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Der fünfjährige Malte ist stolz, er kann seinem Freund Mats einen Armverband anlegen. Jana hat ei- nen Kopfverband von Ausbilderin Marlena Betz bekommen und Paul durfte einen „Testnotruf“ absetzen. Der Regionalverband Schleswig-Hol- stein Nord/West bedankte sich mit einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder bei dem evangelischen Kindergarten Mönkeberg. Die „Regenbogenfische“ besuchen regelmäßig die Bewohner im gegenüberliegenden Haus Mönke- berg, einer Pflegeeinrichtung der Johanniter-Familie. 18 Vorschulkinder haben gelernt, Verbände zu wickeln, wie und wann der Rettungsdienst gerufen wird und vieles mehr. „Die Ausbildung hat allen großen Spaß gemacht und sie waren von Anfang bis Ende begeis- tert mit dabei. Der Johanniter-Kurs war eine echte Bereicherung und wir möchten auch in Zukunft unse- ren Kindern diese Ausbildung bie- ten“, so Kindergartenleiterin Regine Kay. Johanniter-Ausbilderin Wiebke Freitag: „Es ist sinnvoll, bereits bei den Kleinsten mit dem Thema Erste Hilfe anzufangen. Hierdurch wird die Hilfsbereitschaft gefördert, die Kinder bauen eventuelle Ängste ab und lernen, wie sie sich in Notsitua- tionen richtig verhalten und sich nicht selbst in Gefahr bringen.“ Vor Ort war auch die NDR 1 Welle Nord und berichtete über den Erste- Hilfe-Kurs im Kindergarten. Der „Ersthelfer von morgen“-Kurs rich- tet sich an Kinder zwischen drei und zwölf Jahren und vermittelt die Grundlagen der Ersten Hilfe. Schirm- herr dieser Johanniter-Aktion ist der Liedermacher Rolf Zuckowski. Weitere Themen Schulsanitätsdienst Mathe, Englisch, Kopfverband | Seite 4 Spendensiegel DZI Spenden, die gut an- kommen! | Seite 5 Expertentelefon Johanniter beantworten Fragen zum Thema „Pflegemöglichkeiten im Alter“ | Seite 5 Erfahrungsbericht „Ein Heim wäre nichts für mich“, sagt eine Hausnotrufkundin | Seite 6 60 Jahre Johanniter Ein Gespräch mit dem dienst- ältesten aktiven ehrenamtlichen Johanniter | Seite 7 ————————————————————————— www.johanniter.de/shnw Erste-Hilfe-Kurs für Vorschulkinder Regenbogenfische im Rettungseinsatz Schleswig-Holstein Nord/ West Regional 1 2012 Flensburg Schleswig Eckernförde Rendsburg Heide Meldorf Brunsbüttel Itzehoe Christianslust Wankendorf Plön Lütjenburg Schönberg Kiel Preetz Zeichen für Vertrauen

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Der fünfjährige Malte ist stolz, er kann seinem Freund Mats einen Armverband anlegen. Jana hat ei- nen Kopfverband von Ausbilderin Marlena Betz bekommen und Paul durfte einen „Testnotruf“ absetzen. Der Re gionalverband Schleswig-Hol-stein Nord/West bedankte sich mit einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder bei dem evangelischen Kindergarten Mönkeberg. Die „Regenbogenfische“ besuchen regelmäßig die Bewohner im gegenüberliegenden Haus Mönke-berg, einer Pflegeeinrichtung der Johanniter-Familie.

18 Vorschulkinder haben gelernt, Verbände zu wickeln, wie und wann der Rettungsdienst gerufen wird und vieles mehr. „Die Ausbildung hat allen großen Spaß gemacht und sie waren von Anfang bis Ende begeis-tert mit dabei. Der Johanniter-Kurs

war eine echte Bereicherung und wir möchten auch in Zukunft unse-ren Kindern diese Ausbildung bie-ten“, so Kindergarten leiterin Regine Kay. Johanniter-Ausbilderin Wiebke Freitag: „Es ist sinnvoll, bereits bei den Kleinsten mit dem Thema Erste Hilfe anzufangen. Hierdurch wird die Hilfsbereitschaft gefördert, die Kinder bauen even tuelle Ängste ab und lernen, wie sie sich in Notsitua-tionen richtig verhalten und sich nicht selbst in Gefahr bringen.“

Vor Ort war auch die NDR 1 Welle Nord und berichtete über den Erste-Hilfe-Kurs im Kindergarten. Der „Ersthelfer von morgen“-Kurs rich-tet sich an Kinder zwischen drei und zwölf Jahren und vermittelt die Grundlagen der Ersten Hilfe. Schirm-herr dieser Johanniter-Aktion ist der Liedermacher Rolf Zuckowski.

Weitere Themen

SchulsanitätsdienstMathe, Englisch, Kopfverband | Seite 4

Spendensiegel DZISpenden, die gut an -kommen! | Seite 5

ExpertentelefonJohanniter beantworten Fragen zum Thema „Pflegemöglichkeiten im Alter“ | Seite 5

Erfahrungsbericht„Ein Heim wäre nichts für mich“, sagt eine Hausnotrufkundin | Seite 6

60 Jahre JohanniterEin Gespräch mit dem dienst-ältesten aktiven ehrenamtlichen Johanniter | Seite 7

—————————————————————————www.johanniter.de/shnw

Erste-Hilfe-Kurs für Vorschulkinder

Regenbogenfische im Rettungseinsatz

Schleswig-HolsteinNord / West Regional 1 2012

Flensburg

Schleswig Eckernförde

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ChristianslustWankendorf

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ImpressumInfobox

| Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Nord Regionalverband Holstenplatz 18 Schleswig-Holstein Nord/West 22765 Hamburg Beselerallee 59 a Tel. 040 7344176-90 24105 Kiel Fax 040 7344176-99 Tel. 0431 57924-206 Fax 0431 57924-209 [email protected]

| Redaktion: Berenike Matern, Antje Tretow

| Gestaltung und Satz: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Fachbereich Kommunikation (Landesverband Niedersachsen/Bremen)

| Fotos: Berenike Matern, Sebastian Walper, Antje Tretow, Johanniter

| Ihre Ansprechpartner bei den Johannitern:Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West: 0431 57924-0Vorstand, Verwaltung, Ehrenamt, Hausnotruf, Ausbildung, Marketing und PR

Die Johanniter bei Ihnen in der Region:Ortsverband Brunsbüttel: 04852 9406334 Ortsverband Eckernförde: 04351 712461Ortsverband Kiel: 0431 579240Ortsverband Plön-Preetz: 04342 82920Ortsverband Rendsburg: 04331 4987457Ortsverband Schleswig-Flensburg: 0461 96222Ortsverband Steinburg: 04821 2638

| Spendenkonto:Bank für Sozialwirtschaft KölnBLZ 370 205 00 • Konto 43 234 00

„Ein arbeitsreiches und anspruchsvolles Jahr 2011 liegt hinter uns“, so Regionalvorstand Udo Neumann. Der Bereich Hausnotruf konnten sich auch in diesem Jahr weiterhin steigern. 3422 Kunden vertrauen der Sicher-heit auf Knopfdruck, 284 mehr als im Vorjahr. „Die gestiegenen Nutzerzahlen zeigen, dass die Kunden die hohe Qualität unserer Dienstleistungen erkennen und schätzen.“

Die Johanniter im Regionalverband Schleswig-Holstein Nord/West haben insgesamt 6749 Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Auch die ambulanten Pflegedienste in Kiel und dem Kreis Plön verzeichnen Kunden-zuwächse. Udo Neumann: „Dennoch betreffen auch uns als Hilfsorganisation die immer schwieriger wer-denden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Wegfall des Fahrdienstes in Rendsburg muss kompen-siert werden, aber wir schauen mit neuen Ideen und Projekten positiv in die Zukunft.“

Im ehrenamtlichen Bereich haben die Sanitätsdienste Großveranstaltungen wie die Kieler Woche, den Rends-burger Herbst oder den Lauf zwischen den Meeren gestemmt. Es wurden sieben ehrenamtliche Tandem-Seniorenbegleiter qualifiziert ausgebildet und an be -dürftige Senioren vermittelt. Die Tafeln in Schleswig und Schönberg versorgten zuverlässig einmal in der Woche sozial schwache Familien in den Regionen mit Lebensmitteln. Bei der Rettungshundestaffel in Schleswig haben acht Hunde die Eignungsprüfung, die Voraussetzung für die Rettungshundeprüfung ist, bestanden und werden nun weiter ausgebildet. Die

Schleswiger Motorradstaffel hat sich durch eine Sach-spende auf insgesamt vier Fahrzeuge vergrößert. Re -gionalvorstand Udo Neumann: „Ein ganz besonderer Dank gilt den 16 086 fördernden Mitgliedern, ohne deren große Unterstützung viele ehrenamtliche Dienst-leistungen nicht möglich wären.“

Jahresleistungen 2011

Gute Entwicklung trotz schwieriger Wirtschaftslage

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Anzahl Hausnotrufkunden

Anzahl Pflegekunden

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Anfang der 1990er-Jahre war es, auf einer unserer Besuchs-reisen nach Chambersburg, USA, in unsere damalige Part-nergemeinde St. John´s, da hörte ich den Begriff zum ersten Mal – Social Gospel. Das gefiel mir: soziales Evan-gelium. Oder besser: für an-dere gelebtes Evangelium.

Damals saß ich auch im Vorstand unseres örtlichen Diakonievereins, in dem eine ungute Diskussion über das christliche Profil unserer Einrichtung los-gebrochen war. In der Auseinandersetzung fielen Bemerkungen wie: „Es ist eine Schande, dass einige Mitarbeiter gar nicht wüssten, dass sie bei der Kirche angestellt sind. Wir müssen mehr Flagge zeigen. Verkündigung und Gebet gehören ans Pfle-gebett.“

Damals wie heute war mir klar, dass man das von den Pflegekräften nicht einfach fordern kann. Was sollten unsere Mitarbeiter denn noch alles unter dem enormen Zeit- und Dokumentationsdruck tun, ganz abgesehen von dem herrschenden Personal-mangel? Ich brachte da den Begriff Social Gospel ins Spiel: Wenn ich das, was mein Glaube sagt, kräftig lebe, dann ist das genug. Oft geschieht das ja eher anders herum. Menschen sagen, dass sie glauben, leben aber nicht so. Weniger Worte und mehr Taten, das täte auch heutzutage der Sache Jesu gut – Social Gospel eben.

Auch die Johanniter sind ein Teil dieses gelebten Evangeliums. Jeder Übungsabend, jeder Einsatz, alle Professionalität und jede helfende Hand ge-hören seit 60 Jahren in Deutschland dazu. Social Gospel, das ist nicht nur ein guter Begriff, sondern unsere ureigenste Sache und da liegt Segen drauf.

Nachgedacht – Gedanken von Pastor Rainer Kluß aus Eckernförde

Social Gospel

Als der Johanniterorden 1952 die Johanniter-Unfall-Hilfe gründete, beruhte die Hilfsorganisation auf rein ehrenamtlichen Strukturen. Erste und wichtigste Pflicht, die die Ehrenamtlichen sich von Anfang an zur Aufgabe machten, war die Ausbildung möglichst vieler Menschen in Erster Hilfe. Die Situation der Ersthelfer und Ret-tungsdienstmitarbeiter im Nachkriegsdeutschland und in den frühen 1960er-Jahren war eine andere als heut-zutage: Die Versorgung von Verletzten an der Unfallstel-le nahm weniger Raum ein, es ging viel mehr darum, die Patienten schnellstmöglich in ein Krankenhaus zu trans-portieren. „Ein Notarzt war nicht dabei. Wir Helfer haben die Patienten bestmöglich stabilisiert und für den Transport vorbereitet, damit sie in der Klinik behandelt werden konnten“, bestätigt Dirk Walter, ehemaliger

ehrenamtlicher Landesvor stand Nord, der selbst seit 1953 in der Johanniter-Unfall-Hilfe als Ersthelfer dabei ist und von 1956 bis 1958 im Rettungsdienst aktiv war. „So etwas wie die Automatische Externe Defibrillation bei Herzstillstand gab es nicht. Und auch die hygie-nischen Standards waren andere: Wir haben einfach zugepackt, auch ohne Handschuhe. Das wäre heute undenkbar, da hat sich vieles geändert – zum Glück!“

In den 1980er-Jahren wandelte sich die Hilfsorganisation stark: Die zunehmende Professionalisierung aller Dienst-leistungen und die Integration weiterer Bereiche wie dem Fahrdienst oder den ambulanten Pflegediensten erfor-derte hauptamtliche Strukturen. Bis heute jedoch ist das Ehrenamt eine starke Säule der Johanniter-Unfall-Hilfe

e. V. Viele der Aufgaben, die die ersten ehrenamtlichen Johanniter ausführten, sind noch aktuell, auch wenn sie sich inhaltlich gewandelt haben – vom Katastrophenschutz über den Sanitätsdienst bis zur Erste-Hilfe-Ausbildung.

Dirk Walter berichtet von den Anfängen: Seite 7

Tradition

60 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe: Wie alles begann

Ihre Johanniter im Norden: Einblicke und Ausblicke

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Schnittwunden, Krampfanfälle und Sportverletzungen – die Schüler des neuen Schulsanitätsdienstes an der Ge meinschaftsschule in Horst wissen, was in diesen Fällen zu tun ist. Sie wurden an zwei Wochenenden in insgesamt 24 Unterrichtsstunden in Erster Hilfe durch die Johanniter auf ihre künftige Tätigkeit vorbereitet.

Den Abschluss der Ausbildung bildete die Schulsani-tätsdienstprüfung, die von den Johannitern Sandro Jasker und Sebastian Walper abgenommen wurde. „Alle Schüler haben bestanden. Die Prüfungen sind gut verlaufen, die Jugendlichen waren sehr gut vorbereitet und engagiert“, so Johanniter-Ausbilder Sandro Jasker.

Nachdem die theoretischen Fragen zur Ersten Hilfe beantwortet wurden, bekamen die Jugendlichen Fall-beispiele als praktische Aufgaben gestellt. So mussten Marcel Weiner und Marcel Choukair beispielsweise einen verletzten Mitschüler mit einer Kopfwunde ver-sorgen und auch die stark blutende Schnittverletzung von Verletztendarsteller Markus Walper musste fach-gerecht verbunden werden. Die acht Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren sind nun ausgebil -dete Ersthelfer für den Fall, dass anderen Schülern während des Unterrichtes etwas zustößt. Die Idee zum Schulsanitätsdienst hatten die Schüler selbst und wandten sich mit dem Wunsch an ihre Schule.

Engagierte Jugendliche

Schulsanitätsdienstprüfung

Jung und Alt

Die Johanniter besuchten mit einem Einsatzfahrzeug der Rettungswache Kiel den Schultütenclub der Kinder-tageseinrichtung Schützenpark. Die 17 Vorschulkinder staunten nicht schlecht, als Katharina Steinkamp und Madeleine Eckert von der Lehrrettungswache mit einem echten Rettungswagen vorgefahren sind. Sie erklärten spielerisch den Kindern, wie man sich in einem Not - fall richtig verhält. Anschließend legte die fünfjährige Lotta fachmännisch mit Hilfe von Rettungsassistentin Katharina Steinkamp einen Kopfverband bei Freundin Amanda an. Bei Meik, fünf Jahre, wurde der Blutdruck gemessen und das Desinfektionsspray ausprobiert. „Es ist ganz wichtig, dass die Kinder vor diesen Dingen keine Angst haben. Dann ist es im tatsächlichen Notfall auch stressfreier für sie“, so Rettungsassistentin Steinkamp.

Nach dem „Testen“ des Verbandsmaterials wurde der Rettungswagen erkundet, was für alle Kinder sehr spannend war. Neben dem Probeliegen auf der Patien-tentrage erklärten Steinkamp und Eckert die anderen Gerätschaften im Rettungswagen. Die Sauerstoffmaske hatte es den Kindern besonders angetan und wurde

prompt aufgesetzt. Der Besuch war die Idee von Er -zieherin Raja Zwick, die sich an die Lehrrettungs-wache gewandt hatte: „Die Kinder sollen hierdurch auf mögliche Notfälle vorbereitet werden. Wir möchten Präventionsarbeit leisten und Berührungsängste bei den Kindern abbauen.“

Rettungsdienst Kiel

Keine Angst vorm Rettungswagen

Sauerstoff statt Bonbons: Keine Berührungsängste bei Fatma beim Aufsetzten der Sauerstoffmaske im Rettungswagen

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Ist ein Pflegeheim die einzige Alternative? Wie kann ich meine Eltern unterstützen, in der eigenen Woh-nung alt zu werden? Was leistet ein mobiler Pflege-dienst und kann ich mit Leistungen aus der Pflegever-sicherung rechnen? Diese und andere Fragen rund um das Thema „Pflegemöglichkeiten im Alter“ beantwor-ten die Johanniter. Jeden dritten Freitag im Monat, in der Zeit von 9 bis 13 Uhr, gibt Pflegedienstleiterin Julia Heuser telefonisch umfassende Antworten. Sie errei-

chen das Expertentelefon unter der Telefonnummer 0431 57924-210. Gern können Sie uns Fragen auch schriftlich per Post oder E-Mail zukommen lassen: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.Pflegedienstleitung Julia HeuserBeselerallee 59 a24105 [email protected]

Thema: Pflegemöglichkeiten im Alter

Expertentelefon gibt Antworten

Neues aus den Diensten

Zum siebten Mal in Folge hat das Deutsche Zentralinstitut für so -ziale Fra gen (DZI) die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. im Januar 2012 als förderungswürdig eingestuft. Hilfsorganisationen können ihre Finanzen und Werbung freiwillig beim DZI überprüfen lassen und müssen dafür strenge Kriterien einhalten. Das Spendensiegel gilt

jeweils für ein Jahr. „Die Auszeichnung freut uns sehr. Sie belegt, dass wir mit den uns anvertrauten Spenden-geldern transparent und gewissenhaft umgehen“, sagt Martin Reichard, Leiter der Mitgliederbetreuung. Auch die Stiftung Warentest beurteilt in ihrer Zeitschrift Finanztest das Spendensiegel des unabhängigen Insti-tutes als „echtes Qualitätssiegel für Spendensammler“. „Im Namen der Johanniter möchte ich unseren Förde-rern danken, ohne deren Beiträge unsere ehrenamt-lichen Projekte nicht möglich wären“, so Reichard. „Wir freuen uns auch immer über Ihre Rückmeldungen – von Lob oder Kritik können wir nur lernen.“

Über 84 000 Menschen unterstützen im Landesver-band Nord die Arbeit der Johanniter. „Die Beiträge unser Förderer fließen in Projekte in der Region“, er -läutert Reichard. „Diese langfristige Unterstützung ist wichtig, damit wir vor Ort präsent sein können.“ Davon profitieren zum Beispiel die ehrenamtliche ambulante Hospizarbeit, die Seniorenbegleitdienste, das Kinder-trauerprojekt Lacrima, die Schulsanitätsdienste oder der Katastrophenschutz. Wer im Rahmen eines Spen-denmailings spendet, der unterstützt zweckgebunden ein bestimmtes Projekt, etwa den pädagogischen Mit-tagstisch oder die Nothilfe in Ostafrika.

Johanniter erhalten Spendensiegel

Orientierungshilfe für Wohltäter

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Im Dezember 2011 wurde die 70-jährige Barbara Hacker, Mitarbeiterin der ambulanten Pflege in Preetz, verabschiedet. Vor Ort waren zahlreiche Mitarbeiter und Regionalvorstand Udo Neumann. Barbara Hacker: „Ich habe keinen einzigen Tag bereut. Mir wird vor allem die Arbeit mit den Kunden und der Kontakt mit den Kollegen feh-len.“ Der Rentnerin fiel die Verabschiedung von den Johannitern sichtlich schwer.

Darf es auch etwas mehr sein? Die Kinder aus dem Johanniter-Kindergarten in Schönberg freuen sich über ihren neuen Einkaufsladen aus Holz. Der ortsansässige Edeka-Markt Alpen spendete diesen an die Einrichtung.

Kurz notiert

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Mit 84 Jahren noch alleine in den eigenen vier Wän-den leben. Dass dies funktioniert und nicht ein uner-füllbarer Wunsch sein muss, zeigt die lebensfrohe Rentnerin Hannelore Ziegler aus Kiel. „Ein Heim wäre nichts für mich“, sagt die 84-Jährige. Hannelore Ziegler ist eine fröhliche, ältere Dame und glücklich in ihrer schönen Wohnung. Früher war sie Hobbypilotin und passionierte Reiterin. „Das geht jetzt natürlich nicht mehr, aber ich freue mich über jeden neuen Tag!“ Ein Umzug ins Heim kam selbst nach einer umfangreichen Hüftoperation nicht für die Rentnerin in Frage. Sie lebt schon seit 39 Jahren in ihrer Wohnung und fühlt sich hier einfach wohl. „Natürlich hab ich auch meine Ge -brechen, aber für den Notfall bin ich abgesichert und weiß, dass mir schnell geholfen wird. Der Hausnotruf ist meine Garantie, dass ich überleben kann. Deshalb muss ich nicht in ein Pflegeheim und darüber bin ich froh“, so die 84-Jährige.

Hannelore Ziegler besitzt schon seit über zehn Jahren einen Hausnotruf der Johanniter. Diesen nutzt sie, um im Notfall, zum Beispiel bei einem Sturz, schnell Hilfe zu bekommen. Der Wunsch, im Alter auch weiterhin selbstbestimmt zuhause leben zu können, verbindet Ziegler mit den meisten Menschen: Mehr als drei Viertel der Deutschen gehen davon aus, dass sie durch den Hausnotruf länger in der eigenen Wohnung leben können und dadurch den Einzug in ein Pflegeheim umgehen oder hinauszögern. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Johanniter-Unfall-Hilfe. Sieben von zehn Bundes-bürgern vertrauen darauf, dass im Alter ihre Familien-angehörigen regelmäßig nach dem Rechten sehen werden. Im Falle von Hannelore Ziegler kommt diese Option nicht in Frage, da sie so gut wie keine Verwand-ten mehr hat, die täglich nach ihr schauen könnten.

„Ich habe nur noch einen Neffen, dem ich aber nicht zur Last fallen möchte“, sagt die Kielerin. Schon mehr-fach wurde ihr durch den Hausnotruf geholfen. Gerade vor Kurzem hatte sie eine akute Darmerkrankung: „Es war so heftig, dass ich mich nur noch im Bad auf-gehalten habe und mir nicht mehr helfen konnte. Es genügte ein Druck auf den Knopf an meinem Sender-armband und da kam schon die Stimme aus dem Laut-sprecher: ‚Frau Ziegler, was ist los?‘ Als ich die Stimme hörte, war es schon wie eine halbe Therapie. Nachdem ich meine Situation geschildert hatte, verständigten die Johanniter den Notarzt und mir wurde sofort ge -holfen.“

Der Hausnotruf der Johanniter- Unfall-Hilfe

Immer mehr ältere Menschen nutzen Angebote wie den Hausnotruf oder Pflegedienste, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben. So haben sich die Nutzerzahlen bei den Johannitern in Schleswig-Holstein in den letzten fünf Jahren auf mehr als 5000 Johanniter-Hausnotrufkunden verfünffacht. Mit dem Quali-tätsurteil „Gut“ gehört der Johanniter-Service laut Stiftung Warentest zu den besten Ange-boten in Deutschland (test 09/2011). Die TÜV SÜD-Zertifizierung belegt die hohe Qualität der Dienstleistung. Bereits ab 21,90 Euro pro Monat ist der Hausnotruf erhältlich.

Weitere Informationen erhalten Sie unter 0431 57924-220 oder im Internet unter www.johanniter.de/hausnotruf.

Mit dem Johanniter-Hausnotruf sicher zu Hause leben

„Ein Heim wäre nichts für mich“

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Mit einem Erste-Hilfe-Kurs bei den christlichen Pfad-findern 1953 hat alles be -gonnen. Der damals 15- jährige Dirk Walter war sofort begeistert von den Johannitern: vom Helfen, von der Gemeinschaft – und vom christlichen Hin-tergrund der 1952 gegrün-

deten Hilfsorganisation. Seitdem engagiert sich der heute 73-Jährige bei den Johannitern in Hamburg und weltweit. Damit ist der gebürtige Hamburger der dienst-älteste ehrenamtlich noch aktive Johanniter in Deutsch-land. Heute ist er Ehrenamtsbeauftragter und die Faszi-nation von damals ist geblieben: „Ich bin be eindruckt davon, wie die Johanniter es schaffen, vor allem auch jungen Menschen eine sinnvolle Perspektive zu bieten: in den Jugendgruppen, im Ehrenamt, im Freiwilligen Sozialen Jahr oder später vielleicht auch im Hauptberuf. Das ist ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft“, so Walter.

Als ehrenamtlicher Helfer hat Walter seit den 1950er-Jahren unzählige Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Auch im Sanitäts- und Rettungsdienst engagierte sich der energiegeladene junge Mann schon früh: „Am Wochenende war ich auf einem Unfallwagen der Ham-burger Feuerwehr im Hafen, in der Innenstadt und auf Sankt Pauli aktiv. Damals gab es häufig Probleme mit Schlägereien in den Kneipen, regelrechte Straßen-schlachten entstanden – oft waren hunderte Männer darin verwickelt. Da gab es viel zu tun. Gut, dass früher im Unfallwagen, einem Opel Blitz, auf doppelstöckigen Liegebetten Platz für zwei Verletzte pro Fahrt war!“ berichtet er. Unter seinen Patienten waren zahlreiche Landgänger, amerikanische Marines, die nicht in den hamburgischen Krankenhäusern, sondern direkt im Hafen auf den Kriegsschiffen in den Schiffslazaretten behandelt wurden. Auch in den Werften gab es schwe-re Verletzungen bei Unfällen beim Be- oder Entladen der Schiffe oder beim Umgang mit den großen Maschi-nen. „Durch den alten Elbtunnel über die Autofahr-stühle haben wir die Verletzten ins Hafenkrankenhaus transportiert, schließlich kam es auf jede Minute an.“

In den Anfängen der Bundesrepublik gehörte Improvi-sation zum Alltag, auch bei den Johannitern. „Ich kann

mich gut daran erinnern, dass wir ab 1954 zum Sani-tätseinsatz ins Volkspark-Stadion mit der S-Bahn oder Straßenbahn gefahren sind – in voller Montur: Sand-farbene Sanitäteruniform, lederne Sanitätstasche und die Eisentrage mit Wolldecken im Gepäck“, so Dirk Walter. „Da sind meine heutigen Kollegen deutlich besser ausgestattet.“ Auch die Einsätze des Rettungs-dienstes unterscheiden sich heute sehr von denen in der Startphase der jungen Hilfsorganisation. „Am Wochen-ende haben wir mit unserem ersten Rettungswagen ehrenamtlich Autobahndienste an der Süderelbbrücke und am Horster Dreieck geleistet. Wenn wir von der Polizei über das Funkgerät das Codewort für ‚Unfall mit Verletzten‘ hörten, sind wir sofort losgefahren und haben geholfen.“ Das Magazin „Der Spiegel“ stiftete den Johannitern später eine kleine Hütte am Horster Drei-eck, die für die Wochenenddienste als Sanitätsstation genutzt werden konnte.

Seitdem hat sich viel getan: Aus dem rein ehrenamt-lichen Verein ist eine moderne Hilfsorganisation gewachsen, die neben dem professionellen und TÜV-zertifizierten Rettungsdienst auch zahlreiche weitere Dienstleistungen anbietet. Ihrer christlichen Tradition ist sich die Johanniter-Unfall-Hilfe damals wie heute stets bewusst. Für Dirk Walter, der 1977 als Ehrenritter in den christlichen Johanniterorden aufgenommen wurde und 1989 zum Rechtsritter ernannt wurde, ist das selbstverständlich: „Meine Losung als Ehrenamt-licher war es immer, Menschen zu helfen, wenn sie in Not sind. Liebe Deinen Nächsten, das ist das christliche Menschenbild, an dem wir uns in all unseren Diensten ausrichten. Ich wünsche mir, dass das für zukünftige Johanniter-Generationen stets das Maß der Dinge bleibt.“

60 Jahre Johanniter: Ein Gespräch mit Dirk Walter

„Mit der S-Bahn zum Einsatz“

Aus dem Landesverband Nord

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Johanniter-PreisrätselUnter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Exemplare des Buches „Geliebte Torten Band 2“ aus dem Landwirtschaftsverlag. Einsendeschluss ist der 31. März 2012.

Geschmacksretter im Einsatz

Johanniter-Jugend lernt gesundes Kochen

Aus dem Landesverband Nord

Am Sonntag kommen Gäste? Schnell muss eine Torte auf den Tisch gezaubert werden! Kein Problem mit diesem an -wenderfreundlichen Backbuch mit großformatigen Fotos: 60 Landfrauen verraten ihre Lieb-lingsrezepte, von Apfelmus-creme- bis Zebra-torte. Für das perfekte Gelingen geben die Auto-rinnen wertvolle Tipps (ISBN 978-3-7843-5144-5, 17,95 €).

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich be nachrichtigt.

Bitte schicken Sie Ihre Lösung auf einer ausreichend fran-kierten Postkarte an:Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.Landesverband NordStichwort: PreisrätselHolstenplatz 1822765 HamburgOder per E-Mail an:[email protected]

18 kochbegeisterte Johanniter-Jugendliche aus Ham-burg, Harburg, Lübeck und Neumünster trafen sich am Wochenende vom 5. bis 6. November in Lübeck, um bei Kochlehrer Florian Scheuerer gesundes Kochen für Jugendgruppen zu lernen. Scheuerer, der normaler weise Köche auf ihr Handwerk vorbereitet, fand in den Jugend-lichen gelehrige und wissbegierige Schüler. Die Veran-staltung stand unter dem Motto „Geschmacks retter“,

denn statt Erster Hilfe stand für die Teilnehmer „Hilfe am Herd“ auf dem Programm. Elisabeth Hüttche, Fachbe-reichsleiterin Jugend, ist zu -frieden mit dem Ergebnis des Workshops: „Ziel war es, den Jugendlichen beizu-bringen, wie sie mit ihren Jugendgruppen gesund und

preisbewusst kochen können, zum Beispiel auf einem Zeltlager. Die Herausforderung dabei: Wie be reite ich Gemüse und Obst so auf, dass Kinder es gern essen? Das haben die Jugendgruppenleiter sehr gut umgesetzt.“

In Gruppen kochten die „Ge schmacksretter“ zum Bei-spiel verschiedene Sorten Lasagne und stellten sogar die Lasagneblätter selbst her. Um Obst für Kinder zu einer besonderen Köstlichkeit zu machen, zauberten sie Melonenboote mit Apfel-Trauben-Männchen oder Apfelschnittenschiffchen.

Am Sonntag erfuhren die Hobby köche Wissenswertes über die Ernährungspyramide, den Umgang mit Nah-rungsmittelunverträglichkeiten und über Hygiene in der Küche. „Wer kochen will, muss auch den korrekten Umgang mit Lebensmitteln kennen“, er läutert Hüttche. „Das gehört dazu – wie das Abwaschen.“

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