gipskartonplatten, Mineral-

faserplatten, Blechkassetten usw.) sind insbesondere die Abhänge-

höhe h, die Art und Dicke d der Dämmstoffauflage (vollflächig,

streifenförmig) von Bedeutung. Außerhalb dieser Betrachtung bleibt

die Wirkung der Abschottung im Bereich der Trennwand (Absorberschott

geschlossenes Schott), weil dies an anderer Stelle bereits ausführ-

lich untersucht wurde; ohne Mineralfaserauflage erhöht sich das

Schall-Längsdämmaß bei einer 1,2 m breiten Abschottung im Trenn-

wandbereich aus Mineralfaserplatten von RLw = 33 dB auf

RLw = 50 dB; bei allseiticer 50 mm dicker Mineralfaserauflage

wird RLw lediglich um 3 dB größer.

Typische Unterdecken wurden untersucht und die Ergebnisse in

Tabelle 1 zusammengestellt. Aufgrund dieser Ergebnisse können

folgende Beziehungen hergeleitet werden:

5.1 Einfluß der Abhängehöhe

Bei einer Verdoppelung der Abhängehöhe vermindert sich das bewer-

tete Schall-Längsdämmaß RLw um durchschnittlich 7 dB. Dies ent-

spricht einem Korrekturglied

ARLw-23 lg h (4)0

h : Abhängehöhe in mm

ho : Bezugsabhängehöhe = 400 mm

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Schall-Längsdämmaße verschiedener Unterdecken

bei unterschiedlicher Dämmstoff-Auflage

(Abhängehöhe 400 mm, vollflächige Mineralfaser (MF)-Auflage)

TABELLE 1

Artohne MF

ALw in

50 mm MF

dB

100 mm MF

12,5 mit Gipskartonplatten,ungelocht - 60 61

15 mm Gipskartonplatten,gerauhte Oberfläche 36 54 61

15 mm Gipskartonplatten,sterngelochte Oberfläche 27 44 52

15 mm Gipskartonplatten,feingenarbte Oberfläche 31 46 54

15 mit Mineralfaserplatten 33 50 59

15 mm Mineralfaserplatten (8,5 kg/m2 )

offen - 42 49verdeckte Unterseite - 45 -

Bandrasterdecke aus Langfeld-platten (0,63 mm gelochtes Stahl-blech) 20 % LA, 3 rmn LO

mit Einlage+ 13 mm Mineralfaserplatten 39 53 -

dto. mit Abschottung (1 m)

dto. mit Einlage+ Gipskartonplatten

58

41

-

54

-

-

Blechpaneeldecke, gelocht - 39

Bandrasterdecke mit15 nun Mineralfaserplatten 29 45 -

dto. + 1 m breites Schott 52 - -

dto. + 0,5 m breites Schott 43 - -

Bandrasterdecke mit15 mm Mineralfaserplatten 33 50 59

dto. hochkant verlegte MF-Streifen 47-52 - -

Bandrasterdecke mit20 mm Mineralfaserplatten, stern-gelocht und angestrichen 40 - -

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Diese Beziehung scheint in erster Näherung weitgehend unabhängig

von der Art der Oberfläche (ungelocht, sterngelocht) und des

Materials (Gipskarton- oder Mineralfaserplatten) zu sein. Die

Gleichung (4) hängt im Zahlenfaktor jedoch von der Dicke der

Absorberauflage (siehe 5.2) und - in geringem Umfang - auch von

der Raumgröße und der Raumform ab.

5.2 Einfluß der Mineralfaserauflage

Der Einfluß der Mineralfaserauflage ist selbstverständlich sehr

groß. Der Unterschied:keine Auflage zu 50 mm MF-Auflage ist bei

einer Abhängehöhe von 400 mm in der Regel ca. 17 dB, unabhängig

von der Art der Deckenoberfläche. Bei Verdoppelung der Absorber-

auflage wird daS Schall-Längsdämmaß RLw um ca. 7 dB größer, so

daß man ein Korrekturglied

ARLw = 23 lg d0 (5)

findet.

d : Dicke der Absorberauflage in mm

doBezugsdicke = 50 mm.

Bei kleineren Abhängehöhen wird der Korrekturterm größer, bei

größeren Abhängehöhen als 400 mm wird er andererseits kleiner.

5.3 Einfluß der MF-Verlegeart

Der Einfluß der Verlegeart der Mineralfaserauflage, ob voll-

flächig oder in Streifen, hängt außerdem von der Abhängehöhe und

der Dicke der Mineralfaser-Auflage ab; die Ausbreitungsdämpfung

ist natürlich um so größer, je kleiner der Deckenhohlraum ist,

siehe Tabelle 2.

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TABELLE 2

Schall-Längsdämmaß in Abhängigkeit von

der Abhängehöhe und der Absorberdicke

Abhängehöhe

in mm

Dicke derMF-Auflage

in mm

Unterschied imSchall-Längsdämmaß

ARLw in dB

400

400

800

1000

100

50

50

50

17

13

10

7

Zusammenfassend kann der Einfluß der Abhängehöhe und Absorber-

dicke wie folgt funktional dargestellt werden:

RLw = RLwo

- 23 lg----h + 23 lg .do

Hier bedeuten

RLwo Schall-Längsdämmaß bei h = ho und d = dohoBezugs-Abhängehöhe = 400 mm

do: Bezugsabsorberdicke = 50 mm

Diese Ergebnisse werden in den Bildern 4 und 5 durch die Meß-

kurven verdeutlicht.

Weitere Einflußgrößen auf das Schall-Längsdammaß sollen genannt

und grob quantifiziert werden; endgültige Aussagen müssen aus-

führlicheren Untersuchungen vorbehalten bleiben.

a) Dicke der Deckenplatten

Der Einfluß der Dicke von Gipskartonplatten (und damit verbun-

den: eine Verschiebung der Spuranpassungsfrequenz bzw. eine

Veränderung der Plattensteifigkeit) ist dergestalt, daß ab-

hängig von der Dicke der Dämmstoffauflage, bei einer Verdopp-

lung der Dicke der Gipskartonplatten eine Erhöhung des Schall-

Längsdämmaßes um 6 - 8 dB eintritt; dies entspricht den rech-

nerischen Erwartungen [4].

(6)

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b) Die Frage der Verkleidung der Seitenwände des Deckenhohl-

raumes und damit eine Klärung der Frage der Schallausbrei-

tung in einem Raum mit schallabsorbierenden Wänden im Ver-

gleich zu reflektierenden Hohlraumwänden, konnte bei bis-

herigen Untersuchungen experimentell noch nicht systematisch

und zufriedenstellend beantwortet werden. Die Aussage liegt

innerhalb der Meßgenauigkeit und erlaubt noch keine eindeu-

tige Interpretation.

c) Im modernen Skelettbau wird sehr oft die abgehängte Decke

montiert, bevor die leichten Zwischenwände eingebaut werden.

Es stellte sich die Frage, ob dadurch nicht die Schall-Längs-

leitung wesentlich höher sei als in den Fällen, in denen die

Deckenverkleidung im Bereich der Trennwand fiber eine Fuge

getrennt oder separat an die Wandbeplankung angeschlossen ist

(siehe Bilder 3 und 6). Erste Ergebnisse zeigen, daß das be-

wertete Schall-Längsdämmaß RLw bei durchgehenden Fugen am

größten ist, siehe Tabelle 3. Die Fuge wurde mit dauerplasti-

scher Masse geschlossen.

TABELLE 3

Einfluß des Anschlusses der Deckenverkleidung im Bereich

der Trennwand auf die Schall-Längsleitung

Anordnung bewertetes Schall-Längsdämmaß RLw

Gipskartonplatten durchgehend 57 dB

Gipskartonplatten an die Wand-beplankung über Winkel angeschlossen 59 dB

Gipskartonplatten durch eine Fugegetrennt 61 dB

Alle Fälle wurden mit 100 mm Mineralfaser-Auflage unter-

sucht, sie sind in Bild 7 nochmals zusammenfassend dargestellt.

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e) Die Bedeutung der Spuranpassungsfrequenz bei steifen Holzspan-

und Gipskartonplatten soll an einem Beispiel demonstriert

werden. Gegenübergestellt werden gepreßte Mineralfaserplatten,

die nicht nur ein wesentlich geringeres Flächengewicht (6,2 kg/m 2•

gegenüber 12,5 kg/m2 ) haben, sondern aufgrund ihrer geringeren

Plattensteifigkeit eine Spuranpassungsfrequenz jenseits des

betrachteten Frequenzbereichs haben, während diese bei Gips-

kartonplatten zu einer Minderung des Schall-Längsdämmaßes bei

1000 bis 3000 Hz führt (Bild 8).

6. Schall-Längsdämmung von Wänden und Decken aus Holzbauteilen

Die obige Definition (G1.(2)) ist für den praktischen Fall ge-

dacht. Für die Prüfung im Laboratorium müssen gewisse Festlegungen

über die Größe der der Auswertung zugrunde gelegten Trennwand-

fläche getroffen werden, damit das Ergebnis sich bei verschie-

denen Prüfstellen als gleich ergibt. Dabei müssen zwei Fälle

unterschieden werden:

a) für Decken

Dabei ist keine gesonderte Festlegung nötig, da bei einiger-

maßen vorgegebener Raumhöhe (2,5 m bis 3 m) die übertragene

Schall-Leistung entlang der Decke proportional mit zunehmender

gemeinsamer Kantenlänge 1, also auch mit der Trennwandfläche S

zunimmt, wodurch RL sich im Prinzip stets als gleich groß er-

gibt, unabhängig von der benutzten Trennwandfläche. Dabei ist

die selbstverständliche Voraussetzung gemacht, daß die Breite

der Trennwand und die der Decke gleich groß sind.

b) für Längswände

Hier ist bei festgehaltener Höhe der Trennwand und der Längs-

wand, die durch die Längsleitung übertragene Schall-Leistung

unabhängig von der Trennwandfläche S. Das auf die Fläche S

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bezogene Längsdämmaß RL ist somit abhängig von S. R L wird

um so größer, je größer S ist. Damit dieser Wert als Prüf-

ergebnis definiert ist, sollte er auf eine einmalig festge-

legte Prüffläche S o bezogen werden. Dafür bietet sich aus

verschiedenen Gründen der Wert S o = 10 m2 an. Dieser Wert

ist im folgenden benützt worden. Im übrigen betrug die tat-

sächlich verwendete Fläche S = 11 m2 ; sie entsprach somit

nahezu dem verwendeten Vergleichswert. Die Auswertung der

Versuchsergebnisse erfolgte somit folgendermaßen:

für Längswand:RL LE + 10 lg soA

(7)STr

für Decke: RL = Ls - LE + 10 lg —Ä-

STr = Trennwandfläche (11 m

2 )

So= Bezugsfläche 10 m2 .

Im einzelnen ist noch folgendes zu bemerken:

Versuchsdecke und -Längswand sind aus praktischen Gründen gleich-

zeitig eingebaut worden. Wenn die Längsdämmung des einen Bauteils

untersucht wurde, war das andere Bauteil in beiden Räumen mit

einer Vorsatzschale unter Belassung eines mit Mineralwolle ge-

dämpften Lufthohlraumes versehen.

Die Trennwandausbildung und vor allem die Art des Anschlusses

an die Längsdecke bzw. die Längswand sind von ziemlicher Bedeu-

tung für das Ergebnis. Es wurde deshalb eine Trennwand verwendet,

wie sie für Holzbauten meist üblich ist, nämlich eine Holzständer-

wand, die beidseitig mit Holzspanplatten beplankt ist, Siehe Bild 9

Da eine solche Wand eine zu geringe Schalldämmung für die vor-

liegende Aufgabe aufweisen würde, wurde sie rechts und links mit

einer Vorsatzschale aus je 12,5 mm Gipskartonplatten bei 150 mm

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 15Blatt BS 50/80

Lufthohlraum (mit Mineralwolle gedämpft) versehen. Da diese

Wand relativ dick war, wurde sie am Anschluß an die Längswand

und die Längsdecke angeschrägt unter Verwendung von Stahlblech,

das mit Bleiblech hinterklebt war, siehe Bild 9.

6.1 Aufbau der untersuchten Längsbauteile

Der Aufbau der untersuchten Bauteile ist teils in den Bildern 9

bis 11, teils in den Tabellen 4 und 5 angegeben.

6.1.1 Längswände

Die Längswand bestand aus Holzstielen (60 mm x 80 mm) in 417 mm

Achsabstand, die beidseitig mit 13 mm Holzspanplatten bzw.

12,5 mm Gipskartonplatten, je nach Versuch, beplankt waren. Die

Platten waren mit Schrauben befestigt (Schraubenabstand 200 mm).

Der Hohlraum der Wände war bei einem Teil der Versuche leer, sonst

mit 50 mm Mineralfaserfilz gefüllt, Bei dem größeren Teil der

Versuche war die raumseitige Verkleidung rechts und links

der Trennwand mit einem Sägeschnitt versehen, wobei die Fuge

mit dauerplastischer Masse gedichtet war. Das obere und untere

Längsholz der Wand lief dabei ohne Fuge vom einen zum anderen

Raum durch.

Der Anschluß der Trennwand an die Längswand erfolgte bei einem

Teil der Versuche mitten im Feld zwischen zwei Holzstielen der

Längswand, bei anderen Versuchen auf der Höhe eines Holzstiels.

In einem Fall wurdelauf der Höhe der Trennwand auch zwei durch

eine Fuge getrennte Holzstiele gesetzt.

Die Verbindung zwischen Trennwand und Längswand erfolgte über

vier Schrauben auf der gesamten Höhe der Wand.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 16Blatt

BS 50/80

6.1.2 Holzbalkendecke

Die Holzbalken waren parallel zur Trennwand verlegt, so daß die

Balken nicht von einem zum anderen Raum durchliefen. Die Balken

hatten die Abmessungen 80 mm x 180 mm, der Achsabstand betrug

417 mm. Bei allen Versuchen war die Decke oberseitig mit 16 mm

Holzspanplatten beplankt, die alle 200 mm auf den Balken ange-

schraubt waren. Die Balken waren unterseitig mit einer Querlat-

tung versehen (Lattenquerschnitt: 30 mm/95 mm, Lattenabstand

417 mm). An der Lattung waren 13 mm Holzspanplatten bzw. 12,5 mm

Gipskartonplatten angeschraubt (Schraubabstand: ca. 200 mm). Im

Hohlraum der Decke war 50 mm Mineralfaserfilz eingelegt, wobei an

den seitlichen Balken Streifen aus demselben Material angeordnet

waren.

Bei einem Versuch waren zur Befestigung der unterseitigen Ver-

kleidung der Decke anstelle der Holzleisten sogen. Federschienen

verwendet worden, die aus verzinktem U-förmig ausgebildetem Blech

mit einzelnen schlitzförmigen Unterbrechungen bestand; Höhe 28 mm,

Breite 60 mm. Die Verkleidungen waren bei einer Reihe von Versu-

chen rechts und links der Trennwand mit einer eingesägten Fuge

versehen.

Die Trennwand war teils mitten im Feld zwischen zwei Balken, in

anderen Fallen auf der Höhe eines Balkens angeordnet.

6.2 Meßergebnisse

Aus den in Abhängigkeit von der Frequenz bestimmten Werten des

Längsdämmaßes RT. wurde nach DIN 52 210, Teil 4, Ausgabe 1975,

das bewertete Schall-Längsdämmaß RLw berechnet. Diese Werte sind

in den Tabellen 4 und 5 eingetragen. Sie bewegen sich in folgen-

den Bereichen:

bei Längswänden

bei Decken

Die Ergebnisse werden im folgenden näher besprochen.

RLw

49 bis 58 dB

48 bis 59 dB.

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Blatt 17ES 50/80

TABELLE 4

Schall-Längsdämmung von Holzbalkendecken (Unterseite), untersucht im Laboratorium

lfd.Nr.

+)Deckenquerschnitt

Material der unter-seitigen Verkleidung Trennfuge RLW

dB

1 13 mm Holzspanplatten keine 48^,^ ^

Leiste

2 13 mm Holzspanplatten Trennfugerechts undlinks derTrennwand

52

Leiste F t TI\F

3 12,5 mm Gipskarton-platten

Trennfugerechts undlinks derTrennwand

56

111110

` ,

Leiste • F t Tr F

4 13 mm Holzspanplatten16 mm Profilhölzer

Trennfugerechts undlinks derTrennwand

56

II!!.

Leiste F iTt.F5 13 mm Holzspanplatten 49

F

Leiste I Tr

6 13 mm Holzspanplatten Trennfugerechts undlinks derTrennwand

51.0.-

1

1

Leiste F Tr F 17 12,5 mm Gipskarton-

plattenkeine 52^.

j

Leiste 1 Tr12,5 mm Gipskarton-

plattenTrennfugerechts undlinks derTrennwand

54

Leiste Tr

9 13 mm Holzspanplattenüber Federschienen

i links

Trennfugerechts und

derTrennwand

59^

1-1F/

i.-^----

Tr\FFeder-schiene

+) Mineralwolle-Einlage nicht gezeichnet, um die Änderungen an den Decken deutlichersichtbar zu machen

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TABELLE 5

Blatt 18BS 50/80

Schall-Längsdämmung von Holzwänden, untersucht im Laboratorium

lfd.Nr.

WandquerschnittAusführungder Wandsc hale

Hohlraum Trennfuge RLW

dB

1 13 mm Holzspanplatten leer keine 49

,

------III

------------T---

1 Tr

12,5 mm Gipskarton-platten

leer keine 51

11611111111111111

13 mm Holzspanplatten mitMineral-wolle

keine 53_

tir

12,5 mm Gipskartonplatten

mitMineral-wolle

keine 53

- _,

ti .Tr

13 mm Holzspanplattendarauf16 mm Profilhölzer

mitMineral-wolle

keine 55

6 13 mm Holzspanplattendarauf12,5 mm Gipskarton-

platten

mitMineral-wolle

keine 58

- ,

,....__ St*

A

1 Tr

7 ........ 13 mm Holzspanplatten mitMineralwolle

FugerechtsundlinksderTrennwand

58-- -

..--_ -- ,----,F

Tr

Pfeil stellt die Lage des Trennwandanschlusses dar

Fortsetzung der Tabellesiehe nächste Seite

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK

Blatt 19BS 50/80

Fortsetzung Tabelle 5

lfd.Nr. Wandquerschnitt Ausführung

der Wandschale Hohlraum TrennfugepLW

dB

8 13 mm Holzspanplatten leer Fugerechtsundlinks derTrennwand

55

l-^F

9 13 mm Holzspanplatten leer keine 51

I ^^

10 12,5 mm Gipskarton-platten

leer keine 50

_n ^

t Tr^.

11 13 mm Holzspanplatten leer Fuge aufinnererSchaleauf derHöhe derTrennwand

53j

FTr

12 13 mm Holzspanplattendarauf12,5 mm Gipskarton-

platten

leer keine 55".

Tr

13 13 mm Holzspanplatten leer Trennfuge 59

F'Tr

Pfeil stellt die Lage des Trennwand-Anschlusses dar

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIKBlau 20

BS 50/80

6.3 Diskussion der Meßergebnisse

6.3.1 Längswände

a) Einfluß der Hohlraum-Füllung

Der Einfluß der Füllung des Wandhohlraumes mit Mineralwolle

ist bei einer Beplankung mit Holzspanplatten und bei einer

solchen mit Gipskartonplatten überprüft worden, wobei die

Trennwand in Feldmitte zwischen zwei Holzständern angeschlos-

sen war. Die Längsdämmung in Abhängigkeit von der Frequenz

ist bei leerem und bei gefülltem Hohlraum in Bild 12 einge-

tragen. Durch die Füllung hat sich eine eindeutige Verbes-

serung der Schalldämmung ergeben. Dies zeigen auch die fol-

genden Mittelwerte.RLw in dB

Hohlraum im Hohlraumleer Mineralwolle

mit Holzspanplatten

mit Gipskartonplatten

49 54

51 53

Die Verbesserung beträgt 2 bis 5 dB. Sie ist bei mittleren

Frequenzen relativ groß (ca. 5 dB), bei hohen Frequenzen ver-

nachlässigbar gering.

b) Anschluß im Feld oder am Holzstiel

Beim Anschluß der Trennwand mitten im Längswandfeld sind die

Schalldämmwerte bei tiefen Frequenzen günstiger, bei hohen

Frequenzen geringer als beim Anschluß auf der Höhe eines Holz-

stiels, siehe Bild 13. Auf die Deutung dieses Effekts wird

bei der Besprechung der Ergebnisse an Holzbalkendecken näher

eingegangen. Im Mittel ist der Unterschied bei den Längswän-

den nicht groß. Die Werte von Bild 13 beziehen sich auf den

Fall eines leeren Wandhohlraumes. Sobald der Hohlraum der Wand

mit Mineralwolle gefüllt wird, ist der Anschluß im Wandfeld

zwischen den Stielen günstiger als auf der Höhe eines Stiels.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK 21

Blatt

BS 50/80

c) Einfluß der Beplankunq

Der Unterschied zwischen einer Beplankung mit Holzspanplatten

und mit Gipskartonplatten ist gering. Dagegen bringt eine Auf-

doppelung der Wandschale durch das zusätzliche Aufbringen von

Gipskartonplatten auf Holzspanplatten eine eindeutige Verbes-

serung. In Bild 14 a und Bild 14 b ist dieser Einfluß der Auf-

doppelung einmal bei leerem Hohlraum und zum anderen bei Füllung

mit Mineralwolle dargestellt. Die Verbesserung von RLw ergab

sich zu:

bei leerem Wandhohlraum 6 dB

bei Mineralwolle im Hohlraum 5 dB.

Das Aufbringen einer Holzprofilschalung auf Holzspanplatten

bringt dagegen keine wesentliche Verbesserung, siehe Bild 15,

unteres Diagramm.

d) Einschneiden von Fugen

Das Anbringen von Sägeschnitten in der Längswandschale rechts

und links neben der Trennwand, führt zu einer Verbesserung

der Längsdämmung bei höheren Frequenzen, siehe Bild 16. Die

Verbesserung des bewerteten Längsdämmaßes RLw durch diese

Maßnahme betrug 5 dB.

e) Einfluß getrennter Stiele

Wird die Wand durch getrennte Stiele, siehe Bild 17, auf der

Höhe des Trennwandanschlusses völlig unterbrochen, dann er-

gibt sich nach Bild 17 eine ganz wesentliche Verbesserung.

RLw wird dadurch um 6 dB erhöht. Wahrscheinlich ist die Ver-

besserung noch größer, da der Abstand der Meßwerte zu den

maximal in dem Prüfstand noch meßbaren Längsdämmwerten

nicht mehr groß ist.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK Blatt 22

BS 50/80

6.3.2 Holzbalkendecken

a) Einfluß der Lage des Wandanschlusses

Auf den ersten Blick betrachtet, scheint es nicht von großer

Bedeutung zu sein, ob die Trennwand im Deckenfeld zwischen

den Holzbalken angeschlossen wird oder auf der Höhe eines

Holzbalkens. Dies geht aus den nachfolgend genannten RLw-

Werten hervor:RLw in dB

ohne Fugen mit Fugen

Anschluß auf der Höheeines Balkens 52 54

Anschluß mitten imDeckenfeld 48 52

Der Anschluß am Holzbalken ist dabei günstiger als im Decken-

feld.

Bei der näheren Betrachtung zeigt sich jedoch, daß - wie bei

den Längswänden - ein unterschiedliches Verhalten bei hohen

und tiefen Frequenzen vorhanden ist. Der Einfluß der Balken

auf RL ist aus Bild 18 ersichtlich. Dort ist einmal die

Längsdämmung der Holzbalkendecke aufgetragen, zum anderen die

Dämmung einer einfachen Gipskartonplatte, die nur über ein-

zelne Stiele (geringen Querschnitts) gehalten wurde. Der

Vergleich zeigt, in welch starkem Maß bei der Holzbalken-

decke eine Resonanz ausgebildet ist. Wahrscheinlich handelt

es sich um eine Biegeeigenresonanz der Holzspanplatten zwi-

schen den Balken.

Wenn die Trennwand im Deckenfeld zwischen den Holzbalken ange-

bracht wird, wird diese Resonanz in ihrer Frequenzlage geän-

dert und sicherlich auch stark gedämpft.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK Dan 23

BS 50/80

b) Federnd aufgebrachte Verkleidung

Bei einer Befestigung der Deckenverkleidung über eine weich-

federnd ausgebildete Schiene - sogen. Federschiene - und

dem gleichzeitigen Einschneiden einer Trennfuge auf der Höhe

der Trennwand wird die Schall-Längsdämmung erheblich ver--

bessert, siehe Bild 19. Das bewertete Schall-Längsdämmaß Rim

erhöhte sich um 7 dB. Damit besteht eine relativ einfache

Möglichkeit, die Schall-Längsdämmung in den Fallen zu erhöhen,

wo dies erforderlich ist.

7. Schall-Längsdämmung wärmedämmender Platten an der Außenwand

Die Erhöhung des Wärmedurchlaßwiderstandes der Außenhaut von Ge-

bäuden kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen, entweder

über das Wandelement selbst durch Verringerung des Raumgewichts

(z.B. Gasbeton, Blähtonsteine, porosierte Leichtziegel), durch

das Anbringen zusätzlicher Wärmedämmschichten (innen oder außen)

oder durch eine zweischalige Bauweise mit Dämmschicht (Kerndäm-

mung). Dabei sollten außerdem Aspekte der Wirtschaftlichkeit,

der günstigen Verarbeitbarkeit und der Fassadenerhaltung beach-

tet werden. Dies führt zu differenzierten Dämmsystemen (Bild 20),

die allerdings eine unterschiedliche schalltechnische Wirkung

haben, die dargestellt werden soll [8].

Man unterscheidet je nach Anbringungsort der Dämmschicht folgende

Typen (Bild 20):

o Innendämmung

n Kerndämmung

o Außendämmung.

7.1 Innendämmung

Das Aufbringen einer innenseitigen Wärmedämmschicht stellte den

ersten Versuch dar, den Wärmestrom nach außen zu dämmen. Die

Innendämmung hat den großen Vorteil, daß sie den Charakter der

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK 24Blatt .

BS 50/80

Außenfassade nicht zerstört, was insbesondere bei der Sanierung

von Fachwerkhäusern von Interesse ist. Neben einer Verringerung

der Wohnfläche sind aber auch die Gefahr einer Durchfeuchtung

von innen und die Erhöhung der Schall-Längsleitung bei bestimm-

ten Dämmstoffen von Nachteil.

Bei der Verwendung von Verbundplatten aus Gipskarton und norma-

len Polystyrol-Hartschäumen tritt ein unliebsamer Resonanzeffekt

auf (Bild 21), der durch erhöhte Schall-Längsleitung den Schall-

schutz benachbarter Wohnräume ganz erheblich verschlechtern kann,

wie Gösele nachgewiesen hat [9, 10, 11]. Dabei wirken die Gips-

kartonplatte P und die steife Dämmschicht D (Bild 21) wie ein

resonanzfähiges Masse-Feder-System mit einer typischen Resonanz-

frequenz f a im Bereich von 300 - 500 Hz, also mitten im bauaku-

stisch interessanten Frequenzbereich (Bild 22). Wenn vor der Wand

im Empfangsraum ein gleiches System mit gleichem Resonanzverhal-

ten angeordnet ist, so verstärkt sich insgesamt die Schallabstrah-

lung der Wand; die erhöhte Schall-Längsleitung setzt die Schall-

dämmung des trennenden Bauteils (Decke in Bild 21) erheblich herab.

Dabei spielt die Art der Befestigung, ob über Gipsstreifen oder

Gipspflaster oder Holzleisten, nur eine untergeordnete Rolle.

Ein eindrucksvolles Beispiel zeigt Bild 23 mit einer Resonanz-

frequenz von f R = 350 Hz und einer deutlichen Verschlechterung

des Luftschallschutzes unterhalb f = 1000 Hz. Dagegen kann eine

solche Verschlechterung vermieden werden, wenn statt eines ge-

schlossenzelligen Hartschaums biegeweiche, besonders nachbehan-

delte ("gewalkte") Polystyrol-Hartschaumplatten oder besser noch

Mineral- oder Glasfaserplatten verwendet werden.

In Bild 23 ist der Unterschied auf eindrucksvolle Weise demon-

striert, wobei die Art der Befestigung im Falle b) nicht entschei-

dend ist; gleichwohl arbeitet man heute mit weichfedernden Lei-

sten oder sogen. Federdämmbügeln, die eine starre Verbindung der

Gipskartonplatten mit der Wand vermeiden.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 25Blatt

BS 50/80

Obwohl die Verschlechterung des Schallschutzes durch innen ver-

legte Wärmedämmplatten (außer Hartschäumen auch Holzwolle-

leichtbauplatten u. dgl.) schon seit langem bekannt ist, liegt

diese Ausführungsart in der Liste der akustischen Baumängel in

der Häufigkeit sehr weit oben, nicht zuletzt wohl deshalb, weil

die Gipskarton-Hartschaum-Verbundplatte einfach zu verarbeiten

ist.

Die Unterdrückung der Längsleitung bei bauüblichen Nebenwegen

Der Frage, welchen Einfluß die innen angebrachte Vorsatzschale

auf die Schall-Längsdämmung hat, galten die folgenden Unter-

suchungen, die nicht im Längsleitungsprüfstand durchgeführt wur-

den, sondern in einem Prüfstand "mit bauüblichen Nebenwegen",

um so einen praxisnahen Bezug herzustellen.

Eine Trennwand aus Bimsplatten (Dicke: 60 mm; Flächengewicht:

100 kg/m 2 ), beidseitig mit Vorsatzschalen (aus 9,5 mm dicken

Gipskartonplatten auf 40 mm breiten Stahlblechfederschienen mon-

tiert und mit Mineralfaserfilz hinterlegt) verkleidet, wurde so-

wohl im Prüfstand ohne bauübliche Nebenwege als auch im Prüfstand

mit den nach DIN 52 210, Teil 2, vorgegebenen Nebenwegen ge-

messen. In diesem Prüfstand wurden sodann die begrenzenden Wände

im Sende- und Empfangsraum mit Vorsatzschalen unterschiedlicher

Bauart versehen, um die Längsleitung in einer Weise zu beein-

flussen, wie es auch an ausgeführten Bauten üblich ist. Tabelle 6

zeigt die verschiedenen Konstruktionen der Vorsatzschalen; die

Tabelle 7 und das Bild 24 geben die recht interessanten Ergeb-ril

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caa5-in

0

0

Aus-führung

der Trennwandbeidseitig

Vorsatzschale anden flankierenden

SenderaumWänden imEmpfangsraum

Befestigung deran

der Trennwand

Vorsatzschale

den flankierendenWänden

1 40 rnm Mineral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

'Stahlblech-federschienen

2 40 HitYdneral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

40 mm Mineral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

40 mm Mineral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

Stahlblech-federschienen

Stahlblech--federschienen

3 40 mm Mineral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

9,5 mm Gips-kartonplatten

9,5 mm Gips-kartonplatten

Stahlblech-federschienen

Stahlblech-federschienen

4 40 mm Mineral-faserfilz9,5 mm Gips-kartonplatten

30 mrn Polystyrol-hartschaum9,5 mm Gips-kartonplatten

301au Polystyrol-hartschaum9,5 mm Gips-kartonplatten

Stahlblech-federschienen

aufgeklebt

-n

z>

0mm

z

—-H

m

UJJ

>

-c)

TABELLE 6 Einfluß von Vorsatzschalen auf die Schall-Längsleitungin einem Prüfstand mit "bauüblichen Nebenwegen"

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK 27Blatt

BS 50/80

TABELLE 7

Die Wirkung verschiedener Vorsatzschalen auf das

Schall-Langsdämmaß im Prüfstand mit bauüblichen

Nebenwegen

VorsatzschalenNr, an flankieren-

den WändenR' in dBLw AR' in dBLw

1 keine 50 0

2 mit GK 49 -1

3 GK + PS 46 -4

4 GK + MF 55 +5

GK = Gipskartonplatten, Dicke 8,5 mm

PS = Polystyrol-Hartschaum, Dicke 30 mm

MF = Mineralfaserfilz, Dicke 40 mm,Raumgewicht 20 kg/m3

Die Schall-Längsddmmung wird also - wie bereits qualitativ bekannt -

durch Vorsatzschalen aus Gipskartonplatten allein leicht verschlech-

tert, durch Vorsatzschalen aus Gipskartonplatten mit Polystyrol-

Hartschaum um nahezu den gleichen Wert verschlechtert wie sie durch

Vorsatzschalen aus Gipskartonplatten mit Mineralfaserfilz verbes-

sert wird. Dies wird in Bild 24 verdeutlicht: ungewalkte Polystyrol-

Hartschaumplatten verschlechtern aufgrund der hohen dynamischen Stei-

figkeit und der Erhöhung der Dickenresonanz der Vorsatzschale die

Schall-Längsdämmung bei tiefen und mittleren Frequenzen und verbes-

sern sie bei hohen Frequenzen, wo dies allerdings nicht mehr in die

Bewertung eingeht. Die Mineralfaserdämmatten verbessern dagegenim gesamten Frequenzbereich die Schall-Längsdämmung.

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FRAUNHOFER-1NSTITUT FOR BAUPHYSIK

2RBlatt

BS 50/80

Eine ausführliche Untersuchung aller derzeit auf dem Markt befind-

lichen Vorsatzschalen-Systeme, einschließlich der Verbundplatten

sowie der Gipskarton-PUR-Schaumverbundplatten wird in Kürze im

Längsleitungsprüfstand des Instituts durchgeführt werden.

Die Bestimmung der Längsleitung am Beispiel von Mineralfaser-

dämmsystemen

Führt man die oben dargestellten Messungen nicht in einem Prüfstand

mit bauüblichen Nebenwegen, in dem die begrenzenden Wände rundum

verkleidet wurden, sondern in einem Längsleitungsprüfstand (d.h.

in einem Prüfstand mit extrem unterdrückten Nebenwegen zur defi-

nierten Bestimmung des Schall-LängsdämmaBes) durch, so erhält man

von den oben angeführten abweichende Ergebnisse. Es wurden drei

verschiedene Wandverkleidungen untersucht (siehe Bild 25 bis 27),

die aus einer Kombination von Gipskarton- und Mineralfaserplatten

bestehen:

Längswandverkleidung 1:

40 mm dicke Mineralfaserplatten, Raumgewicht 60 kg/m 3 , mit Ansetz-

binder an der Längswand angeklebt und mit Gipsputz abgezogen.

Darauf 12,5 mm dicke Gipskartonplatten mit Ansetzbinder angeklebt

(Bild 25 a).

Längswandverkleidung 2:

wie 1. Zusätzlich ein 50 mm C-Ständerwerk mit 12,5 mm dicken Gips-

kartonplatten angebracht; im Hohlraum 40 mm dicke Mineralfaserplat-

ten, Raumgewicht 60 kg/m 3 (Bild 25 b),

Längswandverkleidung 3:

wie 1. Zusätzlich ein 50 mm C-Ständerwerk mit 2 x 12,5 mm dicken

Gipskartonplatten angebracht; im Hohlraum 40 mm dicker Mineralfaser-

filz (Bild 25 c).

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 29Blatt

BS 50/80

Die Ergebnisse der Messungen der Schall-Längsdämmung dieser drei

Ausführungen sind in den Bildern 26 , 27 und 28 dargestellt.

Die einschalige Vorsatzschale der Ausführung 1 fällt mit einem Schall-

Längsdämmaß von RLw = 60 dB günstiger aus als bei der Untersuchung im

Prüfstand mit bauüblichen Nebenwegen (vergleiche Tabelle 7, Nr. 4:

R' = 55 dB). Dies ist erklärbar aus den Unterschieden des Prüf-Lwstandes. Nicht erklärbar ist jedoch der Kurvenverlauf; die Konstruk-

tion weist bei tiefen Frequenzen eine erstaunlich hohe Längsdämmung

auf. Die beiden Längswandkonstruktionen 2 und 3 stoßen an die Gren-

zen der Meßbarkeit in diesem Prüfstand (das heißt, an die Maximal-

dämmung der vorgegebenen Prüfstandskonstruktion), weil es sich um

aufwendige zweischalige und daher akustisch sehr günstige Anord-

nungen handelt. Außerdem wurde die Beplankung im Bereich der Trenn-

wand getrennt.

Diese Ergebnisse sind deshalb nur als vorläufige erste Ergebnisse zu

werten, die jedoch die Trendaussage erlauben, daß man mit sorgfältig

montierten Vorsatzschalen aus Gipskarton- und Mineralfaserplatten

eine sehr gute Schall-Längsdämmung erreichen kann.

7.2 Kerndämmung

Die Kerndämmung wird bei zweischaligen Mauerwerken angewendet und

hat insbesondere in Norddeutschland durch vorgemauerte Klinkerfas-

saden eine starke Verbreitung gefunden. Durch sachgemäße Ausfüllung

des Luftspaltes mit schüttbarem und festem Dämmaterial ist eine

deutliche Verbesserung des Wärme- und Schallschutzes zu erzielen.

Kritisch kann eine fehlende Hinterlüftung bei wasserundichten Ver-

blendmauerwerken wegen Durchfeuchtung der Wärmedämmschicht werden.

Hinsichtlich des Schallschutzes können die Erfahrungen aus der Pra-

xis der zweischaligen Haustrennwände herangezogen werden, die zeigen,

daß man Schallbrücken auf jeden Fall vermeiden muß. Schallbrücken

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 30Blatt

BS 50/80

entstehen durch Mörtel oder Betonbrücken bei unsachgemäßer Hand-

habung der Dämmplatten oder durch eine starre Verankerung der beiden

Schalen (Bild 20 c).

Die Schallbrücken können vermieden werden durch eine zweilagige,

stoßversetzte Dämmschicht (z.B. bituminierte Weichfaserplatten),

die durchaus dynamisch steif sein kann. Das Ausschäumen des Luft-

spaltes bei nachträglicher Vormauerung (z.B. mit Aminoplast oder

Hartschaum)ist wegen der starren Verbindung auf keinen Fall zu

empfehlen.

Ein spezielles Beispiel der Kerndämmung stellt ein Beton (60 mm) -

Hartschaum (60 mm) - Beton (120 mm) - Sandwich dar (Bild 29); die

Wärmedämmung besorgt eine 60 mm dicke Polystyrol-Hartschaumplatte

(dynamische Steifigkeit s' 1.42 70 MN/m3 ), die einlagig und zweilagig

untersucht wurde. Die Zahl der Lagen bei gleicher Gesamtdicke war

ohne Einfluß auf das Längsschalldämmaß RLw (Bild 30 ), brachte je-

doch bei der Luftschalldämmung in Transmission einen Unterschied

von 2 dB; das heißt, daß die Luftschicht bei zweilagigen Dämmplatten

etwas zur Schalldämmung beiträgt.

Das Sandwich-Element mit der getrennten Innenschale (Ausführung c

in Bild 29) verzeichnet bezüglich der Schall-Längsdämmung mit einem

Schall-Längsdämmaß RLw = 78 dB einen Wert, der nahe an die Maximal-

dämmung des Prüfstandes (RLw = 82 dB) reicht.

Die beiden Elemente mit der 120 mm dicken, durchgehenden Beton-

Innenschale und der 60 mm dicken Beton-Außenschale (Ausführungen A

und B in Bild 29) verzeichnen eine deutliche Verminderung der Schall-

Längsdämmung gegenüber der getrennten Innenschale und eine geringe

Verminderung gegenüber einer einfachen, unverkleideten Betonschale

(180 mm dick) mit einem bewerteten Schall-Längsdämmaß RLw = 64 dB.

Bezüglich der Luftschalldämmung im direkten Durchgang, gemessen von

außen nach innen unter einem Schalleinfallswinkel von n9-= 45°,

Meßweise a in Bild 29, zeigt Bild 31, daß die Unterschiede der ein-

zelnen Ausführungsformen geringer als erwartet sind (3 bzw. 5 dB).

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIKBlatt 3 1 BS 50/80

Gegenüber einer einzigen Betonschale von 120 mm Dicke (Flächen-

gewicht m' = 300 kg/m 2) mit einem bewerteten Luftschalldämmaß von

R' = 50 dB besteht kaum ein Unterschied; das heißt, daß der

Gewichtszuwachs durch die zweite Schale in seiner Wirkung der Luft-

schalldämmung durch die Einfügung des Polystyrol-Hartschaums wie-

der herabgesetzt wird.

7.3 Außendämmung

Bei der Außendämmung gibt es zwei Gruppen mit unterschiedlichem

Witterungsschutz. So unterscheidet man einerseits eine Dämmschicht

aus Mineralfaser- oder Hartschaumplatten mit einer belüfteten Vor-

hangfassade aus Asbest-Zement-Tafeln, Leichtmetall- oder Kupferpro-

filen, Kunststoffplatten, Holzbrettern oder Spezialklinkern. Anderer-

seits findet man die Dämmung mit Mineralfaser- oder Hartschaumplatten

und einer über ein Textilvlies aufgetragenen Kunststoffdispersions-

beschichtung oder Putz auf mineralischer Basis: die sogenannte

Thermohaut.

Zur Untersuchung der Wärmedämmsysteme auf der Außenseite wurden zwei

Systeme herangezogen (Bild 32): auf einer 175 mm dicken Wand aus

porosierten Leichtziegeln wurden zwei verschiedene Dämmaterialien

(Mineralfaser und Polystyrol-Hartschaum) mit zwei unterschiedlichen

Putzen (Kunststoffputz und mineralischer Putz) aufgebracht. Die Unter

suchungen wurden sowohl in einem Prüfstand ohne Nebenwege (Luft-

schalldämmung in Transmission) als auch im Längsleitungsprüfstand

(Schall-Längsdämmaß und Luftschalldämmung in Transmission von außen

nach innen) durchgeführt.

Die Meßergebnisse (Bild33a) zeigen eine Verschlechterung der Luft-

schalldämmung durch Polystyrol-Hartschaumplatten und keine Verbes-

serung durch Mineralfasermatten - diese Thermohaut wirkt schall-

technisch wie eine Vorsatzschale. Ein ähnliches Ergebnis erhält man

für die unter einem Schalleinfallswinkel von 4. = 45o von außen

nach inneninnen gemessene Luftschalldämmung (Bild 33b Der Kurvenverlaufdes Schalldämmaßes über der Frequenz verzeichnet eine über den gesamten

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 32Blatt

BS 50/80

Frequenzbereich reichende Verbesserung bei Mineralfasermatten,

während bei Polystyrol-Hartschaumplatten einer Verschlechterung

bei tiefen und mittleren Frequenzen eine Verbesserung bei hohen

Frequenzen gegenübersteht.

Als Ergebnis der Messungen der Schall-Längsleitung kann festgehalten

werden, daß das Schall-Längsdämmaß bei den unterschiedlichen Dämm-

systemen (Bild 34 ) kaum Abweichungen innerhalb der Meßtoleranz zeigt.

Dies ist also der bedeutende Unterschied gegenüber den innen ange-

brachten Wärmedämm-Verkleidungen mit hoher dynamischer Steifigkeit,

abgesehen von kalorischen Differenzen.

8. Schall-Längsdämmung von Doppelböden

Doppelböden werden im Büro- und Industriebau zunehmend interessanter,

weil die Elektroinstallation (Kabel) oder sonstige Versorgungslei-

tungen häufig auf der Rohdecke verlegt werden, wodurch die Anschlüsse

von Maschinen vereinfacht werden (zum Beispiel in EDV-Räumen). So

kann die ganze Fußbodenfläche ausgenutzt werden, ohne daß man sich

auf vorgegebene Kabelkanäle beschränken muß. Der aufgeständerte Bo-

den besteht aus Leichtbeton- oder Anhydrit- oder Holzspan-Platten,

die teils in Blechformen eingelegt sind. Das Plattenraster liegt

zwischen 500 mm und 1000 mm. Die Bodenplatten liegen auf einer Unter-

konstruktion aus Stahl- oder Aluminium-Stützen, die meist in der Höhe

einstellbar sind.

Für die Schalldämmung zwischen zwei Räumen, die einen gemeinsamen

Doppelboden haben, sind bezüglich der Schall-Längsübertragung u.a.

folgende Konstruktionsmerkmale von Bedeutung:

- Abschottung unter der Trennwand

- Anschluß an die Trennwand

- Dichtigkeit zwischen den Platten

- Luftaustrittsöffnungen

Belag der Platten.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIKBlatt 33

BS 50/80

Es wird von Versuchen berichtet, die einige Einflüsse tendenziell

deutlich machen, für eine umfassende Darstellung aller Faktoren

aber noch nicht ausreichen. Dabei steht die Frage nach dem Einfluß

der Abschottung im Bereich der Trennwand im Mittelpunkt.

Die Versuche wurden in einem Prüfstand mit stark unterdrückten

Schallnebenwegen (Längsleitungsprüfstand) und mit einer hochschall-

dämmenden Trennwand durchgeführt. Es wurden dabei verschiedene Ab-

sorberabschottungen untersucht, siehe Bild 35, bei einem 20 mm dicken

Anhydrit-Doppelboden in einem Abstand von 150 mm vom eigentlichen Fuß-

boden. Die Ergebnisse werden in Bild 36 dargestellt und lassen

sich wie folgt zusammenfassen:

- Doppelboden ohne Absorberschott RLw = 37 dB

- Doppelboden mit 140 mm breitem und120 mm hohem Absorberschott RLw = 46 dB

Doppelboden mit 500 mm breitemund 120 mm hohem Absorberschott RLw = 51 dB.

Die Ergebnisse zeigen also den von abgehängten Unterdecken her be-

kannten Einfluß eines Absorberschotts im allgemeinen und von der

Breite der Mineralfasermatte im speziellen Fall. Dabei wird von

einer bestimmten Breite an die Schall-Längsdämmung nicht mehr we-

sentlich erhöht.

Vergleichbare Ergebnisse liefert auch eine Abschottung aus Gipskar-

tonplatten mit Mineralfasereinlage, unabhängig davon, ob die Ab-

schottung direkt unter der Trennwand angebracht wird oder seitlich

versetzt ist.

Abschließend kann man konstatieren, daß die akustischen Gesetzmäßig-

keiten bei Doppelböden vergleichbar sind mit abgehängten Unterdecken

(Anschlüsse, Abschottung u.a.), für eine zusammenfassende Behandlung

die bisherigen Ergebnisse jedoch noch nicht ausreichen. Sicher wäre

auch der Vergleich mit dem schwimmenden Estrich sehr interessant,

wobei der Doppelboden mit Absorberschott gegenüber dem unter der

Trennwand durchlaufenden Estrich bessere Schall-Längsdämmaße er-

zielt.

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FRAUNHOFER-INSTITUT FOR BAUPHYSIK

34Blatt

BS 50/80

Luftaustrittsöffnungen können, selbst bei Gipskartonabschottung, eine

Minderung von 2 - 3 dB der Längsschalldämmung bewirken - ein Problem

ähnlich dem der Lüftungen bei Unterdecken.

9. Zusammenfassender Ausblick und Folgerungen

In Fortführung der Untersuchungen "Schall-Längsleitung in Skelett-

bauten mit leichten Trennwänden" wurden in der vorgelegten Arbeit

weitere experimentelle Ergebnisse über die Schall-Längsleitung auf-

gezeigt. Diese Ergebnisse haben das Verständnis für die Effekte der

Nebenwegübertragung vertieft und haben zum Teil bereits Eingang in

die Normen-Beratungen gefunden. Die Problematik ist weiterhin aktu-

ell, nicht zuletzt deshalb, weil aufgrund des Energieeinsparungs-

gesetzes neue, wärmeschützende Baustoffe und Bauweisen auf den Markt

gekommen sind, die in schalltechnischer Hinsicht nicht problemfrei

sind und weiterhin Gegenstand intensiver Forschungen und Messungen

sein werden. Hierhin gehören vor allem die verschiedenen Dämmsysteme

außen oder innen auf der Außenwand, einschließlich der "klassischen"

Vorsatzschale. Unterdecken und Doppelböden sind noch nicht endgül-

tig auf alle ihre Einflußgrößen hin ausgelotet; vor allem bleibt

hier ein weites Betätigungsfeld, um eine Übereinstimmung zwischen

Theorie und Experiment und zwischen Laboratorium und ausgeführtem

Bau herzustellen und vor allem um die gerade in der Praxis sehr ins

Gewicht fallende Problematik der Anschlüsse zu beherrschen.

Praktische Folgerungen in Beispielen:

Die im Rahmen der Untersuchungen ermittelten R Lw-Werte sollen dazu

dienen, vorherzusagen, wie groß die Schalldämmung zwischen zwei

Räumen wird, wenn eine Trennwand eingebaut wird, deren Schalldämmung

aus Laboratoriumsmessungen bekannt ist.

Die Anwendung der ermittelten R Lw-Werte soll an zwei Beispielen ge-

zeigt werden. Dabei soll das eine Haus normal ausgeführt sein;

beim zweiten Haus seien zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIKBlatt 35

BS 50/80

Schall-Längsdämmung vorgesehen. In beiden Häusern werde das Verhalten

zweier verschieden ausgeführter Trennwände betrachtet.

Trennwand I:

Trennwand II:

Rw = 42 dB

Rw = 55 dB.

Im folgenden werden die beiden Beispiele besprochen.

Beispiel 1: Normales Einfamilienhaus in Holzbauart

oberseitigeHolzbalkendecke,durchlaufende Holzspanplatten,Anschluß der Trennwand an Holz-balken RLw 49 dB

unterseitige Holzbalkendecke,Teppichbelag auf Holzspan-platten,auf Holzbalken RLw = 50 dB

Außenwand, Holzspanplatten,im Wandhohlraum Mineralwolle,auf Höhe eines Stiels ange-schlossen RLw = 50 dB

Flurwand, Holzspanplatten,Wandhohlraum leer,auf Stiel angeschlossen RLw = 50 dB

Das bewertete Schalldämmaß R' zwischen den Räumen ergibt sich dannw

STrR = LS - LE + 10 lg AE

für eine Trennwand mit R° in dBw

Rw = 42 dB 40

Rw = 55 dB 44 .

zu:

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Innenwand mit getrenntenHolzstielen R

Lw = 59 dB

FRAUNHOFER-INSTITUT FUR BAUPHYSIK Blatt 36

BS 50/80

Für eine hochschalldämmende Wand (Rw = 55 dB) ergibt sich danach

wegen der Längsleitung eine um etwa 11 dB geringere Dämmung. Auch

bei einer mäßig schalldämmenden Trennwand (R w = 42 dB) verbleibt

noch ein Einfluß der Längsleitung von 2 dB.

Beispiel 2: Holzhaus mit Bauteilen, derenLängsdämmung erhöht worden ist

oberseitige Holzbalkendecke,Holzspanplatten federnd abgehängt,Sägeschnitt auf der Höhe derTrennwand RLw = 59 dB

unterseitige Holzbalkendecke,schwimmender Estrich RLw = 65 dB

Außenwand mit Mineralfaserwolleund zweilagiger Verkleidung(Holzspanplatten darauf Gips-kartonplatten) RLw = 58 dB

Das bewertete Schalldämmaß R' zwischen den Räumen errechnet sichwdann zu:

für eine Trennwand mit

R' in dBw

Rw = 42 dB

42

Rw = 55 dB

51 .

In diesem Fall ist eine erhöhte Dämmung zwischen den Räumen erreich-

bar, die z.B. einem gehobenen Schallschutz innerhalb einer Wohnung

entsprechen würde (beurteilt nach DIN 4109, Teil 2, Entwurf 1979).

Ein erhöhter Schallschutz zwischen zwei Wohnungen würde auf diese

Weise allerdings noch nicht erreicht (H' dB, nach dem oben-

genannten Entwurf).

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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR BAUPHYSIK 37Blatt

BS 50/80

Man kann die Verhältnisse der beiden betrachteten Häuser auch da-

durch kennzeichnen, daß man diejenige Dämmung angibt, die mit einer

hochschalldämmenden Trennwand, z.B. R w = 65 dB, erreicht werden kann.

Dabei ergibt sich für die betrachteten Holzhäuser:

R'wmax

44 dB

54 dB

Normalhaus

Haus mit erhöhter Längsdämmung

zum Vergleich:

Massivhaus mit bauähnlichen Neben-wegen, entsprechend Normprüfstand,nach DIN 52 210, Teil 2 55 dB .

Im Fall des Massivhauses ist vorausgesetzt, daß die Trennwand leicht

ausgeführt ist. Mit sehr schweren Trennwänden sind Werte von 56 bis

58 dB erreichbar.

Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich auf die horizontale

Schallausbreitung. In vertikaler Richtung, zwischen übereinander-

liegenden Räumen ist die Schall-Längsdämmung von Holzhäusern wesent-

lich höher, so daß sich R '-Werte in der Größe von etwa 55 bis`^max

10. Literatur

[1] K.Gösele, B.Kühn und F.Stumm "Schall-Längsdämmung von unter-gehängten Deckenverkleidungen" BBauBl., Heft 3, S.132 (1976)

[2] F.P.Mechel "Über Definition und Gebrauch von Schalldämmaßen"Teil 1 wksb, Heft 10, S. 34 (1980)Teil 2 wksb, Heft 11, S. (1980)

[3] DIN 4109 "Schallschutz im Hochbau" (Neufassung), Teil 7 und 8(noch nicht veröffentlicht)

[4] Forschungsbericht des IBP, BS 17/75 "Schall-Längsleitung inSkelettbauten mit leichten Trennwänden"

60 dB ergeben.

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FRAUNHOFER-1NSTITUT FÜR BAUPHYSIK 38Blatt

BS 50/80

[5] DIN 52 217 "Flankenäbertragung, Begriffe", 1971,Beuth-Verlag Köln und Berlin

[6] ISO 140, Part IX

[7] Forschungsbericht des IBP, BS 42/80 "Schall-Längsdämmungvon Deckenverkleidungen"

[8] R.Schumacher und S.Koch "Der Einfluß von Wärmedämmschichtenauf die Schalldämmung von Außenwänden" Vortrag DAGA 1980

[9] K.Gösele "Verschlechterung der Schalldämmung von Deckenund Wänden durch anbetonierte Wärmedämmplatten"gi 82 (1961), Heft 11, S. 335

[10] K.Gösele und B.Kühn "Wärmedämmung von Außenwänden undSchallschutz" gi 96 (1975),S. 149

[11] K.Gösele "Mangelhafter Schallschutz, weil der Wärmeschutzverbessert wurde" BBauBl. 25 (1976),Heft 6, S. 271

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:UT FUR SAUF. K BS 50/80STUTTGART

Bild 1 Zu unterscheidende Schallübertragungswege

1 bis 4 bei massiven Bauteilen

Senderaum Empfangsraum

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Jordalschienen

Längsleitungs -Prüfstand

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INSTITUT FUR BAU PHYSIKSTUTTGART BS 50/80

0 LAN 50/0,6p CW 50/0,6a MF- StreifenGK- 2 x12,5mmMF-HohlraumddrnpfungCW 75/0,6Gips

8 MF Deckenplatte0 Wandwinkel

Bild 3

Trennwandanschluß an die Deckenverkleidung mit heidi;eitiger Vorsatzschale

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M

dB

60

gijCD

E:co-oCD

C

03

4000

30

20 I I I I I _I f I100 200 400 800

5

1600 3200 Hz

INSTITUT FOR BAUPHYSIKSTUTTGART

BS 50/80

Frequenz f

Bild 4 Einfluß der Abhängehöhe der Unterdecke auf die Schall-

Längsleitung.

Kurve a : 800 mm Abhängehöhe

Kurve b : 400 mm Abhängehöhe

Kurve M Maximaldammung

Unterdecke aus gepreßten Mineralfaserplatten

mit einem Flächengewicht von 6,2 kg/m 2

und einer MF-Auflage von 100 mm Dicke.

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1NSTITUT FUR BAUPHYS1KSTUTTGART

BS 50/80

Frequenz

Bild 5 Einfluß der Dicke der Mineralfaserauflage auf die

Schall-Längsleitung.

Kurve a : 100 mm MP-A,,flage

Kurve b : 50 mm MF-Auflage

Kurve M Maximaldämmung

Unterdecke aus gepreßten Mineralfaserplatten

mit einem Flächengewicht von 6,2 kg/m2

und einer Abhängehöhe von 400 mm.

dB

6 0

E

-T6 500

30100 200 400 800 1600 3200 Hz

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INSTITUT FOR BAUPHYSIKSTUTTGART

BS 50/80

Anordnung der Gipskartonplatten mit Fuge über der TrennwandDraufsicht mit Aussparung der Ständer

Anordnung der Gipskartonplatten durchgehend über der TrennwandDraufsicht mit Aussparung der Ständer

//_// ////:/i»;

1

T31

r_r

b? XR27),,,r?Q q,25-zs? , Q 9.,Q .u6? 5)4as?5?_2)__

Vertikalschnitt der geprüften Gipskarton-Deckenverkleidungen

Bild 6 Anordnung von Unterdecken im Bereich der Trennwand.(Beispiel)

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dB

70

60

:cr)

:ors

50_c0

100 200

0

400 800 1600 3200 Hz

INSTITUT FUR BAUPHYSIKSTUTTGART

Frequenz f

BS 50/80

Bild 7 Einfluß des Wandanschlusses auf die Schall-Längsdämmung.

Kurve a : Gk-Platten mit durchgehender TrennfugeRLw = 61 dB

Kurve b Gk-Platten an die Trennwand angeschlossen

RLw = 59 dB

Kurve c : Gk-Platten über der Trennwand durchgehendRLw = 57 dB

Kurve M Maximaldämmung

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INSTITUT FORSTUTTGATT BS 50/30

20 100 200 400 600 1600 3200

Frequenz in Hz

Bild 8 Einfluß der Spuranpassungsfrequenz auf die Schall-

Längsdämmung.

Kurve a : 15 mm dicke, gepreßte MF-Platten,6,2 kg/m2RLw = 44 dB

Kurve b : 12,5 mm dicke Gk-Platten, 12,5 kg/m2

RLw = 57 dB

Kurve M Maximaldämmung

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INSTITUT FUR BAUPHYSIKSTUTTGART

Bild 9 Horizontalschnitt durch die hochschalldämmendeTrennwand Tr

LW : zu prüfende Längswand

W : Holzstiel-Wand, beidseitig mitHolzspanplatten beplankt

V : Vorsatzschale mit Gipskartonplatten,an getrennten Holzstielen befestigt

A : AnschluBstücke aus Stahlblech,mit Bleiblech hinterlegt

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4;70 m

%

Verfif; cr/sdmiit A -A

/Längsdecke

unterseitig zusätz/idiverlr/eide

Längs r3and

W\\\\\ NN"\\\\\\Bi]d 10 Anordnung zur Messung der Schall-L<hngsdhmmung

von Ilolzw ^ reden (schematisch)

BS 50/80INSTITUT FUR SAUPHYSIK

STUTTGART

Grvno'ri43 Trenn fugeA

TOriaririNSWINSONTIVINIAI" lor

t60m

^- hoc^schal/därnrnendeTrenn wand

Längs wand

P4

m

Grundriß Tür

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g o r r

Eir #.4112PWAr PAW ASIVAriter ASV

41111116 immirommr gamstimirammamum •

Ar Aor AorAirrAM

Vertikalschnitt durch die beiden Meßräume mit Holzbalkendecke H

Bild 1-1 Anordnung zur Messung der Schall-LJ.ngsdmmung von

Holzbalkendecken

BS 50/80INSTITUT FUR

STUT TG

Dec/re

Vertikalschnitt durch

Holzbalkendecke und

Trennwand-Anschluß

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BS 50/80iNSTITUT FUR BAUPHYS1K

STUTTGART

60

Bild 12 Einfluß einer Mineralwollefüllung M auf das Schall-

Längsdämm-Maß RL von Holztafelwänden

a : Hohlraum leer

b : Hohlraum mit Mileralwclle

Holzsponplo t ten

G ipskartonplotten

dB

50

40

1Z--j

30100

E

(Jt:rt

:E3 60

dB

50

-\

200 400 800 7600 3200 Hz

Frequenz f

40

30100 200 400 800 1600 3200 Hz

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Tr

—JCC

EE

a:50

:C5

0

40—J

30100 200 400 800 1600 3200 Hz

Frequenz f

Hohlraum leer,

Trennwand auf der Höhe eines Stieles

BS 50/80INSTITUT FOR B10.3PMYS

STUTTGART

70

60

1140

AL •/110, n11n41.11Y/IIN• .0yr.

a.

Bestell-Nr. 643315 80/85 glqm

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INSTITUT FUR BAUPHYSIKSTUTTGART BS 50/80

C.

I Tr

taw

G f Tr

30100 200 400 800 1600 3200 6400 Hz

Frequenz f

Bild 14 b Hohlraum mit Mineralwolle,

Trennwand zwischen den Stielen

Bestell-Nr. 643 315 80185 glqm

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Bild 1 5 Einfluß einer zusätzlichen Profilholzschalung auf die

Schall-Längsdämmung einer Holzbalkendecke (oben) und

einer Längswand (unten)

a ohne Profilholzschalung

b : mit Profilholzschalung

INSTITUT FOR 2!1YSIKSTUTTGART

70

Holzbalkendecke dB

BS 50/80

30

0 20E 100

iDt:7)

: C3 60Holzwand

200 400 800 1600 3200 Hz

Frequenz f

da

50

40RLW

54 dB

55 dB

a:

b: 30100 200 400 800 1600 3200 Hz

60

50

Le ist e F/ Tr FRLW52 dB

56 dB

40a:

b:

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20700 200 400 800 7600 3200 Hz

Frequenz f

Bild 16 Einfluß von Trennfugen F in der Längswand-Schale auf

das Schall-Längsdämm-Maß einer Holzwand

a : ohne Fugen

b : mit Fugen

INSTITUT FUR SAUPHYSIKSTUTTGART

BS 50/80

70

dE3

60

z= 50E

(e) 40

-J

30

a

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70

dB

60

CC

QZ

50

1:p(,)c:7)c:0 40

30

20100 200 400 800 1600 3200 Hz

Frequenz f

INSTITUT FUR BAUPHYSIKSTUTTGART

ES 50/80

F Tr

Einfluß einer durchgehenden Trennfuge F auf die Schall-

Lngs&immung einer Holztafelwand

Bild 17

a : ohne Fuge

b : mit Fuge

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70

dB

60

INSTITUT 7AUPI-IYSIKSTU'i GART BS 50/80

bTr GKPL.

700 200 400 800 7600 3200 HzFrequenz f

Bild 18 Einfluß der Holzbalken auf die Schall-Langsdämmung

bei tiefen Frequenzen

a : Holzbalkendecke . (mit Holzspanplattenals unterseitige Verkleidung)

b : einfache Gipskartonplatte, lediglichmit einzelnen Holzleisten versehen

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b

BS 50/80INSTITUT ' AUPHYSIK

STUTTGART

Federschiene

dB

30

20700 200 400 800 1600 3200 6400 Hz

Frequenz f

Bild 19 Erhöhung der Schall-Langsddmmung der Unterseite einer

Holzbalkendecke durch eine Befestigung mit-Federschienen

(aus Blech) anstelle von Holzleisten

a : Holzleisten

b : Federschienen

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INSTITUT FUR BAUPHYSIKsTuTTGART

a. lnnendämmung_

BS 50/80

c. Kerndämmung_

Schematische Beurteilung der verschiedenen Arten der

Wärmedämmung an Außenwänden hinsichtlich der Schall-

Bild 20

Langsdammung.empfehlen).

(Fall a ist wegen Wärmebrücken nicht zu

steifeDämmschicht

\\M

sehr ungünstig

b.Auriendämmung_

PutzsteifeDämmschicht

weniger ungünstig

steifeDämmschicht

ungünstig

weichfederndeDämmschicht

günstig

-weichfederndeDämmschicht

günstig

Platten über

Dämmschicht

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Decke

Außenwand

INSTITUT FUR BAUPHYSIK OS 50/80STUTTGART

PD

VAITM11111411VAITATBROMMUSIITAr

Bild 21 Der Resonanzeffekt bestimmter innen verlegter

Wärmedämmplatten.

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INSTITUT FUR BAUF6 ^^l^^STUTTGART D3 50/80

dB

60

20100 200 500 1000 2000 Hz 100 200

Fr''eOUenz

500 1000 2000 Hz^^^ _^^^ ^^^^''^

Bild 22 Zwei Beispiele für die Soholldämmong zwischen zwei

üboreinamderliegondon Wohnungen von Mehrfamilien-

häusmcnv bei denen die Außenwände our ihrer Innen-

seite xmit Polystyrol—Hartschaumplatten und Gipsputz

verkleidet warden sind

a : mit Verkleidung

b : Vergleichswerte aus anderen Bautenohne Verkleidung

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INSTITUT FUR BA_PHYSIKSTUTTGART

BS 50/80

R LW in dB

- 71

— 49— 566E'

.E

301W 200 400 1600 3203 Hz10*

Frew enz

Bild 23 Schall-Längsdämmaß RL einer Außenwand mit Innendämmung

im Laboratorium

a : Wand ohne Verkleidung

b : mit Gipskartonplatten und Hartschaumplattenverkleidet und mit Gipspflastern befestigt(Beispiel einer störenden Resonanz)

c : mit Gipskartonplatten auf 30 mm Mineralfaser-platten verkleidet und vollflächig angeklebt(Beispiel für Verbesserung der Längsdämmung)

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10100 200 400 800 1600

,SEMORWirq ,1008.10516,,,,6 ,m1,1 mossommose,

INSTITUT FOR BAUPHYSIKSTUTTGART BS 50/80

Frequenz

Bild 24 Die Wirkung von Vorsatzschalen unterschiedlicher Art

auf die Schall-Lngsleitung.

Kurve a : keine Vorsatzschalen

Kurve b : nur Gipskartonplatten

Kurve c : Gipskartonplatten + Polystyrol-Hartschaum

Kurve d Gipskartonplatten + Mineralfaser

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;NSTITUT FOR BAUPHYSIKSTUTTGART

^g.^!^L•^ffatit+1lG^i ? iTratariif^'s^z^'^+^ ►̂ i ►̂?i►

Bild 25 a Lngswandverkleidung, Ausführung 1 und Trennwand-

Anschluß an die Verkleidung

BS 50/80

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-^ ^^.^^^@_

Anschluß an die Verkleidung

INSTITUT FOR EMUPHYSIK BS 50/80STUTTGART

Bild {25b Löngsvvandverkle}dunq, Ausführung 2 mit Trennwand-

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INSTITUT FOR BAUPHY |KSTUTTGART BS 50/80

Lünqswandverkleidung, Ausführung 3 mit Trennwand-

Anschluß an die Verkleidung

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0

-o

Cl

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BS 50/80STUTTGART

dB

co.,̀") 70

,co

6o

co

So

40, t 'I

100 200' 400 800 1600

Frequenz

1 3200 Hz

Schall-Längsdämmung der Längswandverkleidung 1.

M Maximaldämmung

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INSTITUT FUR BA ? 'PHYSIKSTU TT GA :' T

Frequenz

Bild 27 Schall-Längsdämmung der Längswandverkleidung 2.

100 200 400 800 1600 3200 Hz

M Maximaldämmung

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BS 50/80

Frequenz

Bild 28 Schall-Ldngsdämmung der Längswandverkleidung 3.

M : Maximaldämmung

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Aft% VIM. NA:

Bild 29 Aufbau des Beton-Sandwich und Meßmethode für

Luftschalldämmung (Meß\leise a) und Längsschall-

dämmung _(Meßweise b).

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BS 50/80

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go

dB

80

OC

070

RLw

82 dB78

62 dB62 dB

Maximaldämmun

A

St

:0-o 600-) /

/ \

! \ of°4.

r-i(f)

40 100 200 400 800 1600Hz3150

Frequenz f

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BS 50/80

Bild 30

Längsschalldämmung von Betontafeln mit Kerndämmung

aus Polystyrol-Hartschaumplatten.

Aufbau siehe Bild 29; Meßweise b.

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BS 50/80

Bild 31

Luftschalldämmung von Betontafeln mit Kerndämmung

aus Polystyrol-Hartschaumplatten.

Aufbau siehe Bild 29; Meßweise a.

70

dB

60

d?cr

5Q

0

30

20100 200 400 800 1600 Hz3150

Frequenz f

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MineralfoserLeichtziegel(m200kg/m2)

Polystyrol-Harischaum

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BS 50/80

Bild 32 Aufbau der verschiedenen li)Inmsysteme der Außendämmung.

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a)

Rw1

- 51 dB

Rw2 = 50dB

R 57 dB70

R-aiw1w2

w370

ft

dB

60

b)

4Es d B

46 dB55 dB

I II II II I 2C) II II 125 250 500 1000 2000 Hz 125 250 500 1000 2000 H:

Frequenz f

Bild 33

Luftschalldämmung einer Wand mit Thermohaut

1) Leichtziegelwand

2) Leichtziegelwand + Polystyrol-Hartschaum + Putz

3) Leichtziegelwand + Mineralfaser + Putz

(Aufbau siehe Bild 32).

a) Messungen im Prüfstand mit unterdrücktenNebenwegen

b) Messungen von außen nach innenim Längsleitungsprüfstand

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BS 50/80

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Iii it ii ti 125 250 500 1000 2000Hz

Frequenz f

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Bild 34

BS 50/30

RLw

56 dB 355 dB 157 dB 2

Schallängsdämmung einer Wand mit Thermohaut

1) Leichtziegelwand

2) Leichtziegelwand + Polystyrol-Hartschaum + Putz

3) Leichziegelwand + Mineralfaser + Putz

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DS 50/80

ohne Abschottung

Bild 35 Verschiedene Absorberschottanordnungen bei einem

durchgehenden Doppelboden.

/

740

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CCca

EE

-6co

:cs

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400

Frequenz f

800 1600 3150 Hz100

200

Bild 36 Wirkung des Absorberschotts auf die Schall-Längs-

dämmung eines Doppelbodens

Kurve a : 500 mm breiter Mineralfaserfilz

Kurve b : 140 mm breiter Mineralfaserfilz

Kurve c : leerer Hohlraum

Bestell-Nr. 84'3315 80185 g,qm