Schleching und Sachrang -...

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Schleching und Sachrang Bergsteigerdörfer am Geigelstein

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  • Schleching und SachrangBergsteigerdrfer am Geigelstein

  • Die Bergsteigerdrfer sind eine Initiative des sterreichischen Alpenvereins, Deutschen Alpenvereins, des Alpenvereins Sdtirol und des Alpenvereins Slowenien (Planinska Zveza Slovenije).

    Bayerisches Staatsministerium frWirtschaft und Medien, Energie und Technologie

    Druck gefrdert durch das Bayerische Staatsministerium fr Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

  • Bergsteigerdrfer und Alpenkonvention 04Vorworte 06bersicht: Schleching und Sachrang 08Geschichtliches 10Besonderheiten 14Tourentipps Sommer 22Tourentipps Winter 35 Naturschutz am Geigelstein: "Natrlich auf Tour" 42Alternativen 44Anreise 45Partnerbetriebe & Schutzhtten 46Karten & Fhrer 49Impressum, Bildnachweis, Literatur 50

    1.Auflage, Mnchen 2017

    Inhalt

    Schleching Aschau i.Chiemgau /Sachrang

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    Bergsteigerdrfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention

    Die Alpenkonvention ist ein vlkerrechtlicher Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro-pischen Gemeinschaft: eine Vereinbarung mit hchsten Zielsetzungen fr die nachhal-tige Entwicklung im Alpenraum. Die Alpen-konvention gilt als ein Meilenstein in der Ge-schichte des Umweltschutzes. Leider ist dies aber nicht ganz der Fall.

    Seit den 1950er Jahren, in denen die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den Grn-dungsdokumenten der internationalen Al-penschutzkommission CIPRA aufscheint, war es bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum Beginn der Umsetzung 2002 ein langer Weg.

    Aber gerade jetzt, wo die Finanzkrise para-doxerweise jeden Umweltschutzgedanken mehr denn je in den Hintergrund drngt, gewinnt die Alpenkonvention als Entwick-

    Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria

    lungsinstrument neue Bedeutung. Es gilt, die acht Protokolle der Alpenkonvention, wo auch immer mglich, anzuwenden, nicht nur im Rahmen von Genehmigungsverfahren, sondern insbesondere im Hinblick auf inno-vative Ideen fr eine nachhaltige wirtschaft-liche Entwicklung auf lokaler Ebene.

    Der sterreichische Alpenverein war ma-geblich am Zustandekommen der Alpenkon-vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit jeher versucht er, die Alpenkonvention fr die breite ffentlichkeit fassbar zu machen, sie von dem zugegebenerweise zum Teil sehr komplizierten Juristensprache loszulsen und in ganz konkreten Projekten mit der Be-vlkerung umzusetzen. Eines dieser Beispie-le ist die Initiative Bergsteigerdrfer. Der Alpenverein legte schon bei der Auswahl der nunmehr 20 Gemeinden und Talschaften in

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    sterreich sowie Ramsau bei Berchtesgaden besonderes Augenmerk auf die Geschichte der Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der Vergangenheit und ganz besonders auf ihre zuknftigen Entwicklungsziele. Denn nicht jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangs-jahren des Alpintourismus ist bis heute ein solches geblieben. Viele Gemeinden haben sich ganz dem Wintertourismus verschrie-ben, haben die Berghnge planiert, entws-sert, Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen gebaut... alles fr den Gast. Fr die ortsansssige Be-vlkerung resultiert daraus die Abhngigkeit von einem sich immer schneller drehenden Erschlieungs-Kapital-Kreisels, dessen Hhe-punkt noch nicht erreicht scheint.

    Mit den Bergsteigerdrfern nimmt sich der Alpenverein mit den Sektionen und dem Stndigen Sekretariat der Alpenkonvention sowie mit Hilfe einer Frderung des Minis-teriums fr ein lebenswertes sterreich, des Europischen Landwirtschaftsfonds und des Bayerischen Staatsministeriums fr Wirt-schaft und Medien, Energie und Technologie jenen Gemeinden an, die sich bewusst fr eine nachhaltige, eigenstndige und selbst-bewusste Entwicklung entschieden haben.

    Merkmale aller Bergsteigerdrfer sind ihre Ursprnglichkeit und Ruhe, ihre Lage im Alpenraum mit einer entsprechenden Re-liefenergie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpine Geschichte, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Alpinkompetenz. Zusammen mit den Sektionen des Alpenvereins wird an einer umfangreichen Angebotspalette an Aktivitten, die ohne technische Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes, kann sich der Gast in einer weitestgehend unverbrauchten Land-schaft aktiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen, Schnee-schuhwandern, Langlaufen und Rodeln ste-hen auf dem Programm. Auch schlechtes

    Wetter ist kein Hindernis, sich drauen zu bewegen: von gefhrten geologischen oder ornithologischen Wanderungen bis hin zum Besuch von Bergwerksstollen, Museen und alten Werksttten gibt es eine Vielzahl von Mglichkeiten. Oft reicht aber auch schon ein warmes, trockenes Pltzchen am Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes Buch - zum Beispiel ber die Alpingeschichte der Region um einen verregneten Nachmittag zu genieen.

    Kurzum, die Bergsteigerdrfer sollen eine Gsteschicht ansprechen, die sich Urlaubs-orte im Alpenraum aussuchen, in denen es beschaulicher und ruhiger zugeht. Gste, die einen Aktiv-Urlaub in der Natur erleben wol-len, die Eigenverantwortung und Umweltbe-wusstsein mitbringen oder zumindest sehr offen dafr sind. Und mit dem Besuch in ei-nem der Bergsteigerdrfer entsteht eine ech-te Symbiose: Denn whrend der Gast endlich den Alltag hinter sich lassen kann, werden in den Gemeinden Arbeitspltze gehalten, knnen kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus-kommen finden, werden Nchtigungen auf Schutzhtten gebucht, findet das regionale, kulinarische Angebot seine Abnehmer und genau DAS entspricht einer gelebten Umset-zung der Alpenkonvention die Balance zwischen Schutz der Gebirgsregionen und einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Oberstes Ziel ist es, die Wertschpfung in der Region zu halten und nicht an irgendeinen regionsfremden Investor abzugeben.

    Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und Flei auszahlen werden, aber wir sind davon berzeugt: Die Bergsteigerdrfer knnen eine echte Vorreiterrolle fr die Umsetzung der Alpenkonvention im Alpenraum einneh-men.

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    SchlechingWir sichern uns die Heimat nicht durch den Ort, wo, son-

    dern durch die Art, wie wir leben. (Georg Baron von rtzen)

    Heimatverbundenheit, Besitz hochwertiger Naturrume, ein sorgsamer Umgang mit den-selben, eine intakte Dorfgemeinschaft mit ge-lebtem Brauchtum, Pflege der Kulturlandschaft, naturvertrglicher Tourismus und dies inmitten einer herrlichen Bergwelt diese Kriterien soll ein Bergsteigerdorf erfllen.Schleching lebt ge-nau so. Schon immer.Die besondere Lage des Ortes im Durchbruchs-

    tal der Tiroler Ache sowie die Liebe der einhei-mischen Bevlkerung zu den umliegenden Ber-gen fhrte bereits in den dreiiger Jahren des vorigen Jahrhunderts dazu, dass wagemutige Schlechinger schwierige Kletterrouten an der Kampenwand erschlossen. Rasante Tiefschnee-abfahrten von Breitenstein und Geigelstein fan-den statt, die ersten Sommerfrischler genossen Wanderungen in unverflschter Natur.Nach dem zweiten Weltkrieg setzte sich der Aufstieg Schlechings als Fremdenverkehrsort fort. Dass man mit Gipfelerlebnissen um den Ur-laubsgast warb, verstand sich von selbst. Der Ort machte sich aber auch im alpinen Skilauf durch die Ausrichtung international besetzter Meister-

    Herzlich willkommen...

    Brgermeister Josef Loferer aus Schleching (links) und Peter Solnar aus Aschau/Sachrang (rechts)

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    begleitet. Heute nennt man dies Identitt oder Authentizitt. Wir sagen dazu einfach: Hier bin ich daheim. In Sachrang sind viele unterschiedliche Men-schen daheim und jeder ist eine Persnlichkeit fr sich. So lebt und pulsiert das Dorf wie kaum ein anderer Ort inmitten schnster Natur- und Kulturlandschaft. Das einzigartige Naturschutz-gebiet Geigelstein, die vielen Almen und Gipfel ringsum sowie das Priental machen es leicht die Schnheiten der Natur und die Kraft der Schp-fung hier besonders intensiv zu fhlen und zu spren.Das Museum fr das weit bekannte Universal-genie des Mllner Peter von Sachrang zeigt vorbildlich und aktuell, was ein Mensch fr die Gemeinschaft leisten kann. Zahlreiche Konzerte und Meisterkurse, Vereins- und Trachtenfeste, Kunst- und Handwerkermarkt, Almauf- und Abtriebe, die Bayerisch-Tirolerische lbergwall-fahrt, die Gaststtten, der Dorfladen, die Bewoh-ner machen das Leben zwischen Tradition und Moderne jederzeit fein sprbar. Die Vergangenheit bewahren wird sichtbar durch die zahlreichen denkmalgeschtzten und liebevoll erhaltenen Gebude und der wert-vollen Barockkirche St. Michael. Dieses schne, sichtbare und echte Leben in Sachrang spren und wertschtzen auch unsere Gste, welche sich in den vielen familiren Unterknften in je-der Jahreszeit gerne verwhnen lassen.Durch die Auszeichnung zum Bergsteigerdorf fhlen wir uns geehrt und in der Richtigkeit un-seres Weges besttigt und gestrkt. So zu leben, wie wir sind und das bewahren, was uns dazu die Schpfung geschenkt hat, ist unser Weg und Ziel, im Bewusstsein unserer Verantwortung fr uns alle. Gehen Sie mit uns, wir laden Sie dazu herzlich ein ins Bergsteigerdorf Sachrang.

    ...am Geigelstein!

    schaften einen Namen. In einer Zeit, in der viele Ortschaften auf alpinen Massentourismus setzten, gingen wir in Schle-ching andere Wege: Ganz bewusst entschieden wir uns bereits Mitte der neunziger Jahre fr einen naturvertrglichen Tourismus, den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft, die Strkung der Regionalitt, die Sicherung der Landwirt-schaft sowie die Frderung einer umwelt-freundlichen Energiegewinnung. Mit diesen Zukunftsthemen wurde Schleching zur Wiege des komodells.Die etwa zur gleichen Zeit beginnende Dorfer-neuerung war ein wichtiger Untersttzer dieser nachhaltigen Ortsentwicklung. Viele innovative und zukunftsweisende Projekte wurden seit-dem angestoen und verwirklicht. Unsere Heimat fr die nachfolgenden Genera-tionen sowie Erholungssuchenden lebens- und liebenswert zu erhalten, ist uns Verpflichtung. Denn: Nachhaltigkeit gelingt nur durch Weiter-entwicklung! Fr die Art, WIE wir Heimat leben, wurde uns nun das Prdikat Bergsteigerdorf verliehen. Wir Schlechinger sind sehr stolz dar-auf und heien Sie herzlich willkommen!

    SachrangSachrang ist nicht nur ein Ort: Sachrang ist un-ser Leben, unsere Heimat, unser Zuhause, unser Dorf. In der Vergangenheit, im Jetzt und in der Zukunft. Dies zu erkennen, mit anderen gemeinsam dar-ber nachzudenken und letztendlich zu spren, wer wir waren, sind und sein werden diese Gedanken haben die Menschen, die hier leben, beim Projekt Bergsteigerdorf von Anfang an

    Josef Loferer1. Brgermeister der Gemeinde Schleching

    Peter Solnar1. Brgermeister der Gemeinde Aschau i.Chiemgau

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    SchlechingBergsteigerdrfer am Geigelstein

    LAGEDie beiden Orte Schleching (569 m) und Sachrang (738 m) liegen tief eingebettet in den Chiemgauer Alpen sdlich des Chiem-sees. Umgeben sind die Bergsteigerdrfer von einer lieblichen Voralpenlandschaft mit saftigen Wiesen, bewaldeten Voralpengip-feln und den typischen schroffen Gipfelst-cken der nrdlichen Kalkalpen.

    Verbindendes Element beider Orte ist der bekannteste Berg des Chiemgaus: der Geigelstein (1.808 m). Schleching liegt am Fue der Ostseite im Achental, Sachrang im Priental westlich des Berges.

    Das Gebiet rund um den Geigelstein zhlt aufgrund der hohen Artenvielfalt zu einer beson-ders wertvollen Bergregionen der Bayerischen Alpen. Bereits 1991 entstand daher das gleich-namige Naturschutzgebiet.

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    Sachrang

    GEBIRGSGRUPPENChiemgauer Alpen

    WICHTIGE GIPFELGeigelstein (1.808 m)Kampenwand (1.668 m)Breitenstein (1.661 m)Weitlahnerkopf (1.615)Spitzstein (1.598 m)Hochplatte (1.586 m)Zinnenberg (1.565 m)Wandberg (1.454 m)Rudersburg (1.434 m)

    SCHUTZHT TEN

    Priener Htte(1.410 m)(N 47.701950 O 12.327783)DAV-Sektion Prien

    Spitzsteinhaus (1.252 m)(N 47.704450 O 12.243333 )DAV-Sektion Bergfreunde Mnchen

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    Sowohl das Tiroler Achental als auch das Prien-tal waren schon frh in ein dichtes alpines Handelsnetz eingebunden erst als wichtige bergnge fr den Handel mit Metall, spter auch mit Wein, Kse und vor allem Salz. Nahe der lbergkapelle bei Sachrang fand man mehrere Kupferbeile und zwei Gussbrocken aus der Zeit von 3200 bis 2200 vor Christus. Im Schlechinger Tal geben Bronzefunde aus der frhen bis spten Bronzezeit (1800 bis 800 vor Chr.) im Bereich der uralten Saumwege bei-derseits der Tiroler Ache Zeugnis vom Handel.

    Schleching

    Auch keltoromanische Flurnamen sind Zeu-gen der frhen Geschichte. Der Ortsname Schleching, als das frhere Slehingin ein echter ing-Ort, spricht fr eine flchenhaf-te Besiedlung im 7. bis 9. Jahrhundert nach Christus.

    Im Mittelalter hatten die Schlechinger Bauern als Sumer die Aufgabe, fr die Grundherr-schaften, z.B. fr das Salzburger Domkapitel und fr die Chiemgauklster, Wein aus Sd-tirol mit ihren Rssern auf den Saumwegen ber das Gebirge zu transportieren. Mehre-re, heute meist verfallene Burgen der adeli-gen Herrschaften im Bereich der Saumwege, dienten dem Schutz der Handelswege. Auer der Marquartsteiner Burg gehrten dazu auf Schlechinger Gebiet die Rendsburg in Met-tenham, die Rudeggersburg ber der Achen-schlucht bei Ettenhausen und hoch oben die Streichenburg. Die Streichenritter wurden mehrmals zwischen 1160 und 1190 urkund-lich erwhnt. Herr Hartwicus de Strichen verstarb 1184 und sein jngerer Bruder Chu-no kam im dritten Kreuzzug 1190 mit Kaiser Friedrich Barbarossa ums Leben.

    Geschichtliches

    Historisches Foto der Gemeinde Schleching

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    In Schenkungsurkunden des Klosters St. Pe-ter in Salzburg und des Salzburger Domkapi-tels aus der Zeit von 1122 bis 1147, sowie des Klosters Baumburg aus dem Jahr 1135 wurde der Ort Slehingin zum ersten Mal erwhnt. Durch solche Schenkungen wurden neben dem bayerischen Herzog auch Klster und Kirchen zu Grundherren der Schlechinger Bauern, deren Hofsttten im Marquartsteiner Grundbuch von 1569 bis 84 ausfhrlich be-schrieben sind.

    Viele der Hausnamen haben sich ber 600 Jahre kaum verndert. Familiennamen, die im ltesten Salzburger Urbarium aus dem Jahre 1385 auftauchten, sind bis heute als beim Hof gebliebene Hausnamen erhalten. Viele der Hfe sind vom Herzog eingerichte-te Schwaighfe, schon 1302 erwhnte Milch-wirtschaftshfe, deren Aufgabe es war, v.a. auf den Almen Kse fr die Grundherrschaft herzustellen.

    Die Grundherrschaft endete um 1830 und die nunmehr freien Bauern wurden von ihren hohen Abgabenlasten befreit. Von kirchli-cher Seite her blieben sie aber eingebunden in eine strenge Sozialstruktur. Zur Mutter-pfarrei Grassau gehrend war Schleching ab 1709 Vikariat und erst ab 1921 selbstndige Pfarrei. Heute gehrt sie zum Pfarrverband Oberes Achental mit drei kunsthistorisch wertvollen Gotteshusern: die sptbarocke Pfarrkirche St. Remigius, die romanisch-spt-gotische Marienwallfahrtskirche in Raiten und die Streichenkirche St. Servatius mit den

    sptgotischen Wandmalereien aus der Zeit um 1430.

    Sachrang

    Im Mittelalter gehrte Sachrang zum Chiem-gauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums Chiemsee. Der Salzburger" Rdiger von Walchen errichte-te im 13. Jahrhundert eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfgung der bayerischen Herzge wieder abgebro-chen werden mussten, da sie den Bau auf Aschauer Gebiet als unrechtmig errichtet ansahen.

    Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie Freyberg mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehrte nun zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedlungen unterstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. Gegen 1827 endete die Herrschaft der Grafen von Preysing auf Schloss Hohenaschau.

    Rund 150 Jahre spter (1978) wurde die da-mals eigenstndige Gemeinde Sachrang im Zuge der bayerischen Gebietsreform in die Gemeinde Aschau i.Chiemgau eingeglie-dert. Die Gemeinde bestand bis dahin aus insgesamt 15 Ortsteilen mit einer Flche von knapp 3900 Hektar. Heute bildet das ehe-

    Schmuggeln in Nacht und Nebel Auf den Wegen der SumerDunkle Gestalten, Wegelagerer und Schmuggler sollen sich vor vielen Jahren und Jahrhunderten in den Wldern um Schle-ching zwischen Bayern und Tirol herumgetrieben haben. In den dichten Wldern huschten sie in Nebelnchten unbemerkt ber die Grenze auf alten Pfaden und Wegen, die auch schon die Kelten und Rmer kannten. Code scannen fr einen Audiobeitrag zum Thema:

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    malige Gemeindegebiet Sachrang die Ge-markung Sachrang innerhalb der Gemeinde Aschau i.Chiemgau.

    Die wunderschne Barockkirche St. Micha-el prgt das Ortszentrum. Der jetzige Bau wurde 1687/88 nach den Plnen von Gio-vanni Gaspare Zuccalli und Lorenzo Sciasca aus Mitteln der Grafen Preysing von Ho-henaschau errichtet. Das Deckengemlde stammt von Simon Zaglacher aus dem Jahr 1768. Die Kirche diente u. a. als Drehort fr die ZDF-Komdie Der Bergpfarrer mit Ste-phan Luca in der Hauptrolle sowie fr den Film Gttliche Sophie.

    Von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1879 leb-te ein groer Teil der Menschen im Chiemgau neben der Salzgewinnung und -verarbeitung von der Eisenindustrie. Nachdem das bereits im Mittelalter an der Kampenwand gewon-nene Erz zu sprde war (Schlechtenberg), bediente sich Pankraz von Freyberg (15081565) des geeigneteren Rohstoffs von den Erzlagersttten am Kressenberg (nahe Neu-kirchen). Von den Gruben kam das Erz in die Schmelzfen in Mhlwinkel bei Bergen (vor-her Siegsdorf ), wo in einem ersten Arbeits-schritt sogenannte Flossen gegossen wur-den. Fr die Weiterverarbeitung an Ort und Stelle fehlte es wegen der Salzsiedereien in

    Reichenhall an Holzkohle. Also transportier-te man die Eisenflossen zum Hafen von Gra-bensttt, von dort via Chiemseepltten bis Bernau, wo es auf Fuhrwerken verladen zu den fen nach Hohenaschau-Hammerbach gekarrt wurde.

    Im Priental und darber hinaus verdienten die Menschen ihren Lebensunterhalt vor allem als Forstarbeiter, Khler, Fuhrleute, Nagelschmiede, Hammerwerker, Drahtzie-her, etc. Nahezu jeder hatte mittelbar oder direkt mit der Eisenindustrie zu tun. Als 1879 aus Rentabilittsgrnden die Aschauer Wer-ke geschlossen wurden, stellte dies fr den westlichen Chiemgau eine groe Rezession dar. Die damals fr die Verhttung arg aus-gebeuteten Wlder haben sich wieder erholt, Ortsnamen wie Hammerbach oder Kohlstatt zeugen jedoch bis heute von dieser Zeit.

    Der berhmteste Sachranger ist der Mllner-Peter, brgerlich Peter Hueber oder Peter Huber (17661843). Er war neben seiner T-tigkeit als Mller auch Musiker und Univer-salgelehrter Heilkundler und Chirurg. Ne-ben dem Mllner-Peter hat Sachrang einen zweiten berhmten Sohn: Der 1942 gebore-ne Filmregisseur Werner Herzog wuchs hier auf.

    Geigelstein (1.808 m) und Alpenplan - Eine Erfolgsgeschichte

    Seltene Orchideen, Kohlrschen, Tpfel-Enzian: Als Chiemgauer Blumenberg ist er be-kannt, dabei war er bis Anfang der 1990er hart umkmpft: Seit den 1970er Jahren gab es Plne, ihn als Skigebiet zu erschlieen unter anderem mit Bergbahnen und einer Skischaukel, die Sachrang im Westen mit Schleching im Osten verbinden sollte. 1991 wurde der Geigelstein als Naturschutzgebiet erklrt. Der 1972 in Kraft getretene Alpen-plan und die Bgerinitiative Rettet den Geigelstein konnten eine Erschlieung verhin-dern. Dank des Alpenplans konnten auch Schleching und Sachrang Bergsteigerdrfer werden!

    Der DAV setzt sich mit dem Projekt Bergsteigerdrfer fr die Frderung des naturver-trglichen Tourismus in den Alpen ein.

    Mehr Info: alpenverein.de/alpenplan >>

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    Einfach nur die Berge. Danke Alpenplan.

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    BesonderheitenSchleching und Sachrang

    Breitenstein (links) und Geigelstein (Mitte) von Schleching aus

    Ein ganz eigener Menschenschlag sind die Schlechinger und Sachranger. Sie laufen nicht jedem Trend oder dem Kommerz hin-terher, sondern schauen darauf, was fr ihr Dorf langfristig gut ist. Sie verkaufen weder sich noch ihre Heimat.

    Dass sie sind, wie sie sind, hngt sowohl mit der geografischen Lage als auch mit der jn-geren Geschichte zusammen: Schleching und Sachrang liegen beide am Talschluss und an der Grenze zu Tirol. Die historische Verbin-dung zwischen beiden Drfern fhrte ber die Berge. Ende der achtziger Jahre stand ein riesiges Skigebiet zur Diskussion, erschlos-sen durch Bergbahnen von Aschau, Grassau,

    Schleching, Sachrang und sogar der tiroler Seite. Es wurde mehr als hei diskutiert, fast ging ein Riss durch die Bevlkerung und viele hofften auf eine positive wirtschaftliche Ent-wicklung. Schlielich setzten sich Umwelt-schtzer und Naturliebhaber durch. Anstelle von Skischaukel und Hotelburgen entschied man sich 1991 gegen den Massentourismus und fr das Naturschutzgebiet Geigelstein.

    Heute ist man froh ber diese Entscheidung. Eine gewachsene Kulturlandschaft im Tal und auf den Almen, Flsse, Wasserflle und Quellen, nachhaltig gepflegte Berg- und Schutzwlder, Naturdenkmler und drei Na-turschutzgebiete stehen fr eine sehr hohe

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    Breitenstein (links) und Geigelstein (Mitte) von Schleching aus

    Lebens- und Landschaftsqualitt.

    Tradition und Brauchtum

    sind fest in den beiden Bergtlern verwur-zelt. Eine starke Gemeinschaft hlt die Orte lebendig. Dies spiegelt sich in besonderer Weise in den Aktivitten der Ortsvereine wi-der. Die Trachtenvereine dGamsgebirgler Schleching und dGeigelstoana Sachrang bereichern das Dorfleben. Dabei haben sie nichts mit der kommerziellen Folklore vieler populrer Volksmusiker zu tun. Sie stellen ge-wachsenes Kulturgut dar zuallererst fr die Einheimischen, wobei Gste und Besucher jederzeit willkommen sind.

    Schon seit 1876 eng verbunden als Part-ner sind auch die Veteranenvereine von Schleching und Sachrang. Die Bergwacht-bereitschaften beider Ortschaften retten gemeinsam verunglckte Sommer- und Win-terbergsteiger.

    Viele Parallelen sieht man darberhinaus in der jngsten Entwicklung der beiden Orte: Das Dorfleben blht wieder auf. Im Bewusst-sein, dass Kinder die Zukunft bedeuten, setzt sich in Sachrang der Kindergarten-Erhaltungs-Verein fr den Fortbestand des Kindergartens ein. In Schleching haben die Schlechinger Murmeltiere e.V. mit Eigenleis-tung und Spendenmitteln erreicht, dass von

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    Seiten der Gemeinde ein Kindergarten und Jugendraum in einem denkmalgeschtzten Bauernhaus eingerichtet wurde.

    Regionale Nahversorgung durch erfolgrei-che Konzepte

    Der Sachranger Dorfladen wurde 2010 von Brgern Sachrangs genossenschaftshnlich in der Rechtsform Unternehmergesellschaft haftungsbeschrnkt und still gegrndet. Er arbeitet ohne Gewinnabsicht und dient nur dem Gemeinwohl durch die Sicherung der Nahversorgung. Heute bietet der Laden nicht nur Bio-Produkte lokaler Direktver-markter an, er hat sich mit einem kleinen Caf zum sozialen Dorfmittelpunkt entwi-ckelt. Whrend frher die Sachranger nach Aschau oder Niederndorf zum Einkaufen

    fuhren, planen heute viele Auswrtige den Dorfladen als Einkaufsstopp fr Kse, Speck, Wurst usw. ein.

    hnliches vollzog sich in Schleching. Hier Stand 2013 der rtliche Lebensmittelladen berraschend vor der Schlieung. Innerhalb von sechs Monaten grndeten die Brger eine Dorfladen UG. Die Gemeinde erwarb das bisherige Geschftshaus und vermie-tet es an die UG. Das Gebude wurden mit Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm Bayern saniert und so die Nahversorgung bergangslos gesichert.

    Die Brger beider Orte haben bewiesener-maen denselben Zeitgeist, der sich auch mit Begeisterung um den Erhalt ihres ur-sprnglichen Chiemgauer Ortsbildes und ihrer Chiemgauer Traditionen bemht.

    Ein Teil des geschtzten Huserensembles in Sachrang

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    BesonderheitenLebendiges und liebenswertes Schleching

    Der Schlechinger Dorfplatz ist viel mehr als nur die lebendige Dorfmitte, er ist die gute Stube, eingerahmt von Rathaus mit Kinder-krippe, Kindergarten, Schule, Brgerhaus, Musikpavillon und Dorfstadl. Er wurde im Rahmen der Dorferneuerung mit den Br-gern geplant und groteils in Eigenleistung umgesetzt. Dazu wurde eine Durchgangs-strae umgeleitet, das alte Feuerwehrhaus abgerissen und umgesiedelt, die Gebude am Platz saniert und ein Brunnen aufgestellt. Jetzt finden auf dem Dorfplatz Feste, Mrkte sowie Konzerte statt und im Alltag dient er als Begegnungssttte fr Jung und Alt.

    Um das Ortsbild zu bewahren, pflegen und bewusst gestalten zu knnen, wurde fr Sa-nierungen von Gebuden und Neubauten eine Baufibel ausgearbeitet. Anhand von Bei-spielen werden darin Anregungen gegeben. Auerdem machen Haustafeln das baukultu-

    relle Erbe und die Geschichte der Gebude sichtbar.

    Schleching beschftigt sich seit 2014 aktiv mit der Erhaltung des Ortes und hat hierzu eine Gemeindeentwicklung mit gezielter Erfas-sung von leerstehenden Gebuden sowie un-bebauten Grundstcken eingeleitet. Es wird versucht die Potentiale konsequent zu nutzen.

    Zur Erhaltung und Verbesserung der Lebens-qualitt hat die Gemeinde selber beispielge-bende Projekte realisiert. Neben dem bereits erwhnten Kindergarten in einem ehemali-gen Bauernhaus, der Errichtung der Kinder-krippe im Rathaus und dem Dorfladen in ei-nem ehemaligen Geschftshaus wurde dort im Obergeschoss und Dachgeschoss eine Wohngemeinschaft fr Senioren und Behin-derte eingerichtet. Sie wird ber das Soziale Netzwerk Schleching, einer organisierten

    Dorfplatz Schleching - die gute Stube

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    Nachbarschaftshilfe, betreut. Die Feuerwehr zog in ein aufgelassenes Gewerbegebude um. Auerdem wurden dort Rumlichkeiten fr Bergwacht und Schtzen mit den jeweili-gen Mitgliedern geschaffen. Erfreulicherweise folgten und folgen auch zahlreiche Privatei-gentmer dem Beispiel der Gemeinde. Sie sanieren Gebude und fllen sie wieder mit Leben.

    Die Wiege des komodellsBereits in den neunziger Jahren ging Schle-ching einen wesentlichen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, mit dem komodell Schle-chinger Tal. Dieses ruht auf vier Sulen: Dem Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft, der Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe, einem naturvertrglichen Tourismus sowie dem Ausbau umweltfreundlicher Energien. Der ganzheitliche Ansatz wurde zwischenzeit-

    lich auf neun Gemeinden im Achental ausge-weitet und entwickelte sich zum komodell Achental.

    Dazu passt auch das E-Brgermobil. Es steht fr Fahrten des Sozialen Netzwerks Schle-ching, aber auch fr jeden Brger zum Aus-leihen zur Verfgung. Eine Stromtankstelle fr E-Autos und E-Rder ist entsprechend instal-liert. Am Sport- und Freizeitgelnde konnte auf Initiative der Ortsvereine und mit deren tatkrftiger Untersttzung ein Radl-Parcours fr die ganze Familie errichtet werden.

    Viele Gesangs- und Musikgruppen wie die Alphornblser und eine 50 Mann starke Mu-sikkapelle mit 150-jhriger Tradition stehen fr die Musikalitt in Schleching. Beim alljhr-lichen Hirtenspiel machen bereits die Kinder mit.

    Almwirtschaft: Das komodell Achental ist vorzeigeprojekt zur Erhalt der Almwirtschaft und Frderung regio-naler Kreislufe.

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    BesonderheitenGeschtztes historisches Sachrang

    Im Ortskern von Sachrang leben rund 290 Menschen, hauptschlich von kleinstruk-turierter Landwirtschaft und sanftem Tou-rismus. Der innere Ortskern wird von der wunderschnen Barockkirche St. Michael dominiert und steht komplett unter Denk-malschutz. Das historische Huserensemble sieht nicht nur aus wie aus einem Heimatfilm, es wird regelmig als Kulisse dafr genutzt.

    Besonders stolz ist Sachrang auf den Mll-ner-Peter, brgerlich Peter Hueber (17661843). Er war neben seiner Ttigkeit als Mller auch Musiker und Universalgelehrter Heilkundler und Chirurg. Er verfgte ber eine eigene Apotheke und beschftigte sich mit Astronomie sowie Sprachforschung. In seinem Nachlass sind u.a. zwei umfangreiche Handschriften mit Heilrezepturen aus jener Zeit erhalten.

    Bekannt wurde er durch Carl Oskar Renners erfolgreichen Roman Der Mllner Peter von Sachrang, den das Bayerische Fernsehen 1978 als Dreiteiler verfilmte. Diesem Um-stand verdankt Sachrang eine gewisse Be-kanntheit und das kleine Museum, in dem das Leben und die Zeit des Peter Hueber dar-gestellt werden. Wichtig ist der Mllner-Peter bis heute wegen seines musikalischen Schaf-fens: Er komponierte und sammelte viele No-ten. In seiner Notensammlung fanden sich auch Stcke Mozarts und Hollers, deren Zeit-genosse er war. Dieser Notenschatz wurde zufllig in der Pfarrkirche entdeckt und wird als musikalisches Erbe bis heute gepflegt.

    Musik von Weltniveau erklingt auch heute in Sachrang wenn das Musik Forum Sachrang zu Konzerten einldt. Der weltweit anerkann-te Oboist Prof. Hansjrg Schellenberger und seine Frau, die Harfenistin Margit-Anna S, organisieren jhrlich Meisterkurse fr Oboe, Horn, Harfe und Gesang, die von Teilneh-

    mern aus der ganzen Welt besucht werden. Auch die im Jahresverlauf stattfindenden Konzerte zeugen vom Knnen und Enthusi-asmus der Schellenbergers in ihrer Wahlhei-mat Sachrang.

    Die fast schon kitschig-idyllisch gelegene l-bergkapelle (siehe Foto) ist jeweils am dritten Sonntag im September Ziel der Bayerisch-Tiroler Wallfahrt, zu der Pilger von beiden Seiten der Grenze kommen. Die Zelebranten sind abwechselnd aus sterreich und Bay-ern. Sogar der emeritierte Papst Benedikt war whrend seiner Zeit als Erzbischof von Mnchen-Freising schon dort.

    Oberhalb der beiden Bergsteigerdrfer breiten sich neben nachhaltig gepflegten Bergwldern weite Almgebiete aus. Die ge-wachsene Kulturlandschaft im Tal und auf den Almen sowie Quellen, Bachlufen, Was-serfllen und Auen zeichnen die Landschaft um Schleching und Sachrang herum aus und machen beide Orte ebenso liebenswert wie lebenswert.

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    Unterhalb der Hochplatte ragt aus dem Kalkriff, das sich von der Zellerwand bis zur Kampenwand zieht, ein Felssporn der Teufelsstein (siehe Foto). Sein besonderes Merkmal sind zwei riesige Lcher im Gipfel-bereich. Wie sind diese entstanden?

    Nicht weit von diesem Felssporn entfernt lag ber Jahrhunderte die Wolfsalm, von der nur noch zwei total berwucherte Grundmauern zu sehen sind. Viele Jahre hauste dort eine gottvergessene und liederliche Sennerin. Als sie es wieder einmal gar zu arg trieb, kam ei-nes Tages der Teufel auf einem Feuerschweif reitend ber die Hochplatte zu Besuch. Frchterliche Angst berkam die Sennerin. Sie ahnte nichts Gutes und wollte, bevor der Satan berhaupt in ihre Nhe kam, ihr Leben schtzen.

    Eilends nahm sie einen geweihten Palm-buschen auseinander und legte Zweig um Zweig mglichst eng um den Kaser. Der Ring war bis auf eine kleine Lcke, an der ein Wacholderbusch stand, geschlossen. Der hllische Besuch fuhr wutschnaubend um die Htte herum, die Palmktzchen hinder-ten ihn am Zugang zur Alm. Er bettelte die Sennerin an und versprach ihr Gold und Ge-schmeide, wenn sie seine Hauserin und K-chin wrde.

    Schleich di, i mog net! I schau, dass mir de Muttergottes von Alttting hilft! rief die Sennerin. Nach Nennung der Gottesmutter krmmte sich der Teufel. Er zitterte am gan-zen Krper und seine Stimmung nderte sich schlagartig. Er stampfte frchterlich mit den Hufen. In diesem Augenblick entdeckte er die Lcke am Wacholderbusch, schwang sich mit seiner hllischen Schrgabel ber die un-geweihte Stelle und landete mit einem Satz vor der Kasertr, der Sennerin den Eingang versperrend.

    Kein langes Federlesen machte er, sondern

    BesonderheitenDie Sage vom Teufelsstein

    nahm die Ungehorsame unter den Arm und so sehr sie sich wehrte, fuhr er samt mensch-licher Last in die Luft. Pfeilgerade flog er mit den Hrnern voraus gegen die Felswand und mit frchterlichem Getse durch diese hin-durch. So entstand das erste groe Loch im Felsen.

    Zurckblickend entdeckte der Teufel seine im Gebsch stecken gebliebene Ofengabel. Mit der Faust schlug er unter dem Flug ein Loch in den Felsen und griff mit der freien Hand nach der Gabel. So entstand das klei-nere zweite Loch.

    Als der Bauer nach einiger Zeit auf die Alm kam, fand er nur das verlassene Vieh, die sonderbar ausgelegten Palmzweige, den vom Hllenspie angesengten Busch und die zwei schwarz umrandeten Lcher in der Felswand vor. Die Sennerin aber blieb spur-los verschwunden. Von da an wurde die Alm nie mehr bestoen, der Felssporn mit den beiden Lchern aber hie fr immer Teufels-stein.

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    BesonderheitenRegion in Aktion

    Region in Aktion ist ein grenzberschrei-tendes Netzwerk von fnf Initiativen aus dem Priental (Bayern) bis Niederndorferberg (Tirol) in den Chiemgauer Alpen und in sei-nem Wesen etwas sehr Auergewhnliches. Das Netzwerk arbeitet und organisiert sich selbstndig auf demokratischer Basis. Dazu gehren:

    Der Prientaler Bergbauernladenmit eigenem Ladengebude am Bahnhof Aschau wird seit 1999 von mehreren Direkt-vermarktern als GbR und mit Untersttzung des Frdervereins gefhrt. Der grenzber-schreitende Bauernmarkt bietet regionale buerliche Produkte an. Jeweils freitags ge-ffnet gibt es neben Lebensmitteln aus bu-erlicher Herstellung auch den Kontakt zwi-schen Verbrauchern und Bauern.Infos unter: www.prientaler-bergbauernladen.de

    Sachranger Dorfladen

    Der Dorfladen sichert die Nahversorgung im abgelegenen Bergdorf.Alle Infos unter: www.der-sachranger.de

    Die genossenschaftliche Sennerei Hatzen-stdt

    Die Sennerei verarbeitet die Biomilch von rund 60 Berghfen im tiroler Gebiet Niedern-dorfer Berg (www.biokserei-tirol.at).

    Das Modellprojekt Bauernland und Bauers-leut

    macht seit 2003 ffentlichkeitsarbeit zu The-men der Berglandwirtschaft und ist ein Bei-spiel fr umweltvertrglichen Tourismus. Die Akteure sind in erster Linie Buerinnen. Bis heute nahmen rund 20 000 Menschen an ei-ner der angebotenen Themenwanderungen bzw. an Rundgngen teil.

    Alle Informationen unter:www.bavarian-walking.de undwww.bauernland-und-bauersleut.de

    Das Bergbauernmodell Sachrang

    Die jngste der fnf Initiativen hat den Erhalt der Artenvielfalt und die Entwicklung inno-vativer Bewirtschaftungsformen in der Alm- und Berglandwirtschaft zum Ziel.

    Die Akteure der fnf Initiativen eint ihr ge-meinsames Engagement in der lndlichen Entwicklung der Grenzregion des oberen Priental und auf dem Niederndorfer Berg (Tirol). Zukunftsweisend sind die innovati-ven Formen der Zusammenarbeit zwischen Bauern und Verbrauchern, den Handlungs-feldern Landwirtschaft, Lebensmitteler-zeugung und Vermarktung, Umwelt- und Naturschutz sowie dem Tourismus und der Kommune Aschau i.Chiemgau. Der Zusam-menschluss der fnf Initiativen zum "Netz-werk Region in Aktion" erfolgte im Herbst 2015 aus Anlass einer Einladung in das EU-Parlament nach Brssel.

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    Tourentipps Sommer

    LEICHTE WANDERUNGEN

    Schleching: Kneipp-Weg nach Ettenhau-sen (4 km / 75 Hm / 1,5 - 2 h)Sehr einfache Rundwanderung auf Wegen, Pfaden, im Wald und im Bachbett.Start: Schleching, Haus des GastesDer Kneipp-Weg fhrt durch Wald und Haide von Schleching aus sdwestwrts nach Etten-hausen, von dort an den Fu des Spitzbergs und ber Wiesen wieder zurck nach Schle-ching. Unterwegs bietet er die Mglichkeiten zum Barfugehen, ein Kneipptretbecken und Mehrgenerationenspielgerte auszuprobieren.

    Schleching: Schmugglerweg / Samer-Rund-weg (12 km / 543 Hm / 4 - 4,5 h)Familienfreundliche, sehr abwechslungsreiche,

    schattige Rundwanderung mit vielen Highlights und Einkehrmglichkeiten.Route: Ettenhausen Entenlochklamm Strei-chen Wagrain EttenhausenStart: Ettenhausen Geigelstein-ParkplatzEinkehrmglichkeiten:Gasthaus Klobenstein, Gasthaus Streichen Die technisch einfache Wanderung fhrt als Rundweg von Ettenhausen ber den Schmugglerweg zum Wallfahrtsort Maria Klobenstein in der wilden Entenlochklamm und weiter ber den Samerweg zum Strei-chen (Kirche und Gasthaus).

    Zu sehen gibt es unterwegs einen Wasserfall sowie die ehemalige Grenze mit Grenzhus-chen und alten Schildern, die nicht mehr

    Faszinierende und bewegende Augenblicke im Geigelsteingebiet

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    ernst zu nehmen sind. ber die Tiroler Ache fhrt eine Hngebrcke in der Entenloch-klamm.

    Wallfahrtskirche Maria Klobenstein und/oder Gasthaus Klobenstein: Einer Sage zufolge fiel vor langer Zeit ein Felsblock von der Rauen Nadel. Ein Mtterlein, das gerade dort stand, berlebte jedoch, da sich der Stein teilte und sie verschonte. Aus Dankbarkeit wurde Maria Klobenstein errichtet. Das Wirtshaus aus dem Jahr 1765 war frher eine beliebte Einkehr fr Wilderer und Schmuggler.

    ber den Samerweg geht es hinauf zum Streichen mit der Streichenkirche St. Serva-tius, ein Kunstkleinod aus dem 14. Jahrhun-dert

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    Im Suchfeld nach " Touren in den Berg-steigerdrfern Schleching und Sachrang" eingeben, und die entsprechende Tou-renliste auswhlen!

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    hlz abzweigt. Nach der Querung eines Alm-wirtschaftsweges fhrt er durch den Mr-chenwald" mit wilden Felsbrocken, hohen Fichten- und Tannenbestnden und dann ber offene Weideflchen zum Ortsteil Berg. Hinter der kleinen Brcke fhrt der Talgraben rechts bachaufwrts, vorbei an der Ruine der ehemaligen Wasserkraftanlage Labenbach, auf einem schmalen Pfad zum romantischen Wasserfall.

    Der Rckweg quert die Staatsstrae Aschau-Sachrang nach Westen, wo er ber den Prien-tal-Wanderweg Nr. 12 ber bewaldete Anh-hen zurck nach Sachrang fhrt.

    Sachrang: Wildbichl-Alm(6,3 km / 303 Hm / 2 h) Einfache, familienfreundliche und schattige Rundwanderung zur Wildbichl-Alm (1033 m;

    Sachrang: Wasserfall in Berg(4,3 km / 150 Hm / 1,5 h)Kurzer, kindergeeigneter Rundweg zu einem versteckten WasserfallStart: Dorfplatz in Sachrang (Alternativ Wan-derparkplatz Geigelstein / Priener Htte)Wer sich in Sachrang umschaut, kommt kaum auf die Idee, dass sich hier irgendwo ein Wasserfall verbirgt. Dabei ist der Talgra-ben-Wasserfall (der nur selten so genannt wird) beim Ortsteil Berg zwar weder spekta-kulr hoch noch wasserreich. Aber gerade da er so versteckt liegt, auergewhnlich schn. Er hat sich gut 150 Meter vom Priental weg in den Hang zurckgegraben.

    Der Rundweg beginnt am Dorfplatz in Sach-rang. Nach berquerung der Staatsstrae geht es ber den Forstweg, bis nach der Pumpstation links ein schmaler Pfad ins Ge-

    Wanderregion Achen- und Priental rund um den Geigelstein

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    Einkehrmglichkeit mit umwerfender Aussicht)Start: Aschach 730 m (Gasthaus Mllner-Alm)Tipp: Abstecher zur lbergkapelle (1,2 km und 40 Hhenmeter extra)Es gibt nur wenige Pltze, die so einfach zu erreichen sind und trotzdem eine so umwer-fende Aussicht bieten wie die bewirtschaf-tete Wildbichl-Alm. Man sollte an schnen Tagen keine Bergeinsamkeit erwarten.

    ber einen schattigen Weg bzw. Steig geht es durch den Wald zgig aufwrts, bevor man eine Lichtung und bald auch die Wild-bichl-Alm erreicht. Der Abstieg fhrt in wei-ten Serpentinen ber die Zufahrt zur Alm, bis in einer Kurve nach rechts ein schmaler Pfad in den Wald abbiegt und bald flach ber Wie-sen und Felder zurck nach Sachrang fhrt.

    BERGTOUREN

    Schleching: Taubensee-Wanderung(12,6 km / 862 Hm / ca. 5 h)Technisch einfache Rundwanderung zum herrli-chen, auf 1138 m gelegenen TaubenseeStart: unterer Streichen-Parkplatz (Schleching-Achberg beim Gasthof Streichen)Das Auge des Chiemgaus wird der abfluss-lose Taubensee gerne genannt. Er liegt in 1138 m Hhe und ist damit einer der hchst-gelegenen Seen Deutschlands. Die Grenze zwischen Deutschland und sterreich luft quer durch den See.

    Der Weg fhrt vom unteren Streichen-Park-platz ber die Chiemhauser Alm (von Anfang Mai bis Ende Oktober bewirtschaftet) und den Kroatensteig (ganz leichte Kraxelei) ber eine Anhhe zum Taubensee.

    Nach rechts gehts ca. 300 m zur Taubensee-htte (1.165 m), nach links zum See. Direkt am See wandert man entweder links am Ufer entlang (baden mglich) und krzt da-mit die Tour etwas ab. Nach rechts fhrt ein bewaldeter Steig auf eine Hochalm (Stoiben-mseralm, von Ende Mai bis Anfang Okto-

    ber bewirtschaftet). Weiter gehts Richtung Oberwssen und kurz vor der Schlierba-chalm nach links zurck zur Chiemhauseralm und zum Streichen. Oberhalb der Haideralm lohnt sich der Abstecher nach links vorbei an der Peterer-Alm zum Berggasthof Streichen und der Streichenkapelle St. Servatius.

    Schleching: Hochplatte Gipfel(9,2 km / 1167 Hm / 5 - 6 h)Sonnige Rundwanderung auf traumhaften Wegen und mit begeisternder Aussicht am west-lichen Torwchter des Achtentals.Einkehr: Oberauerbrunst-Alm (nur am Wo-chenende), Piesenhausener Hochalm (600 m extra; nur zur Weidezeit)Die beiden schnsten Steige (ber das Ram-sental oder ber die Oberauerbrunst) fhren von Sden hinauf. Die Tour ist daher schon oft frh im Jahr und bis tief in den Herbst mglich. Die Strecke fhrt im Uhrzeigersinn vom Parkplatz Mhlau (620 m) durch das Ramsental und den Ramsensteig zur Piesen-hausener Hochalm (1320 m) auf den Gipfel der Hochplatte (1589 m).

    Abstieg: ber einen schmalen, steilen Steig direkt nach Sden, vorbei am Teufelsstein zur Oberauerbrunst-Alm (970 m) und weiter hin-ab nach Mhlau.

    Sachrang: Spitzstein Gipfel(10,6 km / 917 Hm / 5 h)Grtenteils sonniger Sdanstieg auf den sd-westlichsten Gipfel des Chiemgaus. Technisch einfach, konditioneller Anspruch mittel. Herrliche Aussicht auf Kaisergebirge und Zillertaler AlpenStart: Wanderparkplatz SachrangDie Wanderung auf den Spitzstein ist ein beliebter Klassiker und man wird dort kaum allein unterwegs sein. Wegen der schnen Wege, der Aussicht und der schnen Einkehr-mglichkeiten (Spitzsteinhaus, Gogl-Alm, Stoana-Alm) lohnt sie sich trotzdem.

    Die Wanderung fhrt vom Geigelstein-Parkplatz (730 m) nach Sachrang hinein und

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    unmittelbar nach der Kirche rechts hinauf Richtung Mitterleiten. Nach der Kehre biegt rechts vor einem Wasserhuschen ein Pfad in den Wald ab. Er quert ein paar Wiesen und steigt dann stetig, teils steil an, vorbei an der Mesner-Alm (1097 m) bis er auf gut 1200 m den Wald verlsst und auf einen Fahrweg stt. Hier geht es links zum Spitzsteinhaus (1252 m). Zum Gipfel geht es vom Haus di-rekt nach Norden aufwrts, ber offene Alm-wiesen und auf den letzten 100 hm durch den Wald.

    Abstieg: Zurck zum Spitzsteinhaus und von dort weiter direkt nach Sden, abwrts ber ausgedehnte Almflchen. Whrend der teils sprlich markierte Weg links am Waldrand entlang fhrt, locken nach rechts Abstecher zur Gogl-Alm sowie zur Stoana-Alm (beide bewirtschaftet). Auf Hhe Stoana-Alm (1045 m) biegt der Pfad links in den Wald hinab zur Mitterleiten (850 m), eine kleine Ansamm-lung wunderschner Bauernhuser. Von dort

    geht es direkt ber eine weitere Wiese runter ins Tal nach Sachrang.

    Schleching: Geigelstein Gipfel von Osten(15,3 km / 1.186 Hm / ca. 7h)Der Geigelstein (1.808 m) ist der zweithchste Gipfel der Chiemgauer Alpen auf bayerischem Boden und als Blumenberg sowie fr seinen super Ausblick bekannt. Von Osten fhrt diese lange, aber abwechslungsreiche Rundwande-rung auf den Geigelstein. Start: Geigelstein-Parkplatz in EttenhausenEinkehrmglichkeiten: Berghotel Breitenstein (1.100 m), Wuhrsteinalm, Wirtsalm, Priener Htte (mit Ab- und Wiederaufstieg), Rossalm, Haidenholzalm (Bewirtung auf den Almen nur whrend der Weidezeit)Es geht zunchst schattig durch Wald, dann ber Almwiesen und schlielich steil im Zick-zack durch Latschen auf den Gipfel.

    Vom Parkplatz Geigelstein in Ettenhausen

    Der Gipfel des Geigelsteins

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    fhrt der Weg Nr. 8 zur Wuhrsteinalm (1120 m) und weiter durch das schne Almgebiet ber einen Weg zur Wirtsalm (1421 m). Hier endet dieser und ein kleiner Steig (Weg Nr. 8) fhrt durch den latschenbewachsenen im Sommer sonnig-heien! Sdosthang des Geigelsteins zum Gipfel.

    Abstieg: In nrdlicher Richtung zum Geigel-steinsattel (hier Abstieg zur Priener Htte mit Rckweg ber das Karl mglich) oder ber ein Plateau zur 1.700 m hochgelegenen Rossalm (1685 m; eine der hchst gelegenen Almen Deutschlands). Von der Rossalm fhrt der Weg Nr. 8 am Schneegraben vorbei zur Haidenholz-Alm. Ab hier kann man zwischen der Forststrae (Weg Nr. 8) oder einem Steig (Weg Nr. 81) hinunter zum Ausgangspunkt whlen.

    Tipp: Als Zweitagestour mit bernachtung auf der Priener Htte

    Sachrang: Geigelstein Gipfel von Westen(18 km / 1.103 Hm / 7- 8 h)Viele Routen fhren auf den Geigelstein, diese zhlt zu den schnsten und ruhigeren. Lange Bergwanderung, zu weiten Teilen auf schmalen Pfaden und Steigen durch Wlder und ber Almwiese.Start: Sachrang Wanderparkplatz GeigelsteinEinkehrmglichkeiten: Priener Htte (ganzjhrig), einfache Bewirtung auch auf Schreckalm und Ackeralm whrend der WeidesaisonVom Parkplatz zunchst wie bei der Wan-derung zum Wasserfall in Berg. Nach dem Abstecher zum Wasserfall zurck Richtung Berg und vor dem Ende des Waldes scharf nach rechts und steil bergauf (schmaler, oft zugewachsener Steig). Auf etwa 870 m quert der Steig den Forstweg (weiter auch oft etwas zugewachsen). Auf 920 m erreicht man wieder den Forstweg, den man quert und fr rund 300 m dem Fahrweg Richtung Schachen folgt. Dann scharf rechts auf einen schmalen Steig abbiegen (Schild: Geigel-stein ber Schreckalm).

    Nach 1,5 - 2 h erreicht man die Schreckalm (1.403 m), idyllisch gelegen zwischen Bu-men und mit herrlicher Aussicht. Ab hier geht es links bergauf ber offenes Wiesengelnde und vorbei an der Sulzingalm zur Oberka-seralm (1493 m). Den Geigelstein-Gipfel hat man hier im Blick einfach den Schildern fol-gen und vom Geigelsteinsattel durch dichte Latschen zum Gipfel (1.808 m).

    Abstieg: Der Aufstiegsroute folgend zurck bis zur Oberkaseralm und von dort nach links abwrts an der Bergwachthtte vorbei zur Priener Hte (1.410 m). Ab hier folgt man fr gut 400 m dem Fahrweg, bis ein unschein-barer Almpfad nach links abbiegt und an einem kleinen Tmpel vorbei zur Acker-Alm fhrt (1321 m). Von hier ber einen Fahrweg zurck zum groen Forstweg, links abwrts, bis unmittelbar nach dem steilen Geflle nach links ein schmaler Wanderpfad abwrts abzweigt. Nach einem Kilometer erreicht er wieder den groen Forstweg, dem man die letzten 4,3 km bis zum Parkplatz folgt.

    Tipp: Als Zweitagestour mit bernachtung auf der Priener Htte

    Sachrang: Prientaler Gipfel-Reibn(44 km / 2.800 Hm / 2-4 Tage)Abwechslungsreiche Rundwanderung von 2- 4 Tagen mit Httenbernachtung ber die Gipfel rund ums Priental. Start: Wanderparkplatz Sachrang / Geigel-stein

    Das Priental liegt parallel zum Inntal und da die Gletscher der letzten Eiszeit das Tal wie einen Seitenarm durchflossen, hat es keinen echten Talabschluss. Die Prientaler Gipfel-Reibn fhrt vom Wanderparkplatz Geigel-stein in Sachrang zunchst auf die Ostseite des Tals ber den Gipfel des Geigelsteins, vorbei am Rossalpenkopf, ber den Weitlah-ner und den Dalsensattel zur Kampenwand. Von dort gehts hinab nach Aschau (Alterna-tive: Kampenwandbahn) und ber die Berge auf der Westseite des Tals (Aberegg, Klausen-

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    berg, Zinnberg, Brandlberg und Spitzstein) wieder zurck nach Sachrang. Die Strecke fhrt zu groen Teilen ber Gipfel und Hhen und lockt mit einem grandiosen Panorama. Dennoch ist sie nirgends ausgesetzt oder gefhrlich. Nur beim Abstieg vom Weitlah-nerkopf wartet ein kurzer seilversicherter Abschnitt, aber auch der ist nicht ausgesetzt.

    Tipp: 3,5 Tage mit Start am Mittag, bernach-tungen auf der Priener Htte, der Sonnenalm, und der Frasdorfer Htte.

    Abschnitt 1: (7,1 km / 745 Hm / 2,5 h): Parkplatz (730 m) Talgraben-Wasserfall Talalm Priener Htte (1.411 m).

    Abschnitt 2(10,2 km / 875 Hm Aufstieg / 805 Hm Ab-stieg / 4 5 h)Priener Htte Geigelstein (1808 m) vorbei am Rossalpenkopf Rossalm Weitlahnerkopf (1615 m) Dalsensattel (1078 m) Kampenwand / Sonnenalm (1476 m).

    Abschnitt 3(11,5 km / 407 Hm Aufstieg / 929 Hm Ab-stieg / 4 h)Sonnenalm (1.467 m) Steinlingalm (1.450 m hier evtl. Abstecher zum Kampenwand-Gipfel (+ 1 h) Maximiliansweg Hohenaschau (616 m) Hofalm Frasdorfer Htte (960 m)

    Abschnitt 4(15,2 km / 792 Hm Aufstieg / 1.011 Hm Ab-stieg / 6 h):Frasdorfer Htte (960 m) Laubensteinsattel (1.273 m) Aberegg (1.463 m) Predigtstuhl (1.494 m) Klausenberg (1.554 m) Klausenht-te (1.508 m) Feichtnalm (1.472 m; zur Weidezeit bewirtet) Brandlberg (1.516 m) Spitzsteinhaus (DAV; 1.252 m) Mesneralm (1.097 m) Sach-rang Parkplatz (730 m)

    Schleching: Schlechinger Reibn (75,6 km / ca. 5.000 Hm im Auf- und Abstieg / 45 Tage)Lange und anstrengende, aber sehr abwechs-

    lungsreiche Mehrtageswanderung auf die Gipfel rund um das AchentalStart: Schleching-Ettenhausen Geigelstein-ParkplatzAbschnitt 1(18,4 km / 1.542 Hm Aufstieg / 760 Hm Ab-stieg / 78 h)Ettenhausen Parkplatz (611 m) Entenloch-klamm Staffen (600 m) Rudersburg (1.430 m) Karkopf (1.510 m) Breitenstein (1.661 m) Priener Htte (DAV, 1.411 m)

    Abschnitt 2 (10,2 km / 788 Hm Aufstieg / 730 Hm Ab-stieg / 45 h)Priener Htte Geigelstein (1808 m) vorbei am Rossalpenkopf Rossalm Weitlahnerkopf (1615 m) Dalsensattel (1078 m) Kampenwand / Sonnenalm (1476 m).

    Abschnitt 3(20,6 km / 1.417 Hm Aufstieg / 1.433 Hm Abstieg / 89 h)Sonnenalm Steinlingalm (1.467 m) Kam-penwand-Gipfel (1.669 m) Piesenhausener Hochalm (1.319 m) Hochplatte-Gipfel (1.587 m) Staffnalm (1.050 m) Hofkapelle Mar-quartstein (542 m) Agergschwendalm (1.040 m) Hochgernhaus (1.461 m)

    Abschnitt 4 (10,8 km / 457 Hm Anstieg / 1.288 Hm Ab-stieg / 4,5 h)Hochgernhaus (1.461 m) Hochgern (1.748 m) Hasenpoint (1.587 m) Rechenberg (1.366 m) Oberwssen (650 m)

    Abschnitt 5(15,6 km / 780 Hm Aufstieg / 803 Hm Ab-stieg / 5,5 h)Oberwssen (640 m) Hinterwssen Schlier-bachtal Stoibenmseralm (1.278 m) Tau-bensee Taubenseehtte (1.165 m) Chiem-hauser-Alm Streichen (801 m) Achberg (700 m) Wagrain Brcke ber Tiroler Achen (570 m) Ettenhausen Geigelstein-Parkplatz

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    MOUNTAINBIKE-TOUREN

    Dank der Forst- und Almwirtschaft in Schle-ching und Sachrang gibt es ein dichtes Netz an Wegen von straenartigen Forstauto-bahnen bis hin zu einer Vielzahl an Single-trails. Dies macht das Biken in der Region sehr abwechslungsreich. Und die vielen Ht-ten und Almen bieten jede denkbare Str-kung an.

    Schleching: MTB-Tour rund um die Gscheu-erwand (22,7 km / 659 Hm)Leichte bis mig anstrengende Tour von Schleching entlang der Tiroler Achen nach Un-terwssen und von dort nach Sden hinauf zum Langrcken an der waldigen Gscheuerwand. Bei der Abfahrt keinesfalls den kleinen Abstecher zum Streichen auslassen!Start: Schleching, "Brgerhaus"Fahrtechnik: einfach

    Schleching "Brgerhaus" B307 queren und auf einem Feldweg in einem Bogen zum Achendamm am Mhlbach links ab bis zum Parkplatz Mhlau (an B307) am Mettenha-mer Filz entlang Richtung Raiten Brcke ber Tiroler Achen nach Unterwssen am Balsberglift vorbei nach 8,7 km im Wald rechts abbiegen und in Serpentinen aufwrts bis auf 1.132 m kurvig durch den Wald sanft abwrts bis zur Haideralm auf 872 m links abbiegen und an der Peterer-Alm vorbei zum Streichen (18,4 km 814 m) Streichen-Park-platz Brcke ber Tiroler Achen Uferweg nach links, am Sportplatz vorbei zurck nach Schleching.

    Sachrang: Spitzsteinhaus (12,7 km / 543 Hm)Kurze, aussichtsreiche und technisch sehr leichte Bike-Tour ber sonnige Wiesen und Almen.

    Mit dem Mountainbike im Chiemgau

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    Start: Sachrang, Wanderparkplatz Geigelstein, 738 mFahrtechnik: einfachTipps: Abstecher zu Fu auf den Spitzstein (1596 m; 340 hm, leicht, 1 h Aufstieg)Vom Parkplatz die schmale Kirchstrae hin-auf vor dem letzten Bauernhof in Reiche-nau rechts ab (Schild Spitzsteinhaus) und ber Wiesenpfad aufwrts nach etwa 400 m beim Asphalt rechts hinauf vorbei am Bauernhof Stein (980 m) nach insgesamt 4 km zweigt auf 1000 m die Strae hinauf Rich-tung Spitzsteinhaus ab. Am Parkplatz (1.207 m) endet der Asphalt weiter auf steilem Schotterweg zum Spitzsteinhaus (1.252 m). Abfahrt wie Auffahrt.

    Sachrang: Geigelstein-Runde ber Wand-berghaus und Wildbichl (19,9 km / 770 Hm)Abwechslungsreiche MTB-Rundtour mit herrlicher Aussicht, grtenteils auf einfachen Forstwegen und einigen Trails. Eine der beliebtes-ten Touren im Chiemgau. Mehrere schne Almen und Htten laden zur Einkehr ein.Start: Sachrang Wanderparkplatz GeigelsteinFahrtechnik: grtenteils einfach, kurze Schie-bepassagenTipps:- Von der Priener Htte lsst sich noch der Geigelstein zu Fu mitnehmen (400 hm, 1:45 h zustzlich).- Wandberg sdlich auf Singletrail umfahren- Abstecher zur Karspitze (1.241 m) oberhalb der Wildbichlalm (20 min zustzlich)Parkplatz Sachrang (730 m) auf Forststra-e bis zur Priener Htte (1.405 m) ca. 1,1 km die Auffahrtsroute zurck und dann im steilen Geflle scharf links auf Almweg zur Acker-Alm (1.367 m; zur Weidezeit bewirtet) Singletrail mit Schiebepassage zum Wand-berghaus (1.350 m, bernachtung mglich) Schild Richtung Rettenschss folgen und zur Rettenbachalm dort rechts ab auf Wan-derweg (Beschilderung Sachrang, Wildbichl, Karspitze) und ber die Wiese SCHIEBEN (!) nach Drehkreuz rechts auf den Fahrweg und durch Wald zur Wildbichlalm (1.050 m)

    knapp 3 km weiter ins Tal auf breitem Fahr-weg bis dieser zur Asphaltstrae wird nach 150 m bei einigen Husern rechts abbie-gen; Schild Sachrang der Asphalt endet am Gschsserhof dem ko-Kultur-Weg (Wanderweg / Singletrail mit einigen kurzen Schiebestellen) bis zum Parkplatz folgen.

    Schleching: Rund um den Geigelstein (42,3 km / 1.965 Hm)Lange, anstrengende und sehr abwechslungsrei-che Tour rund um den GeigelsteinFahrtechnik: einfachStart: Dalsen-Parkplatz in MhlauTipps: Kleine, aber steile Abkrzung vom Wan-derparkplatz in Huben nach ca. 13 km mglichVom Dalsen-Parkplatz ber Forstweg und spter Almen hinauf zum Dalsensattel (4,9 km, 1.078 m) durch den engen Klausgraben (schne Badegumpen!) hinab nach Hainbach (662 m) ber den Priental-Wanderweg nach Sachrang vom Geigelstein-Parkplatz in Sachrang (732 m) ber Forststrae fast 700 hm hinauf zur Priener Htte (1.405 m) 600 m zurck und in der Kurve links auf Fahrweg Richtung Ottenalm, Kssen abbiegen lange Abfahrt bis zur Rieder-Alm (28,1 km; 845 m) links abbiegen zur Ottenalm (29 km; ganzjhrig bewirtschaftet) und ber einen Sattel (965 m) hinab nach Kssen (587 m) hier NICHT auf den Schmugglerweg durch die Entenloch abbiegen (Bikeverbot beachten) stattdessen Brcke ber die Kssener Ache und dann nach links (leider) 6,6 km der stark befahre-nen Bundestrae ber die Grenze bis zur Brcke in Wagrain folgen nach rechts ber den Achen-damm und Schleching zurck nach Mhlau.

    Konditionsstarke Biker ersparen sich die Bun-destrae zwischen Kssen und Schleching in-dem sie in der Abfahrt nach Kssen nach 29,6 km auf 935 m links abbiegen und den steilen Fahrweg Richtung Karalm hinaufkurbeln nach 3,3 km auf 1.270 m rechts nach Osten abwrts abbiegen kurz nach einer Alm wird der Pfad zum Forstweg in weiten Kurven fast 670 hm direkt hinab zum Geigelstein-Parkplatz wei-ter durch Ettenhausen und Schleching nach Mhlau.

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    KLET TERNLngere Routen gibt es in den Ortsgebieten von Schleching oder Sachrang keine (wer diese sucht, findet diese vor allem im nahen Kaisergebirge und an der Kampenwand). Dennoch locken mehrere Sportklettergebie-te und Klettergrten ambitionierte Kletterer ebenso wie Freizeitsportler und Familien.

    Schleching: Klettergarten Zellerwand (685 m)Grtes und beliebtestes Sportklettergebiet im Chiemgau: bei 220 Routen von 4c bis 8a, guter Absicherung und kurzem Zustieg bleiben keine Wnsche offen. Die sdseitige Ausrichtung ermglicht Klettern frh im Jahr und im Herbst, an warmen Tagen sehr hei. Der Zellersee ldt zum Baden ein.Schwierigkeiten: 4c - 8a, Schwerpunkt 5c - 7aWandhhe: bis 80 m, fr die meisten Routen reicht ein 70m-SeilAusrichtung: Sd - OstZugang: Parkplatz 50 m vor der Schranke des Campingplatz Zellersee. Durch den Camping-

    platz, Forstweg fr 500 m nach links folgen und Steig nach rechts bis zur Wand folgen (15 min).Sperrungen: Von 15.2. bis 15.7 darf nicht hher als eine Seillnge geklettert werden! Rechts der Route Arbeit macht krank gene-relles Kletterverbot

    Schleching: Klettergarten Klobenstein (685 m)Oberhalb der Wallfahrtskirche Klobenstein und der wunderschnen Entenlochklamm liegt ein kleines, aber feines und groenteils gut abgesi-chertes Sportklettergebiet mit viel Tradition. Es berwiegt technisch anspruchsvolle Wand- und Plattenkletterei in kompaktem Fels.Schwierigkeiten: ca. 60 Routen von 4c - 8a, die meisten zwischen 6b und 7aAusrichtung: SdwestZugang: Von Schleching auf der B307 in Richtung Kssen bis zur Staatsgrenze. Park-mglichkeiten nach dem Tunnel rechts. Auf der stlichen Straenseite fhrt rechts des Steinschlagschutzgitters ein Pfad in 10 min steil hinauf zur Wand.

    berschreitung der Kampenwand

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    Sachrang: Spitzstein-Nordostwand (1.340 m)Anspruchsvolle, alpine Sportkletterrouten an der wenig erschlossenen und schattigen Nordost-wand des Spitzsteins. Fr den Abenteurer warten bis zu 5 Seillngen in kompaktem, aber manch-mal auch unstrukturiertem Kalk.Schwierigkeiten: UIAA VIIXAusrichtung: NordostWandhhe: 100 m, bis 5 SeillngenZugang: Zu Fu vom Parkplatz in Innerwald (Beschilderung Spitzstein spter Klausen folgen; Wanderweg 8 bzw. 220) ca. 1:20 h. Die weniger Gehfreudigen fahren zum Parkplatz (1145 m) unterhalb des Spitzsteinhauses und gehen ber die Aueralm zum Wandfu (3040 min; Beschilderung Klausen folgen).Die gut 500 m breite und teils ber 100 m hohe Nordostwand des Spitzsteins fristet ein

    wenig ein Schattendasein, was im eigent-lichen Sinne des Wortes im Hochsommer ihr groer Vorteil ist. Der Wandfu liegt auf etwa 1.340 m Hhe und die gesamte Wand ab dem spten Vormittag im Schatten.

    Aus diesem Grund und da die alpinen, meist senkrechten bis leicht berhngenden Mehr-seillngenrouten mehr fordern als nur locke-re Klettergartenkletterei, geht es hier sehr ruhig zu. Die Absicherung erfolgt groteils ber Bohrhaken manchmal mit durchaus sportlichen Abstnden. Einen Satz Klemm-keile sollte man also mit dabei haben.

    Sportkletter-Region Achental / Schleching: An der Zellerwand

    Wasserfall bei Berg / Sachrang >>

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    PADDELN / RAFTING

    Schleching: Entenlochklamm Wildwasser fr Jedermann (WW I-II; 5 km, 45 min)Zwischen Kssen und Schleching hat sich die Tiroler Ache durch die Felsen gegraben und diese wunderschne Schlucht geschaffen. Einstieg: Kssen am Ortsende Richtung Schleching beim Bauhof; N 47 40' 19'', E 12 23' 55''Ausstieg: Groer Parkplatz bei der Brcke ber die Tiroler Ache bei Wagrain; N 47 42' 29'', E 12 23' 37''Tipps: Die Abschnitte davor (7 km ab Erp-fendorf, maximal WW II) und danach (8,8 km bis Wehr in Marquartstein; WW I) knnen ebenfalls befahren werden.Bei normalem Pegel und wenn sich keine Bume verkeilt haben, wird die Strecke mit Wildwasser III bewertet und es drohen kaum Gefahren. Dennoch nie auf die bliche Sicherheitsausrstung verzichten!

    Die Tiroler Achen bei Klobenstein

    Naturschutz

    Im Naturschutzgebiet Geigelstein gilt in den ausgewiesenen Ruhezonen vom 1. Dezember bis 31. Mai ein Betretungs-verbot, im brigen Zeitraum ein Wege-gebot. Ausnahme ist die Skiroute Rossalm vom 1. Dezember bis 31. Mrz entlang der Skimarkierung. Die Sdseite des Breiten-steins und das "Karl" drfen vom 1. De-zember bis 31. Mai nicht betreten oder befahren werden. Zum Breitenstein sind der Zugang und die Abfahrt ber die Nordseite wieder mglich. Informationen zum Schutzgebiet:-www.alpenverein-prien.info/natur schutzgebiet.html-DAV-Infoflyer

    "Naturschutzgebiet Geigelstein"

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    Tourentipps Winter

    SKITOURENWer nach einem schnellen Blick auf die Land-karte glaubt, dass es aufgrund der weniger hohen Berge keine vernnftigen Skitou-ren gebe, liegt falsch. Immer wieder sor-gen Staulagen am Alpenrand fr erhebliche Schneemengen und ermglichen groartige Skitouren.

    Naturschutz: Der Geigelstein liegt in einem Naturschutzgebiet. Der DAV hat rund um den Geigelstein naturvertrgliche Skitouren ausgewiesen. Diese bitte beachten (siehe Ka-pitel "DAV-Natrlich auf Tour", S.42-43).

    Schleching: Geigelstein von Osten (1.808 m / 1.200 Hm) Lange Skitour ber eine ehemalige Piste und oben durch freies, stellenweise ziemlich steiles Gelnde (je nach Variante zwischen 35 und 38

    Grad)Anspruch: mittelschwer, im unteren Bereich leichtLawinengefahr: Mittel auf der Normalroute, wobei auch das Gelnde um die Wirtsalm nicht als sicher gilt! Die steile Abfahrt ber das Platt erfordert absolut sichere Verhltnisse. Exposition: Ost und Sd Ausgangspunkt: Geigelstein-Parkplatz in Ettenhausen (626 m)Beste Jahreszeit: Dezember bis Mrz Die Geigelstein-Ostroute ist deutlich an-spruchsvoller als die harmlosere Westrou-te ber die Priener Htte. Oben steilen die Hnge deutlich auf und der Gipfelanstieg ber den steilen Rcken wird bei schlechten Verhltnissen unangenehm. Landschaftlich reizvoll prsentiert sich die Tour oberhalb der Wirtsalm. Und dass der Geigelstein mit einer grandiosen Aussicht lockt, ist altbekannt.

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    Aufstieg: Vom Parkplatz westwrts ber die Forststrae (= Rodelbahn; Achtung!) auf die ehemalige Skipiste und dann hinauf in frei-es Gelnde. Vorbei am Berggasthaus Brei-tenstein und der Wuhrsteinalm (1.095 m, Einkehr) weiter in den Kessel zwischen Brei-tenstein und Geigelstein hinauf zur Wirtsalm (ca. 1300 m). Die sicherste Route fhrt ber einen Gelndercken. Etwa 100 m nach der Wirtsalm dreht man nach rechts ein (Nor-den) und steigt ber eine steilere Stufe in den kleinen Kessel unter dem Geigelstein. In einem Linksbogen nun wieder nach Westen und durch eine steile Mulde hinauf in eine Scharte. Bei schlechten Verhltnissen bereits hier das Skidepot einrichten. Nun ber eine Steilstufe den breiten Grat empor, etwas nach links ausweichen, um dann wieder di-rekt ber den Rcken anzusteigen. Sind die Latschen gut eingeschneit, weicht die Spur hufig auch in die Westseite aus, wo man et-was flacher zum Gipfel aufsteigen kann.

    Abfahrt:

    1. ber die Aufstiegsroute (am Gipfelrcken herrschen selten gute Abfahrtsbedingungen). 2. Direkt vom Gipfel sehr steil nach Sden ber das sogenannte Platt. Noch ehe es in eine trichterfrmige Steilmulde (etwas links im Hang) hinuntergeht, zielt man vor einem Kpferl nach rechts hinaus und trifft wieder auf die Aufstiegsroute.

    3. Hufig wird auch westseitig zur Priener Htte abgefahren und von dort wieder zum Grat zwischen Geigelstein und Breitenstein aufgestiegen. Vom Grat steile Abfahrt nach Os-ten zur Wirtsalm (diese Abfahrt beim Aufstieg schon anschauen).

    Sachrang: Geigelstein von Westen (1.808 m / 1.090 Hm / gesamt 16,4 km)Einfache, landschaftlich herrliche und entspre-chend beliebte Skitour mit geringem Lawinenrisi-ko, jedoch anfangs hohem ForstweganteilAnspruch: technisch einfach, mittlere Kondi-tionAusgangspunkt: Geigelstein-Parkplatz Sach-

    rang (alternativ Parkplatz Huben / Innerwald)Lawinengefahr: bei richtiger Spurwahl gering (Variante mit Mhlhornwand: gering bis mittel)Exposition: West bis Sd Beste Jahreszeit: Januar bis Mrz Tipp: Noch mehr Abfahrtsvergngen gibts mit dem zustzlichen Aufstieg zur Mhlhorn-wand (200 Hm extra).Die einfachere Westroute ist bei Skitou-rengehern, Winterwanderern und Schnee-schuhfans beliebt. Es locken ein aussichtrei-cher Gipfel, geringe Lawinengefahr und eine ganzjhrig geffnete Htte. Leider fhrt der Anstieg zunchst lang ber den Forstweg, dafr lohnt sich die groe Mulde unter dem Gipfel skifahrerisch sehr!

    Aufstieg: Vom Parkplatz ber die breite Forst-strae Richtung Priener Htte (ausgeschil-dert). Nach 3,4 km zweigt auf 1.015 m nach einer kleinen Rechtskurve ein Weg nach links hinauf ab, der bald darauf ber einen freien Hang zur Talalm (1.119 m) und weiter den Forstweg abkrzend schrg nach rechts oben zum Waldrand fhrt. Jetzt wieder dem Fahrweg lawinensicher bis zur Priener Htte folgen.

    Von der Htte Richtung Norden in den Kes-sel der Oberkaseralm (1493 m). Bei Lawinen-gefahr grozgig Abstand zu den steileren Hangbereichen rechts halten! Im Kessel wen-det sich die Route dann nach Ostnordost in eine weite Mulde hinauf zum Geigelstein-Sattel (1715 m). Ab hier geht es wegen der hohen Latschen meist zu Fu weiter zum Gipfel (1808 m).

    Abfahrt: 1. Wie Aufstieg.2. Variante Mhlhornwand (mit 200 hm Ge-genanstieg). Von der Bergwachthtte im Kessel der Oberkaseralm fhrt die Route zuerst Richtung Sdwesten zur Sulzingalm und dann nordwrts ber einen Rcken zum Kamm hinauf. Hier links zum Gipfel (1658 m). Abgefahren wird in sdwestlicher Grund-

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    richtung ber die Schreckalm und auf brei-ten Waldschneisen hinunter zur Forststrae Richtung Talalm. Die weitere Abfahrt folgt der Aufstiegsroute.

    Schleching-Mhlau: Weitlahner (1.616 m / 988 Hm / gesamt ca. 14 km)Der Pulverschnee-Klassiker im Chiemgau! Die steilen 500 hindernisfreien Hhenmeter muss man sich leider mit einem langwierigen Forstweg verdienen. Dafr hlt sich der Pulver in dem breiten Nordhang lang.Ausgangspunkt: Parkplatz Mhlau (630 m)Lawinengefahr: zunchst gering, spter je nach Verhltnissen bis hoch (Hangneigung bis >40)Exposition: Nord Beste Jahreszeit: Dezember bis April Hinweis: Die Besteigung aller umliegenden Latschengipfel (Tauron, Aschentaler Wnde) ist zum Schutz der Natur verboten!

    Am Alpennordrand gibt es nur wenige so schne Nordhnge, wie den am Weitlahner. Aus dem Tal sieht man ihn fast nicht, von der Kampenwand schreit er frmlich nach einer Befahrung. Davor liegen allerdings 4,5 km Anstieg ber die Forststrae von Mhlau (630 m) bis zur Dalsenalm (1.030 m).

    Aufstieg: Vom Parkplatz hinter den letzten Husern ber breite Forststrae aufwrts bis zur Vorderen Dalsenalm (gut 1 h), ca. 200 Meter nach Westen durch den Wald bis zum Fu des breiten Nordhangs. Zunchst noch flach, steilt der Hang auf den letzten 300 hm deutlich auf (bis ber 40 Grad). Im oberen Teil befindet sich links eine markante Rinne bei Lawinengefahr meiden! Lieber etwas weiter rechts auf einem Rcken mit ein paar Bu-men halten. Das letzte Stck zu einem klei-nen Absatz unterhalb der Felsen fhrt durch Latschen (hohe Schneelage erforderlich). Un-terhalb der Felsen nach Westen aufwrts, bis

    Wandern, Mountainbiken, Rodeln, Skitour- und Schneeschuhgehen: Sommer wie Winter ist die Priener Htte (1.410 m) ein idealer Ausgangspunkt

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    man durch eine kleine Scharte zum Kamm aufsteigen kann.

    Abfahrt: wie Aufstiegsroute. Variante aus dem Priental (9,7 km / 1026 Hm)Sie beginnt am Parkplatz in Hainbach und fhrt durch den engen, steilen Klausgraben zu Dalsenalm. Der Zustieg ist deutlich krzer aber auf Kosten einer erheblich hheren Lawinengefahr.

    Sachrang: Spitzstein (1.596 m / 832 Hm / gesamt 7,3 km) Sonnige, freie Hnge und herrlicher Fernblicke nach Sden und das Spitzsteinhaus auf halber Strecke machen diese Chiemgauer Skitour so beliebt. Bis 100 Meter unter dem Gipfel ber weite Wiesen leicht und anfngertauglich. Die steilsten Abschnitte (bis 35 Grad) am Ende fhren durch Wald. Ausgangspunkt: Sachrang, Wanderparkplatz Geigelstein, 738 mLawinengefahr: geringExposition: SdBeste Jahreszeit: Dezember bis MrzAufstieg: Vom Parkplatz Richtung Schwei-bernlift, Schild Spitzsteinhaus folgen, bis sich unterhalb Mitterleiten rechts ein freier Hang auftut. Diesen hinauf und weiter nach links hinauf zum Waldrand queren, wo die Spur etwas oberhalb der Hangmitte in den Wald hineinfhrt. Nach etwa 400 m Wald erreicht man wieder freies Gelnde und die Spur fhrt rechts am Waldrand entlang ziem-lich direkt nach oben. Beim Kreuz nahe der Steinmoosalm (1163 m) teilt sich die Auf-stiegsroute nach links zum Spitzsteinhaus (1263 m) oder nach rechts auf den direkten Weg zum Gipfel. Weiter an einer Bauminsel vorbei und dann ber den keilfrmig zulau-fenden Sdhang aufwrts. Nach einem Ab-satz nach rechts in lichtem Wald und stellen-weise recht steil hinauf zum Gipfel mit Kreuz und kleiner Kapelle.

    Abfahrt: Etwas westlich der Aufstiegsrou-

    te in ziemlich direkter Falllinie vom Gipfel durch lichten Wald und ber einige Schnei-sen abwrts. Viele Tourengeher kehren jetzt im Spitzsteinhaus ein, oder man bleibt wei-ter links nher der Aufstiegsspur. So oder so breitet sich der weite Sdhang mit einigen Baumgruppen aus. Zwischen der Goglalm (1.143 m) und der Stoana-Alm quert man einen dnnen Waldstreifen. Weiter abwrts, links vorbei am Bauernhof Stein, bis der freie Wiesenhang endet. Links gibt es einen Durchschlupf in einen kleinen Graben im Wald, wo man auf der anderen Hangseite wieder auf die Aufstiegsspur trifft.

    Sachrang: Mhlhornwand (1.659 m / 961 Hm / gesamt 9,1 km) Diese einfache Skitour folgt Forstwegen und schnen Sdhngen zu einem Aussichtsgipfel.Ausgangspunkt: Parkplatz Huben / Innerwald (bei schlechten Schneeverhltnissen besser Geigelstein-Parkplatz Sachrang)Lawinengefahr: gering bis mittel Exposition: unten West, oben Sd Beste Jahreszeit: Januar bis Mrz Tipps: Bei unsicheren Verhltnissen Vorsicht am Gipfelhang! Die Mhlhornwand (1658 m) steht als Ski-tourenziel im Schatten des berhmten Nach-barn Geigelstein. Und genau das ist ihr Vor-teil: Aussicht und Abfahrt sind fast ebenso schn, aber es ist weniger los.

    Aufstieg: Vom Parkplatz die Bundesstra-e und die Langlaufloipe berqueren und ber steilen Waldweg (Beschilderung Prie-ner Htte") aufwrts. Bei einer Diensthtte (895 m) trifft der Weg in einer Kehre auf die Forststrae von Sachrang. Dieser wie bei der Skitour auf den Geigelstein folgen (s.o.). Auf etwa 1180 m den unaufflligen Abzweig zur Mhlhornwand nicht bersehen! Eine etwa 5 m breite Schneise fhrt nach 300 m Wald in weites Wiesengelnde. Nach rechts oben queren, wo ein Durchschlupf durch einen schmalen Waldstreifen zur Schreckalm (1420 m) fhrt. Den Hang im Schutz von Bumen 200 m weiter Richtung Osten queren und

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    dann durch eine trichterfrmige Waldschnei-se und den anschlieenden wunderschnen, freien Hang nach Norden hinauf. Kurz vor der Kammhhe nach Nordosten auf den vom Gipfel herunterziehenden kleinen Rcken zuhalten und links hinauf zum eher unspek-takulren Gipfel.

    Abfahrt: 1. Wie Aufstieg. Bei guter Schneelage wird meist kurz vor der Schreckalm nicht nach rechts hinbergequert (wie Aufstiegsroute), sondern weiter geradeaus abgefahren. Vor dem Erreichen der Forststrae geht es gut 200 m durch lichten Wald. Danach rechts zur Talalm (wie beim Aufstieg).2. Richtung Priener Htte: Vom Gipfel direkt in sdstlicher Richtung ber breite Hnge mit Varianten verschiedener Steilheit (Lawi-nengefahr beachten) Moderater: Gut 100 m dem Kamm nach Nordosten folgen und dann ber Idealhnge sdostwrts zur Htte

    Schneeschuhwandern im Achental

    SCHNEESCHUHWANDERNRuhe, Einsamkeit und Erholung Schnee-schuhwandern abseits von Pisten und Loi-pen ist ein Wintererlebnis der anderen Art. Vorteil: Jeder kann es - Einschtzung der La-winengefahr ist aber Grundvoraussetzung. Naturschutz: Zum Schutz von Wildtieren bit-te niemals querfeldein laufen.

    Die Tourist-Info Sachrang / Aschau i.Ch. bietet Gsten und Einheimischen Schneeschuh-Schnupper-Fhrungen in kleinen Gruppen mit Begleitung eines erfahrenen, ortskundi-gen Fhrers an. Wer auf eigene Faust loszie-hen will, dem seien die kupierten Gebiete des Erler Bergs und des Niederndorfer Bergs im Westen oberhalb Sachrangs empfohlen. Nach Osten eignet sich die Gegend zwischen Wildbichlalm und Wandberghaus.

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    Im Gemeindegebiet von Schleching eignet sich besonders das Gebiet nrdlich der Rau-en Nadel (zwischen Gscheuerwand, Strei-chen und Hinterwssen). Hier herrscht kaum Lawinengefahr und es gibt viele Alm- und Forstwege.

    RODELNIn den letzten Jahren entstand im Chiemgau und anderen Gebieten ein echter Rodel-Boom. Einerseits, weil immer mehr Einhei-mische den Sportrodel als echtes Sportgert entdecken, das nur wenig mit dem steifen und schlecht lenkbaren Davos-Schlitten aus Holz gemein hat, andererseits, weil immer mehr Htten und Almen auch im Winter (teil-weise) ffnen und so lohnende Ausflugsziele darstellen.

    Schleching-Ettenhausen: Geigelstein / Wuhrstein-Alm (6,7 km / 500 Hm / mittel)Lang, abwechslungsreich, recht schneesicher und meist gut prpariert der Rodelklassiker im Achental.Ausgangspunkt: Geigelstein-Parkplatz in EttenhausenAufstieg: ber den meist gerumten Forstweg hinauf zur Wuhrsteinalm (1.095 m, Einkehr). Abfahrt: Die eigentliche Rodelbahn beginnt erst beim Berghotel Breitenstein mit vielen, zum Teil schnell zu fahrenden Kurven.

    Sachrang: Forstweg Priener Htte (15,6 km / 738 Hm / mittel)Eine der lngsten Rodelstrecken Deutschlands! Einfach zu fahrende Rodelbahn mit drei leichten Gegenanstiegen in herrlicher Berglandschaft.Ausgangspunkt: Sachrang Wanderparkplatz Geigelstein (732 m)Leihrodel auf der Priener Htte gegen gerin-ge Gebhr zu erhalten.

    Die Strecke selbst verluft auf einem breiten Forstweg und ist relativ einfach zu fahren. Die unteren 1,3 km bis zum Berger Ried (874 m) werden gerumt, hier geht es flott dahin!

    Den Rest des Forstwegs planiert der Htten-wirt der Priener Htte mit seiner Pistenma-schine.

    Sachrang: Wildbichl-Alm (5,4 km; 300 Hm; einfach)Sdseitig exponierte Rodelbahn auf breitem Alm-weg mit einigen scharfen Kurven und groartiger Aussicht. Die perfekte Rodeltour mit Kindern: nicht zu lang, einfach und mit einer schnen Htte (Wildbichlalm).Ausgangspunkt: Parkplatz Ritzgraben (734 m)Richtige Rodelfans werden diese Tour eher weniger schtzen: zu sonnig, kurz, zu viele scharfe Kurven. Geheimtipp: Der Forstweg von der Wildbichalm weiter zur Karalm wird meistens gerumt und ist in der Regel sehr gut zu fahren! Weitere 2 km und gut 200 Hm bis auf 1240 m.

    LANGLAUFSeit 1964 in Schleching eine der ersten Loi-pen Bayerns gespurt wurde, hat sich der Chiemgau zu einer der besten und beliebtes-ten Langlaufregionen entwickelt. ber 500 km hervorragend prparierte Loipen stehen Gsten und Einheimischen zur Verfgung allesamt kostenfrei.

    Im oberen Priental bei Sachrang entstand in den letzten Jahren ein echtes Langlaufzent-rum mit rund 20 km Loipe. Mehrere Faktoren kommen zusammen: landschaftliche Schn-heit, hohe Schneesicherheit auch in eher schlechten Wintern, exzellente Loipenpr-parierung, zwei sehr engagierte Vereine mit hervorragender Nachwuchsarbeit und die tglich bis 21 Uhr beleuchtete Loipe. Allge-meine Infos (auch bezglich Verleih und LL-Schule): www.aschau.de/de/langlauf.

    Schleching: Andi-Birnbacher-Loipe (8,5 km, / 94 Hm / mittel)

    Einfache, aber sehr schne Loipe im Talgrund, teils direkt an der Tiroler Ache entlang.Startpunkt: Parkplatz Baumgarten in Mhlau,

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    Geigelstein-Parkplatz in Ettenhausen oder bei der Brcke ber die Tiroler Ache in WagrainLoipenprparierung: Klassisch und Skating

    Schleching-Ettenhausen: Nachtloipe(1,8 km / 19 Hm / leicht)Einfache Flutlichtloipe im Ortsteil Ettenhausen; Mittwoch und Freitag von 18 bis 20 Uhr beleuch-tet.Startpunkt: Ettenhausen, nahe des Skilifts am SteinrckenLoipenprparierung: Klassisch und Skating

    Sachrang: Rundloipe Aschach bis Inner-wald (9,5 km / 92 Hm / leicht mittel)Abwechslungsreiche und beliebte Loipe zwischen den Ortteilen Aschach und Innerwald mit mehre-ren Varianten.Startpunkt: Geigelstein-Wanderparkplatz Sachrang oder InnerwaldLoipenprparierung: Klassisch und Skating

    Sachrang: Nachtloipe (2,5 km / 15 - 45 Hm / leicht mittel)Professionell prparierte Loipe hier schlgt das Herz des Langlaufens in Sachrang.Startpunkt: Wanderparkplatz Sachrang

    Loipenprparierung: Klassisch und SkatingTglich ab Einbruch der Dunkelheit bis 21 Uhr beleuchtet. Hier trainieren abends regel-mig Vereine und Volkslufer sowie Natio-nalmannschaftmitglieder und Profis.

    Priental-Loipe: Parkplatz Hainbach Orts-teil Aschach (14,7 - 16,5 km / 148 Hm / leicht mittel)abwechslungsreiche Loipe durch das PrientalStartpunkt: Wanderparkplatz Sachrang, alternativ auch Parkpltze Hainbach oder InnerwaldLoipenprparierung: Die nrdlichen 3,8 km zwischen Hainbach und Innerwald nur kla-sisch, der Rest klassisch und SkatingVom Parkplatz Hainbach (672 m) schlngelt sich die Loipe wunderschn und oft einsam durch engere Abschnitte des Prientals. Hier wird daher nur klassisch gespurt. Ab dem Parkplatz Innerwald weitet sich das Tal, und die Loipe fhrt in das Langlaufgebiet von Sachrang (s.o.). Ab hier kann man in der klas-sischen oder freien Technik bis zum Ortsteil Aschach (733 m) kurz vor der Grenze zu Tirol laufen.

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    Das Gebiet rund um den Geigelstein zhlt zu einer besonders wertvollen Bergregion der Bayerischen Alpen. Aufgrund der auerge-whnlichen Artenvielfalt ist der Geigelstein seit 1991 Naturschutzgebiet.

    Der Deutsche Alpenverein engagiert sich deshalb die Natur am Geigelstein zu scht-zen, gleichzeitig aber auch das Naturerlebnis auf Skitouren zu ermglichen.

    Unsere berzeugungDie Berge sind Lebensraum fr Wildtiere und Sehnsuchtsraum vieler Wintersportler. Diese Koexistenz funktioniert nur mit Respekt vor der Natur!

    Unser ZielMit der Kampagne Natrlich auf Tour sollen sensible Bereiche in den Alpen geschtzt, sowie Strungen von Wildtieren vermieden werden. Um dies zu ermglichen, geben wir naturvertrgliche Routenempfehlungen fr Ski- und Schneeschuhgnger heraus.

    Deshalb bitte keine Wald-Wild-Schongebiete betreten. Im Gegenzug wurden zahlreiche naturvertrgliche Ski- und Schneeschuhrou-ten ausgewiesen.

    Sensible Bereiche meidenDer Bergwald und der Bereich der Waldgren-ze bieten Lebensraum fr gefhrdete Tier-arten, beispielsweise Rauhfuhhner. Die Flucht bei Strungen der Tiere bentigt viel

    Energie, welche in den Wintermonaten durch Nahrungsknappheit kaum wiedergewonnen werden kann. Hufige Strungen knnen zum Tod des Wildtieres fhren.

    Unsere Routen- und Schutzgebietsempfeh-lungen helfen Euch dabei, so rcksichtsvoll und umweltfreundlich wie mglich drauen unterwegs zu sein.

    Informationen zu den Schutzgebieten- www.alpenverein.de/natuerlich-auf-tour- www.alpenvereinaktiv.com- Infotafeln an den Tourenausgangspunkten Alpenvereinskarten (BY-Serie)- Tourenfhrer mit dem DAV-Gtesiegel "Natrlich auf Tour"- DAV-Infoflyer

    "Naturschutzgebiet Geigelstein"

    Naturvertrgliche Ski- und Schneeschuhtouren im Naturschutz-gebiet Geigelstein

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    Ausgangspunkt Schleching/Ettenhausen

    Geigelsteingebiet - Ausgangspunkt Sachrang/Priener Htte

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    Alternativen fr weniger gutes Wetter

    DAV Kletterhalle in BernauKletterhalle der Sektion PrienBuchenstrae 17, 83233 Bernau am Chiemseewww.kletterhalle-bernau.com

    Kletter-/Boulderhalle RosenheimFinsterwalderstrasse 4, 83071 Stephanskirchenwww.kletterhalle-rosenheim.de

    DAV-Kletterzentrum TraunsteinBetonturm mit Struktur und Griffelementen in der Nhe des SchwimmbadsZugang nur ber Sektion: +49 861 69399www.alpenverein-traunstein.de

    Mllner Peter Museum - SachrangIm alten Schulhaus in Sachrang sind Expo-nate aus dem Nachlass des Mllner Peters ausgestellt.Schulstrae 3, 83229 Sachrangwww.muellner-peter-museum.de

    Schloss Hohenaschau AschauDas Schloss aus dem 12. Jahrhundert liegt auf einem Felsriegel ber dem Priental. Der Be-such lohnt wegen dem barocken Preysingsaal, dem restaurierten Laubensaal, der grandiosen Aussicht, der Falknerei u.v.m.Speziell fr Kinder: Fhrungen mit Ritterrs-tung und Feentuch. www.aschau.de/schloss-hohenaschau

    Schloss HerrenchiemseeDas Schloss Herrenchiemsee ist ein Prunk-schloss des so genannten Mrchenknigs Ludwig II. www.herrenchiemsee.de

    Fraueninsel GstadtDie zweitgrte der drei Inseln im Chiemsee mit Benediktinerinnenkloster; ganzjhrig mit dem Linienschiff zu erreichen.

    Museum Maxhtte BergenMitte des 19. Jahrhundert zhlte das Eisen-httenwerk in Bergen zu den wichtigsten Eisenherstellern in Bayern. Maxhttenstr. 10, 83346 Bergen+49 8662 8321; www.maxhuette-bergen.de

    Sdostbayerisches Naturkunde- und Mam-mut-Museum SiegsdorfUnweit von Siegsdorf wurden ca. 45.000 Jahre alte Mammutknochen gefunden. Zu sehen ist u.a. das grte und besterhaltene Mammut-skelett Europas.Auenstrae 2, 83313 Siegsdorfwww.museum-siegsdorf.de

    Lokschuppen RosenheimDiese ehemalige Lokomotivenremise ist eines der schnsten Ausstellungszentren Deutsch-lands. Wechselnde Ausstellungen beachten.www.lokschuppen.de

    Museum Salz & Moor - Brunnhaus Klaus-huslDies ist die einzige erhaltene Pumpstation der 107 km langen Soleleitung zwischen Berchtes-gaden und Rosenheim. Klaushusl 11, 83224 Grassau+49 8641 5467

    Prienavera - PrienErlebnisbad fr die ganze Familie direkt am Seeufer mit Strandbad und SaunalandschaftSeestrae 120, 83209 Prien am Chiemseewww.prienavera.de , +49 8051 60957-0

    Bernamare Familienbad & Sauna - BernauDas BernaMare ist ein besonders kinder-freundliches Familienhallenbad.Erlenstr. 14, 83233 Bernau am Chiemsee+49 8051 7230

    Chiemgau Thermen - Bad EndorfRiesiges Heilbad und Erlebnisbad mit Ther-menlandschaften.Strbinger Strae 18, 83093 Bad Endorfwww.chiemgau-thermen.de, +49 8053 200-900

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    Anreise

    Anreise ins Achental (Schleching)

    Ins Achental knnen Sie bequem mit Bahn und Bus anreisen: mit der Bahn nach Prien oder bersee und weiter mit der RVO-Busli-nie 9505 oder 9509.

    Mit dem Auto erreichen Sie Schleching am besten ber die Autobahn A8 Mnchen-Salz-burg ber die Ausfahrten Bernau am Chiem-see oder Grabensttt.

    Anreise ins Priental (Sachrang)

    Mit dem Zug erreichen Sie bequem Aschau i.Chiemgau via Prien a. Chiemsee. Weiter nach Sachrang (10 km) bringt Sie dann der Linienbus 9502 (Mo - Sa).

    Mit dem Auto: Autobahn A8 (Mnchen-Salzburg) bis Ausfahrt Frasdorf oder Bernau a. Ch., von dort jeweils ca. 5 km bis Aschau, weiter nach Sachrang 10 km.

    Rosenheim

    Salzburg

    Kssen

    Aschau i.Chiemgau

    berseeBernau a.Chiemsee

    Reit im Winkl

    Unterwssen

    Ruhpolding

    Prien a.Chiemsee

    Wasserburg a.Inn

    Chiemsee

    sterreich

    Deutschland

    SchlechingSachrang

    A93

    A8 B 305

    B 307S

    t2093

    Innsbruck

    Mnchen

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    PartnerbetriebeBergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedrfnisse von Wanderern, Bergstei-gern und Skitourengehern ein. Ein frhes Frhstck, Informationen zu Leihmaterial, die Ver-mittlung eines Bergfhrers oder Tipps zu Touren gehren ebenso zur Serviceleistung wie die Verwendung vieler regionaler Produkte in der Kche.

    Auerdem erhalten Sie als Mitglied eines Alpinen Vereins (Gegenrechtsabkommen) 10 % Ermigung auf das Standardangebot (bernachtung mit Frhstck, Ferienwohnung, etc.). Bitte legen Sie dazu Ihren Mitgliedsausweis bei der Abrechnung vor.

    SCHLECHING - BERNACHTUNG

    Ferienwohnung "Beim Mhlner"Marinus WimmerMhlenstr. 5, 83259 MhlauTel.: +49 8649 [email protected] www.ferienwohnung-beim-muehlner.de

    Camping ZellerseeReiner MllerZellerseeweg 3, 83259 Schleching/MettenhamTel.: +49 8649 98 67 [email protected]

    Grafn-HofBarbara PletschacherAustr. 4, 83259 SchlechingTel.: +49 8649 471; [email protected]

    Oberauer HofErika und Hans GenghammerOberau 1, 83259 MhlauTel.: +49 8649 [email protected]; www.oberauerhof.de

    Ferienwohnung RihlHartmut und Gertrud Rihl,Geigelsteinstr. 33, 83259 EttenhausenTel.: +49 8649 846; [email protected]

    Pension SteffelhausChristine Berner-LindnerSchelmfleckweg 7, 83259 SchlechingTel.: +49 8649 455; [email protected]

    Hotel-Gasthof HubertusHeidi RichterUlmenweg 3, 83259 EttenhausenTel.: +49 8649 224; [email protected] www.hubertus-schleching.de

    Gasthof ZellerwandAngelika Mller Raitener Str. 46, 83259 Schleching/MettenhamTel.: +49 8649 217; www.gasthof-zellerwand.de [email protected]

    Raitener WirtInh.: Annemarie BachmannAchentalstr. 8, 83259 Schleching-RaitenTel.: +49 8641 591 11 70, www.raitenerwirt.deE-Mail: [email protected]

    SCHLECHING - WEITERE PARTNER

    Schuhe + Sport BauerRimigius BauerHauptstr. 15, 83259 SchlechingTel.: +49 8649 326; [email protected]

    Schlechinger DorfladenHauptstr. 8, 83259 SchlechingTel.: +49 8649 [email protected]/

    SACHRANG - BERNACHTUNG

    Ferienhaus "Altes Zuhaus Sachrang"Adelheid und Manfred SanderDorfstr. 14, 83229 SachrangTel.: +49 8057 1013; [email protected]/38896/

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    PartnerbetriebeFerienwohnung KaiserblickPeter Hacherer Kirchstr. 31, 83229 SachrangTel.: +49 8057 467; [email protected]/74057/

    Sachranger HofHelmut und Franziska Ostermann Dorfstr. 3, 83229 SachrangTel.: +49 8057 383; [email protected]

    Ferienwohnung SpitzsteinblickDieter HpfnerKirchstr. 12, 83229 SachrangTel.: +49 8057 426; [email protected]/42630/

    Haus TrixlChristine TrixlBergfeldstr 5, 83229 Sachrang+49 8057 245; [email protected]

    SACHRANG - WEITERE PARTNER

    Dorfladen Sachrang Ursula HavelDorfstr. 8, 83229 Sachrang08057-9045123; [email protected]

    AuerhofChristine PfaffingerAuerwald 8, 83229 SachrangTel.: +49 8052 2024; [email protected]

    Bergerhof Benno PertlBerg 17, 83229 SachrangTel.: +49 8057 384; [email protected]

    ErtlhofChristine DannerAschach 2, 83229 SachrangTel.: +49 8057 228; [email protected]

    Hamberger HofAngela und Sebastian PertlMhlhrndlweg 5, 83229 SachrangTel.: +49 8057 466; [email protected]

    Haus HambergerMarianne HambergerBerg 44, 83229 SachrangTel.: +49 8057 407; [email protected]

    Priener Htte (1.410 m)(N 47.701950 O 12.327783)geschlossen: 1. Advent - 2. WeihnachtsfeiertagTelefon Htte: +49 8057 [email protected]

    Spitzsteinhaus (1.252 m)(N 47.704450 O 12.243333 )Telefon Htte: +43 5373 [email protected]

    Schutzhtten

  • 48

    Bergsteigerdorf Sachrang im Priental

    Bergsteigerdorf Schleching im Achental

  • 49

    Alpenvereinskarten

    Karten & Fhrer

    AV-Karte BY17 - Chiemgauer Alpen West

    AV-Karte BY18 - Chiemgauer Alpen MitteAlpenvereinskarten Digital Alle Kartenprodukte sind bestellbar unter: wwww.dav-shop.de

    WANDERFHRER

    Rother Wanderfhrer"Chiemgau - Die schnsten Alm- und Gip-felwanderungenBergverlag Rother, Heinrich Bauregger

    Rother Wanderfhrer"Chiemsee - Berge und Seen zwischen Ro-senheim und Salzburg"Bergverlag Rother, Gerhard Hirtlreiter

    KLET TERFHRER Bayerische Alpen - Band 1 Panico Alpinverlag, Markus Stadler

    Kletterfhrer Chiemgau Rock Sportklet-tern zwischen Inn und SaalachChristof Mller

    WINTERWANDERN / SCHNEESCHUH

    Winterwandern Bayerische Alpen: 50 Wand- und Schneeschuhtouren mit Rodel-tippsBergverlag Rother, Heinrich BaureggerDAV-Umweltgtesiegel "Naturvertrgliche Wintertouren"

    MOUNTAINBIKE

    Bike Guide Chiemgauer Alpen: 30 Toptou-ren - Zwischen Inntal und BerchtesgadenDelius Klasing Verlag, Matthias Rotter

    Das Mountainbike-Buch:Chiemgauer AlpenBerg & Tal Verlag, Jrgen Kiermeier

    SKITOURENFHRERSkitourenfhrer Bayerische AlpenPanico Alpinverlag, Markus Stadler

    Rother Skitourenfhrer: Bayerische Alpen60 Skitouren zwischen Inn und LechMarkus Stadler, Robert DemmelDAV-Umweltgtesiegel "Natrlich auf Tour"

    Bayerns Skitouren-Berge:50 Klassiker zwischen Bodensee und K-nigsseeJrg Bodenbender und Stefan WinterDAV-Umweltgtesiegel "Natrlich auf Tour"

    Weg und Ski

    AlpenvereinskarteBayerische Alpen

    Naturvertrgliche Skitouren

    BY17

    2014 Chiemgauer Alpen WestBY17

    Wegmarkierung und Skirouten

    1:25 000

    Chiemgauer Alpen West

    Hochries, Geigelstein

    GTESIEGEL

    NA

    TU

    RVER

    TR

    G

    LIC

    H

    KLETTER

    N

    Fhrer, die mit die-sen Logos durch den DAV zertifiziert wurden, Listen nur naturvertrgliche Touren auf!

  • 50

    Impressum, Bildnachweis, Literatur

    Impressum:

    Herausgeber: Deutscher AlpenvereinVon-Kahr-Str. 2-4D-80997 MnchenTel.: +49 89 14003 [email protected]

    Fr den Inhalt verantwortlich: Lokale Arbeitsgruppe der Orte Schleching und Sachrang;Till Gottbrath

    Texte:Elfriede Bachmann, Martina Bauer, Martina Glatt, Ursula Havel, Dieter Hpfner, Regina Maurer-Fuchs, Dr. Mrike , Wast Pertl, Max Pfaffinger, Christine Pfaffinger, Herbert Reiter, Hartmut Rihl, Hansjrg Schellenber-ger, Kathrin Schwarz, Lilo Trappmann, Horst Trappmann, Christine Zaiser

    Layout:Dr. Tobias Hipp

    Titelfoto: Touristik-Information Schleching/Claudia Irlacher

    Druck:Druckerei Kastner & CallweyRevive 100 natural matt (aus 100 Prozent Altpapier)

    Auflage:8.000 (07/2017), Nachdruck auch auszugs-weise, nur mit vorheriger Genehmigung des

    AuftraggebersBildnachweis:

    Titelbild: Geigelstein, Touristik-Information Schleching/Claudia IrlacherRckseite: Berggasthof Streichen, Schle-ching; Chiemgau-Tourismus e.V. ; Joachim Brahms

    Foto Berger: S. 26Dr. Jrg Bodenbender: S. 48Joachim Brah