Schülermaterialien Studium oder S Ausbildung? 10 · 5 S 10 SCHÜLERMATERIALIEN ZEHN C STUDIUM ODER...

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S10SCHÜLERMATERIALIEN

ZEHN

Schülermaterialien

Studium oder Ausbildung?

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG? B BASISINFORMATIONEN

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David (23) absolviert eine schulische Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an der Beruflichen Schule des Potsdamer Berufsbildungswerks im Oberlinhaus.

Interviewer/in Schüler/in: ..................................................

David Schüler/in: ..................................................

Mit welchen Menschen arbeitest du als Heilerziehungspfleger?

Ich arbeite mit körperlich und geistig behinderten Menschen – vom Kleinkind bis zum Senioren.

Welche Fähigkeiten musst du als Heilerziehungspfleger mitbringen?

Empathie spielt eine große, wenn nicht sogar die größte Rolle in meinem Beruf. Darüber hinaus sind Geduld, Einfühlungsvermögen und Toleranz gegenüber anderen gefragt.

Welche Fächer hast du an deiner Beruflichen Schule?

Die Lernfelder an der Schule reichen von Anatomie über Psychologie bis hin zu Pädagogik.

Erhältst du eine Ausbildungs vergütung? Leider erhalten meine Mitschüler und ich keine klassische Ausbildungsvergütung. Da wir eine schulische Ausbildung absolvieren, haben wir allerdings die Möglichkeit, Ausbildungs-BAföG zu beantragen. Dieses muss nicht zurückgezahlt werden.

Was willst du nach deiner Ausbildung machen? Nach meiner Ausbildung möchte ich am liebsten mit Erwachsenen arbeiten. Ich könnte mir außerdem gut vorstellen, mich zum Fachberater für Menschen mit Autismus weiterzubilden. Die Weiterbildung zum Heil pädagogen oder ein Sozialpädagogikstudium wäre aber auch eine Option.

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STUDIUM ODER AUSBILDUNG? B BASISINFORMATIONEN

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Frank (31) absolviert den dualen Bachelorstudiengang „Holzbau und Ausbau“ an der Hochschule Rosenheim in Verbindung mit einer Berufs ausbildung zum Zimmerer.

Interviewer/in Schüler/in: ..................................................

Frank Schüler/in: ..................................................

Wie lange dauert es, bis du deinen Bachelor und deine Ausbildung „in der Tasche“ hast?

Für das Studium inklusive Ausbildung brauche ich fünf Jahre.

Welche Abschlüsse erwirbst du konkret? Ich schließe hier mit dem Bachelor of Engineering ab. Außerdem erwerbe ich parallel zum Studium den Gesellenbrief des Zimmererhandwerks.

Welche Fächer hast du im Studium? Der Modulplan ist sehr abwechslungsreich. Allein in den ersten vier Semestern lernen die Studierenden Grundlagen der Bauphysik, Gebäudetechnik, BWL, Bauinformatik, Maschinentechnik und Metallkunde, Statik sowie Holzwerkstoffkunde. Nach dem Praxissemester geht es mit Fächern wie Baubetrieb und Bauabwicklung, Fassadenbau und Baurecht weiter.

Was sind typische potenzielle Arbeitgeber nach deinem Studium?

Zu den potenziellen Arbeitgebern zählen nicht nur Unternehmen aus dem Sektor Holzbau und Ausbau, sondern zum Beispiel auch Industrie- und Fertighausbetriebe, Ingenieurbüros für Hochbau, Statik und Prüfstatik, Architekturbüros oder Verwaltungen im öffentlichen Dienst.

Und was willst du nach deinem dualen Studium machen?

Mich lächelt eine Tätigkeit im Bereich Bauleitung und -planung an. Da komme ich auch mal raus an die frische Luft.

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ZEHN

Brian-Timmy (22)

studiert Geschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

STUDIUM ODER AUSBILDUNG? B BASISINFORMATIONEN

Interviewer/in Schüler/in: ..................................................

Frank Schüler/in: ..................................................

Musstest du für deine Einschreibung an der Uni des Saarlandes besondere formale Voraussetzungen erfüllen?

Besondere Voraussetzungen waren nicht notwendig. Man hat Zeit, in den ersten drei Semestern Latein zu lernen, wenn man die Sprache noch nicht beherrscht. Latein braucht man allerdings unbedingt – sonst blieben einem vor allem die Quellen aus Antike und Mittelalter verschlossen.

Welche Fächer stehen auf dem Studienplan? Die angebotenen Seminare und Vorlesungen beziehen sich auf Themen aus allen Epochen, etwa des Spät mittelalters oder der Frühen Neuzeit. Darüber hinaus stehen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Kultur- und Mediengeschichte auf dem Studienplan.

Wie ist das Studium aufgebaut? Das Studium ist so aufgebaut, dass relativ viel Freiheit bleibt, welche Kurse man wann belegen möchte. In der vorlesungsfreien Zeit gibt es ebenfalls einiges zu tun. Dann schreibe ich Hausarbeiten.

Sind auch praktische Phasen vorgesehen? Ja, während des Studiums muss ich beispielsweise ein Pflichtpraktikum absolvieren.

Wie sieht dein Berufswunsch aus, wenn du mit dem Studium fertig bist?

Nach meinem Bachelorstudium möchte ich gerne ein Masterstudium anschließen und promovieren, um danach in einem historischen Archiv zu arbeiten.

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG? C LERNSPIEL

Was spricht für ein Studium?

Manche Berufe setzen ein Studium voraus (z.B. Arzt/Ärztin, Anwalt/Anwältin oder Lehrer/in).

Man verdient in der Regel mehr.

Bessere Chancen auf gehobene Positionen.

Ein Studium bietet die Möglichkeit, wissenschaftliche Interessen zu befriedigen und intellektuelle Fähigkeiten für ein breites Berufs-spektrum zu entwickeln.

Akademiker lernen an der Hochschule die Werkzeuge wissenschaftlichen Arbeitens kennen und können sich so immer wieder neues Wissen erschließen.

Akademiker haben in der Regel ein geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko.

Die Gelegenheit, sich eine neue Stadt/Gegend zu erschließen.

Ein breites Angebot an Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen.

Was spricht für eine Ausbildung?

Praktisch-organisatorisches Arbeiten.

Eine gute Grundlage, um selbst einmal einen Betrieb zu übernehmen, vor allem im Handwerk.

Theoretisches Wissen kann unmittelbar umgesetzt werden.

In der Regel zügiger absolviert als ein Studium.

In der dualen Ausbildung verdient man von Anfang an Geld.

Die Abläufe sind klarer strukturiert als während eines Studiums.

Orientierung – evtl. für ein an schließendes Studium.

Was spricht für ein duales Studium?

Zeitersparnis: In 3,5 bis 4 Jahren kannst du zwei Abschlüsse erwerben.

Gute Studienbedingungen: Duale Studiengänge sind zeitlich und inhaltlich gut organisiert.

In vielen Fällen bekommst du bereits ab dem ersten Tag eine Vergütung.

Nach dem Studium erhöhen gute Unternehmenskontakte die Job- und Karrierechancen.

Mit einem dualen Studium ist die Wahrscheinlichkeit höher, nach dem Abschluss übernommen zu werden.

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STUDIUM ODER AUSBILDUNG? D GRUPPENARBEIT

Was würdest du Julia Marie empfehlen?

Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Ausbildung, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Duales Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Sonstige Ausbildungsform, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Ich will etwas mit Ökologie machen.

Mir liegen Naturwissenschaften.

Fächer wie Mathe, Physik und Chemie sind kein „rotes Tuch“ für mich.

Ich würde gerne für einige Monate ins Ausland gehen.

Ich würde später evtl. gerne in der Forschung arbeiten.

FALLBEISPIEL JULIA MARIE

Hier kannst du recherchieren

> www.studienwahl.de

> www.abi.de

> berufenet.arbeitsagentur.de

> www.ausbildungplus.de

Begründe deine Empfehlung:

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG? D GRUPPENARBEIT

Was würdest du Milena empfehlen?

Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Ausbildung, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Duales Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Sonstige Ausbildungsform, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Technische Inhalte interessieren mich.

Ich mag die Mischung aus Theorie und Praxis.

Ich bin sehr diszipliniert und motiviert.

Ich möchte gleich etwas Geld verdienen.

Gute Berufsaussichten sind mir sehr wichtig.

FALLBEISPIEL MILENA

Begründe deine Empfehlung:

Hier kannst du recherchieren

> www.studienwahl.de

> www.abi.de

> berufenet.arbeitsagentur.de

> www.ausbildungplus.de

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Was würdest du Daniel empfehlen?

Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Ausbildung, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Duales Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Sonstige Ausbildungsform, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Ich arbeite gern praktisch.

Der Umgang mit Zahlen macht mir Spaß.

Ich finde es gut, wenn mich Kollegen bei der Problemlösung unterstützen.

Ich kommuniziere gerne.

Langwierige Literaturrecherche macht mir eher weniger Spaß.

FALLBEISPIEL DANIEL

Begründe deine Empfehlung:

STUDIUM ODER AUSBILDUNG? D GRUPPENARBEIT

Hier kannst du recherchieren

> www.studienwahl.de

> www.abi.de

> berufenet.arbeitsagentur.de

> www.ausbildungplus.de

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FALLBEISPIEL JULIA MARIE Recycling und Entsorgungsmanagement

Vermeiden, verwerten, beseitigen

Exkursionen auf die Deponie und ins Klärwerk, Experimente im Labor und ein

geplantes Auslandssemester auf Kuba: Von trockener Theorie kann in Julia Marie Ziganns (21) Studium „Recycling und Entsorgungsma-nagement“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal keine Rede sein.

Abfall vermeiden, verwerten, beseitigen: Diese drei Grundsätze stehen im Zentrum von Julia Marie Ziganns Studium. Bei einem Tag der offenen Tür an der Hochschule Magdeburg-Stendal entdeckte sie den Studiengang „Recycling und Entsorgungs-management“. „Nach meinem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) im Nationalpark Harz stand fest, dass ich eine ökolo-gische Studienrichtung einschlagen wollte. Ich habe nach natur-wissenschaftlichen, umweltorientierten Studiengängen gesucht und war bei der Berufsberatung“, berichtet die 21-Jährige. Ihr heutiger Studiengang hat sie sofort begeistert.

Foto

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STUDIUM ODER AUSBILDUNG?D GRUPPENARBEIT

Nichts für empfindliche Nasen

Wer sich für das Studium interessiert, sollte laut Julia Marie Zigann Interesse an der Umwelt mitbringen und nicht zimperlich sein, wenn es um den Umgang mit Abfall und Abwasser geht, etwa bei Untersuchungen im Labor. „Auch wenn wir später vermutlich nicht direkt auf der Deponie, sondern eher am Schreibtisch arbeiten werden, verträgt sich eine Em pfindlichkeit gegenüber Abfall einfach nicht mit diesem Beruf“, findet sie. Auch techni-sches Verständnis ist für das Ingenieurstudium wichtig. Julia Marie Zigann ist im dritten Semester. In den ersten Studienhalbjahren lag der Schwerpunkt vor allem auf Fächern wie Mathematik, >>

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Physik und Chemie, außerdem belegen die Studierenden Einführungskurse in Recycling und Entsorgungs manage ment. „Obwohl es gerade am Anfang viel zu lernen gibt, ist es dank der Laborpraktika nicht allzu trocken.“ In diesen Praktika lernte Julia Marie Zigann zum Beispiel, den Calcium- und Nitrat gehalt von Wasser zu bestimmen. Nitrate können durch Düngung ins Trink-wasser gelangen und in größeren Mengen schädlich sein. Regel-mäßig nimmt die Studentin auch an Exkursionen teil. Dann geht es zum Beispiel ins Klärwerk oder auf die Deponie.

Später kommen Fächer wie Hydrobiologie, Verfahrenstechnik, CAD-Anwendungen, Abwassertechnik, Ökobilanzierung und Geoinformationssysteme dazu. „In Abfall logistik geht es beispiels-weise um das Beseitigen und Verwerten von Abfall. Das ist besonders relevant, wenn man später auf einer Deponie arbeiten will. Im Fach Fluidmechanik beschäftigen wir uns mit Flüssigkeiten und Rohrleitungen, das ist etwa im Klärwerk wichtig“, beschreibt die Studentin die Inhalte. „Mir macht besonders das Konstruieren am PC Spaß, wenn wir zum Beispiel Wasserfilter entwerfen.“

Wie gehen andere Länder mit Abfall um?

Verpflichtend ist ein sechsmonatiges Praktikum, das zum Beispiel bei einem Unternehmen, einer Forschungseinrichtung oder einer öffentlichen Institution absolviert werden kann und im siebten und letzten Bachelorsemester stattfindet. Es kann auch im Ausland absolviert werden. Zwei Semester lang belegen die Studierenden außerdem Fremdsprachenkurse. Julia Marie Zigann hat sich für Spanisch entschieden. „Ich würde gerne ein Semester an einer

unserer Partnerhochschulen auf Kuba verbringen.“ Ein Auslands-semester ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. „Ich fände es spannend, später auch in internationalen Projekten zu arbeiten“, sagt sie. Nicht nur die Recyclingsysteme in Deutschland werden im Studium behandelt, sondern auch der Umgang mit Abfall in anderen Ländern. „Im Vergleich haben wir hier einen recht hohen Standard“, findet sie. Julia Marie Zigann möchte nach ihrem Bachelorabschluss gerne ein Masterstudium anschließen. Zwar gibt es an ihrer Hochschule keinen Master in „Recycling und Entsorgungsmanagement“, dafür kommen aber viele andere Studiengänge infrage wie zum Beispiel Wasserwirtschaft. „Anschließend könnte ich mir gut vorstellen, in der Forschung oder Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten. Während meines FÖJ habe ich viel für die Pressestelle des Nationalparks Harz gearbeitet und Kindern Umweltwissen vermittelt – das wäre auch ein spannender Bereich.“ <<

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG?D GRUPPENARBEIT

FALLBEISPIEL MILENA

Duales Studium

Kein Entweder-oder

Dual Studierende müssen sich nicht entscheiden, ob sie arbeiten oder studieren wollen – sie machen beides. Die Hochschule beziehungsweise Berufs-

akademie verlassen sie nicht nur mit einem Studienabschluss, sondern auch mit viel Praxiserfahrung oder sogar einer abgeschlos-senen Berufsausbildung. Das erfordert aber auch Selbstdisziplin; mit dem klassischen Studentenleben hat ein duales Studium eher weniger zu tun.

Der Betrieb, in dem die angehende Bauingenieurin Milena Stolle ihre Praxis phasen absolviert, ist kein typisches Bauunternehmen: Ihr Arbeitgeber plant, konstruiert und realisiert Mobilfunk anlagen. Ein Einstellungskriterium: Höhentauglichkeit. „Bei der Bewerbung habe ich einen Steigtest absolviert und mich ärztlich untersuchen lassen“, erzählt die duale Studentin. Wer Höhenangst hat, kann schließlich keinen Mast hochklettern und ihn vermessen oder eine Antenne auf einem Hochhausdach anbringen. >>

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG? D GRUPPENARBEIT

Von der Baustelle an die Berufsakademie

Alle drei Monate wechselt Milena Stolle zwischen dem Betrieb und der staatlichen Berufsakademie (BA) Glauchau in Sachsen, wohin die gebürtige Bremerin für ihr duales Studium gezogen ist. In der BA belegt die 21-Jährige Fächer wie Baustatik und Festigkeitslehre, Stahl- und Stahlbetonbau. „Unsere Prüfungen schreiben wir immer in der letzten Woche der Theoriephase. Am Montag darauf geht es dann direkt wieder in den Betrieb. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend. Man muss bereit sein, viel Zeit in das duale Studium zu investieren – dafür nutzt man diese Zeit aber auch gut.“ Nach sechs Semestern hat sie nicht nur ihr Diplom in der Tasche, sondern auch jede Menge Praxiserfahrung.

Außerdem erhält sie eine monatliche Vergütung von ihrem Arbeitgeber. Die Chancen, dass dieser sie nach dem Abschluss übernimmt, stehen gut.

Durch Praktika bei einem Architekten und einem Bauunter-nehmen wusste Milena Stolle schon in der Schule, dass sie Bauin-genieurin werden möchte. „Ich habe mich bei der Agentur für Arbeit über das duale Studium informiert und bekam Stellenan-zeigen zugeschickt, auf die ich mich beworben habe. Das Studium an der BA finde ich sehr ansprechend, weil man in den Praxis-phasen von erfahrenen Bauingenieuren angeleitet wird. Und wenn ich etwas in der Vorlesung nicht verstanden habe, kann ich direkt die Kollegen fragen“, berichtet sie. <<

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ZEHNSTUDIUM ODER AUSBILDUNG?D GRUPPENARBEIT

Aus Erzählungen kannte Daniel Stange den Beruf des Kaufmanns für Spedition und Logistikdienstleistung bereits während seiner Schulzeit recht gut. „Einige meiner Freunde haben eine Ausbildung in diesem Beruf begonnen und waren davon begeistert. Das hat mich in meiner Wahl sicherlich beeinflusst“, schmunzelt er. Um sicherzugehen, dass der Beruf auch zu ihm passt, hat er sich zunächst im Internet schlaugemacht und dann bei der Agentur für Arbeit über den Beruf und die Anforderungen informiert. „Schließlich war ich überzeugt, dass dieser Beruf der richtige für mich ist und habe mich bei meinem heutigen Arbeitgeber beworben“, erzählt der 23-Jährige.

FALLBEISPIEL DANIEL

Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung

Transporte auf die Reise schicken

Daniel Stange kümmert sich gemeinsam mit seinen Kollegen darum, dass Güter sicher und pünktlich ankommen – und

das weltweit. Bei der BHS GmbH in Bremen hat der 23-Jährige mittlerweile sein drittes Ausbildungsjahr zum Kaufmann für Spedition und Logistik dienstleistung begonnen.

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In dem etwa einstündigen Bewerbungsgespräch, das dann folgte, konnte Daniel Stange punkten und erhielt kurz darauf die Zusage für einen Ausbildungsplatz. Bereits vor Ausbildungsbeginn zeigte der angehende Auszubildende besonderes Engagement. „Ich konnte kaum erwarten, dass es losgeht“, lacht er, „deshalb absolvierte ich vorab ein Praktikum im Unternehmen, um die Kollegen und Abläufe kennenzulernen.“ >>

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ZEHN

Preise kalkulieren, Sendungen erfassen

Sein Arbeitgeber, die BHS Spedition & Logistik GmbH in Bremen, beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und kooperiert mit mehreren Partnern und Agenten im In- und Ausland. Aktuell befindet sich Daniel Stange im dritten Ausbildungsjahr und hat bereits viele Stationen im Unternehmen durchlaufen. Im Vertrieb erhielt der Auszubildende zum Beispiel einen Überblick über die Kunden und lernte, wie man Preise kalkuliert und Angebote erstellt. Im Service hat er Sendungen erfasst und in der Nahverkehrs-disposition ging es darum, die Fahrzeuge einzuteilen. „Ich musste beispielsweise klären, wer wann welche Güter wohin transportiert“, bringt er es auf den Punkt.

Derzeit unterstützt der 23-Jährige seine Kollegen in der Luft frachtabteilung. „Dort bearbeite ich Anfragen von Kunden, errechne Preise und schreibe Angebote. Geht ein Auftrag ein, sorge ich für die komplette Abwicklung – ich erstelle Luftfracht-briefe sowie Zolldokumente für die Ausfuhranmeldung und buche den Transport bei der Airline ein.“ Gelegentlich stehen auch Fahrten zum Flughafen an, wo Sendungen mit Labels versehen werden müssen, bevor sie in die weite Welt verschickt werden.

Ergänzend zur Praxis besucht Daniel Stange an zwei Tagen der Woche die Berufsschule. Dort wird er in Fächern wie Speditionslehre, Wirtschaftliches Handeln, Rechnungswesen, Steuerung und Kontrolle, Englisch sowie Politik unterrichtet.

Theorie, die die praktischen Berufserfahrungen sinnvoll ergänzen, findet Daniel Stange.

Vielseitig und international

„Ich kommuniziere gerne und gerade der Austausch mit Agenten im Ausland und internationalen Partnern gefällt mir. Die Kommu-nikation auf Englisch spielt dabei eine zentrale Rolle“, erklärt er. Mit Zeitdruck und Stresssituationen, wie sie sich im Logistik-Alltag immer wieder ergeben, wenn das Telefon ununterbrochen klingelt oder dutzende E-Mails beantwortet werden wollen, kann Daniel Stange gut umgehen: „Da heißt es, Ruhe bewahren. Falls etwas nicht wie geplant klappt, muss eben umdisponiert werden.“ Besonders freut er sich über die Verantwortung, die ihm übertragen wird. „Ich schätze sehr, dass mir nicht ständig jemand über die Schulter schaut, sondern ich selbstständig arbeiten und eigenverantwortlich handeln kann. Sollte ich Fragen haben oder Hilfe benötigen, kann ich mich aber natürlich jederzeit an meine Kollegen wenden.“ Auch nach dem Abschluss seiner Ausbildung sieht Daniel Stange seine Zukunft bei der BHS. „Ich habe mit meiner Berufswahl die richtige Entscheidung getroffen. Die Arbeit ist vielseitig und macht mir nach wie vor viel Spaß. Und die Chancen für eine Übernahme stehen recht gut“, sagt er. Um sich beruflich weiterzuentwickeln, kann er sich auch vorstellen, ein berufsbegleitendes Studium zu beginnen – zum Beispiel in der Fachrichtung Internationales Management. <<

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ZEHN

Welchen Weg kannst du dir vorstellen?

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Ausbildung, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Duales Studium, wenn ja, welches? ...............................…………………………………….................................

Sonstige Ausbildungsform, wenn ja, welche? ...............................…………………………………….................................

Begründe deine Wahl:

Welche Informationen waren neu für dich/haben dir neue Impulse gegeben?

STUDIUM ODER AUSBILDUNG? F ABSCHLUSS