Schichtaufbau / Tektonik / Details im Strickbau | Testat 3 · 2013-05-30 · Seite 1 Schichtaufbau...

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Seite 1 Schichtaufbau / Tektonik / Details im Strickbau | Testat 3 _These und Fragestellung Wie werden die Schlüsseldetails Sockel, Dachrand und Öffnungen im doppelten Strickbau ausgebildet? Können die Erkenntnisse aus der Phase 1 in die Detail integriert werden? In den letzten Wochen beschäftigte ich mich mit den Konstruktionsdetails im Strickbau. Interessant war die Feststellung, dass ich sehr rasch die Änderungen im Detail auch in der Struktur auswirkten. Als einen der ersten Schritte und Entscheide in dieser Phase, definierte ich einen Wandaufbau. Die heutigen Normen und Bedürfnisse erstreben einen erhöhten Dämmwert an. Eine zusätzlichen Konstrukionsebenen zur Bestimmung des Dämmperimeters, lassen den Schichtenriss komplizierter erscheinen. Wobei diese Dämmschicht auf verschiedenen Ebenen ihre Aufgabe erfüllen könnte. Als erste Möglichkeit kann der der Blockbau mit einer aussenliegenden Dämmung konstruiert werden. Die Tragschicht, die Blockwand, ist im warmseitig Sichtbar und vermittelt im Gebäude den typischen Strickaucharakter. Die Dämmung wird kaltseitig mit einer Bretterschalung eingekleidet und vermittelt bloss einen Schein des Blockbaus. Die innenliegende Dämmung ist eine zweite Möglichkeit den Blockbau auszubilden. Ausserhalb des Gebäudes kann der Betrachter den Strickbau, die zugleich auch tragend ist, wahrnehmen. Die massiven Balken mit allen Fugen charakterisieren die Blockbaufassade. Innenseitig wird die Dämmung mit einer Holz- schalung oder einem Putz eingekeidet. Als dritte Möglichkeit kann Strickbau doppelt ausgebildet werden, wobei der Zwischenraum mit Dämmstoff ausgefacht wird. Beide Strickschalen können tragen sein. Die Leibungen werden durch diese Konstruktionsmethode sehr tief und ausgestaltet. Gion A. Caminada nutzte dieses Potential bei der Stiva da Morts und liess die Fensterebene von einer Schale auf die andere springen. In einem weiteren Schritt suche ich Lösungen für die Schlüsseldetails von Sockel, Traufe und Öffnung. Der zweischalige Strickbau wird als Ausgangslage für die Primärstruktur definiert. Somit kann ich einen Link zum Entwurfsobjekt schaffen und gleichzeitig an die erste These anknüpfen. Sandro Schmid, 30.05.2013

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Schichtaufbau / Tektonik / Details im Strickbau | Testat 3

_These und Fragestellung

Wie werden die Schlüsseldetails Sockel, Dachrand und Öffnungen im

doppelten Strickbau ausgebildet?

Können die Erkenntnisse aus der Phase 1 in die Detail integriert werden?

In den letzten Wochen beschäftigte ich mich mit den Konstruktionsdetails im Strickbau. Interessant war die

Feststellung, dass ich sehr rasch die Änderungen im Detail auch in der Struktur auswirkten.

Als einen der ersten Schritte und Entscheide in dieser Phase, definierte ich einen Wandaufbau. Die heutigen

Normen und Bedürfnisse erstreben einen erhöhten Dämmwert an. Eine zusätzlichen Konstrukionsebenen

zur Bestimmung des Dämmperimeters, lassen den Schichtenriss komplizierter erscheinen. Wobei diese

Dämmschicht auf verschiedenen Ebenen ihre Aufgabe erfüllen könnte.

Als erste Möglichkeit kann der der Blockbau mit einer aussenliegenden Dämmung konstruiert werden.

Die Tragschicht, die Blockwand, ist im warmseitig Sichtbar und vermittelt im Gebäude den typischen

Strickaucharakter. Die Dämmung wird kaltseitig mit einer Bretterschalung eingekleidet und vermittelt bloss

einen Schein des Blockbaus.

Die innenliegende Dämmung ist eine zweite Möglichkeit den Blockbau auszubilden. Ausserhalb des

Gebäudes kann der Betrachter den Strickbau, die zugleich auch tragend ist, wahrnehmen. Die massiven

Balken mit allen Fugen charakterisieren die Blockbaufassade. Innenseitig wird die Dämmung mit einer Holz-

schalung oder einem Putz eingekeidet.

Als dritte Möglichkeit kann Strickbau doppelt ausgebildet werden, wobei der Zwischenraum mit Dämmstoff

ausgefacht wird. Beide Strickschalen können tragen sein. Die Leibungen werden durch diese

Konstruktionsmethode sehr tief und ausgestaltet. Gion A. Caminada nutzte dieses Potential bei der Stiva da

Morts und liess die Fensterebene von einer Schale auf die andere springen.

In einem weiteren Schritt suche ich Lösungen für die Schlüsseldetails von Sockel, Traufe und Öffnung. Der

zweischalige Strickbau wird als Ausgangslage für die Primärstruktur definiert. Somit kann ich einen Link

zum Entwurfsobjekt schaffen und gleichzeitig an die erste These anknüpfen.

Sandro Schmid, 30.05.2013

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Sockeldetail Mst 1:10Ausschlaggebend für die Befestigung des Sockel-balken ist in dieser Alterntive der Stahlwinkel. Dieser wird auf den ortbeton montiert, der zuvor ausgefräste Balken wir über den Stahlwinkel befestigt. Die Tropfnase verhindert den Blick in die Konstrukion und schützt sie zugleich.

(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

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Sockeldetail Mst 1:10Eine weiter Alternative ist ein Balken, welcher um 90° gedreht wurde. Wie am Beispiel zuvor wird ein Teil als Tropfnase ausgebildet, die wiederum die Konstruktion verdeckt und schützt. die Befestigung am Beton erfolgt nur duch Dübel bzw. Dorn.

(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

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Fensterdetail Mst 1:10Im zweischaligen Blockbau kann das Fenster bei der innneren oder bai der äusseren Schale positioniert werden. Die dabei entstehende Leibungstiefe ist ausschlaggebend für den Gebäudecharakter und kann nicht vernachlässigt werden. Im Beispiel ist die Fensterebene aussenliegend. Das beeinflusst sehr stark die Sturzausbildung, da kaum Dämmung eingebaut werden kann.

(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

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Fensterdetail Mst 1:10Im zweischaligen Blockbau kann das Fenster bei der innneren oder bai der äusseren Schale positioniert werden. Die dabei entstehende Leibungstiefe ist ausschlaggebend für den Gebäudecharakter und kann nicht vernachlässigt werden. Im Beispiel ist die Fensterebene innenliegen. Der tiefe Fensterbank muss zwingend gegen Witterung abge-dichtet werden, die Teile sind deshalb überlappend. Im Sturz kann im Gegenzug Dämmung eingebaut werden wobei n der Deckenkonstrukion die Ssetzung aufge-nommen werden muss.

(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

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(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

Schwebebalken:links: Ein Aufsatzelement, welches oberhalb oder seit-lich mit der Konstruktion befestigt werden kann.rechts: Aussparung für ein Element welches nur ober-halb des Fensters befestigt werden kann.

_Setzmass

Die Setzung findet über die gesamte Fassadenkonstruktion statt. Im Sturzbereich, oberhalb des Fensters,

muss jedoch die Setzung aufgenommen werden. Andernfalls werden die Fensterelemente durch die auf-

kommende Last überbeansprucht. Einen blockierten Fensterflügel oder sogar ein gebrochenens Fensterglas

kann darauf die Folge sein.

Deshalb muss ein Schwebebalken über dem Fensterrahmen eingebaut werden. Dieser muss die Setzung

aufnehmen. Wichtig ist, dass das Fenster und die Konstruktion darüber in der z-Achse sich frei bewegen

kann. In der x- und y-Achse darf sich das Fenster auf keinen Fall bewegen.

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(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

Traufdetail:Massgebend bei diesem Detail ist das Auflager der Dachsparren. Sie liegen auf der Inneren Schale und ermöglichen dadurch einen geschlossenen Dämmpe-rimeter. Die äussere Schale kann bis zum Unterdach geblockt werden oder im Bereich der Sparrendurch-dringung mit einem Brett ergänzt werden.

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_UPSI

In einem weitern Schritt, ist eine Untersuchung rückbezüglich auf die Phase 1 sinnvoll. Ich beschäftigte

mich damals mit einem Verbindungsstück, welches zwei sehr dünne Blockschalen verbinden und statisch

festigen sollte. In meinen Recherchen und Gesprächen mit Holzbauern und Zimmerleute hatte sich jedoch

gezeigt, dass eine derartige Verbindung nur unter Rücksichtnahme der Setzung möglich ist. So muss quasi

ein vertikales Gleitschiene gebaut werden, um die Verschiebungen durch die Setzung aufnehmen zu

können.

Dazu gibt es bereits ein Produckt das in einem solchen Fall zum Einsatz kommen könnte. Upsi Träger heisst

der Name des Produkts.

(Skizzen: Sandro Schmid, 2013)

(Quellen: http://www.artbois.be/images/LignoTrend/LignoDocuTec/031.pdf (29.05.2013))

Bauteil aus der Phase 1:Verbindungsstück zweier Blockschalen. Es soll die Konstruktion aussteifen und statisch wirksam sein.

Upsi-Träger:oben: Ein Bild der Upsi-Verbindungsstege die zwei Schalen verbinden.unten: Skizze einer Wand mit dem positionierten Upsi-Träger.