Scharmützel um ,,echte Steuer auf Vermögen · Bei Wolfgang Röhrj ist das ein mittlemeile...

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xoALtiloil Scharmützel um ,,echte" Steuer auf Vermögen Die Budgeterstellung sorgt fiirneue Reibereien zwischenöW undSpÜ. wlEt{ (red.). Die öVp fteut sich über einen ,,Abschied" des Koali- lionsparmers von den Plänen ftir eine Vermögenssleuer, die Spö sieht das als Bestätigung, dass die O\? (anderen) einnahmenseiti- gen Maßnahmen zustimmt. Der- an unterschiedlich fielen am Dienstag die Reaktionenin der Koalition auf einen Bericht der .Presse" aus. Darin hatte es qe- heißen, es sei fix. dass die SFö mit ihrem Sieben-Punkte-Steuer- plan in die Budgetgespräche gehe, eine ,,echte" Vermögens- steuer werde aber ,,auf die l=anee Bank" geschobenund geprüft. - OvP-Generalseketär Fritz Kal- tenegger wertet dies als ,,Ab- schied der SPö" von einer Ver- mögenssteuer.Damit sei,,der Gier des linken SPö-Flügelsnach dem Eigentum des Mittölstandes Einhalt geboten". SPÖ- Bundesgeschäft sftihrer Günther IQäuter will hineeeen eine Zeitungsentegesehen häbin. Die Forderung näch einem se- rechten Steueriystem sei aufrec-ht. Tatsächlich vemeist der SPö- Pressedienst in einer Aussenduns auf das Sieben-Punkte-Prol gramm. Dieses beinhaltet jedoch, wie im ,,Presse"-Bedcht erläutert wurde, keine echte Vermögens- steuer, auf die beisoielsweisädie SPÖ-Gewerkschaftei ansefi.ihrt von Wolfgang lQtzian, drän-gen. FSG-Chef lässt nicht locker Die sieben Punkte sind:Banken- abgabe, Finanztransaktionssteu- er, Finanäermögenszuwachs- steuer, Reform der Stiftungssteu- er sowie der Gruppenbesteue- rung, Wegfall der Absetzbarkeit von Managergehältern, Verhin- detn von Steuerhinterziehung. FürKatzian bleibt eineSteuer aüf Vermögen von mehr als 500.000 Euro, die er seit dem Frühiahr 2009 fordert, 'aufdem TaDet.-Bei einem ,,Atrschied", wie ihn die Öw sieht, sei ,,der Wunsch Vater des Gedankens". Mittwoch,il. August 2010 Backon ab lhoraplo: Mlt ledemKlpfeilwlrd dle i,lotorikgeschult, aberauchdas Spnchgefühl nachelnem Schlaganfall getörd€rt. um das andere wieder zu können;htden letzten 15 Jatuen dokumen- NacheinemSchlaganfall ist einer 'iitiä. Z9 sind es.derzeir. Eskönn- seiner fume gelähmt, und er hat ten um mindestens 45 mehrsein. Probleme mit dem Sprechen. Das Dochdie stehen vorerst noih auf Backen hilft ihm, beides zu über- derwarteliste. winden. Sigrid Brugger könnte mit ihrem Schützline theoretisch auch den Ölstand einiesAutos messen. Wichtig ist nur, dass er - unter- stützt durch die Hände der Thera- peutin - die Kipferln selbst wickelt und jeden Vorgang, so weit es geht, laut mir ihr bespricht. Die Ubunssküche steht im ,,Therapiezentium für halbseitig Gelähmte" in Wien-Liesine. Dort wird Rehabilitation im Kleiien ge- pflegt. Sie bewirkt oft mehr als wo- chenlange stationäre Aufenthalte. 1981 wurde das Zenüum als Dri- vate Initiative gegründet und ist auch heute noch das einzige am- bulante Rehab-Zentrum fü-r neu- rologische Patienten im Osten Ös- terreichs. 1100 Patienten mrden Kostendeckung unmöglich Mehr Patienten kann sich das Zen- trum nämlich schlicht nicht leisten. Nicht weil die 13 Therapeutinnen auf den 250 Quadratmetern über. fordert wären, Es liest vielmehr da- ran,,dass clem Gosündhoitssystern ein derart effizientes Kleins]rtem nicht genug wert ist. Und so geht die Rechnuns eben nicht auf. Für eine 60-Mi-nuten-Theranie be- kommt der Verein von den Kran- kenkassen 40 Euro bezahlt, das sind nu B0 bis 85 Prozent der tat- säcltlichen Kosten.Auf diese Weise summiert sich das Minus pro JaIr auf 80.000 Euro. Ausgegliclien wird es durch Spenden,Mitgliedsbeiüä- ge und den Fonds SozialesWien. piezentrum, aber auch bei Haus- besuchen, wird Betroffenen ge- zeigt, wie sie allein die Badewanne benutzen können oder wie sie richtig aufdem Sofasitzen. Oder wie mm wieder das nötige cleichgewicht fürs Gehen findet. Bei Wolfgang Röhrj ist das ein mittlemeile zweieinhalbiähriser Prozess. Der 41-lährige mirae lan aus einem Tauchurlaub auf den Malediven gerissen. Noch dzu glaubre man am Urlaubsort, wie auch zurück in Österreich, fataler- weise an einen Tauchunfall. Die neurologische Behandlung setzte mit .tagelanger. Verspätung ein. KOnII mUSSte ln monatelansen Aufenthalten in llehab"Kliniien erst wieder das, Sprechen lernen. Physiotherapeutin Kathrin Fischer arbeitet nun noch an seinen mo- to$schen Fähigkeiten. Sinnlose Schnelltherapien Röhrl will irqendwann wieder sro- ße Kristalllulter produzieren ivic früher, zumindest wieder einer Ar- beit nachgehen. Derzeit ist er schon zufrieden, dass er sich zu Hause alles selbst machen kann. Und das hat zu einem Gutteil mit dem Liesinger Tageszentrum zu tun. Hier, tindet Röhrl, sei die Be- treuungeinfachbesser, weil inten- siver. Anderswo werden die Ein- heiten aus Kostengründen auf 30 Minuten reduzieft. In Liesing arbeitet man nur 60 Minuten mit den Patienten, weil man kürzere Phasenfür ineffizient hält. Auch Rudolf Mattes isl beseis- tert. Er sitzt im Werkraum-ne- benan und {rainiert seine Fein- motorik. Er muss unter Anlei- tung von Steffi Putz 3-D-Würfel mit Spielsteinen nachbauen. Das Schwierige daran: Einmal be- nutzt er die schlechtere, dann die bessere Hand. An anderen Tagen wird die Waschmaschine befüllt, das BügelbreI verwender oder der Laptop bedient. MaIes schafft dasl obwohl er schon 2004und 2007einen Schlasanfall hatte und nicht mehr der Jüngste ist. Und er kommt allein mit dem öffentlichen Bus aus Favoriten zur Therapie. Darauf ist er be- sonders stolz - und seine Thera- peutin auch. Wenn aufrecht sitzen ein Erfolg ist voN CLAUDTA DANNHAUSER REHASIIITATION, Wer nach einem Schlag- WlEt{. Ein selbst gebackenes Nuss. kipferr mag fein iein. Es geht aber anfa,l! nicht hilflOis bleiben will, braUCht #'#.:H,?iffi:',HäT:il*:: professionelle Hilfe, Geduld - und spender rig. Herben Zellhofer übt das eine. ,,Wenn wir nicht so viele ehrenamt- liche Helfer hätten, bräuchten wir noch mehr", sagt Günter Lenlart, Obmann desvereins. Dass das so ist, versteht Lenhart nicht: ,,Wir schaffen es, viöle pa- tienten wieder berufsfähig oder zumindest so selbstständisZu ma- chen, dass sie sich wiedör ailein versorgen können, Das spart schließlich auch Pflegege-Id." Christine Schreiner. die theräoeu- tische Leiterin des Zentrums,-gibt zu bedenken, dass man dmit nicht nur alten Menschen das Le- ben erleichtert. Es gibt immer mehr Junge, auch Kinder mit Ge- hirnbiutungen und Sch.laeanfäl- Ien. ,,Vorallem deswegen,w:eiIdie medizinische Versorgung besser wird und immer melir Menschen überleben." Wie sie dann weiterle- ben, ist dem System offensichtlich weniger wichtis und bleibt zäihe tubeii im Hinte-rsrund. Im Thera- TINOL Der mysteriöse Fall Alois Partl II{NSBRUCK (red./APA). Im tuli hatte die Geschichte bereits für Auf- merksamkeit gesorgt. Damals hieß es, der frühere Tiroler Lan- deshauptmann Alois Partl (öVP) sei über eine Stiegeeiner Parkga- rage in lnnsbruck gestürzt und dann dort sechsStunden lang lie- gen geblieben, ohne dassihÄ je- mand geholfen hätte. Nun die mögliche Wende: Es wtd nicht mehr nur weqen unter- lassener Hilfeleistmg'ermittelt, sondern auch wegen Verdachts der Vortäuschung einer strafbaren Handlung. Denn es gibt Zweifel an Partls Version. Der bekannte Tiro- ler Kraftwerksgegner Markus Wil- helm behauptet, Prtls Sturz sei eine Feier iri einem Imsbrucker Innenstaddokal vorausgeBmgen. Nach dem offrziellen Essen anlässlich einer Ehrenring-Verlei- hung des landes Tirol an Tiltland- tagspräsident Helmut Mader sei mehrere Stunden weitergefeiert worden, ehe Pad gegen 2luhr am Nachhauseweg gestüzt und erst in der Intensivstation der Innsbrucker ltXinik wieder zu Be- wusstsein gekomen sei. Aipis Partl bestreitet, alkoholi- slert gewesen zu sein. Er wisse, dass er gegen 15.30 Uhr zu sei- nem Auto aufgebrochen sei. Gesamtplan für Rehabilitation fehlt Gesundheitsminister will für bessere regionale Verteilung des Angebots sorgen. WlEil(c. d.). Wer nach einem Herz- infarkt, einem Schlaganfall,einem Unfall oder einer Krebserkankuns zur Rehabilitalion will, hat derzeä im Priuip und je nach Schwere der Krankheit vier Möglichkeiten. Er nutzt eine stationäre oder eine ambulanle Einrichtung, die ent- weder von Privaten oder von den Sozialversicherungen betrieben werden. Der gravierende Unter- schied liegt dabei in den Kosten. Privaten wird nur ein Teil der Kos- ten ersetzt (siehe oben), die ent- weder Vereine oder eben die Pa- tienten zu trasen haben. Viele brauchen zude-m erst qar nicht wählen, weil das Anseboiin öster- reich nicht fläche;deckend ist, auch wenn wir im Vergleichzu an- deren Ländem foftschrittlich sind, cesundheitsministerAlois Stö- ger will die Rehabilitation nun sys- lematisieren, indem er sie mit lah- resende in den öslerreichischeu Strukturplan Gesundheit (öSGt integriert. Die bisherige Planung lag beim Hauptverband der So- zialversicherungsträger, der 2009 österreichweit knapp. 7300 statio- näre Betten für Rehabilitation ge- zählt hat, mitrlemeile die Hä1fte davon in priwten Einrichtunsen. Augenfiillig dabei: Die eklatänre Unteroersorgung 'im Westen Ös- terreichs und die erstaunlich gute Ausstattung im Süden. Was im Übrigen au-ch fur die 25 ambulan- ten Versorgungseinrichtungen gill Stöser will mit dem öSc-Platl und der damit erzwngenen ge- meinsamen Planung von den So- zialversicherungeD und den Län- dern als SDitalserhalter ftir eine bessereregionaleVerteilung sor- gen und das Thema auch in die laufende SDitalskosrendiskussiol, einbeziehen. Eine Bedarfserhe- bung auf Grundlage der Bevölke. rungsstruktur soll klären, in wel chen Regionen es noch Nachhol- bedarfgibt. 645Betten fehlen Der Plan des HauDtverbands weist für die nächsren-lahre jedenfalls ein Manko an 645 stationären Re- ha-Betten und eines von 314 am- bulanten Therapieplätzen aus. Der glößte Bedtrf im ambulanten Sek- tor wäre demnach bei Kranlheiten im Bewegungsapparat (118 Plätze) und nach Unfällen (73) gegeben. An dritter Stelle kommen die Be- handlungen nach neurologischen Erkrankungen (52), gefolgt von Herz-Kreislauf- (27) und von Stoff- wechselkrankheiten [15). Kritisch heruorgehoben wird auch in dieser Analpe, dass die Gesundheirssysteme (wie in ande- ren Bereichen) nicht ausreichend miteinander vernetzt sind. Es gäbe zu viele Leistungserbringer, Finan- ciers und aufgeteilte (ompeten- zen.Gleichzeitig fehlendie rechrli- chen Rahmenbedingunqen. Besonders krass iind die Man- gel im Bereichder Kinderrehabili- tation, die erst in den Anftingen steckt Hierwären in den nächsierr zehn Jahren 184 stationäre Betlen notwendig, so die Hauprverbands- Studie. Es ist freilich noch nichr einmai klar, ob man die Kinderre- habilitation lieber in Kombination mit den Erwachsenen oder in einem eigenen Zentrum durch- führen soll, heißt es im Büro vorr Gesundheitsminister Stöger:,,Si- cher ist nur, dass es nicht reichen wird, wenn in einer Einrichtung rcinaerzetchmgen ;;fg;'dä;;i weroen..' ÖVP-Gesundheitssprecher Er- win Rasinger, der seit Jahren auf einen Ausbau der Kinderrehabili- lalion dr:ingt, versteht das lange Zögern nicht: ,,Nicht nur, dass man den Kindern Leid erspart. Re- habilitaLion beeinflussf viele KrankheitsverläufeDositiv" Damit könnten schließlich auch Kosten gespart werden - nicht zuletzt im kostenintensivenSpitalsbereich. r Dls Rehablllt|tlon käm0n mit Finanrierungspoblamen undist östen€ichweit ungerecfi t veneilt. Nachholbedarf gbt es\ror allem bei kanken Kindem. Gesundheits- milisterAlois St(ögef willsie nun bisJahresende in denSüuktuDlan Gesundheit inl€gderen,

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Scharmützel um,,echte" Steuerauf Vermögen

Die Budgeterstellung sorgt

fiirneue ReibereienzwischenöW undSpÜ.

wlEt{ (red.). Die öVp fteut sichüber einen ,,Abschied" des Koali-lionsparmers von den Plänen ftireine Vermögenssleuer, die Spösieht das als Bestätigung, dass dieO\? (anderen) einnahmenseiti-gen Maßnahmen zustimmt. Der-an unterschiedlich fielen amDienstag die Reaktionen in derKoalition auf einen Bericht der.Presse" aus. Darin hatte es qe-heißen, es sei fix. dass die SFömit ihrem Sieben-Punkte-Steuer-plan in die Budgetgesprächegehe, eine ,,echte" Vermögens-steuer werde aber ,,auf die l=aneeBank" geschoben und geprüft. -

OvP-Generalseketär Fritz Kal-tenegger wertet dies als ,,Ab-schied der SPö" von einer Ver-mögenssteuer. Damit sei,,derGier des linken SPö-Flügels nachdem Eigentum des MittölstandesEinhalt geboten".

SPÖ- Bundesgeschäft sftihrerGünther IQäuter will hineeeeneine Zeitungsente gesehen häbin.Die Forderung näch einem se-rechten Steueriystem sei aufrec-ht.Tatsächlich vemeist der SPö-Pressedienst in einer Aussendunsauf das Sieben-Punkte-Prolgramm. Dieses beinhaltet jedoch,wie im ,,Presse"-Bedcht erläutertwurde, keine echte Vermögens-steuer, auf die beisoielsweisä dieSPÖ-Gewerkschaftei ansefi.ihrtvon Wolfgang lQtzian, drän-gen.

FSG-Chef lässt nicht lockerDie sieben Punkte sind: Banken-abgabe, Finanztransaktionssteu-er, Finanäermögenszuwachs-steuer, Reform der Stiftungssteu-er sowie der Gruppenbesteue-rung, Wegfall der Absetzbarkeitvon Managergehältern, Verhin-detn von Steuerhinterziehung.Für Katzian bleibt eine Steuer aüfVermögen von mehr als 500.000Euro, die er seit dem Frühiahr2009 fordert, 'auf dem TaDet.-Beieinem ,,Atrschied", wie ihn dieÖw sieht, sei ,,der Wunsch Vaterdes Gedankens".

Mittwoch, il. August 2010

Backon ab lhoraplo: Mlt ledem Klpfeil wlrd dle i,lotorik geschult, aber auch das Spnchgefühl nach elnem Schlaganfall getörd€rt.

um das andere wieder zu können;htden letzten 15 Jatuen dokumen-Nach einem Schlaganfall ist einer 'iitiä. Z9 sind es.derzeir. Es könn-seiner fume gelähmt, und er hat ten um mindestens 45 mehr sein.Probleme mit dem Sprechen. Das Doch die stehen vorerst noih aufBacken hilft ihm, beides zu über- derwarteliste.winden. Sigrid Brugger könnte mitihrem Schützline theoretisch auchden Ölstand einies Autos messen.Wichtig ist nur, dass er - unter-stützt durch die Hände der Thera-peutin - die Kipferln selbst wickeltund jeden Vorgang, so weit esgeht, laut mir ihr bespricht.

Die Ubunssküche steht im,,Therapiezentium für halbseitigGelähmte" in Wien-Liesine. Dortwird Rehabilitation im Kleiien ge-pflegt. Sie bewirkt oft mehr als wo-chenlange stationäre Aufenthalte.1981 wurde das Zenüum als Dri-vate Initiative gegründet und istauch heute noch das einzige am-bulante Rehab-Zentrum fü-r neu-rologische Patienten im Osten Ös-terreichs. 1100 Patienten mrden

Kostendeckung unmöglichMehr Patienten kann sich das Zen-trum nämlich schlicht nicht leisten.Nicht weil die 13 Therapeutinnenauf den 250 Quadratmetern über.fordert wären, Es liest vielmehr da-ran,,dass clem Gosündhoitssysternein derart effizientes Kleins]rtemnicht genug wert ist. Und so gehtdie Rechnuns eben nicht auf. Füreine 60-Mi-nuten-Theranie be-kommt der Verein von den Kran-kenkassen 40 Euro bezahlt, dassind nu B0 bis 85 Prozent der tat-säcltlichen Kosten. Auf diese Weisesummiert sich das Minus pro JaIrauf 80.000 Euro. Ausgegliclien wirdes durch Spenden, Mitgliedsbeiüä-ge und den Fonds Soziales Wien.

piezentrum, aber auch bei Haus-besuchen, wird Betroffenen ge-zeigt, wie sie allein die Badewannebenutzen können oder wie sierichtig aufdem Sofa sitzen.

Oder wie mm wieder das nötigecleichgewicht fürs Gehen findet.Bei Wolfgang Röhrj ist das einmittlemeile zweieinhalbiähriserProzess. Der 41-lährige mirae lanaus einem Tauchurlaub auf denMalediven gerissen. Noch dzuglaubre man am Urlaubsort, wieauch zurück in Österreich, fataler-weise an einen Tauchunfall. Dieneurologische Behandlung setztemit .tagelanger. Verspätung ein.KOnII mUSSte ln monatelansenAufenthalten in llehab"Kliniienerst wieder das, Sprechen lernen.Physiotherapeutin Kathrin Fischerarbeitet nun noch an seinen mo-to$schen Fähigkeiten.

Sinnlose SchnelltherapienRöhrl will irqendwann wieder sro-ße Kristall lulter produzieren ivicfrüher, zumindest wieder einer Ar-beit nachgehen. Derzeit ist erschon zufrieden, dass er sich zuHause alles selbst machen kann.Und das hat zu einem Gutteil mitdem Liesinger Tageszentrum zutun. Hier, t indet Röhrl, sei die Be-treuung einfach besser, weil inten-siver. Anderswo werden die Ein-heiten aus Kostengründen auf30 Minuten reduzieft. In Liesingarbeitet man nur 60 Minuten mitden Patienten, weil man kürzerePhasen für ineffizient hält.

Auch Rudolf Mattes isl beseis-tert. Er sitzt im Werkraum-ne-benan und {rainiert seine Fein-motorik. Er muss unter Anlei-tung von Steffi Putz 3-D-Würfelmit Spielsteinen nachbauen. DasSchwier ige daran: Einmal be-nutzt er die schlechtere, danndie bessere Hand. An anderenTagen wird die Waschmaschinebefüllt, das BügelbreI verwenderoder der Laptop bedient. MaIesschafft dasl obwohl er schon2004 und 2007 einen Schlasanfallhatte und nicht mehr der Jüngsteist. Und er kommt allein mit demöffentlichen Bus aus Favoritenzur Therapie. Darauf ist er be-sonders stolz - und seine Thera-peutin auch.

Wenn aufrecht sitzen ein Erfolg istvoN CLAUDTA DANNHAUSER REHASIIITATION, Wer nach einem Schlag-

WlEt{. Ein selbst gebackenes Nuss.kipferr mag fein iein. Es geht aber anfa,l! nicht hilflOis bleiben will, braUCht

#'#.:H,?iffi:',HäT:il*:: professionelle Hilfe, Geduld - und spenderrig. Herben Zellhofer übt das eine.

,,Wenn wir nicht so viele ehrenamt-liche Helfer hätten, bräuchten wirnoch mehr", sagt Günter Lenlart,Obmann desvereins.

Dass das so ist, versteht Lenhartnicht: ,,Wir schaffen es, viöle pa-tienten wieder berufsfähig oderzumindest so selbstständisZu ma-chen, dass sie sich wiedör aileinversorgen können, Das spartschließlich auch Pflegege-Id."Christine Schreiner. die theräoeu-tische Leiterin des Zentrums,- gibtzu bedenken, dass man dmitnicht nur alten Menschen das Le-ben erleichtert. Es gibt immermehr Junge, auch Kinder mit Ge-hirnbiutungen und Sch.laeanfäl-Ien. ,,Vor allem deswegen, w:eiI diemedizinische Versorgung besserwird und immer melir Menschenüberleben." Wie sie dann weiterle-ben, ist dem System offensichtlichweniger wichtis und bleibt zäihetubeii im Hinte-rsrund. Im Thera-

TINOL

Der mysteriöseFall Alois Partl

II{NSBRUCK (red./APA). Im tuli hattedie Geschichte bereits für Auf-merksamkeit gesorgt. Damalshieß es, der frühere Tiroler Lan-deshauptmann Alois Partl (öVP)sei über eine Stiege einer Parkga-rage in lnnsbruck gestürzt unddann dort sechs Stunden lang lie-gen geblieben, ohne dass ihÄ je-mand geholfen hätte.

Nun die mögliche Wende: Eswtd nicht mehr nur weqen unter-lassener Hilfeleistmg'ermittelt,sondern auch wegen Verdachtsder Vortäuschung einer strafbarenHandlung. Denn es gibt Zweifel anPartls Version. Der bekannte Tiro-ler Kraftwerksgegner Markus Wil-helm behauptet, Prtls Sturz seieine Feier iri einem ImsbruckerInnenstaddokal vorausgeBmgen.Nach dem offrziellen Essenanlässlich einer Ehrenring-Verlei-hung des landes Tirol an Tiltland-tagspräsident Helmut Mader seimehrere Stunden weitergefeiertworden, ehe Pad gegen 2luhram Nachhauseweg gestüzt underst in der Intensivstation derInnsbrucker ltXinik wieder zu Be-wusstsein gekomen sei.

Aipis Partl bestreitet, alkoholi-slert gewesen zu sein. Er wisse,dass er gegen 15.30 Uhr zu sei-nem Auto aufgebrochen sei.

Gesamtplan für Rehabilitation fehltGesundheitsminister will für bessere regionale Verteilung des Angebots sorgen.

WlEil (c. d.). Wer nach einem Herz-infarkt, einem Schlaganfall, einemUnfall oder einer Krebserkankunszur Rehabil italion wil l, hat derzeäim Priuip und je nach Schwereder Krankheit vier Möglichkeiten.Er nutzt eine stationäre oder eineambulanle Einrichtung, die ent-weder von Privaten oder von denSozialversicherungen betriebenwerden. Der gravierende Unter-schied l iegt dabei in den Kosten.Privaten wird nur ein Teil der Kos-ten ersetzt (siehe oben), die ent-weder Vereine oder eben die Pa-tienten zu trasen haben. Vielebrauchen zude-m erst qar nichtwählen, weil das Anseboiin öster-reich nicht fläche;deckend ist,auch wenn wir im Vergleich zu an-deren Ländem foftschrittlich sind,

cesundheitsminister Alois Stö-ger will die Rehabilitation nun sys-lematisieren, indem er sie mit lah-resende in den öslerreichischeuStrukturplan Gesundheit (öSGtintegriert. Die bisherige Planunglag beim Hauptverband der So-zialversicherungsträger, der 2009österreichweit knapp. 7300 statio-näre Betten für Rehabilitation ge-zählt hat, mitrlemeile die Hä1ftedavon in priwten Einrichtunsen.Augenfii l l ig dabei: Die eklatänreUnteroersorgung 'im Westen Ös-

terreichs und die erstaunlich guteAusstattung im Süden. Was imÜbrigen au-ch fur die 25 ambulan-ten Versorgungseinrichtungen gill

Stöser wil l mit dem öSc-Platlund der damit erzwngenen ge-meinsamen Planung von den So-zialversicherungeD und den Län-dern als SDitalserhalter ftir einebessere regionale Verteilung sor-gen und das Thema auch in dielaufende SDitalskosrendiskussiol,einbeziehen. Eine Bedarfserhe-bung auf Grundlage der Bevölke.rungsstruktur soll klären, in welchen Regionen es noch Nachhol-bedarfgibt.

645 Betten fehlenDer Plan des HauDtverbands weistfür die nächsren-lahre jedenfallsein Manko an 645 stationären Re-ha-Betten und eines von 314 am-bulanten Therapieplätzen aus. Derglößte Bedtrf im ambulanten Sek-tor wäre demnach bei Kranlheitenim Bewegungsapparat (1 18 Plätze)und nach Unfällen (73) gegeben.An dritter Stelle kommen die Be-handlungen nach neurologischenErkrankungen (52), gefolgt vonHerz-Kreislauf- (27) und von Stoff-wechselkrankheiten [15).

Kritisch heruorgehoben wirdauch in dieser Analpe, dass die

Gesundheirssysteme (wie in ande-ren Bereichen) nicht ausreichendmiteinander vernetzt sind. Es gäbezu viele Leistungserbringer, Finan-ciers und aufgeteilte (ompeten-zen. Gleichzeitig fehlen die rechrli-chen Rahmenbedingunqen.

Besonders krass i ind die Man-gel im Bereich der Kinderrehabil i-tation, die erst in den Anftingensteckt Hierwären in den nächsierrzehn Jahren 184 stationäre Betlennotwendig, so die Hauprverbands-Studie. Es ist freil ich noch nichreinmai klar, ob man die Kinderre-habilitation lieber in Kombinationmit den Erwachsenen oder ineinem eigenen Zentrum durch-führen soll, heißt es im Büro vorrGesundheitsminister Stöger:,,Si-cher ist nur, dass es nicht reichenwird, wenn in einer Einrichtungrcinaerzetchmgen ;;fg;'dä;;iweroen..'

ÖVP-Gesundheitssprecher Er-win Rasinger, der seit Jahren aufeinen Ausbau der Kinderrehabil i-lalion dr:ingt, versteht das langeZögern nicht: ,,Nicht nur, dassman den Kindern Leid erspart. Re-habil itaLion beeinflussf vieleKrankheitsverläufe Dositiv" Damitkönnten schließlich auch Kostengespart werden - nicht zuletzt imkostenintensiven Spitalsbereich.

r Dls Rehablllt|tlon käm0n mitFinanrierungspoblamen und istösten€ichweit ungerecfi t veneilt.Nachholbedarf gbt es \ror allembei kanken Kindem. Gesundheits-milisterAlois St(ögef willsie nunbis Jahresende in den SüuktuDlanGesundheit inl€gderen,