Schickler Präsentation Branchenhearing Pressewirtschaft

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Branchenhearing Pressemarkt Handlungsperspektiven für die Zukunft der Branche München, 16. März 2009

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Präsentation von Alexander Kahlmann, Partner der Schickler-Unternehmensberatung, am 16. März 2009 auf dem BMWi-Branchenhearing zur Pressewirtschaft. Mit freundlicher Erlaubnis des Autors von Carta online gestellt.

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Branchenhearing Pressemarkt

Handlungsperspektiven für die Zukunft der Branche

München, 16. März 2009

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16. März 2009Branchenhearing Pressemarkt Seite 2

Die Branchenberichterstattung spart nicht an deutli chen Worten zur Situation der klassischen Medien …

� San Francisco Chronicle , eine Zeitung der Hearst-Gruppe, wird möglicherweise dicht gemacht: 50 Mio Dollar Minus brachte allein das Jahr 2008 (25.2.09)

� „Es wird noch viel schlimmer werden, als wir es uns bisher vorstellen können. "Spiegel "-Geschäftsführer Ove Saffe graust es vor der Anzeigenkrise. (25.2.09)

� The Philadelphia Inquirer ist pleite und beantragt Gläubigerschutz. Die Produktion einer der ältesten Zeitungen der USA soll weitergehen. (24.2.09)

� Gratiszeitungen: Metro International hat angeblich einen Kaufinteressenten gefunden, will ihn aber nicht nennen. In der Werbeflaute geht's den Pendlerzeitungen besonders mies . (24.2.09)

� Der US-Verlag Journal Register ist pleite . Er gibt 22 Lokalzeitungen heraus, darunter den "New Haven Register". Damit meldet 2009 bereits der dritte US-Verlag Insolvenz an (23.2.09)

� Der Chef der britischen Mediengruppe Guardian News & Media Tim Brooks will kein Printprodukt mehr auf den Markt bringen. (20.2.09)

Meldungen zur Verlagsbranche innerhalb einer Woche (Auszug)

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16. März 2009Branchenhearing Pressemarkt Seite 3

… die langfristige Sicht auf die wichtigsten Marktda ten bestätigt leider die skeptische Aussicht für Printmedien.

Jährlicher Auflagenrückgang

von 2-3%

x

Trendkurve (strukturgetrieben)

Kurz- mittelfristige Kurve (konjunkturgetrieben)

Deutschland aktuell:Anzeigenrückgänge stärker

als Strukturtrend

Index-Niveau

Trend Anzeigenmärkte (Volumen)

� Konjunktur und Strukturtrend überlagern sich

� Langfristiger Abwärtstrend (in mm) seit vielen Jahren zu beobachten

� Jeder Teilmarkt hat eigene Gesetzmäßigkeit

Trend Lesermärkte (Auflage)

� Leserschwund bei Tageszeitungen und Publikumszeitschriften

� Internet-Angebote sind Verstärker des Trends, nicht Auslöser

� Kompensation durch Paid Content wahrscheinlich Illusion

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Die Trends für Verlage werden die gesamte Branche l angfristig in wiederkehrende Umdenkprozess zwingen.

Bedeutungsverlust kostenpflichtiger Universalmedien

Kostenlose, zielgruppenaffine Angebote sind Reichweitentreiber

Entkoppelung von Werbung und Journalismus

Reichweitenstarke Angebote müssen nicht journalistischer Natur sein

Sinkende Monetarisierung der Print-Reichweite

Brutto-Netto-Schere öffnet sich, erfolgsorientierte Vergütungsmodelle entstehen

Monetarisierung der Online-Reichweite deutlich unte r Print

Print-Reichweite mindestens 10x so hoch monetarisiert wie Online-Reichweite

���� Der Margendruck im Verlagswesen wird sich fortsetze n

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Den aktuellen Entwicklungen müssen Verlagsunternehm en sowohl kosten- als auch erlösseitig begegnen.

Strategische Handlungsoptionen

Kostengerüst kontinuierlich anpassen Effizienzsteigerung

Bestehende Erlösquellen erweitern Konsolidierung

Neue Erlösquellen entwickeln Diversifikation

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Aktuelle Rahmenbedingungen für Verlagsunternehmen b ehindern zum Teil deutlich die existenzsichernde Anpassung der Kostenstrukturen.

Kostengerüst kontinuierlich anpassen

Typische Hebel

� Automatisierung / Zentralisierung

� Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse

� Kooperationen / Fusionen

� Outsourcing

Bewertung

� Rahmenbedingungen behindern die Anwendung dieser Hebel

� Flexibilisierung des Kostengerüstes wird zunehmend zur Existenzfrage

� ABER: Schrumpfung ist kein Allheilmittel, insbesondere auf längere Frist

� Starre Kostengerüste gefährden viele Verlage mehr a ls Veränderungen in der Mediennutzung

(kurz und mittelfristig)

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Erfolgreiche Verlagsunternehmen werden jene sein, d ie konsequent Konsolidierungs-oder Diversifikationsstrategien in ihren jeweiligen Teilsegmenten verfolgen.

Konzentration auf Medienmärkte (heutiges Portfolio)

Nutzung Kernkompetenzen

Optimierung der Renditen

Wettbewerbsfähigkeit

+

+

+

Kaum Marktwachstum

Kaum skalierbare Strukturen

Große Einheiten sind verwundbarer

-

-

-

Diversifikation in angrenzende Märkte(Ausbau des Portfolios)

Neue Kompetenzen

Hohe Wachstumspotenziale

Erschließung von Zukunftsmärkten

+

+

+

Hohe Risikobereitschaft

Hoher Investitionsbedarf

Steigende Komplexität

-

-

-

Konsolidierung vs. Diversifikation

� Es existiert keine strategische „Wunderpille“

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Diversifikation

Während viele Diversifikationsstrategien auf Online -Geschäftsmodellen basieren, sehen wir zukünftig auch einen Trend zu servicebasi erten Geschäftsmodellen.

Online-Geschäftsmodelle Service-Geschäftsmodelle

� Transaktionsbasierte Geschäftsmodelle

� Communities

� Early Stage Investments

� Kaum Eigenentwicklungen

� Trennung vom Verlagsgeschäft

� Eigenständige Markenwelten

� Ausbau von Kernkompetenz in Service-Bereichen

� Effizienz- und Qualitätsführer in ausgesuchten Service-Bereichen

� Medien-Serviceleistungen für Kunden

� Outsourcing-Anbieter für professionelle Services

� Online-Geschäftsmodelle stellen nur eine von mehrer en Diversifikationsstrategien dar

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Die Entwicklung von Service-Geschäftsfeldern führt über den Ausbau bisheriger Stärken bis zum Einstieg in komplett neue Geschäfts modelle.

Entwicklung von Service-Geschäftsfeldern in 2 Phase n

Content

Vermarktung

Kundenservice

Druck

Logistik

Online

Neuprodukte (Content, auch für Dritte)

Verkauf von Drittprodukten

Massenkundengeschäft für Dritte

Neue Drucksegmente für Dritte

Logistikdienstleister für Dritte

Online-Transaktionsplattformen

Public Private Partnership

Betrieb von Bildungsinstitutionen

Outsourcing-Angebot für komplexe Dienstleistungen

� Kundenservice

� Fulfillment

HeutePhase 1: Ausbau

bisheriger Stärken

1 Phase 2: Diversifikation

2

�Direct Services

�IT

BEISPIELHAFT

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Die Verlagsindustrie wird sich dauerhaft mit Strukt urveränderungen auseinandersetzen müssen – entsprechend müssen sie p ositiv bewertet sein.

Kernfrage : Lösen Outsourcing, Zusammenlegung von Redaktionen und stärkere redaktionelle

Kooperationen das Kostenproblem?

� Nicht wenn Sie ein einmaliger Vorgang bleiben

� Der Kern ist nicht das Kostenproblem sondern die Starrheit der Kostengerüste

� Strukturen müssen sich ähnlich schnell anpassen können wie die Märkte

Flexibilität, Flexibilität, Flexibilität … in den St rukturen UND in den Köpfen

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Alexander Kahlmann Partner Tel.: +49 40 376650-40Mobil +49 178 3866540eMail: [email protected]

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